Geschätzte Einwohnerinnen Geschätzte Einwohner ... - Schule Mels
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02/2008 Gemeindenachrichten <strong>Mels</strong><br />
20<br />
In welchen Kindergarten, in welche<br />
Primarschule werden die Kinder eingeteilt?<br />
Verschiedene Kriterien machen<br />
es dem Schulrat nicht leicht, den Wünschen<br />
der Eltern zu entsprechen. Zu<br />
Diskussionen Anlass gab verschiedentlich<br />
die Zuteilung von Heiligkreuzer<br />
Kindern in den Kindergarten Omag.<br />
So ging am 5. Juni 2008 ein von 43 Familien<br />
unterschriebener Brief von «Eltern aus Heiligkreuz»<br />
bei der Schulbehörde ein, in dem sie ihre<br />
Enttäuschung über die Kindergarten- bzw. Primarschuleinteilung<br />
ihrer Kinder zum Ausdruck<br />
bringen:<br />
«Wir Eltern aus Heiligkreuz sind sehr enttäuscht über<br />
die Einteilung unserer Kinder. Immer wieder geschieht<br />
es, dass unsere Kinder irgendwo in der Mitte von Heiligkreuz<br />
getrennt werden. Wir leben hier in Heiligkreuz, da<br />
es uns als ideal erscheint. Wir führen ein eigenes kleines<br />
Dorfleben, das uns auch zusammenhält. Es hat eine Kirche,<br />
ein eigenes Schulhaus, eine Post und einen Einkaufsladen.<br />
Warum können nicht alle Kinder aus Heiligkreuz<br />
unser Schulhaus und unseren Kindergarten benützen?<br />
Von betroffenen Eltern wissen wir, dass die ‘Omag-<br />
Kinder’ an sämtlichen Schulanlässen, wie z. B. Musikschule,<br />
Erstkommunion etc., in <strong>Mels</strong> teilnehmen. Das<br />
finden wir sehr traurig, da wir somit vom Dorfleben in<br />
Heiligkreuz ausgeschlossen werden.<br />
Es ist sicherlich eine komplizierte Sache, doch wir<br />
möchten Ihnen mitteilen, dass wir nicht einverstanden<br />
sind mit dieser Situation. Wir bitten Sie inständig, eine<br />
bessere Lösung zum Wohle unserer Kinder zu finden.»<br />
Da im Brief keine direkte Ansprechperson angegeben<br />
ist, erlaubt sich die Schulbehörde, auf<br />
diesem Wege den Brief zu beantworten.<br />
Grundsätzlich bildet der Schulrat die Klassen<br />
und weist sie den Lehrern zu. Verwiesen sei<br />
diesbezüglich auch auf den «Beobachter»-Ratgeber<br />
«Gut begleitet durch die Schulzeit», in<br />
dem festgestellt wird, das Recht auf Grundausbildung<br />
bedeute nicht, dass Eltern oder die Kinder<br />
die <strong>Schule</strong>, den Schulort oder die Klasse frei<br />
wählen könnten. Die Kinder seien verpflichtet,<br />
Aus dem Schulrat<br />
Einteilung Kindergarten: Gemeinwohl<br />
steht über individuellen Interessen<br />
die <strong>Schule</strong> zu besuchen, der sie durch die Schulbehörden<br />
zugewiesen werden.<br />
Bei der Zuweisung sind verschiedene Kriterien,<br />
pädagogische, gesetzliche, aber auch Leistungsfähigkeit,<br />
soziale Herkunft und Muttersprache<br />
sowie Quartiergrenzen und Schulwege, zu berücksichtigen.<br />
Der Schulrat bemüht sich sehr, all<br />
den Vorgaben gerecht werden zu können, und<br />
hat bei seinen Entscheiden stets das Wohl aller<br />
im Auge. Allerdings ist es leider unmöglich,<br />
sämtlichen individuellen Interessen entgegenzukommen.<br />
Traditionellerweise erstreckt sich das Einzugsgebiet<br />
des Schulhauses Heiligkreuz (Kindergarten<br />
und Primarschule) vom Riet über Ragnatsch,<br />
Plons, Unter-, Mittel- bis Oberheiligkreuz.<br />
In einer Primarschulklasse sind gemäss<br />
kantonalen Vorschriften 20 bis 24 Schüler, aus<br />
pädagogischen Gründen sind Bestände am unteren<br />
Ende der Bandbreite anzustreben. Solange<br />
es genügend Kinder hat, wird die Primarschule<br />
in Heiligkreuz im Einklassensystem geführt.<br />
Bei grösseren Jahrgängen, wenn in einer<br />
Klasse mehr als 24 Schüler wären, muss ein Teil<br />
der Heiligkreuzer Kinder im Schulhaus Omag<br />
eingeschult werden. Dabei entscheidet die<br />
Schülerzahl des einzelnen Jahrganges, wo die<br />
Grenze der Zuteilung gezogen wird, sie kann<br />
sich also geografisch verschieben. Klassen mit<br />
mehr als 24 Schülern würden die gesetzlichen<br />
Vorgaben sprengen und insbesondere pädago-<br />
gischen Interessen, wie der individuellen Förderung<br />
jedes Einzelnen, entgegenlaufen. Eine<br />
Einteilung in die Primarschule Omag könnte<br />
sich allenfalls auch auf Grund eines zu kleinen<br />
Bestandes im dortigen Schulhaus aufdrängen:<br />
Wird die Mindestgrösse einer Klasse nicht erreicht,<br />
so sind innerhalb der Schulgemeinde<br />
Schüler verschiedener Schulorte oder Schulhäuser<br />
zusammenzuziehen.<br />
Immerhin darf festgehalten werden, dass das<br />
Schulhaus Omag organisatorisch zur <strong>Schule</strong>inheit<br />
Heiligkreuz gehört und dem Schulleiter der<br />
<strong>Schule</strong> Heiligkreuz unterstellt ist. Dies hat ganz<br />
praktische Auswirkungen. So wurden und werden<br />
Projekttage oder Projektwochen zusammen<br />
geplant und gemeinsam durchgeführt. Als Beispiel<br />
sei hier die vergangene Auffahrts woche in<br />
Erinnerung gerufen, wo genau dieses Zusammenspiel<br />
vorbildlich funktionierte und das gemeinsame<br />
Mittagessen zum Abschluss einem<br />
kleinen Heiligkreuzer Dorffest nahekam. Der<br />
Schulrat ist bestrebt, diese Zusammenarbeit zu<br />
fördern und gemeinsame Projekte zu bewilligen<br />
sowie grosszügig zu unterstützen.<br />
Musikschule und Erstkommunion sind nicht primär<br />
Schulanlässe. Den Besuch des Musikunterrichts<br />
organisiert die Musikschule Sarganserland.<br />
Dabei stehen Einzel- und Kleingruppenunterricht<br />
im Vordergrund. Die Schulgemeinde<br />
stellt dafür einzig Räume zur Verfügung. Die<br />
Aktivitäten der Pfarrei Heiligkreuz stehen<br />
selbstverständlich ohne Einschränkung allen<br />
Kindern und Erwachsenen offen. Auch im Orchesterplausch<br />
können alle Kinder mitmachen.<br />
Die Schulbehörde nimmt die Anliegen und<br />
Wünsche der Eltern ernst, muss sich aber an die<br />
Vorgaben der Gesetze und Weisungen halten.<br />
Sie ist zudem zu einer effizienten Schulführung<br />
verpflichtet. Deshalb kann nicht jedem individuellen<br />
Interesse entsprochen werden. Der Schulrat<br />
dankt für das Verständnis.