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Nr. 2-03 - Gruner AG

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Marco Pagoni<br />

Chemikant<br />

Sicherheitsfachmann EKAS<br />

Abteilung Sicherheit<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

20 mailing. 2-<strong>03</strong><br />

Stadien der Zukunft<br />

Sicherheit für alle Nutzer<br />

Die neuen Schweizer Fussballstadien dienen nicht mehr<br />

allein dem Sport. Sie sind als multifunktionale Arenen<br />

mit vielfältiger Nutzung konzipiert. Durch unterschiedliche<br />

Vorgaben und Richtlinien wird auch die Sicherheitsplanung<br />

anspruchsvoller.<br />

In nächster Zeit werden in der Schweiz<br />

mehrere Fussballstadien gebaut oder<br />

erweitert. Die Abteilung Sicherheit der<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> ist bei den Neubauten der<br />

Stadien in Bern, Zürich und St. Gallen<br />

sowie bei der Erweiterung des St. Jakob-Parks<br />

für die Sicherheitsplanung<br />

verantwortlich. Diese Projekte stehen<br />

unter grossem Zeitdruck, da – mit<br />

Ausnahme von St. Gallen – in diesen<br />

Stadien im Jahr 2008 die Europameisterschaft<br />

ausgetragen wird.<br />

Vielfältiger Nutzungsmix<br />

In all diesen Bauten werden aber nicht<br />

nur Sportveranstaltungen oder Grossanlässe<br />

wie Popkonzerte oder Opern<br />

durchgeführt. Die Stadien sind vielmehr<br />

als multifunktionale Arenen konzipiert,<br />

mit zusätzlichen kommerziellen<br />

Angeboten wie Shopping-Centers,<br />

Hotels, Restaurants, Büros oder Altersresidenzen.<br />

Diese vielfältige Nutzung<br />

macht die Sicherheitsplanung anspruchsvoller,<br />

indem sie auch unterschiedliche<br />

Richtlinien und Normen<br />

mit sich zieht.<br />

Unterschiedliche<br />

Sicherheitsstandards<br />

Bei Sportveranstaltungen – vor allem<br />

bei Fussballspielen – gilt es, die Sicherheitsbestimmungen<br />

gemäss den<br />

Reglementen, Vorschriften und Weisungen<br />

der internationalen Fussballorganisationen<br />

(Fifa, Uefa) und des<br />

Schweizerischen Fussballverbandes<br />

(SFV) zu berücksichtigen. Zu beachten<br />

sind aber auch die Richtlinien und<br />

Normen der Vereinigung Kantonaler<br />

Feuerversicherungen (VKF) oder<br />

die von der Schweiz anerkannten<br />

EN-Normen.<br />

Bei den Mantelnutzungen – also<br />

Geschäfte, Büros, Gastrobetriebe etc.<br />

– gelten vollumfänglich die generellen<br />

VKF-Normen, wobei je nach Standort<br />

des Bauwerkes zusätzlich noch kantonale<br />

VKF-Erfordernisse zu erfüllen<br />

sind. All diese Anforderungen sind mit<br />

den Ansprüchen der Investoren und<br />

den Vorstellungen der Architekten<br />

in Übereinstimmung zu bringen. Dabei<br />

sind auch technische Aspekte zu regeln:<br />

Die Notleuchten beispielsweise<br />

Plusieurs stades de football seront construits ou élargis en<br />

Suisse dans un proche avenir. Le département Sécurité de<br />

<strong>Gruner</strong> SA est responsable de la planification en matière<br />

de sécurité non seulement pour les nouveaux stades à<br />

Berne, Zurich et Saint-Gall mais aussi pour le Parc de Sport<br />

de St. Jakob à Bâle qui sera élargi. Ces projets devront être<br />

réalisés dans des délais extrêmement serrés vu que c’est<br />

ici – exception faite de Saint-Gall – que le Championnat<br />

européen de football 2008 se déroulera.<br />

sollten dem architektonischen Gesamtwerk<br />

entsprechen. Gemäss VKF müssen<br />

die Fluchtwege während mindestens<br />

60 Minuten mit 1 Lux beleuchtet<br />

werden. In den «Richtlinien und Empfehlungen»<br />

der Uefa hingegen ist für<br />

die Tribünen eine Mindestleuchtstärke<br />

von 25 Lux vorgegeben. Bei solchen<br />

Problemstellungen gilt es, gemeinsam<br />

mit den Behörden, Verbänden, Fachplanern<br />

und Lieferanten eine Lösung<br />

zu finden, die von allen – Gremien,<br />

Bauherrschaft und Architekt – akzeptiert<br />

wird.<br />

Komplexe Anforderungen<br />

Bei multifunktionalen Stadien sind<br />

die Sicherheitsaspekte besonders<br />

vielfältig. Nebst der Erarbeitung der<br />

grundlegenden Konzepte – Brandschutz,<br />

Entfluchtung, Security – bildet<br />

deren sachgerechte Umsetzung eine<br />

der wichtigsten Aufgaben des Sicher-<br />

heitsingenieurs. Denn er allein bringt<br />

das breite Wissen in den Sicherheitsnormen<br />

mit. Gleichzeitig verfügt er<br />

über die erforderlichen Kenntnisse<br />

zur Beurteilung der technischen Möglichkeiten<br />

und deren Grenzen.<br />

Als neutrale Berater sind die Sicherheitsingenieure<br />

der <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> verantwortlich<br />

für die integrale Sicherheit<br />

der geplanten Stadien – von den konzeptionellen<br />

Grundlagen bis zu einem<br />

sicheren Betrieb der Gesamtanlagen.<br />

Um diese Aufgabe erfolgreich bewältigen<br />

zu können, sind nebst Fachwissen<br />

auch Führungs- und Kommunikationserfahrung<br />

gefragt. Denn als<br />

Experten sind sie nicht nur Ansprechperson<br />

für die verschiedenen Gremien<br />

und Projektpartner, sondern oft auch<br />

Vermittler bei Interessenskonflikten.<br />

Letztlich ist es aber Schutzziel aller<br />

Beteiligten, im Notfall die Menschen<br />

sicher und rasch evakuieren zu können.<br />

mailing. 2-<strong>03</strong> 21

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