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Wissen auf Wanderschaft - Mikado

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12.2011<br />

Dezember<br />

ISSN 0944-5749<br />

12,80 C=<br />

Arbeitssicherheit<br />

Gesund im Geschäft<br />

Dachausbau<br />

Leben mit Licht<br />

Stadthaus<br />

Kleid aus Kohle<br />

Organ von<br />

Europäische<br />

Vereinigung des Holzbaus<br />

Unternehmermagazin für Holzbau und Ausbau<br />

Internationaler Holzbau<br />

<strong>Wissen</strong> <strong>auf</strong> <strong>Wanderschaft</strong>


Mitmachen und Abräumen bis zum 31.12.2011


Editorial<br />

Ungewöhnlich gut<br />

Wer ist denn nun die führende Nation im Holzbau? Schweden mit seinem hohen Anteil<br />

von Holzhäusern (Seite 20)? Österreich mit Vorarlberg als Design-Vorzeigeregion (Seite<br />

34)? Sind es die Finnen, die weit heißere Projekte als die traditionellen Saunahäuschen<br />

umsetzen (Seite 12)? Oder steht gar der deutsche Holzbau<br />

mit seiner enormen technischen und konstruktiven Qualität<br />

ganz oben <strong>auf</strong> dem Treppchen (Seite 16)? Wo immer sich<br />

Holzbauer <strong>auf</strong> internationalem Parkett treffen, liegt dieses<br />

Thema in der Luft. Deshalb liefert Ihnen mikado Fakten und<br />

Infos für ein klares, aktuelles Branchenbild. Damit lässt sich<br />

gut diskutieren, beispielsweise <strong>auf</strong> dem Internationalen<br />

Holzb<strong>auf</strong>orum in Garmisch-Partenkirchen (7. bis 9.12.2011),<br />

der Dach+Holz International 2012 (31.1. bis 3.2.2012) oder <strong>auf</strong><br />

dem Deutschen Holzbautag 2012 (1./2.2.2012) in Stuttgart.<br />

Sollte dort das Gespräch <strong>auf</strong> „Schwarzbauten“ kommen, müssen übrigens nicht immer illegale<br />

Gebäude gemeint sein. Ganz offiziell wurden die beiden „Schwarzbauten“ in Österreich<br />

(Seite 34) und Holland (Seite 56) errichtet. Hinter jeder der geschwärzten Holzfassaden steht<br />

eine erwähnenswerte Architektur, auch wenn sie ganz unterschiedliche Ansätze verfolgt<br />

und verschiedene Wohnwelten Wirklichkeit werden lässt. Nicht nur diese beiden Häuser<br />

beweisen: Das Geheimnis des Erfolges ist es, gewöhnliche Dinge ungewöhnlich gut zu<br />

machen (John D. Rockefeller). Also, machen Sie’s gut!<br />

Ihr<br />

Christoph Maria Dauner,<br />

Chefredakteur mikado<br />

Bis 31.12.2011 mitmachen: Beim<br />

mikado-web-award 2011<br />

gibt’s drei iPad2 zu gewinnen!<br />

www.mikado-online.de<br />

www.mikado-online.de 3


4<br />

mikado 12.2011 Inhalt<br />

Holz erobert Europa<br />

Europäische Staaten entdecken immer mehr die Vorzüge<br />

des Holzbaus. Dabei haben manche eine lange<br />

Holzbautradition, für andere ist Holz ein völlig neues<br />

Baumaterial. Egal ob Skandinavien, die Niederlande<br />

oder Südeuropa – für deutsche Holzbauer sind das<br />

interessante Märkte. Seite 12<br />

Thema des Monats: Internationaler Holzbau<br />

12 | Finnland<br />

Ein internationaler Wettbewerb lieferte Bausystem-<br />

Ideen für preisgünstige Mehrgeschosser.<br />

16 | Niederlande<br />

Ein bayerisches Holzbauunternehmen ertüchtigte<br />

eine niederländische Reihenhauszeile mit vor-<br />

gefertigten Holzrahmenbauelementen.<br />

20 | Schweden<br />

Theoretisch verfügen die Holzbauer in Schweden<br />

über ein hohes Maß an Kompetenz. Praktisch<br />

kann die realisierte Qualität mit dem Standard im<br />

deutschsprachigen Raum nicht mithalten.<br />

24 | Portugal<br />

Die Gemeinde Anadia in Portugal hat jetzt eine<br />

eigene Sportarena für Radrennen: das Velodrom.<br />

Sanierung und Ausbau<br />

28 | Gerüste<br />

Schutz- und Arbeitsgerüste führen sicher in die<br />

Höhe und schützen vor dem Absturz. Sie<br />

sind daher gemäß den Vorschriften einwandfrei<br />

herzustellen.<br />

mikado 12.2011<br />

E2VOLuTION TEAM ARuP<br />

Black Beauty mit vier Geschossen<br />

Residenz 2.0 nennt Architekt Pieter Weijnen sein<br />

ungewöhnliches Holzwohnhaus in Amsterdam. Der auch<br />

als Schwarzes Haus bekannte Viergeschosser ist in eine<br />

typisch niederländische Baulücke mit 6 m Breite und<br />

12 m Tiefe eingepasst und die optimierte Version eines<br />

vorangegangenen Prototypen. Seite 56<br />

Details im Griff<br />

31 | Schiebeläden<br />

Schützende Bauteile wie Schiebeläden sind der<br />

Witterung sehr intensiv ausgesetzt. Deshalb ist bei<br />

ihrer Konstruktion besondere Sorgfalt wichtig.<br />

Architektur<br />

34 | Vorarlberg<br />

Von außen sieht das Haus klein und geheimnisvoll<br />

aus, innen entfaltet es ein anregendes Spiel<br />

mit Ebenen, Wandscheiben und Blickachsen.<br />

Messe<br />

40 | Dach+Holz International 2012<br />

Das Branchenhighlight des Jahres 2012 ist die<br />

„Dach+Holz International“. Der Deutsche Holzbautag<br />

ergänzt das Programm.<br />

Zimmermeisterdach<br />

48 | Flachdach-Fenster<br />

Eine spezielle Konstruktion macht das neue<br />

Flachdach-Fenster von Velux durchsturzsicher.<br />

I SEE FOR YOu – FÖLLMI PHOTOGRAPHY


Baustellensicherheit<br />

Auf dem Bau lebt man gefährlich,<br />

besonders als Zimmerer. Fachgerecht<br />

eingesetzt, machen Hilfsmittel<br />

das Leben am Arbeitsplatz<br />

leichter und vor allem sicherer.<br />

Nur für Abonnenten<br />

Titel:<br />

Robert Fessler;<br />

Interferenz<br />

Daylight GmbH;<br />

I See For You –<br />

Föllmi<br />

Photography<br />

Ein Magazin der<br />

WEKA MEDIA<br />

GmbH & Co. KG<br />

50 | Lichtplanung<br />

In Zeiten von Verdichtung, Ausbau und Sanierung<br />

werden Dachgeschosse regelmäßig als Wohn- und<br />

Arbeitsräume gestaltet. „Lichtröhren“ bringen<br />

Tageslicht auch in die entferntesten Winkel und<br />

werten das Gebäude <strong>auf</strong>.<br />

Holzwelten<br />

56 | Niederlande<br />

Das mehrgeschossige Wohnhaus schließt eine<br />

Baulücke in einem typischen Amsterdamer<br />

Straßenzug und setzt dabei ein Zeichen in Sachen<br />

Fantasie, Experimentierfreude, Energieeffizienz und<br />

Holzverwendung.<br />

Rubriken<br />

3 | Editorial<br />

6 | Kurz und bündig<br />

42 | Tipps und Termine<br />

42 | Verband aktuell<br />

43 | Produkte<br />

46 | Branchenführer<br />

53 | Unternehmen<br />

62 | Vorschau/Impressum<br />

P R E M I U M Q U A L I T Ä T<br />

DELTA® schützt Werte. Spart Energie. Schafft Komfort.<br />

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Lösungen<br />

für die Holzrahmenbauweise<br />

Holz sorgt für ein angenehmes Wohnklima.<br />

Die DELTA®-Systeme bieten deshalb viele<br />

gestalterische Möglichkeiten und gute bau-<br />

physikalische Werte – von der Bodenplatte<br />

über die Fassade bis zum Dach. Professionelle<br />

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www.mikado-online.de 5


mikado-Interview<br />

6<br />

kurz & bündig<br />

„Der Holzbau boomt europaweit“<br />

Fast überall gewinnt der Holzbau an Bedeutung. mikado befragte<br />

dazu Prof. Uwe Germerott, Geschäftsführer des Forum Holzbau,<br />

der neben dem Internationalen Holzbau-Forum (IHF) in Garmisch<br />

auch Kongresse im europäischen Ausland mitorganisiert.<br />

mikado: Herr Prof. Germerott,<br />

wie sieht die Situation des Holzbaus<br />

außerhalb der deutschsprachigen<br />

Länder aus?<br />

Prof. Uwe Germerott: Gut. In den<br />

Ländern, die schon eine Holzbautradition<br />

und eine relativ<br />

hohe Holzbauquote im Einfa-<br />

Sie veranstalteten große Holzbau-Kongresse<br />

in Russland,<br />

Frankreich und Italien. Warum<br />

gerade dort?<br />

Das sind alles große Wachstumsmärkte,<br />

die gegenüber den<br />

deutschsprachigen Ländern in<br />

der umsetzung von Holzbauten<br />

noch zurückliegen. Deshalb kamen<br />

aus diesen drei Ländern<br />

Branchenvertreter <strong>auf</strong> uns zu und<br />

fragten, ob wir nicht bei ihnen<br />

einen Holzbaukongress durchführen<br />

könnten, was wir dann<br />

auch gerne gemacht haben. Das<br />

mikado 12.2011<br />

„Forum Holzbau“ hat sich inzwischen<br />

zur gefragten Marke entwickelt.<br />

Waren die Kongresse in den drei<br />

Ländern ein Erfolg?<br />

In Frankreich und Italien lief es<br />

sehr gut – 500 und 300 Teilnehmer<br />

kamen dort. In Russland lief<br />

es eher mittelmäßig, weil da unsere<br />

Partner plötzlich nicht mehr<br />

richtig mitspielten und die Bewerbung<br />

der Veranstaltung dürftig<br />

ausfiel. Nur 90 Kongressteil-<br />

„Von den positiven Entwicklungen in ganz Europa können vor<br />

allem die Zulieferindustrie und der Ingenieurholzbau profitieren.“<br />

milienhausbau haben, sind momentan<br />

Mehrgeschosser und<br />

Objektbauten Themen, die stark<br />

im Kommen sind. In den anderen<br />

Ländern steigt zumindest<br />

die Holzbauquote im Einfamilienhausbau<br />

seit Jahren an.<br />

nehmer waren es dort. Die waren<br />

allerdings alle sehr zufrieden.<br />

Planen Sie noch weitere Kongresse<br />

in anderen Ländern?<br />

Ja, in Skandinavien. Voraussichtlich<br />

im August 2012 veranstal-<br />

ten wir einen großen Kongress<br />

im schwedischen Växjö, einer<br />

universitätsstadt mit ehrgeizigen<br />

Holzbauprojekten, bei uns<br />

vor allem bekannt durch seinen<br />

Achtgeschosser. In Schweden beträgt<br />

die Holzbauquote im Einfamilienhausbau<br />

rund 80 Prozent.<br />

Seit einiger Zeit wendet sich das<br />

Land ambitionierteren Projekten<br />

zu und forciert den Holzbau mit<br />

Förderprogrammen.<br />

Wie ist denn die Situation in<br />

Frankreich?<br />

In Frankreich haben wir eine ungewöhnlich<br />

hohe Aktivität im Einfamilienhausbau:<br />

rund 240 000<br />

Gebäude entstehen dort pro Jahr,<br />

in Deutschland nur rund 100 000.<br />

Die Holzbauquote liegt hier so<br />

zwischen 4 und 5 Prozent. Aber<br />

es gibt ein staatliches Programm<br />

zur Steigerung der Holzbau-<br />

quote. Stark zunehmend ist der<br />

Objektbau, vor allem von Schulen<br />

und Kindergärten.


Wie sieht es in Italien aus?<br />

In Italien ist die Bauwirtschaft<br />

stark rückläufig, die Holzbauquote<br />

stieg aber die letzten Jahre<br />

stetig an, vor allem im Einfamilienhausbereich<br />

bei den Fertighäusern.<br />

Auch Mehrgeschosser<br />

sind inzwischen ein Thema, vor<br />

allem in Erdbebengebieten.<br />

Wie in Russland?<br />

Auch Russland hat ein sehr ehrgeiziges<br />

Programm: Die nächsten<br />

Jahre sollen dort eine Million<br />

Holzhäuser entstehen – industriell<br />

produzierte Holzhäuser. Holz<br />

ist im Überfluss vorhanden, aber<br />

die industrielle Produktion steckt<br />

noch in den Kinderschuhen. Die<br />

meisten Häuser werden noch im<br />

Blockbau umgesetzt.<br />

Wer im deutschsprachigen Raum<br />

kann von diesen positiven Entwicklungen<br />

profitieren?<br />

Profitieren kann vor allem die<br />

Zulieferindustrie: Bauprodukt-,<br />

kurz & bündig<br />

Großbritannien<br />

▴ Prof. uwe Germerott<br />

sieht überall eine<br />

positive Entwicklung<br />

für den Holzbau<br />

Maschinen- und Werkzeughersteller.<br />

Bei den Holzbauunternehmen<br />

sind vor allem Spezialisten<br />

für Ingenieurholzbau<br />

gefragt – inklusive der Hersteller<br />

von Brettschichtholzträgern<br />

und Verbindern.<br />

Herr Prof. Germerott, herzlichen<br />

Dank für das interessante Gespräch.<br />

Eroberung leicht gemacht<br />

Deutsche Handwerker sind<br />

<strong>auf</strong>grund ihrer fundierten<br />

Ausbildung und ihrer Zuverlässigkeit<br />

in Großbritannien sehr<br />

gefragt. Über Registrierungs-,<br />

Melde- und Genehmigungspflichten,<br />

Zertifizierungen, Normen<br />

und Steuern sowie über den<br />

hohen Stellenwert der Arbeitssicherheit<br />

<strong>auf</strong> dortigen Baustellen<br />

informieren zwei kostenfreie<br />

Broschüren der Landesgewerbeförderungsstelle<br />

des nordrheinwestfälischen<br />

Handwerks (LGH): „Arbeiten in Großbritannien“<br />

und „Health und Safety <strong>auf</strong> Baustellen in<br />

Großbritannien“. Nach dieser Lektüre können Handwerker<br />

die Fallgruben, die <strong>auf</strong> britischem Boden lauern,<br />

elegant umgehen.<br />

www.lgh.de → Publikationen → Außenwirtschaft<br />

3d-cad/cam für den holzsystembau<br />

Gute Gründe für hsbCAD:<br />

Technologieführung <strong>auf</strong> AutoCAD ® -Basis<br />

Durchgängige und intelligente 3D-Gesamtlösung<br />

Intuitives Konstruieren erzeugt zuverlässige Ergebnisse<br />

Produktivitätssteigerung mittels Durchgängigkeit und Parametrik<br />

Fehlervermeidung durch Dynamisches Verhalten der Bauteile<br />

Effi zienz durch individuelle Anpassung<br />

Einsatzbereiche und Lösungen für:<br />

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<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Besuchen Sie uns <strong>auf</strong> folgenden Messen und Veranstaltungen:<br />

Internationales Holzbau-Forum (IHF) 2011, Garmisch Partenkirchen,<br />

7. 12. bis 9. 12. 2011<br />

Dach+Holz International, Stuttgart, 31. 1. bis 3. 2. 2012<br />

Forum Edilizia in Legno 2012, Verona (Italien), 22. 3. bis 23. 3. 2012<br />

HOLZ-HANDWERK 2012, Nürnberg, 21. bis 24. 3. 2012<br />

www.mikado-online.de 7<br />

ITW Befestigungssysteme GmbH hohe buchleuthe 9a d-87600 k<strong>auf</strong>beuren info@hsbcad.de www.hsbCAD.de


8<br />

Hamburg<br />

kurz & bündig<br />

Die Null muss stehen<br />

Ein „Zero Emission Pavillon“ stand anlässlich der Hamburger<br />

Klimawoche <strong>auf</strong> dem dortigen Rathausmarkt, entworfen vom<br />

Berliner Architekturbüro „Partner und Partner“. Das temporäre Gebäude<br />

bestand aus Ästen, die zu einem Raumfachwerk verbunden<br />

und dann in Form geschnitten wurden. Sie bildeten sowohl die<br />

tragende Konstruktion als auch die raumprägende Hülle, stammten<br />

aus der Region und wurden nach dem Abbau zerhäckselt und<br />

kompostiert. www.partnerundpartner.com<br />

mikado 12.2011<br />

Holzmarketing<br />

Essen, 10. – 14. Januar | www.deubau.de<br />

Auf der DEUBAU 2012 präsentieren Aussteller aller Baubereiche<br />

neue Lösungen und Technologien des nachhaltigen Bauens.<br />

Hochbau, Ausbau, Tiefbau – lassen Sie sich inspirieren<br />

und freuen Sie sich <strong>auf</strong> ein attraktives Rahmenprogramm.<br />

Herzlich willkommen <strong>auf</strong> der DEUBAU 2012!<br />

PARTNERuNDPARTNER<br />

Infoverein ersteigert Marke<br />

Bei der öffentlichen Versteigerung der Wortmarke<br />

„Informationsdienst Holz“ gab der Informationsverein<br />

Holz das höchste Angebot ab und erhielt<br />

den Zuschlag. Durch den K<strong>auf</strong> bleibt die bekannte<br />

Marke in der Branche und steht wieder der gesamten<br />

Forst- und Holzwirtschaft zur Verfügung. Der<br />

Informationsverein erklärte, ihm sei „nach wie vor<br />

daran gelegen, die seit Bestehen der Zukunft Holz<br />

GmbH betriebene Zusammenarbeit fortzuführen“.<br />

Da die <strong>auf</strong>gebrachten Mittel den Jahreshaushalt des<br />

Informationsvereins deutlich überschritten, fanden<br />

sich 15 Mitgliedsunternehmen bereit, das Geld als<br />

unbefristetes Darlehen zur Verfügung zu stellen.<br />

www.informationsvereinholz.com<br />

Mit der Bahn zur DEUBAU<br />

ab 99,- EUR inkl. Tages-Eintrittskarte.<br />

Hin- und Rückfahrt in der 2. Klasse. Buchbar und<br />

Infos unter dem Stichwort „DEUBAU“ über Telefon<br />

+49. (0) 1805.311153 (0,14 Euro/Min., Mobilfunk<br />

max. 0,42 Euro/Min.)<br />

oder unter www.deubau.de


Möbeldesign<br />

Frage des Monats<br />

kurz & bündig<br />

Aus zwei mach eins<br />

Eine im Winter warme Tischplatte? Der luxemburgische<br />

Designer Michaël Harboun stellt dafür mit seinem „Warmpath“<br />

ein verblüffendes Konzept vor – noch dazu ein gestalterisch<br />

sehr schönes: Er verbindet eine große Tischplatte mit<br />

einem Kaminofen zu einem skulpturalen Möbelstück. Der Kaminofen<br />

trägt die Platte und die entstehende Heißluft strömt<br />

von seiner Seite durch einen breiten, in die Tischplatte integrierten<br />

Hohlraum zur anderen Seite und dort in den eigentlichen<br />

Kamin. Das Material für die Umsetzung seiner Erfindung<br />

steht allerdings noch nicht genau fest. Bisher gibt es deshalb<br />

nur experimentelle Prototypen. www.michaelharboun.com<br />

Photovoltaik<br />

Solarstrom lohnt sich<br />

Zwar sinkt die Einspeisungsvergütung für neue Photovoltaikanlagen<br />

zum Jahreswechsel von 28,74 <strong>auf</strong><br />

24,43 Cent/kWh, trotzdem lohnt sich die Investition weiterhin<br />

– dar<strong>auf</strong> weist der Bundesverband Solarwirtschaft hin.<br />

Die Preise für Photovoltaikanlagen sind auch 2011 gesunken.<br />

Durch einen starken Wettbewerb, Innovationserfolge<br />

und hohe Produktionszahlen haben sie sich seit 2007 halbiert.<br />

Kostenfreie Verbraucherinformationen stellt der Verband<br />

im Internet bereit. www.solartechnikberater.de<br />

Für die energetische Fassadenmodernisierung mit<br />

vorgefertigten Holzbauelementen existiert ein großer<br />

Markt. Ist das für Ihr unternehmen interessant?<br />

A) Ja, das habe ich auch schon gemacht.<br />

B) Bisher noch nicht, aber da möchte ich demnächst<br />

einsteigen.<br />

C) Nein, das ist nichts für mich.<br />

Stimmen Sie ab im Internet: www.mikado-online.de<br />

MICHAëL HARBOuN<br />

wir stellen aus vom<br />

07.-09.12.2011<br />

Garmisch<br />

31.01.-03.02.2012<br />

Stuttgart<br />

Halle 1, Stand 301<br />

Vorteile<br />

• Leicht demontierbar<br />

• Ohne Vorbohren<br />

• Belastbar <strong>auf</strong> Druck und Zug,<br />

mit Aushängesicherung<br />

• Geringe Produktionskosten<br />

• Belastung in Einschubrichtung<br />

• Belastung entgegen der<br />

Einschubrichtung<br />

• Mit Aushängesicherung<br />

• Keine spezielle Frässchablone nötig<br />

GH–HT ZUGANKER<br />

Vorteile<br />

• Reduzierte Höhe und Breite<br />

mit Zulassung<br />

• Kurzer Steg<br />

• Für hohe Zugkräfte bis 85,2 kN<br />

• Optimiertes Nagelbild für Stützenanschlüsse<br />

• Montage über Zwischenschicht<br />

• Befestigung mit GH Rillen-/Ankernägel oder GH Schraube Z-9.1-375<br />

• Durch die Verwendung von Druckplatten können die Zuglasten erhöht werden<br />

• Für Anschlüsse Holz/Holz und Holz/Beton<br />

www.holzverbinder.de<br />

www.mikado-online.de 9<br />

GH-HT 34<br />

GH-HT 28<br />

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Spezialisierung!<br />

GH-TOP-UV<br />

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Vier starke Typen<br />

GH-HT 22<br />

GH-HT 16<br />

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73235 Weilheim/Teck<br />

Telefon 07023/ 74 3323-0<br />

Telefax 07023/743323-29


10<br />

Haus des Jahres<br />

kurz & bündig<br />

Bravouröser Stallumbau<br />

Den Wettbewerb „Häuser des Jahres – die besten Einfamilienhäuser“<br />

gewann ein alpines Holz-Stein-Haus in<br />

Graubünden: ein ehemaliger Stall, den das Schweizer Büro<br />

„Ruinelli Associati Architetti“ behutsam zum Wohnhaus<br />

umbaute. „Kein anderes Wohnhaus innerhalb der großen<br />

Auswahl konnte so eindeutig überzeugen und begeistern“,<br />

lobte die Jury. Ihr gefiel, dass schon das alte Bauwerk ein<br />

Meisterwerk war und der Architekt nicht <strong>auf</strong> einen deutlichen<br />

Kontrast von Neu und Alt setzte, sondern das Alte<br />

gekonnt weiterbaute. Der Wettbewerb war 2011 erstmals<br />

vom Callwey-Verlag und dem Deutschen Architekturmuseum<br />

ausgelobt worden. Die besten 50 Häuser dokumentiert<br />

ein Buch. www.haeuser-des-jahres.com<br />

20 dB Verbesserung<br />

im Tieftonbereich<br />

mikado 12.2011<br />

CALLWEY-VERLAG<br />

Baum des Jahres<br />

Lärche setzt sich durch<br />

Die Europäische Lärche (Larix decidua) ist Baum des<br />

Jahres 2012. Sie zählt zu den härtesten heimischen<br />

Holzarten. Ein hoher Harzgehalt gibt ihrem Holz eine lange<br />

Dauerhaftigkeit und macht es<br />

für Anwendungen im Außenbereich<br />

attraktiv – ohne dass eine<br />

chemische Imprägnierung notwendig<br />

wäre. Sogar für Wasser-<br />

und Bootsbauten ist das<br />

Holz gut geeignet und hält über<br />

500 Jahre. Zudem sieht es durch<br />

seine rötliche Färbung attraktiv<br />

aus und riecht in frischem<br />

Zustand angenehm aromatisch.<br />

Trotz dieser Qualitäten kommt<br />

die Lärche derzeit nur <strong>auf</strong> etwa<br />

ein Prozent der Waldfläche vor.<br />

Ein Grund liegt darin, dass sie<br />

eine Lichtbaumart ist und beim<br />

Wachsen keine starke Verschattung<br />

durch andere Baumarten<br />

verträgt. Deshalb kommen die<br />

größten Bestände vor allem in<br />

Gebirgsräumen oder in speziell<br />

dafür bewirtschafteten Waldflächen vor. Neuerdings<br />

setzen Förster aber verstärkt <strong>auf</strong> diesen Baum, weil er<br />

robust und wenig krankheitsanfällig ist.<br />

www.baum-des-jahres.de<br />

Schallschutz im Element<br />

LIGNATUR Decken- und Dachelemente haben hervorragende<br />

schalldämmende Eigenschaften bei<br />

geringem Eigengewicht und minimaler Höhe.<br />

Sie wollen mehr wissen? Wir beraten Sie gerne.<br />

Telefon +41 (0)71 353 04 10<br />

Lignatur AG<br />

CH-9104 Waldstatt<br />

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Bequem und nah zur Messe: Hotel Pullman<br />

DACH+HOLZ International 2012<br />

Stuttgart von seiner besten Seite<br />

Die Messegesellschaft GHM und mikado verlosen je zwei Tageskarten (1./2. Februar<br />

2012) zur DACH+HOLZ International, zwei Übernachtungen im Hotel „Pullman Fontana“<br />

(DZ inkl. Frühstück) und zwei Premiumkarten für das Friedrichsbau Varieté (2. 2. 2012).<br />

Zur DACH+HOLZ International<br />

2012 vom 31. Januar bis 3. Februar<br />

2012 steht Stuttgart im Zentrum<br />

der Dach- und Holzbaubranche.<br />

Dachdecker, Zimmerer, Bauklempner,<br />

Planer, Architekten und Ingenieure<br />

aus dem In- und Ausland finden <strong>auf</strong><br />

der Messe die neuesten Produkte für<br />

▴ Die Revue im Stuttgarter Friedrichsbau Varieté bietet beste unterhaltung im Stil der 1920er-Jahre<br />

▾ 550 Aussteller<br />

zeigen Trends<br />

und Neuheiten<br />

<strong>auf</strong> der<br />

DACH+HOLZ<br />

International 2012<br />

den beruflichen Alltag. Das Angebotsspektrum<br />

der DACH+HOLZ International<br />

reicht von der Fassade und<br />

dem Steil- oder Flachdach bis hin zu<br />

Holzbau, Technik und Werkzeugen.<br />

Kurzum: Die 550 Aussteller zeigen<br />

Lösungen für alle Belange rund um<br />

die Gebäudehülle.<br />

Europameisterschaft der<br />

Zimmerer im Messeatrium<br />

Die vielen Produktneuheiten der Messe<br />

begleitet ein Tagungs- und Kongressprogramm,<br />

das viel Information<br />

für den beruflichen Alltag verspricht.<br />

So versorgen sowohl das Fassadenforum<br />

in Halle 7 (an allen Messetagen),<br />

der Tag der Wohnungswirtschaft (am<br />

1. Februar 2012) als auch das Architektenforum<br />

(am 2. Februar 2012)<br />

Fachexperten mit branchenübergreifenden<br />

Informationen. Ein weiterer<br />

Höhepunkt für Fachbesucher, Aussteller<br />

und Medien stellt die Europameisterschaft<br />

der Zimmerer dar, die<br />

parallel zur Messe stattfindet. Drei<br />

Tage lang werden hier jeweils die<br />

besten Zimmerergesellen aus ganz<br />

Europa gegeneinander antreten. Am<br />

Messefreitag wird der Europameister<br />

gekürt.<br />

So können Sie gewinnen!<br />

Um an der Verlosung teilzunehmen,<br />

beantworten Sie uns bitte bis 31. Dezember<br />

2011 einfach die folgende<br />

Frage:<br />

▸ An welchen Wochentagen findet<br />

die DACH+HOLZ International<br />

2012 statt?<br />

A: Samstag bis Montag<br />

B: Montag bis Mittwoch<br />

C: Dienstag bis Freitag<br />

Mitspielen können Sie unter www.<br />

mikado-online.de. Dort finden Sie<br />

auch die detaillierten Teilnahme-<br />

bedingungen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

▪<br />

www.mikado-online.de 11


Thema des Monats Internationaler Holzbau<br />

12 mikado 12.2011


Das Team von<br />

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Arup Deutschland<br />

entwickelte<br />

mit „E 2 volution“<br />

ein Holz-<br />

bausystem,<br />

das mit wenigen<br />

Elementen<br />

eine überraschend<br />

große Vielfalt<br />

an Nutzungstypen<br />

und Grundrissen<br />

sowie ab-<br />

wechslungsreiche<br />

Fassaden<br />

möglich macht<br />

Thema des Monats Internationaler Holzbau<br />

Finnland<br />

Hoher Norden<br />

Die Waldnation Finnland entdeckt den Holzbau jenseits<br />

von Einfamilienhäusern. Ein internationaler Wettbewerb<br />

lieferte Bausystem-Ideen für preisgünstige Mehrgeschosser.<br />

Obwohl das waldreiche Finnland<br />

mit jährlich 60 Mio. Kubikmeter<br />

Einschlag einer der Hauptlieferanten<br />

für die europäische Holzindustrie<br />

ist, gibt es bis heute doch meist Beton<br />

den Vorzug, wenn es um den Bau<br />

mehrgeschossiger Häuser für Wohnungen<br />

oder Büros geht. Doch der<br />

Klimawandel und die schwindenden<br />

Erdölressourcen setzen inzwischen<br />

auch hier einen Prozess des Umdenkens<br />

in Gang.<br />

Innovation durch hochkarätigen<br />

Wettbewerb<br />

Die Stadt Kouvola hat knapp 90 000<br />

Einwohner und spielt <strong>auf</strong>grund ihrer<br />

Lage als Startpunkt der Transsibirischen<br />

Eisenbahn eine zentrale<br />

Logistikrolle für den Frachtverkehr<br />

von Europa über Russland nach Asien.<br />

Inzwischen hat sie das Entwicklungspotenzial<br />

erkannt, das von<br />

industriell hergestellten Holzbausystemen<br />

für den mehrgeschossigen<br />

Wohnungsbau ausgeht.<br />

Deshalb wurde im Oktober 2010<br />

der internationale zweistufige Wettbewerb<br />

„E2 Ecology + Economy<br />

Competition“ für Planungsteams<br />

aus Architekten, Bauingenieuren und<br />

Unternehmen der Holzbauindustrie<br />

ausgeschrieben. Aufgabe war,<br />

ein Holzbausystem zu entwickeln,<br />

das die gestalterischen und konstruktiven<br />

Eigenschaften des Materials<br />

nutzt und die ökologischen und ökonomischen<br />

Vorteile gegenüber der<br />

Massivbauweise demonstriert. Anhand<br />

eines Pilotprojektes <strong>auf</strong> einem<br />

Flussgrundstück war die architektonische<br />

Vielfalt und Flexibilität des<br />

Systems für Wohngebäude mit bis zu<br />

acht Geschossen <strong>auf</strong>zuzeigen.<br />

Die Stadt erhielt 26 Bewerbungen<br />

aus acht Ländern. Nach einer dreiwöchigen<br />

Qualifizierungsphase begannen<br />

vier ausgewählte Teams im<br />

Oktober 2010 ihre Wettbewerbsarbeit.<br />

Die Vorschläge wurden am 17. Januar<br />

2011 eingereicht. Die vier Wettbewerbsteams<br />

waren Arup Deutschland,<br />

Bauart Konstruktion, BIG Architekten<br />

mit Team Timbeco sowie Studio<br />

Suonto Oy.<br />

Am 15. März gab die Jury ihre Entscheidung<br />

bekannt: Das Team von<br />

Arup Deutschland mit HHS Planer +<br />

Architekten und dem Holzbauunternehmen<br />

Finnforest gewann mit dem<br />

Beitrag „E 2 volution“ einen von zwei<br />

1. Preisen.<br />

Die Bewertung erfolgte in den<br />

Kriterien „Industrielles Konzept“,<br />

„Architektur und Städtebau“, „Energie-<br />

und Materialeffizienz“ sowie<br />

„Realisierbarkeit und Wirtschaftlichkeit“.<br />

Allen Beiträgen beschied die<br />

Jury ein hohes Niveau. Die Architektur<br />

zeigt die Leistungsfähigkeit der<br />

Systeme. Die prognostizierten Kosten<br />

erfüllten die Vorgabe: Mit maximal<br />

1500 Euro/m 2 durften sie das Niveau<br />

konventioneller Gebäude nicht<br />

übersteigen.<br />

Systembauweise<br />

schafft Flexibilität<br />

Bei „E 2 volution“ zeigte sich die Jury<br />

von der Klarheit und Einfachheit der<br />

entwickelten Bauweise beeindruckt:<br />

„E 2 volution offers many extremely<br />

interesting starting points for the<br />

industrialized production of multistorey<br />

timber developments.“<br />

Die hohe Festigkeit und Formstabilität<br />

des von Finnforest aus lokalen<br />

Nadelhölzern hergestellten<br />

13


Furnierschichtholzes Kerto bildet<br />

die Grundlage des Systems. Nur drei<br />

Typen von großformatigen, vorgefertigten<br />

plattenförmigen Tragelementen<br />

reichten völlig aus, um<br />

eine überraschend große Vielfalt an<br />

Nutzungstypologien und Grundrisslösungen<br />

zu ermöglichen.<br />

Die Wand-, Decken- und Dach-<br />

elemente bestehen aus Hohlkästen,<br />

die werkseitig mit Wärme- bzw.<br />

Trittschalldämmung, Anschlussteilen<br />

und Bahnen zur Luft- und Wasserdichtigkeit<br />

versehen sind.<br />

Vervollständigt wird das System<br />

durch die außenliegenden, profilierten<br />

Querwände, die die Längsseiten<br />

des Gebäudes strukturieren und als<br />

Auflager für die frei konfigurierbaren<br />

Balkone, Loggien und Wintergärten<br />

dienen.<br />

Montagefolge<br />

Thema des Monats Internationaler Holzbau<br />

14 mikado 12.2011<br />

Der Montagevorgang erfolgt in<br />

Abschnitten von 7,5 m Länge und<br />

beginnt mit dem Aufstellen von rund<br />

12 m hohen Wandscheiben. Anschließend<br />

werden in diese die Decken-<br />

und Dachelemente eingehoben.<br />

So lässt sich innerhalb weniger<br />

Tage ein witterungsgeschützter viergeschossiger<br />

Rohbau erstellen.<br />

Auch höhere Gebäude mit mehr<br />

als vier Geschossen sind prinzipiell<br />

möglich. In diesem Fall wird das viergeschossige<br />

Grundmodul einfach<br />

vertikal übereinandergestapelt.<br />

Die hohe Leistungsfähigkeit<br />

des Systems bezüglich Wärmedämmung,<br />

Schallschutz und Brandschutz<br />

wird vor allem durch eine konsequente<br />

Schichtung der Ausbauelemente<br />

erzielt. Diese sind von den tragenden<br />

Elementen entkoppelt.<br />

▴ Die reizvolle<br />

Lage am Flussufer<br />

war für die<br />

Entwerfer auch<br />

eine große<br />

architektonische<br />

und städtebaulicheHerausforderung<br />

Nachhaltig durch<br />

Anpassungsfähigkeit<br />

Die freie Spannweite der Deckenelemente<br />

über die gesamte Grundrisstiefe<br />

bietet für den Lebenszyklus<br />

des Gebäudes eine außergewöhnliche<br />

Flexibilität für Nutzung und auch<br />

spätere Umnutzungen. Die Wandscheiben<br />

lassen sich weitgehend frei<br />

anordnen und auch austauschen.<br />

Für dieses Pilotprojekt wurden<br />

verschiedene Wohnungsgrößen entwickelt,<br />

von kleinen Appartements<br />

für Singlehaushalte bis hin zu großen<br />

Wohneinheiten für kinderreiche<br />

Familien und Wohngemeinschaften.<br />

Aber auch die Schaffung gewerblich<br />

nutzbarer Bürogrundrisse wäre durch<br />

eine einfache Addition der Spannweiten<br />

problemlos möglich.<br />

Ende des ersten Tages


Die reizvolle Lage zwischen Fluss,<br />

Wohn- und Gewerbegebiet sowie<br />

vierspuriger Straße stellte eine städtebauliche<br />

Herausforderung dar, <strong>auf</strong><br />

die der Entwurf geschickt antwortet:<br />

Die Wohnungen orientieren sich alle<br />

zum Fluss, öffentliche Wege durchziehen<br />

das Quartier und das Ufer ist<br />

öffentlich nutzbar.<br />

E 2 volution ist <strong>auf</strong> Wachstum ausgelegt.<br />

Während der Pilotphase werden<br />

nur die großformatigen Haupttragelemente<br />

vorgefertigt. Trotz der<br />

etwas höheren Produktionskosten<br />

sind die Bauerstellungskosten <strong>auf</strong>grund<br />

der verringerten Bauzeit mit<br />

der Stahlbetonbauweise vergleichbar.<br />

Mit der Verbreitung des Systems<br />

in Skandinavien ließen sich dann<br />

flexible Elemente wie Außenverkleidungen,<br />

Fenster und Installationen<br />

in den Vorfertigungsprozess einbinden,<br />

was die Kosten um etwa weitere<br />

10 % senkt.<br />

Aimo Ahti, Entwicklungsleiter der<br />

Stadt Kouvola, berichtete am 27. Oktober<br />

2011 beim Wood Day in Helsinki,<br />

dass nun aus den Ergebnissen<br />

des Wettbewerbs und verschiedener<br />

Forschungsprojekte ein Bebauungsplan<br />

für eine Siedlung aus mehrgeschossigen<br />

Gebäuden entwickelt<br />

wird. Bereits 2012 soll der Bau eines<br />

Studentenwohnheims, einer Tagespflegeeinrichtung<br />

und einer Schule<br />

beginnen.<br />

Finnlands Liebe zu<br />

Mehrgeschossern wächst<br />

Parallel zum Projekt in Kouvola<br />

tut sich was im mehrgeschossigen<br />

Holzbau in Finnland. Die Universitäten<br />

von Tampere und Oulou<br />

Thema des Monats Internationaler Holzbau<br />

führten heuer eine Bewohnerumfrage<br />

bei sechs Hausverwaltungsunternehmen<br />

durch, die mehrgeschossige<br />

Holzbauten in mehreren finnischen<br />

Städten betreiben. Aus 158 Wohneinheiten<br />

gab es 118 Antworten zum<br />

Thema Akzeptanz und Zufriedenheit.<br />

Für mehr als die Hälfte der Befragten<br />

spielte die Holzstruktur eine<br />

entscheidende Rolle bei der Wohnungswahl.<br />

Rund 84 % leben sehr<br />

viel lieber in ihrer Wohnung in einem<br />

mehrgeschossigen Holzbau als in ihrer<br />

vorherigen Wohnung und sind<br />

sehr zufrieden mit ihrer Wohnsituation.<br />

In weiteren Antworten bescheinigen<br />

die Bewohner den Aspekten<br />

Wärmedämmung, Raumtemperatur,<br />

Schallschutz und Belüftung mehrheitlich<br />

eine hohe Zufriedenheit.<br />

Die Stadt Helsinki betreibt ein<br />

Bauprogramm zur Entwicklung<br />

von Mehrgeschossern. Im Stadtteil<br />

Viikki l<strong>auf</strong>en seit Juni dieses Jahres<br />

die Bauarbeiten für eine mehrteilige<br />

Wohnanlage mit 103 Wohnungen<br />

und über 6300 m 2 Wohnfläche. Für<br />

die bis zu vier Stockwerke hohen Gebäude<br />

setzen Projektentwickler Etera<br />

und HMV Architekten das Multi-<br />

Storey-System von Finnforest ein,<br />

das mit Pfosten-Riegel-Wänden aus<br />

Kerto und Kerto-Ripa-Elementen für<br />

Decken und Dächer arbeitet. Durch<br />

den hohen industriellen Vorfertigungsgrad<br />

kann ein Dreigeschosser<br />

innerhalb einer Woche mit Dachelementen<br />

versehen und nach sechs Wochen<br />

der Rohbau an die Ausbaugewerke<br />

übergeben werden.<br />

Finnforest nutzt seine Erfahrun-<br />

gen international. Es entstehen mo-<br />

mentan in Göteborg zwei Sechs-<br />

geschosser und in Paris eines der<br />

Steckbrief<br />

Wettbewerb:<br />

„E2 – Timber Development Competition:<br />

Ecology + Economy“<br />

Entwicklung eines nachhaltigen<br />

und kosteneffizienten Holzhochhauses<br />

in Systembauweise<br />

Auslober:<br />

Stadt Kouvola<br />

FI-45100 Kouvola<br />

www.kouvola.fi<br />

Ausarbeitungszeitraum:<br />

Oktober 2010 bis Januar 2011<br />

Projekt-Team „E2volution“: Arup GmbH<br />

D-10623 Berlin<br />

www.arup.com<br />

HHS Planer + Architekten AG<br />

D-34119 Kassel<br />

www.hhs.ag<br />

Tu Darmstadt<br />

ee – Fachgebiet Entwerfen<br />

und Energieeffizientes Bauen<br />

D-64287 Darmstadt<br />

www.ee.architektur.tudarmstadt.de<br />

Finnforest Merk GmbH<br />

D-86551 Aichach<br />

www.finnforest.de<br />

ersten mehrgeschossigen Holz-<br />

Mietshäuser Frankreichs. Und in<br />

Russland erhalten drei Gebäude<br />

Geschossdecken aus Kerto. Die<br />

Adaption eines industriell vorgefertigten,<br />

mehrgeschossigen Holzbausystems<br />

an die Anforderungen<br />

und Normen des deutschen Marktes<br />

steht am Standort im schwäbi-<br />

schen Aichach im Fokus für das kommende<br />

Jahr. Anja Thurik, Aichach ▪<br />

Ende des zweiten Tages Beginn des nächsten Moduls<br />

www.mikado-online.de 15<br />

E 2 VOLuTION TEAM ARuP


Thema des Monats Internationaler Holzbau<br />

Niederlande<br />

Operation am bewohnten Objekt<br />

Ein schwäbisches Holzbauunternehmen ertüchtigte die Außenhülle einer<br />

niederländischen Reihenhauszeile mit vorgefertigten Holzrahmenbauelementen.<br />

Die Bewohner konnten während der Bauarbeiten in ihren Häusern bleiben.<br />

16 mikado 12.2011


3D-Planung der Holzrahmenbauelemente mit CAD<br />

Vor der<br />

▸<br />

Sanierung: Die<br />

Fassade<br />

wirkt eintönig<br />

und trist.<br />

Die fehlende<br />

Wärme-<br />

dämmung sorgt<br />

für einen<br />

hohen Energie-<br />

verbrauch<br />

◂ Nach der<br />

Sanierung: Die<br />

Schindelbekleidung<br />

gliedert<br />

die Fassade und<br />

betont die<br />

Horizontale. Die<br />

gute Wärmedämmung<br />

sorgt<br />

für Passivhausstandard<br />

Die Reihenhaussiedlung im niederländischen<br />

Tilburg stammt<br />

aus den 1970er-Jahren. Wärmedämmung<br />

war damals kein Thema und<br />

entsprechend hoch ist der Energieverbrauch:<br />

150 bis 200 kWh/(m2a). Die energetische Sanierung sollte<br />

im bewohnten Zustand stattfinden,<br />

möglichst schnell und mit möglichst<br />

geringen Belastungen. Vorgefertigte<br />

Holzrahmenbauelemente waren die<br />

logische Konsequenz.<br />

Das niederländische Architekturbüro<br />

Kuin & Kuin bekam März 2010<br />

den Auftrag für ein Pilotprojekt mit<br />

Thema des Monats Internationaler Holzbau<br />

acht Wohneinheiten. Das schwäbische<br />

Holzbauunternehmen Gumpp<br />

& Maier war von Anfang an mit im<br />

Boot und unterstützte die Planung mit<br />

Erfahrungen, die es im Rahmen des<br />

europäischen Forschungsprojekts TES<br />

EnergyFacade gewonnen hatte. Der<br />

Kontakt war über die Wohnungsbau-<br />

genossenschaft und den Passivhausberater<br />

entstanden.<br />

Das Ziel war ehrgeizig: Auf weni-<br />

ger als 25 kWh/(m 2 a) sollte der Energiebedarf<br />

sinken, also <strong>auf</strong> den „Ener-<br />

Phit-Standard“, den das Passivhaus-<br />

Institut Darmstadt für Sanierungen<br />

www.mikado-online.de 17


entwickelte. Zugleich sollte die Reihenhauszeile<br />

eine so hohe Qualität<br />

erreichen, dass sie noch für 50 Jahre<br />

bewohnbar bleibt.<br />

Neben der technischen Ausstattung<br />

war vor allem die Verbesserung<br />

der Gebäudehülle entscheidend. Das<br />

hieß: eine neue Fassade mit dreifach<br />

verglasten Fenstern, ein neues Dach,<br />

eine Lüftungsanlage und eine Solaranlage.<br />

Im Inneren jedoch wurde<br />

nicht renoviert, denn alle Bewohner<br />

TES EnergyFacade<br />

Die Sanierung der Reihenhauszeile<br />

in Tilburg basiert <strong>auf</strong> dem<br />

Forschungsprojekt TES Energy-<br />

Facade, das zwischen 2008<br />

und 2010 von einem Netzwerk<br />

deutscher, finnischer und<br />

norwegischer Partner durchgeführt<br />

wurde, unter anderem<br />

vom Holzbauunternehmen<br />

Gumpp & Maier. Sein Ziel war<br />

die Entwicklung einer Fassadensanierungsmethode<br />

mit holzbasierten<br />

Elemente. Es entstanden<br />

innovative Lösungen, die<br />

den Holzbau für die Sanierung<br />

von Gebäuden aus den 1950erbis<br />

1980er-Jahren wettbewerbsfähig<br />

machen. Das Projektteam<br />

erhielt dafür 2011 den<br />

Deutschen Holzbaupreis und<br />

den Schweighofer Prize.<br />

www.tesenergyfacade.com<br />

Thema des Monats Internationaler Holzbau<br />

18 mikado 12.2011<br />

sollten während der Bauarbeiten weiter<br />

darin wohnen. Die neue Hülle<br />

musste deshalb einfach und schnell<br />

überstülpbar sein.<br />

Vorfertigung verlangt exaktes<br />

Bestands<strong>auf</strong>maß<br />

Eine Sanierung mit vorgefertigten<br />

Großelementen ist deutlich schwieriger<br />

als ein Neubau. Damit der neue<br />

„Anzug“ passt, muss der künftige<br />

Detailschnitt Tr<strong>auf</strong>punkt<br />

Die Fassaden-<br />

▴<br />

elemente<br />

waren hausbreit,<br />

geschosshoch<br />

und enthielten<br />

bereits die<br />

Fenster. Ihre<br />

Bekleidung mit<br />

Schindeln<br />

erfolgte nach der<br />

Montage<br />

„Träger“ vorher genau vermessen<br />

werden. Während bei einem Neubau<br />

nicht <strong>auf</strong>fällt, wenn ein Fenster bei<br />

der Realisierung einige Zentimeter<br />

gegenüber der Planung verrutscht, ist<br />

das bei einem Fassadenelement völlig<br />

inakzeptabel: Die neue Fensteröffnung<br />

muss exakt vor der bestehenden<br />

sitzen, sonst wird es peinlich.<br />

Entscheidende Bedeutung kommt<br />

daher dem Aufmaß zu. Moderne<br />

Methoden wie Photogrammetrie,<br />

Dach (von außen nach innen):<br />

Dachziegel<br />

Konterlattung 3 cm<br />

Lattung 3 cm<br />

DWD-Holzfaserplatte 1,6 cm<br />

Koppelpfetten/Zellulosedämmung 38 cm<br />

OSB-Platte 1,5 cm<br />

Installationshohlraum 10 cm<br />

Spansandwichplatte (Bestand)<br />

Außenwand (von außen nach innen):<br />

Faserzementschindeln<br />

Lattung 3,8 cm<br />

Konterlattung 3,8 cm<br />

Holzweichfaserplatte 5,2 cm<br />

Holzrahmen/Zellulosedämmung 30 cm<br />

OSB-Platte 1 cm<br />

Lückendämmung Zellulose 5 cm (<strong>auf</strong> der Baustelle<br />

eingeblasen)<br />

Kalksandstein 11 cm (Bestand)


Tachymetrie und Laser-Scanning liefern<br />

präzise Daten. Eine große Herausforderung<br />

stellt deren Integration<br />

in den CAD/CAM-Prozess dar. Das<br />

Aufmaß liefert ein 3D-CAD-Modell,<br />

das so weiterbearbeitet wird, dass<br />

sich daraus am Ende exakt passende<br />

Großelemente fertigen lassen.<br />

Bei diesem Projekt wurde der Bestand<br />

mit Tachymetrie <strong>auf</strong>genommen<br />

und im Anschluss in die CAD/CAM-<br />

Software von Sema eingegeben.<br />

Das war schwierig, denn die Außenwand<br />

war zweischalig <strong>auf</strong>gebaut: innen<br />

eine Wand aus Kalksandstein,<br />

außen eine aus Klinker. Da die äußere<br />

erst kurz vor der Sanierung abgebaut<br />

werden konnte, galt es, die innere so<br />

gut wie möglich abzuschätzen. Fenster-<br />

und Türlaibungen ließen sich<br />

manuell einmessen. Der Rest wurde<br />

aus alten Bauplänen abgeleitet.<br />

Baumethode kommt bei den<br />

Bewohnern gut an<br />

Der Ausbau der Fenster war die einzige<br />

„Beschädigung“ der bestehenden<br />

Gebäudehülle und damit der einzig<br />

wesentliche Eingriff in die „Privatsphäre“<br />

der Bewohner. Er dauerte nur<br />

kurz und ansonsten konnten die Bewohner<br />

ihr gewohntes Leben relativ<br />

ungestört fortführen.<br />

Für die Bauunternehmen war es<br />

jedoch schwierig, in dem bewohnten<br />

Straßenzug mit seinen begrünten<br />

Vorgärten und Gärten ausreichend<br />

Thema des Monats Internationaler Holzbau<br />

GuMPP & MAIER<br />

◂ Auch die<br />

Dachflächen<br />

erhielten<br />

Holzrahmenbauelemente.<br />

Die alte Konstruktion<br />

blieb<br />

bestehen, nur<br />

die Deckung<br />

wurde entfernt<br />

Platz für die Anlieferung, die Lagerung<br />

und die Montagearbeiten zu<br />

finden. Es gelang mit einem ausgefeilten<br />

Bauabl<strong>auf</strong>plan und einer<br />

Just-in-time-Vorfertigung und -Lieferung.<br />

Die größten Belästigungen<br />

im Außenbereich waren der Abriss<br />

der Klinkerwand und die Fertigstellung<br />

eines Fundaments für die neue<br />

Holzrahmenbau-Außenwand.<br />

Anfang Mai 2011 begannen die<br />

Baumaßnahmen, Ende Juni waren<br />

sie fertig. 16 Arbeitstage dauerte die<br />

Montage der Holzrahmenbauelemente,<br />

zwei Arbeitstage pro Haus. Die<br />

Erd- und Fundamentarbeiten sowie<br />

der Abbruch der Vormauerschale hatten<br />

jeweils zwei Wochen vorher begonnen.<br />

Die Verlegung der Lüftungsrohre,<br />

das Abdecken des Daches und<br />

das Zurückschneiden der Dachvorsprünge<br />

geschah einen Tag vorher.<br />

Die „Holzbautage“ begannen um<br />

7 Uhr mit dem Ausbau der alten<br />

Fenster. Von 9 bis 15 Uhr wurden<br />

dann die Wand- und Dachelemente<br />

montiert. Die Hauptarbeit war da-<br />

mit erledigt. Der Tag dar<strong>auf</strong> diente<br />

dazu, Restarbeiten auszuführen und<br />

das nächste Haus für die Montage<br />

vorzubereiten.<br />

Die Baumethode fand bei den Bewohnern<br />

eine durchweg positive Resonanz.<br />

Das lag auch daran, dass<br />

sie vorher genau informiert wurden,<br />

wann welche Baumaßnahmen stattfinden<br />

und mit welchen Beeinträchtigungen<br />

zu rechnen ist. So entstand<br />

eine wohlwollende Grundstimmung<br />

und Beschwerden blieben aus.<br />

Was sich aus den Erfahrungen<br />

lernen lässt<br />

Der Aufwand war wegen der Sprachbarriere<br />

und der weiten Entfernung<br />

hoch. Durch eine konsequentere Nutzung<br />

digitaler Möglichkeiten von File<br />

Sharing bis hin zu Videokonferenzen<br />

ließe er sich aber deutlich reduzieren.<br />

Persönliche Treffen sind zwar sinnvoll<br />

und notwendig, sollten aber <strong>auf</strong><br />

ein Minimum begrenzt bleiben.<br />

Das tachymetrische Aufmaß mit<br />

direkter Dateneingabe in die CAD-<br />

Software scheint die effektivste und<br />

effizienteste Methode für die CAD/<br />

CAM-Modellierung zu sein. Die Daten<br />

sind zuverlässig und die Datenmenge<br />

ist beherrschbar. Ein präzises Aufmaß<br />

ist Voraussetzung für einen hohen<br />

Vorfertigungsgrad. Wichtigstes<br />

Planungsziel: Keine Probleme vor<br />

Ort lösen!<br />

Ein bestehendes Gebäude mit vorgefertigtenHolzrahmenbauelementen<br />

nachzurüsten ist technisch und<br />

wirtschaftlich zweckmäßig. Hier eröffnet<br />

sich ein riesiger Markt, der<br />

bisher noch nicht richtig bearbeitet<br />

wird. Mit sinnvollen Kooperationen<br />

lassen sich solche Projekte in allen<br />

Betriebsgrößen realisieren.<br />

Alexander Gumpp, Sebastián<br />

Hernández-Maetschl, Binswangen/gh ▪<br />

Steckbrief<br />

Bauprojekt:<br />

Energetische Sanierung<br />

einer Reihenhauszeile mit<br />

8 Wohneinheiten<br />

NL-5022 JK Tilburg<br />

Planung:<br />

März 2010 bis April 2011<br />

Realisierung:<br />

Mai und Juni 2011<br />

Holzbauarbeiten:<br />

▸ Vorfertigung: 12 Arbeitstage<br />

▸ Montage: 16 Arbeitstage<br />

(2 Arbeitstage pro Haus)<br />

Wärmeenergiebedarf:<br />

2 ▸ Vorher: 150–200 kWh/(m a)<br />

2 ▸ Nachher: 25 kWh/(m a)<br />

Baukosten:<br />

▸ Insgesamt: 800 000 Euro<br />

▸ Holzbau: 320 000 Euro<br />

Bauherr:<br />

TBV Wonen<br />

NL-5038 CG Tilburg<br />

www.tbvwonen.nl<br />

Planung:<br />

Kuin & Kuin Architecten<br />

NL-5211 HA Den Bosch<br />

www.kuinkuin.nl<br />

Passivhausplanung:<br />

Trecodome – Chiel Boonstra<br />

NL-4701 NG Roosendaal<br />

www.trecodome.com<br />

Holzbauunternehmen:<br />

Gumpp & Maier GmbH<br />

D-86637 Binswangen<br />

www.gumpp-maier.de<br />

www.arstekton.de<br />

www.mikado-online.de 19


Das landschaftsprägende Bild<br />

vom schwedischen Holzhaus –<br />

rot gestrichene Einfamilienhäuschen<br />

mit weiß gefassten Fenstern<br />

und Hausecken – ist in Wirklichkeit<br />

das Ergebnis rigider Brandschutzvorschriften:<br />

Nach verheerenden Stadtbränden<br />

zwischen 1838 und 1843<br />

wurde der Baustoff Holz für tragende<br />

Konstruktionen in Gebäuden mit<br />

mehr als zwei Geschossen verboten.<br />

Erst 1994 kam es zu einer Novelle der<br />

Bauregeln (BBR), herausgegeben von<br />

der Zentralbehörde für Gesellschaftsplanung,<br />

Bauen und Wohnen (Boverket).<br />

Die zentralen brandschutztechnischen<br />

Forderungen lauten<br />

seitdem: „Gebäude sollen so gestaltet<br />

sein, dass<br />

▸ der Entstehung von Bränden<br />

vorgebeugt wird,<br />

Thema des Monats Internationaler Holzbau<br />

Einschätzung<br />

Villa Kunterbunt in XL<br />

Ambitionierte Mehrgeschosser in Växjö und andernorts: Theoretisch verfügen die<br />

Holzbauer in Schweden über ein hohes Maß an Kompetenz. Praktisch kann<br />

die realisierte Qualität mit dem Standard im deutschsprachigen Raum nicht mithalten.<br />

20 mikado 12.2011<br />

▸ die Ausbreitung von Bränden<br />

und Rauchgas innerhalb der Gebäude<br />

begrenzt wird,<br />

▸ Personen aus Gebäuden fliehen<br />

oder <strong>auf</strong> eine andere Weise gerettet<br />

werden können sowie<br />

▸ die Sicherheit der Rettungskräfte<br />

beachtet wird.“<br />

Bauteile sind mit Blick <strong>auf</strong> ihre<br />

Funktionen zu bemessen und zu<br />

bewerten. Sie sollen die ihnen zugedachten<br />

wesentlichen Aufgaben<br />

erfüllen: im Brandfall ihre Standsicherheit<br />

(R) behalten und ausreichend<br />

rauchdicht (E) sowie gedämmt<br />

(I) sein.<br />

Das 150-jährige Verbot von Holz<br />

in den Tragwerken größerer Vorhaben<br />

führte dazu, dass sich in Schweden<br />

die Holzbautechnik weder in der<br />

Theorie noch in der Praxis über das<br />

▴ Das „klassische“<br />

schwedische<br />

Einfamilienhaus<br />

in Holzbauweise<br />

in Växjö<br />

DEDERICH<br />

Niveau der Einfamilienhäuser hinaus<br />

weiterentwickelt hat. Zahlreiche Anbieter<br />

von Fertighäusern haben ihre<br />

Produktionsprozesse nach industriellen<br />

Maßstäben ausgerichtet. Grundsätzlich<br />

neue Konzepte hat niemand<br />

angedacht und verfolgt.<br />

Wichtiges Pilotprojekt<br />

Zwischen 1995 und 1997 realisierten<br />

die Schweden in einem Pilotvorhaben<br />

das Projekt „Wälludden“, um die<br />

für den Holzbau üblichen Planungs-<br />

und Fertigungsprozesse im Hinblick<br />

<strong>auf</strong> die Anwendung für das mehrgeschossige<br />

Bauen zu überprüfen.<br />

Am Ende waren die Beteiligten<br />

jedoch weder mit dem technischen<br />

noch dem ökonomischen Ergebnis<br />

zufrieden. Ein Beispiel dafür war die<br />

massive Verwendung von Konstruktionshölzern<br />

in den tragenden Wänden<br />

der beiden Viergeschosser und<br />

dem fünfgeschossigen Wohngebäude,<br />

sodass man von einer massiven<br />

Holzkonstruktion sprechen konnte –<br />

ohne jedoch eine Ahnung davon zu<br />

haben, wie sich diese langfristig verhalten<br />

würden.<br />

Nationale Holzbaustrategie<br />

Nicht zuletzt die Erkenntnis, dass<br />

die anderthalb Jahrhunderte währende<br />

Beschränkung <strong>auf</strong> kleine Projekte<br />

grundlegende Maßnahmen in<br />

Ausbildung und Lehre – also auch<br />

<strong>auf</strong> betrieblicher Ebene – erforderte,<br />

war Motivation für die schwedische<br />

Regierung, 2004 die „Nationale<br />

Holzbaustrategie“ ins Leben zu rufen.<br />

Man kann das Programm durchaus<br />

als Wiedergutmachung interpretieren.<br />

Ziel der Holzbaustrategie ist es,<br />

DEDERICH


Marktpräsenz und Wettbewerbsfähigkeit<br />

von Holz als Baustoff in der<br />

nationalen Bauwirtschaft zu stärken.<br />

Dazu schob man Aktivitäten in allen<br />

dem Holzbau unmittelbar zugeordneten<br />

Bereichen, aber ebenso in den<br />

vorgeschalteten Stufen (Information,<br />

Lehre und Forschung) an.<br />

Die Verknüpfung moderner Holzbautechniken<br />

mit Prozessen des industrialisierten<br />

Bauens, also die<br />

flächendeckende Steigerung des Vorfertigungsgrads<br />

und eine damit verbundene<br />

Verlagerung der Tätigkeiten<br />

in witterungsunabhängige Produktionsbereiche,<br />

soll in einem verstärkten<br />

Wettbewerb kostengünstiges Bauen<br />

fördern. Dann kann der Holzbau<br />

in bislang nicht zugänglichen Marktsegmenten<br />

attraktiv sein.<br />

B<strong>auf</strong>örderung ohne den Holzbau<br />

In die Initiative flossen Erkenntnisse<br />

einer Untersuchung zur Struktur<br />

der schwedischen Bauwirtschaft<br />

ein. Eine vom Wirtschaftsministerium<br />

eingesetzte Kommission stellte<br />

fest, dass die gewachsenen Strukturen<br />

der schwedischen Bauwirtschaft<br />

den Bauprozess für die Bauherren intransparent<br />

und teuer machen. Anlass<br />

für diese Entwicklung ist das<br />

in den 1960er-Jahren politisch motivierte<br />

„Miljonprogrammet“. Dessen<br />

Intention war es, innerhalb von<br />

zehn Jahren 1 Mio. Wohneinheiten<br />

zu errichten. Das Ziel meinte man<br />

nur erreichen zu können, indem die<br />

Verantwortlichkeiten im Bauprozess<br />

zugunsten der ausführenden Unternehmen<br />

neu geordnet würden. Seitdem<br />

prägen die Bauunternehmen das<br />

Geschehen. Die Folge war eine nicht<br />

nachvollziehbare Preisbildung bei<br />

▴ Wohnhaus<br />

mit fünf<br />

Geschossen<br />

im Projekt<br />

„Wälludden“<br />

in Växjö (Bauzeit:<br />

1995–1997)<br />

▸ Witterungsschutz<br />

im Projekt<br />

„Limnologen“<br />

in Växjö (Bauzeit:<br />

2007–2008)<br />

▸ Vorfertigung<br />

von Raumzellen in<br />

Holzbauweise<br />

für den mehrgeschossigen<br />

Wohnungsbau in<br />

Holzbauweise<br />

DEDERICH<br />

PER PETTERSSON/LINDBäCKS BYGG AB<br />

steigenden Baukosten und gleichzeitig<br />

schlechter gebauter Qualität. Von<br />

Vorteil für die schwedischen Holzbauer<br />

ist, dass sie <strong>auf</strong>grund der baurechtlichen<br />

Restriktionen gar nicht<br />

Teil des Systems „Miljonprogrammet“<br />

werden konnten.<br />

Unterm Zelt<br />

Konsequenzen aus dem Projekt „Wälludden“<br />

sind der Einsatz von Holzmassivbauteilen,<br />

die Verbesserung<br />

des Witterungsschutzes während<br />

der Bauphase, die Ausweitung der<br />

Vorfertigung über das Marktsegment<br />

der Einfamilienhäuser hinaus und die<br />

konsequente zweischalige Ausführung<br />

der Konstruktionen für z. B. die<br />

Geschossdecken.<br />

In einem kleineren Bauvorhaben<br />

in Stockholm („Vetenskapsstaden“),<br />

vor allem aber dann im Projekt „Limnologen“<br />

wurden die Erkenntnisse<br />

aus dem Pilotprojekt konkret in Verbindung<br />

zur Holzmassivbauweise gesetzt:<br />

Bei „Vetenskapsstaden“ vertraute<br />

man der Brettstapelbauweise,<br />

bei „Limnologen“ kamen Elemente<br />

aus Brettsperrholz zum Einsatz.<br />

Besonders eindrucksvoll war bei<br />

„Limnologen“ jedoch die Konsequenz,<br />

die aus der Erfahrung mit<br />

einem nur bedingt tauglichen Witterungsschutz<br />

im Projekt „Wälludden“<br />

gezogen wurde. Eine mitwachsende<br />

Zeltkonstruktion überdeckte<br />

die gesamte Grundfläche jeweils eines<br />

Gebäudes und gewährleistete die<br />

kontinuierliche Ausführung der Rohbauarbeiten.<br />

Die politischen Rahmenbedingungen<br />

hat z. B. ein Familienunternehmen<br />

aus Nordschweden dazu genutzt,<br />

www.mikado-online.de 21


TOMMY WIKLuND/LINDBäCKS BYGG AB<br />

sich von einem kleinen, regional aktiven<br />

Holzbaubetrieb zur Fertigung<br />

von Raumzellen für kleinere Holzbauvorhaben<br />

zu einem der führenden<br />

Unternehmen im Segment des mehrgeschossigen<br />

Holzbaus in Schweden<br />

zu entwickeln.<br />

Wesentlich dazu beigetragen hat<br />

die konsequente Ausrichtung der Fertigung<br />

an Aspekten des industriellen<br />

Denkens – und zwar von der Arbeitsvorbereitung<br />

und der Verwaltung<br />

über den Eink<strong>auf</strong> bis hin zur Montage.<br />

Die übergeordneten Ziele sind im<br />

konkreten Betrieb und in der übergeordneten<br />

politischen Intention identisch:<br />

Steigerung von Produktqualität<br />

und -sicherheit, Qualitätssicherung,<br />

die Wahrung individueller Gestaltung,<br />

kurze Bauzeiten, Kostensicherheit<br />

und nicht zuletzt verträgliche<br />

Arbeitsbedingungen.<br />

Stetige Investition in Forschung<br />

und Entwicklung<br />

Teil des Konzeptes ist die Herausforderung,<br />

zum einen als ausführende<br />

Unternehmen, zum anderen als<br />

Bauträger im Segment des mehrgeschossigen<br />

Holzbaus zu agieren. Motivation<br />

ist, die Entwicklung mehrgeschossiger<br />

Holzbauprojekte und das<br />

damit verbundene Potenzial nicht<br />

den Akteuren zu überlassen, die vom<br />

Holzbau keine oder eine bestenfalls<br />

rudimentäre Ahnung haben.<br />

Das Unternehmen aus Nordschweden<br />

investiert jährlich 3 % des Umsatzes<br />

in Forschung und Entwicklung.<br />

Dazu wurde eine langfristig<br />

angelegte Kooperation mit der TU<br />

Luleå installiert. Ihr Ziel: technische<br />

Entwicklung des Unternehmens und<br />

die Unterstützung der Lehre.<br />

Thema des Monats Internationaler Holzbau<br />

22 mikado 12.2011<br />

Einzelne Akteure im mehrgeschossigen<br />

Holzbau haben verstanden,<br />

dass sie nicht allein die Qualität<br />

schaffen können, die für die gesellschaftliche<br />

Akzeptanz derartiger Projekte<br />

vonnöten ist. Vielmehr braucht<br />

es Architekten und Ingenieure, die<br />

in der Lage sind, ihre eigenen Kompetenzen<br />

mit den Möglichkeiten des<br />

modernen Holzbaus zu verknüpfen.<br />

Nur so ist es möglich, Projekte zu<br />

entwickeln, die Holzbauunternehmen<br />

mit sinnvollen technischen Lösungen<br />

umsetzen können und die dank<br />

ihrer hohen, auch funktionalen und<br />

gestalterischen Qualität nachhaltig<br />

sein können.<br />

Wahrscheinlich sind die erfolgreichen<br />

Projekte doch eine Ausnahme.<br />

Denn: Aus dem Blick in die Berichte<br />

der <strong>Wissen</strong>schaftler, die in den<br />

letzten Jahren die ambitionierten<br />

◂ Montage von<br />

Raumzellen<br />

in Holzbauweise<br />

▾ Vier- und<br />

fünfgeschossiges<br />

Projekt<br />

„Cederterrassen“<br />

in Piteå<br />

(Bauzeit:<br />

2009–2010)<br />

Holzbauprojekte in Schweden verfolgt<br />

und dokumentiert haben, nähren<br />

sich <strong>auf</strong>grund der in Schweden<br />

bestehenden Dominanz der Generalübernehmer<br />

Zweifel an der ausgeführten<br />

Qualität.<br />

Nicht nur ein Bericht stellt fest,<br />

dass zu Baubeginn in nicht genügendem<br />

Umfang ausreichend trockenes<br />

Konstruktionsvollholz zur Verfügung<br />

gestanden habe. Dessen ungeachtet<br />

wurde aber mit dem Bau begonnen.<br />

Selbst noch bei den nach 2000 realisierten<br />

Projekten wollte man eigentlich<br />

mehr, als es die Kompetenzen zugelassen<br />

haben.<br />

Vorbildliches Holzbauland?<br />

Von daher sollte genau hingeschaut<br />

werden, ob und in welcher Form man<br />

von den schwedischen Projekten lernen<br />

möchte.<br />

Bezogen <strong>auf</strong> konzeptionelle Entwicklungen<br />

im Holzbau und hinsichtlich<br />

der Verankerung ihrer Interessen<br />

im politischen Raum verfügen<br />

die Holzbauer in Schweden über ein<br />

hohes Maß an Kompetenz.<br />

Blickt man jedoch <strong>auf</strong> die realisierte<br />

Qualität, bleibt nur festzustellen,<br />

dass der schwedische Holzbau mit<br />

dem Standard im deutschsprachigen<br />

Raum nicht mithalten kann.<br />

Ludger Dederich, Bonn ▪<br />

PER PETTERSSON / LINDBäCKS BYGG AB


Katrin Mayer, 34<br />

Zimmerin und<br />

Dipl. Bauingenieurin (FH)<br />

Kulmbach<br />

Das<br />

Original<br />

ELUX<br />

Weil die beim<br />

Austausch keine halben<br />

Sachen machen.<br />

Manche empfehlen beim Fenstertausch die<br />

alten Dachanschlüsse beizubehalten. VELUX<br />

hingegen empfiehlt den zeitge mäßen Komplett-Austausch,<br />

inklusive neuer Dämmung<br />

und Innenverkleidung – für eine Moder nisierung<br />

<strong>auf</strong> dem neues ten Stand.<br />

Schöne Aussichten<br />

für Ihr Geschäft.


Thema des Monats Internationaler Holzbau<br />

Velodrom<br />

Kathedrale des Radrennsports<br />

Die Gemeinde Anadia in Portugal besitzt eine eigene Sportarena für Radrennen:<br />

Das elliptische Dach des Nationalen Velodroms überdeckt mit Achsmaßen von 80 × 120 m<br />

eine Fläche von 7500 m2 . Zehn Fachwerkbinder bilden das imposante Dachtragwerk.<br />

Die Gemeinde Anadia in Portugal<br />

kann eine Radrennbahn ihr Eigen<br />

nennen: das Velodrom von Sangalhos.<br />

Die Arena – entworfen vom<br />

portugiesischen Architekten Rui Rosmaninho<br />

und gefördert von der Gemeinde<br />

– bezeichnen viele Anhänger<br />

auch liebevoll als Kathedrale des<br />

Radrennsports.<br />

Dass die Holzbau AG der Gruppe<br />

Rubner aus dem 2300 km entfernten<br />

Brixen mit der Ausführung und Lieferung<br />

des Dachtragwerks be<strong>auf</strong>tragt<br />

wurde, hatte das Südtiroler Unternehmen<br />

seiner Präsenz <strong>auf</strong> einer Mailänder<br />

Messe (MADE – Milano Architettura<br />

Design Edilizia) zu verdanken.<br />

Die Bauherren des Velodroms suchten<br />

damals händeringend ein Unternehmen,<br />

das genügend Erfahrung<br />

mit der Ausführung von Bauwerken<br />

dieser Größenordnung hat.<br />

24 mikado 12.2011<br />

Außen schlicht, innen ergreifend<br />

Der im äußeren Erscheinungsbild<br />

eher streng und nüchtern wirkende<br />

Hallenrundbau fügt sich in die Weiten<br />

der portugiesischen Landschaft<br />

ein. Erst im Innern zeigt sich ein imposantes<br />

Dachtragwerk aus Holz, das<br />

den elliptischen Grundriss mit Achsmaßen<br />

von 120 m × 80 m stützenfrei<br />

überspannt.<br />

Die Tragstruktur der Gebäudehülle<br />

bildet eine netzartige Stützen-<br />

Riegel-Konstruktion aus Stahlbeton.<br />

Auf diesem Wandnetz, das später mit<br />

Mauerwerk ausgefacht wird, ruht das<br />

Dachtragwerk aus zehn BS-Holz-<br />

Fachwerkträgern. Es überspannt eine<br />

Grundfläche von 7500 m 2 und ist in<br />

der kurzen Achse symmetrisch geteilt.<br />

Daraus ergeben sich fünf verschiedene<br />

Trägerspannweiten. Die<br />

Die <strong>auf</strong>gelöste<br />

▴<br />

Form des<br />

Dachtragwerks<br />

kontrastiert<br />

mit der glatten<br />

Radrennbahn<br />

des Velodroms,<br />

die sich wie<br />

ein Band in die<br />

Kurven schmiegt<br />

beiden mittleren Fachwerkbinder<br />

sind mit 79 m die längsten. Acht<br />

der zehn Träger sind zu Binderpaaren<br />

gekoppelt.<br />

Fachwerk erleichtert Logistik und<br />

Montage<br />

Die Ober- und Untergurte sowie die<br />

Druckpfosten sind zweiteilig ausgeführt<br />

und nehmen die fallenden<br />

Zugdiagonalen in die Zange. Alle<br />

Querschnitte sind entsprechend den<br />

<strong>auf</strong>zunehmenden Kräften dimensioniert<br />

und variieren kontinuierlich.<br />

Die Montagestöße liegen jeweils in<br />

Bindermitte und etwa in den Viertels-<br />

punkten, sodass die einzelnen Querschnitte<br />

eine maximale Länge von<br />

knapp 20 m haben.<br />

Die Fachwerkausbildung ermöglichte<br />

es, die Einzelquerschnitte im


Werk der Holzbau AG abzubinden,<br />

sie als Normaltransport mit dem Lkw<br />

<strong>auf</strong> die ferne Baustelle zu fahren und<br />

dort mit einfach zu handhabenden<br />

Schraub- und Stabdübelverbindungen<br />

zusammenzubauen.<br />

Rahmenstäbe machen schlank<br />

Die Kraftübertragung der zweiteiligen<br />

Obergurte erfolgt über Druckkontakt.<br />

Sie sind als Holz-Holz-Verbindungen<br />

nicht nur über Zwischenhölzer<br />

gestoßen, sondern insgesamt<br />

als Rahmenstäbe ausgeführt. Das<br />

heißt: Zwischenhölzer verbinden<br />

die Gurtquerschnitte in regelmäßigem<br />

Abstand miteinander. Durch diese<br />

Spreizung der Einzelstäbe lassen<br />

sich Steifigkeit und Tragfähigkeit der<br />

Stäbe erhöhen bzw. schlankere Querschnitte<br />

wählen und damit Material<br />

und Gewicht sparen. Auch ästhetisch<br />

bietet die „<strong>auf</strong>gelöste“ Konstruktion<br />

einen Vorteil: Das Tragwerk wirkt filigran<br />

und transparent.<br />

In die Horizontale gehoben<br />

Die gekrümmten, zugbeanspruchten<br />

Untergurte benötigen zur Kraftübertragung<br />

eingelegte Stahlbleche<br />

in den Stößen. Um eine reibungslose<br />

Montage der Stöße und Fachwerkknoten<br />

<strong>auf</strong> der Baustelle zu<br />

Thema des Monats Internationaler Holzbau<br />

▸ Isometrie der<br />

Dachkonstruktion<br />

aus zehn<br />

Fachwerkträgern,<br />

von denen acht<br />

zu Binderpaaren<br />

gekoppelt sind<br />

Wie ein<br />

▸<br />

abgeschnittener<br />

ovaler<br />

Zylinder liegt das<br />

Velodrom<br />

im weiten Tal des<br />

Flusses Cértima<br />

www.mikado-online.de 25


ermöglichen, bohrten die Holzbauer<br />

das Stabdübelbild jeweils bei einem<br />

der beiden Zuggurte werkseitig vor.<br />

Beim Übereinanderlegen der Gurte<br />

und Zugdiagonalen – die Montage<br />

der Fachwerkträger erfolgte liegend –<br />

konnten sie mithilfe dieser „Schablone“<br />

einfach und passgenau verbunden<br />

werden.<br />

Konstruktiv und als Distanzhalter<br />

erhielten die Untergurte ebenfalls<br />

Zwischenhölzer. Und auch die<br />

Druckpfosten schließen über selbige<br />

im Abstand von 8 m – wieder<br />

als Holz-Holz-Verbindung – an die<br />

Ober- und Untergurte an.<br />

Thema des Monats Internationaler Holzbau<br />

Waldemar Hartmann Dr. Franz Alt Dr. Markus Merk<br />

26 mikado 12.2011<br />

Part of the MONIER GROUP<br />

Nachdem die zwischen 42 m und<br />

79 m langen und im Stich bis zu<br />

7,20 m hohen Fachwerkträger zusammengebaut<br />

waren, richteten die<br />

Monteure sie aus der Horizontalen<br />

in die Vertikale <strong>auf</strong>. Hilfskonstruktionen<br />

hielten sie in dieser Position,<br />

um je zwei Fachwerke zu einem Binderpaar<br />

zu koppeln.<br />

Stahlauskreuzungen und Pfetten<br />

in den Achsen der Druckpfosten koppeln<br />

je zwei Fachwerkträger in Obergurtebene<br />

zu 12 m bzw. 10,80 m<br />

breiten Binderpaaren. Darüber hinaus<br />

stabilisieren vertikale K-Verbände<br />

in jeder zweiten Pfostenachse<br />

◂ Pfetten,<br />

Stahlauskreuzungen<br />

und vertikale<br />

K-Verbände<br />

koppeln je zwei<br />

Fachwerkträger<br />

zu Binderpaaren<br />

▴ Ein Binderpaar<br />

wird von<br />

einem der fünf<br />

Kräne<br />

angehoben. Verlängerte<br />

Endpfosten<br />

dienen<br />

als Auflager<br />

die gekrümmten Untergurte gegen<br />

„Schaukeln“. Das ist vor allem wegen<br />

der zu berücksichtigenden Wind-<br />

und Erdbebenlasten erforderlich. Die<br />

dabei entstehenden Horizontalkräfte<br />

können so aus den Untergurten in<br />

den Verbandsbereich der Obergurtebene<br />

eingeleitet und <strong>auf</strong>genommen<br />

werden. Sie stabilisieren die Untergurte<br />

aber auch bei der Montage: Ein<br />

Binderpaar ist sowohl beim Anheben<br />

per Kran als auch beim Einheben in<br />

die Auflager einfacher zu handhaben<br />

als ein einzelner Binder. Die Binderpaare<br />

wurden zum Teil mit zwei Kränen<br />

angehoben, parallel nach oben<br />

BRAAS DACHFORUM 2012.<br />

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gezogen und <strong>auf</strong> dem oberen Stahlbetonring<br />

in Millimeterarbeit positioniert<br />

und abgesetzt.<br />

Während die vier Fußpunkte an<br />

einbetonierte Stahlteile anschließen,<br />

halten die Randpfetten, die einen<br />

rundum l<strong>auf</strong>enden Ring bilden, die<br />

Kopfpunkte unverschieblich. Vertikale<br />

Verbände zwischen den Kopf-<br />

und Fußpunkten ergänzen das Ganze<br />

nach der Montage.<br />

Klassische Dachaussteifung<br />

Die Dachaussteifung übernehmen die<br />

(Haupt-)Pfetten und Stahlauskreuzungen.<br />

Zwischen die Pfetten eingesetzte<br />

Längsriegel halbieren deren<br />

Knicklänge. Das erlaubte schlankere<br />

Hauptpfetten. Sie dienen zudem als<br />

Kippstabilisierung und fungieren als<br />

Zwischen<strong>auf</strong>lager für die Nebenpfetten<br />

und den weiteren Dach<strong>auf</strong>bau.<br />

Der Entwurf des Architekten sah<br />

aus gestalterischen Gründen gekrümmte<br />

Fachwerkuntergurte vor,<br />

sodass die Höhe der Fachwerkträger<br />

von der Mitte zum Auflager hin abnimmt.<br />

Gleichzeitig ist aber auch der<br />

Stich der Binder <strong>auf</strong>grund der fünf<br />

verschiedenen Binderlängen unterschiedlich<br />

hoch. Daraus ergibt sich<br />

eine kontinuierliche Abnahme der<br />

Höhe der Dachkonstruktion von der<br />

Hallenmitte zum Rand hin.<br />

Montage in Rekordzeit<br />

Dank des mit großer Sorgfalt entworfenen<br />

Systems zum Zusammenbau<br />

der Brettschichtholzteile konnten<br />

die Vertragsvereinbarungen, die<br />

Thema des Monats Internationaler Holzbau<br />

▴ Dachuntersicht<br />

nach Fertigstellung<br />

mit<br />

Nebenpfetten und<br />

OSB-Beplankung,<br />

<strong>auf</strong> die<br />

der weitere Dach<strong>auf</strong>bau<br />

folgt.<br />

Hier wird die<br />

Verjüngung<br />

der Trägerkonstruktion<br />

zur<br />

Wand<br />

hin erkennbar<br />

für die Herstellung und Montage der<br />

Balken 18 Wochen vorsahen, eingehalten<br />

werden. Insgesamt wurden<br />

590 m3 Brettschichtholz transportiert<br />

und verbaut. Das Nationale Velodrom<br />

verfügt über eine 250 m lange<br />

Strecke und bietet 1220 Zuschauern<br />

Platz. Die können unter diesem luftig<br />

wirkenden Holzdach auch zahlreiche<br />

andere Sportarten erleben.<br />

Dipl.-Ing. (FH) Susanne Jacob-Freitag,<br />

Steckbrief<br />

Karlsruhe ▪<br />

Bauvorhaben:<br />

Nationales Velodrom von<br />

Sangalhos, Stadtkreis Anadia,<br />

Portugal<br />

Bauweise:<br />

BS-Holz-Dachtragwerk <strong>auf</strong><br />

Stahlbetonkonstruktion<br />

Bauherr:<br />

ACA Engenharia<br />

Alberto Cuoto Alves,<br />

Ing. M.N. Pereira<br />

P-4760 Vila Nova de Famalicão<br />

www.albertocoutoalves.pt<br />

Holzbauer (BS-Holz-Konstruktion):<br />

Holzbau S.p.A. – AG<br />

I-39042 Brixen<br />

www.holzbau.com<br />

Projektmanager (Dachtragwerk):<br />

Dipl.-Ing. Oswald Grömminger<br />

Holzbau S.p.A. – AG<br />

I-39042 Brixen<br />

Menge an verbautem BS-Holz:<br />

590 m3 Menge an eingebauten Stahlteilen:<br />

15 000 kg<br />

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Sanierung und Ausbau<br />

Gerüste<br />

Sicher oben bleiben<br />

Schutz- und Arbeitsgerüste können sicher in die Höhe führen und effektiv vor<br />

dem Absturz schützen. Das klappt aber nur, wenn alle Vorschriften eingehalten sind.<br />

28 mikado 12.2011<br />

Mit dem<br />

Allround-Gerüst<br />

ließ sich<br />

das Arbeitsgerüst<br />

zur Renovierung<br />

der Kloster-<br />

kirche Maulbronn<br />

optimal an die<br />

Gegebenheiten<br />

anpassen<br />

Schutz- und Arbeitsgerüste bieten<br />

einen sicheren Höhenzugang für<br />

Arbeiten an Stellen, die vom Boden<br />

oder von Geschossdecken aus nicht<br />

mehr erreicht werden, und sie schützen<br />

vor dem Absturz. Sie sind gemäß<br />

den Vorschriften einwandfrei herzustellen,<br />

müssen ausreichend tragfähig<br />

und so beschaffen sein, dass<br />

weder die am Bau Beteiligten noch<br />

Passanten oder Verkehrsteilnehmer<br />

behindert oder gar gefährdet werden.<br />

Das sichert in der Regel ein Gerüstbauer<br />

bei der Übergabe an den<br />

Auftraggeber – z.B. dem Holzbauunternehmer<br />

– durch ein Prüf- und<br />

Übergabeprotokoll zu.<br />

Auch Nutzer trägt Verantwortung<br />

Auch Gerüstnutzer sind für die Sicherheit<br />

ihrer Beschäftigten verantwortlich.<br />

Jeder Arbeitgeber, der Gerüste<br />

oder Teilbereiche von Gerüsten<br />

von Beschäftigten benutzen lässt, hat<br />

im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung<br />

nach § 3 der Betriebssicherheitsverordnung<br />

(BetrSichV) zu ermitteln,<br />

ob eine Prüfung erforderlich<br />

ist. Die Prüfung hat den Zweck, sich<br />

von der sicheren Funktion in Abhängigkeit<br />

von der jeweiligen Nutzung<br />

der Gerüste zu überzeugen. Ist<br />

eine Überprüfung erforderlich, geben<br />

vorgefertigte Prüfprotokolle der Berufsgenossenschaften<br />

Hilfestellung<br />

bei den zu prüfenden Punkten wie<br />

Kennzeichnung, Verwendungszweck,<br />

verwendete Bauteile, Standsicherheit<br />

und Arbeits- und Betriebssicherheit.<br />

Gerüstnutzer kommen damit ihrer<br />

Dokumentationspflicht nach § 11<br />

BetrSichV nach. Wird das Prüfzeugnis<br />

drei Monate über die Standzeit<br />

des Gerüstes hinaus <strong>auf</strong>bewahrt, gilt<br />

der § 11 als erfüllt.


Sanierung und Ausbau<br />

Zur Überprüfung eines Gerüsts<br />

muss ein Arbeitgeber im ersten<br />

Schritt eine „befähigte Person“ benennen.<br />

Deren Voraussetzungen und<br />

Fähigkeiten werden abhängig von<br />

der Komplexität des Gerüsts vorab<br />

in der Gefährdungsbeurteilung bestimmt.<br />

Hilfestellung gibt die Technische<br />

Regel für Betriebssicherheit<br />

(TRBS) 1203, die die Betriebssicherheitsverordnung<br />

hinsichtlich der Erfüllung<br />

konkretisiert.<br />

Gerüst <strong>auf</strong> Eignung prüfen<br />

Zur Prüfung eines Gerüsts gehört unter<br />

anderem die Prüfung <strong>auf</strong> Eignung<br />

für den vorgesehenen Verwendungszweck<br />

als Arbeits- oder Schutzgerüst<br />

sowie die Prüfung der Last- und<br />

Breitenklassen für die vorgesehenen<br />

Arbeiten. Die jeweiligen Informationen<br />

findet die prüfende Person <strong>auf</strong><br />

der Kennzeichnung. Ob ein Gerüst<br />

für die vorgesehenen Arbeiten geeignet<br />

ist, kann nur der Nutzer beurteilen.<br />

Das sollte bereits in die Planung<br />

einfließen. Dazu wird geklärt,<br />

welche Arbeiten vom Gerüst aus ausgeführt<br />

werden, welche Arbeitsraumbreite<br />

<strong>auf</strong> dem Gerüst erforderlich ist<br />

oder ob Material gelagert werden soll.<br />

Entsprechend werden die Lastklassen<br />

und Breitenklassen ausgewählt. Die<br />

2003 eingeführte DIN EN 12811-1<br />

kennt sechs verschiedene Lastklassen<br />

und sieben Breitenklassen.<br />

Für einen sicheren Stand<br />

Ist ein Gerüst für die vorgesehenen<br />

Arbeiten geeignet, muss es auch hinsichtlich<br />

der Standsicherheit überprüft<br />

werden. Die dazu notwendige<br />

Aussteifung geschieht je nach Gerüstbauart<br />

durch Rahmen (Aussteifung<br />

durch stabile Dreiecke), Diagonalen<br />

und Verankerungen. Sie<br />

nehmen horizontale Kräfte – Kräfte<br />

parallel zur Fassade wie Windlasten –<br />

<strong>auf</strong> und verhindern das Ausknicken<br />

der Ständer zwischen den Verankerungsebenen.<br />

Die Diagonalen – oder<br />

Verstrebungen – werden zur Gerüstaussteifung<br />

über die gesamte Gerüstlänge<br />

und -höhe als Strebenkreuze<br />

oder Strebenzüge angeordnet, wobei<br />

jedem Strebenzug höchstens fünf<br />

Gerüstfelder zugeordnet werden. Erst<br />

die Diagonalen geben einem Gerüst<br />

die erforderliche Steifigkeit.<br />

Darüber hinaus empfiehlt die<br />

BG Bau zu überprüfen, ob das Gerüst<br />

augenscheinlich verankert ist.<br />

Die Verankerung ist wesentlich für<br />

die Standsicherheit eines Gerüstes –<br />

besonders wenn das Gerüst mit Netzen<br />

oder Planen bekleidet ist. Die<br />

Wahl des endgültigen Ankerrasters<br />

ist auch von der Feldweite, der Belastung<br />

des Gerüstes durch Verkehrslasten<br />

und Wind sowie von der Aufbauhöhe<br />

des Gerüstes abhängig.<br />

Angebracht werden die Verankerungen<br />

(Gerüsthalter) an Gerüstknoten<br />

(z. B. Kreuzungspunkte Ständer –<br />

Längsriegel – Querriegel) sowie an<br />

standsicheren und festen Bauteilen<br />

wie Mauerscheiben. Die DIN EN 12810<br />

kennt hier drei verschiedene Ankertypen,<br />

die in Regelausführungen der<br />

jeweiligen Zulassungen beschrieben<br />

sind. Das am weitesten verbreitete<br />

Ankerraster ist das sog. „Ankerraster<br />

8 m versetzt“. Das bedeutet, dass in<br />

jeder zweiten Lage jeder zweite Rahmen<br />

geankert wird – also von jedem<br />

Knoten zwei Gerüstlagen nach oben<br />

und einen zur Seite bis zum nächsten<br />

Anker. Hierbei muss dar<strong>auf</strong> geachtet<br />

werden, dass der seitliche Gerüstabschluss<br />

jeder zweiten Gerüstlage<br />

zu verankern ist, da an den Randbereichen<br />

höhere Ankerkräfte <strong>auf</strong>treten<br />

als in der Mitte. Zum Einsatz<br />

kommt das Verankerungsraster in der<br />

Regel bei unbekleideten Gerüsten.<br />

Die Verankerung bei Gerüsten zur<br />

▴ Beispiel für eine<br />

„durchgehende<br />

Diagonalführung“<br />

Eine Podest-<br />

▸<br />

treppe ermöglicht<br />

auch mit<br />

Arbeitsmaterial<br />

einen schnellen,<br />

sicheren<br />

und komfortablen<br />

Aufstieg<br />

im Gerüst<br />

Anbringung von Wärmedämm-Verbundsystemen<br />

ist durch den großen<br />

Wandabstand ein Spezialfall. Um die<br />

Arbeitsgerüste während der Arbeiten<br />

gegen parallel zur Fassade entstehende<br />

Kräfte zu sichern, sind lange Ringschrauben<br />

<strong>auf</strong>grund ihrer Schaftlänge<br />

zur Abtragung von Parallelkräften<br />

nicht geeignet. Eine durchdachte Lösung<br />

bietet der neu entwickelte Layher<br />

WDVS-Anker. Dabei handelt es<br />

sich um ein Rahmensystem, das aus<br />

zwei Ankerstäben und einer in zwei<br />

Längen verfügbaren Ankertraverse<br />

besteht. Angebracht werden die Ankerstäbe<br />

über Stockschrauben und<br />

Kunststoffdübel. Die mittels Kontermuttern<br />

biegesteif angeschlossene<br />

Ankertraverse ergänzt das System<br />

zu einem Rahmen, der die gezielte<br />

Einleitung großer Kräfte parallel zur<br />

Fassade ermöglicht. Bei entsprechendem<br />

Verankerungsgrund können Horizontalkräfte<br />

bis 5 kN je Anker abgetragen<br />

werden. Die Tragfähigkeit<br />

des WDVS-Ankers ist 27,5-mal höher<br />

als die einer 30 cm langen Ringschraube.<br />

Arbeits- und betriebssicher<br />

Ein weiterer Fokus bei der Überprüfung<br />

von Gerüsten durch den Nutzer<br />

liegt <strong>auf</strong> dem Punkt „Arbeits- und Betriebssicherheit“.<br />

Dabei wird <strong>auf</strong> augenfällige<br />

Mängel geprüft, z. B. unbeschädigte<br />

Bauteile, Aufstiege, Beläge,<br />

Seitenschutz und Wandabstand. Arbeitsplätze<br />

<strong>auf</strong> Gerüsten dürfen nur<br />

www.mikado-online.de 29


Sanierung und Ausbau<br />

über sichere Zugänge betreten werden.<br />

Im Allgemeinen kommen heute<br />

integrierte Leitern<strong>auf</strong>stiege oder vorgesetzte<br />

Podesttreppen zum Einsatz.<br />

Die Entscheidung, ob ein Treppenturm<br />

bereitzustellen ist, obliegt<br />

dem Bauherrn bzw. dem Auftraggeber.<br />

In der TRBS 2121 Teil 1 als<br />

Konkretisierung der Betriebssicherheitsverordnung<br />

wird zur Vermeidung<br />

der Absturzgefahr auch Hilfestellung<br />

bezüglich Zugängen zu<br />

Arbeitsplätzen <strong>auf</strong> Gerüsten gegeben.<br />

Gerade bei umfangreichen Arbeiten,<br />

beim Transport großer Materialmengen<br />

über den Zugang oder<br />

einer Aufstiegshöhe im Gerüst von<br />

mehr als 10 m empfiehlt die TRBS<br />

als Aufstieg Treppen, Transportbühnen<br />

oder Aufzüge anstelle von Leitern.<br />

Hierbei handelt es sich laut der<br />

Vergabe- und Vertragsordnung für<br />

Bauleistungen (VOB) um eine Leistung,<br />

die separat auszuschreiben und<br />

abzurechnen ist.<br />

Für sicheres Arbeiten ist es wichtig,<br />

dass jede benutzte Gerüstlage voll<br />

ausgelegt ist. Die Belagsteile sind so<br />

dicht aneinander zu verlegen, dass<br />

sie weder wippen noch ausweichen<br />

können. Die saubere Ausbildung einer<br />

Ecke in voller geforderter Breite<br />

ist deswegen ein weiterer Prüfpunkt.<br />

Es gibt eine Vielzahl von konstruktiven<br />

Lösungen und Zusatzteilen, die<br />

den sauberen Bau einer Ecke möglich<br />

machen.<br />

30 mikado 12.2011<br />

Die DIN EN 12811 schreibt in jeder<br />

begehbaren Lage einen Seitenschutz<br />

vor. Der Seitenschutz wird dreiteilig<br />

– bestehend aus einem Handl<strong>auf</strong><br />

in 1 m Höhe, einem Zwischenholm<br />

in 50 cm Höhe und einem 15 cm hohen<br />

Bordbrett – ausgebildet.<br />

Die DIN EN 12811 ermöglicht auch<br />

die Nutzung eines Netzes anstatt eines<br />

Zwischenholms. Geländer und<br />

Bordbrett sind jedoch eine Mindestanforderung.<br />

In Abhängigkeit vom<br />

Abstand des Gerüstbodens von der<br />

Gebäudewand kann außerdem ein<br />

Seitenschutz an der Innenseite des<br />

Gerüstes erforderlich sein.<br />

Die DIN 4420 fordert seit jeher<br />

einen maximalen Wandabstand<br />

von 30 cm. Mit Einführung der Betriebssicherheitsverordnungwurde<br />

über die TRBS 2121-1 ebenfalls<br />

◂ Montage<br />

einer Schutzwand<br />

als Dachfanggerüst<br />

▾ Neuartige<br />

Steckkonsolen<br />

sorgen für<br />

eine schnelle und<br />

wirtschaftliche<br />

Montage von<br />

Innenkonsolen<br />

LAYHER<br />

ein Wandabstand von 30 cm für Gerüste<br />

festgehalten. Hier muss wieder<br />

der Spezialfall Gerüstbau bei Wärmedämm-Verbundsystemenbetrachtet<br />

werden, da der Wandabstand hier<br />

bis zu 50 cm und mehr beträgt. Abgesehen<br />

von einem innenliegenden<br />

Seitenschutz gibt es die Möglichkeit,<br />

den Wandabstand vor Anbringen der<br />

Isolationsschicht durch den Einbau<br />

von Innenkonsolen <strong>auf</strong> 30 cm zu vermindern.<br />

Dank schnell montier- und<br />

demontierbarer Steckkonsolen kann<br />

problemlos baubegleitend umgerüstet<br />

werden, was für das anschließende<br />

Verputzen einen ebenso komfortablen<br />

Wandabstand garantiert. Die<br />

Montage erfolgt einhändig und ohne<br />

Werkzeug – in 2 Sekunden.<br />

Besondere Schutzgerüste<br />

Schutzgerüste haben die Aufgabe, die<br />

am Bau Beschäftigten als Fanggerüst<br />

oder Dachfanggerüst gegen tieferen<br />

Absturz zu sichern oder als Schutzdach<br />

Personen oder Maschinen vor<br />

herabfallenden Gegenständen zu<br />

schützen. Ein Fanggerüst sichert Personen<br />

oder Materialien gegen Absturz<br />

von horizontalen Arbeitsebenen, ein<br />

Dachfanggerüst von geneigten Arbeitsebenen.<br />

Speziell bei Schutzgerüsten<br />

wird geprüft, ob sie gemäß<br />

der DIN 4420-1:2004-03 montiert<br />

wurden. Hier liegt das Augenmerk<br />

unter anderem <strong>auf</strong> der Auffangfläche.<br />

Bei einem Fanggerüst muss die<br />

Auffangfläche der obersten Gerüstlage<br />

90 cm betragen und darf maximal<br />

2 m unterhalb der Absturzkante<br />

liegen. Bei einem Dachfanggerüst<br />

muss die Auffangfläche mindestens<br />

60 cm breit sein und darf höchstens<br />

1,5 m unterhalb der Tr<strong>auf</strong>kante liegen.<br />

Dazu ist der Seitenschutz mithilfe<br />

von Netzen oder Geflechten zu<br />

einer Schutzwand zu erweitern. Die<br />

müssen mindestens einmal jährlich<br />

kontrolliert werden. Schutznetze gehören<br />

an der oberen Seite an einem<br />

Geländer festgemacht sowie unten an<br />

einem Rohr oder an einem Geländer,<br />

das zwischen dem unteren Profil und<br />

der oberen Schutzgitterstütze oder<br />

dem Rahmen verkeilt ist.<br />

Dipl.-Ing. (FH) Franz-Martin Dölker,<br />

Güglingen-Eibensbach ▪


Details im Griff Dezember 2011<br />

Schiebeläden<br />

Schmalseiten brauchen Wetterschutz<br />

Objekt<br />

Zwei viergeschossige Mehrfamilienhäuser<br />

erhielten Schiebeläden aus<br />

einem Stahlrahmen und Holzwerkstoffplatten<br />

mit einem mehrschich-<br />

Schiebeläden sind der Witterung besonders intensiv ausgesetzt.<br />

Deshalb müssen bei ihrer Konstruktion die Holzart, der Leim,<br />

die Beschichtung, die Kantenausbildung und der Rahmen stimmen.<br />

Auf einen Blick<br />

Objekt Schiebeläden aus Stahlrahmen und Werkstoffplatten<br />

Schadens-<br />

bild<br />

Schadensursachen<br />

Schadensbeseitigung<br />

Schadensvermeidung<br />

Risse in der bewitterten Beschichtung und an der<br />

oberen Querkante<br />

ungeeignete Werkstoffplatten mit ungeeignetem<br />

Kantenschutz<br />

Austausch der Schiebeläden<br />

tigen Farb<strong>auf</strong>trag. Ausgeschrieben<br />

war: „Füllungen aus Mehrschicht-<br />

bzw. Multiplexplatte d = 28 mm, Verleimung<br />

für Außenbereich (Prüfzeugnis<br />

vorlegen), Deckfurnier Hemlock<br />

Beachtung der technischen Regeln für Beschichtung<br />

und Kantenschutz<br />

Die Ober-<br />

◂<br />

flächen<br />

der Schiebe-<br />

läden<br />

zeigten nach<br />

wenigen<br />

Monaten Risse<br />

oder Eiche, uml<strong>auf</strong>ender Stahlwinkel<br />

35 × 45 × 4 mm, <strong>auf</strong> der Rückseite<br />

flächenbündig eingelassen, mit V2A-<br />

Schrauben befestigt“ sowie „Oberflächenbehandlung<br />

nach DIN 18363,<br />

3-lagig“. Ausgeführt wurden aber<br />

Stahlwinkel der Größe 30 × 30 ×<br />

3 mm und Holzwerkstoffplatten mit<br />

einer Dicke von 21 mm.<br />

Die Platten sind von hinten mit<br />

Senkkopfschrauben im Stahlrahmen<br />

befestigt. Die uml<strong>auf</strong>ende Fuge ist<br />

7 bis 10 mm breit. Die Plattenkanten<br />

sind ca. 1,5 mm leicht gerundet.<br />

An den vertikalen Kanten wurden<br />

je neun Schrauben im Abstand von<br />

28 cm eingedreht, an den horizontalen<br />

Kanten je drei Schrauben im Abstand<br />

von 53 cm.<br />

Nach einer Mängelanzeige waren<br />

die Füllungen <strong>auf</strong> den Süd- und Westfassade<br />

durch 22 mm dicke eigenverleimte<br />

Massivholzplatten ersetzt worden.<br />

Die Befestigung erfolgte durch<br />

je drei seitlich in den Winkelrahmen<br />

eingebrachte Gewindeschrauben, beweglich<br />

gelagert, damit die Platte<br />

ungehindert schwinden und quellen<br />

kann. An den Schmalseiten ist<br />

mittig nur je ein Befestigungspunkt<br />

angebracht, um Zwängungen durch<br />

Quellen und Schwinden in Plattenquerrichtung<br />

zu vermeiden.<br />

Schadensbild<br />

Während die Platten <strong>auf</strong> der Nord-,<br />

West- und Ost-Fassade keine Auffälligkeiten<br />

zeigen, gibt es <strong>auf</strong> der<br />

Süd-Fassade deutlich erkennbare<br />

Schäden: Risse in der bewitterten<br />

Beschichtung und an der oberen<br />

Querkante. Die Befestigungspunkte<br />

sind durch Aufwölbungen der Ober-<br />

www.mikado-online.de 31


flächen teilweise deutlich erkennbar.<br />

Da stellen sich zwei Fragen: Sind die<br />

verwendeten Platten als Werkstoff<br />

geeignet? Entsprechen die Stahlrahmen<br />

und ihre Befestigungsdetails den<br />

allgemein anerkannten Regeln der<br />

Technik?<br />

Schadensursachen<br />

Die eigenverleimten Massivholzplatten<br />

sind für den Einsatz als frei bewitterte<br />

Fassadenelemente offensichtlich<br />

ungeeignet. Zudem sind ihre<br />

Kanten teilweise nicht mit einem ausreichenden<br />

Kantenradius abgerundet<br />

und besitzen auch nicht die empfohlene<br />

Abschrägung an der Ober-<br />

und Unterkante. Auch die verwendeten<br />

Winkelprofile sind zu klein,<br />

was dazu führte, dass weder die erforderlichen<br />

Randabstände für die<br />

vorgesehene Befestigung von hinten<br />

machbar waren, noch eine ausreichend<br />

breite Fuge zwischen Winkel<br />

und Füllung existiert, um die empfindlichen<br />

Kanten regelmäßig nachbehandeln<br />

zu können.<br />

Der rote, deckende Farbanstrich<br />

führt <strong>auf</strong> der Südfassade zu einer erheblichen<br />

Aufheizung, was sowohl<br />

die Farbschichten als auch das dahinterliegende<br />

Holz belastet. Die Folge<br />

ist eine Schwindbewegung, die Risse<br />

entstehen lässt. Bei den Furnierplatten<br />

begrenzen sie sich <strong>auf</strong> das Deckfurnier,<br />

bei den einschichtigen Massivholzplatten<br />

kann das zum Reißen<br />

der gesamten Platte führen. Durch<br />

die Risse kann Niederschlagswasser<br />

32<br />

Details im Griff Dezember 2011<br />

eindringen, was die Schadensintensität<br />

stetig erhöht.<br />

Schadensbehebung<br />

Nur der Austausch der Schiebeläden<br />

inklusive der Stahlrahmen kann zu<br />

einer dauerhaften Lösung führen. Der<br />

Stahlrahmen braucht größere Profile,<br />

um eine Befestigung auch mit den für<br />

die Nachbehandlung erforderlichen<br />

Abständen zu ermöglichen. Und als<br />

Füllung sind geeignete Plattenwerkstoffe<br />

zu verwenden.<br />

Schadensvermeidung<br />

Bei Fassadenplatten handelt es sich<br />

zwar um Bau-Furniersperrhölzer gemäß<br />

DIN 68705-3 oder gemäß allgemeiner<br />

bau<strong>auf</strong>sichtlicher Zulassung<br />

des Deutschen Instituts für Bautechnik<br />

(DIBt). Der Übereinstimmungsnachweis<br />

besagt jedoch nur, dass die<br />

Verleimung wetterbeständig ist, nicht<br />

dass sich die Platte zwingend als Fassadenplatte<br />

eignet, da neben der Verleimung<br />

auch die Eigenschaften der<br />

verwendeten Furniere und deren Dicke<br />

entscheidend sind.<br />

Dünne Furniere sind durch eine<br />

relativ dichte Leimschicht von den<br />

danebenliegenden Schichten so getrennt,<br />

dass kein ausreichender<br />

Feuchteausgleich stattfinden kann.<br />

Bewitterte Deckfurnierschichten neigen<br />

deshalb zur Rissbildung und zur<br />

Ablösung von Beschichtungen. Bei<br />

den explizit zugelassenen Fassadenplatten<br />

kommen besonders geeignete<br />

Hölzer wie Douglas Fir, Southern<br />

mikado 12.2011<br />

◂ Vor allem von<br />

der oberen<br />

Querkante gingen<br />

zahlreiche<br />

Risse aus, was<br />

dar<strong>auf</strong> hindeutet,<br />

dass bei<br />

der Ausbildung<br />

der<br />

Schmalseiten<br />

etwas falsch lief<br />

▸ So würde ein<br />

nach den<br />

bekannten<br />

Regeln<br />

der Technik<br />

konstruierter<br />

Schiebeladen<br />

aussehen<br />

Pine oder Khaya zum Einsatz. Dabei<br />

sind klare Regeln zu beachten:<br />

▸ Schmalflächen sind zu schützen.<br />

▸ Die untere Schmalfläche ist um<br />

15° bis 30° zu hinterschneiden.<br />

▸ Für die obere Schmalfläche sind<br />

Abdeckungen mit Z-Profilen aus<br />

Edelstahl, Titanzink oder Aluminium<br />

empfehlenswert.<br />

▸ Soll die obere Schmalfläche nur<br />

mit einer Beschichtung geschützt<br />

werden, ist sie um 15° bis 30°<br />

abzuschrägen, die Beschichtung<br />

um die Kante zu führen und die<br />

Kante mit einem Radius von<br />

mindestens 2 mm auszurunden.<br />

▸ Fugenbreiten, die kleiner als die<br />

Plattendicke sind, erschweren die<br />

Wartung oder Erneuerung der<br />

Schmalflächenbeschichtung und<br />

sind deshalb zu vermeiden.<br />

Die Beachtung dieser durchaus bekannten<br />

Regeln hätte ausgereicht,<br />

um den hier <strong>auf</strong>getretenen Schaden<br />

zu vermeiden.<br />

Dipl.-Ing. Thomas Kies, ö.b.u.v.<br />

Sachverständiger, Karlsbad ▪<br />

Detailschnitt<br />

20<br />

20<br />

Winkel 30 × 60 × 5 mm<br />

28<br />

25<br />

Radius 3 mm<br />

Winkel 15°<br />

25<br />

THOMAS KIES


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So wird gedämmt


34<br />

Architektur<br />

Von außen sieht das Wochenendhaus klein und geheimnisvoll aus, doch<br />

innen entfaltet sich ein anregendes Spiel mit Ebenen, Wandscheiben und<br />

Blickachsen. Einheitlich helle Holzoberflächen beruhigen die räumliche Vielfalt.<br />

mikado 12.2011


Architektur<br />

Der Pfänder ist der Hausberg<br />

der Stadt Bregenz. 1064 Meter<br />

hoch, bietet er eine grandiose<br />

Aussicht und ist deshalb ein<br />

beliebtes Ausflugsziel. Knapp unterhalb<br />

des Gipfels stieß Christine<br />

Girardi bei einer ihrer Wanderungen<br />

<strong>auf</strong> das Schild „Zu verk<strong>auf</strong>en“. Gemeint<br />

war eine kleine Hütte, mehr<br />

ein Schrebergartenhäuschen als ein<br />

Wohnhaus, mit einem faszinierenden<br />

Blick über den gesamten Bodensee,<br />

bei klarem Wetter bis nach Konstanz.<br />

Sie zögerte nicht lange und<br />

erwarb das Anwesen, um dar<strong>auf</strong> ein<br />

neues Wochenendhaus zu errichten.<br />

Mit dem Bau be<strong>auf</strong>tragte sie den Architekten<br />

Philipp Lutz, mit dem sie<br />

Auf dem<br />

▴<br />

Pfänder, neben<br />

einem alten<br />

Gasthof knapp<br />

unterhalb<br />

des Berggipfels,<br />

steht das<br />

eher seltsam<br />

anmutende<br />

Wochenendhaus<br />

befreundet war und der wie sie in<br />

Bregenz wohnt und arbeitet.<br />

Das 500 m 2 große Grundstück<br />

erwies sich als echte Herausforderung:<br />

Es liegt am Hang und besitzt<br />

eine dreieckige Form. Zudem galt<br />

es Abstandsflächen zu den Grundstücksgrenzen<br />

einzuhalten – das<br />

0,6-Fache der Tr<strong>auf</strong>höhe – und <strong>auf</strong><br />

zwei alte Bäume Rücksicht zu nehmen.<br />

Für kreative Architekten sind<br />

schwierige Rahmenbedingungen jedoch<br />

ein willkommener Anlass, Außergewöhnliches<br />

zu entwerfen. So<br />

auch für Lutz. Auf einer fünfeckigen<br />

Grundfläche entwickelte er eine<br />

abwechslungsreiche Raumfolge mit<br />

halbgeschossig versetzten Ebenen.<br />

Innen helle Holzflächen, außen<br />

schwarze Schindeln<br />

40 Stämme Weißtanne und 14 Stämme<br />

Ahorn wurden für das Tragwerk<br />

und den Innenausbau verwendet<br />

– ausgesucht und geliefert von<br />

der Bauherren-Familie selbst, denn<br />

sie besitzt einen Forst im Bregenzer<br />

Wald. Auf einem Stahlbetonfunda-<br />

ment ruhen in Holzrahmenbauweise<br />

vorgefertigte Wandelemente. Die<br />

sind gut gedämmt und innen mit<br />

einer 20 mm dicken Nut-und-Feder-<br />

Schalung bekleidet. Die Leichtbauweise<br />

ist für ein Wochenendhaus<br />

ideal, da es sich schnell <strong>auf</strong>heizen<br />

können sollte und träge Speichermassen<br />

kontraproduktiv wären.<br />

www.mikado-online.de 35


Die Heizenergie liefert eine Luft-<br />

Wärmepumpe. Die versorgt die Fuß-<br />

bodenheizung, die nicht wie üblich<br />

in einer Estrichschicht liegt – das<br />

hätte viel Feuchtigkeit und eine lange<br />

Trocknungszeit nach sich gezogen<br />

–, sondern in einem Bett aus<br />

feuergetrocknetem Quarzsand in<br />

den Zwischendecken. Ergänzt wird<br />

sie durch einen offenen Kamin, der<br />

aber nur ab und zu für stimmungsvolle<br />

Abende angeschürt wird.<br />

Außen ist das Gebäude mit<br />

schwarz lasierten Holzschindeln bekleidet<br />

– handwerklich nach traditioneller<br />

Methode hergestellt und<br />

durch regionale Fachbetriebe angebracht.<br />

Schwarz lasiert sind sie,<br />

um mit dem benachbarten Gasthaus<br />

„Schwedenschanze“, einem Blockhausbau<br />

aus dunklem Holz, gut zu<br />

harmonieren und ein stimmiges Gebäudeensemble<br />

an diesem beliebten<br />

Ausflugsort zu bilden.<br />

Komplexes Raumgebilde mit<br />

raffiniertem Grundriss<br />

Durch die an die schwierigen Grundstücksverhältnisse<br />

angepasste Fünfeckform<br />

wurde eine Wohnfläche von<br />

92 m 2 möglich – verteilt <strong>auf</strong> sechs<br />

Ebenen. Die sind halbgeschossig<br />

versetzt und durch kurze Treppen<br />

miteinander verbunden. Zusammen<br />

mit den geschickt angeordneten<br />

Fenstern ergeben sich beim Durchschreiten<br />

permanent neue Blickbezüge<br />

von Ebene zu Ebene und nach<br />

außen in die herrliche Landschaft.<br />

Das seitlich abfallende Dach liegt<br />

<strong>auf</strong> nur zwei Pfetten. Für die kamen<br />

Stahl-T-Träger zum Einsatz, die wie<br />

auch alle anderen Stahlbauteile im<br />

36<br />

Haus schwarz-matt verzundert sind.<br />

Das sparte Konstruktionshöhe und<br />

setzte einen reizvollen Farbkontrast<br />

zu den üppigen Holzoberflächen.<br />

Alle Wände bestehen aus astfreier<br />

Weißtanne, alle Fußböden und Möbel<br />

aus strapazierfähigerem Ahorn.<br />

Die Innenausbauten führte die Bauherrin<br />

selbst aus, denn sie ist Tischlermeisterin.<br />

Während der Bauphase<br />

hatte sie sogar die Bauleitung inne<br />

und war täglich „oben“.<br />

Trotz des stimmigen Entwurfs<br />

wurden während der Bauphase doch<br />

noch einige Dinge geändert. So sollte<br />

<strong>auf</strong> einer Ebene eigentlich eine<br />

Loggia sein, <strong>auf</strong> die dann angesichts<br />

der extremen Witterungsverhältnisse<br />

verzichtet wurde. Sie wäre nur<br />

selten benutzbar gewesen und hätte<br />

mikado 12.2011<br />

◂ Blick von der<br />

Ess-Ebene<br />

<strong>auf</strong> die Küche,<br />

in der ein<br />

schwarzer Herd<br />

unmissverständlichsignalisiert,<br />

dass<br />

er das Herz des<br />

Hauses ist<br />

unter der Ess-<br />

▾<br />

Ebene liegt<br />

die Wohn-Ebene<br />

mit Kamin-<br />

ofen. Das Feuer<br />

dient für<br />

gemütliche<br />

Abende, tagsüber<br />

sorgt eine<br />

Fußbodenheizung<br />

für ange-<br />

nehme Wärme<br />

Architektur<br />

die Kompaktheit des Baukörpers gestört.<br />

Stattdessen erhielten zwei Ebenen<br />

große verglaste Schiebefenster,<br />

die komplett in der Wandverkleidung<br />

verschwinden können.<br />

Der Zugang zum Haus erfolgt<br />

über eine 5 m lange Stahlbrücke,<br />

die von der Straße zur dritten Ebene<br />

führt. So konnte die Geländeform<br />

unverändert bleiben. Die Eingangstür<br />

samt Briefkasten wird durch den<br />

darüber liegenden Ostbalkon geschützt.<br />

Über einen kleinen Windfang<br />

gelangt man in die Küche, das<br />

Herz des Hauses. Ein schwarzer Herd<br />

steht bedeutungsschwer in der Mitte<br />

und zieht die Blicke <strong>auf</strong> sich.<br />

Von hier führen Stufen nach unten<br />

in den Wohnbereich und eine<br />

weitere Ebene tiefer ins Schlafzimmer<br />

mit Bad. Geht man von der Küche<br />

nach oben, gelangt man zunächst<br />

in den Essbereich und von<br />

dort <strong>auf</strong> eine Galerie.<br />

Das Raumgebilde begeisterte auch<br />

die Jury des Vorarlberger Holzbaupreises<br />

2011. „Welch unerwartete<br />

räumliche Großzügigkeit tut sich<br />

<strong>auf</strong>!“, heißt es in ihrer Begründung<br />

für die Auszeichnung in der Kategorie<br />

Einfamilienhaus. „Die feine und<br />

präzis ausgeführte Schreinerarbeit<br />

sorgt für die Stimmung einer edel<br />

ausgefütterten Schatulle.“<br />

Günther Hartmann, Kissing ▪<br />

ROBERT FESSLER, LAuTERBACH


Ebenen 6 und 5<br />

Ebenen 4 und 3<br />

Ebenen 2 und 1<br />

Schlafen<br />

Architektur Dezember 2011<br />

Galerie<br />

Eingang<br />

Kochen<br />

Bad<br />

Essen<br />

Wohnen<br />

Keller<br />

Schnitt<br />

Steckbrief<br />

Bauprojekt:<br />

Wochenendhaus <strong>auf</strong> dem<br />

Pfänder<br />

Bauweise:<br />

Holzrahmenbau<br />

Bauzeit:<br />

April bis November 2009<br />

Wohnfläche:<br />

92 m2 Wärmeenergiebedarf:<br />

50 kWh/(m2a) Bauherren:<br />

Christine und Stefan Girardi<br />

A-6911 Lochau<br />

Planung:<br />

Philip Lutz ZT GmbH<br />

A-6900 Bregenz<br />

www.philiplutz.at<br />

Ausführung:<br />

Holzbau Forster GmbH<br />

D-88145 Opfenbach<br />

www.holzb<strong>auf</strong>orster.de<br />

www.mikado-online.de 37<br />

Kochen<br />

Schlafen<br />

Essen<br />

Wohnen<br />

Keller


Fassadenschnitt<br />

Dach (von oben nach unten):<br />

Bitumenschindeln<br />

Bitumenbahn 2-lagig<br />

Rauhschalung 2,4 cm<br />

Hinterlüftung 5 cm<br />

Hinterlüftung quer 5 cm<br />

unterdachbahn<br />

Schalung 2,7 cm<br />

Balkenlage/Mineralwolle 24 cm<br />

OSB-Platte 1,8 cm<br />

Lattung/Wärmedämmung 8 cm<br />

Lattung 3 cm<br />

Vertäfelung Weißtanne 2 cm<br />

38<br />

Architektur Dezember 2011<br />

Fußboden:<br />

Ahorndielen 2,5 cm<br />

Lattung 3 cm<br />

Schalung 2,4 cm<br />

Balken 18 cm (Dämmung 6 cm)<br />

Lattung 3 cm<br />

Vertäfelung Weißtanne 2 cm<br />

Fußboden/Decke:<br />

Ahorndielen 2,5 cm<br />

Baupapier<br />

Polsterhölzer 3 cm<br />

Baupapier<br />

Trittschalldämmung 3 cm<br />

Schalung 2,4 cm<br />

Balken 20 cm (Stahlträger HEA 200)<br />

Lattung<br />

Konterlattung<br />

Vertäfelung Weißtanne 2 cm<br />

Fußboden/Bodenplatte:<br />

Ahorndielen 2,5 cm<br />

Baupapier<br />

Polsterhölzer 3 cm<br />

Dampfsperre<br />

Polystyroldämmung 18 cm<br />

Stahlbeton, wasser-<br />

undurchlässig 25 cm<br />

Polystyroldämmung 6 cm<br />

Magerbeton 8 cm<br />

mikado 12.2011<br />

Außenwand (von außen<br />

nach innen):<br />

Bitumenschindeln<br />

Rauschalung 2,4 cm<br />

Hinterlüftung 4 cm<br />

DWD-Holzfaserplatte 1,8 cm<br />

Holzrahmen/Mineralwolle 24 cm<br />

OSB-Platte 1,8 cm<br />

Lattung 3 cm<br />

Vertäfelung Weißtanne 2 cm<br />

Sockel-Außenwand<br />

(von innen nach außen):<br />

Vertäfelung Weißtanne 2 cm<br />

Lattung 3 cm<br />

Dampfsperre<br />

Mineralwolle 6 cm<br />

Stahlbeton, wasser-<br />

undurchlässig 25 cm<br />

Abdichtung<br />

Polystyroldämmung 10 cm<br />

Abdichtung


Als Erfinder des Dachfensters<br />

haben wir vor über 60 Jahren<br />

einen neuen Markt geschaen,<br />

den wir als Innovationsführer<br />

maßgeblich bestimmen. So<br />

wie der Mensch bei unseren<br />

Produkten im Mittelpunkt steht<br />

– so wichtig ist uns jeder unserer<br />

Mitarbeiter. Mit einer sehr oenen<br />

Unternehmenskultur bringen<br />

wir dies zum Ausdruck. Wir<br />

streben langfristige, tragfähige<br />

Beziehungen an, die von einem<br />

fairen Miteinander geprägt sind.<br />

Kommen Sie in unser Team und<br />

gestalten Sie mit uns die weitere<br />

Zukunft von VELUX.<br />

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VELUX Deutschland GmbH<br />

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22527 Hamburg<br />

Wir suchen zum nächstmöglichen Zeitpunkt für unsere<br />

Kundenmanagement-Fachseminare zwei<br />

Fachreferenten m/w<br />

Einsatz- und Wohnort Hamburg<br />

Einsatz- und Wohnort Großraum Sonneborn<br />

Ihr Aufgabengebiet:<br />

Planung, Organisation und Durchführung von kunden-<br />

spezifischen Seminaren (Schwerpunkt Einbauseminare)<br />

sowie Vorträgen für die Zielgruppe Handel und Handwerk<br />

Erstellung von kundenspezifischen Seminarunterlagen<br />

(PowerPoint und Skripte)<br />

Unterstützung des Produktmanagements bei internen<br />

Produkt- und Neuheitenschulungen<br />

Betreuung von Meisterschulen sowie Dachdecker- und<br />

Zimmerer-Schulen<br />

Planung, Organisation und Durchführung von wiederkehrenden<br />

Veranstaltungen, speziell für Meisterschüler/<br />

Jungmeister sowie Innungen<br />

Aktive Kundenpflege im Rahmen von Veranstaltungen<br />

und Messen<br />

Betreuung von Erlebnis- und Einbaumodulen sowie<br />

Verwaltung des Einbaumaterials<br />

Ihre Qualifikationen:<br />

Abgeschlossene Ausbildung zum Dachdecker- oder<br />

Zimmerermeister<br />

Ausgeprägte Kommunikations- und Präsentationsfähigkeit<br />

Sehr gute Produktkenntnisse und technisches Verständnis<br />

Gute MS-Oce-Kenntnisse<br />

Gutes Organisationstalent sowie selbstständiges Arbeiten<br />

Hohe Belastbarkeit, Mobilität und Teamfähigkeit<br />

Flexibilität für deutschlandweite Einsätze<br />

Interessiert?<br />

Dann bewerben Sie sich bitte unter Angabe Ihrer Gehaltsvorstellung,<br />

des frühestmöglichen Eintrittstermins sowie der<br />

Kennzier (KFR) bevorzugt online über unser Bewerbungsformular<br />

oder senden Sie Ihre vollständigen schriftlichen<br />

Unterlagen an unser Personalmanagement.<br />

Bewerbungsschluss ist der 13.01.2012.<br />

Wir freuen uns dar<strong>auf</strong>, Sie kennen zu lernen!<br />

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Vom 31. Januar bis 3. Februar<br />

2012 steht Stuttgart<br />

im Zentrum der Dach- und<br />

Holzbaubranche. Zimmerer,<br />

Dachdecker, Bauklempner, Architekten<br />

und Ingenieure finden<br />

<strong>auf</strong> der Branchenleitmesse<br />

Dach+Holz die neuesten Produkte<br />

und ein informatives Tagungs-<br />

und Kongressprogramm.<br />

Wie die letzten beiden Male<br />

dauert sie vier Tage, allerdings<br />

wurde der Veranstaltungszeitraum<br />

um einen Wochentag vorverlegt,<br />

sodass sie nun schon am<br />

Dienstag beginnt und am Freitag<br />

endet. Die Veranstalter rechnen<br />

mit 45 000 Besuchern.<br />

Zimmerer kämpfen um<br />

Europameisterschaft<br />

Rund 550 Aussteller füllen fünf<br />

Hallen und einen Teil des Freigeländes.<br />

Für den Holzbau ist<br />

40 mikado 12.2011<br />

Messe Dach+Holz International 2012<br />

Dach+Holz International 2012<br />

Holzbaumekka Stuttgart<br />

Das Jahr 2012 startet mit einem Knaller: mit der internationalen<br />

Branchenleitmesse „Dach+Holz International“. Der Deutsche Holzbautag<br />

und die Zimmerer-Europameisterschaft ergänzen das Programm.<br />

▴ War 2010 in Köln ein wahrer Besuchermagnet: Bodypainting<br />

die größte Halle reserviert: Halle<br />

1 beim Eingang Ost. Hier sind<br />

Holzprodukte, Holzfertigbausysteme,Holzbearbeitungsmaschinen,<br />

Verbindungsmittel und<br />

Softwaresysteme zu sehen.<br />

Direkt zwischen Halle 1 und<br />

Internationalem Congresscenter<br />

wird im Atrium, das während<br />

der Messe „Velux-Arena“ heißt,<br />

die Zimmerer-Europameisterschaft<br />

stattfinden. Dienstag bis<br />

Donnerstag kämpfen hier die<br />

besten Nachwuchszimmerer des<br />

Kontinents um Medaillen in der<br />

Mannschafts- und Einzelwertung.<br />

Am Freitag ist feierliche<br />

Siegerehrung.<br />

„Die Messe ist das Branchenhighlight<br />

des Jahres 2012<br />

weit über die Grenzen Deutschlands<br />

hinaus“, betont Ullrich<br />

Huth, Vorsitzender von Holzbau<br />

Deutschland. Besonders<br />

freut ihn, dass Stuttgart den<br />

MIKADO<br />

Zuschlag für die Zimmerer-Europameisterschaft<br />

bekam und<br />

dieser Wettbewerb nach 16 Jahren<br />

nun wieder in Deutschland<br />

stattfindet: „Auch für erfahrene<br />

Zimmermeister und Holzbauunternehmer<br />

wird es ein Erlebnis<br />

sein, unserem engagierten Berufsnachwuchs<br />

beim Wettbewerb<br />

zuzuschauen.“<br />

Handwerk trifft sich mit<br />

Wohnungswirtschaft<br />

Am Mittwoch tauscht sich das<br />

Handwerk mit Wohnungsbaugesellschaften,<br />

Bauträgern und<br />

Hausverwaltungen aus: Der erste<br />

Tag der Wohnungswirtschaft<br />

dreht sich um die Herausforderungen<br />

und Lösungen von aktuellen<br />

Themen wie Sanierung<br />

und energetische Ertüchtigung<br />

sowie um das Zusammenspiel<br />

zwischen Bauherren und Handwerkern.<br />

Am Donnerstag stellen im<br />

Architektenforum namhafte Architekten<br />

ihre Holzbauten vor.<br />

Im Anschluss haben die Besucher<br />

die Möglichkeit, an einem<br />

exklusiven und <strong>auf</strong> ihre Anforderungen<br />

zugeschnittenen Messerundgang<br />

teilzunehmen.<br />

Ein neuer Anl<strong>auf</strong>punkt für<br />

alle Fragen rund um die Gebäudehülle<br />

wird das Fassadenforum<br />

in Halle 7 sein. An allen<br />

vier Messetagen kann sich das<br />

Fachpublikum über Themen wie<br />

Dämmung, Hinterlüftung und<br />

Fassadenbekleidung in Vorträgen<br />

informieren und in einer<br />

Fachausstellung <strong>auf</strong>gebaute Lösungen<br />

begutachten.


Deutscher Holzbautag<br />

erläutert Holzschutznorm<br />

Zum Auftakt des Deutschen<br />

Holzbautags feiert am Mittwochvormittag<br />

in der Stiftskirche<br />

Bischoff Ottfried July einen<br />

Wortgottesdienst für das<br />

Zimmererhandwerk. Anschließend<br />

ziehen die Teilnehmer zum<br />

Schlossplatz und führen dort<br />

wie vor zwei Jahren in Köln einen<br />

großen Zimmererklatsch<br />

Messedaten<br />

Messe Dach+Holz International 2012<br />

Termin:<br />

Dienstag, 31. Januar<br />

bis Freitag, 3. Februar 2012<br />

Öffnungszeiten:<br />

Täglich von 9 bis 18 uhr<br />

Internet:<br />

www.dach-holz.de<br />

Veranstalter:<br />

GHM Gesellschaft für Handwerksmessen mbH<br />

D-81829 München<br />

www.ghm.de<br />

Veranstaltungsort:<br />

Messe Stuttgart<br />

Hallen 1, 3, 5, 7, 9, Freigelände und Atrium<br />

D-70629 Stuttgart<br />

www.messe-stuttgart.de<br />

Eintrittspreise:<br />

Tageskarte: 18 Euro (online 16 Euro)<br />

Nachmittagskarte (ab 14 uhr): 11 Euro<br />

Dauerkarte: 35 Euro (online 30 Euro)<br />

Gruppen: 12 Euro/Person (online 9 Euro/Person)<br />

Halle 9<br />

Metall<br />

Entwässerung<br />

Dachbahnen<br />

Halle 7 Freigelände<br />

Steildach Kräne, Geräte<br />

Flachdach Anlagen, Gerüste<br />

Dachbahnen Spezialfahrzeuge<br />

Solar<br />

Halle 7<br />

Fassadenforum<br />

Halle 5<br />

Steildach<br />

Befestigungen<br />

Dachbahnen<br />

Solar<br />

<strong>auf</strong>. Eine weitere öffentlichkeitswirksame<br />

Aktion wird der<br />

„Fliegende Dachstuhl“ sein.<br />

Anschließend geht’s ins Internationale<br />

Congresscenter. Dort<br />

referieren Mittwochnachmittag<br />

und Donnerstag 13 Experten<br />

über die novellierte DIN 68800,<br />

energetische Sanierung und<br />

Unternehmensführung. Der große<br />

Festabend steigt Mittwochabend<br />

in der Filderhalle in Leinfelden-Echterdingen.<br />

gh ▪<br />

Halle 3<br />

Dämmung<br />

Trockenbau<br />

Kräne<br />

Absturzsicherung<br />

Halle 1<br />

Holz, Werkstattbereich<br />

Holzfertigbau, Holzbearbeitungsmaschinen,<br />

Befestigungen<br />

Leitern, Gerüste, EDV<br />

Atrium<br />

Europameisterschaften<br />

der<br />

Zimmerer<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

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Säge- und Hobelwerk Josef Falter & Sohn Frathau 3<br />

94256 Drachselsried Telefon (09945) 1007 Fax (09945) 2290<br />

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ungerissenen Beton<br />

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E-Mail: info@heco-schrauben.de, Internet: www.heco-schrauben.de<br />

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Fortbildung<br />

Tipps und Termine<br />

Kassel<br />

Seminar Photovoltaik<br />

Um Architektur, Energieeffizienz und<br />

Wirtschaftlichkeit dreht sich dieses<br />

Seminar. Möglichkeiten, Solarstrom<br />

zu erzeugen, gibt es viele, doch neben<br />

technischen Aspekten sind auch baurechtliche<br />

und gestalterische zu beachten.<br />

Seit der EnEV 2009 lässt sich<br />

Solarstrom in die Energiebilanz einrechnen.<br />

Veranstaltungsort: Kassel<br />

Termin: 17. Februar 2012<br />

Teilnahmegebühr: 124 Euro<br />

Infos: www.zub-kassel.de/weiterbildung<br />

Biberach<br />

Lehrgang Passivhausplaner<br />

Sichere Luftdichtheit:<br />

Klebeband PAVATAPE FLEX<br />

für luftdichte Anschlüsse<br />

Leistungsstark für Wärmedämmverbundsysteme:<br />

PAVATEX DIFFUTHERM<br />

Themen des berufsbegleitenden Lehrgangs<br />

sind: Gebäudehülle, Qualitäts-<br />

sicherung, Wärmeversorgung, Lüftung,<br />

Projektierung und Wirtschaftlichkeit.<br />

Veranstaltungsort: Biberach<br />

Termine:<br />

Block 1: 30. Januar bis 3. Februar 2012<br />

Block 2: 27. Februar bis 2. März 2012<br />

Prüfung: 23. und 24. März 2012<br />

Teilnahmegebühr:<br />

Block 1 und 2: 1960 Euro<br />

Prüfung: 430 Euro<br />

Infos: www.akademie-biberach.de<br />

42 mikado 12.2011<br />

Effi ziente Sanierungslösung:<br />

Luftdichtbahn PAVATEX LDB 0.02,<br />

PAVATHERM PLUS +<br />

Bozen<br />

Messe Klimahouse<br />

Die Südtiroler Fachmesse<br />

für energieeffizientes Bauen<br />

findet nun schon zum<br />

siebten Mal statt. Sie bietet<br />

neben rund 400 Ausstellern<br />

innovativer Produkte<br />

und Produktsysteme<br />

aus den Bereichen Gebäudekonstruktion<br />

und Gebäudetechnik<br />

auch Fachkongresse<br />

und Seminare sowie<br />

geführte Touren zu Klimahäusern an. Die Veranstalter erwarten<br />

rund 40 000 Besucher.<br />

Veranstaltungsort: I-Bozen ı Termin: 26. bis 29. Januar 2012<br />

Eintritt: 10 Euro ı Infos: www.klimahouse.it<br />

Lindau<br />

Bauseminar<br />

Das 37. Lindauer Bauseminar befasst<br />

sich mit „Bauen im Zeichen des Wandels“.<br />

Acht Fachvorträge, eine Podiumsdiskussion,<br />

ein Klavierkonzert, ein festliches<br />

Dinner und eine Führung durch<br />

das Bregenzer Festspielhaus samt Seebühne<br />

warten <strong>auf</strong> die Teilnehmer.<br />

Veranstaltungsort: Lindau<br />

Termin: 19. und 20. Januar 2012<br />

Teilnahmegebühr: 410 Euro<br />

Infos: www.akademie-biberach.de<br />

Dämmen und<br />

Dichten im System<br />

Diffusionsoffen dämmen und<br />

luftdicht bauen – das schaffen die<br />

neuen Dämmsysteme von PAVATEX.<br />

Sie bringen die luft dichte<br />

Gebäude hülle mit<br />

nachhaltiger Holzfaser<br />

dämmung<br />

zusammen.<br />

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Produkte<br />

Fertigteilstützen<br />

Freiheit für Holz<br />

Klassische Einspann- bzw. Fertigteilstützen bilden die<br />

Grundlage jeder Hallenkonstruktion. Mit blockverleimten<br />

Brettschichtholzstützen bietet Schaffitzel Holzindustrie nun<br />

auch Fertigteilstützen aus Holz an. Die Blockverleimung ermöglicht<br />

die notwendige freie Querschnittswahl in der Höhe<br />

als auch Breite. In Kombination mit einem Einspannsystem<br />

von Induo lassen sich die fertig vorproduzierten Stützen<br />

einfach mit dem Fundament verschrauben. Kosten für<br />

externe Planung, gesonderten Transport, Kraneinsatz und<br />

Montage entfallen. Die Stützen kommen fertig abgebunden<br />

und montagebereit zusammen mit den Brettschichtholzbindern<br />

<strong>auf</strong> die Baustelle.<br />

Schaffitzel Holzindustrie GmbH & Co. KG<br />

D-74523 Schwäbisch Hall-Sulzdorf<br />

Telefon 0 79 07/98 70-0 ı www.schaffitzel.de<br />

induo Systemholztechnik GmbH & Co. KG<br />

D-41352 Korschenbroich<br />

Telefon 0 21 61/61 89-0 ı www.induo.de<br />

Wärmebildkameras<br />

iThermografieren<br />

Immer mehr Anwender fordern die Möglichkeit, Wärmebildkameras<br />

und andere Geräte miteinander zu verbinden.<br />

Deshalb bietet Flir nun zahlreiche Modelle mit<br />

WiFi-Kombatibilität an. Damit lassen sich die Fotos<br />

drahtlos <strong>auf</strong> ein iPad oder iPhone übertragen. Und umgekehrt<br />

lassen sich nun Daten, die ein Extech-Feuchtemessgerät<br />

erfasst hat, via Bluetooth in die Wärmebildkamera<br />

einspielen.<br />

FLIR Systems GmbH Germany ı D-60437 Frankfurt am Main<br />

Telefon 0 69/9 50 09 00 ı www.flir.de<br />

Machen Sie doch<br />

einfach was Sie<br />

wollen !!<br />

Alpha-Software<br />

Döchtbühlweg 10<br />

88339 Bad Waldsee<br />

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Fax: +49-7524-7013421<br />

Mail: info@alpha-software.eu<br />

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BS-Holzbauteile für den Ingenieurholzbau<br />

Gerade und gekrümmte Träger bis 60 m Länge<br />

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Gerades Brettschichtholz aus dem Expressprogramm<br />

Alle Querschnitte bis 1 m Höhe und 18 m Länge<br />

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Auf Wunsch abgebunden als montagefertiger Bausatz<br />

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Großformatige, tragende Wand-, Decken- und Dachelemente<br />

für den Wohnungs- und Kommunalbau sowie für den Industrieund<br />

Gewerbebau in Größen bis zu 3,50 m x 18,00 m<br />

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Industriestr. 24·49492 Westerkappeln<br />

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44<br />

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<br />

mikado 12.2011<br />

Produkte<br />

Handkreissägen<br />

Führung mit Ecken und Kanten<br />

Das neue Führungsschienen-System<br />

„FSN Professional“ hat Bosch für<br />

seine neuen Handkreissägen-Modelle<br />

„GKS 55 GCE Professional“ und<br />

„GKS 85 G Professional“ entwickelt.<br />

Die Längen reichen von 800 bis 3100<br />

mm. Passendes Zubehör und Verbrauchsmaterialien<br />

wie Splitterschutz,<br />

Haftbänder und Kunststoffkappen<br />

ergänzen das System. Das<br />

Verbindungselement „FSN VEL Professional“<br />

ermöglicht es, mehrere<br />

Führungsschienen miteinander und<br />

mit einem Winkelanschlag zu verbinden. Gummilippen an der Schienenkante<br />

dienen als Ausreißschutz, drücken den Span im Schnittverl<strong>auf</strong><br />

herunter und sorgen für saubere Kanten, z.B. an OSB-Platten.<br />

Robert Bosch GmbH ı D-70745 Leinfelden-Echterdingen<br />

Telefon 01 80/3 33-57 99 ı www.bosch-professional.com<br />

Dachziegel<br />

Erlus bietet Ziegelformen und -farben an,<br />

die Dächern einen mediterranen Charakter<br />

geben. Zwar erfolgen die Mönch-Nonnen-<br />

Eindeckungen in südlichen Ländern mit viel<br />

Mörtel, was für deutsche Breitengrade mit<br />

Schlagregen, Hagel, Frost und Schneeverwehungen<br />

weniger geeignet ist, doch eine spezielle<br />

Unterkonstruktion löst dieses Problem.<br />

Lieferbar sind acht Farbnuancen.<br />

ERLUS AG ı D-84088 Neufahrn<br />

Telefon 0 87 73/18-0<br />

www.erlus.de/ModelleMediterran<br />

Toskana aus Niederbayern<br />

Absauganlage<br />

Funk spart Kabel<br />

Die kabellose Übertragung von Daten mit der WLAN-Technologie<br />

gibt es jetzt auch für die Steuerungstechnik von Absauganlagen und<br />

Industriesaugern: das FRI-LAN von Ivat. Die einzelnen Maschinen<br />

erhalten einen Sender, der Signale an die jeweiligen Schieber und<br />

an die Absauganlage überträgt. Damit sind weder Schaltschränke<br />

noch Kabel-, Rohr- und Trassenverlegungen notwendig.<br />

IVAT GmbH ı D-86165 Augsburg<br />

Telefon 08 21/60 26 04 ı www.ivat.info


Produkte<br />

Kellerdichtsystem<br />

Funktionswäsche für Häuser<br />

Das ABG-Kellerdicht-System verbindet Kellerabdichtung<br />

und Wärmedämmung. Eine Dichtungsbahn aus Polyethylen<br />

hält Wasser aus dem umgebenden Erdreich von der<br />

Kellerwand fern. Eine Atmungsfixbahn liegt dahinter und<br />

sorgt für die Hinterlüftung der Kellerwände. Anfallendes<br />

Kondenswasser wird so kontrolliert abgeführt. Der Hersteller<br />

gewährt <strong>auf</strong> die Kellerabdichtung eine Garantie von<br />

30 Jahren in Verbindung mit einem Wartungsvertrag.<br />

ABG Abdichtungen Boden- und Gewässerschutz GmbH<br />

D-21037 Hamburg ı Telefon 0 40/73 71 41-0 ı www.abg.eu<br />

Wärmedämmung<br />

Sandwich zum Verputzen<br />

Eine neue Holzfaserdämmplatte<br />

brachte Inthermo <strong>auf</strong><br />

den Markt: die beidseitig putzbare<br />

„HFD-Exterior Compact“.<br />

Bei den 20 bis 60 mm dicken<br />

Dämmplatten beträgt die Druck-<br />

festigkeit mehr als 200 kpa,<br />

bei den 80 bis 200 mm dicken<br />

über 100 kpa. Zwischen<br />

den härter verdichteten äußeren<br />

Deckschichten befindet sich<br />

eine etwas weichere Mittellage,<br />

die das Rohgewicht pro Platte<br />

senkt und die Handhabung <strong>auf</strong><br />

dem Gerüst erleichtert. Der Hersteller<br />

empfiehlt sie als Bestandteil seines Wärmedämmverbundsystems<br />

(WDVS) im Neubau<br />

oder zur energetischen Sanierung <strong>auf</strong> Holzrahmenkonstruktionen,<br />

Massivholzwänden sowie im<br />

Mauerwerksbau, wahlweise verklebt und gedübelt<br />

oder <strong>auf</strong> einer Lattung.<br />

INTHERMO GmbH ı D-64372 Ober-Ramstadt<br />

Telefon 0 61 54/71-16 69 ı www.inthermo.de<br />

www.mikado-online.de 45


Baustoffe<br />

Abdichtungen<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Absturzsicherung<br />

Befestigungssysteme<br />

Brettschichtholz<br />

Massiv bauen mit<br />

ED-BSP Brettsperrholz<br />

www.hochwald.com<br />

Duo-Balken<br />

BSH<br />

KVH<br />

Hochwaldstraße 31<br />

D-54497 Morbach<br />

Fichte<br />

Douglas<br />

Lärche<br />

Tel. +49(0) 6533 / 730<br />

Fax +49(0) 6533 / 73111<br />

mikado Holzbau-Branchenführer<br />

Dämmstoffe<br />

PAVATEX Deutschland<br />

Hotline Technik + Verk<strong>auf</strong><br />

Telefon +49 (0)7561 9855-0<br />

Telefax +49 (0)7561 9855-30<br />

www.pavatex.de vatex de<br />

46 mikado 12.2011<br />

Holzfaserdämmstoffe<br />

ökologisch & zukunftsorientiert<br />

Bauteile<br />

KLH Massivholzplatten<br />

für Decke, Dach und Wand<br />

Z-9.1-482<br />

Tel. (0 82 94) 80 24 07 • Fax. (0 82 94) 80 24 08<br />

www.aba-holz.de<br />

Betriebsmittel<br />

Lager<br />

Kragarm-Regale<br />

Neu und gebraucht<br />

Tel.: 08064-91 84 • Fax -91 86<br />

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www.regale-singer.de<br />

Paletten-Regale<br />

Montage-/Transporthilfen<br />

Nagelplattenbinder<br />

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Bahnhofstraße 93 ∙ 49757 Werlte<br />

Tel. (05951) 95 66 0 Fax 95 66 66<br />

Nagelplattenkonstruktionen<br />

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47


Zimmermeisterdach Flachdach-Fenster<br />

Flachdach-Fenster<br />

Auf Dauer durchsturzsicher<br />

Eine besondere Konstruktion sorgt dafür, dass das neue Flachdach-Fenster<br />

von Velux als durchsturzsicher zertifiziert wurde. Der unfallschutz ist damit während<br />

des Einbaus und bei späteren Kontroll- und Wartungsarbeiten gewährleistet.<br />

48 mikado 12.2011<br />

Lichtöffnungen<br />

▴<br />

im Flachdach<br />

erfordern Schutz-<br />

maßnahmen<br />

gegen Durchsturz.<br />

Die neuen<br />

Flachdach-Fenster<br />

sind als<br />

durchsturzsicher<br />

zertifiziert


Bei Dacharbeiten müssen Handwerker<br />

grundsätzlich Sicherungsmaßnahmen<br />

gegen Absturz<br />

vorsehen. Für Lichtöffnungen in einem<br />

Flachdach, die mit Lichtkuppeln<br />

oder Flachdach-Fenstern verschlossen<br />

werden, gilt das unabhängig von<br />

der Absturzhöhe. In Sachen Durchsturzsicherheit<br />

gelten die BG-Prüfgrundsätze<br />

GS-Bau 18. Ein Kriterium<br />

ist der Durchsturz bei Fehltritt<br />

oder Stolpern.<br />

Durchsturzsicher beim Einbau<br />

Die Zertifikate für Lichtkuppeln erhalten<br />

in der Regel den Zusatz „Durchsturzsicher<br />

beim Einbau“. Damit ist<br />

die Sicherheit <strong>auf</strong> die Einbauphase<br />

bis zum Abschluss des Bauvorhabens<br />

Zimmermeisterdach Flachdach-Fenster<br />

▴ Das waagerecht<br />

im Aufsetzkranz<br />

eingebaute<br />

Isolierglas<br />

mit VSG-Scheibe<br />

sorgt für<br />

Durchsturzsicherheit<br />

und<br />

Einbruchschutz<br />

▸ Das Flachdach-<br />

Fenster ähnelt<br />

konventionellen<br />

Lichtkuppeln,<br />

entspricht aber<br />

allen Ansprüchen<br />

an hochwertige<br />

Wohnräume<br />

◂ Über die<br />

Einbauphase<br />

hinaus: Das<br />

Flachdach-Fenster<br />

wurde einschließlich<br />

seiner<br />

Ausführung<br />

als Rauch- und<br />

Wärmeabzugsfenster<br />

(RWA) als<br />

durchsturzsicher<br />

zertifiziert<br />

begrenzt. Sie gilt nicht mehr während<br />

der späteren Nutzungsphase. Doch<br />

auch wenn ein Dach keine Dachterrasse<br />

hat und nicht regelmäßig begangen<br />

wird, halten sich dort Menschen<br />

für Kontroll-, Wartungs- oder<br />

Instandhaltungsarbeiten <strong>auf</strong>. Dafür<br />

sind Maßnahmen zur Durchsturz-<br />

sicherheit vorzusehen.<br />

Waagerechtes Isolierglas schützt<br />

Die Einschränkung der Durchsturzsicherheit<br />

bei Lichtkuppeln <strong>auf</strong> den<br />

Einbau wird vorgenommen, weil keine<br />

Erfahrungen zum Langzeitverhalten<br />

von Kuppelkunststoffen vorliegen.<br />

Anders ist die Situation beim<br />

neuen Flachdach-Fenster: Es besitzt<br />

unter der Kuppel ein waagerechtes<br />

Isolierglas, dessen untere Scheibe<br />

aus Verbundsicherheitsglas (VSG)<br />

besteht. Da die Langzeitbeständigkeit<br />

von Glas sichergestellt und bekannt<br />

ist, hat der DGUV-Test, der Prüf- und<br />

Zertifizierungsstelle des Fachausschusses<br />

Bau, das Flachdach-Fenster<br />

jetzt als durchsturzsicher zertifiziert.<br />

Es sorgt für ein sicheres Betreten des<br />

Flachdachs, ohne dass die Handwerker<br />

eine individuelle Schutzausrüstung<br />

benötigen. Es bietet langfristig<br />

mehr Sicherheit <strong>auf</strong> dem Dach<br />

und trägt dazu bei, eventuelle Auseinandersetzungen<br />

um Verantwortung<br />

oder gar Haftung bei späteren<br />

Dachunfällen zu vermeiden. Denn<br />

die meisten Unfälle passieren nicht<br />

während der Ausführung, sondern<br />

bei der wesentlich längeren späteren<br />

Nutzung.<br />

Licht und Luft unterm Dach<br />

Die Techniker entwickelten das<br />

Flachdach-Fenster für den Einsatz<br />

in Wohnräumen unter flachen oder<br />

flach geneigten Dächern. Tageslicht,<br />

freier Blick und frische Luft lassen<br />

sich auch für Wohnbereiche erreichen,<br />

die z. B. unter einem bis zu 15°<br />

geneigten Pultdach liegen, aber nur<br />

wenig oder gar kein Tageslicht über<br />

die Fassade erhalten.<br />

Mit der klaren oder milchigen Kuppel<br />

sieht das Flachdach-Fenster von<br />

außen einer klassischen Lichtkuppel<br />

ähnlich. Der Antrieb des Fensters, der<br />

das Lüften ermöglicht, liegt verdeckt<br />

im Gehäuse. Ein als Zubehör erhältlicher<br />

Regensensor schützt vor einsetzendem<br />

Regen, indem er das Fenster<br />

schließt. Zwei weitere Produkteigenschaften<br />

stehen in Zusammenhang<br />

mit dem Isolierglas bzw. der stabilen<br />

VSG-Scheibe: Das Glas reduziert die<br />

Regengeräusche und bietet mit der<br />

Widerstandsklasse WK 2 nach DIN<br />

ENV 1627 (entspricht Klasse RC2N<br />

nach DIN 1627) einen verbesserten<br />

Schutz gegen Einbruch. Das Fenster<br />

verhindert den versehentlichen<br />

Durchsturz von Handwerkern und<br />

nebenbei das gezielte Eindringen von<br />

Einbrechern.<br />

Oliver Williges, Hamburg ▪<br />

www.mikado-online.de 49<br />

VELuX DEuTSCHLAND GMBH


Der „gute alte Dachboden“, dieser<br />

dunkle, vernachlässigte Lagerraum<br />

und geheimnisvolle Spielplatz<br />

für Kinder, ist immer seltener vorzufinden.<br />

Wohnraum und Nutzflächen<br />

sind zu kostbar, als dass man <strong>auf</strong> sie<br />

verzichten könnte. Ob die zusätzliche<br />

Fläche selbst genutzt wird oder<br />

als vermieteter Raum zur Kostendeckung<br />

beiträgt – wo gelebt wird,<br />

da braucht es Licht.<br />

Kunstlicht ist und bleibt künstlich<br />

Grundsätzlich stehen für die Belichtung<br />

von Räumen zwei Lichtqualitäten<br />

zur Verfügung: Tageslicht und<br />

Kunstlicht.<br />

Weil das Tageslicht bekanntlich<br />

zeitlich begrenzt ist und auch dann<br />

nicht uneingeschränkt zur Verfügung<br />

steht, haben die Menschen seit jeher<br />

Zimmermeisterdach Lichtplanung<br />

Lichtplanung<br />

Es werde Licht<br />

In Zeiten von Verdichtung, Ausbau und Sanierung werden Dachgeschosse<br />

regelmäßig als Wohn- und Arbeitsräume gestaltet. Die sog. „Lichtröhren“<br />

bringen das Tageslicht bis in entfernte Winkel und werten das Gebäude <strong>auf</strong>.<br />

50 mikado 12.2011<br />

versucht, selbst Licht ins Dunkel zu<br />

bringen. Es entstand das Kunstlicht,<br />

und zwar in vielfacher Form. Unter<br />

Kunstlicht verstehen wir alles Licht,<br />

das nicht von der Sonne als Lichtquelle<br />

stammt. Zu den Erzeugern von<br />

Kunstlicht gehören also alle Lampen,<br />

und zwar von der Waltranfunzel bis<br />

zur OLED.<br />

Kunstlicht hat den Vorteil, dass es<br />

nahezu uneingeschränkt zur Verfügung<br />

steht und <strong>auf</strong> Wunsch abgerufen<br />

werden kann. Es setzt allerdings<br />

einen gewissen Beschaffungs- bzw.<br />

Installations<strong>auf</strong>wand voraus und<br />

ist <strong>auf</strong> permanenten Nachschub an<br />

Energie angewiesen. Und es bleibt<br />

„künstlich“, also „nicht natürlich“,<br />

egal wie nah es an das Original heranreicht<br />

– und auch wenn <strong>auf</strong> einigen<br />

Lampen der Hinweis „Tageslichtweiß“<br />

<strong>auf</strong>gedruckt steht.<br />

Vielfältiges Tageslicht<br />

Funktioniert<br />

auch „um die<br />

Ecke“:<br />

Tageslichtleitung<br />

in fenster-<br />

lose Räume<br />

„Das“ Tageslicht gibt es nicht. Die<br />

Qualität des <strong>auf</strong> der Erde wirksam<br />

werdenden Sonnenlichts ist von vielen<br />

Faktoren abhängig, von der Tages-<br />

und der Jahreszeit, der geografischen<br />

wie der topografischen Lage<br />

oder dem Wetter. Trotzdem nehmen<br />

wir Tageslicht als die natürlichste<br />

Form der Beleuchtung wahr. Körper<br />

und Psyche reagieren <strong>auf</strong> die Dynamik<br />

des Tageslichtes – seit Millionen<br />

von Jahren. Tageslicht gibt Sicherheit:<br />

Im Tageslicht führt uns niemand<br />

„hinters Licht“. Die Aspekte der Vertrautheit<br />

und der Sicherheit können<br />

<strong>auf</strong> Gesundheit, Leistungsfähigkeit<br />

und Wohlbefinden einen großen Einfluss<br />

ausüben. Deshalb sollte es bei<br />

der Lichtplanung des Dachgeschosses<br />

eine große Rolle spielen.


Die Methode „Fenster“<br />

Das Fenster erscheint dem Menschen<br />

als die natürlichste Form der Belichtung<br />

von Räumen. Der Lichteintrag<br />

durch das Fenster erfolgt jedoch vertikal<br />

und ist damit alles andere als<br />

natürlich. Tageslicht kommt in der<br />

Natur von oben, nie von der Seite.<br />

Damit einher geht, etwa bei Bildschirmarbeitsplätzen,<br />

stets die Gefahr<br />

der Blendung. Monitore dürfen<br />

nach ergonomisch begründeten Arbeitsplatz-Richtlinien<br />

mit dem Rücken<br />

nicht zum Fenster zeigen, weil<br />

die Seh<strong>auf</strong>gabe für das Auge des Nutzers<br />

ansonsten viel zu anstrengend<br />

wird. Die Lichtstärke nimmt in den<br />

Raum hinein derart stark ab, dass<br />

auch tagsüber bereits nach wenigen<br />

Metern zusätzliches Kunstlicht benötigt<br />

wird. Schließlich gelangen durch<br />

die Fenster im Sommer große Mengen<br />

an Wärmeenergie in die Räume.<br />

Das führt häufig dazu, dass an jenen<br />

Tagen, an denen Tageslicht in großer<br />

Menge vorhanden ist, Jalousien und<br />

Vorhänge geschlossen und künstliche<br />

Lichtquellen eingeschaltet werden<br />

müssen.<br />

Natürlich möchte niemand <strong>auf</strong><br />

Fenster verzichten. Es gibt mittlerweile<br />

gute Lösungen zur Minimierung<br />

Die Dachdurchdringung im Detail:<br />

Für Profis am Dach kein Problem<br />

Zimmermeisterdach Lichtplanung<br />

▸ Die Prismenkuppel<br />

sammelt große<br />

Mengen<br />

an Tageslicht: Der<br />

hoch<br />

reflektierende<br />

Tubus<br />

transportiert es<br />

ins Gebäude<br />

des solaren<br />

Eintrages und<br />

für die Verschattung.<br />

Doch das entbindet<br />

die Bauschaffenden nicht,<br />

sich der Problematik grundsätzlich<br />

zu stellen.<br />

Die Methode „Lichtröhre“<br />

Eine zusätzliche Methode, Tageslicht<br />

ins Gebäude zu führen, stellen<br />

die sog. „Sonnenröhren“ dar, beispielsweise<br />

die Solatube von Interferenz.<br />

Sie sammeln mithilfe einer<br />

Acrylglaskuppel (besonders effektiv<br />

Um die Öffnung der Dachhaut sicher zu gestalten,<br />

sind spezielle Dichtmanschetten erhältlich<br />

als Prismenkuppel ausgebildet) <strong>auf</strong><br />

dem Dach Tageslicht ein und leiten<br />

es über eine reflektierende Röhre<br />

ins Innere des Gebäudes. Dabei sorgt<br />

die Prismenkuppel dafür, dass eine<br />

Lichtmenge genutzt werden kann, die<br />

in der Ebene einem Vielfachen ihrer<br />

Grundfläche entspricht. Hochwertige<br />

Systeme transportieren das Licht über<br />

viele Meter und auch durch Knickungen<br />

der Röhre hindurch.<br />

Die Leistungsfähigkeit der Tuben<br />

bestimmt vor allem der Reflexionsgrad<br />

<strong>auf</strong> der Röhreninnenseite. Das<br />

Licht erfährt bis zu seiner Ankunft<br />

im Raum viele Spiegelungen. Metallisch<br />

bedampfte Materialien (z. B. ein<br />

gewöhnlicher Schminkspiegel) weisen<br />

Reflexionsgrade von 95 bis max.<br />

98 % <strong>auf</strong>.<br />

Für viele Anwendungen sind Verluste<br />

in dieser Höhe nicht akzeptabel.<br />

Mit einem Multilayerfilm beschichtete<br />

Röhren erreichen Reflexionsgrade<br />

von bis zu 99,7 % und verhindern<br />

den Transport von IR-Stahlung und<br />

somit von Wärme.<br />

Wo gewünscht oder notwendig,<br />

kann zusätzlich ein Warmtonfilter<br />

in die Acrylkuppel integriert werden.<br />

Das Licht tritt schließlich über einen<br />

Diffusor aus, der eine breite Lichtstreuung<br />

ermöglicht.<br />

www.mikado-online.de 51


Die Systeme sorgen dafür, dass in<br />

großen Raumtiefen wie in gänzlich<br />

fensterlosen Räumen Tageslicht in<br />

ausreichender Menge zur Verfügung<br />

steht, mit all seinen positiven physikalischen<br />

und physiologischen Eigenschaften:<br />

Tageslicht erhöht die<br />

Aufmerksamkeit, verhindert Leistungsabfall<br />

und Unfälle und ist dem<br />

Wohlbefinden zuträglich.<br />

Lichtröhren in der Praxis<br />

Solatube-Sonnenröhren lassen sich<br />

sicher und langlebig verbauen, allerdings<br />

ist grundsätzlich sorgfältig<br />

vorzugehen. Den Einbau von Solatube-Sonnenröhren<br />

sollten Fachleuten<br />

vornehmen, um Folgeschäden zu<br />

vermeiden.<br />

Viele Hersteller bieten ausgebildeten<br />

Handwerkern Montageschulungen<br />

an, in denen die Verarbeiter<br />

die bauphysikalisch und handwerklich<br />

korrekte Installation lernen, aber<br />

auch manche Tricks und Kniffe verraten<br />

bekommen. Um zum Beispiel<br />

die geeignete Stelle für die Durchführung<br />

der Solatube zu finden, setzen<br />

Profis an geeignet erscheinender<br />

Stelle eine 5 mm-Bohrung und knicken<br />

das vordere Stück eines Drahtbügels<br />

(in der chemischen Reinigung<br />

Zimmermeisterdach Lichtplanung<br />

52 mikado 12.2011<br />

erhältlich) in halbem Rohrdurchmesser<br />

ab. Lässt sich dieses Werkzeug<br />

oberhalb der Decke ungestört drehen,<br />

ist die Stelle um die Bohrung<br />

sehr wahrscheinlich geeignet. Diese<br />

Art der „Endoskopie“‚ hilft, allzu<br />

viele und allzu große „Probebohrungen“<br />

– und damit Folgekosten – zu<br />

vermeiden.<br />

Dachkonstruktionen mit Dampfsperre<br />

und Unterspannbahn sollten<br />

mit zwei dampfdichten Anschlussmanschetten<br />

abgedichtet werden,<br />

statt die gewünschte Dichtigkeit<br />

durch den überbordenden Einsatz<br />

von Klebeband herzustellen.<br />

Für den Anschluss ans Dach sind<br />

geeignete Universalbleche erhältlich.<br />

Die müssen allerdings der Einbauposition<br />

entsprechend angepasst werden.<br />

Dabei sind die Ränder seitlich<br />

und oben in einem ungefähr 45° betragenden<br />

Spitzwinkel zurückzukanten,<br />

um dem Eindringen von Staunässe<br />

entgegenzuwirken.<br />

Auf der Innenseite der Solatube<br />

sollte der Kreisausschnitt in der<br />

Decke möglichst präzise ausgeführt<br />

werden, um dem Abschlussring den<br />

größtmöglichen Halt zu ermöglichen.<br />

Und natürlich sollte bis zum Ende<br />

der gesamten Montage die Schutzfolie<br />

in der Röhre verbleiben, um<br />

leistungsmindernden Beschädigungen<br />

und Verschmutzungen vorzubeugen.<br />

Ist die Röhre dann verschlossen,<br />

können Staub und Feuchte nicht<br />

mehr eindringen.<br />

Licht aus Tuben<br />

Bei der Belichtung von genutzten<br />

und bewohnten Dachräumen ist dem<br />

Tageslicht in der Regel aus ökonomischen,<br />

ökologischen und physiologischen<br />

Gründen der Vorzug einzuräumen.<br />

Fenster und Dachflächenfenster<br />

erhöhen den Wert der Räume. Bei<br />

der Belichtung durch Fenster ist aber<br />

dar<strong>auf</strong> zu achten, dass die Lichtstärke<br />

in den Raum hinein stark abfällt, dass<br />

vertikale Belichtungsflächen Blendungen<br />

hervorrufen können und dass<br />

im Sommer mit starkem Wärmeeintrag<br />

ins Gebäude zu rechnen ist.<br />

Lichtröhren wie z. B. die Solatube<br />

von Interferenz transportieren über<br />

hoch reflektierende Tuben Tageslicht<br />

ins Innere von Gebäuden und können<br />

so fensterlose Räume wie Flure,<br />

Bäder oder Toiletten „natürlich“ belichten<br />

bzw. das über die Fenster eingetragene<br />

Tageslichtangebot wärmeund<br />

blendungsfrei ergänzen.<br />

Kay Rosansky, Verl ▪<br />

•••<br />

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Unternehmen<br />

▴<br />

Der BuGA-Pavillon der FH Koblenz bestand aus ca. 6000 Stäben aus Douglasienholz<br />

Erlus<br />

Dlubal<br />

Öko-Liebesfilm<br />

Der Flug der Fledermaus<br />

Aus ca. 6000 Douglasienholz-Stäben bestand<br />

der Pavillon „Echolot“ der FH Koblenz<br />

<strong>auf</strong> der Bundesgartenschau 2011.<br />

Den Grundriss der Struktur bildet der<br />

Schalldruckpegel der Ortungsrufe des<br />

„Abendseglers“, einer einheimischen Fledermausart.<br />

Aus dem Grundriss modellierten<br />

die Studenten mit dem Programm<br />

„Easy“ eine doppellagige Hänge-Stützform.<br />

Sie zerlegten die Hängeform durch<br />

parallele Schnitte in drei Ebenen, die<br />

jeweils im Winkel von 60° zueinander<br />

stehen. So entstanden räumlich stabile<br />

Dreiecks- und Sechseckraster. Die erzeugten<br />

Zuschnittlinien importierten die<br />

Studierenden über die dxf-Schnittstelle<br />

Auszubildende von Erlus haben zusammen mit<br />

Schülern der 9. Klasse der privaten Wirtschaftsschule<br />

Pindl in Straubing mit ihrem Kurzfilm<br />

„Liebesrezept für die Umwelt“ den dritten Preis<br />

beim bundesweiten Filmwettbewerb „Jugend<br />

filmt Bionik“ erzielt. Ziel des Projektes war, Schülern<br />

und Jugendlichen Einblick in die innovative<br />

Technologie der Bionik zu geben und sie für die<br />

zukunftsträchtigen Berufe in diesem Forschungsfeld<br />

zu begeistern. Den Preis stiftete das Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung und die<br />

Deutsche Bundesstiftung Umwelt.<br />

Erlus Aktiengesellschaft<br />

D-84088 Neufahrn i. NB ı www.erlus.com<br />

in RSTAB. In jeder Schnittebene erfolgte<br />

dann die Generierung eines Stabnetzes,<br />

bestehend aus Obergurt, Untergurt<br />

und diagonalen Füllstäben. Nach der Bemessung<br />

übergaben die angehenden Ingenieure<br />

jede der ca. 100 Schnittebenen<br />

von der Software per dxf an Nemetschek<br />

Allplan, die die Ausführungsplanung erstellte.<br />

Das Modell bearbeiteten die Studierenden<br />

im Visualisierungsprogramm<br />

Cinema 4D grafisch weiter.<br />

Ing.-Software Dlubal GmbH<br />

D-93464 Tiefenbach ı www.dlubal.de<br />

Fachhochschule Koblenz<br />

Fachbereich Bauwesen ı www.fh-koblenz.de<br />

▴ Stolz nahmen die Jugendlichen die Auszeichnung von<br />

Staatsminister Wolfgang Heubisch entgegen.<br />

Der prämierte Kurzfilm ist <strong>auf</strong> der Firmenhomepage<br />

unter www.erlus.de/Liebesrezept zu bewundern<br />

www.mikado-online.de 53


Unternehmen<br />

ORIGINAL<br />

EICHEN-HOLZNÄGEL<br />

EICHEN-RUNDSTÄBE<br />

Auf den Nagel kommt es<br />

an, wenn es die optimale<br />

Verbindung sein soll!<br />

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Größen und Formen aus massivem<br />

Eichenholz.<br />

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▴ Die italienische Siedlung Montanella demonstriert,<br />

was energieeffiziente Sanierung leisten kann<br />

Pavatex<br />

Italien lernt Sparen<br />

Auch im sonnigen Italien wächst das Bewusstsein<br />

für Energieeinsparungen und Umweltschutz.<br />

Das zeigt die Sanierung einer Wohnsiedlung in<br />

Montella bei Neapel. Der Wohnkomplex besteht<br />

aus einer tragenden Konstruktion aus Beton mit<br />

Mauerwerk, ausgefacht durch alternierende Porenbetonblöcke<br />

und vorgefertigte Betonplatten.<br />

Für die neue Dämmung sorgt eine Ummantelung<br />

aus Holzfaserplatten in Verbindung mit Isolierputz<br />

und Anstrich. Zur Dämmung kamen Holzfaserdämmplatten<br />

von Pavatex zum Einsatz. Die<br />

Dämmmaßnahmen steigerten zusammen mit angepasster<br />

Anlagentechnik und Photovoltaikpaneelen<br />

<strong>auf</strong> dem Dach die Klasse der energetischen<br />

Zertifizierung von G <strong>auf</strong> B.<br />

PAVATEX GmbH<br />

D-88299 Leutkirch ı www.pavatex.de<br />

mikado 12.2011<br />

Mafell<br />

Arbeit schafft Arbeit<br />

▴ Die Handkreissäge KSP 55 F von Mafell unterstützte<br />

die Gesellen <strong>auf</strong> der diesjährigen Sommerbaustelle<br />

Weinig<br />

Viel los bei Ohnemus<br />

Mehr als 70 Betriebe aus 15 Ländern informierten<br />

sich am 12. und 13. Oktober 2011 bei den<br />

Weinig-Massivholztagen über Anlagentechnik<br />

und Trends in der Massivholzbearbeitung. Die<br />

Veranstaltung fand bei der Firma Ohnemus in<br />

Kappel-Grafenhausen bei Freiburg statt. Das<br />

Konzept der Massivholztage kombiniert den Einblick<br />

in die l<strong>auf</strong>ende Produktion bei einem Partnerbetrieb<br />

des Tauberbischofsheimer Unternehmens<br />

mit einem umfangreichen Vortragsteil.<br />

Dabei stand die Steigerung der Wertschöpfung<br />

im Fokus.<br />

Michael Weinig AG<br />

D-97941 Tauberbischofsheim<br />

www.weinig.com<br />

▴ Bei den Weinig-Massivholztagen können sich<br />

Fachleute in Ruhe austauschen und informieren<br />

Mehr als 70 reisende Gesellen und Junghandwerker<br />

unterstützen bei der traditionellen Sommerbaustelle<br />

das Sozialprojekt Woltersburger Mühle.<br />

Die Initiative des Vereins Gemeinwesenorientiertes<br />

Arbeiten im Kreis Uelzen e.V. setzt sich für Menschen<br />

ohne Anstellung ein. Ab 2012 bezieht die<br />

Produktionsschule Uelzen (PSU) neue Räumlichkeiten<br />

in der Mühle. Deshalb erfuhr der Dachstuhl<br />

des alten Backhauses eine Erneuerung. Die Fassade<br />

bekam eine neue Dämmung und eine Verschalung<br />

mit Lärchenholz. Bei den Holzarbeiten kamen Elektrowerkzeuge<br />

zum Einsatz, die Mafell zur Verfügung<br />

gestellt hatte. Die Unterflur-Zugsäge konnte<br />

zeigen, was sie kann, und die Tauchsäge nutzten<br />

die Gesellen für den Zuschnitt der Schalung.<br />

MAFELL AG<br />

D-78720 Oberndorf a. N. ı www.mafell.de


Unternehmen<br />

Wienerberger<br />

Ein Mann für alle Fälle<br />

Seit 1. Oktober 2011 verantwortet<br />

Sven Marco Studer (35)<br />

das Marketing im Geschäftsbereich<br />

Dach bei Wienerberger.<br />

Seine Aufgaben sind die<br />

Weiterentwicklung der Marke<br />

Koramic, die Markteinführung<br />

von Produktlösungen und die<br />

Implementierung des Unternehmens<br />

als Komplettanbieter<br />

von Dachsystemen.<br />

Wienerberger GmbH<br />

D-30659 Hannover<br />

www.wienerberger.de<br />

www.koramic.de<br />

3B TEC Holzbau<br />

Comeback des Jahres<br />

Das bau<strong>auf</strong>sichtlich zugelassene Holzbausystem „Magnum<br />

Board“ ist wieder <strong>auf</strong> dem Markt. Die 3B TEC Holzbau hat<br />

am neuen Standort in Ludwigsfelde bei Berlin die Produktion<br />

<strong>auf</strong>genommen.<br />

3B TEC Holzbau GmbH<br />

D-14974 Ludwigsfelde ı www.magnumboard.de<br />

Roto Frank AG<br />

In guter Verfassung<br />

Roto befindet sich in einer „ausgesprochen<br />

guten Verfassung“,<br />

sagte Michael Stangier während<br />

des 6. Internationalen Fachpressetages<br />

in Warschau. Der Finanzvorstand<br />

rechne damit, dass<br />

der Umsatz der Gruppe 2011 um<br />

ca. 3 % <strong>auf</strong> 660 Mio. Euro steige<br />

und einen neuen Rekordwert<br />

markiere. Im strategischen Vordergrund<br />

stehe nach wie vor das<br />

Motto „Nah am Kunden“. Weitere<br />

„spezifische Stärken“ seien<br />

Premiumleistungen „Rund ums<br />

Produkt“, marktgerechte und innovative<br />

Sortimente sowie eine<br />

internationale Kompetenz.<br />

Roto Frank AG<br />

D-70771 Leinfelden-Echterdingen ı www.roto-frank.com<br />

▴ Finanzvorstand Michael Stangier<br />

Das ideale Weihnachtsgeschenk<br />

für Ihre Mitarbeiter<br />

Tel.: 08541 / 6554<br />

Fax: 08541 / 2514<br />

www.piskeinnovationen.de<br />

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bietet Platz für<br />

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usw.<br />

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Mediadaten<br />

an!<br />

Tel.: +49 82 33.23-71 35<br />

Fax: +49 82 33.23-71 11<br />

E-Mail:<br />

daniela.bolleininger<br />

@weka.de<br />

<br />

<br />

www.mikado-online.de 55


Amsterdam setzt<br />

bei seiner<br />

Stadtentwicklung<br />

<strong>auf</strong> die gute<br />

alte Parzelle. Eine<br />

davon ist vom<br />

ersten niederländischen<br />

Passiv-<br />

haus belegt. Das<br />

„Schwarze<br />

Haus“ (2. v. l.) ist<br />

aus Brett-<br />

sperrholz errichtet<br />

56<br />

Holzwelten Internationaler Holzbau<br />

mikado 12.2011


Holzwelten Internationaler Holzbau<br />

www.mikado-online.de 57


esidenz 2.0 nennt Architekt<br />

Pieter Weijnen sein ungewöhnliches<br />

Holzwohnhaus<br />

in Amsterdam. Es steht <strong>auf</strong><br />

Steigereiland, einer von sieben<br />

künstlich angelegten Inseln im<br />

Osten der Stadt. Der auch als Schwarzes<br />

Haus bekannte Viergeschosser<br />

ist in eine typisch niederländische<br />

Baulücke mit 6 m Breite und 12 m<br />

Tiefe eingepasst und die optimierte<br />

Version eines vorangegangenen<br />

Prototypen. Weijnen hatte für seine<br />

Familie bereits 2007 ein experimentelles<br />

Energiesparhaus gebaut:<br />

die Residenz 1.0, ebenfalls <strong>auf</strong> Steigereiland.<br />

Schon damals galt das Gebäude<br />

als Paradebeispiel für den Einsatz<br />

nachhaltiger Technologien. Es war<br />

quasi das Aushängeschild der in den<br />

Niederlanden für energieeffizienten<br />

Wohnbau bekannten Faro Architekten.<br />

Weijnen war damals einer von<br />

vier Faro-Partnern, hat dann aber mit<br />

Upfrnt ein weiteres Architekturbüro<br />

gegründet, das sich nur dem energieeffizienten<br />

Bauen widmet.<br />

Der Nachfolgebau sollte die Ressourcen-<br />

und Energieeffizienz des<br />

ersten Hauses noch übertreffen und<br />

darüber hinaus dem sog. „Cradle-to-<br />

Cradle-Prinzip“ entsprechen. „Cradle<br />

to Cradle“ bedeutet: Ressourcennutzung<br />

ohne Abfall – ein technischer<br />

und biologischer Endloskreisl<strong>auf</strong> von<br />

Rohstoffen. Ziel der Residenz 2.0 war,<br />

58<br />

Holzwelten Internationaler Holzbau<br />

Energieneutralität durch aktive und<br />

passive Energiegewinnung zu erreichen<br />

und den CO 2 -Ausstoß <strong>auf</strong> null<br />

herunterzufahren. Gleichzeitig freute<br />

sich der Bauherr als sein eigener<br />

Architekt, viele fantasievolle Entwurfsideen<br />

umzusetzen und dabei<br />

das Ökologische mit dem Stilvollen<br />

zu verbinden.<br />

Brettsperrholz und ein frisch<br />

gefällter Baum<br />

Als Baumaterial kam in der Residenz<br />

2.0 vor allem Holz zum Einsatz. Passgenau<br />

zugeschnittene Brettsperrholz-<br />

Elemente bilden die Hausabschlusswände,<br />

die Innenwände und die<br />

Geschossdecken. Mit diesen flächigen<br />

Bauteilen hat Weijnen das ganze<br />

Erdgeschoss als offene, stützenfreie<br />

Wohnküche gestaltet. Beim Eintreten<br />

ins „Schwarze Haus“ steht man<br />

bereits mittendrin und staunt über<br />

die unerwartete Großzügigkeit des<br />

Raumes, die man bei Reihenhäusern<br />

dieser Größenordnung nicht erwartet.<br />

Das liegt unter anderem auch an<br />

dem Zwischengeschoss, das <strong>auf</strong> der<br />

einen Seite aus der Längswand ragt<br />

und <strong>auf</strong> der anderen <strong>auf</strong> einem von<br />

der Decke abgehängten Baumstamm<br />

liegt – wie <strong>auf</strong> einer Schaukel. Der<br />

Baum stammt aus der benachbarten<br />

Prinsengracht. Dort musste er wegen<br />

Restaurierungsarbeiten am maroden<br />

Quai gefällt werden. Als Weijnen das<br />

bemerkte, wollte er ihn sogleich für<br />

mikado 12.2011<br />

▴ Ein mit StahlseilenabgehängterBaumstamm<br />

trägt<br />

eine organisch<br />

geformte<br />

Wohngalerie<br />

Der Baum-<br />

▸<br />

stamm ist<br />

entrindet und<br />

seine äste<br />

sind erst kurz<br />

vor der<br />

Fensterscheibe<br />

abgesägt<br />

sein Projekt als Tragbalken einsetzen<br />

– und bekam ihn.<br />

Der Rest des Hauses organisiert<br />

sich um diesen zentralen Bereich, von<br />

dem aus eine Treppe über eine Zwischengalerie<br />

in das Mezzanin führt.<br />

Hier sitzt man wie <strong>auf</strong> einer Empore.<br />

Die Glasbrüstungen geben den Blick<br />

in den umgebenden Raum frei. In<br />

den beiden Obergeschossen sind die<br />

Schlafzimmer untergebracht, die im<br />

Gegensatz zum Wohnraum unverändert<br />

von der Residenz 1.0 übernommen<br />

wurden, und der zentral gelegene<br />

Technikraum. Auf die insgesamt<br />

vier Etagen verteilen sich 248 m 2<br />

Wohnfläche.<br />

Alte Holzpfähle von der<br />

Schiffsanlegestelle<br />

Bei der Errichtung der Tragstruktur<br />

des Hauses wurden zuerst über zwei<br />

Geschosse hohe Wandtafeln an die<br />

angrenzenden Gebäudetrennwände<br />

gestellt und dar<strong>auf</strong> „Decke – Wände<br />

– Decke – Dach“ gestapelt und<br />

montiert. Der Baum ist an drei in<br />

Deckenebene eingebauten Stahlträgern<br />

abgehängt, die von Längswand<br />

zu Längswand spannen.<br />

Da sich Decken und Wände nur<br />

zum Teil selber aussteifen, kamen für<br />

die erforderliche Gesamtaussteifung<br />

zwei alte Balken – ehemalige Holzpfähle<br />

zum Festmachen von Schiffen<br />

aus dem Fluss IJ – zum Einsatz.<br />

Sie wurden an den Schmalseiten des


Hauses als Streben vor den Fassaden<br />

eingebaut und reichen über zwei<br />

Geschosse. Die speziell entwickelten<br />

Fassaden-Elemente tragen ebenfalls<br />

zur Aussteifung bei.<br />

Passivhausstandard durch<br />

Hightech-Elemente<br />

Um Passivhausstandard zu erreichen,<br />

setzte Weijnen <strong>auf</strong> Luftwärmetauscher<br />

in Kombination mit einer<br />

hochwärmegedämmten Gebäudehülle<br />

mit Dreifachverglasung sowie Vakuum-Isolations-Paneele<br />

(VIP) im<br />

Fundament und Aerogeldämmung<br />

in verschiedenen Fassadenbereichen<br />

im Dachgeschoss. So ist in die Außenwände<br />

eine 30 cm dicke Holzfaserdämmschicht<br />

integriert und die<br />

Dachelemente aus Doppel-T-Holzträgern<br />

sind mit 40 cm Zellulosedämmung<br />

ausgeblasen.<br />

Mit einer präzisen Detail- und<br />

Ausführungsplanung ließen sich<br />

Wärmebrücken vermeiden und alle<br />

Wand- und Deckenanschlüsse luftdicht<br />

ausführen – bis hin zur „bestgedämmten<br />

Katzenklappe der Welt“,<br />

wie Weijnen schmunzelnd ergänzt.<br />

Damit auch die Außenwand- bzw.<br />

Fassadenelemente optimal luftdicht<br />

sind, wurden sie in der Fensterfabrik<br />

samt Verglasungen komplett vorgefertigt.<br />

Ein 2 m unter dem Haus eingebauter<br />

Sole-Erdreich-Wärmetauscher<br />

wärmt die Außenluft vor, ehe sie in<br />

▴ Die mächtigen<br />

Holzbalken<br />

sind recycelt und<br />

stammen von<br />

einer Schiffsanlegestelle.<br />

Sie dienen dazu,<br />

das aus Brettsperrholz<br />

gebaute<br />

Haus in Querrichtung<br />

diagonal<br />

auszusteifen<br />

Längsschnitt<br />

Schlafzimmer Bad Gästezimmer<br />

Kinderzimmer<br />

Wohngalerie<br />

Essküche<br />

Arbeitsgalerie<br />

www.mikado-online.de 59<br />

Technik<br />

Kinderzimmer


die Innenräume strömt. Solarkollektoren<br />

und ein Pelletsofen ergänzen<br />

die Heizmöglichkeiten. Alles in allem<br />

unterschreitet das Wohnhaus im<br />

Endverbrauch sogar den gewünschten<br />

Passivhausstandard.<br />

Um Wärmeenergie speichern zu<br />

können, erhielten einige Wand-<br />

flächen einen 2 cm dicken Lehmputz<br />

3. Obergeschoss<br />

2. Obergeschoss<br />

60<br />

Schlafzimmer<br />

Kinderzimmer Technik<br />

Holzwelten Internationaler Holzbau<br />

Bad<br />

◂ Die japanische<br />

Flammtechnik<br />

„Shou Karamatsuban“:<br />

Drei<br />

Bretter sind zu<br />

einer Röhre<br />

zusammengebunden<br />

▸ Ist die Kohleschicht<br />

dick<br />

genug, werden<br />

die Bretter<br />

auseinandergebunden<br />

…<br />

▸▸ … und das<br />

Feuer gelöscht<br />

Gästezimmer<br />

Kinderzimmer<br />

Bad<br />

mikado 12.2011<br />

bzw. 2,5 cm dicke Lehmbauplatten<br />

als thermische Masse, in die zum<br />

Teil auch Phasenwechselmaterialien<br />

(PCM – Phase Change Materials) integriert<br />

sind. Zum Vergleich: 2,5 cm<br />

Lehmbauplatte mit einem Anteil von<br />

30 % Latentwärmespeicher PCM entsprechen<br />

dem Wärmespeichervermögen<br />

einer 18 cm dicken Betonwand.<br />

1. Obergeschoss<br />

Erdgeschoss<br />

Essküche<br />

PCM nimmt überschüssige Wärme<br />

über 23 °C <strong>auf</strong> und gibt sie wieder<br />

ab, wenn die Temperatur fällt.<br />

Das Flachdach ist als nutzbare Terrasse<br />

gestaltet, dient aber auch der<br />

Energiegewinnung. Zum einen sorgen<br />

rund 20 m 2 Vakuum-Röhren-<br />

Kollektoren, die in die Brüstungen<br />

eingebaut sind, für die Erwärmung<br />

Wohngalerie<br />

Arbeitsgalerie<br />

Windfang


des Brauch- und Heizwassers, das<br />

dann in zwei Tanks gespeichert wird<br />

und die Niedertemperatur-Fußboden-<br />

heizung versorgt. Zum anderen erzeugen<br />

zwei DonQi-Windturbinen<br />

<strong>auf</strong> dem Dach elektrischen Strom –<br />

in den windreichen Niederlanden ein<br />

effizientes Konzept. Photovoltaik-<br />

Elemente sollen das Ganze demnächst<br />

ergänzen. 2010 erhielt das Gebäude<br />

das Passivhauszertifikat – das<br />

erste in den Niederlanden.<br />

Abgeflammte Lärchenholzbretter<br />

für die Fassade<br />

Große, unsymmetrisch verteilte Fenster<br />

und schmale, teils über die gesamte<br />

Fassadenbreite l<strong>auf</strong>ende Glasbänder<br />

geben dem Gebäude ein<br />

unverwechselbares Gesicht. Wo die<br />

einzelnen Etagen liegen, erschließt<br />

sich von außen nicht so schnell.<br />

Die Scheiben liegen tief zurückversetzt<br />

in der Fassade, sodass die<br />

Sonne im Sommer nicht in die Räume<br />

eindringen kann. Manuell zu öffnende<br />

Lüftungsklappen ermöglichen<br />

die Zufuhr frischer Luft.<br />

Als Fassadenbekleidung wählte<br />

Weijnen Lärchenholzbretter. Ihre<br />

Oberfläche ist abgeflammt – eine<br />

Technik, die in Japan eine lange Tradition<br />

hat und vereinzelt heute noch<br />

angewendet wird. Der Vorteil dieser<br />

Methode ist, dass die verkohlte<br />

obere Schicht das Holz konserviert<br />

und einen natürlichen Schutz gegen<br />

Holzwelten Internationaler Holzbau<br />

Pilze und Mikroben bildet. Chemischer<br />

Holzschutz, ein Farbanstrich<br />

und deren regelmäßige Erneuerung<br />

können so komplett entfallen.<br />

Weil die Technik des Shou Karamatsu-ban,<br />

also des kontrollierten<br />

Einbrennens von Holzbrettern, in den<br />

Niederlanden – wie wohl auch im<br />

restlichen Europa – völlig unbekannt<br />

war, reiste Weijnen mit seinem Bauunternehmer<br />

extra nach Japan <strong>auf</strong><br />

die Insel Naoshima. Dort gibt es viele<br />

Häuser mit „verkohlten Oberflächen“.<br />

Ihre Bewohner gaben an, dass Shou-<br />

Karamatsu-Fassaden 40 bis 80 Jahre<br />

ohne Nachbehandlung überstehen.<br />

Als rein organisches Material können<br />

die Bretter am Ende der Lebensdauer<br />

des Hauses nach dem Abriss wieder<br />

in den natürlichen Kreisl<strong>auf</strong> <strong>auf</strong>genommen<br />

werden – ganz im Sinne des<br />

Cradle-to-Cradle-Prinzips.<br />

Die Fassadenbretter flammte der<br />

Architekt mit seinem Bauteam selber.<br />

So lange, bis eine 3 bis 4 mm dicke<br />

Kohleschicht vorhanden war. Die<br />

japanische Vorgehensweise, je drei<br />

Bretter zu einer dreieckigen Röhre<br />

zusammenzubinden und sie mit<br />

hineingestecktem Papier für die gewünschte<br />

Verkohlung zu entzünden,<br />

wollte man <strong>auf</strong> der Baustelle lieber<br />

nicht praktizieren, um es sich nicht<br />

mit den zukünftigen Nachbarn zu<br />

verscherzen.<br />

Dipl.-Ing. (FH) Susanne Jacob-Freitag,<br />

Karlsruhe ▪<br />

◂ Im Erdgeschoss<br />

bilden<br />

die verkohlten<br />

Fassadenbretter<br />

mit den<br />

orangen<br />

Simsbrettern<br />

einen reizvollen<br />

Kontrast<br />

▴ In den<br />

Obergeschossen<br />

sitzen<br />

großfläche<br />

Fenster,<br />

betont durch<br />

weiße Rahmen<br />

Steckbrief<br />

Bauprojekt:<br />

Viergeschossiges Stadthaus<br />

„Residenz 2.0“/<br />

„Schwarzes Haus“<br />

NL-1086 ZV Amsterdam<br />

Bauweise:<br />

Brettsperrholz mit vorgehängten<br />

Fassadenelementen<br />

Energiebedarf:<br />

Passivhausstandard<br />

Bauzeit:<br />

Dezember 2008 bis<br />

August 2009<br />

Baukosten:<br />

550 000 Euro<br />

Nutzfläche: 248 m 2<br />

Umbauter Raum: 990 m3 Bauherren:<br />

Pieter Weijnen<br />

& Renske Feikema<br />

Architektur:<br />

upfrnt – the cooperative<br />

for up-architecture<br />

Pieter Weijnen<br />

NL-1021 JT Amsterdam<br />

www.upfrnt.com<br />

Tragwerksplanung:<br />

Pieters Bouwtechniek,<br />

NL-3526 AR utrecht<br />

www.pietersbouwtechniek.nl<br />

Fassade:<br />

Timmerfabriek Overbeek<br />

NL-7483 PB Haaksbergen<br />

www.tifaoverbeek.nl<br />

www.mikado-online.de 61<br />

I SEE FOR YOu – FÖLLMI PHOTOGRAPHY


SCHAFFITZEL + MIEBACH<br />

BRIGIDA GONZáLEZ<br />

62<br />

Vorschau mikado 1–2.2012 erscheint am 13. Januar 2012<br />

Architektur<br />

Ein Haus wie ein großes Möbel<br />

Die eigenwillige Gestalt des Einfamilienhauses entspringt<br />

den unterschiedlichen Anforderungen: Hanglage, Blickachsen,<br />

Abstandsflächen, Passivhausstandard, Flexibilität,<br />

Variabilität und knappes Budget. 136 Massivholzelemente<br />

erzeugten eine Skulptur voll irritierender Überraschungen.<br />

Impressum<br />

Offizielles Organ von Holzbau Deutschland<br />

Bund Deutscher Zimmermeister im Zentralverband des Deutschen<br />

Baugewerbes e.V. (ZDB), Berlin, Offizielles Organ der<br />

Europäischen Vereinigung des Holzbaus (E.V.H.), Luxemburg<br />

Verlag:<br />

WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />

Römerstraße 4<br />

86438 Kissing<br />

Telefon +49 82 33.23-0<br />

www.weka.de ı www.mikado-online.de<br />

Diese Anschrift gilt auch für folgende Personen und<br />

Gesellschaften, sofern nicht anderslautend:<br />

Herausgeber:<br />

WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer:<br />

Stephan Behrens ı Michael Bruns ı Werner Pehland<br />

Verlagsleiter Zeitschriften Bauhandwerk:<br />

Christoph Maria Dauner<br />

Chefredakteur:<br />

Dipl.-Betriebsw. (FH) Christoph M. Dauner (cm) (verantw.)<br />

Christoph.Dauner@weka.de<br />

Redaktion:<br />

Dipl.-Ing. (FH) Claudia Jamnitzky (cj) (CvD)<br />

Claudia.Jamnitzky@weka.de<br />

Dipl.-Ing. Günther Hartmann (gh)<br />

Guenther.Hartmann@weka.de<br />

Redaktionsbeirat:<br />

Bernard Gualdi ı Dipl.-Ing. Ekkehard Fritz ı<br />

RA Michael Hafner ı Dipl.-Betriebsw. Joachim Hörrmann ı<br />

RA Alexander Habla ı Dipl.-Ing. Rainer Kabelitz-Ciré ı<br />

Dipl.-Ing. Matthias Krauss ı Matthias Link ı<br />

Dipl.-Designer Jochen Wenzel<br />

Anzeigen:<br />

WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />

Römerstraße 4 ı 86438 Kissing<br />

Fax +49 82 33.23 71 11 ı Ihre.Werbung@weka.de<br />

Anzeigendisposition:<br />

Daniela Bolleininger<br />

Telefon +49 82 33.23 71 35<br />

Daniela.Bolleininger@weka.de<br />

Anzeigenverk<strong>auf</strong>:<br />

Henriette Stoll-Loof ı Telefon +49 81 43.93 15 10<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 19/2011<br />

Aboverwaltung:<br />

Telefon +49 82 33.23 40 40 ı Fax +49 82 33.23 72 30<br />

service.handwerk@weka.de<br />

Abonnementpreis:<br />

11 Ausgaben (Inland): 98,00 €<br />

11 Ausgaben Studenten/<br />

Meisterschüler: 75,00 €<br />

Einzelheft: 12,80 €<br />

Produktion:<br />

Helmut Göhl (verantw.) ı Silke Schwer<br />

mikado 12.2011<br />

Außerdem<br />

Ihr gutes Recht:<br />

Baustellenprotokolle<br />

STADTGEMEINDE MuRAu<br />

Messe-Special<br />

Dach+Holz International<br />

31. Januar – 3. Februar 2012<br />

Messe Stuttgart<br />

Thema des Monats<br />

Ingenieurholzbau<br />

Auch im Ingenieurbau kommt zunehmend Holz zum Einsatz.<br />

und sein Potenzial scheint dabei noch lange nicht ausgeschöpft.<br />

Durch technische und planerische Verbesserungen<br />

wird der Ingenieurholzbau immer wettbewerbsfähiger und<br />

läuft anderen Bauweisen zunehmend den Rang ab. Das<br />

zeigt sich bei spektakulären „Leuchtturmprojekten“, aber vor<br />

allem auch bei normalen Alltagsbau<strong>auf</strong>gaben.<br />

Holzwelten<br />

Stadtmarketing mit Holz<br />

Dass sich Holz gut fürs Stadtimage nutzen lässt,<br />

zeigt das österreichische Murau. Es begann 1988<br />

mit der Eröffnung des Holzmuseums und führte zur<br />

Errichtung zahlreicher moderner Holzbauwerke.<br />

Holzevents sorgen für überregionale Aufmerksamkeit,<br />

ebenso regelmäßige „Holzstadtspaziergänge“<br />

und der Stadtslogan „Holz ist unser Bier“.<br />

Konzeptionslayout, Grafik und Satz:<br />

Popp Media Service ı Herrenbachstraße 17 ı 86161 Augsburg<br />

Lithografie:<br />

high end dtp-service ı Lothar Hellmuth<br />

Druck:<br />

Firmengruppe APPL ı sellier druck GmbH<br />

Angerstraße 54 ı 85354 Freising<br />

ISSN<br />

0944-5749<br />

Erscheinungsweise:<br />

11 Ausgaben jährlich<br />

WEKA ist bemüht, ihre Produkte jeweils nach neuesten<br />

Erkenntnissen zu erstellen. Die inhaltliche Richtigkeit und<br />

Fehlerfreiheit wird ausdrücklich nicht zugesichert. Bei<br />

Nichtlieferung durch höhere Gewalt, Streik oder Aussperrung<br />

besteht kein Anspruch <strong>auf</strong> Ersatz. Zum Abdruck angenommene<br />

Beiträge und Abbildungen gehen im Rahmen der gesetzlichen<br />

Bestimmungen in das Veröffentlichungs- und Verbreitungsrecht<br />

des Verlags über. Für un<strong>auf</strong>gefordert eingesandte Beiträge<br />

übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr. Namentlich<br />

ausgewiesene Beiträge liegen in der Verantwortlichkeit des<br />

Autors. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge<br />

und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jeglicher<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit ausdrücklicher<br />

schriftlicher Genehmigung des Verlags und mit Quellenangabe<br />

gestattet. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine<br />

Verwertung ohne Einwilligung des Verlags strafbar.<br />

Redaktionelle änderungen vorbehalten.


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VERBAND AKTUELL DACH + HOLZ INTERNATIONAL 2012<br />

Zimmerer-Europameisterschaft 2012 in Stuttgart<br />

Startklar machen für die Zimmerer-EM<br />

Vom 31. Januar bis 3. Februar 2012 ermitteln die Holzbauer in Stuttgart den<br />

„besten Zimmerer Europas“ und die „beste Zimmerernation Europas“. Die<br />

Mannschaften aus acht Nationen starten jetzt in die heiße Phase ihrer Vorbereitung.<br />

Bei der Europameisterschaft<br />

müssen alle Teilnehmer<br />

ein anspruchsvolles Dachstuhlmodell<br />

erstellen. Nach dem<br />

Schiften heißt es: präzise sägen<br />

und das Modell zusammenbauen.<br />

Veranstaltet wird die EM<br />

von der Europäischen Vereinigung<br />

des Holzbaus (EVH). Der<br />

Wettbewerb steht unter der<br />

Schirmherrschaft des deutschen<br />

Bundesministers für Wirtschaft<br />

und Technologie, Dr. Phi-<br />

lipp Rösler. Die Durchführung<br />

liegt bei Holzbau Deutschland –<br />

Bund Deutscher Zimmermeister<br />

im Zentralverband des Deutschen<br />

Baugewerbes.<br />

Der Wettbewerb findet in der<br />

Velux-Arena, im Atrium direkt<br />

am Eingang Ost des Stuttgarter<br />

Messegeländes, statt. Der<br />

mikado-Interview<br />

„Emotionen und Spannung pur!“<br />

Im Vorfeld der EM interviewt mikado regelmäßig Akteure rund um die Zimmerer-<br />

Europameisterschaft. Diesmal stellte sich Philipp Stich, Mitglied der Zimmerer-<br />

Nationalmannschaft von Holzbau Deutschland, den Fragen. Der Thüringer holte<br />

im Oktober 2011 bei der Berufsweltmeisterschaft „WorldSkills 2011“ in London<br />

die Bronzemedaille für Deutschland und wurde bei der letzten EM in Italien Vize-<br />

Europameister in der Einzel- und Mannschaftswertung.<br />

mikado: Wie war es in London?<br />

Philipp Stich: Beim Vorbereitungstreffen<br />

für alle deutschen<br />

Teilnehmer hat man uns gesagt:<br />

„Stellt es Euch groß vor und es<br />

wird größer!“ Das stimmt. London<br />

war eine Riesenerfahrung<br />

mit Emotionen und Spannung<br />

pur. Ich habe es ja auch durch<br />

einen Fehler und meine etwas<br />

angeschlagene Gesundheit bis<br />

zum Schluss sehr spannend gemacht.<br />

Die Medaille war mein<br />

großer Wunsch, aber zwischendrin<br />

hatte ich selbst nicht mehr<br />

daran geglaubt. Umso größer<br />

war für alle die Freude. Es war<br />

einmalig, in der O 2 -Arena <strong>auf</strong><br />

dem Podest zu stehen. Und natürlich<br />

haben die vielen Fans<br />

in Deutschland und in London<br />

mich super unterstützt.<br />

Sind Sie als Vize-Europameister<br />

2010 bei der EM 2012 dabei?<br />

Auf jeden Fall. Meine aktive<br />

Zeit in der Zimmerer-Nationalmannschaft<br />

ist mit der WM vorbei.<br />

Leider darf jeder nur einmal<br />

antreten und darf dann nicht<br />

Organ von Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister<br />

Dachfenster-Anbieter Velux ist<br />

Premiumsponsor der Europameisterschaft.<br />

Darüber hinaus<br />

ermöglichen zahlreiche weitere<br />

Sponsoren die Durchführung<br />

der Zimmerer-Europameisterschaft.<br />

Als Goldsponsoren sind<br />

Pavatex, Isover, Heco-Schrauben,<br />

Koramic, Würth und Saint<br />

Gobain Building Distribution<br />

Deutschland GmbH dabei.<br />

älter als 23 Jahre alt sein. Ich<br />

will die bei der EM antretenden<br />

Mannschaftskollegen unterstützen.<br />

Wir haben lange zusammen<br />

trainiert und ich hoffe, ich kann<br />

ihnen den einen oder anderen<br />

Tipp geben.<br />

Fast drei Jahre Nationalmannschaft<br />

– ziehen Sie bitte ein Fazit!<br />

Ich hatte mit der Zimmerer-Nationalmannschaft<br />

eine tolle Zeit.<br />

Ich habe viel gelernt, ich bin<br />

viel herumgekommen, ich habe<br />

viele interessante Menschen<br />

Fermacell, Eternit und Mafell<br />

sind Silbersponsoren. Mafell<br />

ist zudem Maschinen- und Gerätesponsor<br />

bei der Europameisterschaft.<br />

Als Bronzesponsor<br />

steht ITW Befestigungssysteme<br />

bereit. ▪<br />

Weitere Infos unter<br />

www.zimmerereuropameisterschaften.de<br />

▴ Philipp Stich, Vize-Europameister<br />

der Zimmerer, holte bei der<br />

WM in London die Bronzemedaille<br />

für Holzbau Deutschland<br />

kennengelernt und Freunde<br />

gefunden. Keine Frage, beide<br />

Wettbewerbe waren anstrengend,<br />

weil fachlich, persönlich<br />

und körperlich fordernd. Aber<br />

ich würde es immer wieder <strong>auf</strong><br />

mich nehmen und kann es nur<br />

empfehlen. Es war eine Erfahrung<br />

fürs Leben.<br />

Herr Stich, vielen Dank!<br />

I


II<br />

VERBAND AKTUELL DACH + HOLZ INTERNATIONAL 2012<br />

Messerallye<br />

Mit Vollgas zu den Gewinnen<br />

Auf der Dach+Holz Messerallye 2012 verlosen die Leistungs-<br />

partner von Holzbau Deutschland spannende, attraktive<br />

Preise. Wer vom 31. Januar bis 3. Februar 2012 die Stände der<br />

Leistungspartner besucht, kann richtig abräumen.<br />

Die Teilnehmer der Messerallye 2012 müssen alle Stände der<br />

teilnehmenden Leistungspartner besuchen und sich dort ihre<br />

Rallyekarte abstempeln lassen. Die Rallyekarte werden am Eingang<br />

zum Messegelände von Hostessen verteilt. Die Karte gibt<br />

es auch an den Ständen der Leistungspartner und am Stand von<br />

Holzbau Deutschland.<br />

Einfach Stempel dr<strong>auf</strong><br />

Die vollständig abgestempelte und ausgefüllte Karte wird am Stand<br />

von Holzbau Deutschland (Halle 3, Stand 3.610) abgegeben. Als<br />

Belohnung fürs Mitmachen bekommen alle Teilnehmer den beliebten<br />

„Timmy“ als Schlüsselanhänger aus Holz.<br />

Holzbau Deutschland macht Sieger<br />

Alle Teilnehmer nehmen an der Hauptverlosung teil. Die Leistungspartner<br />

haben attraktive Preise ausgelobt, die mikado <strong>auf</strong> diesen<br />

Seiten kurz vorstellt. Alle Gewinner werden am letzten Messetag,<br />

Freitag, 3. Februar 2012, 15 Uhr, bei einer öffentlichen Verlosung<br />

am Stand von Holzbau Deutschland ermittelt. Die Preisübergabe<br />

erfolgt individuell durch die Leistungspartner im Nachgang<br />

der Messe. ▪<br />

CWS boco Deutschland GmbH<br />

CWS-boco ist der Komplettanbieter von Waschraumhygienelösungen<br />

und Textildienstleistungen. Unter der Marke boco<br />

wird professionelle Berufsbekleidung im Leasingservice auch<br />

für das Zimmererhandwerk angeboten.<br />

Der boco-Gewinn: drei robuste Softshell-Jacken, die einen<br />

optimalen Wetterschutz bei Arbeiten im Freien bieten. Die<br />

Jacken sind winddicht, wasserdicht<br />

und atmungsaktiv<br />

und zeichnen sich<br />

durch einen ausgezeichnetenTragekomfort<br />

und viel<br />

Bewegungsfreiheit<br />

aus.<br />

Halle 5, Stand<br />

5.208<br />

mikado 12.2011<br />

Eternit AG<br />

Die deutsche Eternit AG stellt Qualitätsprodukte für Dach,<br />

Fassade und Ausbau her. Das Produktportfolio umfasst<br />

Systemkomponenten für das geneigte Dach von Wellplatten<br />

bis zu Dämmelementen, vielseitige Werkstoffe für die<br />

vorgehängte hinterlüftete Fassade von Faserzementtafeln<br />

bis zu Fassadenziegeln und multifunktionale Trockenbauplatten<br />

für den hochwertigen Innenausbau.<br />

Der Eternit-Gewinn ist<br />

dieses Mal eine japanische<br />

Handsäge, die präzise<br />

Schnitte und saubere<br />

Schnittflächen<br />

garantiert und Nacharbeiten<br />

überflüssig<br />

macht – für das Holzhandwerk<br />

in Perfektion.<br />

Halle 5, Stand 5.105


VERBAND AKTUELL DACH + HOLZ INTERNATIONAL 2012<br />

Fermacell GmbH<br />

Standhaft – auch wenn die Erde wackelt. Bei Fermacell<br />

steht <strong>auf</strong> der DACH+HOLZ das Thema Erdbebensicherheit<br />

im Fokus. Die Fermacell GmbH verfügt als erster<br />

Plattenwerkstoffhersteller über eine bau<strong>auf</strong>sichtliche<br />

Zulassung zur Bemessung in deutschen Erdbebengebieten.<br />

Die Eignung von Fermacell-Gipsfaser-Platten<br />

für den Einsatz in seismisch beanspruchten Gebieten<br />

hat das Duisburger Unternehmen in umfangreichen<br />

Untersuchungen an europäischen<br />

Instituten<br />

nachgewiesen.<br />

Der Gewinn: ein Radio<br />

Model One. Es vereint<br />

als Design-Klassiker<br />

Form und Funktion –<br />

ein Anspruch, der zu<br />

Lignotrend passt, denn<br />

man setzt <strong>auf</strong> multifunktionaleHolz-Bauteile<br />

in schönem Design<br />

und klasse Klang.<br />

Halle 1, Stand 1.604<br />

Anlässlich der Messerallye<br />

stiftet Fermacell<br />

eine Palette<br />

der gesunden Ausbauplatte<br />

Fermacell<br />

greenline.<br />

Halle 3, Stand 3.202<br />

Lignotrend Produktions GmbH<br />

Lignotrend stellt Wand-, Decken- und Dachelemente aus Brettsperrholz<br />

für den Einsatz als tragende und nichttragende Bauteile<br />

her, ein Fokus ist dabei die Integration der raumakustischen Funktion<br />

ins Bauteil.<br />

Organ von Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister<br />

Isover<br />

Seit mehr als 130 Jahren produziert die Saint-Gobain Isover<br />

G+H AG in Deutschland Dämmstoffe und gibt ihr fundiertes<br />

Know-how als Leistungspartner gerne an das Zimmererhandwerk<br />

weiter. Die ökologisch wertvollen ISOVER-Dämmstoffe<br />

mit sehr niedrigen Wärmleitfähigkeiten bis 032 bieten<br />

hervorragende Energieeffizienz insbesondere<br />

für Holzbauten.<br />

Zur Messerallye stellt<br />

ISOVER ein trendiges<br />

Teufel iPod-Radio inklusive<br />

iPod, um<br />

die Zimmerer-<br />

Partner immer<br />

<strong>auf</strong> dem Stand der<br />

Technik zu halten.<br />

Halle 3, Stand<br />

3.302<br />

ITW Befestigungssysteme GmbH<br />

ITW Befestigungssysteme GmbH bietet ein umfangreiches Programm mit<br />

Druckluftklammer- und Nagelgeräten und Befestigungselementen sowie<br />

das Know-how für maßgeschneiderte Lösungen beim Einsatz bewährter<br />

und neuer Werkstoffe und Methoden.<br />

Als Gewinn stiftet ITW ein Impuls-Nagelgerät IM 90i mit einem Pack<br />

Nägel 3,1 × 80, das Hightech für extreme Einsatzbedingungen verspricht.<br />

Sensoren steuern je nach Umgebungstemperatur die für eine perfekte<br />

Befestigung benötigte Gasmenge. Mittels Stellrad lässt sich die Nagel-<br />

eindringtiefe präzise einstellen und ein sekundenschneller Magazinaustausch<br />

sorgt für mehr Nagelkapazität. Halle 1, Stand 1.213<br />

Mafell AG<br />

Mafell produziert hochwertige<br />

Zimmereimaschinen, die<br />

sich durch leistungsfähige<br />

Motoren, robuste<br />

Konstruktion<br />

und Langlebigkeit<br />

auszeichnen.<br />

Nach der Tauchsäge<br />

MT 55 cc und der Stichsäge<br />

P1 cc setzt Mafell auch bei<br />

Schwingschleifern den Marktstandard, dem Gewinn für<br />

die Messerallye. Der Universalschleifer Vibration Absorber<br />

UVA 115 E wird den Anforderungen an minimale Vibrationen,<br />

maximale Staubabsaugung und größtmöglichen Abtrag<br />

gerecht. Der UVA 115 E ist weltweit der erste Schleifer,<br />

der deutlich unter dem von der Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung<br />

genannten Auslösewert von 2,5 m/s 2<br />

liegt. Halle 1, Stand 1.502<br />

III


IV<br />

VERBAND AKTUELL DACH + HOLZ INTERNATIONAL 2012<br />

Onduline GmbH<br />

Onduline bietet ein umfangreiches Sortiment aus Dach- und<br />

Wandplatten, Flachdachsystemen, Glasvliesbitumen-<br />

schindeln und Stahldachpfannen an. Maßgabe in allen Sortimentsbereichen<br />

ist neben umfangreichen Service-<br />

leistungen die Sicherung eines hohen Qualitätsstandards.<br />

Der Onduline-Gewinn ist<br />

ein Dachzubehörset mit fünf<br />

Rollen Onduline Hyperflex<br />

Anschlussband, zehn Grat-<br />

und Firstrollen Onduline<br />

Ultra sowie zwölf Rollen<br />

Lüftungsstreifen/Winkel<br />

Onduline Airflex.<br />

Halle 5, Stand 5.204<br />

Roto<br />

Roto Dach- und Solartechnologie gehört zu den weltweit führenden<br />

Herstellern von Wohndachfenstern und dachintegrierten<br />

Solarsystemen. Der Roto-Preis ist ein Dachfenster „Roto Designo<br />

Maß-Renovierungsfenster“. Die millimetergenaue Fertigung<br />

erlaubt eine schnelle Modernisierung alter Wohndachfenster immer<br />

und überall,<br />

unabhängig von<br />

Baujahr, Hersteller<br />

und Größe des bisherigenDachfensters<br />

und ganz ohne<br />

Brech-, Putz- und<br />

Folgearbeiten.<br />

Halle 1, Stand<br />

1.802<br />

Timbory<br />

Timbory vertreibt Qualitätsprodukte für Handel und Handwerk.<br />

Die Schwerpunkte liegen dabei <strong>auf</strong> verleimten Balken, Massivholzplatten<br />

und Holzbausystemen.<br />

Der Timbory-Gewinn heißt: „Aus 10 mach 11!“ Timbory liefert<br />

bei der nächsten Warenbestellung mit einem Volumen von<br />

mindestens 10 m 3 zusätzlich 1 m 3 der bestellten Ware gratis.<br />

Halle 1, Stand 1.702<br />

mikado 12.2011<br />

Pavatex GmbH<br />

Pavatex ist der führende<br />

Anbieter von hochwertigenHolzfaserdämmsystemen<br />

für die moderne Gebäudehülle.<br />

Die Produkte<br />

sind atmungsaktiv und<br />

regulieren den Feuchtehaushalt,<br />

sie werden aus Fichte-/Tannen-Hölzern hergestellt<br />

und stehen für mehr Wohngesundheit.<br />

Der Pavatex-Preis: zwei Paletten Pavatherm-Plus-<br />

Dämmelemente für die nachhaltige Dach und Wanddämmung,<br />

ab 2012 mit neuem Format und stabilerer<br />

Nut- und Federverbindung.<br />

Halle 3, Stand 3.106<br />

Spax<br />

Innovation und Tradition<br />

machen die Spax zu einem einzigartigen<br />

Markenprodukt mit<br />

höchstem Qualitätsanspruch in<br />

der Verbindungstechnik – eben<br />

von Profis für Profis.<br />

Der Hauptpreis ist ein komplett<br />

bestückter Spax-Lagerboy – das<br />

Regalsystem für mehr Ordnung<br />

und Übersicht in der Werkstatt<br />

und im Betrieb. Mit dem Spax-<br />

Lagerboy ist alles am richtigen<br />

Platz und jederzeit griffbereit.<br />

Halle 1, Stand 1.406<br />

Velux Deutschland GmbH<br />

Die Velux Deutschland GmbH ist ein Unternehmen<br />

der internationalen Velux Gruppe,<br />

dem weltweit größten Hersteller von<br />

Dachfenstern. Neben Dachfenstern und anspruchsvollen<br />

Dachfensterlösungen umfasst<br />

die Produktpalette unter anderem Sonnenschutzprodukte,<br />

Rollläden<br />

und Solarkollektoren.<br />

Der Velux-Preis ist ein iPod<br />

Nano 16 GB.<br />

Halle 5, Stand 5.206<br />

APPLE


VERBAND AKTUELL AuS DEN LANDESVERBäNDEN<br />

Baugewerbeverband Rheinland-Pfalz e.V.<br />

Zimmerer erobern Festung Ehrenbreitstein<br />

Die Teilnehmer der Fachgruppenveranstaltung am 23. September 2011 erwarteten<br />

strahlender Sonnenschein, informative Fachthemen und ein ungewöhnlicher<br />

Tagungsort: Per Seilbahn ging es über den Rhein <strong>auf</strong> die Festung Ehrenbreitstein.<br />

Eingerahmt von der grundsanierten<br />

Architektur der<br />

Festung Ehrenbreitstein und<br />

umgeben von zahlreichen Blumenbeeten<br />

der Bundesgartenschau<br />

fand die Veranstaltung<br />

in der „Rheinbastion“ statt, dem<br />

letzten inneren Verteidigungsring<br />

der Festung. Erster Tagungspunkt<br />

des Zimmerertreffens<br />

war die Abstimmung über<br />

die Führung des Fachgruppe in<br />

Rheinland-Pfalz. Die Teilnehmer<br />

bestätigten Harald Neubauer<br />

(Fachgruppenvorsitzender)<br />

und Ullrich Huth (stellvertretenderFachgruppenvorsitzender)<br />

als Führungsduo.<br />

Im Anschluss an die Wahlen<br />

präsentierten die Pfälzer ein Tagungsprogramm<br />

mit offensiven,<br />

zukunftsgerichteten Themen.<br />

Den Auftakt machte Gerald Köstner<br />

von entertrainment GmbH,<br />

Gonten (CH). Er sensibilisierte<br />

die Holzb<strong>auf</strong>achfrauen und<br />

-männer für das Thema „Zukunftsstrategien<br />

für Holzbauunternehmen“.<br />

Dabei machte<br />

Gonten u. a. Themen wie „Alleinstellungsmerkmal“,„Motivation<br />

der Mitarbeiter“ und<br />

„Umsetzung der Firmenvision“<br />

greifbar.<br />

Holzbau ohne Grenzen<br />

Holzbau kennt keine Grenzen –<br />

so lautete der Tenor des Referats<br />

von Tobias Götz von Pirmin<br />

Jung Deutschland GmbH.<br />

„Der Holzbau steht erst ganz am<br />

Anfang einer wirklich spannenden<br />

Entwicklung“, prognostizierte<br />

Götz.<br />

Organ von Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister<br />

Nach einem entspannten Mittagsimbiss<br />

wurde die Fachgruppenveranstaltung<br />

mit einer Exkursion<br />

zu den faszinierenden<br />

◂ Die Fachgruppe Zimmererund<br />

Holzbaugewerbe Rheinland-<br />

Pfalz traf sich in Koblenz zum<br />

Verbandstag <strong>auf</strong> Burg Ehrenstein<br />

Holzbauten der BUGA, geleitet<br />

von Hannsjörg Pohlmeyer,<br />

Holz-Cluster-Manager Rheinland-Pfalz,<br />

fortgeführt, wobei<br />

insbesondere unter technischen<br />

Aspekten der Aussichtspunkt<br />

und das Echolot die ungeteilte<br />

Aufmerksamkeit der Teilnehmer<br />

fand.<br />

Nach Rückkehr an den Rhein<br />

und einem <strong>auf</strong> großes Detail-<br />

interesse stoßenden Vortrag<br />

der Firma Spax zu den Holzverstärkungsaspekten<br />

beim Einsatz<br />

von Vollgewindeschrauben<br />

klang die Veranstaltung mit einem<br />

gemeinsamen Abendessen<br />

im Restaurant Blumenhof <strong>auf</strong><br />

dem BUGA-Gelände aus. ▪<br />

So lässt sich’s tagen: Der Holzpavillon <strong>auf</strong> der BuGA schützte die<br />

▴<br />

Holzbauer vor der Septembersonne<br />

V


VI<br />

VERBAND AKTUELL<br />

▴<br />

Mit dem „Schwebenden Dachstuhl“ zeigen Deutschlands Zimmerer am 1. Februar 2012 in der Stuttgarter Innenstadt, was Holzbauer alles dr<strong>auf</strong> haben<br />

Dach+Holz International 2012<br />

Deutscher Holzbautag 2012<br />

unter dem Motto „Holzschutznorm und Energieeffizienz – umsetzung in der<br />

Praxis“ steht der Deutsche Holzbautag 2012, der im Rahmen der Messe<br />

Dach+Holz International 2012 am 1. und 2. Februar 2012 in Stuttgart stattfindet.<br />

Stolz weist Holzbau Deutschland<br />

<strong>auf</strong> die Entwicklung<br />

des Holzbaus in den letzten<br />

Jahren hin. „Diese Fortschritte<br />

fordern uns auch in der täglichen<br />

Praxis. Genau hier setzt<br />

Holzbau Deutschland mit einem<br />

interessanten Programm beim<br />

Deutschen Holzbautag an.“ So<br />

formuliert es Ullrich Huth, Vorsitzender<br />

von Holzbau Deutschland<br />

– Bund Deutscher Zimmermeister<br />

im Zentralverband des<br />

Deutschen Baugewerbes, im<br />

Vorwort des Programmheftes.<br />

„Nach der Teilnahme <strong>auf</strong> dem<br />

Deutschen Holzbautag können<br />

die Betriebe ihre Kunden qualitativ<br />

hochwertig beraten und<br />

eine optimale Bauausführung<br />

nach dem Stand der Technik sicherstellen“,<br />

sagte Josef Schlosser,<br />

Präsident von Holzbau Baden-Württemberg.<br />

Unterstützt<br />

wird der Deutsche Holzbautag<br />

durch die Firma Roto Dach- und<br />

mikado 12.2011<br />

Solartechnologie. Roto versteht<br />

sich auch dadurch als starker<br />

Partner der Zimmerer.<br />

Ein Schwerpunkt bei den<br />

Technik-Vorträgen am 1. Februar<br />

2012 ist die Holzschutznorm.<br />

Die Mitarbeit von Holzbau<br />

Deutschland an der DIN<br />

68800 war entscheidend für<br />

die Zukunft der Holzbaubetriebe:<br />

Dem baulichen Holzschutz<br />

wird Vorrang vor dem chemischen<br />

Holzschutz eingeräumt.<br />

Die Referenten zeigen <strong>auf</strong> dem<br />

Deutschen Holzbautag <strong>auf</strong>, was<br />

bei der Umsetzung in der Praxis<br />

beachtet werden muss, um<br />

den baulichen Holzschutz ausreichend<br />

zu berücksichtigen.<br />

▸ Die neue Holzschutznorm<br />

DIN 68800: Entwicklung,<br />

Hintergründe und Inhalte<br />

Referent: Dipl.-Ing. (FH)<br />

Roland Glauner, Holzbau<br />

Deutschland – Bund<br />

Deutscher Zimmermeister


Programmabl<strong>auf</strong><br />

10:00 Uhr<br />

Wortgottesdienst für das<br />

Zimmererhandwerk<br />

Stiftskirche, Stiftsstraße 12,<br />

Stuttgart<br />

11:00 Uhr<br />

Feierlicher umzug des<br />

Zimmererhandwerks zum<br />

Schlossplatz<br />

Treffpunkt der Zimmerer<br />

vor der Stiftskirche<br />

11:15 Uhr<br />

Großer Zimmererklatsch<br />

Stuttgart 2012<br />

Schlossplatz, Stuttgart.<br />

Anschließend: Scheckübergabe<br />

an die Aktion Mensch<br />

und Übergabe von Kinderspielhäusern<br />

aus Holz an<br />

Stuttgarter Kitas<br />

11:45 Uhr<br />

Vorführung „Schwebender<br />

Dachstuhl“<br />

12:15 Uhr<br />

Kostenloser Shuttle-Service<br />

zur Messe Dach+Holz<br />

International 2012<br />

▸ Neue DIN 68800-2:<br />

Bedeutung und Umsetzung<br />

im Holzbau<br />

Referent: Dipl.-Ing. Borimir<br />

Radovic, Akademischer<br />

Direktor i. R.<br />

▸ Anspruchsvolle<br />

Konstruktionen sicher<br />

ausführen<br />

Referent: Ahmed Al<br />

Samarraie<br />

Betriebe erfolgreich machen<br />

Bei den Vorträgen zum Bereich<br />

Unternehmensführung am<br />

1. Februar 2012 geht es um die<br />

Fragen, wie Erfolg entsteht, wie<br />

sich die Wirkungsmechanismen<br />

in Handwerksunternehmen gegenseitig<br />

beeinflussen und wie<br />

die Betriebe von ihren Kunden<br />

noch besser lernen können,<br />

um ihnen das Beste zum besten<br />

Preis zu verk<strong>auf</strong>en. Denn<br />

nur mit guten Aufträgen können<br />

die Holzbau-Betriebe langfristig<br />

existieren.<br />

VERBAND AKTUELL<br />

▸ Durchstarten beginnt<br />

im Kopf – auch im<br />

Zimmererhandwerk. Wie Sie<br />

sich bereits heute für die<br />

Zukunft rüsten<br />

Referent: Antony Fedrigotti,<br />

Motivations- und<br />

Managementtrainer<br />

▸ Erfolgsorientierte<br />

Unternehmenssteuerung <strong>auf</strong><br />

Basis von Kenngrößen. Die<br />

Balanced Scorecard (BSC)<br />

im Zimmererhandwerk<br />

Referent: Prof. Dr. Joachim<br />

Weber, Duale Hochschule<br />

Baden-Württemberg<br />

▸ Die Macht des<br />

Unterbewusstseins<br />

Referent: Dipl.-<br />

Kfm. Martin Poetsch,<br />

Unternehmensberater und<br />

Vertriebstrainer<br />

Der zweite Schwerpunkt<br />

bei den Technik-Vorträgen am<br />

2. Februar 2012 liegt bei der Sanierung,<br />

dem wichtigsten Geschäftsfeld<br />

des Zimmererhandwerks.<br />

Schon lange wird bei der<br />

Altbausanierung nicht nur an<br />

Dämmung und Luftdichtung<br />

gedacht. Der Zimmermeister ist<br />

mittlerweile auch Ansprechpartner<br />

für die notwendige Haustechnik<br />

und für die technische<br />

Umsetzung der Wohnb<strong>auf</strong>örderung.<br />

Aber auch die zu sanierenden<br />

Objekte haben es oftmals<br />

in sich. Die hohen bauphysikalischen<br />

Anforderungen lassen<br />

sich häufig nur sehr schwer umsetzen.<br />

Hier setzen die folgenden<br />

Referenten an:<br />

▸ Die Anwendung der<br />

EnEV im Rahmen der<br />

wohnwirtschaftlichen<br />

Förderprogramme der KfW.<br />

Umsetzungsstrategien und<br />

besondere Aspekte bei der<br />

Realisierung von KfW-<br />

Effizienzhäusern<br />

Referent: Dipl.-Ing. Rainer<br />

Feldmann, ENERGIE &<br />

HAUS<br />

▸ Wärmetechnische Sanierung<br />

von Dachgeschossen:<br />

Luftdichtheit innen oder<br />

außen herstellen? Und wie?<br />

Organ von Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister<br />

▸<br />

▸<br />

Referent: Robert Borsch-<br />

Laaks, Sachverständiger für<br />

Bauphysik<br />

Energieeffizienz contra<br />

Hygiene? Lüftungstechnische<br />

Maßnahmen bei der<br />

Altbausanierung und im<br />

Neubau<br />

Referent: Johannes<br />

Niedermeyer, Holzbau<br />

Deutschland – Bund<br />

Deutscher Zimmermeister<br />

Dicht, aber nicht dunkel!<br />

Intelligente Kombination<br />

von Belichtung und<br />

Energiegewinnung in der<br />

Modernisierung<br />

Referent: Reinhold<br />

Wickel, Roto Dach- und<br />

Solartechnologie GmbH<br />

Vieles können Unternehmer<br />

in ihren Betrieben aktiv<br />

selbst beeinflussen, u. a. die<br />

Mitarbeiterführung, ihre eigene<br />

Ernährung und ihren Umgang<br />

mit dem eigenen Körper.<br />

Doch wie können sich Betriebe<br />

<strong>auf</strong> Themen vorbereiten, die<br />

unternehmerisch und persönlich<br />

existenziell sind? Dieser<br />

Aspekt wird im zweiten Block<br />

Deutschlands Zimmerer klatschen mit<br />

zur Unternehmensführung am<br />

2. Februar 2012 behandelt.<br />

▸ Mit Körper und Köpfchen<br />

zum Ziel: Erfolgreich<br />

kommunizieren im Team<br />

Referentin: Verena Bentele,<br />

Biathletin und Langläuferin,<br />

Gewinnerin von 12<br />

Goldmedaillen bei den<br />

Paralympics<br />

▸ Finanzkrise und die Folgen<br />

für den Mittelstand<br />

Referent: Prof. Dr. Hans-<br />

Peter Burghof, Leiter des<br />

Lehrstuhls für Bankwirtschaft<br />

und Finanzdienstleistung<br />

an der Universität<br />

Hohenheim in Stuttgart<br />

▸ Gesund powern – effektiv<br />

abschalten – Professionelles<br />

Energiemanagement<br />

Referent: Thomas Eberl,<br />

Diplom-Sportwissenschaftler<br />

und Experte für Prävention,<br />

Fitness und Gesundheit<br />

Neben den Vorträgen gibt es<br />

natürlich Zeit zum Feiern: am<br />

Festabend für alle Teilnehmer<br />

des Deutschen Holzbautages. ▪<br />

Weitere Infos gibt es unter<br />

www.deutscher-holzbautag.de<br />

Der „Große Zimmererklatsch“, der zur Dach+Holz International<br />

2010 am Kölner Dom stattfand, setzte mit weit mehr als<br />

500 Zimmerleuten aus ganz Deutschland ein wichtiges Zeichen<br />

für den Holzbau. Diese Aktion soll nun bei der Dach+Holz<br />

International 2012 in Stuttgart getoppt werden – und zwar mit<br />

der Vorführung eines „schwebenden Dachstuhls“ (siehe Foto<br />

S. VI) im Rahmen des Großen Zimmererklatsches am 1. Februar<br />

2012 <strong>auf</strong> dem Stuttgarter Schlossplatz.<br />

Der Große Zimmererklatsch beginnt mit einem Wortgottesdienst,<br />

den Bischof Dr. h.c. Otfried July in der Stiftskirche feiert.<br />

Nach einem feierlichen umzug des Zimmererhandwerks<br />

folgt der Große Zimmererklatsch <strong>auf</strong> dem Schlossplatz. Dazu<br />

sind alle Zimmerer <strong>auf</strong>gerufen, zünftig in Kluft zu kommen<br />

und mitzuklatschen!<br />

Zum Abschluss des Zimmererklatsches ist die Vorführung des<br />

„Schwebenden Dachstuhls“ vorgesehen. Dabei werden Sparren<br />

und Pfetten zu einer Dachstuhl-Konstruktion zusammengefügt,<br />

ohne jedoch einen einzigen Nagel, eine Schraube oder einen<br />

Dübel zu verwenden. Nach dem Zusammenfügen der einzelnen<br />

Hölzer wird der Dachstuhl mit der Mittelpfette <strong>auf</strong> einen metallenen<br />

Dorn <strong>auf</strong> einem Holzpfosten gesetzt – und schon gerät<br />

der Dachstuhl ins Schweben.<br />

VII


VIII<br />

VERBAND AKTUELL VERBäNDE & VEREINIGuNGEN<br />

Leistungspartner des Zimmererhandwerks<br />

Spax sagt „Ja“<br />

Seit Sommer 2011 gehört Spax International zu den Leistungspartnern<br />

von Holzbau Deutschland. „Wir bieten etliche speziell für den Holzbau<br />

entwickelte Produkte an“, erklärt Geschäftsführer Michael A. Thomas „daher ist<br />

die enge Kooperation nur eine logische Konsequenz.“<br />

Mit dem Beitritt dokumentiert<br />

das Unternehmen<br />

seine intensive Verbundenheit<br />

zum deutschen Zimmererhandwerk.<br />

Die Leistungspartner sind<br />

ein Zusammenschluss führender<br />

Hersteller von Baustoffen, Bauelementen<br />

und Baumaschinen<br />

mit der Zimmererorganisation<br />

Holzbau Deutschland – Bund<br />

Deutscher Zimmermeister im<br />

Zentralverband des Deutschen<br />

Baugewerbes (ZDB).<br />

Das weltweit agierende Traditionsunternehmen<br />

Spax International<br />

mit Sitz im südwestfälischen<br />

Ennepetal vertreibt über<br />

zahlreiche Tochtergesellschaften<br />

und Landespartner in Europa<br />

das Markenprodukt Spax.<br />

Qualität made in Germany versteht<br />

Michael A. Thomas hierbei<br />

als Versprechen an die Anwender,<br />

aber gerade auch als klares<br />

Bekenntnis zum Produktionsstandort<br />

Deutschland.<br />

Täglich Millionen machen<br />

Spax International produziert<br />

täglich bis zu 55 Mio. Spax-<br />

Schrauben in Ennepetal und<br />

bietet damit im Unternehmensverbund<br />

der Altenloh Brinck &<br />

Co. Gruppe rund 1500 Arbeitsplätze.<br />

Altenloh Brinck & Co.,<br />

kurz ABC, wurde bereits 1823<br />

gegründet und nahm die industrielle<br />

Schraubenproduktion in<br />

Deutschland <strong>auf</strong>.<br />

Die in den 188 Jahren gewonnenen<br />

Erfahrungen münden immer<br />

wieder in markante und patentierte<br />

Entwicklungen, die den<br />

Anwendern täglich von Nutzen<br />

sind. „Wir sehen unser Markenprodukt<br />

heute tatsächlich<br />

als Hightech-Produkt, an das<br />

wir höchste Qualitätsansprüche<br />

stellen, um so unsere Marktstellung<br />

täglich zu rechtfertigen“,<br />

sagt Michael A. Thomas.<br />

Als Beleg für diese Aussage<br />

kann der Gewinn des Deutschen<br />

Holzbaupreises angesehen werden.<br />

Der Verbindungsmittelspezialist<br />

Spax gewann schon<br />

2005 mit seiner Vollgewindeschraube<br />

zur Verstärkung von<br />

Das Holzbau Deutschland Institut hat seit Oktober 2011 einen<br />

neuen Geschäftsführer: Dipl.-Ing. Ludger Dederich (46) hat die<br />

Geschäftsführung von Dr. Mandy Peter übernommen, die sich<br />

nun vollständig <strong>auf</strong> ihre Tätigkeit beim Ingenieurteam bauart<br />

Konstruktions GmbH & Co. KG in München konzentriert.<br />

Ludger Dederich kennt sich im Holzbau bestens aus. Nach<br />

seiner Lehre als Zimmerer folgte das Architekturstudium an der<br />

Fachhochschule Lübeck. Schon während des Studiums arbeitete<br />

er für ein schwedisches Ingenieurbüro in uppsala, das ihn bis<br />

1997 beschäftigte. Nach verschiedenen Stationen als angestellter<br />

Mitarbeiter in Lübecker Architektenbüros wurde er 2001<br />

regionaler Fachberater des Informationsdienstes Holz in Norddeutschland.<br />

Von 2003 bis zur Abwicklung des Holzabsatzfonds<br />

<strong>auf</strong>grund eines urteils des Bundesverfassungsgerichtes im Jahr<br />

2009 leitete er dort den Arbeitsbereich Holzb<strong>auf</strong>achberatung<br />

und koordinierte die Leistungen des Informationsdienst Holz. Es folgte die Mitarbeit im Immobilienmanagement<br />

und 2011 die Aufnahme der freiberuflichen Tätigkeit als Architekt, bis er im Oktober<br />

2011 die Geschäftsführung des Instituts übernommen hat.<br />

Das Holzbau Deutschland Institut hat sich zur Aufgabe gestellt, alle Maßnahmen zu ergreifen, die<br />

der Förderung des Holzbaus dienen. Es bietet fachkompetente unterstützung für die Profilierung<br />

und Weiterentwicklung der Branche. Es leistet somit einen wertvollen Beitrag zum Erhalt und zur<br />

Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Holzbaus gegenüber anderen Bauweisen. „Ich freue<br />

mich, mit meiner neuen Tätigkeit im Holzbau Deutschland Institut daran mitzuwirken, im Sinne der<br />

Holzbauunternehmen mit und für den Baustoff Holz eine erfolgreiche Zukunft zu gestalten“, sagte<br />

Dederich bei seiner Einführung in Berlin.<br />

Weitere Informationen unter www.izh-holzbau.de<br />

mikado 12.2011<br />

Verbindungen den ersten Preis<br />

für Innovative Produkte.<br />

Spax bietet mittlerweile eine<br />

Vielzahl von Produkten, die speziell<br />

für diese Zunft entwickelt<br />

wurden und selbstverständlich<br />

bau<strong>auf</strong>sichtlich zugelassen<br />

sind. Unterschiedliche Kopfformen<br />

und Kraftangriffe, Gewindedurchmesser<br />

in 6, 8, 10 und<br />

12 mm, Voll- und Teilgewinde,<br />

Veredelungen bis hin zur neuen<br />

hoch korrosionsbeständigen<br />

Wirox-Beschichtung bieten ein<br />

recht umfassendes Angebot<br />

für das Zimmerer-Handwerk.<br />

Spax International bietet darüber<br />

hinaus mit den eigenständig<br />

<strong>auf</strong>gelegten Holzbaureporten<br />

und Bemessungshinweisen<br />

auch wertvolle Fachinformationen<br />

für die professionelle Anwendung.<br />

Mit dem Einstand als<br />

Leistungspartner von Holzbau<br />

Deutschland profitiert nun auch<br />

die deutsche Zimmerer- Nationalmannschaft<br />

vom Hightech-<br />

Produkt Spax. ▪<br />

Holzbau Deutschland Institut: Ludger Dederich übernimmt Geschäftsführung

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