Nr. 2-03 - Gruner AG
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Umgestaltung einer Verkehrsdrehscheibe<br />
Vielfältige Bedürfnisse<br />
als Herausforderung<br />
Jürg Ottiker<br />
Bauingenieur FH/SIA<br />
Stab Geschäftsbereich Tiefbau<br />
<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />
Im Spannungsfeld zwischen bautechnischen, gestalterischen<br />
und normativen Forderungen realisiert <strong>Gruner</strong><br />
das Grossprojekt «Bahnhofplatz Chur». Der Ausgleich<br />
vielfältigster Bedürfnisse bedingt Teamarbeit und Führungsqualitäten.<br />
Für die nationale Einführung der ersten<br />
Etappe Bahn 2000 wollen die Schweizerischen<br />
Bundesbahnen (SBB) die<br />
Attraktivität ihrer Bahnhofanlagen erhöhen.<br />
Dabei wird u.a. auch der Bahnhof<br />
Chur in zwei Etappen neu gestaltet.<br />
Die erste Etappe, die Perron- und<br />
Gleisanlage mit neuer Personenunterführung,<br />
steht kurz vor der Fertigstellung.<br />
Für die zweite Etappe, den<br />
Bahnhofplatz, sollen auf der Basis der<br />
prämierten Projektstudie des einheimischen<br />
Architekten Conradin Clavuot<br />
insgesamt rund 62 Millionen Franken<br />
in Hoch- und Tiefbauten investiert<br />
werden. Bauherren sind nebst den<br />
SBB auch die Rhätischen Bahnen und<br />
die Stadt Chur.<br />
Anspruchsvolle Ziele<br />
Für dieses Grossprojekt hat die <strong>Gruner</strong><br />
<strong>AG</strong> gemeinsam mit dem Architekten<br />
Conradin Clavuot gegen starke Konkurrenz<br />
das Generalplanermandat<br />
erhalten, welches das gesamte Leistungsspektrum<br />
umfasst – von der<br />
Architektur über die technische Beratung<br />
bis hin zur Bauleitung. Eine der<br />
Herausforderungen für das <strong>Gruner</strong>-<br />
Team besteht darin, die unterschiedlichen<br />
Anforderungen der drei Bauherren-Partner<br />
auf einen Nenner zu<br />
bringen und die vorgesehenen Bauten<br />
bei knappen Terminvorgaben zu realisieren.<br />
Die Investoren haben <strong>Gruner</strong> die folgenden<br />
Ziele vorgegeben:<br />
>Umsetzen des prämierten Projektes<br />
in gestalterischer Hinsicht<br />
>Erfüllen der Bauherrenanforderungen<br />
>Einhalten des im Vorprojekt vorgegebenen<br />
Budget- und Terminrahmens<br />
Dank enger Zusammenarbeit mit allen<br />
Beteiligten und intensiver Bearbeitung<br />
der vielfältigen Aufgaben ist es dem<br />
Generalplanerteam gelungen, das<br />
Projekt so zu optimieren, dass alle Vorgaben<br />
erfüllt werden können. Kürzlich<br />
ist der Stadt Chur das offizielle Bauprojektdossier<br />
übergeben worden.<br />
Aufgabe der Behörden ist es nun, die<br />
grundsätzlich positive Stimmung in der<br />
Bevölkerung zu nutzen und mit einer<br />
gut vorbereiteten Abstimmungsvorlage<br />
vom Souverän den Baukredit für den<br />
städtischen Projektanteil genehmigt<br />
zu bekommen.<br />
Zukunftgerichtetes Projekt<br />
Das bestehende Aufnahmegebäude<br />
wird gemäss den Anforderungen der<br />
Denkmalpflege saniert und mit einem<br />
neuen Annexbau erweitert. Ausgehend<br />
von der architektonischen<br />
Gesamtkonzeption der Bauten, ist der<br />
Annex als Stahlkonstruktion geplant.<br />
Die baugeschichtlich und volumenmässig<br />
interessante Stufung der <strong>AG</strong>-<br />
Fassade wird im Annex weitergeführt<br />
und die Materialisierung der Fassade<br />
abstrahiert mit Stahl-Glas-Moduli<br />
fortgesetzt. Das Gebäudedach ist als<br />
verkleideter Stahlbau mit extensiv begrünter<br />
Ebene konzipiert.<br />
Die neue, seit Sommer 20<strong>03</strong> in Betrieb<br />
stehende, grosszügig gestaltete Personenunterführung<br />
(Etappe 1) wird<br />
unter dem Bahnhofplatz bis zur Bahnhofstrasse<br />
weitergeführt – eine Ladenpassage<br />
macht das Untergeschoss<br />
attraktiv. Die beiden Gleise der Chur-<br />
Arosa-Bahn werden näher an die Gebäude<br />
verlegt. Ebenso wird der neue<br />
Busterminal der Stadtbus Chur <strong>AG</strong><br />
gegen die Bahnanlagen gerückt; dies<br />
gewährleistet kurze und übersichtliche<br />
Umsteigewege. Alle Verkehrsträger<br />
sind wettergeschützt erreichbar.<br />
Nebst seiner Funktion als Verkehrsknotenpunkt<br />
soll der neue Bahnhofplatz<br />
auch Aufenthalts- und Begegnungsort<br />
der Fussgänger sein: Hierzu<br />
werden grosszügige Fussgängerzonen<br />
mit Baumbepflanzungen geschaffen<br />
und der Platz wird vom Individualverkehr<br />
weitgehend befreit.<br />
Dans le respect des contraintes techniques, conceptuelles<br />
et normatives, <strong>Gruner</strong> réalise actuellement le grand projet<br />
«Place de la gare de Coire». Pour répondre aux multiples<br />
besoins, nous devons faire preuve d’un esprit d’équipe<br />
tout en possédant des qualités de leadership.<br />
Im Spannungsfeld<br />
Architekten und Ingenieure befinden<br />
sich bei Projektbearbeitungen oft in<br />
einem Spannungsfeld, gilt es doch,<br />
innerhalb des Kostenrahmens sowohl<br />
gestalterische Aspekte und spezifische<br />
Bauherrenanforderungen als<br />
auch Normen, Richtlinien und Empfehlungen<br />
der Fachverbände, Betreiber<br />
und Drittorganisationen zu berücksichtigen.<br />
Dass das <strong>Gruner</strong>-Team auch<br />
beim Churer Bahnhofprojekt einen<br />
Ausgleich zwischen den unterschied-<br />
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