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Wir in Kirchlinde - Dortmunder & Schwerter Stadtmagazine

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WIR IN KIRchlINde · SONDERVERÖFFENTLICHUNG · AUSGABE FEBRUAR/MÄRZ 2013<br />

Philip II. und Sophie I. <strong>in</strong> der AWO zu Gast<br />

Im AWO Seniorenzentrum Kirchl<strong>in</strong>de<br />

standen pünktlich zur 5.<br />

Jahreszeit wieder alle Uhren auf<br />

Karneval. Zur großen Feier des<br />

Hauses ließ sich jeder etwas Besonderes<br />

e<strong>in</strong>fallen: Stirnbänder<br />

mit Pfeifenre<strong>in</strong>igern, knallbunt<br />

beklebte Hüte oder zu Kleidern<br />

umfunktionierte Müllbeutel. Für<br />

diejenigen, die ke<strong>in</strong>e Zeit oder<br />

ke<strong>in</strong> Talent zum Basteln hatten,<br />

standen Ersatzhütchen auf den Tischen<br />

bereit.<br />

Bei Bowle und Knabbereien wurde<br />

den Gästen e<strong>in</strong> kunterbuntes<br />

Unterhaltungsprogramm gebo-<br />

Kirchenchor feierte Karneval<br />

Auch Gesangsauftritte gehörten zum<br />

abwechslungsreichen Programm.<br />

Auch <strong>in</strong> diesem Jahr feierte der<br />

Kirchenchor St. Josef Dortmund<br />

- Kirchl<strong>in</strong>de - Rahm se<strong>in</strong>en<br />

Karneval im Thomas-Morus-Haus.<br />

E<strong>in</strong>geladen waren alle aktiven und<br />

fördernden Mitglieder mit ihren<br />

Partnern. Das Abendbuffet wurde<br />

von den Chormitgliedern zusammengestellt<br />

- jeder hatte dazu et-<br />

EP: Schiefelbe<strong>in</strong> & Hartmann<br />

ElectronicPartner<br />

. . .<br />

was mitgebracht und staunte anschließend<br />

über die bunte Vielfalt<br />

des kul<strong>in</strong>arischen Angebots.<br />

Mit der Begrüßung durch die Vorsitzende<br />

Claudia Geltenpoth startete<br />

der Abend. Danach hielt das<br />

Programm spontane Beiträge und<br />

Sketche e<strong>in</strong>zelner Chormitglieder<br />

bereit und auch Chorleiter<strong>in</strong> Elisabeth<br />

van Haren sowie der Ehrenchorleiter<br />

He<strong>in</strong>z Geltenpoth trugen<br />

dazu bei.<br />

Die musikalische Gestaltung übernahmen<br />

Willi Hoffmann und Dieter<br />

Seier. Die Gäste hatten sich<br />

fantasievolle Verkleidungen e<strong>in</strong>fallen<br />

lassen - gutgelaunt und<br />

schunkelnd stimmten sie zahlreiche<br />

Karnevalslieder und auch<br />

choreigene Lieder an.<br />

Wie schon <strong>in</strong> den Vorjahren führte<br />

Dieter Seier durch das Programm.<br />

Es war e<strong>in</strong> gelungener, fröhlicher<br />

Karnevalsabend, der noch lange<br />

<strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung bleiben wird.<br />

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Karneval im AWO Seniorenzentrum<br />

.<br />

ten. Die Kirchl<strong>in</strong>der Narrenzunft<br />

Blau-Gold begeisterte unter der<br />

Moderation von Ehrenpräsident<br />

Klaus-Dieter Unruh mit e<strong>in</strong>er ganzen<br />

Palette zauberhafter Tanzdarbietungen.<br />

Zum Höhepunkt des Festes stattete<br />

das diesjährige K<strong>in</strong>derpr<strong>in</strong>zenpaar<br />

dem Seniorenzentrum unter<br />

kräftigem „Helau“ e<strong>in</strong>en Besuch<br />

ab. Philip II. und Sophie I. verliehen<br />

e<strong>in</strong>er langjährigen Bewohner<strong>in</strong><br />

des Hauses den Karnevalsorden<br />

als Anerkennung für ihre<br />

außerordentliche Hilfsbereitschaft<br />

gegenüber den Mitbewohnern.<br />

Wehe, wenn sie losgelassen<br />

...die närrischen Weiber der Narrenzunft<br />

Blau-Gold Kirchl<strong>in</strong>de. E<strong>in</strong><br />

Höhepunkt jagte den nächsten,<br />

und beim Auftritt der sechs Jungs<br />

vom Vere<strong>in</strong> „Christlich Reifer<br />

Männer“ mit ihrer absolut bühnenreifen<br />

Darbietung der Village<br />

People gab es ke<strong>in</strong> Halten mehr.<br />

Nach dem F<strong>in</strong>ale des mit gro-<br />

ßem Beifall aufgenommenen Programms<br />

ließen sich die närrischen<br />

Weiber aus Kirchl<strong>in</strong>de und Umgebung<br />

von Präsident<strong>in</strong> Svenja Jockschat-Raue<br />

nicht lange bitten: DJ<br />

Valles Musik animierte zum ausgelassenen<br />

Tanzen.<br />

Narrenzunft Blau-Gold Kirchl<strong>in</strong>de<br />

William Thomas Mulvany<br />

Dass se<strong>in</strong> Lebensweg ihn vom<br />

heimatlichen Dubl<strong>in</strong> e<strong>in</strong>st<br />

nach Huckarde führen würde,<br />

konnte der als e<strong>in</strong>es von sieben<br />

K<strong>in</strong>dern e<strong>in</strong>es Kunstmalers geborene<br />

William Thomas Mulvany<br />

(1806-1885) nicht erahnen.<br />

Als ausgebildeter Ingenieur und<br />

Landvermesser wurde er schon<br />

als 20-Jähriger im Staatsdienst<br />

mit Aufgaben zur Verbesserung<br />

der Infrastruktur und zur Bekämpfung<br />

der hohen Arbeitslosigkeit<br />

betraut. Doch als der irische Staat<br />

nach der großen Hungersnot von<br />

1845-49 die Kosten für die Projekte<br />

nicht mehr tragen wollte, war<br />

Mulvany 1853 gezwungen, den<br />

Dienst zu quittieren.<br />

Er emigrierte 1855 <strong>in</strong>s Rhe<strong>in</strong>land,<br />

siedelte sich <strong>in</strong> Düsseldorf<br />

an und beteiligte sich als Investor<br />

an der Erschließung der Bergwerke<br />

Hibernia <strong>in</strong> Gelsenkirchen und<br />

Shamrock <strong>in</strong> Herne. Er führte als<br />

Erster die, als „Tübb<strong>in</strong>gs“ bezeichneten,<br />

eisernen Schachtr<strong>in</strong>ge anstelle<br />

der aus Ziegeln gemauerten<br />

Schachtauskleidungen e<strong>in</strong>, mit<br />

denen es auch gel<strong>in</strong>gen sollte, die<br />

starken Wassere<strong>in</strong>brüche beim<br />

Abteufen des Schachtes I auf der<br />

Zeche Hansa zu beherrschen. Das<br />

fortschrittliche englisch-irische<br />

Wissen <strong>in</strong> der Bergbautechnologie<br />

Frau A. W<strong>in</strong>kelmann<br />

war der entscheidende Impuls zur<br />

Schaffung e<strong>in</strong>er profitablen und<br />

auch <strong>in</strong>ternational konkurrenzfähigen<br />

Kohleförderung im Ruhrgebiet.<br />

Männern wie Mulvany war<br />

zu verdanken, dass, auch <strong>in</strong> Huckarde,<br />

der zeitweise Stillstand <strong>in</strong><br />

der Entwicklung der Kohlegruben<br />

überwunden werden konnte.<br />

Das weitere Schicksal der Zeche<br />

Hansa wurde dadurch bestimmt,<br />

dass sich Mulvany seit 1866 als<br />

Gründer der „Preußischen Bergwerks-<br />

und Hütten-Aktiengesellschaft“<br />

den hiesigen Bergwerken<br />

Hansa und Zollern I/III <strong>in</strong> Kirchl<strong>in</strong>de<br />

annahm. Besonderes Augenmerk<br />

richtete Mulvany auf den<br />

WIR IN KIRchlINde · SONDERVERÖFFENTLICHUNG · AUSGABE FEBRUAR/MÄRZ 2013<br />

Absatz und damit den Transport<br />

der Kohlen. Waren die Züge der<br />

„Cöln-M<strong>in</strong>dener-Eisenbahn“ bereits<br />

seit 1847 an Huckarde nur<br />

vorbei gedampft, so sorgte Mulvany<br />

schon 1869 für e<strong>in</strong>e Stichverb<strong>in</strong>dung<br />

von der Hauptstrecke<br />

zur Zeche Hansa. Im selben Jahr<br />

begann auch die Kohleförderung<br />

auf Hansa, ganze dreizehn lange<br />

Jahre, nach der Gründung im Jahr<br />

1856. Mulvany war derjenige, der<br />

das halb verfallene Bergwerk, auf<br />

dessen Zechenplatz zwischenzeitlich<br />

Kühe weideten, wieder mit<br />

Leben erfüllte. Er machte se<strong>in</strong>en<br />

Sohn Thomas Robert Mulvany<br />

zum Betriebsdirektor auf Hansa,<br />

mehr als 700 Bergleute fanden<br />

<strong>in</strong> diesen Tagen <strong>in</strong> Huckarde<br />

e<strong>in</strong>en Arbeitsplatz. Dann brachte<br />

1873, von Amerika ausgehend,<br />

e<strong>in</strong>e „Gründerkrise“, die die noch<br />

junge Eisen- und Kohlen<strong>in</strong>dustrie<br />

schwer traf und die Kohlenpreise<br />

<strong>in</strong>s Bodenlose fallen ließ,<br />

das Ende des Aufschwungs. Im<br />

selben Jahr trennte sich Mulvany<br />

von se<strong>in</strong>en Anteilen an Hansa und<br />

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William Thomas Mulvany<br />

1877 g<strong>in</strong>g die Firma <strong>in</strong> Konkurs.<br />

Mulvany blieb bis zu se<strong>in</strong>em Tod<br />

1885 eng mit dem Schicksal des<br />

Ruhrbergbaus verbunden. Se<strong>in</strong>en<br />

Nachlass übergab er dem Stadtarchiv<br />

<strong>in</strong> Köln, dort g<strong>in</strong>g <strong>in</strong> den<br />

<strong>Wir</strong>ren des Zweiten Weltkrieges<br />

vieles verloren. Alles schon mal<br />

dagewesen - <strong>Wir</strong>tschaftskrise <strong>in</strong><br />

Irland, Aktiensturz geht von Amerika<br />

aus, Stadtarchiv <strong>in</strong> Köln geht<br />

unter - Männer wie William Thomas<br />

Mulany wären auch heute<br />

wieder gefragt.<br />

30 WWW.dO-STAdTMAGAZINe.de WWW.dO-STAdTMAGAZINe.de<br />

31<br />

Frau I. K<strong>in</strong>d

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