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Konzept zum Schutz und zur Nutzung der Moore

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Moorschutzkonzept Mecklenburg-Vorpommern<br />

<strong>Moore</strong> <strong>der</strong>zeit r<strong>und</strong> 6,2 Millionen Tonnen Kohlendioxidäquivalente pro Jahr. Derartige Emissionen<br />

sind auf europäischer <strong>und</strong> auch internationaler Ebene aufgr<strong>und</strong> fehlen<strong>der</strong>, wissenschaftlich abgestimmter<br />

Abschätzungsverfahren nicht in die entsprechenden Emissionsbetrachtungen –<br />

hierzulande <strong>zum</strong> Beispiel in den Energie- <strong>und</strong> Kohlendioxidbericht - eingeflossen. Im Vergleich zu<br />

den bislang bilanzierten Quellen (vgl. Abbildung 13) zeigt sich, dass die entwässerungsbedingten<br />

Emissionen aus den <strong>Moore</strong>n eine <strong>der</strong> Hauptquellen für die Freisetzung von Treibhausgasen darstellen.<br />

Bei differenzierterer Betrachtung wird deutlich, dass nicht nur die land- <strong>und</strong> forstwirtschaftlich<br />

genutzten Moorflächen (ca. 5,4 Millionen Tonnen Kohlendioxidäquivalente), son<strong>der</strong>n auch ungenutzte,<br />

entwässerte <strong>Moore</strong> (ca. 0,75 Millionen Tonnen Kohlendioxidäquivalente) einen nennenswerten<br />

Anteil an <strong>der</strong> Gesamtemission haben. Gleichzeitig zeigt das Modell aber auch, welche Möglichkeiten<br />

<strong>zur</strong> Reduzierung <strong>der</strong> Emissionen durch höhere Wasserstände bestehen.<br />

In Kapitel 4.3 wurde die aktuell vorliegende Klimastudie für Mecklenburg-Vorpommern im Hinblick<br />

auf die <strong>Moore</strong> ausgewertet. Einerseits sind die <strong>Moore</strong> durch die prognostizierte Abnahme <strong>der</strong><br />

Sommernie<strong>der</strong>schläge in Verbindung mit sinkenden Gr<strong>und</strong>wasserständen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Anstieg <strong>der</strong><br />

mittleren Temperaturen gefährdet, an<strong>der</strong>erseits könnten <strong>Moore</strong> (<strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Feuchtgebiete) – bei<br />

Rückhalt des winterlichen Nie<strong>der</strong>schlages – verstärkt klimaausgleichend <strong>und</strong> als Wasserspeicher für<br />

Trockenperioden wirken <strong>und</strong> damit regional die Auswirkungen des Klimawandels abmil<strong>der</strong>n.<br />

Eine Abschätzung des bisherigen Beitrages durch die Umsetzung des Moorschutzkonzeptes bis<br />

<strong>zum</strong> Jahre 2008 (Kapitel 4.5) lässt eine Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Emissionen in Höhe von ca. 300.000 Ton-<br />

nen Kohlendioxidäquivalenten pro Jahr (vgl. Tabelle 3) erkennen <strong>und</strong> belegt damit die Wirksamkeit<br />

<strong>der</strong> bisherigen Umsetzung im Hinblick auf den Klimaschutz.<br />

In Kapitel 5 werden Vorschläge <strong>zum</strong> Erhalt <strong>und</strong> <strong>zur</strong> Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Moore</strong> unterbreitet. Aufgr<strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Bedeutung des Wassermanagements als Schlüssel für Gewässer-, Moor-, Boden-,<br />

Klima- sowie Arten- <strong>und</strong> Biotopschutz wird dieser Bereich den Kapiteln Arten- <strong>und</strong> Biotopschutz,<br />

traditioneller <strong>und</strong> alternativer Landwirtschaft, Wald <strong>und</strong> Forstwirtschaft auf wie<strong>der</strong>vernässten<br />

Standorten sowie Erlebnisraum Moor <strong>und</strong> Torfabbau vorangestellt. Da die unterbreiteten Vorschläge<br />

überwiegend nur in einem längeren Zeitraum realisiert werden können, wurde eine Geltungsdauer<br />

des <strong>Konzept</strong>es bis ins Jahr 2020 angenommen. Oberster Gr<strong>und</strong>satz <strong>der</strong> weiteren Umsetzung<br />

des fortgeschriebenen <strong>Konzept</strong>es bleibt das Festhalten am Freiwilligkeitsprinzip.<br />

Die <strong>Konzept</strong>vorschläge lassen sich in verkürzter Form wie folgt zusammenfassen:<br />

� <strong>Schutz</strong> <strong>und</strong> Erhalt unentwässerter naturnaher <strong>Moore</strong><br />

� Fortführung <strong>der</strong> Pflege-<strong>Nutzung</strong> naturnaher <strong>Moore</strong><br />

� Extensive Grünlandnutzung mit angepasstem ganzjährigen Wassermanagement; Schwerpunktsetzung<br />

unter an<strong>der</strong>em auf Küstenüberflutungsstandorte<br />

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