Wissen auf Wanderschaft - Mikado
Wissen auf Wanderschaft - Mikado
Wissen auf Wanderschaft - Mikado
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
12.2011<br />
Dezember<br />
ISSN 0944-5749<br />
12,80 C=<br />
Arbeitssicherheit<br />
Gesund im Geschäft<br />
Dachausbau<br />
Leben mit Licht<br />
Stadthaus<br />
Kleid aus Kohle<br />
Organ von<br />
Europäische<br />
Vereinigung des Holzbaus<br />
Unternehmermagazin für Holzbau und Ausbau<br />
Internationaler Holzbau<br />
<strong>Wissen</strong> <strong>auf</strong> <strong>Wanderschaft</strong>
Mitmachen und Abräumen bis zum 31.12.2011
Editorial<br />
Ungewöhnlich gut<br />
Wer ist denn nun die führende Nation im Holzbau? Schweden mit seinem hohen Anteil<br />
von Holzhäusern (Seite 20)? Österreich mit Vorarlberg als Design-Vorzeigeregion (Seite<br />
34)? Sind es die Finnen, die weit heißere Projekte als die traditionellen Saunahäuschen<br />
umsetzen (Seite 12)? Oder steht gar der deutsche Holzbau<br />
mit seiner enormen technischen und konstruktiven Qualität<br />
ganz oben <strong>auf</strong> dem Treppchen (Seite 16)? Wo immer sich<br />
Holzbauer <strong>auf</strong> internationalem Parkett treffen, liegt dieses<br />
Thema in der Luft. Deshalb liefert Ihnen mikado Fakten und<br />
Infos für ein klares, aktuelles Branchenbild. Damit lässt sich<br />
gut diskutieren, beispielsweise <strong>auf</strong> dem Internationalen<br />
Holzb<strong>auf</strong>orum in Garmisch-Partenkirchen (7. bis 9.12.2011),<br />
der Dach+Holz International 2012 (31.1. bis 3.2.2012) oder <strong>auf</strong><br />
dem Deutschen Holzbautag 2012 (1./2.2.2012) in Stuttgart.<br />
Sollte dort das Gespräch <strong>auf</strong> „Schwarzbauten“ kommen, müssen übrigens nicht immer illegale<br />
Gebäude gemeint sein. Ganz offiziell wurden die beiden „Schwarzbauten“ in Österreich<br />
(Seite 34) und Holland (Seite 56) errichtet. Hinter jeder der geschwärzten Holzfassaden steht<br />
eine erwähnenswerte Architektur, auch wenn sie ganz unterschiedliche Ansätze verfolgt<br />
und verschiedene Wohnwelten Wirklichkeit werden lässt. Nicht nur diese beiden Häuser<br />
beweisen: Das Geheimnis des Erfolges ist es, gewöhnliche Dinge ungewöhnlich gut zu<br />
machen (John D. Rockefeller). Also, machen Sie’s gut!<br />
Ihr<br />
Christoph Maria Dauner,<br />
Chefredakteur mikado<br />
Bis 31.12.2011 mitmachen: Beim<br />
mikado-web-award 2011<br />
gibt’s drei iPad2 zu gewinnen!<br />
www.mikado-online.de<br />
www.mikado-online.de 3
4<br />
mikado 12.2011 Inhalt<br />
Holz erobert Europa<br />
Europäische Staaten entdecken immer mehr die Vorzüge<br />
des Holzbaus. Dabei haben manche eine lange<br />
Holzbautradition, für andere ist Holz ein völlig neues<br />
Baumaterial. Egal ob Skandinavien, die Niederlande<br />
oder Südeuropa – für deutsche Holzbauer sind das<br />
interessante Märkte. Seite 12<br />
Thema des Monats: Internationaler Holzbau<br />
12 | Finnland<br />
Ein internationaler Wettbewerb lieferte Bausystem-<br />
Ideen für preisgünstige Mehrgeschosser.<br />
16 | Niederlande<br />
Ein bayerisches Holzbauunternehmen ertüchtigte<br />
eine niederländische Reihenhauszeile mit vor-<br />
gefertigten Holzrahmenbauelementen.<br />
20 | Schweden<br />
Theoretisch verfügen die Holzbauer in Schweden<br />
über ein hohes Maß an Kompetenz. Praktisch<br />
kann die realisierte Qualität mit dem Standard im<br />
deutschsprachigen Raum nicht mithalten.<br />
24 | Portugal<br />
Die Gemeinde Anadia in Portugal hat jetzt eine<br />
eigene Sportarena für Radrennen: das Velodrom.<br />
Sanierung und Ausbau<br />
28 | Gerüste<br />
Schutz- und Arbeitsgerüste führen sicher in die<br />
Höhe und schützen vor dem Absturz. Sie<br />
sind daher gemäß den Vorschriften einwandfrei<br />
herzustellen.<br />
mikado 12.2011<br />
E2VOLuTION TEAM ARuP<br />
Black Beauty mit vier Geschossen<br />
Residenz 2.0 nennt Architekt Pieter Weijnen sein<br />
ungewöhnliches Holzwohnhaus in Amsterdam. Der auch<br />
als Schwarzes Haus bekannte Viergeschosser ist in eine<br />
typisch niederländische Baulücke mit 6 m Breite und<br />
12 m Tiefe eingepasst und die optimierte Version eines<br />
vorangegangenen Prototypen. Seite 56<br />
Details im Griff<br />
31 | Schiebeläden<br />
Schützende Bauteile wie Schiebeläden sind der<br />
Witterung sehr intensiv ausgesetzt. Deshalb ist bei<br />
ihrer Konstruktion besondere Sorgfalt wichtig.<br />
Architektur<br />
34 | Vorarlberg<br />
Von außen sieht das Haus klein und geheimnisvoll<br />
aus, innen entfaltet es ein anregendes Spiel<br />
mit Ebenen, Wandscheiben und Blickachsen.<br />
Messe<br />
40 | Dach+Holz International 2012<br />
Das Branchenhighlight des Jahres 2012 ist die<br />
„Dach+Holz International“. Der Deutsche Holzbautag<br />
ergänzt das Programm.<br />
Zimmermeisterdach<br />
48 | Flachdach-Fenster<br />
Eine spezielle Konstruktion macht das neue<br />
Flachdach-Fenster von Velux durchsturzsicher.<br />
I SEE FOR YOu – FÖLLMI PHOTOGRAPHY
Baustellensicherheit<br />
Auf dem Bau lebt man gefährlich,<br />
besonders als Zimmerer. Fachgerecht<br />
eingesetzt, machen Hilfsmittel<br />
das Leben am Arbeitsplatz<br />
leichter und vor allem sicherer.<br />
Nur für Abonnenten<br />
Titel:<br />
Robert Fessler;<br />
Interferenz<br />
Daylight GmbH;<br />
I See For You –<br />
Föllmi<br />
Photography<br />
Ein Magazin der<br />
WEKA MEDIA<br />
GmbH & Co. KG<br />
50 | Lichtplanung<br />
In Zeiten von Verdichtung, Ausbau und Sanierung<br />
werden Dachgeschosse regelmäßig als Wohn- und<br />
Arbeitsräume gestaltet. „Lichtröhren“ bringen<br />
Tageslicht auch in die entferntesten Winkel und<br />
werten das Gebäude <strong>auf</strong>.<br />
Holzwelten<br />
56 | Niederlande<br />
Das mehrgeschossige Wohnhaus schließt eine<br />
Baulücke in einem typischen Amsterdamer<br />
Straßenzug und setzt dabei ein Zeichen in Sachen<br />
Fantasie, Experimentierfreude, Energieeffizienz und<br />
Holzverwendung.<br />
Rubriken<br />
3 | Editorial<br />
6 | Kurz und bündig<br />
42 | Tipps und Termine<br />
42 | Verband aktuell<br />
43 | Produkte<br />
46 | Branchenführer<br />
53 | Unternehmen<br />
62 | Vorschau/Impressum<br />
P R E M I U M Q U A L I T Ä T<br />
DELTA® schützt Werte. Spart Energie. Schafft Komfort.<br />
DELTA®-<br />
Lösungen<br />
für die Holzrahmenbauweise<br />
Holz sorgt für ein angenehmes Wohnklima.<br />
Die DELTA®-Systeme bieten deshalb viele<br />
gestalterische Möglichkeiten und gute bau-<br />
physikalische Werte – von der Bodenplatte<br />
über die Fassade bis zum Dach. Professionelle<br />
Lösungen, um Wärmeverluste zu vermeiden.<br />
Dörken GmbH & Co. KG · 58311 Herdecke<br />
Tel.: 0 23 30/63-0 · Fax: 0 23 30/63-355<br />
bvf@doerken.de · www.doerken.de<br />
Ein Unternehmen der Dörken-Gruppe<br />
www.mikado-online.de 5
mikado-Interview<br />
6<br />
kurz & bündig<br />
„Der Holzbau boomt europaweit“<br />
Fast überall gewinnt der Holzbau an Bedeutung. mikado befragte<br />
dazu Prof. Uwe Germerott, Geschäftsführer des Forum Holzbau,<br />
der neben dem Internationalen Holzbau-Forum (IHF) in Garmisch<br />
auch Kongresse im europäischen Ausland mitorganisiert.<br />
mikado: Herr Prof. Germerott,<br />
wie sieht die Situation des Holzbaus<br />
außerhalb der deutschsprachigen<br />
Länder aus?<br />
Prof. Uwe Germerott: Gut. In den<br />
Ländern, die schon eine Holzbautradition<br />
und eine relativ<br />
hohe Holzbauquote im Einfa-<br />
Sie veranstalteten große Holzbau-Kongresse<br />
in Russland,<br />
Frankreich und Italien. Warum<br />
gerade dort?<br />
Das sind alles große Wachstumsmärkte,<br />
die gegenüber den<br />
deutschsprachigen Ländern in<br />
der umsetzung von Holzbauten<br />
noch zurückliegen. Deshalb kamen<br />
aus diesen drei Ländern<br />
Branchenvertreter <strong>auf</strong> uns zu und<br />
fragten, ob wir nicht bei ihnen<br />
einen Holzbaukongress durchführen<br />
könnten, was wir dann<br />
auch gerne gemacht haben. Das<br />
mikado 12.2011<br />
„Forum Holzbau“ hat sich inzwischen<br />
zur gefragten Marke entwickelt.<br />
Waren die Kongresse in den drei<br />
Ländern ein Erfolg?<br />
In Frankreich und Italien lief es<br />
sehr gut – 500 und 300 Teilnehmer<br />
kamen dort. In Russland lief<br />
es eher mittelmäßig, weil da unsere<br />
Partner plötzlich nicht mehr<br />
richtig mitspielten und die Bewerbung<br />
der Veranstaltung dürftig<br />
ausfiel. Nur 90 Kongressteil-<br />
„Von den positiven Entwicklungen in ganz Europa können vor<br />
allem die Zulieferindustrie und der Ingenieurholzbau profitieren.“<br />
milienhausbau haben, sind momentan<br />
Mehrgeschosser und<br />
Objektbauten Themen, die stark<br />
im Kommen sind. In den anderen<br />
Ländern steigt zumindest<br />
die Holzbauquote im Einfamilienhausbau<br />
seit Jahren an.<br />
nehmer waren es dort. Die waren<br />
allerdings alle sehr zufrieden.<br />
Planen Sie noch weitere Kongresse<br />
in anderen Ländern?<br />
Ja, in Skandinavien. Voraussichtlich<br />
im August 2012 veranstal-<br />
ten wir einen großen Kongress<br />
im schwedischen Växjö, einer<br />
universitätsstadt mit ehrgeizigen<br />
Holzbauprojekten, bei uns<br />
vor allem bekannt durch seinen<br />
Achtgeschosser. In Schweden beträgt<br />
die Holzbauquote im Einfamilienhausbau<br />
rund 80 Prozent.<br />
Seit einiger Zeit wendet sich das<br />
Land ambitionierteren Projekten<br />
zu und forciert den Holzbau mit<br />
Förderprogrammen.<br />
Wie ist denn die Situation in<br />
Frankreich?<br />
In Frankreich haben wir eine ungewöhnlich<br />
hohe Aktivität im Einfamilienhausbau:<br />
rund 240 000<br />
Gebäude entstehen dort pro Jahr,<br />
in Deutschland nur rund 100 000.<br />
Die Holzbauquote liegt hier so<br />
zwischen 4 und 5 Prozent. Aber<br />
es gibt ein staatliches Programm<br />
zur Steigerung der Holzbau-<br />
quote. Stark zunehmend ist der<br />
Objektbau, vor allem von Schulen<br />
und Kindergärten.
Wie sieht es in Italien aus?<br />
In Italien ist die Bauwirtschaft<br />
stark rückläufig, die Holzbauquote<br />
stieg aber die letzten Jahre<br />
stetig an, vor allem im Einfamilienhausbereich<br />
bei den Fertighäusern.<br />
Auch Mehrgeschosser<br />
sind inzwischen ein Thema, vor<br />
allem in Erdbebengebieten.<br />
Wie in Russland?<br />
Auch Russland hat ein sehr ehrgeiziges<br />
Programm: Die nächsten<br />
Jahre sollen dort eine Million<br />
Holzhäuser entstehen – industriell<br />
produzierte Holzhäuser. Holz<br />
ist im Überfluss vorhanden, aber<br />
die industrielle Produktion steckt<br />
noch in den Kinderschuhen. Die<br />
meisten Häuser werden noch im<br />
Blockbau umgesetzt.<br />
Wer im deutschsprachigen Raum<br />
kann von diesen positiven Entwicklungen<br />
profitieren?<br />
Profitieren kann vor allem die<br />
Zulieferindustrie: Bauprodukt-,<br />
kurz & bündig<br />
Großbritannien<br />
▴ Prof. uwe Germerott<br />
sieht überall eine<br />
positive Entwicklung<br />
für den Holzbau<br />
Maschinen- und Werkzeughersteller.<br />
Bei den Holzbauunternehmen<br />
sind vor allem Spezialisten<br />
für Ingenieurholzbau<br />
gefragt – inklusive der Hersteller<br />
von Brettschichtholzträgern<br />
und Verbindern.<br />
Herr Prof. Germerott, herzlichen<br />
Dank für das interessante Gespräch.<br />
Eroberung leicht gemacht<br />
Deutsche Handwerker sind<br />
<strong>auf</strong>grund ihrer fundierten<br />
Ausbildung und ihrer Zuverlässigkeit<br />
in Großbritannien sehr<br />
gefragt. Über Registrierungs-,<br />
Melde- und Genehmigungspflichten,<br />
Zertifizierungen, Normen<br />
und Steuern sowie über den<br />
hohen Stellenwert der Arbeitssicherheit<br />
<strong>auf</strong> dortigen Baustellen<br />
informieren zwei kostenfreie<br />
Broschüren der Landesgewerbeförderungsstelle<br />
des nordrheinwestfälischen<br />
Handwerks (LGH): „Arbeiten in Großbritannien“<br />
und „Health und Safety <strong>auf</strong> Baustellen in<br />
Großbritannien“. Nach dieser Lektüre können Handwerker<br />
die Fallgruben, die <strong>auf</strong> britischem Boden lauern,<br />
elegant umgehen.<br />
www.lgh.de → Publikationen → Außenwirtschaft<br />
3d-cad/cam für den holzsystembau<br />
Gute Gründe für hsbCAD:<br />
Technologieführung <strong>auf</strong> AutoCAD ® -Basis<br />
Durchgängige und intelligente 3D-Gesamtlösung<br />
Intuitives Konstruieren erzeugt zuverlässige Ergebnisse<br />
Produktivitätssteigerung mittels Durchgängigkeit und Parametrik<br />
Fehlervermeidung durch Dynamisches Verhalten der Bauteile<br />
Effi zienz durch individuelle Anpassung<br />
Einsatzbereiche und Lösungen für:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Besuchen Sie uns <strong>auf</strong> folgenden Messen und Veranstaltungen:<br />
Internationales Holzbau-Forum (IHF) 2011, Garmisch Partenkirchen,<br />
7. 12. bis 9. 12. 2011<br />
Dach+Holz International, Stuttgart, 31. 1. bis 3. 2. 2012<br />
Forum Edilizia in Legno 2012, Verona (Italien), 22. 3. bis 23. 3. 2012<br />
HOLZ-HANDWERK 2012, Nürnberg, 21. bis 24. 3. 2012<br />
www.mikado-online.de 7<br />
ITW Befestigungssysteme GmbH hohe buchleuthe 9a d-87600 k<strong>auf</strong>beuren info@hsbcad.de www.hsbCAD.de
8<br />
Hamburg<br />
kurz & bündig<br />
Die Null muss stehen<br />
Ein „Zero Emission Pavillon“ stand anlässlich der Hamburger<br />
Klimawoche <strong>auf</strong> dem dortigen Rathausmarkt, entworfen vom<br />
Berliner Architekturbüro „Partner und Partner“. Das temporäre Gebäude<br />
bestand aus Ästen, die zu einem Raumfachwerk verbunden<br />
und dann in Form geschnitten wurden. Sie bildeten sowohl die<br />
tragende Konstruktion als auch die raumprägende Hülle, stammten<br />
aus der Region und wurden nach dem Abbau zerhäckselt und<br />
kompostiert. www.partnerundpartner.com<br />
mikado 12.2011<br />
Holzmarketing<br />
Essen, 10. – 14. Januar | www.deubau.de<br />
Auf der DEUBAU 2012 präsentieren Aussteller aller Baubereiche<br />
neue Lösungen und Technologien des nachhaltigen Bauens.<br />
Hochbau, Ausbau, Tiefbau – lassen Sie sich inspirieren<br />
und freuen Sie sich <strong>auf</strong> ein attraktives Rahmenprogramm.<br />
Herzlich willkommen <strong>auf</strong> der DEUBAU 2012!<br />
PARTNERuNDPARTNER<br />
Infoverein ersteigert Marke<br />
Bei der öffentlichen Versteigerung der Wortmarke<br />
„Informationsdienst Holz“ gab der Informationsverein<br />
Holz das höchste Angebot ab und erhielt<br />
den Zuschlag. Durch den K<strong>auf</strong> bleibt die bekannte<br />
Marke in der Branche und steht wieder der gesamten<br />
Forst- und Holzwirtschaft zur Verfügung. Der<br />
Informationsverein erklärte, ihm sei „nach wie vor<br />
daran gelegen, die seit Bestehen der Zukunft Holz<br />
GmbH betriebene Zusammenarbeit fortzuführen“.<br />
Da die <strong>auf</strong>gebrachten Mittel den Jahreshaushalt des<br />
Informationsvereins deutlich überschritten, fanden<br />
sich 15 Mitgliedsunternehmen bereit, das Geld als<br />
unbefristetes Darlehen zur Verfügung zu stellen.<br />
www.informationsvereinholz.com<br />
Mit der Bahn zur DEUBAU<br />
ab 99,- EUR inkl. Tages-Eintrittskarte.<br />
Hin- und Rückfahrt in der 2. Klasse. Buchbar und<br />
Infos unter dem Stichwort „DEUBAU“ über Telefon<br />
+49. (0) 1805.311153 (0,14 Euro/Min., Mobilfunk<br />
max. 0,42 Euro/Min.)<br />
oder unter www.deubau.de
Möbeldesign<br />
Frage des Monats<br />
kurz & bündig<br />
Aus zwei mach eins<br />
Eine im Winter warme Tischplatte? Der luxemburgische<br />
Designer Michaël Harboun stellt dafür mit seinem „Warmpath“<br />
ein verblüffendes Konzept vor – noch dazu ein gestalterisch<br />
sehr schönes: Er verbindet eine große Tischplatte mit<br />
einem Kaminofen zu einem skulpturalen Möbelstück. Der Kaminofen<br />
trägt die Platte und die entstehende Heißluft strömt<br />
von seiner Seite durch einen breiten, in die Tischplatte integrierten<br />
Hohlraum zur anderen Seite und dort in den eigentlichen<br />
Kamin. Das Material für die Umsetzung seiner Erfindung<br />
steht allerdings noch nicht genau fest. Bisher gibt es deshalb<br />
nur experimentelle Prototypen. www.michaelharboun.com<br />
Photovoltaik<br />
Solarstrom lohnt sich<br />
Zwar sinkt die Einspeisungsvergütung für neue Photovoltaikanlagen<br />
zum Jahreswechsel von 28,74 <strong>auf</strong><br />
24,43 Cent/kWh, trotzdem lohnt sich die Investition weiterhin<br />
– dar<strong>auf</strong> weist der Bundesverband Solarwirtschaft hin.<br />
Die Preise für Photovoltaikanlagen sind auch 2011 gesunken.<br />
Durch einen starken Wettbewerb, Innovationserfolge<br />
und hohe Produktionszahlen haben sie sich seit 2007 halbiert.<br />
Kostenfreie Verbraucherinformationen stellt der Verband<br />
im Internet bereit. www.solartechnikberater.de<br />
Für die energetische Fassadenmodernisierung mit<br />
vorgefertigten Holzbauelementen existiert ein großer<br />
Markt. Ist das für Ihr unternehmen interessant?<br />
A) Ja, das habe ich auch schon gemacht.<br />
B) Bisher noch nicht, aber da möchte ich demnächst<br />
einsteigen.<br />
C) Nein, das ist nichts für mich.<br />
Stimmen Sie ab im Internet: www.mikado-online.de<br />
MICHAëL HARBOuN<br />
wir stellen aus vom<br />
07.-09.12.2011<br />
Garmisch<br />
31.01.-03.02.2012<br />
Stuttgart<br />
Halle 1, Stand 301<br />
Vorteile<br />
• Leicht demontierbar<br />
• Ohne Vorbohren<br />
• Belastbar <strong>auf</strong> Druck und Zug,<br />
mit Aushängesicherung<br />
• Geringe Produktionskosten<br />
• Belastung in Einschubrichtung<br />
• Belastung entgegen der<br />
Einschubrichtung<br />
• Mit Aushängesicherung<br />
• Keine spezielle Frässchablone nötig<br />
GH–HT ZUGANKER<br />
Vorteile<br />
• Reduzierte Höhe und Breite<br />
mit Zulassung<br />
• Kurzer Steg<br />
• Für hohe Zugkräfte bis 85,2 kN<br />
• Optimiertes Nagelbild für Stützenanschlüsse<br />
• Montage über Zwischenschicht<br />
• Befestigung mit GH Rillen-/Ankernägel oder GH Schraube Z-9.1-375<br />
• Durch die Verwendung von Druckplatten können die Zuglasten erhöht werden<br />
• Für Anschlüsse Holz/Holz und Holz/Beton<br />
www.holzverbinder.de<br />
www.mikado-online.de 9<br />
GH-HT 34<br />
GH-HT 28<br />
Vorsprung<br />
durch<br />
Spezialisierung!<br />
GH-TOP-UV<br />
VERBINDER<br />
mit Zulassung<br />
Vier starke Typen<br />
GH-HT 22<br />
GH-HT 16<br />
GH-Baubeschläge GmbH<br />
Austraße 34<br />
73235 Weilheim/Teck<br />
Telefon 07023/ 74 3323-0<br />
Telefax 07023/743323-29
10<br />
Haus des Jahres<br />
kurz & bündig<br />
Bravouröser Stallumbau<br />
Den Wettbewerb „Häuser des Jahres – die besten Einfamilienhäuser“<br />
gewann ein alpines Holz-Stein-Haus in<br />
Graubünden: ein ehemaliger Stall, den das Schweizer Büro<br />
„Ruinelli Associati Architetti“ behutsam zum Wohnhaus<br />
umbaute. „Kein anderes Wohnhaus innerhalb der großen<br />
Auswahl konnte so eindeutig überzeugen und begeistern“,<br />
lobte die Jury. Ihr gefiel, dass schon das alte Bauwerk ein<br />
Meisterwerk war und der Architekt nicht <strong>auf</strong> einen deutlichen<br />
Kontrast von Neu und Alt setzte, sondern das Alte<br />
gekonnt weiterbaute. Der Wettbewerb war 2011 erstmals<br />
vom Callwey-Verlag und dem Deutschen Architekturmuseum<br />
ausgelobt worden. Die besten 50 Häuser dokumentiert<br />
ein Buch. www.haeuser-des-jahres.com<br />
20 dB Verbesserung<br />
im Tieftonbereich<br />
mikado 12.2011<br />
CALLWEY-VERLAG<br />
Baum des Jahres<br />
Lärche setzt sich durch<br />
Die Europäische Lärche (Larix decidua) ist Baum des<br />
Jahres 2012. Sie zählt zu den härtesten heimischen<br />
Holzarten. Ein hoher Harzgehalt gibt ihrem Holz eine lange<br />
Dauerhaftigkeit und macht es<br />
für Anwendungen im Außenbereich<br />
attraktiv – ohne dass eine<br />
chemische Imprägnierung notwendig<br />
wäre. Sogar für Wasser-<br />
und Bootsbauten ist das<br />
Holz gut geeignet und hält über<br />
500 Jahre. Zudem sieht es durch<br />
seine rötliche Färbung attraktiv<br />
aus und riecht in frischem<br />
Zustand angenehm aromatisch.<br />
Trotz dieser Qualitäten kommt<br />
die Lärche derzeit nur <strong>auf</strong> etwa<br />
ein Prozent der Waldfläche vor.<br />
Ein Grund liegt darin, dass sie<br />
eine Lichtbaumart ist und beim<br />
Wachsen keine starke Verschattung<br />
durch andere Baumarten<br />
verträgt. Deshalb kommen die<br />
größten Bestände vor allem in<br />
Gebirgsräumen oder in speziell<br />
dafür bewirtschafteten Waldflächen vor. Neuerdings<br />
setzen Förster aber verstärkt <strong>auf</strong> diesen Baum, weil er<br />
robust und wenig krankheitsanfällig ist.<br />
www.baum-des-jahres.de<br />
Schallschutz im Element<br />
LIGNATUR Decken- und Dachelemente haben hervorragende<br />
schalldämmende Eigenschaften bei<br />
geringem Eigengewicht und minimaler Höhe.<br />
Sie wollen mehr wissen? Wir beraten Sie gerne.<br />
Telefon +41 (0)71 353 04 10<br />
Lignatur AG<br />
CH-9104 Waldstatt<br />
info@lignatur.ch<br />
www.lignatur.ch<br />
A. ROLOFF/WWW.BAuM-DES-JAHRES.DE
Gewinnspiel Anzeige<br />
▴<br />
Bequem und nah zur Messe: Hotel Pullman<br />
DACH+HOLZ International 2012<br />
Stuttgart von seiner besten Seite<br />
Die Messegesellschaft GHM und mikado verlosen je zwei Tageskarten (1./2. Februar<br />
2012) zur DACH+HOLZ International, zwei Übernachtungen im Hotel „Pullman Fontana“<br />
(DZ inkl. Frühstück) und zwei Premiumkarten für das Friedrichsbau Varieté (2. 2. 2012).<br />
Zur DACH+HOLZ International<br />
2012 vom 31. Januar bis 3. Februar<br />
2012 steht Stuttgart im Zentrum<br />
der Dach- und Holzbaubranche.<br />
Dachdecker, Zimmerer, Bauklempner,<br />
Planer, Architekten und Ingenieure<br />
aus dem In- und Ausland finden <strong>auf</strong><br />
der Messe die neuesten Produkte für<br />
▴ Die Revue im Stuttgarter Friedrichsbau Varieté bietet beste unterhaltung im Stil der 1920er-Jahre<br />
▾ 550 Aussteller<br />
zeigen Trends<br />
und Neuheiten<br />
<strong>auf</strong> der<br />
DACH+HOLZ<br />
International 2012<br />
den beruflichen Alltag. Das Angebotsspektrum<br />
der DACH+HOLZ International<br />
reicht von der Fassade und<br />
dem Steil- oder Flachdach bis hin zu<br />
Holzbau, Technik und Werkzeugen.<br />
Kurzum: Die 550 Aussteller zeigen<br />
Lösungen für alle Belange rund um<br />
die Gebäudehülle.<br />
Europameisterschaft der<br />
Zimmerer im Messeatrium<br />
Die vielen Produktneuheiten der Messe<br />
begleitet ein Tagungs- und Kongressprogramm,<br />
das viel Information<br />
für den beruflichen Alltag verspricht.<br />
So versorgen sowohl das Fassadenforum<br />
in Halle 7 (an allen Messetagen),<br />
der Tag der Wohnungswirtschaft (am<br />
1. Februar 2012) als auch das Architektenforum<br />
(am 2. Februar 2012)<br />
Fachexperten mit branchenübergreifenden<br />
Informationen. Ein weiterer<br />
Höhepunkt für Fachbesucher, Aussteller<br />
und Medien stellt die Europameisterschaft<br />
der Zimmerer dar, die<br />
parallel zur Messe stattfindet. Drei<br />
Tage lang werden hier jeweils die<br />
besten Zimmerergesellen aus ganz<br />
Europa gegeneinander antreten. Am<br />
Messefreitag wird der Europameister<br />
gekürt.<br />
So können Sie gewinnen!<br />
Um an der Verlosung teilzunehmen,<br />
beantworten Sie uns bitte bis 31. Dezember<br />
2011 einfach die folgende<br />
Frage:<br />
▸ An welchen Wochentagen findet<br />
die DACH+HOLZ International<br />
2012 statt?<br />
A: Samstag bis Montag<br />
B: Montag bis Mittwoch<br />
C: Dienstag bis Freitag<br />
Mitspielen können Sie unter www.<br />
mikado-online.de. Dort finden Sie<br />
auch die detaillierten Teilnahme-<br />
bedingungen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
▪<br />
www.mikado-online.de 11
Thema des Monats Internationaler Holzbau<br />
12 mikado 12.2011
Das Team von<br />
◂<br />
Arup Deutschland<br />
entwickelte<br />
mit „E 2 volution“<br />
ein Holz-<br />
bausystem,<br />
das mit wenigen<br />
Elementen<br />
eine überraschend<br />
große Vielfalt<br />
an Nutzungstypen<br />
und Grundrissen<br />
sowie ab-<br />
wechslungsreiche<br />
Fassaden<br />
möglich macht<br />
Thema des Monats Internationaler Holzbau<br />
Finnland<br />
Hoher Norden<br />
Die Waldnation Finnland entdeckt den Holzbau jenseits<br />
von Einfamilienhäusern. Ein internationaler Wettbewerb<br />
lieferte Bausystem-Ideen für preisgünstige Mehrgeschosser.<br />
Obwohl das waldreiche Finnland<br />
mit jährlich 60 Mio. Kubikmeter<br />
Einschlag einer der Hauptlieferanten<br />
für die europäische Holzindustrie<br />
ist, gibt es bis heute doch meist Beton<br />
den Vorzug, wenn es um den Bau<br />
mehrgeschossiger Häuser für Wohnungen<br />
oder Büros geht. Doch der<br />
Klimawandel und die schwindenden<br />
Erdölressourcen setzen inzwischen<br />
auch hier einen Prozess des Umdenkens<br />
in Gang.<br />
Innovation durch hochkarätigen<br />
Wettbewerb<br />
Die Stadt Kouvola hat knapp 90 000<br />
Einwohner und spielt <strong>auf</strong>grund ihrer<br />
Lage als Startpunkt der Transsibirischen<br />
Eisenbahn eine zentrale<br />
Logistikrolle für den Frachtverkehr<br />
von Europa über Russland nach Asien.<br />
Inzwischen hat sie das Entwicklungspotenzial<br />
erkannt, das von<br />
industriell hergestellten Holzbausystemen<br />
für den mehrgeschossigen<br />
Wohnungsbau ausgeht.<br />
Deshalb wurde im Oktober 2010<br />
der internationale zweistufige Wettbewerb<br />
„E2 Ecology + Economy<br />
Competition“ für Planungsteams<br />
aus Architekten, Bauingenieuren und<br />
Unternehmen der Holzbauindustrie<br />
ausgeschrieben. Aufgabe war,<br />
ein Holzbausystem zu entwickeln,<br />
das die gestalterischen und konstruktiven<br />
Eigenschaften des Materials<br />
nutzt und die ökologischen und ökonomischen<br />
Vorteile gegenüber der<br />
Massivbauweise demonstriert. Anhand<br />
eines Pilotprojektes <strong>auf</strong> einem<br />
Flussgrundstück war die architektonische<br />
Vielfalt und Flexibilität des<br />
Systems für Wohngebäude mit bis zu<br />
acht Geschossen <strong>auf</strong>zuzeigen.<br />
Die Stadt erhielt 26 Bewerbungen<br />
aus acht Ländern. Nach einer dreiwöchigen<br />
Qualifizierungsphase begannen<br />
vier ausgewählte Teams im<br />
Oktober 2010 ihre Wettbewerbsarbeit.<br />
Die Vorschläge wurden am 17. Januar<br />
2011 eingereicht. Die vier Wettbewerbsteams<br />
waren Arup Deutschland,<br />
Bauart Konstruktion, BIG Architekten<br />
mit Team Timbeco sowie Studio<br />
Suonto Oy.<br />
Am 15. März gab die Jury ihre Entscheidung<br />
bekannt: Das Team von<br />
Arup Deutschland mit HHS Planer +<br />
Architekten und dem Holzbauunternehmen<br />
Finnforest gewann mit dem<br />
Beitrag „E 2 volution“ einen von zwei<br />
1. Preisen.<br />
Die Bewertung erfolgte in den<br />
Kriterien „Industrielles Konzept“,<br />
„Architektur und Städtebau“, „Energie-<br />
und Materialeffizienz“ sowie<br />
„Realisierbarkeit und Wirtschaftlichkeit“.<br />
Allen Beiträgen beschied die<br />
Jury ein hohes Niveau. Die Architektur<br />
zeigt die Leistungsfähigkeit der<br />
Systeme. Die prognostizierten Kosten<br />
erfüllten die Vorgabe: Mit maximal<br />
1500 Euro/m 2 durften sie das Niveau<br />
konventioneller Gebäude nicht<br />
übersteigen.<br />
Systembauweise<br />
schafft Flexibilität<br />
Bei „E 2 volution“ zeigte sich die Jury<br />
von der Klarheit und Einfachheit der<br />
entwickelten Bauweise beeindruckt:<br />
„E 2 volution offers many extremely<br />
interesting starting points for the<br />
industrialized production of multistorey<br />
timber developments.“<br />
Die hohe Festigkeit und Formstabilität<br />
des von Finnforest aus lokalen<br />
Nadelhölzern hergestellten<br />
13
Furnierschichtholzes Kerto bildet<br />
die Grundlage des Systems. Nur drei<br />
Typen von großformatigen, vorgefertigten<br />
plattenförmigen Tragelementen<br />
reichten völlig aus, um<br />
eine überraschend große Vielfalt an<br />
Nutzungstypologien und Grundrisslösungen<br />
zu ermöglichen.<br />
Die Wand-, Decken- und Dach-<br />
elemente bestehen aus Hohlkästen,<br />
die werkseitig mit Wärme- bzw.<br />
Trittschalldämmung, Anschlussteilen<br />
und Bahnen zur Luft- und Wasserdichtigkeit<br />
versehen sind.<br />
Vervollständigt wird das System<br />
durch die außenliegenden, profilierten<br />
Querwände, die die Längsseiten<br />
des Gebäudes strukturieren und als<br />
Auflager für die frei konfigurierbaren<br />
Balkone, Loggien und Wintergärten<br />
dienen.<br />
Montagefolge<br />
Thema des Monats Internationaler Holzbau<br />
14 mikado 12.2011<br />
Der Montagevorgang erfolgt in<br />
Abschnitten von 7,5 m Länge und<br />
beginnt mit dem Aufstellen von rund<br />
12 m hohen Wandscheiben. Anschließend<br />
werden in diese die Decken-<br />
und Dachelemente eingehoben.<br />
So lässt sich innerhalb weniger<br />
Tage ein witterungsgeschützter viergeschossiger<br />
Rohbau erstellen.<br />
Auch höhere Gebäude mit mehr<br />
als vier Geschossen sind prinzipiell<br />
möglich. In diesem Fall wird das viergeschossige<br />
Grundmodul einfach<br />
vertikal übereinandergestapelt.<br />
Die hohe Leistungsfähigkeit<br />
des Systems bezüglich Wärmedämmung,<br />
Schallschutz und Brandschutz<br />
wird vor allem durch eine konsequente<br />
Schichtung der Ausbauelemente<br />
erzielt. Diese sind von den tragenden<br />
Elementen entkoppelt.<br />
▴ Die reizvolle<br />
Lage am Flussufer<br />
war für die<br />
Entwerfer auch<br />
eine große<br />
architektonische<br />
und städtebaulicheHerausforderung<br />
Nachhaltig durch<br />
Anpassungsfähigkeit<br />
Die freie Spannweite der Deckenelemente<br />
über die gesamte Grundrisstiefe<br />
bietet für den Lebenszyklus<br />
des Gebäudes eine außergewöhnliche<br />
Flexibilität für Nutzung und auch<br />
spätere Umnutzungen. Die Wandscheiben<br />
lassen sich weitgehend frei<br />
anordnen und auch austauschen.<br />
Für dieses Pilotprojekt wurden<br />
verschiedene Wohnungsgrößen entwickelt,<br />
von kleinen Appartements<br />
für Singlehaushalte bis hin zu großen<br />
Wohneinheiten für kinderreiche<br />
Familien und Wohngemeinschaften.<br />
Aber auch die Schaffung gewerblich<br />
nutzbarer Bürogrundrisse wäre durch<br />
eine einfache Addition der Spannweiten<br />
problemlos möglich.<br />
Ende des ersten Tages
Die reizvolle Lage zwischen Fluss,<br />
Wohn- und Gewerbegebiet sowie<br />
vierspuriger Straße stellte eine städtebauliche<br />
Herausforderung dar, <strong>auf</strong><br />
die der Entwurf geschickt antwortet:<br />
Die Wohnungen orientieren sich alle<br />
zum Fluss, öffentliche Wege durchziehen<br />
das Quartier und das Ufer ist<br />
öffentlich nutzbar.<br />
E 2 volution ist <strong>auf</strong> Wachstum ausgelegt.<br />
Während der Pilotphase werden<br />
nur die großformatigen Haupttragelemente<br />
vorgefertigt. Trotz der<br />
etwas höheren Produktionskosten<br />
sind die Bauerstellungskosten <strong>auf</strong>grund<br />
der verringerten Bauzeit mit<br />
der Stahlbetonbauweise vergleichbar.<br />
Mit der Verbreitung des Systems<br />
in Skandinavien ließen sich dann<br />
flexible Elemente wie Außenverkleidungen,<br />
Fenster und Installationen<br />
in den Vorfertigungsprozess einbinden,<br />
was die Kosten um etwa weitere<br />
10 % senkt.<br />
Aimo Ahti, Entwicklungsleiter der<br />
Stadt Kouvola, berichtete am 27. Oktober<br />
2011 beim Wood Day in Helsinki,<br />
dass nun aus den Ergebnissen<br />
des Wettbewerbs und verschiedener<br />
Forschungsprojekte ein Bebauungsplan<br />
für eine Siedlung aus mehrgeschossigen<br />
Gebäuden entwickelt<br />
wird. Bereits 2012 soll der Bau eines<br />
Studentenwohnheims, einer Tagespflegeeinrichtung<br />
und einer Schule<br />
beginnen.<br />
Finnlands Liebe zu<br />
Mehrgeschossern wächst<br />
Parallel zum Projekt in Kouvola<br />
tut sich was im mehrgeschossigen<br />
Holzbau in Finnland. Die Universitäten<br />
von Tampere und Oulou<br />
Thema des Monats Internationaler Holzbau<br />
führten heuer eine Bewohnerumfrage<br />
bei sechs Hausverwaltungsunternehmen<br />
durch, die mehrgeschossige<br />
Holzbauten in mehreren finnischen<br />
Städten betreiben. Aus 158 Wohneinheiten<br />
gab es 118 Antworten zum<br />
Thema Akzeptanz und Zufriedenheit.<br />
Für mehr als die Hälfte der Befragten<br />
spielte die Holzstruktur eine<br />
entscheidende Rolle bei der Wohnungswahl.<br />
Rund 84 % leben sehr<br />
viel lieber in ihrer Wohnung in einem<br />
mehrgeschossigen Holzbau als in ihrer<br />
vorherigen Wohnung und sind<br />
sehr zufrieden mit ihrer Wohnsituation.<br />
In weiteren Antworten bescheinigen<br />
die Bewohner den Aspekten<br />
Wärmedämmung, Raumtemperatur,<br />
Schallschutz und Belüftung mehrheitlich<br />
eine hohe Zufriedenheit.<br />
Die Stadt Helsinki betreibt ein<br />
Bauprogramm zur Entwicklung<br />
von Mehrgeschossern. Im Stadtteil<br />
Viikki l<strong>auf</strong>en seit Juni dieses Jahres<br />
die Bauarbeiten für eine mehrteilige<br />
Wohnanlage mit 103 Wohnungen<br />
und über 6300 m 2 Wohnfläche. Für<br />
die bis zu vier Stockwerke hohen Gebäude<br />
setzen Projektentwickler Etera<br />
und HMV Architekten das Multi-<br />
Storey-System von Finnforest ein,<br />
das mit Pfosten-Riegel-Wänden aus<br />
Kerto und Kerto-Ripa-Elementen für<br />
Decken und Dächer arbeitet. Durch<br />
den hohen industriellen Vorfertigungsgrad<br />
kann ein Dreigeschosser<br />
innerhalb einer Woche mit Dachelementen<br />
versehen und nach sechs Wochen<br />
der Rohbau an die Ausbaugewerke<br />
übergeben werden.<br />
Finnforest nutzt seine Erfahrun-<br />
gen international. Es entstehen mo-<br />
mentan in Göteborg zwei Sechs-<br />
geschosser und in Paris eines der<br />
Steckbrief<br />
Wettbewerb:<br />
„E2 – Timber Development Competition:<br />
Ecology + Economy“<br />
Entwicklung eines nachhaltigen<br />
und kosteneffizienten Holzhochhauses<br />
in Systembauweise<br />
Auslober:<br />
Stadt Kouvola<br />
FI-45100 Kouvola<br />
www.kouvola.fi<br />
Ausarbeitungszeitraum:<br />
Oktober 2010 bis Januar 2011<br />
Projekt-Team „E2volution“: Arup GmbH<br />
D-10623 Berlin<br />
www.arup.com<br />
HHS Planer + Architekten AG<br />
D-34119 Kassel<br />
www.hhs.ag<br />
Tu Darmstadt<br />
ee – Fachgebiet Entwerfen<br />
und Energieeffizientes Bauen<br />
D-64287 Darmstadt<br />
www.ee.architektur.tudarmstadt.de<br />
Finnforest Merk GmbH<br />
D-86551 Aichach<br />
www.finnforest.de<br />
ersten mehrgeschossigen Holz-<br />
Mietshäuser Frankreichs. Und in<br />
Russland erhalten drei Gebäude<br />
Geschossdecken aus Kerto. Die<br />
Adaption eines industriell vorgefertigten,<br />
mehrgeschossigen Holzbausystems<br />
an die Anforderungen<br />
und Normen des deutschen Marktes<br />
steht am Standort im schwäbi-<br />
schen Aichach im Fokus für das kommende<br />
Jahr. Anja Thurik, Aichach ▪<br />
Ende des zweiten Tages Beginn des nächsten Moduls<br />
www.mikado-online.de 15<br />
E 2 VOLuTION TEAM ARuP
Thema des Monats Internationaler Holzbau<br />
Niederlande<br />
Operation am bewohnten Objekt<br />
Ein schwäbisches Holzbauunternehmen ertüchtigte die Außenhülle einer<br />
niederländischen Reihenhauszeile mit vorgefertigten Holzrahmenbauelementen.<br />
Die Bewohner konnten während der Bauarbeiten in ihren Häusern bleiben.<br />
16 mikado 12.2011
3D-Planung der Holzrahmenbauelemente mit CAD<br />
Vor der<br />
▸<br />
Sanierung: Die<br />
Fassade<br />
wirkt eintönig<br />
und trist.<br />
Die fehlende<br />
Wärme-<br />
dämmung sorgt<br />
für einen<br />
hohen Energie-<br />
verbrauch<br />
◂ Nach der<br />
Sanierung: Die<br />
Schindelbekleidung<br />
gliedert<br />
die Fassade und<br />
betont die<br />
Horizontale. Die<br />
gute Wärmedämmung<br />
sorgt<br />
für Passivhausstandard<br />
Die Reihenhaussiedlung im niederländischen<br />
Tilburg stammt<br />
aus den 1970er-Jahren. Wärmedämmung<br />
war damals kein Thema und<br />
entsprechend hoch ist der Energieverbrauch:<br />
150 bis 200 kWh/(m2a). Die energetische Sanierung sollte<br />
im bewohnten Zustand stattfinden,<br />
möglichst schnell und mit möglichst<br />
geringen Belastungen. Vorgefertigte<br />
Holzrahmenbauelemente waren die<br />
logische Konsequenz.<br />
Das niederländische Architekturbüro<br />
Kuin & Kuin bekam März 2010<br />
den Auftrag für ein Pilotprojekt mit<br />
Thema des Monats Internationaler Holzbau<br />
acht Wohneinheiten. Das schwäbische<br />
Holzbauunternehmen Gumpp<br />
& Maier war von Anfang an mit im<br />
Boot und unterstützte die Planung mit<br />
Erfahrungen, die es im Rahmen des<br />
europäischen Forschungsprojekts TES<br />
EnergyFacade gewonnen hatte. Der<br />
Kontakt war über die Wohnungsbau-<br />
genossenschaft und den Passivhausberater<br />
entstanden.<br />
Das Ziel war ehrgeizig: Auf weni-<br />
ger als 25 kWh/(m 2 a) sollte der Energiebedarf<br />
sinken, also <strong>auf</strong> den „Ener-<br />
Phit-Standard“, den das Passivhaus-<br />
Institut Darmstadt für Sanierungen<br />
www.mikado-online.de 17
entwickelte. Zugleich sollte die Reihenhauszeile<br />
eine so hohe Qualität<br />
erreichen, dass sie noch für 50 Jahre<br />
bewohnbar bleibt.<br />
Neben der technischen Ausstattung<br />
war vor allem die Verbesserung<br />
der Gebäudehülle entscheidend. Das<br />
hieß: eine neue Fassade mit dreifach<br />
verglasten Fenstern, ein neues Dach,<br />
eine Lüftungsanlage und eine Solaranlage.<br />
Im Inneren jedoch wurde<br />
nicht renoviert, denn alle Bewohner<br />
TES EnergyFacade<br />
Die Sanierung der Reihenhauszeile<br />
in Tilburg basiert <strong>auf</strong> dem<br />
Forschungsprojekt TES Energy-<br />
Facade, das zwischen 2008<br />
und 2010 von einem Netzwerk<br />
deutscher, finnischer und<br />
norwegischer Partner durchgeführt<br />
wurde, unter anderem<br />
vom Holzbauunternehmen<br />
Gumpp & Maier. Sein Ziel war<br />
die Entwicklung einer Fassadensanierungsmethode<br />
mit holzbasierten<br />
Elemente. Es entstanden<br />
innovative Lösungen, die<br />
den Holzbau für die Sanierung<br />
von Gebäuden aus den 1950erbis<br />
1980er-Jahren wettbewerbsfähig<br />
machen. Das Projektteam<br />
erhielt dafür 2011 den<br />
Deutschen Holzbaupreis und<br />
den Schweighofer Prize.<br />
www.tesenergyfacade.com<br />
Thema des Monats Internationaler Holzbau<br />
18 mikado 12.2011<br />
sollten während der Bauarbeiten weiter<br />
darin wohnen. Die neue Hülle<br />
musste deshalb einfach und schnell<br />
überstülpbar sein.<br />
Vorfertigung verlangt exaktes<br />
Bestands<strong>auf</strong>maß<br />
Eine Sanierung mit vorgefertigten<br />
Großelementen ist deutlich schwieriger<br />
als ein Neubau. Damit der neue<br />
„Anzug“ passt, muss der künftige<br />
Detailschnitt Tr<strong>auf</strong>punkt<br />
Die Fassaden-<br />
▴<br />
elemente<br />
waren hausbreit,<br />
geschosshoch<br />
und enthielten<br />
bereits die<br />
Fenster. Ihre<br />
Bekleidung mit<br />
Schindeln<br />
erfolgte nach der<br />
Montage<br />
„Träger“ vorher genau vermessen<br />
werden. Während bei einem Neubau<br />
nicht <strong>auf</strong>fällt, wenn ein Fenster bei<br />
der Realisierung einige Zentimeter<br />
gegenüber der Planung verrutscht, ist<br />
das bei einem Fassadenelement völlig<br />
inakzeptabel: Die neue Fensteröffnung<br />
muss exakt vor der bestehenden<br />
sitzen, sonst wird es peinlich.<br />
Entscheidende Bedeutung kommt<br />
daher dem Aufmaß zu. Moderne<br />
Methoden wie Photogrammetrie,<br />
Dach (von außen nach innen):<br />
Dachziegel<br />
Konterlattung 3 cm<br />
Lattung 3 cm<br />
DWD-Holzfaserplatte 1,6 cm<br />
Koppelpfetten/Zellulosedämmung 38 cm<br />
OSB-Platte 1,5 cm<br />
Installationshohlraum 10 cm<br />
Spansandwichplatte (Bestand)<br />
Außenwand (von außen nach innen):<br />
Faserzementschindeln<br />
Lattung 3,8 cm<br />
Konterlattung 3,8 cm<br />
Holzweichfaserplatte 5,2 cm<br />
Holzrahmen/Zellulosedämmung 30 cm<br />
OSB-Platte 1 cm<br />
Lückendämmung Zellulose 5 cm (<strong>auf</strong> der Baustelle<br />
eingeblasen)<br />
Kalksandstein 11 cm (Bestand)
Tachymetrie und Laser-Scanning liefern<br />
präzise Daten. Eine große Herausforderung<br />
stellt deren Integration<br />
in den CAD/CAM-Prozess dar. Das<br />
Aufmaß liefert ein 3D-CAD-Modell,<br />
das so weiterbearbeitet wird, dass<br />
sich daraus am Ende exakt passende<br />
Großelemente fertigen lassen.<br />
Bei diesem Projekt wurde der Bestand<br />
mit Tachymetrie <strong>auf</strong>genommen<br />
und im Anschluss in die CAD/CAM-<br />
Software von Sema eingegeben.<br />
Das war schwierig, denn die Außenwand<br />
war zweischalig <strong>auf</strong>gebaut: innen<br />
eine Wand aus Kalksandstein,<br />
außen eine aus Klinker. Da die äußere<br />
erst kurz vor der Sanierung abgebaut<br />
werden konnte, galt es, die innere so<br />
gut wie möglich abzuschätzen. Fenster-<br />
und Türlaibungen ließen sich<br />
manuell einmessen. Der Rest wurde<br />
aus alten Bauplänen abgeleitet.<br />
Baumethode kommt bei den<br />
Bewohnern gut an<br />
Der Ausbau der Fenster war die einzige<br />
„Beschädigung“ der bestehenden<br />
Gebäudehülle und damit der einzig<br />
wesentliche Eingriff in die „Privatsphäre“<br />
der Bewohner. Er dauerte nur<br />
kurz und ansonsten konnten die Bewohner<br />
ihr gewohntes Leben relativ<br />
ungestört fortführen.<br />
Für die Bauunternehmen war es<br />
jedoch schwierig, in dem bewohnten<br />
Straßenzug mit seinen begrünten<br />
Vorgärten und Gärten ausreichend<br />
Thema des Monats Internationaler Holzbau<br />
GuMPP & MAIER<br />
◂ Auch die<br />
Dachflächen<br />
erhielten<br />
Holzrahmenbauelemente.<br />
Die alte Konstruktion<br />
blieb<br />
bestehen, nur<br />
die Deckung<br />
wurde entfernt<br />
Platz für die Anlieferung, die Lagerung<br />
und die Montagearbeiten zu<br />
finden. Es gelang mit einem ausgefeilten<br />
Bauabl<strong>auf</strong>plan und einer<br />
Just-in-time-Vorfertigung und -Lieferung.<br />
Die größten Belästigungen<br />
im Außenbereich waren der Abriss<br />
der Klinkerwand und die Fertigstellung<br />
eines Fundaments für die neue<br />
Holzrahmenbau-Außenwand.<br />
Anfang Mai 2011 begannen die<br />
Baumaßnahmen, Ende Juni waren<br />
sie fertig. 16 Arbeitstage dauerte die<br />
Montage der Holzrahmenbauelemente,<br />
zwei Arbeitstage pro Haus. Die<br />
Erd- und Fundamentarbeiten sowie<br />
der Abbruch der Vormauerschale hatten<br />
jeweils zwei Wochen vorher begonnen.<br />
Die Verlegung der Lüftungsrohre,<br />
das Abdecken des Daches und<br />
das Zurückschneiden der Dachvorsprünge<br />
geschah einen Tag vorher.<br />
Die „Holzbautage“ begannen um<br />
7 Uhr mit dem Ausbau der alten<br />
Fenster. Von 9 bis 15 Uhr wurden<br />
dann die Wand- und Dachelemente<br />
montiert. Die Hauptarbeit war da-<br />
mit erledigt. Der Tag dar<strong>auf</strong> diente<br />
dazu, Restarbeiten auszuführen und<br />
das nächste Haus für die Montage<br />
vorzubereiten.<br />
Die Baumethode fand bei den Bewohnern<br />
eine durchweg positive Resonanz.<br />
Das lag auch daran, dass<br />
sie vorher genau informiert wurden,<br />
wann welche Baumaßnahmen stattfinden<br />
und mit welchen Beeinträchtigungen<br />
zu rechnen ist. So entstand<br />
eine wohlwollende Grundstimmung<br />
und Beschwerden blieben aus.<br />
Was sich aus den Erfahrungen<br />
lernen lässt<br />
Der Aufwand war wegen der Sprachbarriere<br />
und der weiten Entfernung<br />
hoch. Durch eine konsequentere Nutzung<br />
digitaler Möglichkeiten von File<br />
Sharing bis hin zu Videokonferenzen<br />
ließe er sich aber deutlich reduzieren.<br />
Persönliche Treffen sind zwar sinnvoll<br />
und notwendig, sollten aber <strong>auf</strong><br />
ein Minimum begrenzt bleiben.<br />
Das tachymetrische Aufmaß mit<br />
direkter Dateneingabe in die CAD-<br />
Software scheint die effektivste und<br />
effizienteste Methode für die CAD/<br />
CAM-Modellierung zu sein. Die Daten<br />
sind zuverlässig und die Datenmenge<br />
ist beherrschbar. Ein präzises Aufmaß<br />
ist Voraussetzung für einen hohen<br />
Vorfertigungsgrad. Wichtigstes<br />
Planungsziel: Keine Probleme vor<br />
Ort lösen!<br />
Ein bestehendes Gebäude mit vorgefertigtenHolzrahmenbauelementen<br />
nachzurüsten ist technisch und<br />
wirtschaftlich zweckmäßig. Hier eröffnet<br />
sich ein riesiger Markt, der<br />
bisher noch nicht richtig bearbeitet<br />
wird. Mit sinnvollen Kooperationen<br />
lassen sich solche Projekte in allen<br />
Betriebsgrößen realisieren.<br />
Alexander Gumpp, Sebastián<br />
Hernández-Maetschl, Binswangen/gh ▪<br />
Steckbrief<br />
Bauprojekt:<br />
Energetische Sanierung<br />
einer Reihenhauszeile mit<br />
8 Wohneinheiten<br />
NL-5022 JK Tilburg<br />
Planung:<br />
März 2010 bis April 2011<br />
Realisierung:<br />
Mai und Juni 2011<br />
Holzbauarbeiten:<br />
▸ Vorfertigung: 12 Arbeitstage<br />
▸ Montage: 16 Arbeitstage<br />
(2 Arbeitstage pro Haus)<br />
Wärmeenergiebedarf:<br />
2 ▸ Vorher: 150–200 kWh/(m a)<br />
2 ▸ Nachher: 25 kWh/(m a)<br />
Baukosten:<br />
▸ Insgesamt: 800 000 Euro<br />
▸ Holzbau: 320 000 Euro<br />
Bauherr:<br />
TBV Wonen<br />
NL-5038 CG Tilburg<br />
www.tbvwonen.nl<br />
Planung:<br />
Kuin & Kuin Architecten<br />
NL-5211 HA Den Bosch<br />
www.kuinkuin.nl<br />
Passivhausplanung:<br />
Trecodome – Chiel Boonstra<br />
NL-4701 NG Roosendaal<br />
www.trecodome.com<br />
Holzbauunternehmen:<br />
Gumpp & Maier GmbH<br />
D-86637 Binswangen<br />
www.gumpp-maier.de<br />
www.arstekton.de<br />
www.mikado-online.de 19
Das landschaftsprägende Bild<br />
vom schwedischen Holzhaus –<br />
rot gestrichene Einfamilienhäuschen<br />
mit weiß gefassten Fenstern<br />
und Hausecken – ist in Wirklichkeit<br />
das Ergebnis rigider Brandschutzvorschriften:<br />
Nach verheerenden Stadtbränden<br />
zwischen 1838 und 1843<br />
wurde der Baustoff Holz für tragende<br />
Konstruktionen in Gebäuden mit<br />
mehr als zwei Geschossen verboten.<br />
Erst 1994 kam es zu einer Novelle der<br />
Bauregeln (BBR), herausgegeben von<br />
der Zentralbehörde für Gesellschaftsplanung,<br />
Bauen und Wohnen (Boverket).<br />
Die zentralen brandschutztechnischen<br />
Forderungen lauten<br />
seitdem: „Gebäude sollen so gestaltet<br />
sein, dass<br />
▸ der Entstehung von Bränden<br />
vorgebeugt wird,<br />
Thema des Monats Internationaler Holzbau<br />
Einschätzung<br />
Villa Kunterbunt in XL<br />
Ambitionierte Mehrgeschosser in Växjö und andernorts: Theoretisch verfügen die<br />
Holzbauer in Schweden über ein hohes Maß an Kompetenz. Praktisch kann<br />
die realisierte Qualität mit dem Standard im deutschsprachigen Raum nicht mithalten.<br />
20 mikado 12.2011<br />
▸ die Ausbreitung von Bränden<br />
und Rauchgas innerhalb der Gebäude<br />
begrenzt wird,<br />
▸ Personen aus Gebäuden fliehen<br />
oder <strong>auf</strong> eine andere Weise gerettet<br />
werden können sowie<br />
▸ die Sicherheit der Rettungskräfte<br />
beachtet wird.“<br />
Bauteile sind mit Blick <strong>auf</strong> ihre<br />
Funktionen zu bemessen und zu<br />
bewerten. Sie sollen die ihnen zugedachten<br />
wesentlichen Aufgaben<br />
erfüllen: im Brandfall ihre Standsicherheit<br />
(R) behalten und ausreichend<br />
rauchdicht (E) sowie gedämmt<br />
(I) sein.<br />
Das 150-jährige Verbot von Holz<br />
in den Tragwerken größerer Vorhaben<br />
führte dazu, dass sich in Schweden<br />
die Holzbautechnik weder in der<br />
Theorie noch in der Praxis über das<br />
▴ Das „klassische“<br />
schwedische<br />
Einfamilienhaus<br />
in Holzbauweise<br />
in Växjö<br />
DEDERICH<br />
Niveau der Einfamilienhäuser hinaus<br />
weiterentwickelt hat. Zahlreiche Anbieter<br />
von Fertighäusern haben ihre<br />
Produktionsprozesse nach industriellen<br />
Maßstäben ausgerichtet. Grundsätzlich<br />
neue Konzepte hat niemand<br />
angedacht und verfolgt.<br />
Wichtiges Pilotprojekt<br />
Zwischen 1995 und 1997 realisierten<br />
die Schweden in einem Pilotvorhaben<br />
das Projekt „Wälludden“, um die<br />
für den Holzbau üblichen Planungs-<br />
und Fertigungsprozesse im Hinblick<br />
<strong>auf</strong> die Anwendung für das mehrgeschossige<br />
Bauen zu überprüfen.<br />
Am Ende waren die Beteiligten<br />
jedoch weder mit dem technischen<br />
noch dem ökonomischen Ergebnis<br />
zufrieden. Ein Beispiel dafür war die<br />
massive Verwendung von Konstruktionshölzern<br />
in den tragenden Wänden<br />
der beiden Viergeschosser und<br />
dem fünfgeschossigen Wohngebäude,<br />
sodass man von einer massiven<br />
Holzkonstruktion sprechen konnte –<br />
ohne jedoch eine Ahnung davon zu<br />
haben, wie sich diese langfristig verhalten<br />
würden.<br />
Nationale Holzbaustrategie<br />
Nicht zuletzt die Erkenntnis, dass<br />
die anderthalb Jahrhunderte währende<br />
Beschränkung <strong>auf</strong> kleine Projekte<br />
grundlegende Maßnahmen in<br />
Ausbildung und Lehre – also auch<br />
<strong>auf</strong> betrieblicher Ebene – erforderte,<br />
war Motivation für die schwedische<br />
Regierung, 2004 die „Nationale<br />
Holzbaustrategie“ ins Leben zu rufen.<br />
Man kann das Programm durchaus<br />
als Wiedergutmachung interpretieren.<br />
Ziel der Holzbaustrategie ist es,<br />
DEDERICH
Marktpräsenz und Wettbewerbsfähigkeit<br />
von Holz als Baustoff in der<br />
nationalen Bauwirtschaft zu stärken.<br />
Dazu schob man Aktivitäten in allen<br />
dem Holzbau unmittelbar zugeordneten<br />
Bereichen, aber ebenso in den<br />
vorgeschalteten Stufen (Information,<br />
Lehre und Forschung) an.<br />
Die Verknüpfung moderner Holzbautechniken<br />
mit Prozessen des industrialisierten<br />
Bauens, also die<br />
flächendeckende Steigerung des Vorfertigungsgrads<br />
und eine damit verbundene<br />
Verlagerung der Tätigkeiten<br />
in witterungsunabhängige Produktionsbereiche,<br />
soll in einem verstärkten<br />
Wettbewerb kostengünstiges Bauen<br />
fördern. Dann kann der Holzbau<br />
in bislang nicht zugänglichen Marktsegmenten<br />
attraktiv sein.<br />
B<strong>auf</strong>örderung ohne den Holzbau<br />
In die Initiative flossen Erkenntnisse<br />
einer Untersuchung zur Struktur<br />
der schwedischen Bauwirtschaft<br />
ein. Eine vom Wirtschaftsministerium<br />
eingesetzte Kommission stellte<br />
fest, dass die gewachsenen Strukturen<br />
der schwedischen Bauwirtschaft<br />
den Bauprozess für die Bauherren intransparent<br />
und teuer machen. Anlass<br />
für diese Entwicklung ist das<br />
in den 1960er-Jahren politisch motivierte<br />
„Miljonprogrammet“. Dessen<br />
Intention war es, innerhalb von<br />
zehn Jahren 1 Mio. Wohneinheiten<br />
zu errichten. Das Ziel meinte man<br />
nur erreichen zu können, indem die<br />
Verantwortlichkeiten im Bauprozess<br />
zugunsten der ausführenden Unternehmen<br />
neu geordnet würden. Seitdem<br />
prägen die Bauunternehmen das<br />
Geschehen. Die Folge war eine nicht<br />
nachvollziehbare Preisbildung bei<br />
▴ Wohnhaus<br />
mit fünf<br />
Geschossen<br />
im Projekt<br />
„Wälludden“<br />
in Växjö (Bauzeit:<br />
1995–1997)<br />
▸ Witterungsschutz<br />
im Projekt<br />
„Limnologen“<br />
in Växjö (Bauzeit:<br />
2007–2008)<br />
▸ Vorfertigung<br />
von Raumzellen in<br />
Holzbauweise<br />
für den mehrgeschossigen<br />
Wohnungsbau in<br />
Holzbauweise<br />
DEDERICH<br />
PER PETTERSSON/LINDBäCKS BYGG AB<br />
steigenden Baukosten und gleichzeitig<br />
schlechter gebauter Qualität. Von<br />
Vorteil für die schwedischen Holzbauer<br />
ist, dass sie <strong>auf</strong>grund der baurechtlichen<br />
Restriktionen gar nicht<br />
Teil des Systems „Miljonprogrammet“<br />
werden konnten.<br />
Unterm Zelt<br />
Konsequenzen aus dem Projekt „Wälludden“<br />
sind der Einsatz von Holzmassivbauteilen,<br />
die Verbesserung<br />
des Witterungsschutzes während<br />
der Bauphase, die Ausweitung der<br />
Vorfertigung über das Marktsegment<br />
der Einfamilienhäuser hinaus und die<br />
konsequente zweischalige Ausführung<br />
der Konstruktionen für z. B. die<br />
Geschossdecken.<br />
In einem kleineren Bauvorhaben<br />
in Stockholm („Vetenskapsstaden“),<br />
vor allem aber dann im Projekt „Limnologen“<br />
wurden die Erkenntnisse<br />
aus dem Pilotprojekt konkret in Verbindung<br />
zur Holzmassivbauweise gesetzt:<br />
Bei „Vetenskapsstaden“ vertraute<br />
man der Brettstapelbauweise,<br />
bei „Limnologen“ kamen Elemente<br />
aus Brettsperrholz zum Einsatz.<br />
Besonders eindrucksvoll war bei<br />
„Limnologen“ jedoch die Konsequenz,<br />
die aus der Erfahrung mit<br />
einem nur bedingt tauglichen Witterungsschutz<br />
im Projekt „Wälludden“<br />
gezogen wurde. Eine mitwachsende<br />
Zeltkonstruktion überdeckte<br />
die gesamte Grundfläche jeweils eines<br />
Gebäudes und gewährleistete die<br />
kontinuierliche Ausführung der Rohbauarbeiten.<br />
Die politischen Rahmenbedingungen<br />
hat z. B. ein Familienunternehmen<br />
aus Nordschweden dazu genutzt,<br />
www.mikado-online.de 21
TOMMY WIKLuND/LINDBäCKS BYGG AB<br />
sich von einem kleinen, regional aktiven<br />
Holzbaubetrieb zur Fertigung<br />
von Raumzellen für kleinere Holzbauvorhaben<br />
zu einem der führenden<br />
Unternehmen im Segment des mehrgeschossigen<br />
Holzbaus in Schweden<br />
zu entwickeln.<br />
Wesentlich dazu beigetragen hat<br />
die konsequente Ausrichtung der Fertigung<br />
an Aspekten des industriellen<br />
Denkens – und zwar von der Arbeitsvorbereitung<br />
und der Verwaltung<br />
über den Eink<strong>auf</strong> bis hin zur Montage.<br />
Die übergeordneten Ziele sind im<br />
konkreten Betrieb und in der übergeordneten<br />
politischen Intention identisch:<br />
Steigerung von Produktqualität<br />
und -sicherheit, Qualitätssicherung,<br />
die Wahrung individueller Gestaltung,<br />
kurze Bauzeiten, Kostensicherheit<br />
und nicht zuletzt verträgliche<br />
Arbeitsbedingungen.<br />
Stetige Investition in Forschung<br />
und Entwicklung<br />
Teil des Konzeptes ist die Herausforderung,<br />
zum einen als ausführende<br />
Unternehmen, zum anderen als<br />
Bauträger im Segment des mehrgeschossigen<br />
Holzbaus zu agieren. Motivation<br />
ist, die Entwicklung mehrgeschossiger<br />
Holzbauprojekte und das<br />
damit verbundene Potenzial nicht<br />
den Akteuren zu überlassen, die vom<br />
Holzbau keine oder eine bestenfalls<br />
rudimentäre Ahnung haben.<br />
Das Unternehmen aus Nordschweden<br />
investiert jährlich 3 % des Umsatzes<br />
in Forschung und Entwicklung.<br />
Dazu wurde eine langfristig<br />
angelegte Kooperation mit der TU<br />
Luleå installiert. Ihr Ziel: technische<br />
Entwicklung des Unternehmens und<br />
die Unterstützung der Lehre.<br />
Thema des Monats Internationaler Holzbau<br />
22 mikado 12.2011<br />
Einzelne Akteure im mehrgeschossigen<br />
Holzbau haben verstanden,<br />
dass sie nicht allein die Qualität<br />
schaffen können, die für die gesellschaftliche<br />
Akzeptanz derartiger Projekte<br />
vonnöten ist. Vielmehr braucht<br />
es Architekten und Ingenieure, die<br />
in der Lage sind, ihre eigenen Kompetenzen<br />
mit den Möglichkeiten des<br />
modernen Holzbaus zu verknüpfen.<br />
Nur so ist es möglich, Projekte zu<br />
entwickeln, die Holzbauunternehmen<br />
mit sinnvollen technischen Lösungen<br />
umsetzen können und die dank<br />
ihrer hohen, auch funktionalen und<br />
gestalterischen Qualität nachhaltig<br />
sein können.<br />
Wahrscheinlich sind die erfolgreichen<br />
Projekte doch eine Ausnahme.<br />
Denn: Aus dem Blick in die Berichte<br />
der <strong>Wissen</strong>schaftler, die in den<br />
letzten Jahren die ambitionierten<br />
◂ Montage von<br />
Raumzellen<br />
in Holzbauweise<br />
▾ Vier- und<br />
fünfgeschossiges<br />
Projekt<br />
„Cederterrassen“<br />
in Piteå<br />
(Bauzeit:<br />
2009–2010)<br />
Holzbauprojekte in Schweden verfolgt<br />
und dokumentiert haben, nähren<br />
sich <strong>auf</strong>grund der in Schweden<br />
bestehenden Dominanz der Generalübernehmer<br />
Zweifel an der ausgeführten<br />
Qualität.<br />
Nicht nur ein Bericht stellt fest,<br />
dass zu Baubeginn in nicht genügendem<br />
Umfang ausreichend trockenes<br />
Konstruktionsvollholz zur Verfügung<br />
gestanden habe. Dessen ungeachtet<br />
wurde aber mit dem Bau begonnen.<br />
Selbst noch bei den nach 2000 realisierten<br />
Projekten wollte man eigentlich<br />
mehr, als es die Kompetenzen zugelassen<br />
haben.<br />
Vorbildliches Holzbauland?<br />
Von daher sollte genau hingeschaut<br />
werden, ob und in welcher Form man<br />
von den schwedischen Projekten lernen<br />
möchte.<br />
Bezogen <strong>auf</strong> konzeptionelle Entwicklungen<br />
im Holzbau und hinsichtlich<br />
der Verankerung ihrer Interessen<br />
im politischen Raum verfügen<br />
die Holzbauer in Schweden über ein<br />
hohes Maß an Kompetenz.<br />
Blickt man jedoch <strong>auf</strong> die realisierte<br />
Qualität, bleibt nur festzustellen,<br />
dass der schwedische Holzbau mit<br />
dem Standard im deutschsprachigen<br />
Raum nicht mithalten kann.<br />
Ludger Dederich, Bonn ▪<br />
PER PETTERSSON / LINDBäCKS BYGG AB
Katrin Mayer, 34<br />
Zimmerin und<br />
Dipl. Bauingenieurin (FH)<br />
Kulmbach<br />
Das<br />
Original<br />
ELUX<br />
Weil die beim<br />
Austausch keine halben<br />
Sachen machen.<br />
Manche empfehlen beim Fenstertausch die<br />
alten Dachanschlüsse beizubehalten. VELUX<br />
hingegen empfiehlt den zeitge mäßen Komplett-Austausch,<br />
inklusive neuer Dämmung<br />
und Innenverkleidung – für eine Moder nisierung<br />
<strong>auf</strong> dem neues ten Stand.<br />
Schöne Aussichten<br />
für Ihr Geschäft.
Thema des Monats Internationaler Holzbau<br />
Velodrom<br />
Kathedrale des Radrennsports<br />
Die Gemeinde Anadia in Portugal besitzt eine eigene Sportarena für Radrennen:<br />
Das elliptische Dach des Nationalen Velodroms überdeckt mit Achsmaßen von 80 × 120 m<br />
eine Fläche von 7500 m2 . Zehn Fachwerkbinder bilden das imposante Dachtragwerk.<br />
Die Gemeinde Anadia in Portugal<br />
kann eine Radrennbahn ihr Eigen<br />
nennen: das Velodrom von Sangalhos.<br />
Die Arena – entworfen vom<br />
portugiesischen Architekten Rui Rosmaninho<br />
und gefördert von der Gemeinde<br />
– bezeichnen viele Anhänger<br />
auch liebevoll als Kathedrale des<br />
Radrennsports.<br />
Dass die Holzbau AG der Gruppe<br />
Rubner aus dem 2300 km entfernten<br />
Brixen mit der Ausführung und Lieferung<br />
des Dachtragwerks be<strong>auf</strong>tragt<br />
wurde, hatte das Südtiroler Unternehmen<br />
seiner Präsenz <strong>auf</strong> einer Mailänder<br />
Messe (MADE – Milano Architettura<br />
Design Edilizia) zu verdanken.<br />
Die Bauherren des Velodroms suchten<br />
damals händeringend ein Unternehmen,<br />
das genügend Erfahrung<br />
mit der Ausführung von Bauwerken<br />
dieser Größenordnung hat.<br />
24 mikado 12.2011<br />
Außen schlicht, innen ergreifend<br />
Der im äußeren Erscheinungsbild<br />
eher streng und nüchtern wirkende<br />
Hallenrundbau fügt sich in die Weiten<br />
der portugiesischen Landschaft<br />
ein. Erst im Innern zeigt sich ein imposantes<br />
Dachtragwerk aus Holz, das<br />
den elliptischen Grundriss mit Achsmaßen<br />
von 120 m × 80 m stützenfrei<br />
überspannt.<br />
Die Tragstruktur der Gebäudehülle<br />
bildet eine netzartige Stützen-<br />
Riegel-Konstruktion aus Stahlbeton.<br />
Auf diesem Wandnetz, das später mit<br />
Mauerwerk ausgefacht wird, ruht das<br />
Dachtragwerk aus zehn BS-Holz-<br />
Fachwerkträgern. Es überspannt eine<br />
Grundfläche von 7500 m 2 und ist in<br />
der kurzen Achse symmetrisch geteilt.<br />
Daraus ergeben sich fünf verschiedene<br />
Trägerspannweiten. Die<br />
Die <strong>auf</strong>gelöste<br />
▴<br />
Form des<br />
Dachtragwerks<br />
kontrastiert<br />
mit der glatten<br />
Radrennbahn<br />
des Velodroms,<br />
die sich wie<br />
ein Band in die<br />
Kurven schmiegt<br />
beiden mittleren Fachwerkbinder<br />
sind mit 79 m die längsten. Acht<br />
der zehn Träger sind zu Binderpaaren<br />
gekoppelt.<br />
Fachwerk erleichtert Logistik und<br />
Montage<br />
Die Ober- und Untergurte sowie die<br />
Druckpfosten sind zweiteilig ausgeführt<br />
und nehmen die fallenden<br />
Zugdiagonalen in die Zange. Alle<br />
Querschnitte sind entsprechend den<br />
<strong>auf</strong>zunehmenden Kräften dimensioniert<br />
und variieren kontinuierlich.<br />
Die Montagestöße liegen jeweils in<br />
Bindermitte und etwa in den Viertels-<br />
punkten, sodass die einzelnen Querschnitte<br />
eine maximale Länge von<br />
knapp 20 m haben.<br />
Die Fachwerkausbildung ermöglichte<br />
es, die Einzelquerschnitte im
Werk der Holzbau AG abzubinden,<br />
sie als Normaltransport mit dem Lkw<br />
<strong>auf</strong> die ferne Baustelle zu fahren und<br />
dort mit einfach zu handhabenden<br />
Schraub- und Stabdübelverbindungen<br />
zusammenzubauen.<br />
Rahmenstäbe machen schlank<br />
Die Kraftübertragung der zweiteiligen<br />
Obergurte erfolgt über Druckkontakt.<br />
Sie sind als Holz-Holz-Verbindungen<br />
nicht nur über Zwischenhölzer<br />
gestoßen, sondern insgesamt<br />
als Rahmenstäbe ausgeführt. Das<br />
heißt: Zwischenhölzer verbinden<br />
die Gurtquerschnitte in regelmäßigem<br />
Abstand miteinander. Durch diese<br />
Spreizung der Einzelstäbe lassen<br />
sich Steifigkeit und Tragfähigkeit der<br />
Stäbe erhöhen bzw. schlankere Querschnitte<br />
wählen und damit Material<br />
und Gewicht sparen. Auch ästhetisch<br />
bietet die „<strong>auf</strong>gelöste“ Konstruktion<br />
einen Vorteil: Das Tragwerk wirkt filigran<br />
und transparent.<br />
In die Horizontale gehoben<br />
Die gekrümmten, zugbeanspruchten<br />
Untergurte benötigen zur Kraftübertragung<br />
eingelegte Stahlbleche<br />
in den Stößen. Um eine reibungslose<br />
Montage der Stöße und Fachwerkknoten<br />
<strong>auf</strong> der Baustelle zu<br />
Thema des Monats Internationaler Holzbau<br />
▸ Isometrie der<br />
Dachkonstruktion<br />
aus zehn<br />
Fachwerkträgern,<br />
von denen acht<br />
zu Binderpaaren<br />
gekoppelt sind<br />
Wie ein<br />
▸<br />
abgeschnittener<br />
ovaler<br />
Zylinder liegt das<br />
Velodrom<br />
im weiten Tal des<br />
Flusses Cértima<br />
www.mikado-online.de 25
ermöglichen, bohrten die Holzbauer<br />
das Stabdübelbild jeweils bei einem<br />
der beiden Zuggurte werkseitig vor.<br />
Beim Übereinanderlegen der Gurte<br />
und Zugdiagonalen – die Montage<br />
der Fachwerkträger erfolgte liegend –<br />
konnten sie mithilfe dieser „Schablone“<br />
einfach und passgenau verbunden<br />
werden.<br />
Konstruktiv und als Distanzhalter<br />
erhielten die Untergurte ebenfalls<br />
Zwischenhölzer. Und auch die<br />
Druckpfosten schließen über selbige<br />
im Abstand von 8 m – wieder<br />
als Holz-Holz-Verbindung – an die<br />
Ober- und Untergurte an.<br />
Thema des Monats Internationaler Holzbau<br />
Waldemar Hartmann Dr. Franz Alt Dr. Markus Merk<br />
26 mikado 12.2011<br />
Part of the MONIER GROUP<br />
Nachdem die zwischen 42 m und<br />
79 m langen und im Stich bis zu<br />
7,20 m hohen Fachwerkträger zusammengebaut<br />
waren, richteten die<br />
Monteure sie aus der Horizontalen<br />
in die Vertikale <strong>auf</strong>. Hilfskonstruktionen<br />
hielten sie in dieser Position,<br />
um je zwei Fachwerke zu einem Binderpaar<br />
zu koppeln.<br />
Stahlauskreuzungen und Pfetten<br />
in den Achsen der Druckpfosten koppeln<br />
je zwei Fachwerkträger in Obergurtebene<br />
zu 12 m bzw. 10,80 m<br />
breiten Binderpaaren. Darüber hinaus<br />
stabilisieren vertikale K-Verbände<br />
in jeder zweiten Pfostenachse<br />
◂ Pfetten,<br />
Stahlauskreuzungen<br />
und vertikale<br />
K-Verbände<br />
koppeln je zwei<br />
Fachwerkträger<br />
zu Binderpaaren<br />
▴ Ein Binderpaar<br />
wird von<br />
einem der fünf<br />
Kräne<br />
angehoben. Verlängerte<br />
Endpfosten<br />
dienen<br />
als Auflager<br />
die gekrümmten Untergurte gegen<br />
„Schaukeln“. Das ist vor allem wegen<br />
der zu berücksichtigenden Wind-<br />
und Erdbebenlasten erforderlich. Die<br />
dabei entstehenden Horizontalkräfte<br />
können so aus den Untergurten in<br />
den Verbandsbereich der Obergurtebene<br />
eingeleitet und <strong>auf</strong>genommen<br />
werden. Sie stabilisieren die Untergurte<br />
aber auch bei der Montage: Ein<br />
Binderpaar ist sowohl beim Anheben<br />
per Kran als auch beim Einheben in<br />
die Auflager einfacher zu handhaben<br />
als ein einzelner Binder. Die Binderpaare<br />
wurden zum Teil mit zwei Kränen<br />
angehoben, parallel nach oben<br />
BRAAS DACHFORUM 2012.<br />
Expertenwissen für Dachprofi s.<br />
Jetzt anmelden unter<br />
www.braas-dachforum.de<br />
Das Braas Dachforum vermittelt Ihnen konkret einsetzbares Praxiswissen<br />
und wichtige Hintergrundinformationen aus erster Hand. Es erwarten Sie<br />
bedeutende Persönlichkeiten und spannende Beiträge. Neugierig geworden?<br />
Mehr Informationen erhalten Sie online unter www.braas-dachforum.de.
gezogen und <strong>auf</strong> dem oberen Stahlbetonring<br />
in Millimeterarbeit positioniert<br />
und abgesetzt.<br />
Während die vier Fußpunkte an<br />
einbetonierte Stahlteile anschließen,<br />
halten die Randpfetten, die einen<br />
rundum l<strong>auf</strong>enden Ring bilden, die<br />
Kopfpunkte unverschieblich. Vertikale<br />
Verbände zwischen den Kopf-<br />
und Fußpunkten ergänzen das Ganze<br />
nach der Montage.<br />
Klassische Dachaussteifung<br />
Die Dachaussteifung übernehmen die<br />
(Haupt-)Pfetten und Stahlauskreuzungen.<br />
Zwischen die Pfetten eingesetzte<br />
Längsriegel halbieren deren<br />
Knicklänge. Das erlaubte schlankere<br />
Hauptpfetten. Sie dienen zudem als<br />
Kippstabilisierung und fungieren als<br />
Zwischen<strong>auf</strong>lager für die Nebenpfetten<br />
und den weiteren Dach<strong>auf</strong>bau.<br />
Der Entwurf des Architekten sah<br />
aus gestalterischen Gründen gekrümmte<br />
Fachwerkuntergurte vor,<br />
sodass die Höhe der Fachwerkträger<br />
von der Mitte zum Auflager hin abnimmt.<br />
Gleichzeitig ist aber auch der<br />
Stich der Binder <strong>auf</strong>grund der fünf<br />
verschiedenen Binderlängen unterschiedlich<br />
hoch. Daraus ergibt sich<br />
eine kontinuierliche Abnahme der<br />
Höhe der Dachkonstruktion von der<br />
Hallenmitte zum Rand hin.<br />
Montage in Rekordzeit<br />
Dank des mit großer Sorgfalt entworfenen<br />
Systems zum Zusammenbau<br />
der Brettschichtholzteile konnten<br />
die Vertragsvereinbarungen, die<br />
Thema des Monats Internationaler Holzbau<br />
▴ Dachuntersicht<br />
nach Fertigstellung<br />
mit<br />
Nebenpfetten und<br />
OSB-Beplankung,<br />
<strong>auf</strong> die<br />
der weitere Dach<strong>auf</strong>bau<br />
folgt.<br />
Hier wird die<br />
Verjüngung<br />
der Trägerkonstruktion<br />
zur<br />
Wand<br />
hin erkennbar<br />
für die Herstellung und Montage der<br />
Balken 18 Wochen vorsahen, eingehalten<br />
werden. Insgesamt wurden<br />
590 m3 Brettschichtholz transportiert<br />
und verbaut. Das Nationale Velodrom<br />
verfügt über eine 250 m lange<br />
Strecke und bietet 1220 Zuschauern<br />
Platz. Die können unter diesem luftig<br />
wirkenden Holzdach auch zahlreiche<br />
andere Sportarten erleben.<br />
Dipl.-Ing. (FH) Susanne Jacob-Freitag,<br />
Steckbrief<br />
Karlsruhe ▪<br />
Bauvorhaben:<br />
Nationales Velodrom von<br />
Sangalhos, Stadtkreis Anadia,<br />
Portugal<br />
Bauweise:<br />
BS-Holz-Dachtragwerk <strong>auf</strong><br />
Stahlbetonkonstruktion<br />
Bauherr:<br />
ACA Engenharia<br />
Alberto Cuoto Alves,<br />
Ing. M.N. Pereira<br />
P-4760 Vila Nova de Famalicão<br />
www.albertocoutoalves.pt<br />
Holzbauer (BS-Holz-Konstruktion):<br />
Holzbau S.p.A. – AG<br />
I-39042 Brixen<br />
www.holzbau.com<br />
Projektmanager (Dachtragwerk):<br />
Dipl.-Ing. Oswald Grömminger<br />
Holzbau S.p.A. – AG<br />
I-39042 Brixen<br />
Menge an verbautem BS-Holz:<br />
590 m3 Menge an eingebauten Stahlteilen:<br />
15 000 kg<br />
www.mikado-online.de 27<br />
HOLZBAu AG (RuBNER GRuPPE)<br />
Intelligente<br />
Lösung.<br />
Smarter Preis.<br />
MODERNE DÄMMSTOFFE AUS<br />
HOLZ UND ZELLULOSE.<br />
DÄMMEN<br />
VOM KELLER<br />
BIS ZUM DACH!<br />
Besuchen Sie uns<br />
in Halle 3, Stand 200.<br />
www.homatherm.com<br />
Kostenlose Planungssoftware!<br />
Jetzt anmelden und testen unter:<br />
www.homatherm.com/planen
Sanierung und Ausbau<br />
Gerüste<br />
Sicher oben bleiben<br />
Schutz- und Arbeitsgerüste können sicher in die Höhe führen und effektiv vor<br />
dem Absturz schützen. Das klappt aber nur, wenn alle Vorschriften eingehalten sind.<br />
28 mikado 12.2011<br />
Mit dem<br />
Allround-Gerüst<br />
ließ sich<br />
das Arbeitsgerüst<br />
zur Renovierung<br />
der Kloster-<br />
kirche Maulbronn<br />
optimal an die<br />
Gegebenheiten<br />
anpassen<br />
Schutz- und Arbeitsgerüste bieten<br />
einen sicheren Höhenzugang für<br />
Arbeiten an Stellen, die vom Boden<br />
oder von Geschossdecken aus nicht<br />
mehr erreicht werden, und sie schützen<br />
vor dem Absturz. Sie sind gemäß<br />
den Vorschriften einwandfrei herzustellen,<br />
müssen ausreichend tragfähig<br />
und so beschaffen sein, dass<br />
weder die am Bau Beteiligten noch<br />
Passanten oder Verkehrsteilnehmer<br />
behindert oder gar gefährdet werden.<br />
Das sichert in der Regel ein Gerüstbauer<br />
bei der Übergabe an den<br />
Auftraggeber – z.B. dem Holzbauunternehmer<br />
– durch ein Prüf- und<br />
Übergabeprotokoll zu.<br />
Auch Nutzer trägt Verantwortung<br />
Auch Gerüstnutzer sind für die Sicherheit<br />
ihrer Beschäftigten verantwortlich.<br />
Jeder Arbeitgeber, der Gerüste<br />
oder Teilbereiche von Gerüsten<br />
von Beschäftigten benutzen lässt, hat<br />
im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung<br />
nach § 3 der Betriebssicherheitsverordnung<br />
(BetrSichV) zu ermitteln,<br />
ob eine Prüfung erforderlich<br />
ist. Die Prüfung hat den Zweck, sich<br />
von der sicheren Funktion in Abhängigkeit<br />
von der jeweiligen Nutzung<br />
der Gerüste zu überzeugen. Ist<br />
eine Überprüfung erforderlich, geben<br />
vorgefertigte Prüfprotokolle der Berufsgenossenschaften<br />
Hilfestellung<br />
bei den zu prüfenden Punkten wie<br />
Kennzeichnung, Verwendungszweck,<br />
verwendete Bauteile, Standsicherheit<br />
und Arbeits- und Betriebssicherheit.<br />
Gerüstnutzer kommen damit ihrer<br />
Dokumentationspflicht nach § 11<br />
BetrSichV nach. Wird das Prüfzeugnis<br />
drei Monate über die Standzeit<br />
des Gerüstes hinaus <strong>auf</strong>bewahrt, gilt<br />
der § 11 als erfüllt.
Sanierung und Ausbau<br />
Zur Überprüfung eines Gerüsts<br />
muss ein Arbeitgeber im ersten<br />
Schritt eine „befähigte Person“ benennen.<br />
Deren Voraussetzungen und<br />
Fähigkeiten werden abhängig von<br />
der Komplexität des Gerüsts vorab<br />
in der Gefährdungsbeurteilung bestimmt.<br />
Hilfestellung gibt die Technische<br />
Regel für Betriebssicherheit<br />
(TRBS) 1203, die die Betriebssicherheitsverordnung<br />
hinsichtlich der Erfüllung<br />
konkretisiert.<br />
Gerüst <strong>auf</strong> Eignung prüfen<br />
Zur Prüfung eines Gerüsts gehört unter<br />
anderem die Prüfung <strong>auf</strong> Eignung<br />
für den vorgesehenen Verwendungszweck<br />
als Arbeits- oder Schutzgerüst<br />
sowie die Prüfung der Last- und<br />
Breitenklassen für die vorgesehenen<br />
Arbeiten. Die jeweiligen Informationen<br />
findet die prüfende Person <strong>auf</strong><br />
der Kennzeichnung. Ob ein Gerüst<br />
für die vorgesehenen Arbeiten geeignet<br />
ist, kann nur der Nutzer beurteilen.<br />
Das sollte bereits in die Planung<br />
einfließen. Dazu wird geklärt,<br />
welche Arbeiten vom Gerüst aus ausgeführt<br />
werden, welche Arbeitsraumbreite<br />
<strong>auf</strong> dem Gerüst erforderlich ist<br />
oder ob Material gelagert werden soll.<br />
Entsprechend werden die Lastklassen<br />
und Breitenklassen ausgewählt. Die<br />
2003 eingeführte DIN EN 12811-1<br />
kennt sechs verschiedene Lastklassen<br />
und sieben Breitenklassen.<br />
Für einen sicheren Stand<br />
Ist ein Gerüst für die vorgesehenen<br />
Arbeiten geeignet, muss es auch hinsichtlich<br />
der Standsicherheit überprüft<br />
werden. Die dazu notwendige<br />
Aussteifung geschieht je nach Gerüstbauart<br />
durch Rahmen (Aussteifung<br />
durch stabile Dreiecke), Diagonalen<br />
und Verankerungen. Sie<br />
nehmen horizontale Kräfte – Kräfte<br />
parallel zur Fassade wie Windlasten –<br />
<strong>auf</strong> und verhindern das Ausknicken<br />
der Ständer zwischen den Verankerungsebenen.<br />
Die Diagonalen – oder<br />
Verstrebungen – werden zur Gerüstaussteifung<br />
über die gesamte Gerüstlänge<br />
und -höhe als Strebenkreuze<br />
oder Strebenzüge angeordnet, wobei<br />
jedem Strebenzug höchstens fünf<br />
Gerüstfelder zugeordnet werden. Erst<br />
die Diagonalen geben einem Gerüst<br />
die erforderliche Steifigkeit.<br />
Darüber hinaus empfiehlt die<br />
BG Bau zu überprüfen, ob das Gerüst<br />
augenscheinlich verankert ist.<br />
Die Verankerung ist wesentlich für<br />
die Standsicherheit eines Gerüstes –<br />
besonders wenn das Gerüst mit Netzen<br />
oder Planen bekleidet ist. Die<br />
Wahl des endgültigen Ankerrasters<br />
ist auch von der Feldweite, der Belastung<br />
des Gerüstes durch Verkehrslasten<br />
und Wind sowie von der Aufbauhöhe<br />
des Gerüstes abhängig.<br />
Angebracht werden die Verankerungen<br />
(Gerüsthalter) an Gerüstknoten<br />
(z. B. Kreuzungspunkte Ständer –<br />
Längsriegel – Querriegel) sowie an<br />
standsicheren und festen Bauteilen<br />
wie Mauerscheiben. Die DIN EN 12810<br />
kennt hier drei verschiedene Ankertypen,<br />
die in Regelausführungen der<br />
jeweiligen Zulassungen beschrieben<br />
sind. Das am weitesten verbreitete<br />
Ankerraster ist das sog. „Ankerraster<br />
8 m versetzt“. Das bedeutet, dass in<br />
jeder zweiten Lage jeder zweite Rahmen<br />
geankert wird – also von jedem<br />
Knoten zwei Gerüstlagen nach oben<br />
und einen zur Seite bis zum nächsten<br />
Anker. Hierbei muss dar<strong>auf</strong> geachtet<br />
werden, dass der seitliche Gerüstabschluss<br />
jeder zweiten Gerüstlage<br />
zu verankern ist, da an den Randbereichen<br />
höhere Ankerkräfte <strong>auf</strong>treten<br />
als in der Mitte. Zum Einsatz<br />
kommt das Verankerungsraster in der<br />
Regel bei unbekleideten Gerüsten.<br />
Die Verankerung bei Gerüsten zur<br />
▴ Beispiel für eine<br />
„durchgehende<br />
Diagonalführung“<br />
Eine Podest-<br />
▸<br />
treppe ermöglicht<br />
auch mit<br />
Arbeitsmaterial<br />
einen schnellen,<br />
sicheren<br />
und komfortablen<br />
Aufstieg<br />
im Gerüst<br />
Anbringung von Wärmedämm-Verbundsystemen<br />
ist durch den großen<br />
Wandabstand ein Spezialfall. Um die<br />
Arbeitsgerüste während der Arbeiten<br />
gegen parallel zur Fassade entstehende<br />
Kräfte zu sichern, sind lange Ringschrauben<br />
<strong>auf</strong>grund ihrer Schaftlänge<br />
zur Abtragung von Parallelkräften<br />
nicht geeignet. Eine durchdachte Lösung<br />
bietet der neu entwickelte Layher<br />
WDVS-Anker. Dabei handelt es<br />
sich um ein Rahmensystem, das aus<br />
zwei Ankerstäben und einer in zwei<br />
Längen verfügbaren Ankertraverse<br />
besteht. Angebracht werden die Ankerstäbe<br />
über Stockschrauben und<br />
Kunststoffdübel. Die mittels Kontermuttern<br />
biegesteif angeschlossene<br />
Ankertraverse ergänzt das System<br />
zu einem Rahmen, der die gezielte<br />
Einleitung großer Kräfte parallel zur<br />
Fassade ermöglicht. Bei entsprechendem<br />
Verankerungsgrund können Horizontalkräfte<br />
bis 5 kN je Anker abgetragen<br />
werden. Die Tragfähigkeit<br />
des WDVS-Ankers ist 27,5-mal höher<br />
als die einer 30 cm langen Ringschraube.<br />
Arbeits- und betriebssicher<br />
Ein weiterer Fokus bei der Überprüfung<br />
von Gerüsten durch den Nutzer<br />
liegt <strong>auf</strong> dem Punkt „Arbeits- und Betriebssicherheit“.<br />
Dabei wird <strong>auf</strong> augenfällige<br />
Mängel geprüft, z. B. unbeschädigte<br />
Bauteile, Aufstiege, Beläge,<br />
Seitenschutz und Wandabstand. Arbeitsplätze<br />
<strong>auf</strong> Gerüsten dürfen nur<br />
www.mikado-online.de 29
Sanierung und Ausbau<br />
über sichere Zugänge betreten werden.<br />
Im Allgemeinen kommen heute<br />
integrierte Leitern<strong>auf</strong>stiege oder vorgesetzte<br />
Podesttreppen zum Einsatz.<br />
Die Entscheidung, ob ein Treppenturm<br />
bereitzustellen ist, obliegt<br />
dem Bauherrn bzw. dem Auftraggeber.<br />
In der TRBS 2121 Teil 1 als<br />
Konkretisierung der Betriebssicherheitsverordnung<br />
wird zur Vermeidung<br />
der Absturzgefahr auch Hilfestellung<br />
bezüglich Zugängen zu<br />
Arbeitsplätzen <strong>auf</strong> Gerüsten gegeben.<br />
Gerade bei umfangreichen Arbeiten,<br />
beim Transport großer Materialmengen<br />
über den Zugang oder<br />
einer Aufstiegshöhe im Gerüst von<br />
mehr als 10 m empfiehlt die TRBS<br />
als Aufstieg Treppen, Transportbühnen<br />
oder Aufzüge anstelle von Leitern.<br />
Hierbei handelt es sich laut der<br />
Vergabe- und Vertragsordnung für<br />
Bauleistungen (VOB) um eine Leistung,<br />
die separat auszuschreiben und<br />
abzurechnen ist.<br />
Für sicheres Arbeiten ist es wichtig,<br />
dass jede benutzte Gerüstlage voll<br />
ausgelegt ist. Die Belagsteile sind so<br />
dicht aneinander zu verlegen, dass<br />
sie weder wippen noch ausweichen<br />
können. Die saubere Ausbildung einer<br />
Ecke in voller geforderter Breite<br />
ist deswegen ein weiterer Prüfpunkt.<br />
Es gibt eine Vielzahl von konstruktiven<br />
Lösungen und Zusatzteilen, die<br />
den sauberen Bau einer Ecke möglich<br />
machen.<br />
30 mikado 12.2011<br />
Die DIN EN 12811 schreibt in jeder<br />
begehbaren Lage einen Seitenschutz<br />
vor. Der Seitenschutz wird dreiteilig<br />
– bestehend aus einem Handl<strong>auf</strong><br />
in 1 m Höhe, einem Zwischenholm<br />
in 50 cm Höhe und einem 15 cm hohen<br />
Bordbrett – ausgebildet.<br />
Die DIN EN 12811 ermöglicht auch<br />
die Nutzung eines Netzes anstatt eines<br />
Zwischenholms. Geländer und<br />
Bordbrett sind jedoch eine Mindestanforderung.<br />
In Abhängigkeit vom<br />
Abstand des Gerüstbodens von der<br />
Gebäudewand kann außerdem ein<br />
Seitenschutz an der Innenseite des<br />
Gerüstes erforderlich sein.<br />
Die DIN 4420 fordert seit jeher<br />
einen maximalen Wandabstand<br />
von 30 cm. Mit Einführung der Betriebssicherheitsverordnungwurde<br />
über die TRBS 2121-1 ebenfalls<br />
◂ Montage<br />
einer Schutzwand<br />
als Dachfanggerüst<br />
▾ Neuartige<br />
Steckkonsolen<br />
sorgen für<br />
eine schnelle und<br />
wirtschaftliche<br />
Montage von<br />
Innenkonsolen<br />
LAYHER<br />
ein Wandabstand von 30 cm für Gerüste<br />
festgehalten. Hier muss wieder<br />
der Spezialfall Gerüstbau bei Wärmedämm-Verbundsystemenbetrachtet<br />
werden, da der Wandabstand hier<br />
bis zu 50 cm und mehr beträgt. Abgesehen<br />
von einem innenliegenden<br />
Seitenschutz gibt es die Möglichkeit,<br />
den Wandabstand vor Anbringen der<br />
Isolationsschicht durch den Einbau<br />
von Innenkonsolen <strong>auf</strong> 30 cm zu vermindern.<br />
Dank schnell montier- und<br />
demontierbarer Steckkonsolen kann<br />
problemlos baubegleitend umgerüstet<br />
werden, was für das anschließende<br />
Verputzen einen ebenso komfortablen<br />
Wandabstand garantiert. Die<br />
Montage erfolgt einhändig und ohne<br />
Werkzeug – in 2 Sekunden.<br />
Besondere Schutzgerüste<br />
Schutzgerüste haben die Aufgabe, die<br />
am Bau Beschäftigten als Fanggerüst<br />
oder Dachfanggerüst gegen tieferen<br />
Absturz zu sichern oder als Schutzdach<br />
Personen oder Maschinen vor<br />
herabfallenden Gegenständen zu<br />
schützen. Ein Fanggerüst sichert Personen<br />
oder Materialien gegen Absturz<br />
von horizontalen Arbeitsebenen, ein<br />
Dachfanggerüst von geneigten Arbeitsebenen.<br />
Speziell bei Schutzgerüsten<br />
wird geprüft, ob sie gemäß<br />
der DIN 4420-1:2004-03 montiert<br />
wurden. Hier liegt das Augenmerk<br />
unter anderem <strong>auf</strong> der Auffangfläche.<br />
Bei einem Fanggerüst muss die<br />
Auffangfläche der obersten Gerüstlage<br />
90 cm betragen und darf maximal<br />
2 m unterhalb der Absturzkante<br />
liegen. Bei einem Dachfanggerüst<br />
muss die Auffangfläche mindestens<br />
60 cm breit sein und darf höchstens<br />
1,5 m unterhalb der Tr<strong>auf</strong>kante liegen.<br />
Dazu ist der Seitenschutz mithilfe<br />
von Netzen oder Geflechten zu<br />
einer Schutzwand zu erweitern. Die<br />
müssen mindestens einmal jährlich<br />
kontrolliert werden. Schutznetze gehören<br />
an der oberen Seite an einem<br />
Geländer festgemacht sowie unten an<br />
einem Rohr oder an einem Geländer,<br />
das zwischen dem unteren Profil und<br />
der oberen Schutzgitterstütze oder<br />
dem Rahmen verkeilt ist.<br />
Dipl.-Ing. (FH) Franz-Martin Dölker,<br />
Güglingen-Eibensbach ▪
Details im Griff Dezember 2011<br />
Schiebeläden<br />
Schmalseiten brauchen Wetterschutz<br />
Objekt<br />
Zwei viergeschossige Mehrfamilienhäuser<br />
erhielten Schiebeläden aus<br />
einem Stahlrahmen und Holzwerkstoffplatten<br />
mit einem mehrschich-<br />
Schiebeläden sind der Witterung besonders intensiv ausgesetzt.<br />
Deshalb müssen bei ihrer Konstruktion die Holzart, der Leim,<br />
die Beschichtung, die Kantenausbildung und der Rahmen stimmen.<br />
Auf einen Blick<br />
Objekt Schiebeläden aus Stahlrahmen und Werkstoffplatten<br />
Schadens-<br />
bild<br />
Schadensursachen<br />
Schadensbeseitigung<br />
Schadensvermeidung<br />
Risse in der bewitterten Beschichtung und an der<br />
oberen Querkante<br />
ungeeignete Werkstoffplatten mit ungeeignetem<br />
Kantenschutz<br />
Austausch der Schiebeläden<br />
tigen Farb<strong>auf</strong>trag. Ausgeschrieben<br />
war: „Füllungen aus Mehrschicht-<br />
bzw. Multiplexplatte d = 28 mm, Verleimung<br />
für Außenbereich (Prüfzeugnis<br />
vorlegen), Deckfurnier Hemlock<br />
Beachtung der technischen Regeln für Beschichtung<br />
und Kantenschutz<br />
Die Ober-<br />
◂<br />
flächen<br />
der Schiebe-<br />
läden<br />
zeigten nach<br />
wenigen<br />
Monaten Risse<br />
oder Eiche, uml<strong>auf</strong>ender Stahlwinkel<br />
35 × 45 × 4 mm, <strong>auf</strong> der Rückseite<br />
flächenbündig eingelassen, mit V2A-<br />
Schrauben befestigt“ sowie „Oberflächenbehandlung<br />
nach DIN 18363,<br />
3-lagig“. Ausgeführt wurden aber<br />
Stahlwinkel der Größe 30 × 30 ×<br />
3 mm und Holzwerkstoffplatten mit<br />
einer Dicke von 21 mm.<br />
Die Platten sind von hinten mit<br />
Senkkopfschrauben im Stahlrahmen<br />
befestigt. Die uml<strong>auf</strong>ende Fuge ist<br />
7 bis 10 mm breit. Die Plattenkanten<br />
sind ca. 1,5 mm leicht gerundet.<br />
An den vertikalen Kanten wurden<br />
je neun Schrauben im Abstand von<br />
28 cm eingedreht, an den horizontalen<br />
Kanten je drei Schrauben im Abstand<br />
von 53 cm.<br />
Nach einer Mängelanzeige waren<br />
die Füllungen <strong>auf</strong> den Süd- und Westfassade<br />
durch 22 mm dicke eigenverleimte<br />
Massivholzplatten ersetzt worden.<br />
Die Befestigung erfolgte durch<br />
je drei seitlich in den Winkelrahmen<br />
eingebrachte Gewindeschrauben, beweglich<br />
gelagert, damit die Platte<br />
ungehindert schwinden und quellen<br />
kann. An den Schmalseiten ist<br />
mittig nur je ein Befestigungspunkt<br />
angebracht, um Zwängungen durch<br />
Quellen und Schwinden in Plattenquerrichtung<br />
zu vermeiden.<br />
Schadensbild<br />
Während die Platten <strong>auf</strong> der Nord-,<br />
West- und Ost-Fassade keine Auffälligkeiten<br />
zeigen, gibt es <strong>auf</strong> der<br />
Süd-Fassade deutlich erkennbare<br />
Schäden: Risse in der bewitterten<br />
Beschichtung und an der oberen<br />
Querkante. Die Befestigungspunkte<br />
sind durch Aufwölbungen der Ober-<br />
www.mikado-online.de 31
flächen teilweise deutlich erkennbar.<br />
Da stellen sich zwei Fragen: Sind die<br />
verwendeten Platten als Werkstoff<br />
geeignet? Entsprechen die Stahlrahmen<br />
und ihre Befestigungsdetails den<br />
allgemein anerkannten Regeln der<br />
Technik?<br />
Schadensursachen<br />
Die eigenverleimten Massivholzplatten<br />
sind für den Einsatz als frei bewitterte<br />
Fassadenelemente offensichtlich<br />
ungeeignet. Zudem sind ihre<br />
Kanten teilweise nicht mit einem ausreichenden<br />
Kantenradius abgerundet<br />
und besitzen auch nicht die empfohlene<br />
Abschrägung an der Ober-<br />
und Unterkante. Auch die verwendeten<br />
Winkelprofile sind zu klein,<br />
was dazu führte, dass weder die erforderlichen<br />
Randabstände für die<br />
vorgesehene Befestigung von hinten<br />
machbar waren, noch eine ausreichend<br />
breite Fuge zwischen Winkel<br />
und Füllung existiert, um die empfindlichen<br />
Kanten regelmäßig nachbehandeln<br />
zu können.<br />
Der rote, deckende Farbanstrich<br />
führt <strong>auf</strong> der Südfassade zu einer erheblichen<br />
Aufheizung, was sowohl<br />
die Farbschichten als auch das dahinterliegende<br />
Holz belastet. Die Folge<br />
ist eine Schwindbewegung, die Risse<br />
entstehen lässt. Bei den Furnierplatten<br />
begrenzen sie sich <strong>auf</strong> das Deckfurnier,<br />
bei den einschichtigen Massivholzplatten<br />
kann das zum Reißen<br />
der gesamten Platte führen. Durch<br />
die Risse kann Niederschlagswasser<br />
32<br />
Details im Griff Dezember 2011<br />
eindringen, was die Schadensintensität<br />
stetig erhöht.<br />
Schadensbehebung<br />
Nur der Austausch der Schiebeläden<br />
inklusive der Stahlrahmen kann zu<br />
einer dauerhaften Lösung führen. Der<br />
Stahlrahmen braucht größere Profile,<br />
um eine Befestigung auch mit den für<br />
die Nachbehandlung erforderlichen<br />
Abständen zu ermöglichen. Und als<br />
Füllung sind geeignete Plattenwerkstoffe<br />
zu verwenden.<br />
Schadensvermeidung<br />
Bei Fassadenplatten handelt es sich<br />
zwar um Bau-Furniersperrhölzer gemäß<br />
DIN 68705-3 oder gemäß allgemeiner<br />
bau<strong>auf</strong>sichtlicher Zulassung<br />
des Deutschen Instituts für Bautechnik<br />
(DIBt). Der Übereinstimmungsnachweis<br />
besagt jedoch nur, dass die<br />
Verleimung wetterbeständig ist, nicht<br />
dass sich die Platte zwingend als Fassadenplatte<br />
eignet, da neben der Verleimung<br />
auch die Eigenschaften der<br />
verwendeten Furniere und deren Dicke<br />
entscheidend sind.<br />
Dünne Furniere sind durch eine<br />
relativ dichte Leimschicht von den<br />
danebenliegenden Schichten so getrennt,<br />
dass kein ausreichender<br />
Feuchteausgleich stattfinden kann.<br />
Bewitterte Deckfurnierschichten neigen<br />
deshalb zur Rissbildung und zur<br />
Ablösung von Beschichtungen. Bei<br />
den explizit zugelassenen Fassadenplatten<br />
kommen besonders geeignete<br />
Hölzer wie Douglas Fir, Southern<br />
mikado 12.2011<br />
◂ Vor allem von<br />
der oberen<br />
Querkante gingen<br />
zahlreiche<br />
Risse aus, was<br />
dar<strong>auf</strong> hindeutet,<br />
dass bei<br />
der Ausbildung<br />
der<br />
Schmalseiten<br />
etwas falsch lief<br />
▸ So würde ein<br />
nach den<br />
bekannten<br />
Regeln<br />
der Technik<br />
konstruierter<br />
Schiebeladen<br />
aussehen<br />
Pine oder Khaya zum Einsatz. Dabei<br />
sind klare Regeln zu beachten:<br />
▸ Schmalflächen sind zu schützen.<br />
▸ Die untere Schmalfläche ist um<br />
15° bis 30° zu hinterschneiden.<br />
▸ Für die obere Schmalfläche sind<br />
Abdeckungen mit Z-Profilen aus<br />
Edelstahl, Titanzink oder Aluminium<br />
empfehlenswert.<br />
▸ Soll die obere Schmalfläche nur<br />
mit einer Beschichtung geschützt<br />
werden, ist sie um 15° bis 30°<br />
abzuschrägen, die Beschichtung<br />
um die Kante zu führen und die<br />
Kante mit einem Radius von<br />
mindestens 2 mm auszurunden.<br />
▸ Fugenbreiten, die kleiner als die<br />
Plattendicke sind, erschweren die<br />
Wartung oder Erneuerung der<br />
Schmalflächenbeschichtung und<br />
sind deshalb zu vermeiden.<br />
Die Beachtung dieser durchaus bekannten<br />
Regeln hätte ausgereicht,<br />
um den hier <strong>auf</strong>getretenen Schaden<br />
zu vermeiden.<br />
Dipl.-Ing. Thomas Kies, ö.b.u.v.<br />
Sachverständiger, Karlsbad ▪<br />
Detailschnitt<br />
20<br />
20<br />
Winkel 30 × 60 × 5 mm<br />
28<br />
25<br />
Radius 3 mm<br />
Winkel 15°<br />
25<br />
THOMAS KIES
ULTIMATE All-in-One<br />
Informieren Sie sich unter: www.isover.de<br />
Die neue<br />
Sicherheit.<br />
Geht mit Ihnen durch<br />
dick und dünn.<br />
ULTIMATE All-in-One<br />
die Hochleistungs-Mineralwolle von ISOVER vereint die Vorteile von Glas-<br />
und Steinwolle: leichtes Gewicht, hoher Brandschutz, Wärmeleitstufe 032<br />
• nichtbrennbar, Euroklasse A1 und Schmelzpunkt ≥ 1.000 °C<br />
• WLS 032 für schlanke Konstruktionen<br />
• perfekter Schallschutz bei geringem Gewicht<br />
Multi-Komfort. Raum zum Leben.<br />
Besuchen Sie uns <strong>auf</strong> der DACH+HOLZ!<br />
31.01. – 03.02.2012, Halle 3, Stand 3.302<br />
So wird gedämmt
34<br />
Architektur<br />
Von außen sieht das Wochenendhaus klein und geheimnisvoll aus, doch<br />
innen entfaltet sich ein anregendes Spiel mit Ebenen, Wandscheiben und<br />
Blickachsen. Einheitlich helle Holzoberflächen beruhigen die räumliche Vielfalt.<br />
mikado 12.2011
Architektur<br />
Der Pfänder ist der Hausberg<br />
der Stadt Bregenz. 1064 Meter<br />
hoch, bietet er eine grandiose<br />
Aussicht und ist deshalb ein<br />
beliebtes Ausflugsziel. Knapp unterhalb<br />
des Gipfels stieß Christine<br />
Girardi bei einer ihrer Wanderungen<br />
<strong>auf</strong> das Schild „Zu verk<strong>auf</strong>en“. Gemeint<br />
war eine kleine Hütte, mehr<br />
ein Schrebergartenhäuschen als ein<br />
Wohnhaus, mit einem faszinierenden<br />
Blick über den gesamten Bodensee,<br />
bei klarem Wetter bis nach Konstanz.<br />
Sie zögerte nicht lange und<br />
erwarb das Anwesen, um dar<strong>auf</strong> ein<br />
neues Wochenendhaus zu errichten.<br />
Mit dem Bau be<strong>auf</strong>tragte sie den Architekten<br />
Philipp Lutz, mit dem sie<br />
Auf dem<br />
▴<br />
Pfänder, neben<br />
einem alten<br />
Gasthof knapp<br />
unterhalb<br />
des Berggipfels,<br />
steht das<br />
eher seltsam<br />
anmutende<br />
Wochenendhaus<br />
befreundet war und der wie sie in<br />
Bregenz wohnt und arbeitet.<br />
Das 500 m 2 große Grundstück<br />
erwies sich als echte Herausforderung:<br />
Es liegt am Hang und besitzt<br />
eine dreieckige Form. Zudem galt<br />
es Abstandsflächen zu den Grundstücksgrenzen<br />
einzuhalten – das<br />
0,6-Fache der Tr<strong>auf</strong>höhe – und <strong>auf</strong><br />
zwei alte Bäume Rücksicht zu nehmen.<br />
Für kreative Architekten sind<br />
schwierige Rahmenbedingungen jedoch<br />
ein willkommener Anlass, Außergewöhnliches<br />
zu entwerfen. So<br />
auch für Lutz. Auf einer fünfeckigen<br />
Grundfläche entwickelte er eine<br />
abwechslungsreiche Raumfolge mit<br />
halbgeschossig versetzten Ebenen.<br />
Innen helle Holzflächen, außen<br />
schwarze Schindeln<br />
40 Stämme Weißtanne und 14 Stämme<br />
Ahorn wurden für das Tragwerk<br />
und den Innenausbau verwendet<br />
– ausgesucht und geliefert von<br />
der Bauherren-Familie selbst, denn<br />
sie besitzt einen Forst im Bregenzer<br />
Wald. Auf einem Stahlbetonfunda-<br />
ment ruhen in Holzrahmenbauweise<br />
vorgefertigte Wandelemente. Die<br />
sind gut gedämmt und innen mit<br />
einer 20 mm dicken Nut-und-Feder-<br />
Schalung bekleidet. Die Leichtbauweise<br />
ist für ein Wochenendhaus<br />
ideal, da es sich schnell <strong>auf</strong>heizen<br />
können sollte und träge Speichermassen<br />
kontraproduktiv wären.<br />
www.mikado-online.de 35
Die Heizenergie liefert eine Luft-<br />
Wärmepumpe. Die versorgt die Fuß-<br />
bodenheizung, die nicht wie üblich<br />
in einer Estrichschicht liegt – das<br />
hätte viel Feuchtigkeit und eine lange<br />
Trocknungszeit nach sich gezogen<br />
–, sondern in einem Bett aus<br />
feuergetrocknetem Quarzsand in<br />
den Zwischendecken. Ergänzt wird<br />
sie durch einen offenen Kamin, der<br />
aber nur ab und zu für stimmungsvolle<br />
Abende angeschürt wird.<br />
Außen ist das Gebäude mit<br />
schwarz lasierten Holzschindeln bekleidet<br />
– handwerklich nach traditioneller<br />
Methode hergestellt und<br />
durch regionale Fachbetriebe angebracht.<br />
Schwarz lasiert sind sie,<br />
um mit dem benachbarten Gasthaus<br />
„Schwedenschanze“, einem Blockhausbau<br />
aus dunklem Holz, gut zu<br />
harmonieren und ein stimmiges Gebäudeensemble<br />
an diesem beliebten<br />
Ausflugsort zu bilden.<br />
Komplexes Raumgebilde mit<br />
raffiniertem Grundriss<br />
Durch die an die schwierigen Grundstücksverhältnisse<br />
angepasste Fünfeckform<br />
wurde eine Wohnfläche von<br />
92 m 2 möglich – verteilt <strong>auf</strong> sechs<br />
Ebenen. Die sind halbgeschossig<br />
versetzt und durch kurze Treppen<br />
miteinander verbunden. Zusammen<br />
mit den geschickt angeordneten<br />
Fenstern ergeben sich beim Durchschreiten<br />
permanent neue Blickbezüge<br />
von Ebene zu Ebene und nach<br />
außen in die herrliche Landschaft.<br />
Das seitlich abfallende Dach liegt<br />
<strong>auf</strong> nur zwei Pfetten. Für die kamen<br />
Stahl-T-Träger zum Einsatz, die wie<br />
auch alle anderen Stahlbauteile im<br />
36<br />
Haus schwarz-matt verzundert sind.<br />
Das sparte Konstruktionshöhe und<br />
setzte einen reizvollen Farbkontrast<br />
zu den üppigen Holzoberflächen.<br />
Alle Wände bestehen aus astfreier<br />
Weißtanne, alle Fußböden und Möbel<br />
aus strapazierfähigerem Ahorn.<br />
Die Innenausbauten führte die Bauherrin<br />
selbst aus, denn sie ist Tischlermeisterin.<br />
Während der Bauphase<br />
hatte sie sogar die Bauleitung inne<br />
und war täglich „oben“.<br />
Trotz des stimmigen Entwurfs<br />
wurden während der Bauphase doch<br />
noch einige Dinge geändert. So sollte<br />
<strong>auf</strong> einer Ebene eigentlich eine<br />
Loggia sein, <strong>auf</strong> die dann angesichts<br />
der extremen Witterungsverhältnisse<br />
verzichtet wurde. Sie wäre nur<br />
selten benutzbar gewesen und hätte<br />
mikado 12.2011<br />
◂ Blick von der<br />
Ess-Ebene<br />
<strong>auf</strong> die Küche,<br />
in der ein<br />
schwarzer Herd<br />
unmissverständlichsignalisiert,<br />
dass<br />
er das Herz des<br />
Hauses ist<br />
unter der Ess-<br />
▾<br />
Ebene liegt<br />
die Wohn-Ebene<br />
mit Kamin-<br />
ofen. Das Feuer<br />
dient für<br />
gemütliche<br />
Abende, tagsüber<br />
sorgt eine<br />
Fußbodenheizung<br />
für ange-<br />
nehme Wärme<br />
Architektur<br />
die Kompaktheit des Baukörpers gestört.<br />
Stattdessen erhielten zwei Ebenen<br />
große verglaste Schiebefenster,<br />
die komplett in der Wandverkleidung<br />
verschwinden können.<br />
Der Zugang zum Haus erfolgt<br />
über eine 5 m lange Stahlbrücke,<br />
die von der Straße zur dritten Ebene<br />
führt. So konnte die Geländeform<br />
unverändert bleiben. Die Eingangstür<br />
samt Briefkasten wird durch den<br />
darüber liegenden Ostbalkon geschützt.<br />
Über einen kleinen Windfang<br />
gelangt man in die Küche, das<br />
Herz des Hauses. Ein schwarzer Herd<br />
steht bedeutungsschwer in der Mitte<br />
und zieht die Blicke <strong>auf</strong> sich.<br />
Von hier führen Stufen nach unten<br />
in den Wohnbereich und eine<br />
weitere Ebene tiefer ins Schlafzimmer<br />
mit Bad. Geht man von der Küche<br />
nach oben, gelangt man zunächst<br />
in den Essbereich und von<br />
dort <strong>auf</strong> eine Galerie.<br />
Das Raumgebilde begeisterte auch<br />
die Jury des Vorarlberger Holzbaupreises<br />
2011. „Welch unerwartete<br />
räumliche Großzügigkeit tut sich<br />
<strong>auf</strong>!“, heißt es in ihrer Begründung<br />
für die Auszeichnung in der Kategorie<br />
Einfamilienhaus. „Die feine und<br />
präzis ausgeführte Schreinerarbeit<br />
sorgt für die Stimmung einer edel<br />
ausgefütterten Schatulle.“<br />
Günther Hartmann, Kissing ▪<br />
ROBERT FESSLER, LAuTERBACH
Ebenen 6 und 5<br />
Ebenen 4 und 3<br />
Ebenen 2 und 1<br />
Schlafen<br />
Architektur Dezember 2011<br />
Galerie<br />
Eingang<br />
Kochen<br />
Bad<br />
Essen<br />
Wohnen<br />
Keller<br />
Schnitt<br />
Steckbrief<br />
Bauprojekt:<br />
Wochenendhaus <strong>auf</strong> dem<br />
Pfänder<br />
Bauweise:<br />
Holzrahmenbau<br />
Bauzeit:<br />
April bis November 2009<br />
Wohnfläche:<br />
92 m2 Wärmeenergiebedarf:<br />
50 kWh/(m2a) Bauherren:<br />
Christine und Stefan Girardi<br />
A-6911 Lochau<br />
Planung:<br />
Philip Lutz ZT GmbH<br />
A-6900 Bregenz<br />
www.philiplutz.at<br />
Ausführung:<br />
Holzbau Forster GmbH<br />
D-88145 Opfenbach<br />
www.holzb<strong>auf</strong>orster.de<br />
www.mikado-online.de 37<br />
Kochen<br />
Schlafen<br />
Essen<br />
Wohnen<br />
Keller
Fassadenschnitt<br />
Dach (von oben nach unten):<br />
Bitumenschindeln<br />
Bitumenbahn 2-lagig<br />
Rauhschalung 2,4 cm<br />
Hinterlüftung 5 cm<br />
Hinterlüftung quer 5 cm<br />
unterdachbahn<br />
Schalung 2,7 cm<br />
Balkenlage/Mineralwolle 24 cm<br />
OSB-Platte 1,8 cm<br />
Lattung/Wärmedämmung 8 cm<br />
Lattung 3 cm<br />
Vertäfelung Weißtanne 2 cm<br />
38<br />
Architektur Dezember 2011<br />
Fußboden:<br />
Ahorndielen 2,5 cm<br />
Lattung 3 cm<br />
Schalung 2,4 cm<br />
Balken 18 cm (Dämmung 6 cm)<br />
Lattung 3 cm<br />
Vertäfelung Weißtanne 2 cm<br />
Fußboden/Decke:<br />
Ahorndielen 2,5 cm<br />
Baupapier<br />
Polsterhölzer 3 cm<br />
Baupapier<br />
Trittschalldämmung 3 cm<br />
Schalung 2,4 cm<br />
Balken 20 cm (Stahlträger HEA 200)<br />
Lattung<br />
Konterlattung<br />
Vertäfelung Weißtanne 2 cm<br />
Fußboden/Bodenplatte:<br />
Ahorndielen 2,5 cm<br />
Baupapier<br />
Polsterhölzer 3 cm<br />
Dampfsperre<br />
Polystyroldämmung 18 cm<br />
Stahlbeton, wasser-<br />
undurchlässig 25 cm<br />
Polystyroldämmung 6 cm<br />
Magerbeton 8 cm<br />
mikado 12.2011<br />
Außenwand (von außen<br />
nach innen):<br />
Bitumenschindeln<br />
Rauschalung 2,4 cm<br />
Hinterlüftung 4 cm<br />
DWD-Holzfaserplatte 1,8 cm<br />
Holzrahmen/Mineralwolle 24 cm<br />
OSB-Platte 1,8 cm<br />
Lattung 3 cm<br />
Vertäfelung Weißtanne 2 cm<br />
Sockel-Außenwand<br />
(von innen nach außen):<br />
Vertäfelung Weißtanne 2 cm<br />
Lattung 3 cm<br />
Dampfsperre<br />
Mineralwolle 6 cm<br />
Stahlbeton, wasser-<br />
undurchlässig 25 cm<br />
Abdichtung<br />
Polystyroldämmung 10 cm<br />
Abdichtung
Als Erfinder des Dachfensters<br />
haben wir vor über 60 Jahren<br />
einen neuen Markt geschaen,<br />
den wir als Innovationsführer<br />
maßgeblich bestimmen. So<br />
wie der Mensch bei unseren<br />
Produkten im Mittelpunkt steht<br />
– so wichtig ist uns jeder unserer<br />
Mitarbeiter. Mit einer sehr oenen<br />
Unternehmenskultur bringen<br />
wir dies zum Ausdruck. Wir<br />
streben langfristige, tragfähige<br />
Beziehungen an, die von einem<br />
fairen Miteinander geprägt sind.<br />
Kommen Sie in unser Team und<br />
gestalten Sie mit uns die weitere<br />
Zukunft von VELUX.<br />
www.velux.de<br />
VELUX Deutschland GmbH<br />
Personalmanagement<br />
Gazellenkamp 168<br />
22527 Hamburg<br />
Wir suchen zum nächstmöglichen Zeitpunkt für unsere<br />
Kundenmanagement-Fachseminare zwei<br />
Fachreferenten m/w<br />
Einsatz- und Wohnort Hamburg<br />
Einsatz- und Wohnort Großraum Sonneborn<br />
Ihr Aufgabengebiet:<br />
Planung, Organisation und Durchführung von kunden-<br />
spezifischen Seminaren (Schwerpunkt Einbauseminare)<br />
sowie Vorträgen für die Zielgruppe Handel und Handwerk<br />
Erstellung von kundenspezifischen Seminarunterlagen<br />
(PowerPoint und Skripte)<br />
Unterstützung des Produktmanagements bei internen<br />
Produkt- und Neuheitenschulungen<br />
Betreuung von Meisterschulen sowie Dachdecker- und<br />
Zimmerer-Schulen<br />
Planung, Organisation und Durchführung von wiederkehrenden<br />
Veranstaltungen, speziell für Meisterschüler/<br />
Jungmeister sowie Innungen<br />
Aktive Kundenpflege im Rahmen von Veranstaltungen<br />
und Messen<br />
Betreuung von Erlebnis- und Einbaumodulen sowie<br />
Verwaltung des Einbaumaterials<br />
Ihre Qualifikationen:<br />
Abgeschlossene Ausbildung zum Dachdecker- oder<br />
Zimmerermeister<br />
Ausgeprägte Kommunikations- und Präsentationsfähigkeit<br />
Sehr gute Produktkenntnisse und technisches Verständnis<br />
Gute MS-Oce-Kenntnisse<br />
Gutes Organisationstalent sowie selbstständiges Arbeiten<br />
Hohe Belastbarkeit, Mobilität und Teamfähigkeit<br />
Flexibilität für deutschlandweite Einsätze<br />
Interessiert?<br />
Dann bewerben Sie sich bitte unter Angabe Ihrer Gehaltsvorstellung,<br />
des frühestmöglichen Eintrittstermins sowie der<br />
Kennzier (KFR) bevorzugt online über unser Bewerbungsformular<br />
oder senden Sie Ihre vollständigen schriftlichen<br />
Unterlagen an unser Personalmanagement.<br />
Bewerbungsschluss ist der 13.01.2012.<br />
Wir freuen uns dar<strong>auf</strong>, Sie kennen zu lernen!<br />
Vorgefertigte Wand-, Dach-, Decken- und<br />
Gaubenelemente<br />
in allen Varianten mit U-Zeichen inklusiv Arbeitsvorbereitung<br />
liefert – schnell - preiswert<br />
73084 Salach – Tel. 07162/8420<br />
info@holzbau-moser.de<br />
09634 Hirschfeld – Tel. 035242/62349<br />
hirschfeld@holzbau-moser.de
Bester Schutz<br />
vor Bauschäden<br />
und Schimmel<br />
Hochleistungs-Dampfbremse<br />
... für maximale Sicherheit<br />
Feuchtevariabler s d -Wert<br />
0,25 bis >10 m<br />
DASATOP<br />
Sanierungs-Dampfbremse<br />
Optimiert für die Sub-and-Top-<br />
Verlegung von außen. Schnell,<br />
einfach, sicher! Siehe auch<br />
„Sanierungs-Studie“ im neuen<br />
WISSEN.<br />
Top<br />
Sub<br />
Treff en Sie uns<br />
IHF Garmisch<br />
7. - 9. Dez. 2011<br />
Fordern Sie kostenfrei an:<br />
pro clima „WISSEN“<br />
Der große Leitfaden mit 372 Seiten<br />
Bauphysik, Konstruktionen,<br />
Details, Systemen, Produkten,<br />
Service, Magazin uvm.<br />
Fon: +49 (0) 62 02 - 27 82.0<br />
eMail: info@proclima.de<br />
www.proclima.de<br />
Vom 31. Januar bis 3. Februar<br />
2012 steht Stuttgart<br />
im Zentrum der Dach- und<br />
Holzbaubranche. Zimmerer,<br />
Dachdecker, Bauklempner, Architekten<br />
und Ingenieure finden<br />
<strong>auf</strong> der Branchenleitmesse<br />
Dach+Holz die neuesten Produkte<br />
und ein informatives Tagungs-<br />
und Kongressprogramm.<br />
Wie die letzten beiden Male<br />
dauert sie vier Tage, allerdings<br />
wurde der Veranstaltungszeitraum<br />
um einen Wochentag vorverlegt,<br />
sodass sie nun schon am<br />
Dienstag beginnt und am Freitag<br />
endet. Die Veranstalter rechnen<br />
mit 45 000 Besuchern.<br />
Zimmerer kämpfen um<br />
Europameisterschaft<br />
Rund 550 Aussteller füllen fünf<br />
Hallen und einen Teil des Freigeländes.<br />
Für den Holzbau ist<br />
40 mikado 12.2011<br />
Messe Dach+Holz International 2012<br />
Dach+Holz International 2012<br />
Holzbaumekka Stuttgart<br />
Das Jahr 2012 startet mit einem Knaller: mit der internationalen<br />
Branchenleitmesse „Dach+Holz International“. Der Deutsche Holzbautag<br />
und die Zimmerer-Europameisterschaft ergänzen das Programm.<br />
▴ War 2010 in Köln ein wahrer Besuchermagnet: Bodypainting<br />
die größte Halle reserviert: Halle<br />
1 beim Eingang Ost. Hier sind<br />
Holzprodukte, Holzfertigbausysteme,Holzbearbeitungsmaschinen,<br />
Verbindungsmittel und<br />
Softwaresysteme zu sehen.<br />
Direkt zwischen Halle 1 und<br />
Internationalem Congresscenter<br />
wird im Atrium, das während<br />
der Messe „Velux-Arena“ heißt,<br />
die Zimmerer-Europameisterschaft<br />
stattfinden. Dienstag bis<br />
Donnerstag kämpfen hier die<br />
besten Nachwuchszimmerer des<br />
Kontinents um Medaillen in der<br />
Mannschafts- und Einzelwertung.<br />
Am Freitag ist feierliche<br />
Siegerehrung.<br />
„Die Messe ist das Branchenhighlight<br />
des Jahres 2012<br />
weit über die Grenzen Deutschlands<br />
hinaus“, betont Ullrich<br />
Huth, Vorsitzender von Holzbau<br />
Deutschland. Besonders<br />
freut ihn, dass Stuttgart den<br />
MIKADO<br />
Zuschlag für die Zimmerer-Europameisterschaft<br />
bekam und<br />
dieser Wettbewerb nach 16 Jahren<br />
nun wieder in Deutschland<br />
stattfindet: „Auch für erfahrene<br />
Zimmermeister und Holzbauunternehmer<br />
wird es ein Erlebnis<br />
sein, unserem engagierten Berufsnachwuchs<br />
beim Wettbewerb<br />
zuzuschauen.“<br />
Handwerk trifft sich mit<br />
Wohnungswirtschaft<br />
Am Mittwoch tauscht sich das<br />
Handwerk mit Wohnungsbaugesellschaften,<br />
Bauträgern und<br />
Hausverwaltungen aus: Der erste<br />
Tag der Wohnungswirtschaft<br />
dreht sich um die Herausforderungen<br />
und Lösungen von aktuellen<br />
Themen wie Sanierung<br />
und energetische Ertüchtigung<br />
sowie um das Zusammenspiel<br />
zwischen Bauherren und Handwerkern.<br />
Am Donnerstag stellen im<br />
Architektenforum namhafte Architekten<br />
ihre Holzbauten vor.<br />
Im Anschluss haben die Besucher<br />
die Möglichkeit, an einem<br />
exklusiven und <strong>auf</strong> ihre Anforderungen<br />
zugeschnittenen Messerundgang<br />
teilzunehmen.<br />
Ein neuer Anl<strong>auf</strong>punkt für<br />
alle Fragen rund um die Gebäudehülle<br />
wird das Fassadenforum<br />
in Halle 7 sein. An allen<br />
vier Messetagen kann sich das<br />
Fachpublikum über Themen wie<br />
Dämmung, Hinterlüftung und<br />
Fassadenbekleidung in Vorträgen<br />
informieren und in einer<br />
Fachausstellung <strong>auf</strong>gebaute Lösungen<br />
begutachten.
Deutscher Holzbautag<br />
erläutert Holzschutznorm<br />
Zum Auftakt des Deutschen<br />
Holzbautags feiert am Mittwochvormittag<br />
in der Stiftskirche<br />
Bischoff Ottfried July einen<br />
Wortgottesdienst für das<br />
Zimmererhandwerk. Anschließend<br />
ziehen die Teilnehmer zum<br />
Schlossplatz und führen dort<br />
wie vor zwei Jahren in Köln einen<br />
großen Zimmererklatsch<br />
Messedaten<br />
Messe Dach+Holz International 2012<br />
Termin:<br />
Dienstag, 31. Januar<br />
bis Freitag, 3. Februar 2012<br />
Öffnungszeiten:<br />
Täglich von 9 bis 18 uhr<br />
Internet:<br />
www.dach-holz.de<br />
Veranstalter:<br />
GHM Gesellschaft für Handwerksmessen mbH<br />
D-81829 München<br />
www.ghm.de<br />
Veranstaltungsort:<br />
Messe Stuttgart<br />
Hallen 1, 3, 5, 7, 9, Freigelände und Atrium<br />
D-70629 Stuttgart<br />
www.messe-stuttgart.de<br />
Eintrittspreise:<br />
Tageskarte: 18 Euro (online 16 Euro)<br />
Nachmittagskarte (ab 14 uhr): 11 Euro<br />
Dauerkarte: 35 Euro (online 30 Euro)<br />
Gruppen: 12 Euro/Person (online 9 Euro/Person)<br />
Halle 9<br />
Metall<br />
Entwässerung<br />
Dachbahnen<br />
Halle 7 Freigelände<br />
Steildach Kräne, Geräte<br />
Flachdach Anlagen, Gerüste<br />
Dachbahnen Spezialfahrzeuge<br />
Solar<br />
Halle 7<br />
Fassadenforum<br />
Halle 5<br />
Steildach<br />
Befestigungen<br />
Dachbahnen<br />
Solar<br />
<strong>auf</strong>. Eine weitere öffentlichkeitswirksame<br />
Aktion wird der<br />
„Fliegende Dachstuhl“ sein.<br />
Anschließend geht’s ins Internationale<br />
Congresscenter. Dort<br />
referieren Mittwochnachmittag<br />
und Donnerstag 13 Experten<br />
über die novellierte DIN 68800,<br />
energetische Sanierung und<br />
Unternehmensführung. Der große<br />
Festabend steigt Mittwochabend<br />
in der Filderhalle in Leinfelden-Echterdingen.<br />
gh ▪<br />
Halle 3<br />
Dämmung<br />
Trockenbau<br />
Kräne<br />
Absturzsicherung<br />
Halle 1<br />
Holz, Werkstattbereich<br />
Holzfertigbau, Holzbearbeitungsmaschinen,<br />
Befestigungen<br />
Leitern, Gerüste, EDV<br />
Atrium<br />
Europameisterschaften<br />
der<br />
Zimmerer<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Säge- und Hobelwerk Josef Falter & Sohn Frathau 3<br />
94256 Drachselsried Telefon (09945) 1007 Fax (09945) 2290<br />
info@falter-holz.de www.laerchenholz-falter.de<br />
»Profilholz direkt<br />
vom Hersteller.«<br />
HECO ®<br />
-Schrauben – Innovative Markenprodukte<br />
für Anwendungen in Holz und Beton<br />
HECO-FIX-plus ®<br />
– die<br />
bewährte Universal schraube<br />
MULTI-MONTI ®<br />
– der geniale<br />
Schraub anker für gerissenen und<br />
ungerissenen Beton<br />
HECO-TOPIX ®<br />
– die<br />
Holz schraube mit innovativer Spitzenund<br />
Schaftgeometrie<br />
HECO-UNIX ®<br />
– die Vollgewinde -<br />
schraube mit dem Zusammenzieheffekt<br />
HECO-Schrauben GmbH & Co.KG, Dr.-Kurt-Steim-Straße 28, D-78713 Schramberg<br />
Tel. +49 (0)74 22 / 9 89-0, Fax: +49 (0)74 22 / 9 89-200<br />
E-Mail: info@heco-schrauben.de, Internet: www.heco-schrauben.de<br />
www.mikado-online.de 41
Fortbildung<br />
Tipps und Termine<br />
Kassel<br />
Seminar Photovoltaik<br />
Um Architektur, Energieeffizienz und<br />
Wirtschaftlichkeit dreht sich dieses<br />
Seminar. Möglichkeiten, Solarstrom<br />
zu erzeugen, gibt es viele, doch neben<br />
technischen Aspekten sind auch baurechtliche<br />
und gestalterische zu beachten.<br />
Seit der EnEV 2009 lässt sich<br />
Solarstrom in die Energiebilanz einrechnen.<br />
Veranstaltungsort: Kassel<br />
Termin: 17. Februar 2012<br />
Teilnahmegebühr: 124 Euro<br />
Infos: www.zub-kassel.de/weiterbildung<br />
Biberach<br />
Lehrgang Passivhausplaner<br />
Sichere Luftdichtheit:<br />
Klebeband PAVATAPE FLEX<br />
für luftdichte Anschlüsse<br />
Leistungsstark für Wärmedämmverbundsysteme:<br />
PAVATEX DIFFUTHERM<br />
Themen des berufsbegleitenden Lehrgangs<br />
sind: Gebäudehülle, Qualitäts-<br />
sicherung, Wärmeversorgung, Lüftung,<br />
Projektierung und Wirtschaftlichkeit.<br />
Veranstaltungsort: Biberach<br />
Termine:<br />
Block 1: 30. Januar bis 3. Februar 2012<br />
Block 2: 27. Februar bis 2. März 2012<br />
Prüfung: 23. und 24. März 2012<br />
Teilnahmegebühr:<br />
Block 1 und 2: 1960 Euro<br />
Prüfung: 430 Euro<br />
Infos: www.akademie-biberach.de<br />
42 mikado 12.2011<br />
Effi ziente Sanierungslösung:<br />
Luftdichtbahn PAVATEX LDB 0.02,<br />
PAVATHERM PLUS +<br />
Bozen<br />
Messe Klimahouse<br />
Die Südtiroler Fachmesse<br />
für energieeffizientes Bauen<br />
findet nun schon zum<br />
siebten Mal statt. Sie bietet<br />
neben rund 400 Ausstellern<br />
innovativer Produkte<br />
und Produktsysteme<br />
aus den Bereichen Gebäudekonstruktion<br />
und Gebäudetechnik<br />
auch Fachkongresse<br />
und Seminare sowie<br />
geführte Touren zu Klimahäusern an. Die Veranstalter erwarten<br />
rund 40 000 Besucher.<br />
Veranstaltungsort: I-Bozen ı Termin: 26. bis 29. Januar 2012<br />
Eintritt: 10 Euro ı Infos: www.klimahouse.it<br />
Lindau<br />
Bauseminar<br />
Das 37. Lindauer Bauseminar befasst<br />
sich mit „Bauen im Zeichen des Wandels“.<br />
Acht Fachvorträge, eine Podiumsdiskussion,<br />
ein Klavierkonzert, ein festliches<br />
Dinner und eine Führung durch<br />
das Bregenzer Festspielhaus samt Seebühne<br />
warten <strong>auf</strong> die Teilnehmer.<br />
Veranstaltungsort: Lindau<br />
Termin: 19. und 20. Januar 2012<br />
Teilnahmegebühr: 410 Euro<br />
Infos: www.akademie-biberach.de<br />
Dämmen und<br />
Dichten im System<br />
Diffusionsoffen dämmen und<br />
luftdicht bauen – das schaffen die<br />
neuen Dämmsysteme von PAVATEX.<br />
Sie bringen die luft dichte<br />
Gebäude hülle mit<br />
nachhaltiger Holzfaser<br />
dämmung<br />
zusammen.<br />
www.pavatex.com
Produkte<br />
Fertigteilstützen<br />
Freiheit für Holz<br />
Klassische Einspann- bzw. Fertigteilstützen bilden die<br />
Grundlage jeder Hallenkonstruktion. Mit blockverleimten<br />
Brettschichtholzstützen bietet Schaffitzel Holzindustrie nun<br />
auch Fertigteilstützen aus Holz an. Die Blockverleimung ermöglicht<br />
die notwendige freie Querschnittswahl in der Höhe<br />
als auch Breite. In Kombination mit einem Einspannsystem<br />
von Induo lassen sich die fertig vorproduzierten Stützen<br />
einfach mit dem Fundament verschrauben. Kosten für<br />
externe Planung, gesonderten Transport, Kraneinsatz und<br />
Montage entfallen. Die Stützen kommen fertig abgebunden<br />
und montagebereit zusammen mit den Brettschichtholzbindern<br />
<strong>auf</strong> die Baustelle.<br />
Schaffitzel Holzindustrie GmbH & Co. KG<br />
D-74523 Schwäbisch Hall-Sulzdorf<br />
Telefon 0 79 07/98 70-0 ı www.schaffitzel.de<br />
induo Systemholztechnik GmbH & Co. KG<br />
D-41352 Korschenbroich<br />
Telefon 0 21 61/61 89-0 ı www.induo.de<br />
Wärmebildkameras<br />
iThermografieren<br />
Immer mehr Anwender fordern die Möglichkeit, Wärmebildkameras<br />
und andere Geräte miteinander zu verbinden.<br />
Deshalb bietet Flir nun zahlreiche Modelle mit<br />
WiFi-Kombatibilität an. Damit lassen sich die Fotos<br />
drahtlos <strong>auf</strong> ein iPad oder iPhone übertragen. Und umgekehrt<br />
lassen sich nun Daten, die ein Extech-Feuchtemessgerät<br />
erfasst hat, via Bluetooth in die Wärmebildkamera<br />
einspielen.<br />
FLIR Systems GmbH Germany ı D-60437 Frankfurt am Main<br />
Telefon 0 69/9 50 09 00 ı www.flir.de<br />
Machen Sie doch<br />
einfach was Sie<br />
wollen !!<br />
Alpha-Software<br />
Döchtbühlweg 10<br />
88339 Bad Waldsee<br />
Fon: +49-7524-7013420<br />
Fax: +49-7524-7013421<br />
Mail: info@alpha-software.eu<br />
Wir geben Holz eine neue Dimension<br />
BS-Holzbauteile für den Ingenieurholzbau<br />
Gerade und gekrümmte Träger bis 60 m Länge<br />
Bögen, keilgezinkte Rahmen und Sonderformen, CNC-Abbund<br />
Gerades Brettschichtholz aus dem Expressprogramm<br />
Alle Querschnitte bis 1 m Höhe und 18 m Länge<br />
Just-in-time-Lieferung frei Haus<br />
Auf Wunsch abgebunden als montagefertiger Bausatz<br />
Brettsperrholz (X-LAM)<br />
Großformatige, tragende Wand-, Decken- und Dachelemente<br />
für den Wohnungs- und Kommunalbau sowie für den Industrieund<br />
Gewerbebau in Größen bis zu 3,50 m x 18,00 m<br />
Dam 63 · 41372 Niederkrüchten<br />
Tel +49/2163/89880 · Fax +49/2163/898887<br />
Holzbau-<br />
Software<br />
www.alpha-software.eu<br />
Industriestr. 24·49492 Westerkappeln<br />
Tel +49/5456/93030 · Fax +49/5456/9303 30<br />
www.derix.de · info@derix.de info@poppensieker-derix.de<br />
www.mikado-online.de 43
44<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
mikado 12.2011<br />
Produkte<br />
Handkreissägen<br />
Führung mit Ecken und Kanten<br />
Das neue Führungsschienen-System<br />
„FSN Professional“ hat Bosch für<br />
seine neuen Handkreissägen-Modelle<br />
„GKS 55 GCE Professional“ und<br />
„GKS 85 G Professional“ entwickelt.<br />
Die Längen reichen von 800 bis 3100<br />
mm. Passendes Zubehör und Verbrauchsmaterialien<br />
wie Splitterschutz,<br />
Haftbänder und Kunststoffkappen<br />
ergänzen das System. Das<br />
Verbindungselement „FSN VEL Professional“<br />
ermöglicht es, mehrere<br />
Führungsschienen miteinander und<br />
mit einem Winkelanschlag zu verbinden. Gummilippen an der Schienenkante<br />
dienen als Ausreißschutz, drücken den Span im Schnittverl<strong>auf</strong><br />
herunter und sorgen für saubere Kanten, z.B. an OSB-Platten.<br />
Robert Bosch GmbH ı D-70745 Leinfelden-Echterdingen<br />
Telefon 01 80/3 33-57 99 ı www.bosch-professional.com<br />
Dachziegel<br />
Erlus bietet Ziegelformen und -farben an,<br />
die Dächern einen mediterranen Charakter<br />
geben. Zwar erfolgen die Mönch-Nonnen-<br />
Eindeckungen in südlichen Ländern mit viel<br />
Mörtel, was für deutsche Breitengrade mit<br />
Schlagregen, Hagel, Frost und Schneeverwehungen<br />
weniger geeignet ist, doch eine spezielle<br />
Unterkonstruktion löst dieses Problem.<br />
Lieferbar sind acht Farbnuancen.<br />
ERLUS AG ı D-84088 Neufahrn<br />
Telefon 0 87 73/18-0<br />
www.erlus.de/ModelleMediterran<br />
Toskana aus Niederbayern<br />
Absauganlage<br />
Funk spart Kabel<br />
Die kabellose Übertragung von Daten mit der WLAN-Technologie<br />
gibt es jetzt auch für die Steuerungstechnik von Absauganlagen und<br />
Industriesaugern: das FRI-LAN von Ivat. Die einzelnen Maschinen<br />
erhalten einen Sender, der Signale an die jeweiligen Schieber und<br />
an die Absauganlage überträgt. Damit sind weder Schaltschränke<br />
noch Kabel-, Rohr- und Trassenverlegungen notwendig.<br />
IVAT GmbH ı D-86165 Augsburg<br />
Telefon 08 21/60 26 04 ı www.ivat.info
Produkte<br />
Kellerdichtsystem<br />
Funktionswäsche für Häuser<br />
Das ABG-Kellerdicht-System verbindet Kellerabdichtung<br />
und Wärmedämmung. Eine Dichtungsbahn aus Polyethylen<br />
hält Wasser aus dem umgebenden Erdreich von der<br />
Kellerwand fern. Eine Atmungsfixbahn liegt dahinter und<br />
sorgt für die Hinterlüftung der Kellerwände. Anfallendes<br />
Kondenswasser wird so kontrolliert abgeführt. Der Hersteller<br />
gewährt <strong>auf</strong> die Kellerabdichtung eine Garantie von<br />
30 Jahren in Verbindung mit einem Wartungsvertrag.<br />
ABG Abdichtungen Boden- und Gewässerschutz GmbH<br />
D-21037 Hamburg ı Telefon 0 40/73 71 41-0 ı www.abg.eu<br />
Wärmedämmung<br />
Sandwich zum Verputzen<br />
Eine neue Holzfaserdämmplatte<br />
brachte Inthermo <strong>auf</strong><br />
den Markt: die beidseitig putzbare<br />
„HFD-Exterior Compact“.<br />
Bei den 20 bis 60 mm dicken<br />
Dämmplatten beträgt die Druck-<br />
festigkeit mehr als 200 kpa,<br />
bei den 80 bis 200 mm dicken<br />
über 100 kpa. Zwischen<br />
den härter verdichteten äußeren<br />
Deckschichten befindet sich<br />
eine etwas weichere Mittellage,<br />
die das Rohgewicht pro Platte<br />
senkt und die Handhabung <strong>auf</strong><br />
dem Gerüst erleichtert. Der Hersteller<br />
empfiehlt sie als Bestandteil seines Wärmedämmverbundsystems<br />
(WDVS) im Neubau<br />
oder zur energetischen Sanierung <strong>auf</strong> Holzrahmenkonstruktionen,<br />
Massivholzwänden sowie im<br />
Mauerwerksbau, wahlweise verklebt und gedübelt<br />
oder <strong>auf</strong> einer Lattung.<br />
INTHERMO GmbH ı D-64372 Ober-Ramstadt<br />
Telefon 0 61 54/71-16 69 ı www.inthermo.de<br />
www.mikado-online.de 45
Baustoffe<br />
Abdichtungen<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Absturzsicherung<br />
Befestigungssysteme<br />
Brettschichtholz<br />
Massiv bauen mit<br />
ED-BSP Brettsperrholz<br />
www.hochwald.com<br />
Duo-Balken<br />
BSH<br />
KVH<br />
Hochwaldstraße 31<br />
D-54497 Morbach<br />
Fichte<br />
Douglas<br />
Lärche<br />
Tel. +49(0) 6533 / 730<br />
Fax +49(0) 6533 / 73111<br />
mikado Holzbau-Branchenführer<br />
Dämmstoffe<br />
PAVATEX Deutschland<br />
Hotline Technik + Verk<strong>auf</strong><br />
Telefon +49 (0)7561 9855-0<br />
Telefax +49 (0)7561 9855-30<br />
www.pavatex.de vatex de<br />
46 mikado 12.2011<br />
Holzfaserdämmstoffe<br />
ökologisch & zukunftsorientiert<br />
Bauteile<br />
KLH Massivholzplatten<br />
für Decke, Dach und Wand<br />
Z-9.1-482<br />
Tel. (0 82 94) 80 24 07 • Fax. (0 82 94) 80 24 08<br />
www.aba-holz.de<br />
Betriebsmittel<br />
Lager<br />
Kragarm-Regale<br />
Neu und gebraucht<br />
Tel.: 08064-91 84 • Fax -91 86<br />
Singer Regale & Hallenbau, 83075 Au<br />
www.regale-singer.de<br />
Paletten-Regale<br />
Montage-/Transporthilfen<br />
Nagelplattenbinder<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Bahnhofstraße 93 ∙ 49757 Werlte<br />
Tel. (05951) 95 66 0 Fax 95 66 66<br />
Nagelplattenkonstruktionen<br />
<br />
www.holzbau-janssen.de<br />
info@holzbau-janssen.de<br />
Die Vielfalt des Anspruchs -<br />
realisiert mit NP-Bindern<br />
Dreieckbinder<br />
Pultdachbinder<br />
Studiobinder<br />
Scherenbinder<br />
Rahmenbinder<br />
Parallelbinder<br />
Zeltdachkonstruktion<br />
Walmdachkonstruktion<br />
Lohnabbund<br />
Janssen Holzbau GmbH<br />
Nahezu jede<br />
architektonische<br />
Form realisierbar!<br />
KERSCHBAUM<br />
HAUS<br />
Triebweg 3, Buchheim<br />
91593 Burgbernheim<br />
Tel.: (09847) 97 97-0 www.kerschbaum-haus.de<br />
Werkzeuge<br />
Plattenträger, Türheber,<br />
Kantenzwingen, Uni-Zwingen,<br />
Korpuszwingen, Gehrungszwingen<br />
Balkenzüge, Pressenputzer,<br />
Montagestützen<br />
Tel. +43(0)5242-71235, Fax-DW 5<br />
www.1atools-shop.at / www.schwaigertools.at<br />
Dienstleistung<br />
Abbund<br />
Partner des Handwerks<br />
für Lohn-Abbund und<br />
Holzelementbau<br />
Bei der Talmühle 3<br />
78052 VS-Tannheim<br />
Tel. 07705/92 99 0 · Fax 07705/92 99 15<br />
e-mail:<br />
riegger@Schwarzwald-Abbund.de<br />
www.Schwarzwald-Abbund.de
EDV<br />
Alpha-Software<br />
Döchtbühlweg 10<br />
88339 Bad Waldsee<br />
Fon: +49-7524-7013420<br />
Fax: +49-7524-7013421<br />
alphaschift@gmx.de<br />
Unternehmermagazin<br />
mikado Holzbau-Branchenführer<br />
www.alp ha-softwar e.eu<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Fordern Sie unsere<br />
Mediadaten an:<br />
Tel.: +49 82 33.23-71 35<br />
Daniela.Bolleininger@weka.de<br />
www.mikado-online.de<br />
Grafische und numerische<br />
Informationstechniken<br />
GranIT GmbH<br />
Uhlandstr. 73<br />
D-72793 Pfullingen<br />
Tel. +49 (0)7121/34 92-0<br />
www.granit.de<br />
EINZIGARTIG.<br />
WIE IHRE<br />
AUFGABEN.<br />
KOMPLETT-<br />
LÖSUNGEN<br />
FÜR DEN<br />
HAUSBAU<br />
CAD / CAM<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
.com<br />
Ich möchte bei meinen Kunden immer präsent sein<br />
und nutze die Möglichkeit des Eintrages.<br />
Bestellung unter 0 82 35.23-71 35 oder per Fax -71 11<br />
oder per E-Mail: Daniela.Bolleininger@weka.de<br />
❑ Eintrag 45 x 30 mm 55,– € pro Ausgabe<br />
❑ Eintrag 45 x 40 mm 75,– € pro Ausgabe<br />
❑ Eintrag 45 x 50 mm 90,– € pro Ausgabe<br />
❑ Weitere Formate und Rubriken <strong>auf</strong> Anfrage<br />
Bezugszeitraum mindestens 12 <strong>auf</strong>einander folgende Ausgaben<br />
Firma:<br />
Name:<br />
Straße:<br />
PLZ/Ort:<br />
Tel./Fax:<br />
E-Mail:<br />
Fassade<br />
Profilholz direkt vom Hersteller.<br />
Lärche » Douglasie » Tanne » Fichte<br />
Säge- und Hobelwerk Josef Falter&Sohn<br />
www.laerchenholz-falter.de<br />
Tel 0 21 63/8988-0<br />
www.derix.de<br />
Holzbau<br />
Konstruktiver Holzbau<br />
Der innovative<br />
Holzverbinder<br />
aus Rottweil<br />
Gewerbepark Neckartal 101 | 78628 Rottweil<br />
Tel 0741 57010 | Fax 0741 57020<br />
info@nowa-plus.de | www.nowa-plus.de<br />
Ingenieurholzbau<br />
Ihr Partner in Sachen<br />
HOLZLEIMBAU<br />
Beratung – Planung – Konstruktion – Statik<br />
Lieferung BS-Holz, konstruktiv und gerade<br />
Tel 0 54 56/9303-0<br />
www.poppensieker-derix.de<br />
Wählen Sie aus den<br />
Rubriken<br />
Baustoffe<br />
(z. B. Abdichtung, Absturzsicherung,<br />
Anstrichstoffe/Holzschutz,<br />
Bauholz, Bauplatten, BSH,<br />
Dämmstoffe, Holzwerkstoffe, Klebstofftechnik,<br />
Nagelplattenbinder,<br />
Verbindungsmittel, Vollholz)<br />
Bauteile/-systeme<br />
(z. B. Fenster, Türen/Tore, Wandtafeln)<br />
Betriebsmittel<br />
(z. B. Fuhrpark/Kräne, Gerüste/<br />
Arbeitsschutz, Handmaschinen,<br />
Messtechnik, Montage-/Transporthilfen,<br />
Werkzeuge)<br />
Dach + Fassade<br />
Dienstleistungen<br />
(z. B. Abbund, Arbeitsvorbereitung,<br />
EDV, unternehmensberater,<br />
Literatur, Sägen/Fräsen)<br />
Haustechnik<br />
Holzbau<br />
(z. B. Dachstühle, Holzhäuser,<br />
Ingenieurholzbau, Klassische<br />
Zimmereiarbeiten)<br />
Trockenbau<br />
(z. B. Gewerbehallen, Holz-/Glas-<br />
Fassaden, Nagelplattenbauweise,<br />
Schalungsbau, Treppen)<br />
47
Zimmermeisterdach Flachdach-Fenster<br />
Flachdach-Fenster<br />
Auf Dauer durchsturzsicher<br />
Eine besondere Konstruktion sorgt dafür, dass das neue Flachdach-Fenster<br />
von Velux als durchsturzsicher zertifiziert wurde. Der unfallschutz ist damit während<br />
des Einbaus und bei späteren Kontroll- und Wartungsarbeiten gewährleistet.<br />
48 mikado 12.2011<br />
Lichtöffnungen<br />
▴<br />
im Flachdach<br />
erfordern Schutz-<br />
maßnahmen<br />
gegen Durchsturz.<br />
Die neuen<br />
Flachdach-Fenster<br />
sind als<br />
durchsturzsicher<br />
zertifiziert
Bei Dacharbeiten müssen Handwerker<br />
grundsätzlich Sicherungsmaßnahmen<br />
gegen Absturz<br />
vorsehen. Für Lichtöffnungen in einem<br />
Flachdach, die mit Lichtkuppeln<br />
oder Flachdach-Fenstern verschlossen<br />
werden, gilt das unabhängig von<br />
der Absturzhöhe. In Sachen Durchsturzsicherheit<br />
gelten die BG-Prüfgrundsätze<br />
GS-Bau 18. Ein Kriterium<br />
ist der Durchsturz bei Fehltritt<br />
oder Stolpern.<br />
Durchsturzsicher beim Einbau<br />
Die Zertifikate für Lichtkuppeln erhalten<br />
in der Regel den Zusatz „Durchsturzsicher<br />
beim Einbau“. Damit ist<br />
die Sicherheit <strong>auf</strong> die Einbauphase<br />
bis zum Abschluss des Bauvorhabens<br />
Zimmermeisterdach Flachdach-Fenster<br />
▴ Das waagerecht<br />
im Aufsetzkranz<br />
eingebaute<br />
Isolierglas<br />
mit VSG-Scheibe<br />
sorgt für<br />
Durchsturzsicherheit<br />
und<br />
Einbruchschutz<br />
▸ Das Flachdach-<br />
Fenster ähnelt<br />
konventionellen<br />
Lichtkuppeln,<br />
entspricht aber<br />
allen Ansprüchen<br />
an hochwertige<br />
Wohnräume<br />
◂ Über die<br />
Einbauphase<br />
hinaus: Das<br />
Flachdach-Fenster<br />
wurde einschließlich<br />
seiner<br />
Ausführung<br />
als Rauch- und<br />
Wärmeabzugsfenster<br />
(RWA) als<br />
durchsturzsicher<br />
zertifiziert<br />
begrenzt. Sie gilt nicht mehr während<br />
der späteren Nutzungsphase. Doch<br />
auch wenn ein Dach keine Dachterrasse<br />
hat und nicht regelmäßig begangen<br />
wird, halten sich dort Menschen<br />
für Kontroll-, Wartungs- oder<br />
Instandhaltungsarbeiten <strong>auf</strong>. Dafür<br />
sind Maßnahmen zur Durchsturz-<br />
sicherheit vorzusehen.<br />
Waagerechtes Isolierglas schützt<br />
Die Einschränkung der Durchsturzsicherheit<br />
bei Lichtkuppeln <strong>auf</strong> den<br />
Einbau wird vorgenommen, weil keine<br />
Erfahrungen zum Langzeitverhalten<br />
von Kuppelkunststoffen vorliegen.<br />
Anders ist die Situation beim<br />
neuen Flachdach-Fenster: Es besitzt<br />
unter der Kuppel ein waagerechtes<br />
Isolierglas, dessen untere Scheibe<br />
aus Verbundsicherheitsglas (VSG)<br />
besteht. Da die Langzeitbeständigkeit<br />
von Glas sichergestellt und bekannt<br />
ist, hat der DGUV-Test, der Prüf- und<br />
Zertifizierungsstelle des Fachausschusses<br />
Bau, das Flachdach-Fenster<br />
jetzt als durchsturzsicher zertifiziert.<br />
Es sorgt für ein sicheres Betreten des<br />
Flachdachs, ohne dass die Handwerker<br />
eine individuelle Schutzausrüstung<br />
benötigen. Es bietet langfristig<br />
mehr Sicherheit <strong>auf</strong> dem Dach<br />
und trägt dazu bei, eventuelle Auseinandersetzungen<br />
um Verantwortung<br />
oder gar Haftung bei späteren<br />
Dachunfällen zu vermeiden. Denn<br />
die meisten Unfälle passieren nicht<br />
während der Ausführung, sondern<br />
bei der wesentlich längeren späteren<br />
Nutzung.<br />
Licht und Luft unterm Dach<br />
Die Techniker entwickelten das<br />
Flachdach-Fenster für den Einsatz<br />
in Wohnräumen unter flachen oder<br />
flach geneigten Dächern. Tageslicht,<br />
freier Blick und frische Luft lassen<br />
sich auch für Wohnbereiche erreichen,<br />
die z. B. unter einem bis zu 15°<br />
geneigten Pultdach liegen, aber nur<br />
wenig oder gar kein Tageslicht über<br />
die Fassade erhalten.<br />
Mit der klaren oder milchigen Kuppel<br />
sieht das Flachdach-Fenster von<br />
außen einer klassischen Lichtkuppel<br />
ähnlich. Der Antrieb des Fensters, der<br />
das Lüften ermöglicht, liegt verdeckt<br />
im Gehäuse. Ein als Zubehör erhältlicher<br />
Regensensor schützt vor einsetzendem<br />
Regen, indem er das Fenster<br />
schließt. Zwei weitere Produkteigenschaften<br />
stehen in Zusammenhang<br />
mit dem Isolierglas bzw. der stabilen<br />
VSG-Scheibe: Das Glas reduziert die<br />
Regengeräusche und bietet mit der<br />
Widerstandsklasse WK 2 nach DIN<br />
ENV 1627 (entspricht Klasse RC2N<br />
nach DIN 1627) einen verbesserten<br />
Schutz gegen Einbruch. Das Fenster<br />
verhindert den versehentlichen<br />
Durchsturz von Handwerkern und<br />
nebenbei das gezielte Eindringen von<br />
Einbrechern.<br />
Oliver Williges, Hamburg ▪<br />
www.mikado-online.de 49<br />
VELuX DEuTSCHLAND GMBH
Der „gute alte Dachboden“, dieser<br />
dunkle, vernachlässigte Lagerraum<br />
und geheimnisvolle Spielplatz<br />
für Kinder, ist immer seltener vorzufinden.<br />
Wohnraum und Nutzflächen<br />
sind zu kostbar, als dass man <strong>auf</strong> sie<br />
verzichten könnte. Ob die zusätzliche<br />
Fläche selbst genutzt wird oder<br />
als vermieteter Raum zur Kostendeckung<br />
beiträgt – wo gelebt wird,<br />
da braucht es Licht.<br />
Kunstlicht ist und bleibt künstlich<br />
Grundsätzlich stehen für die Belichtung<br />
von Räumen zwei Lichtqualitäten<br />
zur Verfügung: Tageslicht und<br />
Kunstlicht.<br />
Weil das Tageslicht bekanntlich<br />
zeitlich begrenzt ist und auch dann<br />
nicht uneingeschränkt zur Verfügung<br />
steht, haben die Menschen seit jeher<br />
Zimmermeisterdach Lichtplanung<br />
Lichtplanung<br />
Es werde Licht<br />
In Zeiten von Verdichtung, Ausbau und Sanierung werden Dachgeschosse<br />
regelmäßig als Wohn- und Arbeitsräume gestaltet. Die sog. „Lichtröhren“<br />
bringen das Tageslicht bis in entfernte Winkel und werten das Gebäude <strong>auf</strong>.<br />
50 mikado 12.2011<br />
versucht, selbst Licht ins Dunkel zu<br />
bringen. Es entstand das Kunstlicht,<br />
und zwar in vielfacher Form. Unter<br />
Kunstlicht verstehen wir alles Licht,<br />
das nicht von der Sonne als Lichtquelle<br />
stammt. Zu den Erzeugern von<br />
Kunstlicht gehören also alle Lampen,<br />
und zwar von der Waltranfunzel bis<br />
zur OLED.<br />
Kunstlicht hat den Vorteil, dass es<br />
nahezu uneingeschränkt zur Verfügung<br />
steht und <strong>auf</strong> Wunsch abgerufen<br />
werden kann. Es setzt allerdings<br />
einen gewissen Beschaffungs- bzw.<br />
Installations<strong>auf</strong>wand voraus und<br />
ist <strong>auf</strong> permanenten Nachschub an<br />
Energie angewiesen. Und es bleibt<br />
„künstlich“, also „nicht natürlich“,<br />
egal wie nah es an das Original heranreicht<br />
– und auch wenn <strong>auf</strong> einigen<br />
Lampen der Hinweis „Tageslichtweiß“<br />
<strong>auf</strong>gedruckt steht.<br />
Vielfältiges Tageslicht<br />
Funktioniert<br />
auch „um die<br />
Ecke“:<br />
Tageslichtleitung<br />
in fenster-<br />
lose Räume<br />
„Das“ Tageslicht gibt es nicht. Die<br />
Qualität des <strong>auf</strong> der Erde wirksam<br />
werdenden Sonnenlichts ist von vielen<br />
Faktoren abhängig, von der Tages-<br />
und der Jahreszeit, der geografischen<br />
wie der topografischen Lage<br />
oder dem Wetter. Trotzdem nehmen<br />
wir Tageslicht als die natürlichste<br />
Form der Beleuchtung wahr. Körper<br />
und Psyche reagieren <strong>auf</strong> die Dynamik<br />
des Tageslichtes – seit Millionen<br />
von Jahren. Tageslicht gibt Sicherheit:<br />
Im Tageslicht führt uns niemand<br />
„hinters Licht“. Die Aspekte der Vertrautheit<br />
und der Sicherheit können<br />
<strong>auf</strong> Gesundheit, Leistungsfähigkeit<br />
und Wohlbefinden einen großen Einfluss<br />
ausüben. Deshalb sollte es bei<br />
der Lichtplanung des Dachgeschosses<br />
eine große Rolle spielen.
Die Methode „Fenster“<br />
Das Fenster erscheint dem Menschen<br />
als die natürlichste Form der Belichtung<br />
von Räumen. Der Lichteintrag<br />
durch das Fenster erfolgt jedoch vertikal<br />
und ist damit alles andere als<br />
natürlich. Tageslicht kommt in der<br />
Natur von oben, nie von der Seite.<br />
Damit einher geht, etwa bei Bildschirmarbeitsplätzen,<br />
stets die Gefahr<br />
der Blendung. Monitore dürfen<br />
nach ergonomisch begründeten Arbeitsplatz-Richtlinien<br />
mit dem Rücken<br />
nicht zum Fenster zeigen, weil<br />
die Seh<strong>auf</strong>gabe für das Auge des Nutzers<br />
ansonsten viel zu anstrengend<br />
wird. Die Lichtstärke nimmt in den<br />
Raum hinein derart stark ab, dass<br />
auch tagsüber bereits nach wenigen<br />
Metern zusätzliches Kunstlicht benötigt<br />
wird. Schließlich gelangen durch<br />
die Fenster im Sommer große Mengen<br />
an Wärmeenergie in die Räume.<br />
Das führt häufig dazu, dass an jenen<br />
Tagen, an denen Tageslicht in großer<br />
Menge vorhanden ist, Jalousien und<br />
Vorhänge geschlossen und künstliche<br />
Lichtquellen eingeschaltet werden<br />
müssen.<br />
Natürlich möchte niemand <strong>auf</strong><br />
Fenster verzichten. Es gibt mittlerweile<br />
gute Lösungen zur Minimierung<br />
Die Dachdurchdringung im Detail:<br />
Für Profis am Dach kein Problem<br />
Zimmermeisterdach Lichtplanung<br />
▸ Die Prismenkuppel<br />
sammelt große<br />
Mengen<br />
an Tageslicht: Der<br />
hoch<br />
reflektierende<br />
Tubus<br />
transportiert es<br />
ins Gebäude<br />
des solaren<br />
Eintrages und<br />
für die Verschattung.<br />
Doch das entbindet<br />
die Bauschaffenden nicht,<br />
sich der Problematik grundsätzlich<br />
zu stellen.<br />
Die Methode „Lichtröhre“<br />
Eine zusätzliche Methode, Tageslicht<br />
ins Gebäude zu führen, stellen<br />
die sog. „Sonnenröhren“ dar, beispielsweise<br />
die Solatube von Interferenz.<br />
Sie sammeln mithilfe einer<br />
Acrylglaskuppel (besonders effektiv<br />
Um die Öffnung der Dachhaut sicher zu gestalten,<br />
sind spezielle Dichtmanschetten erhältlich<br />
als Prismenkuppel ausgebildet) <strong>auf</strong><br />
dem Dach Tageslicht ein und leiten<br />
es über eine reflektierende Röhre<br />
ins Innere des Gebäudes. Dabei sorgt<br />
die Prismenkuppel dafür, dass eine<br />
Lichtmenge genutzt werden kann, die<br />
in der Ebene einem Vielfachen ihrer<br />
Grundfläche entspricht. Hochwertige<br />
Systeme transportieren das Licht über<br />
viele Meter und auch durch Knickungen<br />
der Röhre hindurch.<br />
Die Leistungsfähigkeit der Tuben<br />
bestimmt vor allem der Reflexionsgrad<br />
<strong>auf</strong> der Röhreninnenseite. Das<br />
Licht erfährt bis zu seiner Ankunft<br />
im Raum viele Spiegelungen. Metallisch<br />
bedampfte Materialien (z. B. ein<br />
gewöhnlicher Schminkspiegel) weisen<br />
Reflexionsgrade von 95 bis max.<br />
98 % <strong>auf</strong>.<br />
Für viele Anwendungen sind Verluste<br />
in dieser Höhe nicht akzeptabel.<br />
Mit einem Multilayerfilm beschichtete<br />
Röhren erreichen Reflexionsgrade<br />
von bis zu 99,7 % und verhindern<br />
den Transport von IR-Stahlung und<br />
somit von Wärme.<br />
Wo gewünscht oder notwendig,<br />
kann zusätzlich ein Warmtonfilter<br />
in die Acrylkuppel integriert werden.<br />
Das Licht tritt schließlich über einen<br />
Diffusor aus, der eine breite Lichtstreuung<br />
ermöglicht.<br />
www.mikado-online.de 51
Die Systeme sorgen dafür, dass in<br />
großen Raumtiefen wie in gänzlich<br />
fensterlosen Räumen Tageslicht in<br />
ausreichender Menge zur Verfügung<br />
steht, mit all seinen positiven physikalischen<br />
und physiologischen Eigenschaften:<br />
Tageslicht erhöht die<br />
Aufmerksamkeit, verhindert Leistungsabfall<br />
und Unfälle und ist dem<br />
Wohlbefinden zuträglich.<br />
Lichtröhren in der Praxis<br />
Solatube-Sonnenröhren lassen sich<br />
sicher und langlebig verbauen, allerdings<br />
ist grundsätzlich sorgfältig<br />
vorzugehen. Den Einbau von Solatube-Sonnenröhren<br />
sollten Fachleuten<br />
vornehmen, um Folgeschäden zu<br />
vermeiden.<br />
Viele Hersteller bieten ausgebildeten<br />
Handwerkern Montageschulungen<br />
an, in denen die Verarbeiter<br />
die bauphysikalisch und handwerklich<br />
korrekte Installation lernen, aber<br />
auch manche Tricks und Kniffe verraten<br />
bekommen. Um zum Beispiel<br />
die geeignete Stelle für die Durchführung<br />
der Solatube zu finden, setzen<br />
Profis an geeignet erscheinender<br />
Stelle eine 5 mm-Bohrung und knicken<br />
das vordere Stück eines Drahtbügels<br />
(in der chemischen Reinigung<br />
Zimmermeisterdach Lichtplanung<br />
52 mikado 12.2011<br />
erhältlich) in halbem Rohrdurchmesser<br />
ab. Lässt sich dieses Werkzeug<br />
oberhalb der Decke ungestört drehen,<br />
ist die Stelle um die Bohrung<br />
sehr wahrscheinlich geeignet. Diese<br />
Art der „Endoskopie“‚ hilft, allzu<br />
viele und allzu große „Probebohrungen“<br />
– und damit Folgekosten – zu<br />
vermeiden.<br />
Dachkonstruktionen mit Dampfsperre<br />
und Unterspannbahn sollten<br />
mit zwei dampfdichten Anschlussmanschetten<br />
abgedichtet werden,<br />
statt die gewünschte Dichtigkeit<br />
durch den überbordenden Einsatz<br />
von Klebeband herzustellen.<br />
Für den Anschluss ans Dach sind<br />
geeignete Universalbleche erhältlich.<br />
Die müssen allerdings der Einbauposition<br />
entsprechend angepasst werden.<br />
Dabei sind die Ränder seitlich<br />
und oben in einem ungefähr 45° betragenden<br />
Spitzwinkel zurückzukanten,<br />
um dem Eindringen von Staunässe<br />
entgegenzuwirken.<br />
Auf der Innenseite der Solatube<br />
sollte der Kreisausschnitt in der<br />
Decke möglichst präzise ausgeführt<br />
werden, um dem Abschlussring den<br />
größtmöglichen Halt zu ermöglichen.<br />
Und natürlich sollte bis zum Ende<br />
der gesamten Montage die Schutzfolie<br />
in der Röhre verbleiben, um<br />
leistungsmindernden Beschädigungen<br />
und Verschmutzungen vorzubeugen.<br />
Ist die Röhre dann verschlossen,<br />
können Staub und Feuchte nicht<br />
mehr eindringen.<br />
Licht aus Tuben<br />
Bei der Belichtung von genutzten<br />
und bewohnten Dachräumen ist dem<br />
Tageslicht in der Regel aus ökonomischen,<br />
ökologischen und physiologischen<br />
Gründen der Vorzug einzuräumen.<br />
Fenster und Dachflächenfenster<br />
erhöhen den Wert der Räume. Bei<br />
der Belichtung durch Fenster ist aber<br />
dar<strong>auf</strong> zu achten, dass die Lichtstärke<br />
in den Raum hinein stark abfällt, dass<br />
vertikale Belichtungsflächen Blendungen<br />
hervorrufen können und dass<br />
im Sommer mit starkem Wärmeeintrag<br />
ins Gebäude zu rechnen ist.<br />
Lichtröhren wie z. B. die Solatube<br />
von Interferenz transportieren über<br />
hoch reflektierende Tuben Tageslicht<br />
ins Innere von Gebäuden und können<br />
so fensterlose Räume wie Flure,<br />
Bäder oder Toiletten „natürlich“ belichten<br />
bzw. das über die Fenster eingetragene<br />
Tageslichtangebot wärmeund<br />
blendungsfrei ergänzen.<br />
Kay Rosansky, Verl ▪<br />
•••<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Grossmann Bau GmbH & Co. KG<br />
Äußere Münchener Straße 20<br />
D - 83026 Rosenheim<br />
Telefon: 0 80 31 / 44 01 – 51<br />
Telefax: 0 80 31 / 44 01 – 93<br />
<br />
holzleimbau@grossmann-bau.de<br />
<br />
Eisschnelll<strong>auf</strong>halle Inzell 96 x 210 m<br />
<br />
<br />
www.grossmann-bau.de
Unternehmen<br />
▴<br />
Der BuGA-Pavillon der FH Koblenz bestand aus ca. 6000 Stäben aus Douglasienholz<br />
Erlus<br />
Dlubal<br />
Öko-Liebesfilm<br />
Der Flug der Fledermaus<br />
Aus ca. 6000 Douglasienholz-Stäben bestand<br />
der Pavillon „Echolot“ der FH Koblenz<br />
<strong>auf</strong> der Bundesgartenschau 2011.<br />
Den Grundriss der Struktur bildet der<br />
Schalldruckpegel der Ortungsrufe des<br />
„Abendseglers“, einer einheimischen Fledermausart.<br />
Aus dem Grundriss modellierten<br />
die Studenten mit dem Programm<br />
„Easy“ eine doppellagige Hänge-Stützform.<br />
Sie zerlegten die Hängeform durch<br />
parallele Schnitte in drei Ebenen, die<br />
jeweils im Winkel von 60° zueinander<br />
stehen. So entstanden räumlich stabile<br />
Dreiecks- und Sechseckraster. Die erzeugten<br />
Zuschnittlinien importierten die<br />
Studierenden über die dxf-Schnittstelle<br />
Auszubildende von Erlus haben zusammen mit<br />
Schülern der 9. Klasse der privaten Wirtschaftsschule<br />
Pindl in Straubing mit ihrem Kurzfilm<br />
„Liebesrezept für die Umwelt“ den dritten Preis<br />
beim bundesweiten Filmwettbewerb „Jugend<br />
filmt Bionik“ erzielt. Ziel des Projektes war, Schülern<br />
und Jugendlichen Einblick in die innovative<br />
Technologie der Bionik zu geben und sie für die<br />
zukunftsträchtigen Berufe in diesem Forschungsfeld<br />
zu begeistern. Den Preis stiftete das Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung und die<br />
Deutsche Bundesstiftung Umwelt.<br />
Erlus Aktiengesellschaft<br />
D-84088 Neufahrn i. NB ı www.erlus.com<br />
in RSTAB. In jeder Schnittebene erfolgte<br />
dann die Generierung eines Stabnetzes,<br />
bestehend aus Obergurt, Untergurt<br />
und diagonalen Füllstäben. Nach der Bemessung<br />
übergaben die angehenden Ingenieure<br />
jede der ca. 100 Schnittebenen<br />
von der Software per dxf an Nemetschek<br />
Allplan, die die Ausführungsplanung erstellte.<br />
Das Modell bearbeiteten die Studierenden<br />
im Visualisierungsprogramm<br />
Cinema 4D grafisch weiter.<br />
Ing.-Software Dlubal GmbH<br />
D-93464 Tiefenbach ı www.dlubal.de<br />
Fachhochschule Koblenz<br />
Fachbereich Bauwesen ı www.fh-koblenz.de<br />
▴ Stolz nahmen die Jugendlichen die Auszeichnung von<br />
Staatsminister Wolfgang Heubisch entgegen.<br />
Der prämierte Kurzfilm ist <strong>auf</strong> der Firmenhomepage<br />
unter www.erlus.de/Liebesrezept zu bewundern<br />
www.mikado-online.de 53
Unternehmen<br />
ORIGINAL<br />
EICHEN-HOLZNÄGEL<br />
EICHEN-RUNDSTÄBE<br />
Auf den Nagel kommt es<br />
an, wenn es die optimale<br />
Verbindung sein soll!<br />
Keine mühsame Einzelanfertigung.<br />
Wir fertigen in Serie in verschiedenen<br />
Größen und Formen aus massivem<br />
Eichenholz.<br />
54<br />
Holznagelproduktion<br />
Osterfeldstr.1 · 49326 Melle<br />
Tel.:054 29/92 90-0<br />
Fax: 054 29/92 90-50<br />
E-Mail: info@holznaegel.de<br />
Internet: www.holznaegel.de<br />
▴ Die italienische Siedlung Montanella demonstriert,<br />
was energieeffiziente Sanierung leisten kann<br />
Pavatex<br />
Italien lernt Sparen<br />
Auch im sonnigen Italien wächst das Bewusstsein<br />
für Energieeinsparungen und Umweltschutz.<br />
Das zeigt die Sanierung einer Wohnsiedlung in<br />
Montella bei Neapel. Der Wohnkomplex besteht<br />
aus einer tragenden Konstruktion aus Beton mit<br />
Mauerwerk, ausgefacht durch alternierende Porenbetonblöcke<br />
und vorgefertigte Betonplatten.<br />
Für die neue Dämmung sorgt eine Ummantelung<br />
aus Holzfaserplatten in Verbindung mit Isolierputz<br />
und Anstrich. Zur Dämmung kamen Holzfaserdämmplatten<br />
von Pavatex zum Einsatz. Die<br />
Dämmmaßnahmen steigerten zusammen mit angepasster<br />
Anlagentechnik und Photovoltaikpaneelen<br />
<strong>auf</strong> dem Dach die Klasse der energetischen<br />
Zertifizierung von G <strong>auf</strong> B.<br />
PAVATEX GmbH<br />
D-88299 Leutkirch ı www.pavatex.de<br />
mikado 12.2011<br />
Mafell<br />
Arbeit schafft Arbeit<br />
▴ Die Handkreissäge KSP 55 F von Mafell unterstützte<br />
die Gesellen <strong>auf</strong> der diesjährigen Sommerbaustelle<br />
Weinig<br />
Viel los bei Ohnemus<br />
Mehr als 70 Betriebe aus 15 Ländern informierten<br />
sich am 12. und 13. Oktober 2011 bei den<br />
Weinig-Massivholztagen über Anlagentechnik<br />
und Trends in der Massivholzbearbeitung. Die<br />
Veranstaltung fand bei der Firma Ohnemus in<br />
Kappel-Grafenhausen bei Freiburg statt. Das<br />
Konzept der Massivholztage kombiniert den Einblick<br />
in die l<strong>auf</strong>ende Produktion bei einem Partnerbetrieb<br />
des Tauberbischofsheimer Unternehmens<br />
mit einem umfangreichen Vortragsteil.<br />
Dabei stand die Steigerung der Wertschöpfung<br />
im Fokus.<br />
Michael Weinig AG<br />
D-97941 Tauberbischofsheim<br />
www.weinig.com<br />
▴ Bei den Weinig-Massivholztagen können sich<br />
Fachleute in Ruhe austauschen und informieren<br />
Mehr als 70 reisende Gesellen und Junghandwerker<br />
unterstützen bei der traditionellen Sommerbaustelle<br />
das Sozialprojekt Woltersburger Mühle.<br />
Die Initiative des Vereins Gemeinwesenorientiertes<br />
Arbeiten im Kreis Uelzen e.V. setzt sich für Menschen<br />
ohne Anstellung ein. Ab 2012 bezieht die<br />
Produktionsschule Uelzen (PSU) neue Räumlichkeiten<br />
in der Mühle. Deshalb erfuhr der Dachstuhl<br />
des alten Backhauses eine Erneuerung. Die Fassade<br />
bekam eine neue Dämmung und eine Verschalung<br />
mit Lärchenholz. Bei den Holzarbeiten kamen Elektrowerkzeuge<br />
zum Einsatz, die Mafell zur Verfügung<br />
gestellt hatte. Die Unterflur-Zugsäge konnte<br />
zeigen, was sie kann, und die Tauchsäge nutzten<br />
die Gesellen für den Zuschnitt der Schalung.<br />
MAFELL AG<br />
D-78720 Oberndorf a. N. ı www.mafell.de
Unternehmen<br />
Wienerberger<br />
Ein Mann für alle Fälle<br />
Seit 1. Oktober 2011 verantwortet<br />
Sven Marco Studer (35)<br />
das Marketing im Geschäftsbereich<br />
Dach bei Wienerberger.<br />
Seine Aufgaben sind die<br />
Weiterentwicklung der Marke<br />
Koramic, die Markteinführung<br />
von Produktlösungen und die<br />
Implementierung des Unternehmens<br />
als Komplettanbieter<br />
von Dachsystemen.<br />
Wienerberger GmbH<br />
D-30659 Hannover<br />
www.wienerberger.de<br />
www.koramic.de<br />
3B TEC Holzbau<br />
Comeback des Jahres<br />
Das bau<strong>auf</strong>sichtlich zugelassene Holzbausystem „Magnum<br />
Board“ ist wieder <strong>auf</strong> dem Markt. Die 3B TEC Holzbau hat<br />
am neuen Standort in Ludwigsfelde bei Berlin die Produktion<br />
<strong>auf</strong>genommen.<br />
3B TEC Holzbau GmbH<br />
D-14974 Ludwigsfelde ı www.magnumboard.de<br />
Roto Frank AG<br />
In guter Verfassung<br />
Roto befindet sich in einer „ausgesprochen<br />
guten Verfassung“,<br />
sagte Michael Stangier während<br />
des 6. Internationalen Fachpressetages<br />
in Warschau. Der Finanzvorstand<br />
rechne damit, dass<br />
der Umsatz der Gruppe 2011 um<br />
ca. 3 % <strong>auf</strong> 660 Mio. Euro steige<br />
und einen neuen Rekordwert<br />
markiere. Im strategischen Vordergrund<br />
stehe nach wie vor das<br />
Motto „Nah am Kunden“. Weitere<br />
„spezifische Stärken“ seien<br />
Premiumleistungen „Rund ums<br />
Produkt“, marktgerechte und innovative<br />
Sortimente sowie eine<br />
internationale Kompetenz.<br />
Roto Frank AG<br />
D-70771 Leinfelden-Echterdingen ı www.roto-frank.com<br />
▴ Finanzvorstand Michael Stangier<br />
Das ideale Weihnachtsgeschenk<br />
für Ihre Mitarbeiter<br />
Tel.: 08541 / 6554<br />
Fax: 08541 / 2514<br />
www.piskeinnovationen.de<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Alu-<br />
Werkzeugbox<br />
(Tool-Box)<br />
(Sondergröße)<br />
für Bauhandwerker,<br />
regendicht<br />
und<br />
absperrbar,<br />
bietet Platz für<br />
80 cm Wasserwaage<br />
und<br />
Zimmermannswinkel<br />
usw.<br />
<br />
Unternehmermagazin<br />
Fordern Sie<br />
unsere<br />
Mediadaten<br />
an!<br />
Tel.: +49 82 33.23-71 35<br />
Fax: +49 82 33.23-71 11<br />
E-Mail:<br />
daniela.bolleininger<br />
@weka.de<br />
<br />
<br />
www.mikado-online.de 55
Amsterdam setzt<br />
bei seiner<br />
Stadtentwicklung<br />
<strong>auf</strong> die gute<br />
alte Parzelle. Eine<br />
davon ist vom<br />
ersten niederländischen<br />
Passiv-<br />
haus belegt. Das<br />
„Schwarze<br />
Haus“ (2. v. l.) ist<br />
aus Brett-<br />
sperrholz errichtet<br />
56<br />
Holzwelten Internationaler Holzbau<br />
mikado 12.2011
Holzwelten Internationaler Holzbau<br />
www.mikado-online.de 57
esidenz 2.0 nennt Architekt<br />
Pieter Weijnen sein ungewöhnliches<br />
Holzwohnhaus<br />
in Amsterdam. Es steht <strong>auf</strong><br />
Steigereiland, einer von sieben<br />
künstlich angelegten Inseln im<br />
Osten der Stadt. Der auch als Schwarzes<br />
Haus bekannte Viergeschosser<br />
ist in eine typisch niederländische<br />
Baulücke mit 6 m Breite und 12 m<br />
Tiefe eingepasst und die optimierte<br />
Version eines vorangegangenen<br />
Prototypen. Weijnen hatte für seine<br />
Familie bereits 2007 ein experimentelles<br />
Energiesparhaus gebaut:<br />
die Residenz 1.0, ebenfalls <strong>auf</strong> Steigereiland.<br />
Schon damals galt das Gebäude<br />
als Paradebeispiel für den Einsatz<br />
nachhaltiger Technologien. Es war<br />
quasi das Aushängeschild der in den<br />
Niederlanden für energieeffizienten<br />
Wohnbau bekannten Faro Architekten.<br />
Weijnen war damals einer von<br />
vier Faro-Partnern, hat dann aber mit<br />
Upfrnt ein weiteres Architekturbüro<br />
gegründet, das sich nur dem energieeffizienten<br />
Bauen widmet.<br />
Der Nachfolgebau sollte die Ressourcen-<br />
und Energieeffizienz des<br />
ersten Hauses noch übertreffen und<br />
darüber hinaus dem sog. „Cradle-to-<br />
Cradle-Prinzip“ entsprechen. „Cradle<br />
to Cradle“ bedeutet: Ressourcennutzung<br />
ohne Abfall – ein technischer<br />
und biologischer Endloskreisl<strong>auf</strong> von<br />
Rohstoffen. Ziel der Residenz 2.0 war,<br />
58<br />
Holzwelten Internationaler Holzbau<br />
Energieneutralität durch aktive und<br />
passive Energiegewinnung zu erreichen<br />
und den CO 2 -Ausstoß <strong>auf</strong> null<br />
herunterzufahren. Gleichzeitig freute<br />
sich der Bauherr als sein eigener<br />
Architekt, viele fantasievolle Entwurfsideen<br />
umzusetzen und dabei<br />
das Ökologische mit dem Stilvollen<br />
zu verbinden.<br />
Brettsperrholz und ein frisch<br />
gefällter Baum<br />
Als Baumaterial kam in der Residenz<br />
2.0 vor allem Holz zum Einsatz. Passgenau<br />
zugeschnittene Brettsperrholz-<br />
Elemente bilden die Hausabschlusswände,<br />
die Innenwände und die<br />
Geschossdecken. Mit diesen flächigen<br />
Bauteilen hat Weijnen das ganze<br />
Erdgeschoss als offene, stützenfreie<br />
Wohnküche gestaltet. Beim Eintreten<br />
ins „Schwarze Haus“ steht man<br />
bereits mittendrin und staunt über<br />
die unerwartete Großzügigkeit des<br />
Raumes, die man bei Reihenhäusern<br />
dieser Größenordnung nicht erwartet.<br />
Das liegt unter anderem auch an<br />
dem Zwischengeschoss, das <strong>auf</strong> der<br />
einen Seite aus der Längswand ragt<br />
und <strong>auf</strong> der anderen <strong>auf</strong> einem von<br />
der Decke abgehängten Baumstamm<br />
liegt – wie <strong>auf</strong> einer Schaukel. Der<br />
Baum stammt aus der benachbarten<br />
Prinsengracht. Dort musste er wegen<br />
Restaurierungsarbeiten am maroden<br />
Quai gefällt werden. Als Weijnen das<br />
bemerkte, wollte er ihn sogleich für<br />
mikado 12.2011<br />
▴ Ein mit StahlseilenabgehängterBaumstamm<br />
trägt<br />
eine organisch<br />
geformte<br />
Wohngalerie<br />
Der Baum-<br />
▸<br />
stamm ist<br />
entrindet und<br />
seine äste<br />
sind erst kurz<br />
vor der<br />
Fensterscheibe<br />
abgesägt<br />
sein Projekt als Tragbalken einsetzen<br />
– und bekam ihn.<br />
Der Rest des Hauses organisiert<br />
sich um diesen zentralen Bereich, von<br />
dem aus eine Treppe über eine Zwischengalerie<br />
in das Mezzanin führt.<br />
Hier sitzt man wie <strong>auf</strong> einer Empore.<br />
Die Glasbrüstungen geben den Blick<br />
in den umgebenden Raum frei. In<br />
den beiden Obergeschossen sind die<br />
Schlafzimmer untergebracht, die im<br />
Gegensatz zum Wohnraum unverändert<br />
von der Residenz 1.0 übernommen<br />
wurden, und der zentral gelegene<br />
Technikraum. Auf die insgesamt<br />
vier Etagen verteilen sich 248 m 2<br />
Wohnfläche.<br />
Alte Holzpfähle von der<br />
Schiffsanlegestelle<br />
Bei der Errichtung der Tragstruktur<br />
des Hauses wurden zuerst über zwei<br />
Geschosse hohe Wandtafeln an die<br />
angrenzenden Gebäudetrennwände<br />
gestellt und dar<strong>auf</strong> „Decke – Wände<br />
– Decke – Dach“ gestapelt und<br />
montiert. Der Baum ist an drei in<br />
Deckenebene eingebauten Stahlträgern<br />
abgehängt, die von Längswand<br />
zu Längswand spannen.<br />
Da sich Decken und Wände nur<br />
zum Teil selber aussteifen, kamen für<br />
die erforderliche Gesamtaussteifung<br />
zwei alte Balken – ehemalige Holzpfähle<br />
zum Festmachen von Schiffen<br />
aus dem Fluss IJ – zum Einsatz.<br />
Sie wurden an den Schmalseiten des
Hauses als Streben vor den Fassaden<br />
eingebaut und reichen über zwei<br />
Geschosse. Die speziell entwickelten<br />
Fassaden-Elemente tragen ebenfalls<br />
zur Aussteifung bei.<br />
Passivhausstandard durch<br />
Hightech-Elemente<br />
Um Passivhausstandard zu erreichen,<br />
setzte Weijnen <strong>auf</strong> Luftwärmetauscher<br />
in Kombination mit einer<br />
hochwärmegedämmten Gebäudehülle<br />
mit Dreifachverglasung sowie Vakuum-Isolations-Paneele<br />
(VIP) im<br />
Fundament und Aerogeldämmung<br />
in verschiedenen Fassadenbereichen<br />
im Dachgeschoss. So ist in die Außenwände<br />
eine 30 cm dicke Holzfaserdämmschicht<br />
integriert und die<br />
Dachelemente aus Doppel-T-Holzträgern<br />
sind mit 40 cm Zellulosedämmung<br />
ausgeblasen.<br />
Mit einer präzisen Detail- und<br />
Ausführungsplanung ließen sich<br />
Wärmebrücken vermeiden und alle<br />
Wand- und Deckenanschlüsse luftdicht<br />
ausführen – bis hin zur „bestgedämmten<br />
Katzenklappe der Welt“,<br />
wie Weijnen schmunzelnd ergänzt.<br />
Damit auch die Außenwand- bzw.<br />
Fassadenelemente optimal luftdicht<br />
sind, wurden sie in der Fensterfabrik<br />
samt Verglasungen komplett vorgefertigt.<br />
Ein 2 m unter dem Haus eingebauter<br />
Sole-Erdreich-Wärmetauscher<br />
wärmt die Außenluft vor, ehe sie in<br />
▴ Die mächtigen<br />
Holzbalken<br />
sind recycelt und<br />
stammen von<br />
einer Schiffsanlegestelle.<br />
Sie dienen dazu,<br />
das aus Brettsperrholz<br />
gebaute<br />
Haus in Querrichtung<br />
diagonal<br />
auszusteifen<br />
Längsschnitt<br />
Schlafzimmer Bad Gästezimmer<br />
Kinderzimmer<br />
Wohngalerie<br />
Essküche<br />
Arbeitsgalerie<br />
www.mikado-online.de 59<br />
Technik<br />
Kinderzimmer
die Innenräume strömt. Solarkollektoren<br />
und ein Pelletsofen ergänzen<br />
die Heizmöglichkeiten. Alles in allem<br />
unterschreitet das Wohnhaus im<br />
Endverbrauch sogar den gewünschten<br />
Passivhausstandard.<br />
Um Wärmeenergie speichern zu<br />
können, erhielten einige Wand-<br />
flächen einen 2 cm dicken Lehmputz<br />
3. Obergeschoss<br />
2. Obergeschoss<br />
60<br />
Schlafzimmer<br />
Kinderzimmer Technik<br />
Holzwelten Internationaler Holzbau<br />
Bad<br />
◂ Die japanische<br />
Flammtechnik<br />
„Shou Karamatsuban“:<br />
Drei<br />
Bretter sind zu<br />
einer Röhre<br />
zusammengebunden<br />
▸ Ist die Kohleschicht<br />
dick<br />
genug, werden<br />
die Bretter<br />
auseinandergebunden<br />
…<br />
▸▸ … und das<br />
Feuer gelöscht<br />
Gästezimmer<br />
Kinderzimmer<br />
Bad<br />
mikado 12.2011<br />
bzw. 2,5 cm dicke Lehmbauplatten<br />
als thermische Masse, in die zum<br />
Teil auch Phasenwechselmaterialien<br />
(PCM – Phase Change Materials) integriert<br />
sind. Zum Vergleich: 2,5 cm<br />
Lehmbauplatte mit einem Anteil von<br />
30 % Latentwärmespeicher PCM entsprechen<br />
dem Wärmespeichervermögen<br />
einer 18 cm dicken Betonwand.<br />
1. Obergeschoss<br />
Erdgeschoss<br />
Essküche<br />
PCM nimmt überschüssige Wärme<br />
über 23 °C <strong>auf</strong> und gibt sie wieder<br />
ab, wenn die Temperatur fällt.<br />
Das Flachdach ist als nutzbare Terrasse<br />
gestaltet, dient aber auch der<br />
Energiegewinnung. Zum einen sorgen<br />
rund 20 m 2 Vakuum-Röhren-<br />
Kollektoren, die in die Brüstungen<br />
eingebaut sind, für die Erwärmung<br />
Wohngalerie<br />
Arbeitsgalerie<br />
Windfang
des Brauch- und Heizwassers, das<br />
dann in zwei Tanks gespeichert wird<br />
und die Niedertemperatur-Fußboden-<br />
heizung versorgt. Zum anderen erzeugen<br />
zwei DonQi-Windturbinen<br />
<strong>auf</strong> dem Dach elektrischen Strom –<br />
in den windreichen Niederlanden ein<br />
effizientes Konzept. Photovoltaik-<br />
Elemente sollen das Ganze demnächst<br />
ergänzen. 2010 erhielt das Gebäude<br />
das Passivhauszertifikat – das<br />
erste in den Niederlanden.<br />
Abgeflammte Lärchenholzbretter<br />
für die Fassade<br />
Große, unsymmetrisch verteilte Fenster<br />
und schmale, teils über die gesamte<br />
Fassadenbreite l<strong>auf</strong>ende Glasbänder<br />
geben dem Gebäude ein<br />
unverwechselbares Gesicht. Wo die<br />
einzelnen Etagen liegen, erschließt<br />
sich von außen nicht so schnell.<br />
Die Scheiben liegen tief zurückversetzt<br />
in der Fassade, sodass die<br />
Sonne im Sommer nicht in die Räume<br />
eindringen kann. Manuell zu öffnende<br />
Lüftungsklappen ermöglichen<br />
die Zufuhr frischer Luft.<br />
Als Fassadenbekleidung wählte<br />
Weijnen Lärchenholzbretter. Ihre<br />
Oberfläche ist abgeflammt – eine<br />
Technik, die in Japan eine lange Tradition<br />
hat und vereinzelt heute noch<br />
angewendet wird. Der Vorteil dieser<br />
Methode ist, dass die verkohlte<br />
obere Schicht das Holz konserviert<br />
und einen natürlichen Schutz gegen<br />
Holzwelten Internationaler Holzbau<br />
Pilze und Mikroben bildet. Chemischer<br />
Holzschutz, ein Farbanstrich<br />
und deren regelmäßige Erneuerung<br />
können so komplett entfallen.<br />
Weil die Technik des Shou Karamatsu-ban,<br />
also des kontrollierten<br />
Einbrennens von Holzbrettern, in den<br />
Niederlanden – wie wohl auch im<br />
restlichen Europa – völlig unbekannt<br />
war, reiste Weijnen mit seinem Bauunternehmer<br />
extra nach Japan <strong>auf</strong><br />
die Insel Naoshima. Dort gibt es viele<br />
Häuser mit „verkohlten Oberflächen“.<br />
Ihre Bewohner gaben an, dass Shou-<br />
Karamatsu-Fassaden 40 bis 80 Jahre<br />
ohne Nachbehandlung überstehen.<br />
Als rein organisches Material können<br />
die Bretter am Ende der Lebensdauer<br />
des Hauses nach dem Abriss wieder<br />
in den natürlichen Kreisl<strong>auf</strong> <strong>auf</strong>genommen<br />
werden – ganz im Sinne des<br />
Cradle-to-Cradle-Prinzips.<br />
Die Fassadenbretter flammte der<br />
Architekt mit seinem Bauteam selber.<br />
So lange, bis eine 3 bis 4 mm dicke<br />
Kohleschicht vorhanden war. Die<br />
japanische Vorgehensweise, je drei<br />
Bretter zu einer dreieckigen Röhre<br />
zusammenzubinden und sie mit<br />
hineingestecktem Papier für die gewünschte<br />
Verkohlung zu entzünden,<br />
wollte man <strong>auf</strong> der Baustelle lieber<br />
nicht praktizieren, um es sich nicht<br />
mit den zukünftigen Nachbarn zu<br />
verscherzen.<br />
Dipl.-Ing. (FH) Susanne Jacob-Freitag,<br />
Karlsruhe ▪<br />
◂ Im Erdgeschoss<br />
bilden<br />
die verkohlten<br />
Fassadenbretter<br />
mit den<br />
orangen<br />
Simsbrettern<br />
einen reizvollen<br />
Kontrast<br />
▴ In den<br />
Obergeschossen<br />
sitzen<br />
großfläche<br />
Fenster,<br />
betont durch<br />
weiße Rahmen<br />
Steckbrief<br />
Bauprojekt:<br />
Viergeschossiges Stadthaus<br />
„Residenz 2.0“/<br />
„Schwarzes Haus“<br />
NL-1086 ZV Amsterdam<br />
Bauweise:<br />
Brettsperrholz mit vorgehängten<br />
Fassadenelementen<br />
Energiebedarf:<br />
Passivhausstandard<br />
Bauzeit:<br />
Dezember 2008 bis<br />
August 2009<br />
Baukosten:<br />
550 000 Euro<br />
Nutzfläche: 248 m 2<br />
Umbauter Raum: 990 m3 Bauherren:<br />
Pieter Weijnen<br />
& Renske Feikema<br />
Architektur:<br />
upfrnt – the cooperative<br />
for up-architecture<br />
Pieter Weijnen<br />
NL-1021 JT Amsterdam<br />
www.upfrnt.com<br />
Tragwerksplanung:<br />
Pieters Bouwtechniek,<br />
NL-3526 AR utrecht<br />
www.pietersbouwtechniek.nl<br />
Fassade:<br />
Timmerfabriek Overbeek<br />
NL-7483 PB Haaksbergen<br />
www.tifaoverbeek.nl<br />
www.mikado-online.de 61<br />
I SEE FOR YOu – FÖLLMI PHOTOGRAPHY
SCHAFFITZEL + MIEBACH<br />
BRIGIDA GONZáLEZ<br />
62<br />
Vorschau mikado 1–2.2012 erscheint am 13. Januar 2012<br />
Architektur<br />
Ein Haus wie ein großes Möbel<br />
Die eigenwillige Gestalt des Einfamilienhauses entspringt<br />
den unterschiedlichen Anforderungen: Hanglage, Blickachsen,<br />
Abstandsflächen, Passivhausstandard, Flexibilität,<br />
Variabilität und knappes Budget. 136 Massivholzelemente<br />
erzeugten eine Skulptur voll irritierender Überraschungen.<br />
Impressum<br />
Offizielles Organ von Holzbau Deutschland<br />
Bund Deutscher Zimmermeister im Zentralverband des Deutschen<br />
Baugewerbes e.V. (ZDB), Berlin, Offizielles Organ der<br />
Europäischen Vereinigung des Holzbaus (E.V.H.), Luxemburg<br />
Verlag:<br />
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />
Römerstraße 4<br />
86438 Kissing<br />
Telefon +49 82 33.23-0<br />
www.weka.de ı www.mikado-online.de<br />
Diese Anschrift gilt auch für folgende Personen und<br />
Gesellschaften, sofern nicht anderslautend:<br />
Herausgeber:<br />
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer:<br />
Stephan Behrens ı Michael Bruns ı Werner Pehland<br />
Verlagsleiter Zeitschriften Bauhandwerk:<br />
Christoph Maria Dauner<br />
Chefredakteur:<br />
Dipl.-Betriebsw. (FH) Christoph M. Dauner (cm) (verantw.)<br />
Christoph.Dauner@weka.de<br />
Redaktion:<br />
Dipl.-Ing. (FH) Claudia Jamnitzky (cj) (CvD)<br />
Claudia.Jamnitzky@weka.de<br />
Dipl.-Ing. Günther Hartmann (gh)<br />
Guenther.Hartmann@weka.de<br />
Redaktionsbeirat:<br />
Bernard Gualdi ı Dipl.-Ing. Ekkehard Fritz ı<br />
RA Michael Hafner ı Dipl.-Betriebsw. Joachim Hörrmann ı<br />
RA Alexander Habla ı Dipl.-Ing. Rainer Kabelitz-Ciré ı<br />
Dipl.-Ing. Matthias Krauss ı Matthias Link ı<br />
Dipl.-Designer Jochen Wenzel<br />
Anzeigen:<br />
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />
Römerstraße 4 ı 86438 Kissing<br />
Fax +49 82 33.23 71 11 ı Ihre.Werbung@weka.de<br />
Anzeigendisposition:<br />
Daniela Bolleininger<br />
Telefon +49 82 33.23 71 35<br />
Daniela.Bolleininger@weka.de<br />
Anzeigenverk<strong>auf</strong>:<br />
Henriette Stoll-Loof ı Telefon +49 81 43.93 15 10<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 19/2011<br />
Aboverwaltung:<br />
Telefon +49 82 33.23 40 40 ı Fax +49 82 33.23 72 30<br />
service.handwerk@weka.de<br />
Abonnementpreis:<br />
11 Ausgaben (Inland): 98,00 €<br />
11 Ausgaben Studenten/<br />
Meisterschüler: 75,00 €<br />
Einzelheft: 12,80 €<br />
Produktion:<br />
Helmut Göhl (verantw.) ı Silke Schwer<br />
mikado 12.2011<br />
Außerdem<br />
Ihr gutes Recht:<br />
Baustellenprotokolle<br />
STADTGEMEINDE MuRAu<br />
Messe-Special<br />
Dach+Holz International<br />
31. Januar – 3. Februar 2012<br />
Messe Stuttgart<br />
Thema des Monats<br />
Ingenieurholzbau<br />
Auch im Ingenieurbau kommt zunehmend Holz zum Einsatz.<br />
und sein Potenzial scheint dabei noch lange nicht ausgeschöpft.<br />
Durch technische und planerische Verbesserungen<br />
wird der Ingenieurholzbau immer wettbewerbsfähiger und<br />
läuft anderen Bauweisen zunehmend den Rang ab. Das<br />
zeigt sich bei spektakulären „Leuchtturmprojekten“, aber vor<br />
allem auch bei normalen Alltagsbau<strong>auf</strong>gaben.<br />
Holzwelten<br />
Stadtmarketing mit Holz<br />
Dass sich Holz gut fürs Stadtimage nutzen lässt,<br />
zeigt das österreichische Murau. Es begann 1988<br />
mit der Eröffnung des Holzmuseums und führte zur<br />
Errichtung zahlreicher moderner Holzbauwerke.<br />
Holzevents sorgen für überregionale Aufmerksamkeit,<br />
ebenso regelmäßige „Holzstadtspaziergänge“<br />
und der Stadtslogan „Holz ist unser Bier“.<br />
Konzeptionslayout, Grafik und Satz:<br />
Popp Media Service ı Herrenbachstraße 17 ı 86161 Augsburg<br />
Lithografie:<br />
high end dtp-service ı Lothar Hellmuth<br />
Druck:<br />
Firmengruppe APPL ı sellier druck GmbH<br />
Angerstraße 54 ı 85354 Freising<br />
ISSN<br />
0944-5749<br />
Erscheinungsweise:<br />
11 Ausgaben jährlich<br />
WEKA ist bemüht, ihre Produkte jeweils nach neuesten<br />
Erkenntnissen zu erstellen. Die inhaltliche Richtigkeit und<br />
Fehlerfreiheit wird ausdrücklich nicht zugesichert. Bei<br />
Nichtlieferung durch höhere Gewalt, Streik oder Aussperrung<br />
besteht kein Anspruch <strong>auf</strong> Ersatz. Zum Abdruck angenommene<br />
Beiträge und Abbildungen gehen im Rahmen der gesetzlichen<br />
Bestimmungen in das Veröffentlichungs- und Verbreitungsrecht<br />
des Verlags über. Für un<strong>auf</strong>gefordert eingesandte Beiträge<br />
übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr. Namentlich<br />
ausgewiesene Beiträge liegen in der Verantwortlichkeit des<br />
Autors. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge<br />
und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jeglicher<br />
Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit ausdrücklicher<br />
schriftlicher Genehmigung des Verlags und mit Quellenangabe<br />
gestattet. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine<br />
Verwertung ohne Einwilligung des Verlags strafbar.<br />
Redaktionelle änderungen vorbehalten.
Entdecken Sie mikado-online.de<br />
▸ mikado als E-Paper : im Internet<br />
▸<br />
▸<br />
▸<br />
Zusätzliche Infos für Abonnenten<br />
Jobbörse für Holzbauer<br />
Tagesaktuelle Branchenmeldungen<br />
▸ mikado vor Ort: Bildergalerie<br />
▸<br />
▸<br />
▸<br />
Frage des Monats<br />
Gewinnspiel<br />
Baustellenwetter<br />
www.mikado-online.de
Entdecken Sie mikado-online.de<br />
▸ mikado als E-Paper : im Internet<br />
▸<br />
▸<br />
▸<br />
Zusätzliche Infos für Abonnenten<br />
Jobbörse für Holzbauer<br />
Tagesaktuelle Branchenmeldungen<br />
▸ mikado vor Ort: Bildergalerie<br />
▸<br />
▸<br />
▸<br />
Frage des Monats<br />
Gewinnspiel<br />
Baustellenwetter<br />
www.mikado-online.de
VERBAND AKTUELL DACH + HOLZ INTERNATIONAL 2012<br />
Zimmerer-Europameisterschaft 2012 in Stuttgart<br />
Startklar machen für die Zimmerer-EM<br />
Vom 31. Januar bis 3. Februar 2012 ermitteln die Holzbauer in Stuttgart den<br />
„besten Zimmerer Europas“ und die „beste Zimmerernation Europas“. Die<br />
Mannschaften aus acht Nationen starten jetzt in die heiße Phase ihrer Vorbereitung.<br />
Bei der Europameisterschaft<br />
müssen alle Teilnehmer<br />
ein anspruchsvolles Dachstuhlmodell<br />
erstellen. Nach dem<br />
Schiften heißt es: präzise sägen<br />
und das Modell zusammenbauen.<br />
Veranstaltet wird die EM<br />
von der Europäischen Vereinigung<br />
des Holzbaus (EVH). Der<br />
Wettbewerb steht unter der<br />
Schirmherrschaft des deutschen<br />
Bundesministers für Wirtschaft<br />
und Technologie, Dr. Phi-<br />
lipp Rösler. Die Durchführung<br />
liegt bei Holzbau Deutschland –<br />
Bund Deutscher Zimmermeister<br />
im Zentralverband des Deutschen<br />
Baugewerbes.<br />
Der Wettbewerb findet in der<br />
Velux-Arena, im Atrium direkt<br />
am Eingang Ost des Stuttgarter<br />
Messegeländes, statt. Der<br />
mikado-Interview<br />
„Emotionen und Spannung pur!“<br />
Im Vorfeld der EM interviewt mikado regelmäßig Akteure rund um die Zimmerer-<br />
Europameisterschaft. Diesmal stellte sich Philipp Stich, Mitglied der Zimmerer-<br />
Nationalmannschaft von Holzbau Deutschland, den Fragen. Der Thüringer holte<br />
im Oktober 2011 bei der Berufsweltmeisterschaft „WorldSkills 2011“ in London<br />
die Bronzemedaille für Deutschland und wurde bei der letzten EM in Italien Vize-<br />
Europameister in der Einzel- und Mannschaftswertung.<br />
mikado: Wie war es in London?<br />
Philipp Stich: Beim Vorbereitungstreffen<br />
für alle deutschen<br />
Teilnehmer hat man uns gesagt:<br />
„Stellt es Euch groß vor und es<br />
wird größer!“ Das stimmt. London<br />
war eine Riesenerfahrung<br />
mit Emotionen und Spannung<br />
pur. Ich habe es ja auch durch<br />
einen Fehler und meine etwas<br />
angeschlagene Gesundheit bis<br />
zum Schluss sehr spannend gemacht.<br />
Die Medaille war mein<br />
großer Wunsch, aber zwischendrin<br />
hatte ich selbst nicht mehr<br />
daran geglaubt. Umso größer<br />
war für alle die Freude. Es war<br />
einmalig, in der O 2 -Arena <strong>auf</strong><br />
dem Podest zu stehen. Und natürlich<br />
haben die vielen Fans<br />
in Deutschland und in London<br />
mich super unterstützt.<br />
Sind Sie als Vize-Europameister<br />
2010 bei der EM 2012 dabei?<br />
Auf jeden Fall. Meine aktive<br />
Zeit in der Zimmerer-Nationalmannschaft<br />
ist mit der WM vorbei.<br />
Leider darf jeder nur einmal<br />
antreten und darf dann nicht<br />
Organ von Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister<br />
Dachfenster-Anbieter Velux ist<br />
Premiumsponsor der Europameisterschaft.<br />
Darüber hinaus<br />
ermöglichen zahlreiche weitere<br />
Sponsoren die Durchführung<br />
der Zimmerer-Europameisterschaft.<br />
Als Goldsponsoren sind<br />
Pavatex, Isover, Heco-Schrauben,<br />
Koramic, Würth und Saint<br />
Gobain Building Distribution<br />
Deutschland GmbH dabei.<br />
älter als 23 Jahre alt sein. Ich<br />
will die bei der EM antretenden<br />
Mannschaftskollegen unterstützen.<br />
Wir haben lange zusammen<br />
trainiert und ich hoffe, ich kann<br />
ihnen den einen oder anderen<br />
Tipp geben.<br />
Fast drei Jahre Nationalmannschaft<br />
– ziehen Sie bitte ein Fazit!<br />
Ich hatte mit der Zimmerer-Nationalmannschaft<br />
eine tolle Zeit.<br />
Ich habe viel gelernt, ich bin<br />
viel herumgekommen, ich habe<br />
viele interessante Menschen<br />
Fermacell, Eternit und Mafell<br />
sind Silbersponsoren. Mafell<br />
ist zudem Maschinen- und Gerätesponsor<br />
bei der Europameisterschaft.<br />
Als Bronzesponsor<br />
steht ITW Befestigungssysteme<br />
bereit. ▪<br />
Weitere Infos unter<br />
www.zimmerereuropameisterschaften.de<br />
▴ Philipp Stich, Vize-Europameister<br />
der Zimmerer, holte bei der<br />
WM in London die Bronzemedaille<br />
für Holzbau Deutschland<br />
kennengelernt und Freunde<br />
gefunden. Keine Frage, beide<br />
Wettbewerbe waren anstrengend,<br />
weil fachlich, persönlich<br />
und körperlich fordernd. Aber<br />
ich würde es immer wieder <strong>auf</strong><br />
mich nehmen und kann es nur<br />
empfehlen. Es war eine Erfahrung<br />
fürs Leben.<br />
Herr Stich, vielen Dank!<br />
I
II<br />
VERBAND AKTUELL DACH + HOLZ INTERNATIONAL 2012<br />
Messerallye<br />
Mit Vollgas zu den Gewinnen<br />
Auf der Dach+Holz Messerallye 2012 verlosen die Leistungs-<br />
partner von Holzbau Deutschland spannende, attraktive<br />
Preise. Wer vom 31. Januar bis 3. Februar 2012 die Stände der<br />
Leistungspartner besucht, kann richtig abräumen.<br />
Die Teilnehmer der Messerallye 2012 müssen alle Stände der<br />
teilnehmenden Leistungspartner besuchen und sich dort ihre<br />
Rallyekarte abstempeln lassen. Die Rallyekarte werden am Eingang<br />
zum Messegelände von Hostessen verteilt. Die Karte gibt<br />
es auch an den Ständen der Leistungspartner und am Stand von<br />
Holzbau Deutschland.<br />
Einfach Stempel dr<strong>auf</strong><br />
Die vollständig abgestempelte und ausgefüllte Karte wird am Stand<br />
von Holzbau Deutschland (Halle 3, Stand 3.610) abgegeben. Als<br />
Belohnung fürs Mitmachen bekommen alle Teilnehmer den beliebten<br />
„Timmy“ als Schlüsselanhänger aus Holz.<br />
Holzbau Deutschland macht Sieger<br />
Alle Teilnehmer nehmen an der Hauptverlosung teil. Die Leistungspartner<br />
haben attraktive Preise ausgelobt, die mikado <strong>auf</strong> diesen<br />
Seiten kurz vorstellt. Alle Gewinner werden am letzten Messetag,<br />
Freitag, 3. Februar 2012, 15 Uhr, bei einer öffentlichen Verlosung<br />
am Stand von Holzbau Deutschland ermittelt. Die Preisübergabe<br />
erfolgt individuell durch die Leistungspartner im Nachgang<br />
der Messe. ▪<br />
CWS boco Deutschland GmbH<br />
CWS-boco ist der Komplettanbieter von Waschraumhygienelösungen<br />
und Textildienstleistungen. Unter der Marke boco<br />
wird professionelle Berufsbekleidung im Leasingservice auch<br />
für das Zimmererhandwerk angeboten.<br />
Der boco-Gewinn: drei robuste Softshell-Jacken, die einen<br />
optimalen Wetterschutz bei Arbeiten im Freien bieten. Die<br />
Jacken sind winddicht, wasserdicht<br />
und atmungsaktiv<br />
und zeichnen sich<br />
durch einen ausgezeichnetenTragekomfort<br />
und viel<br />
Bewegungsfreiheit<br />
aus.<br />
Halle 5, Stand<br />
5.208<br />
mikado 12.2011<br />
Eternit AG<br />
Die deutsche Eternit AG stellt Qualitätsprodukte für Dach,<br />
Fassade und Ausbau her. Das Produktportfolio umfasst<br />
Systemkomponenten für das geneigte Dach von Wellplatten<br />
bis zu Dämmelementen, vielseitige Werkstoffe für die<br />
vorgehängte hinterlüftete Fassade von Faserzementtafeln<br />
bis zu Fassadenziegeln und multifunktionale Trockenbauplatten<br />
für den hochwertigen Innenausbau.<br />
Der Eternit-Gewinn ist<br />
dieses Mal eine japanische<br />
Handsäge, die präzise<br />
Schnitte und saubere<br />
Schnittflächen<br />
garantiert und Nacharbeiten<br />
überflüssig<br />
macht – für das Holzhandwerk<br />
in Perfektion.<br />
Halle 5, Stand 5.105
VERBAND AKTUELL DACH + HOLZ INTERNATIONAL 2012<br />
Fermacell GmbH<br />
Standhaft – auch wenn die Erde wackelt. Bei Fermacell<br />
steht <strong>auf</strong> der DACH+HOLZ das Thema Erdbebensicherheit<br />
im Fokus. Die Fermacell GmbH verfügt als erster<br />
Plattenwerkstoffhersteller über eine bau<strong>auf</strong>sichtliche<br />
Zulassung zur Bemessung in deutschen Erdbebengebieten.<br />
Die Eignung von Fermacell-Gipsfaser-Platten<br />
für den Einsatz in seismisch beanspruchten Gebieten<br />
hat das Duisburger Unternehmen in umfangreichen<br />
Untersuchungen an europäischen<br />
Instituten<br />
nachgewiesen.<br />
Der Gewinn: ein Radio<br />
Model One. Es vereint<br />
als Design-Klassiker<br />
Form und Funktion –<br />
ein Anspruch, der zu<br />
Lignotrend passt, denn<br />
man setzt <strong>auf</strong> multifunktionaleHolz-Bauteile<br />
in schönem Design<br />
und klasse Klang.<br />
Halle 1, Stand 1.604<br />
Anlässlich der Messerallye<br />
stiftet Fermacell<br />
eine Palette<br />
der gesunden Ausbauplatte<br />
Fermacell<br />
greenline.<br />
Halle 3, Stand 3.202<br />
Lignotrend Produktions GmbH<br />
Lignotrend stellt Wand-, Decken- und Dachelemente aus Brettsperrholz<br />
für den Einsatz als tragende und nichttragende Bauteile<br />
her, ein Fokus ist dabei die Integration der raumakustischen Funktion<br />
ins Bauteil.<br />
Organ von Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister<br />
Isover<br />
Seit mehr als 130 Jahren produziert die Saint-Gobain Isover<br />
G+H AG in Deutschland Dämmstoffe und gibt ihr fundiertes<br />
Know-how als Leistungspartner gerne an das Zimmererhandwerk<br />
weiter. Die ökologisch wertvollen ISOVER-Dämmstoffe<br />
mit sehr niedrigen Wärmleitfähigkeiten bis 032 bieten<br />
hervorragende Energieeffizienz insbesondere<br />
für Holzbauten.<br />
Zur Messerallye stellt<br />
ISOVER ein trendiges<br />
Teufel iPod-Radio inklusive<br />
iPod, um<br />
die Zimmerer-<br />
Partner immer<br />
<strong>auf</strong> dem Stand der<br />
Technik zu halten.<br />
Halle 3, Stand<br />
3.302<br />
ITW Befestigungssysteme GmbH<br />
ITW Befestigungssysteme GmbH bietet ein umfangreiches Programm mit<br />
Druckluftklammer- und Nagelgeräten und Befestigungselementen sowie<br />
das Know-how für maßgeschneiderte Lösungen beim Einsatz bewährter<br />
und neuer Werkstoffe und Methoden.<br />
Als Gewinn stiftet ITW ein Impuls-Nagelgerät IM 90i mit einem Pack<br />
Nägel 3,1 × 80, das Hightech für extreme Einsatzbedingungen verspricht.<br />
Sensoren steuern je nach Umgebungstemperatur die für eine perfekte<br />
Befestigung benötigte Gasmenge. Mittels Stellrad lässt sich die Nagel-<br />
eindringtiefe präzise einstellen und ein sekundenschneller Magazinaustausch<br />
sorgt für mehr Nagelkapazität. Halle 1, Stand 1.213<br />
Mafell AG<br />
Mafell produziert hochwertige<br />
Zimmereimaschinen, die<br />
sich durch leistungsfähige<br />
Motoren, robuste<br />
Konstruktion<br />
und Langlebigkeit<br />
auszeichnen.<br />
Nach der Tauchsäge<br />
MT 55 cc und der Stichsäge<br />
P1 cc setzt Mafell auch bei<br />
Schwingschleifern den Marktstandard, dem Gewinn für<br />
die Messerallye. Der Universalschleifer Vibration Absorber<br />
UVA 115 E wird den Anforderungen an minimale Vibrationen,<br />
maximale Staubabsaugung und größtmöglichen Abtrag<br />
gerecht. Der UVA 115 E ist weltweit der erste Schleifer,<br />
der deutlich unter dem von der Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung<br />
genannten Auslösewert von 2,5 m/s 2<br />
liegt. Halle 1, Stand 1.502<br />
III
IV<br />
VERBAND AKTUELL DACH + HOLZ INTERNATIONAL 2012<br />
Onduline GmbH<br />
Onduline bietet ein umfangreiches Sortiment aus Dach- und<br />
Wandplatten, Flachdachsystemen, Glasvliesbitumen-<br />
schindeln und Stahldachpfannen an. Maßgabe in allen Sortimentsbereichen<br />
ist neben umfangreichen Service-<br />
leistungen die Sicherung eines hohen Qualitätsstandards.<br />
Der Onduline-Gewinn ist<br />
ein Dachzubehörset mit fünf<br />
Rollen Onduline Hyperflex<br />
Anschlussband, zehn Grat-<br />
und Firstrollen Onduline<br />
Ultra sowie zwölf Rollen<br />
Lüftungsstreifen/Winkel<br />
Onduline Airflex.<br />
Halle 5, Stand 5.204<br />
Roto<br />
Roto Dach- und Solartechnologie gehört zu den weltweit führenden<br />
Herstellern von Wohndachfenstern und dachintegrierten<br />
Solarsystemen. Der Roto-Preis ist ein Dachfenster „Roto Designo<br />
Maß-Renovierungsfenster“. Die millimetergenaue Fertigung<br />
erlaubt eine schnelle Modernisierung alter Wohndachfenster immer<br />
und überall,<br />
unabhängig von<br />
Baujahr, Hersteller<br />
und Größe des bisherigenDachfensters<br />
und ganz ohne<br />
Brech-, Putz- und<br />
Folgearbeiten.<br />
Halle 1, Stand<br />
1.802<br />
Timbory<br />
Timbory vertreibt Qualitätsprodukte für Handel und Handwerk.<br />
Die Schwerpunkte liegen dabei <strong>auf</strong> verleimten Balken, Massivholzplatten<br />
und Holzbausystemen.<br />
Der Timbory-Gewinn heißt: „Aus 10 mach 11!“ Timbory liefert<br />
bei der nächsten Warenbestellung mit einem Volumen von<br />
mindestens 10 m 3 zusätzlich 1 m 3 der bestellten Ware gratis.<br />
Halle 1, Stand 1.702<br />
mikado 12.2011<br />
Pavatex GmbH<br />
Pavatex ist der führende<br />
Anbieter von hochwertigenHolzfaserdämmsystemen<br />
für die moderne Gebäudehülle.<br />
Die Produkte<br />
sind atmungsaktiv und<br />
regulieren den Feuchtehaushalt,<br />
sie werden aus Fichte-/Tannen-Hölzern hergestellt<br />
und stehen für mehr Wohngesundheit.<br />
Der Pavatex-Preis: zwei Paletten Pavatherm-Plus-<br />
Dämmelemente für die nachhaltige Dach und Wanddämmung,<br />
ab 2012 mit neuem Format und stabilerer<br />
Nut- und Federverbindung.<br />
Halle 3, Stand 3.106<br />
Spax<br />
Innovation und Tradition<br />
machen die Spax zu einem einzigartigen<br />
Markenprodukt mit<br />
höchstem Qualitätsanspruch in<br />
der Verbindungstechnik – eben<br />
von Profis für Profis.<br />
Der Hauptpreis ist ein komplett<br />
bestückter Spax-Lagerboy – das<br />
Regalsystem für mehr Ordnung<br />
und Übersicht in der Werkstatt<br />
und im Betrieb. Mit dem Spax-<br />
Lagerboy ist alles am richtigen<br />
Platz und jederzeit griffbereit.<br />
Halle 1, Stand 1.406<br />
Velux Deutschland GmbH<br />
Die Velux Deutschland GmbH ist ein Unternehmen<br />
der internationalen Velux Gruppe,<br />
dem weltweit größten Hersteller von<br />
Dachfenstern. Neben Dachfenstern und anspruchsvollen<br />
Dachfensterlösungen umfasst<br />
die Produktpalette unter anderem Sonnenschutzprodukte,<br />
Rollläden<br />
und Solarkollektoren.<br />
Der Velux-Preis ist ein iPod<br />
Nano 16 GB.<br />
Halle 5, Stand 5.206<br />
APPLE
VERBAND AKTUELL AuS DEN LANDESVERBäNDEN<br />
Baugewerbeverband Rheinland-Pfalz e.V.<br />
Zimmerer erobern Festung Ehrenbreitstein<br />
Die Teilnehmer der Fachgruppenveranstaltung am 23. September 2011 erwarteten<br />
strahlender Sonnenschein, informative Fachthemen und ein ungewöhnlicher<br />
Tagungsort: Per Seilbahn ging es über den Rhein <strong>auf</strong> die Festung Ehrenbreitstein.<br />
Eingerahmt von der grundsanierten<br />
Architektur der<br />
Festung Ehrenbreitstein und<br />
umgeben von zahlreichen Blumenbeeten<br />
der Bundesgartenschau<br />
fand die Veranstaltung<br />
in der „Rheinbastion“ statt, dem<br />
letzten inneren Verteidigungsring<br />
der Festung. Erster Tagungspunkt<br />
des Zimmerertreffens<br />
war die Abstimmung über<br />
die Führung des Fachgruppe in<br />
Rheinland-Pfalz. Die Teilnehmer<br />
bestätigten Harald Neubauer<br />
(Fachgruppenvorsitzender)<br />
und Ullrich Huth (stellvertretenderFachgruppenvorsitzender)<br />
als Führungsduo.<br />
Im Anschluss an die Wahlen<br />
präsentierten die Pfälzer ein Tagungsprogramm<br />
mit offensiven,<br />
zukunftsgerichteten Themen.<br />
Den Auftakt machte Gerald Köstner<br />
von entertrainment GmbH,<br />
Gonten (CH). Er sensibilisierte<br />
die Holzb<strong>auf</strong>achfrauen und<br />
-männer für das Thema „Zukunftsstrategien<br />
für Holzbauunternehmen“.<br />
Dabei machte<br />
Gonten u. a. Themen wie „Alleinstellungsmerkmal“,„Motivation<br />
der Mitarbeiter“ und<br />
„Umsetzung der Firmenvision“<br />
greifbar.<br />
Holzbau ohne Grenzen<br />
Holzbau kennt keine Grenzen –<br />
so lautete der Tenor des Referats<br />
von Tobias Götz von Pirmin<br />
Jung Deutschland GmbH.<br />
„Der Holzbau steht erst ganz am<br />
Anfang einer wirklich spannenden<br />
Entwicklung“, prognostizierte<br />
Götz.<br />
Organ von Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister<br />
Nach einem entspannten Mittagsimbiss<br />
wurde die Fachgruppenveranstaltung<br />
mit einer Exkursion<br />
zu den faszinierenden<br />
◂ Die Fachgruppe Zimmererund<br />
Holzbaugewerbe Rheinland-<br />
Pfalz traf sich in Koblenz zum<br />
Verbandstag <strong>auf</strong> Burg Ehrenstein<br />
Holzbauten der BUGA, geleitet<br />
von Hannsjörg Pohlmeyer,<br />
Holz-Cluster-Manager Rheinland-Pfalz,<br />
fortgeführt, wobei<br />
insbesondere unter technischen<br />
Aspekten der Aussichtspunkt<br />
und das Echolot die ungeteilte<br />
Aufmerksamkeit der Teilnehmer<br />
fand.<br />
Nach Rückkehr an den Rhein<br />
und einem <strong>auf</strong> großes Detail-<br />
interesse stoßenden Vortrag<br />
der Firma Spax zu den Holzverstärkungsaspekten<br />
beim Einsatz<br />
von Vollgewindeschrauben<br />
klang die Veranstaltung mit einem<br />
gemeinsamen Abendessen<br />
im Restaurant Blumenhof <strong>auf</strong><br />
dem BUGA-Gelände aus. ▪<br />
So lässt sich’s tagen: Der Holzpavillon <strong>auf</strong> der BuGA schützte die<br />
▴<br />
Holzbauer vor der Septembersonne<br />
V
VI<br />
VERBAND AKTUELL<br />
▴<br />
Mit dem „Schwebenden Dachstuhl“ zeigen Deutschlands Zimmerer am 1. Februar 2012 in der Stuttgarter Innenstadt, was Holzbauer alles dr<strong>auf</strong> haben<br />
Dach+Holz International 2012<br />
Deutscher Holzbautag 2012<br />
unter dem Motto „Holzschutznorm und Energieeffizienz – umsetzung in der<br />
Praxis“ steht der Deutsche Holzbautag 2012, der im Rahmen der Messe<br />
Dach+Holz International 2012 am 1. und 2. Februar 2012 in Stuttgart stattfindet.<br />
Stolz weist Holzbau Deutschland<br />
<strong>auf</strong> die Entwicklung<br />
des Holzbaus in den letzten<br />
Jahren hin. „Diese Fortschritte<br />
fordern uns auch in der täglichen<br />
Praxis. Genau hier setzt<br />
Holzbau Deutschland mit einem<br />
interessanten Programm beim<br />
Deutschen Holzbautag an.“ So<br />
formuliert es Ullrich Huth, Vorsitzender<br />
von Holzbau Deutschland<br />
– Bund Deutscher Zimmermeister<br />
im Zentralverband des<br />
Deutschen Baugewerbes, im<br />
Vorwort des Programmheftes.<br />
„Nach der Teilnahme <strong>auf</strong> dem<br />
Deutschen Holzbautag können<br />
die Betriebe ihre Kunden qualitativ<br />
hochwertig beraten und<br />
eine optimale Bauausführung<br />
nach dem Stand der Technik sicherstellen“,<br />
sagte Josef Schlosser,<br />
Präsident von Holzbau Baden-Württemberg.<br />
Unterstützt<br />
wird der Deutsche Holzbautag<br />
durch die Firma Roto Dach- und<br />
mikado 12.2011<br />
Solartechnologie. Roto versteht<br />
sich auch dadurch als starker<br />
Partner der Zimmerer.<br />
Ein Schwerpunkt bei den<br />
Technik-Vorträgen am 1. Februar<br />
2012 ist die Holzschutznorm.<br />
Die Mitarbeit von Holzbau<br />
Deutschland an der DIN<br />
68800 war entscheidend für<br />
die Zukunft der Holzbaubetriebe:<br />
Dem baulichen Holzschutz<br />
wird Vorrang vor dem chemischen<br />
Holzschutz eingeräumt.<br />
Die Referenten zeigen <strong>auf</strong> dem<br />
Deutschen Holzbautag <strong>auf</strong>, was<br />
bei der Umsetzung in der Praxis<br />
beachtet werden muss, um<br />
den baulichen Holzschutz ausreichend<br />
zu berücksichtigen.<br />
▸ Die neue Holzschutznorm<br />
DIN 68800: Entwicklung,<br />
Hintergründe und Inhalte<br />
Referent: Dipl.-Ing. (FH)<br />
Roland Glauner, Holzbau<br />
Deutschland – Bund<br />
Deutscher Zimmermeister
Programmabl<strong>auf</strong><br />
10:00 Uhr<br />
Wortgottesdienst für das<br />
Zimmererhandwerk<br />
Stiftskirche, Stiftsstraße 12,<br />
Stuttgart<br />
11:00 Uhr<br />
Feierlicher umzug des<br />
Zimmererhandwerks zum<br />
Schlossplatz<br />
Treffpunkt der Zimmerer<br />
vor der Stiftskirche<br />
11:15 Uhr<br />
Großer Zimmererklatsch<br />
Stuttgart 2012<br />
Schlossplatz, Stuttgart.<br />
Anschließend: Scheckübergabe<br />
an die Aktion Mensch<br />
und Übergabe von Kinderspielhäusern<br />
aus Holz an<br />
Stuttgarter Kitas<br />
11:45 Uhr<br />
Vorführung „Schwebender<br />
Dachstuhl“<br />
12:15 Uhr<br />
Kostenloser Shuttle-Service<br />
zur Messe Dach+Holz<br />
International 2012<br />
▸ Neue DIN 68800-2:<br />
Bedeutung und Umsetzung<br />
im Holzbau<br />
Referent: Dipl.-Ing. Borimir<br />
Radovic, Akademischer<br />
Direktor i. R.<br />
▸ Anspruchsvolle<br />
Konstruktionen sicher<br />
ausführen<br />
Referent: Ahmed Al<br />
Samarraie<br />
Betriebe erfolgreich machen<br />
Bei den Vorträgen zum Bereich<br />
Unternehmensführung am<br />
1. Februar 2012 geht es um die<br />
Fragen, wie Erfolg entsteht, wie<br />
sich die Wirkungsmechanismen<br />
in Handwerksunternehmen gegenseitig<br />
beeinflussen und wie<br />
die Betriebe von ihren Kunden<br />
noch besser lernen können,<br />
um ihnen das Beste zum besten<br />
Preis zu verk<strong>auf</strong>en. Denn<br />
nur mit guten Aufträgen können<br />
die Holzbau-Betriebe langfristig<br />
existieren.<br />
VERBAND AKTUELL<br />
▸ Durchstarten beginnt<br />
im Kopf – auch im<br />
Zimmererhandwerk. Wie Sie<br />
sich bereits heute für die<br />
Zukunft rüsten<br />
Referent: Antony Fedrigotti,<br />
Motivations- und<br />
Managementtrainer<br />
▸ Erfolgsorientierte<br />
Unternehmenssteuerung <strong>auf</strong><br />
Basis von Kenngrößen. Die<br />
Balanced Scorecard (BSC)<br />
im Zimmererhandwerk<br />
Referent: Prof. Dr. Joachim<br />
Weber, Duale Hochschule<br />
Baden-Württemberg<br />
▸ Die Macht des<br />
Unterbewusstseins<br />
Referent: Dipl.-<br />
Kfm. Martin Poetsch,<br />
Unternehmensberater und<br />
Vertriebstrainer<br />
Der zweite Schwerpunkt<br />
bei den Technik-Vorträgen am<br />
2. Februar 2012 liegt bei der Sanierung,<br />
dem wichtigsten Geschäftsfeld<br />
des Zimmererhandwerks.<br />
Schon lange wird bei der<br />
Altbausanierung nicht nur an<br />
Dämmung und Luftdichtung<br />
gedacht. Der Zimmermeister ist<br />
mittlerweile auch Ansprechpartner<br />
für die notwendige Haustechnik<br />
und für die technische<br />
Umsetzung der Wohnb<strong>auf</strong>örderung.<br />
Aber auch die zu sanierenden<br />
Objekte haben es oftmals<br />
in sich. Die hohen bauphysikalischen<br />
Anforderungen lassen<br />
sich häufig nur sehr schwer umsetzen.<br />
Hier setzen die folgenden<br />
Referenten an:<br />
▸ Die Anwendung der<br />
EnEV im Rahmen der<br />
wohnwirtschaftlichen<br />
Förderprogramme der KfW.<br />
Umsetzungsstrategien und<br />
besondere Aspekte bei der<br />
Realisierung von KfW-<br />
Effizienzhäusern<br />
Referent: Dipl.-Ing. Rainer<br />
Feldmann, ENERGIE &<br />
HAUS<br />
▸ Wärmetechnische Sanierung<br />
von Dachgeschossen:<br />
Luftdichtheit innen oder<br />
außen herstellen? Und wie?<br />
Organ von Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister<br />
▸<br />
▸<br />
Referent: Robert Borsch-<br />
Laaks, Sachverständiger für<br />
Bauphysik<br />
Energieeffizienz contra<br />
Hygiene? Lüftungstechnische<br />
Maßnahmen bei der<br />
Altbausanierung und im<br />
Neubau<br />
Referent: Johannes<br />
Niedermeyer, Holzbau<br />
Deutschland – Bund<br />
Deutscher Zimmermeister<br />
Dicht, aber nicht dunkel!<br />
Intelligente Kombination<br />
von Belichtung und<br />
Energiegewinnung in der<br />
Modernisierung<br />
Referent: Reinhold<br />
Wickel, Roto Dach- und<br />
Solartechnologie GmbH<br />
Vieles können Unternehmer<br />
in ihren Betrieben aktiv<br />
selbst beeinflussen, u. a. die<br />
Mitarbeiterführung, ihre eigene<br />
Ernährung und ihren Umgang<br />
mit dem eigenen Körper.<br />
Doch wie können sich Betriebe<br />
<strong>auf</strong> Themen vorbereiten, die<br />
unternehmerisch und persönlich<br />
existenziell sind? Dieser<br />
Aspekt wird im zweiten Block<br />
Deutschlands Zimmerer klatschen mit<br />
zur Unternehmensführung am<br />
2. Februar 2012 behandelt.<br />
▸ Mit Körper und Köpfchen<br />
zum Ziel: Erfolgreich<br />
kommunizieren im Team<br />
Referentin: Verena Bentele,<br />
Biathletin und Langläuferin,<br />
Gewinnerin von 12<br />
Goldmedaillen bei den<br />
Paralympics<br />
▸ Finanzkrise und die Folgen<br />
für den Mittelstand<br />
Referent: Prof. Dr. Hans-<br />
Peter Burghof, Leiter des<br />
Lehrstuhls für Bankwirtschaft<br />
und Finanzdienstleistung<br />
an der Universität<br />
Hohenheim in Stuttgart<br />
▸ Gesund powern – effektiv<br />
abschalten – Professionelles<br />
Energiemanagement<br />
Referent: Thomas Eberl,<br />
Diplom-Sportwissenschaftler<br />
und Experte für Prävention,<br />
Fitness und Gesundheit<br />
Neben den Vorträgen gibt es<br />
natürlich Zeit zum Feiern: am<br />
Festabend für alle Teilnehmer<br />
des Deutschen Holzbautages. ▪<br />
Weitere Infos gibt es unter<br />
www.deutscher-holzbautag.de<br />
Der „Große Zimmererklatsch“, der zur Dach+Holz International<br />
2010 am Kölner Dom stattfand, setzte mit weit mehr als<br />
500 Zimmerleuten aus ganz Deutschland ein wichtiges Zeichen<br />
für den Holzbau. Diese Aktion soll nun bei der Dach+Holz<br />
International 2012 in Stuttgart getoppt werden – und zwar mit<br />
der Vorführung eines „schwebenden Dachstuhls“ (siehe Foto<br />
S. VI) im Rahmen des Großen Zimmererklatsches am 1. Februar<br />
2012 <strong>auf</strong> dem Stuttgarter Schlossplatz.<br />
Der Große Zimmererklatsch beginnt mit einem Wortgottesdienst,<br />
den Bischof Dr. h.c. Otfried July in der Stiftskirche feiert.<br />
Nach einem feierlichen umzug des Zimmererhandwerks<br />
folgt der Große Zimmererklatsch <strong>auf</strong> dem Schlossplatz. Dazu<br />
sind alle Zimmerer <strong>auf</strong>gerufen, zünftig in Kluft zu kommen<br />
und mitzuklatschen!<br />
Zum Abschluss des Zimmererklatsches ist die Vorführung des<br />
„Schwebenden Dachstuhls“ vorgesehen. Dabei werden Sparren<br />
und Pfetten zu einer Dachstuhl-Konstruktion zusammengefügt,<br />
ohne jedoch einen einzigen Nagel, eine Schraube oder einen<br />
Dübel zu verwenden. Nach dem Zusammenfügen der einzelnen<br />
Hölzer wird der Dachstuhl mit der Mittelpfette <strong>auf</strong> einen metallenen<br />
Dorn <strong>auf</strong> einem Holzpfosten gesetzt – und schon gerät<br />
der Dachstuhl ins Schweben.<br />
VII
VIII<br />
VERBAND AKTUELL VERBäNDE & VEREINIGuNGEN<br />
Leistungspartner des Zimmererhandwerks<br />
Spax sagt „Ja“<br />
Seit Sommer 2011 gehört Spax International zu den Leistungspartnern<br />
von Holzbau Deutschland. „Wir bieten etliche speziell für den Holzbau<br />
entwickelte Produkte an“, erklärt Geschäftsführer Michael A. Thomas „daher ist<br />
die enge Kooperation nur eine logische Konsequenz.“<br />
Mit dem Beitritt dokumentiert<br />
das Unternehmen<br />
seine intensive Verbundenheit<br />
zum deutschen Zimmererhandwerk.<br />
Die Leistungspartner sind<br />
ein Zusammenschluss führender<br />
Hersteller von Baustoffen, Bauelementen<br />
und Baumaschinen<br />
mit der Zimmererorganisation<br />
Holzbau Deutschland – Bund<br />
Deutscher Zimmermeister im<br />
Zentralverband des Deutschen<br />
Baugewerbes (ZDB).<br />
Das weltweit agierende Traditionsunternehmen<br />
Spax International<br />
mit Sitz im südwestfälischen<br />
Ennepetal vertreibt über<br />
zahlreiche Tochtergesellschaften<br />
und Landespartner in Europa<br />
das Markenprodukt Spax.<br />
Qualität made in Germany versteht<br />
Michael A. Thomas hierbei<br />
als Versprechen an die Anwender,<br />
aber gerade auch als klares<br />
Bekenntnis zum Produktionsstandort<br />
Deutschland.<br />
Täglich Millionen machen<br />
Spax International produziert<br />
täglich bis zu 55 Mio. Spax-<br />
Schrauben in Ennepetal und<br />
bietet damit im Unternehmensverbund<br />
der Altenloh Brinck &<br />
Co. Gruppe rund 1500 Arbeitsplätze.<br />
Altenloh Brinck & Co.,<br />
kurz ABC, wurde bereits 1823<br />
gegründet und nahm die industrielle<br />
Schraubenproduktion in<br />
Deutschland <strong>auf</strong>.<br />
Die in den 188 Jahren gewonnenen<br />
Erfahrungen münden immer<br />
wieder in markante und patentierte<br />
Entwicklungen, die den<br />
Anwendern täglich von Nutzen<br />
sind. „Wir sehen unser Markenprodukt<br />
heute tatsächlich<br />
als Hightech-Produkt, an das<br />
wir höchste Qualitätsansprüche<br />
stellen, um so unsere Marktstellung<br />
täglich zu rechtfertigen“,<br />
sagt Michael A. Thomas.<br />
Als Beleg für diese Aussage<br />
kann der Gewinn des Deutschen<br />
Holzbaupreises angesehen werden.<br />
Der Verbindungsmittelspezialist<br />
Spax gewann schon<br />
2005 mit seiner Vollgewindeschraube<br />
zur Verstärkung von<br />
Das Holzbau Deutschland Institut hat seit Oktober 2011 einen<br />
neuen Geschäftsführer: Dipl.-Ing. Ludger Dederich (46) hat die<br />
Geschäftsführung von Dr. Mandy Peter übernommen, die sich<br />
nun vollständig <strong>auf</strong> ihre Tätigkeit beim Ingenieurteam bauart<br />
Konstruktions GmbH & Co. KG in München konzentriert.<br />
Ludger Dederich kennt sich im Holzbau bestens aus. Nach<br />
seiner Lehre als Zimmerer folgte das Architekturstudium an der<br />
Fachhochschule Lübeck. Schon während des Studiums arbeitete<br />
er für ein schwedisches Ingenieurbüro in uppsala, das ihn bis<br />
1997 beschäftigte. Nach verschiedenen Stationen als angestellter<br />
Mitarbeiter in Lübecker Architektenbüros wurde er 2001<br />
regionaler Fachberater des Informationsdienstes Holz in Norddeutschland.<br />
Von 2003 bis zur Abwicklung des Holzabsatzfonds<br />
<strong>auf</strong>grund eines urteils des Bundesverfassungsgerichtes im Jahr<br />
2009 leitete er dort den Arbeitsbereich Holzb<strong>auf</strong>achberatung<br />
und koordinierte die Leistungen des Informationsdienst Holz. Es folgte die Mitarbeit im Immobilienmanagement<br />
und 2011 die Aufnahme der freiberuflichen Tätigkeit als Architekt, bis er im Oktober<br />
2011 die Geschäftsführung des Instituts übernommen hat.<br />
Das Holzbau Deutschland Institut hat sich zur Aufgabe gestellt, alle Maßnahmen zu ergreifen, die<br />
der Förderung des Holzbaus dienen. Es bietet fachkompetente unterstützung für die Profilierung<br />
und Weiterentwicklung der Branche. Es leistet somit einen wertvollen Beitrag zum Erhalt und zur<br />
Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Holzbaus gegenüber anderen Bauweisen. „Ich freue<br />
mich, mit meiner neuen Tätigkeit im Holzbau Deutschland Institut daran mitzuwirken, im Sinne der<br />
Holzbauunternehmen mit und für den Baustoff Holz eine erfolgreiche Zukunft zu gestalten“, sagte<br />
Dederich bei seiner Einführung in Berlin.<br />
Weitere Informationen unter www.izh-holzbau.de<br />
mikado 12.2011<br />
Verbindungen den ersten Preis<br />
für Innovative Produkte.<br />
Spax bietet mittlerweile eine<br />
Vielzahl von Produkten, die speziell<br />
für diese Zunft entwickelt<br />
wurden und selbstverständlich<br />
bau<strong>auf</strong>sichtlich zugelassen<br />
sind. Unterschiedliche Kopfformen<br />
und Kraftangriffe, Gewindedurchmesser<br />
in 6, 8, 10 und<br />
12 mm, Voll- und Teilgewinde,<br />
Veredelungen bis hin zur neuen<br />
hoch korrosionsbeständigen<br />
Wirox-Beschichtung bieten ein<br />
recht umfassendes Angebot<br />
für das Zimmerer-Handwerk.<br />
Spax International bietet darüber<br />
hinaus mit den eigenständig<br />
<strong>auf</strong>gelegten Holzbaureporten<br />
und Bemessungshinweisen<br />
auch wertvolle Fachinformationen<br />
für die professionelle Anwendung.<br />
Mit dem Einstand als<br />
Leistungspartner von Holzbau<br />
Deutschland profitiert nun auch<br />
die deutsche Zimmerer- Nationalmannschaft<br />
vom Hightech-<br />
Produkt Spax. ▪<br />
Holzbau Deutschland Institut: Ludger Dederich übernimmt Geschäftsführung