03·2012 - Thema: Flughäfen II - Umrisse
03·2012 - Thema: Flughäfen II - Umrisse
03·2012 - Thema: Flughäfen II - Umrisse
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<strong>Flughäfen</strong> <strong>II</strong><br />
Wladiwostok<br />
Schiphol<br />
München<br />
Zeltweg<br />
Stölln<br />
und …<br />
[<strong>Umrisse</strong>]<br />
Zeitschrift für Baukultur
Internationales Holzbau-Forum (IHF 2012)<br />
Aus der Praxis – Für die Praxis<br />
Nachhaltigkeit I Holzbau I Architektur I<br />
Verdichtung I Energieversorgung I Holzbauforschung I<br />
Verbindungstechnik I Prozesse I Tragwerke I<br />
Gebäudehülle I Realisierungen I Ehrungen<br />
Kongresszentrum Garmisch-Partenkirchen<br />
5.–7. Dezember 2012<br />
Das Internationale Holzbau-Forum (IHF 2012) bietet Holzbauern, Planern, Ingenieuren sowie Architekten<br />
die Gelegenheit, über Erfahrungen, Arbeiten und Ziele mit Holztragwerken bzw. Holzkonstruktionen zu<br />
berichten. Das Forum wird zugleich den Projektierenden, den Verantwortlichen von Bau- und Genehmigungsbehörden,<br />
dem Holzbauer und Handwerker, dem Praktiker und dem Ausbilder die Gelegenheit geben,<br />
sich umfassend zu informieren und auszutauschen.<br />
Mittwoch, 5. Dezember 2012<br />
Auftaktveranstaltung<br />
Nachhaltigkeit aus Sicht der Länder, Gemeinden, Investoren –<br />
Wohnungsbau im internationalen Blickfeld<br />
IHF-Prologe<br />
Prolog I Architektur-Forum: Vielfalt in der Holzarchitektur<br />
Prolog <strong>II</strong> Fertigbau-Forum: Die zukünftige Rolle des Hausbaus<br />
in der dezentralen Energieversorgung<br />
Prolog <strong>II</strong>I Holzhausbau-Forum: Siedlungsverdichtung mit Holz<br />
Prolog IV Verbindungstechnik-Forum: Schrauben und Kleben<br />
Donnerstag, 6. Dezember 2012<br />
Holzumfeld<br />
Die Holzwirtschaft ist, wie andere Branchen auch, vom politischen<br />
und wirtschaftlichen Umfeld abhängig. Daher ist es wichtig,<br />
politische Tendenzen auf nationaler und internationaler Ebene<br />
sowie wirtschaftliche Entwicklungen im Umfeld einer internationalen<br />
Tagung zu betrachten.<br />
Was bringt uns die Zukunft?<br />
Holztragwerke<br />
Hochleistungsfähige Bauwerke mit Holztragwerken haben einen<br />
besonderen Stellenwert in der Bauwelt und der Öffentlichkeit.<br />
Sie bilden Vertrauen in das Leistungsvermögen von Holz als Baustoff<br />
und dokumentieren das weite Spektrum seines Einsatzes.<br />
Ausgewählt: Objekte mit Ausstrahlung<br />
Neue Prozesse im Holzbau – bauen und produzieren<br />
für zukünftige Märkte<br />
Forschung rund um den Holzbau<br />
Freitag, 7. Dezember 2012<br />
Holzkonstruktionen<br />
Block A: Chile als Gastland am IHF<br />
Block B: Brücken und Türme<br />
An Türmen und Brücken ist am besten zu erkennen, dass der Holzbau<br />
bei Weitem noch nicht an seine Grenzen gestossen ist. Im Holzbrückenbau<br />
werden die jüngsten rekordverdächtigen Bauwerke vorgestellt,<br />
um verbleibenden Potentiale aufzuzeigen. Raffi nierte Ingenieurbaukunst,<br />
wo sich Treppen scheinbar schwerelos nach oben schrauben<br />
und eine weitere spannende Episode zum Windkraftturm, der soeben<br />
als Prototyp in Brettsperrholzbauweise mit innovativer Klebetechnik<br />
fertiggestellt wurde, ergänzen die aktuellsten Extrembauwerke im<br />
08.30 Eine 500 m lange Fussgängerbrücke für Georgien<br />
09.00 Schwerlastbrücke (68 m Spannweite) im Norden von Canada<br />
09.30 Integrale Holz-Beton-Verbundbrücken für die<br />
Landesgartenschau 2014 in Schwäbisch Gmünd<br />
10.00 Kaffeepause<br />
10.30 Schwebende Treppen der Univerity of British Columbia<br />
11.00 Timber Tower – er ist gebaut<br />
Block C: Zukunft Bau: Mehrwerte durch<br />
industriell vorgefertigte Gebäudehüllen<br />
Epilog: Globalisierung und regionale Identität<br />
Weitere Informationen stehen zur Verfügung unter: www.forum-holzbau.com
[<strong>Umrisse</strong>]<br />
Reisen ohne Risiko<br />
»Ich fuhr den Wagen ins Parkhaus und<br />
ging hinüber in die Check-in-Halle. Ich<br />
war seit der Eröffnung des neuen Flughafens<br />
schon ein paar Mal von hier<br />
abgeflogen, aber zum ersten Mal fiel<br />
mir die Hässlichkeit des Gebäudes auf,<br />
das ohne jedes menschliche Maß gebaut<br />
zu sein schien. Die wenigen Passagiere,<br />
die um diese Zeit hier unterwegs waren,<br />
verloren sich in den leeren Räumen. Sie<br />
irrten nervös umher wie Ungeziefer, das<br />
vom Licht überrascht wird. Es war, als<br />
genüge die Halle sich selbst, als sei ihr<br />
einziger Zweck, die eigene Größe zu<br />
feiern.«<br />
Der Wunsch zu fliegen, vermeintlich<br />
schwerelos durch die Luft zu gleiten,<br />
ja nachgerade unbelastet von irgendwelchen<br />
irdischen Zwängen ober- oder<br />
eben nur knapp unterhalb der Wolken zu<br />
schweben, verliert offenbar nie an Faszination,<br />
wobei sich natürlich die Frage<br />
stellt, ob er tatsächlich (noch) einem<br />
der wohl ältesten Menschheitsträume<br />
geschuldet ist oder sich nicht eher aus<br />
gänzlich anderen Quellen speist – wie<br />
etwa der »Aldiisierung« des Reiseverkehrs,<br />
die es heute einem jeden Fernwehgeplagten<br />
erlaubt, an beliebigen Tagen<br />
zu lediglich geringen Kosten die Welt zu<br />
durchqueren. Dass die meisten Urlauber<br />
und nicht wenige Geschäftsleute solche<br />
Verbilligungstendenzen gutheißen, sie<br />
immer wieder einfordern und damit letztlich<br />
unterstützen, lässt sich zwar aus<br />
vielen unterschiedlichen, insbesondere<br />
aber aus ökonomischen wie ökologischen<br />
Gründen kritisieren, die wachsende,<br />
mittlerweile fast flächendeckend anzutreffende<br />
Verbreitung von All-inclusive-<br />
Angeboten zu (selbstredend) Discounter-<br />
Preisen scheint das jedoch kaum verhindern,<br />
nicht einmal eindämmen oder<br />
zumindest ein klein bisschen verlangsamen<br />
zu können.<br />
Glücklicherweise stößt diese Art der<br />
Rabattierungs(un)kultur mitunter an ein<br />
paar Grenzen, die inzwischen sogar an<br />
beinahe sämtlichen <strong>Flughäfen</strong> vorzufinden<br />
sind, weshalb ihre Existenz eigentlich kein<br />
nennenswertes Erstaunen mehr auszulösen<br />
vermag. Während nämlich unzählige<br />
Airlines und die ihnen oft angegliederten<br />
Touristikunternehmen potentielle Passagiere<br />
mit servicebefreiten Gratisleistungen<br />
zu locken versuchen, beschreitet ein Großteil<br />
der Airports einen wesentlich überzeugenderen,<br />
da deutlich qualitätsbewussteren<br />
Weg, indem sie Bauwerke errichten,<br />
die in ästhetischer wie funktionaler Hinsicht<br />
hohe oder nicht selten höchste<br />
Ansprüche erfüllen.<br />
Wer das nicht glauben will, sollte die<br />
nachfolgenden Seiten genauer betrachten:<br />
In Fortsetzung von Ausgabe 4/5 •2010<br />
erneut das <strong>Thema</strong> »<strong>Flughäfen</strong>« be- und<br />
durchleuchtend, veranschaulichen sie<br />
mit Nachdruck, wo und warum erstklassige<br />
Resultate entstehen, was in Form und<br />
Struktur hervorragende (Terminal-)Gebäude<br />
auszeichnet und wie deren Charakteristika<br />
generell einzuordnen bleiben – als exzellente<br />
Möglichkeit zu einem Erkenntnisgewinn,<br />
der Laien wie Experten zu weitreichenden<br />
Einsichten verhilft. (Auch)<br />
Peter Stamm, von dem der eingangs<br />
zitierte, mit »Leere Räume« überschriebene<br />
und 2009 publizierte Text stammt,<br />
sei daher die Lektüre der [<strong>Umrisse</strong>] mit<br />
einiger Dringlichkeit zu einem künftigen<br />
Reisen ohne Risiko empfohlen.<br />
Michael Wiederspahn<br />
[ Editorial [3
Inhalt ]<br />
Editorial Reisen ohne Risiko 3<br />
Michael Wiederspahn<br />
Forum Baukultur 6<br />
<strong>Flughäfen</strong> <strong>II</strong> Neues Terminal am Flughafen Wladiwostok 10<br />
Stefan Bromkamp<br />
General Aviation Terminal am Flughafen Schiphol 15<br />
Marina de Vries<br />
Flughafen München Satellit 21<br />
Norbert Koch<br />
Modernisierung des Militärflughafens Zeltweg 26<br />
Martin Zechner, Gerhard Fritz<br />
Ältester Flugplatz der Welt in Stölln 31<br />
Walter Vielain<br />
4] [<strong>Umrisse</strong>]
[<strong>Umrisse</strong>]<br />
Aktuell Sanierung des Wiesbadener Hauptbahnhofs 36<br />
Gabriele Staupe<br />
Special Brandschutz 39<br />
Rubriken Immobilienmarkt 44<br />
Produkte und Projekte 46<br />
Software und IT 53<br />
Nachrichten 56<br />
Termine 60<br />
Bücher 62<br />
Impressum 63<br />
[ Inhalt [5
Forum Baukultur ]<br />
FBI ohne Brutalismus?<br />
Der Brutalismus, jene architektonische<br />
Zeitströmung, die sich bis heute, was die<br />
Einschätzung der Qualität ihrer Bauten<br />
bzw. der an sie anzulegenden Kriterien<br />
angeht, in vielschichtiger Weise entzieht,<br />
erfährt seit kurzem neue Aufmerksamkeit.<br />
Sperrig und von fast überbordender<br />
Materialität werden die Gebäude von der<br />
Mehrzahl der Betrachter häufig als wenig<br />
attraktiv empfunden.<br />
Bestes Beispiel: das J. Edgar Hoover<br />
Building in Washington D.C., Schaltzentrale<br />
des Inlandgeheimdienstes FBI und benannt<br />
nach seinem ersten Direktor. Dem Bau<br />
droht in naher Zukunft wohl der Abriss, und<br />
erstaunlicherweise sind in Washington<br />
sogar Denkmalschützer zögerlich, sich<br />
für den Erhalt einzusetzen.<br />
Erbaut zwischen 1966 und 1975 nach einem<br />
Entwurf des Büros Charles F. Murphy and<br />
Associates bzw. dem, was davon während<br />
langjähriger Umplanungen übrigblieb, füllt<br />
es seit fast 40 Jahren den Straßenblock<br />
zwischen Pennsylvania Avenue, East-, 9th<br />
und 10th Street mit gewaltigem Volumen<br />
und einer Gesamtfläche von über 260.000 m 2<br />
aus, wovon aber nur 93.000 m 2 Bürofläche<br />
sind. Den überwiegenden Teil nehmen<br />
unter anderem ein Auditorium, ein Theater<br />
mit 700 Sitzplätzen, eine Autowerkstatt,<br />
ein zweigeschossiger Basketball-Court,<br />
Schulungsräume, diverse Forschungslabore,<br />
Fitnessbereiche, Archive, eine<br />
Schießanlage, eine eigene Klinik, eine<br />
Leichenhalle, eine Druckerei und weitere,<br />
offiziell nicht näher spezifizierte Räumlichkeiten<br />
ein. Außerdem verfügt es über<br />
zwei parallele Erschließungssysteme mit<br />
jeweils eigenen Fluren und Fahrstühlen<br />
für Mitarbeiter und Besucher, wobei die<br />
Öffentlichkeit hier von jeher nicht wirklich<br />
willkommen war.<br />
Mit dem Bau wollte man der ehemals<br />
heruntergekommenen Gegend einen<br />
Impuls geben. Und tatsächlich ist rund<br />
um das J. Edgar Hoover Building eine<br />
Stadtlandschaft mit exklusiven Läden und<br />
Restaurants entstanden, in deren Mitte<br />
die FBI-Zentrale nun wie ein Fremdkörper<br />
wirkt – mit der rigiden Struktur der Lochfassade,<br />
den bronzefarbenen, verspiegelten<br />
Fensterflächen und den blinden<br />
Arkaden der unteren Geschosse.<br />
Tatsächlich waren dort einmal Einzelhandelsgeschäfte<br />
vorgesehen. Die obersten<br />
Staatsschützer lehnten sie jedoch ab und<br />
forderten stattdessen Bombensicherheit.<br />
Generell existierten zwischen dem FBI und<br />
den beratenden Gremien sowie Architekten<br />
unterschiedliche Auffassungen über die<br />
Gestaltung, wobei sich die Staatsschützer<br />
meistens durchsetzten oder andere Wege<br />
fanden. So wehrte sich das FBI zwar vergeblich<br />
gegen die im zweiten Stock gelegene<br />
Besucheraussichtsplattform, einen<br />
Blick von dort oben erhaschte hingegen<br />
nie jemand, denn sofort nach der Einweihung<br />
ließ die Behörde sie für immer<br />
schließen. Seit den Anschlägen vom<br />
11. September sind nun auch öffentliche<br />
Besichtigungen des Gebäudes untersagt.<br />
Mittlerweile ist 835 Pennsylvania Avenue<br />
selbst unter Architekten und Kritikern<br />
weitestgehend als schwarzes Loch im<br />
Stadtgefüge verschrien.<br />
Viele Gründe werden gegen das Bauwerk<br />
angeführt, wie etwa seine durch hinausgezögerte<br />
Sanierungen vernachlässigte<br />
Substanz und die veraltete Haustechnik.<br />
Zudem genügt es dem Platzbedarf des<br />
FBI nicht mehr, da nach den Anschlägen<br />
vom 11. September die Zahl der Mitarbeiter<br />
von 9.700 auf 17.300 angestiegen ist, die<br />
allein in Washington an 22 verschiedenen<br />
Orten tätig sind. Sicherheitsbedenken<br />
sprechen wohl ebenfalls gegen eine<br />
weitere Nutzung. Die innerstädtische<br />
Lage wird von der Behörde seit langem als<br />
problematisch eingestuft. Schon vor den<br />
Anschlägen hatte das FBI den Wunsch<br />
geäußert, ähnlich dem CIA eine außerhalb<br />
von Washington gelegene, abgeschiedenere<br />
Bleibe zu beziehen. Dass der Verfall<br />
bewusst in Kauf genommen wurde, um die<br />
Entscheidung für einen Umzug zu fördern,<br />
weisen die Verantwortlichen, verschanzt<br />
hinter Gutachten, jedoch zurück. Und von<br />
außen gibt es Begehrlichkeiten, Investoren<br />
lauern auf die Möglichkeit, das innerstädtische<br />
Filetstück entwickeln zu können, und<br />
aus dem Umland von Washington haben<br />
sich bereits mehrere Gemeinden und<br />
Distrikte als neuer Standort angeboten.<br />
Seitens des Denkmalschutzes hält man<br />
sich bedeckt. Das Gebäude sei der Öffentlichkeit<br />
in keinster Weise als historisch<br />
wertvoll vermittelbar, heißt es, und selbst<br />
in den eigenen Reihen sind nur wenige von<br />
seiner Denkmalwürdigkeit überzeugt.<br />
J. Edgar Hoover Building in Washington<br />
© Brunswyk/www.de.wikipedia.org<br />
Augenblicklich gibt es offiziell vier<br />
Szenarien:<br />
– ein Verbleib im Gebäude ohne<br />
Instandsetzung und Umbauten<br />
(ein Pro-forma-Vorschlag);<br />
– eine Generalsanierung sowie Reorganisation<br />
der angemieteten Räumlichkeiten.<br />
Die Kosten dafür sollen sich<br />
nach Angaben des Government<br />
Accountability Office (GAO) auf mindestens<br />
1,70 Milliarden Dollar belaufen,<br />
bei einer geschätzten Bauzeit von 14<br />
Jahren (wird halbherzig erwogen);<br />
– ein Abbruch und Neubau auf gleichem<br />
Grundstück, was die generelle Sicherheitslage<br />
mitten in der Stadt nicht<br />
verbessern, aber genügend Platz für<br />
alle Mitarbeiter vor Ort bieten würde.<br />
Bei einer geschätzten Bauzeit von<br />
mindestens neun Jahren werden die<br />
Kosten für Neubau und Provisorium<br />
nur mit 850 Millionen Dollar angesetzt<br />
(das will eigentlich keiner, in Zeiten<br />
knapper öffentlicher Kassen muss<br />
dagegen jedoch sehr gut und wahrscheinlich<br />
lange argumentiert werden);<br />
– ein Neubau außerhalb. Dafür wurden<br />
bislang sieben Jahre und Kosten von<br />
mindestens 1,20 Milliarden Dollar veranschlagt,<br />
neue Innenausstattungen und<br />
verbesserte Ausrüstungen allerdings<br />
nicht mitgerechnet (die von allen favorisierte<br />
Lösung).<br />
Der Weg der politisch korrekten Entscheidungsfindung<br />
hin zur letzten Variante<br />
dürfte allerdings ein langwieriger werden,<br />
einstweilen sollen deshalb notwendigste<br />
Sanierungen erfolgen. Die Washington<br />
Post, die das Geschehen rund um das<br />
Hoover Building seit langem dezidiert<br />
beobachtet, vermeldete übrigens im Frühjahr,<br />
dass das Gebäude zum hässlichsten<br />
der Welt gekürt worden sei.<br />
E. P.<br />
6] [<strong>Umrisse</strong>]
[<strong>Umrisse</strong>]<br />
Flughafengeschichte realiter<br />
Wohl nirgends in der Welt gibt es einen<br />
Flughafen, der so tief mit der Geschichte<br />
eines Landes verbunden ist, wie Tempelhof<br />
in Berlin: Hier fand der nationalsozialistische<br />
Herrschaftsanspruch eine bauliche<br />
Großform, die ob ihrer Intention<br />
erschreckt, in ihrer architektonischen<br />
Gestaltung jedoch bis heute zu begeistern<br />
weiß und insofern auch neue Ansätze<br />
für die Bewältigung des baulichen Erbes<br />
der NS-Zeit fordert. Tempelhof ist darüber<br />
hinaus aber während der Berliner Luftbrücke<br />
zum Symbol für den Anspruch<br />
auf Freiheit und Selbstbestimmtheit in der<br />
Nachkriegsgeschichte geworden und hat<br />
diesen Ort damit weltbekannt gemacht.<br />
Seit 2008 stillgelegt, kommen die Pläne<br />
für Umnutzung und Neuentwicklung<br />
des denkmalgeschützten Ensembles nur<br />
langsam in Gang. So ist aktuell noch viel<br />
von dem zu sehen und zu erleben, was<br />
Tempelhof einmal war, und davon, wie die<br />
Geschichte über Jahrzehnte ihre unterschiedlichen<br />
Nutzungsspuren in das<br />
Bauwerk eingeschrieben hat. Und das<br />
am besten unter kundiger Anleitung,<br />
zum Beispiel ehemaliger Flughafenmitarbeiter<br />
und anderer, wie sie die<br />
Tempelhofer Freiheit in zweieinhalbstündigen<br />
Führungen durch Teile des<br />
300.000 m2 großen Flughafens anbietet.<br />
Leider nur für kurze Zeit wird außerdem<br />
vom 17. bis 19. November in der Alten<br />
Zollgarage des Flughafens die Wanderausstellung<br />
»Paradies der Volksgemeinschaft:<br />
Das KdF-Seebad in Prora und die<br />
deutsche Volksgemeinschaft« des Dokumentationszentrums<br />
Prora auf Rügen<br />
zu sehen sein (Samstag bis Montag<br />
12.00–18.00 Uhr, Zugang über den Seitenhof<br />
links des Haupteingangs). Das »Zusammentreffen«<br />
zweier so unterschiedlicher<br />
und doch monumentaler Bauten des<br />
Nationalsozialismus dürfte den Besuch<br />
der Ausstellung zu einem spannungsreichen,<br />
einmaligen Erlebnis werden<br />
lassen.<br />
Nähere Informationen zu Tempelhof,<br />
Ausstellungen und Führungen in und<br />
durch Tempelhof finden sich unter<br />
www.tempelhoferfreiheit.de.<br />
E. P.<br />
Archi-Tektonische Verschiebungen<br />
So langsam nähert sich die mit jedem<br />
Jahr anwachsende Architekturpreiswelle<br />
ihrem Ende. Fast alles, was an Auszeichnungen<br />
je kreiert wurde, war pünktlich zum<br />
Sommerende verliehen. Zum Abschluss<br />
dieses Reigens deshalb (wieder) einmal<br />
ein Blick nach Österreich, wo nicht nur<br />
die Büros mit den schrägsten Namen<br />
beheimatet sind, sondern häufig auch<br />
eine in Deutschland seltene Leichtigkeit<br />
in der Architektur anzutreffen ist.<br />
Der Bauherrenpreis der Zentralvereinigung<br />
der ArchitektInnnen Österreichs, seit 1967<br />
jährlich verliehen, gehört zu den renommiertesten<br />
Auszeichnungen der Alpenrepublik<br />
und gibt regelmäßig einen Überblick<br />
über das kreative Schaffen von Architekten<br />
und das baukulturelle Engagement<br />
der Bauherren. In einem zweistufigen<br />
Verfahren, das 2012 insgesamt 109 Einsendungen<br />
aufwies, können von Nominierungsjurys,<br />
die jede einzelne Einreichung<br />
vor Ort begutachten, in jedem Bundesland<br />
bis zu fünf Projekte vorgeschlagen werden,<br />
die danach einer Abschlussjury zur Entscheidung<br />
vorgelegt werden. Und: Diese<br />
Abschlussjury macht sich ebenfalls auf<br />
den Weg, um die Bauwerke vor Ort in<br />
Augenschein zu nehmen und die sechs<br />
Preisträger der undotierten Auszeichnung<br />
zu ermitteln. Solches würde man sich für<br />
viele Preise wünschen, wobei zu befürchten<br />
steht, dass manche dann wohl kaum<br />
verliehen werden (könnten).<br />
In diesem Jahr gingen nicht nur zwei<br />
Preise nach Tirol, sondern auch an denselben<br />
Architekten, davon einmal in<br />
Arbeitsgemeinschaft. Ausgezeichnet<br />
wurden das Rathaus und der Stadtplatz<br />
Kufstein (Bauherr: Kufsteiner Immobilien<br />
GmbH & Co. KG, Stadtgemeinde Kufstein;<br />
Architektur und Freiraum: Arbeitsgemeinschaft<br />
Dipl.-Ing. Thomas Giner und<br />
Dipl.-Ing. Erich Wucherer mit Dipl.-Ing.<br />
Rainer Köberl, Innsbruck) sowie die<br />
BTV-Zweigstelle Mitterweg in Innsbruck<br />
(Bauherr: BTV Vierländerbank, Innsbruck;<br />
Architektur: Dipl.-Ing. Rainer Köberl,<br />
Innsbruck).<br />
Zwei weitere Preise fanden sich im Bundesland<br />
Salzburg: Der Lokalbahnhof Lamprechtshausen<br />
(Bauherr: SLB Salzburger<br />
Lokalbahnen, Salzburg AG; Architektur<br />
und Freiraum: udo heinrich architekten,<br />
Salzburg) sowie der Unipark Nonntal,<br />
Kultur- und Geisteswissenschaftliche<br />
Fakultät (Bauherr: BIG Bundesimmobiliengesellschaft<br />
m.b.H., Wien; Architektur:<br />
Storch Ehlers Partner, Hannover; Freiraum:<br />
WES & Partner, Hamburg) überzeugten die<br />
Juroren. In der Steiermark gelang dies der<br />
Volksschule mit Sportklub Bad Blumau<br />
(Bauherr: Gemeinde Bad Blumau; Architektur<br />
und Freiraum: Feyferlik Fritzer, Graz)<br />
und in Oberösterreich war es das Fronius<br />
Forschungs- und Entwicklungszentrum<br />
Talheim (Bauherr: Fronius International<br />
GmbH, Talheim; Architektur: schneider +<br />
schumacher, Frankfurt am Main; Freiraum:<br />
GTL Landschaftsarchitekten, Kassel).<br />
Betrachtet man die Verteilung der Einreichungen,<br />
Nominierungen und Preise,<br />
zeigt sich Erstaunliches: Salzburg (6 Einreichungen,<br />
3 Nominierungen, 2 Preise),<br />
Tirol (24 Einreichungen, 5 Nominierungen,<br />
2 Preise), Steiermark (23 Einreichungen,<br />
5 Nominierungen, 1 Preis), Oberösterreich<br />
(13 Einreichungen, 4 Nominierungen, 1 Preis).<br />
Die Architektenhochburg Wien (18 Einreichungen,<br />
3 Nominierungen) und das<br />
Architekturland Vorarlberg (11 Einreichungen,<br />
2 Nominierungen) gingen leer aus.<br />
Die sechs Preisträger und weitere 21<br />
Nominierungen sind bis 22. Dezember<br />
im »aut.« in Innsbruck ausgestellt –<br />
und lohnen zudem einen Blick auf<br />
www.zv-architekten.at.<br />
E. P.<br />
[ Forum Baukultur<br />
[7
Forum Baukultur ]<br />
8]<br />
Vorbilder an Hässlichkeit?<br />
Während der Recherche zum Beitrag<br />
über das J. Edgar Hoover Building war<br />
es unübersehbar: Kein Blog, keine Touristeninternetseite,<br />
kein Beitrag in den<br />
Onlineportalen der Washingtoner Zeitungen<br />
zu den neuesten Entwicklungen und<br />
Gutachten, der nicht, häufig ohne Quellenangabe,<br />
die fragwürdige Ehrung als hässlichstes<br />
Gebäude der Welt 2012 erwähnte.<br />
Geisel Library in San Diego<br />
© Tktktk/www.en.wikipedia.org<br />
Wer oder was hinter solchen Ratings<br />
steckt, ist nicht immer leicht nachvollziehbar,<br />
lohnt aber meist einen näheren Blick.<br />
Im Fall des FBI-Gebäudes geben sich die<br />
Urheber klar zu erkennen. Es sind das<br />
Reiseportal trippy.com und die Nachrichtenagentur<br />
Reuters. Ersteres bietet seinen<br />
Mitgliedern die Möglichkeit, die schönsten<br />
oder eben scheußlichsten Orte zu benennen<br />
und zu kommentieren, Letzteres als<br />
Partner des Unternehmens, hatte aus den<br />
unbeliebtesten die zehn meistgenannten<br />
herausgesucht, sie mit vertiefenden Anmerkungen<br />
versehen und nach der Anzahl<br />
ihrer Nennungen die Reihenfolge ermittelt.<br />
Platz zwei ging demnach an die 1998 fertiggestellte<br />
Rock and Roll Hall of Fame mit<br />
Museum in Cleveland, Ohio, von I. M. Pei,<br />
immerhin mit zwei Architekturpreisen ausgezeichnet,<br />
gefolgt vom Sharp Centre for<br />
Design in Toronto, Kanada, von Alsop<br />
Architects aus dem Jahr 2004.<br />
Auf Platz fünf findet sich die Geisel Library<br />
der University of California in San Diego,<br />
Kalifornien, von William Peirera aus dem<br />
Jahr 1970, ein beeindruckendes Bauwerk<br />
des Brutalismus, und auch Platz zehn wird<br />
von einem Béton-brut-Bau eingenommen,<br />
dem Royal National Theatre in London von<br />
Denys Lasdun (1969–75). Der Trump Tower<br />
in New York und das Elephant Building in<br />
Bangkok von Sumet Jumsai (1997) riefen<br />
ebenfalls Missfallen hervor. Die komplette<br />
Liste ist unter www.reuters.com einzusehen.<br />
Doch sie ist nicht die einzige.<br />
Anfang April lautete der Aufmacher der<br />
Onlineausgabe der britischen Tageszeitung<br />
Telegraph in der Rubrik Immobilien:<br />
»Sind dies die hässlichsten Gebäude der<br />
Welt?« – verbunden mit der Bitte um ein<br />
Leservotum und weitere Vorschläge, die<br />
nicht lange auf sich warten ließen.<br />
Elephant Building in Bangkok<br />
© Jarcie/www.en.wikipedia.org<br />
Im Angebot waren 21 Bauten, darunter die<br />
Stahlskulptur von Anish Kapoor (mit Cecil<br />
Balmond) für die Olympischen Spiele in<br />
London, wiederum das Elephant Building,<br />
aber auch das Mirador-Gebäude in Madrid<br />
von MVRDV (2005), die Russische Botschaft<br />
in Kuba von Alexander G. Rochegov<br />
(1985), die Nationalbibliothek in Pristina,<br />
Kosovo, von Andrija Mutnjakovic (1982),<br />
die Metropolitan Cathedral Church of<br />
Christ the King in Liverpool von Frederick<br />
Gibberd (1967) als Bau des Brutalismus,<br />
der Torre Velasca in Mailand von Architetti<br />
BBPR (1958) und weitere. Anders als bei<br />
trippy.com war die Bandbreite eindeutig<br />
internationaler, von Südosteuropa über<br />
Australien, Nordamerika bis nach Asien<br />
angelegt, der oder die Verfasser wurden<br />
hingegen nicht benannt. Eine Nachfrage<br />
bei der Redaktion des Telegraph nach<br />
der Urheberschaft der Liste sowie den<br />
Kriterien ihrer Zusammenstellung blieb<br />
bedauerlicherweise unbeantwortet.<br />
In den Kommentaren entspann sich dafür<br />
eine beachtliche Diskussion. So gab es<br />
nicht wenige, die sich engagiert gegen die<br />
Auflistung einiger Bauwerke unter einem<br />
solchen »Label« aussprachen und dezidiert<br />
deren Qualitäten hervorhoben. Unter ihnen,<br />
so lassen die Formulierungen vermuten,<br />
waren wohl viele Architekten. Gleichzeitig<br />
gab es eine Flut an Vorschlägen für eine<br />
Erweiterung um beispielsweise das Schottische<br />
Parlament von Enric Miralles und<br />
Benedetta Tagliabue (2002), das Kunsthaus<br />
in Graz von Peter Cook und Colin<br />
Fournier (2003), das Centre Pompidou<br />
in Paris von Renzo Piano und Richard<br />
Rogers (1977) und andere, von Fachleuten<br />
geschätzte und hochgelobte Bauten. Unter<br />
www.telegraph.co.uk/property/propertypicturegalleries/9126031/Are-these-theugliest-buildings-in-the-world.html?<br />
ist<br />
das alles nachzuempfinden.<br />
Nationalbibliothek in Pristina<br />
© www.de.wikipedia.org<br />
Überraschenderweise fehlte hier das<br />
J. Edgar Hoover Building, eigentlich regelmäßiger<br />
Aspirant auf den Titel des hässlichsten<br />
Gebäudes der Welt oder Amerikas<br />
oder zuverlässig auf der Wunschliste von<br />
Bauwerken, die abgerissen werden sollten.<br />
Dafür setzte sich die FBI-Zentrale in einem<br />
weiteren 2012er Negativ-Rating wieder<br />
einmal souverän durch. Im Sommer fragten<br />
die Redakteure der Wohnzeitschrift<br />
California Home and Design bei 15 amerikanischen<br />
Architekten nach, welche<br />
Gebäude sie am liebsten sofort der Abrissbirne<br />
preisgeben würden und steuerten<br />
selbst Vorschläge bei. Insgesamt kamen<br />
25 Bauwerke zusammen, die inklusive<br />
namentlicher Nennung der »Verursacher«<br />
und Begründung auf der Website<br />
www.californiahomedesign.com einzusehen<br />
sind.<br />
[<strong>Umrisse</strong>]
[<strong>Umrisse</strong>]<br />
Wer nun ein großes Kollegenbashing unter<br />
Stararchitekten erwartet, wird allerdings<br />
enttäuscht, die meisten Namen sind zumindest<br />
in Europa unbekannt. Dass alle<br />
genannten Bausünden in den Vereinigten<br />
Staaten, sozusagen in Sichtweite, anzutreffen<br />
sind, verwundert wenig, die Auswahl<br />
hingegen schon. Viele der aufgeführten<br />
Bauten scheinen eher als lokale Stellvertreter<br />
für generelle Ausprägungen in der<br />
Architektur zu stehen und haben es nie zu<br />
internationaler Aufmerksamkeit gebracht.<br />
Aber nicht alle, denn neben dem Hoover<br />
Building wurde einmal mehr die Geisel<br />
Library in vorderster Reihe gelistet. Auch<br />
Daniel Libeskinds Wohnbau Ascent in<br />
Covington, Kentucky, fand vor dieser<br />
Jury keine Gnade, im Übrigen ebenso<br />
wie (wieder einmal) der Trump Tower in<br />
New York.<br />
Die aufgeführten Beispiele zeitigen sicher<br />
keine neuen Erkenntnisse, sondern manifestieren<br />
Altbekanntes, wie die Tatsache,<br />
dass die Bewertung von Architektur<br />
immer eine subjektive ist. Auffällig ist<br />
freilich, dass mit einer Ausnahme (siehe<br />
www.californiahomedesign.com) alle aus<br />
der Nachkriegsära stammen und als Zeugnisse<br />
des Brutalismus besonders intensive<br />
Ablehnung erfahren. Vielleicht sind die<br />
Nachkriegsmoderne und ihre Folgeströmungen<br />
mittlerweile in der Wahrnehmung<br />
und Wertschätzung von Kunst- und Architekturhistorikern<br />
angekommen, die breite<br />
Öffentlichkeit scheint indessen noch nicht<br />
erreicht zu sein.<br />
E. P.<br />
Preisverleihung mit Ausstellung und Dokumentation aller Arbeiten<br />
Der von der<br />
VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN<br />
mit<br />
MixedMedia Konzepts<br />
ausgelobte Ideenwettbewerb »Entwurf einer Lärmschutzwand«<br />
wurde erfolgreich abgeschlossen.<br />
Eine große Zahl von qualitätvollen und in ihrer Vielschichtigkeit höchst<br />
beeindruckenden Entwürfen wurde zu diesem Wettbewerb eingereicht<br />
und nach der Vorprüfung durch<br />
Dipl.-Ing. Knut Bock, Ingenieurbüro Kinkel + Partner GmbH,<br />
von den Preisrichtern<br />
Baudirektor Dipl.-Ing. Andreas Geiß,<br />
Autobahndirektion Nordbayern,<br />
Dipl.-Ing. Wilfried Glitsch,<br />
DEGES Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH,<br />
Ministerialrat Dipl.-Ing. Karl Goj,<br />
Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern,<br />
Ferdinand Heide,<br />
Architekt BDA,<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Ingbert Mangerig,<br />
Universität der Bundeswehr München,<br />
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Jürgen Weidinger,<br />
Technische Universität Berlin/Weidinger Landschaftsarchitekten,<br />
Dipl.-Ing. Michael Wiederspahn,<br />
VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN mit MixedMedia Konzepts,<br />
unter Vorsitz von<br />
Ministerialrat Dipl.-Ing. Karl Goj<br />
bewertet.<br />
Die Preisverleihung erfolgt anlässlich des 13. Symposiums Brückenbau<br />
am 19. und 20. Februar 2013 in Leipzig.<br />
Im Rahmen dieses Symposiums werden auch alle eingereichten Entwürfe<br />
ausgestellt und erste Exemplare der ausführlichen Wettbewerbsdokumentation<br />
verteilt, die zugleich als Ausgabe 5 2012 der Zeitschrift BRÜCKENBAU<br />
erscheinen wird.<br />
Biebricher Allee 11 b<br />
65187 Wiesbaden<br />
Tel.: 0611/98 12 920<br />
Fax: 0611/80 12 52<br />
kontakt@verlagsgruppewiederspahn.de<br />
www.verlagsgruppewiederspahn.de<br />
www.mixedmedia-konzepts.de<br />
V E R L A G S G R U P P E<br />
W I E D E R S P A H N<br />
mit MixedMedia Konzepts
10]<br />
Vorgeschichte<br />
Das Gipfeltreffen der sogenannten Asia-<br />
Pacific Economic Cooperation fand 2012<br />
auf der Insel Russki statt, die südlich vor<br />
Wladiwostok liegt. In Vorbereitung dieses<br />
Gipfels war die Errichtung des neuen<br />
Neues Terminal am Flughafen Wladiwostok<br />
Gebäude als Inszenierung von Räumen und Wegen<br />
Hauptfassade des Empfangsgebäudes<br />
© Leonid Faerberg/WP ARC plan gmbh<br />
»Frühe« Entwurfszeichnung<br />
© WP ARC plan gmbh<br />
Terminals ein wichtiger Bestandteil des<br />
Entwicklungsprogramms für die Insel und<br />
Russlands bedeutendste Hafenstadt am<br />
Pazifik.<br />
Die nationalen und internationalen Anforderungen<br />
im Flughafenbau haben sich in<br />
den letzten Jahren aber wesentlich verändert.<br />
Neben sicherheitstechnischen<br />
Aspekten und der Erhöhung der Fluggastzahlen<br />
spielen bei der Konkurrenzfähigkeit<br />
von Airports die Komfortbedingungen für<br />
die Passagiere und das Retail-Angebot<br />
eine große Rolle. Assmann Beraten +<br />
Planen, Moskau, ein in Russland sehr<br />
erfahrener Generalplaner von <strong>Flughäfen</strong><br />
wurde daher mit der Konzeption des Terminals<br />
nach neusten weltweiten Standards<br />
beauftragt. Ziel war die Schaffung eines<br />
modernen, alle Ansprüche der Fluggäste<br />
sowie die internationalen Bestimmungen<br />
und Vorgaben erfüllenden Gebäudes, das<br />
nicht nur den heutigen, sondern auch<br />
zukünftigen Bedingungen gerecht wird.<br />
[<strong>Umrisse</strong>]
[<strong>Umrisse</strong>]<br />
Skylight als wegweisendes Element<br />
© Leonid Faerberg/WP ARC plan gmbh<br />
Architektur<br />
In Zusammenarbeit mit den Architekten<br />
und Flughafenspezialisten WP ARC,<br />
Hannover, wurde die bestehende Situation<br />
analysiert und auf Basis der entscheidenden<br />
Parameter – Entwicklung<br />
der Flugbewegungen, Flugzeugmix, Anteil<br />
der Airlines am Flugaufkommen, Einzugsbereich<br />
des Flughafens Wladiwostok<br />
und Entwicklung der Fluggastzahlen –<br />
die Planungsaufgabe festgelegt. Daraus<br />
resultierte ein Entwurf, der die Inszenierung<br />
der Räume und Wege zum Ziel hatte.<br />
Aus dem Abfertigungsprozess der Fluggäste,<br />
dem Wunsch des Auftraggebers<br />
nach einer anspruchsvollen, aber auch<br />
kostengünstigen Architektur mit vielen<br />
Retail-Flächen und unter Berücksichtigung<br />
der nationalen und internationalen<br />
Vorschriften ergaben sich hier zahlreiche<br />
Verknüpfungen und Beziehungen.<br />
Raum definiert sich in seinen Elementen,<br />
seinen Valeurs, Raum ist Volumen, Konstruktion,<br />
Syntax, Licht, Dunkel. Der Raum<br />
wird erst durch Bewegung erfahren.<br />
Der funktional erforderliche Weg wurde<br />
daher interpretiert als Netzwerk zwischen<br />
Räumen, die durch ein zentral liegendes<br />
Glasoberlicht als strukturerzeugende<br />
Kontur im Gebäude gegliedert werden:<br />
Innenraumperspektive von oben<br />
© Leonid Faerberg/WP ARC plan gmbh<br />
Der Fluggast nähert sich dem Terminal auf<br />
der Landseite mit dem Auto, mit Bussen<br />
und der Bahn. Visuell erfasst er eine hohe<br />
lichte Halle, die mittig durch dieses »Skylight«<br />
geteilt wird und mit der Vorfahrt<br />
durch eine Glasfassade transparent<br />
verbunden ist.<br />
Nach den Vorstellungen der Architekten<br />
wird die Halle als ein offener und attraktiver<br />
Marktplatz mit diversen Shops und<br />
gastronomischen Flächen erlebt, wobei<br />
die seitlich geschlossenen Wände den<br />
inneren Prozessen die notwendige Rich-<br />
Torcharakter (auch) am Aufgang<br />
© WP ARC plan gmbh<br />
tung verleihen. So verlässt der Passagier,<br />
in Erwartung des späteren Abflugs, nach<br />
dem Einchecken den Boden und wird<br />
über zwei Fahrtreppen oder die verglasten<br />
Aufzüge durch ein weithin sichtbares und<br />
symbolisches Tor in die Ebene 3 zu den<br />
Abflug-Lounges geleitet. Ein Food-Court<br />
lädt Gäste und Besucher darüber hinaus<br />
ein, sich hier in entspannter Atmosphäre<br />
zu verabschieden. Und das Tageslicht<br />
des Skylights als wegweisendes Element<br />
begleitet den Passagier auf seinem Gang<br />
zum Flugzeug.<br />
[11
12]<br />
Dachkonstruktion aus Fachwerkbindern<br />
© WP ARC plan GmbH<br />
Der architektonischen Syntax folgend,<br />
handelt es sich bei dem Dach der Eingangshalle<br />
um eine unverkleidete Stahlkonstruktion.<br />
Direkt nach den Sicherheitssperren<br />
schließen sich die Lounges mit<br />
einem inszenierten Weg durch die Duty-<br />
Free-Shops, Restaurants und Bistros an:<br />
ein Areal, das ebenfalls als attraktiver<br />
Marktplatz geplant wurde. Es beinhaltet<br />
unter anderem die luftseitige Common<br />
Lounge im Pier, die hell und lichtdurchflutet<br />
gestaltet ist und einen freien Blick auf<br />
die startenden und landenden Flugzeuge<br />
bietet. Kleinere Bar- und Bistro-Inseln<br />
befinden sich direkt an der Fassade,<br />
während die exklusiven Business Lounges<br />
an den prädestinierten Ecken des Piers<br />
angeordnet sind.<br />
Gleiches gilt für den ankommenden Passagier.<br />
Aus dem Flugzeug aussteigend, wird<br />
er mit einer freundlichen Geste des Gebäudes<br />
empfangen, die etwas geschlossener<br />
erscheint und deshalb neugierig auf die<br />
»inneren Werte« des Bauwerks macht:<br />
Über Fluggastbrücken bzw. Bus-Gates<br />
betritt er die Verteilerebene, die von den<br />
Architekten bereits für den späteren<br />
Ausbau eines überstaatlichen Transferbereichs<br />
mit der Untergliederung in nationale<br />
und internationale »Pax« entwickelt<br />
wurde. Nach der Passkontrolle und damit<br />
direkt über Fahrtreppen und Aufzüge<br />
gelangt der Fluggast in den Gepäckrückgabebereich,<br />
der durch seine raumhohen<br />
Fassaden einen ersten Eindruck von der<br />
Landseite zu gewinnen erlaubt. Nach<br />
der Zoll- und Gesundheitskontrolle betritt<br />
er ohne weitere Sperren die große<br />
Ankunftshalle.<br />
Die Inszenierung des Weges und des<br />
Raumes an den Abfertigungspunkten,<br />
verbunden mit wegweisenden Glasoberlichtern<br />
und Ausblicken auf die »Laufrichtung«,<br />
wird von den Architekten an der<br />
Erlebnisqualität und ihrer Wertigkeit<br />
gemessen – dem Wunsch des Auftraggebers<br />
Rechnung tragend, nicht einfach<br />
nur Wand, Decke und Kubikmeter zu entwerfen,<br />
sondern den Raum mit Volumen<br />
zu füllen, das Licht zu inszenieren, Farben,<br />
Materialien und Oberflächen, Kantiges<br />
und kaum Spürbares, Endloses zu einem<br />
Erscheinungsbild auf Vorfeldseite<br />
© Leonid Faerberg/WP ARC plan gmbh<br />
Ereignis zusammenzufügen. Kleine Elemente,<br />
die scheinbar unmerklich dem<br />
gleichen Gestaltungsvokabular entstammen,<br />
verstärken die künstlerische Aussage,<br />
wie zum Beispiel der Torcharakter<br />
der Eingangswindfänge und die Tore vor<br />
den innenarchitektonisch ausgeprägten<br />
Boarding Gates. Sie zeigen auch, dass<br />
auf ein hochwertiges Design des Innenraumes<br />
generell sehr viel Gewicht gelegt<br />
wurde: moderne, ausgewählte Materialien<br />
und ein durchgängiges Farbkonzept,<br />
passend zu den funktionalen Ansprüchen<br />
des Gebäudes.<br />
Wartebereich und Sicherheitskontrolle<br />
© Leonid Faerberg/WP ARC plan gmbh<br />
[<strong>Umrisse</strong>]
[<strong>Umrisse</strong>]<br />
Gebäudekonstruktion<br />
Das im Grundriss rechtwinklige Bauwerk<br />
hat die Abmessungen 62,60 m x 182,40 m<br />
und verfügt über drei Geschosse mit<br />
Unterkellerung. Konstruktiv in vier selbständige<br />
Abschnitte aufgeteilt, die durch<br />
Dehnfugen getrennt sind, ist das Schema<br />
jeder dieser Einheiten ein Skelett-Tragwerk<br />
in Stahlbetonbauweise mit einem Stützenraster<br />
von 9,60 m x 9,60 m bzw. 9,60 m x<br />
7,20 m. Die Längs- und Queraussteifung<br />
des Gebäudes erfolgen im Zusammenwirken<br />
der massiven Stahlbetonwandscheiben<br />
(Treppenhäuser, Aufzugsschächte und<br />
Wandpaneele) mit den Geschoß- und<br />
Dachdecken, die in Abstimmung mit den<br />
Ebene 3<br />
© WP ARC plan gmbh<br />
Ebene 2<br />
© WP ARC plan gmbh<br />
Ebene 1<br />
© WP ARC plan gmbh<br />
architektonischen und technologischen<br />
Lösungen gewählt wurden. Um sie dimensionieren<br />
zu können, wurde in dem Zusammenhang<br />
auch die horizontale Beanspruchung<br />
der Gesamtstruktur und aller<br />
Einzelelemente durch Wind- und seismische<br />
Belastungen von Assmann Beraten +<br />
Planen geprüft.<br />
[13
14]<br />
Querschnitt<br />
© WP ARC plan gmbh<br />
Das Dach der Eingangshalle mit einer<br />
Grundfläche von ca. 30 m x 184 m besteht<br />
aus einer Fachwerkkonstruktion aus Stahl,<br />
die durch Raumfugen in drei sich selbst<br />
aussteifende Bauteile untergliedert ist<br />
und in mittiger Anordnung ein satteldachförmiges<br />
Lichtband, das sogenannte<br />
Skylight, aufweist. Geplant wurde sie<br />
von Assmann Beraten + Planen und<br />
WP ARC als filigranes Tragwerk aus Stahl-<br />
Fachwerkbindern und geneigten Stahlbetonstützen<br />
im »Stahlmantel«.<br />
Aufgrund der geologischen Verhältnisse<br />
mit nur gering tragfähigen und sehr verformungsempfindlichen<br />
Böden im oberen<br />
Bereich wurde eine Tiefgründung auf<br />
Bohrpfählen als sicherste Variante realisiert,<br />
deren Berechnung Assmann<br />
Beraten + Planen nach der russischen<br />
Normung durchgeführt hat.<br />
Lichttechnik<br />
Das Lichtkonzept beinhaltet sowohl eine<br />
direkte als auch eine indirekte Anstrahlung<br />
zur Akzentuierung und gleichzeitigen Ausleuchtung<br />
des gesamten Volumens.<br />
Für die Südseite wurde zur Betonung der<br />
Fassade und des umlaufenden Torbogens<br />
eine Anstrahlung der Glasfläche mit<br />
bodengleichen Einbauleuchten geplant:<br />
Dem Gebäude wird ein leuchtender Rahmen<br />
gegeben. Entlang der Außenfront<br />
und in deren Verlängerung befinden sich<br />
Lichtstelen, die als leuchtende, vertikale<br />
Säulen das Bauwerk begleiten und es fast<br />
metaphysisch auszudehnen helfen. Und an<br />
der Pier- und damit Nordfassade mit ihren<br />
offenen und geschlossenen Abschnitten<br />
erfolgt eine rhythmische Ordnung der<br />
Beleuchtung, während die Piergebäude<br />
mit einer Konturbeleuchtung separat<br />
erfasst werden. Dadurch ergibt sich<br />
wiederum ein Rahmen, der das architektonische<br />
Konzept abrundet.<br />
An den beiden Kopfseiten des Gebäudes<br />
werden die bei Tag farblich prägnanten<br />
Treppenhäuser der Ost- und Westfassade<br />
direkt angestrahlt und sorgen für einen<br />
zusätzlichen lichttechnischen Akzent.<br />
Die Inbetriebnahme des Bauwerks erfolgte<br />
termingerecht im Juli 2012.<br />
Stefan Bromkamp<br />
WP ARC plan gmbh,<br />
Hannover<br />
Bauherr<br />
ZAO Terminal Wladiwostok, Artem, Russland<br />
Generalplanung<br />
Assmann Beraten + Planen, Moskau, Russland<br />
Architekten<br />
WP ARC plan GmbH, Hannover<br />
Tragwerksplanung<br />
Assmann Beraten + Planen GmbH, Braunschweig<br />
Haustechnik<br />
Modul Moskau, Moskau, Russland<br />
(Genehmigungsplanung)<br />
ZAO IK SEM, Moskau, Russland<br />
(Ausführungsplanung)<br />
[<strong>Umrisse</strong>]
[<strong>Umrisse</strong>]<br />
Terminalgebäude mit (weit) auskragendem Dach<br />
© Jeroen Musch/VMX Architects<br />
General Aviation Terminal am Flughafen Schiphol<br />
Exklusives Gebäude als Visitenkarte für die Niederlande<br />
Dezent und doch mondän<br />
Der neue General Aviation Terminal des<br />
Flughafens Schiphol, also jener Ort, wo<br />
Staatsober- und gekrönte Häupter (inklusive<br />
königlichen Anhangs), Popstars und<br />
Starfußballer sowie Privat- und Geschäftsleute<br />
mit eigenem Luftgefährt ankommen<br />
oder abfliegen, ist ein sehr eigenwilliges<br />
Gebäude. Auf den ersten Blick scheint<br />
sich diese »VIP-Abfertigungshalle« dezent<br />
in das heterogene Umfeld aus Büro- und<br />
Industriebauten des ehemaligen Flughafengeländes<br />
Schiphol-Ost einzufügen, und<br />
doch hebt sie sich von ihnen und den<br />
umgebenden Hangars deutlich ab.<br />
Was seine relativ kleine Kubatur sogar<br />
vom Hauptflughafen Schiphol-Center aus<br />
weithin sichtbar macht, ist nicht nur die<br />
auffallende Farbgebung der stark auskragenden<br />
Dachkonstruktion, die, einer Tragfläche<br />
ähnlich, sich zum Ende hin verjüngt<br />
und an ihrer Unterseite magentafarbene<br />
Metallpaneele aufweist, die tagsüber hell<br />
leuchten, abends hingegen das Gebäude<br />
in warmes Pink tauchen – und damit einen<br />
Hauch von Glamour in die Flughafenwelt<br />
bringen. Es ist auch seine Form, ein dreidimensionaler,<br />
an einen geschliffenen<br />
Diamanten erinnernder Rhombus. Verkleidet<br />
wurde es, wie in Benthem Crouwels<br />
Masterplan für Schiphol festgelegt, mit<br />
einer silberartigen Metallfassade, deren<br />
Legierung jedoch glitzernde Pigmente enthält,<br />
die das Bauwerk bei Sonnenschein<br />
in allen Farben funkeln lassen.<br />
Luxuriöser Multifunktionsbau<br />
Die »Kleinluftfahrt« (General Aviation) mit<br />
Turbo-Prop-Maschinen wie Piaggios, Gulfstreams<br />
oder Learjets, die Beförderungskapazitäten<br />
von maximal 20 Passagieren<br />
aufweisen, ist in den USA mit seinen unzähligen<br />
Millionären verbreitete Alltäglichkeit,<br />
zählt in den Niederlanden jedoch, wie in<br />
anderen Ländern Europas, eher zum sehr<br />
einträglichen Nischengeschäft. In jenem<br />
exklusiven Sektor werden in Schiphol pro<br />
Jahr bis zu 15.000 Flüge und 14.000 Passagiere<br />
abgefertigt, also nur ein Bruchteil der<br />
insgesamt 400.000 Flüge und bis zu 45 Millionen<br />
Reisenden, die den Amsterdamer<br />
Airport jährlich frequentieren. Bis Juni 2011<br />
war dieser Bereich daher im Gebäude 106<br />
untergebracht, einem der wenigen noch<br />
erhaltenen Nachkriegsbauten des ehemaligen<br />
Flughafens, der in den 1960er Jahren<br />
vom Osten Schiphols ins Zentrum verlegt<br />
[15
16]<br />
worden war. Auf dem Gelände rund um die<br />
alten Landebahnen haben sich zwischenzeitlich<br />
Technologieunternehmen und<br />
andere Dienstleister angesiedelt.<br />
Schon vor ca. 15 Jahren hatte es erste<br />
Pläne für die Neuerrichtung eines General<br />
Aviation Terminal (GAT) gegeben, da das<br />
bisher genutzte Gebäude in puncto Logistik<br />
wie Erscheinungsbild den gestiegenen<br />
Anforderungen kaum mehr gerecht wurde.<br />
Damals stand sogar die komplette Umquartierung<br />
des Geschäftsfeldes auf ein Grundstück<br />
außerhalb des Airportareals zur<br />
Disposition. Als aber um die Jahrtausendwende<br />
die Kleinluftfahrt im Zuge internationalisierter<br />
Handelsbeziehungen massiv<br />
expandierte, verwarf man solche Gedanken<br />
wieder und entschied, im direkten Umfeld<br />
des immerhin viertgrößten europäischen<br />
Flugdrehkreuzes zu bleiben.<br />
Dreidimensionaler Rhombus …<br />
© Jeroen Musch/VMX Architects<br />
Nachdem die für den Ausbau und die Entwicklung<br />
des Flughafengebietes verantwortliche<br />
Schiphol Real Estate mit der<br />
Abfertigung und den Betreibern Gespräche<br />
geführt hatte, zeichnete sich ab, dass ein<br />
Neubau nicht nur dringend notwendig war,<br />
sondern zugleich wirtschaftlich lukrativ<br />
sein könne, wenn er auf einem zukunftsorientierten<br />
Konzept basiert: eines luxuriösen<br />
Multifunktionsterminals, das neben<br />
der General Aviation auch ein integriertes<br />
Parkhaus und exklusive Showrooms bieten<br />
würde – selbstverständlich in einem der<br />
Zielgruppe angemessenen, exklusiven<br />
Gewand.<br />
»Dutch Design«<br />
Um erste Ideen und Visualisierungen<br />
für ein solches Unterfangen zu erhalten,<br />
wurden drei niederländische Architekturbüros<br />
gebeten, Vorschläge auszuarbeiten.<br />
Die Wahl fiel schließlich auf das Amsterdamer<br />
Büro VMX Architects, denn sie<br />
überzeugten mit ihrem offenen Konzept,<br />
ein Gebäude zu entwickeln, das den Geist<br />
der »Goldenen Jahre« der Luftfahrt, als<br />
selbst der Besuch eines Flughafenrestaurants<br />
noch ein Ereignis war, verbinden<br />
sollte mit den Ansprüchen des 21. Jahrhunderts:<br />
kurzen Wegen und einem Maximum<br />
an Luxus, Komfort sowie Privatheit.<br />
Schiphol-Ost, der erste europäische Flughafen<br />
mit einer befestigten Rollbahn, war<br />
ehemals der rote Teppich des Landes.<br />
Der neue Airport Schiphol-Center galt bei<br />
seiner Eröffnung 1967 zudem als einer der<br />
ersten mit einer gezielt auf Nutzerfreundlichkeit<br />
ausgerichteten Struktur, was ihm<br />
weltweite Aufmerksamkeit bescherte. Das<br />
traf insbesondere auf das Hauptterminal<br />
zu, das Marius Duintjer (1908–1983) in<br />
Zusammenarbeit mit Netherlands Airport<br />
Consultants, einer auf die komplexe Logistik<br />
von <strong>Flughäfen</strong> spezialisierten Firma,<br />
die mit diesem Projekt den internationalen<br />
Durchbruch erzielte, entworfen und<br />
realisiert hatte.<br />
Neben seiner eleganten Leichtigkeit und<br />
Transparenz bestach es auch durch die<br />
funktionale und übersichtliche Anordnung<br />
der einzelnen Bereiche. Die Innenausstattung<br />
stammte von Kho Liang Ie (1927–1975)<br />
und das Personenleitsystem mit seinen<br />
charakteristischen gelben Schildern,<br />
später beispielgebend für viele <strong>Flughäfen</strong>,<br />
vom niederländischen Graphiker Benno<br />
Wissing.<br />
[<strong>Umrisse</strong>]
[<strong>Umrisse</strong>]<br />
Da sich der Flughafen als die Visitenkarte<br />
des Landes begreift, werden von jeher<br />
niederländische Designer, Architekten und<br />
Künstler mit seiner weiteren Ausgestaltung<br />
betraut. Hier bauten Architekturbüros wie<br />
cepezed, Benthem Crouwel, Paul de Ruiter,<br />
Quist Wintermans und broekbakema, und<br />
es finden sich Werke zeitgenössischer<br />
Künstler wie Rob Birza, Tom Claassen oder<br />
John Körmeling. Schon lange will Schiphol<br />
jedoch mehr sein, seit einigen Jahrzehnten<br />
wird er daher konsequent zu einer lebendigen<br />
Airport-City mit durchmischter kommerzieller<br />
und kultureller Nutzung ausgebaut.<br />
Neben Terminals entstehen große<br />
Business-Parks, und auch das Rijksmuseum<br />
hat, weltweit einmalig, hier eine Zweigstelle,<br />
die Reisende nach der Passkontrolle<br />
in den Genuss von Kunst kommen lässt.<br />
Dazu gibt es seit kurzem eine Flughafen-<br />
Bibliothek sowie einen Flughafen-Park:<br />
All das wird als logische Fortentwicklung<br />
des Gedankens von Marius Duintjer angesehen,<br />
der damit weiterhin präsent in der<br />
Flughafengeschichte bleibt.<br />
Divergente Inspirationen<br />
Für das neue GAT suchten die Architekten<br />
über Schiphol hinaus nach Vorbildern<br />
und Inspirationen und wurden, nicht<br />
ganz unerwartet, bei den beiden wohl<br />
berühmtesten Flughafengebäuden, dem<br />
TWA Terminal in New York und dem<br />
Dulles International Airport Terminal bei<br />
Washington von Eero Saarinen fündig,<br />
die in ihren expressiven Formen und den<br />
scheinbar schwebenden Dächern die<br />
Freiheit des Fliegens zelebrieren und<br />
durch ihre fächerartig angeordneten<br />
riesigen Panoramafenster die Weite<br />
erlebbar werden lassen.<br />
Neben diesen großen Referenzen mutet<br />
die dritte als maßgeblich benannte eher<br />
prosaisch an. Es handelt sich um das<br />
Anwesen des amerikanischen Schauspielers<br />
John Travolta in Jumbolair<br />
Aviation Estates in der Nähe von Ocala,<br />
Florida, einer exklusiven Wohnanlage für<br />
Flugbegeisterte, bei der die Häuser nicht<br />
nur von Straßen, sondern auch von Rollfeldern<br />
erschlossen werden, die zu einer<br />
großen Start-und-Lande-Bahn führen. So<br />
besitzt das Haus des Pulp-Fiction-Stars<br />
auf der einen Seite eine Vorfahrt für Autos<br />
und auf der anderen zwei »Carports«<br />
für Flugzeuge, unter anderem für eine<br />
Boeing 707.<br />
Blickgeschützter Außenbereich<br />
© Jeroen Musch/VMX Architects<br />
Bei dem überstehenden Dach orientierten<br />
sich die Architekten ebenfalls an architektonisch<br />
ambitionierten Bauwerken, wie<br />
etwa an der eleganten Auskragung des<br />
1960 fertiggestellten Pan-Am-Terminal<br />
am New Yorker JFK-Flughafen, entworfen<br />
von Ives, Torano & Gardner Associated<br />
Architects unter Mitwirkung des Tragwerkplaners<br />
Walter Prokosch aus dem Büro<br />
Tippetts-Abbett-McCarthy-Stratton, sowie<br />
an dem 40 m langen Halbrund des Flughafens<br />
Berlin Tempelhof (Ernst Sagebiel,<br />
1937).<br />
»Wegebeziehungen«<br />
© VMX Architects<br />
Privatsphäre für Passagiere<br />
© VMX Architects<br />
Split-Level-Organisation<br />
© VMX Architects<br />
Abstellposition der Flugzeuge<br />
© Jeroen Musch/VMX Architects<br />
Vom Kubus zum Diamanten<br />
Eine fertige Lösung konnten diese Vorbilder<br />
allerdings nicht bieten, da sich das<br />
GAT, anders als sie, bei aller gewünschten<br />
Individualität in seine Umgebung einfügen<br />
und sie nicht dominieren sollte. Der Anforderungskatalog<br />
der Auftraggeber enthielt<br />
darüber hinaus folgende Punkte: ein<br />
Höchstmaß an Privatheit, an Komfort und<br />
effektiven Abläufen sowie größtmögliche<br />
Offenheit und Übersichtlichkeit. Letztere<br />
wurde nicht zuletzt auch deshalb verlangt,<br />
um Anzahl und Präsenz der Überwachungskameras<br />
auf ein unerlässliches Minimum<br />
[17
18]<br />
Grundrisse, Ansichten, Schnitte<br />
© VMX Architects<br />
[<strong>Umrisse</strong>]
Verteilung der Funktionen<br />
© VMX Architects<br />
[<strong>Umrisse</strong>]<br />
zu reduzieren. Außerdem war die Magie<br />
des Fliegens einzufangen, ohne dabei<br />
in nostalgischen Referenzen zu<br />
schwelgen.<br />
Schon in der ersten Entwurfsphase hat<br />
man sich für den großen Dachüberstand<br />
zum Schutz der Reisenden vor Wetter und<br />
neugierigen Blicken entschieden, was<br />
zugleich bedeutete, dass die Flugzeuge<br />
direkt an das Terminal heranrollen. Ebenso<br />
wurde die innere Organisation mit einem<br />
weitläufigen Split-Level-Geschoß sehr<br />
früh fixiert, um so viele verschiedene<br />
Funktionen wie nur realisierbar (Lounges,<br />
Passkontrolle, Abfertigung und Büroräume)<br />
unmittelbar am Rollfeld entlang zu positionieren,<br />
es derart in den Blick zu rücken<br />
und zudem möglichst kurze Wege für die<br />
VIP-Passagiere zu gewährleisten.<br />
Erscheinungsbild auf Rollfeldseite<br />
© Jeroen Musch/VMX Architects<br />
Grund- und Aufriss entwickelten sich<br />
jedoch erst allmählich, denn anfänglich<br />
favorisierten die Architekten eine runde<br />
Grundfläche, ähnlich dem Pan-Am-<br />
Gebäude. Eine zweite Version, ein Kubus<br />
mit rechtwinklig auskragendem Dach und<br />
ausladender Drive-in-Garage, wurde dann<br />
aus Kostengründen nicht vertieft. Um im<br />
vorgegebenen wirtschaftlichen Rahmen<br />
zu bleiben, fand man nun eine zunächst<br />
ungewöhnlich anmutende Lösung: Statt<br />
das Volumen zu reduzieren, wurde es um<br />
einen erheblichen Anteil an Büroraum für<br />
Abfertiger und externe Nutzer ergänzt, was<br />
zwar die Logistik der Gesamtkonzeption<br />
erschwerte, da es galt, die Privatheit<br />
der VIPs mit dem erweiterten Publikumsverkehr<br />
durch die zusätzlichen Mietflächen<br />
zu vereinen, letztlich aber die eigenwillige<br />
Gebäudeform definierte.<br />
Um eine freie Sicht aus den oberhalb<br />
gelegenen Büros auf die vor dem Terminal<br />
parkenden Flugzeuge zu verhindern, wurde<br />
die auskragende Dachfläche mit einer<br />
ansteigenden Schräge ausgebildet.<br />
Schmale Fensterbänder sorgen indessen<br />
für ausreichend Tageslicht und offerieren<br />
selbst vom Schreibtisch aus eine beeindruckende<br />
Fernperspektive – allerdings<br />
nicht nach unten. Die Erweiterung der<br />
Nutzfläche innerhalb der Grundstücksgrenzen<br />
konnte schließlich dadurch<br />
erreicht werden, dass die Wände auf<br />
drei Seiten im Winkel nach außen gekippt<br />
und erst im Dachbereich wieder »zurückgeklappt«<br />
wurden, woraus geneigte<br />
Panoramafenster folgten. Der Kubus<br />
hatte sich in einen dreidimensionalen<br />
Rhombus verwandelt.<br />
Rosaroter Teppich<br />
Dezent silbergrau wie die Metallpaneele<br />
der Fassade auf den der Rollbahn abgewandten<br />
Seiten sind auch die schrägen<br />
Fensterbänder aus verspiegeltem Glas,<br />
die neugierige Blicke abhalten und die<br />
Weite des oft wolkenverhangenen niederländischen<br />
Himmels sowie die Silhouetten<br />
der umgebenden Gebäude reflektieren,<br />
während das leuchtende Magenta der<br />
Dachunterseite und die vollflächig in<br />
verspiegeltem, ebenfalls pinkem Glas<br />
realisierte Schaufassade bis auf das Rollfeld<br />
abstrahlen, das damit zum rosaroten<br />
Teppich wird.<br />
Farbwahl: Magenta<br />
© Jeroen Musch/VMX Architects<br />
[19
20]<br />
Eingangshalle mit Check-in-Counter<br />
© Jeroen Musch/VMX Architects<br />
Lounges entlang der Fassade<br />
© Jeroen Musch/VMX Architects<br />
Diese ungewöhnliche Lösung lässt sich<br />
auf einige sehr spezielle Begründungen<br />
zurückführen. So wünschte die Schiphol<br />
Real Estate eine Farbe, die das Gebäude<br />
von weitem her im Flughafenareal kenntlich<br />
machen würde, und daraus entstand<br />
die Idee des »Roten Teppichs«. Dass die<br />
Wahl letztendlich auf Magenta fiel, wollen<br />
die Architekten als Referenz an die unterschiedliche<br />
Zielgruppen gedeutet wissen:<br />
Es sei ebenso die Farbe des In-Cocktails-<br />
Cosmopolitan wie des Sportereignisses<br />
Giro d’Italia und der in der Wirtschaftswelt<br />
vielgelesenen Zeitung Het Financieele<br />
Dagblad. Für die Entwurfsverfasser symbolisiert<br />
sie zudem, sozusagen multitaskingmäßig,<br />
die wachsende Bedeutung von<br />
Frauen im Geschäftsleben. Unabhängig<br />
davon taucht sie das Geschehen auf<br />
dem Rollfeld ganz ohne Brille in ein<br />
rosafarbenes Licht.<br />
Das neue GAT bietet seinen Gästen jeden<br />
Komfort und verwandelt die sonst mit Flugreisen<br />
verbundenen Unannehmlichkeiten<br />
des Parkens, Eincheckens und Ausharrens<br />
sowie des Gehens zur Startbahn in besondere<br />
Erlebnisse. So »betritt« man das<br />
2011 fertiggestellte Gebäude durch einen<br />
Drive-in, geschützt vor Regen und Paparazzi,<br />
wartet in edlen Lounges in luftiger<br />
Höhe auf die Ankunft des eigenen Gefährts<br />
und genießt dabei durch Panoramascheiben,<br />
ein wenig wie in einem Film,<br />
den Blick auf das emsige Treiben<br />
rundherum.<br />
Parkgarage im Erdgeschoß<br />
© Jeroen Musch/VMX Architects<br />
Die Tresen, ebenfalls von den Architekten<br />
entworfen, dienen gleichzeitig als Checkin-Counter<br />
und Cocktailbar. Der Boden<br />
wiederum besteht aus großformatigen,<br />
diagonal geschnittenen Fliesen in zwei<br />
Farben, die in den unterschiedlichen Bereichen<br />
in jeweils variierenden Richtungen<br />
angeordnet sind und damit eine offene<br />
Zonierung erzeugen. Trotz allen Luxus und<br />
aller Eleganz lagen die Baukosten von acht<br />
Millionen Euro für die in Summe ca. 6.600 m2 Gesamtfläche aber nicht höher als bei<br />
einem Standardbürohaus. Und selbstverständlich<br />
wurde auf Energieeffizienz<br />
in der technischen Gebäudeausrüstung<br />
geachtet. Das Resultat ist eine weitere<br />
Visitenkarte für die Niederlande und für<br />
niederländisches Design.<br />
Marina de Vries<br />
Architekturjournalistin,<br />
Amsterdam<br />
Übersetzung aus dem Englischen<br />
und Überarbeitung des Textes<br />
durch Elisabeth Plessen<br />
Bauherr<br />
Schiphol Real Estate B. V., Amsterdam<br />
Architekten<br />
VMX Architects, Amsterdam<br />
Entwurf:<br />
Don Murphy<br />
Projektleitung:<br />
Leon Teunissen<br />
Mitarbeit:<br />
Hugo Kok<br />
Tragwerksplanung<br />
Van Rossum Raadgevende Ingenieurs B.V.,<br />
Amsterdam<br />
Gebäudeausrüstung<br />
Nelissen Ingenieursburo B.V., Eindhoven<br />
[<strong>Umrisse</strong>]
[<strong>Umrisse</strong>]<br />
Flughafen München von Osten, Satellit im Vordergrund<br />
© Koch+Partner/vize.com<br />
Flughafen München Satellit<br />
Umbau und Erweiterung der bestehenden Gepäcksortierhalle<br />
Einleitung<br />
Seit der Eröffnung des Terminals 2 im Jahr<br />
2003 erhöhen sich die Wachstumsraten<br />
des Münchner Flughafens überdurchschnittlich.<br />
Der Grund hierfür ist die konsequente<br />
Weiterentwicklung der Drehkreuzfunktion<br />
von Lufthansa und ihren Star-<br />
Alliance-Partnern, die ausschließlich<br />
das Terminal 2 nutzen.<br />
Schon bei dessen Planung durch Koch+<br />
Partner war vorgesehen, die Gepäcksortierhalle<br />
auf dem östlichen Vorfeld zu<br />
einem späteren Zeitpunkt auszubauen.<br />
Nachdem das Terminal 2 bereits Ende 2011<br />
seine Kapazitätsgrenze von 25 Millionen<br />
Passagieren überschritten hat, soll nun zur<br />
Entlastung ein neues Satellitenterminal<br />
zusätzliche elf Millionen Passagiere pro<br />
Jahr aufnehmen können.<br />
Aus diesem Grund führte die Flughafen<br />
München Gesellschaft (FMG) gemeinsam<br />
mit der Deutschen Lufthansa (DLH) 2006<br />
einen internationalen Realisierungswettbewerb<br />
durch. Im Mittelpunkt des zunächst<br />
anonymen, mehrstufigen Verfahrens standen<br />
die Aufstockung und Erweiterung der<br />
vorhandenen Gepäcksortierhalle zu einem<br />
Satellitenterminal für Passagierabfertigung<br />
und ihre unterirdische Anbindung an das<br />
Terminal 2.<br />
Lage: Satellit als Midfieldterminal auf dem Vorfeld Ost<br />
© Koch+Partner<br />
[21
22]<br />
Neben Koch+Partner qualifizierten sich<br />
2007 vier ebenfalls international tätige<br />
Architekturbüros, die jeweils Konzeptvorschläge<br />
erarbeiteten. K+P reüssierte<br />
und wurde 2008 als Generalplaner mit<br />
der Erstellung eines Vorentwurfs in drei<br />
Varianten beauftragt. Nach dessen Überarbeitung<br />
erfolgten 2010 die Entwurfsplanung,<br />
2011 die Genehmigungs- und<br />
Werkplanung, und im Herbst 2011 starteten<br />
die ersten Baumaßnahmen.<br />
FMG und DLH werden den Satelliten<br />
»analog dem Erfolgsmodell Terminal 2 mit<br />
gemeinsamer Planung, Finanzierung und<br />
Nutzung« als Joint Venture mit 60:40-Beteiligung<br />
planen, finanzieren und betreiben.<br />
Von dem neuen Gebäude werden somit<br />
ausschließlich Flugzeuge der Lufthansa<br />
und ihrer Star-Alliance-Partner starten<br />
und landen.<br />
Lichtdurchflutete zentrale Halle bei Dunkelheit<br />
© Koch+Partner/vize.com<br />
Ausbau und Funktion<br />
Das Satellitengebäude soll flexibel nutzbar<br />
sein und die Möglichkeit einer Erweiterung<br />
bieten. In der ersten Ausbaustufe wird<br />
daher zunächst die Gepäcksortierhalle auf<br />
dem östlichen Vorfeld linear ergänzt und<br />
aufgestockt. Zu einem späteren Zeitpunkt<br />
kann dann ein zweiter Bauabschnitt nach<br />
Osten folgen, der dem Satelliten schließlich<br />
eine T-Form verleiht und eine Abfertigungskapazitätserhöhung<br />
auf etwa<br />
17 Millionen Passagiere ermöglicht. Der<br />
im Moment frei stehende Vorfeldtower<br />
wird in das Gebäude integriert: Er gibt<br />
Orientierung und ist gleichzeitig Zentrum<br />
des Retail- und Gastronomiebereichs.<br />
Bei diesem Satelliten handelt es sich nicht<br />
um ein neues Terminal, sondern um eine<br />
funktionale und operative Ergänzung des<br />
Terminals 2, ohne eigene landseitige<br />
Anbindung.<br />
Die zusätzlichen elf Millionen Fluggäste<br />
pro Jahr (erster Bauabschnitt) werden<br />
also im Satelliten zu- oder aussteigen, aber<br />
alle im Terminal 2 einchecken und Gepäck<br />
aufgeben sowie gegebenenfalls umsteigen.<br />
Das heißt, nach der zentralen Sicherheitskontrolle<br />
erreicht der abfliegende Passagier<br />
mit einem führerlosen unterirdischen<br />
Personentransportsystem (PTS) in ca. 50 s<br />
den Satelliten. Sogenannte Unclean-<br />
Umsteiger aus Non-Schengen-Staaten<br />
werden im Satellit sicherheits- und<br />
passkontrolliert. Die Tunnelbauwerke<br />
und Bahnhöfe für das PTS wurden im<br />
Übrigen bereits bei Realisierung des<br />
Terminals 2 im Rohbau errichtet.<br />
[<strong>Umrisse</strong>]
[<strong>Umrisse</strong>]<br />
Erschließung<br />
Zur Erreichung maximaler Flexibilität sind<br />
auch im Satelliten alle Passagierströme<br />
möglich: Schengen, Non-Schengen sowie<br />
Non-Schengen Unclean.<br />
Das innere Erschließungssystem berücksichtigt<br />
daher, wie im Terminal 2, die<br />
Trennung der verschiedenen Fluggäste<br />
PTS-Bahnhof auf Ebene 03<br />
© Koch+Partner/vize.com<br />
PTS-Bahnhof auf Ebene 05<br />
© Koch+Partner/vize.com<br />
über die Ebenen und bietet so eine optimale<br />
Orientierung, um schnellstmögliches<br />
Aus-, Zu- und Umsteigen innerhalb des<br />
Satelliten, wie zwischen ihm und dem<br />
Terminal 2, zu gewährleisten. Dabei ist für<br />
die Umsteiger eine »Minimum-Connecting-<br />
Time« von 30 min einzuhalten, basierend<br />
auf dem Ziel des Betreibers, die Umsteigeund<br />
Servicequalität zu garantieren und<br />
laufend zu optimieren.<br />
»Herz« des Satelliten<br />
Dem Passagier werden, wie bereits im<br />
Terminal 2, ein umfangreiches Shoppingund<br />
Gastronomieangebot in der lichtdurchfluteten<br />
zentralen Mitte um den<br />
Vorfeldtower, Herz des Satelliten, zur<br />
Verfügung stehen. Diese zentrale Mitte<br />
ist eine über drei Ebenen offene Halle<br />
mit Glasdach und darunter angeordneten<br />
Lichtsegeln, die eine hervorragende<br />
Orientierung ermöglicht. Transparenz und<br />
Transluzenz, unterstützt durch eine Kombination<br />
von Tages- und Kunstlicht, sollen<br />
ihr Erscheinungsbild prägen.<br />
Sie ist als weiträumige, klassisch-schlichte<br />
und einladend wirkende »Piazza« entworfen,<br />
auf der die Passagiere in Ruhe auf<br />
ihr Boarding warten oder in den beiden<br />
Tower-Bars über ein eindrucksvolles<br />
»Panoramafenster« das Geschehen<br />
auf dem Vorfeld beobachten können.<br />
Neues Zentrum des Satelliten<br />
mit integriertem Tower<br />
© Koch+Partner/vize.com<br />
[23
24]<br />
Fünf neue Lounges, inklusive einer First-<br />
Class-Lounge auf dem Dach mit eigener<br />
Terrasse, machen den Aufenthalt für alle<br />
Kunden der Star Alliance hier zu einem<br />
Erlebnis. Weitere Gastronomiebereiche<br />
befinden sich im ebenfalls mit reichlich<br />
Tageslicht ausgestatteten Pier und an den<br />
Gates. Eine 4,50 m breite Klimafassade, ein<br />
großzügiger offener »Raum vorm Fliegen«<br />
erstreckt sich zudem west- wie ostseitig<br />
vor dem Pier über seine gesamte Länge –<br />
und hat zwei Funktionen: Zum einen dient<br />
er der Verteilung des Passagierverkehrs<br />
Großzügige und helle »Magistrale« des Piers<br />
© Koch+Partner/vize.com<br />
der verschiedenen Ebenen, ermöglicht<br />
somit die Verwendung eingeschossiger<br />
Fluggastbrücken und trägt zum anderen<br />
als klimatisches Speichermedium zur<br />
Energieeinsparung bei.<br />
Begehbare Klimafassade zwischen Pier und Fluggastbrücken<br />
© Koch+Partner/vize.com<br />
Modell der zentralen Mitte des Satelliten mit Vorfeldtower<br />
© Koch+Partner<br />
Erscheinungsbild<br />
Das zwischen 1979 und 1981 von Otl Aicher<br />
und Eberhard Stauß für den Flughafen<br />
München erarbeitete übergreifende<br />
visuelle Erscheinungsbild wurde in den<br />
Folgejahren immer weiterentwickelt. Die<br />
Gestaltungsrichtlinien und die Visuelle<br />
Kommunikation als wegweisende Gestaltungsvorgaben<br />
kommen in fast allen<br />
Bereichen nach wie vor zur Anwendung.<br />
Das für das Terminal 1 entwickelte Farbund<br />
Materialkonzept erfuhr eine Fortschreibung<br />
durch den Bau des Terminals 2<br />
und findet nun im Satelliten eine weitere<br />
Ergänzung, die sich wiederum eng an die<br />
des Terminals 2 anlehnt.<br />
Weiß bestimmt das Farbklima, indem es<br />
das Spiel von Licht und Schatten fördert.<br />
Die Farben Silber, Grau und der lichte Grünschimmer<br />
des Glases betonen darüber<br />
hinaus die Transparenz des Gebäudes.<br />
Gute Orientierung, Leichtigkeit, Transparenz<br />
und Struktur sowie Merkmale<br />
intelligenter technischer Umsetzung<br />
sind prägende Vorgaben für sein<br />
Erscheinungsbild.<br />
Energieeffizienz<br />
Ein minimierter Energiehaushalt für den<br />
Strom-, Wärme- und Kältebedarf des Satelliten<br />
hat oberste Priorität in allen Planungsphasen.<br />
Die Vorgabe, den CO2-Ausstoß um ca. 40 % gegenüber Terminal 1 und 2<br />
zu reduzieren, wurde daher von Anfang<br />
an bei der Planung berücksichtigt.<br />
Erreicht wird dieses Ziel durch<br />
– die energetische Optimierung der<br />
Gebäudehülle des Satelliten mittels<br />
begehbarer Klimafassade mit Kältespeichermedium<br />
(im Sommer:<br />
Speicherung nächtlicher kühler Luft<br />
mit Abgabe untertags),<br />
– die Verwendung moderner Quelllufttechnik<br />
zur Klimatisierung,<br />
– eine spezielle Beleuchtung unter<br />
anderem mit LEDs.<br />
Dem ressourcenschonenden Einsatz von<br />
Primärenergie beim Betrieb des Gebäudes<br />
wird sowohl aus ökonomischen als auch<br />
aus ökologischen Gründen eine herausragende<br />
Rolle beigemessen, weshalb<br />
regenerative und innovative Energiesysteme<br />
in die Gebäudekonzeption bzw.<br />
in das Gesamtenergiekonzept integriert<br />
sind.<br />
[<strong>Umrisse</strong>]
Querschnitt der Halle (West-Ost)<br />
© Koch+Partner<br />
[<strong>Umrisse</strong>]<br />
Gebäudekonstruktion<br />
Das Achsraster beträgt im Hauptbereich<br />
12,00 m in Nord-Süd- und 9,60 m in West-<br />
Ost-Richtung, im Randbereich der Ebenen<br />
01–03 hat es Maße von 12,00 m bzw. 6,20 m.<br />
In diesen Ebenen kommen unterzugsfreie<br />
Flachdecken sowie Stahlbetonstützen zur<br />
Ausführung, während für die Aufstockung<br />
ein Stahlverbundkastensystem mit Stützen<br />
in Verbundbauweise aus Stahlrundrohren<br />
geplant ist.<br />
Bei dem Haupttragwerk der oberen<br />
Geschosse (Aufstockung) handelt es sich<br />
exakt um eine Stahlverbundhohlkastenkonstruktion<br />
mit dünnen Stahlbetondecken:<br />
Die Haupt- und Nebenträger<br />
bestehen aus Stahlblechkästen mit<br />
eingeschweißten Blechrippen für den<br />
Verbund und als Abstandhalter für die<br />
einzulegenden Bewehrungskörbe, die für<br />
den Stahlbetonanteil der Verbundwirkung<br />
erforderlich sind. An die geschoßweise<br />
vorgefertigten Stahlrundstützen sind Kragarme<br />
angeschweißt, die mittels innenliegender<br />
Verschraubung an die Blechkästen<br />
der Unterzüge angeschlossen werden.<br />
In gleicher Weise erfolgt die seitliche<br />
Verbindung von Neben- und Hauptträger.<br />
Alle Verbundelemente aus Stahl und Stahlbeton<br />
werden nach EC 4 und DIN 1045-1<br />
konstruiert und bemessen. Die Verbunddecken<br />
mit Holoribblechen sind im Allgemeinen<br />
12 cm, zum Teil auch 20 cm dick<br />
und werden gemäß bauaufsichtlicher<br />
Zulassung eingesetzt. Der Nachweis der<br />
Tragfähigkeit mit γ-fachen Lasten und<br />
Design-Widerständen geschieht dabei mit<br />
vollem Verbund durch die in die Kästen<br />
eingeschweißten Querrippen, wobei sich<br />
im Feld zwischen Betondruck- und Stahlzugzone<br />
flache Druckstreben ausbilden<br />
und hier der Haftverbund, der bei Stahlrohren<br />
zulässig ist, nicht in Anspruch<br />
genommen wird. Durch die im Vergleich<br />
zu einer Stahlbetonbewehrung viel<br />
größere Querschnittsfläche des Baustahls<br />
ergeben sich hohe Tragreserven im Feld<br />
sowie hohe Steifigkeiten, die durch<br />
Kriechen des Betons im Zustand <strong>II</strong> weniger<br />
abgebaut werden als bei Stahlbeton.<br />
Und: Die Holoribbleche mit einer Breite<br />
von 600 mm und einem Abstand der<br />
schwalbenschwanzförmigen Sicke von<br />
150 mm erfüllen eine Anzahl von Funktionen,<br />
wie etwa Arbeitsbühne, Schalung,<br />
untere Bewehrung als Verbunddeckenblech<br />
und Ankerschiene.<br />
Gründung und Baugruben<br />
Im neuen Gebäudeteil der zentralen Osterweiterung<br />
in Ebene 02 und der Nord- wie<br />
Süderweiterung sind analog zum Bestand<br />
tragende Bodenplatten im Grundwasser<br />
geplant, die eine Dicke von 1,40 m haben.<br />
Oberflächennah über dem höchsten Hochwasser<br />
zu gründende Stützen und Wände<br />
werden dabei über Streifen- und Einzelfundamente<br />
abgelastet. Im Abschnitt der<br />
zukünftigen Fernbahnüberbauung wird<br />
die Bodenplatte hingegen mit h = 1,80 m<br />
ausgeführt.<br />
Darüber hinaus sind im Bereich Mitte-Nord<br />
und Mitte der Ebene 02 wasserdichte<br />
Trogbaugruben notwendig. Sie erhalten<br />
je nach statischer Erfordernis technisch<br />
wasserdichte Wände aus überschnittenen<br />
Bohrpfahlwänden, Mixed-in-Place-<br />
(MIP-)Wände sowie im Umfeld von<br />
Bestandsbauwerken Unterfangungen<br />
aus Hochdruckinjektionen im Düsenstrahlverfahren<br />
(DSV).<br />
Die horizontale Abdichtung wird durch<br />
künstlich hergestellte Dichtsohlen, deren<br />
Ausführung tiefliegend im DSV-Verfahren<br />
erfolgt, realisiert. Die Auftriebssicherheit<br />
der Dichtsohlen gegenüber dem von unten<br />
nach oben wirkenden Wasserüberdruck<br />
durch den von der Baugrubensohle überlagernden<br />
Baugrund und dessen Eigengewicht<br />
ist somit sichergestellt.<br />
Baulogistik<br />
Eine große Herausforderung stellt dementsprechend<br />
auch die Baulogistik dar.<br />
Oberstes Projektziel ist natürlich die<br />
termingerechte Realisierung eines hinsichtlich<br />
Bau- und Baunutzungskosten<br />
und des Energiebedarfs optimierten<br />
Gebäudes – unter den schwierigen<br />
Bedingungen des Bauens im laufenden<br />
Airportbetrieb, im Bestand und im Sicherheitsbereich<br />
sowie unter Beachtung sämtlicher<br />
Schnittstellen zu parallellaufenden<br />
Projekten. Nach aktuellem Stand der<br />
Planung soll der Satellit voraussichtlich<br />
2015 in Betrieb gehen.<br />
Norbert Koch<br />
K+P Koch+Partner,<br />
München<br />
Bauherr<br />
Terminal 2 Gesellschaft mbH & Co. oHG, München<br />
vertreten durch:<br />
Flughafen München Baugesellschaft mbH, München<br />
Entwurf und Generalplanung<br />
K+P Architekten und Stadtplaner GmbH<br />
Koch Voigt Zschornack, München<br />
Objektüberwachung<br />
Höhler und Partner, München<br />
K+P Architekten und Stadtplaner GmbH<br />
Koch Voigt Zschornack, München<br />
Tragwerksplanung<br />
C-I-P GmbH, München<br />
Seeberger Friedl und Partner, München<br />
Energetisches Gesamtkonzept<br />
Ingenieurbüro Hausladen GmbH, Kirchheim<br />
Elektroplannng<br />
PRO Elektroplan GmbH, Ottobrunn<br />
Akustikplanung<br />
theater projekte daberto + kollegen<br />
planungsgesellschaft mbh, München<br />
Lichtplanung<br />
PRO Elektroplan GmbH, Ottobrunn<br />
Ulrike Brandi Licht GmbH, München<br />
Funkanlagen<br />
Rücker + Schindele Beratende Ingenieure GmbH,<br />
München<br />
Fassadenplanung<br />
R + R Fuchs Ingenieurbüro für<br />
Fassadentechnik GmbH, München<br />
Visuelle Kommunikation<br />
Büro für Gestaltung Wangler & Abele, München<br />
[25
26]<br />
Aufgabe<br />
Im Zuge der Einführung des Eurofighters<br />
beim Österreichischen Bundesheer wurde<br />
die Entscheidung gefasst, den bisherigen<br />
Tower des Fliegerhorsts Hinterstoisser in<br />
Zeltweg aufgrund seines katastrophalen<br />
baulichen und technischen Zustands<br />
durch einen Neubau zu ersetzen.<br />
Modernisierung des Militärflughafens Zeltweg<br />
Neubau von Air Traffic Control Tower und Feuerwehrgebäude<br />
Anordnung aller Baukörper<br />
© Thilo Härdtlein<br />
Als Position für einen neu zu errichtenden<br />
militärischen Flugverkehrskontrollturm<br />
mit Servicegebäude für den sogenannten<br />
Luftfahrzeug-Rettungszug, der für die Flughafenfeuerwehr-<br />
sowie die Winter- und<br />
Pistenbetreuungsdienste verantwortlich<br />
ist, wurde ein von der Ringstraße aus<br />
erschlossener Bereich in mittiger Lage<br />
zur Piste fixiert.<br />
Das Bauwerk besteht aus dem Flugsicherungsturm<br />
selbst, einem zweigeschossigen<br />
Sockel, in dem neben der Flugsicherung<br />
auch die Betriebsräume der Flughafenfeuerwehr<br />
untergebracht sind, sowie einer<br />
Fahrzeughalle, in der die Einsatzfahrzeuge<br />
der Feuerwehr sowie die des Winter-<br />
und Pistenbetreuungsdienstes eingestellt<br />
sind. Für die gewählte Anordnung des<br />
Towers wurde zudem als maximal erlaubte<br />
Gebäudehöhe ein Wert von 45 m über dem<br />
Flugplatzbezugspunkt (FBP) festgelegt.<br />
Planung und Realisierung erfolgten dann<br />
in den Jahren 2007–2008 bzw. 2009–2010.<br />
Raumprogramm<br />
Ebenerdig waren im Gebäudekomplex des<br />
Towers und der Flugleitung der Aerospace-<br />
Information-Services-(AIS-)Betriebsraum,<br />
der Flugvorbereitungs- und der sogenannte<br />
MET-Briefingraum sowie ein allgemeiner<br />
Lehrsaal unterzubringen. In den Obergeschossen<br />
waren eine Wetterzentrale<br />
mit Rundumsicht und Turmrundgang, ein<br />
Radarbetriebsraum für die verschiedenen<br />
Radarpultsysteme und die Funkanlagen<br />
sowie eine Kanzel mit sieben Arbeitspositionen<br />
und einem weiteren Turmumgang<br />
einzuplanen. Ergänzt wurde das Raumprogramm<br />
durch die Kanzleien für die<br />
militärische Flugleitung und den Flugverkehrskontrolldienst<br />
sowie die erforderlichen<br />
Umkleide- und Sozialräume.<br />
[<strong>Umrisse</strong>]
[<strong>Umrisse</strong>]<br />
Der Bedarf des Luftfahrzeug-Rettungszugs<br />
umfasste darüber hinaus Räume für die<br />
Feuerwehreinsatzleitung und die Kanzleien<br />
sowie Bereitschafts-, Aufenthalts- und<br />
Sozialräume für die Kommandanten, die<br />
Mannschaften und den Notarzt, die notwendigen<br />
Werkstätten (Atemschutz,<br />
Geräte etc.), eine Schlauch- und Schuhwaschanlage<br />
inklusive Schlauchturm,<br />
eine Garage mit fünf beheizten und zwölf<br />
frostsicheren Abstellplätzen sowie ein<br />
Flugdach für sieben Fahrzeuge.<br />
Entwurf: Nachtstimmung<br />
© Zechner & Zechner ZT GmbH<br />
»Perspektive«<br />
© Thilo Härdtlein<br />
Baukörperkonzept<br />
Durch die Kombination des Turmes mit<br />
dem Gebäude des neuen Luftfahrzeug-<br />
Rettungszuges wird der heterogenen<br />
Bebauungsstruktur des Fliegerhorstes<br />
entgegengewirkt: Der Sockelbereich des<br />
Betriebsgebäudes der Feuerwehr und des<br />
Towers verschmilzt zu einer Einheit, die<br />
damit die Basis des darüber emporwachsenden<br />
Turmes darstellt. Die Fahrzeughalle<br />
bildet dadurch, leicht abgerückt, einen<br />
eigenständigen Baukörper. So entfaltet<br />
sich ein zweigeschossiger Sockel, der<br />
sich in Ost-West-Richtung erstreckt und<br />
an seiner Südseite von dem Turm durchdrungen<br />
wird. Die Verbindung zur Fahrzeughalle<br />
erfolgt wiederum durch einen<br />
zurückspringenden, eingeschossigen<br />
Trakt.<br />
Tower und Sockel wurden zwar beide<br />
als jeweils eigenständige Baukörper entworfen,<br />
durch ihre Komposition ergibt<br />
sich jedoch der Eindruck eines zusammenhängenden<br />
Volumens, das eher an ein<br />
Terminalgebäude als an einen rein technisch-funktionellen<br />
Bau erinnert. Durch<br />
eine entsprechende Farbwahl wurde<br />
zudem eine Unterscheidung zwischen dem<br />
Sockel, der mit anthrazitgrau beschichteten<br />
Metallkassetten verkleidet ist, und<br />
dem Turm mit seiner Hülle aus silberfarbigen<br />
Aluminiumverbundplatten geschaffen.<br />
So kann sich der Turm deutlich vom Sockel<br />
abgrenzen und optisch höher in Erscheinung<br />
treten.<br />
[27
28]<br />
Nordansicht<br />
© Zechner & Zechner ZT GmbH<br />
Das Sockelgebäude verläuft parallel zur<br />
Piste in West-Ost-Richtung, die Flughafenfeuerwehr<br />
hingegen parallel zum sogenannten<br />
TWY D1 in Nord-Süd-Richtung.<br />
Über dieser »liegenden« Basis entwickelt<br />
sich der Tower bis auf eine Höhe von<br />
45,90 m über Terrain. Gleichzeitig definiert<br />
sie durch ihre L-förmige Konfiguration<br />
den Haupteingang, zumal auf der Südseite<br />
des Basisbauwerks die Außenkontur des<br />
Turms bis zum Boden geführt wurde. Die<br />
gewählte zweihüftige Konstruktion der<br />
Fahrzeughalle gewährleistet darüber hinaus<br />
eine spätere Erweiterungsmöglichkeit<br />
der Einstellplätze für die Feuerwehr bzw.<br />
den Winterdienst durch eine Verlängerung<br />
nach Süden.<br />
Erdgeschoß<br />
© Zechner & Zechner ZT GmbH<br />
Ostansicht<br />
© Zechner & Zechner ZT GmbH<br />
Querschnitt<br />
© Zechner & Zechner ZT GmbH<br />
Achtes Obergeschoß<br />
© Zechner & Zechner ZT GmbH<br />
Längsschnitt<br />
© Zechner & Zechner ZT GmbH<br />
Zehntes Obergeschoß<br />
© Zechner & Zechner ZT GmbH<br />
[<strong>Umrisse</strong>]
[<strong>Umrisse</strong>]<br />
Funktionales Konzept<br />
Der Turm ruht auf dem zweigeschossigen<br />
Sockelgebäude, das teilweise unterkellert<br />
ist. Das Treppenhaus des Turmes liegt an<br />
der Außenfassade und lässt sich dadurch<br />
natürlich belichten. Da der Schleusenraum<br />
vom zentralen Verteilergang über<br />
ein Brandschutz-Glasportal getrennt ist,<br />
wird natürliches Licht ebenso bis in das<br />
Zentrum des Turmes geführt.<br />
Südlich des Sockels schließt im Winkel<br />
von 90° die Fahrzeughalle an, die direkt<br />
an das Basisgebäude angrenzt. In einem<br />
Teil des Erdgeschosses sind daher neben<br />
der Fahrzeughalle die Lagerflächen und<br />
die Bereitschaftsräume der Feuerwehr<br />
situiert. Im Obergeschoß befinden sich<br />
die Büroflächen, die Umkleideräume für<br />
Herren und Damen, ein Ruheraum sowie<br />
der Fitnessraum, der auch vom Towerpersonal<br />
genutzt werden kann.<br />
Erschließung<br />
Von »Landside« erfolgen die Zu- und<br />
Abfahrt der Bediensteten und der Piloten<br />
über eine neue Stichstraße, die von der<br />
Ringstraße abzweigt. Von dieser Zufahrt<br />
aus führt der Weg über einen Parkplatz<br />
mit 65 Stellplätzen auf den Vorplatz und<br />
danach über eine vom Towerpersonal<br />
und der Feuerwehr gemeinsam genutzte<br />
Aula in das Gebäude. Über »Airside«<br />
ist hingegen nur eine Zufahrt über das<br />
Rollwegsystem für die Feuerwehr- und<br />
Betriebsdienstfahrzeuge vorgesehen, als<br />
Abtrennung zwischen Luft- und Landseite<br />
wurde ein Zaun angeordnet.<br />
Vom Hauptzugang gelangt man als Pilot<br />
oder als sonstiger Besucher nur in den<br />
Piloten-Briefingbereich bzw. in den Lehrsaal,<br />
während man als Bediensteter über<br />
die Aula und eine Personenvereinzelungsschleuse<br />
das zentrale Treppenhaus<br />
erreicht, über welches das gesamte<br />
Gebäude erschlossen wird. In das<br />
Treppenhaus ist auch ein Lift, der als<br />
Feuerwehraufzug realisiert wurde,<br />
integriert.<br />
Terrasse zur Wetterbeobachtung<br />
© Thilo Härdtlein<br />
Konstruktion<br />
Der Turm wurde als Stahlbetonkonstruktion<br />
mit einem tragenden, außermittigen<br />
Kern, der das Treppenhaus, den Lift und<br />
den Vorraum sowie die Schächte aufnimmt,<br />
und außenliegenden, tragenden<br />
Scheiben bzw. Stützen errichtet. Die<br />
Geschoßdecken bestehen ebenfalls aus<br />
Stahlbeton, die Gründung erfolgte als<br />
Flachgründung mit einer in der Regel<br />
90 cm dicken Bodenplatte.<br />
Blick aus dem Turm<br />
© Thilo Härdtlein<br />
Die Struktur des Sockelgebäudes umfasst<br />
Stahlbetonstützen und Geschoßdecken<br />
aus Stahlbeton, als äußerer Abschluss<br />
wurde vor den Stützen zudem eine Mantelbetonwand<br />
(d = 15 cm) errichtet. Das Bauwerk<br />
ist nicht unterkellert und hat eine im<br />
Mittel 35 cm dicke Bodenplatte.<br />
Bei der Fahrzeughalle kamen Fertigteilstützen,<br />
die in Köcherfundamenten eingespannt<br />
sind, zur Ausführung, und die<br />
Bodenplatte wurde hier schwimmend<br />
verlegt.<br />
[29
30]<br />
Fahrzeughalle und Sockelbereich<br />
© Thilo Härdtlein<br />
Fassaden<br />
Der zur Piste hin orientierte Fassadenabschnitt<br />
des AIS-Betriebsraumes, des<br />
MET-Briefingraumes und des Lehrsaales<br />
wurde in Form einer raumhohen Pfosten-<br />
Riegel-Konstruktion realisiert.<br />
Fassadenausschnitt<br />
© Thilo Härdtlein<br />
Der Geometrie des Grundrisses entsprechend,<br />
umfasst die Verkleidung des Towers<br />
im Regelfall geschoßhohe Elemente mit<br />
einer Breite von ca. 130 cm, wobei die<br />
Unterteilung mittels einer durchgehenden<br />
Vertikalfuge vorgenommen wurde. Nur die<br />
Felder, die für die Belichtung der dahinter<br />
liegenden Räume erforderlich sind, verfügen<br />
über eine Verglasung, die anderen<br />
bleiben hingegen opak. Somit bildet sich<br />
über der Außenhülle ein unregelmäßiges<br />
Muster aus.<br />
Die Stahlträger der Kanzel dienen zugleich<br />
als Tragstruktur für die Fassade: Sämtliche<br />
Elemente sind um 16° nach außen geneigt,<br />
und auch hier wurde eine Pfosten-Riegel-<br />
Konstruktion aus thermisch getrennten<br />
Stahlprofilen verwirklicht.<br />
Als Wandabschluss der Fahrzeughalle<br />
kam eine hinterlüftete Metallfassade zur<br />
Ausführung, die aus gekanteten Blechen<br />
mit einer dahinter liegenden Tragkassette<br />
mit eingelegter Wärmedämmung besteht.<br />
Im Sinne des gewählten Farbkonzepts<br />
erfolgte die Beschichtung der äußeren und<br />
damit sichtbaren Bleche in Anthrazitgrau.<br />
Und auf die konventionell mit Mantelbetonsteinen<br />
errichtete Außenwand des<br />
Sockelgebäudes der Feuerwehr bzw.<br />
des Towers wurde eine hinterlüftete<br />
Fassade analog dem System der Fahrzeughalle<br />
montiert.<br />
Martin Zechner<br />
Zechner & Zechner ZT GmbH,<br />
Wien<br />
Gerhard Fritz<br />
Militärisches Immobilien<br />
Management Zentrum,<br />
Wien<br />
Bauherr<br />
Bundesministerium für Landesverteidigung und<br />
Sport, Wien<br />
vertreten durch:<br />
Militärisches Immobilien Management Zentrum,<br />
Graz<br />
Projektsteuerung<br />
Hans Lechner ZT GmbH, Wien, Graz<br />
Architekten<br />
Zechner & Zechner ZT GmbH, Wien<br />
Tragwerksplanung<br />
Thomas Lorenz ZT GmbH, Graz<br />
Haustechnik<br />
Ingenieurbüro Lang GmbH, Graz<br />
Elektrotechnik<br />
Busz GmbH, Graz<br />
Bauphysik<br />
Dr. Pfeiler GmbH, Graz<br />
Fassadenplanung<br />
f.o.b. plan:ing stimakovits gmbH, Oberpullendorf<br />
[<strong>Umrisse</strong>]
[<strong>Umrisse</strong>]<br />
Ensemble mit neuerrichteter Ausstellungshalle<br />
© Walter Vielain<br />
Ältester Flugplatz der Welt in Stölln<br />
Umgestaltung einer ehemaligen Brennerei zum Lilienthal-Centrum<br />
»Flugbetrieb« in Stölln<br />
Der Flugpionier Otto Lilienthal hatte auf<br />
dem Gollenberg im brandenburgischen<br />
Havelland sein wichtigstes Übungsgelände,<br />
denn hier unternahm er ab 1893<br />
erste Flugversuche, bei denen er Weiten<br />
bis zu 250 m erreichte. Bei einem dieser<br />
Flugversuche stürzte er am 9. August 1896<br />
ab und verletzte sich dabei so schwer,<br />
dass er wenig später starb.<br />
Urmesstischblatt der Region<br />
© Abelmann Vielain Pock<br />
Darüber hinaus fand auf der lediglich<br />
900 m langen Graspiste des in unmittelbarer<br />
Nähe gelegenen Flugplatzes Stölln<br />
1989 die erste Landung einer russischen<br />
Langstreckenverkehrsmaschine statt: Die<br />
Iljuschin IL 62 der DDR-Fluggesellschaft<br />
Interflug ist seitdem eine der Attraktionen<br />
des Ortes.<br />
Lageplan<br />
© Abelmann Vielain Pock<br />
Stölln hat daher nicht nur eine intensive<br />
Verbindung zur Geschichte und dem<br />
Schicksal Lilienthals, sondern auch<br />
generell zum großen Menschheitstraum<br />
des Fliegens. Mit diesem <strong>Thema</strong> wiederum<br />
setzt sich nun der Otto-Lilienthal-Verein<br />
seit vielen Jahren auseinander. So entstand<br />
unter anderem die Idee zur Schaffung<br />
eines Lilienthal-Centrums.<br />
[31
32]<br />
Ziegelfassade nach der Sanierung<br />
© Walter Vielain<br />
Aufgabe und Konzept<br />
Über einen Zeitraum von insgesamt acht<br />
Jahren hat sich der Otto-Lilienthal-Verein<br />
in Stölln, mit Unterstützung der Architekten,<br />
für die Schaffung eines »Lilienthal-<br />
Centrums« engagiert eingesetzt. Nach<br />
erfolgter Mittelzusage brauchte es dann<br />
weitere drei Jahre bis zur Einweihung,<br />
die letztlich nur mit großer finanzieller<br />
Unterstützung des Europäischen Landwirtschaftsfonds<br />
und Zuschüssen des<br />
Landes Brandenburg möglich wurde.<br />
Die alte Brennerei ist nunmehr ein kleines<br />
Museum, ein Ort der Begegnung und des<br />
Lernens, ein Ausflugsziel…<br />
Eingefärbter Stampfbeton …<br />
© Walter Vielain<br />
Die ziegelsichtigen Bestandsbauten<br />
der früheren Schnapsbrennerei wurden<br />
saniert, teilentkernt und mittels einer<br />
Innendämmung aus Wärmedämmputz<br />
energetisch ertüchtigt. Der Charakter<br />
der gealterten Gebäudehülle blieb also<br />
erhalten und zeigt dementsprechend<br />
Spuren der Vergangenheit.<br />
Eingangssituation: drei Baukörper<br />
© Walter Vielain<br />
[<strong>Umrisse</strong>]
[<strong>Umrisse</strong>]<br />
Flugobjekte und Lilienthal-Skizzen im Inneren<br />
© Walter Vielain<br />
Unmittelbar angrenzend, wurde auf dem<br />
Fundament des ehemaligen, jedoch eingefallenen<br />
Kesselhauses zudem eine neue<br />
»Flughalle« errichtet – ein Sichtbetonbau<br />
mit Kerndämmung: innen glatt geschalter,<br />
hellgrauer Beton, auf welchem direkt Texte<br />
und Skizzen Otto Lilienthals aufgebracht<br />
wurden, sowie außen ziegelfarben getönter<br />
Stampfbeton, der die Schichthöhe der<br />
benachbarten Ziegelwände fortführt. Der<br />
magere Stampfbeton wurde lagenweise<br />
eingebracht, so dass die Arbeitsfugen sich<br />
deutlich abzeichnen. Das Tageslicht in der<br />
neuen Ausstellungshalle wurde seitlich<br />
angeordnet, um den hier präsentierten<br />
Zentraler Kernbereich mit Informationstresen<br />
© Walter Vielain<br />
Flugobjekten eine gute Ausleuchtung zu<br />
geben und das »Blinzeln« der Besucher<br />
beim Blick in die Höhe auf die Exponate<br />
weitgehend auszuschließen.<br />
Diorama als (eine) Attraktion<br />
© Walter Vielain<br />
»Ausstattung« des heutigen Multifunktionsraums<br />
© Walter Vielain<br />
Ausstellungsvitrine für kleinere Exponate<br />
© Walter Vielain<br />
[33
34]<br />
Längsschnitt<br />
© Abelmann Vielain Pock<br />
Kosten und Kontext<br />
In Zusammenarbeit mit den Ingenieuren ist<br />
es gelungen, die späteren Aufwendungen<br />
für Betrieb und Unterhalt des Gebäudes<br />
zu minimieren, indem eine energetisch<br />
optimierte Planung mit Innendämmung,<br />
Erdwärmepumpe, hohem Tageslichtanteil,<br />
intelligenten Steuerungen etc. entwickelt<br />
und ausgeführt wurde. Bei Gesamtbaukosten<br />
von zwei Millionen Euro sind die<br />
eingesetzten Materialien zudem hochwertig<br />
und langlebig.<br />
Erdgeschoß<br />
© Abelmann Vielain Pock<br />
Der Standort des Lilienthal-Centrums<br />
Stölln (LCS) ist direkt verknüpft mit einer<br />
hier schon seit vielen Jahren etablierten<br />
Attraktion – der Iljuschin IL 62, die in 2 km<br />
Entfernung »parkt« und als Ausstellungsobjekt<br />
und Raum für Feierlichkeiten dient.<br />
Beide Einrichtungen, LCS wie IL 62, werden<br />
vom Otto-Lilienthal-Verein betrieben und<br />
sind inzwischen Bestandteil des Regionalkonzeptes<br />
im Rahmen der kommenden<br />
Landesgartenschau. Das LCS ist darüber<br />
hinaus neuer Mittelpunkt des kleinen Ortes<br />
Stölln und wird durch seine Anziehungskraft<br />
mittelfristig zu einer deutlichen<br />
Stärkung der Region beitragen. Bereits<br />
heute sind erste private Investitionen in<br />
direkter Nähe zu beobachten.<br />
Walter Vielain<br />
Abelmann Vielain Pock,<br />
Berlin<br />
Bauherr<br />
Otto-Lilienthal-Verein e.V., Stölln<br />
Architekten<br />
Abelmann Vielain Pock Architekten BDA, Berlin<br />
Ausstellungskonzept<br />
Donald Becker, Strodehne<br />
Tragwerksplanung<br />
STB Döhren Sabotke Triebold & Partner, Potsdam<br />
Haustechnik<br />
HDH Ingenieurgesellschaft für<br />
technische Gebäudeausrüstung mbH, Berlin<br />
[<strong>Umrisse</strong>]
BRÜCKENBAU<br />
CONSTRUCTION & ENGINEERING<br />
Zum<br />
13. Symposium Brückenbau<br />
lädt die<br />
VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN<br />
mit<br />
MixedMedia Konzepts<br />
ins pentahotel nach Leipzig ein.<br />
Hochmoselquerung, Autobahnbrücke über den Illerkanal, Neckartalbrücke,<br />
Wettbewerb Werratalbrücke oder Heidingsfeld an der A3, Verbundbrücke<br />
über die Mures in Simenia und Lekki-Schrägkabelbrücke in Nigeria,<br />
Wertachtalquerung und eine außergewöhnliche Bogenbrücke in Stahl-<br />
bzw. Verbundbauweise sowie viele weitere Bauten und Projekte werden<br />
von den planenden Büros, ausführenden Unternehmen, Hochschulen<br />
und Auftraggebern aus dem In- und Ausland vorgestellt.<br />
18 Vorträge haben wir ausgewählt und, last but not least, erfolgt<br />
die Preisverleihung des von uns ausgelobten Ideenwettbewerbs<br />
»Entwurf einer Lärmschutzwand«.<br />
Neben dem Tagungsband erhalten alle Teilnehmer auch eine<br />
Dokumentation dieses Wettbewerbs.<br />
Wir treffen uns am 19. und 20. Februar 2013 im pentahotel Leipzig<br />
zu den Fachvorträgen, hoffen jedoch, Sie, wie gewohnt, bereits<br />
am 18.2.2013 zum Abendessen begrüßen zu können.<br />
Wir freuen uns auf Sie.<br />
Weitere Informationen und Anmeldung<br />
V E R L A G S G R U P P E<br />
W I E D E R S P A H N<br />
mit MixedMedia Konzepts<br />
Biebricher Allee 11 b<br />
65187 Wiesbaden<br />
Tel.: 0611/98 12 92-0<br />
Fax: 0611/80 12 52<br />
kontakt@verlagsgruppewiederspahn.de<br />
www.verlagsgruppewiederspahn.de<br />
www.mixedmedia-konzepts.de
Aktuell ]<br />
36]<br />
Neue Veranstaltungsreihe<br />
Auf dem Programm von »Stahlbau vor Ort«,<br />
einer Veranstaltungsreihe der Verlagsgruppe<br />
Wiederspahn, die in Kooperation<br />
mit verschiedenen Partnern durchgeführt<br />
wird, stand am 6. September eine Besichtigung<br />
der Sanierungsmaßnahmen am<br />
Wiesbadener Hauptbahnhof. Eingeladen<br />
hatten dementsprechend die Verlagsgruppe<br />
Wiederspahn mit MixedMedia Konzepts<br />
und der Architekten- und Ingenieurverein<br />
Wiesbaden e.V. (AIV) sowie Eiffel Deutschland<br />
Stahltechnologie GmbH und Ed. Züblin<br />
AG. Diese beiden großen Bauunternehmen<br />
bilden hier seit zwei Jahren eine Arbeitsgemeinschaft,<br />
deren Aufgabenspektrum<br />
nicht nur die Erneuerung des Hallendaches<br />
über den Gleisanlagen beinhaltet, sondern<br />
auch die Teilertüchtigung der Stahltragkonstruktion<br />
und die Instandsetzung von<br />
Natursteinfassaden und Verglasungen der<br />
Bahnsteighalle umfasst, wobei die Belange<br />
des Denkmalschutzes stets zu berücksichtigen<br />
waren.<br />
Instandsetzung der Gleishalle<br />
Treffpunkt war der Service-Point in der<br />
Bahnsteighalle, an dem sich knapp 30<br />
interessierte Teilnehmer einfanden und<br />
von Dipl.-Ing. Michael Wiederspahn, Chefredakteur<br />
der Verlagsgruppe Wiederspahn<br />
und AIV-Wiesbaden-Vorstandsmitglied,<br />
begrüßt wurden. Dipl.-Ing. Gabriele Merwar<br />
von der DB Projektbau GmbH, die den in<br />
Nahperspektive: Ertüchtigung der Dachkonstruktion<br />
© Sabine Meyer/Verlagsgruppe Wiederspahn<br />
Sanierung des Wiesbadener Hauptbahnhofs<br />
»Stahlbau vor Ort« mit einer Baustellenbesichtigung<br />
DB-Projektleiterin Gabriele Merwar mit erster Besuchergruppe<br />
© Hansgeorg Jekat/AIV Wiesbaden<br />
zwei Gruppen aufgeteilten Besuchertrupp<br />
danach anführte, verkündete gleich zu<br />
Beginn voller Stolz, dass mit Abschluss<br />
der Bauarbeiten bereits ein Jahr früher<br />
als geplant zu rechnen sei, also schon<br />
Ende 2013. Insgesamt werden dann 1.400 t<br />
Stahl verbaut sein – nachzulesen auch in<br />
einem ausführlichen Fachaufsatz über die<br />
»Sanierung des Wiesbadener Hauptbahnhofs«,<br />
der in Ausgabe 1∙2012 der Stahlbau-<br />
Nachrichten veröffentlicht und hier in<br />
Kopie an alle Anwesenden verteilt<br />
wurde.<br />
Der Wiesbadener Hauptbahnhof hat eine<br />
fünfschiffige Gleishalle von 200 m Länge<br />
und 99 m Breite. Zunächst sanierte man<br />
beide Außenwände der Gleishalle und<br />
befreite die 72 Stützpfeiler vom Rost.<br />
Nachdem diese ausgebessert, sie zum Teil<br />
mit neuen »Betonfüßen« und einem neuen<br />
Korrosionsschutzanstrich versehen waren,<br />
Blick vom Außengerüst auf fertiggestellte Bauabschnitte<br />
© Sabine Meyer/Verlagsgruppe Wiederspahn<br />
wandte man sich den Dächern zu. Deren<br />
Erneuerung erfolgt nun seit einiger Zeit,<br />
und zwar abschnittsweise und bei laufendem<br />
Bahnbetrieb sowie mit Hilfe einer<br />
temporären Konstruktion, für die Peri-<br />
Plattformen gewählt wurden: Sie dienen<br />
als ebenso effektive wie flexible Montagebühne<br />
und erfüllen zugleich die Funktion<br />
eines Schutzdaches, das eine Länge von<br />
über 190 m und Spannweiten zwischen<br />
7,50 m und 12,50 m aufweist. Um es umsetzen<br />
zu können, werden fahrbare Einheiten<br />
verwendet, die sich per Hand rangieren<br />
lassen. Insgesamt handelt es sich dabei<br />
um 66 Plattformen mit 3 m Standardbreite,<br />
die auf Rollenböcken von einem Gleisabschnitt<br />
zum nächsten »wandern«.<br />
Genietete Stahlbögen mit Zugbändern<br />
sind die Basis der Dachstruktur, darüber<br />
hinaus gibt es in den Zwischenauflagern<br />
Stahlstützen aus genieteten Stahlblechen.<br />
(Einsatzbereite) Bühne für die Fassadenmontage<br />
© Sabine Meyer/Verlagsgruppe Wiederspahn<br />
[<strong>Umrisse</strong>]
[<strong>Umrisse</strong>]<br />
In allen fünf Gleishallen finden sich zudem<br />
auf dem Bogentragwerk und damit in der<br />
Dachfläche sogenannte Laternen als aufgeständerte<br />
Oberlichter, die eine neue<br />
Verglasung erhielten bzw. noch erhalten.<br />
Vollständig zu ersetzen war hingegen die<br />
schadhafte Dachverkleidung: Als Innenhaut<br />
wählte man ein feingliedriges Trapezblech<br />
und als Deckschale Aluminiumstehfalzblechtafeln.<br />
Entfernt wurden bei<br />
den bereits sanierten Abschnitten auch<br />
die alten Pfetten und Dachverbände, wobei<br />
sich die neu eingebauten Profile an der<br />
ursprünglichen Form orientieren.<br />
Vergleicht man die dunkle Holzverkleidung<br />
der bisher unsanierten Abschnitte mit den<br />
hellen, zweischaligen Blechdächern, so<br />
hat der Wiesbadener Hauptbahnhof schon<br />
jetzt an Attraktivität und Transparenz<br />
gewonnen.<br />
Konstruktive Zusammenarbeit<br />
Bevor wir über eine komfortable Bautreppe<br />
aus Aluminium auf die Montagebühne<br />
stiegen, erfrischten wir uns mit<br />
Kaltgetränken, die von den Firmen Züblin<br />
und Eiffel bereitgestellt wurden. Die<br />
Fachleute vor Ort, insbesondere Gabriele<br />
Merwar und Tindaro Salvia, der für die<br />
Bahnhofssanierung verantwortliche Bauund<br />
Projektleiter von Züblin, beantworteten<br />
hier alle Fragen bereitwillig und ausführlich.<br />
Die DB-Projektleiterin lobte in dem<br />
Zusammenhang auch die reibungslose<br />
und zuverlässige Zusammenarbeit mit<br />
den Baufirmen; die räumliche Nähe zum<br />
Ingenieurbüro Weihermüller + Vogel, das<br />
unweit des Hauptbahnhofes ansässig ist,<br />
habe sich dabei ebenfalls als großer<br />
Vorteil erwiesen.<br />
Unser Rundgang führte uns zum Abschluss<br />
nach draußen: Links neben dem Bahnhofsgebäude<br />
bekamen wir einen kleinen<br />
Instandsetzung von Natursteinfassaden und gesamter Verglasung<br />
© Sabine Meyer/Verlagsgruppe Wiederspahn<br />
Erneuerung von Stahlbögen und Zugbändern<br />
© Sabine Meyer/Verlagsgruppe Wiederspahn<br />
Eindruck davon, welche logistischen<br />
Anstrengungen notwendig sind, um auf<br />
engem Platz die einzelnen Bauteile passgenau<br />
für die Weiterverarbeitung bzw.<br />
die Montage vorzubereiten, sie kurzfristig<br />
zwischenzulagern und sie dann mittels<br />
Kränen über oftmals größere Entfernungen<br />
an den jeweiligen »Einsatzort«<br />
zu befördern.<br />
Gestaltung des Vorplatzes<br />
Nicht nur das Bauwerksinnere, sondern<br />
auch die Flächen vor und neben dem<br />
Gebäude umfasste unser Besichtigungsprogramm.AIV-Wiesbaden-Vorstandsmitglied<br />
Dipl.-Ing. Petra Bittkau von den<br />
Landschaftsarchitekten Bittkau ∙ Bartfelder<br />
+ Ingenieure, die bei der Umgestaltung<br />
des Bahnhofsvorplatzes die Künstlerische<br />
Oberleitung innehatten, erläuterte uns<br />
anhand von Planunterlagen das langwierige<br />
Procedere, das der Neukonzeption<br />
dieser Außenanlage, die zeitgleich mit<br />
dem Einkaufszentrum Lilien-Carré der<br />
Öffentlichkeit übergeben wurde,<br />
vorausgegangen war.<br />
Ziel war es, den Bahnhofsvorplatz und<br />
das damals neu errichtete Lilien-Carré als<br />
Bauensemble zu betrachten. Der Boden<br />
besteht nun aus Platten unterschiedlicher<br />
Größe, die sich dank CAD problemlos<br />
Anschluss mittels Nieten und Schrauben<br />
© Sabine Meyer/Verlagsgruppe Wiederspahn<br />
anordnen ließen, wobei jede von ihnen<br />
18 cm dick ist und hierfür nummeriert<br />
werden musste. Ihre Verlegung war sehr<br />
aufwendig und erforderte den Einsatz<br />
von jeweils zwei Personen: Eine hielt den<br />
Plan und nannte die Nummer der einzubringenden<br />
Platte, während die andere<br />
deren eigentliche Verlegung mit Hilfe einer<br />
Maschine übernahm.<br />
Abschließende Informationen in der Haupthalle<br />
© Hansgeorg Jekat/AIV Wiesbaden<br />
Für ein lichtes Grün sorgen hingegen fünf<br />
Linden. Ansonsten war man mit der Begrünung<br />
ein wenig sparsam, im Vordergrund<br />
standen schließlich auch die Zugangswege<br />
für die Bahnreisenden und die<br />
optische Anknüpfung an das Umfeld.<br />
Akzente setzen auf dieser Fläche zudem<br />
einige Koffer, die täuschend echt wirken.<br />
Keineswegs vorübergehend abgestellt,<br />
sondern fest verankert, handelt es sich<br />
bei ihnen um gusseiserne Kunstkoffer,<br />
die nicht umsonst »Heavy Luggage«<br />
heißen. Gestaltet hat sie Andreas von<br />
Weizsäcker, und zwar ursprünglich für<br />
den Wiesbadener Kunstsommer 2004.<br />
Gabriele Staupe M.A.,<br />
Wiesbaden<br />
[ Aktuell<br />
[37
[<strong>Umrisse</strong>]<br />
Flughafen Berlin Brandenburg<br />
Modernste Brandschutztore und Türen von Jansen<br />
Der erste Spatenstich für die derzeit größte<br />
Flughafenbaustelle in Europa und eines der<br />
größten in Realisierung befindlichen Verkehrsinfrastrukturprojekte<br />
Deutschlands<br />
erfolgte im September 2006. Der Flughafen<br />
Berlin Brandenburg (BBI) als künftiges<br />
Entree der Stadt beeindruckt dementsprechend<br />
mit gigantischen Dimensionen<br />
und bietet Kapazitäten für anhaltendes<br />
Wachstum.<br />
Sicherheit und Brandschutz stehen bei<br />
derart großen Komplexen mit einem so<br />
hohen Personalaufkommen an erster<br />
Stelle. Als ein führender Anbieter für Feuerschutztore,<br />
innovative Sonderlösungen<br />
und Spezialanfertigungen erhielt daher<br />
die Jansen Brandschutz GmbH & Co. KG,<br />
Surwold, den Auftrag, Türen und Tore zu<br />
fertigen. Gleich zwei Baustellen befanden<br />
sich für Jansen auf dem Gelände des<br />
neuen Airports: Für das Gebäude der<br />
Bodenverkehrsdienste wurden 170 Stahlblech-,<br />
120 Rohrrahmen- und vier Zellentüren,<br />
Brandschutzklappen sowie ein<br />
Schiebetor T90/EI90 einflügelig und ein<br />
Schiebetor T90/EI90 zweiflüglig produziert,<br />
während bei dem Gebäude der Sicherheitsdienste<br />
zwei Sektionaltore und ein<br />
Hubtor T90/EI90 zur Ausführung kamen.<br />
Jansen Brandschutztüren nach DIN 4102<br />
bestehen aus thermisch getrennten Stahlprofilen<br />
mit einer Bautiefe von 60 mm und<br />
umfassen ein komplettes (Profil-)System<br />
mit Beschlägen und Zubehör für flächenbündige<br />
ein- und zweiflügelige Brandschutztüren,<br />
-verglasungen und Türen in<br />
Glaswänden. Ihre Konstruktion zeichnet<br />
sich durch schmale Profilansichten bei<br />
größtmöglichem Glasanteil aus und erfüllt<br />
höchste Anforderungen an die technische<br />
Funktionalität und an extreme Dauerbeanspruchung.<br />
Die Ausstattung des Flughafens<br />
Berlin Brandenburg erfolgte mit<br />
T30-RS- und T90-RS-Türen.<br />
Schiebetore von Jansen können sowohl<br />
als T30/EI30 als auch als T90/EI90 mit<br />
Rauchschutz kombiniert werden. Sie sind<br />
als ein- und zweiflügelige Schiebe- und als<br />
Teleskopschiebetore sowie mit vertikalen<br />
und horizontalen Nischenklappen erhältlich,<br />
die für unsichtbaren Rauchschutz<br />
sorgen. Die Tore bestehen aus Edelstahl,<br />
die Verglasung ist in runder oder eckiger<br />
Ausführung möglich. Alle Sektional- und<br />
Gebäude der Bodenverkehrsdienste<br />
© Jansen Brandschutz GmbH & Co. KG<br />
Türen und Tore mit Verglasung<br />
© Jansen Brandschutz GmbH & Co. KG<br />
Hubtore von Jansen Brandschutz lassen<br />
sich durch diverse, frei einstellbare Parameter<br />
an der Steuerung wie Standard-<br />
Sektionaltore betreiben. Und: Durch eine<br />
Batteriepufferung wird das Tor bei bauseitigem<br />
Stromausfall für mindestens 4 h<br />
in vorhandener Stellung gehalten, die<br />
Brandfallsteuerung und sämtliche Sicherheitseinrichtungen<br />
bleiben weiterhin aktiv.<br />
Neben dem Flughafen BBI wurden in den<br />
letzten Jahren noch andere nationale und<br />
internationale Airports, zum Beispiel<br />
Düsseldorf, Frankfurt am Main und Zürich,<br />
mit Produkten von Jansen Brandschutz<br />
ausgestattet.<br />
www.jansentore.com<br />
[ Special<br />
[39
Special ]<br />
40]<br />
Auf dem Areal des Flughafens Frankfurt<br />
ist die Lamilux Heinrich Strunz GmbH, Hersteller<br />
hochwertiger Tageslichtsysteme,<br />
RWA-Anlagen und Gebäudesteuerungstechnologien,<br />
immer wieder in große<br />
Projekte eingebunden. So wurden zum<br />
Beispiel für die A-380-Wartungshalle der<br />
Lufthansa mehr als 600 m Lichtbänder<br />
mit 120 integrierten Rauch- und Wärmeabzugsgeräten<br />
für die kombinierte RWAund<br />
Lüftungsfunktion inklusive der Steuerungstechnik<br />
konstruiert und montiert.<br />
Und beim Neubau des Flugsteigs A-Plus<br />
erfolgten die konzeptionelle und technische<br />
Realisierung der Ansteuerung und<br />
Automation des Rauch- und Wärmeabzugs<br />
sowie der Zulufteinrichtungen.<br />
Mit viel Glas in Dach und Fassade entworfen,<br />
bietet der von der Fraport AG errichtete,<br />
790 m lange Flugsteig A-Plus Parkpositionen<br />
für sieben Großraumflugzeuge.<br />
In den Händen von Lamilux lagen hier Vorprojektierung,<br />
Konzepterstellung sowie<br />
Umsetzung und Installation der Steuerungstechnologien<br />
für den Rauch- und<br />
Wärmeabzug (RWA) sowie der natürlichen<br />
Be- und Entlüftung: Über sieben separate<br />
Einheiten werden in den Andocksteigen 38<br />
RWA-Klappen in den Dächern angesteuert.<br />
Mehr als 100 RWA-Flügel befinden sich<br />
im Dach des Flugsteigs, der »Wurzel« des<br />
Baus, angesteuert von 14 Einheiten. Für die<br />
Umsetzung der Brandmatrix hat Lamilux<br />
drei elektronische, frei programmierbare<br />
und miteinander vernetzte Zentralen konzipiert,<br />
die sich jederzeit um weitere Steuerungs-<br />
und Automationsparameter ergänzen<br />
lassen. Darüber hinaus sind sie über<br />
Wartungshalle für den A 380<br />
© Lamilux Heinrich Strunz GmbH<br />
Flughafen Frankfurt am Main<br />
Komplexe RWA-Steuerungstechnologien von Lamilux<br />
Neubau des Flugsteigs A-Plus<br />
© Lamilux Heinrich Strunz GmbH<br />
ISP-Schnittstellen digital an die Gebäudeleittechnik<br />
des Flugsteigs angebunden.<br />
In der Wartungshalle für den A 380 stammt<br />
die komplette Steuerung der RWA-Anlagen<br />
und der natürlichen Be- und Entlüftung<br />
ebenfalls von Lamilux. Dabei übernahm<br />
der Hersteller Konzeption und Installation<br />
der RWA-Steuerungstechnik und der pneumatischen<br />
Antriebseinheiten für die 120<br />
Rauch- und Wärmeabzugsgeräte in den<br />
Lichtbändern. Das ausgeführte System<br />
besteht in seiner Basis aus zwei Gruppenschaltschränken<br />
für den pneumatischen<br />
Betrieb der RWA-Anlagen, ausgelegt für<br />
die Koordination von 10 und 16 Schaltgruppen:<br />
Von diesen Schränken wird<br />
die Druckluft zu den 120 pneumatischen<br />
Tandemantrieben für die RWA- und Lüftungsflügel<br />
geleitet. Ein an die pneumatische<br />
Steuerung angebundenes elektro-<br />
Steuerungseinheit …<br />
© Lamilux Heinrich Strunz GmbH<br />
nisches System »organisiert« die Schließfolgeregelung<br />
der Klappen im Brandfall<br />
und überwacht durch die Vernetzung<br />
mit der Gebäudeleittechnik die gesamte<br />
RWA-Struktur.<br />
www.lamilux.de<br />
Lichtbänder mit Klappensystemen<br />
© Lamilux Heinrich Strunz GmbH<br />
[<strong>Umrisse</strong>]
[<strong>Umrisse</strong>]<br />
Expertenwissen zum Brandschutz<br />
Informationsplattform von hhpberlin<br />
In kleinen, elitären Grüppchen hochspannende<br />
Ideen aushecken? Das war gestern.<br />
Denn: Ingenieure, Forscher, Entwickler,<br />
Prüfer und Behörden der Brandschutzbranche<br />
können ab sofort eine neue Plattform<br />
im Internet nutzen, um alle relevanten<br />
Themen fachspezifisch zu kommunizieren.<br />
»ShareIdeas« ist dabei auf die speziellen<br />
brandschutztechnischen Fragestellungen<br />
zugeschnitten und eignet sich sowohl für<br />
Einzelpersonen als auch für Organisationen,<br />
die sich national oder international<br />
vernetzen und gemeinsam mit anderen<br />
Experten kreative Ideen weiterentwickeln<br />
wollen.<br />
Ausgedacht haben sich diese Plattform<br />
Karsten Foth und Stefan Truthän, beide<br />
geschäftsführende Gesellschafter der<br />
weltweit tätigen hhpberlin Ingenieurgesellschaft<br />
für Brandschutz mbH, wobei das<br />
Sicherheit für Stahl- und Holzkonstruktionen<br />
Zertifizierte Brandschutzbeschichtungen von Rudolf Hensel<br />
Brandschutzbeschichtungen der Rudolf<br />
Hensel GmbH sind seit kurzem nach den<br />
Kriterien des Leadership in Energy and<br />
Environmental Design (LEED) als Produkte<br />
für ökologisches Bauen klassifiziert.<br />
Über dieses Gütesiegel verfügen nun insbesondere<br />
die Stahlbrandschutzsysteme<br />
Hensotherm ® 410 KS und Hensotherm ®<br />
420 KS, die nach europäischer Norm für<br />
R30/R60 und R90/R120 zugelassen sind.<br />
Sie bestehen aus einer Grundierung,<br />
den beiden »eigentlichen« Brandschutzbeschichtungen<br />
sowie einem Decklack im<br />
gewünschten Farbton. Alle Komponenten<br />
haben eine Rezeptur auf Wasserbasis.<br />
Das transparente Holzbrandschutzsystem<br />
Hensotherm ® 1 KS innen wurde ebenfalls<br />
nach LEED als ökologischer Baustoff<br />
anerkannt: Sein VOC-Gehalt ist geringer<br />
als 1 %, der zugehörige Schutzlack aromatenfrei.<br />
Hensomastik ® 5 KS wiederum<br />
ist lösemittel- und halogenfrei. Da es<br />
sich zudem durch Witterungsbeständig-<br />
Modell von ShareIdeas unter dem Dach<br />
der Inspirit Beraten + Prüfen GmbH entstanden<br />
ist. »Unser Anliegen war es,<br />
einen speziellen Raum für den vorbeugenden,<br />
aber auch den abwehrenden<br />
Brandschutz zu schaffen, um gemeinsam<br />
an einem Strang zu ziehen. Ohne Profitund<br />
Konkurrenzdenken soll hier miteinander<br />
entwickelt und der Brandschutz<br />
vorangebracht werden«, so Foth. Ebenjenen<br />
Raum im Virtuellen zu entdecken<br />
gilt wiederum als Stärke von Truthän. Der<br />
Name Inspirit ist zudem Programm, da die<br />
Firmenphilosophie vorsieht, mit anderen<br />
Unternehmern in einen anregenden Dialog<br />
zu treten und visionäre Ideen auf den Weg<br />
zu bringen.<br />
www.shareIdeas.de<br />
www.hhpberlin.de<br />
Ökologie als Kriterium<br />
© Rudolf Hensel GmbH<br />
keit auszeichnet, wird es für Kabelbrandschutz,<br />
Kabelbandagen und den<br />
Abschottungsbau auch im Außenbereich<br />
eingesetzt.<br />
www.rudolf-hensel.de<br />
CI-CONTROL<br />
LAMILUX CI-Control<br />
RWA-Anlagen und intelligente<br />
Steuerungstechnik für sichere<br />
und energieeffiziente Gebäudehüllen<br />
Planen – Vernetzen – Automatisieren<br />
Gebäudesicherheit<br />
Sicherer vorbeugender Brandschutz<br />
mit RWA-Anlagen und LAMILUX<br />
Steuerungstechnologien<br />
Gebäudekomfort<br />
Optimierung des Gebäudeklimas durch<br />
Steuerung der natürlichen Be- und<br />
Entlüftung und des Sonnenschutzes<br />
Gebäudedynamik<br />
Energieeffizient abgestimmte Vernetzung<br />
aller Steuerungen und Automationen mit<br />
der GLT für eine optimierte Energiebilanz<br />
Besuchen Sie uns auf der<br />
BAU 2013 in München<br />
Halle C1 | Stand 320<br />
Lichtkuppeln . Lichtbänder . Glasdächer<br />
RWA-Steuerungstechnik . Gebäudeautomation<br />
LAMILUX Heinrich Strunz GmbH<br />
Postfach 15 40 . 95105 Rehau<br />
Tel.: 0 92 83/5 95-0 . Fax: 0 92 83/5 95-2 90<br />
information@lamilux.de . www.lamilux.de
Special ]<br />
42]<br />
Die Ertüchtigung der sogenannten U-Boot-<br />
Halle mit ihrem imposanten Stahltragwerk<br />
ist eines der größten Denkmalschutzprojekte<br />
der Stadt Hannover der letzten Jahre.<br />
Seit 2010 die Filiale einer Fahrradvertriebskette<br />
beherbergend, musste sie zuvor<br />
entsprechend saniert werden, wobei es<br />
insbesondere die Forderung nach einer<br />
brandschutztechnischen Ertüchtigung der<br />
massiven Stahlstützen in die Feuerwiderstandsklasse<br />
F 30 zu erfüllen galt. Verwendung<br />
fand hier nun das umweltfreundliche<br />
Brandschutzsystem Pyroplast ® -ST 100,<br />
mit dem die geplanten Maßnahmen in kürzester<br />
Zeit erfolgen konnten. Und auch bei<br />
einer weiteren Umnutzung des Gebäudes<br />
ließe sich die Feuerwiderstandsklasse<br />
ohne Probleme erhöhen, denn Pyroplast ® -<br />
ST 100 ist in Deutschland das einzige<br />
wasserbasierte Brandschutzsystem mit<br />
bauaufsichtlicher Zulassung für F 30,<br />
F 60 und F 90.<br />
Für den mehrgeschossigen Wohnungsbau<br />
bieten sich insbesondere die massiven<br />
Mauerziegel Unipor WS07 Coriso und Unipor<br />
WS09 Coriso an, denn beide sind mit<br />
einer mineralischen Dämmstoff-Füllung<br />
aus natürlichem Basaltgestein versehen –<br />
und sind nun sogar als brandwandgeeignet<br />
zugelassen.<br />
Erfüllung aller Feuerwiderstandsklassen<br />
Neues Stahlbrandschutzsystem von Rütgers Organics<br />
Anbringen der Bandage<br />
© Rütgers Organics GmbH<br />
Darüber hinaus dient es als Grundlage für<br />
die neuartige Pyroplast ® -ST-100-Bandage,<br />
die sich bereits bei zahlreichen Projekten<br />
als perfekte Lösung für den Stahlbrandschutz<br />
bei geschlossenen Profilen in den<br />
Feuerwiderstandsklassen F 60 und F 90<br />
erwiesen hat: Dieses Konzept verbindet<br />
Die mit ihnen errichteten Wände haben<br />
also nachweislich die Fähigkeit, Brände<br />
auf bestimmte Abschnitte zu begrenzen,<br />
und können damit ein Übergreifen der<br />
Flammen auf andere Gebäude oder -teile<br />
verhindern. Dazu muss das Material aber<br />
nicht nur feuerbeständig sein, sondern<br />
zugleich einer mechanischen Stoßbeanspruchung<br />
widerstehen: Während des<br />
Prüfverfahrens hielten die Referenzwände<br />
daher neben einer 90-min-Brandbeanspruchung<br />
auch dem dreimaligen Aufprall<br />
eines 200 kg schweren Bleischrotsackes<br />
stand.<br />
www.unipor.de<br />
Oberfläche nach Fertigstellung<br />
© Rütgers Organics GmbH<br />
die Vorteile der einfachen und schnellen<br />
Verarbeitung einer Bandage mit den<br />
herausragenden Eigenschaften des<br />
wasserbasierte Dämmschichtbildners<br />
Pyroplast ® -ST 100.<br />
www.pyroplast.de<br />
Zulassung als Brandwandelemente<br />
Massive Mauerziegel mit Füllung von Unipor<br />
Basaltgestein im Inneren<br />
© Unipor-Ziegel Marketing GmbH<br />
[<strong>Umrisse</strong>]
[<strong>Umrisse</strong>]<br />
Wandelemente aus Aluminium<br />
Umfassende Systemplattform von Schüco<br />
Mit Schüco-Lösungen für den Brandschutz<br />
lassen sich komplexe Anforderungen eines<br />
modernen Gebäudekonzeptes funktional,<br />
ästhetisch und effizient realisieren. So<br />
liegen wesentliche Einsatzbereiche des<br />
Brandschutzsystems ADS 80 FR 30 in der<br />
transparenten Ausgestaltung von Fluchtund<br />
Rettungswegen sowie der brandschutztechnisch<br />
wirksamen Raumabtrennung<br />
mit großflächig verglasten Konstruktionen<br />
aus Aluminium.<br />
Konstruktion mit Zulassung<br />
© Schüco International KG<br />
Das System ist einschließlich Beschläge<br />
komplett bauaufsichtlich zugelassen<br />
und erfüllt die Feuerwiderstandsklassen<br />
T30/F30/G30 nach DIN 4102 sowie EI30/<br />
EW30 nach EN 1364/1634 – überwiegend<br />
ohne den Einsatz von Brandschutzisolatoren.<br />
Durch die Bautiefe von 80 mm wird<br />
zudem eine enorme Profilstabilität erreicht,<br />
so dass die Ausbildung großer Flügelhöhen<br />
mit einem lichten Durchgangsmaß von<br />
2.988 mm möglich ist. Während aber die<br />
schlanken Profilansichten ein ästhetisches<br />
Kriterium darstellen, bedeutet der Verzicht<br />
auf die bisher eingebrachten Isolatoren<br />
eine deutliche Reduzierung der Fertigungszeiten.<br />
Eine Innovation mit spürbar positivem<br />
Einfluss auf die Montage resultiert<br />
aus der Option, statt der sonst üblichen<br />
Mineralwolle A1 den speziellen Schüco-<br />
Brandschutzschaum 288121 einsetzen zu<br />
können.<br />
Ästhetik plus Brandschutz<br />
© Schüco International KG<br />
Mit dieser hochstabilen Aluminiumkonstruktion<br />
lassen sich daher auch fließende<br />
Übergänge vom Brandschutz- in den<br />
Standardbereich sowie an Rauchschutztürsysteme<br />
optisch elegant realisieren.<br />
www.schueco.com<br />
Hochisolierter Brandschutz<br />
mit VISS Fire<br />
Hochisolierte Stahl-Brandschutzfassaden G30 mit<br />
VISS Fire. Das Stahl-Brandschutzsystem VISS Fire<br />
deckt auch Dreischeiben-Isoliergläser mit einem<br />
Feuerwiderstand G30 zulassungskonform ab. Somit<br />
werden die geforderten Ucw-Werte erreicht und die<br />
Energieeinsparverordnung eingehalten.<br />
www.schueco.de<br />
Grüne Technologie<br />
für den Blauen Planeten<br />
Saubere Energie aus<br />
Solar und Fenstern<br />
[ Special<br />
[43
Immobilienmarkt ]<br />
44]<br />
Seit 2010 setzt die Hauptverwaltung des<br />
Unternehmens Werner & Mertz, bekannt<br />
durch seine Marken Erdal und Frosch,<br />
Maßstäbe für die Industrie, und zwar als<br />
sogenanntes Energie-Plus-Haus: Das<br />
Gebäude verfügt über Windkraftrotoren<br />
und Photovoltaikanlagen auf dem Dach<br />
und erzeugt mit ihnen sowie mittels Geothermie<br />
mehr Energie, als es verbraucht.<br />
Und jetzt hat es mit »LEED Platinum« eine<br />
der anspruchsvollsten Nachhaltigkeitszertifizierungen<br />
erhalten – als bisher einzige<br />
Industrieverwaltung in Deutschland. Bauherr<br />
Reinhard Schneider: »Um dieses<br />
außerordentliche Ergebnis zu erzielen,<br />
sind wir ähnlich vorgegangen wie bei<br />
unserer Marke Frosch: Statt hohe Summen<br />
in die absolute Perfektionierung einer<br />
einzelnen guten Eigenschaft zu investieren,<br />
achten wir darauf, möglichst viele<br />
ökologische Aspekte und Elemente der<br />
Nachhaltigkeit voranzutreiben. In Summe<br />
entsteht so ein herausragendes Gesamtresultat.«<br />
Das neue Karstadt-Shop-Konzept »K Town«<br />
kam Ende September in den Genuss gleich<br />
zweier Auszeichnungen, die von dem<br />
Fachmagazin »Retail Week« verliehen<br />
wurden: In den Kategorien »International<br />
Store of the Year« und »International<br />
Department Store of the Year« setzte sich<br />
Karstadt gegen internationale Handelsgrößen<br />
wie Selfridges, John Lewis, Marks<br />
and Spencer und Topshop durch. »Diese<br />
Auszeichnung macht uns sehr stolz, und<br />
es ist eine enorme Bestätigung, dass<br />
wir mit unserem neuen, jungen, lifestyleorientierten<br />
Konzept K Town auf dem richtigen<br />
Weg sind«, so Andrew Jennings,<br />
CEO von Karstadt.<br />
Energie-Plus-Hauptverwaltung in Mainz<br />
Nachhaltigkeitszertifikat an Werner & Mertz<br />
Bürogebäude mit Anspruch<br />
© Werner & Mertz GmbH<br />
Die Innenausstattung trägt dem Nachhaltigkeitsgedanken<br />
ebenfalls Rechnung,<br />
indem das Foyer über ein Wasserbecken<br />
und eine »grüne Wand« verfügt, die mit<br />
2.350 Pflanzen bestückt ist. Beides zusammen<br />
erhöht die Luftfeuchtigkeit, so dass<br />
eine optimal »gefühlte« Raumtemperatur<br />
Preisverleihung in London<br />
© Karstadt Warenhaus GmbH<br />
Nach dem Erfolg des Pilotprojekts in<br />
Göttingen wurde vor kurzem ein zweiter<br />
K-Town-Store in Köln eröffnet. Das neue<br />
Shop-Konzept ist ein wichtiger Teil der<br />
Strategie »Karstadt 2015«, indem es attraktive<br />
Trendmarken im Bereich Fashion,<br />
mit geringerem Heizaufwand realisiert<br />
wird. Im Foyer befinden sich zudem sieben<br />
Bäume, die die Forstwirtschaft wegen<br />
ihres Schiefwuchses ansonsten zu<br />
Brennholz verarbeitet hätte.<br />
www.werner-mertz.de<br />
Warenhaus des Jahres<br />
Zwei Auszeichnungen für Karstadt<br />
Schuhe und Accessoires mit einer zeitgemäßen<br />
Atmosphäre verbindet und so<br />
weiter zur Modernisierung und Differenzierung<br />
von Karstadt beiträgt.<br />
www.karstadt.de<br />
[<strong>Umrisse</strong>]
[<strong>Umrisse</strong>]<br />
(Erneuertes) Salomonstift in Leipzig<br />
Wohnanlagensanierung durch Thamm & Partner<br />
Das historische Salomonstift, in Leipzig nahe dem südlichen Teil<br />
des sogenannten Lene-Voigt-Parks gelegen, wird derzeit von<br />
Thamm & Partner saniert. In drei Etappen entstehen hier in sieben<br />
Gebäuden auf einer Grundstücksfläche von 4.170 m² bis 2014<br />
insgesamt 109 Wohn- und sechs Gewerbeeinheiten.<br />
Das Salomonstift ist in die Denkmalliste der Stadt eingetragen<br />
und umfasst insgesamt sieben Häuser, die über Klinkerfassaden<br />
verfügen und um einen großen, begrünten Innenhof angeordnet<br />
sind.<br />
»Das Salomonstift ist ein wichtiger historischer Gebäudekomplex<br />
in Leipzig«, so Angela Thamm. »Unser Anspruch sind daher eine<br />
wertvolle Sanierung und Modernisierung aller Gebäude.« Dazu<br />
gehören insbesondere Maßnahmen zur Wärmedämmung, der<br />
Austausch von Türen und Fenstern, der Einbau einer modernen<br />
Gaszentralheizungsanlage sowie die Erneuerung aller Sanitäranlagen<br />
und der Elektroinstallation.<br />
Die Wohnanlage wurde aufgrund einer testamentarischen<br />
Verfügung von 1876 in den Jahren 1890–1892 und 1899 von der<br />
Salomonstiftung errichtet. Die Häuser tragen die Namen der<br />
Stifterin Julie Salomon und ihres Mannes Julius sowie die ihrer<br />
beiden Töchter Hedwig Holstein und Elisabeth Seeburg.<br />
Als Architekt zeichnete der bekannte Baurat Arwed Rossbach<br />
verantwortlich, der ehedem das Stadtbild Leipzigs wesentlich<br />
prägte.<br />
www.thammimmobilien.de<br />
Künftiges Erscheinungsbild des Ensembles<br />
© Thamm & Partner GmbH<br />
<br />
[45
Produkte und Projekte ]<br />
46]<br />
Mit seiner aerodynamischen Form wirkt<br />
dieses Bauwerk wie eine Kreuzung aus<br />
Ozeanliner und modernem Schnellzug und<br />
verweist so auf sein Umfeld: »The Squaire«<br />
ist ja schließlich mehr als ein Fernbahnhof<br />
mit Anbindung zum Flughafen, denn auf<br />
insgesamt 140.000 m² sind hier neben Büroflächen<br />
zwei Hotels, Restaurants und<br />
zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten sowie<br />
Wellnesseinrichtungen untergebracht.<br />
Das Innere des Gebäudes wird durch<br />
Atrien in mehrere Abschnitte untergliedert,<br />
die mehrere Funktionen aufweisen.<br />
So dienen sie zum Beispiel als Klimapuffer<br />
Transparenz auf allen Ebenen<br />
© Hörmann KG<br />
und werden zudem ressourcenschonend<br />
über eine kombinierte Fußbodenheizung<br />
und -kühlung temperiert. Darüber hinaus<br />
sorgen sie für die natürliche Beleuchtung<br />
der innenliegenden Büros, was wiederum<br />
die Anforderung beinhaltete, auch möglichst<br />
viel Licht in die angrenzenden Flure<br />
The Squaire am Frankfurter Flughafen<br />
Großflächig verglaste Schiebetüren von Hörmann<br />
Multifunktionsgebäude in Stromlinienform<br />
© Hörmann KG<br />
einfallen zu lassen. JSK Architekten wählten<br />
daher für fast alle Bereiche entsprechende<br />
Durchgänge von Hörmann. Insgesamt<br />
1.500 Elemente lieferte der Hersteller,<br />
wobei hauptsächlich hochwertige, großflächig<br />
verglaste T30-Aluminium-Rohrrahmenelemente<br />
zum Einsatz kamen,<br />
da sie die gewünschte Transparenz zu<br />
gewährleisten vermögen.<br />
Atrien mit Verteilerfunktion<br />
© Hörmann KG<br />
Im Bauteil eins, wo Anfang des Jahres die<br />
Unternehmensberatung KPMG eingezogen<br />
ist, finden sich sogar besonders elegante<br />
Lösungen: die T30-Automatikschiebetüren<br />
von Hörmann und damit die bislang einzigen<br />
Brandschutz-Automatikschiebetüren<br />
mit bauaufsichtlicher Zulassung am<br />
Markt.<br />
www.hoermann.de<br />
[<strong>Umrisse</strong>]
Frankfurt Airport Center<br />
»Glänzendes« Informationsterminal dank Schott<br />
Ein außergewöhnliches Design mit robuster<br />
Oberfläche und die Integration von<br />
Monitoren mit und ohne Touchscreens<br />
waren die Hauptanforderungen an das<br />
Informationsterminal im Frankfurter Airport<br />
Center, einem Büro- und Konferenzzentrum<br />
am gleichnamigen Flughafen.<br />
Zur exquisit anmutenden Gestalt dieses<br />
Quaders trägt das sogenannte Verwandlungsglas<br />
»Mirona« bei, das vor hellem<br />
Hintergrund transparent, vor dunklen<br />
Flächen hingegen wie ein silbrig glänzender<br />
Spiegel wirkt. Eine hauchdünne<br />
Spezialbeschichtung von Schott macht<br />
nun eben jenen Effekt möglich, indem sie<br />
durch ihre besondere Lichtbrechung mit<br />
Reflexion und Transmission »spielt«: Die<br />
Bilder der Monitore scheinen zu schweben,<br />
während Rahmen und technisches<br />
Innenleben verborgen bleiben. Zum Schutz<br />
vor Beschädigung, etwa durch die Koffer<br />
der Fluggäste, verfügen die Kanten des<br />
Quaders zudem über einen nahezu<br />
unsichtbaren »Anprallschutz«.<br />
Als Projektpartner der Architekten verantwortete<br />
Schott hier aber nicht nur Planung<br />
und Montage der Glaskonstruktion und des<br />
Glasquader mit Monitoren<br />
© Schott AG<br />
Stahlgerüsts im Inneren, sondern auch die<br />
Elektrik, die Hard- und Software sowie die<br />
Programmierung der Mediensteuerung.<br />
www.schott.com<br />
[ Produkte und Projekte
Produkte und Projekte ]<br />
48]<br />
Schiphol ist mit knapp 50 Millionen Passagieren<br />
und 1.500.000 t Fracht im letzten<br />
Jahr nicht nur der viertgrößte Flughafen<br />
Europas, sondern hat auch einen Betreiber,<br />
der größten Wert auf Nachhaltigkeit legt.<br />
Ein Baustein in dessen Strategie lautet<br />
Dachbegrünung, die hier beispielhaft<br />
mit einer Photovoltaikanlage bereichert<br />
werden konnte.<br />
Die Schiphol Plaza bildet als zentrale<br />
Abflughalle den Mittelpunkt des Airports.<br />
Die Sanierung ihres Daches wurde nun<br />
notwendig, da das bestehende Isolationspaket,<br />
die Abdichtungslage und die vorhandene<br />
Begrünung auf Basis von Steinwollplatten,<br />
nicht mehr funktionierten. Es<br />
war daher eine dauerhafte Alternative<br />
gefragt. Und mit ZinCo wurde schnell die<br />
technisch sichere Lösung für Begrünung<br />
und Solaranlage gefunden.<br />
Nach dem Abtragen der alten Struktur<br />
wurde zunächst mit einer wurzelfesten<br />
bituminösen Abdichtung ein solides »Fundament«<br />
geschaffen. Für die gewünschte<br />
Kombination von Grün und Solar bietet<br />
ZinCo den passenden Systemaufbau<br />
»SolarVert«, basierend auf der als Rollenware<br />
angelieferten Dränage- und Wasserspeicherbahn<br />
Fixodrain ® XD 20, die oberseitig<br />
bereits ein aufkaschiertes Vlies trägt.<br />
Basisplatten zur Befestigung<br />
© ZinCo GmbH<br />
Solarmodulreihen und Wegenetz<br />
© Wieringen Prins Hoveniers/ZinCo GmbH<br />
Zentrale Abflughalle nach Fertigstellung<br />
© Wieringen Prins Hoveniers/ZinCo GmbH<br />
Dachfläche mit Begrünung<br />
© ZinCo GmbH<br />
Der zweite Bestandteil heißt Solarbasis ®<br />
SB 200: eine ca. 100 cm x 200 cm große<br />
ABS-Kunststoffplatte mit Wasserspeichermulden<br />
und unterseitigem Kanalsystem,<br />
die zur Befestigung der Grundrahmen<br />
für die spätere Aufständerung der Solarmodule<br />
dient. Nach Verlegung der Solarbasisplatten<br />
folgte die Substratschicht,<br />
durch deren Auflast die Ständerkonstruktion<br />
der Solaranlage fixiert und auch bei<br />
Sturm lagesicher gehalten wird – ein<br />
System, das Durchdringungen oder separate<br />
Betongewichte zur Befestigung überflüssig<br />
macht. Sofortiges Grün erzielte man<br />
darüber hinaus durch die Verwendung von<br />
vorkultivierten Pflanzenmatten »Sedumteppich«.<br />
Die Dachbegrünung bringt aber<br />
nicht nur die erforderliche Auflast, sondern<br />
steigert zudem deren Effizienz, da sie für<br />
eine niedrigere Umgebungstemperatur im<br />
Vergleich zu einem nackten oder bekiesten<br />
Dach sorgt.<br />
Flughafen Schiphol in Amsterdam<br />
Gründach(sanierung) mit Solaranlage von ZinCo<br />
Systemaufbau »SolarVert«<br />
© ZinCo GmbH<br />
Auf den gesamten Dachaufbau inklusive<br />
Begrünung hat der Bauherr eine Garantie<br />
von zehn Jahren. Selbst über diesen Zeitraum<br />
hinaus sind Schäden jedoch nicht<br />
zu erwarten, da die Dachbegrünung die<br />
Abdichtung hervorragend vor Temperaturschwankungen<br />
und damit vorzeitiger<br />
Alterung schützt.<br />
www.zinco-greenroof.com<br />
www.zinco.de<br />
[<strong>Umrisse</strong>]
[<strong>Umrisse</strong>]<br />
Sicherheit (auch) auf <strong>Flughäfen</strong><br />
Effektive Blindenleitsysteme von REC<br />
Die neuen Bodenindikatoren der Berliner REC-Bauelemente<br />
GmbH machen Blinde zwar nicht sehend,<br />
vermögen ihnen aber den sicheren Weg zu zeigen.<br />
Beide Systeme basieren darauf, dass sie sich mit<br />
den Füßen oder einem Langstock wahrnehmen<br />
lassen und so auf mögliche Gefahrenstellen hinweisen.<br />
Als taktile Elemente konzipiert, werden<br />
sie einfach auf den vorhandenen Belag geklebt und<br />
sind deshalb auch für den nachträglichen Einbau<br />
geeignet.<br />
Die 2 mm oder 4 mm dicken Rippen- und Noppenplatten<br />
bestehen aus hochstrapazierbarem und<br />
dauerhaft witterungsbeständigem Acrylbeton und<br />
bieten sich daher insbesondere für den Außenbereich<br />
an, während das zweite System für innenliegende<br />
Flächen entwickelt wurde. Es entspricht<br />
der DIN 32984 und beinhaltet trapezförmige Rippen<br />
und kegelstumpfartige Noppen aus Polyurethan-<br />
Gießmasse, die als Orientierungshilfe auf allen<br />
glatten Untergründen dienen können.<br />
www.rec-berlin.com<br />
Orientierungshilfe am Boden<br />
© REC Bauelemente GmbH
Produkte und Projekte ]<br />
50]<br />
»Lufthansa: There’s no better way to fly.«<br />
Der selbstgewählte Anspruch des nach<br />
eigenen Angaben führenden europäischen<br />
Premium Carrier weckt hohe Erwartungen<br />
beim Kunden, die nicht nur in der Luft,<br />
sondern bereits am Boden immer wieder<br />
erfüllt werden wollen. Rund 150 Millionen<br />
Euro investiert deshalb die Lufthansa bis<br />
zum Jahr 2013 allein in die weltweite Aufwertung<br />
ihrer Welcome Lounges, deren<br />
erste am Frankfurter Flughafen eröffnet<br />
wurde. Auf ca. 1.200 m² finden die Gäste<br />
hier auf zwei Etagen alle Annehmlichkeiten,<br />
um sich erholen zu können.<br />
Größter Wert bei der Planung wurde auf<br />
einen modernen Sanitärbereich im unteren<br />
Geschoß gelegt: Insgesamt 28 hochwertige<br />
Duschbäder in elegantem Design<br />
laden dazu ein, sich nach dem Flug zu<br />
erfrischen. Eine Concierge organisiert<br />
die Vergabe der Duschen und koordiniert<br />
weitere Kundenwünsche, wie beispielsweise<br />
einen Bügelservice. Im Fall der<br />
Toiletten-Betätigungsplatten fiel die Wahl<br />
deshalb auf das Modell Visign for Style 11<br />
von Viega. »Die Formensprache der Visignbetätigungsplatten<br />
korrespondiert hervor-<br />
In Gibraltar, der 6,50 km² kleinen britischen<br />
Exklave an der Südküste Spaniens, gibt es<br />
Sonne satt, so dass in keinem Monat des<br />
Jahres die Höchsttemperaturen unter 16 °C<br />
fallen, was natürlich schön für die Touristen<br />
ist. Bei der An- und Abreise auf dem<br />
Flughafen, der sich nur über England<br />
erreichen lässt, sind jedoch etwas angenehmere<br />
Verhältnisse erwünscht.<br />
Und so kam auf dem vom britischen Architekturbüro<br />
3D Reid entworfenen und 2011<br />
eingeweihten Gibraltar New International<br />
Airport auf insgesamt 7.000 m² das Sonnenschutz-Spezialglas<br />
von arcon zum Einsatz.<br />
Lediglich 10 mm dick, weist es mit einem<br />
G-Wert von 27 % einen hohen Wärmeschutzgrad<br />
auf und kann dennoch mit<br />
beachtlicher Lichtdurchlässigkeit von<br />
51 % aufwarten. Der U g-Wert beträgt<br />
Welcome Lounge in Frankfurt am Main<br />
Hochwertiger Duschbereich von Viega<br />
Eingang als Einladung<br />
© Deutsche Lufthansa AG<br />
ragend mit der Designphilosophie der<br />
Lufthansa«, so Berlin Hollin vom Frankfurter<br />
Architektur- und Designbüro Hollin +<br />
Radoske. »Eine reduzierte, geradlinige<br />
Gestaltung – emotional, aber klar. Und<br />
vor allen Dingen eine Designsprache,<br />
die verständlich ist, an der die Funktion<br />
für jeden gut ablesbar ist. Sie unterstützt<br />
unser Anliegen, dem Gast ein schönes<br />
Ankommen zu bereiten. Getreu dem Motto:<br />
Nur Fliegen ist schöner.«<br />
www.viega.de<br />
Toilette mit Design<br />
© Viega GmbH & Co. KG<br />
Gibraltar New International Airport<br />
Spezielles Sonnenschutzglas von arcon<br />
Hauptgebäude am (berühmten) Felsen<br />
© arcon Flachglas-Veredlung GmbH & Co. KG<br />
1,30 W/m²K, während die niedrige Lichtreflexion<br />
verhindert, dass Außenstehende<br />
oder Flugzeuge durch Spiegelung geblendet<br />
werden.<br />
Entsprechend dem Kundenwunsch wurde<br />
das Sonnenschutzglas zusätzlich mit einer<br />
schmutzabweisenden Beschichtung versehen,<br />
trotzdem bleibt es für den Betrachter<br />
nichts weiter als ein schönes, blau<br />
schimmerndes Glas, gewissermaßen<br />
echt britisches Understatement.<br />
www.arcon-glas.de<br />
[<strong>Umrisse</strong>]
[<strong>Umrisse</strong>]<br />
Abdichtung von Bewegungsfugen<br />
Neues Klemmprofil von StekoX ®<br />
Mit einem neuen Hohlkammer-Kompressionsprofil<br />
erweitert die Magstadter<br />
StekoX ® GmbH ihr Angebot um ein vielseitig<br />
einsetzbares Produkt, das sich zur<br />
nachträglichen Abdichtung von Bewegungsfugen<br />
verwenden lässt. Auf Ethylen-<br />
Propylen-Dien-Monomer-(EPDM-)Basis<br />
entwickelt, macht seine charakteristische<br />
Form, die an einen menschlichen Brustkorb<br />
erinnert, den Einbau schnell, sorgt<br />
dann für eine sichere Verklemmung und<br />
verhindert ein Herausschieben durch rückwärtig<br />
anstehenden Wasserdruck.<br />
Bei der Ausführung kommt die Polymerquellpaste<br />
SX ® 100 zum Einsatz, wobei sie<br />
sich durch den konisch zulaufenden, vorderen<br />
Bereich des Klemmprofils zwischen<br />
selbigem und Fugenflanke verteilt und sich<br />
zugleich im vorderen Zwickelabschnitt<br />
staut, während sich die Querrippen des<br />
Profils am Mittelsteg anlegen. Ein etwaig<br />
auftretender Wasserdruck führt wiederum<br />
Rinnen für <strong>Flughäfen</strong><br />
Geprüfte Qualität von Birco<br />
Als erster Rinnenhersteller hat die Birco<br />
GmbH ihren Beton dem sogenannten<br />
AKR-Performance-Test unterzogen – und<br />
bestanden. Damit ist nachgewiesen, dass<br />
sich dieser Beton, der zur Herstellung<br />
des umfangreichen Rinnensortiments<br />
verwendet wird, uneingeschränkt für den<br />
Einsatz auf <strong>Flughäfen</strong> und Fahrbahnen<br />
eignet.<br />
Wie wichtig die Beschaffenheit des Werkstoffs<br />
ist, zeigen zahlreiche Schäden in<br />
der Praxis, die häufig durch Alkali-Kieselsäure-Reaktionen<br />
(AKR) hervorgerufen<br />
Elemente aus druckresistentem Beton<br />
© Birco GmbH<br />
Angebot zum Einbau<br />
© StekoX ® GmbH<br />
zu einem Ausklappen der Querrippen, was<br />
eine Verklemmung auslöst: Die Fixierung<br />
bleibt sichergestellt.<br />
Lieferbar ist das Klemmprofil SX ® 1 in drei<br />
verschiedenen Varianten für Bewegungsfugen<br />
mit Breiten von 20–25 mm, 30–35 mm<br />
und 40–45 mm.<br />
www.stekox.de<br />
werden. So gefährden Alkalien in Enteisungsmitteln<br />
und Tausalzlösungen zum<br />
Beispiel die Betonfahrbahndecken an<br />
<strong>Flughäfen</strong> und Autobahnen, so dass später<br />
Netzrisse oder Abplatzungen auftreten<br />
können.<br />
Birco-Rinnenelemente werden (hingegen)<br />
aus besonders druckresistentem Beton<br />
C 40/50 hergestellt und bleiben daher<br />
selbst bei hohen Belastungen formstabil,<br />
regelmäßige Qualitätsprüfungen sichern<br />
zudem kontinuierlich die Qualität des<br />
Materials bis hin zum fertigen Produkt.<br />
www.birco.de<br />
profIl mIt grIp<br />
Das ® wird zur nachträglichen<br />
Abdichtung von Bewegungsfugen<br />
eingesetzt. Aufgrund der gegebenen Hohlkammern<br />
kann der Einbau zuverlässig und<br />
ohne großen Aufwand erfolgen.<br />
® 20/25<br />
® 30/35<br />
® 40/45<br />
<br />
_ Einfacher, schneller Einbau<br />
_ Sichere Lage in der Fuge<br />
Widerhakenprinzip<br />
_ Alterungsbeständig<br />
_ Beständigkeit gegen:<br />
UV, Ozon, Witterung und Licht – ebenso<br />
gegen Säuren, Basen, Ketone und Alkohole<br />
_ Stoß- und Eckverbindungen werden verklebt<br />
<br />
®
Produkte und Projekte ]<br />
52]<br />
In diesem Jahr konnte die Josef Gartner<br />
GmbH zahlreiche Fassadenaufträge für<br />
architektonisch außergewöhnliche Gebäude<br />
gewinnen. Dazu zählen der 250 m hohe<br />
Evolution Tower in Moskau, das 178 m<br />
hohe Roche-Haus in Basel als höchstes<br />
Gebäude der Schweiz und das World Trade<br />
Center in New York. Aber auch an anderen<br />
Großprojekten wie dem Bahnhof West<br />
Knowloon in Hongkong und vier Hochhäusern<br />
mit Blockbebauungen im neuen<br />
Finanzbezirk von Riad ist Gartner beteiligt.<br />
In der Schweiz hat Gartner in den letzten<br />
beiden Jahren mehrere Büro- und Hochhäuser<br />
mit der neu entwickelten Closed-<br />
Cavity-Fassade (CCF) verkleidet, einer<br />
besonders energieeffizienten, geschlossenen<br />
zweischaligen Außenhaut. Für den<br />
Bau 1 Roche in Basel, ein von den Schweizer<br />
Architekten Herzog & de Meuron entworfenes<br />
terrassenförmiges Gebäude,<br />
erhielt Gartner zum Beispiel den Auftrag<br />
für eine CCF mit einer Fläche von 33.200 m²,<br />
die weitreichenden Nachhaltigkeitsstandards<br />
entsprechen soll. Für das Löwenbräu-Areal<br />
in Zürich werden wiederum<br />
13.500 m² gefertigt, darunter Kipp-Hub-<br />
Fenster in neuer Konstruktion.<br />
(Künftiger) Evolution Tower in Moskau<br />
© Josef Gartner GmbH<br />
Hamburger Elbphilharmonie im Bau<br />
© Josef Gartner GmbH<br />
Visualisierung: Roche-Bau in Basel<br />
© Josef Gartner GmbH<br />
Darüber hinaus wird Gartner am Evolution<br />
Tower in Moskau, einem Wolkenkratzer in<br />
Spiralform, bis zum Januar 2014 insgesamt<br />
40.000 m² montieren. In New York kommt<br />
am Whitney Museum für amerikanische<br />
Kunst hingegen eine Stahlblechverkleidung<br />
mit teilweise 20 m hohen Elementen<br />
und einer Zweite-Haut-Fassade zur Ausführung.<br />
Und für das World Trade Center 3<br />
am Ground Zero ist im Sockelbereich eine<br />
Fassaden für Hochhäuser<br />
Internationale Großprojekte von Josef Gartner<br />
2.100 m² messende explosionshemmende<br />
Fassade mit seilhinterspannter Verglasung<br />
geplant. Der größte Auftrag wird gegenwärtig<br />
aber für den neuen Finanzbezirk<br />
von Riad bearbeitet, dem King Abdullah<br />
Financial District: in Summe 130.000 m²<br />
elementierte Innen- und Außenfassaden<br />
sowie verglaste Brückenkonstruktionen.<br />
www.josef-gartner.de<br />
[<strong>Umrisse</strong>]
[<strong>Umrisse</strong>]<br />
Advertorial<br />
Architektur in der dritten Dimension<br />
Erfolgreiches Präsentieren mit Projektoren von Casio<br />
Das Präsentieren von Bauplänen gehört<br />
für Architekten und Ingenieure zum beruflichen<br />
Alltag. Dabei sind die Projektoren<br />
von Casio eine gute Lösung, um detaillierte<br />
Skizzen und Modelle publikumswirksam<br />
darzustellen. Dank der zukunftsweisenden<br />
DLP-3-D-Ready-Technologie können<br />
Präsentationsinhalte räumlich visualisiert<br />
werden. Mit einer Active-Shutter-Brille<br />
betritt der Betrachter eine dreidimensionale<br />
Welt, in der die Projektionen der<br />
Raumpläne oder Bauprojekte noch plastischer<br />
und somit überzeugender wirken.<br />
Mobiltelefone und Tablet-PCs lassen sich<br />
mit der Mobi Show App über WLAN direkt<br />
mit dem Projektor verbinden. So können<br />
konvertierte Präsentationen von diesen<br />
Geräten direkt über den Projektor abgespielt<br />
werden.<br />
Verschiedene Modellreihen<br />
© Casio Europe GmbH<br />
Standard Serie<br />
Visualisierung im Raum<br />
© Casio Europe GmbH<br />
Short Throw Serie<br />
Green Slim Serie<br />
Pro Serie<br />
Die Projektoren unterstützen Architekturund<br />
Ingenieurbüros dabei, IT-Kosten zu<br />
senken und einen Beitrag zum Umweltschutz<br />
zu leisten. Sie verfügen über die<br />
von Casio entwickelte, quecksilberfreie<br />
Laser- und LED-Hybrid-Lichtquelle. Diese<br />
kombiniert eine extrem lange Lebensdauer<br />
bis zu 20.000 h mit einer Lichtleistung bis<br />
zu 4.000 lm. Damit spart man Kosten für<br />
bis zu neun sonst zusätzlich notwendige<br />
Quecksilberdampflampen.<br />
www.casio-projectors.de<br />
[53
Software und IT ]<br />
54]<br />
Für den idealen Bauablauf sind eine perfekte<br />
Bauzeitenplanung und lückenlos<br />
geführte Bautagebücher eine absolute<br />
Notwendigkeit. Das ständige Erfassen und<br />
Dokumentieren der Baustellensituation<br />
sind dabei aber nicht das eigentliche Problem,<br />
sondern vielmehr das spätere manuelle<br />
Zusammenführen der Informationen<br />
im Büro: Die Fotos oder eben Videos und<br />
Sprachnotizen müssen den Baustellen,<br />
den Protokollen, den Leistungsständen,<br />
den Mängeln, den Räumen und auch den<br />
Verantwortlichen nachträglich manuell<br />
zugewiesen werden.<br />
Die heute am Markt erhältlichen Smartphones<br />
bieten technisch alle Möglichkeiten,<br />
um in Verbindung mit pro-Report<br />
den Planer oder Bauleiter hier perfekt zu<br />
unterstützen. Selbst die Eingabe längerer<br />
Texte lässt sich mittlerweile durch einfaches<br />
Diktieren problemlos erledigen, die<br />
Spracherkennung ist beeindruckend gut<br />
und die integrierte Kamera für Baustellenfotos<br />
absolut ausreichend. Da die Verfügbarkeit<br />
einer schnellen Datenübertragung<br />
jedoch nicht immer gewährleistet ist,<br />
muss die Software zudem in der Lage<br />
von »Offline-Arbeit« sein.<br />
Eine gute Vorbereitung ist bereits die halbe<br />
Miete: Das komplette Projekt wird im Büro<br />
am PC angelegt, wobei die planungsbeteiligten<br />
Personen inklusive Funktion zugewiesen<br />
werden. Um nun die Gewerke und<br />
Unternehmen zu erfassen, genügt es, den<br />
Wo werben?<br />
Datenabgleich per Smartphone<br />
© gripsware gmbh<br />
Rahmenterminplan von pro-Plan zu laden.<br />
Danach können zusätzliche Dokumente,<br />
Pläne oder Leistungsverzeichnisse in<br />
nahezu sämtlichen Formaten zur Mitnahme<br />
auf dem Smartphone markiert sowie nach<br />
der Erfassung des Raumbuches dann die<br />
gesammelten Daten auf das jeweilige<br />
Smartphone zur Protokollierung vor Ort<br />
synchronisiert werden.<br />
Weitere Daten inklusive Fotos und Sprachnotizen<br />
werden nun schon auf der Baustelle<br />
den richtigen Einträgen zugeordnet<br />
und die mobil erzeugten Protokolle anschließend<br />
per WAN oder WLAN ins Büro<br />
synchronisiert: Ihre korrekte Zuordnung<br />
erfolgt also ganz automatisch.<br />
Mobile Bauleitung in Perfektion<br />
Lückenlose Dokumentation dank gripsware<br />
Abgerundet wird diese praktikable Art<br />
der schnellen und mobilen Dokumentation<br />
durch eine integrierte revisionssichere und<br />
extrem einfache Bildbearbeitung sowie<br />
durch die schnelle und einfache Ausgabe<br />
der gewünschten Protokolle, zum Beispiel<br />
in Form eines pdf, das man sofort an die<br />
jeweiligen Verantwortlichen per E-Mail zu<br />
versenden vermag. Der Zeitgewinn für den<br />
Anwender ist enorm, durch die lückenlose<br />
Dokumentation mit pro-Report reduziert<br />
sich außerdem sein Haftungsrisiko auf ein<br />
Minimum.<br />
www.gripsware.de<br />
[<strong>Umrisse</strong>]<br />
Zeitschrift für Baukultur<br />
[<br />
G<br />
k Ganz einfach!<br />
w<br />
Unsere w Mediadaten<br />
d<br />
können Sie als d PDF unter<br />
www.umrisse.de<br />
downloaden.<br />
11:19:26 Uhr<br />
11:19:26 Uhr<br />
11:19:26 Uhr<br />
[<strong>Umrisse</strong>]
[<strong>Umrisse</strong>]<br />
Messtechnik mit Mehrwert<br />
Neue (Software-)Version von Leica<br />
Seit mehr als einem Jahr definiert der<br />
Leica 3D Disto den Standard, indem er<br />
Lasermessung, Projektion, Nivellierung,<br />
Fotodokumentation und Scan in einem<br />
Gerät vereint. Die neue, weiterentwickelte<br />
Softwareversion bietet nun die Möglichkeit,<br />
vollautomatisch eine dreidimensionale<br />
Oberfläche zu scannen, wobei der Benutzer<br />
die Wahl hat, ob das Gitter auf einer<br />
vertikalen, horizontalen oder schrägen<br />
Ebene liegen soll. Sämtliche Messdaten<br />
lassen sich zudem mit einem Schritt in ein<br />
Standardformat wie dxf exportieren, was<br />
die Nachbearbeitung in allen gängigen<br />
CAD-Systemen erleichtert. Weitere Verbesserungen<br />
sind:<br />
Komplettlösung als Standard<br />
© Leica Geosystems GmbH<br />
– Die CAD-Werkzeuge erlauben jetzt<br />
auch das Erfassen verdeckter Punkte,<br />
deren Ermittlung früher aufwendige<br />
Folgemessungen oder eine Standpunktänderung<br />
bedingte.<br />
– Die Optimierung der Bedienoberfläche<br />
gewährleistet einen flüssigeren und<br />
effektiveren Arbeitsablauf.<br />
– Der Projektor ist noch leistungsfähiger<br />
geworden. Das heißt, mit einem<br />
Tastendruck kann jetzt zwischen<br />
horizontaler, vertikaler und schräger<br />
Oberfläche gewechselt werden.<br />
www.leica-geosystems.de<br />
[ Software und IT<br />
[55
Nachrichten ]<br />
Einladung zur Teilnahme<br />
© Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin e. V.<br />
Alle drei Jahre führt die Holcim Foundation<br />
einen Wettbewerb für nachhaltige Projekte<br />
durch: die Holcim Awards. Eine zusätzlich<br />
eingeführte Kategorie würdigt hier Entwürfe,<br />
die sich durch Materialinnovation<br />
und neue Wege in der Bautechnologie<br />
auszeichnen. Und so geht nun ein erster<br />
(solcher) globaler Holcim-Innovationspreis<br />
an »Multifunktionale Bauelemente zur<br />
Erstellung von günstigem Wohnraum« –<br />
und damit gemeinsam an Frank Barkow<br />
und Regine Leibinger von Barkow Leibinger<br />
Architects in Berlin, sowie Mike Schlaich,<br />
Technische Universität Berlin, und Matthias<br />
Schuler, Transsolar Energietechnik<br />
in Stuttgart.<br />
Mit der Schließung des Flughafens Tegel<br />
wird ab Mitte 2013 ein Areal von ca. 450 ha<br />
für Nachnutzungen verfügbar, wobei<br />
die beteiligten Bezirke und die Berliner<br />
Senatsverwaltung schon seit Jahren die<br />
Chancen und Entwicklungspotentiale<br />
dieser Flächen untersuchen. Unter dem<br />
Titel »Transformation TXL – Vom Flugfeld<br />
zum Lebensraum« knüpft der Architektenund<br />
Ingenieur-Verein (AIV) zu Berlin e.V.<br />
mit seinem 158. Schinkel-Wettbewerb<br />
nun an eben jene Diskussion an. »Der<br />
Wettbewerb soll nicht als Konkurrenz<br />
zu den laufenden Planungen der Senatsverwaltung<br />
verstanden werden, sondern<br />
diese hinterfragen und ergänzen«, so<br />
Dr. Melanie Semmer, Vorsitzende der<br />
Jury und AIV-Vorstandsmitglied.<br />
Das interdisziplinäre Team erhält die mit<br />
50.000 $ dotierte Auszeichnung für das<br />
Konzept eines »Smart Material House«<br />
auf Infraleichtbeton und Brettschichtholz,<br />
das dazu dient, in wenig entwickelten<br />
Regionen kostengünstigen Wohnraum<br />
erstellen zu können. Für den Vorsitzenden<br />
der Jury, den Basler Architekten Harry<br />
Schinkel-Wettbewerb 2013<br />
Auslobung des AIV zu Berlin<br />
Als Nachwuchswettbewerb konzipiert<br />
und von großer Tradition, richtet sich der<br />
Schinkel-Wettbewerb an Studierende<br />
und Absolventen der Fächer Architektur,<br />
Stadtplanung, Landschaftsarchitektur,<br />
Kunst sowie Konstruktiver Ingenieurbau,<br />
Verkehr und Eisenbahnbau. Neben jeweils<br />
fachbezogenen Sichtweisen zielt er insbesondere<br />
auf die interdisziplinäre Kooperation<br />
zwischen unterschiedlichen Fachsparten<br />
ab.<br />
Die Anmeldung ist bis zum 7. Januar<br />
möglich, im Februar wird dann juriert. In<br />
jeder der sieben Fachsparten kann ein mit<br />
2.500 € dotierter Schinkelpreis gewonnen<br />
werden, insgesamt stehen Preisgelder<br />
in Höhe von 20.000 € bereit.<br />
www.aiv-berlin.de<br />
Holcim-Innovationspreis 2012<br />
Auszeichnung für »Smart Materials House«<br />
Preisträger mit Urkunde<br />
© Holcim (Deutschland) AG<br />
Gugger, bedeutet diese Technologie einen<br />
Quantensprung: »Barkow und Schlaich<br />
entwickeln eine einfache, monolithische<br />
Struktur und verfolgen gleichzeitig ein<br />
formal ambitioniertes Konzept, um auch<br />
im kostengünstigen Wohnungsbau eine<br />
ästhetisch ansprechende Umgebung zu<br />
schaffen.«<br />
www.holcimfoundation.org<br />
www.holcim.de<br />
56] [<strong>Umrisse</strong>]
[<strong>Umrisse</strong>]<br />
Jubiläum in Frankfurt am Main<br />
25 Jahre Schüßler-Plan<br />
Die Frankfurter Gesellschaft der Schüßler-<br />
Plan-Gruppe kann auf eine 25-jährige<br />
Firmengeschichte in der Metropolregion<br />
Rhein-Main zurückblicken: Ins Leben<br />
gerufen wurde sie mit der Übernahme<br />
der Generalplanung für die City-Trasse<br />
Offenbach, die südmainische S-Bahn-<br />
Verbindung von Frankfurt über Offenbach<br />
nach Hanau. Aus der anfänglichen Niederlassung<br />
hat sich danach eine eigenständige<br />
Gesellschaft innerhalb der Gesamtgruppe<br />
entwickelt, die an ihrem Standort<br />
zu den führenden Ingenieurunternehmen<br />
zählt.<br />
Schüßler-Preis 2012<br />
Stipendium für Studierende<br />
Die Studierenden Lisanne Meinerzhagen<br />
und Christian Schmitz sind mit dem<br />
Schüßler-Preis 2012 geehrt worden, den<br />
die Düsseldorfer Ingenieurgesellschaft<br />
Schüßler-Plan gemeinsam mit der Fakultät<br />
für Bauingenieurwesen der RWTH Aachen<br />
vergeben hat. Verbunden mit dieser Würdigung<br />
ist ein Stipendium für einen studienbegleitenden<br />
Auslandsaufenthalt: Meinerzhagen<br />
plant einen Studienaufenthalt in<br />
Florenz, Schmitz wird sein Studium in<br />
Valencia fortsetzen. Bei der Preisverleihung<br />
begrüßten Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dirk<br />
Vallée, Dekan der Fakultät für Bauingenieurwesen,<br />
sowie Dipl.-Ing. Norbert Schüßler,<br />
Geschäftsführender Gesellschafter der<br />
Schüßler-Plan Consult, die Gäste. Überreicht<br />
wurden die Auszeichnungen von<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Josef Hegger, Prodekan<br />
der Fakultät für Bauingenieurwesen.<br />
»Planung für Menschen, Projekte für die<br />
Zukunft« lautet der Leitsatz der Schüßler-<br />
Plan Ingenieurgesellschaft. Getreu diesem<br />
Kerngedanken wurden in den vergangenen<br />
Jahren bedeutende Vorhaben auf den Weg<br />
gebracht und realisiert, wie zum Beispiel<br />
der Westhafen-Tower, das Radisson SAS<br />
Hotel, der Boulevard im Europaviertel und<br />
der Umbau der »Zeil« sowie der S-Bahn-<br />
Ausbau nach Rodgau, die Erschließung<br />
von Gateway-Gardens durch die S-Bahn,<br />
die Regionaltangente West, der Süd- und<br />
Mittelabschnitt der Neubaustrecke Köln–<br />
Rhein-Main und die hessischen Abschnitte<br />
der Neubaustrecke Rhein-Main–Rhein-<br />
Neckar. Die Projektsteuerung der Ausbaumaßnahmen<br />
am Flughafen Frankfurt am<br />
Main wurde mit der Inbetriebnahme der<br />
Landebahn Nordwest und der vor wenigen<br />
Tagen erfolgten fristgerechten Eröffnung<br />
des neuen Flugsteiges A-Plus gekrönt.<br />
www.schuessler-plan.de<br />
Preisstifter (links) und Preisträger bei der Ehrung<br />
© Martin Lux/Schüssler-Plan Consult GmbH<br />
Der Schüßler-Preis wird seit 1995 jährlich<br />
von der Schüßler-Plan Gesellschaft<br />
verliehen, um den besonders begabten<br />
Bauingenieurnachwuchs an der RWTH<br />
Festvortrag von Petra Roth<br />
© Thomas Tratnik/<br />
Schüßler-Plan Ingenieurgesellschaft mbH<br />
Aachen zu unterstützen, wobei die Förderung<br />
fachlicher Qualifikationen und die der<br />
weiteren Persönlichkeitsentwicklung im<br />
Vordergrund stehen.<br />
www.schuessler-plan.de<br />
[ Nachrichten [57
Nachrichten ]<br />
58]<br />
Der diesjährige Zumtobel Group Award<br />
wird an ein zukunftsweisendes Krankenhausprojekt<br />
in Ruanda und an ein ganzheitliches<br />
Forschungsprojekt in einem sozialen<br />
Brennpunkt in Paris verliehen, wobei die<br />
internationale Jury des im Jahr 2007 initiierten<br />
Architekturpreises zur Förderung<br />
von Nachhaltigkeit und Menschlichkeit<br />
in der gebauten Umwelt in beiden Fällen<br />
konzeptionelle Stärke, hohe Relevanz und<br />
konsequente Einbindung der Bevölkerung<br />
lobte.<br />
In der Kategorie »Gebaute Umwelt«, dotiert<br />
mit 80.000 €, wird das amerikanische,<br />
gemeinnützige Architekturbüro MASS<br />
Design Group für das Butaro Hospital ausgezeichnet.<br />
»Das Projekt hat eine hohe<br />
Relevanz, da es sich als Lösungsansatz<br />
R-Urban in Colombes<br />
© Zumtobel AG<br />
Das Bundeskabinett hat Anfang September<br />
den Nationalen Radverkehrsplan 2020<br />
(NRVP) beschlossen, was Minister Peter<br />
Ramsauer folgendermaßen kommentierte:<br />
»Mit dem Nationalen Radverkehrsplan<br />
setzen wir wichtige Impulse für nachhaltige<br />
Mobilität, für attraktive Städte<br />
und Gemeinden sowie die Stärkung von<br />
Mittelstand und Tourismus insbesondere<br />
im ländlichen Raum.« Schwerpunkte des<br />
NRVP sind unter anderem eine erhöhte<br />
Breitenwirkung der Radverkehrsförderung<br />
durch neue Maßnahmen und Modellprojekte,<br />
eine verstärkte Einbeziehung der<br />
Elektromobilität sowie die Verbesserung<br />
der Verkehrssicherheit.<br />
auf ähnliche Regionen mit limitierten<br />
Möglichkeiten und hohen Infektionsrisiken<br />
übertragen lässt. Die Architekten haben<br />
es geschafft, für eine verarmte Region<br />
eine Brücke zu innovativen Technologien<br />
und guter Gesundheitsversorgung zu<br />
schlagen. Bemerkenswert ist auch die<br />
herausragende Qualität der Gebäude, die<br />
ausschließlich mit lokalen Arbeitskräften<br />
errichtet wurden«, so die Jury.<br />
Die Würdigung in der Kategorie »Forschung<br />
& Initiative« geht an das französische<br />
Architekturbüro atelier d’architecture<br />
autogérée (AAA) für »R-Urban« in dem<br />
Vorort Colombes, einem sozialen Brennpunkt<br />
im Großraum Paris. »R-Urban ist ein<br />
kleiner, aber richtungsweisender Eingriff<br />
in eine bestehende Struktur. Die Architek-<br />
Der NRVP ist in einem breitangelegten<br />
Beteiligungsprozess erarbeitet worden,<br />
das heißt, Länder, Kommunen, Wissenschaft,<br />
Wirtschaft, Verbände und die<br />
Öffentlichkeit wurden von Anfang an eingebunden.<br />
In Kraft treten wird er Anfang<br />
2013, sein gesamter Inhalt steht aber<br />
schon heute im Internet zum Download<br />
zur Verfügung.<br />
www.bmvbs.de<br />
Zumtobel Group Award 2012<br />
Würdigung vorbildhafter Projekte<br />
Butaro Hospital in Ruanda<br />
© Zumtobel AG<br />
ten von AAA haben in diesem Projekt auf<br />
einer Mikroebene verschiedene Lösungsvorschläge<br />
für die großen sozialen und<br />
ökologischen Fragen in der Stadt entwickelt.<br />
Die drei Pilotprojekte haben für<br />
uns Pioniercharakter, weil sie sich als<br />
belastbar erwiesen haben, weil sie die<br />
Menschen vor Ort stärken und weil sie zur<br />
Wiederbelebung einer vernachlässigten<br />
Gegend beitragen«, so die Jury, die hier<br />
zudem entschied, das Preisgeld in Höhe<br />
von 60.000 € aufzuteilen: Die eine Hälfte<br />
erhalten die Preisträger, während die<br />
andere einen Beitrag zur Fortsetzung nominierter<br />
Forschungsprojekte und Initiativen<br />
leisten soll.<br />
www.zumtobelgroup.com<br />
Nationaler Radverkehrsplan 2020<br />
Beschluss des Deutschen Bundestages<br />
Angebot zum Download<br />
© Bundesministerium für Verkehr,<br />
Bau und Stadtentwicklung<br />
[<strong>Umrisse</strong>]
[<strong>Umrisse</strong>]<br />
denkmal 2012<br />
Internationale Messe in Leipzig<br />
Die »denkmal«, vom 22. bis 24. November<br />
in Leipzig stattfindend, ist zum zehnten Mal<br />
der europäische Branchentreffpunkt für<br />
Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung.<br />
Zur Jubiläumsausgabe der Leitmesse<br />
präsentieren nun ca. 450 Aussteller<br />
auf 20.500 m² ihre Produkte und Dienstleistungen,<br />
die Besucher erwartet außerdem<br />
ein hochkarätiges Fachprogramm, wobei<br />
»Holz in der Denkmalpflege« Hauptthema<br />
ist.<br />
Die denkmal überzeugt seit ihrer Erstauflage<br />
1994 vor allem durch ihr interdisziplinäres<br />
Spektrum und zugleich als Informations-,<br />
Austausch- und Weiterbildungs-<br />
Nachhaltige Restaurierung in Italien<br />
Veranstaltung im Rahmen der Messe »denkmal«<br />
Italien gehört mit seiner reichen Geschichte<br />
zu den Ländern mit den meisten (Bau-)<br />
Kulturdenkmälern weltweit. So ist Florenz<br />
unbestrittenes Welterbe und die Stadt<br />
für Kunst und Restaurierung schlechthin<br />
sowie Standort mit den meisten entsprechenden<br />
Einrichtungen, Firmen, Verlagen,<br />
Schulen und Restauratoren.<br />
Um nun interessierten Akteuren aus<br />
Deutschland die Chancen und Perspektiven<br />
des italienischen Marktes, die rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen, Erfahrungsberichte<br />
etc. aufzuzeigen, organisiert die<br />
Italienische Handelskammer für Deutschland<br />
im Auftrag des Bundesministeriums<br />
plattform für Experten. Nationale und internationale<br />
Anbieter zeigen dementsprechend<br />
technische Lösungen und zukunftsweisende<br />
Entwicklungen, aber auch traditionelle<br />
Handwerks- und Restaurierungsverfahren<br />
sowie alte Materialien.<br />
Ein weiterer Aspekt ist das ebenfalls schon<br />
bewährte Partnerland-Konzept, das in diesem<br />
Jahr Russland bestreitet: Es werden<br />
Messestände der Russischen Föderation<br />
sowie der Städte Moskau und St. Petersburg<br />
zu sehen sein. Darüber hinaus lädt im<br />
Rahmen der Vortragsveranstaltungen ein<br />
spezieller Russland-Tag zum Informieren<br />
ein.<br />
für Wirtschaft und Technologie eine ganztägige<br />
Informationsveranstaltung am<br />
22. November im Grassimuseum in Leipzig –<br />
basierend auch auf einem Programm<br />
zur Förderung projektbezogener Markterschließungsmaßnahmen,<br />
das kleine und<br />
mittlere Unternehmen, Selbständige der<br />
gewerblichen Wirtschaft sowie fachbezogene<br />
Freie Berufe und wirtschaftsnahe<br />
Dienstleister bei ihrem außenwirtschaftlichen<br />
Engagement zur Erschließung neuer<br />
Absatzmärkte unterstützt.<br />
Die Informationsveranstaltung richtet sich<br />
an Unternehmen mit Geschäftsbetrieb in<br />
Deutschland, die Produkte und Dienstleis-<br />
Überdimensionale Ausstellung in Münster<br />
»Bibliotheksschätze« auf der PSD-Bank-Medienfassade<br />
Die Universitäts- und Landesbibliothek<br />
Münster zeigt zurzeit Arbeiten auf der<br />
Medienfassade der PSD Bank Westfalen-<br />
Lippe eG – und damit an ungewöhnlichem<br />
Ort und in spektakulärer Form und Größe.<br />
Täglich von 19–20 Uhr können also alle<br />
»Münsteraner« unter freiem Himmel und<br />
zudem höchst anschaulich diverse Einblicke<br />
in die Konservierungs- und Restaurierungsaufgaben<br />
dieser Bibliothek gewinnen,<br />
Bildbeispiele aus aufgearbeiteten<br />
historischen Büchern der Kapuziner und<br />
Galileo Galileis umfassend.<br />
Reinhard Schlottbom, Vorstandsvorsitzender<br />
der Bank: »Ich persönlich bin sehr<br />
beeindruckt von der guten Qualität der<br />
historischen Werke des Galileo Galilei.<br />
Mit unserer Medienfassade ermöglichen<br />
wir den Menschen einen nicht alltäglichen<br />
Einblick in die Arbeit der Universitäts-<br />
und Landesbibliothek Münster. Durch das<br />
regelmäßig wechselnde Programm auf<br />
der 14 m x 14 m großen Wand leisten wir<br />
einen vielseitigen Beitrag zur regionalen<br />
Kultur.«<br />
Logo …<br />
© Leipziger Messe GmbH<br />
Perfekte Synergien ergeben sich schließlich<br />
durch die zeitgleich durchgeführte<br />
»Mutec«, die internationale Fachmesse<br />
für Museums- und Ausstellungstechnik,<br />
die sich an Betreiber von Museen, Sammlungen<br />
und Ausstellungshäusern, an<br />
Stiftungen, Vereine und kulturelle Einrichtungen<br />
sowie an Restauratoren und<br />
Architekten richtet.<br />
www.denkmal-leipzig.de<br />
www.leipziger-messe.de<br />
tungen aus dem Bereich nachhaltige und<br />
energieeffiziente Restaurierung anbieten,<br />
wie zum Beispiel Hersteller von Bau- und<br />
Instandsetzungsmaterial, von Baugeräten<br />
und Ausrüstungen, Sicherheits- und<br />
Gebäudetechnik sowie Dienstleister,<br />
Institutionen, Verbände und Architekten.<br />
Den Teilnehmern der Veranstaltung werden<br />
lediglich die Kosten für das ganztägige<br />
Catering in Höhe von 30 € in Rechnung<br />
gestellt, das detaillierte Programm steht<br />
zum Download zur Verfügung.<br />
www.italiagermania.org<br />
www.itkam.org<br />
Restauriertes Buch als Visualisierung<br />
© PSD Bank Westfalen-Lippe eG<br />
Weitere Erläuterungen zum aktuellen<br />
Programm und zur in dieser Form europaweit<br />
einzigartigen Medienfassade sind im<br />
Internet zu finden.<br />
www.psd-medienfassade.de<br />
www.psd-wl.de<br />
[ Nachrichten<br />
[59
Termine ]<br />
Ausstellungen<br />
Neues Bauen in Tirol 2012<br />
Ausstellung im aut. architektur und tirol in<br />
Innsbruck bis 22. Dezember; Di–Fr 11–18 Uhr,<br />
Do 11–21 Uhr, Sa 11–17 Uhr.<br />
aut. architektur und tirol<br />
Lois Welzenbacher Platz 1, A – 6020 Innsbruck<br />
Tel.: 00 43/5 12/57 15 67<br />
Über Grenzen:<br />
Ostkreuz, Agentur der Fotografen<br />
Ausstellung im Haus der Kulturen der<br />
Welt in Berlin bis 30. Dezember;<br />
Mi–Mo 11–19 Uhr.<br />
Haus der Kulturen der Welt<br />
John-Foster-Dulles-Allee 10, 10557 Berlin<br />
Tel.: 0 30/3 97 87-0<br />
Karl Friedrich Schinkel.<br />
Geschichte und Poesie<br />
Ausstellung im Kupferstichkabinett in<br />
Berlin bis 6. Januar 2013; Di–So 10–17 Uhr.<br />
Kupferstichkabinett<br />
Staatliche Museen zu Berlin<br />
Matthäikirchplatz, 10785 Berlin<br />
Tel.: 0 30/2 66-42 34 02<br />
Druot, Lacaton & Vassal.<br />
Transformation eines<br />
1960er-Jahre-Wohnhochhauses<br />
Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum<br />
in Frankfurt am Main bis<br />
13. Januar 2013; Di–Sa 11–18 Uhr,<br />
Mi 11–20 Uhr, So 11–19 Uhr.<br />
Deutsches Architekturmuseum<br />
Schaumainkai 43, 60596 Frankfurt am Main<br />
Tel.: 0 69/2 12-3 88 44<br />
James Bond. Plakate und<br />
Fotografien aus 50 Jahren<br />
Ausstellung im Museum Folkwang in<br />
Essen bis 13. Januar 2013; Di–So 10–18 Uhr,<br />
Fr 10–22.30 Uhr<br />
Museum Folkwang<br />
Museumsplatz 1 , 45128 Essen<br />
Tel.: 02 01/88 45-1 60<br />
Johannes Peter Hölzinger. Psychodynamische<br />
Raumstrukturen<br />
Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum<br />
in Frankfurt am Main bis<br />
13. Januar 2013; Di–Sa 11–18 Uhr,<br />
Mi 11–20 Uhr, So 11–19 Uhr.<br />
Deutsches Architekturmuseum<br />
Schaumainkai 43, 60596 Frankfurt am Main<br />
Tel.: 0 69/2 12-3 88 44<br />
Lou Scheper-Berkenkamp<br />
Ausstellung im Bauhaus-Archiv in Berlin<br />
bis 14. Januar 2013; Mi–Mo 10–17 Uhr.<br />
Bauhaus-Archiv<br />
Museum für Gestaltung<br />
Klingelhöferstraße 14, 10785 Berlin<br />
Tel.: 0 30/25 40 02-0<br />
»Hitlerbauten« Linz. 1938 bis heute<br />
Ausstellung im Museum der Stadt Linz bis<br />
20. Januar 2013; Di–So 10–17 Uhr.<br />
Museum der Stadt Linz<br />
Dametzstraße 23, A – 4020 Linz<br />
Tel.: 00 43/7 32/70 70 19 12<br />
Der Architekt. Geschichte und<br />
Gegenwart eines Berufsstandes<br />
Ausstellung im Architekturmuseum der<br />
Technischen Universität München in der<br />
Pinakothek der Moderne in München bis<br />
3. Februar 2013; Di–So 10–17 Uhr.<br />
Architekturmuseum<br />
der Technischen Universität München<br />
in der Pinakothek der Moderne<br />
Arcisstraße 21, 80333 München<br />
Tel.: 0 89/2 38 05-3 83<br />
Pop Art Design<br />
Ausstellung im Vitra Design Museum<br />
in Weil am Rhein bis 3. Februar 2013;<br />
täglich 10–18 Uhr.<br />
Vitra Design Museum<br />
Charles Eames Straße 1, 79576 Weil am Rhein<br />
Tel.: 0 76 21/7 02 32 00<br />
Maciej Nowicki.<br />
Architektenkarriere zwischen<br />
Polen, Amerika und Indien<br />
Ausstellung im Ringturm in Wien bis<br />
15. Februar 2013; Mo–Fr 9–18 Uhr.<br />
Vienna Insurance Group<br />
Schottenring 30, A – 1010 Wien<br />
Tel.: 00 43/50/3 50-2 10 64<br />
Bauten erinnern.<br />
Augsburg in der NS-Zeit<br />
Ausstellung im Architekturmuseum<br />
Schwaben in Augsburg bis 20. Februar<br />
2013; Di–So 14–18 Uhr.<br />
Architekturmuseum Schwaben<br />
Thelottstraße 11, 86150 Augsburg<br />
Tel.: 08 21/22 81 83-0<br />
Helmut Jahn. Rainer Viertlböck<br />
Ausstellung im Neuen Museum in Nürnberg<br />
bis 24. Februar 2013; Di–So 10–18 Uhr,<br />
Do 10–20 Uhr.<br />
Neues Museum<br />
Staatliches Museum für Kunst und Design<br />
Luitpoldstraße 5, 90402 Nürnberg<br />
Tel.: 09 11/2 40 20 41<br />
Das Bauhaus im Bild<br />
Ausstellung am Bauhaus Dessau bis<br />
24. Februar 2013; täglich 10–18 Uhr.<br />
Stiftung Bauhaus Dessau<br />
Gropiusallee 38 , 06846 Dessau-Roßlau<br />
Tel.: 03 40/65 08-2 50<br />
Sowjetmoderne 1955–1991.<br />
Unbekannte Geschichten<br />
Ausstellung im Architekturzentrum Wien<br />
bis 25. Februar 2013; täglich 10–19 Uhr.<br />
Architekturzentrum Wien<br />
Museumsplatz 1, A – 1070 Wien<br />
Tel.: 00 43/1/5 22 31 15<br />
Hilde Weström zum 100. Geburtstag<br />
Ausstellung in der Berlinischen Galerie<br />
in Berlin bis 25. Februar 2013;<br />
Mi–Mo 10–18 Uhr.<br />
Berlinische Galerie<br />
Alte Jakobstraße 124–128, 10969 Berlin<br />
Tel.: 0 30/7 89 02-6 00<br />
Richard Meier. Building as Art<br />
Ausstellung im Arp Museum Bahnhof<br />
Rolandseck in Remagen bis 3. März 2013;<br />
Di–So 11–18 Uhr.<br />
Arp Museum Bahnhof Rolandseck<br />
Hans-Arp-Allee 1, 53424 Remagen<br />
Tel.: 0 22 28/94 25 12<br />
Holz in Form<br />
Ausstellung im Gewerbemuseum Winterthur<br />
bis 20. Mai 2013; Di–So 10–17 Uhr,<br />
Do 10–20 Uhr.<br />
Gewerbemuseum Winterthur<br />
Kirchplatz 14, CH – 8400 Winterthur<br />
Tel.: 00 41/52/2 67 51 36<br />
60] [<strong>Umrisse</strong>]
[<strong>Umrisse</strong>]<br />
Messen<br />
denkmal 2012<br />
Europäische Messe für Denkmalpflege,<br />
Restaurierung und Altbausanierung in<br />
Leipzig vom 22. bis 24. November;<br />
Auskünfte und Anmeldung:<br />
Leipziger Messe GmbH<br />
Messe-Allee 1, 04356 Leipzig<br />
Tel.: 03 41/6 78-0<br />
BAU 2013<br />
Weltleitmesse Architektur, Materialien,<br />
Systeme in München vom 14. bis 19. Januar<br />
2013; Auskünfte und Anmeldung:<br />
Messe München GmbH<br />
Messegelände , 81823 München<br />
Tel.: 0 89/9 49-2 07 20<br />
Viatec 2013<br />
Internationale Fachmesse für Straßenbau<br />
und Infrastrukturbewirtschaftung in Bozen,<br />
Südtirol, vom 21. bis 23. Februar 2013;<br />
Auskünfte und Anmeldung:<br />
Messe Bozen AG<br />
Messe Platz 1, I – 39100 Bozen<br />
Tel.: 00 39/04 71/51 60 00<br />
Tagungen<br />
Schalungstechnik 2012<br />
22. Kassel-Darmstädter Baubetriebsseminar<br />
»Schalungstechnik« in Kassel<br />
vom 29. bis 30. November; Auskünfte<br />
und Anmeldung:<br />
GfbW-Schalung<br />
Hauffstraße 33, 34125 Kassel<br />
Tel.: 05 61/8 70 89-80<br />
IHF 2012<br />
18. Internationales Holzbau-Forum (IHF)<br />
in Garmisch-Partenkirchen vom 5. bis<br />
7. Dezember; Auskünfte und Anmeldung:<br />
Forum Holzbau<br />
Berner Fachhochschule<br />
Postfach 474, CH – 2501 Biel<br />
Tel.: 00 41/32/3 27 20 00<br />
Energy Forum 2012<br />
Jährlich stattfindender Kongress zu eben<br />
jenem <strong>Thema</strong> für Architekten und Bauingenieure<br />
in Brixen, Südtirol, vom 6. bis<br />
7. Dezember; Auskünfte und Anmeldung:<br />
Economic Forum<br />
Elisabethstraße 91, 80797 München<br />
Tel.: 0 89/20 00 04-1 61<br />
Euroconstruct-Konferenz 2012<br />
74. Vortragsveranstaltung mit »Analysen<br />
und Prognosen für die europäische Bauwirtschaft«<br />
in München am 12. Dezember;<br />
Auskünfte und Anmeldung:<br />
ifo-Institut<br />
Poschingerstraße 5, 81679 München<br />
Tel.: 0 89/92 24-13 43<br />
Veranstaltungen<br />
Passagen 2013<br />
Diverse Veranstaltungen zu aktuellen<br />
Tendenzen im sogenannten Interior<br />
Design in Köln vom 14. bis 20. Januar 2013;<br />
Auskünfte und Anmeldung:<br />
Büro Sabine Voggenreiter<br />
Kaiser-Wilhelm-Ring 18, 50672 Köln<br />
Tel.: 02 21/2 58 47 23<br />
Wettbewerbe<br />
Architekturpreis Wein 2013<br />
Dritte Würdigung für maximal vier Jahre<br />
alte Projekte, »wie Weingüter und Winzerbetriebe,<br />
Bauten für Kellerwirtschaft,<br />
Weinproduktion, Vinotheken, Gastronomieund<br />
Beherbergungsgebäude, Freianlagen<br />
von Winzerbetrieben«, Einreichungstermin<br />
ist der 5. Dezember; Auskünfte und<br />
Anmeldung:<br />
Architektenkammer Rheinland-Pfalz<br />
Hindenburgplatz 6, 55118 Mainz<br />
Tel.: 0 61 31/99 60-22<br />
Velux-Architekturpreis 2013<br />
Auszeichnung unter dem Titel »Licht +<br />
Luft = Lebensqualität« für (Wohn-)Gebäude<br />
mit Velux-Bezug, Einsendeschluss ist der<br />
14. Dezember; Auskünfte und Anmeldung:<br />
Velux Deutschland GmbH<br />
Gazellenkamp 168, 22502 Hamburg<br />
Tel.: 0 40/5 47 07-0<br />
Schinkel-Wettbewerb 2013<br />
Wettbewerb für den Architekten- und<br />
Bauingenieurnachwuchs, diesmal zum<br />
<strong>Thema</strong> »Transformation TXL: Vom Flugfeld<br />
zum Lebensraum« und damit zu den<br />
möglichen Perspektiven des Flughafen-<br />
Tegel-Areals, Einsendeschluss ist der<br />
15. Januar 2013; Auskünfte und Anmeldung:<br />
Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin e.V.<br />
Bleibtreustraße 33, 10707 Berlin<br />
Tel.: 0 30/8 83 45 98<br />
Deutscher Naturstein-Preis 2013<br />
Auszeichnung für »die vorbildliche<br />
Gestaltung und technisch zeitgemäße<br />
Konstruktion von Projekten in Europa<br />
unter maßgeblicher Verwendung von<br />
Naturstein“ mit einem Fertigstellungsdatum<br />
nach 2006, Bewerbungstermin<br />
ist der 7. Januar 2013; Auskünfte und<br />
Anmeldung:<br />
Deutscher Naturwerkstein-Verband e.V.<br />
Sanderstraße 4, 97070 Würzburg<br />
Tel.: 09 31/1 20 61<br />
Platzgestaltung in Ingolstadt<br />
Offener Ideenwettbewerb für den Gartenund<br />
Landschaftsarchitektennachwuchs zur<br />
Platzgestaltung im Ingolstädter Neubaugebiet<br />
»Hollerstauden«, Einreichungstermin<br />
ist der 28. Januar 2013; Auskünfte<br />
und Anmeldung:<br />
Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst<br />
und Landschaftskultur e.V.<br />
Wartburgstraße 42, 10823 Berlin<br />
Tel.: 0 30/78 71 36 13<br />
[ Termine [61
Bücher ]<br />
Kapellen der 1960er Jahre<br />
1957 gründete sich der sogenannte Evangelisch-Lutherische<br />
Kirchenbauverein für<br />
Schleswig-Holstein, um einem bereits seit<br />
längerem beklagten, durch den Zustrom<br />
von Flüchtlingen und Vertriebenen nach<br />
dem Zweiten Weltkrieg verschärften Notstand<br />
abzuhelfen – der unzureichenden<br />
seelsorgerischen Betreuung der Landbevölkerung.<br />
Er wurde sofort tätig, wobei<br />
die von ihm ausgehende Initiative zur<br />
Errichtung kleiner Filialkirchen in stadtfernen<br />
Gemeinden dann zu Beginn der<br />
1960er Jahre in ein landesweit gefördertes<br />
Kapellenbauprogramm mündete:<br />
Basierend auf zwei Architektenwettbewerben,<br />
erfolgte die Realisierung von<br />
nahezu 100, für die damalige Zeit zweifelsohne<br />
beispielhaften Sakralgebäuden. Trotz<br />
ihrer kaum zu bestreitenden Qualitäten<br />
werden diese Bauwerke heute aber mancherorts<br />
in Frage gestellt, und zwar unter<br />
»inhaltlichen« wie finanziellen Aspekten.<br />
Wer sich nun mit ihnen beschäftigen, ja<br />
begreifen will, über welche Charakteristika<br />
sie verfügen, was sie letztlich auszeichnet<br />
und warum ihre Weiter- und zumindest<br />
Umnutzung in jedem Fall gerechtfertigt ist,<br />
sollte das Buch »… viele kleine Kirchen«<br />
lesen, denn es rekapituliert Anlass wie<br />
Entwicklung des Kapellenbauprogramms,<br />
verdeutlicht dessen Problematik wie die<br />
aktuellen Auswirkungen und vermittelt<br />
zudem die Erkenntnis, dass selbst niveauvollste<br />
Entwurfsresultate mitunter nur<br />
geringe Wertschätzung und damit (Denkmal-)Schutz<br />
genießen. Im vorliegenden<br />
Fall bleibt jedoch wenigstens der Trost<br />
einer fundierten Dokumentation, die<br />
sie vor dem »restlosen« Vergessen zu<br />
bewahren hilft.<br />
Michael Wiederspahn<br />
Matthias Ludwig: »… viele kleine Kirchen«.<br />
Das Kapellenbauprogramm der<br />
1960er Jahre in Schleswig-Holstein.<br />
Hrsg. vom Ev.-Luth. Kirchenbauverein für<br />
Nordelbien, Nordelbischen Kirchenamt,<br />
Landesamt für Denkmalpflege Schleswig-<br />
Holstein. Verlag Ludwig, Kiel 2011. 272 S.,<br />
400 Abb., br., 29,90 €.<br />
Ruinen und Luftstädte<br />
In Europa und Nordamerika ist Arata Isozaki<br />
für einige spektakuläre Gebäude bekannt,<br />
in den 1980er und 1990er Jahren durfte<br />
sein Name nicht fehlen, wenn über »Stararchitekten«<br />
gesprochen wurde. Mittlerweile<br />
ist die internationale Aufmerksamkeit<br />
weniger geworden, in Japan war und ist er<br />
hingegen mehr als ein bedeutender Architekt,<br />
hier genießt er als Architekturdenker<br />
und -lehrer bis heute höchsten Respekt.<br />
Dies ist ebenso seinen Bauten und seiner<br />
aktiven Teilhabe am Diskurs über das<br />
Bauen geschuldet wie seinen Schriften,<br />
die er bereits in den 1960er Jahren, noch<br />
unter dem Einfluss seines Lehrers Kenzo<br />
Tange, zu verfassen begann.<br />
Über die Jahrzehnte seines Schaffens<br />
sind so Texte erschienen, die mit der vorliegenden<br />
Publikation erstmals in deutscher<br />
Sprache zugänglich sind. Gegliedert<br />
in die drei Themenbereiche »Reale und<br />
virtuelle Ruinen«, »Architektur und Stadt«<br />
und »Raum und Zeit« entwirft er ein Verständnis<br />
von Architektur als einem unablässigen<br />
Werden und Vergehen. Geprägt<br />
wurde diese Erfahrung aus den Kriegserlebnissen<br />
als Jugendlicher, der direkten<br />
Konfrontation mit Zerstörung. Über die<br />
Jahre hat dann die Architektur jenem<br />
Erlebnis neue Dimensionen gegeben: Was<br />
einst traumatisch war, wird zum Antrieb.<br />
Aus der Zerstörung entwickelt sich Neues,<br />
das in sich schon die Zerstörung trägt, und<br />
aus dem zyklischen Wechsel beider entspringen<br />
gleichzeitig die Freiheit und die<br />
Verantwortung der Architektur, sich des<br />
Aktuellen wie des Geschichtlichen zu<br />
bedienen und es in neue, interpretierende<br />
Zusammenhänge zu fügen – eine Freiheit<br />
auf Zeit im (leeren) Raum.<br />
Die neun Essays bieten einen neuen<br />
Zugang zu Arata Isozaki. Ihre Lektüre<br />
erlaubt Einblicke in die Gedankenwelt<br />
des Architekten, Architekturdenkers und<br />
Menschen und zeigt unter anderem auch,<br />
wie diese drei Personenmanifestationen<br />
sich über und in der Architektur einander<br />
angenähert haben und ihm in jeweils<br />
wechselnden Konstellationen Orientierung<br />
vermittelten. Eine Lektüre, für die man sich<br />
einige Augenblicke Zeit nehmen sollte,<br />
als Mensch, Denker (und womöglich auch<br />
als Architekt).<br />
Elisabeth Plessen<br />
Arata Isozaki: Welten und Gegenwelten.<br />
Hrsg. und übersetzt von Yoco Fukuda,<br />
Jörg H. Gleiter, Jörg R. Noennig. transcript<br />
Verlag, Bielefeld 2011. 194 S., zahlr. Abb.,<br />
kart., 21,80 €.<br />
(Bau-)Geschichte zum Entdecken<br />
Abhandlungen über historisch bedeutsame<br />
Gebäude, über einzelne Bauwerke und<br />
ganze -gattungen gibt es sehr viele, ja fast<br />
unüberschaubar viele, wobei man die in<br />
wissenschaftlicher Hinsicht sicherlich<br />
verdienstvollen, in der Regel aber eher<br />
dröge anmutenden Denkmaltopographien<br />
nicht einmal mitzurechnen braucht. Eine<br />
Neuerscheinung, die mit »Der Geschichte<br />
auf der Spur« überschrieben ist, hat es in<br />
einem derartigen Umfeld natürlich schwer,<br />
fehlt es ihr auf den ersten Blick doch trotz<br />
des eher launig formulierten Titels an<br />
einem sogenannten Alleinstellungsmerkmal,<br />
das die stets unabdingbare Lust zum<br />
Lesen weckt.<br />
Wer sich dennoch nicht davon abhalten<br />
lässt, diese »Spurensuche« aufzuschlagen,<br />
wird nun reich belohnt – mit einem, im<br />
allerbesten Sinne, höchst subjektiven<br />
Streifzug durch die bayerische Denkmallandschaft.<br />
Ludwigs Königsschlösser und<br />
ähnlich bekannte, mehr oder minder bereisenswerte<br />
Touristenattraktionen bleiben<br />
hier infolgedessen ausgeklammert, um<br />
endlich jenen steinernen und stählernen<br />
Zeitzeugen (publizistischen) Respekt<br />
zu erweisen, die sonst kaum oder eben<br />
keine Aufmerksamkeit genießen. Und<br />
dazu gehören unter anderem die Ruine<br />
Zirkelkappel bei Schwaighausen, der<br />
Felsenkeller in Schwandorf, das Hochvolthaus<br />
in Selb oder der Karlsgraben bei<br />
Treuchtlingen, immerhin das größte technische<br />
Denkmal des frühen Mittelalters in<br />
Mitteleuropa. Insgesamt 50 solcher Entdeckungen,<br />
jeweils kompetent in Bild<br />
und Text dokumentiert, finden sich in dem<br />
Buch und verleihen ihm nachgerade den<br />
Charakter eines Leitfadens für Exkursionen<br />
in und durch den Freistaat.<br />
Inzwischen liegt sogar schon die zweite<br />
»Etappe« vor, für die selbstredend das<br />
Gleiche gilt: Die Lektüre wird mit Nachdruck<br />
empfohlen.<br />
Michael Wiederspahn<br />
Egon Johannes Greipl (Hrsg.): Der Geschichte<br />
auf der Spur. Bayerns einzigartige<br />
Denkmäler. Von den Kelten bis zum Kalten<br />
Krieg. Volk Verlag, München 2010.<br />
200 S., zahlr. Abb., geb., 16,90 €.<br />
Egon Johannes Greipl (Hrsg.): Der Geschichte<br />
auf der Spur 2. Bayerns einzigartige<br />
Denkmäler. Von den Kelten bis zum<br />
Kalten Krieg. Volk Verlag, München 2012.<br />
216 S., zahlr. Abb., geb., 16,90 €.<br />
62] [<strong>Umrisse</strong>]
[<strong>Umrisse</strong>]<br />
Zeitschrift für Baukultur<br />
ISSN 1437 - 2533<br />
12. Jahrgang<br />
Ausgabe 3∙2012<br />
www.umrisse.de<br />
Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />
Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.<br />
Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde<br />
Sprachen, vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne<br />
schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form<br />
reproduziert oder in eine von Maschinen verwendbare<br />
Sprache übertragen werden.<br />
Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine<br />
Verwertung ohne Einwilligung des Verlages strafbar.<br />
Herausgeber Dipl.-Ing. Michael Wiederspahn<br />
Vorstandsmitglied AIV Wiesbaden<br />
Chefredaktion Dipl.-Ing. Michael Wiederspahn<br />
mwiederspahn@verlagsgruppewiederspahn.de<br />
Verlag<br />
V E R L A G S G R U P P E<br />
W I E D E R S P A H N<br />
mit MixedMedia Konzepts<br />
Biebricher Allee 11 b<br />
65187 Wiesbaden<br />
Tel.: 06 11/84 65 15<br />
Fax: 06 11/80 12 52<br />
www.verlagsgruppewiederspahn.de<br />
Anzeigen Monika Kriester<br />
Zur Zeit gilt die Anzeigenpreisliste<br />
vom Januar 2012.<br />
Satz und Layout Christina Neuner<br />
Fotos Umschlag und Inhalt General Aviation Terminal am Flughafen Schiphol (zwei Bilder)<br />
© Jeroen Musch/VMX Architects<br />
Flughafen München Satellit (zwei Bilder)<br />
© Koch+Partner<br />
Militärflughafen Zeltweg (zwei Bilder)<br />
© Thilo Härdtlein<br />
Terminal am Flughafen Wladiwostok (zwei Bilder)<br />
© Leonid Faerberg/WP ARC plan gmbh<br />
Lilienthal-Centrum in Stölln (zwei Bilder)<br />
© Walter Vielain<br />
The Squaire am Frankfurter Flughafen (zwei Bilder)<br />
© Hörmann KG<br />
Flughafen Frankfurt am Main (zwei Bilder)<br />
© Lamilux Heinrich Strunz GmbH<br />
Frankfurt Airport Center<br />
© Schott AG<br />
Welcome Lounge in Frankfurt am Main<br />
© Deutsche Lufthansa AG<br />
Brandschutzfassade<br />
© Schüco International KG<br />
Gibraltar New International Airport<br />
© arcon Flachglas-Veredlung GmbH & Co. KG<br />
Flughafen Schiphol in Amsterdam<br />
© Wieringen Prins Hoveniers/ZinCo GmbH (zwei Bilder)<br />
»Hintergrund«<br />
© www.fotolia.com<br />
Druck Schmidt printmedien GmbH i.G.<br />
Haagweg 44, 65462 Ginsheim-Gustavsburg<br />
Erscheinungsweise [<strong>Umrisse</strong>]<br />
und Bezugspreis Zeitschrift für Baukultur<br />
erscheint 6 x pro Jahr.<br />
Einzelheft: 9,50 €<br />
Doppelheft: 19,00 €<br />
Jahresbezugspreis: 57,00 €<br />
Abonnement Ausland: 63,00 €<br />
Beilage Die Gesamtauflage von Ausgabe 3∙2012 enthält eine Beilage<br />
der Berner Fachhochschule für Architektur, Holz und Bau HSB, Biel.<br />
[ Impressum