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Ortsplanung Herzogenbuchsee: Quartiersammelstrasse West – 350 ...

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Einwohnergemeinde <strong>Herzogenbuchsee</strong> / Medienkonferenz Dienstag, 8. Mai 2012 / Medienrohstoff<br />

<strong>Ortsplanung</strong> <strong>Herzogenbuchsee</strong>:<br />

<strong>Quartiersammelstrasse</strong> <strong>West</strong> <strong>–</strong> <strong>350</strong> 000 Franken für die Projektierung<br />

Am 13. Juni beschliessen die Stimmbürger über einen Kredit von <strong>350</strong> 000 Franken<br />

für die Projektierung der <strong>Quartiersammelstrasse</strong> <strong>West</strong>. Die neue Strasse soll das in<br />

der Orstplanung vorgesehene Entwicklungsgebiet westlich des Bahnhofs<br />

erschliessen.<br />

Für die Planung der <strong>Quartiersammelstrasse</strong> <strong>West</strong> beantragt der Gemeinderat an der<br />

nächsten Gemeindeversammlung am 13. Juni einen Projektierungskredit von<br />

<strong>350</strong>’000 Franken. Projektiert werden soll mit dem Geld eine neue Strasse, die ab der<br />

Farnsbergstrasse (zwischen dem Areal der Fischer AG und dem Areal der<br />

ehemaligen HG Commerciale) bis an die Bahnlinie verläuft, dieser in Richtung<br />

Langenthal folgt, wobei sie die Lorrainestrasse auf Bahnniveau auf einer Brücke<br />

überquert und bei den heutigen Abstellgeleisen auf dem Fenaco-Areal via<br />

Hofmattstrasse in die Bahnfeldstrasse mündet.<br />

Die Projektierung der neuen Strasse steht im engen Zusammenhang mit der<br />

laufenden Revision der <strong>Ortsplanung</strong> und ist Bestandteil der Richtpläne Verkehr und<br />

Bahnhofgebiet. Bekanntlich sollen die Industrieareale der ehemaligen HG<br />

Commerciale sowie der Fenaco im Bereich Mühleweg, Grubenweg, Güterstrasse<br />

und Feldstrasse von der heutigen Industrie- und Arbeitszone in eine neue, gemischte<br />

Zone «Wohnen und Dienstleistungen» umgezont werden. Mit der Umzonung der<br />

knapp 7 Hektaren Land entsteht neuer Wohnraum für bis zu 2000 Einwohner oder je<br />

nach Nutzungsmix für 2000 Dienstleistungsarbeitsplätze, wobei die Ortsplaner für die<br />

Realisierung von einem Zeithorizont von 15 bis 25 Jahren ausgehen. Zusätzlich soll<br />

auf diesem Gebiet eine neue Park- & Ride-Anlage mit bis zu 100 Parkplätzen für<br />

Pendler erstellt werden. Die Erschliessung und Umzonung der Industrie-Brachen<br />

westlich des Buchser Bahnhofs bildet denn auch das Herzstück der <strong>Ortsplanung</strong>.<br />

Aufgrund der Bedeutung und der Grösse der zur Verfügung stehenden<br />

Baulandflächen strebt die Gemeinde die Aufnahme des Gebiets als kantonalen<br />

Entwicklungsschwerpunkt ESP an.<br />

Entlastung des Bahnhofquartiers…<br />

Mehr Einwohner, respektive mehr Arbeitsplätze sowie das neue Park & Ride<br />

generieren logischerweise mehr Verkehr, wofür die heutige Erschliessung nicht<br />

genügt. Für den Endausbau nach der Umnutzung wird ein Verkehrsaufkommen von<br />

täglich rund 4500 Motorfahrzeugen prognostiziert, welches über die neue<br />

<strong>Quartiersammelstrasse</strong> zu- und abgeführt werden soll.<br />

Die neue <strong>West</strong>strasse wird aber nicht nur der Erschliessung des neuen Quartiers<br />

dienen <strong>–</strong> sie kann daneben auch mithelfen, den Sonnenplatz sowie das<br />

Bahnhofquartier vom Durchgangsverkehr zu entlasten. So könnte durch die<br />

Entlastung der Achse Unter-/Oberstrasse das jetzige Bahnhofquartier mit einer<br />

Tempo-30-Zone, resp. mit einer Begegnungszone aufgewertet werden.<br />

…und der Anwohner<br />

Fazit: Mit dem Neubau einer Strasse westlich der Bahn entlang der Bahnlinie<br />

könnten gleich mehrere Bedürfnisse befriedigt werden. Gleichzeitig erfolgt eine


Entlastung der meisten Anstösser auf der Achse Farnsbergstrasse <strong>–</strong> Grubenweg <strong>–</strong><br />

Feldstrasse <strong>–</strong> Bahnfeldstrasse, indem die bestehenden Strassen ausschliesslich für<br />

die Erschliessung der angrenzenden Wohnquartiere und für den Langsamverkehr<br />

genutzt werden. Die Lärm- und Verkehrsbelastung wird sinken, während die<br />

Verkehrssicherheit steigt, was sich nicht zuletzt auch positiv auf die<br />

Schulwegsicherheit für die Schüler der Schulen Oenz auswirkt. Schliesslich dient die<br />

<strong>West</strong>strasse auch für die teilweise Erschliessung der Industrie in Niederönz, was<br />

ebenfalls zu einer Entlastung führen wird.<br />

Die geplante Linie ist auch lärmschutztechnisch interessant, weil mit dem Bau der<br />

Strasse entlang der schon lärmbelastenden Bahnlinie zwei Lärmträger vereint<br />

werden können. Dieser Umstand kann zudem bei der Planung der Anordnung der<br />

dort entstehenden Neubauten berücksichtigt werden. Einzig in den<br />

Anschlussbereichen zur Wangen- und zur Bernstrasse wird für die angrenzenden<br />

Liegenschaften durch den zusätzlichen Verkehr eine Mehrbelastung entstehen.<br />

Wobei: Die Zahl der betroffenen Anwohner steht in keinem Verhältnis zur Zahl der<br />

Betroffenen bei einem Ausbau der bestehenden Strassen.<br />

Grosse Akzeptanz<br />

Die Rückmeldungen aus der Bevölkerung im Rahmen des Mitwirkungsverfahrens zur<br />

<strong>Ortsplanung</strong>srevision haben sowohl für die Umnutzung der Industrieareale wie auch<br />

für den Bau der Strasse eine grosse Akzeptanz ergeben. Die Erhöhung der<br />

Verkehrssicherheit ist denn auch eines der zentralen Anliegen der Bevölkerung und<br />

wurde als Ziel schon beim Kick off für die <strong>Ortsplanung</strong> im Rahmen des damaligen<br />

Bevölkerungsforums geäussert.<br />

Für den Bau der Strasse sprechen nicht zuletzt auch die Eigentumsverhältnisse, sind<br />

doch die wesentlichen Parzellen auf wenige Eigentümer aufgeteilt, die erst noch ein<br />

Verkaufs- oder Bauinteresse haben.<br />

Kosten können übertragen werden<br />

Der Gemeinderat hat im August 2011 für die Ausarbeitung eines ersten Grobprojekts<br />

bereits einen Kredit von 85 000 Franken bewilligt. Mit dem nun zur Diskussion<br />

stehenden Kredit von <strong>350</strong> 000 Franken werden das Vorprojekt, das eigentliche<br />

Bauprojekt und die Überbauungsordnung finanziert.<br />

Die eigentlichen Realisierungskosten für die neue Strasse (inklusive neue<br />

Abwasserleitung und Landerwerbskosten) betragen voraussichtlich 6,9 Millionen<br />

Franken. Aufgrund der Erschliessungs-Funktion der <strong>West</strong>strasse als<br />

<strong>Quartiersammelstrasse</strong>, haben die Grundeigentümer der Industrieareale wie bei<br />

jeder Erschliessung einen Kostenanteil zu übernehmen. Zum Vergleich: Müssten die<br />

bestehenden Strassen ausgebaut werden, käme das zwar billiger, es könnten aber<br />

keine Grundeigentümerbeiträge geltend gemacht werden. Zudem: Die Restkosten<br />

werden der Spezialfinanzierung Planungsmehrwertausgleich belastet. An diese<br />

haben die Grundeigentümer (Fenaco und HG Commerciale) aufgrund der<br />

Aufwertung der Industrieareale durch die Umzonung wiederum eine Abgabe zu<br />

leisten. Ein weiterer Teil der Ausgaben wird mittelfristig über die<br />

Kanalisationsanschlussgebühren refinanziert werden. Netto kann somit für die<br />

Gemeinde von einem Nullsummenspiel ausgegangen werden.


Keine «Planungsleiche»<br />

Damit die Erschliessung der neuen Zone westlich des Bahnhofs sichergestellt<br />

werden kann, muss der eigentliche Kredit für den Bau der Strasse und die<br />

entsprechende Strassenüberbauungsordnung den Stimmberechtigten zwingend<br />

gleichzeitig mit der Beschlussfassung über die Umzonung der Industrieareale im<br />

Rahmen der Genehmigung der <strong>Ortsplanung</strong>srevision zum Beschluss vorgelegt<br />

werden. Das bedingt die sofortige Projektierung der neuen Strasse. Nur wenn die<br />

entsprechende Detailplanung bis Ende Jahr vorliegt, können 2013 die rechtlichen<br />

Verfahrensschritte zum Erlass der Überbauungsordnung (öffentliche Mitwirkung,<br />

Vorprüfung durch den Kanton, öffentliche Auflage, Einspracheverfahren)<br />

durchgeführt werden. Indem die Stimmbürger gleichzeitig über die Umzonung des<br />

Areals und den Kredit für den Bau der neuen Strasse zu entscheiden haben, wird<br />

verhindert, dass eine «Planungsleiche» entsteht.<br />

Fakt ist: Wird der Kredit für die Erschliessung nicht genehmigt, ist auch die<br />

Umnutzung der Industrieareale in Frage gestellt. Ein wesentlicher Teil der<br />

<strong>Ortsplanung</strong>srevision wäre damit nicht realisierbar, denn ohne genügende<br />

Erschliessung ist auch keine Entwicklung im <strong>West</strong>en von Buchsi möglich. Wird die<br />

<strong>Quartiersammelstrasse</strong> <strong>West</strong> nicht gebaut, ist zudem auch der Verkehrsrichtplan in<br />

seiner jetzigen Form grösstenteils nicht umsetzbar. Nicht zuletzt beugt die<br />

Neuplanung der Industrie-Brachen westliche des Bahnhof der weiteren Zersiedelung<br />

vor - notabene eine Forderung des Raumplanungsgesetztes.<br />

Informationsveranstaltung<br />

Am Montag, 21. Mai, findet eine öffentliche Information zum Projekt <strong>Quartiersammelstrasse</strong> <strong>West</strong><br />

statt. Beginn der Veranstaltung im Sonnensaal ist um 19 Uhr.<br />

Marc Hammel / mmh

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