ER - Alemannia Aachen
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ein spätzünder startet durch<br />
Daniel Masuch feierte mit 29 Jahren sein Debüt in der Zweiten Liga. Dort gehört der Keeper des SC Paderborn mittlerweile<br />
zu den stärksten seiner Zunft und dank seiner Paraden sind die Ostwestfalen auf Kurs.<br />
Es gibt eine Kategorie, die wie geschaffen ist für<br />
Daniel Masuch: die Kategorie „Spatzünder“. Erst<br />
mit 29 Jahren feierte der 1,90-Meter-Schlacks<br />
sein Debüt in der Zweiten Liga. Für Rot-Weiß Essen<br />
stand er dreimal zwischen den Pfosten, bevor<br />
er über den Umweg 3. Liga (Essen und Emden)<br />
zum SC Paderborn fand. An der Pader hat man ihm<br />
ein weiteres Etikett aufgedrückt, was dem heute<br />
33-Jährigen besser gefallen dürfte: „sicherer<br />
Rückhalt“. Seit der Verletzung seines Konkurrenten<br />
Kasper Jensen im August 2009 lieferte Masuch<br />
konstant gute Leistungen ab und gewann<br />
so das Vertrauen von Chef-Trainer André Schubert.<br />
Die starken Paraden des gebürtigen Duisburgers<br />
trugen letztlich dazu bei, dass der Sportclub die<br />
Saison 2009/2010 auf Platz fünf beendete. Deshalb<br />
titelte nicht nur die Bild: „Masuch rettet Paderborn“.<br />
325 Minuten war der ehrgeizige Keeper<br />
zwischenzeitlich ohne Gegentreffer geblieben.<br />
Top Ten der besten Zweitligaprofis<br />
Als Punktgarant entpuppte sich der 33-Jährige<br />
auch in dieser Saison: Zuletzt parierte Masuch ei-<br />
nen Strafstoß von Top-Torjäger Michael Thurk (1:1<br />
gegen Augsburg), im Anschluss hielt er gegen Union<br />
Berlin (2:0) und Karlsruhe (3:0) zweimal hintereinander<br />
seinen Kasten sauber. Dadurch arbeitete<br />
sich der SCP-Keeper in die Top Ten der besten<br />
Zweitliga-Profis vor (Kicker-Bewertung) – ein Ende<br />
seines Höheflugs ist nicht in Sicht. Masuch reiht<br />
sich damit in die erfolgreiche Paderborner Torhüter-Riege<br />
ein: Alexander Bade, Tom Starke, Stephan<br />
Loboué – sie alle haben dazu beigetragen,<br />
dass in Ostwestfalen über Jahre hinweg erfolgreich<br />
Fußball gespielt wurde. Dieses Ziel hat sich<br />
die Schubert-Elf auch in dieser Saison gesetzt, obwohl<br />
der Etat um eine hohe sechsstellige Summe<br />
verringert wurde und Leistungsträger wie Sebastian<br />
Schachten und Torjäger Mahir Saglik den Verein<br />
verließen. Deren Abgänge konnten zwar weitestgehend<br />
kompensiert werden, doch es mangelt im<br />
Vergleich zum Vorjahr an den Führungsspielern im<br />
Team. Zumal Kapitän Markus Krösche mit einem<br />
Riss des Syndesmosebandes lange verletzungsbedingt<br />
ausfiel. Zurück blieb Daniel Masuch. Ein<br />
Keeper, der nicht mit Showeinlagen auf sich aufmerksam<br />
macht, sondern mit soliden Leistungen.<br />
Er ist nicht unbedingt der Vertreter, der unhaltbare<br />
Bälle aus dem Winkel fischt, aber der, der so gut<br />
wie nie einen Fehler macht.<br />
Sonderschichten im Winter<br />
Es ist der Ehrgeiz, der den Sportstudenten auch<br />
heute noch antreibt, auf alle möglichen Szenarien<br />
vorbereitet zu sein. Im Winter legt Masuch regelmäßig<br />
Sonderschichten ein, während seine Mannschaftskameraden<br />
schon unter der warmen Dusche<br />
stehen. Er lässt sich auf dem vom Schnee<br />
aufgeweichten Rasen die Bälle um die Ohren jagen.<br />
Denn: „Wer weiß, wie der Platz bei der nächs-<br />
ten Einheit ist“, begründet er seine Überstunden.<br />
Diese Einstellung ist ganz nach dem Geschmack<br />
von Trainer Andre Schubert, der keinen Zweifel<br />
offen gelassen hat, dass Masuch seine Nummer<br />
Eins ist. Eine Nummer Eins, die die Paderborner<br />
am Ende zum Klassenerhalt führen soll. Zwar nicht<br />
mit spektakulären Flugshows, dafür aber mit der<br />
nötigen Konstanz. Die kann „Spätzünder“ Daniel<br />
Masuch vorweisen – und noch viel mehr.<br />
Nächster Gegner<br />
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