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Das Paten-Magazin - Plan Deutschland

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Nationalpark im Meer<br />

Fischer in allen 40 Küstendörfern der Camotes wurden von <strong>Plan</strong> in<br />

nachhaltigen Fangmethoden geschult. Seit 2004 gibt es in Villahermosa<br />

einen knapp 30 Hektar großen Meeres-Nationalpark, der zusätzlich<br />

von einer 39,5 Hektar großen Pufferzone umgeben ist. Hier darf<br />

nur mit Leine und Angelhaken ge scht werden und Fischereiboote<br />

sind verboten. Die Korallenriffe wurden bis in die 1980er Jahre vor<br />

allem durch das Fischen mit Dynamit zerstört. Aber auch die weltweit<br />

ansteigenden Temperaturen und der Abbau von Sand für die Touristenressorts<br />

zerstörten das emp ndliche Ökosystem.<br />

Fische dürfen nicht mehr mit Lärm aufgescheucht werden. „Speise-<br />

sche, die kleiner als neun Zentimeter sind, müssen wieder ins Meer<br />

zurückgeworfen werden“, erklärt Greman Solante. Täglich kontrollieren<br />

zwei Wächter das Schutzgebiet sowie den zwei Kilometer<br />

langen Mangroven-Küstenstreifen. Seit Gründung des Nationalparks<br />

vor sieben Jahren konnte sich das Riff deutlich erholen. So ist die<br />

Hälfte des Meeresbodens jetzt wieder von Korallen bedeckt – vorher<br />

waren es nur noch 15 Prozent. Viele Fischarten nden hier wieder<br />

gute Laichstellen und vermehren sich.<br />

REPORTAGE<br />

Wirtschaftliche Alternativen<br />

John Diviva erklärt, wie <strong>Plan</strong> den Fischern und Farmern über Mikrokredite<br />

und Schulungen hilft, sich neue Einkommensquellen zu<br />

verschaffen. „Was nützt es, den Menschen zu verbieten, Mangroven<br />

abzuholzen, wenn sie keine wirtschaftlichen Alternativen haben?“,<br />

erklärt der <strong>Plan</strong>-Mitarbeiter. Sharmaines Mutter ist zum Beispiel<br />

Mitglied einer Frauengruppe in Teguis, die über einen Kleinkredit<br />

eine Kooperative zur Herstellung und zum Verkauf von Palmschindeln<br />

gründen konnte. Die Schindeln werden von den Frauen ge ochten<br />

und unter anderem vor dem Stelzenhaus des <strong>Plan</strong>-Projekts verkauft.<br />

In San Juan, auf der Insel Pilar, haben sich 20 Familien zusammengetan,<br />

um gemeinsam in selbstgebauten Aufzuchtbecken Krebse zu<br />

züchten. Sie lernten vorher Buchführung und Verkaufsstrategien. In<br />

Puertobello auf Poro bieten Bauern Mais und Reis an und haben einen<br />

Kiosk mit Lebensmitteln eröffnet. Doch trotz verbessertem Küstenschutz<br />

und neuen Einkommensmöglichkeiten ist für alle Beteiligten<br />

die Gefahr durch Überschwemmungen weiterhin groß.<br />

Probe für den Ernstfall<br />

Im Katastrophenfall ist blitzschnelles Handeln gefordert. Jeder muss<br />

genau wissen, was zu tun ist und wo sich das nächste Evakuierungszentrum<br />

befindet. Wie das funktioniert, wissen zum Beispiel die<br />

Kinder der Libertad-Grundschule auf Poro. Ihr Dorf liegt am Meer.<br />

Auf einer Karte, die sie in der Schule ausgearbeitet haben, nden<br />

Victoria (13) und Nicole (11) schnell die gefährdeten Regionen in ihrer<br />

Umgebung. Jeden Tag prüfen sie den Grundwasserstand, der ein Indikator<br />

für künftige Überschwemmungen ist. Dazu halten sie einen Zollstock<br />

in den Regenstandsmesser auf ihrem Schulgelände und tragen<br />

die Werte in eine Kontrollliste ein. Hat das Wasser in dem Metallrohr<br />

eine Höhe von 60 mm erreicht, herrscht Alarm. Der Boden ist dann so<br />

stark mit Wasser gesättigt, dass er keine weiteren Niederschläge mehr<br />

aufnehmen kann.<br />

Ab 80 mm wird die Schule auf einen Gong-Schlag evakuiert. Die<br />

Schüler demonstrieren, wie das geht. Es dauert tatsächlich keine 60<br />

Sekunden. Dann rennen alle Mädchen und Jungen – vom Kindergarten<br />

bis zur sechsten Klasse – aus ihren Räumen und itzen knapp<br />

500 Meter weiter einen Hügel hinauf, auf dem sich ein solides<br />

Betongebäude befindet: das Evakuierungszentrum.<br />

Übung für den Katastrophenschutz.<br />

<strong>Plan</strong> Post Dezember 2011<br />

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