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[Rio]+15 [Johannesburg]+5 - Landschaftsverband Rheinland

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dass ein Mangel an wissenschaftlicher Kenntnis nicht als Begründung genommen werden<br />

darf um nicht zu Handeln. Die gesamte Diskussion, die wir danach immer hatten war, wie<br />

solche Konventionen, Protokolle, Handlungsprogramme usw. ausgelegt werden. Immer<br />

angebunden an die Fragestellung wie das Vorsorgeprinzip funktioniert. Im Handelsabkommen<br />

haben Sie nicht Vorsorge, sondern da haben Sie risk assessment. Sie müssen in einem<br />

Risikobewertungsprozess nachweisen, dass es Belastungen für die menschliche Gesundheit<br />

gibt. Wenn du das nicht kannst, musst du importieren. Das ist die Regelung der WTO.<br />

Das ist in unserem Bereich nicht der Fall. Wie gesagt, in Deutschland ist es eine Selbstverständlichkeit<br />

wie wir verfahren, aber im globalen Bereich ist das eine ganz, ganz große<br />

Errungenschaft. Genauso wie in den <strong>Rio</strong> Principles formuliert wurde, dass es in dieser Welt<br />

eine common but differentiated responsibility gibt. Eine gemeinsame, aber unterschiedliche<br />

Verantwortung.<br />

Auch aus diesem Satz wollen sich heutzutage sehr, sehr viele der hochindustrialisierten<br />

Ländern herausmogeln. Wenn Sie die Diskussion um das Klima verfolgen, dann heißt es von<br />

den zumindest jetzt noch im weißen Haus Regierenden: Eigentlich können wir ja nur Handeln,<br />

wenn die Chinesen auch Handeln. Das ist einer der ganzen Sätze.<br />

Der hat auch Überschwapp-Effekte nach Europa. Man sagt mir sogar bis nach Deutschland,<br />

aber das ist wahrscheinlich nicht ganz richtig. Das heißt, es wird immer gesagt: Dies<br />

muss miteinander verbunden werden und all die anderen, die als Entwicklungsländer in<br />

einer anderen Ausgangssituation sind, sagen Nein. Wir haben eine gemeinsame aber unterschiedliche<br />

Verantwortung. Die Tatsache, dass wir einen Klimawandel haben, hat mit uns<br />

gar nichts zu tun. Es hat was mit euch zu tun. Und deswegen möchten wir das ihr handelt<br />

und uns Freiräume schafft.<br />

Keine ganz falsche Betrachtung. Sie wissen das wir mehr und mehr in dem gesamten Klimabereich<br />

dazu kommen zu fragen: „Was ist denn der gerechte, der richtige Ansatz für die<br />

Nutzung der Atmosphäre als Abfalleimer für CO ² oder Methan?“<br />

Da sind die Einen, die sagen das ist das Bruttosozialprodukt oder es ist die Anzahl der Bevölkerung<br />

die wir haben. Andere gehen hin und sagen es gibt keinen Unterschied, also verteilen<br />

wir das, was wir bis zu einer Höhe von 480 oder 450 bpm CO ² an die Atmosphäre emittieren<br />

können, durch die Zahl der Köpfe und das hat jeder einzuhalten. Wer es nicht einhält,<br />

muss bei denen, die drunter bleiben was kaufen. Das ist der Ansatz den Sie an vielen Stellen<br />

finden, wenn Sie jetzt das letzte Gutachten des Rats für Global Change (Globalen Wandel der<br />

Bundesregierung) lesen.<br />

Das hieße konkret, bei den Zahlen die dabei eine Rolle spielen, pro Jahr eine CO ² Emission<br />

pro Kopf von etwa 2 Tonnen. Dabei müssen Sie wissen, dass wir in Deutschland etwa zwischen<br />

9 und 10 Tonnen liegen. Die Amerikaner liegen bei etwas über 20 Tonnen. Die Inder<br />

bei unter 1 Tonne. Das heißt, wer jetzt 10 Tonnen emittiert, müsste etwa mit den Indern<br />

darüber verhandeln, dass man die dort nicht ausgeschöpften Emissionsmengen hier produzieren<br />

kann. Das kann man z.B. mal für 10 Jahre machen. Und dann kommen die Inder<br />

zurück und sagen, dass sie selbst gewachsen sind und es jetzt selbst brauchen. Das heißt,<br />

wir kriegen einen solchen Ansatz und dann hat man natürlich genau dieses Prinzip der <strong>Rio</strong><br />

Principles einer gemeinsamen aber unterschiedlichen Verantwortung aufgegriffen. Eine<br />

sehr faszinierende Sache. Die Schweizer haben sich vorgenommen, offiziell schon beschlossen,<br />

eine 2000 Watt Gesellschaft zu werden. Das ist exakt der selbe Gedanke der da hinter<br />

steht.<br />

Deswegen muss man immer und überall sagen, dass das Erfolgreichste, was wir in <strong>Rio</strong> beschlossen<br />

haben, die lokale Agenda 21 ist. Das ist auch unstrittig.<br />

Es ist das Erfolgreichste was wir haben, weil es Menschen erreicht und ihnen aufzeigt das<br />

sie schlussendlich nicht darauf verweisen können, dass ihre Emissionen 0,0000001 sind.<br />

Sondern es kommt genau darauf an, dass wir unsere Verhältnisse selbst mitgestalten und in<br />

unseren Gemeinden, in unseren Städten dafür werben und dementsprechend handeln.<br />

Das heißt wir kommen genau in diese Ebene zurück..Und das ist ja nicht irgendwie so etwas<br />

wie ein freundliches Alibi, damit sich Bundesregierung, Landesregierung und andere aus<br />

dieser Aufgabe verabschieden können. Das ist kein Abschieben, sondern das ist der beste<br />

Ansatzpunkt auch wirklich Menschen zu erreichen. Sie zum Mitdenken und konkrete Änderungen<br />

erzielen wollen zu motivieren.<br />

Deswegen ist die Agenda 21 unstrittig weltweit als das Erfolgreichste aus <strong>Rio</strong> verstanden<br />

worden. Das ist richtig so! Und es wird noch bedeutsamer! Denn wir wissen, dass diese<br />

21

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