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Das Dokument des Grauens - Band 1 - Als der Horror laufen lernte

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<strong>Das</strong> <strong>Dokument</strong> <strong>des</strong> <strong>Grauens</strong><br />

Abbildung 25.7: Dante liest die Inschrift<br />

über dem Tor<br />

Vergil rettet Dante vor <strong>der</strong> Wölfin<br />

und führt ihn einen Weg zur Hölle hinauf.<br />

An zerklüfteten Berggipfeln vorbei<br />

gelangen <strong>der</strong> Poet und sein Führer an das<br />

Tor zu Hölle.<br />

„Durch mich gehts ein<br />

zur Stadt <strong>der</strong> Qualerkornen,<br />

Durch mich gehts ein zum<br />

ewgen Weheschlund,<br />

Durch mich gehts ein zum<br />

Volke <strong>der</strong> Verlornen.<br />

Lasst, die ihr eingeht jede<br />

Hoffnung fahren.“ [?]<br />

Dante liest die Inschrift über dem Tor und ist beunruhigt, doch er lässt sich dennoch<br />

von Virgil hineinführen in den schwarzen Schlund, welcher in das Innere <strong>der</strong> Erde<br />

führt.<br />

Vergil führt den Dichter zum Acheron.<br />

In <strong>der</strong> griechischen Mythologie ist<br />

<strong>der</strong> Acheron <strong>der</strong> Fluss <strong>der</strong> Schmerzen, einer<br />

<strong>der</strong> fünf Flüsse <strong>der</strong> Unterwelt. Vergil<br />

beschrieb den Acheron in Buch 6 <strong>der</strong><br />

Aeneis als den großen Fluss von Tartarus,<br />

<strong>des</strong> Abgrunds, in welchem die Seelen <strong>der</strong><br />

Verdammten Qualen leiden müssen. In<br />

La divina commedia ist <strong>der</strong> Acheron die<br />

Außengrenze <strong>der</strong> Hölle. Die Seelen <strong>der</strong><br />

Verstorbenen müssen den Acheron überqueren<br />

und hierfür den Fährmann Cha-<br />

Abbildung 25.8: Die Überfahrt <strong>der</strong> Toten ron bezahlen, weshalb die alten Griechen<br />

ihren Toten oft eine Münze in den Mund<br />

legten, damit sie Charon zu bezahlen vermochten.<br />

Der Film zeigt uns den Fluss. Charon stakt sein Boot durch das Wasser zu dem<br />

Ufer, an welchem die Sün<strong>der</strong> auf ihre Überfahrt warten. Es sind <strong>der</strong>er viele, eine<br />

Ansammlung nackter Körper, welche ihre Arme in Erwartung <strong>der</strong> Fähre zu ihr ausstrecken.<br />

Hier wird zum ersten Mal die gewaltige Bildsprache <strong>des</strong> Films offenbar. L’inferno<br />

(1911) übt keinerlei Zurückhaltung, wenn es um das Erschaffen starker Bil<strong>der</strong> geht..<br />

L’inferno (1911) beschreibt das Geschehen, welches Dante beobachtet, fast immer mit<br />

großer Theatralik und schreckt hier auch nicht vor Szenen mit expliziten Darstellungen<br />

von Qualen und sogar völliger Nacktheit zurück.<br />

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