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Was braucht Groß Borstel für die Zukunft ... - Hamburg

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<strong>Was</strong> <strong>braucht</strong> <strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong>?<br />

Planungskonferenz 2010<br />

GroSS BorStel 1


Grußwort | Inhalt<br />

02<br />

03<br />

04-05<br />

06-07<br />

08-09<br />

10-13<br />

14<br />

15<br />

Liebe Bewohnerinnen und Bewohner von <strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong>,<br />

dass Ihr Stadtteil „dörfliches Flair“ hat, wie ein Anwohner kürzlich feststellte, ist sicher<br />

unumstritten. Wie <strong>die</strong>se Lebensqualität angesichts vieler Veränderungen erhalten werden<br />

kann, das beschäftigt <strong>die</strong> Bürger Ihres Stadtteils schon seit mehreren Jahren. Deshalb hat<br />

das Bezirksamt <strong>Hamburg</strong>-Nord in enger Zusammenarbeit mit dem Kommunal-Verein <strong>Groß</strong><br />

<strong>Borstel</strong> und der Initiative „<strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong>: Jetzt gestalten wir“ eine zweitägige Planungskonferenz<br />

gemeinsam mit Bewohnern, Einrichtungen, Gewerbetreibenden, Politikern und<br />

Verwaltung veranstaltet. Die Ergebnisse stellen wir Ihnen in <strong>die</strong>ser Broschüre vor.<br />

An einem Wochenende im Juni 2010 – „24 Stunden <strong>für</strong> <strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong>“ lautete das Motto<br />

– sind viele Ideen geschmiedet worden, und natürlich ist auch diskutiert und gestritten<br />

worden.<br />

Am Ende stehen nun erste Empfehlungen, wie <strong>die</strong> Stadtteilentwicklung in <strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong><br />

angegangen werden kann: Im Mittelpunkt steht dabei <strong>die</strong> Frage, wie und an welchen Stellen<br />

neue Wohnungen entstehen können. Ein deutlich formulierter Wunsch ist es außerdem,<br />

dass das Stavenhagenhaus als Treffpunkt aller Generationen eine noch stärkere Rolle im<br />

Stadtteilleben einnimmt. Darüber hinaus haben <strong>die</strong> Belastungen durch den Verkehr und <strong>die</strong><br />

Situation des Einzelhandels eine große Rolle in den Gesprächen gespielt.<br />

Viele Menschen aus <strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong> haben sich in <strong>die</strong> Planungskonferenz eingebracht: Sie<br />

haben unserem Filmteam Auskunft gegeben, im <strong>Zukunft</strong>s-Workshop intensiv gearbeitet und<br />

bei der öffentlichen Diskussion <strong>die</strong> Ergebnisse kritisch beleuchtet. Da<strong>für</strong> möchte ich allen<br />

Beteiligten herzlich danken.<br />

Ich wünsche den Bewohnerinnen und Bewohnern aus <strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong>, dass Sie sich bei allen<br />

Veränderungen etwas erhalten, was in <strong>Zukunft</strong> immer wichtiger wird: Ihren „Bürgersinn“<br />

– Ihr Engagement <strong>für</strong> den Stadtteil, damit er auch <strong>für</strong> künftige Generationen so lebenswert<br />

bleibt wie heute.<br />

Ihr<br />

Wolfgang Kopitzsch, Bezirksamtsleiter <strong>Hamburg</strong>-Nord<br />

Grußwort<br />

Der Planungsanlass: <strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong> 2020?<br />

Der Stadtteil: Gestern bis heute/<strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong> über sich<br />

Das Verfahren: <strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong> macht mit/24 Stunden <strong>für</strong> <strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong><br />

Planungskonferenz: Ein Stadtteil wird aktiv<br />

Die Empfehlungen: <strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong> macht Vorschläge/Die nächsten Schritte<br />

Drei Fragen an ...<br />

Impressum


<strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong> 2020?<br />

<strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong> heute: viel Grün, typischer <strong>Hamburg</strong>er Rotklinker und<br />

Kleingewerbe, aber auch <strong>die</strong> größten Arbeitgeber <strong>Hamburg</strong>s – <strong>Groß</strong><br />

<strong>Borstel</strong> hat einen ganz eigenen Charakter. Aus der Vogelperspektive<br />

lassen sich Kleingärten, Einfamilienhäuser und der im Norden<br />

angrenzende <strong>Hamburg</strong>er Flughafen erkennen. Eingebettet zwischen<br />

Alsterdorf, Eppendorf, Lokstedt und Niendorf wohnen fast 8.000<br />

Menschen.<br />

<strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong> – ein Stadtteil mit vielen Facetten<br />

Der PlanunGSanlaSS 3<br />

Aber auch <strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong> verändert sich – <strong>die</strong> Bevölkerung wird weniger,<br />

es gibt kein richtiges Ortszentrum mit Einkaufsmöglichkeiten<br />

und der Durchgangsverkehr nimmt zu. Zeit über <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong> des<br />

Stadtteils nachzudenken, finden <strong>die</strong> Bewohner des Stadtteils: <strong>Was</strong><br />

<strong>braucht</strong> <strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong>? Wie sieht <strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong> im Jahr 2020 aus?<br />

Diese Fragen wurden im Juni 2010 in der Planungskonferenz <strong>Groß</strong><br />

<strong>Borstel</strong> diskutiert und bearbeitet.


4 Der StaDtteil<br />

<strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong> von gestern<br />

bis heute<br />

Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Stadtteil 1325 als kleines<br />

Bauerndorf. Im 17. und 18. Jahrhundert zog es viele <strong>Hamburg</strong>er<br />

aufgrund der schönen landschaftlichen Umgebung raus ins Grüne<br />

und damit häufig nach <strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong>. In <strong>die</strong>ser Zeit wurden dort<br />

herrschaftliche Bauernhäuser wie das Stavenhagenhaus erbaut –<br />

benannt nach dem Heimatdichter Fritz Stavenhagen. 1909 wählte<br />

<strong>die</strong> Stadt <strong>Hamburg</strong> das Dorf als Standort <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ansiedlung einer<br />

Luftschiffhalle aus. Drei Jahre später wurde <strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong> zum<br />

<strong>Hamburg</strong>er Stadtteil.<br />

Heute geht es in <strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong> überwiegend beschaulich zu: In<br />

kleinen verkehrsberuhigten Straßen mit altem groß gewachsenen<br />

Baumbestand gibt es viele Einfamilien- und Doppelhäuser, alte<br />

Villen mit Stuck oder Rotklinker sowie Wohnsiedlungen der 1960er<br />

und 1970er Jahre – immer wieder unterbrochen von kleinen Parkanlagen.<br />

Die Menschen kennen sich, viele Familien leben hier. Der<br />

Stadtteil ist eine grüne Oase mitten in der Stadt <strong>Hamburg</strong> – nicht<br />

weit von den großen Gewerbeansiedlungen des Luftverkehrs liegen<br />

das Waldgebiet <strong>Borstel</strong>er Jäger, Kleingärten und das Eppendorfer<br />

Moor. Das verwunschene Moor mit kleinen Seen gilt als das größte<br />

innerstädtische Moor in Europa.<br />

... bis hin zur Wohnsiedlungen am Stutzenkamp und Beerboomstücken aus den 1950er Jahren<br />

Wohnen in <strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong> – von Villen ...<br />

Es gibt aber auch <strong>die</strong> <strong>Borstel</strong>er Chaussee, eine Durchgangsstraße<br />

mit Einzelhandelsbetrieben und technischen Gewerbebetreibern<br />

– hier spielt sich das Einkaufsleben des Stadtteils ab. Das Verkehrsaufkommen<br />

ist hoch. Die Anwohner in <strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong> profitieren<br />

von der guten Infrastruktur inmitten der Metropole: Der Flughafen<br />

<strong>Hamburg</strong> liegt direkt vor der Tür, <strong>die</strong> Autobahn ist gut erreichbar und<br />

der Stadtteil hat eine gute Anbindung in Richtung Innenstadt. Aber<br />

gerade <strong>die</strong> Nähe zum Flughafen bringt auch Belastungen mit sich.


<strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong> über sich<br />

<strong>Was</strong> gefällt?<br />

„Du kennst jeden hier<br />

vom Sehen.“<br />

„Eine ruhige Gegend und viele nette Leute.“<br />

„Die Nähe zum Flughafen.“<br />

<strong>Was</strong> wünschen Sie sich?<br />

„Ich wünsche mir eine Verkehrsberuhigung.“<br />

Viel Verkehr – <strong>die</strong> <strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong>er wünschen sich eine Verkehrsberuhigung<br />

<strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong> in Kürze<br />

Bewohner gesamt:<br />

Bevölkerungsdichte:<br />

unter 18-Jährige:<br />

über 65-Jährige:<br />

Ausländer/innen:<br />

Arbeitslosigkeit (15- bis 65-Jährige):<br />

Sozialhilfeempfängerinnen/-empfänger:<br />

Fläche:<br />

Zahl der Wohngebäude:<br />

Wohnungen:<br />

Durchschnittliche Wohnungsgröße:<br />

Wohnfläche je Einwohner/in:<br />

Sozialwohnungen:<br />

GroSS BorStel 5<br />

7.668<br />

1704<br />

14,7 %<br />

22,7 %<br />

9 %<br />

5,7 %<br />

4 % (2004)<br />

4,5 qkm2 1.880<br />

4.290<br />

72,7 qm2 39,8 qm2 350 (8,2 %)<br />

„Kleines Einkaufszentrum wäre nett.“<br />

„Mehr <strong>für</strong> Kinder – also mehr Spielplätze und mehr<br />

Kindergärten.“<br />

„Ich hätte gern ein Schwimmbad hier.“


6 DaS Verfahren<br />

<strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong> macht mit<br />

Die Vorgeschichte<br />

„<strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong> sitzt in der Klemme“ – bereits vor mehreren Jahren<br />

beobachten vier Herren <strong>die</strong> Entwicklungen ihres Stadtteils mit<br />

Sorge. Ulrich Heckenberger, Dr. Hans-Heinrich Nölke, Uwe Schröder<br />

und Wolf Wieters fassen daher den Entschluss, aktive Stadtteilentwicklung<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong> von <strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong> zu betreiben. Es folgen<br />

Jahre der Gespräche mit Politikern, mit der Verwaltung und auf der<br />

Veranstaltung „<strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong> – jetzt gestalten wir!“ mit rund 300<br />

Anwohnern. Aus den Ergebnissen erstellen <strong>die</strong> Engagierten eine<br />

Broschüre und werben damit <strong>für</strong> <strong>die</strong> Durchführung einer Planungskonferenz.<br />

Die Beteiligung<br />

Im Juni 2010 wird <strong>die</strong> Planungskonferenz mit der Frage „<strong>Was</strong><br />

<strong>braucht</strong> <strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong>?“ durchgeführt. Damit möglichst<br />

viele, unterschiedliche Stimmen zu Wort kommen können,<br />

gibt es verschiedene Formen der Beteiligung.<br />

Der Film: Den Auftakt macht ein Film, bei dem zufällig ausgewählte<br />

Passanten nach ihrer Meinung gefragt werden. Ein Filmteam zieht<br />

durch <strong>die</strong> Straßen, fängt <strong>die</strong> Stimmung der Bewohner ein – und<br />

stellt Fragen: <strong>Was</strong> gefällt Ihnen an <strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong>? <strong>Was</strong> soll sich<br />

ändern? <strong>Was</strong> wünschen Sie sich <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong> des Stadtteils?<br />

Stimmen ...<br />

Konzentriertes Arbeiten bei der Planungskonferenz<br />

Die Planungskonferenz: Zur Planungskonferenz werden Personen<br />

aus örtlichen Einrichtungen, vom Kommunal-Verein, aus Politik und<br />

Verwaltung, Gewerbetreibende und interessierte Bewohner eingeladen.<br />

Die Gruppe mit rund 35 Teilnehmern erarbeitet im Stavenhagenhaus<br />

gemeinsam Vorschläge.<br />

Der <strong>Zukunft</strong>sbrunch: Am darauffolgenden Tag werden in einer<br />

öffentlichen Veranstaltung <strong>die</strong> Ergebnisse der Planungskonferenz<br />

vorgestellt und diskutiert.<br />

Hans-Peter Boltres, Leiter Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung: „Die Planungskonferenz bringt alle Beteiligten einen Schritt nach vorn –<br />

und Spaß hat es auch gemacht. Es wurden Ziele formuliert und konkrete Projekte ausgewählt, <strong>die</strong> vorrangig angegangen werden können.<br />

Mit der Umsetzung hat das Bezirksamt teilweise bereits begonnen. Mein Fazit: Angenehme Atmosphäre und mehr Klarheit <strong>für</strong> alle darüber,<br />

was möglich ist.“<br />

Ulrich Heckenberger, Anwohner: „Ich fand es gut, dass wir mit Realismus an <strong>die</strong> Sache rangegangen sind und nicht visionär ins Unreine<br />

gedacht haben. Das wesentliche Ergebnis ist <strong>die</strong> breite Übereinstimmung, dass <strong>die</strong> Nähe zum Flughafen nicht nur schlechtes bedeutet, sondern<br />

Chancen in sich birgt, <strong>die</strong> wir nutzen müssen. Wir müssen uns einigen, was wirklich realisiert werden soll, sprich, welchen Schwerpunkt wir in<br />

<strong>Zukunft</strong> setzen wollen. Ob wir zum Beispiel <strong>die</strong> Priorität auf <strong>die</strong> Entwicklung des Wohnstandorts <strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong> legen oder auf <strong>die</strong> Entwicklung<br />

der Kleingärten. Außerdem müssen wir <strong>die</strong> Dinge angehen, <strong>die</strong> wirklich schnell umsetzbar sind und dürfen nicht bis zur nächsten Planungskonferenz<br />

warten.“


24 Stunden <strong>für</strong> <strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong><br />

Ein Wochenende im Juni 2010: 24 Stunden lang beschäftigt sich <strong>die</strong><br />

Planungskonferenz mit der <strong>Zukunft</strong> <strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong>s. Wie alles anfängt:<br />

Ein Filmteam holt in den Straßen des Stadtteils Stimmen und<br />

Meinungen der Anwohner ein. Die Antworten sind vielfältig: Die einen<br />

schätzen „das dörfliche Flair“, <strong>die</strong> anderen das viele Grün und <strong>die</strong><br />

nächsten das „Familiäre“. Eine junge Mutter findet es schade, „dass<br />

<strong>die</strong> Einkaufsmöglichkeiten so weit auseinandergezogen sind“ und ein<br />

Junge wünscht sich eine Skateboard-Anlage. Vielen liegen vor allem<br />

Entlastungsmaßnahmen <strong>für</strong> den Verkehr am Herzen. Es zeigt sich,<br />

<strong>die</strong> <strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong>er haben schon einige Vorstellungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong><br />

ihres Stadtteils.<br />

Von Träumern, Realisten und Kritikern<br />

Weiter geht es am 19. Juni 2010 im Stavenhagenhaus. Bei den 35<br />

Teilnehmern rauchen <strong>die</strong> Köpfe: Sie vertreten Anwohner und Gewerbetreibende,<br />

Politik und Verwaltung sowie Einrichtungen aus dem<br />

Stadtteil. Zunächst werden in Kleingruppen nach dem Prinzip „Alles<br />

ist möglich“ Ideen, Wünsche und Ziele <strong>für</strong> <strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong> 2020 gesammelt.<br />

Auf großen Plakaten wird eifrig geklebt, gezeichnet und geschrieben.<br />

Viele gute Anregungen kommen zusammen. Weiter geht es<br />

zu den Themen Wohnen, Soziales, Grün, Verkehr und Gewerbe. Jetzt<br />

steht realistisches Denken im Mittelpunkt: <strong>Was</strong> sind <strong>die</strong> wichtigsten<br />

Ziele <strong>für</strong> <strong>die</strong> einzelnen Themen und welche konkreten Projektideen<br />

gibt es? Am Ende werden <strong>die</strong> Ergebnisse gemeinsam kritisch auf den<br />

Prüfstand gestellt: <strong>Was</strong> ist wichtig, was ist dringend? Herausgekommen<br />

sind Empfehlungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> weitere Entwicklung des Stadtteils.<br />

Erst frühstücken, dann diskutieren<br />

GroSS BorStel 7<br />

Der nächste Morgen: Im Gemeindesaal der Kirche St. Peter duftet<br />

es nach Frühstück – es gibt belegte Brötchen, Kuchen, Kaffee und<br />

Kaltgetränke. Neben vielen Workshop-Teilnehmern vom Vortrag<br />

finden sich interessierte Bürgerinnen und Bürger zum lockeren Beisammensein<br />

ein. Im Anschluss an das Frühstück werden in der Kirche<br />

<strong>die</strong> Ergebnisse vorgestellt und diskutiert. Nach einer Begrüßung<br />

durch den Bezirksamtsleiter Wolfgang Kopitzsch wird der Kurzfilm<br />

gezeigt. Auf dem Podium erläutern Hans-Peter Boltres, Leiter des<br />

Fachamts Stadt- und Landschaftsplanung im Bezirk <strong>Hamburg</strong>-Nord,<br />

Hans-Heinrich Nölke vom Kommunal-Verein, der Anwohner Ulrich<br />

Heckenberger sowie Daniela Aust, Mitglied der Bezirksversammlung<br />

<strong>Hamburg</strong>-Nord, <strong>die</strong> Ergebnisse des Workshops. Zu einzelnen Themen<br />

gibt es kritische Nachfragen: Vertreter der Kleingärtner weisen auf<br />

<strong>die</strong> Wichtigkeit des Erhalts ihrer Gärten hin. Insbesondere ältere<br />

Bewohner wünschen sich eine Verbesserung der Wegesituation an<br />

der Tarpenbek. Zum Thema Stavenhagenhaus sollten Alternativen<br />

geprüft werden. Angeregt wurde auch kleinere Sofortprojekte zu<br />

realisieren, zum Beispiel ein Lesecafé in der Carl-Götze-Schule.<br />

Zum Abschluss ein Hinweis aus der Politik: Für das Gebiet Papenreye<br />

wurde ein interfraktioneller Antrag zum Thema Wohnungsbau<br />

angekündigt.<br />

Dr. Hans-Heinrich Nölke, Kommunal-Verein <strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong>:„Grundsätzlich fand ich <strong>die</strong> Planungskonferenz unheimlich gut und sehr gelungen.<br />

Die Mischung aus Politik, Verwaltung, Firmenbeteiligung und Bürgerbeteiligung war sehr gut. Es sind alle wichtigen Themen vorgekommen,<br />

wobei nicht nur Wünsche, sondern realistische, zielorientierte Maßnahmen entwickelt wurden. <strong>Was</strong> <strong>die</strong> Themen und Ergebnisse betrifft, gab<br />

es bis auf eine Ausnahme nichts grundsätzlich Neues. Die Diskussionen zeigen aber den erklärten Willen von Politik und Verwaltung, <strong>die</strong>se<br />

Sachen nun anzugehen.“<br />

Gitta Iben, LAB Treffpunkt <strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong>:<br />

„Ich habe mich das erste Mal lokalpolitisch eingemischt. Das hat mir viel Freude gemacht und war <strong>für</strong> mich hochinteressant. Ich habe bei<br />

einer solchen Veranstaltung noch nie mitgemacht, <strong>die</strong> Probleme des Stadtteils interessieren mich auf jeden Fall sehr. Es ist so vieles angeregt<br />

worden – allerdings könnte ich mir vorstellen, dass vieles schwer zu realisieren ist.“


8 PlanunGSkonferenz: ein StaDtteil wirD aktiV<br />

Gewerbe<br />

Wie lässt sich der Wirtschaftsstandort<br />

weiter entwickeln?<br />

DaS LEItZIEL: Einzelhandelszentrum<br />

stärken (Nahversorgung);<br />

airport / flughafennahes Gewerbe<br />

als Standortvorteil nutzen<br />

<strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong> ist attraktiv <strong>für</strong> gewerbliche<br />

Unternehmen. Ein Problem stellt das<br />

begrenzte Einzelhandelsangebot dar. Air³<br />

(Airbus, Lufthansa Technik, Flughafen<br />

<strong>Hamburg</strong>) sind <strong>die</strong> größten Arbeitgeber<br />

in der Umgebung. Die Planungskonferenz<br />

schlägt vor, mit einem professionellen<br />

Stadtteilmarketing, in das auch <strong>die</strong> flughafennahen<br />

Betriebe eingebunden sind,<br />

den Standort aufzuwerten.<br />

Wohnen<br />

Wie kann der Wohnstandort <strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong><br />

gestärkt werden?<br />

D a S L E I t Z I E L :<br />

Neuen Wohnraum schaffen<br />

Die Einwohnerzahl in <strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong> ist in<br />

den letzten Jahren gesunken. Um neuen<br />

Wohnraum zu schaffen, ist zu prüfen, auf<br />

welchen Flächen <strong>die</strong>s geschehen kann.<br />

Vorgeschlagen wurden z.B. Flächen in der<br />

Verlängerung der Papenreye. Es ist ein<br />

Wohngutachten beauftragt worden, um<br />

Flächen <strong>für</strong> Wohnungsbau zu ermitteln.


Soziales<br />

Wie und wo kann ein öffentlicher, attraktiver<br />

Treffpunkt geschaffen werden?<br />

DaS LEItZIEL: Lebendiges Stadtteilzentrum<br />

entwickeln<br />

<strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong> hat zunehmend ältere und<br />

jüngere Bewohner. <strong>Was</strong> beiden fehlt:<br />

Ein attraktiver kultureller Mittelpunkt<br />

im Stadtteil, an dem man sich treffen<br />

kann. Die Planungskonferenz schlägt vor,<br />

das Stavenhagenhaus als kulturelle und<br />

freizeitliche „Leitzentrale“ zu entwickeln.<br />

Verkehr<br />

Wie kann <strong>die</strong> Verkehrsbelastung vermindert<br />

werden?<br />

D a S L E I t Z I E L :<br />

Verkehre verlangsamen und<br />

vermindern<br />

<strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong> hat auf den Durchgangsstraßen,<br />

insbesondere der <strong>Borstel</strong>er<br />

Chaussee, ein hohes Verkehrsaufkommen.<br />

Um einen Überblick über <strong>die</strong> Gesamtverkehre<br />

zu erhalten und Maßnahmen<br />

zur Entlastung zu prüfen, fordern <strong>die</strong><br />

Teilnehmer der Planungskonferenz ein<br />

Gesamtverkehrsgutachten.<br />

GroSS BorStel 9<br />

Grün<br />

Wie können <strong>die</strong> öffentlichen Grün- und<br />

Freiräume erhalten und besser miteinander<br />

verbunden werden?<br />

D a S L E I t Z I E L :<br />

Grünvernetzung optimieren<br />

<strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong> ist ein grüner Stadtteil.<br />

Um <strong>die</strong> bestehenden Grünflächen besser<br />

miteinander zu vernetzen, müssen <strong>die</strong><br />

vorhandenen Flächen erhalten werden.<br />

Am Tarpenbekufer sollten <strong>die</strong> Wege verbessert<br />

werden. Die Kleingärten sollten<br />

sich perspektivisch zu einem Kleingartenpark<br />

– bestehend aus blockartig<br />

angeordneten Kleingärten mit öffentlich<br />

zugänglichen Grünflächen – verändern.


10 Die emPfehlunGen<br />

<strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong> macht<br />

Vorschläge<br />

Wohnen<br />

Wie kann der Wohnstandort <strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong><br />

gestärkt werden?<br />

Leitziel: Neuen Wohnraum schaffen<br />

Der Wohnstandort: In <strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong> gibt es 1.880 Wohngebäude und<br />

4.290 Wohnungen, wobei Ein- und Zweifamilienhäuser dominieren<br />

– dort befinden sich 42,2 Prozent der Wohnungen. In den letzten<br />

Jahren sind nur wenig neue Wohnungen gebaut worden – das soll<br />

sich in den nächsten Jahren ändern. Die durchschnittliche Wohnungsgröße<br />

beträgt 72,7 m² und <strong>die</strong> durchschnittliche Wohnfläche<br />

je Einwohner/in liegt bei 40,7 m², beide Werte liegen über dem<br />

<strong>Hamburg</strong>er Durchschnitt. Der Anteil an Sozialwohnungen ist hingegen<br />

mit 8,2 Prozent recht niedrig. Für <strong>die</strong> zukünftigen Entwicklungen<br />

müssen vor allem <strong>die</strong> demografischen Veränderungen berücksichtigt<br />

werden: In den Siedlungen der 1960er und 1970er Jahre kommt<br />

es zu einem Generationswechsel, da es dem momentanen Trend<br />

folgend immer mehr Ältere und Jüngere geben wird.<br />

Die Empfehlungen der Planungskonferenz:<br />

■ Innenverdichtung der bestehenden Wohnbebauung:<br />

Dachgeschossausbau, Innenverdichtung auf<br />

Privatgrundstücken, Grünfläche Köppenstraße,<br />

Kehre Roggenbuckstieg, (insgesamt 80-100 Wohneinheiten)<br />

■ <strong>Groß</strong>flächig: Verlängerung Papenreye, 80 Wohneinheiten<br />

■ Sportplatz Brödermannsweg, falls <strong>die</strong> Verlagerung der<br />

Sportanlage möglich ist<br />

■ Streifen östl. Klotzenmoorstieg (40-60 Wohneinheiten)<br />

Grün<br />

Wie können <strong>die</strong> öffentlichen Grün- und Freiräume erhalten<br />

und besser miteinander verbunden werden?<br />

Leitziel: Grünvernetzung optimieren<br />

Das Grünangebot: Viel Grün zeichnet <strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong> aus – neben<br />

Kleingartenflächen, Parks, ehemaligen Lustgärten und Stadtgrün<br />

gibt es mit dem Eppendorfer Moor und dem <strong>Borstel</strong>er Jäger mit<br />

kleinen Seen und altem Baumbestand zwei landschaftlich schöne<br />

Gebiete. Das Eppendorfer Moor ist 1984 unter Naturschutz gestellt<br />

worden. Außerdem liegt der Stadtteil mitten im vom Senat der<br />

Stadt <strong>Hamburg</strong> beschlossenen 2. Grünen Ring, der einen öffentlich<br />

zugänglichen, attraktiven Grünraum zwischen den Wohngebieten<br />

und dem Flughafengelände darstellen soll – <strong>die</strong>se Planungen stehen<br />

allerdings im Widerspruch zu der geplanten Werkserweiterung<br />

der Lufthansa. Darüber hinaus spricht sich der Bezirk Nord <strong>für</strong> eine<br />

Öffnung und Neuorganisation der Kleingartenflächen aus.<br />

Die Empfehlungen der Planungskonferenz:<br />

■ Kleingärten (weitestgehend) erhalten und öffnen<br />

■ Eppendorfer Moor erhalten und schützen<br />

■ Optimierung der Wegebeziehung (Tarpenbekufer)<br />

■ <strong>Borstel</strong>er Jäger erhalten<br />

■ 2. Grünen Ring entwickeln als Pufferzone zum Flughafen<br />

(Öffnen der Kleingärten)<br />

■ Flughafenumgehungstrasse <strong>für</strong> Wohnbebauung oder als<br />

Kleingartenausgleichsfläche (grün)<br />

■ Kitapark öffnen (Parkanlage), (Zentrumsbildung)


Verkehr<br />

Wie kann <strong>die</strong> Verkehrsbelastung<br />

vermindert werden?<br />

Leitziel: Verkehre verlangsamen und vermindern<br />

Die Verkehrssituation: <strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong> hat auf den Durchgangsstraßen,<br />

insbesondere der <strong>Borstel</strong>er Chaussee, ein hohes Verkehrsaufkommen.<br />

Der Bezirk Nord spricht sich dort gegen zusätzlichen Schwerlastverkehr<br />

aus. Langfristig soll eine weitere Erschließung aus<br />

westlicher Richtung zum Air³-Areal, bestehend aus dem Flughafen<br />

<strong>Hamburg</strong>, der Lufthansawerft und Airbus, realisiert werden. Zur<br />

Diskussion steht auch <strong>die</strong> Erweiterung der Lufthansawerft, <strong>die</strong> mit<br />

dem geplanten Verlauf des 2. Grünen Rings nicht zu vereinbaren ist.<br />

Im Fall der Erweiterung wäre <strong>die</strong> zusätzliche Erschließungstrasse<br />

zwingend notwendig und würde damit den Verlauf des 2. Grünen<br />

Rings kreuzen – des Weiteren müssten rund 300 Kleingärten umgesiedelt<br />

werden.<br />

Die Empfehlungen der Planungskonferenz:<br />

■ Entlastung der Ost-/West-Verbindung (Weg beim Jäger,<br />

Spreende) notwendig, insbesondere durch zusätzliche<br />

Westerschließung Lufthansa Technik<br />

■ vierspuriger Ausbau Nedderfeld notwendig<br />

■ Verzicht auf Flughafenrandstraße<br />

■ Entlastung der <strong>Borstel</strong>er Chaussee vom Durchgangsverkehr<br />

notwendig<br />

■ Gesamtverkehrsgutachten<br />

In den Kleingruppen werden Vorschläge <strong>für</strong><br />

<strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong> 2020 entwickelt<br />

GroSS BorStel 11<br />

Gewerbe<br />

Wie lässt sich der Wirtschaftsstandort<br />

weiter entwickeln?<br />

Leitziel: Einzelhandelszentrum stärken (Nahversorgung); airport<br />

/ flughafennahes Gewerbe als Standortvorteil nutzen<br />

Der Wirtschaftsstandort: Die gute Lage <strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong>s innerhalb der<br />

Stadt und der Metropolregion <strong>Hamburg</strong> sowie eine gute Verkehrsanbindung<br />

machen den Stadtteil attraktiv <strong>für</strong> gewerbliche Unternehmen.<br />

Die vorhandenen Gewerbestrukturen, meist in Form von Gewerbehöfen,<br />

haben ein angemessenes Mietniveau – der Leerstand ist somit<br />

gering. Die Bevölkerung verfügt zwar über eine gute Kaufkraft, jedoch<br />

fließt <strong>die</strong>se häufig in benachbarte Stadtteile. Grund hier<strong>für</strong> ist vor<br />

allem das qualitativ begrenzte Einzelhandelsangebot, das nur bedingt<br />

wettbewerbsfähig ist. Häufig sind vor allem <strong>die</strong> Standorte <strong>für</strong> Kunden<br />

und Anbieter ungünstig gelegen.<br />

Aktuell sind nach Informationen der Handelskammer 978 Unternehmen<br />

– meist Klein- und Mittelunternehmen mit bis zu zehn<br />

Beschäftigten – in <strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong> verzeichnet. Außerdem gibt es 129<br />

Handwerksbetriebe, 58 Betriebe des verarbeitenden Gewerbes sowie<br />

183 Unternehmen freier Berufe. Die Air³, Airbus, Lufthansa Technik<br />

sowie der Flughafen <strong>Hamburg</strong>, sind <strong>die</strong> größten Arbeitgeber in der<br />

Umgebung.<br />

Die Empfehlungen der Planungskonferenz:<br />

■ Kommunikation/Vernetzung mit Flughafen<br />

■ Wohnen am Arbeitsplatz<br />

■ Stadtteilmarketing<br />

■ Schaffung eines Ortszentrums<br />

■ Neue Zentrumsgestaltung („Leuchtturm“)<br />

■ Kreisverkehr/Ampelveränderung<br />

■ Elektromobilität als Fokus E-Village<br />

■ Lärmschutz/Gewerbegebiet/Ex-Güterbahnhof<br />

■ „Leuchtturm“ Pehmöllers Garten (Ertüchtigung)


12 Die emPfehlunGen<br />

Soziales<br />

Wie und wo kann ein öffentlicher, attraktiver treffpunkt<br />

geschaffen werden?<br />

Leitziel: Lebendiges Stadtteilzentrum entwickeln<br />

Die Sozialstruktur: <strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong> hat unter den Stadtteilen des<br />

Bezirks <strong>Hamburg</strong>-Nord mit 1.704 Einwohnern pro km² <strong>die</strong><br />

niedrigste Bevölkerungsdichte, <strong>die</strong> Bevölkerungszahl sinkt seit zehn<br />

Jahren kontinuierlich ab – von 2000 bis 2008 um insgesamt 8,1<br />

Prozent. Obwohl es hier mit 22,7 Prozent einen hohen Anteil an über<br />

65-Jährigen gibt, leben in <strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong> auch sehr viele unter 18<br />

Jahren (14,7 Prozent). Der Anteil ausländischer Mitbürger liegt bei<br />

9 Prozent und damit unter dem <strong>Hamburg</strong>er Durchschnitt, ebenso <strong>die</strong><br />

Arbeitslosigkeit mit 5,7 Prozent. Die Zahl der Sozialhilfeempfänger<br />

betrug bei der letzten Datenerhebung (2004) 4 Prozent.<br />

Ein Blick auf <strong>die</strong> sozialen Einrichtungen zeigt, dass es fünf Kindertageseinrichtungen,<br />

einen Jugendclub und fünf Sportvereine gibt.<br />

Außerdem finden im Stavenhagenhaus Veranstaltungen speziell <strong>für</strong><br />

Kinder, Lesungen, Konzerte und vieles mehr statt.<br />

Die Empfehlungen der Planungskonferenz:<br />

■ Entwicklung des Stavenhagenhauses als kulturelle und<br />

freizeitliche „Leitzentrale“: Freizeitangebote<br />

(neues Image/Verjüngung/einheitliches Marketingkonzept<br />

(Stadtteilzeitung)/Keimzelle <strong>für</strong> weitere Aktivitäten)/<br />

Hauptamtliche Stellen<br />

■ Sportliches Angebot optimieren und ausbauen, Nordpfad<br />

■ Spannendere Kommunikation nach „außen“<br />

■ Hauptamtlicher Kultur-/Quartiersmanager<br />

Die nächsten Schritte<br />

Es tut sich schon etwas – <strong>die</strong> Empfehlungen der Planungskonferenz<br />

werden momentan weiterverfolgt:<br />

Wohngutachten: Die Vergabegespräche werden ab Sommer 2010<br />

geführt, 2011 soll das Wohngutachten vorliegen.<br />

Verkehrsgutachten: Es sollen <strong>die</strong> erforderlichen Finanzmittel beim<br />

zuständigen Regionalausschuss und der Bezirksversammlung<br />

beantragt werden. Bei einer erfolgreichen Überprüfung kann das<br />

Gutachten 2011 in Auftrag gegeben werden.<br />

Stavenhagenhaus: Momentan läuft eine Bestandsaufnahme über<br />

<strong>die</strong> Situation des Stavenhagenhauses. Anschließend soll gemeinsam<br />

mit den Anwohnern von <strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong> <strong>die</strong> Frage geklärt werden,<br />

was ein Stadtteilzentrum leisten soll und kann. Im Anschluss wird<br />

überprüft, ob <strong>die</strong>se Ergebnisse im Stavenhagenhaus oder an einem<br />

anderen Standort umgesetzt werden können.<br />

Weiterentwicklung des Gewerbestandortes: Das Bezirksamt wird<br />

mit Akteuren aus dem örtlichen Gewerbe vorrangig ausloten, ob<br />

eine Konzentration des teilweise gestreut wirkenden Angebots auf<br />

einen oder mehrere (dann größere) Standorte <strong>für</strong> Einzelhandel und<br />

Dienstleistungen gewünscht, und falls positiv gesehen, möglich<br />

wäre. Darüber hinaus sollen <strong>die</strong> bereits bestehenden Kontakte des<br />

Bezirksamts zu Grundeignern gewerblicher Bauflächen fortgeführt<br />

und intensiviert werden.


Bei der Planungskonferenz wird eifrig geklebt und geschrieben<br />

Angeregte Diskussionen in kleiner und großer Runde<br />

GroSS BorStel 13


14 3 fraGen an …<br />

1) <strong>Was</strong> gefällt Ihnen in <strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong> und soll so<br />

bleiben?<br />

2) <strong>Was</strong> sollte sich unbedingt ändern?<br />

3) Haben Sie Wünsche <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong> des Stadtteils?<br />

Saskia Heller, 22, Studentin, wohnt seit<br />

kurzem in <strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong>:<br />

1) „Es ist sehr grün hier und man hat an<br />

Läden alles, was man <strong>braucht</strong>. Schön ist,<br />

dass hier viele Familien wohnen.“<br />

2) „Unbedingt eine Verkehrsentlastung der<br />

<strong>Borstel</strong>er Chaussee. Ein familienfreundlicheres<br />

Umfeld mit mehr Angebot und mehr<br />

Werbung <strong>für</strong> den Stadtteil. Außerhalb von<br />

<strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong> kennt den Stadtteil keiner.“<br />

3) „Dass es so schön grün bleibt und weniger<br />

Verkehr auf der <strong>Borstel</strong>er Chaussee.“<br />

Klaus Rohr, lebt seit 20 Jahren in <strong>Groß</strong><br />

<strong>Borstel</strong>:<br />

1) „Alles ist gut, alles kann so bleiben.<br />

Mir gefällt <strong>die</strong> Nähe zur Stadt, <strong>die</strong> gute<br />

Verkehrsanbindung zum Flughafen und <strong>die</strong><br />

U-Bahnen in der Nähe.“<br />

2) „Ab 22 Uhr sollen <strong>die</strong> Ampeln ausgeschaltet<br />

werden.“<br />

3) „Ich bin zufrieden, wie es ist.“<br />

„Ein familienfreundlicheres Umfeld mit mehr<br />

und mehr Werbung <strong>für</strong> den Stadtteil.“<br />

Mir gefällt <strong>die</strong> Nähe zur


Angebot<br />

Heike Michaels, arbeitet in<br />

<strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong>:<br />

1) „Der alte Baumbestand natürlich, <strong>die</strong><br />

Radwege sind toll – vor allem an der<br />

<strong>Borstel</strong>er Chaussee – und <strong>die</strong> verkehrsberuhigten<br />

30-Zonen.“<br />

2) Die Verkehrsanbindung ist wirklich<br />

schlecht, Richtung Niendorf Nord und<br />

Schnelsen muss ich in Bus und Bahn dauernd<br />

umsteigen.“<br />

3) Es ist ja toll, dass der Stadtteil so gewachsen<br />

ist. Die Neubauten werden immer<br />

schön in den Stadtteil eingebunden. Die<br />

Verkehrsanbindung muss besser werden.<br />

Ansonsten ist es einfach ein bezaubernder<br />

Stadtteil.“<br />

Stadt.“<br />

Name<br />

Impressum<br />

Hrsg. vom<br />

Bezirksamt <strong>Hamburg</strong>-Nord<br />

Dezernat Wirtschaft, Bauen und Umwelt<br />

Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung<br />

Kümmellstraße 6<br />

20249 <strong>Hamburg</strong><br />

GroSS BorStel 15<br />

Konzept + text: superurban.de<br />

Gestaltung: Andrea Lühr<br />

Fotos: SUPERURBAN, Bezirksamt <strong>Hamburg</strong> Nord, Komunal-Verein<br />

<strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong>, <strong>Hamburg</strong>isches Architekturarchiv (Eberhard Troeger)<br />

Oktober 2010


„<strong>Groß</strong> <strong>Borstel</strong> ist … ein bezaubernder Stadtteil.“

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