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LANDOLT-REAKTION - kst-chemie.ch

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<strong>REAKTION</strong>SGESCHWINDIGKEIT (<strong>LANDOLT</strong>-<strong>REAKTION</strong>)<br />

1. Einführung<br />

Als Landolt-Reaktion bezei<strong>ch</strong>net man die zeitli<strong>ch</strong> verzögerte Bildung von Iod aus Iodsäure und s<strong>ch</strong>wefliger<br />

Säure.<br />

(0) 2 HIO3 + 5 H2SO3 → 5 H2SO4 + I2 + H2O<br />

Bei Zugabe von Stärke führt das entstehende Iod zu einer Blaufärbung der Lösung (Iodprobe). Eine relative<br />

Bekanntheit erlangte diese Reaktion, weil unter bestimmten Bedingungen die Blaufärbung ni<strong>ch</strong>t sofort auftritt,<br />

sondern erst plötzli<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> einer längeren Zeitphase na<strong>ch</strong> dem Mis<strong>ch</strong>en der Edukte. Aus diesem Grund<br />

wird die Landolt-Reaktion au<strong>ch</strong> Landolts<strong>ch</strong>e Zeitreaktion oder Ioduhr genannt.<br />

Chemis<strong>ch</strong>e Grundlagen<br />

Reaktionsglei<strong>ch</strong>ung (0) bes<strong>ch</strong>reibt ledigli<strong>ch</strong> den Gesamtumsatz, ni<strong>ch</strong>t jedo<strong>ch</strong> die Teilreaktionen, die mit unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en<br />

Reaktionsges<strong>ch</strong>windigkeiten ablaufen und zu einer verzögerten Iodbildung führen. Als<br />

Edukte verwendet man im Allgemeinen ni<strong>ch</strong>t direkt die Säuren, sondern ihre Salze, Iodate bzw. Sulfite oder<br />

Hydrogensulfite, in saurer Lösung. Die relevanten Teilreaktionen sind aber immer dieselben:<br />

1. Iodat und Hydrogensulfit bilden in einer Redox-Reaktion Iodid-Ionen.<br />

⊖ ⊖<br />

IO3 + 3HSO3 + 3H2O I ⊖ 2⊖<br />

+ 3SO4 + 3H3O⊕ 2. Iodid und Iodat reagieren in einer Synproportionierung zu Iod,<br />

5I ⊖ + 6H3O⊕ ⊖<br />

+ IO3 3I2 + 9H2O<br />

3. das jedo<strong>ch</strong> sofort wieder zu Iodid reduziert wird, solange in der Lösung no<strong>ch</strong> Sulfit vorliegt.<br />

⊖<br />

I2 + HSO3 + 4H2O 2I ⊖ 2⊖<br />

+ SO4 + 3H3O⊕ 4. Reaktion (3) ist so s<strong>ch</strong>nell, dass in der Lösung praktis<strong>ch</strong> kein Iod vorhanden ist. Erst wenn das<br />

Hydrogensulfit infolge der Reaktionen (1) und (3) verbrau<strong>ch</strong>t ist, kommt es zur Bildung einer<br />

na<strong>ch</strong>weisbaren Menge Iod, das mit übers<strong>ch</strong>üssigem Iodid Polyiodid bildet.<br />

2 I2 + I ⊖ I5 ⊖<br />

⊖<br />

I5 wird in den linearen Helixkanälen der Amylose in Stärke stabilisiert und ers<strong>ch</strong>eint blau.<br />

Merke: I2 + Stärke blauer Komplex<br />

2. Versu<strong>ch</strong>sdur<strong>ch</strong>führung (Na<strong>ch</strong> H.J. Hediger, Eglisau)<br />

Bereite gemäss Tabelle die Lösungen für die drei s<strong>ch</strong>raffierten<br />

Messungen zur Messreihe A vor.<br />

Iodat-Lösung in 3 grossen Reagenzgläsern abmessen mit Hilfe<br />

der bereitstehenden Büretten. Die eine Bürette enthält 0.02 M<br />

Kaliumiodat-Lösung, die andere destilliertes Wasser. (M= mol/L)<br />

Sulfit-Lösung (enthält au<strong>ch</strong> Stärke und S<strong>ch</strong>wefelsäure) in drei 25<br />

mL Erlenmeyer-Kolben abmessen mit Hilfe der 10 mL Plastik-<br />

Spritzen.<br />

Für die Messreihe A bei Raumtemperatur wird die Iodat-Lösung in<br />

die gerührte Sulfit-Lösung gegossen und sofort die Stoppuhr<br />

gestartet. Die Zeit bis zum Auftreten der phänomenalen, gefahrlosen<br />

Überras<strong>ch</strong>ung (=..............................) gestoppt und in die Tabelle<br />

eingetragen (Reaktionszeit). Miss sofort na<strong>ch</strong> Reaktionsende<br />

die Reaktionstemperatur und trage sie in der Tabelle ein.<br />

Rührmagnet<br />

weisse Kunststoffplatte<br />

Heizplatte:<br />

nur Rühren !!<br />

Kantonss<strong>ch</strong>ule Trogen 1 Gf Chemie: Praktikum: Reaktionsges<strong>ch</strong>windigkeit


Datum: Name: Klasse:<br />

Messreihe A<br />

Reaktionstemperatur...........°C<br />

Iodat- 0.02 M KIO3(aq) 10 mL 5 mL 2.5 mL<br />

Lösung H2O dest. 0 mL<br />

10<br />

5 mL 7.5 mL<br />

Sulfit-Lösung 0.003 M Na2SO3(aq)<br />

Reaktionszeit t [s]<br />

Iodat-Konzentration [mol/L]<br />

10 mL mL 10 mL 10 mL<br />

Reziprokwert von t (1/t) auf 3 Stellen [1/s]<br />

Für Messreihe B werden die Iodat-Lösungen und die Sulfit-Lösungen in der grossen Glaswanne in heisses<br />

Hahnenwasser oder Eiswasser gestellt. Sobald die Temperatur konstant bleibt, wird die Iodat-Lösung auf<br />

dem Magnetrührwerk in die gerührte Sulfit-Lösung gegossen und sofort die Stoppuhr gestartet.<br />

Miss sofort na<strong>ch</strong> Reaktionsende die Reaktionstemperatur und trage sie in der Tabelle ein.<br />

Führe Messung C bei Raumtemperatur dur<strong>ch</strong>!<br />

Messreihe B<br />

Messreihe C<br />

Reaktionstemperatur...........°C Raumtemperatur.....°C<br />

Iodat- 0.02 M KIO3(aq) 10 mL 5 mL 2.5 mL 10 mL<br />

Lösung H2O dest. 0 mL 5 mL 7.5 mL 0 mL<br />

10 mL+2 Tropfen 5M<br />

Sulfit-Lösung 0.003 M Na2SO3(aq)<br />

Reaktionszeit t [s]<br />

Iodat-Konzentration [mol/L]<br />

10 mL 10 mL 10 mL<br />

H2SO4<br />

Reziprokwert von t (1/t) auf 3 Stellen [1/s]<br />

Stelle für die Messreihen A und B die Reziprokwerte 1/t in Abhängigkeit der Iodat-Konzentration grafis<strong>ch</strong> dar.<br />

Die Reaktionszeit t ist ...................................................zur Iodat-Konzentration.<br />

1/t ist ein Mass für die .....................................; diese ist ..........................zur Iodat-Konzentration.<br />

Ergänzung zur Messreihe A:<br />

1. Ermittle aus der grafis<strong>ch</strong>en Darstellung die Reaktionszeit für eine Iodat-Konzentration von<br />

0.0075 mol/L.<br />

2. Überprüfe die Bere<strong>ch</strong>ung experimentell, trage die gemessene Reaktionszeit in der Tabelle und den<br />

zugehörigen Messpunkt in der grafis<strong>ch</strong>en Darstellung ein.<br />

3. Wie könnte die blaue Farbe zerstört werden? Hinweis: Die Sulfit-Lösung enthält Stärke.<br />

4. Führe die entspre<strong>ch</strong>enden Experimente dur<strong>ch</strong>.<br />

Reziprokwert 1/t in 1/s<br />

0.150<br />

0.140<br />

0.130<br />

0.120<br />

0.110<br />

0.100<br />

0.090<br />

0.080<br />

0.070<br />

0.060<br />

0.050<br />

0.040<br />

0.030<br />

0.020<br />

0.010<br />

0.000<br />

Thermometer<br />

0 0.001 0.002 0.003 0.004 0.005 0.006 0.007 0.008 0.009 0.01<br />

Iodat-Anfangskonzentration in mol/l<br />

Kantonss<strong>ch</strong>ule Trogen 2 Gf Chemie: Praktikum: Reaktionsges<strong>ch</strong>windigkeit

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