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LFV-Info 18-2008 - Feuerwehrschutzkleidung - Infoportal der ...

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Aegidiendamm 7<br />

30169 Hannover<br />

- 4 -<br />

zu stark, wird die Schutzkleidung nach oben gezogen bzw. sie zieht sich eng an den Körper.<br />

Eng an den Körper, ist das schlecht?<br />

Die Luft zwischen Körper und Schutzkleidung, eine wichtige Isolationsschicht, geht schlagartig verloren.<br />

Manche Schnittgestaltungen an Feuerwehrjacken sind im Gebrauch sehr bequem und bieten eine tolle<br />

Bewegungsfreiheit, nach <strong>der</strong> Beflammung sitzt das Material aber so eng um die Schultern, dass die<br />

Arme <strong>der</strong> Versuchspuppe nicht mehr bewegt werden können. Die Schutzkleidung muss von <strong>der</strong> Versuchspuppe<br />

geschnitten werden.<br />

Welchen Kriterien muss die Kleidung beim Wärmetest genügen?<br />

In dem von <strong>der</strong> Überjacke abgedeckten Bereich <strong>der</strong> Versuchspuppe dürfen 10 Sensorfel<strong>der</strong> Verbrennungen<br />

2. Grades und ein Sensorfeld eine Verbrennung 3. Grades aufweisen. 10 Sensorfel<strong>der</strong> 2. Grades<br />

entsprechen rund 13 % <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Überjacke abgedeckten Fläche. 1 Sensorfeld 3.Grades also<br />

1,3 %. Bei <strong>der</strong> Überhose dürfen 3 Sensorfel<strong>der</strong> Verbrennungen 2. Grades aber kein Sensorfeld eine<br />

Verbrennung 3. Grades aufweisen. Bei <strong>der</strong> Überhose wird nur <strong>der</strong> Teil ausgewertet, <strong>der</strong> nicht von <strong>der</strong><br />

Überjacke überdeckt ist.<br />

Es gab Veröffentlichungen, <strong>der</strong>en Bil<strong>der</strong> sehr schlechte Ergebnisse auf <strong>der</strong> Versuchspuppe<br />

zeigten!<br />

Früher wurden alle Überjacken mit Standardhosen verbrannt. Eine Standardhose ist eine schwerentflammbare<br />

Diensthose wie z. B. die Hose HuPF Teil 2. Die Verbrennungen an den Beinen sind schon<br />

erschreckend und es fehlt auch die zusätzliche Isolierung am Po.<br />

Ein Argument ist aber, nicht mit Überjacke und einlagiger Diensthose in den Brandeinsatz zu<br />

gehen.<br />

Richtig. Mit <strong>der</strong> neuen HuPF werden zur Zulassung drei Überjacken eines Aufbaues verbrannt, davon<br />

eine mit Standardhose und zwei mit Überhosen. Von den Überhosen wird zur Zulassung je eine überprüft.<br />

Die Überhose Typ B (Wärmeisolationsstufe 2) und die Überhose nach Teil 4 Typ A (Wärmeisolationsstufe<br />

1), die später im Brandeinsatz in <strong>der</strong> Kombination mit einer Diensthose HuPF Teil 2 darunter<br />

getragen - wird auch in Kombination mit <strong>der</strong> Standardhose verbrannt.<br />

Wie erfährt <strong>der</strong> Träger, wie seine Schutzkleidung abgeschnitten hat?<br />

Detaillierte Prüfberichte können vom Hersteller angefor<strong>der</strong>t werden. Nach <strong>der</strong> neuen HuPF sind die<br />

Ergebnisse in <strong>der</strong> Gebrauchsanleitung nachzulesen.<br />

Welche Än<strong>der</strong>ungen ergeben sich bei <strong>der</strong> Verarbeitung? Es heißt, die HuPF ist so starr und lässt<br />

keine Än<strong>der</strong>ungen zu?<br />

Än<strong>der</strong>ungen waren und sind immer möglich, allerdings auf Anfrage. Wir müssen sicherstellen, dass von<br />

den Än<strong>der</strong>ungen keine Beeinträchtigung ausgeht, außerdem sollte das Gesamtbild die „Corporate fashion“<br />

<strong>der</strong> Feuerwehr nicht zu sehr verän<strong>der</strong>t werden.<br />

Ein Beispiel<br />

Ein Konfektionär möchte an einer Überhose einen Durchgriff einbauen, damit <strong>der</strong> Träger an die Tasche<br />

<strong>der</strong> Diensthose kommt. In diesem Bereich muss dann die Überhose zu je<strong>der</strong> Zeit eine komplette Isolation<br />

aufweisen. Der Durchgriff darf also nicht offen bleiben, <strong>der</strong> Verschluss muss abgedeckt werden<br />

und die Abdeckung an Ort und Stelle bleiben. Es stellt sich auch immer wie<strong>der</strong> die Frage, wie viele Taschen<br />

eine Feuerwehrbekleidung braucht, die Oberjacken sollen immer leichter, die Taschen aber immer<br />

mehr und größer werden. Haken und Schlaufen auf <strong>der</strong> Außenseite <strong>der</strong> Schutzkleidung können zu<br />

echten Gefahrenquellen werden. Die Gefahr des „Hängenbleibens“ ist nicht zu unterschätzen. Eine mit<br />

Klettband verschlossene Schlaufe kann schon zum ernsten Hin<strong>der</strong>nis werden. Die Menge von Klettenhaftband<br />

muss so gering wie möglich gehalten und die Anbringung mit Bedacht gewählt werden.<br />

Telefon: 0511/888 112<br />

Telefax: 0511/886 112<br />

Internet: www.lfv-nds.de<br />

eMail: lfv-nds@t-online.de

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