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Dissertation Rodenbusch_20052011 ohne Lebenslauf

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DISKUSSION<br />

dagegen auch bei fertilen Rindern zu finden. Insofern ist anzunehmen, dass die bovine Endometrose,<br />

entsprechend den Angaben von STUDER u. MORROW (1978), MANSPEAKER et al. (1983a)<br />

und GONZALEZ et al. (1985), ähnlich wie die Endometrose der Stute (KENNEY u. DOIG 1986,<br />

LEHMANN et al. 2008), in Abhängigkeit von ihrem Grad und Charakter die Fruchtbarkeit negativ<br />

beeinflusst.<br />

Eindeutige Hinweise auf mögliche Ursachen der bovinen Endometrose sind anhand des eigenen<br />

Untersuchungsgutes nicht festzustellen. Im Gegensatz zu KHODAKARAM TAFTI u. DARASHIRI<br />

(2000) sowie SCHLAFER u. MILLER (2007), die die periglanduläre Fibrose als ein Merkmal der<br />

chronischen Endometritis ansehen, lässt sich in der vorliegenden Arbeit keine Korrelation zwischen<br />

der Endometrose und der Endometritis feststellen; nur 32 von 85 Fällen einer Endometrose gehen<br />

mit einer Endometritis einher. Daher erscheint es, in Übereinstimmung mit SIMON u. MCNUTT<br />

1957, KUMMER et al. 1998 und MCDOUGALL 2005, wahrscheinlich, dass es sich bei der bovinen<br />

Endometrose um eine eigenständige Entität handelt. Inwieweit initial entzündliche Veränderungen<br />

bei der Pathogenese der bovinen Endometrose eine Rolle spielen, wie von GONZALEZ et al.<br />

1985 diskutiert wird, kann anhand des untersuchten Materials nicht sicher beurteilt werden und<br />

erfordert weiterführende Untersuchungen.<br />

Zusammenhänge zwischen ovariellen Zysten und der endometrialen periglandulären Fibrose können<br />

in der vorliegenden Studie nicht festgestellt werden, was den Angaben von DEININGER<br />

(1956) sowie KUMMER et al. (1998) widerspricht. Anhand des vorliegenden Materials ist keine<br />

Korrelation zwischen Angiosklerosen und einer Endometrose festzustellen, wie dies für die Stute<br />

beschrieben wird (SCHOON et al. 1997, HOFFMANN 2006). Ebenso konnten keine statistisch<br />

gesicherten Zusammenhänge zwischen der Endometrose und dem Alter oder der Anzahl der Kalbungen<br />

nachgewiesen werden.<br />

5.4.3.3 Angiosklerose<br />

In Übereinstimmung mit MCENTEE (1990) steigt der Grad der Angiosklerose in der vorliegenden<br />

Studie mit dem Alter und mit der Anzahl der Kalbungen statistisch signifikant an. Zudem zeigen<br />

Kühe signifikant häufiger eine Angiosklerose als Färsen. Die von NIEBERLE und COHRS (1970)<br />

postulierte Annahme, eine Angiosklerose uteriner Gefäße sei als Beweis einer vorangegangenen<br />

Gravidität anzusehen, kann durch das vorliegende Material nicht sicher gestützt werden. Zum einen<br />

werden sklerotisch veränderte Gefäße bei sechs von 13 Färsen nachgewiesen, zum anderen weisen<br />

drei Kühe in der ersten Laktation und zwei Kühe in der zweiten Laktation unveränderte endometriale<br />

Gefäße auf. Bei den nachgewiesenen Angiosklerosen handelt es sich, in Übereinstimmung mit<br />

MOCHOW u. OLDS (1965), häufig um Mediaelastosen oder -elastofibrosen arterieller Gefäße,<br />

wobei Gefäße innerhalb der Karunkeln stärker betroffen sind als interkarunkuläre Gefäße, was möglicherweise<br />

auf ihre besondere Funktion im Rahmen der Plazentation zurückzuführen ist. Ob das<br />

Alter tatsächlich einen direkten Einfluss auf den Grad der Angiosklerose des Rindes hat, oder ob es<br />

sich lediglich um einen indirekten Zusammenhang handelt, der sich daraus ergibt, dass mit steigender<br />

Anzahl der Kalbungen auch das Alter ansteigt, wie es bei der Stute der Fall ist (GRÜNINGER<br />

et al. 1998), ist anhand des vorliegenden Materials nicht zu beurteilen, da keines der untersuchten<br />

nulliparen Rinder älter als zwei Jahre war.<br />

5.4.3.4 Adenomyose<br />

Obwohl die Adenomyose nach SCHLAFER u. MILLER (2007) selten beim Rind auftritt und häufig<br />

mit Fehlbildungen der Uterushornspitzen oder einer segmentalen Aplasie des Uterus vergesellschaftet<br />

ist, wird sie im eigenen Material bei 43% der sub- und infertilen Rinder (Gruppen C und D)<br />

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