02.03.2013 Aufrufe

Dissertation Rodenbusch_20052011 ohne Lebenslauf

Dissertation Rodenbusch_20052011 ohne Lebenslauf

Dissertation Rodenbusch_20052011 ohne Lebenslauf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

DISKUSSION<br />

Wundheilung nach wiederholter Bioptatentnahme artifiziell erhöht sein könnte. Dagegen spricht,<br />

dass im vorliegenden Material die Infiltration mit Plasmazellen am Tag 20 des Zyklus wieder abfällt.<br />

Inwiefern die endometriale Infiltration mit Plasmazellen vom Alter des Rindes abhängt, wie<br />

durch SKJERVEN (1956) beschrieben, ist im vorliegenden Material nicht beurteilbar, weil alle<br />

zyklischen Kühe der Gruppe A zwischen vier und sechs Jahre alt sind.<br />

Die Anzahl der im Endometrium nachweisbaren Makrophagen ist im eigenen Material, wie auch in<br />

den Untersuchungen von SKJERVEN (1956), im Stratum compactum höher als im Stratum spongiosum<br />

und weist übereinstimmend mit SKJERVEN (1956) und COBB u. WATSON (1995) keine<br />

signifikanten Unterschiede im Zyklusverlauf auf. Die Anzahl der Makrophagen bezogen auf die<br />

Fläche stimmt annähernd mit VAN DEN HOEK (1959) überein.<br />

Mastzellen können, in Übereinstimmung mit SKJERVEN (1956), VAN DEN HOEK (1959),<br />

SCHMELZER-PERSICKE (1987), MCENTEE (1990) und SCHULZ (1991), zu allen untersuchten<br />

Zeitpunkten in allen Schichten des Endometriums nachgewiesen werden. Im Gegensatz zu WEBER<br />

et al. (1950) und VAN DEN HOEK (1959), aber in Übereinstimmung mit SKJERVEN (1956),<br />

JÜHLING (1959), LIKAR u. LIKAR (1964b) und MCENTEE (1990), zeigt sich im vorliegenden<br />

Material ein Maximum der endometrialen Infiltration mit Mastzellen im Proöstrus und Östrus (Tag<br />

20 und 0 des Zyklus). Die Anzahl der Mastzellen pro Gesichtsfeld stimmt weitgehend mit den Ergebnissen<br />

von JÜHLING (1959) sowie annähernd mit denen von VAN DEN HOEK (1959) überein.<br />

5.4 Pathologische Befunde<br />

5.4.1 Ovar<br />

5.4.1.1 Neoplasien<br />

Im Gegensatz zu KENNEDY et al. (1998), nach deren Angaben der häufigste Ovartumor beim Rind<br />

der Granulosazelltumor ist, wird in der vorliegenden Arbeit ein Adenom des Rete ovarii am häufigsten<br />

diagnostiziert. Dieser scheinbare Widerspruch ergibt sich möglicherweise dadurch, dass in<br />

vielen bisherigen Studien lediglich solche Ovartumoren erfasst wurden, die auch durch eine<br />

makroskopisch sichtbare Veränderung des Ovars auffielen, und somit, wie von MCENTEE (1990)<br />

vermutet, möglicherweise die Inzidenz mikroskopisch kleiner Neoplasien unterschätzt wurde. In der<br />

eigenen Arbeit konnten alle Neoplasien erst histologisch festgestellt werden. Eventuell neigen Granulosazelltumoren<br />

stärker als Adenome des Rete ovarii zu einem Wachstum bis zu einer makroskopisch<br />

erfassbaren Größe der Neoplasie, sodass diese in Studien, die lediglich makroskopisch erfassbare<br />

ovarielle Neoplasien einbeziehen, überrepräsentiert sein könnten. Im Gegensatz zu den Literaturangaben,<br />

nach denen ein Adenom des Rete ovarii nur bei der Hündin (KENNEDY et al. 1998)<br />

bzw. ein Fall eines Zystadenoms des Rete ovarii beim indischen Büffel (DWIVEDI u. SINGH<br />

1970) bekannt sind, können bei Rindern des eigenen Untersuchungsgutes histologisch zwölf Fälle<br />

eines Adenoms des Rete ovarii nachgewiesen werden.<br />

Histologische Malignitätskriterien sind bei keiner ovariellen Neoplasie festzustellen, obwohl Granulosazelltumoren<br />

beim Rind und bei der Hündin (KENNEDY et al. 1998) sowie bei der Stute<br />

(ELLENBERGER 2003) potentiell maligne sind. Dabei ist zu bedenken, dass alle im eigenen Material<br />

nachweisbaren Granulosazelltumoren sehr klein sind. Es wäre denkbar, dass die Wahrscheinlichkeit<br />

eines malignen Verhaltens mit zunehmender Größe eines Granulosazelltumors ansteigt.<br />

Inwieweit die Neoplasien beim Rind einer malignen Transformation unterliegen oder primär potentiell<br />

maligne sind, kann anhand der vorliegenden Studie nicht beurteilt werden.<br />

88

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!