Nr. 17 - Öffentliche Infrastrukturanlagen - Gruner AG

Nr. 17 - Öffentliche Infrastrukturanlagen - Gruner AG Nr. 17 - Öffentliche Infrastrukturanlagen - Gruner AG

28.09.2012 Aufrufe

17 mailing. Die Kundenzeitschrift der Gruner-Gruppe > Berchtold + Eicher Bauingenieure AG > Böhringer AG > Gruneko AG > Gruner AG > Gruner Ingenieure AG > Gruner International Ltd > Gruner GmbH > Gruner + Partner GmbH > Gruner + Wepf Ingenieure AG, St. Gallen > Gruner + Wepf Ingenieure AG, Zürich > Lüem AG > Roschi + Partner AG > Öffentliche Infrastrukturanlagen erhalten und schaffen

<strong>17</strong><br />

mailing. Die Kundenzeitschrift der <strong>Gruner</strong>-Gruppe > Berchtold + Eicher<br />

Bauingenieure <strong>AG</strong> > Böhringer <strong>AG</strong> > Gruneko <strong>AG</strong> > <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> > <strong>Gruner</strong><br />

Ingenieure <strong>AG</strong> > <strong>Gruner</strong> International Ltd > <strong>Gruner</strong> GmbH > <strong>Gruner</strong> +<br />

Partner GmbH > <strong>Gruner</strong> + Wepf Ingenieure <strong>AG</strong>, St. Gallen > <strong>Gruner</strong> + Wepf<br />

Ingenieure <strong>AG</strong>, Zürich > Lüem <strong>AG</strong> > Roschi + Partner <strong>AG</strong> > <strong>Öffentliche</strong><br />

<strong>Infrastrukturanlagen</strong> erhalten und schaffen


Inhalt<br />

04 Sitterviadukt St. Gallen<br />

07 Umbau SBB-Bahnhof Dornach-Arlesheim<br />

10 Glattalbahn, Etappe 1B<br />

12 Osttangente bei Basel<br />

14 Streckensanierung in Teufen<br />

16 Neue Langensandbrücke Luzern<br />

18 Zustandsanalyse und Bewertung<br />

des Strassennetzes<br />

20 Schwerverkehrszentrum Uri<br />

22 Autobahnbau A9 im Wallis – gedeckter<br />

Einschnitt Turtmann<br />

24 Wehrkraftwerk Albbruck-Dogern (D)<br />

26 Tunnelkette Granitztal (A)<br />

28 Neuer Bootshafen in Augst<br />

30 Last Minute<br />

32 Autoren<br />

34 Adressen<br />

Impressum<br />

mailing. der <strong>Gruner</strong>-Gruppe<br />

Ausgabe <strong>17</strong>, 09/1<br />

erscheint zweimal jährlich<br />

> Adresse<br />

Gellertstrasse 55<br />

CH-4020 Basel<br />

> Autoren<br />

Mitarbeitende der<br />

<strong>Gruner</strong>-Gruppe<br />

> Redaktion<br />

Eliane Mattenberger<br />

Lei terin Marketing<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

Telefon +41 61 3<strong>17</strong> 61 61<br />

> Gestaltung<br />

Brenneisen<br />

Communications,<br />

Basel<br />

> Fotos<br />

Friedel Ammann, Basel, Ralph Bensberg,<br />

Zürich, Peter Hauck, Basel, Lilli<br />

Kehl, Basel, Manfred Richter, Reinach


Editorial_<strong>Infrastrukturanlagen</strong> erhalten und schaffen<br />

Ungefähr ein Drittel der Infrastrukturbauten in der Schweiz und in unseren Nachbarländern<br />

sind über 50 Jahre alt. Unsere Gesellschaft, insbesondere wir Ingenieure<br />

und Architekten, sorgen für den Erhalt dieser Anlagen und schlagen der Gesellschaft<br />

Verbesserungen und Ergänzungen vor, welche auf die Bedürfnisse heutiger und künftiger<br />

Generationen ausgerichtet sind (Wirtschaft, Umwelt, Finanzierung etc.).<br />

Leider wurden ab den Siebzigerjahren der Ausbau und der Unterhalt unserer Infrastruktur<br />

vernachlässigt. Dies hat zur Folge, dass wir heute einen riesigen Nachholbedarf an<br />

Unterhaltsarbeiten bei Schiene, Strasse, aber auch bei Spital- und Schulbauten und<br />

den lebenswichtigen Versorgungsnetzen wie Wasserversorgung und -entsorgung<br />

haben. Hinzu kommt, dass wir unsere Infrastrukturen insbesondere in den grossen<br />

Agglomerationen stets den Bedürfnissen der Gesellschaft anpassen müssen. Die<br />

Forcierung des Ausbaus des öffentlichen Verkehrs und leistungssteigernde und<br />

sicherheits optimierte Massnahmen bei unserem Strassennetz stehen dabei im Vordergrund.<br />

Für die <strong>Gruner</strong>-Gruppe ergeben sich daraus vielfältige Anforderungen. Neben der<br />

fundierten Sachkompetenz ist vor allem die umfassende und betriebswirtschaftliche<br />

Denk- und Arbeitsweise unserer Ingenieure und Spezialisten gefragt. Ausserdem steht<br />

im Hinblick auf die beschränkten finanziellen Ressourcen bei der Planung von öffentlichen<br />

<strong>Infrastrukturanlagen</strong> die volkswirtschaftliche Rentabilität einer Investition im<br />

Fokus. Nicht zuletzt ist Planen im öffentlichen Raum eine Arbeit im und mit dem<br />

gesamten ökologischen Umfeld. In diesem Sinne bewältigen unsere interdisziplinären<br />

Projektteams diese Herausforderungen täglich gemeinsam mit ihren Auftraggebern<br />

durch einen sachkundigen und vertrauensvollen Umgang.<br />

In der vorliegenden mailing.-Ausgabe zeigen wir Ihnen anhand einer Auswahl von<br />

aktuellen Projekten die Vielzahl von Aufgabenstellungen und Lösungen, die wir für<br />

unsere Kunden realisieren dürfen.<br />

Ich wünsche Ihnen anregende Gedanken bei der Lektüre.<br />

Flavio Casanova<br />

dipl. Bauing. ETH<br />

Vorsitzender der<br />

Gruppenleitung<br />

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Sitterviadukt St. Gallen_Professionelle Lösungen sind gefragt. Eine<br />

systematische Zustandsanalyse und ein gezieltes Sanierungspaket für ein<br />

100-jähriges Brückenwerk erhöhen dessen Nutzungsdauer. Die <strong>Gruner</strong> + Wepf<br />

Ingenieure <strong>AG</strong> aus St. Gallen hat in den letzten Jahren diverse Untersuchungen<br />

am markanten Sitterviadukt der Südostbahn durchgeführt.<br />

4 | mailing.<strong>17</strong><br />

SOB Sitter Viaduct, St. Gallen_Structural survey, immediate measures and main inspection. Built between 1907 and<br />

1910, the SOB Sitter Viaduct comprises two stone arch structures, with piers up to 93 m high, connected by a 120-m-span<br />

steel truss deck.<br />

With the viaduct approaching its centenary, the time had come to draw up a programme of possible measures for its<br />

remaining service life, based on a structural survey.<br />

Since 2002, <strong>Gruner</strong> + Wepf Ingenieure <strong>AG</strong>, St. Gallen, has conducted various investigations on behalf of SOB (Schweizerische<br />

Südostbahn <strong>AG</strong>). These culminated in the main inspection, conducted in autumn 2008, of the entire structural steelwork,<br />

including a total of 1,300 nodes. The survey findings and material specimens will now be analysed and compared with<br />

the structural calculations, with final results scheduled for spring 2009.


Das Sitterviadukt der Südostbahn (SOB) wurde 1907–1910 erbaut<br />

und setzt sich aus zwei Steinbauten mit bis zu 93 Meter hohen<br />

Pfeilern sowie aus einer dazwischenliegenden, 120 Meter weit<br />

gespannten Stahlkonstruktion zusammen. Wegen seines Bauwerkalters<br />

von fast 100 Jahren war es an der Zeit, sich vorausschauend<br />

Gedanken zu machen über den Zustand und mögliche Sanierungsmassnahmen,<br />

über die bevorstehende Restnutzungsdauer sowie<br />

über die «Pensionierung» des historischen Bauwerks.<br />

Imposantes Bauwerk<br />

Das Sitterviadukt mit den beiden Steingewölbe-Vorlandbrücken<br />

sowie dem eingehängten Fischbauchträger in Stahl positioniert sich<br />

mit 379 Metern Länge noch heute als sehr markantes Bauwerk.<br />

Auch bald 100 Jahre nach seiner Erstellung gehört das Viadukt zu<br />

den bedeutendsten Eisenbahnbrücken der Schweiz (und Europas),<br />

indem dieses bis anhin den am weitesten gespannten Träger des<br />

schweizerischen Eisenbahnnetzes aufweist. Mit seiner Art, der<br />

Bauweise, seiner Grösse und dem ästhetischen Ausdruck mit der<br />

einmaligen Einpassung in die Umgebung sowie den imposanten,<br />

aber doch sehr schlanken und filigranen Konstruktionselementen<br />

findet das Brückenwerk kaum Vergleiche. Bald nach der Betriebsaufnahme<br />

zeigten sich aber an den Steinviadukten Veränderungen<br />

gegenüber den statischen Annahmen, die in den Jahren 1920 bis<br />

1922 zum Einbau der noch heute wirksamen Verspannvorrichtung<br />

führten. Danach konnten die Widerlagerpfeiler in ihrem elastischen<br />

Verhalten gegenüber der Stahlkonstruktion stabilisiert werden. Bis<br />

1980 folgten weitere Sanierungsmassnahmen, wie Neuanstrich,<br />

Ummantelung der Pfeiler, Ergänzung der Fahrbahn mit einem Schotterbelag<br />

und Isolation im Bereich der Steingewölbe, Verstärkung<br />

der Querfachwerke sowie Einbau einer elastischen Schienenbefestigung<br />

im Bereich des Fischbauchträgers.<br />

Hauptinspektion<br />

Zur Verifizierung der in der Berechnung eingesetzten Materialkennwerte<br />

sowie zur detaillierten Erfassung des aktuellen<br />

Zustandes wurde im Herbst 2008 eine Hauptinspektion durchgeführt.<br />

Ein detailliertes Variantenstudium ergab folgendes<br />

logistisches Vorgehen:<br />

> Vorbereitung von A4-Inspektionsblättern für 1300 Knoten mit<br />

jeweiligem Planausschnitt<br />

> Festlegen der Vorgehensstrategie, Definition von Nummerierung<br />

und Beschriftung<br />

> Visuelle Inspektion der Untergurtbereiche ab fahrbarem Inspektionsgerüst<br />

in Tagesarbeit<br />

> Visuelle Inspektion Obergurt ab Brückeninspektionsgerät der<br />

SBB in Nachtarbeit<br />

> Überprüfung sämtlicher 1300 Knoten, inkl. fotografischer<br />

Dokumentation<br />

> Entnahme von Materialproben mit anschliessenden Zugversuchen<br />

> Zerstörungsfreie Spektralanalysen, Dickenmessungen und<br />

Oberflächenschutzmessungen<br />

> Erstellen einer nachvollziehbaren Dokumentation<br />

> Auswertung der Resultate<br />

> Vergleich mit den vorhandenen Berechnungen<br />

> Erstellung Massnahmenvorschlag für die Bauherrschaft mit<br />

Definition der Restnutzungsdauer<br />

> Erstellung eines Überwachungs- und Unterhaltsplanes zur<br />

Erreichung der Restnutzungsdauer<br />

> Erstellung eines Strategiepapiers für die Zeit nach dem Ablauf<br />

der Restnutzungsdauer<br />

Stephan Hofer<br />

dipl. Bauing. ETH/SIA<br />

Vorsitzender der<br />

Geschäftsleitung<br />

<strong>Gruner</strong> + Wepf<br />

Ingenieure <strong>AG</strong>,<br />

St. Gallen<br />

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Sitterviadukt St. Gallen<br />

6 | mailing.<strong>17</strong><br />

Hauptinspektion als Höhepunkt<br />

Seit 2002 durfte die <strong>Gruner</strong> + Wepf Ingenieure <strong>AG</strong>, St. Gallen,<br />

diverse Untersuchungen für das SOB-Sitterviadukt ausführen.<br />

Höhepunkt war dabei die im Herbst 2008 durchgeführte Hauptinspektion<br />

der gesamten Stahlkonstruktion mit total 1300 Fachwerkknoten.<br />

Auslöser der gesamten Untersuchungsreihe bildete die<br />

Erstellung eines Objektkatasters Kunstbauten für das nordöstliche<br />

Streckennetz der Südostbahn.<br />

Sofortmassnahmen eingeleitet<br />

Anlässlich der visuellen Zustandsaufnahmen wurden Probleme bei<br />

der Verspannvorrichtung festgestellt: Die Aufhängevorrichtung<br />

des Zusatzgewichtes steht in den warmen Monaten an, es entstehen<br />

lokale Zwängungen und Deformationen im Bereich der<br />

Absturzsicherung. Es galt deshalb, diese Problematik genauer zu<br />

untersuchen. Aus einer ersten Analyse resultierten gewisse<br />

Sofortmassnahmen im Jahre 2003 an der Verspannkonstruktion.<br />

Statische Zustandsanalyse<br />

Parallel dazu wurde das Objekt statisch überprüft: Zusammen mit<br />

einem Geologen und einem Materialspezialisten untersuchte man<br />

das Problem der Pfeilerbewegungen. Zudem erfolgten Berechnungen<br />

der Vorlandbrücken mit dem nichtlinearen FE-Programm<br />

Ansys, womit sich die Pfeilerverschiebungen erfolgreich nachsimulieren<br />

liessen. Schliesslich erfolgte auch eine Nachkalkulation<br />

des gesamten Stahlbaus, und mittels Schwingungsmessungen<br />

wurde überdies das dynamische Verhalten der Brücke untersucht<br />

und rechnerisch nachgewiesen.<br />

Demnächst Schlussbericht<br />

Zurzeit werden die Untersuchungen und Materialproben ausgewertet<br />

und mit den statischen Berechnungen verglichen. Die<br />

Resultate liegen im Frühjahr 2009 vor – die Verantwortlichen der<br />

SOB erwarten diese mit Spannung.<br />

Zustandserfassung von Bauwerken<br />

Mit gezielten Massnahmen, einem strategischen und kontrollierten<br />

Vorgehen und unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen<br />

Möglichkeiten, den Zustand eines Bauwerkes pragmatisch an der<br />

richtigen Stelle zu erfassen und objektspezifische Massnahmen<br />

aufgezeigt zu bekommen, ist ein zunehmendes Bedürfnis von Seiten<br />

der Infrastrukturverantwortlichen. Aufgrund der breiten Erfahrung<br />

unserer Spezialisten und unter Einbezug modernster Hilfsmittel<br />

wie nichtlinearer Berechungen oder von Schwingungsanalysen<br />

durften unsere Ingenieure für diverse Bauherrschaften zahlreiche<br />

Objekte, insbesondere auch im Bereich Kunstbauten, inspizieren,<br />

statisch überprüfen und geeignete Massnahmen vorschlagen.


Umbau SBB-Bahnhof Dornach-Arlesheim_Für die Zukunft gerüstet.<br />

Einer der wichtigsten Knotenpunkte im ÖV-Netz der Kantone Basel-Landschaft<br />

und Solothurn wird durch ein gesamtheitliches Umbaukonzept benutzerfreundlich<br />

und attraktiv.<br />

Busterminal beim Bahnhof Dornach-Arlesheim<br />

Railway station remodelling_Quantum leap through transport hub upgrade. The traffic situation at the SBB (Swiss<br />

Federal Railways) station Dornach-Arlesheim – a nodal point for rail and bus services – is all too often chaotic. An integral<br />

remodelling scheme is now set to enhance the appeal and user-friendliness of this key public transport interchange.<br />

Through its design and tendering services, <strong>Gruner</strong> is making a key contribution to this major project.<br />

Jürg Ottiker<br />

dipl. Bauing. FH/SIA<br />

Stab Geschäftsbereich<br />

Tiefbau, <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>,<br />

Basel<br />

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Umbau SBB-Bahnhof Dornach-Arlesheim<br />

8 | mailing.<strong>17</strong><br />

Vor 40 Jahren wurden die ersten Planungsarbeiten zum Umbau des<br />

ÖV-Knotenpunktes in Auftrag gegeben: Damals erwarb der Kanton<br />

Solothurn auf Baselbieter Boden eine Parzelle in Bahnhofnähe, um<br />

die bestehende Tramschlaufe nahe dem Bahnhof platzieren zu können.<br />

Bereits zu dieser Zeit war es klar, dass die Tramwendeschlaufe ein<br />

Provisorium darstellen würde, da der geringe Schienenradius von<br />

nur 12 Metern ein jährliches Aufschweissen der Gleise und alle drei<br />

Jahre gar einen vollständigen Schienenersatz bedingt.<br />

Nach und nach wünschten die SBB modernere Dienstleis tungen für<br />

ihre Kunden. Nachdem weitere sechs Linien der Regionalbusse ihre<br />

Haltestellen beim Bahnhof auf engstem Raum errichteten, war dies<br />

Grund genug, eine sorgfältige und ausgewo gene Neuplanung an die<br />

Hand zu nehmen.<br />

Verkehrsknotenpunkt für 50 000 Personen<br />

Infolge verschiedener Umstände gelangte das 1995 genehmigte<br />

Projekt nicht zur Ausführung. Seither haben die sechs Bauherren/<br />

Partner – SBB, BLT, die Kantone Basel-Landschaft und Solothurn<br />

sowie die Gemeinden Arlesheim und Dornach – viel Vorarbeit geleistet:<br />

Das heute zur Ausführung gelangende Projekt ist den heutigen<br />

Ansprüchen angepasst sowie entsprechend der grossen Bedeutung<br />

des Bahnhofs Dornach-Arlesheim nun auf rund 50 000 Einwohner<br />

ausgerichtet.<br />

Gesamtkonzept für die Zukunft<br />

Die umgestaltete Verkehrsdrehscheibe lässt sich wie folgt charakterisieren:<br />

> Die beiden neuen, verlängerten SBB-Bahnperrons (P55) erhalten<br />

eine grosszügige Überdachung sowie teilweise auch Lärmschutzwände.<br />

> Eine zweite, zentral gelegene Personenunterführung unter den<br />

Bahngleisen verkürzt die Umsteigewege und erhöht den Reisekomfort.<br />

> Ein neuer, zentraler Busterminal mit wellenförmiger Überdachung<br />

sowie die Auslegung der Haltestellen auf Gelenkbusse stellen einen<br />

Blickfang dar.<br />

> Die BLT errichtet als Trambetrieb ein neues Doppelspur-Gleistrassee<br />

mit grosszügiger Wendeschlaufe und dazugehörender Infrastruktur.<br />

> Für die Gemeinden Dornach und Arlesheim werden verschiedene<br />

Werkleitungen neu verlegt und auch die SBB erneuern sämtliche<br />

Kabel- und Fahrleitungsanlagen.<br />

> Der gesamte Vorplatz im Bereich des heutigen SBB-Aufnahmegebäudes<br />

wird als Begegnungszone ausgebildet, das heisst: alle<br />

Verkehrsteilnehmer sind gleichberechtigt – Vortritt geniesst<br />

lediglich noch das Tram.<br />

> Gemeinsames Perron für SBB und BLT.


Zur Umsetzung dieses zukunftsgerichteten Konzeptes waren verschiedene<br />

Partner ins «Boot» zu holen, die oftmals unterschiedliche<br />

Ansichten vertraten, wie beispielsweise «Berücksichtigung der<br />

Bedürfnisse von Behindertenorganisationen» (möglichst wenig<br />

gestalterische Abstufungen) versus «traditionelle Strassengestaltung»<br />

(baulich ausgeprägte Strassenränder).<br />

Bahnhofgebiet wird aufgewertet<br />

Die Verkehrsdrehscheibe wird den Standort Dornach-Arlesheim<br />

massiv aufwerten. Die parallel geplanten Wohn- und Gewerberäume<br />

im Rahmen eines neuen Quartierplanes ergeben einen<br />

attraktiven urbanen Zusatzpunkt. Dies alles soll mit den angrenzenden<br />

neuen und bestehenden Hochbauten architektonisch<br />

harmonieren – der Spagat ist gross, das Resultat jedoch erfolgversprechend.<br />

Bauarbeiten während des laufenden Betriebs<br />

Der gesamte ruhende und fliessende Verkehr muss während der<br />

Bauzeit aufrechterhalten bleiben, weshalb bereits bei der Detailplanung<br />

und den Ausschreibungen mehr als ein Dutzend verschiedene<br />

Bau- und Verkehrsphasen zu planen waren.<br />

Aus bahnbetrieblichen Gründen sind verschiedene Arbeiten in den<br />

Gleisbereichen von SBB und BLT nur nachts möglich. Ein solcher<br />

Zweischichtbetrieb bedeutet sowohl für Planer als auch für Unternehmer<br />

eine zusätzliche Herausforderung. Schliesslich erfordern<br />

die Arbeiten auch für die angrenzend wohnenden Bürger Verständnis;<br />

sie werden deshalb über verschiedene Kommunikationsmittel<br />

laufend über den Stand der Arbeiten informiert.<br />

Umbau SBB-Bahnhof Dornach-Arlesheim<br />

Bauherrschaft: Kantone Basel-Landschaft und Solothurn<br />

Gemeinden Dornach und Arlesheim<br />

Schweizerische Bundesbahnen (SBB)<br />

BLT Baselland Transport <strong>AG</strong><br />

Projektierung und<br />

Bauleitung: <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

Realisation: Oktober 2008 bis März 2010<br />

Bauvolumen: 32.3 Mio. CHF (inkl. Doppelspurausbau BLT)<br />

Knappes Terminprogramm und anspruchsvolle Baulogistik<br />

Weniger als zehn Monate nach der Mandatsübernahme durch die<br />

für die Projektierung und die Ausschreibung verantwortliche <strong>Gruner</strong><br />

<strong>AG</strong> wurde im Herbst 2008 mit dem Rückbau der Liegenschaften<br />

begonnen, sodass die anschliessenden Tiefbauarbeiten<br />

bei guten Platzverhältnissen gestartet werden konnten.<br />

Die Bauzeit von nur 14 Monaten stellt hohe Anforderungen an eine<br />

reibungslose Baulogistik, zumal die Arbeiten unter Verkehr erfolgen<br />

und eine unfallfreie Abwicklung erste Priorität geniesst. Auch<br />

gilt es, die verschiedenen Transportbetriebe in ihrem Auftrag zu<br />

unterstützen sowie die Reisenden und Passanten jederzeit übersichtlich<br />

und möglichst direkt durch die Baustelle zu führen.<br />

Quantensprung in die Zukunft<br />

Mit diesem komplexen Bauvorhaben mit innerstädtischen Verhältnissen<br />

und mehreren Bauherren kann das <strong>Gruner</strong>-Team seine Stärken<br />

unter Beweis stellen und in enger Zusammenarbeit mit allen<br />

Beteiligten optimale und wirtschaftliche Lösungen anstreben und<br />

umsetzen.<br />

Der Umbau des Bahnhofs Dornach-Arlesheim wurde in den Medien<br />

als «Quantensprung» bezeichnet. Mit der Entflechtung der Bus-<br />

und Tramlinien, der Optimierung der Passagierströme und Umsteigewege<br />

sowie mit weiteren Massnahmen werden nicht nur Kundenfreundlichkeit<br />

und Sicherheit der Verkehrsanlagen verbessert,<br />

vielmehr erfährt diese wichtige Verkehrsdrehscheibe in der Nordwestschweiz<br />

auch durch den Neubau attraktiver Wohn- und<br />

Gewerbeliegenschaften eine Aufwertung. Die Planer der <strong>Gruner</strong><br />

<strong>AG</strong> freuen sich, diesen Sprung unterstützen zu dürfen.<br />

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Glattalbahn, Etappe 1B_Grossprojekt zur nachhaltigen Agglomerationsentwicklung.<br />

Projektierung und Bau eines neuen Stadtbahnnetzes im dichten<br />

Siedlungsgebiet nördlich von Zürich stellen höchste Ansprüche an alle Beteiligten.<br />

U1 U2<br />

U3 U4 U5<br />

10 | mailing.<strong>17</strong>


Glattalbahn rapid transit rail link_Major project serving long-term development of suburban region. The design<br />

and construction of a cut-and-cover tunnel (Figure 2 – Margarethen cut-and-cover tunnel) and rail viaduct are just two<br />

of the challenges that are being tackled by <strong>Gruner</strong> + Wepf’s engineering team, as part of the new rapid transit rail link<br />

development in the north of Zurich.<br />

Beim Bau der Glattalbahn handelt es sich im Rahmen der Entwicklung<br />

einer Stadtlandschaft von hoher urbaner Qualität, welche das<br />

Agglomerationsgebiet im Norden von Zürich bis ins mittlere Glatttal<br />

umfasst, um ein Schlüsselprojekt. Als modernes, leistungsfähiges<br />

System wird das neue Transportmittel das öffentliche Verkehrsangebot<br />

im Bereich der Fahrten über mittlere Distanzen<br />

ergänzen. Das Bahnprojekt liefert somit einen nachhaltigen Beitrag<br />

zur Befriedigung der mit der angestrebten Siedlungsentwicklung<br />

einhergehenden Mobilitätsbedürfnisse.<br />

Grünes Licht für erste Bauetappe<br />

Mit der Festsetzung der Führung der Bahnlinie im kantonalen<br />

Richtplan 1995 und dem anschliessenden Systementscheid für<br />

eine weitgehend eigentrassierte Stadtbahn war der Weg für die<br />

Aufnahme der Projektierungsarbeiten definiert.<br />

Etappe 1A1: Federführung für <strong>Gruner</strong> + Wepf<br />

Die Ingenieure von <strong>Gruner</strong> + Wepf Ingenieure <strong>AG</strong>, Zürich, erhielten<br />

Ende 1998 als federführendes Büro der Arge G4 den Auftrag, für<br />

den Abschnitt Ambassador Zürich bis Balsberg Kloten das Vor-,<br />

Bau- und Auflageprojekt zu erstellen. Mit der Plangenehmigungsverfügung<br />

des Bundesamts für Verkehr im Januar 2004 und der<br />

entsprechenden Kreditfreigabe konnte die erste Etappe 1A1 zur<br />

Umsetzung freigegeben werden.<br />

Unsere Ingenieure bearbeiteten dabei das Los Thurgauerstrasse,<br />

Hallenstadion Zürich bis Ambassador, welches unter anderem eine<br />

komplette Umgestaltung der vierspurigen Thurgauerstrasse, eine<br />

Unterquerung der SBB-Linie ( U1 Umbau Thurgauerstrasse, Unter-<br />

querung SBB) sowie diverse Knoten- und Platzgestaltungen<br />

umfasste.<br />

Etappe 1A2: Tagbautunnel als Herzstück<br />

Parallel zur Inbetriebnahme der Etappe 1A1 im Dezember 2006<br />

wurde den Ingenieuren der <strong>Gruner</strong> + Wepf der Auftrag zur Umsetzung<br />

des Loses Bahnhof Glattbrugg der Etappe 1A2 erteilt. Dieser<br />

Bauabschnitt, welcher im Dezember 2008 in Betrieb genommen<br />

wurde, hatte nebst dem Umbau Bahnhof Glattbrugg vor allem<br />

auch einen 400 Meter langen Tagbautunnel (Margarethen): ( U2<br />

Tagbautunnel Margarethen, ( U3 Tagbautunnel Margarethen,<br />

Bahnhilfsbrücken) als Kernstück auszuweisen.<br />

Etappe 1B: markanter Bahnviadukt<br />

Bereits im Sommer 2008 wurde mit der Umsetzung der Etappe 1B,<br />

Los Dübendorf, mit rund 1.8 Kilometer Länge, gestartet. Dieses<br />

Die Glattalbahn: Teil eines Gesamtkonzeptes<br />

Die Glattalbahn ist Teil eines Gesamtkonzeptes zur<br />

Entwicklung des Agglomerationsgebietes nördlich<br />

von Zürich, das Anpassungen und Ergänzungen im<br />

Strassennetz wie auch städtebauliche Massnahmen<br />

umfasst. Bei der doppelspurigen Glattalbahn handelt<br />

es sich um ein neues meterspuriges und eigentrassiertes<br />

Stadtbahnnetz, das auf zwei Streckenästen mit drei<br />

Linien bis Ende 2010 den Flughafen sowie Teile der<br />

Gemeinden Kloten, Opfikon, Rümlang, Wallisellen<br />

und Dübendorf mit dem nördlichen Stadtgebiet und<br />

der Zürcher City verbindet. Das Bahnnetz wird in<br />

drei Etappen gebaut. Es ist 12.7 Kilometer lang und<br />

hat 21 Haltestellen.<br />

@<br />

Los, das in dicht besiedeltem Raum und durchwegs in Entwicklungsgebieten<br />

liegt, stellt erneut höchste Anforderungen. Der 230<br />

Meter lange Bahnviadukt Giessen, überquert einerseits die Glatt<br />

und ist andererseits in eine künftige Gesamtüberbauung integriert<br />

( U4 Brückenunterbau Viadukt Giessen, im Bau). Der Viadukt bildet<br />

eine S-Kurve der Linienführung ab, nimmt die Haltestelle Giessen<br />

auf, gründet auf einer schwimmenden Pfahlfundation, berücksichtigt<br />

für die Schienenauszüge an den Dilatationsfugen neu entwickelte<br />

Vorgaben des BAV und ist für eine teilweise Unterbauung<br />

mit einer Tiefgarage mit LKW-Zufahrten vorbereitet.<br />

Vielfältiges Projektdossier<br />

Nebst weiteren markanten Bauwerken wie Haltestellen, Gleichrichter<br />

Ringstrasse, Brücke Katzenbach, Haltestelle Neugut sowie<br />

der gesamten Trassierung mit Werkleitungen, Bahn- und Strassen-<br />

bau ( U5<br />

Trasseebau Zürichstrasse), Knoten-/Platzgestaltungen<br />

sowie Stützkonstruktionen sind diverse Drittaufträge gleichzeitig<br />

zu realisieren. Es handelt sich dabei unter anderem auch um den<br />

Bau einer 600 Meter langen Entwässerung im Microtunnelling-<br />

Verfahren, um eine Erschliessung mit Betonkreisel, Geh-/Radwege,<br />

Strassensanierungen, die Erstellung einer 300 Meter langen<br />

separaten Busspur, um Lärmschutzwände, Fischtreppen sowie<br />

Umbauten von Strassenräumen in Boulevards. Das Industrie- und<br />

Dienstleistungsgebiet Hochbord mit der überlasteten Hauptachse<br />

Ringstrasse sowie die diversen Anliegen der Interessenpartner<br />

stellen höchste Ansprüche an den Bau, die Verkehrskonzepte, die<br />

Bauphasenplanung und die Öffentlichkeitsarbeit. Als herausfordernde<br />

Aufgabe erweist sich zudem auch der ambitiöse Realisierungsplan<br />

für die Inbetriebnahme der Anlage im Dezember 2010.<br />

Auf Zielkurs<br />

Es darf erfreulicherweise festgestellt werden, dass sich die<br />

Lösung all dieser Aufgaben dank Kompetenz, Innovationskraft und<br />

grossem Engagement aller Beteiligten auf Zielkurs befindet. Die<br />

<strong>Gruner</strong> + Wepf Ingenieure <strong>AG</strong> wird 2010 das Projekt Glattalbahn<br />

während 12 Jahren massgeblich mitgestaltet haben – ein wirklich<br />

prägnanter Leistungsausweis.<br />

Dieter Wepf<br />

Dr. sc. techn.,<br />

dipl. Bauing. ETH/SIA<br />

Mitglied der Gruppenleitung<br />

und Vorsitzender<br />

der Geschäftsleitung<br />

<strong>Gruner</strong> + Wepf<br />

Ingenieure <strong>AG</strong>, Zürich<br />

| 11


Osttangente bei Basel_Strukturverbesserung – ein Beitrag zum Erhalt<br />

des Infrastrukturbestandes der Schweiz. Im Rahmen eines systematischen<br />

Evaluationsverfahrens erarbeiten die Verkehrsplaner von <strong>Gruner</strong> Massnahmen<br />

zur nachhaltigen Stauverminderung, die nicht nur ein günstiges Nutzen-Kosten-<br />

Verhältnis aufweisen, sondern auch hinsichtlich ihrer gesellschaftlich-umweltrelevanten<br />

Aspekte überzeugen.<br />

U1<br />

Bereits heute staut sich der Verkehr auf der A2-Stammlinie<br />

U2<br />

Ohne Ausbau sind täglich mehrstündige Staus zu erwarten<br />

Thomas Winzer<br />

Dr. Ing. TH<br />

Experte Verkehr,<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel und<br />

Zürich<br />

12 | mailing.<strong>17</strong><br />

U5<br />

Durchgehend zweimal drei Fahrstreifen machen den Verkehrsablauf wieder flüssig<br />

U4<br />

Swisscom-Gebäude<br />

Parzelle Str.-Linie<br />

Überdeckung Gellert (QP4/M = 1:500)<br />

Parzelle + Str.-Linie<br />

Servitute<br />

Überdeckungen und Einhausungen werden die Stammlinie stadtverträglich machen<br />

Parzelle Str.-Linie<br />

Parzelle + Str. Linie<br />

Baulinie<br />

Schulhaus


Basel eastern bypass_Maintaining infrastructure performance in Switzerland. Various motorways and trunk roads converge on the Basel<br />

region from the north-west and south-east. The traffic comes together along the city’s busiest road section, between the Wiese and Hagnau<br />

junctions of the A2 motorway, with daily volumes of 120,000 vehicles and frequent, sometimes long tailbacks.<br />

As part of a systematic assessment, <strong>Gruner</strong>’s transport planners are developing an optimization scheme aimed at the sustainable reduction of<br />

traffic congestion. The proposals seek to combine high cost-effectiveness with a socially acceptable and environmentally efficient solution.<br />

U3<br />

Unterirdischer Bypass als denkbare Netzergänzung<br />

Ein wesentlicher Bestandteil der baulichen Infrastruktur der<br />

Schweiz und eine der Grundlagen für das wirtschaftliche Wohlergehen<br />

ist ein funktionierendes Strassennetz. Dabei kommt den Hochleistungsstrassen<br />

(HLS) eine wesentliche Bedeutung zu, da auf diesen<br />

ein massgebender Anteil der täglichen Verkehrsbeziehungen<br />

abgewickelt wird. Einige der wichtigsten HLS entstanden in den<br />

70er-Jahren des letzten Jahrhunderts: Sie kommen also einerseits<br />

«in die Jahre» und bedürfen einer umfassenden Sanierung; andererseits<br />

sind sie der veränderten Verkehrsstruktur und dem gestiegenen<br />

Verkehrsaufkommen nicht mehr gewachsen. Der Bund hat deshalb<br />

mit seinem Programm «Engpassbeseitigung» vorgesehen, die<br />

wichtigsten Engpässe im Hochleistungs- bzw. Nationalstrassennetz<br />

zu beseitigen und ist zurzeit dabei, die dringlichsten Engpässe zu<br />

beseitigen.<br />

Situation im Raum Basel<br />

Im Raum Basel laufen von Nordwesten und Südosten jeweils mehrere<br />

HLS zusammen. Sie vereinigen sich zwischen den Verzweigungen<br />

Wiese und Hagnau zur so genannten Stammlinie der A2.<br />

Diese hat täglich bis zu 120 000 Fahrzeuge zu bewältigen, was zu<br />

häufigen und teilweise lang andauernden Stausituationen führt. U1<br />

Ein Ausweichen auf nachgeordnete Strassen ist nicht möglich und<br />

auch nicht erwünscht, da sich die Stammlinie mitten in einem<br />

dicht besiedelten Gebiet befindet.<br />

Handlungsbedarf angezeigt<br />

In einer Zweckmässigkeitsbeurteilung war nachzuweisen, dass<br />

diese Situation ein objektives Defizit darstellt und mit den entsprechenden<br />

Massnahmen die langfristige Funktionsfähigkeit des<br />

HLS-Systems wieder gewährleistet werden kann. Hierfür wurde<br />

zunächst mit einer verkehrstechnischen Simulation nachgewiesen,<br />

dass die für den Prognosehorizont 2030 zu erwartende Verkehrsbelastung<br />

auf der bestehenden Anlage nicht mehr abgewickelt<br />

werden kann: Tägliche, mehrstündige Staus wären die Folge. U2<br />

Es ist somit klar, dass etwas getan werden muss.<br />

Variantenentwicklung und -beurteilung<br />

Im nächsten Schritt wurden möglichst alle technisch denkbaren<br />

Aus- oder Neubauvarianten zusammengestellt und nach einem<br />

schweizweit gültigen Verfahren, dem NISTRA-Verfahren (Nachhaltigkeitsindikatoren<br />

für Strassenanlagen) bewertet. Dazu<br />

gehörten auch die Prüfung von Südumfahrungen oder Bypass-<br />

Varianten, wie zum Beispiel eine Unterquerung des Basler Stadtteils<br />

Kleinbasel zwischen der Verzweigung Hagnau und der<br />

Verzweigung Wiese für den Durchgangsverkehr. U3 Eindeutig am<br />

besten schnitt die Ausbauvariante der bestehenden Stammlinie<br />

ab: Sie weist nicht nur ein volkswirtschaftlich sinnvolles Nutzen-<br />

Kosten-Verhältnis auf, sie bietet auch bei den gesellschaftlichen<br />

und umweltrelevanten Kriterien klare Vorteile. Dabei kommt dieser<br />

Variante besonders zugute, dass wesentliche Teile der heute offen<br />

geführten A2 im südlich des Rheins liegenden Grossbasel überdeckt<br />

oder eingehaust werden. U4<br />

Ausbau der Stammlinie als Bestlösung<br />

Die Bestvariante umfasst den Ausbau der Stammlinie zwischen<br />

dem Schwarzwaldtunnel im Norden und der Verzweigung Hagnau<br />

im Süden auf durchgehend zweimal drei Fahrstreifen anstelle der<br />

heutigen zweimal zwei Fahrstreifen. U5<br />

Zudem werden die heute<br />

notwendigen Fahrstreifenwechsel für den durchgehenden Verkehr<br />

weitgehend hinfällig, womit gefährliche und leistungsmindernde<br />

Engpässe entfallen. Der Umbau sowie die ergänzenden Überdeckungsbauten<br />

sollen dabei mit den notwendigen Erhaltungsmassnahmen<br />

koordiniert werden. Dadurch ergeben sich Synergien<br />

und es lassen sich erhebliche «Ohnehin»-Kosten einsparen. Nicht<br />

nur planerisch, sondern auch volkswirtschaftlich ist diese Variante<br />

deshalb als optimale Lösung einzustufen.<br />

| 13


Streckensanierung in Teufen_Tunnellösung Teufen_ versus Trambetrieb. Im<br />

Rahmen einer Nachhaltigkeitsanalyse bewertet <strong>Gruner</strong> zwei Sanierungsvarianten<br />

einer Streckensanierung hinsichtlich ihres volks- und betriebswirtschaftlichen<br />

Nut zens.<br />

Ortsdurchfahrt von Teufen<br />

Übersicht des Betrachtungsperimeters (Quelle Luftaufnahme: Geoportal SG/AR/AI)<br />

Railroute upgrading in Teufen_Tunnel solution versus route approvement. The railway lines of the Appenzeller Bahnen are mostly routed<br />

along roadways in the municipality of Teufen (Canton of Appenzell Ausserrhoden). Teufen-bound trains from St. Gallen run in the opposite direction<br />

to road traffic on the single-track rail section. The planned launch of a new Trogen-St. Gallen-Appenzell rail link, which is due to provide a<br />

quarter-hourly service between St. Gallen and Teufen, has added to the urgency of upgrading this rail section.<br />

As part of a standard sustainability analysis, <strong>Gruner</strong> is assessing the economic viability of two variants for the Appenzeller Bahnen.<br />

14 | mailing.<strong>17</strong>


In der Gemeinde Teufen, Kanton Appenzell Ausserrhoden, durchfahren<br />

heute die Appenzeller Bahnen den Ortskern mehrheitlich im<br />

Strassenbereich. Da die Strecke eingleisig ist, fahren die Züge aus<br />

St. Gallen kommend Richtung Teufen gegen den Autoverkehr. Im<br />

Hinblick auf die Einführung der Durchmesserlinie (DML) Trogen-<br />

St. Gallen-Appenzell, welche unter anderem einen dichten<br />

15-Minuten-Taktfahrplan zwischen St. Gallen und Teufen vorsieht,<br />

gewinnt die Sanierung des Abschnitts an Bedeutung.<br />

Trambetrieb versus Tunnellösung<br />

Für die Sanierung des Streckenabschnittes lagen zwei grundsätzliche<br />

Lösungsansätze auf Stufe Vorprojekt vor: Die eine Variante<br />

umfasst einen einspurigen Tunnel, bei welchem die Appenzeller<br />

Bahn im relevanten Abschnitt konsequent aus der Strasse genommen<br />

wird. Der andere Ansatz basiert auf einem Trambetrieb, bei<br />

dem die Strecke zweigleisig ausgebaut und die Bahn – einem Tram<br />

ähnlich – im Mischbetrieb mit dem motorisierten Individualverkehr<br />

(MIV) geführt wird. Die beiden Varianten unterscheiden sich nebst<br />

dem unterschiedlichen Betriebskonzept vor allem hinsichtlich Investitionskosten:<br />

Für die Tramlösung wurden diese auf ca. <strong>17</strong> Millionen<br />

Franken, für die Tunnellösung auf ca. 52 Millionen Franken<br />

geschätzt. Im Hinblick auf einen Variantenentscheid stellte sich<br />

die Frage, inwieweit die Mehrkosten der Tunnellösung durch volkswirtschaftlichen<br />

Mehrnutzen aufgefangen werden könnten. In der<br />

Folge wurde die <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> beauftragt, die Zweckmässigkeit der<br />

beiden Lösungsansätze und deren Wirtschaftlichkeit zu prüfen.<br />

Erweiterte Kosten-Nutzen-Analyse<br />

Für die vorliegende Fragestellung kam eine erweiterte Kosten-<br />

Nutzen-Analyse (KNA) zur Anwendung. Dabei handelt es sich um<br />

eine volkswirtschaftliche Bewertung, welche darüber hinaus weitere<br />

bewertungsrelevante Aspekte mit deskriptiven (beschreibenden)<br />

Indikatoren betrachtet. Bei einer KNA werden die zu beurteilenden<br />

Varianten (so genannte «Planfälle») mit einem Istzustand<br />

(«Referenzfall») zu einem festgelegten Prognosezeitpunkt<br />

verglichen. Als Ergebnis erhält man einen Deltawert zum Istzustand.<br />

Dieser Wert entspricht dem generierten volkswirtschaftlichen<br />

Nutzen (beispielsweise Reisezeitgewinn oder Reduktion der<br />

Unfälle) oder den Kosten (beispielsweise jährlich abzuschreibende<br />

Investitionskosten). Das Verhältnis des Nutzens zu den Kosten<br />

widerspiegelt den Grad der volkswirtschaftlichen Rentabilität<br />

einer Investition.<br />

Marco Richner<br />

Dipl. -Ing. (Univ./FH)<br />

Projektleiter Verkehr,<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

Standardisiertes Bewertungsverfahren<br />

Für die Variantenbewertung von Bahninfrastrukturprojekten existiert<br />

ein entsprechendes standardisiertes Verfahren, welches das<br />

Bundesamt für Verkehr entwickeln liess. Dieses Verfahren – NIBA<br />

genannt – wurde primär im Hinblick auf die Bewertung von eher<br />

grossräumigen Infrastrukturneubauten und -ausbauten konzipiert.<br />

Die im NIBA aufgeführten Indikatoren sowie deren Wertgerüst<br />

(Franken/Menge) mussten für die hier anstehende Aufgabenstellung<br />

angepasst bzw. ergänzt werden. So wurden etwa die SBB-<br />

Durchschnittskostensätze durch spezifische Betriebsdaten der<br />

Appenzeller Bahnen ersetzt sowie – um den räumlichen Gegebenheiten<br />

gerecht zu werden – das Indikatorenset durch zusätzliche<br />

Indikatoren ergänzt.<br />

Monetäre Indikatoren<br />

2.1 Lärmbelastung (im Siedlungsgebiet)<br />

6.1 Treibhausgasemissionen<br />

8.1 Externe Kosten des Energieverbrauchs durch Infrastrukturbetrieb<br />

10.1 Betriebskosten Personenverkehr<br />

10.3 Betriebskosten Infrastruktur<br />

10.4 Energiekosten Züge<br />

10.5 Unterhaltskosten<br />

10.6 Investitionskosten<br />

11.1 Reisezeitgewinne Stammverkehr PV<br />

20.1 Unfälle<br />

Deskriptive Indikatoren<br />

4.1 Landschafts- und Ortsbild<br />

12.1 Fahrplanstabilität<br />

12.3 Auswirkungen während der Bauphase<br />

ZI 1 Potenzial für Gemeindeentwicklung<br />

ZI 2 Langsamverkehr – Fussgänger<br />

ZI 3 Langsamverkehr – Radfahrer<br />

ZI 4 Sanierung Strasse/Werkleitungen<br />

ZI 5 Option Bahnlinie<br />

ZI 6 Erschütterung Betrieb<br />

ZI 7 Energiebedarf für Bau der Anlage<br />

ZI 8 Deponiebedarf<br />

ZI 9 Situation Gesamtverkehr im Ortskern<br />

Das Ergebnis<br />

Die Resultate der rein volkswirtschaftlichen Betrachtung zeigten,<br />

dass beide Varianten einen relativ geringen Kosten-Nutzen-Faktor<br />

erreichten, wobei jedoch die Tramlösung ein besseres Resultat<br />

erzielte. Bei den deskriptiven Indikatoren schnitt je nach Fokus der<br />

Betrachtung (Gemeinde bzw. Betreiber) eine der beiden Varianten<br />

besser ab. Schliesslich ergab die aus Betreibersicht interessierende<br />

betriebswirtschaftliche Optik klar, dass eine Tunnellösung<br />

bedeutend höhere Betriebskosten generieren würde. Mit der<br />

durchgeführten Untersuchung konnte objektiv und sachlich aufgezeigt<br />

werden, dass sich die massiv höheren Investitionskosten<br />

einer Tunnellösung volks- und betriebswirtschaftlich nicht rechnen.<br />

Was ist NIBA?<br />

NIBA ist ein Bewertungsverfahren und steht für «Nachhaltigkeitsindikatoren<br />

für Bahninfrastrukturprojekte». Es wurde vom Bundesamt<br />

für Verkehr zur Beurteilung von Infrastrukturneubauten bzw.<br />

-ausbauten entwickelt. Bei dieser Bewertung werden alle monetären<br />

Indikatoren in eine dynamische Kosten-Nutzen-Analyse<br />

(KNA) aufgenommen; nicht monetarisierbare Indikatoren werden<br />

beschrieben und mittels einer einfachen Skalierung benotet. Den<br />

monetären Indikatoren ist ein entsprechendes Wertgerüst hinterlegt.<br />

Dabei handelt es sich um Durchschnittswerte, welche je nach<br />

Projekt angepasst werden. Das Zielsystem und die Bewertung in<br />

NIBA sehen nebst einer volkswirtschaftlichen KNA auch eine<br />

betriebswirtschaftliche Betrachtung vor.<br />

| 15


Neue Langensandbrücke Luzern_Spektakulärer Brückeneinschub.<br />

Mit dem erfolgreichen Einschub der ersten Halbbrücke in einem mehrphasigen<br />

Taktschiebeverfahren ist eine wichtige Bauetappe dieser aussergewöhnlichen<br />

Verbundbrücke termingerecht abgeschlossen.<br />

Die Beteiligten<br />

Bauherren: Baudirektion Stadt Luzern und Schweizerische<br />

Bundesbahnen<br />

Architekt: Ueli Brauen & Doris Wälchli, B+W Architekten,<br />

Lausanne<br />

Gesamtleitung/<br />

Bauherrenvertretung: Berchtold + Eicher Bauingenieure <strong>AG</strong><br />

Bauingenieure: Guscetti + Tournier SA, Genéve<br />

Plüss Meyer Partner <strong>AG</strong><br />

Totalunternehmer: TU Brun <strong>AG</strong>/Zwahlen & Mayr SA<br />

Bauetappen/Termine: Vorarbeiten 3.–4. Quartal 2007<br />

Bau 1. Brückenhälfte 1.–4. Quartal 2008<br />

Bau 2. Brückenhälfte 1.–4. Quartal 2009<br />

Eröffnung Januar 2010<br />

Kosten: 29 Mio. CHF<br />

16 | mailing.16<br />

Hansruedi Berchtold<br />

dipl. Bauing. ETH<br />

Projektleiter,<br />

Berchtold + Eicher<br />

Bauingenieure <strong>AG</strong>, Zug<br />

Doris Gisler<br />

dipl. Bauing. FH<br />

Projektleiterin,<br />

Berchtold + Eicher<br />

Bauingenieure <strong>AG</strong>, Zug<br />

Nach der Errichtung der provisorischen<br />

Zwischenstützen für<br />

das Vorschubgerüst folgt in vier<br />

Schritten der spektakuläre Einschub<br />

der Brücke: Auf der<br />

«Tribschen»-Seite werden die<br />

ersten 20 Meter gebaut;<br />

anschliessend werden hinten<br />

weitere 20 Meter angeschweisst.<br />

Danach wird die Brücke vorwärts<br />

über die Geleise geschoben.<br />

Es folgen noch zweimal<br />

weitere 20 Meter, die ebenfalls<br />

nachgeschoben werden, bis<br />

das Bauwerk die gegenüberliegende<br />

Seite erreicht.<br />

Die Luzerner Langensandbrücke aus dem Jahr 1938 genügte den<br />

heutigen Anforderungen an den Strassen- und Bahnverkehr nicht<br />

mehr; sie muss ersetzt werden. Im Gleisfeld der SBB für die Einfahrt<br />

in den Bahnhof Luzern dürfen keine Stützen stehen.<br />

Die neue Brücke wird deshalb das Gleisfeld des Bahnhofs Luzern<br />

mit einer Spannweite von 82 Metern stützenfrei überspannen. Mit<br />

der Gesamtleitung dieses aussergewöhnlichen Projektes wurden<br />

die Bauingenieure von Berchtold + Eicher beauftragt. Sie vertreten<br />

Interessen der gemeinsamen Bauherren Schweizerische Bundesbahnen<br />

(SBB) und Stadt Luzern und führen die Überaufsicht<br />

über das Vorhaben, welches im Totalunternehmerauftrag ausgeführt<br />

wird.<br />

Neubau ohne Hilfsbrücke<br />

Das neue Bauwerk wird in zwei Hälften erstellt. Die Brückenhälften<br />

werden am Widerlager «Tribschen» vormontiert und im Taktschiebeverfahren<br />

über das Gleisfeld eingeschoben. Der gewählte<br />

Bauvorgang ermöglicht den Abbruch und den Neubau der Brücke<br />

ohne Hilfsbrücke. Für den Einschub der 82 Meter langen Stahlbeton-Verbundbrücke<br />

werden 16 Stahlelemente im Werk und auf der<br />

Baustelle zusammengeschweisst, anschliessend vorgefertigt und<br />

in zwei Halbbrücken eingeschoben. Über spezielle Gleitlager aus<br />

Teflon kann der spektakuläre Einschub mit minimalem Kraftaufwand<br />

erfolgen. Die vier Etappen dauern jeweils nur wenige Stunden.


Langensand Bridge, Lucerne_Bridge deck successfully inserted in spectacular operation. The state of Lucerne’s<br />

Langensand Bridge, dating from 1938, was such that it no longer met contemporary road and rail requirements. As it was<br />

not technically feasible to rectify the existing defects, a rebuild was the only option.<br />

Straddling the railway lines near Lucerne station, the new composite bridge, with its 80-m-plus column-free span, is an<br />

impressive sight. Equally spectacular is the incremental launching method used for construction. As the bridge is being<br />

built in two phases (longitudinal deck sections), the flow of traffic can be maintained without a temporary facility. The<br />

lead project management is in the hands of engineers from Zug-based Berchtold + Eicher.<br />

Da erste Brückenhälfte wird<br />

fertiggestellt: Der Verkehr wird<br />

dabei von der alten auf die<br />

neue Brücke umgeleitet.<br />

Anschliessend erfolgt der<br />

Abbruch der bestehenden Brücke<br />

mit spektakulärem Aushub<br />

der Einzelteile mittels Grosskran.<br />

Damit ist Platz für den<br />

Einschub der südlichen Brückenhälfte<br />

gemäss den Verfahren<br />

1 und 2 geschaffen.<br />

U1 U3<br />

U2<br />

U4<br />

U1<br />

Übersicht Langensandbrücke.<br />

U2 Einschub des ersten nördlichen Brückenelementes<br />

abgeschlossen. Bereitstellung des Installationsplatzes<br />

für die Anlieferung und die Verbindung<br />

des zweiten Elementes. Der Verkehr rollt nördlich<br />

über die noch bestehende Langensandbrücke.<br />

U3 Die Langensandbrücke im nächtlichen Einschub,<br />

unmittelbar vor Erreichen des Widerlagers<br />

auf Seite Bundesplatz.<br />

U4<br />

Vorbereitung des Einschubs des Brückenträgers<br />

auf den Teflonlagern, die eine reibungsarme<br />

Gleitfläche garantieren. Über dem Brückenträger<br />

die Verbunddübel; diese sichern die schubfreie Verbindung<br />

zwischen Stahl und der später aufzubringenden<br />

Fahrbahnplatte aus Beton.<br />

| <strong>17</strong>


Zustandsanalyse und Bewertung des Strassennetzes_Optimierte Unterhaltsplanung.<br />

Als Grundlage einer nachhaltigen Unterhaltsplanung beurteilt<br />

Böhringer ausgewählte Strecken des nordwestschweizerischen Strassennetzes.<br />

Paul Grauwiler<br />

Konstrukteur<br />

Projektleiter,<br />

Böhringer <strong>AG</strong>, Oberwil<br />

18 | mailing.<strong>17</strong><br />

Vorgehen in sechs Schritten<br />

> Infosystem<br />

Bestimmen von Datenstrukturen, Datenaustausch und<br />

Schnittstellen.<br />

> Analysieren<br />

Nach Strassenkategorien, Abschnittseinteilung, gefolgt<br />

von der Zustandserfassung. Ermitteln von kritischen<br />

Abschnitten und Dringlichkeitsstufen. Bewertung nach<br />

Strassenkategorien.<br />

> Sofortmassnahmen einleiten<br />

Auslösen der Sanierung von «Stolperfallen».<br />

> Planen<br />

Massnahmenplanung, Wahl der Objekte, ermitteln von<br />

Kosten/Budget und Strategie.<br />

> Realisieren<br />

Ausführen der beschlossenen Massnahmen.<br />

> Nachführen<br />

Datenaktualisierung in einem Infosystem.<br />

Am Beispiel des Strassennetzes von Basel, Riehen und Liestal wird<br />

der Ablauf eines systematischen, normengerechten Vorgehens zu<br />

Analyse, Bewertung und Sanierung der Strassenoberfläche oder<br />

von Trottoirs dargelegt.<br />

Strukturierte Arbeitsvorbereitung<br />

Zur Vorbereitung ihres Mandates legten die Böhringer-Ingenieure<br />

vor Arbeitsbeginn die Organisation, den Ablauf und das Prozedere<br />

zur Erarbeitung der resultierenden Massnahmen fest. Ebenso<br />

definierten sie die Kriterien für Analyse und Bewertung der<br />

Strassenoberfläche.<br />

Systematische Zustandserfassung<br />

Die Zustandserfassung der Strassenoberfläche erfolgte in einem<br />

systematischen Prozess: Vorerst wurden die Strassen nach Kategorien<br />

erfasst und in Abschnitte eingeteilt, deren Grenzen nach<br />

den Kriterien Änderungen im Querprofil, im Belagsaufbau sowie<br />

bei Kreuzungen oder Einlenkern von Nebenstrassen bestimmt sind.


Survey and evaluation of road network_Optimization of maintenance planning. To pave the way for a sustainable maintenance planning<br />

system, Böhringer is assessing selected sections of the road network in north-western Switzerland.<br />

Zustandserfassung<br />

Aufgrund einer Begehung der gesamten Strassennetze wurden allfällige<br />

Schäden festgestellt und einzeln erfasst. Man teilte diese<br />

entsprechend der VSS-Norm in die folgenden fünf Gruppen ein:<br />

> Oberflächenglätte<br />

> Belagsschäden<br />

> Belagsverformung<br />

> strukturelle Schäden<br />

> Flicke<br />

Zusätzlich zu den normenmässig vorgeschriebenen Daten zur<br />

Berechnung der Zustandsindizes wurden in Absprache mit den<br />

Auftraggebern weitere Informationen wie Zustandsdaten der Trottoirs,<br />

Typen von Randabschlüssen oder Schalen erfasst. Gemeinsam<br />

mit dem verantwortlichen Strassenmeister bestimmte man in<br />

einem weiteren Schritt die geeigneten Sanierungsmethoden.<br />

Idealerweise sollten Schäden beim Abtrocknen der Fahrbahn<br />

erfasst werden, indem dadurch Risse, Kornausbrüche etc. besser<br />

erkennbar sind. Bei guter Witterung ist es von Vorteil, die Schadenerfassung<br />

gegen das Sonnenlicht vorzunehmen: So lassen sich<br />

Schäden durch ihren Schattenwurf leichter feststellen.<br />

Professionelle Auswertung und Beurteilung<br />

In einer weiteren Arbeitsphase wurden die erhobenen Informationen<br />

direkt in eine Datenbank eingelesen, ausgewertet und<br />

mit anderen Strassendaten ergänzt und verwaltet. Danach<br />

erfolgte eine Bewertung mit Indizes auf einer von null bis fünf<br />

reichenden Skala, wobei null einen sehr guten und fünf einen<br />

sehr schlechten Zustand darstellt.<br />

Nachhaltiges Sanierungskonzept<br />

Entsprechend der Resultate der Zustandserfassung und der<br />

gewählten Sanierungsmethoden wird nun als Nächstes ein<br />

Konzept für eine nachhaltige Erneuerung und den Unterhalt des<br />

Strassennetzes erarbeitet. Ebenso dienen die Daten zur Budgetierung<br />

der notwendigen Massnahmen. Für die weitere Verarbeitung<br />

und im Sinne eines besseren Verständnisses werden<br />

die Resultate in einer nächsten Phase tabellarisch und auf Situationsplänen<br />

dargestellt. Damit das erarbeitete Infosystem auch<br />

längerfristig als geeignetes Hilfsmittel für den Unterhalt von<br />

Strassen und Trottoirs dient, erfolgt jeweils auch eine jährliche<br />

Aktualisierung der massgebenden Daten.<br />

| 19


Schwerverkehrszentrum Uri_«Das Konzept der flexiblen Anlage hat<br />

sich bereits bewährt.» Interview mit Hansruedi Berchtold, Gesamtprojektleiter<br />

des innovativen Pilotprojektes.<br />

O S T F A S S A D E<br />

20 | mailing.<strong>17</strong>


Canton of Uri Heavy Goods Traffic Centre_Flexible system concept has already proved its worth. The scheme to create a centre of excellence<br />

for the management of heavy goods traffic on the Gotthard’s northern incline was superintended by Hansruedi Berchtold over a six-year<br />

period, from inception and the analysis of project variants through to the current implementation phase. Engineers from Zug-based Berchtold<br />

+ Eicher were responsible for the design development (detailed design plus statutory public display) and operational planning.<br />

Hansruedi Berchtold hat das Projekt eines Kompetenzzentrums für<br />

den Schwerverkehr auf der Gotthard-Nordrampe von den Zielsetzungen<br />

über die Variantenstudien bis zur heutigen Realisierung<br />

während sechs Jahren begleitet. Mit Berchtold + Eicher Bauingenieure<br />

<strong>AG</strong> in Zug hat er das Bau- und Auflageprojekt und die<br />

Betriebsplanung erarbeitet. Als Gesamtprojektleiter vertritt er die<br />

Bau- und die Sicherheitsdirektion des Kantons Uri und damit die<br />

Bauherren- und Nutzerinteressen.<br />

Der Bau des Schwerverkehrszentrums Uri ist europaweit ein<br />

Pilotprojekt. Welches sind für Sie die speziellen Herausforderungen<br />

bei dieser Aufgabe?<br />

Die erste Herausforderung war, das Projekt am vorgesehenen<br />

Standort zur Realisierungsreife zu bringen. Weiter galt es, die<br />

Abläufe festzulegen und zusammen mit der Polizei die Betriebsorganisation<br />

aufzubauen. Die Integration der für den Betrieb notwendigen<br />

Informationstechnologie ist höchst anspruchsvoll. Sie<br />

ist für alle Beteiligten in dieser komplexen Art neuartig. Es gilt,<br />

diese im vorgesehenen Zeit- und Kostenrahmen funktionsfähig<br />

umzusetzen.<br />

Wie sind die Bauarbeiten in der bisherigen Bauzeit seit Herbst<br />

2007 verlaufen?<br />

Obwohl wir ein Pionierprojekt realisieren, sind die Bauarbeiten<br />

bisher sehr gut verlaufen, und auch bei Terminen und Kosten sind<br />

wir auf Kurs. Das Konzept der flexiblen Anlage hat sich bereits<br />

bewährt, konnten wir doch die während der Bauausführung neu<br />

entstandenen Anforderungen ohne Probleme berücksichtigen.<br />

Das Schwerverkehrszentrum besteht neben wenigen Hochbauten<br />

zur Hauptsache aus einem 65 000 Quadratmeter grossen<br />

Platz. Was war bei der Planung besonders zu berücksichtigen?<br />

Der Bauherr wollte eine multifunktionelle Nutzung des Platzes mit<br />

möglichst wenig Möblierung. Wir wissen heute nicht, wie sich die<br />

Nutzung in den kommenden Jahren verändern wird. Die Anlage<br />

soll möglichst unterhaltsfreundlich sein, wir entwickelten deshalb<br />

eine sehr innovative Entwässerung ohne Einlaufschächte und<br />

Rinnen.<br />

Wie ist die Entwässerung dieser grossen Fläche gelöst?<br />

Sie müssen sich den Platz wie einen grossen geneigten Tisch vorstellen.<br />

Die Entwässerung erfolgt am Rand dieses Tisches, indem<br />

das Wasser in offene Entwässerungskanäle geleitet wird. Das Fallliniengefälle<br />

beträgt höchstens 2.5 Prozent, die maximale Fliessdistanz<br />

auf dem Platz misst rund 80 Meter. Damit entfallen Gefällsbrüche,<br />

Einlaufschächte und Rinnen, welche die Nutzung des<br />

Platzes beeinträchtigen würden.<br />

Hansruedi Berchtold<br />

dipl. Bauing. ETH<br />

Projektleiter,<br />

Berchtold + Eicher<br />

Bauingenieure <strong>AG</strong>, Zug<br />

| 21


Autobahnbau A9 im Wallis – gedeckter Einschnitt Turtmann_Speziallösungen<br />

gefragt. Die Erstellung des Tagbautunnels gedeckter Einschnitt<br />

Turtmann im Wallis erfordert aufgrund der schwierigen Randbedingungen<br />

innovative, nicht alltägliche Lösungen.<br />

U2<br />

Der gedeckte Einschnitt Turtmann unterquert parallel zur Rhone<br />

und zur SBB-Linie Lausanne–Brig das Industriegebiet der Gemeinde<br />

Turtmann. Das Bauwerk besteht aus zwei miteinander verbundenen<br />

Gewölben mit doppelspurigen Fahrstreifen der A9 sowie<br />

einem oben liegenden Leitungstunnel.<br />

Die äussert schwierigen Baugrundverhältnisse bei Arbeitsbeginn<br />

im Jahre 2004 erforderten zwölf Monate später zusätzliche Bodenuntersuchungen,<br />

die zu einer neuen Beurteilung der Bausysteme<br />

führten. Mittlerweile wurden die ersten Jettingspriesssohlen ausgeführt,<br />

die erste Baugrube von ca. 350 Meter Länge erfolgreich<br />

ausgehoben und die Sohlenlemente betoniert. U1<br />

U1<br />

Brücke<br />

Getwing<br />

Projekt aus der Vogelperspektive<br />

Cut-and-cover tunnel in Valais_Special solutions needed. The Turtmann cut-and-cover tunnel runs below the industrial estate in the<br />

municipality of Turtmann, and parallel to the River Rhône and the Lausanne-Brig railway line. The tunnel comprises two connected arches<br />

carrying the double-lane carriageways of the A9 motorway plus a utilities tunnel at the top.<br />

By adopting unconventional solutions appropriate for the sensitive environment, <strong>Gruner</strong> is successfully minimizing the vibration disturbance<br />

caused by the excavations for the tunnel cutting.<br />

22 | mailing.<strong>17</strong><br />

Industrie<br />

Vaparoid<br />

Baugrube<br />

Pumpwerk<br />

Baugrube<br />

Turtm. Ost<br />

Bach<br />

Turtmänna<br />

Im nahen Umfeld des Bauwerks befinden sich Industriehallen mit<br />

sensiblen Fertigungsstrassen, ein Käsereibetrieb, der SBB-Bahnhof<br />

sowie eine Brücke. Da die Bauarbeiten all diese Objekte<br />

tangieren, teilten die für die Projektierung und die Ausführung des<br />

Turtmann-Einschnitts mandatierten Tiefbauspezialisten von<br />

<strong>Gruner</strong> das Bauwerk in Etappen ein. U2 Damit war es möglich, die<br />

unterschiedlichen Randbedingungen optimal zu berücksichtigen.<br />

So wurde beispielsweise die ursprünglich geplante, rückverankerte<br />

Spundwand zum Teil nun durch gespriesste Schlitzwände<br />

ersetzt. Dies gestattete es, allfällige Deformationen möglichst<br />

klein zu halten.<br />

Jettingsohle für Baugrube Portal West<br />

Die tiefe Baugrube wird mit einer Jettingsohle stabilisiert, welche<br />

die Funktion einer unterirdischen Abstützung des Baugrubenabschlusses<br />

übernimmt. <strong>Gruner</strong> wählte dieses Verfahren, weil der<br />

weiche Baugrund nicht stützend wirkt. Die Jettingsohle wurde<br />

dabei vor den Aushubarbeiten ab Terrainniveau hergestellt. Nach<br />

deren Fertigstellung erfolgten in Etappen die Aushubarbeiten<br />

sowie der Ankereinbau. Im Sinne der Qualitätssicherung legte man<br />

alsdann die Jettingsohle frei, um deren Ausbildung, den Zustand<br />

und die Festigkeit zu kontrollieren. Dabei zeigte die Überprüfung<br />

eine sehr gute Übereinstimmung zwischen den ausgeführten und<br />

geplanten Jettingsäulen U3 – die umfangreichen, vor Beginn des<br />

Aushubs durchgeführten Kontrollen der Jettingsohle konnten so<br />

bestätigt werden.<br />

Baugrube<br />

Portal West


FE-Berechung<br />

Die Herstellung von Jettingsäulen in 12 Meter Tiefe ist verfahrensbedingt<br />

schwierig. Es ist deshalb erfreulich, dass die angestrebten<br />

Parameter (Durchmesser, Festigkeit und Dicke) sehr gut erreicht<br />

werden konnten. Die gemessenen Verformungen im Umfeld der<br />

Baugrube Portal West entsprachen den berechneten Werten und<br />

erfüllten die gestellten Anforderungen. Ebenso bestätigten sich<br />

auch die in den Finiten-Element-Berechnungen eingesetzten Stoffmodelle.<br />

Schlitzwand für Baugrube Vaparoid <strong>AG</strong><br />

Die Industrieanlagen der unter strengen Qualitätsnormen produzierenden<br />

Vaparoid <strong>AG</strong> liegen auf einer Länge von über 300<br />

Metern parallel zum gedeckten Einschnitt Turtmann. Die Produktion<br />

ist nicht nur sehr empfindlich auf Verformungen, sondern<br />

auch explosionsgefährdet, weil das flüssige Bitumen in mit 250°<br />

heissem Öl ummantelten Leitungen zu der Anlage geführt wird.<br />

Dieses Risiko wird durch den weichen Baugrund noch verschärft,<br />

zumal bereits kleine Eingriffe im Boden zu Setzungen und Mitnahmesetzungen<br />

an Nachbargebäuden führen können.<br />

Unter diesen Randbedingungen erweist sich die Erstellung einer<br />

12,5 Meter tiefen Baugrube als sehr schwierig, weil gleichzeitig<br />

die Verformungen im Baugrubenumfeld auf ein Minimum zu reduzieren<br />

sind.<br />

Speziallösung gefragt<br />

Das Baugrubenkonzept im Bereich von Vaparoid sieht eine 30 Meter<br />

lange Schlitzwand vor, die einerseits am Kopf durch einen Stahlbetonspriesskranz<br />

und andererseits durch eine direkt unterhalb<br />

der Baugrubensohle liegende Jettingsohle gestützt wird. Der<br />

Grund für den Wechsel von einer Spundwand zu einer Schlitzwand<br />

liegt darin, dass sich Spundwände beim vorliegenden Baugrund<br />

nur mit erheblichen Setzungen einvibrieren lassen. Obschon sich<br />

das Einpressen einer Spundwand von 30 Metern Länge im Rahmen<br />

eines Feldversuchs als setzungsarm erwies, sahen die <strong>Gruner</strong>-<br />

Ingenieure aus bautechnischen Gründen und wegen Risikoüberlegungen<br />

von einer Spundwandlösung ab. U4<br />

Wegen der hohen Steifigkeit und Tragfähigkeit der geplanten<br />

Schlitzwand in Stahlbeton kann auf einen Ankereinsatz verzichtet<br />

werden. Dadurch lassen sich produktions- und vorspannungsbedingte<br />

Verformungen vermeiden. Stattdessen wird nun ein oberhalb<br />

des Tunnelquerschnitts liegender vorgespannter Spriesskranz<br />

aus Stahlbeton eingesetzt, der im Baugrund verbleiben kann.<br />

Kaum Verformungen<br />

Die zu erwartenden Verformungen wurden mit der FE-Methode<br />

bestimmt. Die Ergebnisse zeigen, dass mit dem beschriebenen<br />

Baugrubenkonzept die Verformungen der Industrieanlage geringer<br />

sind als beim normalen Anlagebetrieb und als Folge natürlicher<br />

Schwankungen beim Grundwasser und der Temperaturen. Die<br />

angestrebte Lösung gewährleistet also, dass an den Nachbargebäuden<br />

höchstens minimale Verformungen auftreten können,<br />

womit sich unangenehme, kostenintensive Produktionsausfälle<br />

vermeiden lassen.<br />

U3<br />

Hermann Käser<br />

dipl. Bauing. ETH/SIA<br />

Abteilungsleiter Tief-<br />

und Wasserbau,<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

Jettingsohle im Portal West in 12 m Tiefe<br />

Links: Freilegung im Zuge des Endausbaus / Rechts: Planung<br />

U4<br />

Tunnelbauwerk<br />

Mikropfähle<br />

Bitumentanks<br />

Longarine<br />

Jettingsohle<br />

Laurent Pitteloud<br />

dipl. Bauing. ETH<br />

Abteilungsleiter<br />

Geotechnik,<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

12.5 m<br />

Spriess<br />

Lösung im Bereich Baugrube Vaparoid mit Schlitzwand, Jettingsohle und Spriesskranz<br />

OKT<br />

Schlitzwand<br />

Industriehalle<br />

| 23


Wehrkraftwerk Albbruck-Dogern (D)_Terminmeilensteine (D)_<br />

eingehalten.<br />

Ein neues Kraftwerk bei knappen Terminvorgaben zu bauen, erfordert neue<br />

Ideen, integriertes Fachwissen, eine ausgeklügelte Baulogistik sowie eine<br />

vorzügliche Teamarbeit.<br />

24 | mailing.<strong>17</strong><br />

Die Rheinkraftwerk Albbruck-Dogern <strong>AG</strong> (RAD<strong>AG</strong>) hat für die<br />

nächsten 70 Jahre eine neue Konzession zur Nutzung des Rheins<br />

erhalten. Dabei wurde die nutzbare Rheinwassermenge um<br />

300 m 3 /s auf neu 1400 m 3 /s erhöht. Mit der Neukonzessionierung<br />

hat sich die RAD<strong>AG</strong> zum Neubau eines zusätzlichen Kraftwerks<br />

verpflichtet, welches angrenzend an das bestehende Stauwehr<br />

der 30er-Jahre auf der Schweizer Uferseite erstellt wird. Mit der<br />

erweiterten Anlage kann die mittlere Jahresstromsproduktion um<br />

rund fünfzehn Prozent gesteigert werden.<br />

Ambitiöse Zielvorgaben für <strong>Gruner</strong><br />

Das vom Bauherrn im Jahre 2005 vorgegebene Ziel, die Gesamtanlage<br />

per Ende 2009 betriebsbereit zu haben, verlangte von allen<br />

Beteiligten in den Planungs- und Ausführungsphasen Höchstleistungen.<br />

Nebst optimierten Projektierungs- und Bauabläufen<br />

waren innovative Lösungen sowohl in den Bereichen der Baugrubenumschliessung,<br />

der Logistik, der Baustellenerschliessung<br />

als auch beim koordinierten Bauablauf von zentraler Bedeutung.<br />

Unter anderem galt es beispielsweise, die bis zu 30 Meter tiefe<br />

Baugrube zur Hälfte im Tonmergelstein auszuheben und abzutragen,<br />

Betonetappen von gegen 1300 Kubikmetern zu bewältigen<br />

oder 90 Tonnen schwere Stahlteile in die Betonkonstruktion einzuheben<br />

und einzubinden. Die von Ingenieuren der <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong><br />

geleitete Koordination zwischen allen Beteiligten erlaubte es, die<br />

erste Teiletappe mit der Fertigstellung des Rohbaus im Bereich des<br />

Maschinenhauses nach lediglich zwei Jahren Bauzeit termingerecht<br />

abzuschliessen. Es kann also davon ausgegangen werden,<br />

dass das ambitiöse Terminprogramm eingehalten werden kann –<br />

Inbetriebsetzung im Herbst 2009.<br />

Bautechnische Knacknüsse<br />

Das Wehrkraftwerk-Projekt bedeutete für alle Beteiligten eine<br />

grosse Herausforderung. Insbesondere die Planung und die Dimensionierung<br />

der Tragbauwerke, die Auslegung der Baugrubenumschliessungen<br />

mit den wasserseitigen Fangedämmen und den erdseitigen<br />

Dichtwänden waren aussergewöhnlich. Ebenso erwies<br />

sich die konzeptionelle Auslegung der Beton- und Schalbauten als<br />

eine anspruchsvolle Aufgabe. Die speziellen Lastbilder, welche<br />

infolge von hohen dynamisch und statisch wirkenden Lasten im<br />

Betriebs- wie auch im Revisionszustand entstehen können, mussten<br />

ebenfalls in die Dimensionierung einfliessen. Ein nicht zu<br />

unterschätzender Bauzustand erwies sich bei der Montage der<br />

schweren Stahlbauteile von bis zu 90 Tonnen, mit den aussergewöhnlich<br />

wirkenden Kräften auf die noch nicht fertiggestellten<br />

Bauteile, mitunter auch ausgehend von den dafür notwendigen<br />

schweren mobilen Kranen. Die kegelstumpfähnliche und von<br />

rechteckig zu rund wechselnde Kontur des Turbineneinlaufs sowie<br />

der in Gegenrichtung von rund auf rechteckig wechselnde Querschnitt<br />

des Saugrohrteils erforderten ein abgestimmtes Zusammenspiel<br />

zwischen Planern, Statikern und Schalungsherstellern.


Albbruck-Dogern weir power station (Germany)_Project milestones reached on schedule. The Albbruck-Dogern Rhine Power Station <strong>AG</strong><br />

(RAD<strong>AG</strong>) has been granted a new concession to use water from the River Rhine for the next 70 years. Under the new agreement, the usable<br />

water flow has been raised by 300 m 3 /s to 1,400 m 3 /s. At the same time, RAD<strong>AG</strong> has pledged to build a further hydropower station adjacent to<br />

the existing weir.<br />

Through the application of innovative ideas, integral expertise and sophisticated construction logistics backed by first-rate teamwork,<br />

<strong>Gruner</strong>’s engineers are well equipped to master the challenges posed by the tightly scheduled hydropower scheme.<br />

Speziell zu beachten waren die Auslegung der Bewehrung, deren<br />

Einbau bei sehr engen Platzverhältnissen erfolgen musste, sowie<br />

die Befestigungstechnik der Schalhaut im Bereich der Stahlbauteile.<br />

Integration der Wasserbauwerke<br />

Der Bau des Wehrkraftwerks unterliegt strengen ökologischen<br />

Auflagen. Neben vielen Flussbaumassnahmen bildet das rund 800<br />

Meter lange Umgehungsgewässer das Kernstück der von einem<br />

Spezialplaner projektierten ökologischen Massnahmen. Zu den<br />

eigentlichen Wasserbaumassnahmen mussten überdies diverse<br />

technische Bauwerke ins Tragsystem des Wehrkraftwerks einbezogen<br />

werden.<br />

Ferner galt es, sowohl ökologische Aspekte als auch die Anliegen<br />

der Freizeitsportler zu berücksichtigen. Durch den Wegfall der<br />

bestehenden Kahnübersetzstelle vom Ober- ins Unterwasser<br />

musste eine neue Anlage ins Bauwerk integriert werden. Da die<br />

behördlichen Auflagen eine auch für Kielboote geeignete vollautomatische<br />

Anlage vorsehen, waren neue Ideen bei der Entwicklung<br />

eines Prototyps unter Berücksichtigung der Geländegegebenheiten<br />

gefragt.<br />

Spezialisiertes Tiefbauwissen<br />

Es ist erfreulich, dass – nicht zuletzt dank Einbezug des Knowhows<br />

verschiedener Tiefbauspezialisten der <strong>Gruner</strong>-Gruppe –<br />

die anspruchsvollen Projektierungsaufgaben und die festgelegten<br />

Meilensteine per dato eingehalten werden konnten. Das<br />

«Kraftwerk»-Team von <strong>Gruner</strong> ist bereit, für weitere Bauherrschaften<br />

ähnliche, aussergewöhnliche Aufgaben zu lösen und<br />

hierfür sein Spezialwissen und neue Ideen einzubringen.<br />

Rolf Brogli<br />

dipl. Bauing. FH<br />

Senior Ingenieur, Projektleiter,<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

| 25


Tunnelkette Granitztal (A)_Damit der Tunnel rauchfrei bleibt. Ein von<br />

<strong>Gruner</strong> entwickeltes Entrauchungssystem sichert den Bahnreisenden im Brandfall<br />

den Weg zum Notausgang.<br />

Rudolf Bopp<br />

Dr. sc. phys.<br />

dipl. Phys. ETH<br />

Experte Tunnelsicherheit,<br />

Tunnellüftung,<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel,<br />

Geschäftsführender<br />

Gesellschafter,<br />

<strong>Gruner</strong> GmbH, Wien<br />

Verena Langner<br />

dipl. Technomathe<br />

matikerin TH<br />

Projektleiterin Tunnelsicherheit,<br />

Tunnel lüftung,<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

26 | mailing.<strong>17</strong><br />

Die neue Koralmbahn zwischen Graz und Klagenfurt ist Teil des<br />

Baltisch-Adriatischen Korridors und verbindet den Grossraum<br />

Wien mit Italien. Die 130 Kilometer lange Hochleistungsstrecke<br />

wird für eine Geschwindigkeit von 200 km/h geplant, wobei die<br />

Trassierung der Strecke für 250 km/h ausgelegt ist. Neben dem<br />

Herzstück, dem 32.8 Kilometer langen Koralmtunnel (vgl. mailing.15)<br />

umfasst die Strecke weitere grössere Bauwerke, so<br />

auch die Tunnelkette Granitztal. Die beiden zweiröhrigen Tunnel<br />

Deutsch Grutschen und Langer Berg werden im Bereich des<br />

Granitztals durch eine im Endzustand wieder überschüttete<br />

Einhausung miteinander verbunden. Daraus ergibt sich ein<br />

Tunnelsystem von insgesamt gut sechs Kilometern Länge, bei<br />

welchem die beiden Röhren im Abstand von 500 Metern durch<br />

Querschläge miteinander verbunden sind.<br />

Tunnelentrauchung im Brandfall<br />

Das Sicherheitskonzept basiert auf der Annahme, dass ein Zug<br />

bei einem Brand den Tunnel aus eigener Kraft verlassen kann.<br />

Für den seltenen Fall, dass dies nicht mehr möglich ist, erfolgt<br />

die Selbstrettung in die Gegenröhre und die Reisenden verlassen<br />

von dort den Tunnel zu Fuss über den Notausgang im Bereich<br />

der Überdeckung oder über eines der Portale. Aufgrund<br />

dieses Szenarios haben die <strong>Gruner</strong>-Spezialisten die Aufgabe,<br />

ein Entrauchungskonzept zu projektieren, welches als primäres<br />

Schutzziel die Rauchfreihaltung der zweiten Röhre über eine<br />

hinreichend lange Zeit vorzusehen hat. Ein Rauchübertritt<br />

durch die während einer Evakuierung zeitweise offenen Querschläge<br />

muss deshalb verhindert werden. Ebenso gilt es, die<br />

«Rezirkulation» von Rauch im Bereich der Portale zu unterbinden.<br />

Erfahrung und Simulation<br />

Aus den Richtlinien sind weder Notwendigkeit noch Art der Lüftung<br />

als klar formulierte Erfordernisse definiert: Sowohl bei der<br />

Systemwahl als auch bei der Bemessung der Lüftungsanlagen<br />

nutzen die <strong>Gruner</strong>-Spezialisten deshalb ihre Erfahrungen aus<br />

vergleichbaren Projekten. Um in Abstimmung mit den Vorgaben<br />

aus dem Sicherheitskonzept eine geeignete Lösung zu finden,<br />

setzt <strong>Gruner</strong> zudem auch moderne Simulationswerkzeuge ein.<br />

Lüftungssystem als Herausforderung<br />

Im Vergleich zu einem Strassentunnel sind Brandereignisse in<br />

einem Eisenbahntunnel selten. Es gilt daher, ein einfaches, aber<br />

wirksames Konzept für die Lüftung im Brandfall zu finden, das<br />

möglichst ohne Fallunterscheidungen (einfache Steuerung) und<br />

mechanische Anlagen im Tunnel auskommt (schwierige Zugänglichkeit<br />

für die Wartung). Insgesamt gibt es eine grosse Zahl von<br />

teilweise konkurrierenden Anforderungen (z.B. ausreichende<br />

Druckdifferenz zwischen den Tunnelröhren versus geringe Strömungsgeschwindigkeit<br />

in der Ereignisröhre), die bei der Wahl und<br />

der Bemessung des geeigneten Lüftungskonzeptes zu beachten<br />

sind.<br />

Jedes Lüftungssystem hat seine Grenzen. Es gilt daher, dieses so<br />

zu konzipieren, dass auch ungünstige Fälle noch abgedeckt werden<br />

und in der grossen Mehrheit der möglichen Fälle die Sicherheit<br />

gewährleistet ist. Beim vorliegenden Projekt wurden in einem<br />

gemeinsamen Prozess im Team – bestehend aus Auftraggeber,<br />

Sicherheitsspezialisten und Fachplanern – die Anforderungen an<br />

die Entrauchung und die akzeptierten Restrisiken festgelegt.


Granitztal tunnel sequence_Meeting the challenge of efficient smoke venting. The new Koralmbahn railway will provide a direct link from<br />

Graz to Klagenfurt and improve services between the Vienna conurbation and destinations in Italy. The high-capacity route is designed for<br />

speeds of 200 km/h, the permanent way for up to 250 km/h. Apart from the Koralm Tunnel, major works on the route include the Granitztal<br />

tunnel sequence. Along the Granitztal valley section, the two twin-tube tunnels will be connected by a noise enclosure, which will be filled<br />

over when complete. The resulting tunnel system will have a total length of some six kilometres, with the twin tubes linked by cross-passages<br />

at 500 m intervals.<br />

<strong>Gruner</strong> is developing a high-performance smoke venting concept that will guarantee passengers a smoke-free path to the nearest exit in the<br />

event of an emergency.<br />

.<br />

Project:<br />

De scription:<br />

ida_LAV_TKGT_Bericht330_2neu<br />

Richtung Graz (Gleis 1)<br />

1<br />

2<br />

Richtung Klagenfurt (Gleis 2)<br />

TABLE<br />

Lüftungsklappen<br />

3<br />

TABLE<br />

4<br />

Ventilatoren<br />

Ro utes:<br />

GZ (Ereignisröhre) (Route)<br />

GZ (Gegenröhre) (Route)<br />

HGV (Ereignisröhre) (Route)<br />

IC (Ereignisröhre) (Route)<br />

IC (Gegenröhre) (Route)<br />

TABLE<br />

QS Mitte<br />

Results:<br />

Project info<br />

Fan power consumption<br />

Results<br />

Path report (Richtung Klagenfurt)<br />

Path report (Richtung Graz)<br />

Vo lumenstrom Querschläge<br />

Strömungen Ereignisröhre<br />

TABLE<br />

QS aussen<br />

5 LZ 6 7 8 9 10 11<br />

TABLE<br />

Brand<br />

Zentrale Rauchabsaugung<br />

Aus den durchgeführten Variantenuntersuchungen resultierte eine<br />

Lösung mit einer zentralen Rauchabsaugung aus der von einem<br />

Ereignis betroffenen Röhre. Bei diesem Absaugsystem wird in der<br />

Ereignisröhre ein Unterdruck erzeugt, der über offene Querschläge<br />

für eine Nachströmung von Frischluft sorgt und damit einen<br />

Rauchübertritt in den sicheren Bereich verhindert. Gleichzeitig<br />

wird der Rauch in der Tunnelmitte aus dem System befördert, so-<br />

dass keine Rezirkulation von Rauch an den Portalen möglich ist.<br />

Alle Lüftungsanlagen werden ausserhalb des Tunnels in einer Lüftungszentrale<br />

in der Tunnelmitte im Bereich des Granitztals angeordnet.<br />

Dieses Konzept zeichnet sich dadurch aus, dass im Brandfall<br />

die Lüftungssteuerung unabhängig vom Ort des Ereignisses<br />

stets gleich gesteuert wird.<br />

Projekteingabe bevorstehend<br />

Die Höhe der Abluftmenge ist derzeit noch nicht abschliessend<br />

festgelegt. Hier gilt es – in Abstimmung mit dem Projektteam und<br />

den involvierten Sachverständigen – ein sinnvolles Mass zu finden,<br />

mit dem die Schutzziele auch unter ungünstigen Randbedingungen<br />

noch eingehalten werden können.<br />

Auch in dieser letzten Planungsphase, welche für eine erfolgreiche<br />

Projekteingabe noch erforderlich ist, leisten die <strong>Gruner</strong>-Spezialisten<br />

mit viel Know-how einen wertvollen Beitrag zur Erfüllung<br />

der hohen Sicherheitsstandards im Tunnelbau – damit die Reisenden<br />

im Notfall den Tunnel sicher verlassen können.<br />

| 27


Neuer Bootshafen in Augst BL_Innovative Gesamtlösung spart Kosten.<br />

Mit einem aussergewöhnlichen Konzeptansatz und weiteren innovativen<br />

Lösungen erstellt Böhringer in nur vier Monaten einen kostengünstigen Bootshafen.<br />

28 | mailing.<strong>17</strong><br />

Der Hafen vor der Verlegung<br />

Bis anhin befanden sich die Bootsplätze der Gemeinde Augst am<br />

linken Ufer des Flusses Ergolz, oberhalb von dessen Einmündung<br />

in den Rhein. Da diese Anlegeplätze in den letzten Jahren vermehrt<br />

durch Hochwasser zerstört wurden, entschloss sich die Gemeinde,<br />

einen hochwassersicheren Hafen im «Landesinneren» zu erstellen.<br />

Vielfältige Zielvorgaben<br />

Die für die Projektierung und die Realisation der neuen Hafenanlage<br />

beauftragten Ingenieure von Böhringer <strong>AG</strong> hatten die folgenden<br />

Zielvorgaben zu erfüllen:<br />

> Hafenausbau von 42 auf 54 Motor- und Segelbootsplätze mit<br />

den dazugehörenden <strong>Infrastrukturanlagen</strong><br />

> rasche und kostengünstige Erstellung<br />

> keine Beanspruchung von Zusatzflächen bzw. bestmögliche<br />

Nutzung der bestehenden Platzverhältnisse<br />

> keine Beeinträchtigung des Landschaftsbildes<br />

> Schutz vor Verlandung und Hochwasser<br />

Kostengünstiges Spundwandsystem<br />

In einem Vorprojekt wurde vorerst die Machbarkeit der Gesamtanlage<br />

überprüft. Alsdann erfolgte in einem nächsten Schritt eine<br />

Redimensionierung des Projektes, mit welcher die Baukosten um<br />

rund 30 Prozent reduziert werden konnten: So war es beispielsweise<br />

möglich, durch geschickte Platzierung der verschiedenen Bootstypen<br />

und -grössen die kostenintensive Umlegung einer Hochspannungsleitung<br />

und das Fällen von Bäumen zu umgehen. Ferner<br />

ergab die Überprüfung, dass sich für die neue Hafenmauer eine<br />

Spundwandlösung am besten eignen würde, indem sich eine solche<br />

auch kostengünstig und rasch erstellen lässt. Wegen der<br />

rasant gestiegenen Rohstoffpreise entfielen aber gleichwohl<br />

knapp 70 Prozent der gesamten Bausumme auf die neue Hafenmauer.<br />

Dies bedingte vorausschauendes Planen und die Beobachtung<br />

der Marktpreise, um rechtzeitig eine genügende Anzahl<br />

Spundwandbohlen zu reservieren.<br />

Das Einbringen der Spundwände erfolgte nicht durch Rammen,<br />

sondern durch Einvibrieren. Entsprechend waren die unter den<br />

Anwohnern befürchteten Lärm- und Erschütterungsimmissionen<br />

derart gering, dass sich einige Anwohner nach Beendigung der<br />

Arbeiten erkundigten, wann Letztere denn beginnen würden!


New boat harbour at Augst (Canton of Baselland)_Pioneering integral solution trims costs. In the municipality of Augst, boats were previously<br />

moored on the banks of River Ergolz, upstream from its confluence with the River Rhine. The increasing flood damage sustained by<br />

these moorings in recent years prompted the municipality to build a flood-proof «inland» harbour.<br />

Adopting an unconventional concept featuring a string of innovative solutions, Böhringer succeeded in delivering a low-cost boat harbour in<br />

only four months.<br />

Durch eine ausgeklügelte Aufteilung und ein exaktes Einbringen<br />

der Spundwände – mit Toleranzen von nur wenigen Zentimetern –<br />

entstanden fast keine Abschnitte, sodass die Nachschneide- und<br />

Ausgleichsarbeiten auf ein Minimum reduziert werden konnten.<br />

Dank einer Abdeckung mit Gehwegplatten, die einerseits auf<br />

einem Z-Profil auf den Spundwänden und andererseits auf Splitt<br />

im Erdreich aufliegen, ergab sich ein günstiger und ästhetisch<br />

ansprechender Gehweg.<br />

Hafenbau im Trockenen<br />

Als Vorteil erwies sich ferner, dass die Erstellung des Hafens im<br />

Trockenen mit anschliessender Flutung erfolgen konnte. Dadurch<br />

liessen sich herkömmliche Maschinen einsetzen, was Zeit und<br />

Kosten sparte. In diesem Sinne ergab sich überdies aus dem Verkauf<br />

des Aushubmaterials eine Kostensenkung. Ebenso wurden<br />

die Bootsstege der alten Anlegeplätze umgebaut und im neuen<br />

Hafen wiederverwendet. Sie sind je nach Bootstyp und Schiffsgrösse<br />

verschiebbar und gewährleisten somit eine flexible Anpassung<br />

an die aktuelle Belegung.<br />

Überzeugende Anlage<br />

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass dank neuen Ideen<br />

der Planer und einer vorzüglichen Zusammenarbeit aller Beteiligten<br />

in nur vier Monaten ein betriebsbereiter Hafen gebaut werden<br />

Luftaufnahme des neuen Hafens<br />

Die naturnahe Ergolz, wo früher der Hafen war<br />

Der neue Hafen wird eingeweiht<br />

konnte. Dass die neue Anlage sowohl funktional als auch ästhetisch<br />

überzeugt, zeigt nicht zuletzt auch die lange Warteliste für<br />

Bootsplätze, welche als Beweis für das gelungene Bauwerk und<br />

dessen gute Akzeptanz interpretiert werden kann.<br />

Attraktive Uferzone<br />

Gleichzeitig mit dem Hafenneubau wurde das durch die umplatzierte<br />

alte Anlage «frei» werdende Ergolz-Ufer revitalisiert. Mit der<br />

gewählten Gliederung entstand eine für Mensch und Natur attraktive<br />

Uferzone, welche zum Verweilen und Spazieren einlädt. Das<br />

neu gestaltete Ufer bietet zudem eine wertvolle Ergänzung zum<br />

Naturschutzgebiet auf der gegenüberliegenden Flussseite, auf<br />

welcher der Biber bereits seine Spuren hinterlassen hat.<br />

Patrick Saladin<br />

dipl. Kulturingenieur<br />

ETH<br />

Projektleiter Wasser,<br />

Böhringer <strong>AG</strong>, Oberwil<br />

| 29


Last Minute<br />

Ein chinesisches Sprichwort besagt:<br />

«Wer hohe Türme bauen will, muss lange beim Fundament verweilen.»<br />

30 | mailing.<strong>17</strong><br />

Komplexe Bauprojekte und zunehmend schwierige Baugrundverhältnisse haben<br />

die Nachfrage nach geotechnischen Fachleistungen erhöht. Diesem steigenden<br />

Kundenbedürfnis trägt <strong>Gruner</strong> mit der neuen Abteilung Geotechnik Rechnung.<br />

Die aus Experten der Bereiche Tief- und Wasserbau gebildete Abteilung bietet Spezialleistungen sowohl für<br />

Kunden der öffentlichen Hand als auch für Auftraggeber aus dem Industrie-, Gewerbe- oder Dienstleistungssektor<br />

an. Die Fachgruppe wird zudem ihre langjährige Erfahrung weiterhin auch in interdisziplinäre Projekte<br />

der <strong>Gruner</strong>-Gruppe einbringen.<br />

Projektbeispiel der Abteilung Geotechnik: Statischer Versuch an Grossbohrpfahl (d = 1.0 m, L = 31 m) in Aserbaidschan für ein Zementwerk von Holcim. Geotechnische Begleitung der Versuchsdurchführung durch<br />

Othmar Brumann, Senior Ingenieur. Projektentwicklung in Zusammenarbeit und im Auftrag der <strong>Gruner</strong> International Ltd.<br />

Zu diesem Thema erschien Anfang Februar die Dissertation von Jörg Meier,<br />

Projektleiter, Abteilung Geotechnik, <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

«Parameterbestimmung mittels inverser Verfahren für geotechnische<br />

Problemstellungen», erschienen in der Schriftenreihe Geotechnik<br />

der Bauhaus-Universität Weimar, Heft 19,<br />

Verlag der Bauhaus-Universität Weimar, 2009<br />

ISBN 978-3-86068-370-5


Termingerechte Übergabe<br />

Im «Futuro» herrscht Einzugsstimmung.<br />

Mit der pünktlichen Fertigstellung des neuen Dienstleistungszentrums in Liestal<br />

hat auch für die Nutzer eine viel versprechende Zukunft begonnen.<br />

Die Mieter der ersten Etappe des neuen Dienstleistungszentrums «Futuro» in Liestal haben ihre Räumlichkeiten<br />

fristgerecht bezogen. Bis es so weit war, arbeiteten gegen 150 Personen aus 25 Unternehmen zeitgleich<br />

an der Fertigstellung dieses futuristisch anmutenden Gebäudes, das auf einer Nutzfläche von<br />

13 500 m 2 Büros und Labors sowie Nebenräume und eine Tiefgarage umfasst.<br />

«Futuro» wurde von der Basellandschaftlichen Gebäudeversicherung (BGV) lanciert.<br />

Der Neubau basiert auf einem im Jahr 2003 durch geführten Wettbewerb, den die CCP-Architektengemeinschaft<br />

aus Italien für sich entscheiden konnte. Die BGV als Bauherrschaft entschied sich bei diesem 68-Millionen-Projekt,<br />

den Planerauftrag in Einzelmandate aufzuteilen, wobei der <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> die Leistungen<br />

Ausführungs planung, Bauleitung und Umweltbegleitung zugesprochen wurden.<br />

<strong>Gruner</strong> Ingenieure <strong>AG</strong><br />

ab 1. April 2009 mit einer Niederlassung in Aarau.<br />

Im Sinne einer nachhaltigen Nachfolgeregelung werden die Mitarbeitenden des im Jahre 1953 von Ernst Tanner<br />

in Aarau gegründeten und ab 1977 durch Hermann Tanner bis heute erfolgreich und mit grossem Engagement<br />

geführten Ingenieurbüros in die <strong>Gruner</strong> Ingenieure <strong>AG</strong>, Brugg, eingegliedert. Ab 1. April 2009 wird der<br />

Bürostandort unter der Leitung von Harry Veigl, Vorsitzender der Geschäftsleitung der <strong>Gruner</strong> Ingenieure <strong>AG</strong>,<br />

Brugg, weitergeführt.<br />

Hermann Tanner wird das Mitarbeiterteam in Aarau bis auf Weiteres mit einem reduzierten Pensum unterstützen<br />

und wie bis anhin den Kunden beratend zur Verfügung stehen. Diese Lösung bietet Gewähr für eine<br />

kontinuierliche Weiterentwicklung des Aarauer Büros und für eine weiterhin vertrauensvolle Beziehung zu<br />

dessen langjährigen Kunden. Herzlich willkommen bei <strong>Gruner</strong>!<br />

| 31


Autoren dieser Ausgabe<br />

32 | mailing.<strong>17</strong><br />

Hansruedi Berchtold, 1945<br />

dipl. Bauing. ETH<br />

Faszination am Beruf Gute Bauwerke in<br />

Zusammenarbeit mit den Kunden<br />

erstellen<br />

Funktion in der <strong>Gruner</strong>-Gruppe Projektleiter,<br />

Berchtold + Eicher Bauingenieure<br />

<strong>AG</strong>, Zug<br />

Hobbys Bergsteigen, Malerei, Fliegenfischen<br />

Doris Gisler, 1978<br />

dipl. Bauing. FH<br />

Faszination am Beruf Die grosse Vielfalt<br />

der Aufgabenstellungen, die Zusammenarbeit<br />

mit den verschiedensten Menschen<br />

und das Bauen an und für sich<br />

Funktion in der <strong>Gruner</strong>-Gruppe Projektleiterin,<br />

Berchtold + Eicher Bauingenieure<br />

<strong>AG</strong>, Zug<br />

Hobbys Lesen, Schwimmen, Kochen,<br />

Essen<br />

Rudolf Bopp, 1958<br />

Dr. sc. phys., dipl. Phys. ETH<br />

Faszination am Beruf Zusammen mit<br />

Kunden gute Lösungen zu finden<br />

Funktion in der <strong>Gruner</strong>-Gruppe Experte<br />

Tunnelsicherheit, Tunnellüftung, <strong>Gruner</strong><br />

<strong>AG</strong>, Basel, Geschäftsführender Gesellschafter,<br />

<strong>Gruner</strong> GmbH, Wien<br />

Hobbys Bewegung in der Natur<br />

Paul Grauwiler, 1953<br />

Konstrukteur<br />

Faszination am Beruf Die Möglichkeit, in<br />

einem vielseitigen Gebiet tätig zu sein<br />

und sich in immer neue Themen zu vertiefen,<br />

den Kontakt zu Kunden und Unternehmen<br />

zu pflegen<br />

Funktion in der <strong>Gruner</strong>-Gruppe Projektleiter,<br />

Böhringer <strong>AG</strong>, Oberwil<br />

Hobbys Modelleisenbahnen (Dampfloks),<br />

Fotografieren, Reisen, Sport<br />

Rolf Brogli, 1956<br />

dipl. Bauing. FH<br />

Faszination am Beruf Die Vielfalt von<br />

Herausforderungen sowie das Umsetzen<br />

von Ideen<br />

Funktion in der <strong>Gruner</strong>-Gruppe Senior<br />

Ingenieur, Projektleiter, <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

Hobbys Basler Trommeln, Garten,<br />

Beobachtungen in der Natur<br />

Stephan Hofer, 1967<br />

dipl. Bauing. ETH/SIA<br />

Faszination am Beruf Bleibende<br />

Elemente, verbunden mit der Freude an<br />

der Innovation, in Zusammenarbeit mit<br />

Menschen zur Zufriedenheit des Kunden<br />

zu bauen<br />

Funktion in der <strong>Gruner</strong>-Gruppe Vorsitzender<br />

der Geschäftsleitung <strong>Gruner</strong> +<br />

Wepf Ingenieure <strong>AG</strong>, St. Gallen<br />

Hobbys Familie, Lesen, Fussball, Reisen


Hermann Käser, 1949<br />

dipl. Bauing. ETH/SIA<br />

Faszination am Beruf Unternehmerische<br />

Lösungen zu finden, welche die Kosten<br />

und die Qualität optimal erfüllen<br />

Funktion in der <strong>Gruner</strong>-Gruppe Abteilungsleiter<br />

Tief- und Wasserbau, <strong>Gruner</strong><br />

<strong>AG</strong>, Basel<br />

Hobbys Skifahren, Volleyball<br />

Laurent Pitteloud, 1971<br />

dipl. Bauing. ETH<br />

Faszination am Beruf Die kreative<br />

Lösung zu finden, die alles einfach macht<br />

Funktion in der <strong>Gruner</strong>-Gruppe Abteilungsleiter<br />

Geotechnik, <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

Hobbys Skifahren, Windsurfen, Architektur,<br />

zeitgenössische Kunst<br />

Thomas Winzer, 1952<br />

Dr. Ing. TH<br />

Faszination am Beruf Suche nach neuen<br />

Lösungen, Kombination wissenschaftlichen<br />

Denkens<br />

Funktion in der <strong>Gruner</strong>-Gruppe Experte<br />

Verkehr, <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel und Zürich<br />

Hobbys Literatur, Physik<br />

Verena Langner, 1980<br />

dipl. Technomathematikerin TH<br />

Faszination am Beruf Die Vielfalt an Aufgaben<br />

sowie die Zusammenarbeit mit den<br />

Kunden<br />

Funktion in der <strong>Gruner</strong>-Gruppe Projektleiterin<br />

Tunnelsicherheit, Tunnellüftung,<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

Hobbys Reisen, Fahrradtouren, Tanzen,<br />

Lesen<br />

Marco Richner, 1974<br />

Dipl.-Ing. (Univ./FH)<br />

Faszination am Beruf Lösungssuche im<br />

Spannungsfeld zwischen Technik, Ökonomie<br />

und Politik<br />

Funktion in der <strong>Gruner</strong>-Gruppe Projektleiter<br />

Verkehr, <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

Hobbys Skifahren/Snowboarden,<br />

Fitness, Städtereisen, Lesen<br />

Dieter Wepf, 1953<br />

Dr. sc. techn., dipl. Bauing. ETH/SIA<br />

Faszination am Beruf Visionen mit besonderer<br />

Beachtung der gestaltbaren Umwelt<br />

umsetzen, basierend auf Erkenntnissen aus<br />

Technik, Natur und Geisteswissenschaften<br />

Funktion in der <strong>Gruner</strong>-Gruppe Mitglied<br />

der Gruppenleitung und Vorsitzender<br />

der Geschäftsleitung, <strong>Gruner</strong> + Wepf<br />

Ingenieure <strong>AG</strong>, Zürich<br />

Hobbys Skifahren, Reisen, Literatur, Natur<br />

Jürg Ottiker, 1947<br />

dipl. Bauing. FH/SIA<br />

Faszination am Beruf Entwickeln und<br />

Umsetzen von Ideen sowie der Kontakt mit<br />

Menschen<br />

Funktion in der <strong>Gruner</strong>-Gruppe Stab<br />

Geschäftsbereich Tiefbau, <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>,<br />

Basel<br />

Hobbys Familie, Laufsport, Musik, Natur,<br />

Skandinavien, Fotografie<br />

Patrick Saladin, 1971<br />

dipl. Kulturingenieur ETH<br />

Faszination am Beruf Mit einem lebendigen<br />

Medium auf immer neue Art<br />

um zugehen und unseren Lebensraum zu<br />

gestalten<br />

Funktion in der <strong>Gruner</strong>-Gruppe Projektleiter<br />

Wasser, Böhringer <strong>AG</strong>, Oberwil<br />

Hobbys Wandern, Klettern, Snowboardtouren<br />

| 33


Ihr direkter Draht zu Ingenieur- und Planerleistungen.<br />

Wählen Sie 0848GRUNER<br />

Nordwestschweiz<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong><br />

Ingenieure und Planer<br />

Hauptsitz <strong>Gruner</strong>-Gruppe<br />

Gellertstrasse 55<br />

CH-4020 Basel<br />

Telefon +41 61 3<strong>17</strong> 61 61<br />

Fax +41 61 312 40 09<br />

mail@gruner.ch<br />

Niederlassungen<br />

Sternenhofstrasse 15<br />

CH-4153 Reinach<br />

Telefon +41 61 7<strong>17</strong> 92 00<br />

Fax +41 61 711 57 68<br />

mail-reinach@gruner.ch<br />

Langackerstrasse 12<br />

CH-4332 Stein<br />

Telefon +41 62 873 34 63<br />

Fax +41 62 873 13 31<br />

mail-stein@gruner.ch<br />

Böhringer <strong>AG</strong><br />

Ingenieure und Planer<br />

Mühlegasse 10<br />

CH-4104 Oberwil<br />

Telefon +41 61 406 13 13<br />

Fax +41 61 406 13 14<br />

mail@boe-ag.ch<br />

Niederlassungen<br />

Sternenhofstrasse 15<br />

CH-4153 Reinach<br />

Telefon +41 61 406 13 13<br />

Fax +41 61 406 13 14<br />

mail@boe-ag.ch<br />

Leimenstrasse 2<br />

CH-4118 Rodersdorf<br />

Telefon +41 61 406 13 13<br />

Gruneko <strong>AG</strong><br />

Ingenieure für Energiewirtschaft<br />

Güterstrasse 137<br />

Postfach<br />

CH-4002 Basel<br />

Telefon +41 61 367 95 95<br />

Fax +41 61 367 95 85<br />

mail@gruneko.ch<br />

Lüem <strong>AG</strong><br />

Ingenieurbüro<br />

Blauensteinerstrasse 5<br />

CH-4053 Basel<br />

Telefon +41 61 205 00 70<br />

Fax +41 61 271 56 41<br />

mail@luem.ch<br />

34 | mailing.<strong>17</strong><br />

Bern/Mittelland<br />

<strong>Gruner</strong> Ingenieure <strong>AG</strong><br />

Altenburgerstrasse 49<br />

CH-5200 Brugg<br />

Telefon +41 56 460 69 69<br />

Fax +41 56 441 15 75<br />

mail@gruner.ch<br />

Niederlassungen<br />

Grundstrasse 33<br />

CH-4600 Olten<br />

Telefon +41 62 212 10 58<br />

Fax +41 62 212 34 08<br />

mail@gruner.ch<br />

Rohrerstrasse 20<br />

CH-5000 Aarau<br />

Telefon +41 62 822 58 68<br />

Fax +41 62 823 13 45<br />

mail@gruner.ch<br />

Roschi + Partner <strong>AG</strong><br />

Energie Gebäude Technik<br />

Schermenwaldstrasse 10<br />

CH-3063 Ittigen (Bern)<br />

Telefon +41 31 9<strong>17</strong> 20 20<br />

Fax +41 31 9<strong>17</strong> 20 21<br />

bern@roschipartner.ch<br />

Niederlassung<br />

Unt. Steingrubenstrasse 19<br />

CH-4500 Solothurn<br />

Telefon +41 32 622 34 51<br />

Fax +41 32 623 72 94<br />

solothurn@roschipartner.ch<br />

Zürich/Ost-/Innerschweiz<br />

Berchtold + Eicher<br />

Bauingenieure <strong>AG</strong><br />

Chamerstrasse <strong>17</strong>0<br />

CH-6300 Zug<br />

Telefon +41 41 748 20 80<br />

Fax +41 41 748 20 81<br />

email@berchtold-eicher.ch<br />

<strong>Gruner</strong> + Wepf Ingenieure <strong>AG</strong>, St. Gallen<br />

Oberstrasse 153<br />

CH-9000 St. Gallen<br />

Telefon +41 71 245 <strong>17</strong> <strong>17</strong><br />

Fax +41 71 245 49 44<br />

mail-st.gallen@grunerwepf.ch<br />

Niederlassungen<br />

Hauptstrasse 84<br />

CH-9113 Degersheim<br />

Telefon +41 71 371 12 66<br />

Fax +41 71 371 12 62<br />

mail-degersheim@grunerwepf.ch<br />

Vorderdorfstrasse 18<br />

CH-9472 Grabs<br />

Telefon +41 81 771 37 33<br />

Fax +41 81 771 54 56<br />

mail-grabs@grunerwepf.ch<br />

Blattenstrasse 11d<br />

CH-9052 Niederteufen<br />

Telefon +41 71 335 09 22<br />

Fax +41 71 335 09 20<br />

mail-teufen@grunerwepf.ch<br />

<strong>Gruner</strong> + Wepf Ingenieure <strong>AG</strong>, Zürich<br />

Rautistrasse 11<br />

CH-8047 Zürich<br />

Telefon +41 43 299 70 30<br />

Fax +41 43 299 70 40<br />

mail-zh@grunerwepf.ch<br />

(ab 1.7.09)<br />

Thurgauerstrasse 56<br />

CH-8050 Zürich<br />

Telefon +41 43 299 70 30<br />

Fax +41 43 299 70 40<br />

Niederlassungen<br />

Europa-Strasse 9<br />

CH-8152 Glattbrugg<br />

Telefon +41 44 809 58 00<br />

Fax+41 44 809 58 09<br />

mail-glattbrugg@grunerwepf.ch<br />

Wilerstrasse 1<br />

CH-9230 Flawil<br />

Telefon +41 71 393 20 10<br />

Fax +41 71 393 51 67<br />

mail-flawil@grunerwepf.ch<br />

International<br />

<strong>Gruner</strong> International Ltd<br />

Consulting and Engineering<br />

Altenburgerstrasse 49<br />

CH-5200 Brugg<br />

Telefon +41 56 460 69 69<br />

Fax +41 56 441 15 75<br />

international@gruner.ch<br />

<strong>Gruner</strong> GmbH<br />

Ingenieure und Planer<br />

Brückengasse 11<br />

A-1060 Wien<br />

Telefon +43 1 595 22 75<br />

Fax +43 1 595 22 75<br />

info@gruner.at<br />

<strong>Gruner</strong> + Partner GmbH<br />

Ingenieure und Planer<br />

Dufourstrasse 28<br />

D-04107 Leipzig<br />

Telefon +49 341 21 72 660<br />

Fax +49 341 21 72 689<br />

mail@gruner-partner.de


www.gruner.ch<br />

<strong>17</strong><br />

| 35


<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong><br />

Ingenieure und Planer<br />

Gellertstrasse 55<br />

CH-4020 Basel<br />

Telefon 0848GRUNER<br />

oder +41 61 3<strong>17</strong> 61 61<br />

Fax +41 61 312 40 09<br />

mail@gruner.ch<br />

www.gruner.ch

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