Web-Analytics - Absolit
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T. Schwarz: Leitfaden Online Marketing / Kap. 11 <strong>Web</strong>-<strong>Analytics</strong><br />
Diese Erkenntnis hat viele etablierte Unternehmen dazu bewegt, Gründerfirmen<br />
mit Eigenkapital auszustatten und somit einen alternativen Zugang zu innovativen<br />
Ansätzen und Technologien zu haben. Eine sehr stark vereinfachte Rechnung zeigt<br />
allerdings, dass auch hier das Investment erheblich sein kann: Ein <strong>Web</strong>-Arbeiter<br />
mit 75.000 Euro pro Jahr „all inclusive“ ausgestattet „verbrennt“ in einem Jahr<br />
mit 39 Kollegen ein Jahresbudget von 3 Millionen Euro – ein schlagkräftiges, gut<br />
überschaubares und hochmotiviert führbares Unternehmens-Setup. Berücksichtigt<br />
man zwei Jahre Entwicklungszeit und eine Erfolgsquote von 20 Prozent, errechnen<br />
sich 30 Millionen Euro. Zugegebenermaßen ist das einfach und konservativ<br />
gerechnet; jeder Fondsmanager von Private Equity und Venture Capital wird deshalb<br />
bestrebt sein, die Entwicklungszeit zu verkürzen und Erfolgsaussichten durch eine<br />
qualifizierte Vorauswahl der Investments zu erhöhen.<br />
Virtuelle Welten produzieren seit Second Life Schlagzeilen in Boulevard- und<br />
Fachpresse. Die Ankündigungen von Sony@home sowie Endemol mit Electronic<br />
Arts, weitere Welten zu kreieren, die sich grafisch zweifelsohne in einer anderen<br />
Qualitäts- und Performanzebene bewegen werden, müssten bei Linden Labs<br />
die Alarmglocken läuten lassen. Second Life hat es nicht geschafft, schnell und<br />
nachhaltig genug die Zielgruppe zu binden.<br />
So sind die Investitionen der werbetreibenden Wirtschaft in ihre jeweilige virtuelle<br />
Selbstdarstellung auf Second Life nicht als Commitment für die Plattform, sondern<br />
für das Genre zu sehen. Virtuelle Showrooms und Ingame-Advertising sind<br />
Werbeformen der Zukunft, für die sich die Unternehmen von American Apparel<br />
bis Adidas, von Reuters bis Springer, von IBM bis Vodafone rüsten.<br />
Abschließend kann man sagen, dass für die Bewertung von <strong>Web</strong> 2.0-Portalen nicht<br />
mehr oder weniger strukturiertes Vorgehen gefragt ist als bei der Bewertung von Old<br />
und Very Old Economy Geschäften. Das Risiko kann nur dann besser eingeschätzt<br />
werden, wenn man enger und näher an Zielgruppen und Technologie ranrückt,<br />
um potenzielle Erfolgsaussichten einschätzen zu können. Kundenkapitalbezogene<br />
Ansätze sind auf jeden Fall hilfreich, fantasievolle und zugleich realistische<br />
Einschätzungen zukünftiger Erträge zu erhalten.<br />
Literatur<br />
[1] Marta Rogers, Don Peppers: Return-on-Customer: Creating Maximum Value from<br />
Your Scarcest Resource. – 304 Seiten, ISBN 9780385510301, Cyan Books, 2005.<br />
[2] Harald Eichsteller, Michael Lorenz, Stephan Wecke: Fit für die Geschäftsführung.<br />
– Aufgaben und Verantwortung souverän meistern. – 256 Seiten, ISBN 9783593376622,<br />
Campus, 2005.<br />
[3]) Brand Equity Review, Göttgens, Bauer, BBDO 2001. http://www.bbdo.de/de/home/<br />
studien.download.Par.0008.Link1Download.File1Title.pdf<br />
[4] http://www.interbrand.ch/d/presse/presse_d.asp?anc=bestglobalbrands06<br />
[5] http://corporate.xing.com/<br />
[6] Financial Times Deutschland unter www.ftd.de; diverse Abrufe Mai-Juli 2007.<br />
[7] John Hagel, Arthur G. Armstrong: Net Gain: Profit im Netz. – 344 Seiten, ISBN<br />
9783636013941, Redline Wirtschaftsverlag, 2006.<br />
[8] Die 50 interessantesten Gründer, Wirtschaftswoche, 3. April 2007.<br />
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