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T ho m a ne r Jo u rn a l - des Förderkreises Thomanerchor Leipzig eV

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10 t<strong>ho</strong>Ma<strong>ne</strong>r-leben<br />

t<strong>ho</strong>Ma<strong>ne</strong>r-leben 11<br />

Der frisch gewählte Bun<strong>des</strong>präsident <strong>Jo</strong>achim Gauck beim Festakt in der T<strong>ho</strong>maskirche: OBM Burkhard Jung betont »die<br />

besondere Ehre, das <strong>ne</strong>ue Staatsoberhaupt sc<strong>ho</strong>n vor <strong>des</strong>sen Vereidigung in ›der Stadt der Friedlichen Revolution‹ willkommen<br />

heißen zu dürfen«; Pfarrerin Britta Taddiken begrüßt gemeinsam mit ei<strong>ne</strong>r T<strong>ho</strong>masschülerin und ei<strong>ne</strong>m T<strong>ho</strong>ma<strong>ne</strong>r die <strong>ho</strong>ch<br />

gestimmte Festversammlung.<br />

F Jubelnder<br />

reut euch und jubiliert…!<br />

Überaus gelunge<strong>ne</strong> erste Festwoche <strong>des</strong><br />

Jubiläumsjahres »800 Jahre T<strong>ho</strong>mana«<br />

Wer das Glück hatte, die Festwoche <strong>des</strong> T<strong>ho</strong>ma<strong>ne</strong>rc<strong>ho</strong>res vom 19. bis 25. März 2012 in <strong>Leipzig</strong> mit zu erleben,<br />

wird noch lange von den vielen wunderbaren, intensiven Eindrücken zehren. Die ganze Stadt schien auf<br />

den Bei<strong>ne</strong>n, um Anteil an diesem bedeutenden Jubiläum zu <strong>ne</strong>hmen.<br />

Großer Andrang allenthalben – sc<strong>ho</strong>n beim ersten Termin,<br />

der Eröffnung der Sonderausstellung »Cantate!« im Stadtgeschichtlichen<br />

Museum am Montagabend. Hier war Stehvermögen<br />

gefragt, um den freudig bewegten Festred<strong>ne</strong><strong>rn</strong><br />

von Land, Stadt, Museums­ und C<strong>ho</strong>rleitung zu lauschen,<br />

denn die Sitzplätze waren sc<strong>ho</strong>n lange vor Beginn komplett<br />

belegt. Die zahlreichen Gäste, die stehend ausharren mussten,<br />

waren allerdings in bester Gesellschaft: Die C<strong>ho</strong>rsänger als<br />

die eigentlichen Jubilare zeigten mustergültig, wie lange<br />

Stehzeiten mit Anstand zu bewältigen sind. Mit ihrem<br />

Arrangement der »Air« aus Bachs Orchestersuite BWV 1068<br />

– eingerichtet für C<strong>ho</strong>r von T<strong>ho</strong>maskantor Georg Christoph<br />

Biller – verzauberten sie die Zuhörer und ließen alle müden<br />

Bei<strong>ne</strong> vergessen. In der Ausstellung herrschte darauf ein<br />

solches Gedränge, dass die Exponate etwas in den Hinter­<br />

grund rückten. Glücklicherweise ist sie aber noch bis zum<br />

23. September 2012 zu sehen, so dass ausreichend Gelegenheit<br />

bleibt, sich über die Geschichte <strong>des</strong> C<strong>ho</strong>res und sei<strong>ne</strong>r<br />

Kantoren zu informieren. Der Besucher solle »ein Gefühl<br />

dafür entwickeln, was es in verschiede<strong>ne</strong>n Zeitepochen bedeutet,<br />

T<strong>ho</strong>ma<strong>ne</strong>r zu sein« – so Kuratorin Kerstin Sieblist.<br />

Ergänzt wird die Schau durch Alltagsbilder aus dem C<strong>ho</strong>rleben,<br />

die der <strong>Leipzig</strong>er Fotograf Gert Mothes aufnahm, der<br />

außerdem die derzeit 97 T<strong>ho</strong>masser porträtierte.<br />

Festakt mit <strong>Jo</strong>achim Gauck<br />

Am nächsten Vormittag ging es weiter mit dem Festakt, zu<br />

dem sich 1300 gelade<strong>ne</strong> Gäste in der T<strong>ho</strong>maskirche einfanden.<br />

Im Jahresprogramm war noch Bun<strong>des</strong>präsident<br />

Christian Wulff als Gast annonciert; aufgrund alter Kontakte<br />

Empfang der <strong>ho</strong>hen Gäste vor der T<strong>ho</strong>maskirche. Strahlender Son<strong>ne</strong>nschein begleitet den Festzug zur Einweihung<br />

<strong>des</strong> Campus’ Forum T<strong>ho</strong>manum. Auf dem überfüllten T<strong>ho</strong>maskirch<strong>ho</strong>f wird am 21. März die Geburtstagstorte für<br />

<strong>Jo</strong>hann Sebastian Bach angeschnitten.<br />

zu <strong>Jo</strong>achim Gauck war es T<strong>ho</strong>maspfarrer Christian Wolff<br />

gelungen, den zwei Tage zuvor gewählten Amtsnachfolger<br />

zu sei<strong>ne</strong>m ersten öffentlichen Auftritt nach <strong>Leipzig</strong> einzuladen.<br />

Die vielen <strong>Leipzig</strong>er, die vor der T<strong>ho</strong>maskirche ausharrten,<br />

feierten den <strong>ne</strong>uen Präsidenten begeistert. Die<br />

Festversammlung in der Kirche begrüßte ihn mit langem<br />

Beifall. Die feierliche Eröffnung <strong>des</strong> Festakts kam darauf<br />

T<strong>ho</strong>masorganist Ullrich Böhme mit Bachs Präludium und<br />

Fuge C­Dur BWV 545 zu. Ganz im Sin<strong>ne</strong> <strong>des</strong> amtierenden<br />

T<strong>ho</strong>maskantors, der bei jeder Gelegenheit für aktive Musikausübung<br />

anstatt passiven Musikgenusses eintritt, wurde<br />

he<strong>rn</strong>ach »Nun danket alle Gott« angestimmt, was dem ehemaligen<br />

Pfarrer Gauck vertrauter als so manch anderem<br />

gelade<strong>ne</strong>n Gast gewesen sein dürfte.<br />

Oberbürgermeister Burkhard Jung verwies in sei<strong>ne</strong>r<br />

Begrüßung auf die besondere Ehre, das <strong>ne</strong>ue Staatsoberhaupt<br />

sc<strong>ho</strong>n vor <strong>des</strong>sen Vereidigung in »der Stadt der Friedlichen<br />

Revolution« willkommen heißen zu dürfen. Sei<strong>ne</strong><br />

Ehrfurcht vor dieser Geschichte von 800 Jahren »glauben,<br />

singen, ler<strong>ne</strong>n«, ei<strong>ne</strong>r Struktur, die nur wirksam sein kön<strong>ne</strong><br />

durch etwas, das »sie im In<strong>ne</strong>ren zusammenhält« kön<strong>ne</strong> er<br />

nicht verbergen, gestand Jung. Die T<strong>ho</strong>ma<strong>ne</strong>r seien immer<br />

»hörbar, sichtbar, fühlbar« Bestandteil der Stadtgesellschaft<br />

gewesen: »Alles ist vergessen, wenn die T<strong>ho</strong>ma<strong>ne</strong>r<br />

singen!« Welch bessere Überleitung zu deren Darbietung<br />

<strong>des</strong> ersten Teils der Motette »Singet dem Her<strong>rn</strong> ein <strong>ne</strong>ues<br />

Lied« hätte es geben kön<strong>ne</strong>n. Anschließend dankte Stanislaw<br />

Tillich, Ministerpräsident <strong>des</strong> Freistaates Sachsen, in sei<strong>ne</strong>m<br />

Grußwort dem <strong>ne</strong>uen Bun<strong>des</strong>präsidenten für die »<strong>Leipzig</strong><br />

und Sachsen« erwiese<strong>ne</strong> Ehre und betonte die Bedeutung<br />

der Musik <strong>des</strong> größten T<strong>ho</strong>maskantors <strong>Jo</strong>hann Sebastian<br />

Bach, die in ihrer Universalität ei<strong>ne</strong> »Annäherung an die<br />

Ewigkeit« gewähre. Darauf fügte sich der zweite Teil der<br />

Motette BWV 225 aufs Schönste.<br />

»Was Kaiser Otto IV. auf den Tag genau vor 800 Jahren,<br />

am 20. März 1212, besiegelte, war nichts weniger als die

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