Gesamte Ausgabe laden - Alsfelder Allgemeine - Archiv
Gesamte Ausgabe laden - Alsfelder Allgemeine - Archiv
Gesamte Ausgabe laden - Alsfelder Allgemeine - Archiv
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
theO eneritliqemeiue F
® D 3266 A
Heute
von privat
Nummer 178 — 43. Jahrgang MDV-GmbH - 6300 Gießen 1 an privat
Preis: 1,10 DM, samstags 1,20 DM MITTELHESSISCHE ALLGEMEINE ZEITUNG
Marburger Str. 20 Postfach 5540
Mittwoch, 3. August 1988 Telefon (0641) 3003-0
Bayreuth
»Götterdämmerung«
mit Buhs und
Beifall aufgenommen
FEUILLETON
uuuuummiamuu^iaumimmmouuimuumuiiimiuouuuuumumuumuuumuiummiuuuuuuuumiiiiiumumi
Fußball Fußball
Spfr. Burkhardsfelden Kreisliga B
gewinnen den Gießen in der
Landratspokal 1988 Saison 1988/89
SPORT SPORT
Anzeigen-
15 Uhr schluß
Gießen Hofgut Friedelhausen
Haus-Notruf- »Heinzelmännchen«
System jetzt renovieren
preisgünstiger die Gebäude
LOKALES KREIS GIESSEN
imiuiuiiiimmuiiimuuuuuuuuumuuuuiuiiiiiumuuuumuuimumuuuuuiumumuuuumuuuuuiuiumuuuuiumuiaiauuuiimiuimmumumnuuumuiunuuuiiiuiuumuauuaiuiauu^uuuiuimmumuumuuuuunuumuuumumimuuuuuuuunnnuuuinuuuunuuuiuimuuuuiuuiuwiummumiiuu
opfer,e. Sonderopfer für Nordsee
Bundesumweltminister spricht von Milliardensummen — Robbenbestand fast halbiert — Watt-Fahrverbot Rechtens
K i e 1 / B o n n (AP). Während das Robbensterben in der Nordsee mit ster Klaus Töpfer von Milliardensummen, die nötig seien, um die
hoher Geschwindigkeit weitergeht, haben Experten in Bonn deutlich weitere Belastung der Nordsee zu verringern. Im Rechtsstreit um die
gemacht, daß das Meer nur mit erheblichem finanziellen Aufwand zu Sperrung von Wattenmeergebieten zum Schutz der Seehunde entretten
ist. Bei einer Anhörung des Bundesfachausschusses Umwelt- schied ein Gericht, daß der Schiffsverkehr in einzelnen Regionen
politik der CDU in der Bundeshauptstadt sprach Bundesumweltmini- grundsätzlich verboten werden darf.
Im Watt vor der schleswig-holsteinischen Küste
ist inzwischen fast die Hälfte des gesamten
Seehundbestands dem Massensterben zum Opfer
gefallen. Bis zum Montag wurden nach Angaben
des Kieler Umweltministeriums 1780 verendete
Tiere gefunden. Zu dieser Zahl müssen
Seehunde hinzugerechnet werden, die durch
Strömung und Wind aufs offene Meer hinausgetrieben
wurden. Vor Beginn der Epidemie Anfang
Mai hatte die Gesamtzahl der Seehunde
vor der Küste des nördlichsten Bundeslandes
rund 3800 betragen.
Bei der Anhörung in Bonn machten Wissenschaftler
deutlich, daß über die Ursachen des
Robbensterbens bisher eigentlich ȟberhaupt
nichts« bekannt sei. Nach Angaben von Töpfer
ist die bisherige Vermutung, allein eine Viruserkrankung
sei für die Epidemie verantwortlich,
Südafrika bot Abzug aus
Namibia noch 1988 an
Johannesburg/Genf (AP). Zum Auftakt
der fünften Runde von Gesprächen über
den Abzug der kubanischen Truppen aus Angola
und über die Unabhängigkeit Namibias
gab der südafrikanische Außenminister Roelof
Botha bekannt, sein Land habe in Genf
das konkrete Angebot gemacht, mit dem Abzug
seiner Truppen aus Namibia am 1. November
zu beginnen.
Nach den Worten Bothas ist in den südafrikanischen
Vorschlägen vorgesehen, daß am
1. Juni kommenden Jahres in Namibia Wahlen
stattfinden. Am 10. August soll in dem
seit 13 Jahren währenden Krieg im Süden
Afrikas Waffenruhe eintreten.
Teilnehmer der Genfer Verhandlungsrunde
sind Südafrika, Angola, Kuba sowie die
USA als Vermittler. Sie hatten sich im Juli
grundsätzlich auf einen Truppenrückzug und
die Unabhängigkeit Namibias geeinigt, strittig
war vor allem der Zeitplan gewesen.
Spielbank-Affäre: Hatte
von Rath Schlüsselrolle?
H a n n o v e r (dpa). Neue Dokumente weisen
dem Ex-Werbe- und Finanzberater der niedersächsischen
CDU, Laszlo von Rath, eine Schlüsselrolle
bei den Bemühungen zu, Anfang der
70er Jahre Abgeordnete der oppositionellen
CDU für den Zustimmung zum niedersächsischen
Spielbanken-Gesetz zu gewinnen. Der
Vorsitzende des Spielbanken-Untersuchungsausschusses
des niedersächsischen Landtages,
Wolf Weber (SPD), verlas am Dienstag eine Erklärung
des Mannheimer Rechtsanwalts Paul
Meixner. Dort heißt es, daß »durch Besprechungen
mit unseren verschiedenen Kontaktleuten
und vor allem auch mit Herrn Rath erreicht
werden konnte, daß aus den Reihen der CDU
und unter Mitwirkung der SPD das Spielbankgesetz
in den Landtag eingebracht wurde«.
US-Verteidigungsminister Frank Carlucci
besichtigte einen Militärstützpunkt in der So-
wjetunion. (AP)
»wieder offener« geworden. Deshalb habe die
Bundesregierung zur Erforschung des Robbensterbens
zusätzlich 500 000 DM zur Verfügung
gestellt. Ein Seehundhospital bei Groningen
hat vorsichtig angedeutet, daß man möglicherweise
einen Impfstoff gegen den Erreger
der tödlichen Seuche entwickelt habe. Genaueres
ließe sich allerdings noch nicht sagen.
Der Bundesumweltminister bezifferte die »erheblichen
finanziellen Opfer«, die alle Beteiligten
für eine saubere Nordsee bringen müßten,
allein für die öffentliche Hand mit 14 Milliarden
DM, die zur Nachrüstung von Kläranlagen gebraucht
würden. Der Ausbau der Klärwerke zur
Verringerung des Schadstoff- und Nährstoffeintrags
bedeute für den Verbraucher eine Erhöhung
der Abwassergebühren um etwa 80 Pfennig
pro Kubikmeter. Auf einen Vier-Personen-
Haushalt komme damit eine zusätzliche Belastung
bis zu 300 DM im Jahr zu.
Auch die Industrie werde Milliardensummen
investieren müssen, um die Belastung ihrer Abwässer
nach dem neuesten Stand der Technik
Die Beschwerdeführerin, die Mitglied einer
Krankenkasse ist, hatte in Karlsruhe gegen eine
Entscheidung des Bundessozialgerichts geklagt.
Dieses hatte ihr schon früher die Befugnis
abgesprochen, die Berechtigung von Leistungen
der Kasse an andere Mitglieder gerichtlich
überprüfen zu lassen. Der für Grundrechte zuständige
Erste Senat des Bundesverfassungsgericht
lehnte die Beschwerde dagegen als unbegründet
ab.
Das höchste Gericht erkennt zwar an, daß sich
eine Klagemöglichkeit eines Mitglieds eines
Den Angaben zufolge können betroffene
Wehrpflichtige des Jahrgangs 1962 und später
von Januar 1989 an eingezogen werden. Das
Ministerium will versuchen, ihnen die Einberufungstermine
1. Januar und 1. April anzubieten,
die nach dem Gesetz noch 15 Monate Wehrdienst
nach sich ziehen. Vom 1. Juni 1989 an gilt
der 18monatige Wehrdienst.
Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses
im Bundestag, Alfred Biehle (CSU) unterstützte
die Einberufung von Verheirateten, verlangte
aber eine »parlamentarische Nachbehandlung«
der Regelung für dritte oder weitere
Söhne einer Familie. Es sei nicht im Sinne der
In diesem Zusammenhang verlangte er erneut
eine Offenlegung des sowjetischen Militärbudgets.
Zur Zeit könnten die USA die Stärke der
Sowjetunion nur aufgrund der Ausrüstung der
Streitkräfte einschätzen. Zufrieden äußerte sich
der Pentagon-Chef über die ihm während seines
Besuches entgegengebrachte »bemerkenswerte
Freimütigkeit« bei den Gesprächen und Besuchen
von militärischen Einrichtungen.
Am Vormittag sahen Carlucci und seine Delegation
auf dem Stützpunkt Kubinka bei Moskau
zu verringern, sagte Töpfer. Schätzungen, nach
denen auf die Unternehmen Kosten von mindestens
fünf Milliarden DM zukommen, bezeichnete
er als »eher zu niedrig als zu hoch«. Insgesamt
seien zur Verringerung des Schadstoff-
Eintrags in die Nordsee Aufwendungen von zusammen
rund 20 Milliarden DM erforderlich.
Diese Mittel könnten nur in einer Gemeinschaftsaktion
aufgebracht werden. Töpfer setzte
sich erneut für eine stärkere internationale Zusammenarbeit
aller Nord- und Ostsee-Anrainerstaaten
ein, wobei er ausdrücklich auch die
DDR, CSSR und Schweiz einbezog, die über
Elbe und Rhein zur Schadstoffbelastung beitrügen.
Das schleswig-holsteinische Umweltministerium
setzte zum Schutz der Robben ein Fahrverbot
für alle Schiffe in drei Gebieten des Wattenmeeres
durch. Bis Ende August dürfen nun
weder Fischer noch Ausflugsdampfer oder
Sportschiffer eine Zone westlich von Amrum,
ein Gebiet westlich der Hallig Pellworm und
das Wesselburener Loch bei Büsum befahren.
Kassen müssen weiter zahlen
Klage abgewiesen: Flnanzlerung der Abtreibung nicht gegen Grundgesetz
Kar 1 s r u h e (AP). Die Finanzierung legaler Schwangerschaftsabbrüche durch Krankenkassen
ist kein Verstoß gegen das Grundgesetz: Das Bundesverfassungsgericht wies gestern
die gegen diese Praxis gerichtete Klage einer Versicherten zurück. Bundesjustizminister
Engelhard begrüßte den Spruch des höchsten deutschen Gerichts und äußerte die Hoffnung,
daß nun Rechtsfriede einkehre und die Verunsicherung der betroffenen Frauen beendet sei.
Zwangsverbands auf die Einhaltung der Grenzen
seiner gesetzlichen Aufgaben aus der Verfassung
ergeben könne; dies aber nur, wenn der
Verband über die Erhebung von Beiträgen hinaus
in die Grundrechte der Mitglieder eingreife,
was jedoch hier nicht zutreffe.
Justizminister Engelhard erklärte, nach der
Entscheidung der Karlsruher Richter gebe es
keine verfassungsrechtlichen Gründe, die eine
Änderung der geltenden Vorschriften erforderten.
(Aktenzeichen: Bundesverfassungsgericht:
1 BvR 1301/86).
Wehrdienst auch für Ehemänner
Mehr Einberufungen wegen Pillenknick — Unterschiedliche Reaktionen
B o n n (AP). Um die Auswirkungen des »Pillenknicks« zu mildern, wird die Bundeswehr ab
Januar auch Verheiratete und Söhne kinderreicher Familien zum Wehrdienst heranziehen,
sagte gestern ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Bonn. Die Einberufung auch der
jungen Männer, die sich bisher zurückstellen lassen konnten, wurde mit mehr Wehrgerechtigkeit
begründet und soll möglichst noch vor Juni nächsten Jahres geschehen.
Wehrgerechtigkeit, wenn zum Beispiel fünf
Söhne einer Familie einberufen würden.
Der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes,
Rolf Wenzel, begrüßte die Entscheidung des
Verteidigungsministeriums. Der SPD-Wehrexperte
Erwin Horn sprach dagegen von einer familienfeindlichen
Entscheidung, durch die junge
Familien sozial ungeheuer belastet würden.
Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende
Horst Ehmke erklärte, die Maßnahmen könnten
die Personalprobleme der Bundeswehr auf
Dauer ebenso wenig lösen wie die Verlängerung
des Wehrdiensts und plädierte erneut für eine
grundsätzliche Umstrukturierung.
Carlucci fordert Offenheit
Zufrieden mit UdSSR-Besuch — US-Delegation sah geheimen Sowjet-Bomber
Moskau (dpa). US-Verteidigungsminister Frank Carlucci hat zum Abschluß seiner
Gespräche mit seinem sowjetischen Amtskollegen Dimitri Jasow gestern in Moskau die
UdSSR zu größerer Offenheit in Militärfragen aufgefordert. »Je mehr sich die Sowjetunion
öffnet, desto leichter ist es für uns, ihre militärischen Fähigkeiten einzuschätzen«, erklärte er
auf die sowjetische Kritik an angeblich falschen amerikanischen Vorstellungen über die
Militärmacht der UdSSR.
als erste westliche Experten den bisher streng
geheimen sowjetischen Fernbomber mit der
NATO-Bezeichnung »Blackjack« sowie ein
MiG-29-Kampfflugzeug und andere Militärmaschinen.
Der seit zehn Jahren entwickelte
»Blackjack«, von dem bislang elf bis zwölf Maschinen
produziert wurden, wird von Moskau
als größter und schwerster strategischer Bomber
der Welt bezeichnet. Er hat einen Einsatzradius
von 7300 Kilometern und trägt Marschflugkörper
verschiedener Größe.
gestern aus der Hand der neun Jahre alten
Katrin Galla aus Schwäbisch-Gmünd einen
Brief und eine Zeichnung zum Thema Robbensterben.
(AP)
Israelis erschossen
18jährigen Palästinenser
Jerusalem (AP). Der Generalstreik im
Westjordanland und im Gazastreifen ist gestern
in den zweiten und letzten Tag gegangen. In
allen größeren Städten waren die Geschäfte geschlossen,
Busse verkehrten nicht, und auf den
Straßen waren nur wenige Menschen zu sehen.
Zu dem Ausstand war in Flugblättern zum Protest
gegen die Abschiebung von acht Palästinensern
nach Libanon aufgerufen worden.
In Nablus erschossen israelische Soldaten, deren
Jeep mit Steinen beworfen wurde, einen
18jährigen Palästinenser und verletzten drei
weitere durch Schüsse. In Dura bei Hebron
schossen Soldaten nach Angaben arabischer
Journalisten zwei maskierte Araber an, die mit
anderen zusammen arabische Arbeiter daran zu
hindern versuchten, Busse zur Fahrt zu ihren
Arbeitsplätzen in Israel zu besteigen. Es sei zu
einem Handgemenge gekommen, und die Soldaten
hätten das Feuer eröffnet. Bereits am
Montag hatten in Nablus Soldaten auf eine
Gruppe junger Araber geschossen und einen
12jährigen in den Hals getroffen.
23 Tote bei
Flugzeugunglück
S o f i a (dpa). Bei einem Flugzeugabsturz In
der bulgarischen Hauptstadt Sofia sind gestern
nachmittag 23 Menschen ums Leben gekommen.
Das berichtete die amtliche bulgarische
Nachrichtenagentur BTA. Das Flugzeug,
das 33 Passagiere und vier Besatzungsmitglieder
an Bord hatte, war auf dem Weg
nach Warna an der Schwarzmeerküste abgestürzt.
14 Personen überlebten zum Teil
schwer verletzt. Ob Ausländer unter den Passagieren
waren, wurde zunächst nicht mitgeteilt.
Um 17.29 Uhr Ortszeit war die Maschine der
nationalen Gesellschaft Balkan Airlines vom
sowjetischen Typ YAK-40 kurz nach dem
Start abgestürzt. Nähere Einzelheiten über
die Unglücksursache wurden noch nicht bekannt.
Die Behörden haben eine Untersuchungskommission
gebildet.
Der Flugzeugtyp YAK-40 wird von Balkan
Airlines normalerweise nur zu Trainingszwecken
verwendet.
DDR nimmt derzeit keine
Ausreiseanträge an
B o n n (AP). Die DDR nimmt keine neuen
Ausreiseanträge mehr an, weil die Antragsflut
die Millionengrenze weit überschritten
hat. Der deutschlandpolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Lintner, erklärte,
daß sich die DDR-Behörden für eine
Neuregelung der Ausreisepraxis entschieden
hätten und keine Anträge mehr angenommen
würden, weil schon mehr als 1,5 Millionen
Menschen Anträge gestellt hätten. Offenbar,
so Lintner, erlaube die DDR nur noch Ausreisen
zur Familienzusammenführung.
1
Mittwoch, 3. August 1988 POLITIK Nummer 178 — Seite 2
1 Personalien 1
Jose Napoleon Duarte,
der krebskranke
salvadorianische Prä-.
sident, wird erneut in
einem Militärlazarett
in Washington behandelt.
Er traf am Montag
in Begleitung seiner
Frau und seines
Sohnes dort ein. Die
Arzte schätzen seine
Lebenserwartung auf
sechs bis 18 Monate.
Vor wenigen Wochen
war Duarte im Walter-
Reed-Heereslazarett der größte Teil des Magens
entfernt worden. Die Amtsgeschäfte in
San Salvador führt Vizepräsident Rodolfo
Castillo Claramount.
Gottfried Wurche, der wegen Meineids verurteilte
frühere Tiergartener Bezirksbürgermeister,
ist aus der SPD ausgetreten. Das
bestätigte gestern SPD-Landesgeschäftsführer
Kremendahl. In einem Brief habe Wurche
sich über mangelnde Solidarität beklagt.
Die Temperaturen
gestern morgen (10.00 Uhr MEZ) in:
DEUTSCHLAND AUSLAND
Sylt heiter 15 Helsinki wolkig 17
Cuxhaven bedeckt 16 Stockholm bedeckt 17
Hamburg wolkig 16 Oslo wolkig 10
Lübeck wolkig 16 London bedeckt 16
Greifswald wolkig 17 Kopenhagen Regen 14
Hannover wolkig 17 Amsterdam bedeckt 17
Berlin bedeckt 18 Brüssel bedeckt 16
Leipzig wolkig 21 Paris wolkig 20
Köln Regen 16 Nizza heiter 27
Koblenz Regen 16 Madrid heiter 29
Trier bedeckt 16 Mallorca heiter 28
Feldberg/Ts. bedeckt 14 Malaga bedeckt 26
Frankfurt/M. bedeckt 20 Lissabon heiter 23
Saarbrücken heiter 19 Wien heiter 25
Stuttgart wolkig 24 Prag heiter 24
Nürnberg wolkig 23 Warschau wolkig 23
Freiburg bedeckt 25 Budapest heiter 26
München wolkig 24 Belgrad wolkenl. 28
Passau heiter 22 Venedig wolkenl. 25
Oberstdorf wolkig 22 Rom wolkenl. 28
Zugspitze wolkig 6 Athen heiter 31
Garmisch wolkig 21 Moskau bedeckt 21
Mängel bei Atonitransport
Bundesumweltminister bestätigte Beobachtungen eines Fernseh-Teams
Bonn (AP). Das Bundesumweltministerium hat »Unkorrektheiten« beim Transport radio-
aktiven Materials durch die Transportfirma »Nuclear Cargo + Service GmbH« (NCS) einge-
räumt und organisatorische Konsequenzen angeordnet. Die Sprecherin des Bundesumwelt-
ministeriums, Marlene Mühe, bestätigte gestern einen Bericht des ZDF-Magazins »Studio 1«,
das am 15. Juli beim Transport unbestrahlter Brennelemente und radioaktiven Urans von
Hanau nach Geesthacht Verstöße gegen die Sicherheitsbestimmungen des Atomgesetzes
beobachtet und mit der Kamera aufgezeichnet hatte. Die Sendung wird heute ausgestrahlt.
Ein zweiter Transport der NCS von Hanau Das »Studio 1«-Team, das dem Transport des
nach Geesthacht sei bis zur endgültigen Klä- radioaktiven Materials über sieben Stunden mit
rung der Angelegenheit vorübergehend ausge- der Kamera folgte, beobachtete dabei zweimal
setzt worden, hieß es in der Stellungnahme des bei Stopps auf Autobahnparkplätzen, wie Ange-
Bundesumweltministeriums. Nach Gesprächen hörige der Begleitmannschaft ausstiegen und
mit der Firma bleibe festzuhalten, daß sich die die Tür einige Zeit weit offen ließen. Der Be-
NCS in zwei Punkten unkorrekt verhalten habe. richt zeige, daß Terroristen bei dieser Gelegen-
So habe die NCS die zuständigen Behörden in heit leicht das Fahrzeug in ihre Gewalt hätten
Bremen und Hamburg nicht 48 Stunden vor bringen können. Ferner durchfuhr der Trans-
Abgang über den geplanten Transport unter- port nach Angaben des ZDF kilometerweit Bre-
richtet. Abweichend von der in der Beförde- mer und Hamburger Gebiet, ohne — wie im
rungsgenehmigung der Physikalisch-Techni- Atomgesetz vorgeschrieben — die dort zuständi-
schen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig gen Behörden zu informieren, die deshalb keine
angegebenen Fahrstrecke sei die Autobahn A 25 Sicherheitsvorkehrungen treffen konnten.
im Abschnitt zwischen Hamburg und Geest- Die Firma NCS wurde nach dem Skandal um
hacht streckenweise länger befahren worden als die Hanauer Atomtransportfirma Transnuklear
vorgesehen. Diese »Mißstände« seien mittler- mit dem Transport von radioaktivem Material
weile von der NCS behoben worden. beauftragt.
Ex-Anwälte verweigern Aussage
1lammadiProze6: Kein Wort über die Auftraggeber der Verteidiger
F r a n k f u r t (AP). Die beiden früheren Anwälte des mutmaßlichen Luftpiraten Mohammed
Hammadi, die den Sicherheitsbehörden Ende vergangenen Jahres ein Geständnis des Libanesen
gegeben haben sollen, haben gestern die Aussage verweigert.
Rechtsanwalt Matthias Mahlberg und sein Chemiekonzern Hoechst die inzwischen von ih-
Sohn Lothar aus Bonn beriefen sich überein- rem Mandat entbundenen Mahlbergs beaufstimmend
auf ihr Zeugnisverweigerungsrecht tragt. Der Hoechst-Manager Rudolf Cordes ist
und erklärten der Jugendkammer des Frankfur- seit anderthalb Jahren in der Hand libanesi-
ter Landgerichts, sie dürften nichts über die scher Entführer, die Mohammed Hammadi aus
geheimgehaltenen Auftraggeber sagen, die sie deutscher Haft freipressen wollen. Als absolut
im vergangenen Jahr mit der Verteidigung unzutreffend haben Sicherheitskreise Angaben
Hammadis betraut hätten. Matthias Mahlberg des syrischen Verteidigungsministers Mustafa
sagte, er fühle sich an seine Schweigepflicht mit Tlass bezeichnet, daß für die Freilassung des
Rücksicht auf die ungenannten Auftraggeber entführten Siemens-Technikers Alfred Schmidt
gebunden. In unbestätigten Zeitungsberichten in Libanon 18 Millionen DM Lösegeld gezahlt
hatte es geheißen, möglicherweise habe der worden seien.
Frieden im Golf unsicher
Irak will von Perez ausgerufenen Waffenstillstand nicht akzeptieren
N e w Y o rk 1 B a g d a d (dpa). Der Irak hat gestern unmißverständlich deutlich gemacht, daß
er einen von UN-Generalsekretär Javier Perez de Cuellar ohne Zustimmung der beiden
Parteien ausgerufenen Waffenstillstand im Golfkrieg nicht akzeptieren wird. Botschafter
Riad al Kajsi, der Sprecher der irakischen Delegation, die sich seit einer Woche zu Gesprä-
chen über die Umsetzung der Friedensresolution 598 in New York aufhält, sagte zu Reportern
in den UN, »wir werden keine vollendete Tatsache akzeptieren«.
Perez versuchte am selben Tag dem Eindruck bekommen. Frieden müsse zwischen Iran und
entgegenzuwirken, er wolle möglicherweise ge- dem Irak ausgehandelt werden und nicht zwi-
gen den Willen des Irak ein Ende der Kampf- schen Iran und der UN.
handlungen durchsetzen. Perez hatte am Vorta- Der UN-Generalsekretär reagierte wenig spä-
ge betont, sowohl er selbst wie der Sicherheits- ter vor Journalisten sichtlich verärgert auf diese
rat hätten die Möglichkeit, einen Waffenstill- Erklärung. Er habe seit zwei Wochen mit beiden
stand auszurufen. Wenn »eine der Seiten einen Seiten die Möglichkeiten eines Waffenstillstan-
solchen Waffenstillstand nicht akzeptiert, dann des besprochen. Perez äußerte sich trotz der
ist es Sache des Sicherheitsrates, darüber zu harten Haltung des Irak hoffnungsvoll im Hin-
entscheiden«, hatte Perez erklärt. blick auf den Fortgang seiner Bemühungen.
Während Irans UNO-Botschafter Mohammad Der irakische Staatsminister für auswärtige
Mahallati erneut die Bereitschaft seines Landes Angelegenheiten, Saadun Schaker, bekräftigte
zu umfassenden Friedensverhandlungen, aller- gestern in Bagdad auf einer Sondersitzung eines
dings nur im Rahmen der Resolution 598, beton- Golfkriegkomitees der Arabischen Liga die For-
te, warf der irakische Delegationssprecher Te- derung seines Landes, in direkten Gesprächen
heran in scharfer Form vor, es wolle keinen mit Iran über einen Frieden zu verhandeln. So-
dauerhaften Frieden, sondern lediglich einen lange es keine Direktgespräche gebe, werde
Waffenstillstand, um zur Erholung von seinen sich der Irak dem internationalen Druck wider-
militärischen Niederlagen eine Atempause zu setzen, einem Waffenstillstand zuzustimmen.
IRA-Terror — Die IRA hat gestern ihre Terror- Kämpfe um Kabul - S owjetische Truppen hakampagne
mit der Ermordung von zwei Mitglie- ben in den vergangenen Tagen mehrere Angrifdern
der britischen Sicherheitskräfte in Nordir- fe auf Stellungen der regierungsfeindlichen afgland
fortgesetzt. In der Stadt Lisburn detonierte hanischen Rebellen in der Umgebung von Kaeine
Bombe unter dem Auto eines Polizisten. In bul unternommen, um die afghanische Haupt-
Belfast zogen IRA-Angehörige einen Soldaten stadt vor weiteren Angriffen der Rebellen zu
aus einem Einkaufszentrum, verprügelten ihn schützen.
vor den Augen von zahlreichen Menschen und
erschossen ihn anschließend. Grünen-Einwände — Die Grünen im Bundestag
Schutzgarantie — Die chilenische Militärregie- haben bei der Bonner Staatsanwaltschaft Einrung
hat Bundesaußenminister Genscher den wände gegen die Entscheidung erhoben, gegen
Schutz der Immunität aller ausländischen Di- Bundeskanzler Helmut Kohl wegen des Verplomaten
garantiert, zugleich aber angedeutet, dachts der Falschaussage vor dem U-Boot-Undaß
die Entscheidung in einem Verfahren gegen tersuchungsausschuß des Bundestages in der
zwei deutsche Botschaftsangehörige bei den vergangenen Wahlperiode keine Ermittlungen
Gerichten liege. einzuleiten.
DEUTSCHER WETTERDIENST
Vorhersogekorte für
den 03.08. t8 8 Uhr 1010
To
0 0 0 Hoporonda
lykjovik
00
13
^Q10
1010 Stockholm
3
. 0 a Ti
1020
.
..
Hombur Beri'n
' a^d 11
0
1y
ta Fronkiu
1000
T
^' 1^ wi^ 1010
Paris Mü K.
H . . Dubrovnik
'
.
Madrid
iozo o18to
Lissabon
1010
izzo
1010 1^
z 26
t Molo90 T . Parma .- Z 1 H
Tuns e»wr *u
Mäßig warm
Ein Frontenzug, der von Spanien über die
Alpen bis nach Polen reicht, trennt kühlere
Meeresluft im Norden von feucht-warmer
Subtropikluft im Süden. Über Deutschland
wird dabei allmählich Hochdruckeinfluß
wirksam. — Heute in Hessen wolkig mit Aufheiterungen,
weitgehend niederschlagsfrei.
Tageshöchsttemperaturen 18 bis 23 Grad.
Nächtliche Tiefstwerte neun bis 13 Grad. —
Aussichten: Am Donnerstag zunehmende
Wetterberuhigung und wieder leicht ansteigende
Temperaturen.
1 Pollenflug;^^.-„'e
In Hessen wird in den nächsten Tagen mäßiger
bis starker Flug von Nesselpollen und
Schimmelpilzsporen erwartet, außerdem
muß noch mit schwachem Flug von Gräser-,
Beifuß- und Wegerichpollen gerechnet
werden.
Müllschiff: Bauschutt soll
untersucht werden
B o n n (dpa). Der österreichische Bauschutt
auf dem deutschen Motorschiff »Petersberg«,
der wegen leichter Radioaktivität entgegen ursprünglichen
Zusagen nicht in der Türkei gelagert
werden darf, soll in einem deutschen Labor
nochmals geprüft werden. Das Auswärtige Amt
hat das deutsche Generalkonsulat in Istanbul
um Amtshilfe bei den türkischen Behörden gebeten.
Die rumänische Nachrichtenagentur Agerpres
widersprach unterdessen Berichten, daß
die Schiffsfracht im rumänischen Freihafen Sulina
ausgeladen werden sollte, nachdem die Türkei
die Annahme verweigerte. Der Bestimmungsort
für die Fracht sei von Anfang an die
Türkei gewesen. Die Türkei will dem Schiff die
Einfahrt in seine Gewässer weiter verbieten. Die
rumänischen Behörden sind bereit, das seit vier
Wochen im Schwarzen Meer verweilende Schiff
donauaufwärts zu seinem Auslaufhafen nach
Wien fahren zu lassen.
Aufruf zu Demokratie und
Frieden in Mittelamerika
B u e n o s. Aires (AP). In Guatemala ist das
Treffen von US-Außenminister George Shultz
mit seinen Amtskollegen aus Costa Rica, Honduras,
Guatemala und El Salvador mit einem
gemeinsamen Aufruf zu Frieden und Demokratie
in Mittelamerika zu Ende gegangen. Nicaragua
war zu dieser Konferenz nicht eingeladen
worden und blieb in der Erklärung unerwähnt.
Auf Betreiben Guatemalas und Costa Ricas waren
aus dem Entwurf jedoch Passagen mit
scharfen Vorwürfen gegen Nicaragua herausgenommen
worden.
Shultz ist gestern zu einem dreitägigen offiziellen
Besuch in Argentinien eingetroffen. Auf
seinem Programm standen Gespräche mit Präsident
Raul Alfonsin sowie mit drei argentinischen
Präsidentschaftskandidaten.
Franke erwartet höhere
Arbeitslosigkeit
B o n n (dpa). Der Präsident der Bundesanstalt
für Arbeit, Henrich Franke, rechnet für
dieses Jahr nicht mit einem Rückgang der Arbeitslosigkeit,
sondern eher mit einem weiteren
Anstieg. Er plädierte deswegen erneut für ein
100-Milliarden-Programm zur Stadtsanierung
und Dorferneuerung, das nach seiner Schätzung
je nach Ausgestaltung jährlich 170 000 bis
340 000 Arbeitsplätze schaffen würde.
Franke geht davon aus, daß die Zahl der Arbeitsplätze
in diesem Jahr um 100 000 wachsen
wird. Die Zahl der Arbeitssuchenden werde jedoch
um 180 000 steigen.
Der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-
Fraktion, Otto Graf Lambsdorff, bezeichnete
die wirtschaftliche Entwicklung als überraschend
positiv. Der Optimismus Bangemanns
habe sich als gerechtfertigt erwiesen. Der jetzige
Konjunkturverlauf werde sich 'pásitiv auch auf
1989 auswirken.
Anglikánèr lassen
weibliche Bischöfe zu
London (dpa). Die Bischofs-Konferenz der
Anglikanischen Kirche hat mit einem Kompromiß
den Weg zur. Ernennung weiblicher Bischöfe
geebnet. In einer offenen Abstimmung votierte
eine überwältigende Mehrheit der insgesamt
525 Bischöfe auf der Lambeth-Konferenz in
Canterbury für eine Formel, die es den Kirchen
in den einzelnen Ländern überläßt, ob sie Frauen
zu Priestern oder Bischöfen weihen wollen.
423 Bischöfe stimmten für, 28 gegen die Resolution.
Dieser Streit wird in der Anglikanischen
Kirche, die weltweit rund 70 Millionen Gläubige
zählt, seit Jahren geführt und drohte diese
christliche Religionsgemeinschaft immer wieder
zu spalten.
München darf Prostitution
im Wohnmobil verbieten
M ü n c h e n (dpa). Auf der ehemals » Sündigen
Meile« der Ingolstädter Straße in München
bleibt die Prostitution im Wohnmobil untersagt.
Mit dieser Grundsatzentscheidung, gegen die
Revision nicht zugelassen wurde, hat der Bayerische
Verwaltungsgerichtshof (VGH) die Klage
einer 27jährigen »Gunstgewerblerin« gegen die
Landeshauptstadt München auch in zweiter Instanz
abgewiesen (Aktenzeichen: 21 B 88. 1310).
Die Prostituierte will nun wegen der Einschränkung
ihrer Berufsausübung Verfassungsbeschwerde
einlegen.
Mittwoch, 3. August 1988 AUS ALLER WELT Nummer 178 — Seite 3
Kidnapper ließen Achtjährigen laufen
Vater schloß Sohn nach 17 Monaten In die Arme — Längste Kindesentführung in Italien
Turin (dpa). Die längste Kindesentführung in Italien ging gestern Erschöpft, verschmutzt, mit Kettenspuren an den Handgelenken,
mit der Freilassung des achtjährigen Marco Fiora aus Turin nach nach Angaben der Ärzte aber »einigermaßen gesund« erreichte der
17 monatiger Geiselnahme zu Ende. Das Kind wurde von den Bandi- Junge am frühen Morgen zu Fuß ein Waldarbeiterhaus, von wo aus die
ten im unwegsamen Aspromonte-Massiv in Kalabrien freigelassen. Polizei verständigt wurde.
Wie der Junge erzählte, hätten ihn die Banditen
an diesem Morgen in ein anderes Versteck
bringen wollen, als plötzlich Polizeihubschrauber
am Himmel gekreist seien. Die Kidnapper
hätten ihn daraufhin laufen lassen. Wenige
Stunden später schloß der weinende Vater,
Gianfranco Fiora (46), seinen Sohn auf der Carabinieriwache
von Locri in die Arme. Für die
Familie Fiora ging ein 519 Tage langes Drama zu
Ende.
Ganz Italien hatte den Entführungsfall verfolgt.
Der Papst und Politiker hatten mehrfach
an die Banditen appelliert, den Jungen freizugeben.
In Turin war ein Solidaritätskonzert organisiert
worden. Am 2. März 1987 hatten sechs
oder sieben Männer den damals Siebenjährigen
unter den Augen der Eltern auf der Straße in
Turin geraubt. Er wurde anschließend - wie oft
bei Entführungsfällen in Italien - nach Kalabrien
verschleppt.
Fünf Milliarden Lire (knapp sieben Millionen
DM) forderten die Entführer zunächst, doch
dann brach für lange Wochen der Kontakt zu
ihnen völlig ab. Dreimal erhielten die Eltern in
den folgenden Monaten Lebenszeichen ihres
Sohnes. Die Entführer lotsten den verzweifelten
Vater im April 1987 eine ganze Nacht lang über
die Autobahnen zu einem Ort, an dem ein Foto
des Kindes versteckt war. Im Dezember, zehn
Monate nach der Entführung, traf sich der Vater
in Kalabrien erstmals mit den Kidnappern. Bei
sich hatte er 300 Millionen Lire (etwa 420 000
Marco mit Carabinieri nach der Freilassung.
Mädchen trank
Autowachs — tot
Osnabrück (dpa). Ein zweijähriges Mädchen
aus Ostereappeln (Kreis Osnabrück) ist
an einem Schluck aus einer Flasche mit flüssigem
Hartwachs gestorben. Wie die Osnabrücker
Staatsanwaltschaft mitteilte, hatte
das Kind seinem Vater bei einer Autowäsche
geholfen. In einem unbeobachteten Moment
lief es mit dem Flüssigwachs in den Garten,
trank einen Schluck und taumelte danach
dem Vater entgegen. Obwohl es umgehend in
ein Krankenhaus gebracht wurde, konnten
die Ärzte dem Mädchen nicht mehr helfen.
Kontroverse um Tiere
als Organ-»Spender«
L o n d o n (AP). Zu einer Kontroverse um
Tiere als Organ-»Spender« ist es in Großbritannien
nach Veröffentlichungen über ein
neues Verfahren zum Aufbereiten tierischer
Organe für Transplantationen an Menschen
gekommen. Tierschützer protestierten am
Sonntag gegen derartige Versuche und nannten
sie eine »Horrorvision«. Der federführende
Wissenschaftler, Dr. Micheal Bewick,
schied gestern nach Kollegenschelte über seine
»verfrühten« Verlautbarungen demonstrativ
aus dem Chirurgen-Team aus.
Das Team hatte am Londoner Dulwich-
Krankenhaus ein Verfahren entwickelt, Antikörper
aus den Organen zu filtrieren, die deren
Abstoßung verursachten. Die Technik
soll bereits bei 20 Patienten, denen eine
menschliche Niere eingepflanzt wurde, angewandt
worden sein. Mit Versuchen bei Tieren
solle im Herbst begonnen werden. Wenn diese
Versuche glückten, könne bereits im nächsten
Jahr mit der Transplantation tierischer
Organe auf Menschen begonnen werden. Als
Spender eigneten sich besonders Schweine.
Flutkatastrophe
in Ostchina
Peking (AFP). An die 600 Menschen sind in
der ostchinesischen Küstenprovinz Zhejiang
nach verheerenden Überschwemmungen tot geborgen
oder vermißt gemeldet worden. Nach
Aussagen des zuständigen Amtsleiters Li Xiaojin
sind nach den »schwersten Regenfällen seit
500 Jahren« 266 Menschen in den Wasserfluten
ertrunken und weitere 316 vermißt gemeldet
worden. In einigen Teilen der Provinz seien am
Freitag innerhalb von 14 Stunden von 498 Millimeter
Niederschlag gemessen worden.
Die nach sintflutartigen Regenfällen am vergangenen
Freitag und Samstag einsetzende
Flutwelle hat nach Angaben der örtlichen Behörden
16 900 Gebäude zerstört sowie 305 Brükken.
DM), bedeutend weniger als gefordert. Die Entführer
verprügelten ihn, raubten ihn aus und
drohten mit der Ermordung des Sohnes.
Die erste Wende brachte die Verhaftung von
vier Personen im Mai 1988. Unter ihnen war
einer der »Telefonisten« der Bande, Aganio Gazzanti.
Doch auch die Festnahmen brachten die
Polizei nicht weiter. Gazzanti appellierte vor
Schweinfurt (dpa). Die
Rettung seines vierjährigen
Sohnes hat ein Familienvater
auf einem Badesee im Landkreis
Schweinfurt mit dem
eigenen Leben bezahlt. Der
37jährige Mann aus dem
Landkreis Bad Kissingen war
mit seinen beiden sieben und
vier Jahre alten Söhnen in
zwei aneinandergebundenen
Ein unlängst entdecktes Dokument enthalte
Hinweise darauf, daß deutsche Truppen,
die das Schmuckstück des Katharinen-
Palastes 1941 in 27 Kisten verpackt und nach
Königsberg abtransportiert hatten, den
Schatz hier versteckten. Jüngste Prüfungen
hätten ergeben, daß möglicherweise in den
Kühlräumen verwahrte Gegenstände unversehrt
bewahrt worden seien. Der Zugang
zum Keller sei seit Jahrzehnten nicht geöffnet
worden, meldete TASS.
»Wir hoffen, das berühmte Zimmer nun
doch endlich zu finden«, zitierte TASS Juri
Iwanow, den Kaliningrader Direktor einer
sowjetischen Kulturstiftung. Es gebe Grund
zu der Annahme, daß irgendetwas in dem
Keller versteckt sei, »das Bernsteinzimmer,
andere von den Nazis im Ausland gestohlene
Kunstschätze oder ein Geheimarchiv der Na-
Feuer legt
Kraftwerk lahm
Düsseldorf (dpa). Ein Brand im Kohlekraftwerk
Lausward am Düsseldorfer Rheinufer
hat einen Schaden in Millionenhöhe angerichtet.
Die Ursache des Feuers, das einen 70-
Megawatt-Block des Kraftwerks lahmlegte, war
zunächst noch ungeklärt. Das Feuer war zwei
Stunden nach Mitternacht in einem Siloraum
ausgebrochen. Die drei jeweils 23 Meter hohen
Kohlenstaub-Silos hielten dem Brand allerdings
stand. Bei den Löscharbeiten, die mehrere
Stunden dauerten, erlitt ein Feuerwehrmann
einen Kreislaufkollaps.
Gipfel der »Kochlöffel-Hautevolée«: Bis
Samstag weilen 26 der derzeit 35 Mitglieder des
»Clubs des Chefs des Chefs« aus den Herrscherküchen
der Welt erstmalig in der Bundesrepublik.
Auf dem Programm des Jahrestreffens
steht außer Erfahrungsaustausch und Kontaktpflege
ein kulturell-kulinarischer Streifzug, um
auszuprobieren, ob die deutsche Kochkunst
hält, was sie verspricht. 1977 von Bocuse und
dem französischen Berufskleidungs-Hersteller
Gilles Bragard gegründet, tagt der »Gipfel der
Superköche« jedes Jahr in einem anderen Land,
um sowohl die hohe Kochkunst als auch kulinarische
Traditionen zu pflegen und zu fördern.
Die Mitgliederliste des nach eigenem Bekunden
»exklusivsten Gourmet- und Köcheclubs
der Welt« umfaßt die Leibköche der Königinnen
von Holland und Dänemark, der Könige
von Belgien, Schweden, Spanien und Marokko,
des Fürsten von Monaco und des Sultans von
Brunei sowie der Staatspräsidenten von osterreich,
Irland, Italien, Frankreich, Ungarn und
der Schweiz. Mit dabei auch zwei Chinesen, die
für die offiziellen Staatsessen in der Pekinger
Halle des Volkes verantwortlich sind. Bis vor
kurzem noch ein reiner Herrenzirkel, ist es jetzt
einer Frau gelungen, Gnade vor den Augen der
Schlauchbooten auf dem See
unterwegs, berichtete die Polizei.
Als dem Siebenjährigen
ein Paddel ins Wasser fiel und
der Vater es aufzunehmen
versuchte, kippten die beiden
Boote um.
Während sich der ältere
Junge an einem der gekenterten
Boote festhalten konnte,
habe der Vater geistesgegen-
einigen Tagen aus dem Gefängnis über die Pres-
se an seine Komplizen, den Jungen freizulassen.
Zur Zeit der Freilassung des Kindes war der
Vater, Gianfranco Fiora, erneut in Kalabrien,
um Kontakt zu den Entführern aufzunehmen.
Nach Angaben der Polizei ließen die Entführer
durch einen Großeinsatz der Polizei und einer
Armeeinheit bedrängt den kleinen Marco frei,
Vater rettete Sohn und ertrank
Schlauchboote auf Badesee kenterten — Auch zweiter Sohn gerettet
wärtig nach dem Vierjährigen
gegriffen und um Hilfe
gerufen. Dem Vater gelang es,
den Kleinen so lange über
Wasser zu halten, bis die Besatzung
eines von mehreren
zu Hilfe eilenden Booten das
Kind an Bord ziehen konnte.
Er selbst ging jedoch dabei
unter. Der ältere Sohn wurde
ebenfalls gerettet.
Zaren-Kleinod eingemauert?
Bernsteinzimmer wird In einem Brauerei-Keiler vermutet
M o s k a u (dpa). Liegt das seit Kriegsende spurlos verschwundene berühmte Bernsteinzimmer
der Zarenresidenz Zarskoje Selo im Keller einer zerstörten deutschen Brauerei in
Königsberg, dem heutigen Kaliningrad? Wie die amtliche sowjetische Nachrichtenagentur
TASS meldete, soll jetzt mit Hilfe von Sprengmeistern der zugemauerte und »vermutlich
verminte« Zugang zu den Kühlräumen der ehemaligen Ponarther Brauerei geöffnet werden.
zis«, schrieb TASS. — Das 1701-1711 in Berlin
im Auftrag König Friedrichs I. von drei
Schnitzern für eine Galerie des Schlosses
Charlottenburg hergestellte Zimmer, das
weltweit hervorragendste Kunstwerk aus
Bernstein, hat eine bewegte Geschichte.
Nach einem Staatsbesuch von Zar Peter dem
Großen in Potsdam ging es 1716 als Geschenk
des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm
I. an den russischen Zaren. Auf Anweisung
von Zarin Elisabeth wurde es 1755 in
den Katharinenpalast,der Sommerresidenz
Zarskoje Selo (das heutige Puschkino bei
Leningrad), eingebaut.
Seit der Verschleppung durch deutsche
Truppen in den letzten Kriegsjahren sind die
Bernsteinschnitzereien spurlos verschwunden.
In den letzten Jahren gab es immer
wieder »heiße Spuren«.
Großbrand in
Wasserschloß
Mönchengladbach (AP). Ein Großbrand
hat Teile des Mönchengladbacher Schloßes
Rheydt zerstört. Die Ende des 16. Jahrhunderts
erbaute Schloßanlage gilt als eine der besterhaltenen
Wasserburgen am Niedrrhein. Als die
Feuerwehr eintraf, brannte es in dem im Schloß
untergebrachten Restaurant lichterloh. Der
Pächter des Restaurants wurde schwer verletzt.
Er mußte von der Polizei mit Gewalt aus dem
Gebäude geholt werden. Der Polizeisprecher
schätzte den Schaden auf über 300 000 DM. Er
schloß Brandstiftung nicht aus.
64jährige hatte Heroin im Slip
M ü n c h e n (AP). Die bayerische Polizei hat in München fünf Rauschgiftkuriere festgenommen,
die insgesamt zehn Kilogramm Heroin von Amsterdam nach Toronto geschmuggelt haben sollen.
Die Behörde berichtete, unter den Festgenommenen sei auch eine 64jährige Rentnerin. Auftraggeber
der Transaktionen war ein 29jähriger Makler aus München, Mitglied einer holländischen
Bande, der schon im Februar festgenommen wurde. Dieser hatte den Ermittlungen zufolge drei
bislang unbescholtene Geschäftsfreunde sowie seine 21jährige Sekretärin als Boten beschäftigt.
Damit die Schmuggelflüge nicht auffielen, habe auch die 64jährige Mutter eines Kuriers Heroinpäckchen
in ihrer Unterhose transportiert. Die Kuriere kassierten pro Flug 7000 US-Dollar.
Meisterköche zu finden: Rosalie McBride, die
seit über einem Jahrzehnt den irischen Staatspräsidenten
bekocht.
Viele Köche verderben in diesem Fall sicher
nicht den Brei: Hans Raffert, Chefkoch im
Weißen Haus (1.) und zwei Schweizer Kollegen
(AP)
Wunderheilung?
Kann wieder gehen: Joseph Charpentier (AP)
F o r b a c h (AFP). Ein 59 Jahre alter querschnittsgelähmter
Lothringer ist nach eigenen
Angaben bei seiner 20. Pilgerfahrt nach Lourdes
von seinem Leiden geheilt worden. Als ihm der
dortige Pater die Salbung erteilt habe, sei ihm
plötzlich warm geworden, berichtete Joseph
Charpentier. Er habe die Hand des Geistlichen
ergriffen, sei aufgestanden und einige Schritte
gegangen.
Der Weihbischof von Merlebach betonte, er
sei bei Berichten über Wunder sehr vorsichtig.
Dennoch sei diese Genesung offenbar ein wundersames
Vorgehen. Charpentiers Hausarzt
meinte, bevor man von einem Wunder sprechen
könne, bedürfe es einer genauen Untersuchung
des Falls durch Mediziner und die Kirche.
Charpentier, vor fast 20 Jahren durch eine
Wirbeloperation gelähmt worden, ist das offensichtlich
egal: »Für mich ist das Wichtigste, wieder
gehen zu können — nachdem die Arzte meinen
Fall jahrelang für hoffnungslos erklärt
hatten.«
Plötzlich stand ein
Leopard auf der Matte
P r e t o r i a (dpa). Denise Eis aus Pretoria wird
so schnell nicht vergessen, wie sie gestern die
Haustür öffnete und ein ausgewachsener Leopard
auf der Matte stand. Ihr Schrei alarmierte
ihren Mann, doch beide wurden von der Raubkatze
durch den Treppenflur gejagt, bis sie
atemlos ihre Wohnung erreichten und »im allerletzten
Moment die Tür zuschlagen konnten«.
Bevor das verirrte Tier von vier Polizisten mit
einer Serie von Schüssen niedergestreckt wurde,
versetzte es die Haupstadt Südafrikas in
Angst und Schrecken. Die ersten Berichte über
den Leoparden stammten von Bewohnern des
Villen-Vorortes Capital Park.
Granaten unterm
Camping-Platz
P e r o n n e (dpa). Unter einem Camping-
Platz im Departement Somme (Nordfrankreich)
sind 236 scharfe Granaten aus dem Ersten
Weltkrieg entdeckt worden, darunter
auch etwa 60 deutsche. Die Munition hätte
nach Angaben der Präfektur bereits bei geringsten
Erschütterungen explodieren können.
Zunächst fand ein Camper beim Graben
eine Granate, später brachten Minensucher
das ganze Arsenal an den Tag. In dem Departement
werden rund 70 Jahre nach der
»Schlacht an der Somme« (1916) nach wie vor
jährlich etwa 80 Tonnen Munition gefunden.
4iplei der Che köche: Exklusive^ err en 'r ^ kel nz^i ' Dame
^
»Hautevolee« der Küche weilt in Bundesrepublik — Lukullische Vorlieben und Marotten gekrönter und ungekrönter Häupter im Vordergrund
Von dpa-Korrespondentin Kirsten Baukhage (Bonn)
Der Sauerländer Otto Göbel sorgt bereits seit
mehreren Jahren für das leibliche Wohl des saudiarabischen
Kronprinzen, der die internationale
Spitzenküche der arabischen vorzieht. Im
Weißen Haus in Washington hat Hans Raffert
vor kurzem das Kochlöffel-Regiment von seinem
langjährigen Chef, dem Schweizer Henry
Haller, übernommen. Werner Mertz steht der
fürstlichen Küche von Thurn und Taxis vor,
und Bernd Raths. Chefkoch im Bonner Hotel
Steigenberger, stellt die Staatsbankette von
Bundespräsident Richard von Weizsäcker und
Kanzler Helmut Kohl zusammen.
Im Vordergrund steht, sich gegenseitig für
Staatsbesuche über lukullische Vorlieben und
Abneigungen der gekrönten und ungekrönten
Häupter zu unterrichten. So reist die britische
Queen stets nur mit eigenem Tafelwasser im
Gepäck, verabscheut Aspik, während Prinz Philip
keine Erdbeeren mag. Der Papst legt Wert
auf frisch gepreßten Orangensaft und mundgerechte
Kanapees, der verstorbene sowjetische
Staatspräsident Leonid Breschnew liebte vor
allem Fisch und den eigenen Wodka. Für das
israelische Staatsoberhaupt Chaim Herzog
mußte die Küche unter Oberaufsicht von Rabbinern
erst einmal abgeflämmt werden.
Mittwoch, 3. August 1988 MEINUNG UND HINTERGRUND Nummer 178 — Seite 4
Kein Stühlerücken in Bonn
B. B. Wird der Kanzler der »Ministermetzger«
werden, wie ein englischer Ministerpräsident
Regierungschefs bezeichnete? Für die englischen
Premierminister mit ihren regelmäßigen
Kabinettsumbildungen trifft diese Bezeichnung
wohl zu, nicht aber auf die deutschen Bundeskanzler.
Das große Stühlerücken am Kabinettstisch
noch Jahre nach der Regierungsbildung
ist die Regel in Großbritannien, doch in Bonn
hat es sich nie eingebürgert, daß zur Halbzeit
des auf vier Jahre gewählten Parlaments und
dessen von ihm gewählter Regierung die halbe
Ministermannschaft ausgewechselt wird.
Der Kanzler Kohl hält dies ebenso für unbegründet
wie jeder seiner Vorgänger. Er hat nicht
die Absicht, die Gelegenheit des Weggangs von
Wirtschaftsminister Bangemann nach Brüssel
zum großen Ministerwechsel zu benutzen. Und
die Entscheidung, wer der neue Bundeswirtschaftsminister
wird, fällt die FDP.
Der »Ministermacher« in Bonn ist zwar gemäß
dem Grundgesetz der Bundeskanzler, auf dessen
Vorschlag der Bundespräsident die Bundesminister
ernennt (wobei in nunmehr vierzig
Jahren nur zweimal ein Bundespräsident die
Zustimmung zum Kanzlervorschlag versagte).
Aber von der ersten Regierungsbildung in Bonn
an, der ersten Bildung einer Regierungskoalition,
hat die FDP als Koalitionspartner ihre Minister
in eigener Entscheidung benannt. Für den
Kanzler war diese Empfehlung praktisch bindend,
weil durch Koalitionsvereinbarungen festgelegt
war, welcher Partei das Außen- oder
Innenministerium usw. zustehe. Und da nach
dem Koalitionspakt von CDU, CSU und FDP der
Wirtschaftsminister der FDP zugesprochen ist,
wird diese jetzt bestimmen, wer der neue Bundesminister
für Wirtschaft wird.
Ambitionen hat der FDP-Generalsekretär
Haussmann. Aber Bundesminister will auch
Frau Adam-Schwaetzer werden, wenn sie zur
Parteivorsitzenden gewählt wird, da nach ihrer
Ansicht der Parteivorsitzende Sitz und Stimme
im Bundeskabinett haben muß, wie die FDP-
Parteichefs Scheel, Genscher, Bangemann.
Den Justizminister Engelhardt jedoch kann die
Ein Meisterstreich Husseins
Die Entscheidung des jordanischen Königs Hussein,
jegliche Bindungen seines Landes an das
Westjordanland aufzulösen, bewertet die Mailänder
Zeitung » 11 G i o r n a 1 e« gestern als taktische Meisterleistung:
König Hussein hat mit einer Rede in
wahrer politischer Judokämpfermanier alle seine
politischen Gegner zu Boden gebracht: Israel, Syrien,
die PLO und die Palästinenser in Jordanien
und im Westjordanland. Die so gewonnene Handlungsfreiheit
macht ihn nun zu einem Hauptakteur
im Nahost-Konflikt. Indem sich Hussein von seiner
Verantwortung gegenüber dem Westjordanland befreit,
versetzt er sein Reich in eine Position, wie sie
Israel gegenüber dem Libanon innehat: Körperlich
außerhalb des Konfliktgebietes, aber in der Lage,
aus der Distanz zu kontrollieren.
Die antisandinistischen Rebellen in Nicaragua
können wieder mit Militärhilfe aus Amerika
rechnen. Im Februar schien das Ende unumstößlich
festzustehen, im August blühen erneut
die schönsten Hoffnungen. Kein anderes außenpolitisches
Thema liegt in der Amtszeit von Präsident
Ronald Reagan so sehr auf einer Stimmungsschaukel,
die hin und her pendelt, und
die verläßlich von den Gegenspielern des Nicaragua-Konflikts
in Gang gehalten wird.
Schuld an dem Umschwung ist diesmal die
sandinistische Regierung in Nicaragua. Nach
dem Zusammenbruch der Verhandlungen über
einen Waffenstillstand und den jüngsten Übergriffen
gegen die Opposition mußten die Gegner
des Guerillakampfes, die überwiegend im
Lager der Demokratischen Partei anzutreffen
1 Blick zurück 1
Unter Mittwoch, 3. August, dem 216. Tag
des Jahres 1988, ist im Buch der Geschichte
unter anderem verzeichnet:
1778 Nach nur eineinhalbjähriger Bauzeit
wird die Mailänder Scala (Teatro alla
scala/Treppentheater) eingeweiht.
1858 Der englische Staat übernimmt nach
Auflösung der Ostindischen Handelskompagnie
die Regierungsgewalt in Indien.
1914 Deutschland erklärt Frankreich den
Krieg, gleichzeitig rücken deutsche
Truppen nach Ablehnung des geforderten
Durchmarschrechts in Belgien
ein.
1958 Das atomgetriebene US-Unterseeboot
»Nautilus« erreicht nach Unterquerung
der arktischen Eiskappe den
Nordpol.
1963 Der Schweizer Bergführer Darbellay
bezwingt als erster die Eigernordwand
im Alleingang.
1968 In Preßburg endet ein zweitägiger Krisengipfel
der Ostblockstaaten mit der
tschechoslowakischen Führung. Der
CSSR wird ein eigener Weg zum Sozialismus
zugebilligt.
Geburtstage: Habib Bourgiba, tunes.
Staatsmann (1903).
Todestage: Konstantin Rokossowski, sowj.
Marschall (1896-1968); Bruno Heusinger,
ehem. BGH-Präsident (1900-1987).
gelernte Apothekerin nicht in der FDP-Ministerschaft
ablösen, auch wenn die Partei ganz gern
Engelhardt als Minister a. D. sähe. Der FDP-
Bildungsminister Möllemann hingegen, Parteichef
in Nordrhein-Westfalen, hat eine starke
Hausmacht, und Genschers meint auch, dieses
Ministerium sei der Dame doch zu klein.
Frau Adam-Schwaetzer sagt nicht mehr, es
sei doch nur Geschwätz, daß sie Wirtschaftsminister
werden wolle. Sie läßt offen, ob sie sich
nach gewonnener Vorsitzendenwahl nicht doch
auf die unerläßliche Mitsprache des Parteiführers
bei den Beratungen und Beschlüssen der
Ministerrunde berufen will.
Ihr Gegenkandidat für den Parteivorsitz,
Lambsdorff, mag dieser Argumentation nicht
folgen. Für ihn würde die Einbindung des Parteivorsitzenden
in die Kabinettsdisziplin den
Verzicht auf die bessere Profilierung der Partei
bedeuten. Wenn es einen Parteichef Lambsdorff
geben wird, wird es keinen Minister
Lamdsdorff geben, und Haussmann käme ins
Bundeswirtschaftsministerium. Dieser hat jetzt
schon Lambsdorffs Segen für seine Ministerschaft.
Träte Frau Adam-Schwaetzer an die Spitze
der Partei, müßte sie im Doppelgriff nach Parteivorsitz
und Ministeramt eine Kraftprobe eingehen,
deren Ausgang ungewiß bliebe, wenn sie
nicht mit sehr großer Mehrheit zur Vorsitzenden
gewählt würde. Einen Wahlsieg wagt in Bonn
niemand voraussagen.
Doch ob sie am Ende vor den Griff nach der
Ministerschaft zurückschrecken oder Lambsdorff
der Griff nach dem Parteivorsitz gelingt -
dies alles wird für das Kabinett nur die neue
Besetzung eines Ministerstuhls, aber nicht unbedingt
eine Kabinetssumbildung bedeuten.
Der Kanzler ist zudem kein Freund von Personalverschiebungen,
schon weil ein großer Ministerwechsel
von der Opposition zum Eingeständnis
schlechter Regierungsarbeit erklärt
und von vielen Wählern auch dahin verstanden
würde. Des Kanzlers Leitwort im Blick auf das
Bundeskabinett bleibt: Ministerwechsel auf
Sparflamme.
DIE MEINUNG DER ANDEREN
Ein realistischer Mann
Die Wirtschaftszeitung » L e s Echos « schreibt
zum selben Thema: Hussein ist ein realistischer
Mann, der seit geraumer Zeit begriffen hat, daß
sein Thron für die überwältigende Mehrheit der
Palästinenser Westjordaniens und Gazas nichts
mehr bedeutet. Abgesehen von diesem persönlichen
Drama begräbt Amman mit dem Verzicht auf
Westjordanien ein für alle mal das berühmte Konzept
der »jordanischen Option«, an das sich seit
Jahren die amerikanischen Verantwortlichen und
ihre israelischen Freunde der Arbeitspartei klammern.
(...) Die Initiative König Husseins löst gewiß
kein Problem, aber sie stellt insofern einen wichtigen
Schritt im Nahen Osten dar, als sie die Vorgaben
eines außerordentlich komplexen Konflikts
vereinfacht.
sind, den Rückwärtsgang einlegen.
Robert Dole, der republikanische Fraktionschef
im Senat, freut sich über das »neue Interesse«
der oppositionellen Demokraten an weiterer
Friedensnobelpreis erhielt.
Die von inneren Streitereien und häufigen
Führungswechseln gebeutelten Contras erhielten
noch Unterstützung zur militärischen »Konkursabwicklung«.
Bis zum 29. Februar 1988 bewilligte
der Kongreß TJberbrückungsgelder. Ende
Februar bekamen die Contras noch einmal
Unterstützung zugesagt - allerdings eine rein
humanitäre Hilfe von rund 48 Millionen Dollar.
Jetzt reden Republikaner und Demokraten
über ein Hilfspaket von wahrscheinlich 47 Millionen
Dollar, darunter 20 Millionen für militärische
Güter. Der demokratische Mehrheitsführer
im Senat, Robert Byrd, hofft, die Hilfe möglichst
stark an Fortschritte - oder ihr Ausbleiben
- in der diplomatischen Arena zu knüpfen. Der
republikanische Fraktionschef Robert Dole
sieht es dagegen ebenso wie Präsident Reagan
umgekehrt: Ohne kampfstarke Rebellen seien
Sie sind zwar eine Minderheit,
aber eine gewichtige;
denn die 4,7 Millionen
Ausländer, die in der
Bundesrepublik leben,
stellen immerhin fast
acht Prozent der Bevölkerung:
Jeder 13. Einwohner
ist fremder Nationalität.
Die mit Abstand
größte Gruppe
(1510 800) bilden die Türken.
Es folgen Jugoslawen
(603 400) und Italiener
(547 800). Südeuropäer
und Türken zusammen
machen mit 3,2 Millionen
rund zwei Drittel der ausländischen
Bevölkerung
aus.
Vielen ist die Bundesrepublik
zur neuen Heimat
geworden; manche
haben sich eine selbstän-
dige Existenz aufgebaut, wie die Vielfalt ausländischer
Läden und Restaurants zeigt. Jeder drit-
»Tut uns leid, es reicht gerade noch für den Sarg - die teuren Medikamente sind unwirtschaftlich!«
500 Bäume als Symbol des Aufbaus
In den Flüchtlingslagern Beiruts wird jetzt aufgeräumt
Von AP-Korrespondentin Rima Salameh (Beirut)
Das UN-Hilfswerk für Palästinaflüchtlinge
(UNRWA) hilft Tausenden von Palästinensern
dabei, ihre in den vielen Jahren der erbittert
geführten Auseinandersetzungen zerstörten Lager
wieder aufzubauen. Mindestens 1700 Menschen
sind bei diesen Kämpfen ums Leben gekommen,
mehr als 4000 wurden verwundet. Die
Flüchtlingslager in Beirut wurden 1982 von der
israelischen Invasionsarmee und später von
PLO-Dissidenten, die von Syrien unterstützt
wurden, in den letzten drei Jahren auch noch
von schiitischen Moslemmilizen fast pulverisiert.
Das Lager Schatilla, das einst 6500 Flüchtlingen
Schutz bot, besteht nur noch aus Ruinen.
Und auch das nahegelegene Lager Burdsch el
Baradschneh mit seinen Wellblechbaracken ist
schwer mitgenommen worden.
Beamte des UN-Hilfswerk haben eine »Säuberungskampagne«
eingeleitet, um Tausende
von Flüchtlingen, die in der letzten Phase der
blutigen Kämpfe zwischen verfeindeten Palästinensergruppen
ihre Lager verlassen hatten, zu
ermutigen, in ihre Hütten zurückzukehren.
UNRWA-Personal wurde dabei gesehen, wie
es von Granaten und Raketen verursachte Löcher
in Schatilla verputzte. Einige Leute entfernten
auch Trümmer aus den staubigen Straßen,
während andere in die Luft gejagte Wasserrohre
reparierten, die Kanalisation säuberten
und den Müll abtransportierten.
»Wir sind der UNRWA so dankbar. Wir hätten
nie geglaubt, daß wir mit ihrer Hilfe jemals in
Die Contras können wieder mit Geld rechnen
In Washington zeichnet sich Übereinstimmung über Unterstützung der nicaraguanischen Widerständler ab
Von dpa-Korrespondent Herbert Winkler (Washington)
Zugeständnisse der Sandinisten nicht zu erwarten.
Contra-Hilfe. Eine gemeinsame Initiative zeichnet
sich ab. Es geht jetzt nicht mehr um die
Frage »Hilfe ja oder nein«, sondern nur darüber,
ob man den Sandinisten noch eine goldene
Brücke baut und Gelder für Kriegsgerät zunächst
auf einem Sperrkonto parkt. Das Ganze
ist im Wahljahr 1988 besonders delikat, weil der
demokratische Präsidentschaftskandidat Michael
Dukakis gegen die Unterstützung der
Contras, sein Vize Lloyd Bentsen aber dafür ist.
Die Geschichte derContra-Hilfe hat sich
schon immer durch Überraschungen ausgezeichnet.
Die letzte große Summe - 100 Millionen
Dollar - war in Raten für das Haushaltsjahr
1987 genehmigt worden. Sie lief am 30. September
1987 aus. Danach sah es ganz danach aus,
daß sich die Contras auf ein Ende der Hilfe und
des Kampfes einstellen müßten. In Guatemala
hatten alle mittelamerikanischen Präsidenten
am 7. August den Friedensplan unterzeichnet,
für den Costa Ricas Staatschef Oscar Arias den
Jeder dritte Ausländer ist Türke
In der Bundesrepublik stellen die Ausländer knapp acht Prozent der Bevölkerung
4,7 Millionen Ausländer Ieben in der Bundesrepublik Deutschland
darunter: / 7 1 1 1 \ \
ft,tt,t,III,,,,tft,,I,,ttt,ft,
/ / 1510 s00 Türken
ftfttftttttt 'tttffttttit
tttt/ 1t ^ \ Ift ^t
/ 603400 Jugoslawen Ittlt, \ 547900Itaiiener
/ 286 800 GrNchen
Österreicher c t Spanier Polen 1 Polen \ Niederlän der
ft
/ 92 900 / 900 79 800 79 600
Englnder Am ‚ 89
erikaner Portugiesen Franzosen \
t ‚
81 300 58 000 32 400 1 30 600 \ 30 500
Iraner Marokkaner Vletnamesen Schweizer Tschechen
27 700 1 /27 700 24 500 24 500 23 200 Libanesen [Öl
Srilanker ngarn Inder Tunesier \ c Globus fr
te ausländische Mitbürger lebt mindestens 15
Jahre in der Bundesrepublik. (Globus?
unsere Unterkunft zurückkehren können. Das
hat unserer Moral starken Auftrieb gegeben«,
sagte die 41 Jahre alte Hausfrau Zeina Fahum,
während sie Schutt aus ihrer Hütte in Schatilla
entfernte. Die UNRWA hat auch 500 Setzlinge
an die Kinder des Lagers verteilt. »Sie sollen sie
vor ihren Hütten einpflanzen und später die
Bäumchen betreuen«, sagen die Helfer.
Das Lager, oder das, was aus früheren
Schlachten übriggeblieben war, wurde von den
von Syrien unterstützten Guerilleros des Obersten
Said Musa praktisch überrannt, als am 27.
Juni die loyal zu PLO-Führer Yassir Arafat stehenden
Freischärler vertrieben wurden.
Das zweite große Beiruter Lager, Burdsch el
Baradschneh, wurde weniger stark zerstört.
Dennoch sind viele seiner Schutzräume wegen
der großen Löcher in den Wänden unbewohnbar.
Aus Burdsch el Baradschneh wurden die
letzten Arafat-Getreuen am B. Juli vertrieben,
nachdem das Lager in die Hand von Dissidenten
gefallen war.
Huber will
die CSU fit machen
Sprung in die Parteispitze
Von Michael Langer (München)
Wäre Erwin Huber ein erlebnishungriger Weltenbummler
und nicht ein leistungsorientierter
Nachwuchsmann in der CSU-Führung, dann
hätte er in den vergange-
nen zwölf Monaten gleich
zweimal den Globus um-
rundet. Ziemlich genau
80 000 Kilometer war der
42jährige Niederbayer
seit seiner Berufung zum ,
stellvertretenden CSU- l"
Generalsekretär Ende Ju-
li 1987 in ganz Bayern un-
terwegs, um die Partei an
der Basis kennenzuler-
nen. Jetzt steht sein
Sprung in die CSU-Spit-
ze als Nachfolger von Ge-
neralsekretär Gerold Tandler unmittelbar bevor.
Anfang Juli hatte der CSU-Vorstand Parteichef
Franz Josef Strauß die Zustimmung zur
Berufung des neuen Mannes gegeben. Tandler,
der schon von 1971 bis 1978 Generalsekretär war
und Ende 1983 nach dem Ausscheiden Otto
Wiesheus noch einmal diese Position übernahm,
will nach seiner kürzlichen Ernennung
zum bayerischen Wirtschaftsminister das Parteiamt
nun endgültig abgeben.
In Bayern hat der neue Mann in der CSU-
Landesleitung während seines einjährigen
Großeinsatzes die Parteibasis - und diese ihn -
bereits gut kennengelernt. So formuliert er als
Schwerpunkt seiner künftigen Arbeit, vor allem
im Blick auf die Kommunalwahlen und die anderen
Wahlgänge des Jahres 1990, ein »innerparteiliches
Fitness-Programm«. Er wolle dazu
beitragen, daß die Parteistruktur wieder eine
stärkere Stütze erhält und Themen der Tagespolitik
ebenso zwischen unten und oben angesprochen
werden wie größere, grundsätzliche Fragen
der künftigen Politik.
Mit zu den bemerkenswertesten Veranstaltungen
seiner Vorstellungstour zählt der redegewandte
Niederbayer, der auch in seinem äußeren
Erscheinungsbild für eine moderne CSU
steht, eine Kreisvorsitzendenkonferenz der
Frauen-Union, »wo mich die Frauen sehr herausgefordert
haben«. Ohne daß es - wie bei SPD
und Grünen - eine Quotierung geben müsse,
sollen die Frauen auch in der CSU bei künftigen
Wahlen mehr Chancen und bessere Plätze erhalten,
sagt er.
Daß er fleißig ist, hat er schon durch seinen
persönlichen Werdegang bewiesen: Ohne Vater
aufgewachsen, ging er nach der Realschule neben
seiner Arbeit beim Finanzamt aufs Abendgymnasium
und studierte dann bis zum Diplom
Volkswirtschaft. Für die Familie mit den beiden
Kindern Philipp (4) und Verena (7) bleibt nur
noch der Sonntag nachmittag. Und auch auf
den Tennisplatz oder in die Berge kann Huber
nur noch selten gehen - vielleicht aber bald gemeinsam
mit seinem künftigen CDU-Kollegen
Heiner Geißler.
Mittwoch, 3. August 1988 HESSEN Nummer 178 — Seite 5
Kauflust
gestiegen
Wiesbaden (lhe/vwd). Die Kauflust der
Hessen ist im ersten Halbjahr 1988 gestiegen.
Nach einer Umfrage bei rund 2500 Handelsbetrieben,
darunter Einzelhändlern und Warenhäusern,
erzielte der hessische Einzelhandel
im Vergleich zum Vorjahr mit 22 Milliarden
DM real rund vier Prozent mehr Umsatz,
hat das Hessische Statistische Landesamt in
Wiesbaden ermittelt. Elektrotechnische Geräte
seien dabei von den Verbrauchern besonders
gefragt gewesen; Geschäfte, die diese
Produkte anbieten, verbuchten einen Umsatzzuwachs
von real 13 Prozent, berichteten
die Statistiker gestern.
Überdurschnittlich profitierten laut Statistik
auch Einrichtungshäuser, der Fahrzeughandel
sowie Anbieter kosmetischer und
pharmazeutischer Produkte vom »Kaufrausch«.
Sie gaben reale Umsatzsteigerungen
von sieben Prozent an. Bei Schuhen und Textilien
mit real zwei Prozent mehr Umsatz waren
die Verbraucher etwas sparsamer.
Keine Änderung der
Nachtflugbeschränkung
Wiesbaden (lhe). Der hessische Verkehrsminister
Alfred Schmidt (FDP) wird die derzeit für
den Frankfurter Rhein-Main-Flughafen geltenden
Nachtflugbeschränkungen nicht ändern.
Mit dieser Entscheidung reagierte Schmidt gestern
auf die Forderungen der Flughafen AG,
der Deutschen Lufthansa (LH) und der IATA,
die Nachtflugbeschränkungen für sogenannte
lärmzertifizierte Flugzeuge, also Maschinen mit
leisen Triebwerken wie etwa die Airbus-Reihe,
aufzuheben.
In einem »ausgewogenen Maße« müßten die
Interessen sowohl des Flugverkehrs als auch
der Bevölkerung im Umfeld des Flughafens berücksichtigt
werden, erklärte der Minister zur
Begründung seiner Haltung. Er erinnerte daran,
daß die gültigen Nachflugbestimmungen es gestatteten,
Kapazitätsengpässe im Flugverkehr
in der Zeit vor 22 Uhr und nach 6 Uhr abzubauen.
Für Maschinen mit »flüsternden« Triebwerken
gebe es zwischen 22 und 6 Uhr keine Startbeschränkungen,
sondern lediglich Landebeschränkungen
zwischen 24 und 5 Uhr. Zum Abbau
von Kapazitätsengpässen während des Tages
könnten Landungen in diese Zeiten verlagert
werden.
Falscher Lotto-König
betrog Taxifahrer
Mainz (lrs). Mit dem Hinweis auf einen
1,2 Millionen-DM-Lottogewinn hat ein Jugoslawe
einen türkischen Taxifahrer aus Hattersheim
(Main-Taunus-Kreis) innerhalb von zwei
Wochen um insgesamt 10 000 DM betrogen. Der
51jährige angebliche »Lottogewinner« hatte
sich von dem Taxifahrer allein für 7000 DM im
gesamten Rhein-Main-Gebiet herumfahren lassen,
heißt es in einer Mitteilung der Mainzer
Kriminalpolizei von gestern. Der Taxifahrer hatte
erst Anzeige erstattet, als der Jugoslawe in
Mainz nicht mehr aufzufinden war.
In der Hoffnung auf eine großzügige Rückzahlung
hatte sich der Taxifahrer immer wieder
auf die angeblich unmittelbar bevorstehende
Überweisung des Millionengewinns vertrösten
lassen und seinem Fahrgast, der täglich in einem
anderen Hotel übernachtete, außerdem
noch 3000 DM geliehen. Als Beweis des Lotto-
Treffers akzeptierte der Türke einen offenbar
gefälschten Tippschein, auf dem »sechs Richtige«
angekreuzt waren. Vor der letzten Station
des Jugoslawen, der Wohnung einer ihm bekannten
Frau in Mainz, wartete der Taxifahrer
schließlich vergebens.
6,95 Millionen DM für
»Brot für die Welt«
Frankfurt (lhe). 6,95 Millionen DM sind im
Kirchengebiet der Evangelischen Kirche Hessen
und Nassau für die Aktion »Brot für die
Welt« 1987/88 gesammelt worden. Das vorläufige
Spendenaufkommen der 29. Aktion liegt
nach Mitteilung der Pressestelle des Diakonischen
Werks »exakt auf der Höhe des Vorjahresergebnisses«.
Mit den Spenden wurde das Thema
»Bebauen und Bewahren« unterstützt.
Rhein-Main-Gebiet droht Müllnotstand
Regierungspräsident setzt Fristen für Abfallbeseitigung — Umlandverband sieht »gewaltiges Problem«
F r a n k f u r t/ D a r m s t a d t (lhe). Im dicht besiedelten Rhein-Main- exportiert werden müssen. Dieser »Abfallüberhang« entstehe, weil
Ballungsgebiet droht schon bald der Müllnotstand. Bereits 1990 wird die Grube Messel bei Darmstadt nicht als Deponie genutzt werden
mehr als eine Million Tonnen Abfall im Gebiet des Frankfurter könne und eine neue Müllverbrennungsanlage im Frankfurter Ostha-
Umlandverbandes (UVF) nicht in den vorhandenen Einrichtungen fen im Planungsstadium stecke, sagte ein UVF-Sprecher gestern in
unterzubringen sein und voraussichtlich ins benachbarte Ausland Frankfurt.
Im Verbandsgebiet mit 43 Gemeinden und 1,5
Millionen Einwohnern rund um die Großstädte
Frankfurt und Offenbach fallen pro Jahr rund
2,4 Millionen Tonnen Müll an. Bisher stehen
zwei Verbrennungsanlagen und drei Deponien
zur Bewältigung der Abfallberge zur Verfügung.
Die größte der Deponien in Buchschlag
(Kreis Offenbach) wird Ende 1989 geschlossen.
Spätestens dann muß der Umlandverband, der
Die Landesregierung hatte sich zu diesem
Schritt entschlossen, um die Entscheidung von
Ministerpräsident Walter Wallmann (CDU) auszugleichen,
die im öffentlichen Dienst vereinbarte
Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit
von Staatsdienern nicht zu übernehmen.
Zur Finanzierung seien während der kommenden
drei Jahre etwa 30 Millionen DM jährlich
vorgesehen, insgesamt also 90 Millionen DM.
Nach Ansicht Wallmanns werde die im »Gesetzentwurf
über die Anpassung von Dienstund
Versorgungsbezügen in Bund und Ländern«
1988 vorgesehene lineare Erhöhung der
Zulagensätze den Erschwernissen des Dienstes
nicht gerecht, teilte die Staatskanzlei mit. Der
Gerald Weiß, Staatssekretär im hessischen Sozialministerium,
hat an die Bevölkerung appelliert,
sich an Blutspendeaktionen zu beteiligen
und sich davon nicht von der Befürchtung abhalten
zu lassen, daß dabei die Immunschwächekrankheit
Aids übertragen werden könnte.
Diese Gefahr bestehe nicht, da beim Blutspenden
nur sterilisierte »Einmalgeräte« verwandt
würden.
25 Rheingauér Winzer präsentieren vom Freitag
bis Sonntag dieser Woche auf Plätzen in
Limburg ihr vielfältiges Weinsortiment.
Aus Brüssel sei »nur Preisdruck zu erwarten«,
sagte der Unionspolitiker gestern in Wiesbaden.
Die EG-Kommission vertrete »ganz offensichtlich
die Position, daß jeder, der diesen ökonomischen
Druck nicht aushalten könne, aufgeben
muß«. Diesen Druck könnten jedoch nicht einmal
die bestgeführten Betriebe auf Dauer aushalten.
Auch »Landwirte mit Zukunft« müßten
dann »unter die Räder kommen, zumal bei uns
unter verschärften Wettbewerbsbedingungen
produziert werden muß«.
In Hessen will die CDU nach Angaben des
Agrarexperten ihrer Landtagsfraktion darauf
drängen, »daß man sich vom Erzeuger bis zum
Verarbeiter und Vermarkter auf die sich rasant
verändernden Rahmenbedingungen in der EG
einstellt«. Verbesserte Molkerei- und Schlachthofstrukturen,
Erzeugergemeinschaften und eine
optimale Beratung bei der Anpassung an
Markt und Produktion seien »die notwendigen
Reaktionen«, meinte Möller. Es seien bereits
laut Gesetz für die Abfallbeseitigung zuständig
ist, eine Lösung gefunden haben.
Da Eile geboten ist, hat der Regierungspräsident
in Darmstadt dem Umlandverband in einer
»abfallrechtlichen Anordnung« Fristen gesetzt.
So muß innerhalb von sechs Wochen ein »nachprüfbares
Konzept« für den Abfalltransport und
Umlademöglichkeiten von der Straße auf die
Schiene und von der Straße auf das Schiff vor-
Hessen will erhöhte Zulagen für
»Dienst zu ungünstigen leiten«
oie Landesregierung will dem auaesnt enesenneeunoszircno.uieimn
W 1 e s b a d e n (lhe). Beamte sollen nach dem Willen der hessischen Landesregierung für den
»Dienst zu ungünstigen Zeiten« höhere Zulagen erhalten. Die christlich -liberale Landesregierung
will deshalb dem Bundesrat einen entsprechenden Entschließungsantrag zuleiten. Diese
Initiative ist nach Mitteilung der Wiesbadener Staatskanzlei von gestern Teil des vom Kabinett
Ende Juni beschlossenen »Maßnahmenkatalogs «, mit dem die Verbesserung sowohl der
Arbeitsbedingungen als auch der Bezahlung der Beamten des Landes angestrebt wird.
hessische Entschließungsantrag sehe vor, daß
Zulagen für Dienst an Sonn- und Feiertagen
sowie an Vortagen bestimmter Feiertage, für
Nachtdienst und für Dienst an Samstagnachmittagen
angehoben werden.
Nach dem Stand des Gesetzgebungsverfahrens
könne die beabsichtigte Verbesserung mit
einem Anderungsantrag zu diesem Gesetzentwurf
nicht erreicht werden, berichtete die
Staatskanzlei. Aus diesem Grund solle die Bundesregierung
mit dem Entschließungsantrag gebeten
werden, die bundeseinheitlich geltende
Erschwerniszulagenverordnung zu ändern und
so die »Zulagen für den Dienst zu ungünstigen
Zeiten« vom 1. Januar 1989 an zu erhöhen.
Mit 5000 Plakaten protestiert der Grafiker
Klaus Staeck seit Dienstag in Frankfurt gegen
Umweltzerstörung aus der Spraydose.
Den Weinpreis 1988 der Rheingaumetropole
Rüdesheim erhält in diesem Jahr Dr. Hans Otto
Jung. Wie die Stadt mitteilte, ist Jung Inhaber
der in Rüdesheim ansässigen größten und ältesten
deutschen Herstellerfirma für entalkoholisierten
Traubenwein. Der Export von jährlich
zwei Millionen Flaschen dieses Weins in mehr
als 20 Länder trage den Namen der Stadt Rüdesheim
in alle Welt.
»mutige Schritte« dazu getan worden, doch
müsse das Tempo noch verschärft werden, damit
nicht noch mehr Marktanteile verloren
gingen.
»Neue Wege« müssen nach Ansicht Möllers
für diejenigen hessischen Landwirte gefunden
werden, die ihren Betrieb entweder aufgeben
wollen oder müssen. Die »Produktionsaufgabe-
Rente« alleine reiche nicht aus, vielmehr müßten
diese Landwirte mit Umschulung und Eingliederungen
in Betriebe der mittelständischen
Wirtschaft, des Handels und des Gewerbes im
ländlichen Raum gehalten werden. Nur so, sagte
der Unionspolitiker, könnten Aufgaben des
Naturschutzes und der Sicherung der Umwelt
auch künftig wahrgenommen werden.
Seit dem 1. August gelten in Hessen Richtlinien
zur Förderung der Stillegung von Ackerflächen.
Sie sind von Landwirtschaftsministerin
Irmgard Reichhardt (CDU) allerdings »unter
formellem Vorbehalt« in Kraft gesetzt worden.
gelegt werden. Bis zum 1. November dieses Jahres
soll der Standort für eine neue Deponie genannt
werden, die den Abfall aufnimmt, der
weder verbrannt noch ins Ausland transportiert
werden kann. Am 1. September dieses Jahres
soll der Standort für eine Bauschutt-Aufbereitungsanlage
benannt werden. Der Umlandverband
hält die Fristen für völlig unrealistisch,
wenngleich das »gewaltige Problem« gesehen
werde, sagte der Sprecher. Ein Gutachten für
einen Deponiestandort sei unabhängig von der
Anordnung aus Darmstadt bereits in Auftrag
gegeben worden. Die Fertigstellung sei allerdings
frühestens Ende des Jahres zu erwarten.
Der Umlandverband hält an seinem Konzept
fest, nach dem alle brennbaren Abfälle verbrannt
und die wiederverwendbaren Teile getrennt
eingesammelt werden. Mit der Getrennt-
Sammlung,- die in den Verbandsgemeinden unterschiedlich
organisiert ist, soll etwa ein Fünftel
des Müllaufkommens eingespart werden.
Kein Krankenhaustagegeld
für Dialyse-Behandlung
Frankfurt (lhe). Eine Dialyse-Therapie, auf
die viele Nierenkranke angewiesen sind, gilt
nicht als stationäre Behandlung. Das gilt auch
dann, wenn ein Nierenkranker im Krankenhaus
behandelt wird, heißt es in einem gestern veröffentlichten
Urteil (Aktz.: 2/21 O 27/88) der 21.
Zivilkammer des Landgerichts Frankfurt.
Die Behandlung berechtigt daher - so das
Gericht - nicht zum Bezug von Krankenhaustagegeld.
Die Richter wiesen damit die Klage eines
nierenkranken Patienten gegen seine Krankenversicherung
zurück, der sich seit Jahren
alle zwei Tage jeweils vier bis viereinhalb Stunden
lang einer Dialyse-Behandlung im Krankenhaus
unterziehen muß. Der Kläger hatte
deshalb geltend gemacht, diese Therapie stelle
keine ambulante, sondern zumindest eine »teilstationäre«
Behandlung dar und berechtige ihn
daher, Krankenhaustagegeld zu kassieren. Die
Versicherungsgesellschaft hatte dagegen eingewendet,
die Dialyse sei keine »medizinisch notwendige
stationäre Behandlung«.
Dieser Auffassung schloß sich das Gericht an.
Die Dialyse-Therapie - eine Blutwäsche für Nierenkranke
- sei eine ambulante Behandlung, die
nur aus bestimmten technisch-medizinischen
Gründen im Krankenhaus durchgeführt werde.
Der Begriff der stationären Behandlung setze
dagegen eine völlige Eingliederung des Patienten
im Krankenhausbetrieb voraus. Nur eine
solche stationäre Krankenhausaufnahme begründe
einen Anspruch auf Tagegeld.
CDU für Abbau von Überschüssen
Absage an den von Brüssel bevorzugten «Preisdruck« — Neue Richtlinien zur Stillegung von Ackerflächen
W i e s b a d e n (lhe). Der von deutscher Seite vorgeschlagene Abbau praktizierten »Gewaltmittel Preisdruck« erwiesen. Diese Überzeuvon
Überschüssen hat sich nach Auffassung des agrarpolitischen gung hat Möller nach einem Besuch des Arbeitskreises Landwirt -Sprechers der CDU-
Landtagsfraktion, Dietrich Möller, als einzige schaft seiner Fraktion bei der EG-Kommission und dem deutschen
»erfolgreiche Alternative« zu dem von der EG-Kommission jahrelang EG-Kommissar Peter Schmidthuber in Brüssel gewonnen.
Sowohl die offizielle Zustimmung der EG-Kommission
als auch die erforderliche Anderung der
von Bund und Ländern beschlossenen Grundsätze
stehen noch aus, berichtete das Ministerium
gestern in Wiesbaden.
Nach Auffassung der Ressortchefin müsse
»jetzt jedoch gehandelt werden«, um den Landwirten
rechtzeitig vor der Herbstaussaat die
Entscheidungsmöglichkeit für die Teilnahme
an der Stillegung zu geben. Ziel der Förderung
ist nach Angaben des Ministeriums die Anpassung
der landwirtschaftlichen Erzeugung an die
Entwicklung des Marktes und damit eine
»Marktentlastung«. Alle Mitgliedsstaaten der
EG seien verpflichtet, für stillgelegte Flächen
den Landwirten Ausgleichszahlungen anzubieten.
Der Agrarexperte der SPD-Landtagsfraktion,
Peter Hartherz, kritisierte, daß die Landesregierung
mit den Richtlinien nicht zugleich die
Chance genutzt habe, konkrete Entlastungen
der Gewässer von Schadstoffen zu erreichen.
Mittwoch, 3. August 1988 WIRTSCHAFT Nummer 178 - Seite 6
Andrang
bei der Meister-Prüfung
1977 1982 1987
1 45 923
Teilnehmer an 1
Meister-Prüfungen 39 434
im Handwerk
34 437
30
29788
Davon
haben
bestanden
L!
Begehrter Meisterbrief
Immer mehr Fachkräfte im Handwerk mögen
sich mit dem Gesellen-Dasein nicht zufrieden
geben. Sie besuchen Kurse und Lehrgänge oder
büffeln im privaten Kämmerlein, um sich auf
die Meisterprüfung vorzubereiten. Denn man
muß schon Handwerksmeister sein, um sich eines
Tages selbständig machen zu können. Nach
Angaben des Zentralverbands des Deutschen
Handwerks stieg die Zahl der Meister-Aspiranten
von 1977 bis 1987 um über 50 Prozent auf
45 923 pro Jahr (unser Schaubild). Davon konnten
34 437 den begehrten Meisterbrief nach bestandener
Prüfung entgegennehmen. Die Erfolgsquote
lag somit bei 75 Prozent. Die meisten
Absolventen gab es in den vier Berufen Kfz-
Mechaniker, Elektroinstallateur, Friseur und
Tischler. Auf sie entfiel über ein Drittel der
frischgebackenen Handwerksmeister und -meisterinnen
des Jahres 1987. (Globus)
Exportplus in Metallindustrie
(dpa/vwd). Das Konjunkturklima in der
Metallindustrie ist seit Beginn des Jahres deutlich
besser geworden. Nach dem in Köln veröffentlichten
Konjunkturbericht des Arbeitgeberverbandes
Gesamtmetall kam der Umschwung
von der Exportnachfrage: Die Auftragseingänge
aus dem Ausland hätten binnen Jahresfrist um
zwölf, die Inlandsbestellungen dagegen nur um
5,5 Prozent zugenommen.
Die Produktion habe bisher allerdings kaum
zugenommen, hieß es weiter. Nach Ansicht von
Gesamtmetall ist dafür teilweise die Arbeitszeitverkürzung
verantwortlich, die zum 1. April
1988 in Kraft trat. Der Produktivitätszuwachs
hat sich nach Angaben von Gesamtmetall im
April/Mai 1988 auf zwei Prozent verringert,
nachdem er im 1. Vierteljahr 1988 noch 3,3 Prozent
betragen hatte.
Mehr Wachstum erwartet
Bangemann korrigiert Prognose nach oben - Industrieproduktion im Juni steigend
(dpa/vwd). Die Bundesregierung hat ihre wirtschaftlichen
Erwartungen für dieses Jahr weiter
nach oben korrigiert: Sie rechnet jetzt mit einem
Wirtschaftswachstum von real mindestens
plus 2,5 bis drei Prozent. Eine solche Zunahme
des Bruttosozialprodukts gelte »auch bei vorsichtiger
Betrachtung für 1988«, ließ Wirtschaftsminister
Martin Bangemann (FDP) von
Argentinien aus über sein Ministerium erklären.
Die starke Zunahme der bundesdeutschen Industrieproduktion
- die Juni-Ergebnisse wurden
am Dienstag ebenfalls bekannt - habe die
»wirtschaftlichen Aussichten für dieses Jahr
noch einmal deutlich verbessert«, erklärte Bangemann.
Im Juni wurden nach Angaben des Ministeriums
zwei Prozent mehr Industriegüter herge-
(AP). Die Deutsche Bundesbank hat am
Dienstag den Geldhahn weiter zugedreht. Zum
vierten Mal innerhalb von zwei Monaten setzte
die Zentralbank den Zinssatz für sogenannte
Wertpapier-Pensionsgeschäfte um einen Viertel
Prozentpunkt herauf, womit den Geschäftsbanken
Liquidität zugeführt wird. Für das wichtigste
Mittel kurzfristiger Geldzufuhr wird den
Banken nun mit 4,25 Prozent ein um einen Prozentpunkt
höherer Zins in Rechnung gestellt als
in der Niedrigzinslihase von November vergangenen
Jahres bis Anfang Juni.
Erst am Donnerstag vergangener Woche hatte
Die fünf Atomkraftwerke in der Schweiz haben
1987 zusammen 37 Prozent des im Lande
verbrauchten Stroms produziert.
Die Rohstahl-Erzeugung in der EG ist im 1.
Halbjahr 1988 im Vergleich zum entsprechenden
Vorjahreszeitraum um 7,4 Prozent auf rund
69 Millionen Tonnen gestiegen.
Die Winzer in der Bundesrepublik blicken mit
Optimismus auf den Weinjahrgang 1988. Nach
einer Umfrage des Deutschen Weinbauverbandes
rechnen sie allgemein mit überdurchschnittlicher
Qualität bei allerdings Erntemenge.
Agrarsprit, der zur Reduzierung der EG-Weinüberschüsse
aus Tafelwein destilliert wird, wird
nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft der
Verbraucherverbände für rund fünf Milliarden
DM jetzt zu Preisen zwischen null und 30 Pfennig
je Liter zum Verheizen und als Treibstoff
abgegeben. Um die dafür erforderliche Menge
zu erzeugen, brauchten alle deutschen Weinbauern
zusammen mehr als vier Jahre.
Aktien schwächer, Renten freundlich
(dpalvwd). Die deutschen Aktienmärkte schlossen am Dienstag nach relativ
ruhigem Geschäft per Saldo schwächer. Nach den jüngsten Kursgewinnen
habe der Markt eine Verschnaufspause gebraucht, so Händler in Frankfurt. Am
Rentenmarkt setzte sich eine freundliche Tendenz durch. Öffentliche Anleihen
wurden überwiegend höher notiert. Die Durchschnittsrendite verminderte sich
auf 6.50 (6,53) Prozent.
Aktien-Indexwerte: VWD 117,02 ( + 0,03), Commerzbank 1491,30 (- 0,60),
Dow Jones (New York) 2130,51 + 1,78), Nikkei (Tokio) 28 285,22 ( - 41,09).
Aktien (Kassakurse) 02.08.88 01.08.88
AEG .............. 202.30 202.30 Karstadt St......... 418.00 424.00 VIAG ............. 226.00 224.50
Allianz-Versieh..... 1547.00 1548.00 Kaufhof ........... 360.00 365.00 VW ............... 248.20 249.80
BASF ............. 259.80 261.10 KHD.............. 128.70 128.30 Wella.............. 552.00 543.00
Bayer ............. 294.00 294.80 Linde ............. 685.00 682.00
Bayr. Ver. Bank .... 337.00 340.00 MAN Stämme...... 197.50 196.00 GeneralMotors..... 149.00 150.00
BMW ............. 509.00 512.00 Mannesmann ...... 170.00 169.50 Hitachi ............ 2770.00 2840.00
Brown, Boveri ..... 306.00 306.00 Massa ............. 312.50 316.00 IBM .............. 234.50 236.70
Commerzbank ..... 232.50 233.00 Metallges.......... 310.00 305.00 Litton ............. 143.00 141.00
Conti Gummi ...... 261.00 259.50 Nixdorf ........... 462.00 438.50 Philips ............ 28.10 28.30
Daimler ........... 684.50 691.50 Porsche ........... 563.00 568.00 Royal Dutch ....... 215.70 216.80
Degussa........... 356.00 357.00 Preussag .......... 181.00 179.20 Unilever........... 105.00 106.30
Dt. Babcock ....... 179.00 178.80 Puma ............. 296.00 285.20
Deutsche Bank..... 485.70 484.50 PWA .............. 218.50 216.00 Investment- Ausg. Rückn. Rückn.
Dt. Lufthansa Vz ... 121.00 120.50 Rheinelektra....... 1041.00 1050.00 fonds 02.08.88 02.08.88 01.08.88
Didier ............. 200.00 200.00 RWE Stämme ...... 230.50 232.00 Adifonds ...... 56.70 54.00 54.02
Dresdner Bank..... 256.40 257.50 Rütgerswerke...... 350.00 351.00 Adirenta ...... 22.78 22.12 22.12
DUB Schultheiss ... 245.00 250.00 Salamander........ 259.00 262.00 Concentra ..... 31.87 31.09 31.15
Dyckerhoff Vz ..... 218.00 220.00 Schering .......... 517.00 517.00 Dekafonds .... 41.78 39.69 39.70
Feldmühle Nobel ... 265.50 265.50 Siemens ........... 429.50 429.80 Dekarent ...... 32.81 31.85 31.93
Heidelb. Zement ... 595.00 595.00 Südzucker......... 367.00 360.50 Despafonds.... 85.74 81.46 81.42
Hoechst ........... 274.50 275.00 Thyssen-Hütte ..... 152.00 149.50 DIFA (co op) ... 177.70 168.80 168.80
Hoesch............ 147.50 143.20 Varta .............. 280.00 282.00 Dt. Rentenfds .. 84.22 82.57 82.58
Holzmann ......... 410.50 399.50 VDO .............. 202.00 205.00 Fondak ....... 56.24 53.56 53.60
Horten ............ 191.00 199.00 VEBA ............. 257.80 258.00 Inrenta........ 71.80 70.02 70.01
IWKA ............. 212.00 216.50 VEW .............. 159.50 159.40 Interrenta ..... 39.20 38.04 38.00
stellt als im Vormonat. Das war die stärkste
Zuwachsrate im bisherigen Jahresverlauf. Dabei
ging allerdings die Bautätigkeit, die in den
Vormonaten - besonders im Frühjahr -kräftige
Steigerungsraten gezeigt und damit erheblich
zur konjunkturellen Entwicklung beigetragen
hatte, erstmals zurück (minus ein Prozent). Im
Vorjahresvergleich ergab die - zur Glättung
kurzfristiger Schwankungen - zusammengefaßte
Industrieerzeugung aus den beiden Monaten
Mai und Juni ein Plus von 2,5 Prozent.
Wie das Ministerium auf Anfrage weiter mitteilte,
konnte auf dieser Basis die Industrieproduktion
im ersten Halbjahr 1988 insgesamt gegenüber
der Vergleichszeit des Vorjahres um 3,2
Prozent gesteigert werden. Auch die Tendenz
der Bestellungen sei positiv.
Frankfurt macht Geld knapper
Bundesbank erhöht erneut Zins für Wertpapier-Pensionsgeschäfte
die Bundesbank den Lombardsatz um einen
halben Prozentpunkt auf fünf Prozent erhöht.
Mit der Politik höherer Zinsen will die Bundesbank
nach Ansicht von Wirtschaftswissenschaftlern
sowohl dem derzeitigen Abwertungsdruck
der D-Mark auf den Devisenmärkten als
auch der wegen höherer Importpreise damit
verbundenen Inflationsneigung entgegenwirken.
Außerdem kann damit das Geldmengenwachstum
von zuletzt etwa 7,5 Prozent gebremst
werden, das den für dieses Jahr vorgesehenen
Satz von drei bis sechs Prozent deutlich
übersteigt.
Die Rohstoffpreise, zuvor seit Jahren rückläufig,
sind seit Februar gestiegen und haben wieder
das Niveau von 1980 erreicht, berichtete der
Internationale Währungsfonds (IWF) in Washington.
Die deutlichsten Preissteigerungen
von Lebensmitteln gab es bei Mais, Soja und
Weizen, was auf die Dürre in den USA zurückgeführt
wird.
Zu den Einnahmen für Patente und Lizenzen
steueret die Chemie- und Mineralölverarbeitung
im vergangenen Jahr 649 Millionen DM (mehr
als 40 Prozent) bei. Die gesamten Lizenzeinnahmen
betragen 1,6 Milliarden DM bei. Das gesamte
verarbeitende Gewerbe gab 2,8 Milliarden
DM für ausländisches »know how« aus und
erreichte damit einen negativen Saldo von
1,2 Milliarden DM.
Hypotheken im Wert von 14,3 Milliarden DM
haben die deutschen Realkreditinstitute in der
1. Hälfte dieses Jahres für den Wohnungsbau
zugesagt, 4,7 Prozent mehr als in den ersten
sechs Monaten des vergangenen Jahres.
Gespart wird weil es nichts zu kaufengibt
Nach Ansicht sowjetischer Wirtschaftsfachleute sind die hohen Ersparnisse potentiell eine Gefahr für den Geldwert
Jeder Sowjetbürger, gleichgültig ob Mann,
Frau oder Kind, hat im Schnitt 1000 Rubel (nach
offiziellem Kurs 1 Rubel = 3 DM) auf dem Sparkonto,
wie aus einem kürzlich veröffentlichten
Bericht über die Wirtschaftsentwicklung in der
UdSSR im ersten Halbjahr 1988 hervorgeht. Die
nüchterne statistische Angabe spiegelt die Frustration
wider, die die Sowjetmenschen angesichts
eines unzureichenden Warenangebots
empfinden.
Für die Mehrheit der sowjetischen Arbeiter
stellt die genannte Sparsumme den Lohn eines
halben Jahres dar. Nach Angaben des stellvertretenden
Vorsitzenden des Staatlichen Komitees
für Statistik, Nikolai Below, belaufen sich
die Spareinlagen derzeit auf 280 Milliarden Rubel
bei einer Bevölkerungszahl von 284 Millionen.
Diese aufgestaute Kaufkraft könnte zu einem
Inflationsschub führen, wenn nach und
nach mehr Konsumgüter auf dem Markt erscheinen.
Der laufende, von der KPdSU-Führung unter
Leitung von Generalsekretär Michail Gorbatschow
ausgearbeitete Fünfjahrplan sieht gleichzeitige
Verbesserungen in qualitativer und
Von AP-Korrespondentin Carol Williams (Moskau)
quantitativer Hinsicht vor - ein Ziel, das westliche
Beobachter und sogar einige sowjetische
Wirtschaftsexperten für unrealistisch erklärt
haben.
Die pauschalen Zahlen, die Below auf einer
Pressekonferenz vorlegte, ließen erkennen, daß
die Sowjetführung die quantitativen Forderungen
für erfüllt erachtet, doch die Höhe der Spareinlagen
.und ein Blick in eine beliebige staatliche
Verkaufsstelle lassen erkennen, daß die verheißenen
Verbesserungen in der Produktion
von Konsumgütern und im Dienstleistungsangebot
nur langsam vorankommen.
Das ungewöhnlich hohe Sparaufkommen in
der Sowjetunion ist von dem prominenten Wirtschaftsfachmann
Nikolai Schmelew als Inflationspotential
kritisiert worden. 1987 wuchsen
die Sparguthaben in der UdSSR um 42 Milliarden
Rubel, ein Umstand, den Schmelew in einer
Reihe von Veröffentlichungen kritisiert hat. In
einer Rede auf der Allunionsparteikonferenz in
Moskau im Juni machte sich der Volkswirtschaftler
Leonid Abalkin die Argumente westlicher
Finanzexperten zu eigen, indem er darauf
hinwies, daß die Führung ein schiefes Bild von
der industriellen Leistung des Landes erhalte,
weil sie ausschließlich quantitative Maßstäbe
anlege. Der Wirtschaftsfachmann Abel Aganbegjan
sagte in einer Pressekonferenz, die sowjetischen
Verbraucher seien derzeit nicht besser
dran als zur Zeit vor den im vergangenen
Jahr von Gorbatschow eingeleiteten Wirtschaftsreformen.
Zwar haben die Reformen bedeutende Veränderungen
im Bereich der persönlichen Freiheit
gebracht und zur Schaffung einer offeneren Atmosphäre
in der Sowjetunion beigetragen, doch
sind auf dem Markt nur wenige sichtbare Veränderungen
zu registrieren. Laut Bericht des
Staatlichen Komitees für Statistik lag die Industrieproduktion
im ersten Halbjahr 1988 um
4,7 Prozent höher als im Vergleichszeitraum des
Vorjahres. Below wies jedoch in seiner Pressekonferenz
darauf hin, daß die Nahrungsmittelversorgung
und die Leichtindustrie weiterhin
unter großen Mängeln litten, und die amtliche
Nachrichtenagentur TASS meldete, daß die
Führung die Dringlichkeit einer umgehenden
Lösung der Versorgungsprobleme der Menschen
betont habe.
Int. Rentenfds . 79.03 77.10 77.53
Investa ........ 58.20 55.41 55.52
Investors-F. ... 12.53 11.64 11.63
Renditdeka .... 34.63 33.62 33.62
Thesaurus ..... 206.20 201.17 201.51
Transatlanta ... 26.81 26.03 26.14
Unifonds ...... 26.40 25.07 25.12
Unirenta ...... 40.30 39.11 39.10
Festverzinsl. Werte 02.08.88 01.08.88
61/2 Bdobl. S. 59 (90) 101.55 101.55
61/4 Bdobl. S. 60 (91) 100.90 100.90
6 3/4 KfW v. 85 (93)... 101.40 101.25
6 3/4 Bund v. 85 (95).. 101.05 100.75
61/2 Bund v. 85 (95).. 99.65 99.40
6 3/8 Bd. v. 86 I1(96).. 98.40 98.15
6 Bund v. 86 (98) .... 94.25 94.05
7 1/8 Bahn v. 85 (95) .. 102.50 102.45
7 Post v. 85 (97) ..... 101.00 100.90
Renditen von Bundespapieren
Finanz.-Schätze 1 J. 4.25; 2 J. 5.25
Bd.-Schatzbriefe A: 6.12; B: 6.49
Obligationen (5J.) ............ 6.07
NE-Metalle (je 100 kg)
Aluminium....... 455.00-458.50
Blei in Kabeln .... 118.25-119.25
DEL-Kupfer...... 396.45-399.67
MS 58 1. .......... 356.00-365.00
MS 581I .......... 401.00-408.00
MS 63 ............ 400.00-405.00
Barren Schalterverkaufspreis (mit Vortag)
Gold (kg)......... 30324.00 (30677.40)
Silber (kg) ....... 510.72 (516.42)
Diskontsatz ...... 3,0%
DM-Wechselkurse
2.8.1988 Sorten Devisen
Währung Ank. Verk. Ank. Verk.
USA (1 $) 1.81 1.91 1.8626 1.8706
England (1 f) 3.13 3.30 3.200 3.214
Kanada (1 c$) 1.49 1.60 1,5401 1.5481
Holland (100 hfl) 87.50 89.75 88.43 88.65
Schweiz (100 sfrs) 118.25 121.25 119.91 120.11
Belgien (100 bfrs) 4.60 4.82 4.766 4.786
Frankreich (100 FF) 28.80 30.60 29.565 29.725
Dänemark (100 dkr) 25.45 27.45 26.27 26.39
Schweden (100 skr) 28.30 30.10 29.055 29.195
Italien (1000 Lire) 1.31 1.41 1.350 1.360
Österreich (100 öS) 14.07 14.37 14.22 14.26
Spanien (100 Ptas) 1.45 1.57 1.516 1.526
Japan (100 Yen) 1.35 1.42 1.4065 1.4095
Griechenl. (100 Dra) 0.95 1.45 -.-
Jugoslaw. (100 Din) 0.04 0.11 -.- -.-
Möbel sind Spitzenreiter
im Einzelhandel _
(AP). Der Einzelhandel in der Bundesrepublik
hat seinen Umsatz im ersten Halbjahr um vier
Prozent gesteigert. Die Hauptgemeinschaft des
Deutschen Einzelhandels berichtete in Köln,
die Geschäftsbelebung habe auch im Juni angehalten.
Spitzenreiter der Branche sind die Möbelgeschäfte,
die ihren Absatz in den ersten
sechs Monaten dieses Jahres um elf Prozent
steigerten und allein im Juni 20 Prozent mehr
verkauften als ein Jahr zuvor. An zweiter Stelle
der Statistik (Warenhäuser und Versandhandel
nicht berücksichtigt) lagen Uhren- und
Schmuckgeschäfte mit einer Zunahme im ersten
Halbjahr um neun Prozent. Danach.folgten
Spielwarenhandel (plus acht Prozent), Bürogeschäfte
(sieben) sowie der Foto- und Unterhaltungselektronikbereich
(jeweils sechs Prozent).
Schlußlicht des Einzelhandels sind die Reformhäuser,
die das gleiche Absatzergebnis erzielten
wie im ersten Halbjahr 1987.
Schweiz: Immobilien-Verkauf
an Ausländer rückläufig
(AP) In der Schweiz war der Verkauf von
Grund- und Wohneigentum an Ausländer - der
von den Kantonsbehörden genehmigt werden
muß - im letzten Jahr rückläufig. Bei Ferienwohnungen
und Einheiten in Apartmenthotels
zeigte sich ein deutlicher Rückgang. Abgenommen
hat sowohl die Zahl der erteilten Kaufgenehmigungen
als auch das Gesamtvolumen der
- ebenfalls genehmigungspflichtigen - Verkaufspreise
und die Gesamtfläche. Wie das Eidgenössische
Justiz- und Polizeidepartement mitteilte,
wurden letztes Jahr insgesamt 1353 Bewilligungen
für den Erwerb von Grundstücken
beziehungsweise Wohnfläche durch Personen
im Ausland erteilt, gegenüber 1568 im Vorjahr.
Die bewilligten Kaufpreise machten im letzten
Jahr insgesamt 920 Millionen Schweizer
Franken aus; im Vorjahr waren es rund 1,5 Milliarden
Franken . Da nicht alle Bewilligungen
einen Kauf zur Folge haben, dürften die tatsächlich
erreichten Zahlen unter den genannten
liegen.
Am liebsten siedeln sich die Ausländer in den
Kantonen Wallis, Waadt, Tessin und Graubünden
an.
GATT erwartet Zunahme im
Welthandel von fünf Prozent
(dpa/vwd). Der Welthandel hat 1987 um etwa
fünf Prozent zugenommen und dürfte auch 1988
im gleichen Maß steigen. Das sagte das Sekretariat
des Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens
(GATT) in einem in Genf veröffentlichten
Bericht voraus.
Die Zunahme im Vorjahr lag deutlich über
jener der Jahre 1986 und 1985. Der Wert der
Warenexporte insgesamt kletterte 1987 um
16,5 Prozent auf 2475 Milliarden Dollar. Dabei
spielten auch die höheren Dollarpreise für Öl
und andere Rohstoffe sowie der veränderte Dollarkurs
gegenüber einer Reihe wichtiger Währungen
eine Rolle.
Der Export von Fertigwaren nahm wieder die
führende Rolle im Handel ein. Die Produktion
in der Landwirtschaft ging seit 1950 erstmals
zurück. Dennoch nahm der Handel mit Agrarerzeugnissen
um 4,5 Prozent zu.
Handwerk optimistisch
(dpa/vwd). Die bundesdeutschen Handwerksbetriebe
bewerteten das Geschäftsklima für das
3. Quartal 1988 so positiv wie schon lange nicht
mehr. Dies ergab eine Umfrage der Deutschen
Handwerkszeitung (DHZ) bei über 10 000 Betrieben.
Das Handwerk profitiert vom starken
privaten Verbrauch, steigenden Investitionen
der gewerblichen Wirtschaft und der lebhaften
Baunachfrage.
Die Beschäftigung im Handwerk wird der
Umfrage zufolge im laufenden Quartal um zwei
bis drei Prozent zunehmen. Der Auftragseingang
soll sich saisonbedingt verhaltener entwikkeln.
Die Umsatzerwartungen sind dagegen
deutlich besser.
Bereits im 2. Quartal 1988 hatte sich die Handwerkswirtschaft
nach Angaben der DHZ gegenüber
der entsprechenden Vorjahreszeit deutlich
verbessert. Die Zahl der im Handwerk Beschäftigten
erhöhte sich in der Berichtszeit um
0,5 Prozent auf rund vier Millionen.
US-Autos in USA laufen gut
(dpa/vwd). US-Autos sind in den USA wieder
gut im Geschäft. Nach Angaben von Fachleuten
konnten die »Big Three« - General Motors Corp,
Ford Motor Co und Chrysler Corp - im 1. Halbjahr
zusammen 3,9 Millionen Pkws verkaufen.
Ihr Marktanteil stieg damit auf 70,6 Prozent aller
in den USA verkauften Pkw von 66,5 Prozent
Ende 1987.
Die einheimischen Produzenten können ihre
Produkte billiger anbieten als die unter ihren
starken Währungen leidenden Importeure.
Nachgeholfen wird zudem noch mit allen möglichen
Verkaufsförderungsprogrammen. Besser
geworden ist auch das Styling der amerikanischen
Autos.
Mittwoch, 3. August 1988 FEUILLETON Nummer 178 - Seite 7
»Christus«-Film sorgt auch in
Venedig für Aufregung
(dpa) Schon vor der Uraufführung bei den Filmfestspielen
in Venedig sorgt der neue Film von
Martin Scorsese »Die letzte Versuchung Christi«
für Aufregung. 75 italienische katholische Verbände
haben am Montag in Rom eine Klage wegen
Verunglimpfung der Religion angekündigt, sollte
der Film gotteslästerliche Szenen enthalten. Auch
in den USA hatte der Streifen Stürme der Entrüstung
ausgelöst. Dort soll der Film am 23. September
anlaufen.
Die italienischen Verbände wollen gerichtliche
Schritte einleiten, wenn der Film, wie angekündigt,
zeige, wie Christus einen Geschlechtsakt mit Magdalena
träume. Sprecher der Verbände drohten
nicht nur dem Regisseur und dem Produzenten des
Streifens, sondern auch dem Chef der Film-Biennale,
Guglielmo Biraghi, eine Klage an. Auch der
italienische Regisseur Franco Zeffirelli will nicht,
daß sein neuer Film, »Der junge Toscanini«, der
wie Sorseses Streifen in Venedig außerhalb der
Konkurrenz als »Sonderereignis« gezeigt werden
soll, in die Nähe des umstrittenen Christus-Films
gerät.
Andrew Birkins Streifen »Brennendes Geheimnis«
(nach einer Erzählung von Stefan Zweig) wird
als bundesdeutscher Beitrag bei den Filmfestspielen
zu sehen sein. In dieser deutsch-englischen Koproduktion
spielen Klaus Maria Brandauer und
Faye Dunaway die Hauptrollen.
Die Filmfestspiele werden am 28. August mit der
Aufführung des Stummfilms »Casanova« von
Aleksandr Volkow aus dem Jahr 1927 eröffnet und
dauern bis zum 9. September.
Jazz-Festival in Limburg wird
zur Dauereinrichtung
(lhe) Beim zweiten Jazz-Festival werden im Limburger
Serenadenhof am 27. und 28. August »hochkarätige«
und bekannte Jazzensembles sowie einheimische
Gruppen auftreten. Wie ein Magistratssprecher
dazu mitteilte, ist mit den musikalischen
Darbietungen eine Ausstellung »Figur und Saxophon«
mit Arbeiten des Malers und Jazz-Musikers
Michael Schilp aus Iserlohn/Westfalen verbunden,
die bis zum 4. September zu sehen ist.
Das Programm nennt als Mitwirkende Emil Mangelsdorff
mit seiner »Interaction«, das Landes- Jugend-Jazzorchester
Hessen, die Big-Band vom
Jazz-Club Brechen im Kreis Limburg-Weilburg
und die »Lahn-River-Jazz-Band« mit Jutta Waldeck.
An Stilrichtungen werden klassischer Jazz,
Oldtimer- und Jugend-Jazz vertreten sein. Das erste
Limburger Jazz-Festival im Vorjahr hatte 4000
Besucher; dieser gute Start veranlaßte die Stadt,
wie Bürgermeister Dr. Rüdiger erklärte, das Festival
zu einer Dauereinrichtung werden zu lassen.
Otto-Bayer-Preis an deutsche
Naturwissenschaftler
(dpa) Der mit insgesamt 60 000 DM dotierte »Otto-Bayer-Preis«
1988 ist zwei deutschen Naturwissenschaftlern
zuerkannt worden. Wie der Bayer-
Konzern in Leverkusen mitteilte, geht die Auszeichnung
an Prof. Dr. Johann Deisenhofer von der
Texas University in Dallas sowie an Dr. Hartmut
Michel vom Max-Planck-Institut für Biophysik in
Frankfurt » für ihre hervorragenden Leistungen auf
dem Gebiet der Strukturanalyse bei Membran-
Proteinen«.
Der Preis soll am 29. August im Rahmen eines
wissenschaftlichen Kolloquiums in Leverkusen
verliehen werden. Er ist benannt nach dem Chemiker
Prof. Dr. Otto Bayer (1902-1982), Leiter der
gesamten Forschung der Farbenfabriken und Aufsichtsratsvorsitzender.
Im künstlerisch anspruchsvollen Freilichttheater
kann die Eigenart des Spielortes nicht ignoriert
werden. Nur unfähige Regisseure ziehen ein Stück
ohne Rücksicht auf die gegebene Natur- oder Architekturkulisse
ab. In diesen Wochen kann man
Goethes »Götz von Berlichingen« im Burghof des
württembergischen Jagsthausen (wo der historische
Götz gelebt hat) und vor dem Dom des niedersächsischen
Bad Gandersheim sehen. Der Besuch
beider Inszenierungen lohnt sich: beide Regisseure
paßten persönliche Interpretationen des Stücks
vorbildlich dem Charakter der Spielstätte ein, ohne
darauf zu verzichten, und beide griffen in ihren
Bearbeitungen des Textes auf bisher kaum oder
sogar nie gespielte Szenen aus Goethes Frühfassung
von 1771 sowie auf seine später geänderte
Version vor allem des fünften Aktes zurück. Wir
können hier keine philologischen Textvergleiche
anstellen, wohl aber sagen: Der Besuch beider Aufführungen
ermöglicht einen interessanten Vergleich,
wie er sich bisher in diesem Umfang kaum
je ergeben haben dürfte. (»Götz« wird in Jagsthausen
bis zum 19., in Bad Gandersheim bis zum 20.
August im Wechsel mit »Zähmung der Widerspenstigen«/Jagsthausen
und »Anatevka«/Gandersheim
gespielt).
Das idyllische Ambiente des Burghofes in Jagsthausen
wird von einem biedermännischen Götz
und seiner braven Familie bewohnt. In diese Beschaulichkeit
dringen aufrührerische Zeichen von
gesellschafts-, sozial-, machtpolitischen Auseinandersetzungen.
Schnell wird dem Publikum klar,
daß der wackere Götz ihnen erliegen wird. Er ist
kein Held, sondern ein Mensch gutend Willens,
aber mit begrenzten Kräften. Im Geviert des Burghofs
hat alles Geschehen Grenzen - Regisseur
Wolfgang Kraßnitzer respektiert das: Weislingens
Wankelmut, Adelheids Gelüste und Ränke bleiben
wie die Empörung der Bauern übers Ausgenutztwerden,
wie die Versuche der Mächtigen, an der
Macht zu bleiben, psychologisch erklärbar, schlagen
um ins Politische, das wiederum aufstörend in
die Idylle einbricht und sie vernichtet. Es öffnet
sich der Ausblick auf eine neue Zeit, auf gesellschaftliche
Veränderungen, aber Untergang und
Neubeginn bleiben stümperhaft, wie Menschenwerk
nun mal zu sein pflegt. Nicht, daß die Inszenierung
die Vorgänge des Stücks verniedlichen
würde - aber sie lokalisiert sie auf den historischen
Raum.
Der ist in Bad Gandersheim nicht gegeben. Dort
verlangt die machtvolle, doppeltürmige, elfhun-
dert ährige Domfassade eine Ausweitung nicht nur
ins Überregionale sondern auch ins Geistige, wenn
nicht ins Metaphysische. Regisseur Walter Pohl (als
einstiger Intendant der Domfestspiele mit dem herrischen
Anspruch der Domarchitektur vertraut)
stellt mit ins Zentrum des Geschehens die zwar
auch in Jagsthausen (sonst aber fast nie) gespielte,
dort aber blaß und beiläufig gebliebene Zigeunerszene:
von ihr aus macht die Regie in Gandersheim
deutlich, wie politischer Ehrgeiz, sozialpolitisches
Aufbegehren, sexuelle Begierden die handelnden
Personen mit magischer Gewalt dazu treiben, sich
Bayreuther Festspiele:
»Götterdämmerung« als TVmSpaß
g
Zwiespältiger Erfolg von Harry Kupfers neuem »Ring des Nibelungen«
Szenenfoto aus dem Vorspiel zur »Götterdämmerung« (Bühnenbild: Hans Schavernoch) (AP-Foto)
Am Schluß der »Götterdämmerung«, des letzten
Teiles des neuen »Ringes« in Bayreuth, überwogen
beim Erscheinen des Regisseurs Harry Kupfer, seines
Bühnenbildners Hans Schavernoch und des
Kostümbildners Reinhard ' Heinrich eindeutig die
Buhs. Zu extrem, zu unausgeglichen, zu willkürlich,
ja bisweilen geradezu dilettantisch war das
Regie-Team mit Richard Wagners Riesenwerk umgesprungen.
Einmal tobte sich ein kleinlicher Naturalismus
aus, dann wieder wurde die Wirklichkeit
in grotesker Weise mißachtet. Dazu kam eine
Personenführung, die oft genug akrobatische Leistungen
von den Sängern forderte. Der Siegfried
des dritten Teiles, Siegfried Jerusalem, bekannte
denn auch, daß er sich mit Waldläufen und
Schwimmen fit halte.
Auch in der »Götterdämmerung« war des Bodenturnens,
Kriechens, Kletterns, Leitersteigens und
Rennens kein Ende. Meist herrschte ein ermüdender
Tiber-Aktionismus, der von der Hauptsache,
dem Symbolgehalt der genialen Musik, immer wieder
ablenkte. Kupfer und Schavernoch hatten sich
in den Kopf gesetzt, eine von vielen Tschernobyls
bedrohte oder gar schon zerstörte Welt zu demonstrieren.
Sie wollten ganz aktuell sein, übersahen
dabei aber, daß die Symbolik von Laser-Strahlen
auch nicht mehr an Problemen zeigen kann als
altertümliche Bedrohungen durch Schwert, Speer
oder Vergessenstränke. Die gezeigte Symbolik von
Straße oder Rhein als Schicksalswege erwiesen
sich oft als Hinderung für die Szenerie. So modern
die Umwelt sich gab mit Atomverwüstungen, so
überholt waren dann Speer, Schwert, Helm und
Schild aus Plastik, ganz abgesehen davon, daß ein
Plastikschwert kaum im Feuer geschmiedet werden
kann. Musik und Szenerie klafften oft gewaltig
auseinander, ja widersprachen sich gar.
Am andern Ort ein andrer Götz
Goethes Frühwerk in Jagsthausen und Bad Gandersheim
so oder so zu verhalten: sie können einfach nicht
anders, sie unterliegen Zwängen aus dem Überirdisehen.
Die Gandersheimer Inszenierung des »Götz von
Berlichingen« hält in diesem Freilichtsommer das
suggestivste Theatererlebnis bereit: sie hat ein mitreißendes,
echtes »Sturm- und Drang«-Tempo, veräußerlicht
sich nie ins Melodramatische oder Posierende,
steckt zwar voller Symbolismen, wird
aber jedem verständlich, auch wenn er einzelne der
symbolkräftigen Bilder nicht als solche erkennt.
Die riesigen Galgen, die, auf die Domfassade projiziert,
die Schrecken des Bauernkrieges anschaulich
machen, die über das übliche Flammenzucken
weit hinausreichenden Wirkungen einer optimalen
Lichtregie (trotz kümmerlicher lichttechnischer
Anlagen), die gewissenhafte Bewegungsregie, die
Angehörige verschiedener Stände sich auch unterschiedlich
bewegen läßt und viele andere Einzelheiten
bis hin zu der suggestiven Musik, die Dieter
Schönbach eigens für diese Inszenierung komponiert
hat (sie illustriert nicht, sondern ergänzt, verstärkt
magische Wirkungen) - das alles und noch
viel mehr summiert sich zu einer unvergeßlichen
Aufführung.
Die übrigens ausgesprochen heiter beginnt. Umso
erschreckender die schicksalhaften Einbrüche,
das Hinein- und Fortgerissenwerden vom Strudel
der Ereignisse! Vor allem drei Schauspieler machen
dies Unausweichliche deutlich: Hans Teuscher
(Götz) und Jenny Gröllmann (Adelheid), beide
Gäste aus Ostberlin, und Joachim Henschke als
Weislingen. Teuscher und Henschke leben auch als
Privatmenschen mit kahlgeschorenem Kopf; der
Regisseur ließ sie keine Perücke tragen, und so
wurde wie von selbst deutlich, daß Götz und Weislingen,
die sich in ihrer Jugend wie Castor und
Pollux empfunden hatten, also Freunde waren und
ihrer Freundschaft insgeheim nachtrauerten, daß
diese beiden Männer nun auf verschiedenen Wegen
von höheren Mächten ins gleiche Ziel, den Untergang,
getrieben wurden. Auch Adelheid ist hier
kein schlechter Mensch (in Jagsthausen ist sie nur
eine höfische Hure und Intrigantin, die mit einem
Liebhaber nach dem anderen sich auf dem Lotterbett
wälzt; in Gandersheim gibt es kein Bett auf der
Szene, nur eine Bewegung, wie unter Zwang, auf
den jeweiligen Liebhaber zu, deutet an, was nun
passieren wird - nur bei Sickingen (strahlendfrisch:
Max Reichenwallner), dem letzten ihr verfallenen
Mann, dem auch sie verfällt, breitet Adelheid
mit wundervoller Geste ihren roten Samtmantel
aus und Sickingen schmiegt sich darunter an sie.
Hier ist nicht der Platz, weitere Einzelheiten zu
schildern. Die Gandersheimer Domfestspiele bieten
in ihrem Jubiläumsjahr - sie werden zum dreißigsten
Mal veranstaltet - eine »Götz«-Inszenierung,
die dem Stück neuartige geistige, künstlerische,
bühnenwirksame Dimensionen eröffnen -
Glücksfall einer maßstabbildenden Freilichtaufführung!
Das Publikum belohnte sie mit herzlichem
Beifall - der eigentlich frenetisch hätte sein
müssen. Wem Vergleichsmöglichkeiten fehlen, der
kann wohl den außerordentlichen Rang dieser Inszenierung
kaum richtig einschätzen.
(Sonja Luyken)
Die Bühnenbilder grenzten oft ans Groteske.
Wenn die Nornen ihr Schicksalsseil zu spinnen
beginnen, glaubt man, Grabkreuze auf einem
Friedhof zu sehen. Dann aber wechselte die Beleuchtung,
und aus den Kreuzen werden Fernseh-
Antennen, um die die Nornen ihr Seil schlingen
und angesichts derer sie sinnig fragen: »Weißt du,
wie das wird?« Brünnhilde auf ihrem Brünnhilden-
stein hat sich unterirdische Kammern in einen
Felsblock geschlagen, mindestens zwei Etagen tief.
Wenn sich Siegfried von Brünnhilde verabschiedet,
steigen sie eine Leiter wie in einem engen
Fabrikschornstein hoch und verharren auf der
schmalen Felsplatte in Hockestellung, um nicht
abzustürzen. Siegfried zieht mit Crane, einem
mannshohen Holzpferd mit kleinen Rädern unter
den Hufen, hinaus in die Welt. Bei der Rückkehr
des als Gunther
getarnten Siegfried flüchtet Brünnhilde ins
noch tiefere Felsstockwerk, das man im Querschnitt
der sich hebenden und senkenden Felswand
sieht.
Die von Siegfried abermals überwältigte Brünnhilde
wird wie eine erlegte Beute in eine Matte
gerollt von Mannen zur Burg Gibichungenstein getragen,
die in einer Schlucht zwischen Wolkenkratzer
liegt. Wenn die Rheintöchter im dritten Aufzug
wieder auftauchen, tummeln sie sich nicht mehr im
Wasser, sondern haben es sich auf einem Rheinschiff
bequem gemacht, auf einer Kommandobrükke,
die aussieht wie die überdimensionalen blanken
Kolben eines Motors, in denen sie auf- und
abklettern.
Siegfried wird von Hagen mit dem Speer martialisch
lang anhaltend abgestochen. Dennoch hat der
Held die Kraft, beim Trauermarsch selbst noch
eine ganze Strecke zu laufen, ehe er tot zusammensinkt.
Brünnhilde bereitet seinen Leichenbrand
und ihren Feuertod in einem Steinbruch vor, in
dem Siegfried auf einem Katafalk ruht. Das Ende
Hagens vollzieht sich ganz realistisch: Der grüne
Rhein schwillt an, und die Rheintöchter ziehen ihn
mit sich in die Tiefe.
War das Ganze nur ein Televisions-Spaß? Wenn
die Fluten des Rheins verebbt sind, glotzt eine
Gesellschaft in Abendkleid und Smoking in fünf
Fernsehapparate. Rechts liegt immer noch der von
Hagen ermordete Gunther. Links an der Rampe
lehnt Wotan. Das Spiel kann von neuem beginnen,
wie es selbst die Fortsetzung eines vorherigen war.
Die Fahrspuren auf der Schicksalsstraße zu Beginn
des »Ringes« haben es gezeigt.
Sängerisch war »Götterdämmerung« sicher der
schwächste Teil des »Ringes«. Reiner Goldberg
fehlt als Siegfried die Kraft zum Duchhalten. Bodo
Brinkmanns Stimme (Gunther) tremolierte. Von
schönem Gleichklang die Stimmen der Rheintöchter
(Hilde Leidland, Annette Küttenbaum, Jane
Turner) und die der Nornen (Anne Gjevang, Linda
Finnie, Lia Frey-Rabine). Mit großer Intensität
sang Waltraud Meier ihre Beschwörungen als Waltraute.
Blaß blieb Eva-Maria Bundschuh (Gutrune).
Gefeiert wurden die schwarzen Bässe von Philip
Kang (Hagen) und Günter von Kannen (Alberich).
Die Brünnhilde der Deborah Polaski war den Anstrengungen
ihrer mörderischen Partie weitgehend
gewachsen.
Am Schluß gab es fast einhelligen Beifall für
Daniel Barenboim am Pult, Jubel für das Festspielorchester
und den hervorragenden Chor und Beifall
mit massiven Buhs für das Regie-Team.
H. Lehmann
Ist die altgriechische Fabel-Schönheit »Europa«
gewaltsam entführt oder zärtlich verführt worden?
Von der Antike bis in die jüngste Gegenwart gab
diese Frage Bildhauern, Malern, Goldschmieden
und anderen Künstlern Anregung zu unterschiedlichsten
Interpretationen. Gewissermaßen als Spiegel
der jeweiligen Kunstepoche zeigt seit Montag
das Berliner Kunstgewerbemuseum die Ausstellung
»Die Verführung der Europa«. Über 2500 Jahre
können die Besucher darin der Darstellung des
Mythos von der phönizischen Königstochter Europa
nachspüren, die einst von dem in einen weißen,
bildschönen Stier verwandelten Göttervater Zeus
ent-/verführt wurde.
Aus dem Kreise ihrer Gespielinnen raubte Zeus
sie aus Phönizien (heute Libanon), brachte sie über
das Meer nach Kreta, wo er mit ihr drei Kinder
zeugte, darunter auch König Minos. Diese von griechischen
und römischen Dichtern wie Horaz und
Ovid bearbeitete Fabel wurde besonders häufig in
der Antike, der Renaissance und im Barock als
Motiv verwendet. Ob Europa als Namenspatronin
für einen Kontinent gelten darf, ist ungeklärt.
Plastiken, Medaillen, Majoliken, Amphoren,
Prunkschalen, Gemälde, Stiche, Graphiken, Tapis-
serien, Porzellan, Schmuck und anderes Kunsthandwerk
illustrieren in der vielfältigen Ausstellung
die Beschäftigung mit »Europa« in allen
Kunstgattungen. Die frühesten bildlichen Zeugnisse
stammen aus Böotien in Mittelgriechenland (5.
vorchristliches Jahrhundert), die Europa in
Museumszeitung für Hessen
(lhe) Einmalig in der Bundesrepublik ist die
neue »Museumszeitung für Hessen«, die seit
Montag auf dem Markt ist. Die erste Nummer
der Zeitung für Archäologie, Kunst und Kulturgeschichte
ist 24 Seiten stark und enthält unter
anderem einen Terminkalender, in dem über 300
Museen aus ganz Hessen erfaßt sind. Wer in
Fulda wissen will, was in Frankfurter Museen
gezeigt wird, muß also nicht mehr mühsam
recherchieren, sondern bedient sich bei der Museumszeitung.
Die »Macher« der Zeitung sind
Christoph Schlott und Ulrike Milas-Quirin.
Bisher haben sich immerhin etwa 60 Museen
in Hessen bereit erklärt, den Vertrieb der Museumszeitung
zu übernehmen. Sie erhalten eine
Kommissionsabgabe für jede verkaufte Zeitung,
die für 2,50 DM pro Exemplar zu haben ist. Vor
allem kleinere Museen versprechen sich für ihre
Ausstellungen eine bessere Publicity. Noch im
August will Chefredakteur Christoph Schlott
Gespräche mit dem hessischen Ministerium für
Wissenschaft und Kunst sowie mit dem hessischen
Museumsverband über eine eventuelle finanzielle
Beteiligung an der Zeitung führen.
Archäologen bringen ein »neues
Pompeji« ans Tageslicht
(dpa) Für die eine Million Besucher, die jährlich
durch die Überreste des antiken Pompeji laufen,
liegt es noch verborgen: Doch Stück um Stück
fördern die Archäologen an der wohl berühmtesten
Ausgrabungsstätte der Welt ein »neues Pompeji«
zu Tage. 25 Hektar des archäologischen Gebietes
sind in Pompeji nach Angaben der Experten noch
auszugraben. Sie liegen bislang noch unter der
dichten Schicht Asche, die nach dem Vesuv-Ausbruch
im Jahre 79 n. Chr. die Stadt begrub.
Die neuen Entdeckungen sind bereits beachtlich:
Mit den modernen Ausgrabungstechniken gelingt
es den Archäologen erstmals, auch die oberen
Stockwerke der 2000 Jahre alten Häuser zu konservieren.
Seit zwei Monaten wird beispielsweise an
der Freilegung eines Hauses gearbeitet, in dem bislang
vier rundum mit Fresken ausgemalte Räume
vollständig erhalten ans Tageslicht gebracht wurden.
Aufschlußreich war für die Wissenschaftler der
Fund von Amphoren, die mit Bohnen gefüllt sind -
ein Gemüse, das, so glaubte man bislang, vor 1900
Jahren auf italienischem Boden noch unbekannt
war. Sogar eine Spinne, die in ihrem Netz eine
Fliege gefangen hat, überdauerte die Jahrhunderte
in der verschütteten Stadt.
Schätzungsweise 300 Milliarden Lire, umgerechnet
416 Millionen DM, sind nach Angaben des Ausgrabungsleiters,
Baldassare Conticello, nötig, um
die noch verschütteten Gebiete von der Lava-
Asche zu befreien.
Cellist Andre Navarra t
(dpa) Der französische Cellist André Navarra ist
im Alter von 77 Jahren gestorben. Er erlag am
Sonntag einem Herzinfarkt im toskanischen Siena,
wo er wie schon seit 1954 auch in diesem Jahr einen
Sommerkurs leiten sollte. Navarra trat als Solist in
nahezu allen Ländern der Welt auf. Daneben unterrichtete
er an Musikhochschulen, unter anderem in
Paris, Siena und Detmold. Er studierte an den Konservatorien
in Toulouse und Paris und widmete
sich insbesondere Werken zeitgenössischer französischer
Musik.
Kurznachrichten
Etwa 500 Exponate aus der Kunstsammlung des
britischen Rockstars Elton John werden vom 9.
August an zwei Wochen lang im Londoner Victoria
and Albert Museum gezeigt.
Mit dem Roswita-Ring der Stadt Bad Gandersheim
wird in diesem Jahr die Schauspielerin Birgit
Thomas (Mannheim) geehrt.
Als »Jahresbibel« ist die Fassung der Luther-
Übersetzung von 1984 erschienen. Die Idee eines
Kalenders, der den biblischen Stoff in 365 Abschnitte
mit Datumsangabe gliedert, stammt aus
den USA.
Blick in Zeitschriften
HB-Bildatlas: Bodensee/Oberschwaben
Der Bildatlas stellt die Region in der bewährten
Form vor: übersichtlich gegliedert, mit vielen farbigen
Bildern, Landkarten und knappen - an Sehenswürdigkeiten
orientierten - Informationen zu den
Ortschaften.
Auf den 98 Seiten wird darüber hinaus immer
wieder ins Detail gegangen: Geschichtchen über
Vergangenheit und Gegenwart ergänzen die Abbildungen.
Vorgestellt werden Land und Leute, Kirchen
und Schlösser, katholische Prozessionen, historische
Feste und allemannische Fasnacht, Traditionen
und aus jeder Perspektive - der See.
Für 9,80 DM werden dem Leser die schönsten
Ecken von Bodensee und Oberschwaben auch in
hervorragenden Fotos gezeigt. Termin-Hinweise
auf die vielen Feste und ganz konkret auf die jeweiligen
Fremdenverkehrsämter laden ein, den Atlas
auch als solchen zu benutzen und hinzufahren. mst
Der Mythos der Europa in der Kunst
Motivgeschichtliche Schau mit Werken aus 2500 Jahren im Berliner Kunstgewerbemuseum
schwarzfiguriger Vasenmalerei als Vegetationsgottheit
verehren und den Stier als Sinnbild für
Fruchtbarkeit verstehen.
Von der hoheitsvollen Götterbraut wandelt sich
ihr Bild im Mittelalter und auch vereinzelt im Barock
zum Symbol für die menschliche Seele. Tizians
»Raub der Europa« - in Berlin als Kupferstich-Kopie
zu sehen - greift die Meerfahrt als Bildinhalt
auf, um darin die Befreiung der verirrten
Seele in ein christliches Heil zu sehen. Zu dieser
Zeit hatte sich die bildende Kunst schon sehr von
den antiken Quellen gelöst, die von Entführung
und Raub und auch vom Schrecken »Europas«
über ihr Schicksal berichten. Das fruchtbare Moment
der himmlisch-irdischen Vereinigung
herrschte weitgehend vor.
Im Barock wird der Raub oftmals als »Triumphzug
der Liebe« überhöht. Später dient »Europa«
vielfach als »Liebesallegorie«, wobei der Raub nur
noch als längst ersehnte Zustandsveränderung begriffen
wurde. Zur »Sinnenlust und Augenfreude«
anzuregen, war beliebteste Mythos-Variation in der
Rokoko-Malerei; Götterliebschaften gehörten damals
zu den beliebtesten Sujets. Mit dem Klassizismus
verlöscht das Interesse an der Mythologie und
kommt kurz vor 1900 wieder auf. Im Jugendstil
wurde die »Europa« zur Vermittlerin einer neuen,
emanzipierten Weiblichkeit. So war sie als kokette
Stierreiterin das Vorbild einer Generation von
selbstbewußten jungen Frauen. Elisabeth Weymann
Mittwoch, 3. August 1988 FERNSEHEN/ROMAN Nummer 178 - Seite 8
HAUSNUMMER 3 der »Lindenstraße« ist wohl
Deutschlands berühmtestes Klingelschild. Doch weder
geht die Klingel, noch ist der Block bewohnt - alles
Kulisse auf dem Produktionsgelände in Köln-Böcklemund
(21.50/Hessen 3). (Foto: Thomas)
Ein griechisches Paar
(15.30/ARD): Domna Adamopoulous
besitzt eine Gaststätte in
Köln, Das Restaurant »Terce
Mondo« in Berlin gehört Kostas
Papanastatiou. Doch damit nicht
genug: Als Ehepaar »Elena und Panaiotis Sarikakis«
betreiben sie eine griechische Taverne in der »Lindenstraße«.
Privat sind Domna und Kostas kein Paar,
aber nach drei Jahren gemeinsamer Fernseharbeit
verbindet sie eine herzliche Freundschaft. Durch die
»Lindenstraße« lernten sich zwei Landsleute kennen,
die trotz unterschiedlicher Lebensgeschichten viele
Gemeinsamkeiten haben.
Küchendienst nach Vereinbarung
(20.00/Hessen 3): Die
Jugendherbergen haben seit An- - 3.
fang der achtziger Jahre zuneh- PROGRAMM
mend an Attraktivität verloren.
Das gilt vor allem für Jugendherbergen
auf dem Lande. In Hessen gibt es derzeit 48
Einrichtungen mit rund 760 000 Ubemachtungen im
Jahr. In der Live-Sendung von »Hessen Drei unterwegs«
untersuchen Barbara Sieh! und Karl-Heinz
Stier die Ursachen des Besucherrückgangs.
Unser Mann im Dschungel
(20.15/ARD): Nach dem mysteriösen
Tod seines Vorgängers
übernimmt Lutz Kehlmann als
neuer Projektmanager den Bau
eines Wasserkraftwerkes im südamerikanischen
Dschungel. Bei einem Erkundungsflug
stürzt das Flugzeug ab, die Gründe des Absturzes
bleiben mysteriös. Kehlmann überlebt als einziger.
Im Dschungel auf die Hilfe von Indios angewiesen,
muß Kehlmann seine eigene Hilflosigkeit erfahren.
Ihm wird klar, daß die Indios vorhaben, ihren Lebensraum
gegen das Großprojekt zu verteidigen. Als
er freigelassen wird, behält er seine Erkenntnisse für
sich. Ein neuer Manager kommt. Die Indios machen
sich auf dessen Spur...
- Sie weidete Pferde auf Beton
(22.40/ZDF): Die Genossenschaftsbäuerin
Johanna wird als
warmherzige, tüchtige Frau von
ihrer Umgebung geschätzt und
respektiert, aber einen »Makel«
besitzt sie in den Augen der Dorfbewohner; sie ist
eine ledige Mutter. Als Johannas 20 Jahre alte Tochter
Pavlfnka ein ähnliches Schicksal droht, sucht die
Bäuerin verbissen nach einer Lösung. Per Inserat
verschafft sie ihrer Tochter einen Bräutigam. Bald
laufen die Hochzeitsvorbereitungen auf Hochtouren,
doch am langersehnten Festtag warten Braut und
Brautmutter vergebens ...
67
Sie hat böse Minuten gehabt, als sie am Boden
lag und der Draht ihr wie Feuer ins Fleisch
schnitt. Kann sein, daß sie dadurch gelernt hat.
Kann sein, daß sie nie mehr über einen Zaun
will.«
»Ich ritt mal auf Shorty, und er trat über ein
loses Stückchen Draht, das am Boden lag. Es
war alt und verrostet und nicht länger als drei
Meter, aber Shorty zitterte am ganzen Körper,
als seine Füße daran rührten. «
»Shorty ist ein kluges Pferd.«
Die Familie kam erst nach Hause, als es schon
nach zehn Uhr war. Gus war längst zu Bett
gegangen, aber Ken blickte mit den beiden
Hunden vom Hügel hinter dem Hause auf die
leere Landstraße hinaus und wartete auf den
Wagen. Der Himmel war voller Sterne, und die
Milchstraße leuchtete so hell, daß sich mildes
Licht über Wald, Strom und Feld ergoß.
Als Ken die Scheinwerfer des Wagens erblickte,
durchglühte es ihn froh. Chaps fing an zu
bellen, und beide Hunde standen auf und liefen
ungeduldig und schwanzwedelnd umher. Der
Wagen kam lärmend den Hügel herauf, machte
einen Bogen und hielt. Ken sprang auf das Trittbrett
und steckte den Kopf zum vorderen Fen-
Fx:.v .P.: r:: r:::: r::::: v::... v.v. vh }.^v?.n. r..
. ^ . S >{ n. }...... ...... n4.::?}}}}:?: %;f :: .::... v:S}%+.4T}:}}.}%{'r.^:ç}.'??+i}}}}:f ++}:'f.}:}}}}S:.}}:n}}%r. r .
..v^... v..,'{....:: f.::ri. nr. :. v:.nr.. vrr:::::. ^4.Y w....... }v:4::`:}:v}:%%}%n +n%{?{F4:?{{:i}}}T}}?: v}:i}}}}%C{nYr:{.hur:?{.%}::'/r}}}i:{r::v.
r:: n:::::w::::::::.v::.v:........:...::::::vv:.w:;;......:..
... }.......
S}ri^ +C{h.f., h.:mr. s^ ..c}::...:??. n.,...... ^^.^......: ............... }..........................:.......:: ..:.:. :??.r?..^`
ARD/ZDF-
Vormittagsprogramm
9.45 ARD-Ratgeber, 10.00 Tagesschau
und Tagesthemen, 10.23 Die Reportage,
11.10 Was bin ich? 11.55 Umschau,
12.10 Report, 12.55 Presseschau, 13.00
Tagesschau, 15.05 Videotext für alle
ARD
15.00 Tagesschau
15.05 Fury
Die Abenteuer eines Pferdes
Der geheimnisvolle Onkel Kris
15.30 Ein griechisches Paar (1)
Am Rande der Lindenstraße
16.00 Die Trickfilmschau
16.15 Die Spielbude
Mit Monika' Super-Sonnen-Freizeitspiele
sind heute angesagt.
Sie kommen nicht aus dem Studio,
sondern werden auf der Balearen-Insel
Mallorca veranstaltet
17.15 Tagesschau
HR: 17.25 Doppelkopf, 17.35
Remington Steele, 18.26 Tagesschau,
18.30 Hessen heute,
18.40 Sandmännchen, 18.50
Reich und arm
20.00 Tagesschau
20.15 Unser Mann im Dschungel
Krimi-Sommertheater mit Armin
Mueller-Stahl, Katja Rupe, Siemen
Rühaak, Samuel Cento Padilla
Regie: Rolf Steiner und Peter
Stripp
21.55 Im Brennpunkt
Neue Lage am Jordan - Die
Westbank nach Nusseins Verzicht
22.30 Tagesthemen
23.00 Showgeschichten
Heute von Chris Howland
Gastgeber im Studio: Gerhard
Schmitt-Thiel
Regie: Michael Pfleghar
23.45 Tagesschau
23.50 Nachtgedanken
ZDF
13.55 Neu im Programm:
Ännchen von Tharau
Deutscher Spielfilm von 1954
Mit Ilse Werner, Heinz Engelmann
u. a.
15.30 Heute
15.35 Black Beauty
Spuk im Mönchswald
Unheimliche Dinge passieren im
Mönchswald. Dennoch bleibt
Black Beauty ruhig, im Gegensatz
zu Dr. Gordon
16.00 Ferienexpreß
Heute heißt es wieder »M' wie
»Mitmachtag«. Gezeigt wird, wie
man aus wenigen Nudeln mit etwas
Geschick Ohrringe und Ketten
herstellen kann. Danach »Fit
wie ein Turnschuh«
16.40 Die Schlümpfe
Schlumpfonie in C - Dur
16.55 heute
Aus den Ländern
17.10 Tele-Illustrierte
17.40 Fünf Mädchen in
Paris (1)
Und bitte keine Tränen , .
Mit einer Modenschau geht diese
Serie ins turbulente Finale
18.10 Lotto am Mittwoch
18.15 Fünf Mädchen in
Paris (2)
18.50 Lotto am Mittwoch
19.00 heute
19.30 Doppelpunkt-
Gespräch
»Junge Liebe: Wer denkt denn
schon ans Kinderkriegen!«
20.15 Studio 1
Themen: Nach Transnuclear-Affäre:
Neue Skandale bei Atomtransporten
/ Heiße Fracht im
Flugzeug: Unkenntnis im Cockpit
/ Nagelprobe: Die SPD und die
Kernkraft / Fehlanzeige: Perestroika
in der DDR
Moderator: Bodo H. Hauser
21.00 Der Denver-Clan
Alexis trumpft auf
21.45 heute-journal
22.10 Suchet der Stadt Bestes
Von Schichtarbeit und Türkenfest
in Duisburg-Ostacker ' Es ist ein
typischer Ruhrgebietsteil - keine
bevorzugte Wohngegend, aber
es gibt hier wenig Zerstörung,
weniger Ausländerfeindlichkeit
und Einsamkeit. Die evangelische
Gemeinde hat dazu beitragen
22.40 Sie weidet Pferde
auf Beton
Tschechosl. Spielfilm, 1982
(79 Min.) in der Reihe »Unsere
Nachbarn im Osten«
Deutsche Erstaufführung
(Zweikanalton deutschslowakisch)
0.00 heute
Hessen 3
17.30 Fernsehtext für alle
18.00 Sesamstraße
18.32 Leoparden
Schatten in der Savanne
Dokumentation
19.20 Hessenschau
19.57 Drei aktuell
20.00 Hessen Drei unterwegs
Küchendienst nach Vereinbarung
- Jugendherbergen im Wandel
20.45 Firmenfilm-Festival
Die große Wasser-Oper
Eutrophie vermeidbar? Wie? Wo?
Was?
Wasser' Zwischen Himmel und
Erde
Mod.: Manfred Buchwald
21.30 Drei aktuell und Sport
21.50 Lindenstraße (139)
Ein Meer von Blumen
22.20-ca.
22.35 Fotogeschichten
Hilmar Pabel erzählt (2)
Flucht
Südwest 3
17.10 Biber, Taucher und Störche, 18.00
Sesamstraße, 18.28 Die rote Zora und
ihre Bande (3), 18.56 Sandmännchen,
19.00 Regionalberichte, 19.30 Schlaglicht,
20.10 Der Leihopa (15), 21.00
Nachrichten, 21.15 Zu Gast ..
und denn au no d'r Oscar! 22.00
Abenteuer Alltag, 22.15 Heimat (10),
23.40 Nachrichten
Bayern 3
ster hinein. Er war dem Gesicht der Mutter gerade
gegenüber, und sie lächelte ihm zu. Alle sprachen
auf einmal. Sie sagte: »Hallo, mein Junge!
Da sind wir also. Bist du sehr allein gewesen? «,
während Howard ihm vom Rücksitz aus zurief:
»Du hast viel verpaßt. Hättest das Wilde-Pferde-
Rennen mit ansehen sollen! Drei Indianer sind
runtergeflogen.« Und der Vater wandte sich um
und gab Tim die Schlüssel, damit er aus dem
Gepäckraum des Wagens die Kartoffeln und die
Zwiebeln herausnehmen konnte.
»Howard, du hilfst Tim beim Ausladen und
Wegtragen der Eßvorräte«, sagte er. Dann wandte
er sich zu Ken. »Ich muß mit dir reden, Ken.«
»Papa, Flicka ... « Ken sagte das nun schon
zum drittenmal.
»Komm!« Der Vater nahm ihn bei der Schulter
und schob ihn mit sich fort, um die Hausecke.
»Papa, Flicka ... «. »Ken, ich bin stolz auf
dich.« Sie standen auf der Terrasse. Kens Mund
öffnete sich vor Erstaunen. Er sah zu seinem
Vater auf, der müde, aber mit stolzem Lächeln
auf ihn herabblickte.
»Crosbys Kuh«, sagte McLaughlin. »Wir hielten
auf dem Heimwege beim Laden, um die
Post zu holen, und trafen dabei Crosby. Er erzählte
mir, wie du seine Kuh aus dem Draht
herausgeschnitten hast, als ihr Euter sich verfangen
hatte, und daß Gus hinübergeritten ist
und ihm alles erzählt hat. «
Ken wollte wieder »Flicka« sagen, aber sein
Vater ergriff wieder eine seiner Hände und hielt
sie - klein, weich und hilflos, wie sie war - in
seiner harten Faust. »Ich habe immer geglaubt,
daß deine Hände nie zu etwas taugen werden
und daß sie ebensowenig Kraft in sich haben
wie nasse Spaghetti. Aber heute haben sie mit
einer Drahtschere umzugehen gewußt, und dazu
dicht neben einer Kuh, die toll vor Schmerz
16.45 Werkstatt der Wissenschaft, 17.30
Abendschau, 17.45 Die rote Zora, 18.15
Abendschau-Joumal, 18.45 Rundschau,
19.00 Der Komödienstadel: Der Zigeunersimmerl,
20.00 Ein Münchner in New
York, 20.45 Zeitspiegel, 21.30 Rundschau,
21.50 Agatha Christie: Detektei
Blunt, 22.40 Lese-Zeichen, 23.15Nachtclub,
ca. 0.15 Rundschau
West 3
17.35 Videotext, 18.00 Ferdy (18), 18.25
Abenteuer in der Wüste (4), 18.55 Der
Clown vom Hinterhof, 19.00 Aktuelle
Stunde mit Fensterprogrammen, 20.00 In
Sachen Natur, 20.45 Landesspiegel,
21.30 West 3 aktuell, 21.45 Freizeit und
Fitneß, 22.30 Claires Knie, Spielfilm
SAT1
16.55 High Chaparral, 17.45 SAT 1 Blick,
17.50 Lou Grant, 18.45 SAT 1 Blick,
19.10 Adderly, 20.00 Wetter/SAT 1 Blick,
20.10 Die Colbys - Das Imperium, US-
Familien-Serie, 21.00 SAT 1 Blick, 21.10
Völlig falsch verbunden, Filmkomödie,
22.55 SAT 1 Blick, 23.05 Telethema: Natur,
23.20-0.55 Des Teufels Pilot,
3 SAT
16.20-17.00 Ferienexpreß, 17.20 Mini-
ZiB, 17.30 Biene Maja, 18.00 Bilder aus
Deutschland, 19.00 Heute, 19.22 3SAT-
Studio, 19.30 Die eiserne Maske, franz.ital.
Spielfilm, 21.20 Gästebuch, 21.45
Kultur/Sport, 22.00 Zeit im Bild 2,
22.22-23.20 Begegnungen
RTL plus
16.55 Doctors Hospital, 17.55 RTL aktuell,
18.00 Sketchhotel, 18.15 Die Schöngrubers,
18.45 Der ganz normale Wahnsinn,
19.40 RTL aktuell, 20.10 Harem (3),
4teiliger US-Abenteuerfilm, 21.05 Das
Lied der Balalaika, deutsch-franz. Spielfilm,
22.30 RTL aktuell, 23.00-23.45
Rock T. L.
1 Plus
«:^:' ^ :{.
19.00 Nofretete in neuer Residenz, 19.30
Avanti! Avanti! 20.00 Tagesschau, 20.15
Familie Hesselbach, 21.30 Das Elsaß, Lebenin
einer Sprachenschleuse, 22.15
MacArthurs Kinder, jap. Spielfilm,
17.15 Heut könnt' einer sein Glück bei mir
machen, 18.00 Halbzeit, 18.50 Unser
Sandmännchen, 19.00 Tippeltips, 20.00
Jacques Cousteau in Amazonien (5),
20.45 Die Glucke (2), Lustspiel, 21.45
Hans Beimler, Kamerad (3), 23.50 Blick
aus dem Fensterchen, sowjet. Filmfeuilleton
SIE WEIDETEN PFERDE AUF BETON: Johanna (Milka Zimkova/Iinks) hat erfahren, daß ihre
Tochter ein uneheliches Kind erwartet. Verzweifelt sucht sie Rat bei ihrer Freundin Jozefka (Marie
Logojdova). - (22.40/ZDF/siehe auch »tele-menü«).
war. Noch nie in deinem Leben hast du dergleichen
getan. Wie kamst du nur darauf?«
Ken wußte selbst nicht recht, wie er das erklären
sollte. Er sagte: »Sie brüllte ja so, und daran
konnte man merken, daß irgend etwas los war.
Ich dachte, daß vielleicht der Puma hinter ihr
her war, und dann fiel mir ein, daß du gesagt
hattest: das Ganze gehöre mir. Und wenn es
Flicka gewesen wäre ... «
»Flicka? Ach so ... « McLaughlin machte
kehrt und ging zur Tür; aber er behielt Kens
Hand in der seinen. »Was wolltest du mir denn
von Flicka sagen? «
Ken erzählte eifrig, und McLaughlin hörte
ernst zu.
»Woher weißt du, daß sie nicht aufstehen
kann?«
»Weil sie es versucht. Sie hebt den Kopf und
rührt die Beine, und dann fällt sie wieder zurück.
Es sieht so aus, als hätte sie sich den
Rücken beschädigt.« Seine Blicke verschlangen
das Gesicht des Vaters.
»In welcher Stellung liegt sie?«
»Auf der Seite. Gus und ich haben nicht versucht,
sie auf die Füße zu bringen; wir dachten,
du würdest besser wissen, wie man das macht.«
»Und sie frißt wohl auch nicht?« fragte
McLaughlin trübe.
»O ja, sie hat Hafer gefressen.«
»Wie denn?{<
»Ich setzte ihr den Kasten neben die Nase,
und sie hob den Kopf und fraß den Hafer auf. «
»Alles?«
»Ja, bis aufs letzte. Und dann gab ich ihr einen
Eimer Wasser, und sie trank. «
»Dann kann sie nicht sehr krank sein. Wir
warten bis morgen.«
»0 Papa, bitte ...«
»Sei still!« schrie McLaughlin; er ging auf die
Tür zu. »Kann man denn nie Ruhe bekommen?
^ ■ vIm
Auf »Emils« Spuren
«Nur für Busse« (Montag/ARD): Wenn die Autoren
und Jochen Busse sse es nicht c t se bst gemerkt haben
sollten, konnten sie es nachlesen: Die letzten Folgen
vor etlichen Monaten waren nicht gut angekommen,
weil der Klamauk zu groß war. Man hat also umgeschaltet
und sich auf leisere Töne verlegt, die darum
nicht minder bissig zu sein brauchen.
Das von Klaus-Peter Schreiner angeführte Texterteam
hat vielleicht sogar ein bißchen über den Zaun
in die Schweiz geschaut und gesehen, wie charmant
und witzig »Emil« mit vertrackten Alltagssituationen
fertig wird bzw. was er daraus für ein humoristisches
Kapital zu schlagen versteht.
Auf diese Tour reist Jochen jetzt nämlich auch,
und das ist gut so und hört sich sehr kabarettistisch
an, wenn auch in der Einleitung lang und breit erklärt
wurde, daß es sich auf keinen Fall um Kabarett
handele.
Bescheidenheit hat auch auf der Bühne noch niemandem
geschadet. Jedenfalls ist die Sendung jetzt
auf der richtigen Schiene, und schließlich gibt es ja
auch Schienenbusse.
Oberall Hölle
»Passion« (Montag/ARD): Jetzt reicht es. Man sollte
auch vor dem Bildschirm wieder einmal lachen
und sich mit hoffnungsfrohen Gedanken beschäftigen
dürfen. Was in der Bergman-Reihe angeboten
wurde, war wirklich nur dazu angetan, über die
Schlechtigkeit der Menschen nachzudenken. In diesen
Filmen verstand es der schwedische Meisterregisseur,
die fiesesten Exemplare aus dem Aquarium
Leben herauszufischen, jede Umgebung zur Hölle zu
machen und den Begriff Hoffnung aus Vokabular
und Bewußtsein zu streichen. Auch hier wieder dreimal
durch den Wolf gedrehte, kaputte Typen, die
sich nur mit Selbstbetrug, Alkohol und wilden Träumen
mühsam über Wasser hielten, von denen man
aber wußte, daß sie ein rettendes Ufer niemals erreichen
würden. Sven Nykvist fotografierte wunderbar,
Liv Ullmann und Max von Sydow leisteten Schwerstarbeit,
aber diese Anhäufung von Pessimismus
dämpfte auch die Freude an der künstlerischen Qualität
des Films. (fpk)
(vom Montag in Millionen)
1. Plötzlich und unerwartet (19.33/ZDF) 7,26
2. Die Texas-Klinik (20.15/ARD) 7,18
3. WISO (21.14/ZDF) 6,61
4. Tagesschau (20.00/ARD) 5,80
5. Mach mit - der Umwelt zuliebe (21.09/ZDF) 5,65
6. heute (19.00/ZDF) 5,25
7. heute-journal (21.45/ZDF) 5,06
B. Nur für Busse (22.00/ARD) 4,63
Komm, es ist Zeit, daß du zu Bett gehst. «
Am nächsten Morgen nach dem Frühstück
ging McLaughlin zur »Kinderstube«, um sich
Flicka anzusehen. Nell ließ ihre Schüsseln stehen
und begleitete ihn mit der Katze. Die Katze
saß ihr auf der Schulter. Howard und Ken waren
schon drüben. Flicka hatte ihren Frühstückshafer
gefressen und leckte den Kasten
aus. Sie hob mühelos den Kopf und wieherte
leise, wollte aber nicht aufstehen.
Rob war mit seinen Beobachtungen schnell
fertig. »Tretet alle zurück«, sagte er. »Ich werde
sie auf die andere Seite rollen.«
Flicka lag auf der linken Seite. Er trat hinter
sie, beugte sich vor, packte ihre linken Beine
mit je einer Hand und drehte sie, selbst zurücktretend,
sachte herum, so daß sie auf die rechte
Seite zu liegen kam.
Die Stute spannte nun sofort die Vorderbeine
und das linke Hinterbein an und stand auf. Alle
lachten. Flicka blieb mitten in der Gruppe stehen,
und als Ken an ihren Kopf herantrat und
ihr Gesicht zwischen seine Hände nahm, ließ sie
sich das ruhig gefallen.
»Ihrem Rücken fehlt nichts«, sagte McLaughlin.
»Es liegt am Hinterbein. Sie konnte es nicht
benutzen, und da sie auf der linken Seite lag,
konnte sie eben nicht aufstehen. «
»Aber früher hat sie es doch benutzt«, sagte
Ken besorgt.
»Ja, es war schon verheilt. Aber seht es euch
jetzt bloß an! Es ist geschwollen. Das heißt, es
ist entzündet, und sie hat mehr Schmerzen als
zuvor. Seht nur, sie stützt sich nicht im geringsten
darauf. « Kens Gesicht verzerrte sich, als er
die Schwellung über dem Gelenk bemerkte. Alle
wußten, daß Blutvergiftung bei Verletzungen
durch Stacheldraht die größte Gefahr ist und
daß sie sehr häufig einzutreten pflegt.
(Fortsetzung folgt)
Mittwoch, 3. August 1988 SPORT Nummer 178 — Seite 9
Spitzengespräch wurde vertagt
Fortsetzung folgt am Freitag
FUSSBALL/FERNSEHEN: Lösung noch nicht gefunden - Pokal-Runde ohne Probleme
(sid) Die angestrebte Lösung im TV-Streit um die Übertragungsrechte an der Fußball-Bundesliga
wurde noch nicht gefunden. Die Suche soll aber bereits am Freitag in München fortgesetzt werden.
Nach einem Spitzengespräch zwischen Vertretern des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und der
Fernsehanstalten in der Frankfurter DFB-Zentrale am Dienstag erklärte DFB-Präsident Hermann
Neuberger: »Die Verhandlungen werden fortgeführt.« ARD-Sportkoordinator Fritz Klein äußerte:
»Es wurde noch keine Entscheidung getroffen.« Klein bestätigte aber Termin und Ort für den
nächsten »Gipfel«.
Trotz mehrstündiger Beratung gab es in der Verhandlung
auf höchster Ebene vor allem keine Einigung
darüber, ob künftig in den dritten Fernsehprogrammen
samstags über die Erste und Zweite
Bundesliga in Kurzberichten unter drei Minuten
informiert werden darf. »Das war Gegenstand der
Bestandsaufnahme, und wir müssen darüber weiter
reden, ob eine Verständigung möglich ist«,
meinte Reinhold Vöth, Intendant des Bayerischen
Rundfunks und Verhandlungsführer der ARD.
Entzündet hatte sich die neue Auseinandersetzung
um dieses Thema am Vorgehen mehrerer Regionalsender,
die zum Saisonstart am 23. Juli auch
Ausschnitte von Spielen ausgestrahlt hatten, deren
Erstverwertung eigentlich dem Privatsender RTL
PLUS zugesichert war.
Nach Ansicht des DFB, der »ufa Film- und Fernseh-GbmH«
als Zwischenhändler für die TV-Rechte
und von RTL plus lag damit ein »massiver Ver-
FUSSBALL
Pechsträhne : Operation
für Gründel und Schulz
(lhe) Die Pech-
strähne beim Fuß-
ball-Bundesligisten '
Eintracht Frankfurt
reißt nicht ab. Mittel-
feldspieler Frank
Schulz und der ehe-
malige Hamburger Stürmer Karl-Heinz Gründel
müssen operiert werden. Schulz hat, wie Eintracht-Manager
Wolfgang Kraus am Dienstag
bestätigte, nach einer ersten Diagnose einen Meniskus-
oder Bänderschaden im Knie.
Der 31jährige Gründel erlitt im Spiel gegen
Kickers Stuttgart (1:2) einen Jochbeinbruch und
fällt damit aber nur am Samstag für das DFB-
Pokalspiel beim niedersächsischen Amateur-
Oberligisten VfL Wolfsburg definitv aus.
Einen »finanziellen Ausgleich« für die sportliche
Misere mit 0:4 Punkten zum Bundesligastart
verspricht das Ablösespiel für den ehemaligen
Eintracht-Star Lajos Detari bei Olympiakos
Piräus. Frankfurt hat den Terminvorschlag für
Montag, den B. August, akzeptiert und wartet
nur noch auf die Rückbestätigung. Angeblich
soll das Athener Stadion schon ausverkauft sein,
um den ersten Auftritt des Ungarn in Griechenland
zu feiern. Wie Kraus betonte, ist das Ablösespiel
nicht Bestandteil des über zehn Millionen
schweren Transfervertrages für Detari.
Zu einem möglichen Wechsel des Brasilianers
Tita von Bayer Leverkusen zu Eintracht Frankfurt
sagte Kraus: »Sicher ist Interesse da. Doch
die Ablöseforderung Leverkusens von über einer
Million DM für den 30 Jahre alten Tita und
dessen angebliche Gehaltsvorstellungen stimmen
mit unseren Vorstellungen nicht überein.«
Kindermann greift ein
Der Streit zwischen Fußball-Profi Peter Hobday
(Eintracht Frankfurt) und Trainer Jürgen
Wähling (Hannover 96) wird möglicherweise
auch den Kontrollausschuß des Deutschen Fußball-Bundes
(DFB) beschäftigen. Das kündigte
jedenfalls Hans Kindermann (Stuttgart) in seiner
Eigenschaft als Vorsitzender dieses Gremiums
an. Auf Anfrage erklärte der DFB-
»Staatsanwalt« am Dienstag: »Ich muß mir erst
einen genauen Überblick über alle in der Öffentlichkeit
erhobenen Vorwürfe machen. Falls ein
Verstoß Jürgen Wählings gegen seine Trainerpflichten
vorliegt, müßten wir uns einschalten.«
Inzwischen beschäftigen sich bereits die ordentlichen
Gerichte mit dem Streit. Wie Jürgen
Wählings Anwalt Dr. Stefan Garvens bestätigte,
ist am Dienstag eine Klageschrift des Rechtsvertreters
von Peter Hobday eingegangen, in der
vor dem Arbeitsgericht der Vorwurf des Trainers
geklärt werden soll, Hobday habe in Hannover
mehrfach das Training versäumt und sich
in einem Trainingslager Anfang des Jahres in
Bahrain »fast wie im Delirium« befunden.
Im Mittelpunkt des Streits steht allerdings
derzeit die Anschuldigung Peter Hobdays, Trainer
Wähling habe im Zusammenhang mit dem
Hobday-Wechsel zum Pokalsieger Eintracht
Frankfurt 50 000 DM verlangt. Dazu Wähling:
»Das ist erlogen. Ich habe weder Geld gefordert
noch erhalten.« - Per Scheck gingen am gleichen
Tag bei Hannover 96 die 1,5 Millionen DM
plus Mehrwertsteuer ein, die Eintracht Frankfurt
für den Hobday-Transfer zahlen mußte.
(dpa/UPI) Südkorea erhofft sich von den Olympischen
Sommerspielen Ruhm und Glück für die Nation.
Doch die Gesundheitsbehörden befürchten
Schlimmes: Ausbreitung des Aids-Virus. Denn rund
30 000 Sportler, Offizielle und Journalisten werden
nach Seoul kommen. Darüberhinaus werden rund
240 000 Touristen in Südkorea erwartet.
Die Befürchtung der Gesundheitsbehörden ist begründet,
denn die Regierung hat bisher nur wenige
halbherzige Maßnahmen zum Schutz ergriffen und
hofft damit offenbar, die einheimische Bevölkerung
vom Sex mit Ausländern abhalten zu können. Im-
stoß« gegen den geschlossenen Vertrag vor. Sprecher
der dritten ARD-Programme hatten stets mit
der Informationspflicht argumentiert.
Zum ersten juristischen Schritt war es am letzten
Freitag gekommen. Der DFB verhinderte durch
eine einstweilige Verfügung beim Landgericht
Wiesbaden einen geplanten Bericht über das
Zweitliga-Spiel SV Darmstadt 98 gegen Kickers
Offenbach im Hessischen Rundfunk. Der Frankfurter
Sender, der Rechtsmittel einlegen will, hatte
als einzige ARD-Anstalt einen »Burgfrieden« für
das vergangene Wochenende nicht akzeptiert.
Keine Schwierigkeiten wird es am kommenden
Fußball-Wochenende geben, an dem die erste
Hauptrunde im DFB-Vereinspokal ansteht.
Für den Pokal-Wettbewerb gibt es einen eigenen
Vertrag, nach dem ARD und ZDF - wie auch bei
sämtlichen Länderspielen - die generellen Übertragungsmöglichkeiten
zustehen.
(sid) Eigentlich sollte es ein erholsamer Urlaub
nach einer nervenaufreibenden Saison werden.
Doch Dimitrios Tsionanis, der mit dem SV Waldhof
Mannheim erst über die Relegationsspiele gegen
Darmstadt 98 den Abstieg aus der Bundesliga vermeiden
konnte, erlebte genau das Gegenteil. Wegen
eines Autounfalls saß der griechische Fußball-
Nationalspieler bis vor einer Woche in jugoslawischer
Haft.
»Im Grunde bin ich jetzt nur froh darüber, wieder
zu Hause und bei meinen Freunden zu sein«, erklärte
der 26jährige nach seiner Rückkehr vom Wochenende,
»körperlich und seelisch war diese Sache
doch sehr anstrengend«.
Sieben Kilo hatte »Dimi« abgenommen, seit das
Schicksal am 16. Juni morgens um 9.00 Uhr seinen
Lauf nahm. Auf der Fahrt in die Heimat wurde er in
dem kleinen Ort Gevgelia in ein Verkehrsunglück
verwickelt, bei dem ein 81 Jahre alter Mann tödliche
Verletzungen erlitt.
»Ich war dabei mit hundertprozentiger Sicherheit
schuldlos, denn er ist mir genau in den Wagen
gelaufen«, äußert Tsionanis, »ich besaß keine
Chance, um ausweichen zu können. Zu schnell bin
ich auch nicht gefahren. Es waren achtzig Stundenkilometer
erlaubt, aufgrund der Bremsspuren wurden
72 gemessen.«
Zunächst kündigte die Polizei an, er könne die
Reise ein paar Stunden später fortsetzen. Dann
hieß es, er müsse drei Tage warten. »Daraus wur-
(sid) Zusammen mit den Olympia-Kandidaten,
aber ohne »Legionäre«: Für den Aufgalopp zur
Weltmeisterschafts-Qualifikation in Richtung Italien
1990 hat Teamchef Franz Beckenbauer sieben
Neulinge in seinen 25köpfigen Kader für den ersten
Lehrgang der Fußball-Nationalelf vom B. bis zum
10. August in der »Erbismühle« im Taunus nominiert.
Der Bremer Libero Gunnar Sauer zählte zwar
zum EURO-Aufgebot, ist aber ebenso noch ohne
Länderspiel-Erfahrung wie sein Klubkollege Günter
Hermann und der Nürnberger Torwart Andreas
Köpke, die bei ähnlichen Anlässen ebenfalls schon
getestet wurden. Dagegen dürfen Holger Fach
(Uerdingen), Günther Schäfer (Stuttgart), Thomas
Häßler (Köln) und Karl-Heinz Riedle (Bremen) erstmals
die Luft im A-Kreis schnuppern. Allerdings
FUSSBALL: Stürmer Andreas Merkle vom Bundesligisten
Hamburger SV hat sich im Training einen Achillessehnenriß
im rechten Fuß zugezogen. Der 26jährige wurde
sofort mit einem Krankenwagen in die Klinik gebracht und
operiert.
FUSSBALL: Der 53jährige Dietrich Weise geht als Trainer
nach Ägypten. Weise, der Ende 1986 bei Eintracht
Frankfurt entlassen wurde, unterschrieb einen Ein-Jahres-
Vertrag beim ägyptischen Landesmeister National Sporting
Club Al Ahly Kairo.
TENNIS: Der Amerikaner Todd Nelson war in der Nacht
zum Mittwoch (MESZ) erster Gegner des zweimaligen
Wimbledonsiegers Boris Becker bei den US-Hartplatz-Meisterschaften
in Indianapolis. Der 27 Jahre alte Nelson aus
dem kalifornischen San Diego setzte sich gegen den Südafrikaner
Gary Muller zum Auftakt mit 6:4 und 6:4 durch.
merhin: Südkorea hat bisher nur wenige Aids-Fälle.
Bis zum 19. Juni sind bislang lediglich vier Menschen
an dieser unheilbaren Krankheit gestorben,
20 Personen sind zur Zeit noch positiv. 1985 gab es
den ersten Aids-Fall in Südkorea, es war eine Hosteß
in einer Bar. Diese niedrige Aids-Erkrankungsrate
wird auf das konservative Verhalten der Bevölkerung
in sexueller Beziehung zurückgeführt,
insbesondere bei Sexualkontakt mit Ausländern.
Die Regierung Südkoreas hat darauf verzichtet,
von ausländischen Olympia-Besuchern bei der Einreise
einen Aids-Test zu verlangen, auf den Flughä-
SKEPTISCH: Für Frankfurts Trainer Karl-Heinz
Feldkamp kommt es in diesen Tagen »knüppel-
dick« (siehe Kasten auf dieser Seite). (Foto: Wißner)
Haft, Hitze i Hunger und Mäuse
FUSSBALL: Urlaubs-Alptraum des Dimitrios Tsionanis — »Hundertprozentig schuldlos«
den schließlich 41 «, erzählte Tsionanis, der zu einer
dreimonatigen Gefängnisstrafe verurteilt wurde.
»Katastrophal« nennt er die Bedingungen in der
drei mal drei Meter kleinen Zelle: »Die meiste Zeit
blieb ich allein.
Mittwoch, 3. August 1988 SPORT Nummer 178 - Seite 10
Schußversuch Frank Arnold (1., Burkhardsfelden),
Abwehrversuch Ulrich Bück (r., Queckborn/Lauter).
Diese Situation war bezeichnend
für den Verlauf des Finales in Reiskirchen.
(alle Fotos auf dieser Seite: Borst)
Wollfen Sie niehf anrufen?
Wir erinnern daran:
Am Freitag wieder
in der Gießener Allgemeinen/Alsfelder Allgemeinen
und 9 weiteren mittelhessischen Zeitungen
zum Sonderpreis
von 14,- DM oder im Großraum 20,- DM (bis 4 Zeilen) für
private Kleinanzeigen, jede weitere Zeile 2,- DM mehr
Bei rund 350000 Lesern eine erfolgversprechende Sache
Geschäftsstellen:
0 Gießen, Marktplatz
6ieflellerA11ffle1lle und Marburger Straße 20
Alsfeld, Am Ludwigsplatz 8
Telefon 06631 /2358
AlsfelderAllnemeine Homberg, g, Marburger ge Str. 14
Telefon 06633/389
Bezirksliga-Neulm«gBurkhardsfelden
gewinnt das Landratspokg-Endspiel
FUSSBALL GESTERN ABEND: 3:0 (1:0) gegen FSG Queckborn/Lauter in Reiskirchen
(ra) N... wenn in der zweiten Halbzeit der Torhüter auf der anderen Seite nicht gewesen wäre.«
Landrat Rüdiger Veit lobte bei der Pokal -Überreichung an Burkhardsfeldens Kapitän Frank Arnold
ungenannt den Mann, der beim gestrigen Finale um den Fußball -Landratspokal das größte Lob
verdient hatte. Und Rüdiger Veit, obwohl »kein Fußball -Fachmann«, erntete keinen Widerspruch.
Die Nummer eins der FSG Queckborn/Lauter, Carsten Hessler, war vor rund 450 Zuschauern in
Reiskirchen mehr als einmal in höchster Not eingesprungen und somit maßgeblich dafür verantwortlich,
daß sich der Alsfelder A-Liga-Neuling beim 0:3 (0:1) gegen den favorisierten Bezirksliga -
Aufsteiger Spfr. Burkhardsfelden recht achtbar aus der Affäre zog.
Gefiel der FSG-Torsteher vor dem Wechsel mit
gutem Stellungsspiel, so parierte er in den zweiten
45 Minuten mehrere Male glänzend. Darüber hinaus
hatte Carsten Hessler bei turbulenten Strafraum-Szenen
zwischen der 73. und 75. sowie zwischen
der 82. und 84. Minute auch noch das Glück
des Tüchtigen auf seiner Seite. Dem Keeper fiel es
bei der anhaltenden Überlegenheit der Burkhardsfeldener
(nach behutsamem Beginn kamen die
Sportfreunde nach 25 Minuten auf Touren und
übernahmen das Kommando) allerdings auch
leicht, sich auszuzeichnen.
Der von Gerd Kraus gecoachte Neu-Bezirksligist
gefiel von Beginn weg mit technisch sauberem
Spiel, einige Akteure übertrieben zunächst aber
das Einzelspiel, so daß die Aktionen noch nicht
flüssig genug wirkten. Gegen die geschickt störende
FSG fruchtete das Burkhardsfeldener »linksrechts,
vor-zurück« lange nicht. Erst als gezielt der
Weg in die Tiefe gesucht wurde, taten sich Löcher
in der engagierten Abwehr von Queckborn/Lauter
auf.
Das 1:0 von Jürgen Reichel in der 35. Minute wies
den Sportfreunden dann den richtigen Weg. Edgar
Arnolds Steilpaß überraschte die gesamte FSG-
Deckung, Jürgen Reichel umkurvte noch Carsten
Hessler und besorgte die Führung. Nun wirkten die
Aktionen der Burkhardsfeldener zwingender, auch
Torchancen ergaben sich eine ganze Reihe. Hatte
zuvor Gerd Sommer zweimal freistehend vergeben
(11., 26.), so scheiterte Jürgen Reichel (im übrigen
auffälligster Burkhardsfeldener) in der 36. und 80.
Minute jeweils am Torpfosten.
In der ersten Viertelstunde der zweiten Hälfte die
Entscheidung. Neben etlichen weiteren guten Einschußmöglichkeiten
trafen in der 48. Minute Jürgen
Reichel (Doppelpaß mit Edgar Arnold) zum 2:0
und in der 55. Minute Edgar Arnold nach einer
Ecke zum 3:0. Das war's dann aber auch schon an
Toren in einer Partie, in der nie Langeweile
aufkam.
Burkhardsfelden entschädigte für nicht erzielte
weitere Treffer mit sehenswertem Kombinationsspiel
nach vorne, Queckborn/Lauter (Sturmspitze
Thilo Junker war oftmals allzu sehr auf sich alleine
gestellt) mit nimmermüdem Einsatzwillen. Das Fazit
fiel positiv aus, weil das Landratspokal-Finale
von der Spielweise zweier engagierter Mannschaften
gut leben konnte.
Spfr. Burkhardsfelden: Mario Gans; Stefan
Mohr (11. Dirk Schneidau), Bernd Mohr, Harry
Breidenbach, Edgar Arnold, Frank Arnold, Stefan
Möbus, Jürgen Reichel, Gerd Sommer (85. Dirk
Luley), Norbert Münch, Ottmar Münch.
FSG Queckborn/Lauter: Carsten Hessler; Armin
Görnert, Thomas Künkel, Thomas Strasser,
Vital Hahn, Ulrich Bück, Jörg Peter (85., Manfred
Becker), Andreas Straka, Thilo Junker, Jürgen
Müller, Michael Peter.
Schiedsrichter: Gromes (SV Dorf-Güll). - Zuschauer:
450. - Gelbe Karten: Burkhardsfelden
zwei, Queckborn/Lauter zwei. - Zeitstrafen: Burkhardsfelden
zwei, Queckborn/Lauter zwei. - Torfolge:
1:0 (35.) Jürgen Reichel, 2:0 (48.) Jürgen Reichel,
3:0 (55.) Edgar Arnold.
Armin Görnert (r.), die Nummer 2 der FSG
Queckborn/Lauter, mußte einige brenzlige Situationen
bereinigen.
Auf dem Weg zum 1:0: Jürgen Reichel hat den
Steilpaß von Edgar Arnold aufgenommen und
umkurvt FSG-Keeper Carsten Hessler.
FUSSBALL
Auftakt in Odenhausen/Lahn
(ra) Zu Auftakt des Lahntal-Pokalturniers
beim SV Odenhausen/Lahn gab es gestern
abend zwei Zu-Null-Siege. In der ersten Partie
bezwang die SG Daubringen/Staufenberg die
Mannschaft des Gastgebers durch Tore von
Boyens (2., 50.), Bingül (24.), Siegel (60., 65.) und
Patzel (68.) mit 6:0 (2:0). Anschließend kam der
VfR Lich II zu einem 2:0 (1:0)-Erfolg über den
VfB Wißmar. Die Tore für die Licher schossen
Konradi (20.) und Brack (75.).
Am Donnerstag spielen in Odenhausen/Lahn:
VfB Wißmar - SG Daubringen/Staufenberg
(17.45 Uhr), SV Odenhausen/Lahn - VfR Lich II
(19.30 Uhr).
In Freundschaft
(ra) Neben Landratspokal-Endspiel in Reiskirchen
und Turnier-Auftakt in Odenhausen/Lahn
standen gestern abend auch noch drei Freundschaftsspiele
auf dem heimischen Fußball-Programm.
Die SG Utphe/Trais-Horloff kam durch einen
Treffer von Gerd Neunobel, den dieser in der 72.
Minute erzielte, zu einem 1:0-Erfolg gegen Alem.
Gedern.
Bezirksligist FSV Steinbach kam gegen den
FC Großen-Buseck zu einem 6:1 (2:0), das allerdings
um ein bis zwei Tore zu hoch ausfiel. Die
Torfolge: 1:0 Munzert (auf Kopfball-Vorlage von
Hofmann), 2:0 Munzert (nach Fehlpaß Spielmann),
3:0 Luh (Flugkopfball), 3:1 Wenisch, 4:1
Munzert (Vorlage Steingräber), 5:1 Munzert
(Kopfballtor), 6:1 Erben.
Das B-Liga-Duell gegen einen spielstärkeren
TSV Launsbach verlor der VfL Muschenheim
auf eigenem Platz mit 2:4 (0:1). Althaus brachte
den TSV mit 2:0 (17., 55.) in Führung, Phau (58.)
erhöhte auf 3:0. Zwar verkürzte Jürgen Titz auf
Muschenheimer Seite mit zwei Toren bis zur 72.
Minute auf 2:3, Mertinke allerdings sorgte mit
seinem 4:2-Treffer in der 86. Minute für die endgültige
Entscheidung zugunsten der Launsbacher.
HANDBALL
Hüttenberg meldet Neuzugang
(ra) Der TV 05/07 Hüttenberg meldet für die
Saison 1988/89 in der 2. Handball-Bundesliga
Süd einen weiteren Neuzugang. Die Mannschaft
verstärken wird der 21 jährige Michael
Beltzer vom TSV Jahn Gensungen, ein Außenspieler,
der den Hüttenberger Verantwortlichen
um Lothar Weber am späten gestrigen
Abend seine Zusage gab.
Der TV 05/07 Hüttenberg weist darauf hin,
daß am kommenden Montag (8. August) der
Dauerkarten -Vorverkauf für die nächste
Spielzeit beginnt. Bestellt oder erworben
werden können Saison-Tickets bei der Hüt-
tenberger Zweigstelle der Sparkasse Wetzlar
(Tel.: 06403/72700).
Berlins Preußen rüsten auf
EISHOCKEY: Zwei finnische Olympia-Cracks an die Spree-Zurückhaltende Kölner
(sid) Der deutsche Meister Kölner EC hielt sich
zurück, dafür rüstet ein »Underdog« auf: Die am 23.
September beginnende Saison der Eishockey-Bundesliga
wirft bereits jetzt ihre Schatten voraus. Am
31. Juli endete die erste Transferzeit, in der sich vor
allem der BSC Preußen Berlin enorm verstärkte,
um an ehemalige Glanzzeiten des Rekordmeisters
und. Vorgängers Berliner Schlittschuh-Club anknüpfen
zu können.
In der zweiten Spielzeit nach dem Wiederaufstieg
sollen die Berliner nicht weniger als eine Million
DM in neun neue Spieler investiert haben. Stars im
Team der Preußen sind die beiden Finnen Erkki
Laine und Erkki Lehtonen, die beide an der olympischen
Silbermedaille in Calgary beteiligt waren,
sowie der deutsche Nationalmittelstürmer Georg
Holzmann, der vom Mannheimer ERC verpflichtet
wurde.
Vorübergehend schien sogar die Lizenz für die
Berliner in Gefahr, doch in letzter Minute überwiesen
sie die Ablösesumme von 260 000 DM für die
Brüder Klaus und Harald Birk an Eintr. Frankfurt
sowie 150 000 DM für Holzmann an den MERC. Die
Mannschaft des schwedischen Coaches 011e Oest,
im Vorjahr erst durch die Relegationsrunde in der
Eishockey-Eliteliga geblieben, weist mit 3,5 Millionen
DM einen stolzen Saison-Etat auf. Der Trainer
ist dabei um seine Aufgabe nicht unbedingt zu
beneiden, denn außer neun neuen Kufen-Cracks
mußte er den Weggang von zwölf Spielern verkraften.
Somit ging an der Spree ein totales Revirement
vor sich.
Die Kölner »Haie«, die im April den Titel-Hattrick
perfekt machten, setzen dagegen auf Kontinuität.
Fast die gesamte Meistermannschaft blieb
zusammen, einzige Ausnahme: Nationaltorhüter
Helmut de Raaf. Der 26 Jahre alte Schlußmann
kehrte nach fünf Jahren zum rheinischen Rivalen
Düsseldorfer EG zurück. Dafür verpflichteten die
Kölner im Tausch DEG-Keeper Josef Heiß.
Einen Star aus der nordamerikanischen National
Hockey League (NHL) holte Eintracht Frankfurt:
den Profi der Pittsburgh Penguins, Charlie Simmer.
Wie in Berlin herrschte auch bei den Hessen
vorübergehend Weltuntergangs-Stimmung, als der
Hauptverein das Minus in der Kasse der Eishokkey-Abteilung
nicht mehr zu tragen bereit war. Erst
als der Rotstift am Saison-Etat angesetzt wurde
und die Spieler ihre Bereitschaft erklärten. auf einen
Teil ihrer Gehälter zu verzichten, war die Bundesliga-Teilnahme
der Eintracht endgültig gesichert.
Wie die Eintracht, so zog auch Vizemeister SB
Rosenheim einen »dicken Fisch« an Land. Der Kanadier
Gordon Sherven gehörte in Calgary zum
»Team Canada« und spielte in seiner Karriere
schon für den Gretzky-Klub Edmonton Oilers, die
Minnesota North Stars und die Hartford Whalers.
Aufsteiger EHC Freiburg holte mit Craig Topolnisky
(Düsseldorf) und Josef Klaus (Mannheim)
zwei Bundesliga-erfahrene Spieler sowie sieben
weitere neue Akteure. Das Team des routinierten
tschechoslowakischen Coaches Jozef Capla gilt als
vielleicht stärkster Neuling der letzten Jahre.
Mittwoch, 3. August 1988 SPORT Nummer 178 - Seite
....
GRUPPE NORD
Viele offene
Fragen
(pg) Eine klare Aussage über den Favoriten in
der Gruppe Nord scheint ähnlich schwierig wie
die Lösung einer Gleichung mit mehreren Unbekannten,
die sich hier in Form von offenen Fragen
präsentieren. Hat der TSV Krofdorf-Gleiberg
nach dem zweimal knapp verpaßten Wiederaufstieg
noch die nötige Moral? Wie steht es
mit den teilweise neu formierten Mannschaften
der beiden Absteiger SG Kinzenbach und TSV
Fellingshausen? Kann die Überraschungself der
letzten Spielzeit, SV Salzböden, an diese Erfolge
anknüpfen oder sie gar übertreffen? Welche Rolle
spielt Hellas Gießen mit mehreren griechischen
Neuzugängen in der neuen Saison? Was ist
mit den personell aufgerüsteten Wettenberger
Teams VfB Wißmar und TSV Launsbach? Und
schließlich: Wie verkraftet der SV Odenhausen/
Lahn den Verlust einiger Leistungsträger?
Sicher scheint nach all diesen Fragen nur zu
sein, daß ein Durchmarsch eines Teams wohl
nicht zu erwarten ist. Vielmehr kann man sich
auf ein spannendes Titelrennen einrichten, das
vielleicht erst am letzten Spieltag entschieden
wird. Interessant ist durch die beschlossene
Neueinrichtung einer zusätzlichen Klasse allerdings
auch die erweiterte Spitzengruppe. Im Tabellenmittelfeld
ist ein scharfer Kampf um die
Plätze zu erwarten. Die Ausländervereine Jugoradnik
und Türkspor Gießen gehören genauso in
diesen Bereich wie der TSV Weipoltshausen und
der SV Kirchvers. Mit etwas weniger personellem
Pech könnten auch die SG Vetzberg und der
Sc Krumbach in dieses Rennen eingreifen.
TSV Fellingshausen
(1987/88: Absteiger Kreisliga A)
Zugänge: Hans-Georg Graipner (SV Hohensolms),
Alexander Hörr (SC Waldgirmes, A-Jugend),
Michael Giß (SKG Rodheim-Bieber, A-Jugend),
Jens Crombach (TSV Krofdorf-Gleiberg, A-
Jugend).
Abgänge: Josef Maidl (FSV Steinbach), Uwe
Adam (Freie TSG Gießen), Dirk Schneider (Ziel
unbekannt), Klaus Siegel, Klaus Schmidt, Anton
Esposito (alle Laufbahn beendet).
Trainer: Hans Schmidt (zweites Jahr).
Tor: Hans-Georg Graipner, Ralf Kienholz, Thorsten
Abel. - Abwehr: Olaf Kauss, Rainer Altmann,
Mario Rustler, Thomas Cramer, Clemens Schnei-
der, Markus Hörr, Alexander Hörr, Michael Valentin.
- Mittelfeld und Angriff: Hans-Joachim Mattig,
Thomas Lenz, Uli Kienholz, Peter Russo, Frank
Kraus, Alexander Bronder, Uwe Schlierbach, Stefan
Valentin, Mario Mohr, Thomas Schorge, Michael
Giß, Jens Crombach, Andreas Gerlach.
SG Kinzenbach
(1987/88: Absteiger Kreisliga A)
Zugänge: Marc Adolp, Siegfried Neeb (beide eigene
Jugend).
Abgänge: Dirk Besemer (TSF Heuchelheim), Alfred
Russo (VfB Aßlar), Miso Mrkonjic, Zoran
Mrkonjic (beide Jugoradnik Gießen), Anastassios
Paschalidis (Ziel unbekannt).
Trainer: Michael Haydo (erstes Jahr).
Tor: Manfred Langer, Volker Jung. - Abwehr:
Carsten Beppler, Karlfried Krebast, Siegfried
Neeb, Klaus Pradl, Jürgen Richardt, Dirk Walwey,
Markus Weege. - Mittelfeld und Angriff: Marc
Adolp, Hans-Jürgen Collas, Dirk Leib, Thomas
Sack, Christopher Steinke, Jürgen Lisowski, Andreas
Grönke, Volker Frähms, Martin Till, Gerd
Weinecker, Werner Weber.
TSV Krofdorf-Gleiberg
(1987/88: Zweiter Platz)
Zugänge: Rolf Geisel, Carsten Speier (beide ASV
Gießen), Albert Theilig (TSV Rödgen), Dirk Velke
(SC Waldgirmes), Thorsten Schauberick (eigene
Jugend).
Abgänge: Matthias Hrachovec (VfB 1900 Gießen),
Gerald Hrachovec (FC Werdorf), Jörg Ahnert,
Frank Leicht, Bernd Staudt (alle TSV Launsbach).
Trainer: Udo Wehnes (zweites Jahr).
Tor: Daniel Lenz, Markus Schwarz, Kai Bender.
- Abwehr: Frank Fenderl, Wolfgang Meier, Ralph
Küpper, Oliver Wiegand, Ottmar Nather, Frank Etzelmüller,
Uwe John, Burkhard Gerlach, Peter Hofmann,
Thorsten Schauberick. - Mittelfeld und
Angriff: Andreas Valentin, Jürgen Volk, Michael
Leib, Frank Rüspeler, Achim Kleczka, Enrico Hrachovec,
Dirk Baar, Uwe Schmidt, Dirk Velke, Carsten
Speier, Rolf Geisel, Albert Theilig, Ralph Düring.
SV Salzböden
(1987/88: Dritter Platz)
Zugänge: Thomas Brecht (TV Trais-Horloff), Michael
Hannack (SV Odenhausen, A-Jugend), Thorsten
Sauer (eigene Jugend).
Abgänge: keine.
Trainer: Jochen Kühn (Spielertrainer, drittes
Jahr).
Tor: Thomas Brecht, Harald Lattus. - Abwehr:
Roland Becker, Detlef Szauter, Norbert Kraft, Jörg
Steiß, Volker Muth, Kurt Oehler. - Mittelfeld und
Angriff: Stefan Blaho, Ralf Gabriel, Stefan Groeger,
Markus Henkel, Ralf Lippert, Holger Schwarz,
Hans-Jürgen Szauter, Ralph Wagner.
SV Odenhausen/Lahn
(1987/88: Fünfter Platz)
Zugänge: Michael Gerhard, Oliver Koch, Stefan
Krieg, Dirk Zecher, Michael Deutsch, Kai Scharle,
iø;,
Kreisliga B Gießen vor derSaisona
; ;
.
1
2 ^ 3f
..
Ein Verein, dem in der Gruppe Nord einiges zugetraut wird: TSV Krofdorf-Gleiberg, für den hier
Joachim Kleczka am Ball ist (Foto: Kneißl)
Andreas Fleischmann, Michael Eichenlaub (alle eigene
Jugend).
Abgänge: Norbert Mansky (VfR Lich), Jürgen
Mattem n (SV Roth-Argenstein), Peter Zuckermann
(SG Trohe), Gugliemo Pellizzi (TSG Alten-Buseck).
Trainer: Hermann Jeske (erstes Jahr).
Tor: Mark Colazzo, Ralf Schneider, Michael Gerhard.
- Abwehr: Dittmar Kreis, Achim Schneider,
Udo Gietmann, Dirk Zecher, Dieter Laubinger, Oliver
Becker, Marko Merenyi, Kai Scharle. - Mittelfeld
und Angriff: Andreas Reich, Steffen Schleich,
Michael Deutsch, Michael Eichenlaub, Oliver
Koch, Mario Knauß, Andreas Fleischmann, Gerd
Kremer, Stefan Krieg.
VfB Wißmar
(1987/88: Sechster Platz)
Zugänge: Peter Gaedeken (Dänemark), Markus
Bechthold (Sportfreunde Burkhardsfelden), Hans
Bechthold (SG Bersrod/Lindenstruth), Markus
Scheitler (VfB 1900 Gießen), Till-Georg Mühlhaus
(eigene Jugend).
Abgänge: Peter Volk, Thomas Speier, Roland
Maier, Karsten Nestor (alle TSV Launsbach), Henrik
Schmidt (USA).
Trainer: Horst Wachholz (erstes Jahr).
Tor: Torsten Claus, Detlef Puls. - Abwehr: Harald
Kämmerer, Roger Balser, Uwe Spaar, Jens
011inger, Uwe Pfaff, Manfred Meyer, Jürgen Frey,
Torsten Stefan, Ingo Schleher, Klaus Drommershausen.
- Mittelfeld und Angriff: Jörg Schnell,
Christian Dix, Jens Prinz, Heinz Puls, Siegbert
Hammel, Clemens Müller, Reiner Schwalm, Ralf
Nees, Elmar Kämmerer, Götz Nehmet, Till-Georg
Mühlhaus, Peter Gaedeken, Markus Bechthold,
Hans Bechthold, Markus Scheitler, Ingo Hanika.
Türkspor Gießen
(1987/88: Siebter Platz)
Zugänge: keine.
Abgänge: Kamil Bingöl, Adnan Ulusoy (beide
Ziel unbekannt).
Trainer: Markus Rahaus (erstes Jahr).
Tor: Ünal Celebi. - Abwehr: Mesut Inanc, Mehmet-Ali
Ogur, Sedat Ökic, Nacim Ozean, Oktay Özcamlica,
Omer Karetli. - Mittelfeld und Angriff:
Kani Yener, Ali Atmaca, Mehmet Gürbüs, Ünal
Nuretin, Ali Akillar, Bayram Bingöl, Bayram Atmaca,
Mehmet Ögütcü, Turan Erschantürk, Temiz Decalan.
Spvgg. Frankenbach
(1987/88: Neunter Platz)
Zugänge: Thomas Freudenstein (SV Garbenteich),
Andreas Runzheimer (VfB Erda), Ralf van
den Brink (SC Krumbach), Jens Windolf, Dirk van
den Brink, Udo Becker, Wolfram Franke (alle eigene
Jugend).
Abgänge: Jörg Kauer, Harald Bastian, Jürgen
Wack (alle Laufbahn beendet).
Trainer: Norbert Bena (Spielertrainer, drittes
Jahr).
Tor: Ingolf Weidl, Ralf van den Brink. - Abwehr:
Dieter Maus, Ralf Schneider, Jürgen Franke, Michael
Bernhardt I, Roger Gerth, Dirk van den
Brink, Thomas Freudenstein, Michael Seibert,
Wolfram Franke, Wolfgang Rühl, Wolfgang Weber.
- Mittelfeld und Angriff: Volker Blaschka, Thomas
Wagner, Mario Schneider, Jens Windolf, Ingo
Mühlich, Andreas Runzheimer, Axel Seibert, Timo
Jakob, Hans-Jürgen Redant, Michael Bernhardt II,
Udo Becker.
Hellas Gießen
(1987/88: Zehnter Platz)
Zugänge: Rolf Korspeter (VfR Hüttrup), Mechmet
Efkan (Espanol Gießen), Antonio Amato (eigene
Jugend), Wagelis Karametos, Asterios Koutinas,
Georgios Delijiannis, Achmet Hussein, Kostas Poli-
tis, Sakis Kadoglou (alle aus Griechenland).
Abgänge: Niko Cavesas (Blau-Weiß Gießen), Ragib
Terzic (Jugoradnik Gießen), Salvatore Gentile
(Juniores Gießen).
Trainer: Josef Cerny (erstes Jahr).
Tor: Athanassios Savakis, Tassos Paschalidis,
Asterios Koutinas. - Abwehr: Georgios Woglis,
Giuseppe Magiameli, Kostas Iatrou, Riza Karakas,
Paschalis Papadakis, Wagelis Karametos, Achmet
Hussein, Kostas Politis, Dimitrios Savakis, Kostas
Apostolou, Uwe Riegel, Bernd Magel. - Mittelfeld
und Angriff: Wolfgang Engelking, Bernhard Ruhland,
Claudius Groß, Alfred Goerrike, Peter Weigert,
Toni Birk, Sakis Kouroudis, Willi Magel, Pantelis
Xenokalakis, Sawas Paschalidis, Bernhard
Horn, Rolf Korspeter, Antonio Amato, Sakis Kadoglou,
Mechmet Efkan, Christos Xenokalakis.
TSV Weipoltshausen
(1987/88: Elfter Platz)
Zugänge: Stefan Gessner, Markus Rücker (beide
SC Gladenbach).
Abgänge: Bernd Rink (TSV Oberwalgern), Walter
Koch (SV Kirchvers).
Trainer: Holger Krause (Spielertrainer, viertes
Jahr)
Tor: Uwe Rühl, Kurt Kraft. - Abwehr: Stefan
Bernhardt, Alwin Barth, Dirk Rühl, Volker Rühl,
Helmut Schneider, Klaus Elbrecht, Egon Rühl, Andreas
Wahl. - Mittelfeld und Angriff: Holger
Krause, Frank Happel, Thorsten Fink, Markus
Rücker, Werner Rücker, Hans Rücker, Klaus Debus,
Stefan Gessner, Thomas Mannsfeldt, Michael
Wack.
TSV Launsbach
(1987/88: Zwölfter Platz)
Zugänge: Jörg Ahnert, Frank Leicht, Bernd
Staudt (alle TSV Krofdorf-Gleiberg), Michael Thau,
Mario Amlung (beide SC Waldgirmes), Dirk Althaus
(VfB 1900 Gießen), Stephan Krause (SG Kinzenbach),
Ronald Delius (VfB Erda), Roland Maier,
Peter Volk, Thomas Speier, Karsten Nestor (alle
VfB Wißmar), Rüdiger Schmidt, Udo Leib (beide
reaktiviert), Dietrich Berding, Helmut Weick, Rolf
Dellner, Achim Pahlke, Thorsten Kraft, Christoff
Würtele (alle eigene Jugend).
Abgänge: Michael von Derschau (Laufbahn beendet).
Trainer: Walter Etzelmüller (erstes Jahr).
Tor: Rolf Hahn, Ronald Delius, Robert Geißler,
Rolf Dellner. - Abwehr: Peter Volk, Mario Am-
lung, Burkhard Irnich, Dirk Mertinke, Peter
Dampf, Bernd Frey, Dietmar Kienholz, Frank
Leicht, Uwe Scheil, Matthias Krause, Achim Pahlke,
Helmut Weick, Dietrich Berding, Timo Bartsch,
Hans-Werner Pfaff, Udo Leib, Jürgen Horn. - Mittelfeld
und Angriff: Roland Maier, Jörg Ahnert,
Bernd Staudt, Michael Thau, Dirk Althaus, Thomas
Speier, Ulrich Frey, Stephan Krause, Karsten Nestor,
Thorsten Kraft, Christoff Würtele, Rüdiger
Schmidt, Peter Mühlich, Arno Bender, Alex
Schmitt, Alessandro Scarlotto.
Jugoradnik Gießen
(1987/88: Gruppe West/13. Platz)
Zugänge: Martin Verdun, Miguel Ruiz Guerrera
(beide Espanol Wetzlar), Mario Penesi (Cappel),
Hassan Ahmadi, Javad Kouchemeshgi (beide Pars
Gießen), Ferenz Hanijak (SV Frohnhausen), Miso
Mrkonjic, Zoran Mrkonjic (beide SG Kinzenbach),
Ragib Terzic (Hellas Gießen).
Abgänge: Krunoslav Babic (FC Burgsolms),
Klaus-Peter Helfrich (SV Langd).
Trainer: Mirsad Demirovic (erstes Jahr).
Tor: Milorad Cvijetic, Dragan Pesic, Dragan Marie.
- Abwehr: Predrag Lukacevic, Hassan Ahmadi,
Dragan Jovanic, Ragib Terzic, Ferenz Hanijak,
Sinisa Guzic. - Mittelfeld und Angriff: Martin
Verdun, Fahir Hadzihabdic, Mario Penesi, Zoran
Mrkonjic, Stjepan Mitrovic, Javad Kouchemeshgi,
Smajl Rashtaj, Goran Seslija, Sakib Sakib, Nikola
Mijatovic, Miso Mrkonjic.
SV Kirchvers
(1987/88: 14. Platz)
Zugänge: Joachim Löhr, Michael Kuhl (beide
VfB Erda), Walter Koch (TSV Weipoltshausen).
Abgänge: Klaus Feja, Thomas Brill (TSV Königsberg).
Trainer: Dieter Leinberger (erstes Jahr).
Tor: Joachim Löhr, Norbert Tunkel, Ralf Schneider.
- Abwehr: Hans-Jürgen Klein, Walter Koch,
Bodo Hofer, Volker Abel, Holger Reisfelder, Detlef
Schmidt. - Mittelfeld und Angriff: Jörg Schneider,
Schramm, Michael Kuhl, Frank Barth, Christian
Jung, Dietmar Giebel, Rolf Groß, Carsten
Abel, Jens White, Manfred Wack.
SC Krumbach
(1987/88: 15. Platz)
Zugänge: Thomas Plaum (RSV Rommelshausen),
Willi Merkel (HSV Hachborn), Franco Catalanotto
(bisher ohne Verein), Axel Blahusch, Ralf
Herrmann (beide eigene Jugend).
Abgänge: Ralf van den Brink (Spvgg. Frankenbach).
Trainer: Timo Hermann, Jürgen Oehler (Spielertrainer,
erstes Jahr.)
Tor: Thomas Plaum. - Abwehr: Holger Etzelmüller,
Dirk Keil, Dirk Jost, Friedhelm Schmidt,
Uwe Blahusch. - Mittelfeld und Angriff: Jörg
Herrmann, Roger Mühlich, Carsten Lepper, Andreas
Lepper, Andre Knauff, Stefan Albach, Klaus
Karrenberg.
SG Vetzberg
(1987/88: 16. Platz)
Zugänge: Holger Hederich (TSV Königsberg),
Johannes Stallmann (bisher ohne Verein), Frank
Triller (SKG Rodheim-Bieber), Bernd Waldschmidt
(SV Beltershain), Peter Weber (SV Ettingshausen),
Matthias Cloos, Norbert Schneider (beide
TSF Heuchelheim).
Abgänge: Oskar Epp, Jürgen Römer, Karl-Heinz
Reiss (alle Laufbahn beendet).
Trainer: Reimund Bremer (Spielertrainer, zweites
Jahr).
Tor: Jörg Spahr, Holger Hederich. - Abwehr:
Guido Drescher, Karsten Kaletsch, Günther Lohr,
Gunar Mattem, Burkhardt Schmidt, Otfried Vogel,
Bernd Waldschmidt, Norbert Schneider. - Mittelfeld
und Angriff: Thomas Crombach, Siegfried
Hauska, Peter Klee, Andre Schulz, Roger Schuster,
Johannes Stallmann, Frank Triller. Holger Waldschmidt,
Peter Weber, Bertram Weil, Matthias
Cloos, Uwe Stenzel.
Traum eines jeden Fußballers: Den Tormann in die eine, den Ball in die andere Ecke schicken
(Foto: Kreuzer)
Mittwoch, 3. August 1988 SPORT Nummer 178 - Seite 12
Ihrer Freude freien Lauf werden auch in dieser
Serie wieder viele Spieler lassen, zumal in der
Kreisliga B nicht nur die jeweiligen Gruppensieger,
sondern auch die Zweit- bis Viertplacierten
nach oben »rutschen« (Foto: Leipold)
Eintracht Lollar
1987/88: Absteiger
Zugänge: Peter Glitsch (TSV Garbenheim),
Bernd Großhaus (TSG Reiskirchen), Turgay Güler
(Türkspor Gießen), Markus Werner, Thomas Herrmann,
Roger Limberger (alle eig. Jugend).
Abgänge: Frank Hartmann (TuS Naunheim),
Karl-Heinz Müller (SG Utphe/Trais-Horloff), Antonio
Mestre, Michael Runzheimer (beide TV
Mainzlar).
Trainer: Rolf Nicolai (im 1. Jahr/zuletzt SKV
Obbornhofen).
Spielerstamm - Tor: Stefan Müller, Karl Baba. -
Abwehr: Atila Sobola, Peter Glitsch, Jörg Kraus,
Udo Steinbrecher, Thomas Hermann, Markus Werner.
- Mittelfeld und Angriff: Oliver Hoffmann,
Markus Müll, Achim Müller, Jörg Brömer, Rüdiger
Schwaim, Georg Sobola, Dieter Müller, Stefan Bartheld,
Holger Thimm, Roger Limberger.
TSV Londorf
1987/88: zweiter Platz
Zugänge: Jörg Lich (eigene Jugend), Wolfgang
Nahrgang (ACE Gießen).
Abgänge: Gerold Herdmann (TSV Grünberg).
Trainer: Bernd Wieczorek (im 3. Jahr).
Tor: Ingo Lich. - Abwehr: Jürgen Dörr, Hans-
Heinz Fabel, Heiko Großhaus, Jürgen Höres, Ralf
Pfeiff, Gunter Thiel, Horst Weber. - Mittelfeld und
Angriff: Thomas Becker, Dieter Kolios, Burkhard
Kracht, Karl Leithäuser, Jörg Lich, Ralf Lich, Antonio
Marques, Wolfgang Nahrgang, Peter Rabenau,
Dave Ratcliffe, Michael Schiertz, Bernd Wieczorek.
VfL Weitershain
1987/88: dritter Platz
Zugänge: Hardy Taut (SV Nieder-Ofleiden), Edmund
Keil, Bernhard Kratz (beide FSV Lumda).
Abgänge: Eckhard Schneller (SV Atzenhain),
Thomas Reichert (SV Seulberg), Besim Agca (unbekannt).
Trainer: Hermann Naumann (1. Jahr).
Spielerstamm - Tor: J. Tornau, Andreas Theiß,
Arno Erb. - Abwehr: Herbert Fischer, Uwe Münch,
Ralf Nicklas, Hardy Taut, Michael Dörr, Peter
Schlosser, Rüdiger Theiß, Stefan Feldbusch, Ralf
Schier/, Guido Kaus, Oliver Feldbusch. - Mittelfeld
und Angriff: Mathias Schierl, Thilo Erb, Stefan
Reichert, Hermann Naumann, Frank Faulstich,
P. Theiß, Matthias Keller, Thilo Kaus, Timo Bergmann,
B. Sehrt, N. Lehl, Bernhard Kratz, Edmund
Keil.
TSG Alten-Buseck
1987/88: vierter Platz
Zugänge: Jörg Leidner (A-Jugend VfB 1900 Gießen),
Alexander Bär (A-Jugend Eintracht Lollar),
William Wayt (A-Jugend FC Großen-Buseck), Tho-
mas Seibert (eigene Jugend), Klaus Winhauer (TSV
Niederweimar), Matthias Port (FSV Steinbach),
Guglielmo Pellizzi (SV Odenhausen/Lahn).
Abgänge: Peter Mazur, Peter Kliemann, Joachim
Wachholz und Burkhard Schulz (alle Spfr. Oppenrod),
Matthias Schmidt (SG Trohe).
Trainer: Berd Vogel (im 1. Jahr).
Tor: Markus Eckhardt. - Abwehr: Kurt Hardt,
Holger Kind, Holger Hartmann, Udo Wagenbach,
Erich Wissmar. - Mittelfeld und Angriff: Frank
Leidner, Achim Deichert, Jörg Fink, Harald Hendrich,
Hagen Schmidt, Ali Demir.
SV Saasen
1987/88: fünfter Platz
Zugänge: Erol Yaner, Jörg Luckert (eigene Jugend),
Oliver Stock (Jugend SV Harbach).
Abgänge: Dirk Simasek (SV Harbach).
Trainer: Rolf Schmitt (im 2. Jahr).
Tor: Thomas Klement, Frank Simasek. - Abwehr:
Michael Klement, Rolf Kammler, Dieter
Warnke, Udo Klös, Erol Yaner, Steffen Kutscher. -
Mittelfeld und Angriff: Erhard Karger, Hans
Münch, Ralf Menz, Hartmut Swoboda, Uwe Menz,
Siegfried Rauch, Oliver Stock, Norbert Gilg, Jürgen
Damm.
Kreisliga B Gießen vor der Saison 189
GRUPPE OST
Großes Gerangel um die
Plätze eins bis vier
(ra) Arme hochkrempeln, Stutzen hochziehen. Es
kann losgehen. In der Kreisliga B Gießen weht
1988/89 ein ganz besonderer Fußball-Wind. Ein Saison-Luftzug
reicht diesmal aus, um gleich vier
Mannschaften pro Staffel eine bzw. zwei Etagen
nach oben zu befördern. Auf Gießener Fußball-
Kreisebene gibt es ab der Spielzeit 1989/90 eine
zwischen die seitherigen Kreisligen A und B geschaltete
»Kreisleistungsklasse A« (Orginalton Willi
Schreiner), die für viele Vereine nunmehr d a s 88/
89er-Ziel darstellt. Der Staffelsieger nimmt zwei
Klassen-Stufen, die Teams auf den Plätzen zwei bis
vier eine.
Durch diese sportliche Aufwertung des Spielbetriebs
wird natürlich auch in der Gruppe Ost das
Gerangel um die Plätze eins bis vier enorm groß
sein. Die Zahl der Anwärter ist groß, eine Chance
ausrechnen wird sich insgeheim wohl jeder.
Die 1987/88 in »dieser Gegend« angesiedelten
Mannschaften dürften auch diesmal wieder eine
ähnliche Rolle spielen. VfL Weitershain, TSG Alten-Buseck,
TSV Londorf und SV Saasen sind sich
allerdings der weitaus größeren Konkurrenz bewußt.
Der SV Geilshausen (obwohl Sturmführer
Heiko Hofmann zum FSV Steinbach wechselte),
FC Rüddingshausen, TSG Reiskirchen und SG
Kesselbach/Odenhausen werden diesen sicherlich
das Leben recht schwer machen. Bleibt zudem abzuwarten,
ob Absteiger Eintracht Lollar seine Talfahrt
beenden kann und den Neuanfang gleich im
oberen Tabellendrittel der Kreisliga B startet. Wie
gesagt, die Zahl der Bewerber ist groß.
SV Geilshausen
1987/88: sechster Platz
Zugänge: Markus Schröder, Michael Pfeffer (beide
eigene Jugend).
Abgänge: Heiko Hofmann (FSV Steinbach).
Trainer: Ottmar Becker (im 2. Jahr).
Tor: Ottmar Becker, Bodo Grün. - Abwehr: Lothar
Luft, Rüdiger Luft, Manfred Wissner, Andreas
Metka, Mario Sagrauske, Günther Fritsch, Manfred
Erb. - Mittelfeld und Angriff: Frank Hofmann,
Michael Harnack, Mathias Schomber, Burkhard
Vogel, Wolfram Luft, Alexander Luh, Volker Wagner,
Martin Kuhl, Th. Prade, Markus Schröder, Michael
Pfeffer, Holger Muth.
FC Rüddingshausen
1987/88: siebter Platz
Zugänge: Joachim Zahrt (SV Beltershain), Stefan
Saager, Ralf Wißner (eigene Jugend).
Abgänge: Harry Feldbusch, Otmar Röcker (beide
TSV Bernsfeld).
Trainer: Ewald Thomas.
Tor: Thilo Erdmann, Thorsten Koch, Joachim
Zahrt. - Abwehr: Peter Genth, Thomas Genth,
Jens Thomas, Norbert Magel, Edgar Zarstek, Gotthard
Bender, Friedhelm Maikranz, Stefan Saager,
Achim Mämpel, Andreas Müller, Horst Wagner, Michael
Münch. - Mittelfeld und Angriff: Harald
Bernd Wieczorek (r.) und Andreas Benner (5)
zählen mit ihrem TSV Londorf auch diesmal
wieder zum Favoritenkreis der Gruppe Ost
(Foto: Weis)
Auf ihre Kosten kommen die Fußball-Zuschauer auch in der Kreisliga B Gießen, wenn die Stürmer
zu solch risikofreudigen Fernschüssen bereit sind. In der Gruppe Ost war dies 1987/88 der Fall, was
für 1988/89 natürlich wieder hoffen läßt (Foto: Borst)
Heidt, Stephan Thomas, Andreas Lich, Markus
Sperl, Michael Wißner, Klaus-Dieter Mämpel, Stefan
Weimer, Thomas Wißner, Ralf Wißner, Thomas
Pfeiff, Thomas Muck, Thomas Rieb.
SG Kesselbach/Odenhausen
1987/88: achter Platz
Zugänge: Jan Hirnet (eigene Jugend), Hanfried
Rühl (eigene Jugend).
Abgänge: Peter Müller (SG Staufenberg/Daubringen),
Peter Hühnergarth (unbekannt), Holger
Vollrath (SV Annerod).
Trainer: Dieter Skrzypek (Spielertrainer (im 1.
Jahr).
Tor: Peter Blaufelder, Markus Haupt. - Abwehr:
Stephan Krug, Martin Rühl, Thomas Krämer, Roland
Vollrath, Peter Reif, Harald Kwartnik, Udo
Krug. Volker Keller, Harald Mauer, Michael Piontke,
Walter Maikranz. - Mittelfeld und Angriff:
Dieter Skrzypek, Günter Reinheimer, Edwin
Höchst, Uwe Schäfer, Willi Belloff, Jan Hirnet,
Hanfried Rühl, St. Vogt, J. Bayer, L. Wießner,
Achim Köhler, Helmut Kwartnik, Martin Dörr, Ralf
Finkenstein, Hans-Jürgen Valentin, Milano
Sommer.
TV Mainzlar
1987/88: achter Platz (Gruppe Nord)
Zugänge: Antonio Mestre (Eintracht Lollar),
Erhan Karakus, Sergio Almeida, Julio Lopes, Anto-
nio Lopes (alle bisher ohne Verein), Michael Runzheimer
(Eintracht Lollar).
Abgänge: Harry Pfeiffer (SV Staufenberg).
Trainer: Antonio Charrua, Spielertrainer (im 1.
Jahr).
Tor: Jochen Wack, Jürgen Reuter. - Abwehr:
Guiseppe Mangiameli, Louis Lorenco, Erdal Karakus,
Antonio Charrua, Holger Wack. - Mittelfeld
und Angriff: Mario Leao, Rainer Fuchs, Carlos
Rodrigues, Fernando Fatia, Francosco Soares, Jörg
Hertstein, Manuel Carvalho.
SG Trohe
1987/88: neunter Platz
Zugänge: Andreas Schönefeld, Norbert Reklies
(TSV Allendorf/Lahn), Matthias Schmidt (TSG
Alten-Buseck), Markus Krug (FC Großen-Buseck),
Peter Zuckermann (SV Odenhausen/Lahn), Adnan
Ulndag, Mehmet Deniz (Türkspor Gießen).
Abgänge: Michael Rau (VfB 1900 Gießen).
Trainer: Spielertrainer Peter Becker (im 3. Jahr).
Tor: Reiner Münch, Peter Körber. - Abwehr:
Sven Baumert, Salih Baysay, Stefan Grönke, Peter
Zuckermann, Dirk Schaub, Manfred Schemken,
Holger Schulz, Hilmar Panzer. - Mittelfeld und
Angriff: Faruk Aydin, Peter Becker, Thomas Carl,
Markus Krug, Friedel Licher, Sven Marschinke,
Dimi Megas, Norbert Reklies, Andreas Schönfeld,
Seyd-Ali Mohsin, Matthias Schmidt, Dieter Wak-
ker, Holger Wagner, Matthias Weigand, Dirk Hess,
Mehmet Deniz, Adnan Vludag.
TSG Reiskirchen
1987/88: zwölfter Platz
Zugänge: Andreas Lenz (FSV Beuern), Karl Otto
Balzer (ACE Gießen), John Randolph (ACE Gießen),
Carsten Wendorf, Jörg Lindenstruth, Alexander
Wenz und Matthias Rudl (alle eigene Jugend).
Abgänge: Andreas Kutscher (FC Großen-Buseck),
Thomas Hauschka (TSV Allendorf/Lahn).
Trainer: Herbert Walden (im 1. Jahr).
Tor: Andreas Gottfried, Matthias Rudl. - Abwehr:
Frank Burkhard, Hubert Möbus, Carsten
Wendorf, Thomas Engelbrecht, Karl-Heinz
Schwarzhaupt, Rolf Kinzebach, Uwe Dzierzewski,
Stefan Peter. - Mittelfeld und Angriff: Marcus
Jünger, Thorsten Dyck, Marcus Karger, Udo Polzin,
Karl-Otto Balzer, John Randolph, Jens Reimann,
Jens-Olaf Hillebrecht, Andreas Lenz, Martin
Brück, Udo Nachtigall.
SV Stangenrod
1987/88: 13. Platz
Zugänge: Ufuk Ergel (JSV Lehnheim), Lars Wenzel
(TSV Grünberg), Heinz Laub (FC Rüddingshausen).
Abgänge: Michael Nehmitz (unbekannt), Bernd
Rieb (unbekannt).
Trainer: Heinz Finow (im 2. Jahr).
Tor: Jürgen Theiß, Jagues Jayles. - Abwehr:
Klaus Jürgen Hahn, Udo Lindemann, Bernd Sauerwein,
Reinhard Schulz, Michael Theiß, Volker
Maurer, Dieter Queckbörner, Helmut Fesel, Jürgen
Dörr. - Mittelfeld und Angriff: Dieter Lindemann,
Lothar Seng, Bernd Vetter, Harald Fesel, Mario
Hofmann, Lars Wenzel, Ufuk Ergel, Heinz Laub,
Klaus Kunkel, Eckhard Körber, Hans Jürgen ten
Elsen.
FSV Lumda
1987/88: 14. Platz
Zugänge: Berry Maieritsch (bisher ohne Verein),
Bernd Hubner, Rainer Wilhelm (beide eig. Jugend).
Abgänge: Alexander Roehmig (TSG Nieder-Ohmen),
Bernhard Kratz, Edmund Keil (beide VfL
Weitershain).
Trainer: Gerhard Müller (1. Jahr).
Spielerstamm - Tor: Jürgen Krummey, Rainer
Wilhelm, Ortwin Sohl. - Abwehr: Jürgen Pest,
Norbert Müller, Rüdiger Kratz, Martin Swoboda,
Peter Kratz. - Mittelfeld und Angriff: Marco Roe-
mer, Reinhard Krummey, Ralf Henkelmann, Joachim
Röhmig, Markus Niebergall, Bernd Hubner,
Berry Maieritsch, Frank Hubner, Markus Dapper,
Holger Foerster.
SV Beltershain
1987/88: 15. Platz
Zugänge: Alexander Stöhr (SV Harbach),
Claus-Peter Hellwing (JSV Lehnheim), Meiko
Grasmäher, Udo Schäfer, Andreas Rössinger, Dominik
Kuhn (alle FSV Lumda).
Abgänge: Bernd Waldschmidt (SG Vetzberg),
Joachim Zahrt (FC Rüddingshausen).
Trainer: Walter Klimek (im 2. Jahr).
Tor: Alexander Stöhr, Dominik Kuhn, Heinrich
Schnecker. - Abwehr: Herbert Hartmann, Mathias
Steinfeld, Klaus-Dieter Petri, Rüdiger Magel, Udo
Schäfer, Thorsten Petri, Andreas Rössinger. - Mittelfeld
und Angriff: Gunnar Bellof, Peter Hellwing,
Heiko Grasmäher, Ralf Petri, Bernadino Santos,
Jon Losca, Markus Stehr, Bernd Lange, Hartmut
Schlosser, Stephan Krag, Thomas Dechert,
Siesmar Menz, Michael Hank.
FSV Beuern
1987/88: 16. Platz
Zugänge: keine.
Abgänge: Thomas Pfannerstill (FC Gr.-Buseck)
Uwe Zimmer (Garbenteich), Andreas Lenz (TSG
Reiskirchen), Andreas Krug, Manfred Scheld, Michael
Haas, Volker Zipf, Robert Steuernagel (alle
Spfr. Oppenrod).
Trainer: Gerhard Noll (im 3. Jahr).
Tor: Hans-Joachim Weber, Rainer Müller. - Abwehr:
Andreas Böhme, Günter Pfeiffer, Wolfgang
Schneider, Stefan Zinsheim, Günter Ranft, Otmar
Heimberger, Jörg Hofmann. - Mittelfeld und Angriff:
Rene Böhme, Thomas Fitztum, Rainer Hofmann,
Ernst Nachtigall, Walter Röhrig, Uwe Steuernagel,
Martin Volk, Lutz Wißner, Wolfgang Woitschitzky,
Stefan Krämer.
Turabdin Gießen
1987/88: neu
Zugänge: Tasci Gebro (SC Waldgirmes), Ilyas
Kucukkaplau (TSV Langgöns), Suleyman Yildirim
(TSF Heuchelheim).
Abgänge: Isol Celik, Nuri Celik, Ilhan Celik (alle
Turabdin Soryoyo).
Trainer: Vito Tari (2. Jahr).
Spielerstamm - Tor: Destin Tan. - Abwehr:
Pier Barsoum, Besim Tan, Vasti Alpsoy, Hanna
Kucukkaplau, Nazan Aydin, Yildirim Sulnu. - Mittelfeld
und Angriff: Tasci Gebro, Suleyman Yildirim,
Ilyas Kucukkaplau, Fuat Basmaci, Metin Tan,
Syhel Turgut, Idmon Hanna, Abdulahad Gouriye,
Orhan Basmaci, Iskender Bulut, Temer Tecin.
Mittwoch, 3. August 1988 SPORT Nummer 178 - Seite 13
Favoritenstellung scheint
erneut recht klar zu sein
GRUPPE SÜD: Fast alle sehen SG Birklar vorn - Zwei zogen zurück
(pg) Wie in der letzten Saison scheint es auch für die neue Spielzeit in der Gruppe Süd einen
eindeutigen Favoriten zu geben. Was im letzten Jahr der SKV Obbornhofen war, soll nun die
SG Birklar sein. Mit anderen Worten: Nach dem zweiten Platz 1987/88 und weiteren Verstärkungen
sehen die meisten Vereinsvertreter die SG Birklar als klaren Meisterschaftsfavoriten
für 1988/89 an.
Mit Abstrichen wird auch TuS Eberstadt wieder
genannt. Da der Spielerstamm gegenüber
der Vorsaison fast unverändert gehalten werden
konnte, wird man wohl zumindest wieder
vorn mitmischen. Ähnliches gilt auch für den
VfL Muschenheim und den SV Wetterfeld.
Schwerer sind hingegen die »Übersiedler«
einzuschätzen. Die SG Lardenbach/Weickartshain,
der SV Ettingshausen (beide aus der
Gruppe Ost) und der SV Dorf-Güll (vorher
Gruppe West) sind Mannschaften, denen ein
Platz im gehobenen Mittelfeld durchaus zugetraut
werden kann. Noch schwerer sind Baby-
Ion Pohlheim und die SG Ober-Bessingen/Non-
SG Birklar
1987/88: zweiter Platz
Zugänge: Heinz-Jürgen Schäfer (TSV Grünberg),
Harald Edler, Matthias Kuhl (beide Freie
TSG Gießen), Jürgen Linsig, Jürgen Wagner (beide
VfL Muschenheim), Thomas May (TSG Leihgestern),
Frank May (FC Grüningen), Stefan Höhl,
Thorsten Noll, Volker Lenzing, Stefan Häuser (alle
eigene Jugend).
Abgänge: Holger Protzner (TSV Treis/Lda.),
Wolfgang Galenski (Espanol Gießen), Uwe Mönke
(SKV Obbornhofen), Andreas Prockl (TSV Villingen),
Jürgen Kruel (Manching), Udo Lechens, Rainer
Reuschling (beide Laufbahn beendet).
Trainer: Achim Mohr (Spielertrainer, 1. Jahr).
Tor: Frank Lechens, Ralf Diehl, Jörg Orlicki. -
Abwehr: Michael Fürle, Thomas Heyer, Bernhard
Müller, Peter Scheichenost, Burkhard Schmidt,
Michael Dille, Victor Cortes, Heiko Otten, Volker
Lenzig, Thorsten Noll, Heinz-Jürgen Schäfer,
Frank May, Frank Langwasser, Harald Edler, Jür-
gen Wagner I. - Mittelfeld und Angriff: Ulrich
Döll, Christoph Brückmann, Wolfgang Schmidt,
Holger Haub, Matthias Kuhl, Ricardo Cortes, Rainer
Gottwals, Peter Herth, Jürgen Wagner II, Stefan
Häuser, Ocan Nazifoglu, Jens Witzenberger,
Norbert Kuhl, Thomas Schmidt, Hans Meusel,
Klaus Debus, Rainer Meusel, Stefan Höhl, Thomas
May, Jürgen Linsig.
TuS Eberstadt
1987/88: dritter Platz
Zugänge: Thomas Ritzel (VfR Lich), Marko
Detschka (VfR Butzbach), Mathias Holz (TSV
Ober-Ohmen).
Abgänge: Holger Reitschmidt (Ziel unbekannt).
Trainer: Gerhard Drechsler (1. Jahr).
Tor: Karl-Heinz Schäfer, Hans-Wilhelm Nuspl. -
Abwehr: Mathias Polzer, Uwe Reitschmidt, Dieter
Schneider, Werner Kloryczak, Andreas Holz, Reinhard
Schümann, Ralf Seitz, Volker Stenke, Markus
Bauer. - Mittelfeld und Angriff: Holger Reitz, Michael
Bier, Eckhard Felsing, Steffen Holz, Thorsten
Bittendorf, Hilmar Reitz, Roger Reitschmidt, Marko
Detschka, Thomas Ritzel, Mathias Holz.
VfR Lich II
1987188: vierter Platz
Zugänge: keine. - Abgänge: Karl-Heinz
Schmidt, Horst Becker (beide Laufbahn beendet).
Trainer: Rainer Klaus.
Spielerstamm - Tor: Thomas Bernard. - Abwehr:
Hans-Dieter Machner, Ercan Hoekelekly, Ingo
Niesner, Heiko Niesner, Michael Mosthaf, Nor-
Kreisliga B Gießen vor der Saison 1 89
nenroth einzuschätzen. Während erstere mit einem
achten Rang in der Gruppe West eine gute
Auftaktsaison hinter sich haben und sich weiter
verstärken konnten, bleibt abzuwarten, was die
SG um den Spielertrainer Gerullis aus der großen
Menge an Zugängen (meist vom TV Münster)
macht.
Damit wird dann auch ein eher trauriges Kapitel
berührt. Mit dem SV Münster und dem
ASV Nieder-Bessingen haben zwei Vereine aus
der Gruppe Süd zurückgezogen. Während der
SV den Spielbetrieb völlig eingestellt hat, wird
Nieder-Bessingen immerhin in der Kreisliga C
noch mit einer Mannschaft an den Start gehen.
bert Oehlke, Hans-Georg Träger. - Mittelfeld und
Angriff: Steffen Schmidt, Carsten Margraf, Ronald
Hofmann, Heinz Menges, Sascha Koch, Heiko
Brack, Stephan Mulch, Heiko Konradi, Markus
Stumpf.
VfL Muschenheim
1987/88: fünfter Platz
Zugänge: Jörg Probst (ASV Nieder-Bessingen),
Jesry King (FC Trais-Münzenberg), Kai Schumann,
Heiko Kalus (beide eigene Jugend), Michael Krack
(unbekannt).
Abgänge: Jürgen Linsig, Jürgen Wagner (SG
Birklar), Karl-Lothar Wirth, Jörg Becker (beide
Laufbahn beendet).
Trainer: Udo Nier (1. Jahr).
Tor: Peter Stumpf, Holger Weber. - Abwehr:
Harald Weigel, Jürgen Leschhorn, Hans-Jürgen
Theiß, Ulrich Zeidler, Jens Schad, Dieter Spoelstra,
Peter Bendig, Andreas Becker, Andreas Köhler.
- Mittelfeld und Angriff: Jürgen Titz, Hans
Titz, Rainer Nier, Otfried Kammer, Kai Schumann,
Thorsten Brauns, Michael Nier, Heiko Kalus,
Bernd Bendig, Heinz-Werner Wirth.
SV Wetterfeld
1987188: sechster Platz
Zugänge: Uwe Ebert (SV Hoch-Weise/), Klaus-
Dieter Bukow (ASV Nieder-Bessingen), Jens Albach,
Martin Mignon, Lars Schäfer (alle eigene Jugend).
Abgänge: Yasar Altuntepe (VfB Ruppertsburg),
Udo Petermann, Sven Schutheis (beide Teuronia
Laubach).
Trainer: Reinhold Schompert (5. Jahr).
Tor: Uwe Ebert, Ralf Hofmann. - Abwehr: Jens
Albach, Michael Gebe!, Bruno Hackei, Harald Hofmann,
Markus Hofmann, Klaus-Dieter Lutz, Günther
Meerbott, Frank Meerbott, Jürgen Pumm, Willi
Ries, Klaus Römer, Thomas Schmittmann, Manfred
Wörner, Christoph Wörner, Fritz Wittek. - Mittelfeld
und Angriff: Uwe Albach, Klaus-Dieter
Bukow, Hans-Uwe Döll, Andreas Dechert, Manfred
Fritzel, Gerd Jeretzky, Rüdiger Jeretzky, Jochen
Luckert, Hans-Jürgen Lutz, Steffen Mehrbott,
Klaus Mignon, Martin Mignon, Hans-Joachim
Sann, Jens Schäfer, Lars Schäfer, Claus Schmidt,
Reinhold Schompert, Andreas Trapp, Andreas
Tempelfeld, Jürgen Viel.
Türkspor Laubach
1987/88: siebter Platz
Zugänge: Cemal Karaman (Teutonia Laubach).
Abgänge: keine.
Trainer: Erhan Arslan (Spielertrainer, 3. Jahr).
Tor: Peter Großmann, Metin Sirin. - Abwehr:
Nizamettin Acer, Erkan Yildirim, Hasan Ilnem, Ersin
Benzesik, Zekeriya Yildirim, Fedai Aydogmus.
- Mittelfeld und Angriff: Refik Sirin, Emin Karakus,
Halit Sirin, Gökalp Sütcü, Mustafa Zeydonli,
Mehmet Önalan, Ibrahim Aslan, Cemal Karaman,
Osman Oezbeyaz.
Babylon Pohlheim
1987/88: achter Platz (Gruppe West)
Zugänge: Can Kücükkaplan (Teutonia W.-Steinberg),
Yilmaz Donak, Wiliam Masso (beide SV Garbenteich),
Martin Demand, Guido Koopmann, Michael
Sternheim (unbekannt).
Abgänge: keine.
Trainer: Giuseppe Jorio (Spielertrainer, 1. Jahr).
Tor: Nebil Uyar, Nohman Nohman. - Abwehr:
Michael Sternheim, Guido Koopmann, Martin Demand,
Yakup Savci, Nesim Temelci, Can Kücükkaplan,
Yilmaz Donak. - Mittelfeld und Angriff: Besim
Temelci, Cetin Üstüner, Fuat Uyar, Metin Temelci,
Robert Uyar, Bolos Dabbagh.
SG Lardenbach/
Weickartshain
1987/88: 10. Platz (Gruppe Ost)
Zugänge: Ingo Kamenik (TSV Groß-Eichen),
Das wollen die Zuschauer sehen: vielbeschäftig- Stefan Jäger, Thomas Mölcher, Markus Weeke (alle
te Torhüter. eigene Jugend).
In den letzten Zügen: Die Fußball-Sommerpause neigt sich ihrem Ende entgegen, in zehn Tagen
geht es auch auf Gießener Kreisebene wieder um Punkte und Tore. Zeit zum Ausruhen wird dann
kaum noch sein.
Abgänge: keine.
Trainer: Otmar Becker (2. Jahr).
Tor: Berd Irlmeier, Stefan Jäger. - Abwehr: Marco
Böcher, Hans-Dieter Dickel, Thorsten Herdejost,
Frank Hollederer, Ralf Mölcher, Thomas Mölcher,
Peer Theiß, Markus Weeke, Martin Zimmer. -
Mittelfeld und Angriff: Ulrich Ebenhöh, Dieter
Frank, Günter Frank, Jürgen Gill, Gunter Hartmann,
Dieter Kühn, Martin Oswald, Alexander
Reitz, Dietmar Schuch.
SV Steinheim
1987/88: zehnter Platz
Zugänge: Bruno Krieger (TV Trais-Horloff), Jürgen
Weber (Nidda), Ilia Holubeck (TSV Hungen).
Abgänge: Markus Hasse, Jürgen Stolz (beide
Staden), Peter Tonnemacher (Laufbahn beendet).
Trainer: Jürgen Römer (1. Jahr).
Tor: Jürgen Weber, Uwe Langer, Klaus Roch,
Herbert Schulz. - Abwehr: Markus Hofmann, Dietmar
Repp, Otto Schäfer, Uwe Peppler, Rainer
Marx, Peter Konrad, Ronald Schwing, Olaf Hasse,
Uwe Ruppel, Jörg Oberheim, Dieter Jochem, Jürgen
Sieg!. - Mittelfeld und Angriff: Klaus-Peter
Hofmann, Andreas Gärtner, Rainer Desch, Hans-
Jürgen Hasse, Dieter Matthäus, Bernd Schön, Thomas
Zwerenz, Rainer Matthäus, Dieter Jeschkeit,
Manfred Kronhardt, Roland Schmidt, Bruno Krieger,
Jürgen Weber.
SV Ettingshausen
1987/88: elfter Platz (Gruppe Ost)
Zugänge: Wolfgang Hannes (TSV Hungen), Andreas
Hannes, Peter Launspach (beide SV Langd),
Klaus-Reiner Eisenfeller (ASV Nieder-Bessingen).
Abgänge: Pavel Gemsa (TSV Hungen), Peter Weber
(SG Vetzberg).
Trainer: Rudi Lense (1. Jahr).
Tor: Stefan Zimmer, Klaus Eisenfeller, Rainer
Gaumann. - Abwehr: Michael Walter, Stefan Görnert,
Michael Weber, Uwe Aff, Peter Launspach,
Thomas Jenner, Peter Knorr, Frank Port, Frank
Schneider. - Mittelfeld und Angriff: Michael Görnert,
Stefan Meilbeck, Horst Zimmer, Volker
Schneider, Alexander Schagerl, Karl-Heinz Keth,
Dieter Wächter, Wolfgang Hannes, Andreas Han-
nes, Rüdiger Merita.
SG Ober-Bessingen/
Nonnenroth
1987/88: elfter Platz
Zugänge: Hartmut Gröbl, Günter Mohr (beide
ASV Nieder-Bessingen), Wilfried Leipold (TSV Villingen),
Michael Gerullis (SC Cuxhaven), Thomas
Glenske, Klaus Görnert, Ralf Gontrum, Jörg Günther,
Alexander Momberger, Michael Runde, Matthias
Schmieder, Jens Martin Sieg, Henry Emrich,
Jörg Gontrum, Michael Hartsch, Uwe Harder, Ralf
Schlesinger, Dieter Schuster, Ulrich Gontrum, Michael
Hübner (alle SV Münster), Michael Nemitz
(SV Stangenrod), Rainer Momberger, Jörg Göttche
(beide eigene Jugend).
Abgänge: Hans-Jürgen Sack (SG Utphe/Trais-
Horloff), Gilbert Weiß, Jürgen Kühn, Hans-Gerd
Paul (alle Laufbahn beendet).
Trainer: Bernhard Gerullis (Spielertrainer, 1.
Jahr).
Tor: Manfred Leipold, Joachim Hahn, Michael
Runde. - Abwehr: Holger Momberger, Rainer
Momberger, Ferenc Gyutai, Harald Buß, Oliver
Keil, Ralf Gontrum, Klaus Görnert, Michael Nachtigall,
Ingo Gruhn, Michael Nemitz. - Mittelfeld
und Angriff: Dieter Stumpf, Markus Paul, Hartmut
Gröbl, Günter Mohr, Udo Niebergall, Volker
Barth, Roland Bech, Jürgen Dinges, Wilfried Leipold,
Thomas Gleske, Michael Gerullis, Thomas
Diehl, Karl-Ludwig Krick, Jörg Günther, Matthias
Schmieder.
TSV Villingen
1987/88: zwölfter Platz
Zugänge: Andreas Brokel (SG Birklar), Klaus
Schleer (TSV Lauter), Peter Ahrens (SG Bingenheim),
Steffen Schmidt (VfR Lich, A-Jugend), Thomas
Walter, Steffen Stula, Oliver Graf (alle eigene
Jugend).
Abgänge: Andreas Knoll (SV Inheiden), Wilfried
Leipold (SG Ober-Bessingen/Nonnenroth), Marcel
Hoffmann (VfB Rodheim/Horloff), Jürgen Bellof
(Laufbahn beendet).
Trainer: Günther Pfarrer (5. Jahr).
Tor: Manfred Harisch, Achim Harisch. - Abwehr:
Klaus Zimmer, Reiner Geisler, Jürgen Geisler,
Walter Thomas, Peter Ahrens, Horst Leschhorn,
Uwe Diehl, Veit Becker, Wolfgang Krämer,
Michael Kunert, Erwin Olschewski. - Mittelfeld
und Angriff: Reiner Graf, Hans-Joachim Reitz, Andreas
Brokel, Jürgen Melius, Wilfried Döll, Oliver
Graf, Klaus Schleer, Achim Högy, Günter Melius,
Steffen Schmidt, Steffen Stula, Bernd Lausmann,
Klaus Schäfer, Achim Leidner.
VfB Ruppertsburg
1987/88: 13. Platz
Zugänge: Yasar Altuntepe (SV Wetterfeld, A-Jugend),
Harald Hausner (eigene Jugend).
Abgänge: Uwe Gruber (SKV Obbornhofen), Thomas
Leidner (Teutonia Laubach), Jürgen Fischer
(SV Wohnbach).
Trainer: Reinhard Finkernagel (Spielertrainer, 1.
Jahr).
Tor: Harald Hausner, Gernot Löwer, Helmut Heibei.
- Abwehr: Klaus Melius, Holger Seifert, Jürgen
Diehl, Steffen Hausner, Hartmut Wörner, Jens
Wörner, Marco Wenzel, Ralf Trömer, Armin Wagner,
Jürgen Parr. - Mittelfeld und Angriff: Bernd
Ester, Lothar Ester, Lothar Marx, Jürgen Kozy,
Dirk Scheidmüller, Jörg Litzner, Walter Worlit-
schek, Yasar Altuntepe, Rainer Vogeltanz, Achim
Dudler.
VfB Rodheim/Horloff
1987/88: 14. Platz
Zugänge: Dirk Gennermann (SV Inheiden), Marcel
Hoffmann (TSV Villingen), Martin Feuerbach
(SV Langd).
Abgänge: Wolfgang Keller (SV Inheiden), Wolfgang
Momberger (SG Gonterskirchen/Einartshausen),
Ulrich Schmunk (TSV Bellersheim), Edgar
Diehlmann (VfR Ulfa), Hans Wenzel (TV Langsdorf),
Thomas Brecht (unbekannt).
Trainer: Wilfred Boßlau (2. Jahr).
Tor: Udo Hofmann, Lutz Eiser. - Abwehr: Dieter
Boehnke, Bernd Eiser, Matthias Frutig, Gerold
Graf, Oliver Klippert, Walter Klippert, Joachim Rudel,
Jörg Sauerhoff, Udo Troß. - Mittelfeld und
Angriff: Christoph Brumhardt, Karsten Diehl,
Martin Feuerbach, Helmut Freiensehner, Dirk
Gennermann, Michael Hannes, Eckhard Höfeld,
Markus Höfeld, Johann Hofmann, Roger Hofmann,
Marcel Hoffmann, Jürgen Michel, Karl-Heinz Michel,
Markus Müller, Frank Sauerhoff, Kai Vonderlehr,
Dirk Droese.
SV Dorf -Güll
1987188: 14. Platz (Gruppe West)
Zugänge: Thorsten Zwirner, Sascha Peeters
(Teutonia W.-Steinberg), Herbert Kunze (SG Trohe),
Berd Fischer (VfB Wißmar).
Abgänge: Stefan Vohwinkl (TSG Leihgestern),
Peter Henrici (Melbach).
Trainer: Bernd-Peter Fischer (1. Jahr).
Tor: Detlef Sames, Heinz Zwirner. - Abwehr:
Bernd Sames, Ortwin Heckmann, Thorsten Zwirner,
Ronald Polzer, Thomas Brucker, Erfried
Scholz, Andreas Christ, Joachim Christ, Ralf Pinkl,
Johannes Weiland, Herwig Wirag, Thomas Möller. -
Mittelfeld und Angriff: Siegfried Munder, Roger
Reitz, Michael Zwirner, Daniel Pinkl, Fritz Pinkl,
Joachim Staab, Mathias Müller, Frank Knöpper,
Markus Knöpper, Michael Schmitt, Manfred Euler,
Ralf Schmidt, Sascha Peeters, Herbert Kunze, Ste-
fan Janett, Mathias Rüb, Armin Pfannmüller.
SG Gonterskirchen/
Einartshausen
.neu
Zugänge: Frank Beck, Michael Silz, Hein Kroworsch
(alle Teutonia Laubach), Volker Merz (SV
Eichelsdorf), Wolfgang Momberger (VfB Rodheim/
Horloff), Thomas Bischoff (VfB Ruppertsburg).
Abgänge: Uwe Gottwals (Eintracht Frankfurt
Amateure).
Trainer: Reinhold Ostheim (2. Jahr).
Tor: Frank Beck, Norbert Schäfer, Wilhelm
Schmidt. - Abwehr: Thomas Bischoff, Andreas
Karg, Klaus Martin Lutz, Bernd Penktner, Martin
Schlenker, Joachim Gunter, Volker Merz, Michael
Silz. - Mittelfeld und Angriff: Jürgen Lutz, Jürgen
Ostheim, Walter Kaiser, Michael Knoess, Wolfgang
Momberger, Peter Lind, Volkmar Petri, Andreas
Spiess, Maik Lange.
Mittwoch, 3. August 1988 SPORT Nummer 178 - Seite 14
rei«sli"ga B Gießen vor der Saison '. : ' 1 ' " ' '.
Ambitionen haben mehrere
GRUPPE WEST: Mindestens fünf Aufstiegsaspiranten werden gehandelt
(pg) Ein mehr als spannendes Titelrennen kann man in der neuen Saison in der Gruppe West
erwarten. Nicht weniger als fünf Teams zählen zu den direkten Favoriten, ganz abgesehen von
mehreren Mannschaften mit Außenseiterchancen.
Zunächst sind der TSV Rödgen und Teutonia W.-
Steinberg zu nennen. In der letzten Spielzeit landeten
sie punktgleich auf dem zweiten und dritten
Platz. Beide Mannschaften haben sich weiter verstärkt,
um den A-Liga-Aufstieg endlich schaffen zu
können.
Ahnliche Ambitionen hat der SC Sachsenhausen.
In den letzten Jahren im Norden ständig in der
Spitzengruppe, aber ohne das Quentchen Glück,
den angestrebten Aufstieg zu realisieren. Komplettiert
wird die Spitzengruppe durch die »Freien Turner«,
die im wesentlichen mit dem gleichen Team,
das in der letzten Spielzeit so lange an der Tabellenspitze
stand, antreten werden, und A-Liga-Absteiger
TSV Allendorf/Lahn, dessen Routine zum entscheidenden
Garanten für Erfolg werden könnte.
In die Spitzengruppe können weiterhin Schwarz-
Weiß Gießen, Blau-Weiß Gießen und der TV Hausen
vorstoßen. Unklar ist die Rolle, die die völlig
neuformierte Mannschaft der Spfr. Oppenrod spie-
TSV Allendorf/Lahn
(1987/88: Absteiger Kreisliga A)
Zugänge: Karl-Heinz Leun (TSV Großen-Linden),
Bernd Nickel (BC Sinn), Thomas Hauschka
(TSG Reiskirchen), Jörg Steinmüller (TSV Rödgen),
Volker Baumann, Ingo Braun (beide eigene
Jugend).
Abgänge: Dirk Laux (TSV Großen-Linden),
Heinz Kocian (TSF Heuchelheim), Andreas Schönefeld,
Norbert Reklies (beide SG Trohe).
Trainer: Peter Steinberg (erstes Jahr).
Tor: Steffen Binz, Karl-Heinz Leun, Norbert
Michl. - Abwehr: Rüdiger Landvoigt, Dieter Volk,
Thomas Hofmann, Dirk Schenck, Christof Briegel,
Holger Weimer, Thomas Hauschka. - Mittelfeld
und Angriff: Ulrich Schäfer, Matthias Heimer,
Matthias Spelkus, Matthias Hels, Thomas Euler,
Uwe Riehs, Bernd Nickel, Hans-Dieter Wagner,
Heiko Rayski, Volker Baumann, Thomas Dürr.
TSV Rödgen
(1987/88: Zweiter Platz)
Zugänge: Horst Brück (FSV Steinbach), Michael
Jung (Spfr. Burkhardsfelden), Uwe Eiskirch (Blau-
Weiß Gießen), Christian Menges (SG Trohe), Thomas
Hübner, Thilo Dörig (beide eigene Jugend).
Abgänge: Willi Schmaus (Spfr. Oppenrod), Jörg
Steinmüller (TSV Allendorf/Lahn), Albert Theilig,
Markus Panzer (beide Ziel unbekannt).
Trainer: Rainer Müller (zweites Jahr).
Tor: Peter Horn, Stefan Wagner, Thomas Hübner.
- Abwehr: Frank Becker, Michael Jung, Christian
Menges, Felix Hamann, Dieter Kaas, Freddy
Muras, Karl-Heinz Schmidt, Jürgen Stephan. -
Mittelfeld und Angriff: Horst Brück, Uwe Eiskirch,
Michael Berger, Stefan Bremer, Jürgen Römer,
Kai Bürger, Kai Franck, Stefan Heupel, Wolfhard
Klingelhöfer, Burkhard Losert, Stefan
Schmitt, Ralf Worzischek.
Teut. W.-Steinberg
(1987/88: Dritter Platz)
Zugänge: Cilly Drechsler, Lutz Ossowski (beide
TSG Leihgestern), Michel Glaum (TSV Langgöns),
Ilyam Agirmann, Lars Harms, Marco Horn, Jürgen
Ruhl, Oliver Sinn, Sven Richert (alle eigene Jugend).
Abgänge: Bernhard Gerullis (SG Ober-Bessingen/Nonnenroth).
Trainer: Wolfgang Haas (Spielertrainer, erstes
Jahr).
Tor: Klaus Herbert, Peter Musal, Sven Richert. -
Abwehr: Ricardo Berg, Thomas Buss, Michael
Christ, Siegmer Döpp, Frank Häuser, Marco Horn,
Frank Jung, Stefan Keßler, Harald Lang, Jürgen
Ruhl, Dietmar Schindler, Bernd Strack, Jörg Werner,
Ronald Wehrum. - Mittelfeld und Angriff:
Cilly Drechsler, Bodo Fett, Michael Fischer, Michael
Glaum, Lars Harms, Thomas Keßler, Michael
Meisel, Lutz Ossowski, Oliver Sinn, Holger Reitschmidt,
Markus Schmitt, Marco Schroeder, Hans-
Jürgen Weber, Uwe Weber.
Freie TSG Gießen
(1987/88: Vierter Platz)
Zugänge: Benno Weber (FSV Steinbach), Markus
Schmidtberger, Albert Birkenfelder (beide
Blau-Weiß Gießen), Oliver Däuwel (TSF Heuchelheim),
Rainer Däuwel, Sigurd Kilian (beide eigene
Jugend).
Abgänge:Siegfried Schmidt (Laufbahn beendet).
Trainer: Thomas Krausmüller (Spielertrainer,
zweites Jahr).
Tor: Oliver Däuwel, Benno Weber, Andreas
Klein, Erik Gregor, Rüdiger Amlung. - Mittelfeld
und Angriff: Bernd Klein, Jürgen Fielitz, Raimond
Günther, Dieter Kalischewski, Ralf Gutschow,
Markus Schmidtberger, Sigurd Kilian, Holger Viel,
Albert Birkenfelder.
1. SC Sachsenhausen
(1987/88: Gruppe Nord/Vierter Platz)
Zugänge: Siegfried Schmidt (Freie TSG Gießen),
Alexander Betz (SG Kinzenbach), Zabris Evange-
los (eigene Jugend).
Abgänge: Andreas Steller, Olaf Karl, Thomas
Rennert (alle ASV Gießen), Jürgen Böcher (SG
len wird. Wenn die Mannschaft zusammenfindet,
ist jedes Ergebnis möglich.
Diese Aussage trifft auch auf den ACE, Pars und
Juniores Gießen zu. An einem guten Tag können
sie jedem Favoriten ein Bein stellen.
Gespannt sein kann man auf eine weitere Mannschaft
aus der Universitätsstadt. Im Rennen der
ASV Gießen II, dessen Landesliga-Zugehörigkeit
mit der ersten Garnitur automatisch dazu führte,
daß die »Zweite« Konkurrenz-Status hat. Trainer
des ASV Gießen II ist der vom Stadtnachbarn
Schwarz-Weiß gekommene Wilhelm Tischer, der
dabei mit einem Spieler-Kreis arbeiten kann, dem
vereinsintern eine gute Rolle zugetraut wird.
Zu einer anderen ersten Mannschaft: Nach einem
schlechten Spieljahr könnte sich noch der TSV
Albach mit etwas mehr Konstanz im Vorderfeld
placieren - im Westen scheint 1988/89 also fast alles
möglich, zumal die Klassenneueinführung die bisher
spannendste Saison überhaupt verheißt.
Daubringen/Staufenberg), Heinz Malachowski
(VfB Aßlar).
Trainer: Michael Kotsapanajotou (Spielertrainer,
erstes Jahr).
Tor: Michael Breidenbach, Waldemar Malachowski.
- Abwehr: Peter Olbricht, Thomas Funk,
Ferdinand Schweitzer, Dieter Mosch, Harald Mühlnikel,
Alexander Betz, Georg Hajdukiewicz, Joachim
Sommerlad.
Mittelfeld und Angriff: Walter Breidenbach,
Andreas Breidenbach, Kwas Matey, Siegfried
Schmidt, Klaus-Dieter Adams, Holger Funk, Stefan
Mattem, Karl Jaworski, Zabris Evangelos.
Schwarz-Weiß Gießen
(1987/88: Fünfter Platz)
Zugänge: Stephan Möller (Blau-Weiß Gießen),
Clemens Mols (bisher ohne Verein), Uwe Karl (ASV
Gießen).
Abgänge: Manuel Covelo (Espanol Gießen), Michael
Kerzmann (Ziel unbekannt).
Trainer: Ludger Behnen (Spielertrainer, erstes
Jahr).
Tor: Kurt Zimmermann, Michael Günter. - Abwehr:
Peter Feldhaus, Thomas Ried, Jürgen Ortmüller,
Reiner Konrad, Lorenz Ried, Georg Panz,
Michael Nowacky. - Mittelfeld und Angriff: Jonny
Löper, Floyd Bodenbach, Johannes Peter, Wolfgang
Schulz, Thomas Panz, Matthias Günther, Roman
Kowalewski, Daniel Watzke, Stephan Möller,
Clemens Mols, Uwe Karl.
TV Hausen
(1987/88: Sechster Platz)
Zugänge: Bernd Laucht (TSV Großen-Linden),
Fritz Pionteck (TSV Klein-Linden), Jürgen Stefan
(Eintracht Lollar).
Abgänge: Horst Wachholz (VfB Wißmar), Mario
Wachholz (Spfr. Oppenrod), Birol (Turabdin
Gießen).
Trainer: Fritz Pionteck (Spielertrainer, erstes
Jahr).
Tor: Waldemar Stumpf, Bernd Laucht, Carlo
Schmidt. - Abwehr: Rainer Dinges, Peter Dinges.
Bernd Klichta, Karl Rixinger, Jürgen Stefan, Petui
Stoll, Rudi Herwig, Joachim Schlotterbeck. - Mil.telfeld
und Angriff: Carsten Pfannkuchen, Dif tmar
Schumacher, Mario Neubert, Joachim Geißle r,
Willi Barnickel, Alexander Harrison, Michael Neubert,
Thomas Höfer.
ACE Gießen
(1987/88: (Siebter Platz)
Zugänge: Manuel Asanov (Olpe), Schuke Rubbyrosa
(bisher ohne Verein), Üruer Uübülag, Ralf
Hampl, Andy Dächert (alle eigene Jugend).
Punktspiel-Konkurrenten in der Gruppe West: Der 1. SC Sachsenhausen um Andreas Breidenbach
(am Ball) und der ASV Gießen II, zu dessen Aufgebot Ralf Frank (links) und Alfred Hess (r.) gehören
(Foto: Borst)
Abgänge: Jürgen Koch (TSG Leihgestern), Harald
Schweitzer, Ralf Weingärtner (beide Blau-
Weiß Gießen), Otto Balser, John Randolph (beide
TSG Reiskirchen), Wolfgang Nahrgang (TSV Londorf),
Hardy Loy (Ziel unbekannt).
Trainer: Jürgen Koch (zweites Jahr).
Tor: Andreas Grebe, Gunnar Woylinovski. - Abwehr:
Dieter Frank, Ottmar Rinn, Ortwin Grebe,
Gerhard Kraicker, Klaus Hampl, Uwe Schenck. -
Mittelfeld und Angriff: Nasir Bayramov, Peter
Ottinger, Ralf Hampl, Üruer Uübülag, Charles
Rinn, Stefan Holzhüter, Stefan Grebe, Schuke
Rubbyrosa, Manuel Asanov, Andy Dächert, Dieter
Pitz, Harald Rinn.
FC Grüningen
(1987/88: Neunter Platz)
Zugänge: Thomas Utschig (TSG Leihgestern),
Hans-Dieter Weber (TSV Klein-Linden).
Abgänge: Frank May (SG Birklar), Uwe Scherer
(SV Brandoberndorf), Bernd Mayer (TuS Eberstadt),
Aziz Kartal, Besim Dogan, Ibrahim Dogan
(alle Turabdin Gießen), Friedhelm Heilbrunner (SV
Annerod).
Trainer: Reinhard Kraft (1. Jahr).
Tor: Rainer Hubeler, Jürgen Euler, Hans-Dieter
Weber. - Abwehr: Münir Agirmann, Franz Demel,
Mehmet Bicer, Lothar Diegel, Musa Eker, Hans-
Joachim Freier, Andreas Gattwinkel, Andreas
Göttlicher, Jörg Jasper, Helmut Kaufmann, Peter
Linke, Michael Mais. - Mittelfeld und Angriff:
Ernst Daur, Ralf König, Ralf Lemke, Afshir Marandi,
Gerhard Sames, Jürgen Mertsch, Harald Tkaczuk,
Thomas Utschig, Reiner Weiss, Michael Weitzel,
Frank Fay.
Blau-Weiß Gießen
(1987/88: Zehnter Platz)
Zugänge: Ralf Weingärtner, Harald Schweitzer
(beide ACE Gießen), Michael Zill, Nikolas Cebezas
(beide Hellas Gießen), Joerg Zulauf (SV Garbenteich),
Thore Stein, Markus Endruschat, David Appel,
Michael Scheld, Mario Funk, Paul Stein, Ingo
Schneider (alle eigene Jugend).
Abgänge: Markus Schmidtberger (Freie TSG
Gießen), Michael Bötz (SV Garbenteich), Helmut
Appel (TV Hausen).
Trainer: Ernst Hubner (erstes Jahr).
Tor: Hans-Jürgen Spies, Klaus Netsch, Mario
Funk, Johann Dylla, Joerg Zulauf. - Abwehr: Willi
Klein, Stephan Kroll, Oliver Endruschat, Michael
Ohlenschläger, Matthias Steller, Ralf Siering, Paul
Stein, Martin Müller, Robert Hyl, Nikolas Cebezas.
- Mittelfeld und Angriff: Jürgen Glienke, Ingo
Stasch, Michael Scheld, Leopolt Killian, Peter
Lock, Rudi Eichling, Thore Stein, Ingo Schneider,
Markus Endruschat, Ralf Weingärtner, Harald
Schweitzer, Michael Zill, Uwe Eiskirch.
TSV Albach
(1987/88: Elfter Platz)
Zugänge: Markus Czjzkowski, Matthias Haas,
Steffen Koch, Frank Stein, Jörg Zachariasz (alle
JSG Fernwald, A-Jugend), Andre Magel, Carsten
Schliep, Christian Engel (alle FSV Steinbach).
Abgänge:Carsten Hehl (SV Garbenteich), Reinhard
Finkernagel (VfB Ruppertsburg), Paul-Gerd
Müller (Ziel unbekannt).
Trainer: Frank Thiele.
Tor: Karl-Heinz Hähner, Stefan Denk. - Abwehr:
Steffen Koch, Edwin Mohr, Wolfgang Haas,
Andreas Haas, Harald Haas, Ulrich Bender, Hans-
Peter Schön, Frank Stein. - Mittelfeld und Angriff:
Gerd Balser, Markus Czjzkowski, Andre Magel,
Carsten Schliep, Jörg Zachariasz, Achim Mühlhans,
Siegfried Hilberg, Christian Engel.
ISV Pars Gießen
(1987/88: Zwölfter Platz)
Zugänge: Reza Hosseini (bisher ohne Verein).
Abgänge: Javad Kouchemeshgi, Hassan Ahmadi
(beide Jugoradnik Gießen).
Gehört zu den Abwehrkräften des ACE Gießen: Trainer: Hamid Parsa (Spielertrainer, erstes
Ortwin Grebe (1.) (Foto: Borst) Jahr).
Tor: Mohssen Ghavani, Bahram Gharbi. - Abwehr:
Arssalan Rahmani, Mahmoud Rajabi, Mahmoud
Davari, Said Houchati, Nowzar Afshar, Kambiz
Majdidian. - Mittelfeld und Angriff: Karim
Laleh, Majdid Parsa, Mehran Rezaimah, Hajd-Mohammad
Mohammad, Shafour Rohaili, Alirea Amiriafjah,
Kambiz Tahvildar, Reza Hosseini, Hassan
Arabzadeh-Hosseini, Alireza Mirbatch, Nader Majdidian.
Juniores Gießen
(1987/88: 13. Platz)
Zugänge: Soenke Scheunemann (ohne Verein),
Reiner Scheunemann (VfB 1900 Gießen), Giuseppe
Gentile (Hellas Gießen), Antonio Ricchiuti (ohne
Verein).
Abgänge: Giuseppe Jorio (Babylon Pohlheim),
Vincenzo Castrucci (Ziel unbekannt).
Tor: Antonio Ricchiuti, Giuseppe Anastasio. -
Abwehr: Antonio Dentico, Natale Merola, Hamid
Mahmoudi, Francesco Cersosino. - Mittelfeld und
Angriff: Francesco Marcario, Reiner Scheunemann,
Giuseppe Domine, Bernardino De Benedictis,
Pietro Simone.
Espanol Gießen
(1987/88: 15. Platz)
Zugänge: Manuel Covelo (Schwarz-Weiß Gießen),
Robin Hernandez (ISV Pars Gießen).
Abgänge: Effkhan Mehmet (Hellas Gießen), Patrick
Walldorf (unbekannt).
Trainer: Wolfgang Galenski (Spielertrainer, erstes
Jahr).
Tor: Markus Lewerenz, Robin Hernandez. - Abwehr:
Antoni Leon, Jose Crespo, Christian Wagner,
Reinhard Rennert, Luis Cartufo, Alexis Haase,
Antonio Rodriguez. - Mittelfeld und Angriff: Benito
del Sol, Carlos Leon, Manuel Covelo, Andreas
Hassler, Miguel Cendales.
ASV Gießen II
(Neu)
Trainer: Wilhelm Tischer (erstes Jahr).
Tor: Hubert Hess, Willi Magel. - Abwehr: Alfred
Hess, Peter Balser, Ralf Frank, Jürgen Rennert,
Janek Simon. - Mittelfeld und Angriff: Jürgen
Balser, Karlheinz Marx, Andreas Steller, Udo Pfeffer,
Harald Haßler, Olaf Karl, Michael Meyer.
Spfr. Oppenrod
(Neumeldung)
Zugänge: Armin Jung, Peter Kliemann, Burkhard
Schulz, Joachim Wachholz (alle TSG Alten-
Buseck), Dirk Bornkessel, Roy Peter, Mario Wachholz
(alle TV Hausen), Thomas Fesel (FSV Steinbach),
Michael Haas, Andreas Krug, Manfred
Scheld, Robert Steuernagel, Volker Zipf (alle FSV
Beuern), Willi Schmaus (TSV Rödgen), Hans-Jörg
Kinzebach, Lothar Kluwe, Jens Heitmann (alle FC
Großen-Buseck), Dieter Steinmetz (TSV Waldkappel),
Markus Gerhard (SG Bersrod/Lindenstruth),
Burkhard Mohr, Ralf Ottersbach (beide Spfr. Burkhardsfelden),
Mathias Viertelshausen (ACE Gießen),
Norman Claus, Martin Eppelmann, Uwe Eppelmann,
Martin Gaub, Wolfram Goltermann, Mathias
Jung, Jörg Schepp, Reiner Weber, Harald
Gerbig (alle reaktiviert), Dieter Heitmann (bisher
ohne Verein).
Trainer: Peter Mazur (Spielertrainer, erstes
Jahr).
Tor: Wolfram Goltermann, Uwe Eppelmann, Harald
Gerbig. - Abwehr: Armin Jung, Norman
Claus, Martin Eppelmann, Thomas Fesel, Dieter
Heitmann, Jens Heitmann, Mathias Jung, Burkhard
Mohr, Ralf Ottersbach, Willi Schmaus, Dieter
Steinmetz, Mario Wachholz, Volker Zipf. - Mittelfeld
und Angriff: Dirk Bornkessel, Martin Gaub,
Markus Gerhard, Michael Haas, Hans-Jörg Kinzebach,
Peter Kliemann, Lothar Kluwe, Andreas
Krug, Roy Peter, Manfred Scheld, Jörg Schepp,
Burkhard Schulz, Robert Steuernagel, Mathias
Viertelshausen, Joachim Wachholz, Reiner Weber.
Mittwoch, 3. August 1988 SPORT Nummer 178 - Seite
JUDO
Krofdorfer Fred Stroh
wurde Bezirks-Vizemeister
Bei den Bezirks-Einzelmeisterschaften in
Kronberg konnte der Krofdorfer Judoka Fred
Stroh kürzlich den dritten Platz erreichen und
sich somit für die hessischen Meisterschaften im
Oktober qualifizieren. Auf Grund der beginnenden
Urlaubssaison und der großen Anzahl an
Verletzten in den Reihen der Krofdorfer konnte
lediglich Stroh in der Klasse bis 71 kg an den
Wettkämpfen teilnehmen. Obwohl er sich aufgrund
seiner begonnenen Doktorarbeit nicht
konsequent vorbereiten konnte und zudem über
fünf Kilogramm Gewicht »abkochen« mußte,
gelang ihm eine für diese Verhältnisse hervorragende
Placierung. Er unterlag lediglich gegen
den späteren Bezirks-Vizemeister.
Ebenfalls erfolgreich waren Wolfgang Augst
und Jens Schuischel auf dem Bezirks-Ranglistenturnier
der A-Jugend in Krofdorf. Hier errang
Wolfgang Augst den zweiten Platz in der
Gewichtsklasse bis 71 kg, und Jens Schuischel
wurde in dieser Gewichtsklasse Dritter.
Bei den kürzlich veranstalteten Gürtelprüfungen
der Krofdorfer Aktiven hatten sich 13 Prüflinge
angemeldet, den nächsthöheren Gürtel zu
erlangen. Nach anfänglicher Nervosität der
Prüflinge konnten alle den ersehnten Gürtel in
Empfang nehmen. Der TSV Krofdorf-Gleiberg
weist nun neun neugebackene Gelbgurte sowie
zwei Orangegurte und zwei Grüngurte auf.
Bei den Bezirks-Kyu-Meisterschaften in Petersberg,
die bevorzugt von Anfängern und
»Nicht-Schwarzgurten« (Kyu-Graden) genutzt
werden, nahmen drei Krofdorfer Judoka teil.
Allen gelang es, sich für die hessischen Kyu-
Meisterschaften im Oktober zu qualifizieren,
und Frank Banzhof konnte zudem den Meistertitel
im Mittelgewicht erkämpfen. In der mit 16
Teilnehmern am stärksten besetzten Klasse des
Halbmittelgewichts belegte Fred Stroh einen
hervorragenden zweiten Platz. Im Endkampf
unterlag er einem aus Deutschlands Judohochburg
Rüsselsheim stammenden Kämpfer. Im
Superleichtgewicht konnte der erst seit einigen
Wochen in Krofdorf trainierende Thomas Schäfer
einen beachtlichen dritten Platz belegen.
SSV DILLENBURG SAGTE AB
TSV Treis/Lda. dafür
gegen VfL Weidenhausen
Verwunderung beim TSV Treis/Lda. über den
SSV Dillenburg, der seine Freundschaftsspiel-Zusage
für den Donnerstag kurzfristig rückgängig
machte. Einem Fußball-Test wird die Mannschaft
des A-Ligisten dennoch zur vorgesehen Zeit unterzogen.
Anstelle des Landesliga-Vereins erwartet
der TSV Treis/Lda. am morgigen Abend (19 Uhr)
den VfL Weidenhausen.
■■
Frank Lösel sorgte im Speerwurf für Uberraschung
LEICHTATHLETIK: LAZ-Athlet und Charles Fridek wurden in Ludwigshafen Deutsche Vizemeister der B-Jugend — Cornelia Weiss Dritte
(mas) Den Beschlüssen des letzten DLV-Verbandstages in Mergentheim
entsprechend, betraten die Leichtathletik-Funktionäre und die Athleten
am Wochenende »Veranstaltungs-Neuland«: Während die Senioren in
Bruchköbel erstmals ihre nationalen Titelträger ermittelten, gingen die
männliche und die weibliche B-Jugend in Ludwigshafen bei den ersten
deutschen Meisterschaften ihrer Altersklasse an den Start. Bei ausgezeichneten
äußeren Bedingungen waren die Titelkämpfe der B-Jugend
Für die große Überraschung unter den Athleten
aus Gießen und Umgebung sorgte Frank Lösel
(LAZ Gießen). Der 17jährige, der sich vor dem
Wettkampf mit seiner bis dato geltenden persönlichen
Bestleistung von 65,72 Endkampfchancen
ausgerechnet hatte, pulverisierte diese im fünften
Versuch mit ausgezeichneten 67,52. Im letzten
Durchgang legte der Garbenteicher mit 67,56 (neuer
Bezirksrekord) sogar noch etwas zu und errang
damit hinter dem Sieger Christian Bennig (TV Gendorf/73,74)
den zweiten Platz.
Der zweite deutsche Vizemeistertitel ging mit
sehr guten 14,83 im Dreisprung auf das Konto von
Charles Friedek (LG Langgöns-Oberkleen). Dennoch
war er mit sich nicht ganz zufrieden, denn
seinem Trainer Klaus Hessler zufolge »war geplant,
daß er deutlich über 15 Meter springt.« Eine solche
Weite hätte dem 16jährigen wohl den erhofften
ersten Platz eingebracht. Allerdings wirkte Charles
Friedek nach zu vielen Trainingseinheiten in der
jüngsten Zeit nun etwas müde. Nach 14,97 in der
Ausscheidung konnte er sich im Endkampf (14,83)
nicht mehr steigern und mußte mit dem zweiten
(kp) Verhältnismäßig ruhig verlief es in den letzten
Wochen auf dem Spielermarkt der heimischen
Basketball-Ligen. Bis zum Stichtag 31. Juli gab es
bei den höherklassigen Klubs nur geringfügige
Veränderungen. Die meisten Vereine vertrauen auf
ihre eingespielten Mannschaften.
Anders dagegen sieht es bei den Trainern aus: die
mittelhessischen Teams in Regionalliga bzw. Oberliga
melden gleich drei neue Trainer. Den erfahrensten
von ihnen konnte mit Ex-Bundesliga-Coach
Günther Lindenstruth der VfB 1900 Gießen an
Land ziehen. Der Oberligist schlüpft daher einmal
mehr in die Favoritenrolle seiner Liga, zumal mit
dem ehemaligen Bochumer Regionalliga-Spieler
Henning Brach und dem nach zweijähriger Pause
reaktivierten Jochen Gahmig zwei spielstarke Akteure
zum Gießener Kader hinzustoßen. Von Abgängen
blieb der VfB 1900 verschont.
Neue Trainer haben auch die beiden Oberliga-
Konkurrenten TV Lich und MTV 1846 Gießen. Bei
den Bierstädtern steht künftig für den nach Grünberg
gewechselten Jürgen Lange Stefan Koch auf
der Kommandobrücke. Sein Co-Trainer ist Thomas
Maul. Und mit der erheblich verstärkten Mannschaft
können die Licher auch im nächsten Jahr
eine ähnlich gute Rolle spielen wie in der abgelaufenen
Runde. Der aus den USA zurückgekehrte
Harald Hungenberg und der ebenfalls aus Büdingen
zurückgekommene Carsten Weisner verstärken
die Licher Centerposition. Mit Ralf Römer vom
V.Urlaubins
om Sla er
MTV 1846 GIESSEN: Entscheidende Vorbereitungsphase auf Saison 88/89 hat begonnen
(ck) Der »Ernst des Lebens« hat sie wieder, die
Bundesliga-Basketballer des MTV 1846 Gießen.
Nach knapp drei Wochen erholsamer Trainingspause
in zumeist südliche Gefilden begann am
Montagabend in der Halle der Herderschule die
zweite und entscheidende Phase der Vorbereitung
auf die kommende Saison. Da jeder Spieler rechtzeitig
den Weg aus seinem Urlaubsort nach Gießen
zurückgefunden hatte, stand Trainer Charles Toth
zum Auftakt der komplette Kader für die neue
Spielrunde zur Verfügung.
Konnte die montägige Trainingseinheit noch als
lockerer Aufgalopp gewertet werden, so steht bei
den MTV-Akteuren seit gestern ein wesentlich anstrengenderes
Programm an. Im Rahmen eines
Trainingslagers in Willingen (Sauerland), bei dem
der Schweiß in Strömen fließen wird, werden die
Spieler in den kommenden zehn Tagen in täglich
drei Einheiten Kraft und Kondition tanken sowie
die Grundlagen im technischen und taktischen Bereich
für die Spielrunde 88/89 legen. Diese beginnt
für den MTV 1846 Gießen nach dem momentan
geltenden Spielplan am 16. September mit der Aus-
Platz vorlieb nehmen. Über 110 m Hürden lief es
hingegen ganz nach seinen Wünschen. Mit der neuen
persönlichen Bestzeit von 14,54 belegte er im
Endlauf den guten achten Platz und stellte zugleich
einen neuen Bezirksrekord auf.
Sehr erfolgreich ging auch Cornelia Weiss (TSG
Alten-Buseck) zu Werke. Während sie im Kugelstoßen
nach guten 11,69 in der Ausscheidung und
11,30 im Vorkampf die Entscheidung als neunte
nur sehr knapp verpaßte, steigerte sie sich über
100 m Hürden von Lauf zu Lauf. Schon die Vorlaufzeit
von 11,69 bedeutete eine neue persönliche
Bestzeit, die sie dann unerwartet im Zwischenlauf
(11,61) und anschließend auch im Endlauf erneut
verbessern konnte. Mit hervorragenden 11,57, die
zugleich einen neuen Bezirksrekord bedeuten, erkämpfte
sich Cornelia Weiss im Entscheidungslauf
den dritten Rang.
Obwohl sie den Diskus im Training fast ständig
auf ausgezeichnete Weiten schleuderte, konnte
Franka Vonholdt ihr Leistungsvermögen in den
Wettkämpfen der letzten Wochen nicht so konstant
Nachbarn aus Grünberg verpflichtete der TVL ei-
nen spielstarken Playmaker. Hinzu kommen mit
Christian Maruschka, dem 17jährigen Hessenaus-
wahlspieler, und Ralf Lück von der Gießener Ju-
gend zwei talentierte Nachwuchsakteure.
Die spektakulärste personelle Veränderung beim
Aufsteiger MTV 1846 Gießen II gab es auf der Trai-
nerposition. Pat Elzie wird neben seinem spielen-
schen Engagement in der ersten Mannschaft als
Coach der zweiten Mannschaft tätig sein. Der bis-
herige Trainer Rainer Groll wird damit selbst wie-
der auf Korbjagd gehen können. Weitere Neuzu-
gänge: Heiko Neumann, Bernd Breinig und Thor-
sten Schenk (alle aus der eigenen Jugend). Einziger
Abgang beim MTV 1846 Gießen II: Bernhard Dei-
ster.
Und der wechselt zum Regionalliga-Aufsteiger
TSV Krofdorf-Gleiberg. Die Wettenberger, inzwi-
schen wieder Nummer zwei im heimischen Basket-
ball, verzichteten allerdings auf spektakuläre Ver-
pflichtungen, konnte Trainer Hans Hess doch den
Erfolgskader des vergangenen Jahres zur Weiterar-
beit motivieren. Die erfreulichste Information aus
der Sicht des Neulings: Andrew Beyer wird mit
größter Wahrscheinlichkeit aus den Staaten zu-
rückkommen und den TSV auch im kommenden
Spieljahr verstärken. Da mit Andreas Kreiling (TV
Wetzlar) ein weiterer Routinier für den Bereich un-
ter den Brettern gewonnen werden konnte, dürften
künftig kaum Reboundprobleme auftauchen.
Nach dem Abstieg des Post-SV Gießen und dem
0
nicht nur von einer starken zahlenmäßigen Beteiligung, sondern auch von
hervorragenden Leistungen der Athleten geprägt. Aus heimischer Sicht
konnte sich die sportliche Bilanz ebenfalls sehen lassen. Deutscher Vizemeister
wurden Charles Friedek (LG Langgöns-Oberkleen) im Dreisprung
und Frank Löse! (LAZ Gießen Stadt-Land) im Speerwurf. Hinzu kamen
der dritte Rang von Cornelia Weiss (TSG Alten-Buseck) über 100 m Hürden
und Platz vier von Franka Vonholdt (LAZ Gießen) im Diskuswurf.
Tennis + Squash Center Oberbiel, Telefon (06441) 51422
SSV
Das
Sommer-S Par-
wie erhofft umsetzen. In Ludwigshafen ließ sie sich
von der Konkurrenz jedoch kaum beeindrucken
und erreichte im Diskuswurf mit guten 36,04 den
vierten Platz.
Ihre Qualifikationsleistungen für diese Titel-
kämpfe bestätigten Lars Keitzl und Markus Czech
(beide LAZ Gießen Stadt-Land). Während sich
Markus Czech aufgrund seiner Ferienarbeit nicht
konsequent auf die »Deutschen« vorbereiten konn-
te und daher schon im 110 m-Hürden-Vorlauf mit
15,57 hängenblieb, reichten im Weitsprung seinem
Teamkollegen Lars Keitzl 6,42 (16. Platz) nicht für
die Endkampfteilnahme aus.
In den Staffelwettbewerben erreichte das LAZ-
Quartett der weiblichen B-Jugend in der Besetzung
Susanne Theimer, Gesine Förster, Viktoria Volk
und Annette Faber mit der Vorlaufzeit von 50,80
den Zwischenlauf, an dem sie jedoch wegen des
Ausfalls einer Läuferin nicht antreten konnten. Die
LAZ-Staffel der männlichen B-Jugend in der Be-
setzung Frank Lösel, Lars Keitzl, Markus Czech
und Torsten Martini wurde nach dem Überlaufen
einer Wechselmarke disqualifiziert.
Zahl der Spielerwechsel hält sich in Grenzen
BASKETBALL: Heimische Regional- und Oberliga-Vereine vertrauen zumeist auf eingespielte Teams — Dagegen viele neue Trainer im Amt
wärtsbegegnung beim Deutschen Meister BSC
Köln. Zwei Tage später wird der SSV Gold Star
Hagen als Gast in der bis dahin renovierten Sporthalle
Ost erwartet.
Dem heimischen Publikum werden sich die Gießener
erstmals im Rahmen des internationalen Licher
Turnieres präsentieren, das vom 16. bis 20.
August in der Dietrich-Bonhoeffer-Sporthalle stattfindet.
Weitere teilnehmende Mannschaften an dieser
ausgesprochen gut besetzten Veranstaltung
werden die Mannschaften von Galatasaray Istanbul,
Panhellenios Athen, der University of Akrion
(Ohio/USA) und des Deutschen Pokalsiegers Steiner
Bayreuth sein.
Am 24. August ist dann Bundesliga-Aufsteiger
TSV Hagen 1860 zu Gast in der Halle der Herderschule,
und für den 10. September ist in der Osthalle
die sicherlich interessante Auseinandersetzung
mit der University of Cincinnati (USA) geplant.
Zwischen den Vorstellungen vor heimischen Publikum
werden die Gießener Bundesliga-Basketballer
dann noch bei Turnieren in Kassel und Hagen
im Einsatz sein.
Heimischer Nachwuchs glänzte
ROLLKUNSTLAUFEN: Gießener Teams erreichten bei »Deutschen« Plätze zwei und fünf
Die erfolgreichen Jugendlichen des REC Gießen.
Kürzlich fanden in Bremerhaven die deutschen
Jugendmeisterschaften im Rollkunstlauf statt. Auf
Grund teilweise widriger Wetterbedingungen mußten
einige Wettbewerbe in die Halle verlegt werden,
dennoch konnte die Veranstaltung einwandfrei abgewickelt
werden, und die gezeigten Leistungen
waren durchweg hervorragend.
Glänzend schlugen sich auch die Jugendlichen
des Roll- und Eissportclubs Gießen, die mit zwei
Mannschaften im Wettbewerb »Nachwuchsklasse
Gruppenlaufen« an den Meisterschaften teilnah-
men. Die Vierergruppe des REC I in der Besetzung
Karin Bahr, Astrid Jurecka, Nicole Kuhnt und Tina
Smajek belegte Platz zwei, der REC
II mit Madeleine
Banzhof, Chloé Cerri, Christina Cohrs und Nico-
Je Steuerwald errang den fünften Platz. Insgesamt
gingen in dieser Konkurrenz acht Gruppen an den
Start.
Der im Rahmen dieser Titelkämpfe ausgetragene
Länderpokal wurde erstmalig von Hessen gewonnen,
woran auch die Gießener Jugendlichen mit
ihren guten Placierungen Anteil hatten.
Aufstieg der TSG Wieseck gehen aus der Universi-
tätsstadt erstmals zwei Damen-Mannschaften in
der Oberliga auf Korbjagd. Im Gegensatz zu den
Männerteams melden die Damen gleich mehrere
vielversprechende Verstärkungen. Stärkster Neu-
zugang beim Regionalliga-Absteiger Post-SV ist
Martina Günther, Ehefrau von MTV 1846-Playma-
ker Dietmar Günther. Die ehemalige Osnabrücke-
rin verfügt über Bundesliga-Erfahrung und dürfte
das Team von Trainer Bodo Renner besonders
beim Spielaufbau verstärken. Mit der vom TSV
Grünberg gekommenen Christiane Klein meldet
der Post-SV einen weiteren routinierten Zugang.
Christine Pohl dagegen kommt aus den eigenen
Nachwuchsreihen, während Katja Rumpf von der
zweiten in die erste Mannschaft aufgestiegen ist.
Abgänge beim Post-SV: Uta Weyell (2. Mann-
schaft), Elke Clausen (Laufbahn beendet).
Klassenerhalt ist das Ziel für die Damen der TSG
Wieseck, die mit Roland Berledt einen Nachfolger
für Michael Müller und Jürgen Süßlin auf der Trai-
nerposition gefunden haben. Und auch die Vor-
städterinnen konnten mit Kerstin Alisch (MTV Gif-
horn) und Hedda Munstermann (MTV Gerdau)
zwei starke Spielerinnen gewinnen. Britta Balden
vom Nachbarn Post-SV und Petra Stamm (TV
Wetzlar) heißen die weiteren Neuzugänge, denen
mit Corinna Knegendorf (USA) und Sabine Hoff-
mann (Laufbahn beendet) zwei Abgänge gegen-
über stehen.
Vergnügen
-Shirts
Lacoste-Herren-Pullover 119.-, 99.-
-Hosen
-Röcke
Lacoste-Herren-Westen 129.-
Lacoste-Shirts, Restposten 49.-, 69.-
-Pullover
KAPPA-Sweatshirts
KAPPA-Jogginghosen
59.-
59 .-
-Pullunder
-Anzüge
-Taschen ^— _
NIKE-Rucksack
pink, gelb 19.-
Adidas-Sporttaschen 29.-, 39.-
HEAD Power Plus
-Schläger %^ Graphite-Schläger plus 25% 159.
:199:_i--1el1i4[_
;:s r fAn den Wassern Großes Handbuch
%A(
von Babylon der Astrologie
^^^^^^ von Nel s an De Mille
von Herbert A. Löhlein
..f ..
y , r
^,
In diesem Roman spielen sich vor dem histotischen
Hintergrund unvereinbarer Positionen
Ereignisse ab, die zwar frei erfunden
sind, aber, wie die »New York Times« meint,
»„ schon nächste Woche Gegenstand
schrecklicher Schlagzeilen sein könnten«. Eine
israelische Delegation wird auf dem Flug
zu einer arabisch -israelischen Friedenskon -
h"
^ ^ '
;'
''
_
{
Man muß nicht an die Sterne glauben, um aus diesem
1 Buch großen Nutzen zu ziehen! Die moderne Astrologie
ist unbestritten eine Erkenntniswissenschaft, die das
Bild des Menschen in wesentlichen Zügen aufzuhellen
vermag. Die Typeneinteilung nach den Tierkreiszeichen
genügt jedoch nicht. Nur das individuelle Horoskop
j vermag d en Wesenskern e ines Menschen, seine Begabungen
und Neigungen, seine psychologischen Reak-
. 1411714((Ir;f( 11 ., 4 4 tionen überzeugend zu analysieren. Zu einem solchen
' ferenz in New York von einer alästinensi - Horoskop verhilft unser GROSSES HANDBUCH DER
j schen Kampfmaschine abgefangen und zu `' ^a á v A ^: ASTROLOGIE. Es wurde aus der Praxis für die Praxis
.. den Trümmern Babylons entführt. geschrieben, in erster Linie also für den interessierten
Hier kommt es zu einem ungleichen Kampf, '> Laien unter Vermeidung g e g lichen theoretischen Bal -
.
lasts. Herbert A. Löhlein hat seine astro-psychologiin
dem die Israelis keine Chance zu haben ^^ ^^ '
schen Forschungen in ihrer Aussage für den jeweiligen
' , b scheinen, o wohl sie sich mit allen Tricks »Typ« so verdichtet, daß sich der Leser anhand seines
und mit dem Mut der Verzweiflung vertei - individuellen Horoskops wie in einem Spiegel erkennen
digen. kann.
DM
6990
376 Seiten Ganzleinen
Goldprägung vierfarbiger
Schutzumschlag
DM 6.90
Geheimnis einer
fj Namenlosen
Roman von Hedwig Courths-Mahler a
______j ...
Während des Ferienaufenthaltes auf dem Lande begegnet
Dagmar Ruthart einem Mann, zu dem sie
sich von Anfang an hingezogen fühlt. Es ist der
Naturforscher Dr. Günter Friesen, der sich zu Besuch
bei seiner Verlobten Lisa Rothberg aufhält . Lisa
jedoch betrügt ihn bei der ersten sich bietenden
E
'`-;
`
""'
[ Bilderbuch mit
..
H o rs p i e l -Kassette
> Gelegenheit mit seinem Freund. reund. Im Duel Duell tötet Frie- °=' = ^ . Eine ebenso neue wie reizende Idee aus Walt Dis- D
:::; sen den Nebenbuhler und wird zu Festungshaft ver- neys Wunderwelt, die unsere Kleinen begeistert. In
urteilt. Als »eine Namenlose« schreibt Dagmar dem einem herrlichen, reich mit Bildern illustrierten Buch
Verzweifelten. Die tröstenden Worte beeindrucken lesen und blättern und9 teichzeitig die spannend-
\ Friesen tief. Wer ist die Unbekannte? Woher kennt lustige Geschichte als Hörspiel erleben. Das ist
sie ihn? Friesen ahnt nicht, welche überraschende Spitze!
Antwort das Schicksal für ihn bereithält. Dieser Roman
zeigt voll aufwühlender Dramatik das Schicksal,
das sich hinter einer großen Liebe verbergen kann.
?
Zu den Sprechern gehören so berühmte Stars wie
Loriot, Volkert Kraeft und viele andere. Eine wirklich
großartige Sache zu erstaunlich kleinem Preis.
r .
:.. 320 Seiten Ganzleinen s
Das riesige K' dervergnügen
Goldprägung vierfarbiger
Schutzumschlag ti Für unsere Leser das komplette Set
Dm 6.90
DM 7,80
Ein schwerer Weg Das e „unübertreffliche Standardwe rk:
Roman von Catherine Cookson
.
.... ... y'
,
Jonathan Ratcliffe ist der Alleinbesitzer der Maschinenfabrik,
seit er seinen Kompagnon Arthur Brett
ausgebootet hat. Nur eins konnte Ratcliffe dem Widersacher
nicht nehmen: das schöne Grundstück
auf dem Brampton Hill mit dem begehrten Blick auf
den Fluß.
Angus Cotton liebt Jonathans junge Tochter Vanes -
,^ - HTE
^'^"^~' ` sa , aber schon seit ihrer Kindheit ist es ihr verboten , ER
mit Angus zu verkehren, dem Sohn der Köchin, jetzt r . x
kleiner Angestellter in der Maschinenfabrik. Angus y` "
^
^ ,. '
weiß, wie Ratcliffe in den Besitz der Fabrik gelangt
ist. Er begehrt immer wieder auf, doch das Schicksal
Ä
^ -
EN^^HH
> scheint sich gegen ihn zu wenden, als Vanessa ein IN ACHTZEHN BANDEN-
Kind erwartet, dessen Vater sie nicht nennen will ....
Mittwoch, 3. August 1988 AUS DER STADT GIESSEN Nummer 178 - Seite 17
. yJy
AUS DER STADT
Eulen Maxigen,
liebe Leser
An dem Heer von bunten Gartenzwergen in
deutschen Landen scheiden sich bekanntlich
die Geister. Als putzige Zierfiguren unter Blumen
und Sträuchern oder als kitschiges Symbot
für engstirniges Spießertum sorgen sie
auch an der Lahn immer wieder für kontroversen
Gesprächsstoff. Trotz der jüngsten Ergänzung
durch allerlei Politprominenz im
Zwergenformat macht den kleinen Gesellen
seit Wochen ein Hamburger Gerichtsurteil
schwer zu schaffen, das einer Gartenzwerg-
Feindin recht gab und sogar die Verbannung
zweier Wichtelmänner aus einer gemeinschaftlichen
Wohnanlage verfügte.
Daß ein Gericht überhaupt festlegen zu können
glaubt, was »schlechter Geschmack „ ist,
klingt dabei wie ein Schildbürgerstreich. Wer
jedoch nicht einmal die nötige Toleranz aufbringt,
über anderer Leute Gartenzwerge zu
schmunzeln und diesen Zeitgenossen ihr ganz
und gar harmloses Vergnügen zu lassen, stellt
damit zweifellos seiner eigenen Engstirnigkeit
ein beredtes Zeugnis aus.
Nachdenklich macht übrigens auch der Bericht
eines soeben aus Österreich zurückgekehrten
AZ-Lesers, der im dortigen Fernsehen
ein Experiment mit »versteckter Kamera«
verfolgte. Mit einem fingierten Schreiben im
Amtston waren die Bewohner einer Wiener
Kleingartensiedlung aufgefordert worden,
ihre Gartenzwerge registrieren und vermessen
zu lassen. Nicht einer der so Vorgeladenen
rief zornig: »Was geht das denn Sie an?« Dem
vermeintlichen Behördenvertreter gegenüber
zeigten sich alle nur besorgt um ihre Zwerge,
ganz so als wären diese ihre Kinder.
Der Höhepunkt des makabren Frage-und-
Antwort-Spiels lautete dann im Originalton:
»Warum haben Sie einen Zwerg?« - »Ich habe
sonst niemand.«
Ein Gartenzwerg als Gefährte der Einsamkeit!
Da verstummt jeglicher Spott über das.
vielgeschmähte Zwergenvolk aus dem Land
Schnulzanien. Der Maler Friedensreich Hundertwasser
nennt die Zwerge die letzten lebenden
Nachkommen des Märchens. Nach
dem obigen Beispiel zu schließen, leben sie
wirklich. (my)
Pkw und Lkw kollidierten:
Beide Fahrer leicht verletzt
Gießen (-). Beide Fahrer wurden leicht verletzt,
als am Montag gegen 15.40 Uhr zwei Fahrzeuge
an der Kreuzung Rudolf-Diesel-Straße/
Max-Eyth-Straße kollidierten.
Ein Pkw-Fahrer befuhr die Max-Eyth-Straße
aus Rödgen kommend und wollte nach links in
die Rudolf-Diesel-Straße einbiegen. Dabei mißachtete
er jedoch die Vorfahrt eines von links
kommenden Lkw-Fahrers, der die Rudolf-Diesel-Straße
aus Richtung Eichgärtenallee kommend
befuhr. Der Sachschaden wird auf etwa
7000 DM geschätzt.
Randale an Tankstelle
Gießen (-). Ein unter Alkoholeinfluß stehender
Pkw-Fahrer wollte am Dienstag gegen 0.30
Uhr in der BP-Tankstelle in der Frankfurter
Straße alkoholische Getränke kaufen. Als dies
von dem Tankwart abgelehnt wurde, habe er
mehrere »Kavalierstarts« durchgeführt und etwa
drei Minuten mit laufendem Motor und lautem
Radiolärm auf dem Gelände verweilt; anschließend
sei er mit durchdrehenden Rädern
stadtauswärts davongefahren. Der Fahrer konnte
in seiner Wohnung ermittelt werden. Blutentnahme
wurde durchgeführt und der Führerschein
einbehalten.
»Europakurve« unterschätzt
Gießen-Wieseck (-). Mit Alkohol im Blut und
nicht angepaßter Geschwindigkeit versuchte
am Dienstag um 0.30 Uhr ein Pkw-Fahrer, der
die Alten-Busecker Straße in Richtung Hangelsteinstraße
befuhr, die sogenannte »Europakurve«
zu nehmen. Er kam jedoch nach rechts von
der Fahrbahn ab, beschädigte ein Verkehrszeichen,
fuhr anschließend eine Böschung hinab
und blieb etwa 20 Meter weiter auf einer Wiese
stehen. Anschließend entfernte sich der Verursacher
zu Fuß von der Unfallstelle. Die Polizei
konnte ihn jedoch ausfindig machen; es wurde
eine Blutentnahme angeordnet und der Führerschein
sichergestellt. Sachschaden: 3800 DM.
Parkenden Pkw beschädigt
und dann geflüchtet
Gießen (-). Ein parkender Pkw wurde am
Montag zwischen 15 und 19.15 Uhr auf dem
Parkplatz Diezstraße beschädigt; anschließend
entfernte sich der Verursacher von der Unfallstelle,
ohne eine Nachricht zu hinterlassen. An
dem Fahrzeug waren Stoßstange und Unterbodenblech
beschädigt; an letzterem war schwarzer
Abrieb zu erkennen.
Nächtliche »Fahrübungen«
Gießen (-). Am Dienstag gegen 4.40 Uhr wurde
der Polizei fernmündlich mitgeteilt, daß auf
dem Parkplatz der Firma Wertkauf ein roter
Pkw mit quietschenden Reifen umherfahre. Die
am Tatort eingetroffene Funkstreife konnte vier
junge Männer an dem Fahrzeug antreffen, die
erheblich unter Alkoholeinfluß standen. Da sich
einer als Fahrer ausgab, wurde von ihm eine
Blutprobe entnommen und der Führerschein
einbehalten.
W"ieseckauemTeichwir noCh nicht ab^geltiSSen
Dr. Lührmann nimmt die Dammann-Ankündigung zurück — Abfischen und Trockenlegen zur Sanierung erst im Herbst
Gießen (ta). »Der Neue Teich soll im Frühsommer
1988 abgelassen und abgefischt werden.«
So hatte es der Gießener Umweltdezernent
im Januar öffentlich angekündigt. Und
in der vergangenen Woche hatte er den Beginn
der Sanierung als unmittelbar bevorstehend
bekanntgegeben. Doch daraus wird -
wie sich in den letzten Tagen bereits abgezeichnet
hatte - nun doch nichts. Stadtkämmerer
Dr. Harald Lührmann, während des
Urlaubs seines Magistratskollegen amtierender
Umweltdezernent, gab gestern bekannt,
daß »der Zeitplan gestreckt wird«.
Ausschlaggebend dafür ist laut Lührmann,
daß ein Ablassen des Wassers zu einer Gefähr-
dung des Fischbestandes führen würde.
Wenn das Wasser noch wärmer und damit
sauerstoffärmer würde und die Fische im
Schlamme wühlten, bestehe für sie eine Erstickungsgefahr,
erläuterte er. Da es aber der-
Das Ziel der Johanniter-Unfallhilfe ist es, Alleinstehenden,
Behinderten, kranken und alten
Menschen für den Notfall schnell und ohne Umwege
eine Hilfe zu verschaffen - und zwar rund
um die Uhr und 365 Tage im Jahr, betont Schäfer.
Die Teilnehmerstation kann in Kombination
mit dem Telefon an jedem Ort der Wohnung
aufgestellt werden. Sie ist mit Lautsprecher
und Mikrofon ausgestattet, so daß ein
Wechselgespräch mit der Zentrale geführt werden
kann. Eine zusätzliche Sicherheit bietet die
»Tagestaste«, die nach vereinbarter Zeit vom
Teilnehmer regelmäßig gedrückt wird. Bleibt
diese Rückmeldung aus, gibt die Sicherheitsuhr
automatisch Alarm.
Das kleine graue Rechteck ist eine batteriebetriebene
Nothilfe, die den Alleinstehenden
überallhin begleitet, beispielsweise in den Garten
oder Keller. Die Sorgen, das Telefon im
Notfall nicht mehr erreichen zu können, brauchen
sich die Funkfinger-Inhaber nicht zu machen.
Wenn sie an dem Gerät ziehen oder darauf
Der Staatssekretär ging noch einmal auf
das vom RP eingeleitete Versetzungsverfahren
sowie die Beschwerden von Eltern und
Lehrern gegen diese Entscheidung ein. Am
Montag habe er die gesamte Problematik in
einem ausführlichen Gespräch mit Vertretern
der Liebigschule, des Personalrates, der
Eltern und des Regierungspräsidenten erörtert.
Lauterbach betonte, das Kultusministerium
sei an die ihm vorgeschriebenen Erkenntnisquellen
gebunden und könne sich
bei seinen Entscheidungen nicht von Gerüchten
leiten lassen. In dem Gespräch habe
es keinen Anhaltspunkt gegeben, der es gerechtfertigt
erscheinen lasse, ein Disziplinarverfahren
gegen Beier zu eröffnen.
zeit keine andere Möglichkeit zum Abfischen
gebe, werde dies nun routinemäßig wie in
jedem Herbst geschehen. Der Teich werde
dann den Winter über trockenliegen, was
auch gegenüber der bisherigen Zeitplanung
zu einer geringeren Geruchsbelästigung
führe.
Im Frühjahr 1989 kann dann nach Darstellung
des Kämmerers die Rasensaat erfolgen,
die zur Entwässerung des Schlammes führen
solle. Im Herbst nächsten Jahres sei voraussichtlich
die Sanierung abgeschlossen. Dazu
Originalton Dammann im Januar: »Die Arbeiten
am Neuen Teich sollen im Herbst 1988
abgeschlossen werden. «
In dem nun zutage getretenen Widerspruch
zwischen Wunsch und Wirklichkeit sieht
Dr. Lührmann - so ließ er gestern die Journalisten
wissen - durchaus kein Indiz für eine
unzulängliche Planung des Magistrats, die
sich beispielsweise durch eine bessere Koor-
drücken, werden sie automatisch mit der Hausund
Notrufzentrale verbunden.
Die Helfer in der Zentrale erkennen sofort,
wer das System in Anspruch nehmen will, erläutert
Mertz. Name, Anschrift, Hausarzt, Nachbarn
und Medikamente können sofort herausgefunden
werden. Zudem hinterlegt jeder Teilnehmer
seinen Schlüssel bei den Johannitern.
Er wird dort verplombt verwahrt und nur in
Notfällen benutzt. Ein Eingriff in die Privatsphäre
- beispielsweise auch durch Abhören
der Telefongespräche - ist ausgeschlossen.
Die Geräte werden von der Johanniter-Unfallhilfe
regelmäßig gewartet; jährlich wird die Batterie
ausgewechselt. Sollte das System in der
Zentrale im Erdkauter Weg einmal ausfallen,
übernehmen automatisch die Johanniter-Kollegen
in Bad Nauheim den Dienst.
Das Haus-Notrufsystem ist auch ein Kommunikationsmedium.
Der Service geht über seine
eigentliche Bedeutung hinaus: So ist den meist
älteren Teilnehmern die persönliche Zuwen-
Kultusministerium für Beier
Staatssekretär Lauterbach: Kein Grund, RP-Entscheidung zu beanstanden
G i e ß e n (pd). »Es ist weder ein rechtlicher noch ein sachlicher Grund erkennbar, der
es rechtfertigen könnte, in die Entscheidung des Gießener Regierungspräsidiums einzugreifen
oder sie zu beanstanden.« Mit dieser Stellungnahme gab Heinz Lauterbach,
Staatssekretär im hessischen Kultusministerium, gestern auf AZ-Anfrage »grünes
Licht« für die Versetzung von Hansjürgen Beier an die Liebigschule. Der ehemalige
Direktor der Gesamtschule Biebertal soll dort die Stelle des Pädagogischen Leiters
einnehmen.
Beim Gießener Verwaltungsgericht sei
derzeit noch eine Klage eines Lehrers der
Liebigschule anhängig, der selbst an der
Stelle des Pädagogischen Leiters interessiert
sei. Dieser Lehrer habe moniert, daß die Versetzung
Beiers ohne vorherige Ausschreibung
der Stelle erfolgt sei, erläuterte Lauterbach.
Normalerweise sei es auch üblich, die Stellen
auszuschreiben, erklärte der Staatssekretär
weiter. In diesem Fall bestehe jedoch das
Interesse an einer raschen Umsetzung, damit
in Biebertal die Beier-Nachfolge schnell gelöst
werden könne. »Wir müssen die Beamten
im Land Hessen eben beschäftigen«, bemerkte
Lauterbach abschließend.
dination zwischen Umwelt- und Gartenamt
hätte vermeiden lassen können. Man habe abwägen
müssen, ob man die Enten noch einige
Monate länger einer Erkrankungsgefahr aussetzen
oder die mögliche Gefährdung der Fische
hinnehmen wollte, erläuterte er. Das
Zeitplan-Problem »war in dieser Komplexität
nicht vorauszusehen«, sei aber in der Detailplanung
der Teichsanierung »rechtzeitig« erkannt
worden.
Dammann selbst habe in der vergangenen
Woche von noch zu klärenden Details gesprochen,
nahm Lührmann seinen Kollegen in
Schutz. In der Pressemitteilung vom 27. Juli
ist davon allerdings kein Wort zu lesen. Der
Umweltdezernent hatte nur betont, es müsse
in Kauf genommen werden, daß bis zur endgültigen
Abtrocknung des Teichbodens die
Enten aus dem Schlamm Botulismus-Erreger
aufnehmen und erkranken.
» - un - in er« — Sicherheit für Alleinstehende
Haus-Notruf-System der Johanniter-Unfall-Hilfe — Service für alte Menschen und Behinderte nun erheblich preisgünstiger
G i e ß e n (cg). Gertrud Poloschek lebt in einer gemütlichen Wohnung
in der Innenstadt. Seit sie aus dem Krankenhaus entlassen
wurde, geht es ihr gut. Sie kümmert sich um ihren Haushalt, hält ein
Schwätzchen mit ihrem Wellensittich und ist auf niemanden angewiesen.
Und für den Fall, daß sie doch einmal Hilfe braucht, hat sie
ihren »Funkfinger«. Der Notrufsender, der an einer Kordel um ihren
Hals hängt, ermöglicht ihr ein selbständiges Leben in der Gewißheit,
im Notfall innerhalb weniger Minuten versorgt zu werden. Gertrud
Poloschek ist eine von rund 30 Personen, die dem Haus-Notruf-
System der Johanniter-Unfallhilfe angeschlossen sind. Seit sie weiß,
daß ein Knopfdruck genügt, um die Männer auf der Wache zu alarmieren,
fühlt sie sich sicherer. »Aber ich hoffe, daß ich davon keinen
Gebrauch machen muß«, meint sie lächelnd. Das Haus-Notrufsystem
gibt es schon lange, erläutern der Technische Leiter Axel Schäfer und
Schichtführer Rainer Mertz, doch war es bisher recht teuer. Ein finanzielles
Problem ist die Anschaffung nicht mehr. Früher mußten die
Betroffenen etwa 135 DM zahlen, durch neue Geräte und ein ausgereiftes
System betragen die Kosten heute noch 68 DM monatlich.
Hinzu kommen die einmaligen Anschlußgebühren von 170 DM. Eine
teilweise Kostenübernahme durch das Sozialamt ist möglich.
Rainer Mertz in der Johanniter-Einsatzzentrale. - Gertrud Poloschek fühlt sich mit ihrem »Funkfinger« sicherer. (Fotos: Schornstein)
dung wichtig; die Johanniter werden für sie zu
Ansprechpartnern. Und für ein Schwätzchen
und eine Tasse Kaffee nehmen sich die Helfer
bei ihren Besuchen nach Möglichkeit Zeit. Die
Wünsche der Betroffenen sind aber allein aus
Kapazitätsgründen oft nicht zu erfüllen - der
Bedarf zeigt aber, daß bei der ambulanten Hilfe
der menschliche Bereich nicht vernachlässigt
werden darf.
Die meisten der alten, behinderten oder kranken
Menschen wollen nicht in eine fremde Umgebung.
Die Entscheidung, in ein Alten- oder
Pflegeheim zu gehen, bedeutet meist eine Minderung
der Lebensqualität und des Lebensmutes.
Der »Funkfinger« kann diesen Schritt verhindern
oder zumindest verzögern helfen. Und
die finanzielle Seite, meinen die Johanniter,
sollte auch bedacht werden: Langfristig sei essinnvoller,
Finanzierungsmodelle für ambulante
Dienste zu erstellen, als kostspielige Heimplätze
zur Verfügung zu stellen.
Dreirad, Portemonnaie und
Jacken gestohlen
Gießen (-). Zwischen Freitag und Sonntag
wurden an verschiedenen Tatorten in Gießen
diverse Gegenstände entwendet: Am Sonntag
wurde zwischen 2.30 und 8.30 Uhr im Neuenweg
5 ein Dreirad der Marke »Caddy« gestohlen; am
Rad befindet sich eine Schiebestange; der Wert
beträgt etwa 100 DM.
Beim Flohmarkt in der Schlachthofstraße
wurde am Sonntag gegen 14.30 Uhr ein braunes
Portemonnaie mit etwa 16 DM sowie einer
Scheckkarte der Deutschen Bank gestohlen.
Aus einem Mansardenzimmer im Haus Rodheimer
Straße 50 wurden zwischen Freitag und
Sonntag eine Thermojacke im Wert von 160 DM
und eine Bomberjacke aus Schafleder im Wert
von 400 DM gestohlen. Der Geschädigte hatte
versäumt, seine Wohnung beim Verlassen abzuschließen.
Kassettenrecorder und
Radio entwendet
Gießen (-). In der Nacht zum Dienstag wurde- e aus einem Fahrzeug in der Heuchelheimer Straße
ein Autokassettenrecorder der Marke »Blaupunkt«
gestohlen. In der gleichen Nacht wurde
ein Pkw in der Neuen Bäue aufgebrochen und
das Radiogerät sowie ein Schaltknüppelkopf
entwendet.
Mittwoch, 3. August 1988 AUS DER STADT GIESSEN Nummer 178 - Seite 18
Das Ziel sind zwölf Kraftwerke in Gießen
Stadtwerke-Gesamtenergiekonzept sieht vor: Ein Drittel des Strom- und Wärmebedarfes wird durch Eigenerzeugung abgedeckt
Kino 1: 15 Uhr: »Pippi Langstrumpfs neueste
Streiche« - 17, 19 und 21 Uhr: »Der Abstieg
zur Hölle«
Kino 2: 14.30, 16.30, 18.30 und 20.30 Uhr:
»Zärtliche Chaoten 2«
Kino 3: 15.30, 17.30 und 19.30 Uhr: »Aristocats«
- 21.15 Uhr: »Als die Liebe laufen
lernte«
Kino 4: 15.30, 18 und 20.30 Uhr: »Whish you
were here«
Roxy: 14, 16.15, 18.30 und 20.45 Uhr: »Rambo
III«
Heli: 17 und 22.30 Uhr: »Brazil« - 20 Uhr:
»Die 120 Tage von Sodom«
Oberhessisches Museum: Altes Schloß: 10
bis 16 Uhr, außer Montag, Burgmannenhaus:
10 bis 16 Uhr, Sonntag 10 bis 16 Uhr (Montag
geschlossen) - Wallenfelssches Haus:
Dienstag bis Sonntag 10 bis 16 Uhr (Montag
geschlossen)
Stadtbibliothek: Mo. und Di. 14 bis 18 Uhr,
Mi., Do. und Fr. 11 bis 12.30 Uhr und 14 bis
18 Uhr, Sa. 9 bis 12.30 Uhr
Ausstellungen: Hamburg-Mannheimer Versicherung
AG, Carlo-Mierendorff-Straße 15,
Gießener Kulturrad, werktags 9 bis 16 Uhr,
Arbeiten der Künstler des Kulturrades, bis
18.8. - Galerie K. Schäfer, Gartenstraße 13,
Di. bis Fr. 15 bis 18 Uhr, Sa. 10 bis 13 Uhr,
Bilder, Zeichnungen, Lithographien und Radierungen
von Pit Morell, bis 20. B. - Ulenspiegel,
Seltersweg, »Polnische Plakatausstellung«
- Atelier »Kora«, Ludwigstraße
5, Hinterhaus, Ölbilder, Aquarelle, Radierungen,
Mischtechnik von T. D. Engelhardt,
Mo. bis Sa. 10 bis 11.30 Uhr und Mo., Mi. und
Do. von 17 bis 21 Uhr - Universitätshauptgebäude,
Ludwigstraße 23, Foyer, »Die Universität
Lodz in Bildern und Dokumenten«
- Produzentengalerie 42, Neuen Bäue 9, Do.
16 bis 19 Uhr, Fr. 16 bis 21 Uhr, Sa. 11 bis
14 Uhr, Radierungen von Horst Janssen, bis
6.8. - Altes Schloß, Ausstellung: »Eloquenz«,
bis 14. B. - Stadthaus, Berliner Platz,
1. Stock, geöffnet während der Bürostunden,
»Meine bunte Welt« von Hannelore Böhmer,
bis 24.9. - Unterer Hardthof 29, Sa. und So.
15 bis 20 Uhr, Mi. 19 bis 22 Uhr, Keramik von
Ursula Starke und Raymund Neuhofer
Verschiedenes: Winchester-Zimmer der
Kongreßhalle, 19.45 Uhr, »Interessenvereinigung
für Anfallskranke e. V. «, Monatstreffen
- Café der Arbeitsloseninitiative, Walltorstraße
17, 10 Uhr, Sozialberatung - Räume des
Vereins für Jugendfürsorge, Hein-Heckroth-
Straße 28a, 20 Uhr, Eltern-Selbsthilfegruppe
Legasthenie, Treffen - »Pro Familia«, Bahnhofstraße
76-80, 20 Uhr, Aids-Hilfe Gießen,
»Neuen-Treff« - Pro Familia, Bahnhofstraße
76-80, 15 bis 17.30 Uhr, Treffen für Mütter
mit Babys von Geburt bis zum 1. Lebensjahr
Landesehrenbriet fur
Reinhold Strack
Gießen-Wieseck (wi). In der Wiesecker Grillhütte
feierte am Montag Hüttenwart Reinhold
Strack seinen 60. Geburtstag. Für den Jubilar
hatte Bürgermeister Lothar Schüler ein ganz
besonderes Geschenk mitgebracht: Im Namen
des hessischen Ministerpräsidenten überreichte
er dem »Sechziger« den Ehrenbrief des Landes
Hessen.
In seiner Gratulationsansprache würdigte
Bürgermeister Schüler das vielfältige Engagement
Stracks, der in vier Vereinen des Stadtteils
Funktionen im Vorstand ausübt. Seit 1949 bekleidet
er bei der Burschenschaft »Blaues
Band« das Amt des ersten Rechners. Seit 1979
übt er das gleiche Amt auch bei der Altersvereinigung
1928/29 Wieseck aus. Im Motorsportclub
Gießen-Wieseck war Strack von 1972 bis
1981 als Beisitzer tätig und schließlich bis 1987
als zweiter Vorsitzender; seit vergangenem Jahr
wirkt er als zweiter Schriftführer. In der Wiesekker
Vereinsgemeinschaft, zu ihr gehören fast 60
Vereine des Stadtteils, hat Strack seit 1980 das
Amt des stellvertretenden Vorsitzenden und
seit fünf Jahren das des Hüttenwarts der Wiesecker
Grillhütte inne.
In die Schar der Gratulanten reihte sich Ortsvorsteher
Rudi Seibert ein, der auch die Glückwünsche
des verhinderten Stadtverordnetenvorstehers
und Landtagspräsidenten Klaus-Peter
Möller übermittelte. Vereinsgemeinschaftsvorsitzender
Hofmann und seine Vorstandskollegen
hatten sich ein besonderes Geschenk einfallen
lassen. Hofmann überreichte dem Jubilar
einen Kupferstich »seiner« Grillhütte, und zu
Ehren Reinhold Stracks sang der »Mäusburg-
Chor« unter der Leitung von Helmut Wißner.
Unser Foto zeigt Bürgermeister Lothar Schüler
bei der Überreichung des Landesehrenbriefs
samt Ehrennadel an Reinhold Strack (rechts).
(Foto: wi)
G i e ß e n (ta). An die sieben Prozent der im Stadtgebiet benötigten
elektrischen Arbeit werden derzeit in Gießen selbst produziert. Und
der Wärmebedarf wird zu etwa fünf Prozent aus Heizwerken gedeckt.
Das soll sich aber im Laufe der nächsten Jahre beträchtlich ändern:
Jeweils ein knappes Drittel des Bedarfes an Strom und Wärme soll
künftig in Gießener Kraftwerken produziert werden. So sieht es
jedenfalls das von den Stadtwerken erstellte »Gesamtenergiekonzept
der Stadt Gießen« vor, das kürzlich von der Stadtwerke-Betriebskommission
gebilligt und gestern von Kämmerer Dr. Lührmann der
Presse vorgestellt wurde. Das Konzept stelle eine notwendige Perspektive
für Gießen dar, betonte der Stadtwerke-Dezernent dabei.
In der bisherigen Beschlußvorlage werden die
energiepolitischen Ziele der Stadt auf zwei
Schreibmaschinenseiten festgeschrieben. Verlangt
wird zunächst eine Nutzung der vorhandenen
wirtschaftlichen Einsparpotentiale beim
Heizen und beim Stromverbrauch, im Einflußbereich
des Magistrats durch gezielte Sparprogramme
und bei den privaten Verbrauchern
durch eine intensive Beratung (einschließlich
der dafür erforderlichen Personalaufstockung
bei den Stadtwerken).
Im Grundsatz abgelehnt wird jeglicher Stromverbrauch
für die Wärmeerzeugung. Zur sparsamen
Energienutzung beitragen soll auch der
Bau eines weiteren Umspannwerkes in der Innenstadt,
um die Verluste beim Stromtransport
zu vermindern.
Verlangt wird außerdem ein Stromtarifsy-
Gießen (-). Damit Planer und künftige Nutzer
des neuen Chirurgie-Gebäudes im Klinikum der
Justus-Liebig-Universität schon vorab den Betriebsablauf
in einem Patientenzimmer und im
Pflegebereich proben und gegebenenfalls noch
vor dem eigentlichen Bau Anderungs- oder Verbesserungsvorschläge
machen können, wird zur
Zeit eine Mustereinheit im Maßstab 1:1 errichtet.
Außerdem dient die Einheit als Bemusterungsraum,
wenn es um die Festlegung der Materialien
und Farben für Wand, Fußboden, Möblierung,
Vorhänge und Beleuchtung geht, teilt
der Baustab der Klinikumsverwaltung in einem
Schreiben mit.
Die vorherige Errichtung von Raumeinheiten,
die in dem geplanten Gebäudetrakt mehrfach
vorkommen werden (wie in diesem Fall beispielsweise
Patientenzimmer) sei bei Baumaß-
Gießen (E). Zeit ist Geld. Aus diesem
Grund möchte die Deutsche Bank ihre elektronischen
Dienstleistungen einer breiteren
Öffentlichkeit bekannt machen. Im Auge hat
das Unternehmen in erster Linie kleine mittelständische
Firmen, Kaufleute, Handwerker
und Freiberufler. Jüngster Schritt ist die
Einrichtung eines kleinen Informationszentrums
in der Filiale Frankfurt, die für ganz
Hessen zuständig ist. Hier sollen die Kunden
mit den Vorzügen des Computers im Bankwesen
vertraut gemacht werden. Wem der
Weg nach Frankfurt zu aufwendig ist, der
kann sich auch bei der Bezirksfiliale Gießen
der Deutschen Bank, die zugleich für Marburg
und Wetzlar zuständig ist, informieren
lassen.
Von den meisten kleineren Unternehmen
wird heute noch der Weg des Papiers beschritten:
Die Sekretärin setzt sich hin, füllt
mit der Hand ein Dutzend oder mehr Überweisungsformulare
aus, zieht zwei Prozent
Skonto ab, bringt die Formulare zur Bank -
und vergeudet damit wertvolle Zeit. Mit dem
EDV-Programm der Deutschen Bank, das
auf Btx-fähige Personalcomputer zugeschnitten
ist, kann die Abwicklung des Zah-
48 Teilnehmer
des internationalen
Jugendcamps, die
neu in Gießen eingetroffen sind, begrüßte am
Montagabend Bürgermeister Lothar Schüler in
der Kantine der Stadtverwaltung. Die aus Winehester
und Kerkrade stammenden Jugendlichen
im Alter zwischen 16 und 25 Jahren nehmen
am zweiten Drittel des internationalen Jugendcamps
. der Universitätsstadt unter dem
Thema »Ökologische Erneuerung unserer
stem, das Mehrverbrauch stärker als bisher belastet
und Leistungsspitzen vermeidet. Mit welchem
Meßverfahren letzteres bewerkstelligt
werden soll, ist laut Lührmann noch offen. Das
System von Grund- und Verbrauchspreisen solle
sich - so erläuterte er weiter - zwar in Richtung
Linearisierung bewegen, doch würden
auch künftig die Durchschnittspreise für Großkunden
günstiger bleiben als für Kleinverbraueher.
Grenzen gesetzt seien den Stadtwerken
hier durch die Stromversorgungsunternehmen,
das hessische Wirtschaftsministerium und die
Bundestarifordnung.
Neues Blockheizkraftwerk in der Weststadt
Als weiteres vorrangiges Ziel nennt das Konzept
den optimalen und rationellen Einsatz von
Primärenergien durch den Bau von Kraft-Wär-
Ein Patientenzimmer »zur Probe«
Im Zuge der Chirurgie-Sanierung entsteht ein Musterhaus für Planer und Nutzer
nahmen in dieser Größenordnung (160 Millionen
DM Baukosten) durchaus üblich. Als geeignetes
Baugelände für die Schaffung des »Musterhauses«
innerhalb des Klinikums sei die
freie Rasenfläche zwischen den Gebäuden
Friedrichstraße 25 (Nuklearmedizin), Rodthohl
6 (Medizinische Klinik III und Poliklinik) und
dem Personalwohnheim, Wilhelmstraße 18, gewählt
worden. Hier werde in den kommenden
Wochen unter Einhaltung aller Bauvorschriften
ein etwa 14 x 14 Meter großes eingeschossiges
Gebäude errichtet, das mit Abschluß der Sanierungsmaßnahme
Chirurgie wieder abgerissen
werden müsse. Während der Bauausführung
bleibe der Durchgang vom Personalwohnheim
zur Friedrichstraße gesperrt; Bewohner werden
gebeten, die Frankfurter Straße bzw. die Rodthohl
zu gehen, um ins Klinikum oder von dort
zurückzugelangen.
a ■
Uberweisunu per Knopfdruck
Möglichkeiten der elektronischen Bankdienstleistungen für den Mittelstand
lungsverkehrs - auch mit anderen an Btx
angeschlossenen Kreditinstituten - schnell
und ohne Papier und Füllfederhalter abgewickelt
werden. Ebenso möglich ist die rasche
Übersicht über ein Aktien-Depotkonto,
ohne daß etwa ein Effektenberater herangezogen
werden müßte.
Der » Electronic-Banking-Service « der
Deutschen Bank umfaßt derzeit mehr als 20
Produkte und Dienstleistungen. Für das reine
Zahlungsverkehrsprogramm muß der
Kunde eine einmalige Programmgebühr von
etwa 200 DM bezahlen. Die Kosten für eine
Überweisung beispielsweise lassen sich
nach Berechnungen der Deutschen Bank
durch das »electronic banking« von etwa 80
Pfennig auf 40 Pfennig reduzieren. Mit dem
elektronischen Zahlungsverkehr ist es auch
möglich, Gehaltszahlungen jedem Mitarbeiter
eines Unternehmens zur gleichen Zeit
zukommen zu lassen. Im übrigen sind 90
Prozent aller handelsüblichen Btx-fähigen
Personalcomputer mit diesem neuen Programm
der Deutschen Bank zu bedienen.
Nach Feststellungen der Bank-Experten
sind derzeit erst 20 Prozent aller wirtschaftlich
Selbständigen mit einem PC ausgerüstet.
Stadt« teil (die AZ berichtete bereits darüber).
Ein Junge aus Caen in der Normandie (Frankreich)
ist über private Beziehungen zum Jugendcamp
gestoßen, während die übrigen Teilnehmer
und Teilnehmerinnen sich in ihren
Städten für dieses Ferienangebot gemeldet
haben.
Bevor am 15. August eine dritte internationale
Gruppe zum Jugendcamp nach Gießen kommt,
liegt noch viel Arbeit vor den Jugendlichen.
Oberstes Ziel sei es, den Verbrauch von Primärenergie einzuschränken.
Zudem könne durch eigene Kraftwerke die Energieproduktion
kostengünstiger und mit erheblich weniger Schadstoffausstoß erfolgen.
Das Konzept soll am 13./14. September in einem öffentlichen
Hearing zur Diskussion gestellt werden. Anschließend soll es - möglicherweise
mit Änderungen - der Stadtverordnetenversammlung zur
Abstimmung vorgelegt werden. Den Auftrag, ein Hearing zur künftigen
Energieversorgung zu veranstalten, hatte das Stadtparlament
dem Magistrat bereits für den Herbst 1987 erteilt. Hauptgrund für die
Verzögerung ist nach Darstellung Lührmanns, daß die Stadtwerke das
Konzept mit eigenen Kräften erarbeitet haben.
me-Kopplungsanlagen und den weiteren Ausbau
des Fernwärmenetzes. Über die bestehenden
Anlagen (Blockheizkraftwerke Ringallee,
Westbad und Kläranlage, Heizkraftwerk US-Depot)
soll dies künftig insbesondere durch die
Übernahme des Uni-Heizwerkes geschehen, das
nach der Umrüstung mit einer Gas- und einer
Dampfturbine eine thermische Leistung von
insgesamt 45 000 Kilowatt und eine elektrische
von 19 000 Kilowatt haben soll. Weitere Blockheizkraftwerke
sollen - vorwiegend zur Wärmeversorgung
der bestehenden Hoch- und Reihenhäuser
- mittelfristig in der Hardtallee, im Kropbacher
Weg und in der Pater-Delp-Staße sowie
bis 1989 im Leimenkauter Weg entstehen.
Stärker genutzt werden sollen dem Konzept
zufolge auch die regenerativen Energiequellen,
im besonderen das Sonnenlicht. Damit und
durch die Fernwärme und im übrigen durch die
Versorgung mit Erdgas soll der Heizöl-Verbrauch
ersetzt werden. Nach Möglichkeit soll
außerdem die Abwärme aus vorhandenen industriellen
und gewerblichen Wärmeerzeugungsanlagen
in das Fernwärmenetz eingespeist
werden.
Wasserkraftwerk jetzt doch geplant
Daß das Gesamtenergiekonzept nicht frei von
politischen Vorgaben ist, zeigt sich beispielsweise
daran, daß es für 1989 den Bau eines
Wasserkraftwerkes an der Lahn an der Staustufe
vor den Stadtwerken vorsieht. Diesem schon
länger zur Diskussion stehenden Vorhaben hat-
ten die Stadtwerke bislang eher ablehnend gegenübergestanden,
weil wegen der relativ geringen
Fallhöhe und des erheblichen Investitionsaufwandes
eine Stromerzeugung an dieser Stelle
nicht wirtschaftlich wäre. Ebenso wie das
bestehende private Kraftwerk am Klinkelschen
Wehr soll die Anlage neben der Konrad-Adenaur-Brücke
jährlich 800 Megawattstunden produzieren.
In die Rubrik Politik einzuordnen ist offenbar
auch die Feststellung, daß mit der vermehrten
Eigenstromerzeugung »ein Beitrag zu einer
Stromversorgung ohne Atomenergie« geleistet
werde. Vor der Presse erläuterte Dr. Lührmann
gestern, daß die PREAG als Gießener Lieferant
70 Prozent ihres Stromes aus Kernkraftwerken
beziehe und damit die Grundlast abdecke, während
mit Öl-, Kohle- und Braunkohlekraftwerken
der Spitzenbedarf abgedeckt werde. Diese
Kraftwerke würden also - bei betriebswirtschaftlicher
Betrachtungsweise - bei einer erhöhten
Eigenproduktion in Gießen nicht mehr
benötigt. Diese Feststelllung stehe - so betonte
der Kämmerer - nicht im Widerspruch zu seinem
politischen Ziel, den Aufbau anderer Energieerzeugungsformen
zu forcieren: »Kernenergie
ist unverantwortbar«, und die Nutzung von
fossilen Energieträgern sei nur für begrenzte
Zeit vertretbar.
Medikamente und Geld aus
Apotheke gestohlen
Gießen (-). Ein Einbruch in eine Apotheke in
der Frankfurter Straße wurde in der Nacht zum
Dienstag verübt. Die unbekannten Täter hatten
von den Türen die Zylinderschlösser abgedreht
und sich so Zutritt zu den Räumlichkeiten verschafft.
Aus einem Giftschrank entwendeten sie
zehn Packungen »Remidacen« sowie etwa 600
DM aus einer Kasse. Weiterhin versuchten sie
erfolglos, einen Tresor aufzuhebeln. Danach begaben
sich die Täter in den Kellerbereich, wo sie
in einem Raum verschiedene Medikamenten-
verpackungen aufrissen. Ob hier etwas entwendet
wurde, steht noch nicht fest.
Stadtjugendpfleger Siegfried Mertinke berichtete
gegenüber der AZ, daß die Jugendcampteilnehmer
in der Jugendherberge oder teilweise
auch bei Privatfamilien untergebracht sind.
Vom Jugendamt der Stadt werden alle betreut.
Die Arbeitsgemeinschaft Biotopschutz weist
die Jugendlichen in ihre Aufgaben ein.
Unter Foto zeigt die Teilnehmer des internationalen
Jugendcamps vor der Stadtverwaltung
mit Bürgermeister Lothar Schüler (rechts).
Mittwoch, 3. August 1988 AUS DER STADT GIESSEN Nummer 178 - Seite 19
Das gibt's heute bei der
Ferienpaß-Aktion
Gießen (wg). Heute werden wieder die Besichtigungen
des Kommunalen Gebiets-Rechenzentrums
(KGRZ) und des Botanischen
Gartens angeboten. Für die Gartenbesichtigung
trifft man sich um 9 Uhr und für das
KGRZ bereits um 8.50 Uhr jeweils auf dem
Marktplatz. Am Programm der Fahrradwerkstatt
können Interessenten morgen
noch teilnehmen. Wer ein kaputtes Fahrrad
hat oder sich über Reparaturen informieren
will, sollte also von 16 bis 18 Uhr in der Grünberger
Straße 115 vorbeischauen. Außerdem
gibt es wieder den Tischtennis-Kursus von 17
bis 19 Uhr in der Turnhalle der Ricarda-
Huch-Schule.
Morgen stehen die Besichtigung der Polizei
und eine Exkursion an die Wieseck auf dem
Programm. Treffpunkt jeweils um 9 Uhr am
Marktplatz. In der Stadtbibliothek wird von
9.30 bis 11 Uhr wieder eine Geschichte illustriert,
und im Uni-Stadion am Kugelberg
kann man von 15.30 bis 17 Uhr Leichtathletik
trainieren.
Für die Fahrradwanderfahrt am Donnerstag
und Freitag sind noch einige Plätze frei.
Wer noch mitmachen will, sollte sich schnellstens
anmelden. Auch gibt es noch freie Plätze
für den Theaterworkshop und das Ponyreiten
in der nächsten Woche. Für das Skateboard-Fest
am Samstag in der amerikanischen
Grundschule wird noch ein Wertungsrichter
für die Bewertung der Skateboard-
Darbietungen gesucht. Wer sich dazu berufen
fühlt, sollte sich mit der Ferienpaßleitung in
Verbindung setzen.
Informationen und Anmeldung im Jugendzentrum
»Jokus«, Telefon 06 41/306-24 99.
SKC fährt nach Dänemark:
Noch vier Plätze frei
Gießen (pd). Auf große Dänemark-Fahrt begibt
sich der Ski- und Kanuclub Gießen vom
B. bis zum 20. August. Wie einer der drei Betreuer,
Hans-Joachim Lerch, gestern mitteilte, sind
für das Freizeit- und Trainingslager noch vier
Plätze frei. Teilnehmen können Jugendliche
zwischen 10 und 18 Jahren, die Kosten betragen
für Vereinsmitglieder 190 DM, für Nichtmitglieder
210 DM.
Ziel der Fahrt ist der Knudsee in der Nähe von
Skanderborg. Unter der Leitung von Ulrich
Wagner stehen neben Bootsfahrten und Surfen
auch Exkursionen auf dem Programm. Anmeldungen
nimmt Hans-Joachim Lerch, Breslauer
Straße 16, 6301 Wettenberg-Wißmar (Tel. 0 64 06/
29 14), entgegen.
Täter wurden gestört
Gießen (). Offenbar gestört wurden unbekannte
Täter, die in der Nacht zum Dienstag in
ein Firmengebäude in der Lahnstraße einbrechen
wollten. Zunächst hatten sie den Glaseinsatz
einer Tür mit einem Eisen eingeschlagen,
danach die Fensterscheibe mit dem Abflußdekkel
eines Kanals eingeworfen. Durch den Wurf
wurde ein Bürocomputer beschädigt.
Versuchter Einbruch in
Schwimmbadkiosk
Gießen-Lützellinden (-). In der Nacht zum
Montag versuchten unbekannte Täter ins Freibad
in der Schwimmbadstraße zu gelangen und
in den dortigen Kiosk einzubrechen.
25 Jahre bei Gail
Gießen (-). Walter
Seipp, seit vielen JahrenBetriebsratsvorsitzender
und Arbeitnehmer-Vertreter
im Aufsichtsrat
der Gail AG
Architektur-Keramik
in Gießen, konnte in
diesen Tagen auf
25jährige Betriebszugehörigkeit
bei dem
Gießener Keramikhersteller
zurückblicken.
Walter Seipp begann
seinen erfolgreichen
Werdegang bei Gail
vor 25 Jahren als Sortierer des Werkes 2. Im
Oktober 1970 übernahm er dann ein neues Aufgabengebiet
in der Abteilung Trocknung des
Werkes 5. Nachdem er im Januar 1971 zum kommissarischen
Vorarbeiter in diesem Werksbereich
berufen wurde, erfolgte im November des
gleichen Jahres die Ernennung zum Vorarbeiter.
Als Mitglied des Betriebsrates kümmerte sich
Walter Seipp vom August 1969 an mit um die
Belange der Mitarbeiter des Unternehmens.
1972 wurde er von der Belegschaft zum freigestellten
Betriebsrat gewählt, und seit Mai 1981
trägt er die große Verantwortung des Betriebsratsvorsitzenden.
Als Arbeitnehmervertreter gehört
Walter Seipp seit Mai 1983 dem Aufsichtsrat
der Gail AG an.
Von 1975 bis 1986 war der Jubilar ehrenamtlicher
Richter am Arbeitsgericht Gießen. Im Dezember
1986 wurde er dann zum ehrenamtlichen
Richter am Landesarbeitsgericht Frankfurt
berufen. Auch in der Industriegewerkschaft
Bau-Steine-Erden und im Vereinsleben seines
Heimatortes Reiskirchen-Hattenrod ist Walter
Seipp sehr engagiert.
In einer kleinen Feierstunde gratulierte ihm
Dr. Walter Rumpf, Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrates
der Gail AG, herzlich zu seinem Ehrentag
und würdigte in seiner Laudatio die besonderen
Verdienste des Jubilars. Als engagierter
Interessenvertreter der Mitarbeiter der Gail
AG und in Sachfragen stets fairer Verhandlungspartner
der Unternehmensleitung konnte
Walter Seipp maßgeblichen Einfluß bei wichtigen
Entscheidungen nehmen.
»Habti»r s nitil eine Ente 9630litliffziaPir
Ferienpaßaktion in der Stadtgärtnerei — Kinder pflanzten und arrangierten — Blumengesteck und Topfpflanze für zu Hause
Sorgfältig werden von den Kindern Sämlinge »pikiert« und Efeu in Plastiktöpfe eingepflanzt (Foto: wg)
Gießen (wg). Auf dem Pflanztisch im Gewächshaus
liegen jede Menge blühende
Pflanzen. Daneben befindet sich ein Haufen
weicher schwarzer Humus, und auch graue
Plastiktöpfe stehen bereit. Sechs Kinder im
Alter von zehn bis dreizehn Jahren füllen
Hände voller Erde in die Töpfe. Der schwarze
Boden wird festgedrückt und in die Mitte ein
Loch für den Blumen-Wurzelballen gebohrt.
Dann wird die Pflanze vorsichtig eingesetzt
und die Erde rundherum festgedrükt. »Jetzt
machen wir einmal den Wackeltest«, meint
der Gärtnermeister Waldemar Kleppek zum
10jährigen Manuel. Der Fachmann schaut kritisch
den Blumentopf mit der Studentenblume
an und überprüft, ob der Junge sie auch
sorgfältig genug eingetopft hat. Kleppek
schüttelt den Topf in seiner Hand, aber das
Gewächs bewegt sich nicht. »Das hast du prima
gemacht«, lobt er den Jungen.
Gestern besuchten im Rahmen der Ferienpaßaktion
42 Jungen und Mädchen die Stadtgärtnerei
im Steinberger Weg. Die Kinder waren
mit einem Bus hinausgefahren und wurden
dort bereits von Gärtnermeister Jürgen
Adams und seinen Kollegen erwartet. Ein
kleines Programm war für die Schüler arrangiert
worden. Die Kinder wurden in Gruppen
aufgeteilt und konnten sich selbst als Gärtner
Verdienste um die Pflege der Musik erworhen
Musikverein Allendorf feiert an diesem Wochenende sein 25jähriges Bestehen — Anfangs ein Fanfarenzug
Gießen - A l l e n d o r f (-). Als im August 1963 in Allendorf der
Kindergarten eingeweiht wurde, sorgte der Fanfarenzug der Freiwilligen
Feuerwehr Holzheim für die musikalische Umrahmung. Von den
Klängen der Marschmusik begeistert, keimte bei einigen Zuhörern
die Idee auf, auch in Allendorf einen Fanfarenzug zu gründen. Bald
hatten sich genügend Idealisten zusammengefunden, die Idee in die
Tat umzusetzen. Es dauerte nur wenige Wochen, bis die ersten Instrumente
angeschafft wurden. Unter der Leitung einiger Spielkamera-
Der Verein war zeitweise eine Sparte der Freiwilligen
Feuerwehr von Allendorf/Lahn. So trat
der Fanfarenzug bei den ersten Veranstaltungen
bis hin zum ersten Wettstreit 1964 in Dutenhofen,
wo er gleich den 1. Platz in seiner Klasse
belegte, in der blauen Feuerwehruniform auf.
Laut einer Verfügung des Bürgermeisters
vom 18. Juni 1965 durfte der Fanfarenzug nach
der vollzogenen Trennung beider Vereine diese
Uniform nicht mehr tragen. Daraufhin wurde
die weinrote Uniform angeschafft, in der der
junge Verein seine größten Erfolge hatte. Die
Kopfbedeckung bestand aus ausgedienten
Schirmmützen der hessischen Polizei.
Die Mitgliederzahl stieg schnell auf über 100
an, und es wurde auch ein Schülerfanfarenzug
gegründet. Zu Beginn der siebziger Jahre sollte
der Verein in ein modernes »Fanfarencorps«
umgewandelt werden (also mit Ventilinstrumenten).
Trompeten, Tenorhörner u. ä. Instrumente
wurden angeschafft, und das Spielen
nach Noten wurde geprobt. Die Folge war, daß
es plötzlich innerhalb des Vereines zwei Sparten
gab: den eigentlichen »Fanfarenzug« und
die »Musikgruppe« (Blaskapelle), die beide bis
Mitte der siebziger Jahre teilweise gemeinsam
auftraten.
1975 sind von Eva Anschütz neue Uniformen
genäht worden: ein blauer Umhang mit rotem
Wappen (Fanfare), dazu weiße Hosen. Die Sparte
»Musikgruppe« löste sich bald nach der Trennung
vom Fanfarenzug auf. Drei Jahre später
wurde eine neue Uniform (roter Rock, schwarze
Hose) angeschafft. Mittlerweile hat sich dieser
sehr stark durch Jugendliche geprägte Verein
musikalisch so sehr gesteigert, daß er wieder an
Wettstreiten teilnehmen konnte. Um das Marschieren
(Straßenspiel) zu proben, fanden immer
häufiger die Ubungsstunden in der Mehrzweckhalle
statt. So startete man beim Wettstreit
in Großen-Linden in der »Fanfarenzug-B-
Klasse« und stieg aufgrund der überraschend
hohen Punktzahl in die »Fanfarenzug-A-Klasse«
auf. Es wurden Kontakte zu dem Musikverein
»Léo Lagrange« von Avignon (Südfrankreich)
geknüpft, die ihren Höhepunkt in einer
Fahrt nach Avignon im Juni 1980 fanden.
Durch mangelndes Interesse der Aktiven an
einem Verein im herkömmlichen Sinne wurde
von der Jahreshauptversammlung im Januar
1983 beschlossen, per Satzungsänderung den
Fanfarenzug in einen Musikverein umzuwandeln.
Alfred Seibert wurde zum Vorsitzenden
gewählt. Diese Umstrukturierung erforderte
viel Geduld, aber schon bald waren wieder die
versuchen. Winzige Sämlinge wurden von ihnen
vereinzelt (pikiert) und in Plastiktöpfchen
gepflanzt. Es standen Eimer mit Löwenmäulchen,
Kornblumen, Zinnien und anderen
Schnittblumen zur Verfügung, die die
kleinen Gäste in Moos zu schönen Gestecken
arrangieren konnten.
Anschließend wurde eingetopft: Efeu in
große Töpfe und Studenten- oder Sammetblumen
in kleine Töpfe. Den Kindern wurde
auch gezeigt, wie man auf einem Zierbeet ver-
FERIEN
SPASS
in der Stadt
GIESSEN
den aus Holzheim fanden die ersten Übungsstunden statt, und weitere
Interessenten wurden angelockt. So kam es am 1. September 1963 zur
offiziellen Vereinsgründung. In der Gründungsurkunde sind Günther
Luh, Dieter Heep, Erich Ufer (verstorben), Horst Dönges, Heinrich
Heep, Herbert Stanetzky, Bernd Weiler (verstorben), Heinrich Haus
und Heinz-Willi Görlach genannt. Erster Vorsitzender wurde Willi
Jäger. Kommendes Wochenende feiert der Verein sein 25jähriges
Bestehen in einem würdigen Rahmen.
Der damalige Fanfarenzug Allendorf in Feuerwehruniform beim Straßenspiel 1964 auf der
alten B 49 (Foto: privat)
ersten Auftritte möglich. Dank des intensiven
Einsatzes von Alfred Seibert stieg die Mitgliederzahl
auf über 200 an. Es wurden neben der
Bläsergruppe auch eine Jugendbläsergruppe,
eine Hausfrauenakkordeongruppe, eine Kinderakkordeongruppe
und eine Melodicagruppe
eingerichtet.
Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung
am 14. November 1986 wurde beschlossen,
eine Scheune in der Untergasse in
ein Vereinsheim umzubauen, weil die Universitätsstadt
Gießen (als Eigentümer) dieses Grundstück
an die Volksbank Gießen verkaufte. Das
ganze Jahr 1987 über bauten die Mitglieder und
Freunde des Musikvereines in über 2500 Stunden
Eigenleistung unter der Bauleitung von
Hans Kleinschmidt die Scheune um.
Die Feiern zum 25jährigen Bestehen beginnen
am Freitag mit einem Jubiläumsabend mit der
schiedenfarbige Blumen zu Figuren arrangieren
kann.
Zum Schluß nahm jedes der Kinder ein
eigenes Blumengesteck und eine eingetopfte
Studentenblume mit nach Hause. »Ich hab'
zwei Brüder, darf ich auch drei Gestecke mitnehmen?«,
fragte ein kleines Mädchen. Doch
leider sind die Bestände der Stadtgärtnerei
nicht groß genug, um alle Wünsche der Kinder
zu erfüllen.
Besonderen Spaß hat den kleinen Gästen
auch die Anlegung des Zierbeetes gemacht.
Das Beet wurde auf ein großes freies Stück im
Gewächshaus gepflanzt. Mit einem Rechen
harkten die Kinder die Erde glatt und zeichneten
eine große Figur in den weichen Boden:
Einen Schmetterling hatte sich eine Gruppe
ausgesucht, eine andere Gruppe eine Ente.
Die einzelnen Teile der Figur wurden dann
aufgemalt. Die Ente bekam einen Schnabel
aus gelben Blumen, ein Auge aus roten Blumen,
und der Körper wurde mit grünen Gewächsen
ausgestaltet.
Für die Zwischen-Pausen stand den Kindern
gestern übrigens noch eine besondere
Attraktion bereit: Die Tochter des Gärtnermeisters
hatte ihr Pony zur Gärtnerei gebracht,
und so konnten die Kinder - am Halfter
geführt - einige Runden »hoch zu Roß«
um die Gewächshäuser drehen.
Blaskapelle des Musikvereins und örtlichen
Vereinen aus Allendorf. Am Samstag steigt ein
Beatabend und am Sonntag um 15 Uhr ein großes
Volksfest, ehe dann für Montag der zünftige
Frühschoppen angesetzt ist.
Schwesternhelferinnen-Lehrgang
im Johanniterhaus Gießen
Gießen (-). In dem am 16. August beginnenden
Schwesternhelferinnen-Lehrgang im Johanniterhaus
Gießen sind noch Ausbildungsplätze
frei. Dieser Ferienlehrgang, der als Ganztagsausbildung
konzipiert wurde, bietet Frauen
im Alter von 17 bis 55 Jahren die Möglichkeit,
Grundlagen der Krankenpflege zu erlernen. Die
Teilnahme an dieser Ausbildung ist kostenlos.
Nähere Informationen und Voranmeldungen
unter Tel. (06 41) 7 50 31.
Mittwoch, 3. August 1988 AUS DER STADT GIESSEN Nummer 178 - Seite 20
Wann entstand diese Aalnahme?
Für die heutige Aufgabe im AZ-Sommerquiz
haben wir wieder einmal ins Archiv mit
den Aufnahmen von Alt-Gießen gegriffen.
Thema ist der Bahnhofsvorplatz, der durch
die allmählich näherrückende Umgestaltung
in den letzten Jahren wieder in den Blick-
KENNEN SIE GIESSEN?
punkt gerückt ist. Von den Gießen-Kennern
wollen wir wissen, wann diese Aufnahme
entstand.
Indizien für die richtige Antwort sind neben
Straßenbahn und Form der wartenden
Taxen vor allem der am rechten Bildrand
f ^
c-
zum KI.
Rindfleisch
zum Kochen, Brust und
Querrippe
5e99
1000 g
Schweinekotelett
erkennbare Rundbau des »Cafés Schwarz«,
der möglicherweise in einigen Jahren eine
Wiedergeburt erleben und den Bahnhofsvorplatz
städtebaulich aufwerten soll.
Eine der drei Jahreszahlen ist zutreffend:
■ N -1953
■ 5-1940
■ U -1922
Die Spielregeln in Kurzform: Von Montag
bis Samstag die Buchstaben der jeweils richtigen
Antwort sammeln, zu einem Lösungswort
aneinanderreihen und dieses bis zum
folgenden Montag der AZ zukommen lassen,
entweder per Postkarte (Poststempel zählt)
oder durch Abgabe in einer der Geschäftsstellen
bis 17 Uhr; unter den Einsendern
werden jede Woche zwei Geldpreise zu je 50
DM und ein Treuebuch verlost. (ta)
Wir suchen ein neues Zuhause
Kandidaten der Woche: Spitzmischling Charly und die Katze Shirley
Gießen (cg). Charly ist ein »Baby-Opfer«. Als
seine Besitzer Nachwuchs erwarteten, war für
den Vierbeiner kein Platz mehr. So kommt es,
daß er nun sein Dasein im Tierheim fristet. Bisher
war es der kleine schwarze Bursche gewöhnt,
gestreichelt und verhätschelt zu werden.
Diese Hauptrolle im Familienleben so plötzlich
zu verlieren, hat Charly nicht gut verkraftet.
So trauert Charly vergangenen Sofazeiten
nach und versucht beleidigt, es sich auf dem
kargen Käfigboden bequem zu machen. In einer
neuen Umgebung würde sich der Mischling sicherlich
gut zurechtfinden. Und Probleme haben
die neuen Besitzer mit dem kurzhaarigen
Allwetterhund kaum zu erwarten.
Ein schlimmes Erlebnis hat Shirley hinter
sich. Das getigerte Kätzchen hat keinen
Schwanz. Da nicht einmal ein Stummel übrig
...Frische,
Vielfalt, tolle Preise!
Neuseeländische
Red-Delicious
1
10008
Dtsch. Buschbohnen
KI. 1
l 1 o00 g
Frischer
ie99
Stiel und Kamm , Shrimpssalat
in der Großpackung mit Mandarinen und
6e99
Champignons
2928
1000 g
100 g
Fleischkäse oder
ohne Konservierungsstoffe
Bratwurst
: Barbecue-
Ilk vom Rind und Schwein =
7e99
SCHEPEäS
!IMF Schinken
1000 g »Rustikal«-Delikateß-
Schinken, im Rauch gegart
Frische
le95
Schweinsfiletköpfe 100 g
magere und kurante Stücke
15999
1000 g
Charolais-Rinderfilet
eine zarte Spezialität
1000g
Wiesenhof
Dr. Oetker
Italienische Küche
Cannelloni, Lasagne al
forno, Risotto con Polio,
Tortellini oder Tagliatelle
300-/
450-g-
Packung '2
Frische Forellen
Hähnchen-Pfanne küchenfertig,
backofenfertig, tiefgefroren. ausgenommen
Per kg 6.17
1100-g-
79 8e98
Packung
1000 g
PF1 0 Tina Diät
Maasdamer Vollkornjoghurt
Holländischer
Schnittkäse 200-g- .,
45% Fett i. Tr.
Becher
129
Holsten Pilsener
und nur eine Narbe zu sehen ist, vermutet Ilse
Tôth, die Vorsitzende des Tierschutzvereins,
daß das Fundtier gequält wurde. Mehrere Stichverletzungen
am Körper des Kätzchens verstärken
die Annahme. Shirley muß aber schon bessere
Zeiten erlebt haben, denn sie hat »ordentliehe
Manieren«, ist freundlich und liebt menschliche
Nähe.
Während die Problemhunde - der Afghane
Faraj und die Dogge Alf - vermittelt wurden,
zog »Everybodys Darling« Boomer den kürzeren.
Von ihm waren zwar viele begeistert, doch
keiner mochte sich dazu entschließen, ihn vor
dem Urlaub zu sich zu nehmen. Die Adoption
der Katzen ging wie immer recht rasch vor sich.
Wer sich für eines der Tiere interessiert, kann
sich unter der Telefonnummer 0641/52251 an
das Tierheim wenden. (Foto: Schornstein)
69
_89
100 g
© Karstadt Kaffee 0,5-1-Dose »
Haushalt-
Mischung LEIBNIZ
Eine kräftige Mischung für Butterkeks
jeden Tag, filterfein
gemahlen.
200-g- 1 79
500-g-
95 Vakuum- i
Packung
Packung 1.79
Kringo
Langnese Apfelsinensaft
Maxim's 100% Fruchtgehalt
Premium-
Eiskrem
E r 6
In verschiedenen
Geschmacksrichtungen.
1-I-FI.
1.99
1986er Rheinhessen
Erben-Kabinett
Qualitätswein mit Prädikat
"
2e99 0,7-1-FI.
750-ml- Jacobi 1880
Packung
3999
Alter Weinbrand, 30 Vol. %
"
"
"
Batida de Coco
16 Vol. %
0,7-1-Flasche
Campari Bitter
25 Vol. Wo
v
06 41 / 7 00 44 90
(Lebensmittel)
9 .
0,7-1-
FI.
06 41 / 7 00 44 93
(Frischfleisch)
Mittwoch, 3. August 1988 FEUILLETON Nummer 178 - Seite 21
Die Kunst, seine Feinde zu überleben
Bernd Rill: Friedrich III. - Habsburgs europäischer
Durchbruch. Verlag Styria, Graz.
352 S., 49,- DM.
»Des Reiches Erzschlafmütze« hat man den Kaiser
Friedrich III. (1415-1493) verhöhnt. Der Herrscher,
der immerhin mehr als ein halbes Jahrhun-'
dert die Bürde der deutschen Königskrone getragen
hat, fand erst in den letzten Jahrzehnten Fürsprecher.
Die große Ausstellung von 1966 in Wiener
Neustadt (seiner bevorzugten Residenz) hat einiges
im allgemeinen Bewußtsein zurechtgerückt. Nun.
zeigt auch Bernd Rill, wie schwer es der Kaiser
hatte, im Geflecht der europäischen Machtstrukturen
die Balance zu halten. Wenn er schon dem
Kaisertum keinen neuen Glanz geben konnte, so
hat er doch letzten Endes seine Würde behauptet
und das Reich wie die Hausmacht der Habsburger
zusammengehalten. Widersacher gab es in der eigenen
Familie, bei den Reichsfürsten, in Italien, speziell
im Kirchenstaat, es gab sie in Böhmen und
Ungarn, aber auch in der angestammten Residenzstadt
Wien. Doch hat Friedrich die Heiratspolitik'
der Habsburger erst so recht in Gang gesetzt. Sein
Sohn Maximilian konnte in das reiche Burgund
einheiraten und überhaupt wieder gestaltend in die
europäische Politik eingreifen. Friedrich III. war es
aufgetragen, auszuharren, zu widerstehen, Demütigungen
und Niederlagen zu ertragen und - zu überleben.
Er war gewiß kein feuriges Temperament,
dafür aber geduldig bis zur Sturheit.
Bernd Rill schreibt mit Liebe fürs Detail und mit
einem Blick auch für komische Situationen. Wer
die Geduld eines Friedrich aufbringt, wird hier
kompetente Information und Unterhaltung mit Niveau
finden. KG
Erzählungen am Berg
Hans Kammerlander: Abstieg zum Erfolg.
Bergverlag Rudolf Rother, Auflage 1987. Mün-
chen, 160 S., 60 Farb- und 57 Schwarz-
weißabbildungen. 49,80 DM.
Am Gipfel ist das Ende. Erfolg und Niederlage,
Sinn und Zwecklosigkeit, ja das ganze Denken ist
ausgerichtet auf die paar Quadratzentimeter Stein
oder Eis, die nur noch vom Steinmann oder Gipfelkreuz
überragt werden dürfen. Der Gipfel allein
kann nicht das Höchste sein. Zum Gipfel gehört
das Tal, zum Aufwärts das Abwärts, zum Ziel die
Rückkehr. Von dieser anderen Seite der Berge, von
dort, wo ein Steiglein in die Tiefe leitet, soll hier
erzählt werden.
So enthält dieses Buch eine Vielzahl von Gastbeiträgen
von Reinhold Messner, Friedl Mutschlechner,
Oswald Ölz, Michl Dacher u. a., die über ihre
Erstbegehungen, Solotouren und Expeditionen berichten.
Der Hauptteil des Buches besteht aus reflexiven
Beiträgen zum Thema Bergsteigen, die auch
heiße Eisen wie Politik, Ökologie und Dritte Welt
behandeln, kurz: es wird ein Blick hinter die Kulissen
des professionellen Alpinismus geworfen.
Die Geschichte des Wiener Theaters
Franz Hadamowsky: Wien - Theatergeschichte.
Verlag Jugend und Volk, Wien. 800
S., 140 DM.
Franz Hadamowsky, , langjähriger Leiter der
Theatersammlung der Österreichischen Nationalbibliothek,
hat den Versuch unternommen, die Geschichte
der Theaterstadt Wien von ihren Anfängen
im frühen Mittelalter bis zum Ende der Donaumonarchie
aufzuarbeiten. Unter dem Titel »Wien -
Theatergeschichte« ist ein alle wesentlichen
Aspekte umfassendes Werk entstanden, das einen
Überblick über Entwicklungen, Strömungen und
Modeerscheinungen im Theaterleben der österreichischen
Hauptstadt bietet.
Besonders aufschlußreich wird die bisher bei
Theaterfreunden ziemlich unbekannte Entwicklung
im Mittelalter und in der Zeit der Gegenreformation,
aber auch die Geschichte der Barockoper
am Kaiserhof behandelt. Dagegen gerät Hadamowskys
Werk in der Darstellung des Theaters im
19. Jahrhundert wegen der Fülle des Materials für
den Nichtfachmann beinahe zu umfangreich.
Das Grundgesetz, kommentiert
Otto Model/Klaus Müller: Grundgesetz für
die Bundesrepublik Deutschland. Taschenkommentar
für Studium und Praxis. Carl-
Heymanns-Verlag, Köln, Berlin, Bonn, München.
XXIV, 733 Seiten, 75,- DM.
Der »Model/Müller«, so die Kurzform für einen
längst zur Institution gewordenen Kommentar zum
Grundgesetz, kam jetzt in der 10., vollständig überarbeiteten
Auflage wieder auf den Markt und wurde
auf den neuesten Stand gebracht. Der renommierte
Verlag bemüht sich seit Jahren auf dem
Sektor der Taschenkommentare und hat mit diesem
Jubiläumsband dem Studenten und dem Juristen
einen wichtigen Wegweiser an die Hand gegeben.
Der Kommentar will sowohl für die Praxis als
auch für das Studium zuverlässig über Inhalt und
Probleme des Grundgesetzes informieren, und
zwar mit der gebotenen Kürze. Dem Grundgesetz
mit seinen 146 Artikeln -jedem Artikel folgen Literatur
und Erläuterungen - ist ein 23seitiger
»Grundriß der verfassungsgeschichtlichen Entwicklung«
vorangestellt, der eine sehr gute Einführung
bietet.
Der »Model/Müller«, und das macht diese Ausga-
'be deutlich, liegt mit dieser Konzeption richtig und
kann als etabliert im Bereich der Kurzkommentare
zum Grundgesetz gelten. v. k.,
Spanien - eine junge Demokratie
Ramon Tamames: Spanien - Geschichtsbild
und Zukunftsvision einer jungen Demokratie.
Verlag Klett-Cotta, Stuttgart. 310 S., 36,- DM.
Die politischen Entwicklungschancen Spaniens
hat der Wirtschaftsexperte und Journalist Ramon
Tamames herausgearbeitet. Der inhaltlich umfangreiche,
doch in den Einzelkapiteln relativ knapp
gestaltete Band bietet »Spanien, mit den Augen
eines linksliberalen, demokratischen Spaniers gesehen«,
wie es einführend heißt. Tamames beginnt
bei den Jahrhunderten der »Reconquista« (Zurückeroberung
des von den Mauren besetzten Landes),
skizziert die »Conquista« (Eroberung Lateinamerikas),
Absolutismus, Republik, Franco-
Faschismus, Putschversuche und EG-Beitritt und
endet mit dem Ausblick auf die neunziger Jahre.
Englische Konversation
Heidi Standi: Englisch fürs Gespräch, ein modernes
Konversationsbuch. Verlag Langen.
scheid, Berlin. 256 S., 16,80 DM.
Das vorliegende Buch will dem Leser helfen, sich
in verschiedenen Situationen in England sinnvoll
ausdrücken zu können, etwa wenn er sich allgemein
unterhalten oder etwa in höflicher Weise eine
Einladung zum Tee ablehnen möchte. Viele Themen,
darunter Kunst, Politik, Religion oder Sport,
sind als Sachgebiete ausgewählt worden, mithin
ein relativ breites Spektrum. Inhaltsangabe und
Register erleichtern es, bestimmte Themen zu finden.
»Englisch fürs Gespräch« ist gedacht für Geschäftsreisende
und Touristen mit geringen Vorkenntnissen
und wird diesem Personenkreis gute
Dienste leisten.
Neuerscheinungen auf dem Büchermarkt
Vieltürmiges Panorama der »Goldenen Stadt« mit Blick über die Karlsbrücke
»Wanderer, kommst du nach Prag« heißt der im Verlag Herder erschienene Band von Heinrich
Pleticha. Die 140 zum Teil humoristischen Anekdoten und Geschichten setzen sich mit der wechselvollen
Historie der Stadt auseinander (29,80 DM). Auch der Piper-Verlag widmet die neue Ausgabe
der Serie »Panoramen der Welt« der tschechoslowakischen Metropole. Fritz Böhm in »6mal Prag«:
»Prag lebt, von Kontrasten gezeichnet wie eine alte Photographie - und in mancher Hinsicht zeigt
die Goldene Stadt sich tiefschwarz« (24,80 DM).
Auf den Spuren eines neuen Weltbildes
Die Explosion des Blauen Überriesen Sanduleak als Science-Fiction -Thema
Johannes von Buttlar: Supernova - Die jüngsten
kosmischen Endeckungen. Die Geburt
eines neuen Weltbildes. Verlag Langen Müller,.
München, 288 S. 15 Abb., 34.- DM.
Aus 19 Billionen Kilometer Entfernung beobachtet
die Besatzung eines Raumschiffes die Supernova-Explosion
ihres Heimatgestirns Sanduleak und
damit gleichzeitig die Vernichtung ihres Herkunftsplaneten
Achele. Die Überlebenden der kosmischen
Katastrophe in der Großen Magellanschen
Wolke wollen ihre Chance nutzen und Zuflucht in
der benachbarten Milchstraße auf der 170 000
Lichtjahre entfernten und die Sonne umkreisenden
Erde suchen.
In sieben Jahren erreichen die Heimatlosen ihr
Ziel, das für sie zur großen Enttäuschung werden
soll. Ihre Erkundungsfähren beschreiben eine Erde,
auf der die Menschen ähnlich wie bei ihrem
Heimatplaneten die Umwelt in vielen .Gebieten
weitgehend zerstört haben, aggressiv sind und in
politischem Unfrieden leben. Schnell entscheiden
sie sich gegen eine Landung auf dem wie ein Juwel
vor ihnen liegenden blauen Planeten und nehmen
Kurs auf einen 10,8 Lichtjahre entfernten Stern, in
dessen Umlauf bewohnbare Himmelskörper angenommen
werden.
Science fiction liefert den Rahmen des Buches
»Supernova« von Johannes von Buttlar, der die
astronomische Sensation des Jahres 1987 mit der
Explosion des »Blauen Überriesen« Sanduleak-
69 202 als Aufhänger für einen Streifzug durch die
Astronomie vom Mittelalter bis zur Neuzeit nimmt.
»Die uns heute von Astrophysikern präsentierten
phantastischen Vorstellungen und Ansichten mu-
Große Kreisstadt Calw (Hrsg.): Gunter Böhmer
- Hermann Hesse. Dokumente einer
Freundschaft. 224 S., 152 Abb. Lieferbar
durch die Stadt Calw. Ganzleinen mit Originalzeichnung
von Böhmer 480,- DM, Halbleinen
48,- DM, Paperback 38,-DM.
»Lieber Hermann Hesse, nimm mich bitte in die
Gemeinschaft der... Emil Sinclair, Max Demian
und wie sie alle heißen mögen, auf!«, träumte ein
18jähriger Primaner namens Gunter Böhmer in einem
als Brief verfaßten Schulaufsatz über sein literarisches
Idol und dessen Romanfiguren. Als Böhmer
1986 starb, hatte er mehr erreicht. Über Jahrzehnte
verband Hesse und Böhmer eine fruchtbare
Freundschaft, lebte und arbeitete der Maler, Zeichner
und Buchillustrator doch lange Zeit in der
Nähe Hesses. Zahlreiche Werke des Literaturnobelpreisträgers
haben durch die Illustrationen Böhmers
zusätzliche Tiefe erhalten.
Über diese ungewöhnliche Beziehung informiert
ein ebenso ungewöhnlicher Dokumentationsband,
den Hesses Geburtsstadt Calw herausgegeben hat.
Bislang unveröffentlichte Photographien aus dem
Privatbesitz Böhmers und schriftliche Aufzeichnungen
über gemeinsame Malausflüge oder Dis-
Peter Mast: Die Hohenzollern in Lebensbildern.
Verlag Styria, Graz-Wien-Köln. 269 S.,
49,- DM.
»Runde« Daten legen dieses Jahr die Beschäftigung
mit fünf Hohenzollern-Herrschern nahe - mit
Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg, genannt
der »Große Kurfürst«, der vor 300 Jahren
starb, mit König Friedrich Wilhelm I. von Preußen,
genannt der »Soldatenkönig«, der vor 300 Jahren
geboren wurde, mit König Wilhelm I. von Preußen,
der 1871 deutscher Kaiser wurde und vor 100 Jahren
starb, mit Kaiser Friedrich III., der ebenfalls
vor 100 Jahren starb, und mit Kaiser Wilhelm II.,
dem letzten deutschen Kaiser, der vor 100 Jahren
den Thron bestieg.
Das ist sicher auch ein guter Zeitpunkt für einen
biographischen Überblick über die Geschichte des
Hohenzollern-Hauses, wie ihn jetzt der Münchener
Geschichtsdozent Peter Mast vorgelegt hat: »Die
Hohenzollern in Lebensbildern«. Er stellt im ersten
Teil des Buchs in zwei Kapiteln die Zeit von den
Anfängen bis zur Reformation (1061-1499) und von
der Reformation bis zum Regierungsantritt des
Großen Kurfürsten (1499-1640) dar. Im zweiten Teil
ten oft wie Science fiction an,« schreibt von Buttlar
im Vorspann. »Dennoch handelt es sich um Tatsachen.
«
Der Verfasser bittet den Leser zur Reise durch
Raum und Zeit an Bord seines fiktiven Raumschiffes,
um ihn mit den umwälzenden Entdeckungen
der Astronomie und der Physik ebenso wie mit den
daraus zu ziehenden Schlußfolgerungen vertraut
zu machen. Weit spannt sich dabei der Bogen von
den kosmischen Phänomenen über die Diskussion
um die Evolution und die Außerirdischen bis zu
den Fragen nach der Zukunft des Universums.
Nach dem Fazit des Autors ist die Naturwissenschaft
in fast allen Disziplinen an eine Grenze gestoßen,
deren Überschreitung unser Weltbild
gründlicher verändern wird als alle Erkenntnisse
von Kopernikus, Kepler, Galilei und Newton zusammen.
Der in Berlin geborene und in Australien aufgewachsene
Johannes Freiherr von Buttlar-Brandenfels
hat Psychologie und Philosophie, Astronomie,
Physik und Mathematik studiert. Seine Veröffent-
lichungen unter anderem über die Möglichkeit der
Verlängerung des menschlichen Lebens, die Lichtgeschwindigkeit
und die Quantentheorie haben ihn
mit einer Gesamtauflage von bisher 18 Millionen
Exemplaren unter die fünf erfolgreichsten Sachbuch-Autoren
der Welt gebracht. Sein neuestes
Werk über die jüngsten kosmischen Entdeckungen
und die Geburt eines neuen Weltbildes besteht in
seiner Aktualität gut neben der Vielfalt astronomischer
Publikationen aus den letzten Jahren und
empfiehlt sich durch seine Verständlichkeit auch
einem breiten Kreis interessierter Laien.
Rudolf Merget
Hesse und sein Illustrator Böhmer
Die Hesse-Geburtsstadt Calw veröffentlicht Dokumente einer besonderen Freundschaft
kussionen schaffen eine Atmosphäre, als säße man
im Garten oder Wohnzimmer von Hesses langjährigem
Domizil in Montagnola im Tessin. Die Authentizität
der Erfahrungen, dazu zahlreiche Porträts
von Hesse vermitteln eine direkte Art des Zugangs
zu dem Kultautor ungezählter Jugendlicher.
Den ersten Kontakt zu Hesse knüpfte Böhmer
1932 mit einem Brief, in dem er von seinen Vorhaben
schrieb, Radierungen zu dessen Büchern machen
zu wollen. Hesse lud Böhmer nach Montagnola
ein. Und 1933, nach Abschluß seines Kunststudiums,
besuchte der 22jährige den berühmten
Autor, um dort mehrere Monate zu bleiben. Insgesamt
70 Seiten umfassen die Texte Böhmers über
seine Eindrücke von Hesse.
Ergänzt wird das Quellenmaterial des Bandes
durch einen informativen Bericht über das Kennenlernen
der beiden und ihre gemeinsame Arbeit,
den Volker Michels, bewährter Herausgeber der
Werke Hermann Hesses, verfaßt hat. Das Buch
wurde ursprünglich mit Böhmer konzipiert und
sollte zu seinem 75. Geburtstag als Ehrung und
Dank von Hesses Geburtsstadt Calw herausgegeben
werden. Nach Böhmers unerwartetem Tod
1986 half seine Witwe bei der Fertigstellung. MH
Die Hohenzollern in Lebensbildern
Ein biographischer Überblick über das deutsche Herrscherhaus
präsentiert er dann jeden der folgenden Herrscher
der brandenburgisch-preußischen Linie der
Hohenzollern-Familie in einem Lebensbild. Daran
schließt er noch ein Kapitel über die schwäbischen
Hohenzollern an.
Mast hat in den Lebensbildern die historischen
Fakten mit einer Kennzeichnung der Persönlichkeit,
die Politik mit der anschaulichen Einzelheit
auf sehr lesbare Weise verbunden. Ferngehalten
hat er sich indessen von jedem aktualisierenden
Räsonnement. Er hat sich bemüht, die Hohenzollern
und ihr Werk aus ihren jeweiligen Voraussetzungen
heraus zur Anschauung zu bringen. Er sieht
sich damit auch mit seinem verstorbenen Lehrer
Eberhard Kessel, dem Biographen Helmuth Graf
von Moltkes, verbunden.
Das Buch ist in seiner übersichlichen Form auch
als Nachschlagewerk hervorragend geeignet. Jedem
der Lebensbilder sind die persönlichen Familien-Daten
vorangestellt und die Daten der Nachkommen
angefügt. Ferner sind vorhanden eine
Stammtafel der Hohenzollern, ein Literaturverzeichnis,
ein 14 Seiten umfassendes Personenregister,
zwei Karten und zehn Bildporträts. RG
Essays zur Geistesgeschichte
Dominick LaCapra-Steven L. Kaplan (Hrsg.):
»Geschichte denken - Neubestimmungen
und Perspektiven moderner europäischer
Geistesgeschichte. Ins Deutsche übersetzt
von Hans Günter Holl. S.-Fischer-Verlag,
Frankfurt. 191 S., 24,80 DM.
»Geschichte denken - Neubestimmungen und
Perspektiven moderner europäischer Geistesgeschichte«
- unter diesem Titel hat der S.-Fischer-
Verlag in deutscher Erstausgabe eine Essay-Sammlung
herausgegeben. Es geht dabei um die Frage,
wie etwa Derrida, Foucault, Gadamer, die Annales-
Schule, die Psychoanalyse oder der Dekonstruktivismus
für eine Neuorientierung der Geistesgeschichte
neu gelesen werden können. Die meisten
Beiträge gehen auf eine Tagung im Jahre 1980
an der amerikanischen Cornell University zurück,
wie die Herausgeber Dominick LaCapra und Steven
L. Kaplan im Vorwort betonen.
Es beginnt mit den »Neuen Wilden«
Klaus Honnef: Kunst der Gegenwart. Verlag
Benedikt Taschen, Köln. 280 S., mit zahlr.
Abb., 29,95 DM.
Der Verlag Benedikt Taschen hat unter dem Titel
»Kunst der Gegenwart« eine Bestandsaufnahme
und Bewertung der internationalen zeitgenössischen
Kunst herausgebracht, die mit den »Neuen
Wilden« Ende der siebziger Jahre beginnt und bis
zu den jüngsten Strömungen der ausgehenden
achtziger Jahre reicht. Autor ist Klaus Honnef, Leiter
der Abteilung »Wechselausstellungen« des
Rheinischen Landesmuseums in Bonn. Das Buch
enthält Arbeiten von rund 100 Künstlern aus acht
Ländern, wobei aber Künstler aus der Bundesrepublik
überproportional berücksichtigt wurden.
Die Mainzer Römersammlung
Katalog zur Sammlung »Römische Steindenkmäler
- Mainz in römischer Zeit«. Verlag
Philipp von Zabern, Mainz. 267 Seiten, 51
Farbtafeln, 351 Schwarz-Weiß-Abbildungen.
Museumsausgabe 29 DM, Buchhandelsausgabe
45 DM.
Mit der Dokumentation »Römische Steindenkmäler
- Mainz in römischer Zeit« hat das Landesmuseum
Mainz die geplante Reihe der wissenschaftlichen
Bestandskataloge seiner Sammlungen
und Abteilungen begonnen. Der umfangreiche
Band gibt neben der Darstellung aller seit einigen
Jahren in der »Steinhalle« des Museums ausgestellten
römischen Denkmäler eine Zusammenfassung
der Geschichte des römischen Mainz von der Zeit
des Augustus bis zum Ende der römischen Herrschaft.
Das Mainzer Museum besitzt mit weit über 2000
Einzelfunden eine der bedeutendsten Sammlungen
römischer Steindenkmäler in Europa. Sie umfaßt
militärische und zivile Grabsteine, Altäre und
Legionsinschriften, Skulpturen, Sarkophage, Kaiserinschriften
und Architekturteile.
Impressionen aus einer Metropole
Alfred Zellinger: Stadtwolf/Downtown. Ritter-Verlag,
Klagenfurt. 180 S., 10 Abb., 24,80
DM.
Visuelle und akustische Impressionen einer
Großstadt, reflektiert in einem Gehirn, dem es unter
dem pausenlosen Aufprall von Walkman-, Radio-,
TV-, Video- und Print-Reizen und aufgrund
eingeschränkter anderweitiger Orientierung nicht
gelingt, Ordnung in sie zu bringen. Eine ähnliche
Collage wie jetzt in »Stadtwolf/Downtown« hat der
Wiener Autor Alfred Zellinger schon in früheren
Büchern präsentiert, wie etwa »Spiel der Konzerne«
und »Liebe als fatale Strategie gegen das ironische
Spiel der Verführung«.
Das neue Opus soll offenbar so etwas wie eine
kaleidoskopartige Karikatur moderner Welt sein.
Da sind Reklamespots, wechselnde Sex-, Terrorismus-,
Gewalt- und Idylle-Einblendungen, verbunden
und unterbrochen mit/von Gesprächsfetzen
und trivialen Reflexionsansätzen. Das Schablonenhafte
dieser modernen Großstadtwelt soll auch
darin zum Ausdruck kommen, daß es nur so von
Shows, Teams, Locations, Sounds, Actions, Joints,
Installations, Kick-downs, Wohnshops, Styles,
Boutiques und Models wimmelt. Die Dialoge be-
schränken sich zuweilen auf das Kommunikationsniveau
von »Ciao. Wir rufen uns an. Ja?« - »Ja, wir
rufen uns an. Ciao! «.
Zur Geschichte des Deutschen Ordens
Beiträge zur Geschichte des Deutschen Or-
dens, Band I, herausgegeben von Udo Arnold.
N. G. Eiwert-Verlag, Marburg. 298 S., 38,- DM.
Als Band 36 der »Quellen und Studien zur
Geschichte des Deutschen Ordens«, die von der
Internationalen historischen Kommission zur Erforschung
des Deutschen Ordens veöffentlicht
werden, liegt der hier angezeigte Band vor. Seine
Autoren leben, wie der Herausgeber Prof. Dr. Udo
Arnold im Vorwort hervorhebt, »in Polen, der Bundesrepublik
Deutschland, Österreich und den
USA; der grenzüberschreitende Aspekt der Forschung
kann kaum besser aufgezeigt werden.« Die
Themen sind »Wendepunkte der Deutschordensgeschichte«
(Marian Biskup), »Entstehen und Entwicklung
der Ordensverwaltung in Pommerellen
nach 1308« (Maksymilian Grzegorz), »Agrarwirtschaft
im Deutschen Orden« (Udo Arnold), »Appellationsrecht
unter dem Deutschen Orden« (Frithjof
Sperling), »Seltene kirchliche Feierlichkeiten in
der Deutschordens-Residenz Mergentheim im September
1797« (Bernhard Demel), »Der Deutsche
Orden in amerikanischen Schulbüchern« (William
Urban), »Der verlorene Ordensfoliant 5« (Markian
Pelech) sowie »Der Deutsche Orden und das
Reich« (Gerhard Taddey und Gabriele Benning).
Verzeichnisse der Orte und Personen, der Abbildungen
und der Autoren beschließen den Band. -og-
Eine neue Darstellung der Normannen
Richard Allen Brown: Die Normannen. Arte.
mis-Verlag, München. 246 S., 29 Abb., geb.
39,80 DM.
Aus den Wikingerhorden, die im 9. Jahrhundert
die Küsten Europas verheerten, wurden wenig später
Staatengründer und Träger einer neuen kulturellen
Blütezeit. Eine konzentrierte Darstellung
von den Ursprüngen der Normannen bis zu ihren
weiterwirkenden Leistungen im 11. und 12. Jahrhundert
gibt der britische Historiker Richard Allen
Brown in einem Buch, das jetzt unter dem Titel
»Die Normannen« im Artemis-Verlag in deutscher
Übersetzung erschienen ist. Im Mittelpunkt des
Buches, in dem der namhafte Wissenschaftler für
ein breites Publikum die Summe seiner jahrzehntelangen
Forschungsarbeiten zieht, stehen die Eroberung
Englands durch die Normannen und ihre
Reichsgründung im Süden Italiens.
1
Mittwoch, 3. August 1988 ALLGEMEINE ZEITUNG Nummer 178 - Seite 22
Plötzlich und unerwartet verstarb mein lieber Sohn, Bruder, Schwager, Onkel,
Neffe, Pate und Cousin
im Alter von 50 Jahren.
Ford - 1
Verkaufe Ford Fiesta. Bj. 78, 51000
km, Kass.- Radio, VB 2100,- DM. Tel.
(06404) 1034, ab 17.30 Uhr.
[kswagen J
Golf GTI
Bj. 1980, 3950,- DM, zu verkaufen.
Tel. (0641) 54518.
Rolf Körber
Alten-Buseck, Grüner Rasen 13, den 1. August 1988
In stiller Trauer:
Anna Körber geb. Bötz
Kurt Körber und Frau Rosa geb. Freisleben
mit Ulrich
und alle Angehörigen
Die Trauerfeier findet am Freitag, dem 5. August 1988, um 14.00 Uhr
in der Friedhofskapelle in Alten-Buseck statt.
Von Kranz- und Blumenspenden bitten wir abzusehen.
STATT KARTEN Alles hat seine Stunde und seine Zeit.
Eine Zeit zu weinen,
eine Zeit zu lachen,
eine Zeit zu klagen,
eine Zeit zu feiern,
eine Zeit zu suchen,
eine Zeit zu verlieren.
Mein lieber Mann, unser guter Vater, Opa, Schwiegervater, Schwager und Pate
hat uns für immer verlassen.
Wir alle wollen ihn nicht vergessen.
Pohlheim-Hausen, Am Kirchberg 3
r Zweiräder
Otto Häuser
Realschullehrer i. R.
* 14.3. 1901 t 2.8. 1988
Videorecorder
zurückgeholt, z. T. im Auftrag der
Bank, weit unter Neupreis zu ver-
kaufen. Lieferung sofort, zahlbar
im Dezember 1988, in bar oder in
bequemen Raten.
Rufen Sie doch mal an!
HiFi-TV-Eikenroth
6300 Gießen-Heuchelheim
Gießener Straße 32
Tel. 0641/61010, bis 21.00 Uhr
In Liebe und Dankbarkeit:
Frieda Häuser
und Kinder
sowie alle Angehörigen
Die Trauerfeier findet am Donnerstag, dem 4. August 1988, um 11.00 Uhr
auf dem Friedhof in Hausen statt.
Von Beileidsbesuchen bitten wir höflichst abzusehen.
Moped Yamaha RD 80
mit Rennverkl., für 900,- DM zu verk.
Tel. (0 64 06) 15 46.
Wir verkaufen ständig
GEBRAUCHTREIFEN
ab 20.-/60,-, 70% Profil. Auch
Lkw- und Traktorreifen, mit GA-
RANTIE. Wir nehmen kostenlos
Altreifen ab 1 mm Profil an
(Pkw). Wir holen Altreifen ab
1 mm Profil, ab 16 Stück (kein
Schrott) kostenlos ab.
CVS Reifen, 6334 Aßlar, Indu-
striegebiet, Tel. (06441) 81297
Ob Schramme oder Beule -
net gleich heule. Wir helfen schnell,
sind preiswert und gut!
Autolackierungen:
PETRI - BENZIEN
Gießen, Tel. (0641) 63825/66278,
Krofdorfer Str./Ecke Gleiberger Weg
Neu1 Jahreswagen in Großen-Buseck
Daimler-Benz, BMW und Porsche
50x 190 0 bis 300 D, 11 x 190 E, 1 x 190 E
16 V, 3x 300 E, 1 x 500 SEC, 2x 260 E, 4x
230 E, 3x 300 SL, 2x 250 TD, 1 x 230 TE
Porsche 911 SC Carrera Cabrio, rotmet.,
Leder, braun, el. FH, el. Sitze, ZV, autom.
Antenne, Radio-Stereo, WD-Glas, Fuchs-
Felgen, Klima, 57000 km, 80000,- DM
BMW 3251 Cabrio, delphinmet., EZ 11/86,
20000 km, Verdeck hell, höhenverst. Sitze,
tiefer, BBS 7 Zoll, ABS, el. FH, 44500, - DM
Telefon (06408) 1009, gewerbl.
Gießener
- -- - v - - - — - - - —
3he2eilung
4
Heizas in
1 Verkäufe
Neue, altdeutsche
Stilgarnitur
(Vollpolster), Federkernausführung,
3-2-1, 2 Wo. alt, unbenutzt, noch verpackt,
NP 3400,- DM, f. VB 2000,- DM.
Anzusehen in Gießen, Tel. (06435)
12 24.
Funk-Alarmanlagen
(Post zugel., fast kein Kabel, kein
Dreck), fertig montiert, ab 3917,-
DM. Alarmtechnik Lieh GmbH, Tel.
(06408) 3019.
- ' - Aus unserer Büroverlegung sind
o n ch einige Büromöbel und Bürog
masehinen preiswert abzugeben.
Bitte rufen Sie (0641) 42051 an und
vereinbaren Sie einen Termin.
Tanks u. Flaschen
.....................................
Schlachtgesc hirr
für Hausmacher Schlachtung
RO'^ kompl. zu verk., für 2000,- DM. Tel.
(06406) 1546.
Rindenmulch
verkauft: TP Containerdienst,
Telefon 0641 /602-52 Grünberg , Telefon (06401) 6020.
[Feuchte Wände ? Kinder-Fahrrad
Tel. (06406) 1546.
Nasse Keller?
bis 12 J., zu verkaufen, für 50,- DM.
Beseitigung mit Garantie
Zahlung nach Erfolg
Gummiwagen
auch für Pferdegespann zu verkau-
RöBle-Bautenschutz fen. Tel. (06406) 1546.
T (0 64 03) 6 21 63
HOLZTREPPEN
ständige Ausstellung
I' cm ule ^nbh siemensstr. 6
6301 femwaid 2,
ot. annerod
teiefon 0641/41638
t
L
- Duscholux und Huppe -
_s Sondermaß kurzfristig
Sanfarbau Weber le (0 64 03) 37 36
6338 Huttenberg . Schulstraße 14
wwuwuw
Kaufgesuche
TRAUMHAFTE KÜCHE
Echt Eiche rustikal, Landhaus
mit allen Marken-Elektrogerä-
ten, 7 m in L- oder U-Form,
enorm reduziert, jetzt
7900 DM
da z. T. Ausstellungsstücke.
Fa. Ertingshausen
(Fertighauseinrichtungen)
Tel. (0541) 42692 u. 42092
Auch in anderen Maßen und
Frontausführungen möglich.
Anrufbeantworter
Gold + Silber .1 Kameko KG, Tel. (06401) 7031.
Schmuck, Uhren, Brillanten,
a n- Z h u. B ruc h gold, gegen bar.
Ankauf. 6300 Gießen
:Seltersweg 46, Tel. 0641 /74015 Junghennen
aus Bodenhaltung, Babcock weiß,
Wir kaufen
■
Warren braun, gesund, kein Federpicken,
hohe Eierleistung.
Mobel
Kosten senken! Wollen Sie Ihre teuren Kredite
und Hypotheken ablösen? Bei uns zahlen Sie gebrauchte
z. B. für DM 100000,- mtl. 521,- DM inkl. Geflügelhof Schmidt, Brühlsweg 8,
Zins und Tilgung, fest 5 J., anfänglicher ob Couchg. od. Kühlschrank usw., modern od.
6310 Grünberg/Queckborn,
effektiver Jahreszins 6,4% vermittelt. KVB antik, auch Haushaltsaufl. Tel. (0641) 81301
GmbH, Gießen, Tel. (0641) 74014 j Telefon (06401) 7963.
KOMMEN KOSTENLOS UND UNVERBINDLICH!
Guten Morgen
Opa Hans
Viele Grüße von der
Nordsee
und alles Liebe
zu Deinem Geburtstag
wünscht Dir
Dein Enkelkind Ronja
Extrem vereinsamter 60er +, vital,
kein Opatyp, mit vollem Haar, naturf.,
mittelgroß, jünger ausseh., Nichtauto-
fahrer, mit schöner. geräum. 3-Zi.-
Whg. im Stadtbusber. Gießen, sucht
Partnerin für einen gem. Lebens-
abend (die nicht ortsgeb. ist).
Zuschriften unter Nr. 872 a. d. AZ
Frauen in Mali
brauchen Entlastung:
Alles in Butter?
Karité, eine wildwachsende 01frucht,
liefert vielen Menschen
Westafrikas das so dringend benötigte
Fett. Eine speziell für
die überstrapazierten Frauen entwickelte
Presse steigert die sonst
nur sehr geringe Ölausbeute und
senkt den Arbeitsaufwand entscheidend.
Herstellung und Wartung
dieser einfachen Geräte geschieht
im Lande selbst.
BROT FÜR DIE WELT
unterstützt Frauengruppen in
Mali durch Kredite (und in besonders
schwierigen Situationen
auch Zuschüsse) bei der Anschaffung
dieser gemeinschaftlich genutzten
Pressen.
Brot
für ade weit
Postgiro Köln 500500-500
Letzte Möglichkeit!
KI.-2-Kurs: 13.8.88
Jetzt noch: Prüfung ohne Anhänger,
deshalb: kostengünstig.
EI Telefon:
(0641) 77884
Gutermuth +
Thylmann
Telefon:
(0641) 74613
Wir vermieten das
sp arMobil
1Tag+km -.44
iTaginkl.allerkm
z.B. VW Polo
in
DM
oder Tag km inkl.allerkm
Audi 80 66.- -.66 166.-
DB 190E 75.- -.75 199.-
BMW520i 88.- -88 230.-
Tel. 06 41 3 10 61
Gießen Marburger Str. 44
Dafür sorgt seit dem
17. Juli 1988
j:o Mm 1,
D ie Werbung abstellen.
um Geld zu sparen,
wäre genauso töricht,
als wollte man eine Uhr abstellen,
um Zeit zu sparen!
en d e
Bude
Dennis Karsten
Wir freuen uns sehr
Birgit und Karsten Mühlich , Ruttershausen, Rosenweg 13
Vermietungen Gewerbliche Räume
Suche kleinen
Rep. Büroräume
in verkehrsgünst. Lage in Gießen i Laden
zum 1. 12. 1988 zu verm., 89 m 2, KM 1
1550,- DM, 86 mz KM 1500,- DM. Tel. in Gießen, ca. 20 qm.
(02773) 35 44.
Telefon 0641 /78294
Gesucht werden im Stadtgebiet Gießen/
Wetzlar, ab November 1988,
600-1000 m2 f. Gewerberäume
Zuschriften unter Nr. 845 an die AZ.
Fernmeldeamt Gießen
Amtliche Bekanntmachung
Die Deutsche Bundespost beabsichtigt ihr Fernmeldenetz in Gießen
zu erweitern. Folgende Maßnahmen sind geplant:
Auslegen von Postkabel und Kabelkanalrohren in der Cranachstr.
und in der Thomasstr. sowie Öffnen von Kabelschächten in der
Marburger Str., Thomasstr. und Menzelstr.
Der Plan liegt beim Fernmeldeamt 6300 Gießen, Philipp-Reis-
Str. 4, Dst BvL, 3. Stock, Raum 3057, Mo.-Fr. von 8.00-11.00 Uhr
und von 13.00-14.30 Uhr gemäß § 7 des Telegrafenwegegesetzes
ab 10.8. 88 für die Dauer eines Monats zur Einsichtnahme aus.
Gegen unseren Plan kann innerhalb eines Monats von jedem,
dessen rechtliches Interesse durch das Vorhaben berührt sein
könnte, beim Fernmeldeamt Gießen, Postfach 5050, schriftlich
oder bei o. g. Adresse zu Protokoll Widerspruch erhoben werden.
Die Frist beginnt mit dem ersten Tag der Auslegung (§ 70 Abs. 1
VwGO).
Az.: 22396 Fernmeldeamt Gießen
Fernmeldeamt Gießen
Amtliche Bekanntmachung
Die Deutsche Bundespost beabsichtigt ihr Fernmeldenetz in Laubach
ST Lauter zu erweitern. Folgende Maßnahmen sind geplant:
Auslegen von Postkabel und Kabelkanalrohren in den Straßen:
Grünberger Str., Bergstr., Ringweg, Höhenstr. und Lautertalstr.
sowie Aufstellen eines Verzweigergehäuses Ecke Höhenstr./Lautertalstr.
Der Plan liegt beim Postamt 6312 Laubach, Wildemannsgasse 9,
Mo.-Fr. von 8.00-12.00 Uhr und von 14.30-17.00 Uhr gemäß § 7
des Telegrafenwegegesetzes ab 10. B. 88 für die Dauer eines
Monats zur Einsichtnahme aus.
Gegen unseren Plan kann innerhalb eines Monats von jedem,
dessen rechtliches Interesse durch das Vorhaben berührt sein
könnte, beim Fernmeldeamt Gießen, Postfach 5050, schriftlich
oder bei o. g. Adresse zu Protokoll Widerspruch erhoben werden.
Die Frist beginnt mit dem ersten Tag der Auslegung (§ 70 Abs. 1
VwGO).
Az.: 22701 Fernmeldeamt Gießen
Öffentliche Ausschreibung
Der Kreisausschuß des Wetteraukreises schreibt auf der Grundlage der
VOB A § 17 (1) folgende Arbeiten öffentlich aus:
1.Flachdachsanierung am Georg-Büchner-Gymnasium
in Bad Vilbel
2. Flachdachsanierung an der John-F.-Kennedy-Schule
in Bad Vilbel
3. Fenstererneuerung an der Kurt-Schumacher-Schule
in Groß-Karben
Schriftliche Bewerbungen sind ab Donnerstag, 4. B. 1988, bis Mittwoch,
10.8. 1988 zu richten an:
Kreisausschuß des Wetteraukreises
Schul- und Kulturverwaltungsamt
Kaiserstraße 136, 6360 Friedberg 1
Telefon (06031) 83361 und 83362
Die Leistungsverzeichnisse können gegen Zahlung einer Schutzgebühr
für Nr. 1 DM 30,-, für Nr. 2 DM 20,- und für Nr. 3 DM 20,- ab
Donnerstag, 4. B. 1988 in der Zeit von 8.00-15.00 Uhr im Landratsamt
Friedberg, Zimmer 412 und 413, abgeholt werden.
Die Schutzgebühren sind einzuzahlen bei der Kreissparkasse Friedberg,
Konto-Nr. 000000718, BLZ 51850079 unter Angabe der jeweiligen
Maßnahme.
Die Submission findet am 25. B. 1988 für die Nr. 1 um 14.00 Uhr, für die
Nr. 2 um 14.15 Uhr und für die Nr. 3 um 14.30 Uhr im Landratsamt,
Kaiserstr. 136, 4. Stock, Zimmer 412, in Friedberg statt.
Zugelassen sind Firmeninhaber oder ein Bevollmächtigter.
Ausführungszeit: September bis Oktober 1988
Zuschlagerteilende Stelle: Wetteraukreis - Der Kreisausschuß -
W
Wetteraukreis
Der Kreisausschuß
Schul- und Kulturverwaltungsamt
Mittwoch, 3. August 1988 ALLGEMEINE ZEITUNG Nummer 178 — Seite 23
1
Stellenangebote
Zum sofortigen oder späteren Eintritt suchen wir Anspruchsvolle Nebentätigkeit für
einen dynamischen, kontaktfreudigen
zu Hause, für Berufstätige. Tel.
(0641) 67532.
0 Automobilverkäufer Verschiedenes
Rasenpflege
mit guten Fachkenntnissen für unser gesamtes
Ford-Pkw-Programm .
Altrasen restaurieren, mähen (Rasen,
Wiesen, Baugrundstücke) und
Gartenarbeiten aller Art. Tel. (06404)
Weiterhin suchen wir einen jüngeren
14 30.
kaufm. Mitarbeiter
für unsere Verkaufsabteilung, mit Schreibmaschinenkenntnissen
und Führerschein KI . 3.
Bundeswehrzeit sollte absolviert sein.
Persönliche Vorstellung erbeten nach vorheriger
telefonischer Absprache.
Ha11 tkBtidler G
Weibl. Bürokraft
ießen, Marburger Straße 47-49
P Telefon 06 41 / 3 20 07
Schulabgänger!
gesucht. Zuschriften unter Nr. 871/S Keine Lehrstelle? Wir haben einen
an die AZ.
Job für Euch! Tel. (0231) 834110
oder (0231) 458952.
^.,Y..:..
'DAS UNTERNEHMEN
FÜR
ÜBERLASSUNG
Zur Verstärkung unserer
Stammannschaft suchen wir
ab sofort
Masch.-Schlosser
Mechaniker
Elektriker
Rohrvorrichter
Spritzlackierer
Prod.- und
Montagehelfer
Sie verdienen überdurchschnittlich.
Zusätzlich erhalten
Sie großzügiges Fahrgeld und
Auslösung.
Rufen Sie doch mal an!
6300 GIESSEN . SELTERSWEG 24
: (06 41) 7 76 89
Zahnarzthelferin
perfekt in Assistenz am Stuhl
in allen Bereichen der ZK-Heil-
kunde (außer Kfo) für Praxis
im Raum Gießen zum 1. 9. 1988
gesucht.
Zuschriften unter Nr. 870
an die AZ.
Ein entscheidender Schritt zum Erfolg
Nebenberuflich
bei 6-8 Stunden in der
Woche ca. 1500,- DM mtl.
Interesse? JA
Rufen Sie sofort an, 9-19 Uhr
a tR 06032/4799, auch Sa. u. So.
Repräsentant
im Außendienst: ein Beruf mit Zukunft auf Lebenszeit,
bei solidem Einkommen (Festgehalt).
Wir sind ein führendes Unternehmen. Sie sollten zwischen
25 und 45 Jahre alt sein. Alle Mitarbeiter werden
sorgfältig geschult und eingearbeitet.
Wir erbitten Ihren Anruf heute von 8.00 bis 20.00 Uhr, Herr Ulm,
Telefon (06408) 23 73.
Kachelöfen Kamine
Bau4ingenleur/
Archltekt gesucht
als Leiter unserer Groß-Ausstellung in
6304 Lollar bei Gießen, bei 'Massa-Markt'
Wir erwarten:
selbständige Leitung eines Verkäufer-Teams
Verantwortlichkeit für Umsatz u. Ertrag
Führungs-, Verkaufs- u. Verhandlungsgeschick.
Wir bieten:
gutes Festgehalt und km-Geld
große, monatliche Gewinnbeteiligung
alle Vorteile durch unsere Spitzenstellung
als ein Branchenführer.
Schriftliche Bewerbung bitte an KAGO-Stammhaus.
Unternehmensgruppe 8439 Postbauer
KAGO -Kamin GmbH . bei Neumarkt/Opf.,
& Deutsche Kachelofen- u. Kamin-KG .
KAGO-Kamin-Fabrik GmbH.
KAGO-Röhl-Ofen-
kachelfabrik GmbH.
- der Pünktliche
Shell-Station Schwalm
Grünberger Straße 27
6300 Gießen
Telefon (0641) 46992
sucht eine 'zuverlässige
männl. Person ab 25 Jahren
als
Nachttankwart
Wir stellen ein:
Wachmann Im Streifendienst
Bester Leumund und Führerschein
Klasse 3 erforderlich.
Tel., von 10-18 Uhr, 06423/2871
Pyrbaumer Str.1-5
4 Beton-Bohren
Beton-Sägen
Tel. (0 27 36) 63 44.
Heckenschneiden
aller Art. Telefon (06404) 1430, nach
18.00 Uhr.
Achtung, Tillandsien!
Tillandsien
Stück DM
zum Teil blühend.
Sonderpreis für alle
Sorten durch Direktimport
aus Mexiko
5. 1
3 Stück nur DM
Tillandsien-
Dünger
1
bewährt nur DM 3
Kakteenfarm EXOTICA GmbH
8501 Kaichreuth - Verkauf morgen,
Donnerstag, den 4. B. 88 auf
dem Wochenmarkt in Gießen
Unternehmer:
Suchen Sie Kunden?
Wir haben sie!
Rufen Sie uns an!
BCI Landesdirektion
Telefon (06401) 7080
Radikal-Ausverkauf !
vom 3. — 6. B. 1988
F ¢
Benetton, Gießen, Kreuzplatz 6
Unglaubliche Reduzierungen!
Räumen Sie auf In Keller und Haus. NEC
Haushaltsauflösung und Entrümpe- -Telefax
lune. Tel. (0641) 82964.
DAMM-Bürotechnik, (06408) 6999.
So preiswert kann das Gute sein!
Langnese
Eiskrem-Royal
verschiedene Sorten
500m1-
Becher
Eissplitter-Torte
v Coppenrath & Wiese,
tiefgefroren
1250
Pckg.
Ehrmann Diät-
Fruchtjoghurt
verschiedene Sorten,
3,5% Fettgehalt
150g-
Becher
Predou
Franz. Frischkäsezubereitung,
Kräuter, 50% Fett i.Tr.
200g-
Glas
Frischwurst
in Scheiben
verschiedene Sorten
200g-
Packung
Becel
Diätmargarine
250g-
Becher
H-Sahne
30% Fettgehalt
M79
200 g-
Becher
Iglo
Pizza Salami
Familienpackung,
tiefgefroren
3 Stück 99
ä 300 g
i
Milka Lila Pause
Alpenmilch, Joghurt- oder
Korn-Krisp
jede 3 Stück-Packung
Coca-Cola koffeinhaltig,
Fanta oder
.Cola light,
jede 0,33 Liter-Dose
Südmilch Sahne-
Kännchen
feine Kaffeesahne,
12% Fettgehalt
165 g-Kännchen
: (:-I I:
__
Dein N arkenmDomskonter
Kölln
Schoko-Miisli
mit feiner Schokolade
400g-
Packung
Nuts Riegel
Candycreme mit
Toffee und Haselnüssen,
überzogen mit
Vollmllchschoko/ade
5 Stück 49
Packung
Jacobs Kaffee
Meisterröstung
klassisch
500
Vak Vakuu uum-
u m-
Packung
Hohes C
Standard oder
mit Fruchtfleisch,
ohne Zuckerzusatz
0, 7 Liter- 49
Flasche
Faber Sekt
Krönchen weiß,
Packung=
2 Flaschen
ä 0,2 Liter
Tissue
Toilettenpapier
„Paloma"
Packung=
8 Rollen
ä 224 Blatt
Omo
konzentriertes
Vollwaschmittel,
phosphatfrei, für
30 0, 40 0 , 60 0 oder 95°
3T kg- 1919
Trage-
Packung
Lenor
„Aprilfrische"
Weichspüler
4 Liter- 99
Flasche
i
..
-9%
1
Jedes Teil
J.
Frottier-Handtuch
50x100 cm. In aktuellen Badfarben.
Damen-
Strumpfhosen
Modisch gemustert.
Damen- und
150 cm breit.
Hochaktuelle
Sommerdrucke
140 cm breit.
In unserer Sportabteilung:
Luciano Fabbri
Badetaschen
versch. lustige Motive.
.&:::\
II
Den schönsten
^ Sommer
gibt's bei
Karstadt.
1o,
Jedes Teil
i
Kissenhüllen
Größe 45 x 55 cm
in mehreren Dessins.
Damen-
achthemden
In Verschiedenen Ausführungen
und Qualitäten.
Damen- und He rren-
Poiohemden
In vielen Farben. 100% Baumwolle.
Größen 3-8.
Herren-Hemde
In vielen verschiedenen n
'/2 Ärmel.
Dessins.
Tischläu fer
4
0x100 cm. Gewebt, in mehreren
Farben.
Sommer-Schluß-Verkauf
vom 25. Juli bis 6. Aug.'88
1
Jedes Teil
aiena
® Schwimmanzug
Sportlicher
Damen-Mokassin
Obermaterial Leder.
Jersey-Rock
Weite Form, mit Gummibund.
Größen 38-46. In mehreren Farben.
Damen- und Herren-
Pullover
Damen-Badeanzug
versch. Modelle.
Damen-
Jacquard-Pullover
in aktuellen Farben .
Die Preise gehen baden
1 9 1 10
Sa
Samstag
Familien-
Einkaufstag,
bis 18 Uhr
geöffnet.
Mittwoch, 3. August 1988 KREIS GIESSEN UND MITTELHESSEN Nummer 178 - Seite 25
»#eionzelmännchen« au em atien JiHerguI
Neun Helfer des »Internationalen Bauordens« arbeiten derzeit an der Sanierung und Umgestaltung des Hofgutes Friedelhausen
In Dornholzhausen wird heute
der Strom abgestellt
Langgöns-Dornholzhausen (vk). Wegen dringender
Arbeiten am Leitungsnetz wird in Dornholzhausen
am heutigen Mittwoch, dem 3. August,
in der Zeit von 13 bis 16 Uhr der Strom abgeschaltet.
Folgende Straßen sind davon betroffen: Wikkengartenstraße,
Hohl, Dorfstraße bis Ecke Kleebachstraße,
Auf der Beun, Veilchenweg, Brunnenweg,
Am Dornbusch, Paul-Schneider-Straße, Lindenstraße,
Blankweg, Am Ahorn, Geiersberg, Wilhelmstraße,
Erlenweg, Strauchbachweg und Paul-
Schneider-Heim.
Mit der »Bimbel« in den
Ferien durch die Wetterau
Münzenberg (-). Alle Jahre wieder fährt die
»Bimbel« während der Sommerferien auf der
Butzbach-Licher Eisenbahn. Am Sonntag ist es
wieder soweit: Der Zug fährt wieder von dem
kleinen, schmucken Bahnhof Bad Nauheim-
Nord in Richtung Münzenberg. Die Abfahrtszeiten:
9.20, 13.05 und 15.40 Uhr. Die Züge, die über
Steinfurth, Oppershofen, Rockenberg, Griedel,
Butzbach, Gambach und Ober-Hörgern nach
Münzenberg fahren, kommen dort um 10.41,
14.14 und 16.25 Uhr an. Die Abfahrt in Münzenberg
ist um 11.05, 14.50 und 17.15 Uhr. Dabei
trifft der Zug um 11.44 Uhr, 15.29 und 18.35 Uhr
in Bad Nauheim ein. Im Zug läuft ein Thekenwagen
mit. Weiter haben die Eisenbahnfreunde
in Münzenberg ein Festzelt aufgebaut.
FDP: Bei neuem Abfallgesetz Kreise
nicht aus Verantwortung entlassen
Ehringshausen (-). Vor Mitgliedern des kommunalpolitischen
Arbeitskreises der FDP Lahn-Dill
hat der Kreisvorsitzende der Liberalen, Joachim
Schmidt (Braunfels), die Landtagsfraktion der
FDP aufgefordert, bei der anstehenden Novellierung
des hessischen Abfallgesetzes darauf zu achten,
daß die entsorgungspflichtigen Kreise nicht
aus ihrer Verantwortung entlassen werden dürften.
Dem Vernehmen nach soll die geplante Novelle
auch Regelungen für einen sogenannten geregelten
Export von Hausmüll in das benachbarte Ausland
enthalten. Die FDP Lahn-Dill befürchtet, daß eine
solche Regelung all den Kreisen Wasser auf die
Mühlen gibt, die sich bislang nur sehr nachlässig
über eigene Abfallentsorgungseinrichtungen Gedanken
gemacht hätten.
Feuer in Grünberg:
Eindeutig Brandstiftung
G r ü n b e r g (ho). Das Feuer, das am Montag
kurz nach Ladenschluß in einem Autozubehörladen
in der Gießener Straße 59 ausbrach
(die AZ berichtete gestern mit Fotos), wurde
eindeutig durch vorsätzliche Brandstiftung
verursacht. Das haben die Ermittlungen der
Fahnder der Gießener K 11 und der LKA-
Brandursachenermittlungsgruppe ergeben.
Wie Polizei-Pressesprecher Kurt Maier weiter
mitteilte, werden die Ermittlungen fortgesetzt.
Der Geschädigte konnte noch keine Angaben
zur Schadenshöhe machen. Der Büroraum
wurde vollständig, der Verkaufsraum größtenteils
und die anderen Räume schwer beschädigt.
Die Polizei bittet um Hinweise auf
verdächtige Personen in der fraglichen Zeit
(gegen 18.30 Uhr). Telefonische Hinweise nehmen
die Polizeistation Grünberg (0 64 01/
70 73) oder die Kripo Gießen (06 41/30 71) entgegen.
Lollar (ei). Sechs Niederländer, zwei Bundesdeutsche
und ein Franzose verbringen ihren Urlaub
in diesem Jahr einmal anders. Allerdings nicht
zur Yeti-Jagd nach Tibet oder mit dem Einbaum
den Amazonas hinauf, sondern zum Baueinsatz auf
Friedelhausen. Auf dem Hofgut, wo derzeit 25 geistig
Behinderte betreut und im eigenen Landwirtschaftsbetrieb
beschäftigt werden, soll der umfangreiche
Gebäudekomplex saniert und ausgebaut
werden. Die neun jungen Helfer gehören zum »Internationalen
Bauorden« (IBO), der es sich zur Aufgabe
gemacht hat, in Notsituationen geratene Menschen
und Gemeinschaften bei der Errichtung von
Wohnungen und Heimen zu helfen.
Zum Gut gehören 55 Hektar Land
Auf der Kreisstraße (K 26) Richtung Odenhausen
zweigt vor der Lahnbrücke ein kleiner Feldweg
zum Hofgut Friedelhausen ab. Rund eineinhalb Kilometer
führt der Weg über eine Vielzahl von
Schlaglöchern und unter einem Bahndamm durch
zu dem Gut, das 400 Jahre alt sein soll. Wo in grauer
Vorzeit Ritter ihr Unwesen trieben, betreibt die
»Hofgemeinschaft für heilende Arbeit« seit 1982
einen Bauernhof. Die zum Gut gehörenden 55
Hektar Land werden biologisch-dynamisch bestellt,
erläuterte der Leiter, Michael Gehrke, bei
einem Besuch der AZ. Auf diesem Land baut die
Höfgemeinschaft Gemüse, Getreide und Futter für
die Milchkühe an. Die überschüssigen Produkte
werden entweder direkt auf dem Hof oder auf dem
Markt in Marburg verkauft.
Hammer und Spaten statt Lehrbuch
Vor einer großen Scheune steht Philipp und
klopft Backsteine sauber, damit sie anderweitig
wieder verwendet werden können. Philipp stammt
aus der Normandie und gehört zu der IBO-Gruppe,
die vom 17. Juli bis zum 6. August in Friedelhausen
aktiv ist. Zuhause studiert er Elektrotechnik und
Mathematik, erzählt der Franzose. Guido aus Düsseldorf
knattert mit einem Trecker über das ausgetretene
Kopfsteinpflaster des Gutshofes. Er ist eigentlich
Maurerlehrling. Sein Chef habe ihn auf die
Aktivitäten des Bauordens, der weltweit tätig ist,
aufmerksam gemacht. Guido und - Zimmermann
MdB Adolf Roth (CDU):
Das Gesetz lege für diese Umweltverträglichkeitsprüfung
(UVP) einheitliche Mindestforderungen
fest, die für alle erfaßten Projekte gelten. Dazu
zählten nicht nur gewerbliche Anlagen wie Kraftwerke,
Raffinerien oder Großanlagen der Chemie,
sondern auch Abfallentsorgungs- und Kläranlagen,
sowie sämtliche Verkehrsanlagen. Eigene Prüfungsverfahren
oder neue Behörden sehe der Gesetzentwurf
nicht vor, teilte der CDU-Politiker mit.
Die UVP solle vielmehr in bestehende Verfahren
integriert werden, wobei sichergestellt werde, daß
die Zulassungsbehörden erst dann über ein Projekt
entschieden, wenn die Informationen über alle
Umweltauswirkungen vorlägen. Im übrigen sei die
Umweltverträglichkeitsprüfung auch für Verfahren
vorgesehen, die lediglich Teilzulassungen beträfen
oder Standort- und Trassenprobleme klären
Heuchelheim (hf). Dreihundert Tage mobiler
Hilfsdienst in Heuchelheim und Kinzenbach. Die
Verantwortlichen im Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt
sind mit dem Einsatzergebnis dieser Zeit zufrieden.
Wie Vorsitzende Christa Bepler und Ehrenvorsitzender
Werner Valentin betonen, ist es ein
umfangreicher Katalog, der von diesem Hilfsdienst
angeboten wird.
Grundsätzlich ist dieser besonders für alte und
hilfsbedürftige Menschen eingerichtete Dienst in
den Gesamtbereich der Sozialstation eingebunden.
Zu den besonderen Angeboten zählen Fahrten zum
Einkaufen, zu Veranstaltungen, zu Besuchen oder
was auch immer im Personentransportbereich anfällt.
Es gehört aber auch zu der Aufgabe des Fahrers,
für die bedürftigen Menschen Besorgungen zu
machen, wenn diese von den betroffenen Personen
nicht selbst erledigt werden können. Der Hilfsdienstleistende
ist jedoch nicht nur »Fahrer« - er
ist im wahrsten Sinn des Wortes »Mädchen für
Kai Faber, der Fahrer des mobilen Hilfsdienstes, und zwei seiner »Kundinnen«, die er zum Einkau-
fen fährt (Foto: hf)
Eine Gruppe des »Internationalen Bauordens« hilft derzeit bei der Sanierung und Umgestaltung des
Hofgutes Friedelhausen. Philipp (rechts) aus der Normandie (Frankreich) ist einer von neun »Hein-
zelmännchen«, die ihre Arbeitskraft kostenlos zur Verfügung stellen. (Foto: ei)
in spe - Frank aus der Nähe von Stuttgart sind in
dieser Gruppe die einzigen Fachleute.
Ein umfangreiches Pensum
Das Pensum, das der IBO in Friedelhausen schaffen
will, beinhaltet umfangreiche Maßnahmen: Neben
dem Bau einer biologischen Kläranlage soll ein
■■
»Umwelt-TUV soll prufenet
Belastun g en
Neues Gesetz wird Genehmigungsverfahren straffen und beschleunigen
L i n d e n (-). »Der Umweltschutz in der Bundesrepubulik soll erheblich verbessert werden. Bei
einer Vielzahl öffentlicher und privater Projekte mit Auswirkungen auf die Natur sollen künftig
nicht wie bisher nur Einzelbelastungen des Wassers oder der Luft zum Beispiel, als Maßstab für die
Umweltverträglichkeit dienen, die Umweltfreundlichkeit oder -schädlichkeit eines Projektes soll
vielmehr an der Summe aller seiner Auswirkungen gemessen werden.« Mit diesen Worten beschrieb
- Wie der AZ geschrieben wird - der heimische CDU-Abgeordnete Adolf Roth vor CDU-Kommunalpolitikern
in den »Ratsstuben« den neuen Entwurf eines Gesetzes zur Umweltverträglichkeitsprüfung,
den das Bundeskabinett Ende Juni verabschiedete. Im einzelnen sei vorgesehen, für
bestimmte Vorhaben mit besonderen Umwelteffekten erstmals eine Prüfung aller Umweltauswirkungen
einzuführen, eine Art »Umwelt-TÜV« also, bei dem statt der Prüfung von Einzelbelastungen
die Gesamtschau der Umweltbeeinflussung für eine Bewertung maßgebend sein soll.
sollten. Die Prüfung werde also schon zu einem
Zeitpunkt vorgenommen, an dem noch keine Vorfestlegungen
mit negativen Umweltfolgen erfolgt
und umweltverträglichere Alternativen womöglich
bereits verworfen worden seien.
Roth wertete den Gesetzentwurf als einen weiteren
umweltpolitischen Erfolg der Bundesregierung.
Dafür seien drei Punkte entscheidend: Zum
einen sei es erstmals gelungen, für eine Vielzahl
von Politikbereichen einheitliche Regelungen für
eine Umweltverträglichkeitsprüfung mit Gesetzeskraft
festzulegen. Zum anderen biete das Gesetz
den Bundesländern die Chance, die bestehenden
Genehmigungsverfahren zu straffen und zu beschleunigen.
Und schließlich wirke das Gesetz der
Zersplitterung des Umweltrechts entgegen und bilde
den ersten praktischen Schritt auf dem Weg zu
einem Umweltgesetzbuch.
Der Fahrer ist =Mädchen für alleer
300 Tage mobiler Hilfsdienst: Arbeiterwohlfahrt zieht eine zufriedene Bilanz
alles«. Hilfen im Haushalt, soweit sie von einer
männlichen Person erledigt werden können, sind
eine Selbstverständlichkeit. Dazu können sowohl
Reinigungsarbeiten zählen als auch die Versorgung
von Öfen und Heizungen.
Pflegerische Hilfen kann der Zivildienstleistende
jedoch nur nach besonderer Anleitung und mit
Zustimmung durch die Fachkraft (Gemeindeschwester)
übernehmen. Es ist nicht selten, daß
hilfsbedürftige Personen eine Begleitung benötigen,
wenn ein Besuch beim Arzt erfolgen soll. Auch
steht im Angebotskatalog, daß für die Zeit der Abwesenheit
einer Pflegeperson, die einen kranken
oder pflegebedürftigen Menschen zu beaufsichtigen
hat, der Hilfsdienstleistende diese vorübergehende
Beaufsichtigung übernimmt. Es sind unendlich
viele Aufgaben, die von Kai Faber, der derzeit
den Dienst in Heuchelheim versieht, wahrgenommen
werden. Der Hilfsdienst kann über die Sozialstation
der Gemeinde (Telefon: 6 12 80) oder direkt
über die Gemeindeverwaltung angefordert werden.
Scheunendach repariert, ein Kälberstall eingerichtet
und der alte Kälberstall zu einer Käserei umfunktioniert
werden. Fast fertig ist der Ausbau des
zweiten Obergeschosses in der »Alten Burg«. Über
ausgetretene Stufen führt eine enge Wendeltreppe
- vorbei am verfallenen Prunksaal - zu Räumen,
die früher unter anderem als Räucher- und Speisekammer
Verwendung fanden. An einer Stelle ragen
noch die rußgeschwärzte Balken hervor. Hier mußten
die Wände isoliert und verputzt werden, damit
die Räume zum Schlafen und Wohnen genutzt werden
können. Zum Wohnraum umgestaltet wurde
auch das alte Wächterzimmer, das bis vor wenigen
Jahren noch als hauseigene Trafostation diente.
Die Kosten für diese Maßnahmen muß die Hofgemeinschaft
aus Spenden, dem Verkauf von Erzeugnissen
und ähnlichen finanzieren. Offizielle Zuschüsse
erhält das Hofgut nicht, sagt Leiter Gehrke,
da die Räumlichkeiten nicht der Gemeinschaft
gehören, sondern lediglich gemietet sind. Daher
könnten diese Arbeiten nur mit dem unbezahlten
Einsatz der IBO-Helfer bewältigt werden.
Am Sonntag kommen die nächsten
Für Philipp, Guido, Frank und die weiteren sechs
»IBO-Heinzelmännchen« endet der Einsatz am
kommenden Samstag. Am Tag darauf setzt die
nächste Gruppe - bestehend aus Belgiern und Bundesdeutschen
- die Arbeiten fort. Der dreiwöchige
Arbeitseinsatz habe ihm Spaß gemacht, resümiert
Eric aus dem niederländischen Utrecht. Für ihn,
der Mathematiklehrer werden will, sei die Zeit in
Friedelhausen eine angenehme Abwechselung zur
Denk- und Schreibarbeit gewesen. Daher steht für
Eric - wie auch für die anderen - jetzt schon fest,
daß er auch im kommenden Jahr wieder für den
IBO im Einsatz sein will - ob dann allerdings wieder
auf Friedelhausen, ist ungewiß.
Heizungsschlauch brannte:
Transfer der Festzugkostüme
nicht ohne Schwierigkeiten
Allendorf/Lumda (tb). Ein »feuriges Intermezzo«
im Vorfeld der 1200-Jahr-Feier erlebten
am Freitag vorletzter Woche die Mitglieder des
Festzug-Unterausschusses Harald Wallenfels
und Ulrich Hofmann: Bei der Fahrt zu einem
Kostümverleih in Fankfurt, bei dem man 150
historische Kleidungsstücke für Festzuggruppen
holen wollte, geriet das Feuerwehrauto in
Brand.
Höhe Gambacher Kreuz hatten die beiden Insassen
Rauch bemerkt, der ins Führerhaus
drang. Sie stoppten das Fahrzeug und stellten
einen brennenden Heizungsschlauch fest. Mit
einem Halon-Feuerlöscher rückte man dem
Brandherd »zu Leibe«; es gelang jedoch nicht,
den brennenden Schlauch gänzlich zu löschen.
Inzwischen hatten Polizisten, die die Allendorfer
von der Gegenfahrbahn her bemerkt hatten,
die Feuerwehr alarmiert. Vom Stützpunkt
Linden rückte diese an und löschte den Brand
endgültig. Wie Harald Wallenfels gegenüber der
AZ eingestand, war ihm die brenzlige Angelegenheit
»nicht ganz geheuer«, schließlich bestand
die Gefahr, daß sich Benzin entzündete.
Die Sache ging freilich glimpflich ab, der Feuerwehrbus
wurde zu einer Butzbacher Werkstatt
geschleppt. Der inzwischen behobene Schaden
beträgt rund 1000 DM.
Wie die Besucher und Leser dieser Zeitung
feststellen konnten, klappte trotz dieses Zwischenfalls
der Transfer der historischen Kostüme
von der Main- in die Lumdatalmetropole.
Ein Fahrzeug der Verwaltung war zum Unfallort
gefahren und hatte den Transport übernommen,
so daß die Festzugteilnehmer sich mit originalgetreuen
Kostümen auf den Weg machen
konnten.
Eigenartige Tierliebe
Marburg (mc). Ihre höchst kuriose Tierliebe müssen
zwei 23 und 22 Jahre alte, arbeitslose Männer
aus Marburg hart büßen: Das Schöffengericht Marburg
verurteilte sie wegen fortgesetzten Diebstahls
zu zwei Jahren und eineinhalb Jahren Freiheits-
strafe.
Während der jüngere und bereits 13mal vorbestrafte
Angeklagte diese Strafe abbüßen muß, erhielt
sein Freund eine mehrjährige Bewährungsfrist.
Die beiden Angeklagten hatten in ihren Kleinwohnungen
in Marburg zeitweise mehrere Dutzend
Vögel, sechs Katzen und fünf Hunde sowie mehrere
Sittiche, Kaninchen, Ratten, Schildkröten und
Fische beheimatet. Ihre Arbeitslosenunterstützung
reichte jedoch nicht aus, um diese große Zahl von
Tieren zu ernähren. Und so kamen sie auf den
Gedanken, in Tierhandlungen einzubrechen und
das benötigte Futter dort zu stehlen. Sie richteten
dabei einen Schaden von vielen tausend DM an.
Nach einigen Einbrüchen waren sie auf frischer Tat
ertappt worden.
Mittwoch, 3. August 1988 KREIS GIESSEN UND MITTELHESSEN Nummer 178 - Seite 26
Durchgriinfe d rfsdurchf ahrf- vielerorts Zukunftsmusik, nicht aber in Steinbach (Foto: no)
»Milchversorgung«: Vorstand
verwahrt sich gegen SPD-Vorwürfe
Wetzlar (-). Der Vorstand der Milchversorgung
Lahn-Dill-Wetter-MLDW in Wetzlar teilt zu den
Vorwürfen des SPD-Landtagsabgeordneten Wolfgang
Müller und des SPD-Vorsitzenden in Wetzlar,
Karlheinz Pfaff (AZ vom 30. Juli: »>Milchversorgung
Mittwoch, 3. August 1988 KREIS GIESSEN UND MITTELHESSEN Nummer 178 - Seite 27
GIESSENER ALLGEMEINE ZEITUNG Rumm¢ldumm¢lsiadi
FErnEN
SPIELE
Mittwoch, 3. August 1988
Biebertal: 17-19 Uhr, Bürgerhaus Rodheim-
Bieber, Kegeln (8-16 Jahre)
Buseck: 18 Uhr, Sportplatz Beuern, Handball
und Grillen
Heuchelheim: 14-16 Uhr, Kindergarten 2, »Als
rasender Reporter bei den Heuchelheimer Ferienspielen«
(ab 10 Jahre) -17.30 -18.30 Uhr, Jugendzentrum,
Schach für Anfänger- 18.30-19.30
Uhr für Fortgeschrittene: »Zeitreise ins Mittelalter«
(Projektwoche)
Hüttenberg-Rechtenbach: 9-12 Uhr, Tennisanlage
(Am Steinberg) Schnuppertennis
Lahnau: -14-16 Uhr, Ev. Gemeindehaus Atz
Dorlar, Schach - 9-12 Uhr, Lahntal-Schu-bachle, Kochkurs - Reitkurs in Wetzlar-Bodenfeld
bzw. in der Reithalle Waldgirmes jeweils von
9-11 Uhr- 3 Tage Sport, Spiel + Spaß für Kinder
v. 10-14 Jahren, Treffpunkt Sportplatz Dorlar
bei d. Tankstelle - 19-20 Uhr, Schwimmbad
Waldgirmes, Schwimmkurs - 9.30-12.30 Uhr,
Lahntal-Schule in Atzbach, Entdecken im
Schulgarten
Langgöns: 8.40 Uhr, Feuerwehrgerätehaus, Ausflug
zum Hoherodskopf (6-16 Jahre)
Laubach: 10 Uhr, Sporthalle, Radwanderung
14 Uhr, Kneippanlage, Spiele
Linden-Großen-Linden: 10.30-13.30 Uhr, Sozialraum
des Rathauses, Konrad-Adenauer-
Str. 25, Italienischer Kochkurs (8-14 Jahre)
Lollar: 8.30 Uhr, Rathaus Lollar, Besichtigung
des Kommunalen Gebietsrechenzentrums
Gießen
Pohlheim: 9 Uhr, Fahrt zu den Karl-May-Festspielen
nach Eispe
Reiskirchen: 10 Uhr, Sportplatz Saasen, Bau
der Kinderstadt und des Feuchtbiotops -
14 Uhr, Radio und Zeitung, Besuch der Gemein
-deverwaltung
Wettenberg: 17 Uhr, Jugendzentrum Wißmar,
Tanzen (»Der wilde Westen«)
Donnerstag, 4. Aug. 1988
Heuchelheim: Projektwoche »Zeitreise ins Mittelalter«
Hüttenberg: 14-17 Uhr, Ev. Gemeindezentrum
Reiskirchen, Tischtennis
Lahnau: 9-12 Uhr, Lahntal-Schule, Kochkurs -
Reitkurs in Wetzlar-Bodenfeld bzw. in der Reithalle
Waldgirmes jeweils von 9-11 Uhr - 19-20
Uhr, Schwimmbad Waldgirmes, Schwimmkurs
Langgöns: 8.55 Uhr, Feuerwehrgerätehaus,
Waldwanderung (12-16 Jahre) - 7.55 Uhr, Feuerwehrgerätehaus,
Fahrt nach Oberkleen am
Steinbruchsee zum Angeln (12-16 Jahre) -
8.55 Uhr, Feuerwehrgerätehaus, Moto-Cross
(12-16 Jahre)
Laubach: 10 Uhr, Sporthalle, Spiele mit der
Turngemeinde - 14 Uhr, Sporthalle, Stationsspiele
Linden-Großen-Linden: 10.30-13.30 Uhr, So-
zialraum des Rathauses, Konrad-Adenauer-
Str. 25, Italienischer Kochkurs (8-14 Jahre) -
15 Uhr, Schwimmbad, Zeltlager bis 7. 8., gegen
15 Uhr (8-17 Jahre)
Lollar-Odenhausen: 16-18 Uhr, Mehrzweckhalle,
Kegelspiele
Reiskirchen: 10 Uhr, Sportplatz Saasen, Arbeiten
in der Stadt - ab 14 Uhr, Kinderkino (»Lauf,
Charlie Brown«)
Wettenberg: 17 Uhr, Jugendzentrum Wißmar,
Tanzen (»Der wilde Westen«)
— Rei'ski'Pchens neunlep Opfski't
Ferienspiele gestern feierlich eröffnet — Bürgermeister Klaus Döring übergab seinem »Kollegen« Jens die Ernennungsurkunde
»Die freien Bürger« von »Rummelbummelstadt« feierten - und arbeiteten - gestern auf dem Saasener Sportplatz (Fotos: es)
R e i s k i r c h e n (es). Einen Ortsteil mehr hat seit gestern die Großgemeinde Reiskirchen: »Rum -
melbummelstadt« am Sportplatz in Saasen bekam während einer feierlichen Eröffnungszeremonie
der Ferienspiele die Stadtrechte verliehen, und die 146 Einwohner wurden zu »freien Stadtbürgern«
ernannt. Bürgermeister Klaus Döring, der als Ehrengast zusammen mit dem Vorsitzenden der
Gemeindevertretung, Paul Bollmann, dem neuen Gemeindeteil einen Besuch abstattete, hat jedoch
mit »Rummelbummelstadt« in seiner Verwaltung keine Mehrarbeit zu befürchten: Jens Eisenfeller
ist für drei Tage Bürgermeister der herrlich gelegenen Stadt am Sportplatz. Tatkräftig unterstützt
wird er von seinem Stellvertreter, Frank Eisenfeller, ehe von der Bürgerversammlung Nachfolger
gewählt werden.
Eine Menge erledigen mußten die Bürger der
Stadt bereits gestern: Hochbetrieb herrschte in der
»Kneipe« - Simone, Meike, Rebecca und Nadine
konnten schon nach wenigen Stunden 700 Taler
auf das Geschäftskonto einzahlen und damit bald
wieder in den Großmarkt zum Einkaufen gehen.
Auf keinen Fall dürfen sie dann vergessen, Brot
mitzubringen; denn die hungrigen Bürger, die gestern
in die Gaststätte stürmten, wurden mit einem
Plakat empfangen: »Brot leider ausverkauft«.
Alle Hände voll zu tun hat auch Bürgermeister
Jens: Sein Amtszimmer ist gleichzeitig Fundbüro.
Alle herrenlosen Gegenstände landen auf seinem
Schreibtisch, Jens bessert bei der Verteilung auch
gleich die Stadtkasse etwas auf; jeder, der etwas
zurückbekommen möchte, muß einen Taler zahlen.
Mit dem Feuerwehr-Auto durchs Dorf
Ferienspiele gestern in Langgöns: 80 Kinder besuchten Feuerwehr-Gerätehaus
Langgöns (os). »Brennend« interessiert sind die
Ferienspiel-Kinder in allen Städten und Gemeinden,
wenn der Besuch eines Feuerwehr-Gerätehauses
auf dem Programm steht. So geschehen gestern
in Langgöns. »Wo hat denn das Feuerwehrauto
seinen Tank?« fragte der kleine Manuel Klaus Kiesling.
Der »Feuerwehr-Boß« gab bereitwillig Auskunft.
Während er und seine Kameraden eine Löschübung
vorbereiteten, erkundeten die Kleinen
das Gerätehaus und die Fahrzeuge selbst. Dann
gab's im Bürgerhaus einen Film zu sehen, in dem
der kleine Feuerwehrmann Atze seine großen Vorbilder
nachspielt und seiner Schwester erzählt, wie
hatten gestern die »Qual der Wahl«: Christi-
DieAubachep iepi'eftspiL9l-Kinder na Hühnergard, verantwortlich für die zweiwöchigen
Aktionen, hatte zusammen mit den sieben Betreuern das Programm kurzfristig geändert. Die
älteren Kinder beschäftigten sich mit den Filmen »Des anderen Last« und »Warten bis Lilly kommt«. Die
Jüngeren planschten derweil im Hallenbad. Dabei bereitete es große Freude, Betreuer Frank naßzuspritzen
- der davon allerdings weniger begeistert war. (Foto: os)
Philipp ist der Leiter des Bauamtes und mußte
Baugenehmigungen erteilen. Er faßte aber auch
selbst mit an und ist wohl in Deutschland der einzige
Bauamstsleiter, der Anträge genehmigt und ausführt.
Anne Katrin, Anne Christine, Nico, Anne,
Julia und Joöl nehmen diese Hilfe sicher auch gern
an, denn das Firmengebäude »Hoch- und Tiefbau«
soll noch fertig werden, ehe die ersten Aufträge ins
Haus flattern. In den nächsten Tagen werden sie
mit dem Aufstellen von Schildern und dem Anlegen
eines Teiches so beschäftigt sein, daß sie für
die Wiedereinführung der Sechs-Tage-Woche in
»Rummelbummelstadt« bestimmt dankbar sind.
Bis jetzt arbeitslos war zum Glück die Feuerwehr
der Stadt. Zur Zeit sind die fünf Feuerwehrmänner
und Sabrina, die einzige Feuerwehrfrau, noch da-
man Notrufe absendet. Als Kiesling dann fragte,
wer denn ein richtiges Feuer löschen wolle,
schnellten nahezu alle Finger hoch. Jeder durfte.
Mit einem Kohlensäurelöscher machten die Jungen
und Mädchen im Alter von sechs bis 13 Jahren
nacheinander ein Feuer aus.
Nach der Löschübung erfüllte sich ein Wunsch,
den fast jedes Kind hat: im großen Feuerwehrauto
durchs Dorf fahren. Mit dem LF 16 geht die Fahrt
durch Langgöns - die Augen der Jungen und Mädchen
blitzen. Zum Abschluß gab's noch eine Wasser-Löschübung
mit drei C-Schläuchen. Spaß hat's
allen bereitet. (Foto: os)
(das Jnieresse am TenKis -S (f d
mit beschäftigt, ein Feuerwehrauto mit Blaulicht
zu bauen. Markus traf die letzten Vorbereitungen in
der Rundfunkstation. Wenn die Boxen aufgebaut
und das Kabel verlegt ist, kann zum ersten Male
»live« vom Sportplatz gesendet werden. Währenddessen
hat der »rasende Reporter« der »Rummelbummel-Zeitung«
noch viel zu tun. Er spricht mit
Bürgern und ist »über alles« informiert.
Das Programm der nächsten zwei Wochen enthält
einige Leckerbissen: Die einzelnen Gruppen
besuchen ihre »Kollegen« in den Reiskirchener
Ortsteilen. Es gibt einen Betriebsausflug in eine
Bäckerei, die »Bankangestellten« besuchen die
Volksbank und die »Jounalisten« fahren zu HR 4
nach Wetzlar. Außerdem gibt es noch einen Tagesausflug
zum Marionettentheater nach Steinau/Fulda.
Am Donnerstag wird das Telefonnetz verlegt;
dann können die Geschäfte telefonisch abgewikkelt
werden.
Jugendpfleger Wielsch wies darauf hin, daß die
Betreuer das Projekt selbst entwickelt und in dreimonatiger
Arbeit vorbereitet hätten. Er hoffe, daß
den Kindern die Verwaltungsarbeit einer Stadt
oder Gemeinde transparenter gemacht werden
könne.
HeUte
Das Fernseh- und
Rundfunkprograrnm Ihrer Zeitung
Im Vogelsberg Brot gebacken
und Planwagenfahrt unternommen
Linden (wi). »Planwagen und Brot - hilft auch
in der größten Not«, so lautete das Ferienspiel-
Motto am Sonntag in Linden. Von der Volkshalle in
Leihgestern und der TV-Halle in Großen-Linden
starteten 63 Kinder und zehn Erwachsene in zwei
Omnibussen Richtung Vogelsberg. Ziel war Michelbach
bei Schotten. Dort wurde Teig gerollt und
geknetet. Der fertige Brotteig wurde ins Backhaus
gebracht. Während fleißige Helfer das Brotbacken
übernommen hatten, gingen die Kinder per Planwagen
auf Tour. Nach der Rückkehr, zwei Stunden
später, gab's knuspriges Brot und frischen Kuchen
sowie Kaffee, Kakao und Limonade.
Jugend-Musikkorps zeltete an
der »Grube Fernie«. Viel Spaß
Linden-Großen-Linden (wi). Neben der Musik
gehört auch ein Zeltlager zum Angebot im neuen
Jugendmusikcorps der Feuerwehr Großen-Linden.
Bei hochsommerlichen Temperaturen waren die 22
Mitglieder mit vollem Eifer bei der Sache. In der
»Grube Fernie« sie von ihrem Leiter Jürgen Braun
und dessen Helfern umsorgt. Nach dem Zeltaufbau
wurde eine Flagge gehißt. Die Ausbilder wurden
am Samstag bereits um 5.45 Uhr »schonungslos«
geweckt. Die Verpflegung lag in den Händen der
»Köche« der Einsatzabteilung. Mit dem Planwagen
ging's am Sonntag zum Flugplatz Lützellinden. Danach
kamen Eltern und Bekannte zum Abholen der
Kinder. Das Jugendmusikcorps spielte sein erstes
Musikstück vor einem Publikum.
ist ungebrochen groß. So auch in Biebertal, wo
sich 60 Kinder für das Ferienspiel-Angebot des
Tennisvereins angemeldet haben. Dieser Tage hatte Doris Launspach in Vertretung für Hanne Weller die
Leitung der »Tennis-Kennenlernaktion«. 25 Kinder erlernten Tennis-Grundlagen. Es ging den Verantwortlichen
darum, »einfach Lust auf Tennis« zu machen; sicher mit der leisen Hoffnung, daß einige der
Kinder dem Verein erhalten bleiben. (mo/Foto: mo)
Mittwoch, 3. August 1988 KREIS GIESSEN UND MITTELHESSEN Nummer 178 - Seite 28
Wenn der Obstertrag Wünsche offen läßt ..
... dann kann das unterschiedliche Gründe haben — Sommerschnitt-Lehrgang
Ein Schwertransport
der Spedition Kreiling (Gießen) fuhr am Sonntagmorgen um
7 Uhr vom Steinbruch Lollar nach Bürgeln bei Marburg. Trans-
portiert wurde ein Förderband. Volker Kreiling, geschäftsführender Gesellschafter der Firma, bezifferte
das Gewicht des Schwertransportes mit 68 Tonnen, die Länge mit 27 Meter, die Höhe mit 5,10 Meter und
die (Über-)Breite mit 4,50 Meter. Nach seinen Worten ist die Strecke zügig und ohne Probleme zurückgelegt
worden; lediglich in Daubringen habe ein Anlieger geweckt werden müssen, um seinen Pkw
wegzufahren. Polizisten begleiteten den Transport. Dieser führte über Staufenberg nach Lollar, wo der
Lkw auf der L 3475 ein Stück in den Ort hineinfuhr, um dort zu wenden und die Fahrt in Richtung
Marburg fortsetzen zu können (Foto). (av/Foto: av)
Geuen Muoolldenonie nahe des Klosters
Stadtteilgespräch in Arnsburg — Im Herbst Beginn der Bauarbeiten für einen Golfplatz?
Lich-Arnsburg (11). Kürzlich fand im Kloster
Arnsburg ein Stadtteilgespräch statt, an dem seitens
der Stadt Bürgermeister Ludwig Seiboldt,
Stadtrat Hans-Robert Bessler und Vertreter der
Bauverwaltung teilnahmen. Vertreter des Klosters
waren Ortsvorsteher Karl Lang sowie die Mitglieder
des Ortsbeirates. Vom gräflichen Haus Solms-
Laubach war Oberforstdirektor Klaus Kamlah anwesend.
Bürgermeister Seiboldt ging zunächst allgemein
auf die Situation von Kloster Arnsburg ein. Er teilte
mit, daß in der Nachbarschaft des Klosters eine
Veränderung durch den Bau eines Golfplatzes eintreten
werde. Die Planungen hierfür seien in der
Genehmigungsphase, und man könne davon ausgehen,
daß schon im Herbst mit den Arbeiten begonnen
werde.
Die Einrichtung einer Kreismülldeponie vor den
Toren des Klosters müsse verhindert werden, unterstrich
der Bürgermeister. Kloster Arnsburg dürfe
seine Funktion als Naherholungsgebiet für den
Raum Frankfurt und Gießen durch eine Mülldeponie
nicht verlieren, sonst wären alle Bemühungen
der letzten Jahre um eine Steigerung des Fremdenund
Ausflugsverkehrs umsonst gewesen.
Des weiteren ging der Bürgermeister auf das Investitionsprogramm
für Kloster Arnsburg im Jahre
1988 ein, dessen Volumen rund 650 000 DM umfaßte.
Der Betrag setzt sich wie folgt zusammen: Straßenbau
129 000 DM, Kanalisation 85 000 DM, Anschluß
an die Kläranlage Muschenheim 350 000
DM, Wasserwerk 10 000 DM, Friedhöfe 10 000 DM,
öffentliche Anlagen 1000 DM, Kinderspielplätze
2000 DM, Reinigung Mühlgraben 10 000 DM und
AB-Maßnahme zur Bausicherung des Klosters
Unnützer Trinkwasser-Konflikt
Der SPD-Ortsbezirk Bersrod sieht sich genötigt,
nicht zuletzt aufgrund vieler Gespräche mit den
Mitbürgern Bersrods, in sachlicher Art und Weise
zu der Trinkwassersituation und den in diesem
Zusammenhang gemachten Äußerungen der Bürgerinitiative
Bersrod (BIB) Stellung zu nehmen.
Die aus den vielen Leserbriefen von Mitgliedern
der BIB herauszulesende Polemik trägt eher zur
Verunsicherung denn zur sachlichen Aufklärung
dieser Probleme bei. Die immer wieder seitens der
BIB angeführten 525 Bürger des Ortsteils haben
sich mit ihrer Unterschrift lediglich gegen einen
möglichen Standort Reinhardshain für die geplante
Kreismülldeponie ausgesprochen und tragen
schon lange nicht mehr alle Entscheidungen der
BIB mit.
Anstatt diesem Anliegen Rechnung zu tragen,
beschränken sich die Aktivitäten der BIB, zumindest
in letzter Zeit, auf die Eskalierung eines völlig
unnützen Konfliktes mit der Gemeindeverwaltung,
zudem in einem Punkt (Trinkwasserversorgung),
der die eigentliche Zielsetzung der BIB in den Hintergrund
rückt. Somit ist es nicht verwunderlich,
daß sich die BIB über der Gemeinde vorliegende
Ergebnisse von Gutachten hinwegsetzt und sich
allein die fachliche Kompetenz zur Beurteilung der
Trinkwasserqualität zuspricht.
In diesem Zusammenhang ein Zitat aus dem
Gutachten des Staatlichen Medizinal-, Lebensmittel-
und Veterinäruntersuchungsamtes Mittelhessen
über die Trinkwasserqualität des Ortsteils
Bersrod vom 4. 7. 1988: »Das Rohwasser ist aggressiv;
umweltrelevante Stoffe wie toxische Schwermetalle,
organische Halogenverbindungen und polycyclische
Kohlenwasserstoffe waren nicht nachweisbar.
Auch bakteriologisch ist es einwandfrei.«
Allerdings wurden in der Vergangenheit in der
Tat regelmäßig Verunreinigungen im Trinkwasserbrunnen
von Bersrod festgestellt. Auch hier beschränken
sich die Äußerungen der BIB wiederum
lediglich darauf, der Gemeinde Reiskirchen in Person
von Bürgermeister Klaus Döring verantwortungsloses
Verhalten im Umgang mit dem Bersröder
Trinkwasser vorzuwerfen, anstatt sich über die
tatsächlichen Maßnahmen der Gemeinde zu informieren.
In der Trinkwasserverordnung vom 22. 5.
1986 ist bei einer jährlichen Trinkwasserabgabemenge
von 1 Million m 23 lediglich eine Untersuchung/Jahr
vorgeschrieben. Im Ortsteil Bersrod
werden jährlich nur 38 000 m 23 Wasser abgegeben,
trotzdem wurden bereits in den Jahren 1985 und
1986 jährlich drei Proben untersucht und mit Auftreten
der Verunreinigungen ab 8/87 bis Ende 1987
alleine fünf Proben entnommen, so daß die Aussage
der BIB über ein verantwortungsloses Verhalten
der Gemeinde verwunderlich erscheint und darüber
hinaus jeglicher Grundlage entbehrt.
Bei der Erforschung der Ursachen für diese Verunreinigungen
schloß die Gemeinde Reiskirchen
einen möglichen Bezug zu der bereits bestehenden
Kreismülldeponie Reiskirchen nicht aus und ließ
aus diesem Grund ein hydrogeologisches Gutachten
von der Gesellschaft für angewandte Geowissenschaften
mbH Gießen (Geonorm) über die mög-
50 000 DM.
Ortsvorsteher Lang erläuterte die Vorstellungen
des Ortsbeirates über die Kanalführung im Klosterbereich,
wobei auch die öffentliche Toilettenanlage
an das neue Kanalnetz angeschlossen werden müsse.
Außerdem sprach er die im Frühjahr geplante
Thymianbepflanzung auf dem Kriegsgräberfriedhof
an. Er schlug vor, beim RP einen Zuschuß für
diese Maßnahme zu beantragen. Auch wünschte er
eine weitere AB-Maßnahme für den Klosterbereich
im Jahr 1989. Weitere Anregungen waren die Überprüfung
der Holztreppe vom Klostergelände ins
Gottesackertal und die Pflasterung des Weges zum
Kinderspielplatz. Lang wies ausdrücklich und ausführlich
darauf hin, wie negativ sich die geplante
Mülldeponie auf Kloster Arnsburg und den Erholungswald
auswirken würde. In diesem Falle würde
der Erholungswald wieder in einen rein forstwirtschaftlich
genutzten Wald umgewandelt. Zunächst
werde auch die Deckelbornhütte nicht wieder
aufgebaut, zumal die Brandstifter bis heute
nicht gefunden wurden.
Weitere Diskussionsbeiträge bezogen sich auf eine
notwendige Sperrung der Durchgangsstraße
nach Muschenheim im Klosterbereich. Hier soll, so
der Bürgermeister, nach Abstufung zur Gemeindestraße
ein verkehrsberuhigter Bereich eingerichtet
werden. Klaus Kamlah regte an, ein gemeinsames
Konzept für das Kloster, den Erholungswald und
die Gaststättenbetriebe zu erarbeiten und die Straßenlampen
auf den schön gepflasterten Wegen auszutauschen.
Abschließend unterstrich der Bürgermeister,
daß die Kreismülldeponie auf keinen Fall
nach Kloster Arnsburg kommen dürfe, zumal der
mittelhessische Raum ohnehin eine benachteiligte
Region sei.
1
Linden-Leihgestern (1). Mit einem interessanten
Angebot hatte der Obst- und Gartenbauverein am
Samstag zahlreiche Besucher angezogen. Auf dem
Gelände von Mitglied Erwin Kuhl demonstrierte
Vorsitzender Gerhard Weil nicht den Erfolg des
wenige Monate zurückliegenden Winterschnittes
an Obstbäumen, sondern verwies auch auf künftig
bessere Ertragsaussichten durch einen konsequenten
Sommerschnitt.
Wenn trotz guten Blütenansatzes der Fruchtbehang
in diesem Jahr bei zahlreichen Obstarten zu
wünschen übrig lasse, so liege das zum einen an
Spätfrösten, die selbst ungeöffnete Blütenknospen
in Mitleidenschaft gezogen hätten. Zudem, so Gerhard
Weil, habe sich die durchschnittliche Gesamtblütezeit
von drei bis vier Wochen in diesem Jahr
auf lediglich 14 Tage reduziert, was der Befruch-
Linden-Leihgestern (1). Heimatkundlichen Unterricht
erteilte Pfarrer i. R. Heinrich Schäfer am
Mittwoch im Gasthaus »Zur Krone« den älteren
Gliedern der evangelischen Kirchengemeinde.
»Leihgesterner Mundart und Originale«, so lautete
sein Thema. Hilfreich zur Seite standen ihm Tilly
Heß und Giesela Häuser.
Schäfer sagte, daß es ein eigenständiges Leihgesterner
Platt nicht gebe, sondern die Mundart im
gesamten Hüttenberger Raum gesprochen werde.
Lediglich einzelne Wörter würden von Ort zu Ort
unterschiedlich formuliert. Das gelte insbesondere
für Tiernamen (etwa Ameise, Eichelhäher, Eichhörnchen).
Für Leihgestern charakteristisch seien
die Zwischenlaute ao, oa, ea, ae und eo, für die es
keine Schreibweise gebe. Nicht gesprochen werde
auch das »pf«. An seine Stelle trete das »p« oder
Doppel-»pp«.
Beispiele heimischer Mundart trugen Tilly Heß,
Tochter des Mundartdichters und Ehrenbürgers
Clubmitglied Robert Herber (Grünberg-Queckborn)
eröffnete die Auftaktveranstaltung mit seiner
Diaserie »Bilder aus dem Vogelsberg«. Herrliche
Aufnahmen von der mittelhessischen Landschaft,
ihren Bewohnern und den herrlichen Dörfern
weckten bei manchem der Besucher Erinnerungen
oder gaben vielleicht gar den Anstoß, statt eines
südländischen Badeortes besser einen der liebenswerten
Vogelsbergdörfer als Urlaubsort zu wählen.
Stimmungsvolle Morgen- und Abendaufnahmen
ergänzten die ohnehin gelungene Diaserie, für die
der Fotograf mit langanhaltendem Applaus belohnt
wurde.
Clubmitglied Wolfgang Hähner verstand es, die
Umbaupausen für interessante und unterhaltsame
Mitteilungen zu nutzen. Dabei dankte er im Namen
aller Mitglieder dem nunmehr seit 25 Jahren - unterbrochen
von kurzen Pausen - amtierenden Vorsitzenden
Jürgen Eggebrecht für sein Engagement.
Richard Semmier, in Fachkreisen bekannter
tung ebenfalls abträglich gewesen sei. Hinzu trete
bei den Kirschen die Vermutung, daß die gleichzeitige
Rapsblüte die Bienen weit stärker angezogen
habe als Kirschbäume. Der Sommerschnitt an
Obstgehölzen sei notwendig, um unnötiges Blattwerk
zu beseitigen und mehr Sonne an die Früchte
zu bringen sowie den Fruchtansatz für das kommende
Jahr zu fördern. Gleichzeitig gelte es, kranke
Aste und Früchte rechtzeitig zu entfernen. Als
geeigneten Zeitraum schlug der Vorsitzende die
Wochen von Ende Juli bis Mitte August vor. Ein zu
früher Beginn bringe an den Schnittstellen neue,
unerwünschte Austriebe.
Im Zuge der praktischen Übungen gab es für die
Zuschauer auch Anleitungen zum Herunterbinden
der zu steil stehenden Fruchttriebe. Düngeanleitungen
rundeten die Verantstaltung ab.
»Leihg esterner Mundart und grigillale«
Pfarrer i.R. Heinrich Schäfer war zu Gast beim evangelischen Seniorenkreis
Georg Heß, ünd Gisela Häuser vor. Es waren jeweils
Verse von »Schorsch« Heß, die die Zuhörer
mit Land und Leuten bekanntmachten. Pfarrer
Schäfer bezeichnete Hessen als Übergangsland
zwischen bayerisch-alemannischer Sprache im Süden
und dem Nieder- und Plattdeutschen im Norden.
Die jeweiligen Einflüsse seien unverkennbar.
Daß -der Referent, obwohl im früheren Landkreis
Wetzlar geboren, neben dem heimischen Dialekt
sehr wohl Plattdütsch zu sprechen vermag, bewies
er mit dem Gedicht vom Wettlauf zwischen Igel
und Hasen. Viel Beifall gab es auch für seine Erzählungen
von Begegnungen mit Leihgesterner »Originalen«.
Dazu gehörten köstliche Episoden von
schwierigen Tauffahrten mit Pferd und Wagen zum
Ludwigs- und zum Neuhof ebenso wie Gespräche
mit »ortsbekannten« Bürgern, mit dem Totengräber
oder mit dem früheren Bürgermeister Karl Textor.
Alles Begebenheiten, »die das Leben in der
Gemeinde liebenswert machten«.
30 Jahre und kein bißchen müde
Film- und Fotokreis feiert Jubiläum — Auftakt bildete ein Film- und Diaabend
L a u b a c h (os). Mit einem öffentlichen Film- und Diaabend gab der Laubacher Film- und Fotokreis
dieser Tage den Startschuß zu einer Reihe von Jubiläumsveranstaltungen zu seinem 30jährigen
Bestehen. Weit über 100 Besucher waren in den großen Sitzungssaal des Rathauses gekommen,
um dem fotografisch und filmerisch anspruchsvollen Programm zu folgen.
Außer aktion - tung
der Red akion -
FORUM DER LESER ( Kürzungen vorbehalten)
liehen Ursachen der ab 8/87 regelmäßig aufgetretenen
Verunreinigungen im Trinkwasserbrunnen
von Bersrod anfertigen. Zitat aus diesem Gutachten
vom 30. 5. 1988: »1. Eine Verunreinigung des
Grundwassers von seiten der Deponie kann ausgeschlossen
werden, da a) der Ruhewasserspiegel des
Bersröder Brunnens (258,3 m ü. NN) ca. 15 m über
den höchsten Wasserständen der Kontrollbrunnen
der Mülldeponie (243 m ü. NN) liegt und b) ein
Absinken des Wasserspiegels des Bersröder Brunnens
bei der maximal zulässigen Grundwasserentnahme
von 16,2 m 23/s auf 248 m ü. NN erfolgt und
somit noch ca. 5 m über den höchsten Wasserständen
der Kontrollbrunnen der Mülldeponie liegt. 2.
Quelle der bakteriellen Kontamination des Bersröder
Brunnens können landwirtschaftliche Einträge
in Form von organischer Düngung, undichte Abwasserkanäle
oder Klärgruben sein.«
Die Gemeinde stellte bei ihren weiteren Untersuchungen
eine defekte Klärgrube auf dem Gelände
des Sportplatzes als mögliche Ursache der Verunreinigung
fest. Nach Sanierung und Abdichtung
der Klärgrube waren die letzten drei Probeentnahmen
jeweils ohne Beanstandung.
Die BIB muß sich nunmehr die Frage gefallen
lassen, ob sie mit ihrer »Arbeit« dem Wunsch der
Bersröder Bürger nach Verhinderung einer zweiten
Kreismülldeponie am Standort Reinhardhain
entsprechen oder weiterhin ihre destruktive Verhaltensweise
beibehalten will. Es liegt die Befürchtung
nahe, daß der »verantwortungsbewußte« Bürger
der BIB die weitere Unterstützung versagt.
H. J. Hofmann, 1. Vorsitzender
Fred Hofmann, Schriftführer
im Auftrag des SPD-Ortsbezirks Bersrod
Jagdvorstand nur eine Person?
Zu dem Bericht über die Jahresversammlung der
Jagdgenossenschaft Salzböden in der AZ-Ausgabe
vom 7. Juli nehme ich als Antragsteller für eine
neue Satzung wie folgt Stellung: Am 28. Februar
1988 hatte ich dem Magistrat der Stadt Lollar und
auch dem Jagdvorstand von Salzböden eine Mustersatzung
übersandt mit der Bitte, diese zu beraten
und in der bevorstehenden Jahresversammlung
der Jagdgenossen zur Abstimmung vorzulegen.
Die Jagdgenossenschaft Salzböden hat zur Zeit
noch eine Satzung aus dem Jahre 1974. Nach dieser
steht an der Spitze der Genossenschaft eine Einzelperson
als Jagdvorstand. Seit 1982 bis in den
Herbst 1987 wurden Entscheidungen getroffen, die
mit Bestimmtheit von einem mehrköpfigen Vorstand
nicht getroffen worden wären.
Ich will zwei solcher Entscheidungen nennen,
die ich jederzeit durch mir vorliegende Fotokopien
belegen kann. Am 3. September 1982 wurde der
Jagdvorstand von der Stadtverwaltung Lollar aufgefordert,
einen Pachtvertrag zu unterschreiben, so
der Jagdvorstand mir gegenüber am 18. Dezember
1982. Dieser Vertrag enthält auf Seite 1 die Eintra-
gung, daß die Pachtbedingungen in der Zeit vom
14. Juni 1982 bis zum 29. Juli öffentlich ausgelegen
hätten. Daß dies nicht der Fall gewesen ist, ist
jederzeit nachweisbar. Erst am 5. Dezember 1982
erhielt ich als Mitglied des Genossenschaftsausschusses
Kenntnis darüber, daß ein Vertrag auf
zwölf Jahre geschlossen worden sei. Ein solcher
war nachweisbar nicht beantragt vom damaligen
Pächter, und auch in der Niederschrift über die am
13. Mai 1982 stattgefundene Jahresversammlung ist
nicht niedergeschrieben, daß ein neuer Vertrag auf
zwölf Jahre geschlossen werden solle. Es war ausdrücklich
eine Verlängerung beantragt und die
Pachtbedingungen dürften nicht geändert werden.
Im Oktober 1987 kündigte der Jagdvorstand von
Salzböden den Vertrag über Flächenaustausch mit
dem Forstamt Krofdorf vom B. Mai 1962. Eine bejagbare
Fläche von 35 Hektar, welche dem Forstamt
Biebertal gehört, sind Bestandteil des Pachtvertrages
vom 3. September 1982 und daher vor
1995 nicht kündbar. Dieser Beschluß war gefaßt
worden mit drei Stimmen des Genossenschaftsausschusses,
der für einen solchen Beschluß nicht zuständig
ist und nach meiner Auffassung nur von
der Genossenschaftsversammlung gefaßt werden
konnte. Als ich von diesem Beschluß Kenntnis erhielt,
habe ich Einspruch eingelegt bei der Unteren
Jagdbehörde. Inzwischen ist mir bekannt geworden,
daß das Forstamt Biebertal die Kündigung
nicht angenommen hat. Daß ich der Versammlung
fern blieb, hatte folgenden Grund: Vor längerer
Zeit wurde mir bekannt, daß die Stadt Lollar und
auch die Untere Jagdbehörde es für nicht erforderlich
halten, daß die Jagdgenossenschaft Salzböden
sich eine neue überarbeitete Satzung gibt. In der
Jahresversammlung würde daher die Stadt Lollar
den gestellten Antrag ablehnen. Da die Stadt Lollar
die größte bejagbare Fläche besitzt und auch die
vertretene Fläche eine Mehrheit darstellen muß,
stand für mich fest, daß mein Antrag abgelehnt
werden würde. Es ist auch so gekommen: die Stadt
Lollar stimmte gegen eine Annahme einer neuen
Satzung. Es ist für mich klar ersichtlich, daß der
Stadt Lollar sehr daran gelegen ist, daß der Jagdvorstand
in Salzböden aus einer Einzelperson besteht.
Wilhelm Müller, Talstraße 49, Lollar-Salzböden
»Stimmungsmache gegen Postreform«
Mit einem Sammelsurium von Unwahrheiten hat
ein Bezirkssekretär der Deutschen Postgewerkschaft
vor dem Ortskartell Buseck versucht, gegen
die geplante Postreform Stimmung zu machen.
Zwei Beispiele mögen das belegen. So behauptet
der Gewerkschaftler, in den letzten Jahren seien in
Hessen 800 Poststellen geschlossen worden. In
Wahrheit mußten nur 90 kleinste Poststellen aufgehoben
werden, weil absolut keine Kundennachfrage
mehr zu verzeichnen war. Dies wird auch künftig
der einzige Grund für die Schließung einer Poststelle
sein, denn der Infrastrukturauftrag der Post
Tier- und Naturfotograf aus Laubach, begeisterte
gleichermaßen mit Bildern aus dem Vogelsberg -
freilich gaben diese Winterstimmungen wieder.
Schäumende Wogen, plätschernde Wellen und
spielende Kinder hatte sich Jürgen Eggebrecht
zum Thema gewählt und im Filmteil des Abend
vorgeführt. Höhepunkt der ersten Jubiläumsveranstaltung
war allerdings ein Dokument aus vergangener
Zeit.
Die »Jahresschau 1963« berichtete von sämtlichen
Aktivitäten, die seinerzeit die Laubacher bewegten.
Viele bekannte Gesichter konnte man beispielsweise
beim Twist-Abend, beim Sylvesterwürfeln
oder bei der Einweihung der Reithalle in Ruppertsburg
wiedererkennen. Die Jubiläumsveranstaltungen
wurden einen Tag später mit einem
clubinternen Grillfest fortgeführt.
In der Planung befinden sich noch eine große
Bilderausstellung sowie ein Jubiläumsfest mit Dixieland-Musik
und anschließender »Kino-Total-
Vorführung« im September.
ist im § 4 des Gesetzentwurfs zur Neustrukturierung
der Post ausdrücklich festgeschrieben.
Falsch ist auch die Aussage des Bezirkssekretärs,
von den kommenden Gebührenveränderungen
würden nur »die Firmen profitieren, der Bürger
dagegen drauflegen«. Gerade die Bürger werden
von der erheblichen Verbilligung der Ferngespräche
bei unveränderten Nahgesprächsgebühren
profitieren, die in den Billigtarifzeiten eintreten
wird. In diesen 118 von 168 Wochenstunden wird
nämlich überwiegend privat telefoniert. Auch die
Anhebung der Brief- und Paketgebühren trifft am
wenigsten den Bürger, denn 82 Prozent des Sendungsaufkommens
in diesem Bereich kommen aus
der Wirtschaft, während zwei Drittel der Privatkunden
nicht mehr als zwei Briefe im Monat versenden.
Günther Zapf, Pressestelle im Bundesministerium
für das Post- und Fernmeldewesen
Schul-Diskussion versachlichen
Ich halte die öffentliche Diskussion über die
»Probleme an den Schulen«, wie sie z. Zt. geführt
werden, für in diesem Stadium vollkommen überflüssig
und vor allem der Sache wenig dienlich.
Den jeweils Betroffenen gegenüber halte ich sie
sogar für unverantwortbar. Freiheit — auch Pressefreiheit
— bedeutet für mich stets Verantwortlichkeit.
Verantwortlichkeit in der Sache, als auch insbesondere
gegenüber den betroffenen Personen.
Es macht mich betroffen, wie leichtfertig hier teilweise
mit der »Betroffenheit« von Personen umgegangen
wird. Im Handlungsbereich der Politik ist
dies so üblich und daher für jeden Politiker von
vornherein kalkulierbar. Im Handlungsbereich der
Pädagogik müssen die öffentlich geführten Diskussionen
über Sach- oder Personalprobleme der »allerletzte
Schritt sein«, nachdem zuvor alle zu beteiligenden
Gremien wie auch alle Beteiligten selbst
sich ernsthaft um eine Konfliktiösungsstrategie bemüht
haben. In den Medien ausgetragene Diskussionen
verhärten sehr oft die gegenseitigen Verhandlungspositionen
und verringern die Kompromißfindungsmöglichkeiten.
Zusammenleben in der Gesellschaft wird jedoch
getragen von der »Bereitschaft zum Kompromiß«
und vom Kompromiß selbst. Gerade in der Schule,
in der »Schulgemeinschaft«, in der das Bemühen
um das jeweilige Kind und seine optimale Förderung
im Mittelpunkt stehen muß, ist es für mich
geradezu verpflichtendes oberstes Gebot, daß alle
an Schule beteiligten — Schüler, Eltern, Personalrat,
Kollegium, Schulleitungsteam, usw. — bemüht
sind, den »besten Weg« für die Erziehung und Bildung
der Kinder zu finden. Dieses ehrliche Bemühen
kann und darf niemandem der jeweils Betroffenen
und Beteiligten abgesprochen werden. Eine
etwas »weniger« und öffentlich geführte Diskussion
über die »Probleme in Lollar, Biebertal, Rungen,
usw.« kann vielleicht ein »mehr« an Konfliktbewältigungsmöglichkeiten
bedeuten.
Egon Fritz,
Schulleiter der Grundschule Krofdorf-Gleiberg
Mittwoch, 3. August 1988 KREIS GIESSEN UND MITTELHESSEN Nummer 178 - Seite 29
Am 13. August ist wieder
»Lauf durch die Großgemeinde«
Biebertal -Rodheim-Bieber (mo). Zum fünften
»Lauf durch die Großgemeinde« lädt der Lauftreff
Biebertal für Samstag, den 13. August, ein. Start ist
um 14 Uhr auf dem Parkplatz der Gemeindeverwaltung
in Rodheim. Die Teilnahme ist für alle offen,
die sich an dieser Werbung für den Laufsport in
Biebertal beteiligen wollen.
Der Lauftreff Biebertal hat sich in den 14 Jahren
seines Bestehens ganz schön herausgeputzt und
findet regen Zuspruch. Dienstags um 18 Uhr und
samstags um 16 Uhr ist am Rodheimer Waldsportplatz
bei jedem Wetter Start für die Läuferinnen
und Läufer, die unter fachlicher Leitung in verschiedenen
Leistungsgruppen und lockerem Laufen
die gute würzige Waldluft in vollen Zügen genießen
können. Dieter Schlierbach und sein Team
freuen sich, wenn »Neue , zu der Truppe stoßen,
deren Teilnehmerzahl das erste volle Hundert beinahe
erreicht hat.
Entwendeter Pkw in der Nähe
des Tatorts wiedergefunden
Langgöns-Espa (-). In der Nacht zum Sonntag
wurde in der Solmser Straße ein schwarzer BMW
mit US-Kennzeichen entwendet. Am folgenden
Tag wurde der gestohlene Pkw in der Nähe des
Tatorts wiedergefunden. Der Autodieb hatte sich
offensichtlich mit dem Fahrzeug überschlagen.
Berufsverband für Krankenpflege
veranstaltete Fortbildungsseminar
Lich (11). Zum wiederholten Male fand dieser Tage
für Mitarbeiter des Kreiskrankenhauses Lich
sowie Teilnehmer von Krankenhäusern aus Hessen,
Rheinland-Pfalz und Saarland sowie Berlin ein
Seminar unter dem Thema »Pflegeplanung und
Pflegedokumentation« statt. Der Pflegedienstleiter
des Kreiskrankenhauses, Friedhelm Rüb, ging zunächst
vor 40 Teilnehmern auf die Bedeutung des
Seminars für die tägliche Arbeit der Krankenschwestern
und Pfleger ein. Gerade im Hinblick
auf das neue Krankenpflegegesetz (ab 1.1. 1986 in
Kraft getreten) seien Krankenhäuser mehr als zuvor
verpflichtet, ihre Arbeit schriftlich zu dokumentieren.
»Dokumentierte Pflege ist die Voraussetzung
für eine sichere Pflege«, meinte Rüb. Um
jegliche Schwachstelle in der Kette der Pflegeleistungen
und der Übergaben auszuschalten, müßten
lückenlose Kommunikationssysteme, d. h.
Pflegedokumentationssysteme in den Krankenhäusern
eingeführt werden. Sie ermöglichten nahtlose
Arbeitsübergabe, Rechenschaft auch im juristischen
Sinn und lieferten die Ansätze zum Darstellen
gegenüber den Kostenträgern bei Verhandlungen.
Deshalb habe man mit Nachdruck an einem
Dokumentationssystem für das Kreiskrankenhaus
gearbeitet und dieses seit dem 1. 10. 1985 im
gesamten Haus eingeführt.
Die Leitung des Seminars lag in den Händen der
leitenden Krankenschwester und Krankenhausbetriebswirtin
Brigitte Pomykala, Bad Homburg.
Veranstalter war der Berufsverband für Krankenpflege,
Regionalverband Hessen-Pfalz-Saarland.
Anlag zur Gründung war Großbrand in der Neujahrsnacht
Am Wochenende feiert die Freiwillige Feuerwehr ihr 50jähriges Jubiläum - Die Jugendwehr besteht seit 15 Jahren
Die Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr Holzhei m mit den Mitgliedern des Fanfarenzuges und der Ji
Pohlheim-Holzheim (-). Am kommenden Wochenende
feiert die Freiwillige Feuerwehr ihren
50. Geburtstag. Anstoß zur Gründung der Freiwilligen
Feuerwehr Holzheim am 15. Juni 1938 war der
Großbrand von vier Scheunen in der Neujahrsnacht
gewesen. Die neue Wehr wurde von 33 Männern
gegründet. Die vorher bestehende Pflichtfeuerwehr
wurde bis zum Jahre 1970 beibehalten.
Beim 25jährigen Jubiläumsfest 1963 in Verbindung
mit dem Kreisfeuerwehrverbandstag konnte
das neue Feuerwehr-Gerätehaus mit Steige- und
Schlauchtrockenturm eingeweiht werden. Im Jahr
1957 wurde ein Fanfarenzug gegründet, der sich zu
einem imposanten Klangkörper entwickelt hat. En-
Achtjähriger Junge von Pkw
erfaßt und leicht verletzt
Lahnau-Atzbach (-). Leichte Verletzungen erlitt
ein achtjähriger Junge bei einem Unfall, der sich
gestern gegen 17.15 Uhr ereignete. Der Junge hatte
mit seiner Mutter eine Radtour unternommen und
bei dem Ausfahren aus einem Waldweg auf die
Straße Zum Kohlgrund die Vorfahrt eines in Richtung
Biebertal fahrenden Pkw mißachtet. Es kam
zum Zusammenstoß, der Junge wurde gegen die
Windschutzscheibe geschleudert und mußte sich
im Evangelischen Krankenhaus behandeln lassen.
in die türkische und griechische Inselwelt
vom 23. September bis 2. Oktober 1988
Eine Kreuzfahrt gilt noch immer als eine außergewöhn-
liche Art von Urlaub, als Traumreise. Wenn Sie das
Besondere mögen, sich gerne verwöhnen lassen, sich I
erholen und auch etwas für Ihre Bildung tun wollen,
dann ist diese Leserreise genau das Richtige für Sie.
Zehn Tage fährt die MS ADRIANA verschiedene Statio-
nen in der türkischen und griechischen Inselwelt an -
jeden Tag wird ein anderes Eiland angesteuert - erwar-
ten Sie neue Erlebnisse.
Sie werden vier verschiedene Länder Südeuropas
»beschnuppern«: Italien - von Venedig aus beginnt die
Kreuzfahrt - Jugoslawien, Griechenland und die Türkei.
Die Route, die das Schiff einschlagen wird, ist
klassisch im besten Sinne. Auf ihr zogen die Galeeren
der Phönizier, der Römer und der Kreuzritter dahin.
FAHR
Reisedienst
de vorigen Jahres stellte der Fanfarenzug auf »B«-
Ventil-Instrumente um, zu einem Musikzug in
Brass-Besetzung. Eine Jugendfeuerwehr wurde
1973 gegründet, sie kann in diesem Jahre auf ein
15jähriges Bestehen zurückblicken. Laufend wur-
de die Ausbildung der Wehr und ihre Ausstattung
verbessert und erweitert. 1979 wurde ein neues
LF 8 an die Wehr übergeben.
Das offizielle Festprogramm beginnt am Freitag,
dem 5. August, mit einem großen Disco-Abend mit
Hans Jürgen Schliessner. Am Samstag ist um 19
Uhr eine Gedenkfeier am Ehrenmal. Um 20 Uhr
beginnt der Festkommers im Festzelt unter der
Mitwirkung der örtlichen Vereine mit Ehrungen
Sozialer Brennpunkt
soll saniert werden
Marburg (mc). Das hessische Innenministerium
hat insgesamt 1,78 Millionen DM an Landesbeihilfen
für umfangreiche Sanierungsarbeiten im Sozialen
Brennpunkt Waldtal in Marburg bereitgestellt.
Mit diesen Geldern sollen vor allem 48 Obdachlosenwohnungen
grundlegend saniert und so hergerichtet
werden, daß sie den Anforderungen an eine
zeitgemäße Wohnung entsprechen. Dabei wird vor
allem ein Einbau von Heizungen in die Wohnungen
vorgenommen.
Diese Reise führt Sie zur Wiege des Abendlandes:
Korfu, Itea und Delphi, Athen, Ephesus, Samos,
Bodrum, Kos, Kreta, Katakolon und Olympia. An jedem
Hafen, den die MS ADRIANA anläuft, stehen bestorganisierte
Landausflüge unter kundiger Führung auf dem
Programm.
10 Anlaufhäfen: Landausflüge:
Tag Hafen Ankunft Abfahrt
Fr Venedig 19.00
Sa Dubrovnik 15.30 19.00
So Korfu 12.00 18.00
Mo Itea 7.00 10.00
Mo Piräus 15.00 20.00
Di Kasatas 9.00 14.00
Di Samos 16.00 24.00
Mi Bodrum 7.00 13.00
Mi Kos 14.30 20.00
Da Kreta 7.00 13.00
Fr Katakolon 7.00 13.00
Sa Auf See
So Venedig 9.00
MIT! le enerAll gemeine
Die Erholung kommt an Bord nicht zu kurz. Ihr »Ferien-
Hotel« verfügt über Sonnendecks, ein Schwimmbad,
dazu Bars, Gesellschaftsräume, gemütliche Plausch-
ecken sowie eine Boutique und einen Friseursalon.
Gymnastik- und Tanzlehrer stehen zur Verfügung.
'T"T'. " 'E " :': : ::
Halbtagesausflug Korfu 45,- DM
Halbtagesausflug Dubrovnik 40,- DM
Halbtagesausflug Piräus/Athen 45,- DM
Halbtagesausflug Kusadasi
mit Ephesus 45,- DM
Katakolon halbtags 55,- DM
Ausausflug ltea/Delphi/Piräus:
mit Mittagessen 98,- DM
Landgang Samos, Bademögl. 10,- DM
Landgang Bodrum, Bademögl. 10,- DM
Kos-Rundfahrt 35,- DM
zgendfeuerwehr im Jubiläumsjahr (Foto: privat)
langjähriger Feuerwehrmänner. Den musikali-
schen Rahmen bestreitet der Fanfarenzug und die
Festkapelle, die »Fidelen Dorfmusikanten« aus
Heuchelheim. Für die Unterhaltung sorgt »Fred
van Geez«. Um 10 Uhr am Sonntag findet im Fest-
zelt ein Festgottesdienst statt. Der Nachmittag
steht im Zeichen des großen Festzuges durch den
Ort, die Hauptstraße, die Eichstraße, die Straße In
der Wann, die Karlsbader Straße und den Betten-
berg zum Festzelt. Dann ist das Bühnenspiel der
Musikzüge im Festzelt. Anschließend und am
Abend ist Tanz mit der Festkapelle. Am Montag ist
der traditionelle Frühschoppen und anschließend
Volksfest mit Tanz.
Neue Wasserleitungen
für das Kreisjugendheim
Wetzlar (-). Wie der Baudezernent des Lahn-Dill-
Kreises, Erster Kreisbeigeordneter Dr. Karl Ihmels,
mitteilt, sind die Warm- und Kaltwasserleitungen
des Kreisjugendheimes Heisterberg mittlerweile in
einem so schlechten Zustand, daß dringend eine
Erneuerung erforderlich ist. Seinem Vorschlag folgend,
habe der Kreisausschuß daher in seiner jüngsten
Sitzung den Auftrag zur Neuverlegung beschlossen.
Dafür müßten 22 000 DM aufgewandt
werden.
bum Schnupperpre's
96
4
ab 0M .:
Und natürlich wird auch Ihr Gaumen verwöhnt. Die
Auswahl wird Ihnen schwerfallen unter den köstlichen
Speisen und Drinks auf dem schwimmenden Restaurant.
Für die abendliche Unterhaltung ist ebenfalls
bestens gesorgt - eine internationale Show wird dargeboten.
IM REISEPREIS SIND FOLGENDE Schiffs- und Brückenführung
LEISTUNGEN ENTHALTEN: Deutschsprachige
Bustransfer ab Gießen, Kreuzfahrtleitung
Bad Nauheim, Friedberg, Ein- und Ausschiffungsgebühren
nach Venedig und zurück
Gepäcktransfer vom Einschiffungssowie
Hafentaxen
gebäude zum Schiff und
umgekehrt
Die Kosten für Boot-Transfers vom
TECHNISCHE DATEN
Schiff zum Land und umgekehrt
MS ADRIANA
Begrüßungs- und Abschieds- Baujahr/Kiellegung: 1972
Cocktail an Bord renoviert: 1987
Volle Verpflegungsleistung wäh- Tonnage: 4600 BRT
rend der Kreuzfahrt, bestehend finge: 104 m
aus Frühstück, Bouillon an Tagen Breite: 14 m
auf See, Mittagessen, Nachmit- Höhe: 32,5 m
tagstee oder -kaffee, Abendes- Reisegeschw.: 15-18 Knoten
sen, Mittemachtsimbiß, 2 Kapi- Fahrstuhl: 1
täns-Abendessen, Tischwein
Strom: 110 V Wechselstrom
Schiffsreise in der gewählten Besatzung: 115
Kabine
Stabilisatoren
Kostenlose Benutzung aller Passagierkap.: total 324 Betten
Bordeinrichtungen einschließlich
Kabarett-Show
Freie Benutzung der Deckstühle Mindestteilnehmerzahl: 40 Perso Person
Gymnastik, Tanz und Veranstalter: SÜR-SEEREISEN
Sportveranstaltungen Organisation: DER Gießen
Beratung und Buchung bei:
Deutsches Reisebüro, Gießen, Seltersweg. 24
Telefon 06 41 /7 65 96
Mittwoch, 3. August 1988 KREIS GIESSEN UND MITTELHESSEN Nummer 178 - Seite 30
DI*e krause tucke - ein Pa,asilan ie fern
Von vielen Sammlern geschätzt - Die Goldgelbe Koralle sieht Giftpilzen nicht unähnlich - Korallenpilz-Genuß vermeiden!
(ss). Stößt ein unerfahrener Naturfreund
im Kiefernwald auf die
Krause Glucke (Sparassis crispa),
so fordert sie zumindest dessen Bewunderung.
Mehrere Kilogramm
kann dieser Pilz schwer werden, der
in seiner Gestalt an einen großen
Badeschwamm erinnert. Andere
meinen, eine aufgeplusterte und ihre
Jungen hudernde Henne, also eine
Glucke, erkennen zu können.
Der Pilz besteht aus einem stark
verzweigten Geflecht mit bandartig
gekräuselten, eng verflochtenen
Verästelungen, die sich aus einem
oft in der Erde steckenden und damit
schwer erkennbaren weißen
Strunk nach allen Seiten entwikkeln.
Alte Exemplare können
Durchmesser von bis zu 40 Zentimetern
haben und dabei ein Gewicht
von mehreren Kilogramm erreichen.
Die anfangs blaß-gelbe Färbung
bleicht allmählich aus, wirkt dann
schmutzig weiß-braun. Die Krause
Glucke ist ein Parasit an Kiefern.
Demzufolge findet man sie nur in
Kiefernwäldern; in den Monaten
August bis Oktober. Wird die befal-
Die Goldgelbe Koralle ist ein auffälliger
Pilz
»Sängerkranz« Watzenborn-Steinberg
sang für Ehrenmitglied Ernst Burger
Der Gesangverein »Sängerkranz« in Pohlheim-Watzenborn-Steinberg
überbrachte dieser
Tage seinem ältesten Sänger und Ehrenmitglied
Ernst Burger, der seinen 80. Geburtstag feierte,
einen klangvollen Liederstrauß. Unter Leitung
von Musikdirektor Hans Weiß sang der Chor
»Im Abendrot«, »Abendfrieden«, »Ein Spielmann
ist aus Franken kommen« und »Der Schäfer«.
Außerdem überraschte der Chor der Sängerkranz-Burschenschaft
»Gemütlichkeit« unter
Leitung von Peter Schmitt den Jubilar mit
einem schwungvollen Ständchen. Vereinspräsident
Gerd Schlosser gratulierte im Namen des
»Sängerkranzes« und dankte Ernst Burger für
seine über 60jährige Sängertätigkeit. Für die
Burschenschaft »Gemütlichkeit« beglückwünschte
Holger Pfeiffer den Jubilar. (zw)
Daubringer Gymnastikdamen
mit dem Fahrrad unterwegs
Am Montagabend unternahm die Damen-
Gymnastikabteilung des Daubringer Sportvereins
im Rahmen ihres Ferienprogramms in den
Abendstunden eine Radtour, die begünstigt
durch das herrliche Sommerwetter zu einem Erfolg
wurde. Vorbei an der Holzmühle und Badenburg
bei Lollar, entlang von Lumda und
Lahn, fuhren die Sportlerinnen nach Launsbach,
wo sie in der »Schönen Aussicht« Einkehr
hielten. Frohgestimmt wurde wieder die Heimfahrt,
vorbei am Launsbacher und Wißmarer
See und durch die »Lollarer Tannen« angetreten.
(dr)
»Ober Berg und Tal« Launsbach
feierte an der Vogelschutzhütte
Spiel, Spaß und gemütliches Beisammensein
waren dieser Tage Trumpf beim Familiensommerfest
des Radsportvereins »17ber Berg und
Tal« Launsbach. An die Vogelschutzhütte waren
rund 50 Mitglieder mit Anhang gekommen. Vorsitzender
Bernd Leib betätigte sich als »Chefkoch«.
Auch Bürgermeister Gerhard Schmidt
war zu Gast. (m)
»FC Hattrick Niederkleen«
lädt zum Kirmesturnier
Traditionell richtet der »FC Hattrick Niederkleen
Mittwoch, 3. August 1988 KREIS GIESSEN UND MITTELHESSEN Nummer 178 - Seite 31
Kreuzworträtsel
Waagerecht: 1. eingeteilte Menge, 6. fertig gekocht,
7. Speisewürze, 9. Edelsteingewicht,
11. Singvogel, 13. Druckabsatz, 14. arabisches
Volk, 15. abessinischer Fürst, 16. englisch:
eins, 17. einfaches Gefährt, 18. Fürwort, 19. Tonstufe,
20. englisches Bier, 21. gleich, einerlei,
23. Sultanspalast, 25. Holzstange, 27. Kunstfaser,
28. Himmelskörper, 30. holländischer Artikel,
31. mitmachen, mitansehen.
Senkrecht: 1. europäische Hauptstadt, 2. algerischer
Hafen, 3. mohammedanischer Name
Jesu, 4. Türke, 5. Ei der Laus, 6. Liebhaber,
B. Wurfspieß, 9. Zuckersorte, 10. Staat der USA,
12.schmunzeln, 16. Auszeichnung, 17. Weinpresse,
18. klassischer Name von Troja, 19. Ehepartner,
20. Stadt in Württemberg, 22. Brennstoff,
24. südenglische Stadt auf der Insel Wight,
26. Passionsort in Tirol, 29. Autokennzeichen
für Neuß (ch = 1 Buchstabe).
Lösung des letzten Rätsels
Kreuzworträtsel
Waagerecht: 1. Lachgas, 7. Eboli, B. Esens,
10. Badener, 12. Brei, 14. Niet, 16. ein, 17. Ast,
19. Enz, 20. Gabel, 21. km, 22. Fee, 24. Ran,
25. Hei! 26. Elis, 28. Ball, 29. guerten, 32. duerr,
33. resch, 34. Rendite.
Senkrecht: 1. loben, 2. Alai, 3. Cid, 4. gen,
5. Asen, 6. Serie, 7. Elberfeld, 9. Setzmilch,
11. Eisbaer, 13. Rigel, 15. Enkel, 17. Aar, 18. ten,
23. Eiger, 25. Hanse, 27. Sure, 28. Beet, 30. Ern,
31. tri.
Rennfahrrad aus dem
Schaufenster heraus gestohlen
Heuchelheim (-). Ein Rennrad der Marke »Benotto«
entwendete am Dienstag gegen 3.40 Uhr ein
Unbekannter aus der Auslage eines Fahradgeschäftes
in der Kreuzgasse. Hierzu schlug er nach Angaben
der Polizei die Schaufensterscheibe mit einem
Eisenrohr ein.
Gießener Allgemeine Alsfelder Allgemeine
Unabhängig -- Überparteilich
Herausgeber: Dr. Hans Rempel
Chefredaktion: Dr. Christian Rempel; verantwortlich
für Politik und Nachrichten: Hermann Lang und Klaus
Beck; Wirtschaftspolitik: Dr. Christian Rempel; Feuilleton:
Dr. Olga Ruckelshausen-Weckler; Sport: Wenzel
Siegel (lokal), Gerhard Steines (überregional), Ralf
Waldschmidt (Vertretung); Stadt Gießen: Hansjürgen
Engel, Vertretung: Armin Pfannmüller und Guido
Tamme; Kreispolitik und Region Mittelhessen: Götz
Diehm; Kreisgemeinden: Joachim Hofmann, Vertretung:
Norbert Schmidt; Vogelsbergkreis: Gabriele
Krämer und Rolf Schwickert; Hessische Heimat: Dr.
Otto Gärtner; Beilagen und Verbraucherinformation:
Christine Littau-Rust; Kraftfahrt und Verkehr: Klaus