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Das Dokument des Grauens - Band 1 - Als der Horror laufen lernte

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<strong>Das</strong> <strong>Dokument</strong> <strong>des</strong> <strong>Grauens</strong><br />

menarbeit war Mademoiselle Faust (1909) 25 , ein Versuch, eine mo<strong>der</strong>ne Variante <strong>des</strong><br />

Stoffes auf die Leinwand zu bringen.<br />

Die Titelfigur <strong>des</strong> Films, Fausta, greift zum Telefon und ruft den Teufel an. Sie<br />

bietet ihm ihre Seele im Tausch gegen ewige Jugend. Nach Abschluss <strong>des</strong> Handels<br />

bandelt Fausta mit einem jungen Mann auf <strong>der</strong> Straße an. Ein Engel fährt in seinem<br />

Auto vorbei und verwandelt Fausta in einen Mann. Fausta ist wütend und wendet sich<br />

wie<strong>der</strong> an den Teufel, <strong>der</strong> sie wie<strong>der</strong> in eine Frau zurückverwandelt. Doch <strong>der</strong> Schwester<br />

<strong>des</strong> jungen Mannes passt es überhaupt nicht, dass Fausta sich an ihn heranmacht.<br />

<strong>Als</strong>o gibt es eine Auseinan<strong>der</strong>setzung, welche damit endet, dass <strong>der</strong> Engel Fausta in<br />

eine Zwergin verwandelt. Doch zum Schluss gibt es ein Happy End, als <strong>der</strong> Engel beschließt,<br />

dass Fausta genug gebüßt habe, und mit ihr in den Himmel aufsteigt.<br />

The Hypnotic Wife (1909) 26 ist einer jener Filme, über welchen man nur noch so<br />

wenig weiß, dass selbst <strong>der</strong> Originaltitel nicht mehr überliefert ist.<br />

Ein Ehemann leidet unter seiner dominanten Frau. Deshalb bittet er ihren Vater um<br />

Hilfe. Dieser taucht im Haus <strong>des</strong> Ehepaars auf und weist seine Tochter in ihre Schranken.<br />

Diese will dies jedoch nicht auf sich sitzen lassen und engagiert einen Hypnotiseur.<br />

Der Vater wird hypnotisiert und auf die Straße geschickt. Dort wan<strong>der</strong>t er ziellos<br />

umher und landet schließlich in <strong>der</strong> Klapsmühle. Und die Tochter führt zuhause ihr<br />

Regime weiter.<br />

In dem ähnlich gelagerten La dormeuse (1909) 27 geht ein Hypnoseexperiment eines<br />

Professors gehörig schief, als eine dicke Farmersfrau unter den Einfluss magnetischer<br />

Fel<strong>der</strong> gerät. Sie wacht einfach nicht mehr aus <strong>der</strong> Hypnose auf. Daher beschließt<br />

ihr Ehemann, <strong>der</strong> Farmer, das Beste aus <strong>der</strong> Situation zu machen und bewirbt sie fortan<br />

als „Eulatlie, die gefeierte Schläferin“. <strong>Das</strong> geht einige Monate gut, doch dummerweise<br />

wacht sie eines Morgens auf und will essen, essen, essen. Und sie schläft einfach<br />

nicht mehr ein. Der Farmer sieht am Ende keinen Ausweg mehr und wird selbst zu<br />

einem Schläfer.<br />

Chomóns Regiekollege Ferdinand Zecca schuf in diesem Jahr einen interessanten<br />

Film. L’homme invisible (1909) 28 ist die erste Verfilmung von H.G. Wells’ populären<br />

Roman The Invisible Man und entstand also ein knappes Vierteljahrhun<strong>der</strong>t vor <strong>der</strong><br />

berühmten Verfilmung durch James Whale.<br />

Ein Mann kauft an einem Kiosk ein Exemplar von „ L’homme invisible“, <strong>der</strong> französischen<br />

Ausgabe von Wells’ Roman. Dieses Buch wird auch in Großaufnahme ge-<br />

25 Mademoiselle Faust (Pathé Frères, Frankreich 1909, Regie: Camille de Morlhon, Kamera: Segundo<br />

de Chomón, Länge: ca. 200m, 11 Minuten)<br />

26 The Hypnotic Wife (Pathé Frères, Frankreich 1909)<br />

27 La dormeuse, aka The Sleeper, (Pathé Frères, Frankreich 1909, Regie: Michel Carré, Drehbuch:<br />

Maxime Vermont, Darsteller: Emile Matrat, Mathilde Caumont, Länge: ca. 180m, 10 Minuten)<br />

28 L’homme invisible, aka Le voleur invisible, aka The Invisible Thief (Pathé Frères, Frankreich<br />

1909, Regie: Ferdinand Zecca, Länge: ca. 90m, 5 Minuten)<br />

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