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03·2012 - Thema: Flughäfen II - Umrisse

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<strong>Flughäfen</strong> <strong>II</strong><br />

Wladiwostok<br />

Schiphol<br />

München<br />

Zeltweg<br />

Stölln<br />

und …<br />

[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Zeitschrift für Baukultur


Internationales Holzbau-Forum (IHF 2012)<br />

Aus der Praxis – Für die Praxis<br />

Nachhaltigkeit I Holzbau I Architektur I<br />

Verdichtung I Energieversorgung I Holzbauforschung I<br />

Verbindungstechnik I Prozesse I Tragwerke I<br />

Gebäudehülle I Realisierungen I Ehrungen<br />

Kongresszentrum Garmisch-Partenkirchen<br />

5.–7. Dezember 2012<br />

Das Internationale Holzbau-Forum (IHF 2012) bietet Holzbauern, Planern, Ingenieuren sowie Architekten<br />

die Gelegenheit, über Erfahrungen, Arbeiten und Ziele mit Holztragwerken bzw. Holzkonstruktionen zu<br />

berichten. Das Forum wird zugleich den Projektierenden, den Verantwortlichen von Bau- und Genehmigungsbehörden,<br />

dem Holzbauer und Handwerker, dem Praktiker und dem Ausbilder die Gelegenheit geben,<br />

sich umfassend zu informieren und auszutauschen.<br />

Mittwoch, 5. Dezember 2012<br />

Auftaktveranstaltung<br />

Nachhaltigkeit aus Sicht der Länder, Gemeinden, Investoren –<br />

Wohnungsbau im internationalen Blickfeld<br />

IHF-Prologe<br />

Prolog I Architektur-Forum: Vielfalt in der Holzarchitektur<br />

Prolog <strong>II</strong> Fertigbau-Forum: Die zukünftige Rolle des Hausbaus<br />

in der dezentralen Energieversorgung<br />

Prolog <strong>II</strong>I Holzhausbau-Forum: Siedlungsverdichtung mit Holz<br />

Prolog IV Verbindungstechnik-Forum: Schrauben und Kleben<br />

Donnerstag, 6. Dezember 2012<br />

Holzumfeld<br />

Die Holzwirtschaft ist, wie andere Branchen auch, vom politischen<br />

und wirtschaftlichen Umfeld abhängig. Daher ist es wichtig,<br />

politische Tendenzen auf nationaler und internationaler Ebene<br />

sowie wirtschaftliche Entwicklungen im Umfeld einer internationalen<br />

Tagung zu betrachten.<br />

Was bringt uns die Zukunft?<br />

Holztragwerke<br />

Hochleistungsfähige Bauwerke mit Holztragwerken haben einen<br />

besonderen Stellenwert in der Bauwelt und der Öffentlichkeit.<br />

Sie bilden Vertrauen in das Leistungsvermögen von Holz als Baustoff<br />

und dokumentieren das weite Spektrum seines Einsatzes.<br />

Ausgewählt: Objekte mit Ausstrahlung<br />

Neue Prozesse im Holzbau – bauen und produzieren<br />

für zukünftige Märkte<br />

Forschung rund um den Holzbau<br />

Freitag, 7. Dezember 2012<br />

Holzkonstruktionen<br />

Block A: Chile als Gastland am IHF<br />

Block B: Brücken und Türme<br />

An Türmen und Brücken ist am besten zu erkennen, dass der Holzbau<br />

bei Weitem noch nicht an seine Grenzen gestossen ist. Im Holzbrückenbau<br />

werden die jüngsten rekordverdächtigen Bauwerke vorgestellt,<br />

um verbleibenden Potentiale aufzuzeigen. Raffi nierte Ingenieurbaukunst,<br />

wo sich Treppen scheinbar schwerelos nach oben schrauben<br />

und eine weitere spannende Episode zum Windkraftturm, der soeben<br />

als Prototyp in Brettsperrholzbauweise mit innovativer Klebetechnik<br />

fertiggestellt wurde, ergänzen die aktuellsten Extrembauwerke im<br />

08.30 Eine 500 m lange Fussgängerbrücke für Georgien<br />

09.00 Schwerlastbrücke (68 m Spannweite) im Norden von Canada<br />

09.30 Integrale Holz-Beton-Verbundbrücken für die<br />

Landesgartenschau 2014 in Schwäbisch Gmünd<br />

10.00 Kaffeepause<br />

10.30 Schwebende Treppen der Univerity of British Columbia<br />

11.00 Timber Tower – er ist gebaut<br />

Block C: Zukunft Bau: Mehrwerte durch<br />

industriell vorgefertigte Gebäudehüllen<br />

Epilog: Globalisierung und regionale Identität<br />

Weitere Informationen stehen zur Verfügung unter: www.forum-holzbau.com


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Reisen ohne Risiko<br />

»Ich fuhr den Wagen ins Parkhaus und<br />

ging hinüber in die Check-in-Halle. Ich<br />

war seit der Eröffnung des neuen Flughafens<br />

schon ein paar Mal von hier<br />

abgeflogen, aber zum ersten Mal fiel<br />

mir die Hässlichkeit des Gebäudes auf,<br />

das ohne jedes menschliche Maß gebaut<br />

zu sein schien. Die wenigen Passagiere,<br />

die um diese Zeit hier unterwegs waren,<br />

verloren sich in den leeren Räumen. Sie<br />

irrten nervös umher wie Ungeziefer, das<br />

vom Licht überrascht wird. Es war, als<br />

genüge die Halle sich selbst, als sei ihr<br />

einziger Zweck, die eigene Größe zu<br />

feiern.«<br />

Der Wunsch zu fliegen, vermeintlich<br />

schwerelos durch die Luft zu gleiten,<br />

ja nachgerade unbelastet von irgendwelchen<br />

irdischen Zwängen ober- oder<br />

eben nur knapp unterhalb der Wolken zu<br />

schweben, verliert offenbar nie an Faszination,<br />

wobei sich natürlich die Frage<br />

stellt, ob er tatsächlich (noch) einem<br />

der wohl ältesten Menschheitsträume<br />

geschuldet ist oder sich nicht eher aus<br />

gänzlich anderen Quellen speist – wie<br />

etwa der »Aldiisierung« des Reiseverkehrs,<br />

die es heute einem jeden Fernwehgeplagten<br />

erlaubt, an beliebigen Tagen<br />

zu lediglich geringen Kosten die Welt zu<br />

durchqueren. Dass die meisten Urlauber<br />

und nicht wenige Geschäftsleute solche<br />

Verbilligungstendenzen gutheißen, sie<br />

immer wieder einfordern und damit letztlich<br />

unterstützen, lässt sich zwar aus<br />

vielen unterschiedlichen, insbesondere<br />

aber aus ökonomischen wie ökologischen<br />

Gründen kritisieren, die wachsende,<br />

mittlerweile fast flächendeckend anzutreffende<br />

Verbreitung von All-inclusive-<br />

Angeboten zu (selbstredend) Discounter-<br />

Preisen scheint das jedoch kaum verhindern,<br />

nicht einmal eindämmen oder<br />

zumindest ein klein bisschen verlangsamen<br />

zu können.<br />

Glücklicherweise stößt diese Art der<br />

Rabattierungs(un)kultur mitunter an ein<br />

paar Grenzen, die inzwischen sogar an<br />

beinahe sämtlichen <strong>Flughäfen</strong> vorzufinden<br />

sind, weshalb ihre Existenz eigentlich kein<br />

nennenswertes Erstaunen mehr auszulösen<br />

vermag. Während nämlich unzählige<br />

Airlines und die ihnen oft angegliederten<br />

Touristikunternehmen potentielle Passagiere<br />

mit servicebefreiten Gratisleistungen<br />

zu locken versuchen, beschreitet ein Großteil<br />

der Airports einen wesentlich überzeugenderen,<br />

da deutlich qualitätsbewussteren<br />

Weg, indem sie Bauwerke errichten,<br />

die in ästhetischer wie funktionaler Hinsicht<br />

hohe oder nicht selten höchste<br />

Ansprüche erfüllen.<br />

Wer das nicht glauben will, sollte die<br />

nachfolgenden Seiten genauer betrachten:<br />

In Fortsetzung von Ausgabe 4/5 •2010<br />

erneut das <strong>Thema</strong> »<strong>Flughäfen</strong>« be- und<br />

durchleuchtend, veranschaulichen sie<br />

mit Nachdruck, wo und warum erstklassige<br />

Resultate entstehen, was in Form und<br />

Struktur hervorragende (Terminal-)Gebäude<br />

auszeichnet und wie deren Charakteristika<br />

generell einzuordnen bleiben – als exzellente<br />

Möglichkeit zu einem Erkenntnisgewinn,<br />

der Laien wie Experten zu weitreichenden<br />

Einsichten verhilft. (Auch)<br />

Peter Stamm, von dem der eingangs<br />

zitierte, mit »Leere Räume« überschriebene<br />

und 2009 publizierte Text stammt,<br />

sei daher die Lektüre der [<strong>Umrisse</strong>] mit<br />

einiger Dringlichkeit zu einem künftigen<br />

Reisen ohne Risiko empfohlen.<br />

Michael Wiederspahn<br />

[ Editorial [3


Inhalt ]<br />

Editorial Reisen ohne Risiko 3<br />

Michael Wiederspahn<br />

Forum Baukultur 6<br />

<strong>Flughäfen</strong> <strong>II</strong> Neues Terminal am Flughafen Wladiwostok 10<br />

Stefan Bromkamp<br />

General Aviation Terminal am Flughafen Schiphol 15<br />

Marina de Vries<br />

Flughafen München Satellit 21<br />

Norbert Koch<br />

Modernisierung des Militärflughafens Zeltweg 26<br />

Martin Zechner, Gerhard Fritz<br />

Ältester Flugplatz der Welt in Stölln 31<br />

Walter Vielain<br />

4] [<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Aktuell Sanierung des Wiesbadener Hauptbahnhofs 36<br />

Gabriele Staupe<br />

Special Brandschutz 39<br />

Rubriken Immobilienmarkt 44<br />

Produkte und Projekte 46<br />

Software und IT 53<br />

Nachrichten 56<br />

Termine 60<br />

Bücher 62<br />

Impressum 63<br />

[ Inhalt [5


Forum Baukultur ]<br />

FBI ohne Brutalismus?<br />

Der Brutalismus, jene architektonische<br />

Zeitströmung, die sich bis heute, was die<br />

Einschätzung der Qualität ihrer Bauten<br />

bzw. der an sie anzulegenden Kriterien<br />

angeht, in vielschichtiger Weise entzieht,<br />

erfährt seit kurzem neue Aufmerksamkeit.<br />

Sperrig und von fast überbordender<br />

Materialität werden die Gebäude von der<br />

Mehrzahl der Betrachter häufig als wenig<br />

attraktiv empfunden.<br />

Bestes Beispiel: das J. Edgar Hoover<br />

Building in Washington D.C., Schaltzentrale<br />

des Inlandgeheimdienstes FBI und benannt<br />

nach seinem ersten Direktor. Dem Bau<br />

droht in naher Zukunft wohl der Abriss, und<br />

erstaunlicherweise sind in Washington<br />

sogar Denkmalschützer zögerlich, sich<br />

für den Erhalt einzusetzen.<br />

Erbaut zwischen 1966 und 1975 nach einem<br />

Entwurf des Büros Charles F. Murphy and<br />

Associates bzw. dem, was davon während<br />

langjähriger Umplanungen übrigblieb, füllt<br />

es seit fast 40 Jahren den Straßenblock<br />

zwischen Pennsylvania Avenue, East-, 9th<br />

und 10th Street mit gewaltigem Volumen<br />

und einer Gesamtfläche von über 260.000 m 2<br />

aus, wovon aber nur 93.000 m 2 Bürofläche<br />

sind. Den überwiegenden Teil nehmen<br />

unter anderem ein Auditorium, ein Theater<br />

mit 700 Sitzplätzen, eine Autowerkstatt,<br />

ein zweigeschossiger Basketball-Court,<br />

Schulungsräume, diverse Forschungslabore,<br />

Fitnessbereiche, Archive, eine<br />

Schießanlage, eine eigene Klinik, eine<br />

Leichenhalle, eine Druckerei und weitere,<br />

offiziell nicht näher spezifizierte Räumlichkeiten<br />

ein. Außerdem verfügt es über<br />

zwei parallele Erschließungssysteme mit<br />

jeweils eigenen Fluren und Fahrstühlen<br />

für Mitarbeiter und Besucher, wobei die<br />

Öffentlichkeit hier von jeher nicht wirklich<br />

willkommen war.<br />

Mit dem Bau wollte man der ehemals<br />

heruntergekommenen Gegend einen<br />

Impuls geben. Und tatsächlich ist rund<br />

um das J. Edgar Hoover Building eine<br />

Stadtlandschaft mit exklusiven Läden und<br />

Restaurants entstanden, in deren Mitte<br />

die FBI-Zentrale nun wie ein Fremdkörper<br />

wirkt – mit der rigiden Struktur der Lochfassade,<br />

den bronzefarbenen, verspiegelten<br />

Fensterflächen und den blinden<br />

Arkaden der unteren Geschosse.<br />

Tatsächlich waren dort einmal Einzelhandelsgeschäfte<br />

vorgesehen. Die obersten<br />

Staatsschützer lehnten sie jedoch ab und<br />

forderten stattdessen Bombensicherheit.<br />

Generell existierten zwischen dem FBI und<br />

den beratenden Gremien sowie Architekten<br />

unterschiedliche Auffassungen über die<br />

Gestaltung, wobei sich die Staatsschützer<br />

meistens durchsetzten oder andere Wege<br />

fanden. So wehrte sich das FBI zwar vergeblich<br />

gegen die im zweiten Stock gelegene<br />

Besucheraussichtsplattform, einen<br />

Blick von dort oben erhaschte hingegen<br />

nie jemand, denn sofort nach der Einweihung<br />

ließ die Behörde sie für immer<br />

schließen. Seit den Anschlägen vom<br />

11. September sind nun auch öffentliche<br />

Besichtigungen des Gebäudes untersagt.<br />

Mittlerweile ist 835 Pennsylvania Avenue<br />

selbst unter Architekten und Kritikern<br />

weitestgehend als schwarzes Loch im<br />

Stadtgefüge verschrien.<br />

Viele Gründe werden gegen das Bauwerk<br />

angeführt, wie etwa seine durch hinausgezögerte<br />

Sanierungen vernachlässigte<br />

Substanz und die veraltete Haustechnik.<br />

Zudem genügt es dem Platzbedarf des<br />

FBI nicht mehr, da nach den Anschlägen<br />

vom 11. September die Zahl der Mitarbeiter<br />

von 9.700 auf 17.300 angestiegen ist, die<br />

allein in Washington an 22 verschiedenen<br />

Orten tätig sind. Sicherheitsbedenken<br />

sprechen wohl ebenfalls gegen eine<br />

weitere Nutzung. Die innerstädtische<br />

Lage wird von der Behörde seit langem als<br />

problematisch eingestuft. Schon vor den<br />

Anschlägen hatte das FBI den Wunsch<br />

geäußert, ähnlich dem CIA eine außerhalb<br />

von Washington gelegene, abgeschiedenere<br />

Bleibe zu beziehen. Dass der Verfall<br />

bewusst in Kauf genommen wurde, um die<br />

Entscheidung für einen Umzug zu fördern,<br />

weisen die Verantwortlichen, verschanzt<br />

hinter Gutachten, jedoch zurück. Und von<br />

außen gibt es Begehrlichkeiten, Investoren<br />

lauern auf die Möglichkeit, das innerstädtische<br />

Filetstück entwickeln zu können, und<br />

aus dem Umland von Washington haben<br />

sich bereits mehrere Gemeinden und<br />

Distrikte als neuer Standort angeboten.<br />

Seitens des Denkmalschutzes hält man<br />

sich bedeckt. Das Gebäude sei der Öffentlichkeit<br />

in keinster Weise als historisch<br />

wertvoll vermittelbar, heißt es, und selbst<br />

in den eigenen Reihen sind nur wenige von<br />

seiner Denkmalwürdigkeit überzeugt.<br />

J. Edgar Hoover Building in Washington<br />

© Brunswyk/www.de.wikipedia.org<br />

Augenblicklich gibt es offiziell vier<br />

Szenarien:<br />

– ein Verbleib im Gebäude ohne<br />

Instandsetzung und Umbauten<br />

(ein Pro-forma-Vorschlag);<br />

– eine Generalsanierung sowie Reorganisation<br />

der angemieteten Räumlichkeiten.<br />

Die Kosten dafür sollen sich<br />

nach Angaben des Government<br />

Accountability Office (GAO) auf mindestens<br />

1,70 Milliarden Dollar belaufen,<br />

bei einer geschätzten Bauzeit von 14<br />

Jahren (wird halbherzig erwogen);<br />

– ein Abbruch und Neubau auf gleichem<br />

Grundstück, was die generelle Sicherheitslage<br />

mitten in der Stadt nicht<br />

verbessern, aber genügend Platz für<br />

alle Mitarbeiter vor Ort bieten würde.<br />

Bei einer geschätzten Bauzeit von<br />

mindestens neun Jahren werden die<br />

Kosten für Neubau und Provisorium<br />

nur mit 850 Millionen Dollar angesetzt<br />

(das will eigentlich keiner, in Zeiten<br />

knapper öffentlicher Kassen muss<br />

dagegen jedoch sehr gut und wahrscheinlich<br />

lange argumentiert werden);<br />

– ein Neubau außerhalb. Dafür wurden<br />

bislang sieben Jahre und Kosten von<br />

mindestens 1,20 Milliarden Dollar veranschlagt,<br />

neue Innenausstattungen und<br />

verbesserte Ausrüstungen allerdings<br />

nicht mitgerechnet (die von allen favorisierte<br />

Lösung).<br />

Der Weg der politisch korrekten Entscheidungsfindung<br />

hin zur letzten Variante<br />

dürfte allerdings ein langwieriger werden,<br />

einstweilen sollen deshalb notwendigste<br />

Sanierungen erfolgen. Die Washington<br />

Post, die das Geschehen rund um das<br />

Hoover Building seit langem dezidiert<br />

beobachtet, vermeldete übrigens im Frühjahr,<br />

dass das Gebäude zum hässlichsten<br />

der Welt gekürt worden sei.<br />

E. P.<br />

6] [<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Flughafengeschichte realiter<br />

Wohl nirgends in der Welt gibt es einen<br />

Flughafen, der so tief mit der Geschichte<br />

eines Landes verbunden ist, wie Tempelhof<br />

in Berlin: Hier fand der nationalsozialistische<br />

Herrschaftsanspruch eine bauliche<br />

Großform, die ob ihrer Intention<br />

erschreckt, in ihrer architektonischen<br />

Gestaltung jedoch bis heute zu begeistern<br />

weiß und insofern auch neue Ansätze<br />

für die Bewältigung des baulichen Erbes<br />

der NS-Zeit fordert. Tempelhof ist darüber<br />

hinaus aber während der Berliner Luftbrücke<br />

zum Symbol für den Anspruch<br />

auf Freiheit und Selbstbestimmtheit in der<br />

Nachkriegsgeschichte geworden und hat<br />

diesen Ort damit weltbekannt gemacht.<br />

Seit 2008 stillgelegt, kommen die Pläne<br />

für Umnutzung und Neuentwicklung<br />

des denkmalgeschützten Ensembles nur<br />

langsam in Gang. So ist aktuell noch viel<br />

von dem zu sehen und zu erleben, was<br />

Tempelhof einmal war, und davon, wie die<br />

Geschichte über Jahrzehnte ihre unterschiedlichen<br />

Nutzungsspuren in das<br />

Bauwerk eingeschrieben hat. Und das<br />

am besten unter kundiger Anleitung,<br />

zum Beispiel ehemaliger Flughafenmitarbeiter<br />

und anderer, wie sie die<br />

Tempelhofer Freiheit in zweieinhalbstündigen<br />

Führungen durch Teile des<br />

300.000 m2 großen Flughafens anbietet.<br />

Leider nur für kurze Zeit wird außerdem<br />

vom 17. bis 19. November in der Alten<br />

Zollgarage des Flughafens die Wanderausstellung<br />

»Paradies der Volksgemeinschaft:<br />

Das KdF-Seebad in Prora und die<br />

deutsche Volksgemeinschaft« des Dokumentationszentrums<br />

Prora auf Rügen<br />

zu sehen sein (Samstag bis Montag<br />

12.00–18.00 Uhr, Zugang über den Seitenhof<br />

links des Haupteingangs). Das »Zusammentreffen«<br />

zweier so unterschiedlicher<br />

und doch monumentaler Bauten des<br />

Nationalsozialismus dürfte den Besuch<br />

der Ausstellung zu einem spannungsreichen,<br />

einmaligen Erlebnis werden<br />

lassen.<br />

Nähere Informationen zu Tempelhof,<br />

Ausstellungen und Führungen in und<br />

durch Tempelhof finden sich unter<br />

www.tempelhoferfreiheit.de.<br />

E. P.<br />

Archi-Tektonische Verschiebungen<br />

So langsam nähert sich die mit jedem<br />

Jahr anwachsende Architekturpreiswelle<br />

ihrem Ende. Fast alles, was an Auszeichnungen<br />

je kreiert wurde, war pünktlich zum<br />

Sommerende verliehen. Zum Abschluss<br />

dieses Reigens deshalb (wieder) einmal<br />

ein Blick nach Österreich, wo nicht nur<br />

die Büros mit den schrägsten Namen<br />

beheimatet sind, sondern häufig auch<br />

eine in Deutschland seltene Leichtigkeit<br />

in der Architektur anzutreffen ist.<br />

Der Bauherrenpreis der Zentralvereinigung<br />

der ArchitektInnnen Österreichs, seit 1967<br />

jährlich verliehen, gehört zu den renommiertesten<br />

Auszeichnungen der Alpenrepublik<br />

und gibt regelmäßig einen Überblick<br />

über das kreative Schaffen von Architekten<br />

und das baukulturelle Engagement<br />

der Bauherren. In einem zweistufigen<br />

Verfahren, das 2012 insgesamt 109 Einsendungen<br />

aufwies, können von Nominierungsjurys,<br />

die jede einzelne Einreichung<br />

vor Ort begutachten, in jedem Bundesland<br />

bis zu fünf Projekte vorgeschlagen werden,<br />

die danach einer Abschlussjury zur Entscheidung<br />

vorgelegt werden. Und: Diese<br />

Abschlussjury macht sich ebenfalls auf<br />

den Weg, um die Bauwerke vor Ort in<br />

Augenschein zu nehmen und die sechs<br />

Preisträger der undotierten Auszeichnung<br />

zu ermitteln. Solches würde man sich für<br />

viele Preise wünschen, wobei zu befürchten<br />

steht, dass manche dann wohl kaum<br />

verliehen werden (könnten).<br />

In diesem Jahr gingen nicht nur zwei<br />

Preise nach Tirol, sondern auch an denselben<br />

Architekten, davon einmal in<br />

Arbeitsgemeinschaft. Ausgezeichnet<br />

wurden das Rathaus und der Stadtplatz<br />

Kufstein (Bauherr: Kufsteiner Immobilien<br />

GmbH & Co. KG, Stadtgemeinde Kufstein;<br />

Architektur und Freiraum: Arbeitsgemeinschaft<br />

Dipl.-Ing. Thomas Giner und<br />

Dipl.-Ing. Erich Wucherer mit Dipl.-Ing.<br />

Rainer Köberl, Innsbruck) sowie die<br />

BTV-Zweigstelle Mitterweg in Innsbruck<br />

(Bauherr: BTV Vierländerbank, Innsbruck;<br />

Architektur: Dipl.-Ing. Rainer Köberl,<br />

Innsbruck).<br />

Zwei weitere Preise fanden sich im Bundesland<br />

Salzburg: Der Lokalbahnhof Lamprechtshausen<br />

(Bauherr: SLB Salzburger<br />

Lokalbahnen, Salzburg AG; Architektur<br />

und Freiraum: udo heinrich architekten,<br />

Salzburg) sowie der Unipark Nonntal,<br />

Kultur- und Geisteswissenschaftliche<br />

Fakultät (Bauherr: BIG Bundesimmobiliengesellschaft<br />

m.b.H., Wien; Architektur:<br />

Storch Ehlers Partner, Hannover; Freiraum:<br />

WES & Partner, Hamburg) überzeugten die<br />

Juroren. In der Steiermark gelang dies der<br />

Volksschule mit Sportklub Bad Blumau<br />

(Bauherr: Gemeinde Bad Blumau; Architektur<br />

und Freiraum: Feyferlik Fritzer, Graz)<br />

und in Oberösterreich war es das Fronius<br />

Forschungs- und Entwicklungszentrum<br />

Talheim (Bauherr: Fronius International<br />

GmbH, Talheim; Architektur: schneider +<br />

schumacher, Frankfurt am Main; Freiraum:<br />

GTL Landschaftsarchitekten, Kassel).<br />

Betrachtet man die Verteilung der Einreichungen,<br />

Nominierungen und Preise,<br />

zeigt sich Erstaunliches: Salzburg (6 Einreichungen,<br />

3 Nominierungen, 2 Preise),<br />

Tirol (24 Einreichungen, 5 Nominierungen,<br />

2 Preise), Steiermark (23 Einreichungen,<br />

5 Nominierungen, 1 Preis), Oberösterreich<br />

(13 Einreichungen, 4 Nominierungen, 1 Preis).<br />

Die Architektenhochburg Wien (18 Einreichungen,<br />

3 Nominierungen) und das<br />

Architekturland Vorarlberg (11 Einreichungen,<br />

2 Nominierungen) gingen leer aus.<br />

Die sechs Preisträger und weitere 21<br />

Nominierungen sind bis 22. Dezember<br />

im »aut.« in Innsbruck ausgestellt –<br />

und lohnen zudem einen Blick auf<br />

www.zv-architekten.at.<br />

E. P.<br />

[ Forum Baukultur<br />

[7


Forum Baukultur ]<br />

8]<br />

Vorbilder an Hässlichkeit?<br />

Während der Recherche zum Beitrag<br />

über das J. Edgar Hoover Building war<br />

es unübersehbar: Kein Blog, keine Touristeninternetseite,<br />

kein Beitrag in den<br />

Onlineportalen der Washingtoner Zeitungen<br />

zu den neuesten Entwicklungen und<br />

Gutachten, der nicht, häufig ohne Quellenangabe,<br />

die fragwürdige Ehrung als hässlichstes<br />

Gebäude der Welt 2012 erwähnte.<br />

Geisel Library in San Diego<br />

© Tktktk/www.en.wikipedia.org<br />

Wer oder was hinter solchen Ratings<br />

steckt, ist nicht immer leicht nachvollziehbar,<br />

lohnt aber meist einen näheren Blick.<br />

Im Fall des FBI-Gebäudes geben sich die<br />

Urheber klar zu erkennen. Es sind das<br />

Reiseportal trippy.com und die Nachrichtenagentur<br />

Reuters. Ersteres bietet seinen<br />

Mitgliedern die Möglichkeit, die schönsten<br />

oder eben scheußlichsten Orte zu benennen<br />

und zu kommentieren, Letzteres als<br />

Partner des Unternehmens, hatte aus den<br />

unbeliebtesten die zehn meistgenannten<br />

herausgesucht, sie mit vertiefenden Anmerkungen<br />

versehen und nach der Anzahl<br />

ihrer Nennungen die Reihenfolge ermittelt.<br />

Platz zwei ging demnach an die 1998 fertiggestellte<br />

Rock and Roll Hall of Fame mit<br />

Museum in Cleveland, Ohio, von I. M. Pei,<br />

immerhin mit zwei Architekturpreisen ausgezeichnet,<br />

gefolgt vom Sharp Centre for<br />

Design in Toronto, Kanada, von Alsop<br />

Architects aus dem Jahr 2004.<br />

Auf Platz fünf findet sich die Geisel Library<br />

der University of California in San Diego,<br />

Kalifornien, von William Peirera aus dem<br />

Jahr 1970, ein beeindruckendes Bauwerk<br />

des Brutalismus, und auch Platz zehn wird<br />

von einem Béton-brut-Bau eingenommen,<br />

dem Royal National Theatre in London von<br />

Denys Lasdun (1969–75). Der Trump Tower<br />

in New York und das Elephant Building in<br />

Bangkok von Sumet Jumsai (1997) riefen<br />

ebenfalls Missfallen hervor. Die komplette<br />

Liste ist unter www.reuters.com einzusehen.<br />

Doch sie ist nicht die einzige.<br />

Anfang April lautete der Aufmacher der<br />

Onlineausgabe der britischen Tageszeitung<br />

Telegraph in der Rubrik Immobilien:<br />

»Sind dies die hässlichsten Gebäude der<br />

Welt?« – verbunden mit der Bitte um ein<br />

Leservotum und weitere Vorschläge, die<br />

nicht lange auf sich warten ließen.<br />

Elephant Building in Bangkok<br />

© Jarcie/www.en.wikipedia.org<br />

Im Angebot waren 21 Bauten, darunter die<br />

Stahlskulptur von Anish Kapoor (mit Cecil<br />

Balmond) für die Olympischen Spiele in<br />

London, wiederum das Elephant Building,<br />

aber auch das Mirador-Gebäude in Madrid<br />

von MVRDV (2005), die Russische Botschaft<br />

in Kuba von Alexander G. Rochegov<br />

(1985), die Nationalbibliothek in Pristina,<br />

Kosovo, von Andrija Mutnjakovic (1982),<br />

die Metropolitan Cathedral Church of<br />

Christ the King in Liverpool von Frederick<br />

Gibberd (1967) als Bau des Brutalismus,<br />

der Torre Velasca in Mailand von Architetti<br />

BBPR (1958) und weitere. Anders als bei<br />

trippy.com war die Bandbreite eindeutig<br />

internationaler, von Südosteuropa über<br />

Australien, Nordamerika bis nach Asien<br />

angelegt, der oder die Verfasser wurden<br />

hingegen nicht benannt. Eine Nachfrage<br />

bei der Redaktion des Telegraph nach<br />

der Urheberschaft der Liste sowie den<br />

Kriterien ihrer Zusammenstellung blieb<br />

bedauerlicherweise unbeantwortet.<br />

In den Kommentaren entspann sich dafür<br />

eine beachtliche Diskussion. So gab es<br />

nicht wenige, die sich engagiert gegen die<br />

Auflistung einiger Bauwerke unter einem<br />

solchen »Label« aussprachen und dezidiert<br />

deren Qualitäten hervorhoben. Unter ihnen,<br />

so lassen die Formulierungen vermuten,<br />

waren wohl viele Architekten. Gleichzeitig<br />

gab es eine Flut an Vorschlägen für eine<br />

Erweiterung um beispielsweise das Schottische<br />

Parlament von Enric Miralles und<br />

Benedetta Tagliabue (2002), das Kunsthaus<br />

in Graz von Peter Cook und Colin<br />

Fournier (2003), das Centre Pompidou<br />

in Paris von Renzo Piano und Richard<br />

Rogers (1977) und andere, von Fachleuten<br />

geschätzte und hochgelobte Bauten. Unter<br />

www.telegraph.co.uk/property/propertypicturegalleries/9126031/Are-these-theugliest-buildings-in-the-world.html?<br />

ist<br />

das alles nachzuempfinden.<br />

Nationalbibliothek in Pristina<br />

© www.de.wikipedia.org<br />

Überraschenderweise fehlte hier das<br />

J. Edgar Hoover Building, eigentlich regelmäßiger<br />

Aspirant auf den Titel des hässlichsten<br />

Gebäudes der Welt oder Amerikas<br />

oder zuverlässig auf der Wunschliste von<br />

Bauwerken, die abgerissen werden sollten.<br />

Dafür setzte sich die FBI-Zentrale in einem<br />

weiteren 2012er Negativ-Rating wieder<br />

einmal souverän durch. Im Sommer fragten<br />

die Redakteure der Wohnzeitschrift<br />

California Home and Design bei 15 amerikanischen<br />

Architekten nach, welche<br />

Gebäude sie am liebsten sofort der Abrissbirne<br />

preisgeben würden und steuerten<br />

selbst Vorschläge bei. Insgesamt kamen<br />

25 Bauwerke zusammen, die inklusive<br />

namentlicher Nennung der »Verursacher«<br />

und Begründung auf der Website<br />

www.californiahomedesign.com einzusehen<br />

sind.<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Wer nun ein großes Kollegenbashing unter<br />

Stararchitekten erwartet, wird allerdings<br />

enttäuscht, die meisten Namen sind zumindest<br />

in Europa unbekannt. Dass alle<br />

genannten Bausünden in den Vereinigten<br />

Staaten, sozusagen in Sichtweite, anzutreffen<br />

sind, verwundert wenig, die Auswahl<br />

hingegen schon. Viele der aufgeführten<br />

Bauten scheinen eher als lokale Stellvertreter<br />

für generelle Ausprägungen in der<br />

Architektur zu stehen und haben es nie zu<br />

internationaler Aufmerksamkeit gebracht.<br />

Aber nicht alle, denn neben dem Hoover<br />

Building wurde einmal mehr die Geisel<br />

Library in vorderster Reihe gelistet. Auch<br />

Daniel Libeskinds Wohnbau Ascent in<br />

Covington, Kentucky, fand vor dieser<br />

Jury keine Gnade, im Übrigen ebenso<br />

wie (wieder einmal) der Trump Tower in<br />

New York.<br />

Die aufgeführten Beispiele zeitigen sicher<br />

keine neuen Erkenntnisse, sondern manifestieren<br />

Altbekanntes, wie die Tatsache,<br />

dass die Bewertung von Architektur<br />

immer eine subjektive ist. Auffällig ist<br />

freilich, dass mit einer Ausnahme (siehe<br />

www.californiahomedesign.com) alle aus<br />

der Nachkriegsära stammen und als Zeugnisse<br />

des Brutalismus besonders intensive<br />

Ablehnung erfahren. Vielleicht sind die<br />

Nachkriegsmoderne und ihre Folgeströmungen<br />

mittlerweile in der Wahrnehmung<br />

und Wertschätzung von Kunst- und Architekturhistorikern<br />

angekommen, die breite<br />

Öffentlichkeit scheint indessen noch nicht<br />

erreicht zu sein.<br />

E. P.<br />

Preisverleihung mit Ausstellung und Dokumentation aller Arbeiten<br />

Der von der<br />

VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN<br />

mit<br />

MixedMedia Konzepts<br />

ausgelobte Ideenwettbewerb »Entwurf einer Lärmschutzwand«<br />

wurde erfolgreich abgeschlossen.<br />

Eine große Zahl von qualitätvollen und in ihrer Vielschichtigkeit höchst<br />

beeindruckenden Entwürfen wurde zu diesem Wettbewerb eingereicht<br />

und nach der Vorprüfung durch<br />

Dipl.-Ing. Knut Bock, Ingenieurbüro Kinkel + Partner GmbH,<br />

von den Preisrichtern<br />

Baudirektor Dipl.-Ing. Andreas Geiß,<br />

Autobahndirektion Nordbayern,<br />

Dipl.-Ing. Wilfried Glitsch,<br />

DEGES Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH,<br />

Ministerialrat Dipl.-Ing. Karl Goj,<br />

Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern,<br />

Ferdinand Heide,<br />

Architekt BDA,<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Ingbert Mangerig,<br />

Universität der Bundeswehr München,<br />

Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Jürgen Weidinger,<br />

Technische Universität Berlin/Weidinger Landschaftsarchitekten,<br />

Dipl.-Ing. Michael Wiederspahn,<br />

VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN mit MixedMedia Konzepts,<br />

unter Vorsitz von<br />

Ministerialrat Dipl.-Ing. Karl Goj<br />

bewertet.<br />

Die Preisverleihung erfolgt anlässlich des 13. Symposiums Brückenbau<br />

am 19. und 20. Februar 2013 in Leipzig.<br />

Im Rahmen dieses Symposiums werden auch alle eingereichten Entwürfe<br />

ausgestellt und erste Exemplare der ausführlichen Wettbewerbsdokumentation<br />

verteilt, die zugleich als Ausgabe 5 2012 der Zeitschrift BRÜCKENBAU<br />

erscheinen wird.<br />

Biebricher Allee 11 b<br />

65187 Wiesbaden<br />

Tel.: 0611/98 12 920<br />

Fax: 0611/80 12 52<br />

kontakt@verlagsgruppewiederspahn.de<br />

www.verlagsgruppewiederspahn.de<br />

www.mixedmedia-konzepts.de<br />

V E R L A G S G R U P P E<br />

W I E D E R S P A H N<br />

mit MixedMedia Konzepts


10]<br />

Vorgeschichte<br />

Das Gipfeltreffen der sogenannten Asia-<br />

Pacific Economic Cooperation fand 2012<br />

auf der Insel Russki statt, die südlich vor<br />

Wladiwostok liegt. In Vorbereitung dieses<br />

Gipfels war die Errichtung des neuen<br />

Neues Terminal am Flughafen Wladiwostok<br />

Gebäude als Inszenierung von Räumen und Wegen<br />

Hauptfassade des Empfangsgebäudes<br />

© Leonid Faerberg/WP ARC plan gmbh<br />

»Frühe« Entwurfszeichnung<br />

© WP ARC plan gmbh<br />

Terminals ein wichtiger Bestandteil des<br />

Entwicklungsprogramms für die Insel und<br />

Russlands bedeutendste Hafenstadt am<br />

Pazifik.<br />

Die nationalen und internationalen Anforderungen<br />

im Flughafenbau haben sich in<br />

den letzten Jahren aber wesentlich verändert.<br />

Neben sicherheitstechnischen<br />

Aspekten und der Erhöhung der Fluggastzahlen<br />

spielen bei der Konkurrenzfähigkeit<br />

von Airports die Komfortbedingungen für<br />

die Passagiere und das Retail-Angebot<br />

eine große Rolle. Assmann Beraten +<br />

Planen, Moskau, ein in Russland sehr<br />

erfahrener Generalplaner von <strong>Flughäfen</strong><br />

wurde daher mit der Konzeption des Terminals<br />

nach neusten weltweiten Standards<br />

beauftragt. Ziel war die Schaffung eines<br />

modernen, alle Ansprüche der Fluggäste<br />

sowie die internationalen Bestimmungen<br />

und Vorgaben erfüllenden Gebäudes, das<br />

nicht nur den heutigen, sondern auch<br />

zukünftigen Bedingungen gerecht wird.<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Skylight als wegweisendes Element<br />

© Leonid Faerberg/WP ARC plan gmbh<br />

Architektur<br />

In Zusammenarbeit mit den Architekten<br />

und Flughafenspezialisten WP ARC,<br />

Hannover, wurde die bestehende Situation<br />

analysiert und auf Basis der entscheidenden<br />

Parameter – Entwicklung<br />

der Flugbewegungen, Flugzeugmix, Anteil<br />

der Airlines am Flugaufkommen, Einzugsbereich<br />

des Flughafens Wladiwostok<br />

und Entwicklung der Fluggastzahlen –<br />

die Planungsaufgabe festgelegt. Daraus<br />

resultierte ein Entwurf, der die Inszenierung<br />

der Räume und Wege zum Ziel hatte.<br />

Aus dem Abfertigungsprozess der Fluggäste,<br />

dem Wunsch des Auftraggebers<br />

nach einer anspruchsvollen, aber auch<br />

kostengünstigen Architektur mit vielen<br />

Retail-Flächen und unter Berücksichtigung<br />

der nationalen und internationalen<br />

Vorschriften ergaben sich hier zahlreiche<br />

Verknüpfungen und Beziehungen.<br />

Raum definiert sich in seinen Elementen,<br />

seinen Valeurs, Raum ist Volumen, Konstruktion,<br />

Syntax, Licht, Dunkel. Der Raum<br />

wird erst durch Bewegung erfahren.<br />

Der funktional erforderliche Weg wurde<br />

daher interpretiert als Netzwerk zwischen<br />

Räumen, die durch ein zentral liegendes<br />

Glasoberlicht als strukturerzeugende<br />

Kontur im Gebäude gegliedert werden:<br />

Innenraumperspektive von oben<br />

© Leonid Faerberg/WP ARC plan gmbh<br />

Der Fluggast nähert sich dem Terminal auf<br />

der Landseite mit dem Auto, mit Bussen<br />

und der Bahn. Visuell erfasst er eine hohe<br />

lichte Halle, die mittig durch dieses »Skylight«<br />

geteilt wird und mit der Vorfahrt<br />

durch eine Glasfassade transparent<br />

verbunden ist.<br />

Nach den Vorstellungen der Architekten<br />

wird die Halle als ein offener und attraktiver<br />

Marktplatz mit diversen Shops und<br />

gastronomischen Flächen erlebt, wobei<br />

die seitlich geschlossenen Wände den<br />

inneren Prozessen die notwendige Rich-<br />

Torcharakter (auch) am Aufgang<br />

© WP ARC plan gmbh<br />

tung verleihen. So verlässt der Passagier,<br />

in Erwartung des späteren Abflugs, nach<br />

dem Einchecken den Boden und wird<br />

über zwei Fahrtreppen oder die verglasten<br />

Aufzüge durch ein weithin sichtbares und<br />

symbolisches Tor in die Ebene 3 zu den<br />

Abflug-Lounges geleitet. Ein Food-Court<br />

lädt Gäste und Besucher darüber hinaus<br />

ein, sich hier in entspannter Atmosphäre<br />

zu verabschieden. Und das Tageslicht<br />

des Skylights als wegweisendes Element<br />

begleitet den Passagier auf seinem Gang<br />

zum Flugzeug.<br />

[11


12]<br />

Dachkonstruktion aus Fachwerkbindern<br />

© WP ARC plan GmbH<br />

Der architektonischen Syntax folgend,<br />

handelt es sich bei dem Dach der Eingangshalle<br />

um eine unverkleidete Stahlkonstruktion.<br />

Direkt nach den Sicherheitssperren<br />

schließen sich die Lounges mit<br />

einem inszenierten Weg durch die Duty-<br />

Free-Shops, Restaurants und Bistros an:<br />

ein Areal, das ebenfalls als attraktiver<br />

Marktplatz geplant wurde. Es beinhaltet<br />

unter anderem die luftseitige Common<br />

Lounge im Pier, die hell und lichtdurchflutet<br />

gestaltet ist und einen freien Blick auf<br />

die startenden und landenden Flugzeuge<br />

bietet. Kleinere Bar- und Bistro-Inseln<br />

befinden sich direkt an der Fassade,<br />

während die exklusiven Business Lounges<br />

an den prädestinierten Ecken des Piers<br />

angeordnet sind.<br />

Gleiches gilt für den ankommenden Passagier.<br />

Aus dem Flugzeug aussteigend, wird<br />

er mit einer freundlichen Geste des Gebäudes<br />

empfangen, die etwas geschlossener<br />

erscheint und deshalb neugierig auf die<br />

»inneren Werte« des Bauwerks macht:<br />

Über Fluggastbrücken bzw. Bus-Gates<br />

betritt er die Verteilerebene, die von den<br />

Architekten bereits für den späteren<br />

Ausbau eines überstaatlichen Transferbereichs<br />

mit der Untergliederung in nationale<br />

und internationale »Pax« entwickelt<br />

wurde. Nach der Passkontrolle und damit<br />

direkt über Fahrtreppen und Aufzüge<br />

gelangt der Fluggast in den Gepäckrückgabebereich,<br />

der durch seine raumhohen<br />

Fassaden einen ersten Eindruck von der<br />

Landseite zu gewinnen erlaubt. Nach<br />

der Zoll- und Gesundheitskontrolle betritt<br />

er ohne weitere Sperren die große<br />

Ankunftshalle.<br />

Die Inszenierung des Weges und des<br />

Raumes an den Abfertigungspunkten,<br />

verbunden mit wegweisenden Glasoberlichtern<br />

und Ausblicken auf die »Laufrichtung«,<br />

wird von den Architekten an der<br />

Erlebnisqualität und ihrer Wertigkeit<br />

gemessen – dem Wunsch des Auftraggebers<br />

Rechnung tragend, nicht einfach<br />

nur Wand, Decke und Kubikmeter zu entwerfen,<br />

sondern den Raum mit Volumen<br />

zu füllen, das Licht zu inszenieren, Farben,<br />

Materialien und Oberflächen, Kantiges<br />

und kaum Spürbares, Endloses zu einem<br />

Erscheinungsbild auf Vorfeldseite<br />

© Leonid Faerberg/WP ARC plan gmbh<br />

Ereignis zusammenzufügen. Kleine Elemente,<br />

die scheinbar unmerklich dem<br />

gleichen Gestaltungsvokabular entstammen,<br />

verstärken die künstlerische Aussage,<br />

wie zum Beispiel der Torcharakter<br />

der Eingangswindfänge und die Tore vor<br />

den innenarchitektonisch ausgeprägten<br />

Boarding Gates. Sie zeigen auch, dass<br />

auf ein hochwertiges Design des Innenraumes<br />

generell sehr viel Gewicht gelegt<br />

wurde: moderne, ausgewählte Materialien<br />

und ein durchgängiges Farbkonzept,<br />

passend zu den funktionalen Ansprüchen<br />

des Gebäudes.<br />

Wartebereich und Sicherheitskontrolle<br />

© Leonid Faerberg/WP ARC plan gmbh<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Gebäudekonstruktion<br />

Das im Grundriss rechtwinklige Bauwerk<br />

hat die Abmessungen 62,60 m x 182,40 m<br />

und verfügt über drei Geschosse mit<br />

Unterkellerung. Konstruktiv in vier selbständige<br />

Abschnitte aufgeteilt, die durch<br />

Dehnfugen getrennt sind, ist das Schema<br />

jeder dieser Einheiten ein Skelett-Tragwerk<br />

in Stahlbetonbauweise mit einem Stützenraster<br />

von 9,60 m x 9,60 m bzw. 9,60 m x<br />

7,20 m. Die Längs- und Queraussteifung<br />

des Gebäudes erfolgen im Zusammenwirken<br />

der massiven Stahlbetonwandscheiben<br />

(Treppenhäuser, Aufzugsschächte und<br />

Wandpaneele) mit den Geschoß- und<br />

Dachdecken, die in Abstimmung mit den<br />

Ebene 3<br />

© WP ARC plan gmbh<br />

Ebene 2<br />

© WP ARC plan gmbh<br />

Ebene 1<br />

© WP ARC plan gmbh<br />

architektonischen und technologischen<br />

Lösungen gewählt wurden. Um sie dimensionieren<br />

zu können, wurde in dem Zusammenhang<br />

auch die horizontale Beanspruchung<br />

der Gesamtstruktur und aller<br />

Einzelelemente durch Wind- und seismische<br />

Belastungen von Assmann Beraten +<br />

Planen geprüft.<br />

[13


14]<br />

Querschnitt<br />

© WP ARC plan gmbh<br />

Das Dach der Eingangshalle mit einer<br />

Grundfläche von ca. 30 m x 184 m besteht<br />

aus einer Fachwerkkonstruktion aus Stahl,<br />

die durch Raumfugen in drei sich selbst<br />

aussteifende Bauteile untergliedert ist<br />

und in mittiger Anordnung ein satteldachförmiges<br />

Lichtband, das sogenannte<br />

Skylight, aufweist. Geplant wurde sie<br />

von Assmann Beraten + Planen und<br />

WP ARC als filigranes Tragwerk aus Stahl-<br />

Fachwerkbindern und geneigten Stahlbetonstützen<br />

im »Stahlmantel«.<br />

Aufgrund der geologischen Verhältnisse<br />

mit nur gering tragfähigen und sehr verformungsempfindlichen<br />

Böden im oberen<br />

Bereich wurde eine Tiefgründung auf<br />

Bohrpfählen als sicherste Variante realisiert,<br />

deren Berechnung Assmann<br />

Beraten + Planen nach der russischen<br />

Normung durchgeführt hat.<br />

Lichttechnik<br />

Das Lichtkonzept beinhaltet sowohl eine<br />

direkte als auch eine indirekte Anstrahlung<br />

zur Akzentuierung und gleichzeitigen Ausleuchtung<br />

des gesamten Volumens.<br />

Für die Südseite wurde zur Betonung der<br />

Fassade und des umlaufenden Torbogens<br />

eine Anstrahlung der Glasfläche mit<br />

bodengleichen Einbauleuchten geplant:<br />

Dem Gebäude wird ein leuchtender Rahmen<br />

gegeben. Entlang der Außenfront<br />

und in deren Verlängerung befinden sich<br />

Lichtstelen, die als leuchtende, vertikale<br />

Säulen das Bauwerk begleiten und es fast<br />

metaphysisch auszudehnen helfen. Und an<br />

der Pier- und damit Nordfassade mit ihren<br />

offenen und geschlossenen Abschnitten<br />

erfolgt eine rhythmische Ordnung der<br />

Beleuchtung, während die Piergebäude<br />

mit einer Konturbeleuchtung separat<br />

erfasst werden. Dadurch ergibt sich<br />

wiederum ein Rahmen, der das architektonische<br />

Konzept abrundet.<br />

An den beiden Kopfseiten des Gebäudes<br />

werden die bei Tag farblich prägnanten<br />

Treppenhäuser der Ost- und Westfassade<br />

direkt angestrahlt und sorgen für einen<br />

zusätzlichen lichttechnischen Akzent.<br />

Die Inbetriebnahme des Bauwerks erfolgte<br />

termingerecht im Juli 2012.<br />

Stefan Bromkamp<br />

WP ARC plan gmbh,<br />

Hannover<br />

Bauherr<br />

ZAO Terminal Wladiwostok, Artem, Russland<br />

Generalplanung<br />

Assmann Beraten + Planen, Moskau, Russland<br />

Architekten<br />

WP ARC plan GmbH, Hannover<br />

Tragwerksplanung<br />

Assmann Beraten + Planen GmbH, Braunschweig<br />

Haustechnik<br />

Modul Moskau, Moskau, Russland<br />

(Genehmigungsplanung)<br />

ZAO IK SEM, Moskau, Russland<br />

(Ausführungsplanung)<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Terminalgebäude mit (weit) auskragendem Dach<br />

© Jeroen Musch/VMX Architects<br />

General Aviation Terminal am Flughafen Schiphol<br />

Exklusives Gebäude als Visitenkarte für die Niederlande<br />

Dezent und doch mondän<br />

Der neue General Aviation Terminal des<br />

Flughafens Schiphol, also jener Ort, wo<br />

Staatsober- und gekrönte Häupter (inklusive<br />

königlichen Anhangs), Popstars und<br />

Starfußballer sowie Privat- und Geschäftsleute<br />

mit eigenem Luftgefährt ankommen<br />

oder abfliegen, ist ein sehr eigenwilliges<br />

Gebäude. Auf den ersten Blick scheint<br />

sich diese »VIP-Abfertigungshalle« dezent<br />

in das heterogene Umfeld aus Büro- und<br />

Industriebauten des ehemaligen Flughafengeländes<br />

Schiphol-Ost einzufügen, und<br />

doch hebt sie sich von ihnen und den<br />

umgebenden Hangars deutlich ab.<br />

Was seine relativ kleine Kubatur sogar<br />

vom Hauptflughafen Schiphol-Center aus<br />

weithin sichtbar macht, ist nicht nur die<br />

auffallende Farbgebung der stark auskragenden<br />

Dachkonstruktion, die, einer Tragfläche<br />

ähnlich, sich zum Ende hin verjüngt<br />

und an ihrer Unterseite magentafarbene<br />

Metallpaneele aufweist, die tagsüber hell<br />

leuchten, abends hingegen das Gebäude<br />

in warmes Pink tauchen – und damit einen<br />

Hauch von Glamour in die Flughafenwelt<br />

bringen. Es ist auch seine Form, ein dreidimensionaler,<br />

an einen geschliffenen<br />

Diamanten erinnernder Rhombus. Verkleidet<br />

wurde es, wie in Benthem Crouwels<br />

Masterplan für Schiphol festgelegt, mit<br />

einer silberartigen Metallfassade, deren<br />

Legierung jedoch glitzernde Pigmente enthält,<br />

die das Bauwerk bei Sonnenschein<br />

in allen Farben funkeln lassen.<br />

Luxuriöser Multifunktionsbau<br />

Die »Kleinluftfahrt« (General Aviation) mit<br />

Turbo-Prop-Maschinen wie Piaggios, Gulfstreams<br />

oder Learjets, die Beförderungskapazitäten<br />

von maximal 20 Passagieren<br />

aufweisen, ist in den USA mit seinen unzähligen<br />

Millionären verbreitete Alltäglichkeit,<br />

zählt in den Niederlanden jedoch, wie in<br />

anderen Ländern Europas, eher zum sehr<br />

einträglichen Nischengeschäft. In jenem<br />

exklusiven Sektor werden in Schiphol pro<br />

Jahr bis zu 15.000 Flüge und 14.000 Passagiere<br />

abgefertigt, also nur ein Bruchteil der<br />

insgesamt 400.000 Flüge und bis zu 45 Millionen<br />

Reisenden, die den Amsterdamer<br />

Airport jährlich frequentieren. Bis Juni 2011<br />

war dieser Bereich daher im Gebäude 106<br />

untergebracht, einem der wenigen noch<br />

erhaltenen Nachkriegsbauten des ehemaligen<br />

Flughafens, der in den 1960er Jahren<br />

vom Osten Schiphols ins Zentrum verlegt<br />

[15


16]<br />

worden war. Auf dem Gelände rund um die<br />

alten Landebahnen haben sich zwischenzeitlich<br />

Technologieunternehmen und<br />

andere Dienstleister angesiedelt.<br />

Schon vor ca. 15 Jahren hatte es erste<br />

Pläne für die Neuerrichtung eines General<br />

Aviation Terminal (GAT) gegeben, da das<br />

bisher genutzte Gebäude in puncto Logistik<br />

wie Erscheinungsbild den gestiegenen<br />

Anforderungen kaum mehr gerecht wurde.<br />

Damals stand sogar die komplette Umquartierung<br />

des Geschäftsfeldes auf ein Grundstück<br />

außerhalb des Airportareals zur<br />

Disposition. Als aber um die Jahrtausendwende<br />

die Kleinluftfahrt im Zuge internationalisierter<br />

Handelsbeziehungen massiv<br />

expandierte, verwarf man solche Gedanken<br />

wieder und entschied, im direkten Umfeld<br />

des immerhin viertgrößten europäischen<br />

Flugdrehkreuzes zu bleiben.<br />

Dreidimensionaler Rhombus …<br />

© Jeroen Musch/VMX Architects<br />

Nachdem die für den Ausbau und die Entwicklung<br />

des Flughafengebietes verantwortliche<br />

Schiphol Real Estate mit der<br />

Abfertigung und den Betreibern Gespräche<br />

geführt hatte, zeichnete sich ab, dass ein<br />

Neubau nicht nur dringend notwendig war,<br />

sondern zugleich wirtschaftlich lukrativ<br />

sein könne, wenn er auf einem zukunftsorientierten<br />

Konzept basiert: eines luxuriösen<br />

Multifunktionsterminals, das neben<br />

der General Aviation auch ein integriertes<br />

Parkhaus und exklusive Showrooms bieten<br />

würde – selbstverständlich in einem der<br />

Zielgruppe angemessenen, exklusiven<br />

Gewand.<br />

»Dutch Design«<br />

Um erste Ideen und Visualisierungen<br />

für ein solches Unterfangen zu erhalten,<br />

wurden drei niederländische Architekturbüros<br />

gebeten, Vorschläge auszuarbeiten.<br />

Die Wahl fiel schließlich auf das Amsterdamer<br />

Büro VMX Architects, denn sie<br />

überzeugten mit ihrem offenen Konzept,<br />

ein Gebäude zu entwickeln, das den Geist<br />

der »Goldenen Jahre« der Luftfahrt, als<br />

selbst der Besuch eines Flughafenrestaurants<br />

noch ein Ereignis war, verbinden<br />

sollte mit den Ansprüchen des 21. Jahrhunderts:<br />

kurzen Wegen und einem Maximum<br />

an Luxus, Komfort sowie Privatheit.<br />

Schiphol-Ost, der erste europäische Flughafen<br />

mit einer befestigten Rollbahn, war<br />

ehemals der rote Teppich des Landes.<br />

Der neue Airport Schiphol-Center galt bei<br />

seiner Eröffnung 1967 zudem als einer der<br />

ersten mit einer gezielt auf Nutzerfreundlichkeit<br />

ausgerichteten Struktur, was ihm<br />

weltweite Aufmerksamkeit bescherte. Das<br />

traf insbesondere auf das Hauptterminal<br />

zu, das Marius Duintjer (1908–1983) in<br />

Zusammenarbeit mit Netherlands Airport<br />

Consultants, einer auf die komplexe Logistik<br />

von <strong>Flughäfen</strong> spezialisierten Firma,<br />

die mit diesem Projekt den internationalen<br />

Durchbruch erzielte, entworfen und<br />

realisiert hatte.<br />

Neben seiner eleganten Leichtigkeit und<br />

Transparenz bestach es auch durch die<br />

funktionale und übersichtliche Anordnung<br />

der einzelnen Bereiche. Die Innenausstattung<br />

stammte von Kho Liang Ie (1927–1975)<br />

und das Personenleitsystem mit seinen<br />

charakteristischen gelben Schildern,<br />

später beispielgebend für viele <strong>Flughäfen</strong>,<br />

vom niederländischen Graphiker Benno<br />

Wissing.<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Da sich der Flughafen als die Visitenkarte<br />

des Landes begreift, werden von jeher<br />

niederländische Designer, Architekten und<br />

Künstler mit seiner weiteren Ausgestaltung<br />

betraut. Hier bauten Architekturbüros wie<br />

cepezed, Benthem Crouwel, Paul de Ruiter,<br />

Quist Wintermans und broekbakema, und<br />

es finden sich Werke zeitgenössischer<br />

Künstler wie Rob Birza, Tom Claassen oder<br />

John Körmeling. Schon lange will Schiphol<br />

jedoch mehr sein, seit einigen Jahrzehnten<br />

wird er daher konsequent zu einer lebendigen<br />

Airport-City mit durchmischter kommerzieller<br />

und kultureller Nutzung ausgebaut.<br />

Neben Terminals entstehen große<br />

Business-Parks, und auch das Rijksmuseum<br />

hat, weltweit einmalig, hier eine Zweigstelle,<br />

die Reisende nach der Passkontrolle<br />

in den Genuss von Kunst kommen lässt.<br />

Dazu gibt es seit kurzem eine Flughafen-<br />

Bibliothek sowie einen Flughafen-Park:<br />

All das wird als logische Fortentwicklung<br />

des Gedankens von Marius Duintjer angesehen,<br />

der damit weiterhin präsent in der<br />

Flughafengeschichte bleibt.<br />

Divergente Inspirationen<br />

Für das neue GAT suchten die Architekten<br />

über Schiphol hinaus nach Vorbildern<br />

und Inspirationen und wurden, nicht<br />

ganz unerwartet, bei den beiden wohl<br />

berühmtesten Flughafengebäuden, dem<br />

TWA Terminal in New York und dem<br />

Dulles International Airport Terminal bei<br />

Washington von Eero Saarinen fündig,<br />

die in ihren expressiven Formen und den<br />

scheinbar schwebenden Dächern die<br />

Freiheit des Fliegens zelebrieren und<br />

durch ihre fächerartig angeordneten<br />

riesigen Panoramafenster die Weite<br />

erlebbar werden lassen.<br />

Neben diesen großen Referenzen mutet<br />

die dritte als maßgeblich benannte eher<br />

prosaisch an. Es handelt sich um das<br />

Anwesen des amerikanischen Schauspielers<br />

John Travolta in Jumbolair<br />

Aviation Estates in der Nähe von Ocala,<br />

Florida, einer exklusiven Wohnanlage für<br />

Flugbegeisterte, bei der die Häuser nicht<br />

nur von Straßen, sondern auch von Rollfeldern<br />

erschlossen werden, die zu einer<br />

großen Start-und-Lande-Bahn führen. So<br />

besitzt das Haus des Pulp-Fiction-Stars<br />

auf der einen Seite eine Vorfahrt für Autos<br />

und auf der anderen zwei »Carports«<br />

für Flugzeuge, unter anderem für eine<br />

Boeing 707.<br />

Blickgeschützter Außenbereich<br />

© Jeroen Musch/VMX Architects<br />

Bei dem überstehenden Dach orientierten<br />

sich die Architekten ebenfalls an architektonisch<br />

ambitionierten Bauwerken, wie<br />

etwa an der eleganten Auskragung des<br />

1960 fertiggestellten Pan-Am-Terminal<br />

am New Yorker JFK-Flughafen, entworfen<br />

von Ives, Torano & Gardner Associated<br />

Architects unter Mitwirkung des Tragwerkplaners<br />

Walter Prokosch aus dem Büro<br />

Tippetts-Abbett-McCarthy-Stratton, sowie<br />

an dem 40 m langen Halbrund des Flughafens<br />

Berlin Tempelhof (Ernst Sagebiel,<br />

1937).<br />

»Wegebeziehungen«<br />

© VMX Architects<br />

Privatsphäre für Passagiere<br />

© VMX Architects<br />

Split-Level-Organisation<br />

© VMX Architects<br />

Abstellposition der Flugzeuge<br />

© Jeroen Musch/VMX Architects<br />

Vom Kubus zum Diamanten<br />

Eine fertige Lösung konnten diese Vorbilder<br />

allerdings nicht bieten, da sich das<br />

GAT, anders als sie, bei aller gewünschten<br />

Individualität in seine Umgebung einfügen<br />

und sie nicht dominieren sollte. Der Anforderungskatalog<br />

der Auftraggeber enthielt<br />

darüber hinaus folgende Punkte: ein<br />

Höchstmaß an Privatheit, an Komfort und<br />

effektiven Abläufen sowie größtmögliche<br />

Offenheit und Übersichtlichkeit. Letztere<br />

wurde nicht zuletzt auch deshalb verlangt,<br />

um Anzahl und Präsenz der Überwachungskameras<br />

auf ein unerlässliches Minimum<br />

[17


18]<br />

Grundrisse, Ansichten, Schnitte<br />

© VMX Architects<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


Verteilung der Funktionen<br />

© VMX Architects<br />

[<strong>Umrisse</strong>]<br />

zu reduzieren. Außerdem war die Magie<br />

des Fliegens einzufangen, ohne dabei<br />

in nostalgischen Referenzen zu<br />

schwelgen.<br />

Schon in der ersten Entwurfsphase hat<br />

man sich für den großen Dachüberstand<br />

zum Schutz der Reisenden vor Wetter und<br />

neugierigen Blicken entschieden, was<br />

zugleich bedeutete, dass die Flugzeuge<br />

direkt an das Terminal heranrollen. Ebenso<br />

wurde die innere Organisation mit einem<br />

weitläufigen Split-Level-Geschoß sehr<br />

früh fixiert, um so viele verschiedene<br />

Funktionen wie nur realisierbar (Lounges,<br />

Passkontrolle, Abfertigung und Büroräume)<br />

unmittelbar am Rollfeld entlang zu positionieren,<br />

es derart in den Blick zu rücken<br />

und zudem möglichst kurze Wege für die<br />

VIP-Passagiere zu gewährleisten.<br />

Erscheinungsbild auf Rollfeldseite<br />

© Jeroen Musch/VMX Architects<br />

Grund- und Aufriss entwickelten sich<br />

jedoch erst allmählich, denn anfänglich<br />

favorisierten die Architekten eine runde<br />

Grundfläche, ähnlich dem Pan-Am-<br />

Gebäude. Eine zweite Version, ein Kubus<br />

mit rechtwinklig auskragendem Dach und<br />

ausladender Drive-in-Garage, wurde dann<br />

aus Kostengründen nicht vertieft. Um im<br />

vorgegebenen wirtschaftlichen Rahmen<br />

zu bleiben, fand man nun eine zunächst<br />

ungewöhnlich anmutende Lösung: Statt<br />

das Volumen zu reduzieren, wurde es um<br />

einen erheblichen Anteil an Büroraum für<br />

Abfertiger und externe Nutzer ergänzt, was<br />

zwar die Logistik der Gesamtkonzeption<br />

erschwerte, da es galt, die Privatheit<br />

der VIPs mit dem erweiterten Publikumsverkehr<br />

durch die zusätzlichen Mietflächen<br />

zu vereinen, letztlich aber die eigenwillige<br />

Gebäudeform definierte.<br />

Um eine freie Sicht aus den oberhalb<br />

gelegenen Büros auf die vor dem Terminal<br />

parkenden Flugzeuge zu verhindern, wurde<br />

die auskragende Dachfläche mit einer<br />

ansteigenden Schräge ausgebildet.<br />

Schmale Fensterbänder sorgen indessen<br />

für ausreichend Tageslicht und offerieren<br />

selbst vom Schreibtisch aus eine beeindruckende<br />

Fernperspektive – allerdings<br />

nicht nach unten. Die Erweiterung der<br />

Nutzfläche innerhalb der Grundstücksgrenzen<br />

konnte schließlich dadurch<br />

erreicht werden, dass die Wände auf<br />

drei Seiten im Winkel nach außen gekippt<br />

und erst im Dachbereich wieder »zurückgeklappt«<br />

wurden, woraus geneigte<br />

Panoramafenster folgten. Der Kubus<br />

hatte sich in einen dreidimensionalen<br />

Rhombus verwandelt.<br />

Rosaroter Teppich<br />

Dezent silbergrau wie die Metallpaneele<br />

der Fassade auf den der Rollbahn abgewandten<br />

Seiten sind auch die schrägen<br />

Fensterbänder aus verspiegeltem Glas,<br />

die neugierige Blicke abhalten und die<br />

Weite des oft wolkenverhangenen niederländischen<br />

Himmels sowie die Silhouetten<br />

der umgebenden Gebäude reflektieren,<br />

während das leuchtende Magenta der<br />

Dachunterseite und die vollflächig in<br />

verspiegeltem, ebenfalls pinkem Glas<br />

realisierte Schaufassade bis auf das Rollfeld<br />

abstrahlen, das damit zum rosaroten<br />

Teppich wird.<br />

Farbwahl: Magenta<br />

© Jeroen Musch/VMX Architects<br />

[19


20]<br />

Eingangshalle mit Check-in-Counter<br />

© Jeroen Musch/VMX Architects<br />

Lounges entlang der Fassade<br />

© Jeroen Musch/VMX Architects<br />

Diese ungewöhnliche Lösung lässt sich<br />

auf einige sehr spezielle Begründungen<br />

zurückführen. So wünschte die Schiphol<br />

Real Estate eine Farbe, die das Gebäude<br />

von weitem her im Flughafenareal kenntlich<br />

machen würde, und daraus entstand<br />

die Idee des »Roten Teppichs«. Dass die<br />

Wahl letztendlich auf Magenta fiel, wollen<br />

die Architekten als Referenz an die unterschiedliche<br />

Zielgruppen gedeutet wissen:<br />

Es sei ebenso die Farbe des In-Cocktails-<br />

Cosmopolitan wie des Sportereignisses<br />

Giro d’Italia und der in der Wirtschaftswelt<br />

vielgelesenen Zeitung Het Financieele<br />

Dagblad. Für die Entwurfsverfasser symbolisiert<br />

sie zudem, sozusagen multitaskingmäßig,<br />

die wachsende Bedeutung von<br />

Frauen im Geschäftsleben. Unabhängig<br />

davon taucht sie das Geschehen auf<br />

dem Rollfeld ganz ohne Brille in ein<br />

rosafarbenes Licht.<br />

Das neue GAT bietet seinen Gästen jeden<br />

Komfort und verwandelt die sonst mit Flugreisen<br />

verbundenen Unannehmlichkeiten<br />

des Parkens, Eincheckens und Ausharrens<br />

sowie des Gehens zur Startbahn in besondere<br />

Erlebnisse. So »betritt« man das<br />

2011 fertiggestellte Gebäude durch einen<br />

Drive-in, geschützt vor Regen und Paparazzi,<br />

wartet in edlen Lounges in luftiger<br />

Höhe auf die Ankunft des eigenen Gefährts<br />

und genießt dabei durch Panoramascheiben,<br />

ein wenig wie in einem Film,<br />

den Blick auf das emsige Treiben<br />

rundherum.<br />

Parkgarage im Erdgeschoß<br />

© Jeroen Musch/VMX Architects<br />

Die Tresen, ebenfalls von den Architekten<br />

entworfen, dienen gleichzeitig als Checkin-Counter<br />

und Cocktailbar. Der Boden<br />

wiederum besteht aus großformatigen,<br />

diagonal geschnittenen Fliesen in zwei<br />

Farben, die in den unterschiedlichen Bereichen<br />

in jeweils variierenden Richtungen<br />

angeordnet sind und damit eine offene<br />

Zonierung erzeugen. Trotz allen Luxus und<br />

aller Eleganz lagen die Baukosten von acht<br />

Millionen Euro für die in Summe ca. 6.600 m2 Gesamtfläche aber nicht höher als bei<br />

einem Standardbürohaus. Und selbstverständlich<br />

wurde auf Energieeffizienz<br />

in der technischen Gebäudeausrüstung<br />

geachtet. Das Resultat ist eine weitere<br />

Visitenkarte für die Niederlande und für<br />

niederländisches Design.<br />

Marina de Vries<br />

Architekturjournalistin,<br />

Amsterdam<br />

Übersetzung aus dem Englischen<br />

und Überarbeitung des Textes<br />

durch Elisabeth Plessen<br />

Bauherr<br />

Schiphol Real Estate B. V., Amsterdam<br />

Architekten<br />

VMX Architects, Amsterdam<br />

Entwurf:<br />

Don Murphy<br />

Projektleitung:<br />

Leon Teunissen<br />

Mitarbeit:<br />

Hugo Kok<br />

Tragwerksplanung<br />

Van Rossum Raadgevende Ingenieurs B.V.,<br />

Amsterdam<br />

Gebäudeausrüstung<br />

Nelissen Ingenieursburo B.V., Eindhoven<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Flughafen München von Osten, Satellit im Vordergrund<br />

© Koch+Partner/vize.com<br />

Flughafen München Satellit<br />

Umbau und Erweiterung der bestehenden Gepäcksortierhalle<br />

Einleitung<br />

Seit der Eröffnung des Terminals 2 im Jahr<br />

2003 erhöhen sich die Wachstumsraten<br />

des Münchner Flughafens überdurchschnittlich.<br />

Der Grund hierfür ist die konsequente<br />

Weiterentwicklung der Drehkreuzfunktion<br />

von Lufthansa und ihren Star-<br />

Alliance-Partnern, die ausschließlich<br />

das Terminal 2 nutzen.<br />

Schon bei dessen Planung durch Koch+<br />

Partner war vorgesehen, die Gepäcksortierhalle<br />

auf dem östlichen Vorfeld zu<br />

einem späteren Zeitpunkt auszubauen.<br />

Nachdem das Terminal 2 bereits Ende 2011<br />

seine Kapazitätsgrenze von 25 Millionen<br />

Passagieren überschritten hat, soll nun zur<br />

Entlastung ein neues Satellitenterminal<br />

zusätzliche elf Millionen Passagiere pro<br />

Jahr aufnehmen können.<br />

Aus diesem Grund führte die Flughafen<br />

München Gesellschaft (FMG) gemeinsam<br />

mit der Deutschen Lufthansa (DLH) 2006<br />

einen internationalen Realisierungswettbewerb<br />

durch. Im Mittelpunkt des zunächst<br />

anonymen, mehrstufigen Verfahrens standen<br />

die Aufstockung und Erweiterung der<br />

vorhandenen Gepäcksortierhalle zu einem<br />

Satellitenterminal für Passagierabfertigung<br />

und ihre unterirdische Anbindung an das<br />

Terminal 2.<br />

Lage: Satellit als Midfieldterminal auf dem Vorfeld Ost<br />

© Koch+Partner<br />

[21


22]<br />

Neben Koch+Partner qualifizierten sich<br />

2007 vier ebenfalls international tätige<br />

Architekturbüros, die jeweils Konzeptvorschläge<br />

erarbeiteten. K+P reüssierte<br />

und wurde 2008 als Generalplaner mit<br />

der Erstellung eines Vorentwurfs in drei<br />

Varianten beauftragt. Nach dessen Überarbeitung<br />

erfolgten 2010 die Entwurfsplanung,<br />

2011 die Genehmigungs- und<br />

Werkplanung, und im Herbst 2011 starteten<br />

die ersten Baumaßnahmen.<br />

FMG und DLH werden den Satelliten<br />

»analog dem Erfolgsmodell Terminal 2 mit<br />

gemeinsamer Planung, Finanzierung und<br />

Nutzung« als Joint Venture mit 60:40-Beteiligung<br />

planen, finanzieren und betreiben.<br />

Von dem neuen Gebäude werden somit<br />

ausschließlich Flugzeuge der Lufthansa<br />

und ihrer Star-Alliance-Partner starten<br />

und landen.<br />

Lichtdurchflutete zentrale Halle bei Dunkelheit<br />

© Koch+Partner/vize.com<br />

Ausbau und Funktion<br />

Das Satellitengebäude soll flexibel nutzbar<br />

sein und die Möglichkeit einer Erweiterung<br />

bieten. In der ersten Ausbaustufe wird<br />

daher zunächst die Gepäcksortierhalle auf<br />

dem östlichen Vorfeld linear ergänzt und<br />

aufgestockt. Zu einem späteren Zeitpunkt<br />

kann dann ein zweiter Bauabschnitt nach<br />

Osten folgen, der dem Satelliten schließlich<br />

eine T-Form verleiht und eine Abfertigungskapazitätserhöhung<br />

auf etwa<br />

17 Millionen Passagiere ermöglicht. Der<br />

im Moment frei stehende Vorfeldtower<br />

wird in das Gebäude integriert: Er gibt<br />

Orientierung und ist gleichzeitig Zentrum<br />

des Retail- und Gastronomiebereichs.<br />

Bei diesem Satelliten handelt es sich nicht<br />

um ein neues Terminal, sondern um eine<br />

funktionale und operative Ergänzung des<br />

Terminals 2, ohne eigene landseitige<br />

Anbindung.<br />

Die zusätzlichen elf Millionen Fluggäste<br />

pro Jahr (erster Bauabschnitt) werden<br />

also im Satelliten zu- oder aussteigen, aber<br />

alle im Terminal 2 einchecken und Gepäck<br />

aufgeben sowie gegebenenfalls umsteigen.<br />

Das heißt, nach der zentralen Sicherheitskontrolle<br />

erreicht der abfliegende Passagier<br />

mit einem führerlosen unterirdischen<br />

Personentransportsystem (PTS) in ca. 50 s<br />

den Satelliten. Sogenannte Unclean-<br />

Umsteiger aus Non-Schengen-Staaten<br />

werden im Satellit sicherheits- und<br />

passkontrolliert. Die Tunnelbauwerke<br />

und Bahnhöfe für das PTS wurden im<br />

Übrigen bereits bei Realisierung des<br />

Terminals 2 im Rohbau errichtet.<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Erschließung<br />

Zur Erreichung maximaler Flexibilität sind<br />

auch im Satelliten alle Passagierströme<br />

möglich: Schengen, Non-Schengen sowie<br />

Non-Schengen Unclean.<br />

Das innere Erschließungssystem berücksichtigt<br />

daher, wie im Terminal 2, die<br />

Trennung der verschiedenen Fluggäste<br />

PTS-Bahnhof auf Ebene 03<br />

© Koch+Partner/vize.com<br />

PTS-Bahnhof auf Ebene 05<br />

© Koch+Partner/vize.com<br />

über die Ebenen und bietet so eine optimale<br />

Orientierung, um schnellstmögliches<br />

Aus-, Zu- und Umsteigen innerhalb des<br />

Satelliten, wie zwischen ihm und dem<br />

Terminal 2, zu gewährleisten. Dabei ist für<br />

die Umsteiger eine »Minimum-Connecting-<br />

Time« von 30 min einzuhalten, basierend<br />

auf dem Ziel des Betreibers, die Umsteigeund<br />

Servicequalität zu garantieren und<br />

laufend zu optimieren.<br />

»Herz« des Satelliten<br />

Dem Passagier werden, wie bereits im<br />

Terminal 2, ein umfangreiches Shoppingund<br />

Gastronomieangebot in der lichtdurchfluteten<br />

zentralen Mitte um den<br />

Vorfeldtower, Herz des Satelliten, zur<br />

Verfügung stehen. Diese zentrale Mitte<br />

ist eine über drei Ebenen offene Halle<br />

mit Glasdach und darunter angeordneten<br />

Lichtsegeln, die eine hervorragende<br />

Orientierung ermöglicht. Transparenz und<br />

Transluzenz, unterstützt durch eine Kombination<br />

von Tages- und Kunstlicht, sollen<br />

ihr Erscheinungsbild prägen.<br />

Sie ist als weiträumige, klassisch-schlichte<br />

und einladend wirkende »Piazza« entworfen,<br />

auf der die Passagiere in Ruhe auf<br />

ihr Boarding warten oder in den beiden<br />

Tower-Bars über ein eindrucksvolles<br />

»Panoramafenster« das Geschehen<br />

auf dem Vorfeld beobachten können.<br />

Neues Zentrum des Satelliten<br />

mit integriertem Tower<br />

© Koch+Partner/vize.com<br />

[23


24]<br />

Fünf neue Lounges, inklusive einer First-<br />

Class-Lounge auf dem Dach mit eigener<br />

Terrasse, machen den Aufenthalt für alle<br />

Kunden der Star Alliance hier zu einem<br />

Erlebnis. Weitere Gastronomiebereiche<br />

befinden sich im ebenfalls mit reichlich<br />

Tageslicht ausgestatteten Pier und an den<br />

Gates. Eine 4,50 m breite Klimafassade, ein<br />

großzügiger offener »Raum vorm Fliegen«<br />

erstreckt sich zudem west- wie ostseitig<br />

vor dem Pier über seine gesamte Länge –<br />

und hat zwei Funktionen: Zum einen dient<br />

er der Verteilung des Passagierverkehrs<br />

Großzügige und helle »Magistrale« des Piers<br />

© Koch+Partner/vize.com<br />

der verschiedenen Ebenen, ermöglicht<br />

somit die Verwendung eingeschossiger<br />

Fluggastbrücken und trägt zum anderen<br />

als klimatisches Speichermedium zur<br />

Energieeinsparung bei.<br />

Begehbare Klimafassade zwischen Pier und Fluggastbrücken<br />

© Koch+Partner/vize.com<br />

Modell der zentralen Mitte des Satelliten mit Vorfeldtower<br />

© Koch+Partner<br />

Erscheinungsbild<br />

Das zwischen 1979 und 1981 von Otl Aicher<br />

und Eberhard Stauß für den Flughafen<br />

München erarbeitete übergreifende<br />

visuelle Erscheinungsbild wurde in den<br />

Folgejahren immer weiterentwickelt. Die<br />

Gestaltungsrichtlinien und die Visuelle<br />

Kommunikation als wegweisende Gestaltungsvorgaben<br />

kommen in fast allen<br />

Bereichen nach wie vor zur Anwendung.<br />

Das für das Terminal 1 entwickelte Farbund<br />

Materialkonzept erfuhr eine Fortschreibung<br />

durch den Bau des Terminals 2<br />

und findet nun im Satelliten eine weitere<br />

Ergänzung, die sich wiederum eng an die<br />

des Terminals 2 anlehnt.<br />

Weiß bestimmt das Farbklima, indem es<br />

das Spiel von Licht und Schatten fördert.<br />

Die Farben Silber, Grau und der lichte Grünschimmer<br />

des Glases betonen darüber<br />

hinaus die Transparenz des Gebäudes.<br />

Gute Orientierung, Leichtigkeit, Transparenz<br />

und Struktur sowie Merkmale<br />

intelligenter technischer Umsetzung<br />

sind prägende Vorgaben für sein<br />

Erscheinungsbild.<br />

Energieeffizienz<br />

Ein minimierter Energiehaushalt für den<br />

Strom-, Wärme- und Kältebedarf des Satelliten<br />

hat oberste Priorität in allen Planungsphasen.<br />

Die Vorgabe, den CO2-Ausstoß um ca. 40 % gegenüber Terminal 1 und 2<br />

zu reduzieren, wurde daher von Anfang<br />

an bei der Planung berücksichtigt.<br />

Erreicht wird dieses Ziel durch<br />

– die energetische Optimierung der<br />

Gebäudehülle des Satelliten mittels<br />

begehbarer Klimafassade mit Kältespeichermedium<br />

(im Sommer:<br />

Speicherung nächtlicher kühler Luft<br />

mit Abgabe untertags),<br />

– die Verwendung moderner Quelllufttechnik<br />

zur Klimatisierung,<br />

– eine spezielle Beleuchtung unter<br />

anderem mit LEDs.<br />

Dem ressourcenschonenden Einsatz von<br />

Primärenergie beim Betrieb des Gebäudes<br />

wird sowohl aus ökonomischen als auch<br />

aus ökologischen Gründen eine herausragende<br />

Rolle beigemessen, weshalb<br />

regenerative und innovative Energiesysteme<br />

in die Gebäudekonzeption bzw.<br />

in das Gesamtenergiekonzept integriert<br />

sind.<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


Querschnitt der Halle (West-Ost)<br />

© Koch+Partner<br />

[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Gebäudekonstruktion<br />

Das Achsraster beträgt im Hauptbereich<br />

12,00 m in Nord-Süd- und 9,60 m in West-<br />

Ost-Richtung, im Randbereich der Ebenen<br />

01–03 hat es Maße von 12,00 m bzw. 6,20 m.<br />

In diesen Ebenen kommen unterzugsfreie<br />

Flachdecken sowie Stahlbetonstützen zur<br />

Ausführung, während für die Aufstockung<br />

ein Stahlverbundkastensystem mit Stützen<br />

in Verbundbauweise aus Stahlrundrohren<br />

geplant ist.<br />

Bei dem Haupttragwerk der oberen<br />

Geschosse (Aufstockung) handelt es sich<br />

exakt um eine Stahlverbundhohlkastenkonstruktion<br />

mit dünnen Stahlbetondecken:<br />

Die Haupt- und Nebenträger<br />

bestehen aus Stahlblechkästen mit<br />

eingeschweißten Blechrippen für den<br />

Verbund und als Abstandhalter für die<br />

einzulegenden Bewehrungskörbe, die für<br />

den Stahlbetonanteil der Verbundwirkung<br />

erforderlich sind. An die geschoßweise<br />

vorgefertigten Stahlrundstützen sind Kragarme<br />

angeschweißt, die mittels innenliegender<br />

Verschraubung an die Blechkästen<br />

der Unterzüge angeschlossen werden.<br />

In gleicher Weise erfolgt die seitliche<br />

Verbindung von Neben- und Hauptträger.<br />

Alle Verbundelemente aus Stahl und Stahlbeton<br />

werden nach EC 4 und DIN 1045-1<br />

konstruiert und bemessen. Die Verbunddecken<br />

mit Holoribblechen sind im Allgemeinen<br />

12 cm, zum Teil auch 20 cm dick<br />

und werden gemäß bauaufsichtlicher<br />

Zulassung eingesetzt. Der Nachweis der<br />

Tragfähigkeit mit γ-fachen Lasten und<br />

Design-Widerständen geschieht dabei mit<br />

vollem Verbund durch die in die Kästen<br />

eingeschweißten Querrippen, wobei sich<br />

im Feld zwischen Betondruck- und Stahlzugzone<br />

flache Druckstreben ausbilden<br />

und hier der Haftverbund, der bei Stahlrohren<br />

zulässig ist, nicht in Anspruch<br />

genommen wird. Durch die im Vergleich<br />

zu einer Stahlbetonbewehrung viel<br />

größere Querschnittsfläche des Baustahls<br />

ergeben sich hohe Tragreserven im Feld<br />

sowie hohe Steifigkeiten, die durch<br />

Kriechen des Betons im Zustand <strong>II</strong> weniger<br />

abgebaut werden als bei Stahlbeton.<br />

Und: Die Holoribbleche mit einer Breite<br />

von 600 mm und einem Abstand der<br />

schwalbenschwanzförmigen Sicke von<br />

150 mm erfüllen eine Anzahl von Funktionen,<br />

wie etwa Arbeitsbühne, Schalung,<br />

untere Bewehrung als Verbunddeckenblech<br />

und Ankerschiene.<br />

Gründung und Baugruben<br />

Im neuen Gebäudeteil der zentralen Osterweiterung<br />

in Ebene 02 und der Nord- wie<br />

Süderweiterung sind analog zum Bestand<br />

tragende Bodenplatten im Grundwasser<br />

geplant, die eine Dicke von 1,40 m haben.<br />

Oberflächennah über dem höchsten Hochwasser<br />

zu gründende Stützen und Wände<br />

werden dabei über Streifen- und Einzelfundamente<br />

abgelastet. Im Abschnitt der<br />

zukünftigen Fernbahnüberbauung wird<br />

die Bodenplatte hingegen mit h = 1,80 m<br />

ausgeführt.<br />

Darüber hinaus sind im Bereich Mitte-Nord<br />

und Mitte der Ebene 02 wasserdichte<br />

Trogbaugruben notwendig. Sie erhalten<br />

je nach statischer Erfordernis technisch<br />

wasserdichte Wände aus überschnittenen<br />

Bohrpfahlwänden, Mixed-in-Place-<br />

(MIP-)Wände sowie im Umfeld von<br />

Bestandsbauwerken Unterfangungen<br />

aus Hochdruckinjektionen im Düsenstrahlverfahren<br />

(DSV).<br />

Die horizontale Abdichtung wird durch<br />

künstlich hergestellte Dichtsohlen, deren<br />

Ausführung tiefliegend im DSV-Verfahren<br />

erfolgt, realisiert. Die Auftriebssicherheit<br />

der Dichtsohlen gegenüber dem von unten<br />

nach oben wirkenden Wasserüberdruck<br />

durch den von der Baugrubensohle überlagernden<br />

Baugrund und dessen Eigengewicht<br />

ist somit sichergestellt.<br />

Baulogistik<br />

Eine große Herausforderung stellt dementsprechend<br />

auch die Baulogistik dar.<br />

Oberstes Projektziel ist natürlich die<br />

termingerechte Realisierung eines hinsichtlich<br />

Bau- und Baunutzungskosten<br />

und des Energiebedarfs optimierten<br />

Gebäudes – unter den schwierigen<br />

Bedingungen des Bauens im laufenden<br />

Airportbetrieb, im Bestand und im Sicherheitsbereich<br />

sowie unter Beachtung sämtlicher<br />

Schnittstellen zu parallellaufenden<br />

Projekten. Nach aktuellem Stand der<br />

Planung soll der Satellit voraussichtlich<br />

2015 in Betrieb gehen.<br />

Norbert Koch<br />

K+P Koch+Partner,<br />

München<br />

Bauherr<br />

Terminal 2 Gesellschaft mbH & Co. oHG, München<br />

vertreten durch:<br />

Flughafen München Baugesellschaft mbH, München<br />

Entwurf und Generalplanung<br />

K+P Architekten und Stadtplaner GmbH<br />

Koch Voigt Zschornack, München<br />

Objektüberwachung<br />

Höhler und Partner, München<br />

K+P Architekten und Stadtplaner GmbH<br />

Koch Voigt Zschornack, München<br />

Tragwerksplanung<br />

C-I-P GmbH, München<br />

Seeberger Friedl und Partner, München<br />

Energetisches Gesamtkonzept<br />

Ingenieurbüro Hausladen GmbH, Kirchheim<br />

Elektroplannng<br />

PRO Elektroplan GmbH, Ottobrunn<br />

Akustikplanung<br />

theater projekte daberto + kollegen<br />

planungsgesellschaft mbh, München<br />

Lichtplanung<br />

PRO Elektroplan GmbH, Ottobrunn<br />

Ulrike Brandi Licht GmbH, München<br />

Funkanlagen<br />

Rücker + Schindele Beratende Ingenieure GmbH,<br />

München<br />

Fassadenplanung<br />

R + R Fuchs Ingenieurbüro für<br />

Fassadentechnik GmbH, München<br />

Visuelle Kommunikation<br />

Büro für Gestaltung Wangler & Abele, München<br />

[25


26]<br />

Aufgabe<br />

Im Zuge der Einführung des Eurofighters<br />

beim Österreichischen Bundesheer wurde<br />

die Entscheidung gefasst, den bisherigen<br />

Tower des Fliegerhorsts Hinterstoisser in<br />

Zeltweg aufgrund seines katastrophalen<br />

baulichen und technischen Zustands<br />

durch einen Neubau zu ersetzen.<br />

Modernisierung des Militärflughafens Zeltweg<br />

Neubau von Air Traffic Control Tower und Feuerwehrgebäude<br />

Anordnung aller Baukörper<br />

© Thilo Härdtlein<br />

Als Position für einen neu zu errichtenden<br />

militärischen Flugverkehrskontrollturm<br />

mit Servicegebäude für den sogenannten<br />

Luftfahrzeug-Rettungszug, der für die Flughafenfeuerwehr-<br />

sowie die Winter- und<br />

Pistenbetreuungsdienste verantwortlich<br />

ist, wurde ein von der Ringstraße aus<br />

erschlossener Bereich in mittiger Lage<br />

zur Piste fixiert.<br />

Das Bauwerk besteht aus dem Flugsicherungsturm<br />

selbst, einem zweigeschossigen<br />

Sockel, in dem neben der Flugsicherung<br />

auch die Betriebsräume der Flughafenfeuerwehr<br />

untergebracht sind, sowie einer<br />

Fahrzeughalle, in der die Einsatzfahrzeuge<br />

der Feuerwehr sowie die des Winter-<br />

und Pistenbetreuungsdienstes eingestellt<br />

sind. Für die gewählte Anordnung des<br />

Towers wurde zudem als maximal erlaubte<br />

Gebäudehöhe ein Wert von 45 m über dem<br />

Flugplatzbezugspunkt (FBP) festgelegt.<br />

Planung und Realisierung erfolgten dann<br />

in den Jahren 2007–2008 bzw. 2009–2010.<br />

Raumprogramm<br />

Ebenerdig waren im Gebäudekomplex des<br />

Towers und der Flugleitung der Aerospace-<br />

Information-Services-(AIS-)Betriebsraum,<br />

der Flugvorbereitungs- und der sogenannte<br />

MET-Briefingraum sowie ein allgemeiner<br />

Lehrsaal unterzubringen. In den Obergeschossen<br />

waren eine Wetterzentrale<br />

mit Rundumsicht und Turmrundgang, ein<br />

Radarbetriebsraum für die verschiedenen<br />

Radarpultsysteme und die Funkanlagen<br />

sowie eine Kanzel mit sieben Arbeitspositionen<br />

und einem weiteren Turmumgang<br />

einzuplanen. Ergänzt wurde das Raumprogramm<br />

durch die Kanzleien für die<br />

militärische Flugleitung und den Flugverkehrskontrolldienst<br />

sowie die erforderlichen<br />

Umkleide- und Sozialräume.<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Der Bedarf des Luftfahrzeug-Rettungszugs<br />

umfasste darüber hinaus Räume für die<br />

Feuerwehreinsatzleitung und die Kanzleien<br />

sowie Bereitschafts-, Aufenthalts- und<br />

Sozialräume für die Kommandanten, die<br />

Mannschaften und den Notarzt, die notwendigen<br />

Werkstätten (Atemschutz,<br />

Geräte etc.), eine Schlauch- und Schuhwaschanlage<br />

inklusive Schlauchturm,<br />

eine Garage mit fünf beheizten und zwölf<br />

frostsicheren Abstellplätzen sowie ein<br />

Flugdach für sieben Fahrzeuge.<br />

Entwurf: Nachtstimmung<br />

© Zechner & Zechner ZT GmbH<br />

»Perspektive«<br />

© Thilo Härdtlein<br />

Baukörperkonzept<br />

Durch die Kombination des Turmes mit<br />

dem Gebäude des neuen Luftfahrzeug-<br />

Rettungszuges wird der heterogenen<br />

Bebauungsstruktur des Fliegerhorstes<br />

entgegengewirkt: Der Sockelbereich des<br />

Betriebsgebäudes der Feuerwehr und des<br />

Towers verschmilzt zu einer Einheit, die<br />

damit die Basis des darüber emporwachsenden<br />

Turmes darstellt. Die Fahrzeughalle<br />

bildet dadurch, leicht abgerückt, einen<br />

eigenständigen Baukörper. So entfaltet<br />

sich ein zweigeschossiger Sockel, der<br />

sich in Ost-West-Richtung erstreckt und<br />

an seiner Südseite von dem Turm durchdrungen<br />

wird. Die Verbindung zur Fahrzeughalle<br />

erfolgt wiederum durch einen<br />

zurückspringenden, eingeschossigen<br />

Trakt.<br />

Tower und Sockel wurden zwar beide<br />

als jeweils eigenständige Baukörper entworfen,<br />

durch ihre Komposition ergibt<br />

sich jedoch der Eindruck eines zusammenhängenden<br />

Volumens, das eher an ein<br />

Terminalgebäude als an einen rein technisch-funktionellen<br />

Bau erinnert. Durch<br />

eine entsprechende Farbwahl wurde<br />

zudem eine Unterscheidung zwischen dem<br />

Sockel, der mit anthrazitgrau beschichteten<br />

Metallkassetten verkleidet ist, und<br />

dem Turm mit seiner Hülle aus silberfarbigen<br />

Aluminiumverbundplatten geschaffen.<br />

So kann sich der Turm deutlich vom Sockel<br />

abgrenzen und optisch höher in Erscheinung<br />

treten.<br />

[27


28]<br />

Nordansicht<br />

© Zechner & Zechner ZT GmbH<br />

Das Sockelgebäude verläuft parallel zur<br />

Piste in West-Ost-Richtung, die Flughafenfeuerwehr<br />

hingegen parallel zum sogenannten<br />

TWY D1 in Nord-Süd-Richtung.<br />

Über dieser »liegenden« Basis entwickelt<br />

sich der Tower bis auf eine Höhe von<br />

45,90 m über Terrain. Gleichzeitig definiert<br />

sie durch ihre L-förmige Konfiguration<br />

den Haupteingang, zumal auf der Südseite<br />

des Basisbauwerks die Außenkontur des<br />

Turms bis zum Boden geführt wurde. Die<br />

gewählte zweihüftige Konstruktion der<br />

Fahrzeughalle gewährleistet darüber hinaus<br />

eine spätere Erweiterungsmöglichkeit<br />

der Einstellplätze für die Feuerwehr bzw.<br />

den Winterdienst durch eine Verlängerung<br />

nach Süden.<br />

Erdgeschoß<br />

© Zechner & Zechner ZT GmbH<br />

Ostansicht<br />

© Zechner & Zechner ZT GmbH<br />

Querschnitt<br />

© Zechner & Zechner ZT GmbH<br />

Achtes Obergeschoß<br />

© Zechner & Zechner ZT GmbH<br />

Längsschnitt<br />

© Zechner & Zechner ZT GmbH<br />

Zehntes Obergeschoß<br />

© Zechner & Zechner ZT GmbH<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Funktionales Konzept<br />

Der Turm ruht auf dem zweigeschossigen<br />

Sockelgebäude, das teilweise unterkellert<br />

ist. Das Treppenhaus des Turmes liegt an<br />

der Außenfassade und lässt sich dadurch<br />

natürlich belichten. Da der Schleusenraum<br />

vom zentralen Verteilergang über<br />

ein Brandschutz-Glasportal getrennt ist,<br />

wird natürliches Licht ebenso bis in das<br />

Zentrum des Turmes geführt.<br />

Südlich des Sockels schließt im Winkel<br />

von 90° die Fahrzeughalle an, die direkt<br />

an das Basisgebäude angrenzt. In einem<br />

Teil des Erdgeschosses sind daher neben<br />

der Fahrzeughalle die Lagerflächen und<br />

die Bereitschaftsräume der Feuerwehr<br />

situiert. Im Obergeschoß befinden sich<br />

die Büroflächen, die Umkleideräume für<br />

Herren und Damen, ein Ruheraum sowie<br />

der Fitnessraum, der auch vom Towerpersonal<br />

genutzt werden kann.<br />

Erschließung<br />

Von »Landside« erfolgen die Zu- und<br />

Abfahrt der Bediensteten und der Piloten<br />

über eine neue Stichstraße, die von der<br />

Ringstraße abzweigt. Von dieser Zufahrt<br />

aus führt der Weg über einen Parkplatz<br />

mit 65 Stellplätzen auf den Vorplatz und<br />

danach über eine vom Towerpersonal<br />

und der Feuerwehr gemeinsam genutzte<br />

Aula in das Gebäude. Über »Airside«<br />

ist hingegen nur eine Zufahrt über das<br />

Rollwegsystem für die Feuerwehr- und<br />

Betriebsdienstfahrzeuge vorgesehen, als<br />

Abtrennung zwischen Luft- und Landseite<br />

wurde ein Zaun angeordnet.<br />

Vom Hauptzugang gelangt man als Pilot<br />

oder als sonstiger Besucher nur in den<br />

Piloten-Briefingbereich bzw. in den Lehrsaal,<br />

während man als Bediensteter über<br />

die Aula und eine Personenvereinzelungsschleuse<br />

das zentrale Treppenhaus<br />

erreicht, über welches das gesamte<br />

Gebäude erschlossen wird. In das<br />

Treppenhaus ist auch ein Lift, der als<br />

Feuerwehraufzug realisiert wurde,<br />

integriert.<br />

Terrasse zur Wetterbeobachtung<br />

© Thilo Härdtlein<br />

Konstruktion<br />

Der Turm wurde als Stahlbetonkonstruktion<br />

mit einem tragenden, außermittigen<br />

Kern, der das Treppenhaus, den Lift und<br />

den Vorraum sowie die Schächte aufnimmt,<br />

und außenliegenden, tragenden<br />

Scheiben bzw. Stützen errichtet. Die<br />

Geschoßdecken bestehen ebenfalls aus<br />

Stahlbeton, die Gründung erfolgte als<br />

Flachgründung mit einer in der Regel<br />

90 cm dicken Bodenplatte.<br />

Blick aus dem Turm<br />

© Thilo Härdtlein<br />

Die Struktur des Sockelgebäudes umfasst<br />

Stahlbetonstützen und Geschoßdecken<br />

aus Stahlbeton, als äußerer Abschluss<br />

wurde vor den Stützen zudem eine Mantelbetonwand<br />

(d = 15 cm) errichtet. Das Bauwerk<br />

ist nicht unterkellert und hat eine im<br />

Mittel 35 cm dicke Bodenplatte.<br />

Bei der Fahrzeughalle kamen Fertigteilstützen,<br />

die in Köcherfundamenten eingespannt<br />

sind, zur Ausführung, und die<br />

Bodenplatte wurde hier schwimmend<br />

verlegt.<br />

[29


30]<br />

Fahrzeughalle und Sockelbereich<br />

© Thilo Härdtlein<br />

Fassaden<br />

Der zur Piste hin orientierte Fassadenabschnitt<br />

des AIS-Betriebsraumes, des<br />

MET-Briefingraumes und des Lehrsaales<br />

wurde in Form einer raumhohen Pfosten-<br />

Riegel-Konstruktion realisiert.<br />

Fassadenausschnitt<br />

© Thilo Härdtlein<br />

Der Geometrie des Grundrisses entsprechend,<br />

umfasst die Verkleidung des Towers<br />

im Regelfall geschoßhohe Elemente mit<br />

einer Breite von ca. 130 cm, wobei die<br />

Unterteilung mittels einer durchgehenden<br />

Vertikalfuge vorgenommen wurde. Nur die<br />

Felder, die für die Belichtung der dahinter<br />

liegenden Räume erforderlich sind, verfügen<br />

über eine Verglasung, die anderen<br />

bleiben hingegen opak. Somit bildet sich<br />

über der Außenhülle ein unregelmäßiges<br />

Muster aus.<br />

Die Stahlträger der Kanzel dienen zugleich<br />

als Tragstruktur für die Fassade: Sämtliche<br />

Elemente sind um 16° nach außen geneigt,<br />

und auch hier wurde eine Pfosten-Riegel-<br />

Konstruktion aus thermisch getrennten<br />

Stahlprofilen verwirklicht.<br />

Als Wandabschluss der Fahrzeughalle<br />

kam eine hinterlüftete Metallfassade zur<br />

Ausführung, die aus gekanteten Blechen<br />

mit einer dahinter liegenden Tragkassette<br />

mit eingelegter Wärmedämmung besteht.<br />

Im Sinne des gewählten Farbkonzepts<br />

erfolgte die Beschichtung der äußeren und<br />

damit sichtbaren Bleche in Anthrazitgrau.<br />

Und auf die konventionell mit Mantelbetonsteinen<br />

errichtete Außenwand des<br />

Sockelgebäudes der Feuerwehr bzw.<br />

des Towers wurde eine hinterlüftete<br />

Fassade analog dem System der Fahrzeughalle<br />

montiert.<br />

Martin Zechner<br />

Zechner & Zechner ZT GmbH,<br />

Wien<br />

Gerhard Fritz<br />

Militärisches Immobilien<br />

Management Zentrum,<br />

Wien<br />

Bauherr<br />

Bundesministerium für Landesverteidigung und<br />

Sport, Wien<br />

vertreten durch:<br />

Militärisches Immobilien Management Zentrum,<br />

Graz<br />

Projektsteuerung<br />

Hans Lechner ZT GmbH, Wien, Graz<br />

Architekten<br />

Zechner & Zechner ZT GmbH, Wien<br />

Tragwerksplanung<br />

Thomas Lorenz ZT GmbH, Graz<br />

Haustechnik<br />

Ingenieurbüro Lang GmbH, Graz<br />

Elektrotechnik<br />

Busz GmbH, Graz<br />

Bauphysik<br />

Dr. Pfeiler GmbH, Graz<br />

Fassadenplanung<br />

f.o.b. plan:ing stimakovits gmbH, Oberpullendorf<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Ensemble mit neuerrichteter Ausstellungshalle<br />

© Walter Vielain<br />

Ältester Flugplatz der Welt in Stölln<br />

Umgestaltung einer ehemaligen Brennerei zum Lilienthal-Centrum<br />

»Flugbetrieb« in Stölln<br />

Der Flugpionier Otto Lilienthal hatte auf<br />

dem Gollenberg im brandenburgischen<br />

Havelland sein wichtigstes Übungsgelände,<br />

denn hier unternahm er ab 1893<br />

erste Flugversuche, bei denen er Weiten<br />

bis zu 250 m erreichte. Bei einem dieser<br />

Flugversuche stürzte er am 9. August 1896<br />

ab und verletzte sich dabei so schwer,<br />

dass er wenig später starb.<br />

Urmesstischblatt der Region<br />

© Abelmann Vielain Pock<br />

Darüber hinaus fand auf der lediglich<br />

900 m langen Graspiste des in unmittelbarer<br />

Nähe gelegenen Flugplatzes Stölln<br />

1989 die erste Landung einer russischen<br />

Langstreckenverkehrsmaschine statt: Die<br />

Iljuschin IL 62 der DDR-Fluggesellschaft<br />

Interflug ist seitdem eine der Attraktionen<br />

des Ortes.<br />

Lageplan<br />

© Abelmann Vielain Pock<br />

Stölln hat daher nicht nur eine intensive<br />

Verbindung zur Geschichte und dem<br />

Schicksal Lilienthals, sondern auch<br />

generell zum großen Menschheitstraum<br />

des Fliegens. Mit diesem <strong>Thema</strong> wiederum<br />

setzt sich nun der Otto-Lilienthal-Verein<br />

seit vielen Jahren auseinander. So entstand<br />

unter anderem die Idee zur Schaffung<br />

eines Lilienthal-Centrums.<br />

[31


32]<br />

Ziegelfassade nach der Sanierung<br />

© Walter Vielain<br />

Aufgabe und Konzept<br />

Über einen Zeitraum von insgesamt acht<br />

Jahren hat sich der Otto-Lilienthal-Verein<br />

in Stölln, mit Unterstützung der Architekten,<br />

für die Schaffung eines »Lilienthal-<br />

Centrums« engagiert eingesetzt. Nach<br />

erfolgter Mittelzusage brauchte es dann<br />

weitere drei Jahre bis zur Einweihung,<br />

die letztlich nur mit großer finanzieller<br />

Unterstützung des Europäischen Landwirtschaftsfonds<br />

und Zuschüssen des<br />

Landes Brandenburg möglich wurde.<br />

Die alte Brennerei ist nunmehr ein kleines<br />

Museum, ein Ort der Begegnung und des<br />

Lernens, ein Ausflugsziel…<br />

Eingefärbter Stampfbeton …<br />

© Walter Vielain<br />

Die ziegelsichtigen Bestandsbauten<br />

der früheren Schnapsbrennerei wurden<br />

saniert, teilentkernt und mittels einer<br />

Innendämmung aus Wärmedämmputz<br />

energetisch ertüchtigt. Der Charakter<br />

der gealterten Gebäudehülle blieb also<br />

erhalten und zeigt dementsprechend<br />

Spuren der Vergangenheit.<br />

Eingangssituation: drei Baukörper<br />

© Walter Vielain<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Flugobjekte und Lilienthal-Skizzen im Inneren<br />

© Walter Vielain<br />

Unmittelbar angrenzend, wurde auf dem<br />

Fundament des ehemaligen, jedoch eingefallenen<br />

Kesselhauses zudem eine neue<br />

»Flughalle« errichtet – ein Sichtbetonbau<br />

mit Kerndämmung: innen glatt geschalter,<br />

hellgrauer Beton, auf welchem direkt Texte<br />

und Skizzen Otto Lilienthals aufgebracht<br />

wurden, sowie außen ziegelfarben getönter<br />

Stampfbeton, der die Schichthöhe der<br />

benachbarten Ziegelwände fortführt. Der<br />

magere Stampfbeton wurde lagenweise<br />

eingebracht, so dass die Arbeitsfugen sich<br />

deutlich abzeichnen. Das Tageslicht in der<br />

neuen Ausstellungshalle wurde seitlich<br />

angeordnet, um den hier präsentierten<br />

Zentraler Kernbereich mit Informationstresen<br />

© Walter Vielain<br />

Flugobjekten eine gute Ausleuchtung zu<br />

geben und das »Blinzeln« der Besucher<br />

beim Blick in die Höhe auf die Exponate<br />

weitgehend auszuschließen.<br />

Diorama als (eine) Attraktion<br />

© Walter Vielain<br />

»Ausstattung« des heutigen Multifunktionsraums<br />

© Walter Vielain<br />

Ausstellungsvitrine für kleinere Exponate<br />

© Walter Vielain<br />

[33


34]<br />

Längsschnitt<br />

© Abelmann Vielain Pock<br />

Kosten und Kontext<br />

In Zusammenarbeit mit den Ingenieuren ist<br />

es gelungen, die späteren Aufwendungen<br />

für Betrieb und Unterhalt des Gebäudes<br />

zu minimieren, indem eine energetisch<br />

optimierte Planung mit Innendämmung,<br />

Erdwärmepumpe, hohem Tageslichtanteil,<br />

intelligenten Steuerungen etc. entwickelt<br />

und ausgeführt wurde. Bei Gesamtbaukosten<br />

von zwei Millionen Euro sind die<br />

eingesetzten Materialien zudem hochwertig<br />

und langlebig.<br />

Erdgeschoß<br />

© Abelmann Vielain Pock<br />

Der Standort des Lilienthal-Centrums<br />

Stölln (LCS) ist direkt verknüpft mit einer<br />

hier schon seit vielen Jahren etablierten<br />

Attraktion – der Iljuschin IL 62, die in 2 km<br />

Entfernung »parkt« und als Ausstellungsobjekt<br />

und Raum für Feierlichkeiten dient.<br />

Beide Einrichtungen, LCS wie IL 62, werden<br />

vom Otto-Lilienthal-Verein betrieben und<br />

sind inzwischen Bestandteil des Regionalkonzeptes<br />

im Rahmen der kommenden<br />

Landesgartenschau. Das LCS ist darüber<br />

hinaus neuer Mittelpunkt des kleinen Ortes<br />

Stölln und wird durch seine Anziehungskraft<br />

mittelfristig zu einer deutlichen<br />

Stärkung der Region beitragen. Bereits<br />

heute sind erste private Investitionen in<br />

direkter Nähe zu beobachten.<br />

Walter Vielain<br />

Abelmann Vielain Pock,<br />

Berlin<br />

Bauherr<br />

Otto-Lilienthal-Verein e.V., Stölln<br />

Architekten<br />

Abelmann Vielain Pock Architekten BDA, Berlin<br />

Ausstellungskonzept<br />

Donald Becker, Strodehne<br />

Tragwerksplanung<br />

STB Döhren Sabotke Triebold & Partner, Potsdam<br />

Haustechnik<br />

HDH Ingenieurgesellschaft für<br />

technische Gebäudeausrüstung mbH, Berlin<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


BRÜCKENBAU<br />

CONSTRUCTION & ENGINEERING<br />

Zum<br />

13. Symposium Brückenbau<br />

lädt die<br />

VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN<br />

mit<br />

MixedMedia Konzepts<br />

ins pentahotel nach Leipzig ein.<br />

Hochmoselquerung, Autobahnbrücke über den Illerkanal, Neckartalbrücke,<br />

Wettbewerb Werratalbrücke oder Heidingsfeld an der A3, Verbundbrücke<br />

über die Mures in Simenia und Lekki-Schrägkabelbrücke in Nigeria,<br />

Wertachtalquerung und eine außergewöhnliche Bogenbrücke in Stahl-<br />

bzw. Verbundbauweise sowie viele weitere Bauten und Projekte werden<br />

von den planenden Büros, ausführenden Unternehmen, Hochschulen<br />

und Auftraggebern aus dem In- und Ausland vorgestellt.<br />

18 Vorträge haben wir ausgewählt und, last but not least, erfolgt<br />

die Preisverleihung des von uns ausgelobten Ideenwettbewerbs<br />

»Entwurf einer Lärmschutzwand«.<br />

Neben dem Tagungsband erhalten alle Teilnehmer auch eine<br />

Dokumentation dieses Wettbewerbs.<br />

Wir treffen uns am 19. und 20. Februar 2013 im pentahotel Leipzig<br />

zu den Fachvorträgen, hoffen jedoch, Sie, wie gewohnt, bereits<br />

am 18.2.2013 zum Abendessen begrüßen zu können.<br />

Wir freuen uns auf Sie.<br />

Weitere Informationen und Anmeldung<br />

V E R L A G S G R U P P E<br />

W I E D E R S P A H N<br />

mit MixedMedia Konzepts<br />

Biebricher Allee 11 b<br />

65187 Wiesbaden<br />

Tel.: 0611/98 12 92-0<br />

Fax: 0611/80 12 52<br />

kontakt@verlagsgruppewiederspahn.de<br />

www.verlagsgruppewiederspahn.de<br />

www.mixedmedia-konzepts.de


Aktuell ]<br />

36]<br />

Neue Veranstaltungsreihe<br />

Auf dem Programm von »Stahlbau vor Ort«,<br />

einer Veranstaltungsreihe der Verlagsgruppe<br />

Wiederspahn, die in Kooperation<br />

mit verschiedenen Partnern durchgeführt<br />

wird, stand am 6. September eine Besichtigung<br />

der Sanierungsmaßnahmen am<br />

Wiesbadener Hauptbahnhof. Eingeladen<br />

hatten dementsprechend die Verlagsgruppe<br />

Wiederspahn mit MixedMedia Konzepts<br />

und der Architekten- und Ingenieurverein<br />

Wiesbaden e.V. (AIV) sowie Eiffel Deutschland<br />

Stahltechnologie GmbH und Ed. Züblin<br />

AG. Diese beiden großen Bauunternehmen<br />

bilden hier seit zwei Jahren eine Arbeitsgemeinschaft,<br />

deren Aufgabenspektrum<br />

nicht nur die Erneuerung des Hallendaches<br />

über den Gleisanlagen beinhaltet, sondern<br />

auch die Teilertüchtigung der Stahltragkonstruktion<br />

und die Instandsetzung von<br />

Natursteinfassaden und Verglasungen der<br />

Bahnsteighalle umfasst, wobei die Belange<br />

des Denkmalschutzes stets zu berücksichtigen<br />

waren.<br />

Instandsetzung der Gleishalle<br />

Treffpunkt war der Service-Point in der<br />

Bahnsteighalle, an dem sich knapp 30<br />

interessierte Teilnehmer einfanden und<br />

von Dipl.-Ing. Michael Wiederspahn, Chefredakteur<br />

der Verlagsgruppe Wiederspahn<br />

und AIV-Wiesbaden-Vorstandsmitglied,<br />

begrüßt wurden. Dipl.-Ing. Gabriele Merwar<br />

von der DB Projektbau GmbH, die den in<br />

Nahperspektive: Ertüchtigung der Dachkonstruktion<br />

© Sabine Meyer/Verlagsgruppe Wiederspahn<br />

Sanierung des Wiesbadener Hauptbahnhofs<br />

»Stahlbau vor Ort« mit einer Baustellenbesichtigung<br />

DB-Projektleiterin Gabriele Merwar mit erster Besuchergruppe<br />

© Hansgeorg Jekat/AIV Wiesbaden<br />

zwei Gruppen aufgeteilten Besuchertrupp<br />

danach anführte, verkündete gleich zu<br />

Beginn voller Stolz, dass mit Abschluss<br />

der Bauarbeiten bereits ein Jahr früher<br />

als geplant zu rechnen sei, also schon<br />

Ende 2013. Insgesamt werden dann 1.400 t<br />

Stahl verbaut sein – nachzulesen auch in<br />

einem ausführlichen Fachaufsatz über die<br />

»Sanierung des Wiesbadener Hauptbahnhofs«,<br />

der in Ausgabe 1∙2012 der Stahlbau-<br />

Nachrichten veröffentlicht und hier in<br />

Kopie an alle Anwesenden verteilt<br />

wurde.<br />

Der Wiesbadener Hauptbahnhof hat eine<br />

fünfschiffige Gleishalle von 200 m Länge<br />

und 99 m Breite. Zunächst sanierte man<br />

beide Außenwände der Gleishalle und<br />

befreite die 72 Stützpfeiler vom Rost.<br />

Nachdem diese ausgebessert, sie zum Teil<br />

mit neuen »Betonfüßen« und einem neuen<br />

Korrosionsschutzanstrich versehen waren,<br />

Blick vom Außengerüst auf fertiggestellte Bauabschnitte<br />

© Sabine Meyer/Verlagsgruppe Wiederspahn<br />

wandte man sich den Dächern zu. Deren<br />

Erneuerung erfolgt nun seit einiger Zeit,<br />

und zwar abschnittsweise und bei laufendem<br />

Bahnbetrieb sowie mit Hilfe einer<br />

temporären Konstruktion, für die Peri-<br />

Plattformen gewählt wurden: Sie dienen<br />

als ebenso effektive wie flexible Montagebühne<br />

und erfüllen zugleich die Funktion<br />

eines Schutzdaches, das eine Länge von<br />

über 190 m und Spannweiten zwischen<br />

7,50 m und 12,50 m aufweist. Um es umsetzen<br />

zu können, werden fahrbare Einheiten<br />

verwendet, die sich per Hand rangieren<br />

lassen. Insgesamt handelt es sich dabei<br />

um 66 Plattformen mit 3 m Standardbreite,<br />

die auf Rollenböcken von einem Gleisabschnitt<br />

zum nächsten »wandern«.<br />

Genietete Stahlbögen mit Zugbändern<br />

sind die Basis der Dachstruktur, darüber<br />

hinaus gibt es in den Zwischenauflagern<br />

Stahlstützen aus genieteten Stahlblechen.<br />

(Einsatzbereite) Bühne für die Fassadenmontage<br />

© Sabine Meyer/Verlagsgruppe Wiederspahn<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

In allen fünf Gleishallen finden sich zudem<br />

auf dem Bogentragwerk und damit in der<br />

Dachfläche sogenannte Laternen als aufgeständerte<br />

Oberlichter, die eine neue<br />

Verglasung erhielten bzw. noch erhalten.<br />

Vollständig zu ersetzen war hingegen die<br />

schadhafte Dachverkleidung: Als Innenhaut<br />

wählte man ein feingliedriges Trapezblech<br />

und als Deckschale Aluminiumstehfalzblechtafeln.<br />

Entfernt wurden bei<br />

den bereits sanierten Abschnitten auch<br />

die alten Pfetten und Dachverbände, wobei<br />

sich die neu eingebauten Profile an der<br />

ursprünglichen Form orientieren.<br />

Vergleicht man die dunkle Holzverkleidung<br />

der bisher unsanierten Abschnitte mit den<br />

hellen, zweischaligen Blechdächern, so<br />

hat der Wiesbadener Hauptbahnhof schon<br />

jetzt an Attraktivität und Transparenz<br />

gewonnen.<br />

Konstruktive Zusammenarbeit<br />

Bevor wir über eine komfortable Bautreppe<br />

aus Aluminium auf die Montagebühne<br />

stiegen, erfrischten wir uns mit<br />

Kaltgetränken, die von den Firmen Züblin<br />

und Eiffel bereitgestellt wurden. Die<br />

Fachleute vor Ort, insbesondere Gabriele<br />

Merwar und Tindaro Salvia, der für die<br />

Bahnhofssanierung verantwortliche Bauund<br />

Projektleiter von Züblin, beantworteten<br />

hier alle Fragen bereitwillig und ausführlich.<br />

Die DB-Projektleiterin lobte in dem<br />

Zusammenhang auch die reibungslose<br />

und zuverlässige Zusammenarbeit mit<br />

den Baufirmen; die räumliche Nähe zum<br />

Ingenieurbüro Weihermüller + Vogel, das<br />

unweit des Hauptbahnhofes ansässig ist,<br />

habe sich dabei ebenfalls als großer<br />

Vorteil erwiesen.<br />

Unser Rundgang führte uns zum Abschluss<br />

nach draußen: Links neben dem Bahnhofsgebäude<br />

bekamen wir einen kleinen<br />

Instandsetzung von Natursteinfassaden und gesamter Verglasung<br />

© Sabine Meyer/Verlagsgruppe Wiederspahn<br />

Erneuerung von Stahlbögen und Zugbändern<br />

© Sabine Meyer/Verlagsgruppe Wiederspahn<br />

Eindruck davon, welche logistischen<br />

Anstrengungen notwendig sind, um auf<br />

engem Platz die einzelnen Bauteile passgenau<br />

für die Weiterverarbeitung bzw.<br />

die Montage vorzubereiten, sie kurzfristig<br />

zwischenzulagern und sie dann mittels<br />

Kränen über oftmals größere Entfernungen<br />

an den jeweiligen »Einsatzort«<br />

zu befördern.<br />

Gestaltung des Vorplatzes<br />

Nicht nur das Bauwerksinnere, sondern<br />

auch die Flächen vor und neben dem<br />

Gebäude umfasste unser Besichtigungsprogramm.AIV-Wiesbaden-Vorstandsmitglied<br />

Dipl.-Ing. Petra Bittkau von den<br />

Landschaftsarchitekten Bittkau ∙ Bartfelder<br />

+ Ingenieure, die bei der Umgestaltung<br />

des Bahnhofsvorplatzes die Künstlerische<br />

Oberleitung innehatten, erläuterte uns<br />

anhand von Planunterlagen das langwierige<br />

Procedere, das der Neukonzeption<br />

dieser Außenanlage, die zeitgleich mit<br />

dem Einkaufszentrum Lilien-Carré der<br />

Öffentlichkeit übergeben wurde,<br />

vorausgegangen war.<br />

Ziel war es, den Bahnhofsvorplatz und<br />

das damals neu errichtete Lilien-Carré als<br />

Bauensemble zu betrachten. Der Boden<br />

besteht nun aus Platten unterschiedlicher<br />

Größe, die sich dank CAD problemlos<br />

Anschluss mittels Nieten und Schrauben<br />

© Sabine Meyer/Verlagsgruppe Wiederspahn<br />

anordnen ließen, wobei jede von ihnen<br />

18 cm dick ist und hierfür nummeriert<br />

werden musste. Ihre Verlegung war sehr<br />

aufwendig und erforderte den Einsatz<br />

von jeweils zwei Personen: Eine hielt den<br />

Plan und nannte die Nummer der einzubringenden<br />

Platte, während die andere<br />

deren eigentliche Verlegung mit Hilfe einer<br />

Maschine übernahm.<br />

Abschließende Informationen in der Haupthalle<br />

© Hansgeorg Jekat/AIV Wiesbaden<br />

Für ein lichtes Grün sorgen hingegen fünf<br />

Linden. Ansonsten war man mit der Begrünung<br />

ein wenig sparsam, im Vordergrund<br />

standen schließlich auch die Zugangswege<br />

für die Bahnreisenden und die<br />

optische Anknüpfung an das Umfeld.<br />

Akzente setzen auf dieser Fläche zudem<br />

einige Koffer, die täuschend echt wirken.<br />

Keineswegs vorübergehend abgestellt,<br />

sondern fest verankert, handelt es sich<br />

bei ihnen um gusseiserne Kunstkoffer,<br />

die nicht umsonst »Heavy Luggage«<br />

heißen. Gestaltet hat sie Andreas von<br />

Weizsäcker, und zwar ursprünglich für<br />

den Wiesbadener Kunstsommer 2004.<br />

Gabriele Staupe M.A.,<br />

Wiesbaden<br />

[ Aktuell<br />

[37


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Flughafen Berlin Brandenburg<br />

Modernste Brandschutztore und Türen von Jansen<br />

Der erste Spatenstich für die derzeit größte<br />

Flughafenbaustelle in Europa und eines der<br />

größten in Realisierung befindlichen Verkehrsinfrastrukturprojekte<br />

Deutschlands<br />

erfolgte im September 2006. Der Flughafen<br />

Berlin Brandenburg (BBI) als künftiges<br />

Entree der Stadt beeindruckt dementsprechend<br />

mit gigantischen Dimensionen<br />

und bietet Kapazitäten für anhaltendes<br />

Wachstum.<br />

Sicherheit und Brandschutz stehen bei<br />

derart großen Komplexen mit einem so<br />

hohen Personalaufkommen an erster<br />

Stelle. Als ein führender Anbieter für Feuerschutztore,<br />

innovative Sonderlösungen<br />

und Spezialanfertigungen erhielt daher<br />

die Jansen Brandschutz GmbH & Co. KG,<br />

Surwold, den Auftrag, Türen und Tore zu<br />

fertigen. Gleich zwei Baustellen befanden<br />

sich für Jansen auf dem Gelände des<br />

neuen Airports: Für das Gebäude der<br />

Bodenverkehrsdienste wurden 170 Stahlblech-,<br />

120 Rohrrahmen- und vier Zellentüren,<br />

Brandschutzklappen sowie ein<br />

Schiebetor T90/EI90 einflügelig und ein<br />

Schiebetor T90/EI90 zweiflüglig produziert,<br />

während bei dem Gebäude der Sicherheitsdienste<br />

zwei Sektionaltore und ein<br />

Hubtor T90/EI90 zur Ausführung kamen.<br />

Jansen Brandschutztüren nach DIN 4102<br />

bestehen aus thermisch getrennten Stahlprofilen<br />

mit einer Bautiefe von 60 mm und<br />

umfassen ein komplettes (Profil-)System<br />

mit Beschlägen und Zubehör für flächenbündige<br />

ein- und zweiflügelige Brandschutztüren,<br />

-verglasungen und Türen in<br />

Glaswänden. Ihre Konstruktion zeichnet<br />

sich durch schmale Profilansichten bei<br />

größtmöglichem Glasanteil aus und erfüllt<br />

höchste Anforderungen an die technische<br />

Funktionalität und an extreme Dauerbeanspruchung.<br />

Die Ausstattung des Flughafens<br />

Berlin Brandenburg erfolgte mit<br />

T30-RS- und T90-RS-Türen.<br />

Schiebetore von Jansen können sowohl<br />

als T30/EI30 als auch als T90/EI90 mit<br />

Rauchschutz kombiniert werden. Sie sind<br />

als ein- und zweiflügelige Schiebe- und als<br />

Teleskopschiebetore sowie mit vertikalen<br />

und horizontalen Nischenklappen erhältlich,<br />

die für unsichtbaren Rauchschutz<br />

sorgen. Die Tore bestehen aus Edelstahl,<br />

die Verglasung ist in runder oder eckiger<br />

Ausführung möglich. Alle Sektional- und<br />

Gebäude der Bodenverkehrsdienste<br />

© Jansen Brandschutz GmbH & Co. KG<br />

Türen und Tore mit Verglasung<br />

© Jansen Brandschutz GmbH & Co. KG<br />

Hubtore von Jansen Brandschutz lassen<br />

sich durch diverse, frei einstellbare Parameter<br />

an der Steuerung wie Standard-<br />

Sektionaltore betreiben. Und: Durch eine<br />

Batteriepufferung wird das Tor bei bauseitigem<br />

Stromausfall für mindestens 4 h<br />

in vorhandener Stellung gehalten, die<br />

Brandfallsteuerung und sämtliche Sicherheitseinrichtungen<br />

bleiben weiterhin aktiv.<br />

Neben dem Flughafen BBI wurden in den<br />

letzten Jahren noch andere nationale und<br />

internationale Airports, zum Beispiel<br />

Düsseldorf, Frankfurt am Main und Zürich,<br />

mit Produkten von Jansen Brandschutz<br />

ausgestattet.<br />

www.jansentore.com<br />

[ Special<br />

[39


Special ]<br />

40]<br />

Auf dem Areal des Flughafens Frankfurt<br />

ist die Lamilux Heinrich Strunz GmbH, Hersteller<br />

hochwertiger Tageslichtsysteme,<br />

RWA-Anlagen und Gebäudesteuerungstechnologien,<br />

immer wieder in große<br />

Projekte eingebunden. So wurden zum<br />

Beispiel für die A-380-Wartungshalle der<br />

Lufthansa mehr als 600 m Lichtbänder<br />

mit 120 integrierten Rauch- und Wärmeabzugsgeräten<br />

für die kombinierte RWAund<br />

Lüftungsfunktion inklusive der Steuerungstechnik<br />

konstruiert und montiert.<br />

Und beim Neubau des Flugsteigs A-Plus<br />

erfolgten die konzeptionelle und technische<br />

Realisierung der Ansteuerung und<br />

Automation des Rauch- und Wärmeabzugs<br />

sowie der Zulufteinrichtungen.<br />

Mit viel Glas in Dach und Fassade entworfen,<br />

bietet der von der Fraport AG errichtete,<br />

790 m lange Flugsteig A-Plus Parkpositionen<br />

für sieben Großraumflugzeuge.<br />

In den Händen von Lamilux lagen hier Vorprojektierung,<br />

Konzepterstellung sowie<br />

Umsetzung und Installation der Steuerungstechnologien<br />

für den Rauch- und<br />

Wärmeabzug (RWA) sowie der natürlichen<br />

Be- und Entlüftung: Über sieben separate<br />

Einheiten werden in den Andocksteigen 38<br />

RWA-Klappen in den Dächern angesteuert.<br />

Mehr als 100 RWA-Flügel befinden sich<br />

im Dach des Flugsteigs, der »Wurzel« des<br />

Baus, angesteuert von 14 Einheiten. Für die<br />

Umsetzung der Brandmatrix hat Lamilux<br />

drei elektronische, frei programmierbare<br />

und miteinander vernetzte Zentralen konzipiert,<br />

die sich jederzeit um weitere Steuerungs-<br />

und Automationsparameter ergänzen<br />

lassen. Darüber hinaus sind sie über<br />

Wartungshalle für den A 380<br />

© Lamilux Heinrich Strunz GmbH<br />

Flughafen Frankfurt am Main<br />

Komplexe RWA-Steuerungstechnologien von Lamilux<br />

Neubau des Flugsteigs A-Plus<br />

© Lamilux Heinrich Strunz GmbH<br />

ISP-Schnittstellen digital an die Gebäudeleittechnik<br />

des Flugsteigs angebunden.<br />

In der Wartungshalle für den A 380 stammt<br />

die komplette Steuerung der RWA-Anlagen<br />

und der natürlichen Be- und Entlüftung<br />

ebenfalls von Lamilux. Dabei übernahm<br />

der Hersteller Konzeption und Installation<br />

der RWA-Steuerungstechnik und der pneumatischen<br />

Antriebseinheiten für die 120<br />

Rauch- und Wärmeabzugsgeräte in den<br />

Lichtbändern. Das ausgeführte System<br />

besteht in seiner Basis aus zwei Gruppenschaltschränken<br />

für den pneumatischen<br />

Betrieb der RWA-Anlagen, ausgelegt für<br />

die Koordination von 10 und 16 Schaltgruppen:<br />

Von diesen Schränken wird<br />

die Druckluft zu den 120 pneumatischen<br />

Tandemantrieben für die RWA- und Lüftungsflügel<br />

geleitet. Ein an die pneumatische<br />

Steuerung angebundenes elektro-<br />

Steuerungseinheit …<br />

© Lamilux Heinrich Strunz GmbH<br />

nisches System »organisiert« die Schließfolgeregelung<br />

der Klappen im Brandfall<br />

und überwacht durch die Vernetzung<br />

mit der Gebäudeleittechnik die gesamte<br />

RWA-Struktur.<br />

www.lamilux.de<br />

Lichtbänder mit Klappensystemen<br />

© Lamilux Heinrich Strunz GmbH<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Expertenwissen zum Brandschutz<br />

Informationsplattform von hhpberlin<br />

In kleinen, elitären Grüppchen hochspannende<br />

Ideen aushecken? Das war gestern.<br />

Denn: Ingenieure, Forscher, Entwickler,<br />

Prüfer und Behörden der Brandschutzbranche<br />

können ab sofort eine neue Plattform<br />

im Internet nutzen, um alle relevanten<br />

Themen fachspezifisch zu kommunizieren.<br />

»ShareIdeas« ist dabei auf die speziellen<br />

brandschutztechnischen Fragestellungen<br />

zugeschnitten und eignet sich sowohl für<br />

Einzelpersonen als auch für Organisationen,<br />

die sich national oder international<br />

vernetzen und gemeinsam mit anderen<br />

Experten kreative Ideen weiterentwickeln<br />

wollen.<br />

Ausgedacht haben sich diese Plattform<br />

Karsten Foth und Stefan Truthän, beide<br />

geschäftsführende Gesellschafter der<br />

weltweit tätigen hhpberlin Ingenieurgesellschaft<br />

für Brandschutz mbH, wobei das<br />

Sicherheit für Stahl- und Holzkonstruktionen<br />

Zertifizierte Brandschutzbeschichtungen von Rudolf Hensel<br />

Brandschutzbeschichtungen der Rudolf<br />

Hensel GmbH sind seit kurzem nach den<br />

Kriterien des Leadership in Energy and<br />

Environmental Design (LEED) als Produkte<br />

für ökologisches Bauen klassifiziert.<br />

Über dieses Gütesiegel verfügen nun insbesondere<br />

die Stahlbrandschutzsysteme<br />

Hensotherm ® 410 KS und Hensotherm ®<br />

420 KS, die nach europäischer Norm für<br />

R30/R60 und R90/R120 zugelassen sind.<br />

Sie bestehen aus einer Grundierung,<br />

den beiden »eigentlichen« Brandschutzbeschichtungen<br />

sowie einem Decklack im<br />

gewünschten Farbton. Alle Komponenten<br />

haben eine Rezeptur auf Wasserbasis.<br />

Das transparente Holzbrandschutzsystem<br />

Hensotherm ® 1 KS innen wurde ebenfalls<br />

nach LEED als ökologischer Baustoff<br />

anerkannt: Sein VOC-Gehalt ist geringer<br />

als 1 %, der zugehörige Schutzlack aromatenfrei.<br />

Hensomastik ® 5 KS wiederum<br />

ist lösemittel- und halogenfrei. Da es<br />

sich zudem durch Witterungsbeständig-<br />

Modell von ShareIdeas unter dem Dach<br />

der Inspirit Beraten + Prüfen GmbH entstanden<br />

ist. »Unser Anliegen war es,<br />

einen speziellen Raum für den vorbeugenden,<br />

aber auch den abwehrenden<br />

Brandschutz zu schaffen, um gemeinsam<br />

an einem Strang zu ziehen. Ohne Profitund<br />

Konkurrenzdenken soll hier miteinander<br />

entwickelt und der Brandschutz<br />

vorangebracht werden«, so Foth. Ebenjenen<br />

Raum im Virtuellen zu entdecken<br />

gilt wiederum als Stärke von Truthän. Der<br />

Name Inspirit ist zudem Programm, da die<br />

Firmenphilosophie vorsieht, mit anderen<br />

Unternehmern in einen anregenden Dialog<br />

zu treten und visionäre Ideen auf den Weg<br />

zu bringen.<br />

www.shareIdeas.de<br />

www.hhpberlin.de<br />

Ökologie als Kriterium<br />

© Rudolf Hensel GmbH<br />

keit auszeichnet, wird es für Kabelbrandschutz,<br />

Kabelbandagen und den<br />

Abschottungsbau auch im Außenbereich<br />

eingesetzt.<br />

www.rudolf-hensel.de<br />

CI-CONTROL<br />

LAMILUX CI-Control<br />

RWA-Anlagen und intelligente<br />

Steuerungstechnik für sichere<br />

und energieeffiziente Gebäudehüllen<br />

Planen – Vernetzen – Automatisieren<br />

Gebäudesicherheit<br />

Sicherer vorbeugender Brandschutz<br />

mit RWA-Anlagen und LAMILUX<br />

Steuerungstechnologien<br />

Gebäudekomfort<br />

Optimierung des Gebäudeklimas durch<br />

Steuerung der natürlichen Be- und<br />

Entlüftung und des Sonnenschutzes<br />

Gebäudedynamik<br />

Energieeffizient abgestimmte Vernetzung<br />

aller Steuerungen und Automationen mit<br />

der GLT für eine optimierte Energiebilanz<br />

Besuchen Sie uns auf der<br />

BAU 2013 in München<br />

Halle C1 | Stand 320<br />

Lichtkuppeln . Lichtbänder . Glasdächer<br />

RWA-Steuerungstechnik . Gebäudeautomation<br />

LAMILUX Heinrich Strunz GmbH<br />

Postfach 15 40 . 95105 Rehau<br />

Tel.: 0 92 83/5 95-0 . Fax: 0 92 83/5 95-2 90<br />

information@lamilux.de . www.lamilux.de


Special ]<br />

42]<br />

Die Ertüchtigung der sogenannten U-Boot-<br />

Halle mit ihrem imposanten Stahltragwerk<br />

ist eines der größten Denkmalschutzprojekte<br />

der Stadt Hannover der letzten Jahre.<br />

Seit 2010 die Filiale einer Fahrradvertriebskette<br />

beherbergend, musste sie zuvor<br />

entsprechend saniert werden, wobei es<br />

insbesondere die Forderung nach einer<br />

brandschutztechnischen Ertüchtigung der<br />

massiven Stahlstützen in die Feuerwiderstandsklasse<br />

F 30 zu erfüllen galt. Verwendung<br />

fand hier nun das umweltfreundliche<br />

Brandschutzsystem Pyroplast ® -ST 100,<br />

mit dem die geplanten Maßnahmen in kürzester<br />

Zeit erfolgen konnten. Und auch bei<br />

einer weiteren Umnutzung des Gebäudes<br />

ließe sich die Feuerwiderstandsklasse<br />

ohne Probleme erhöhen, denn Pyroplast ® -<br />

ST 100 ist in Deutschland das einzige<br />

wasserbasierte Brandschutzsystem mit<br />

bauaufsichtlicher Zulassung für F 30,<br />

F 60 und F 90.<br />

Für den mehrgeschossigen Wohnungsbau<br />

bieten sich insbesondere die massiven<br />

Mauerziegel Unipor WS07 Coriso und Unipor<br />

WS09 Coriso an, denn beide sind mit<br />

einer mineralischen Dämmstoff-Füllung<br />

aus natürlichem Basaltgestein versehen –<br />

und sind nun sogar als brandwandgeeignet<br />

zugelassen.<br />

Erfüllung aller Feuerwiderstandsklassen<br />

Neues Stahlbrandschutzsystem von Rütgers Organics<br />

Anbringen der Bandage<br />

© Rütgers Organics GmbH<br />

Darüber hinaus dient es als Grundlage für<br />

die neuartige Pyroplast ® -ST-100-Bandage,<br />

die sich bereits bei zahlreichen Projekten<br />

als perfekte Lösung für den Stahlbrandschutz<br />

bei geschlossenen Profilen in den<br />

Feuerwiderstandsklassen F 60 und F 90<br />

erwiesen hat: Dieses Konzept verbindet<br />

Die mit ihnen errichteten Wände haben<br />

also nachweislich die Fähigkeit, Brände<br />

auf bestimmte Abschnitte zu begrenzen,<br />

und können damit ein Übergreifen der<br />

Flammen auf andere Gebäude oder -teile<br />

verhindern. Dazu muss das Material aber<br />

nicht nur feuerbeständig sein, sondern<br />

zugleich einer mechanischen Stoßbeanspruchung<br />

widerstehen: Während des<br />

Prüfverfahrens hielten die Referenzwände<br />

daher neben einer 90-min-Brandbeanspruchung<br />

auch dem dreimaligen Aufprall<br />

eines 200 kg schweren Bleischrotsackes<br />

stand.<br />

www.unipor.de<br />

Oberfläche nach Fertigstellung<br />

© Rütgers Organics GmbH<br />

die Vorteile der einfachen und schnellen<br />

Verarbeitung einer Bandage mit den<br />

herausragenden Eigenschaften des<br />

wasserbasierte Dämmschichtbildners<br />

Pyroplast ® -ST 100.<br />

www.pyroplast.de<br />

Zulassung als Brandwandelemente<br />

Massive Mauerziegel mit Füllung von Unipor<br />

Basaltgestein im Inneren<br />

© Unipor-Ziegel Marketing GmbH<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Wandelemente aus Aluminium<br />

Umfassende Systemplattform von Schüco<br />

Mit Schüco-Lösungen für den Brandschutz<br />

lassen sich komplexe Anforderungen eines<br />

modernen Gebäudekonzeptes funktional,<br />

ästhetisch und effizient realisieren. So<br />

liegen wesentliche Einsatzbereiche des<br />

Brandschutzsystems ADS 80 FR 30 in der<br />

transparenten Ausgestaltung von Fluchtund<br />

Rettungswegen sowie der brandschutztechnisch<br />

wirksamen Raumabtrennung<br />

mit großflächig verglasten Konstruktionen<br />

aus Aluminium.<br />

Konstruktion mit Zulassung<br />

© Schüco International KG<br />

Das System ist einschließlich Beschläge<br />

komplett bauaufsichtlich zugelassen<br />

und erfüllt die Feuerwiderstandsklassen<br />

T30/F30/G30 nach DIN 4102 sowie EI30/<br />

EW30 nach EN 1364/1634 – überwiegend<br />

ohne den Einsatz von Brandschutzisolatoren.<br />

Durch die Bautiefe von 80 mm wird<br />

zudem eine enorme Profilstabilität erreicht,<br />

so dass die Ausbildung großer Flügelhöhen<br />

mit einem lichten Durchgangsmaß von<br />

2.988 mm möglich ist. Während aber die<br />

schlanken Profilansichten ein ästhetisches<br />

Kriterium darstellen, bedeutet der Verzicht<br />

auf die bisher eingebrachten Isolatoren<br />

eine deutliche Reduzierung der Fertigungszeiten.<br />

Eine Innovation mit spürbar positivem<br />

Einfluss auf die Montage resultiert<br />

aus der Option, statt der sonst üblichen<br />

Mineralwolle A1 den speziellen Schüco-<br />

Brandschutzschaum 288121 einsetzen zu<br />

können.<br />

Ästhetik plus Brandschutz<br />

© Schüco International KG<br />

Mit dieser hochstabilen Aluminiumkonstruktion<br />

lassen sich daher auch fließende<br />

Übergänge vom Brandschutz- in den<br />

Standardbereich sowie an Rauchschutztürsysteme<br />

optisch elegant realisieren.<br />

www.schueco.com<br />

Hochisolierter Brandschutz<br />

mit VISS Fire<br />

Hochisolierte Stahl-Brandschutzfassaden G30 mit<br />

VISS Fire. Das Stahl-Brandschutzsystem VISS Fire<br />

deckt auch Dreischeiben-Isoliergläser mit einem<br />

Feuerwiderstand G30 zulassungskonform ab. Somit<br />

werden die geforderten Ucw-Werte erreicht und die<br />

Energieeinsparverordnung eingehalten.<br />

www.schueco.de<br />

Grüne Technologie<br />

für den Blauen Planeten<br />

Saubere Energie aus<br />

Solar und Fenstern<br />

[ Special<br />

[43


Immobilienmarkt ]<br />

44]<br />

Seit 2010 setzt die Hauptverwaltung des<br />

Unternehmens Werner & Mertz, bekannt<br />

durch seine Marken Erdal und Frosch,<br />

Maßstäbe für die Industrie, und zwar als<br />

sogenanntes Energie-Plus-Haus: Das<br />

Gebäude verfügt über Windkraftrotoren<br />

und Photovoltaikanlagen auf dem Dach<br />

und erzeugt mit ihnen sowie mittels Geothermie<br />

mehr Energie, als es verbraucht.<br />

Und jetzt hat es mit »LEED Platinum« eine<br />

der anspruchsvollsten Nachhaltigkeitszertifizierungen<br />

erhalten – als bisher einzige<br />

Industrieverwaltung in Deutschland. Bauherr<br />

Reinhard Schneider: »Um dieses<br />

außerordentliche Ergebnis zu erzielen,<br />

sind wir ähnlich vorgegangen wie bei<br />

unserer Marke Frosch: Statt hohe Summen<br />

in die absolute Perfektionierung einer<br />

einzelnen guten Eigenschaft zu investieren,<br />

achten wir darauf, möglichst viele<br />

ökologische Aspekte und Elemente der<br />

Nachhaltigkeit voranzutreiben. In Summe<br />

entsteht so ein herausragendes Gesamtresultat.«<br />

Das neue Karstadt-Shop-Konzept »K Town«<br />

kam Ende September in den Genuss gleich<br />

zweier Auszeichnungen, die von dem<br />

Fachmagazin »Retail Week« verliehen<br />

wurden: In den Kategorien »International<br />

Store of the Year« und »International<br />

Department Store of the Year« setzte sich<br />

Karstadt gegen internationale Handelsgrößen<br />

wie Selfridges, John Lewis, Marks<br />

and Spencer und Topshop durch. »Diese<br />

Auszeichnung macht uns sehr stolz, und<br />

es ist eine enorme Bestätigung, dass<br />

wir mit unserem neuen, jungen, lifestyleorientierten<br />

Konzept K Town auf dem richtigen<br />

Weg sind«, so Andrew Jennings,<br />

CEO von Karstadt.<br />

Energie-Plus-Hauptverwaltung in Mainz<br />

Nachhaltigkeitszertifikat an Werner & Mertz<br />

Bürogebäude mit Anspruch<br />

© Werner & Mertz GmbH<br />

Die Innenausstattung trägt dem Nachhaltigkeitsgedanken<br />

ebenfalls Rechnung,<br />

indem das Foyer über ein Wasserbecken<br />

und eine »grüne Wand« verfügt, die mit<br />

2.350 Pflanzen bestückt ist. Beides zusammen<br />

erhöht die Luftfeuchtigkeit, so dass<br />

eine optimal »gefühlte« Raumtemperatur<br />

Preisverleihung in London<br />

© Karstadt Warenhaus GmbH<br />

Nach dem Erfolg des Pilotprojekts in<br />

Göttingen wurde vor kurzem ein zweiter<br />

K-Town-Store in Köln eröffnet. Das neue<br />

Shop-Konzept ist ein wichtiger Teil der<br />

Strategie »Karstadt 2015«, indem es attraktive<br />

Trendmarken im Bereich Fashion,<br />

mit geringerem Heizaufwand realisiert<br />

wird. Im Foyer befinden sich zudem sieben<br />

Bäume, die die Forstwirtschaft wegen<br />

ihres Schiefwuchses ansonsten zu<br />

Brennholz verarbeitet hätte.<br />

www.werner-mertz.de<br />

Warenhaus des Jahres<br />

Zwei Auszeichnungen für Karstadt<br />

Schuhe und Accessoires mit einer zeitgemäßen<br />

Atmosphäre verbindet und so<br />

weiter zur Modernisierung und Differenzierung<br />

von Karstadt beiträgt.<br />

www.karstadt.de<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

(Erneuertes) Salomonstift in Leipzig<br />

Wohnanlagensanierung durch Thamm & Partner<br />

Das historische Salomonstift, in Leipzig nahe dem südlichen Teil<br />

des sogenannten Lene-Voigt-Parks gelegen, wird derzeit von<br />

Thamm & Partner saniert. In drei Etappen entstehen hier in sieben<br />

Gebäuden auf einer Grundstücksfläche von 4.170 m² bis 2014<br />

insgesamt 109 Wohn- und sechs Gewerbeeinheiten.<br />

Das Salomonstift ist in die Denkmalliste der Stadt eingetragen<br />

und umfasst insgesamt sieben Häuser, die über Klinkerfassaden<br />

verfügen und um einen großen, begrünten Innenhof angeordnet<br />

sind.<br />

»Das Salomonstift ist ein wichtiger historischer Gebäudekomplex<br />

in Leipzig«, so Angela Thamm. »Unser Anspruch sind daher eine<br />

wertvolle Sanierung und Modernisierung aller Gebäude.« Dazu<br />

gehören insbesondere Maßnahmen zur Wärmedämmung, der<br />

Austausch von Türen und Fenstern, der Einbau einer modernen<br />

Gaszentralheizungsanlage sowie die Erneuerung aller Sanitäranlagen<br />

und der Elektroinstallation.<br />

Die Wohnanlage wurde aufgrund einer testamentarischen<br />

Verfügung von 1876 in den Jahren 1890–1892 und 1899 von der<br />

Salomonstiftung errichtet. Die Häuser tragen die Namen der<br />

Stifterin Julie Salomon und ihres Mannes Julius sowie die ihrer<br />

beiden Töchter Hedwig Holstein und Elisabeth Seeburg.<br />

Als Architekt zeichnete der bekannte Baurat Arwed Rossbach<br />

verantwortlich, der ehedem das Stadtbild Leipzigs wesentlich<br />

prägte.<br />

www.thammimmobilien.de<br />

Künftiges Erscheinungsbild des Ensembles<br />

© Thamm & Partner GmbH<br />

<br />

[45


Produkte und Projekte ]<br />

46]<br />

Mit seiner aerodynamischen Form wirkt<br />

dieses Bauwerk wie eine Kreuzung aus<br />

Ozeanliner und modernem Schnellzug und<br />

verweist so auf sein Umfeld: »The Squaire«<br />

ist ja schließlich mehr als ein Fernbahnhof<br />

mit Anbindung zum Flughafen, denn auf<br />

insgesamt 140.000 m² sind hier neben Büroflächen<br />

zwei Hotels, Restaurants und<br />

zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten sowie<br />

Wellnesseinrichtungen untergebracht.<br />

Das Innere des Gebäudes wird durch<br />

Atrien in mehrere Abschnitte untergliedert,<br />

die mehrere Funktionen aufweisen.<br />

So dienen sie zum Beispiel als Klimapuffer<br />

Transparenz auf allen Ebenen<br />

© Hörmann KG<br />

und werden zudem ressourcenschonend<br />

über eine kombinierte Fußbodenheizung<br />

und -kühlung temperiert. Darüber hinaus<br />

sorgen sie für die natürliche Beleuchtung<br />

der innenliegenden Büros, was wiederum<br />

die Anforderung beinhaltete, auch möglichst<br />

viel Licht in die angrenzenden Flure<br />

The Squaire am Frankfurter Flughafen<br />

Großflächig verglaste Schiebetüren von Hörmann<br />

Multifunktionsgebäude in Stromlinienform<br />

© Hörmann KG<br />

einfallen zu lassen. JSK Architekten wählten<br />

daher für fast alle Bereiche entsprechende<br />

Durchgänge von Hörmann. Insgesamt<br />

1.500 Elemente lieferte der Hersteller,<br />

wobei hauptsächlich hochwertige, großflächig<br />

verglaste T30-Aluminium-Rohrrahmenelemente<br />

zum Einsatz kamen,<br />

da sie die gewünschte Transparenz zu<br />

gewährleisten vermögen.<br />

Atrien mit Verteilerfunktion<br />

© Hörmann KG<br />

Im Bauteil eins, wo Anfang des Jahres die<br />

Unternehmensberatung KPMG eingezogen<br />

ist, finden sich sogar besonders elegante<br />

Lösungen: die T30-Automatikschiebetüren<br />

von Hörmann und damit die bislang einzigen<br />

Brandschutz-Automatikschiebetüren<br />

mit bauaufsichtlicher Zulassung am<br />

Markt.<br />

www.hoermann.de<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


Frankfurt Airport Center<br />

»Glänzendes« Informationsterminal dank Schott<br />

Ein außergewöhnliches Design mit robuster<br />

Oberfläche und die Integration von<br />

Monitoren mit und ohne Touchscreens<br />

waren die Hauptanforderungen an das<br />

Informationsterminal im Frankfurter Airport<br />

Center, einem Büro- und Konferenzzentrum<br />

am gleichnamigen Flughafen.<br />

Zur exquisit anmutenden Gestalt dieses<br />

Quaders trägt das sogenannte Verwandlungsglas<br />

»Mirona« bei, das vor hellem<br />

Hintergrund transparent, vor dunklen<br />

Flächen hingegen wie ein silbrig glänzender<br />

Spiegel wirkt. Eine hauchdünne<br />

Spezialbeschichtung von Schott macht<br />

nun eben jenen Effekt möglich, indem sie<br />

durch ihre besondere Lichtbrechung mit<br />

Reflexion und Transmission »spielt«: Die<br />

Bilder der Monitore scheinen zu schweben,<br />

während Rahmen und technisches<br />

Innenleben verborgen bleiben. Zum Schutz<br />

vor Beschädigung, etwa durch die Koffer<br />

der Fluggäste, verfügen die Kanten des<br />

Quaders zudem über einen nahezu<br />

unsichtbaren »Anprallschutz«.<br />

Als Projektpartner der Architekten verantwortete<br />

Schott hier aber nicht nur Planung<br />

und Montage der Glaskonstruktion und des<br />

Glasquader mit Monitoren<br />

© Schott AG<br />

Stahlgerüsts im Inneren, sondern auch die<br />

Elektrik, die Hard- und Software sowie die<br />

Programmierung der Mediensteuerung.<br />

www.schott.com<br />

[ Produkte und Projekte


Produkte und Projekte ]<br />

48]<br />

Schiphol ist mit knapp 50 Millionen Passagieren<br />

und 1.500.000 t Fracht im letzten<br />

Jahr nicht nur der viertgrößte Flughafen<br />

Europas, sondern hat auch einen Betreiber,<br />

der größten Wert auf Nachhaltigkeit legt.<br />

Ein Baustein in dessen Strategie lautet<br />

Dachbegrünung, die hier beispielhaft<br />

mit einer Photovoltaikanlage bereichert<br />

werden konnte.<br />

Die Schiphol Plaza bildet als zentrale<br />

Abflughalle den Mittelpunkt des Airports.<br />

Die Sanierung ihres Daches wurde nun<br />

notwendig, da das bestehende Isolationspaket,<br />

die Abdichtungslage und die vorhandene<br />

Begrünung auf Basis von Steinwollplatten,<br />

nicht mehr funktionierten. Es<br />

war daher eine dauerhafte Alternative<br />

gefragt. Und mit ZinCo wurde schnell die<br />

technisch sichere Lösung für Begrünung<br />

und Solaranlage gefunden.<br />

Nach dem Abtragen der alten Struktur<br />

wurde zunächst mit einer wurzelfesten<br />

bituminösen Abdichtung ein solides »Fundament«<br />

geschaffen. Für die gewünschte<br />

Kombination von Grün und Solar bietet<br />

ZinCo den passenden Systemaufbau<br />

»SolarVert«, basierend auf der als Rollenware<br />

angelieferten Dränage- und Wasserspeicherbahn<br />

Fixodrain ® XD 20, die oberseitig<br />

bereits ein aufkaschiertes Vlies trägt.<br />

Basisplatten zur Befestigung<br />

© ZinCo GmbH<br />

Solarmodulreihen und Wegenetz<br />

© Wieringen Prins Hoveniers/ZinCo GmbH<br />

Zentrale Abflughalle nach Fertigstellung<br />

© Wieringen Prins Hoveniers/ZinCo GmbH<br />

Dachfläche mit Begrünung<br />

© ZinCo GmbH<br />

Der zweite Bestandteil heißt Solarbasis ®<br />

SB 200: eine ca. 100 cm x 200 cm große<br />

ABS-Kunststoffplatte mit Wasserspeichermulden<br />

und unterseitigem Kanalsystem,<br />

die zur Befestigung der Grundrahmen<br />

für die spätere Aufständerung der Solarmodule<br />

dient. Nach Verlegung der Solarbasisplatten<br />

folgte die Substratschicht,<br />

durch deren Auflast die Ständerkonstruktion<br />

der Solaranlage fixiert und auch bei<br />

Sturm lagesicher gehalten wird – ein<br />

System, das Durchdringungen oder separate<br />

Betongewichte zur Befestigung überflüssig<br />

macht. Sofortiges Grün erzielte man<br />

darüber hinaus durch die Verwendung von<br />

vorkultivierten Pflanzenmatten »Sedumteppich«.<br />

Die Dachbegrünung bringt aber<br />

nicht nur die erforderliche Auflast, sondern<br />

steigert zudem deren Effizienz, da sie für<br />

eine niedrigere Umgebungstemperatur im<br />

Vergleich zu einem nackten oder bekiesten<br />

Dach sorgt.<br />

Flughafen Schiphol in Amsterdam<br />

Gründach(sanierung) mit Solaranlage von ZinCo<br />

Systemaufbau »SolarVert«<br />

© ZinCo GmbH<br />

Auf den gesamten Dachaufbau inklusive<br />

Begrünung hat der Bauherr eine Garantie<br />

von zehn Jahren. Selbst über diesen Zeitraum<br />

hinaus sind Schäden jedoch nicht<br />

zu erwarten, da die Dachbegrünung die<br />

Abdichtung hervorragend vor Temperaturschwankungen<br />

und damit vorzeitiger<br />

Alterung schützt.<br />

www.zinco-greenroof.com<br />

www.zinco.de<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Sicherheit (auch) auf <strong>Flughäfen</strong><br />

Effektive Blindenleitsysteme von REC<br />

Die neuen Bodenindikatoren der Berliner REC-Bauelemente<br />

GmbH machen Blinde zwar nicht sehend,<br />

vermögen ihnen aber den sicheren Weg zu zeigen.<br />

Beide Systeme basieren darauf, dass sie sich mit<br />

den Füßen oder einem Langstock wahrnehmen<br />

lassen und so auf mögliche Gefahrenstellen hinweisen.<br />

Als taktile Elemente konzipiert, werden<br />

sie einfach auf den vorhandenen Belag geklebt und<br />

sind deshalb auch für den nachträglichen Einbau<br />

geeignet.<br />

Die 2 mm oder 4 mm dicken Rippen- und Noppenplatten<br />

bestehen aus hochstrapazierbarem und<br />

dauerhaft witterungsbeständigem Acrylbeton und<br />

bieten sich daher insbesondere für den Außenbereich<br />

an, während das zweite System für innenliegende<br />

Flächen entwickelt wurde. Es entspricht<br />

der DIN 32984 und beinhaltet trapezförmige Rippen<br />

und kegelstumpfartige Noppen aus Polyurethan-<br />

Gießmasse, die als Orientierungshilfe auf allen<br />

glatten Untergründen dienen können.<br />

www.rec-berlin.com<br />

Orientierungshilfe am Boden<br />

© REC Bauelemente GmbH


Produkte und Projekte ]<br />

50]<br />

»Lufthansa: There’s no better way to fly.«<br />

Der selbstgewählte Anspruch des nach<br />

eigenen Angaben führenden europäischen<br />

Premium Carrier weckt hohe Erwartungen<br />

beim Kunden, die nicht nur in der Luft,<br />

sondern bereits am Boden immer wieder<br />

erfüllt werden wollen. Rund 150 Millionen<br />

Euro investiert deshalb die Lufthansa bis<br />

zum Jahr 2013 allein in die weltweite Aufwertung<br />

ihrer Welcome Lounges, deren<br />

erste am Frankfurter Flughafen eröffnet<br />

wurde. Auf ca. 1.200 m² finden die Gäste<br />

hier auf zwei Etagen alle Annehmlichkeiten,<br />

um sich erholen zu können.<br />

Größter Wert bei der Planung wurde auf<br />

einen modernen Sanitärbereich im unteren<br />

Geschoß gelegt: Insgesamt 28 hochwertige<br />

Duschbäder in elegantem Design<br />

laden dazu ein, sich nach dem Flug zu<br />

erfrischen. Eine Concierge organisiert<br />

die Vergabe der Duschen und koordiniert<br />

weitere Kundenwünsche, wie beispielsweise<br />

einen Bügelservice. Im Fall der<br />

Toiletten-Betätigungsplatten fiel die Wahl<br />

deshalb auf das Modell Visign for Style 11<br />

von Viega. »Die Formensprache der Visignbetätigungsplatten<br />

korrespondiert hervor-<br />

In Gibraltar, der 6,50 km² kleinen britischen<br />

Exklave an der Südküste Spaniens, gibt es<br />

Sonne satt, so dass in keinem Monat des<br />

Jahres die Höchsttemperaturen unter 16 °C<br />

fallen, was natürlich schön für die Touristen<br />

ist. Bei der An- und Abreise auf dem<br />

Flughafen, der sich nur über England<br />

erreichen lässt, sind jedoch etwas angenehmere<br />

Verhältnisse erwünscht.<br />

Und so kam auf dem vom britischen Architekturbüro<br />

3D Reid entworfenen und 2011<br />

eingeweihten Gibraltar New International<br />

Airport auf insgesamt 7.000 m² das Sonnenschutz-Spezialglas<br />

von arcon zum Einsatz.<br />

Lediglich 10 mm dick, weist es mit einem<br />

G-Wert von 27 % einen hohen Wärmeschutzgrad<br />

auf und kann dennoch mit<br />

beachtlicher Lichtdurchlässigkeit von<br />

51 % aufwarten. Der U g-Wert beträgt<br />

Welcome Lounge in Frankfurt am Main<br />

Hochwertiger Duschbereich von Viega<br />

Eingang als Einladung<br />

© Deutsche Lufthansa AG<br />

ragend mit der Designphilosophie der<br />

Lufthansa«, so Berlin Hollin vom Frankfurter<br />

Architektur- und Designbüro Hollin +<br />

Radoske. »Eine reduzierte, geradlinige<br />

Gestaltung – emotional, aber klar. Und<br />

vor allen Dingen eine Designsprache,<br />

die verständlich ist, an der die Funktion<br />

für jeden gut ablesbar ist. Sie unterstützt<br />

unser Anliegen, dem Gast ein schönes<br />

Ankommen zu bereiten. Getreu dem Motto:<br />

Nur Fliegen ist schöner.«<br />

www.viega.de<br />

Toilette mit Design<br />

© Viega GmbH & Co. KG<br />

Gibraltar New International Airport<br />

Spezielles Sonnenschutzglas von arcon<br />

Hauptgebäude am (berühmten) Felsen<br />

© arcon Flachglas-Veredlung GmbH & Co. KG<br />

1,30 W/m²K, während die niedrige Lichtreflexion<br />

verhindert, dass Außenstehende<br />

oder Flugzeuge durch Spiegelung geblendet<br />

werden.<br />

Entsprechend dem Kundenwunsch wurde<br />

das Sonnenschutzglas zusätzlich mit einer<br />

schmutzabweisenden Beschichtung versehen,<br />

trotzdem bleibt es für den Betrachter<br />

nichts weiter als ein schönes, blau<br />

schimmerndes Glas, gewissermaßen<br />

echt britisches Understatement.<br />

www.arcon-glas.de<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Abdichtung von Bewegungsfugen<br />

Neues Klemmprofil von StekoX ®<br />

Mit einem neuen Hohlkammer-Kompressionsprofil<br />

erweitert die Magstadter<br />

StekoX ® GmbH ihr Angebot um ein vielseitig<br />

einsetzbares Produkt, das sich zur<br />

nachträglichen Abdichtung von Bewegungsfugen<br />

verwenden lässt. Auf Ethylen-<br />

Propylen-Dien-Monomer-(EPDM-)Basis<br />

entwickelt, macht seine charakteristische<br />

Form, die an einen menschlichen Brustkorb<br />

erinnert, den Einbau schnell, sorgt<br />

dann für eine sichere Verklemmung und<br />

verhindert ein Herausschieben durch rückwärtig<br />

anstehenden Wasserdruck.<br />

Bei der Ausführung kommt die Polymerquellpaste<br />

SX ® 100 zum Einsatz, wobei sie<br />

sich durch den konisch zulaufenden, vorderen<br />

Bereich des Klemmprofils zwischen<br />

selbigem und Fugenflanke verteilt und sich<br />

zugleich im vorderen Zwickelabschnitt<br />

staut, während sich die Querrippen des<br />

Profils am Mittelsteg anlegen. Ein etwaig<br />

auftretender Wasserdruck führt wiederum<br />

Rinnen für <strong>Flughäfen</strong><br />

Geprüfte Qualität von Birco<br />

Als erster Rinnenhersteller hat die Birco<br />

GmbH ihren Beton dem sogenannten<br />

AKR-Performance-Test unterzogen – und<br />

bestanden. Damit ist nachgewiesen, dass<br />

sich dieser Beton, der zur Herstellung<br />

des umfangreichen Rinnensortiments<br />

verwendet wird, uneingeschränkt für den<br />

Einsatz auf <strong>Flughäfen</strong> und Fahrbahnen<br />

eignet.<br />

Wie wichtig die Beschaffenheit des Werkstoffs<br />

ist, zeigen zahlreiche Schäden in<br />

der Praxis, die häufig durch Alkali-Kieselsäure-Reaktionen<br />

(AKR) hervorgerufen<br />

Elemente aus druckresistentem Beton<br />

© Birco GmbH<br />

Angebot zum Einbau<br />

© StekoX ® GmbH<br />

zu einem Ausklappen der Querrippen, was<br />

eine Verklemmung auslöst: Die Fixierung<br />

bleibt sichergestellt.<br />

Lieferbar ist das Klemmprofil SX ® 1 in drei<br />

verschiedenen Varianten für Bewegungsfugen<br />

mit Breiten von 20–25 mm, 30–35 mm<br />

und 40–45 mm.<br />

www.stekox.de<br />

werden. So gefährden Alkalien in Enteisungsmitteln<br />

und Tausalzlösungen zum<br />

Beispiel die Betonfahrbahndecken an<br />

<strong>Flughäfen</strong> und Autobahnen, so dass später<br />

Netzrisse oder Abplatzungen auftreten<br />

können.<br />

Birco-Rinnenelemente werden (hingegen)<br />

aus besonders druckresistentem Beton<br />

C 40/50 hergestellt und bleiben daher<br />

selbst bei hohen Belastungen formstabil,<br />

regelmäßige Qualitätsprüfungen sichern<br />

zudem kontinuierlich die Qualität des<br />

Materials bis hin zum fertigen Produkt.<br />

www.birco.de<br />

profIl mIt grIp<br />

Das ® wird zur nachträglichen<br />

Abdichtung von Bewegungsfugen<br />

eingesetzt. Aufgrund der gegebenen Hohlkammern<br />

kann der Einbau zuverlässig und<br />

ohne großen Aufwand erfolgen.<br />

® 20/25<br />

® 30/35<br />

® 40/45<br />

<br />

_ Einfacher, schneller Einbau<br />

_ Sichere Lage in der Fuge<br />

Widerhakenprinzip<br />

_ Alterungsbeständig<br />

_ Beständigkeit gegen:<br />

UV, Ozon, Witterung und Licht – ebenso<br />

gegen Säuren, Basen, Ketone und Alkohole<br />

_ Stoß- und Eckverbindungen werden verklebt<br />

<br />

®


Produkte und Projekte ]<br />

52]<br />

In diesem Jahr konnte die Josef Gartner<br />

GmbH zahlreiche Fassadenaufträge für<br />

architektonisch außergewöhnliche Gebäude<br />

gewinnen. Dazu zählen der 250 m hohe<br />

Evolution Tower in Moskau, das 178 m<br />

hohe Roche-Haus in Basel als höchstes<br />

Gebäude der Schweiz und das World Trade<br />

Center in New York. Aber auch an anderen<br />

Großprojekten wie dem Bahnhof West<br />

Knowloon in Hongkong und vier Hochhäusern<br />

mit Blockbebauungen im neuen<br />

Finanzbezirk von Riad ist Gartner beteiligt.<br />

In der Schweiz hat Gartner in den letzten<br />

beiden Jahren mehrere Büro- und Hochhäuser<br />

mit der neu entwickelten Closed-<br />

Cavity-Fassade (CCF) verkleidet, einer<br />

besonders energieeffizienten, geschlossenen<br />

zweischaligen Außenhaut. Für den<br />

Bau 1 Roche in Basel, ein von den Schweizer<br />

Architekten Herzog & de Meuron entworfenes<br />

terrassenförmiges Gebäude,<br />

erhielt Gartner zum Beispiel den Auftrag<br />

für eine CCF mit einer Fläche von 33.200 m²,<br />

die weitreichenden Nachhaltigkeitsstandards<br />

entsprechen soll. Für das Löwenbräu-Areal<br />

in Zürich werden wiederum<br />

13.500 m² gefertigt, darunter Kipp-Hub-<br />

Fenster in neuer Konstruktion.<br />

(Künftiger) Evolution Tower in Moskau<br />

© Josef Gartner GmbH<br />

Hamburger Elbphilharmonie im Bau<br />

© Josef Gartner GmbH<br />

Visualisierung: Roche-Bau in Basel<br />

© Josef Gartner GmbH<br />

Darüber hinaus wird Gartner am Evolution<br />

Tower in Moskau, einem Wolkenkratzer in<br />

Spiralform, bis zum Januar 2014 insgesamt<br />

40.000 m² montieren. In New York kommt<br />

am Whitney Museum für amerikanische<br />

Kunst hingegen eine Stahlblechverkleidung<br />

mit teilweise 20 m hohen Elementen<br />

und einer Zweite-Haut-Fassade zur Ausführung.<br />

Und für das World Trade Center 3<br />

am Ground Zero ist im Sockelbereich eine<br />

Fassaden für Hochhäuser<br />

Internationale Großprojekte von Josef Gartner<br />

2.100 m² messende explosionshemmende<br />

Fassade mit seilhinterspannter Verglasung<br />

geplant. Der größte Auftrag wird gegenwärtig<br />

aber für den neuen Finanzbezirk<br />

von Riad bearbeitet, dem King Abdullah<br />

Financial District: in Summe 130.000 m²<br />

elementierte Innen- und Außenfassaden<br />

sowie verglaste Brückenkonstruktionen.<br />

www.josef-gartner.de<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Advertorial<br />

Architektur in der dritten Dimension<br />

Erfolgreiches Präsentieren mit Projektoren von Casio<br />

Das Präsentieren von Bauplänen gehört<br />

für Architekten und Ingenieure zum beruflichen<br />

Alltag. Dabei sind die Projektoren<br />

von Casio eine gute Lösung, um detaillierte<br />

Skizzen und Modelle publikumswirksam<br />

darzustellen. Dank der zukunftsweisenden<br />

DLP-3-D-Ready-Technologie können<br />

Präsentationsinhalte räumlich visualisiert<br />

werden. Mit einer Active-Shutter-Brille<br />

betritt der Betrachter eine dreidimensionale<br />

Welt, in der die Projektionen der<br />

Raumpläne oder Bauprojekte noch plastischer<br />

und somit überzeugender wirken.<br />

Mobiltelefone und Tablet-PCs lassen sich<br />

mit der Mobi Show App über WLAN direkt<br />

mit dem Projektor verbinden. So können<br />

konvertierte Präsentationen von diesen<br />

Geräten direkt über den Projektor abgespielt<br />

werden.<br />

Verschiedene Modellreihen<br />

© Casio Europe GmbH<br />

Standard Serie<br />

Visualisierung im Raum<br />

© Casio Europe GmbH<br />

Short Throw Serie<br />

Green Slim Serie<br />

Pro Serie<br />

Die Projektoren unterstützen Architekturund<br />

Ingenieurbüros dabei, IT-Kosten zu<br />

senken und einen Beitrag zum Umweltschutz<br />

zu leisten. Sie verfügen über die<br />

von Casio entwickelte, quecksilberfreie<br />

Laser- und LED-Hybrid-Lichtquelle. Diese<br />

kombiniert eine extrem lange Lebensdauer<br />

bis zu 20.000 h mit einer Lichtleistung bis<br />

zu 4.000 lm. Damit spart man Kosten für<br />

bis zu neun sonst zusätzlich notwendige<br />

Quecksilberdampflampen.<br />

www.casio-projectors.de<br />

[53


Software und IT ]<br />

54]<br />

Für den idealen Bauablauf sind eine perfekte<br />

Bauzeitenplanung und lückenlos<br />

geführte Bautagebücher eine absolute<br />

Notwendigkeit. Das ständige Erfassen und<br />

Dokumentieren der Baustellensituation<br />

sind dabei aber nicht das eigentliche Problem,<br />

sondern vielmehr das spätere manuelle<br />

Zusammenführen der Informationen<br />

im Büro: Die Fotos oder eben Videos und<br />

Sprachnotizen müssen den Baustellen,<br />

den Protokollen, den Leistungsständen,<br />

den Mängeln, den Räumen und auch den<br />

Verantwortlichen nachträglich manuell<br />

zugewiesen werden.<br />

Die heute am Markt erhältlichen Smartphones<br />

bieten technisch alle Möglichkeiten,<br />

um in Verbindung mit pro-Report<br />

den Planer oder Bauleiter hier perfekt zu<br />

unterstützen. Selbst die Eingabe längerer<br />

Texte lässt sich mittlerweile durch einfaches<br />

Diktieren problemlos erledigen, die<br />

Spracherkennung ist beeindruckend gut<br />

und die integrierte Kamera für Baustellenfotos<br />

absolut ausreichend. Da die Verfügbarkeit<br />

einer schnellen Datenübertragung<br />

jedoch nicht immer gewährleistet ist,<br />

muss die Software zudem in der Lage<br />

von »Offline-Arbeit« sein.<br />

Eine gute Vorbereitung ist bereits die halbe<br />

Miete: Das komplette Projekt wird im Büro<br />

am PC angelegt, wobei die planungsbeteiligten<br />

Personen inklusive Funktion zugewiesen<br />

werden. Um nun die Gewerke und<br />

Unternehmen zu erfassen, genügt es, den<br />

Wo werben?<br />

Datenabgleich per Smartphone<br />

© gripsware gmbh<br />

Rahmenterminplan von pro-Plan zu laden.<br />

Danach können zusätzliche Dokumente,<br />

Pläne oder Leistungsverzeichnisse in<br />

nahezu sämtlichen Formaten zur Mitnahme<br />

auf dem Smartphone markiert sowie nach<br />

der Erfassung des Raumbuches dann die<br />

gesammelten Daten auf das jeweilige<br />

Smartphone zur Protokollierung vor Ort<br />

synchronisiert werden.<br />

Weitere Daten inklusive Fotos und Sprachnotizen<br />

werden nun schon auf der Baustelle<br />

den richtigen Einträgen zugeordnet<br />

und die mobil erzeugten Protokolle anschließend<br />

per WAN oder WLAN ins Büro<br />

synchronisiert: Ihre korrekte Zuordnung<br />

erfolgt also ganz automatisch.<br />

Mobile Bauleitung in Perfektion<br />

Lückenlose Dokumentation dank gripsware<br />

Abgerundet wird diese praktikable Art<br />

der schnellen und mobilen Dokumentation<br />

durch eine integrierte revisionssichere und<br />

extrem einfache Bildbearbeitung sowie<br />

durch die schnelle und einfache Ausgabe<br />

der gewünschten Protokolle, zum Beispiel<br />

in Form eines pdf, das man sofort an die<br />

jeweiligen Verantwortlichen per E-Mail zu<br />

versenden vermag. Der Zeitgewinn für den<br />

Anwender ist enorm, durch die lückenlose<br />

Dokumentation mit pro-Report reduziert<br />

sich außerdem sein Haftungsrisiko auf ein<br />

Minimum.<br />

www.gripsware.de<br />

[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Zeitschrift für Baukultur<br />

[<br />

G<br />

k Ganz einfach!<br />

w<br />

Unsere w Mediadaten<br />

d<br />

können Sie als d PDF unter<br />

www.umrisse.de<br />

downloaden.<br />

11:19:26 Uhr<br />

11:19:26 Uhr<br />

11:19:26 Uhr<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Messtechnik mit Mehrwert<br />

Neue (Software-)Version von Leica<br />

Seit mehr als einem Jahr definiert der<br />

Leica 3D Disto den Standard, indem er<br />

Lasermessung, Projektion, Nivellierung,<br />

Fotodokumentation und Scan in einem<br />

Gerät vereint. Die neue, weiterentwickelte<br />

Softwareversion bietet nun die Möglichkeit,<br />

vollautomatisch eine dreidimensionale<br />

Oberfläche zu scannen, wobei der Benutzer<br />

die Wahl hat, ob das Gitter auf einer<br />

vertikalen, horizontalen oder schrägen<br />

Ebene liegen soll. Sämtliche Messdaten<br />

lassen sich zudem mit einem Schritt in ein<br />

Standardformat wie dxf exportieren, was<br />

die Nachbearbeitung in allen gängigen<br />

CAD-Systemen erleichtert. Weitere Verbesserungen<br />

sind:<br />

Komplettlösung als Standard<br />

© Leica Geosystems GmbH<br />

– Die CAD-Werkzeuge erlauben jetzt<br />

auch das Erfassen verdeckter Punkte,<br />

deren Ermittlung früher aufwendige<br />

Folgemessungen oder eine Standpunktänderung<br />

bedingte.<br />

– Die Optimierung der Bedienoberfläche<br />

gewährleistet einen flüssigeren und<br />

effektiveren Arbeitsablauf.<br />

– Der Projektor ist noch leistungsfähiger<br />

geworden. Das heißt, mit einem<br />

Tastendruck kann jetzt zwischen<br />

horizontaler, vertikaler und schräger<br />

Oberfläche gewechselt werden.<br />

www.leica-geosystems.de<br />

[ Software und IT<br />

[55


Nachrichten ]<br />

Einladung zur Teilnahme<br />

© Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin e. V.<br />

Alle drei Jahre führt die Holcim Foundation<br />

einen Wettbewerb für nachhaltige Projekte<br />

durch: die Holcim Awards. Eine zusätzlich<br />

eingeführte Kategorie würdigt hier Entwürfe,<br />

die sich durch Materialinnovation<br />

und neue Wege in der Bautechnologie<br />

auszeichnen. Und so geht nun ein erster<br />

(solcher) globaler Holcim-Innovationspreis<br />

an »Multifunktionale Bauelemente zur<br />

Erstellung von günstigem Wohnraum« –<br />

und damit gemeinsam an Frank Barkow<br />

und Regine Leibinger von Barkow Leibinger<br />

Architects in Berlin, sowie Mike Schlaich,<br />

Technische Universität Berlin, und Matthias<br />

Schuler, Transsolar Energietechnik<br />

in Stuttgart.<br />

Mit der Schließung des Flughafens Tegel<br />

wird ab Mitte 2013 ein Areal von ca. 450 ha<br />

für Nachnutzungen verfügbar, wobei<br />

die beteiligten Bezirke und die Berliner<br />

Senatsverwaltung schon seit Jahren die<br />

Chancen und Entwicklungspotentiale<br />

dieser Flächen untersuchen. Unter dem<br />

Titel »Transformation TXL – Vom Flugfeld<br />

zum Lebensraum« knüpft der Architektenund<br />

Ingenieur-Verein (AIV) zu Berlin e.V.<br />

mit seinem 158. Schinkel-Wettbewerb<br />

nun an eben jene Diskussion an. »Der<br />

Wettbewerb soll nicht als Konkurrenz<br />

zu den laufenden Planungen der Senatsverwaltung<br />

verstanden werden, sondern<br />

diese hinterfragen und ergänzen«, so<br />

Dr. Melanie Semmer, Vorsitzende der<br />

Jury und AIV-Vorstandsmitglied.<br />

Das interdisziplinäre Team erhält die mit<br />

50.000 $ dotierte Auszeichnung für das<br />

Konzept eines »Smart Material House«<br />

auf Infraleichtbeton und Brettschichtholz,<br />

das dazu dient, in wenig entwickelten<br />

Regionen kostengünstigen Wohnraum<br />

erstellen zu können. Für den Vorsitzenden<br />

der Jury, den Basler Architekten Harry<br />

Schinkel-Wettbewerb 2013<br />

Auslobung des AIV zu Berlin<br />

Als Nachwuchswettbewerb konzipiert<br />

und von großer Tradition, richtet sich der<br />

Schinkel-Wettbewerb an Studierende<br />

und Absolventen der Fächer Architektur,<br />

Stadtplanung, Landschaftsarchitektur,<br />

Kunst sowie Konstruktiver Ingenieurbau,<br />

Verkehr und Eisenbahnbau. Neben jeweils<br />

fachbezogenen Sichtweisen zielt er insbesondere<br />

auf die interdisziplinäre Kooperation<br />

zwischen unterschiedlichen Fachsparten<br />

ab.<br />

Die Anmeldung ist bis zum 7. Januar<br />

möglich, im Februar wird dann juriert. In<br />

jeder der sieben Fachsparten kann ein mit<br />

2.500 € dotierter Schinkelpreis gewonnen<br />

werden, insgesamt stehen Preisgelder<br />

in Höhe von 20.000 € bereit.<br />

www.aiv-berlin.de<br />

Holcim-Innovationspreis 2012<br />

Auszeichnung für »Smart Materials House«<br />

Preisträger mit Urkunde<br />

© Holcim (Deutschland) AG<br />

Gugger, bedeutet diese Technologie einen<br />

Quantensprung: »Barkow und Schlaich<br />

entwickeln eine einfache, monolithische<br />

Struktur und verfolgen gleichzeitig ein<br />

formal ambitioniertes Konzept, um auch<br />

im kostengünstigen Wohnungsbau eine<br />

ästhetisch ansprechende Umgebung zu<br />

schaffen.«<br />

www.holcimfoundation.org<br />

www.holcim.de<br />

56] [<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Jubiläum in Frankfurt am Main<br />

25 Jahre Schüßler-Plan<br />

Die Frankfurter Gesellschaft der Schüßler-<br />

Plan-Gruppe kann auf eine 25-jährige<br />

Firmengeschichte in der Metropolregion<br />

Rhein-Main zurückblicken: Ins Leben<br />

gerufen wurde sie mit der Übernahme<br />

der Generalplanung für die City-Trasse<br />

Offenbach, die südmainische S-Bahn-<br />

Verbindung von Frankfurt über Offenbach<br />

nach Hanau. Aus der anfänglichen Niederlassung<br />

hat sich danach eine eigenständige<br />

Gesellschaft innerhalb der Gesamtgruppe<br />

entwickelt, die an ihrem Standort<br />

zu den führenden Ingenieurunternehmen<br />

zählt.<br />

Schüßler-Preis 2012<br />

Stipendium für Studierende<br />

Die Studierenden Lisanne Meinerzhagen<br />

und Christian Schmitz sind mit dem<br />

Schüßler-Preis 2012 geehrt worden, den<br />

die Düsseldorfer Ingenieurgesellschaft<br />

Schüßler-Plan gemeinsam mit der Fakultät<br />

für Bauingenieurwesen der RWTH Aachen<br />

vergeben hat. Verbunden mit dieser Würdigung<br />

ist ein Stipendium für einen studienbegleitenden<br />

Auslandsaufenthalt: Meinerzhagen<br />

plant einen Studienaufenthalt in<br />

Florenz, Schmitz wird sein Studium in<br />

Valencia fortsetzen. Bei der Preisverleihung<br />

begrüßten Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dirk<br />

Vallée, Dekan der Fakultät für Bauingenieurwesen,<br />

sowie Dipl.-Ing. Norbert Schüßler,<br />

Geschäftsführender Gesellschafter der<br />

Schüßler-Plan Consult, die Gäste. Überreicht<br />

wurden die Auszeichnungen von<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Josef Hegger, Prodekan<br />

der Fakultät für Bauingenieurwesen.<br />

»Planung für Menschen, Projekte für die<br />

Zukunft« lautet der Leitsatz der Schüßler-<br />

Plan Ingenieurgesellschaft. Getreu diesem<br />

Kerngedanken wurden in den vergangenen<br />

Jahren bedeutende Vorhaben auf den Weg<br />

gebracht und realisiert, wie zum Beispiel<br />

der Westhafen-Tower, das Radisson SAS<br />

Hotel, der Boulevard im Europaviertel und<br />

der Umbau der »Zeil« sowie der S-Bahn-<br />

Ausbau nach Rodgau, die Erschließung<br />

von Gateway-Gardens durch die S-Bahn,<br />

die Regionaltangente West, der Süd- und<br />

Mittelabschnitt der Neubaustrecke Köln–<br />

Rhein-Main und die hessischen Abschnitte<br />

der Neubaustrecke Rhein-Main–Rhein-<br />

Neckar. Die Projektsteuerung der Ausbaumaßnahmen<br />

am Flughafen Frankfurt am<br />

Main wurde mit der Inbetriebnahme der<br />

Landebahn Nordwest und der vor wenigen<br />

Tagen erfolgten fristgerechten Eröffnung<br />

des neuen Flugsteiges A-Plus gekrönt.<br />

www.schuessler-plan.de<br />

Preisstifter (links) und Preisträger bei der Ehrung<br />

© Martin Lux/Schüssler-Plan Consult GmbH<br />

Der Schüßler-Preis wird seit 1995 jährlich<br />

von der Schüßler-Plan Gesellschaft<br />

verliehen, um den besonders begabten<br />

Bauingenieurnachwuchs an der RWTH<br />

Festvortrag von Petra Roth<br />

© Thomas Tratnik/<br />

Schüßler-Plan Ingenieurgesellschaft mbH<br />

Aachen zu unterstützen, wobei die Förderung<br />

fachlicher Qualifikationen und die der<br />

weiteren Persönlichkeitsentwicklung im<br />

Vordergrund stehen.<br />

www.schuessler-plan.de<br />

[ Nachrichten [57


Nachrichten ]<br />

58]<br />

Der diesjährige Zumtobel Group Award<br />

wird an ein zukunftsweisendes Krankenhausprojekt<br />

in Ruanda und an ein ganzheitliches<br />

Forschungsprojekt in einem sozialen<br />

Brennpunkt in Paris verliehen, wobei die<br />

internationale Jury des im Jahr 2007 initiierten<br />

Architekturpreises zur Förderung<br />

von Nachhaltigkeit und Menschlichkeit<br />

in der gebauten Umwelt in beiden Fällen<br />

konzeptionelle Stärke, hohe Relevanz und<br />

konsequente Einbindung der Bevölkerung<br />

lobte.<br />

In der Kategorie »Gebaute Umwelt«, dotiert<br />

mit 80.000 €, wird das amerikanische,<br />

gemeinnützige Architekturbüro MASS<br />

Design Group für das Butaro Hospital ausgezeichnet.<br />

»Das Projekt hat eine hohe<br />

Relevanz, da es sich als Lösungsansatz<br />

R-Urban in Colombes<br />

© Zumtobel AG<br />

Das Bundeskabinett hat Anfang September<br />

den Nationalen Radverkehrsplan 2020<br />

(NRVP) beschlossen, was Minister Peter<br />

Ramsauer folgendermaßen kommentierte:<br />

»Mit dem Nationalen Radverkehrsplan<br />

setzen wir wichtige Impulse für nachhaltige<br />

Mobilität, für attraktive Städte<br />

und Gemeinden sowie die Stärkung von<br />

Mittelstand und Tourismus insbesondere<br />

im ländlichen Raum.« Schwerpunkte des<br />

NRVP sind unter anderem eine erhöhte<br />

Breitenwirkung der Radverkehrsförderung<br />

durch neue Maßnahmen und Modellprojekte,<br />

eine verstärkte Einbeziehung der<br />

Elektromobilität sowie die Verbesserung<br />

der Verkehrssicherheit.<br />

auf ähnliche Regionen mit limitierten<br />

Möglichkeiten und hohen Infektionsrisiken<br />

übertragen lässt. Die Architekten haben<br />

es geschafft, für eine verarmte Region<br />

eine Brücke zu innovativen Technologien<br />

und guter Gesundheitsversorgung zu<br />

schlagen. Bemerkenswert ist auch die<br />

herausragende Qualität der Gebäude, die<br />

ausschließlich mit lokalen Arbeitskräften<br />

errichtet wurden«, so die Jury.<br />

Die Würdigung in der Kategorie »Forschung<br />

& Initiative« geht an das französische<br />

Architekturbüro atelier d’architecture<br />

autogérée (AAA) für »R-Urban« in dem<br />

Vorort Colombes, einem sozialen Brennpunkt<br />

im Großraum Paris. »R-Urban ist ein<br />

kleiner, aber richtungsweisender Eingriff<br />

in eine bestehende Struktur. Die Architek-<br />

Der NRVP ist in einem breitangelegten<br />

Beteiligungsprozess erarbeitet worden,<br />

das heißt, Länder, Kommunen, Wissenschaft,<br />

Wirtschaft, Verbände und die<br />

Öffentlichkeit wurden von Anfang an eingebunden.<br />

In Kraft treten wird er Anfang<br />

2013, sein gesamter Inhalt steht aber<br />

schon heute im Internet zum Download<br />

zur Verfügung.<br />

www.bmvbs.de<br />

Zumtobel Group Award 2012<br />

Würdigung vorbildhafter Projekte<br />

Butaro Hospital in Ruanda<br />

© Zumtobel AG<br />

ten von AAA haben in diesem Projekt auf<br />

einer Mikroebene verschiedene Lösungsvorschläge<br />

für die großen sozialen und<br />

ökologischen Fragen in der Stadt entwickelt.<br />

Die drei Pilotprojekte haben für<br />

uns Pioniercharakter, weil sie sich als<br />

belastbar erwiesen haben, weil sie die<br />

Menschen vor Ort stärken und weil sie zur<br />

Wiederbelebung einer vernachlässigten<br />

Gegend beitragen«, so die Jury, die hier<br />

zudem entschied, das Preisgeld in Höhe<br />

von 60.000 € aufzuteilen: Die eine Hälfte<br />

erhalten die Preisträger, während die<br />

andere einen Beitrag zur Fortsetzung nominierter<br />

Forschungsprojekte und Initiativen<br />

leisten soll.<br />

www.zumtobelgroup.com<br />

Nationaler Radverkehrsplan 2020<br />

Beschluss des Deutschen Bundestages<br />

Angebot zum Download<br />

© Bundesministerium für Verkehr,<br />

Bau und Stadtentwicklung<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

denkmal 2012<br />

Internationale Messe in Leipzig<br />

Die »denkmal«, vom 22. bis 24. November<br />

in Leipzig stattfindend, ist zum zehnten Mal<br />

der europäische Branchentreffpunkt für<br />

Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung.<br />

Zur Jubiläumsausgabe der Leitmesse<br />

präsentieren nun ca. 450 Aussteller<br />

auf 20.500 m² ihre Produkte und Dienstleistungen,<br />

die Besucher erwartet außerdem<br />

ein hochkarätiges Fachprogramm, wobei<br />

»Holz in der Denkmalpflege« Hauptthema<br />

ist.<br />

Die denkmal überzeugt seit ihrer Erstauflage<br />

1994 vor allem durch ihr interdisziplinäres<br />

Spektrum und zugleich als Informations-,<br />

Austausch- und Weiterbildungs-<br />

Nachhaltige Restaurierung in Italien<br />

Veranstaltung im Rahmen der Messe »denkmal«<br />

Italien gehört mit seiner reichen Geschichte<br />

zu den Ländern mit den meisten (Bau-)<br />

Kulturdenkmälern weltweit. So ist Florenz<br />

unbestrittenes Welterbe und die Stadt<br />

für Kunst und Restaurierung schlechthin<br />

sowie Standort mit den meisten entsprechenden<br />

Einrichtungen, Firmen, Verlagen,<br />

Schulen und Restauratoren.<br />

Um nun interessierten Akteuren aus<br />

Deutschland die Chancen und Perspektiven<br />

des italienischen Marktes, die rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen, Erfahrungsberichte<br />

etc. aufzuzeigen, organisiert die<br />

Italienische Handelskammer für Deutschland<br />

im Auftrag des Bundesministeriums<br />

plattform für Experten. Nationale und internationale<br />

Anbieter zeigen dementsprechend<br />

technische Lösungen und zukunftsweisende<br />

Entwicklungen, aber auch traditionelle<br />

Handwerks- und Restaurierungsverfahren<br />

sowie alte Materialien.<br />

Ein weiterer Aspekt ist das ebenfalls schon<br />

bewährte Partnerland-Konzept, das in diesem<br />

Jahr Russland bestreitet: Es werden<br />

Messestände der Russischen Föderation<br />

sowie der Städte Moskau und St. Petersburg<br />

zu sehen sein. Darüber hinaus lädt im<br />

Rahmen der Vortragsveranstaltungen ein<br />

spezieller Russland-Tag zum Informieren<br />

ein.<br />

für Wirtschaft und Technologie eine ganztägige<br />

Informationsveranstaltung am<br />

22. November im Grassimuseum in Leipzig –<br />

basierend auch auf einem Programm<br />

zur Förderung projektbezogener Markterschließungsmaßnahmen,<br />

das kleine und<br />

mittlere Unternehmen, Selbständige der<br />

gewerblichen Wirtschaft sowie fachbezogene<br />

Freie Berufe und wirtschaftsnahe<br />

Dienstleister bei ihrem außenwirtschaftlichen<br />

Engagement zur Erschließung neuer<br />

Absatzmärkte unterstützt.<br />

Die Informationsveranstaltung richtet sich<br />

an Unternehmen mit Geschäftsbetrieb in<br />

Deutschland, die Produkte und Dienstleis-<br />

Überdimensionale Ausstellung in Münster<br />

»Bibliotheksschätze« auf der PSD-Bank-Medienfassade<br />

Die Universitäts- und Landesbibliothek<br />

Münster zeigt zurzeit Arbeiten auf der<br />

Medienfassade der PSD Bank Westfalen-<br />

Lippe eG – und damit an ungewöhnlichem<br />

Ort und in spektakulärer Form und Größe.<br />

Täglich von 19–20 Uhr können also alle<br />

»Münsteraner« unter freiem Himmel und<br />

zudem höchst anschaulich diverse Einblicke<br />

in die Konservierungs- und Restaurierungsaufgaben<br />

dieser Bibliothek gewinnen,<br />

Bildbeispiele aus aufgearbeiteten<br />

historischen Büchern der Kapuziner und<br />

Galileo Galileis umfassend.<br />

Reinhard Schlottbom, Vorstandsvorsitzender<br />

der Bank: »Ich persönlich bin sehr<br />

beeindruckt von der guten Qualität der<br />

historischen Werke des Galileo Galilei.<br />

Mit unserer Medienfassade ermöglichen<br />

wir den Menschen einen nicht alltäglichen<br />

Einblick in die Arbeit der Universitäts-<br />

und Landesbibliothek Münster. Durch das<br />

regelmäßig wechselnde Programm auf<br />

der 14 m x 14 m großen Wand leisten wir<br />

einen vielseitigen Beitrag zur regionalen<br />

Kultur.«<br />

Logo …<br />

© Leipziger Messe GmbH<br />

Perfekte Synergien ergeben sich schließlich<br />

durch die zeitgleich durchgeführte<br />

»Mutec«, die internationale Fachmesse<br />

für Museums- und Ausstellungstechnik,<br />

die sich an Betreiber von Museen, Sammlungen<br />

und Ausstellungshäusern, an<br />

Stiftungen, Vereine und kulturelle Einrichtungen<br />

sowie an Restauratoren und<br />

Architekten richtet.<br />

www.denkmal-leipzig.de<br />

www.leipziger-messe.de<br />

tungen aus dem Bereich nachhaltige und<br />

energieeffiziente Restaurierung anbieten,<br />

wie zum Beispiel Hersteller von Bau- und<br />

Instandsetzungsmaterial, von Baugeräten<br />

und Ausrüstungen, Sicherheits- und<br />

Gebäudetechnik sowie Dienstleister,<br />

Institutionen, Verbände und Architekten.<br />

Den Teilnehmern der Veranstaltung werden<br />

lediglich die Kosten für das ganztägige<br />

Catering in Höhe von 30 € in Rechnung<br />

gestellt, das detaillierte Programm steht<br />

zum Download zur Verfügung.<br />

www.italiagermania.org<br />

www.itkam.org<br />

Restauriertes Buch als Visualisierung<br />

© PSD Bank Westfalen-Lippe eG<br />

Weitere Erläuterungen zum aktuellen<br />

Programm und zur in dieser Form europaweit<br />

einzigartigen Medienfassade sind im<br />

Internet zu finden.<br />

www.psd-medienfassade.de<br />

www.psd-wl.de<br />

[ Nachrichten<br />

[59


Termine ]<br />

Ausstellungen<br />

Neues Bauen in Tirol 2012<br />

Ausstellung im aut. architektur und tirol in<br />

Innsbruck bis 22. Dezember; Di–Fr 11–18 Uhr,<br />

Do 11–21 Uhr, Sa 11–17 Uhr.<br />

aut. architektur und tirol<br />

Lois Welzenbacher Platz 1, A – 6020 Innsbruck<br />

Tel.: 00 43/5 12/57 15 67<br />

Über Grenzen:<br />

Ostkreuz, Agentur der Fotografen<br />

Ausstellung im Haus der Kulturen der<br />

Welt in Berlin bis 30. Dezember;<br />

Mi–Mo 11–19 Uhr.<br />

Haus der Kulturen der Welt<br />

John-Foster-Dulles-Allee 10, 10557 Berlin<br />

Tel.: 0 30/3 97 87-0<br />

Karl Friedrich Schinkel.<br />

Geschichte und Poesie<br />

Ausstellung im Kupferstichkabinett in<br />

Berlin bis 6. Januar 2013; Di–So 10–17 Uhr.<br />

Kupferstichkabinett<br />

Staatliche Museen zu Berlin<br />

Matthäikirchplatz, 10785 Berlin<br />

Tel.: 0 30/2 66-42 34 02<br />

Druot, Lacaton & Vassal.<br />

Transformation eines<br />

1960er-Jahre-Wohnhochhauses<br />

Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum<br />

in Frankfurt am Main bis<br />

13. Januar 2013; Di–Sa 11–18 Uhr,<br />

Mi 11–20 Uhr, So 11–19 Uhr.<br />

Deutsches Architekturmuseum<br />

Schaumainkai 43, 60596 Frankfurt am Main<br />

Tel.: 0 69/2 12-3 88 44<br />

James Bond. Plakate und<br />

Fotografien aus 50 Jahren<br />

Ausstellung im Museum Folkwang in<br />

Essen bis 13. Januar 2013; Di–So 10–18 Uhr,<br />

Fr 10–22.30 Uhr<br />

Museum Folkwang<br />

Museumsplatz 1 , 45128 Essen<br />

Tel.: 02 01/88 45-1 60<br />

Johannes Peter Hölzinger. Psychodynamische<br />

Raumstrukturen<br />

Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum<br />

in Frankfurt am Main bis<br />

13. Januar 2013; Di–Sa 11–18 Uhr,<br />

Mi 11–20 Uhr, So 11–19 Uhr.<br />

Deutsches Architekturmuseum<br />

Schaumainkai 43, 60596 Frankfurt am Main<br />

Tel.: 0 69/2 12-3 88 44<br />

Lou Scheper-Berkenkamp<br />

Ausstellung im Bauhaus-Archiv in Berlin<br />

bis 14. Januar 2013; Mi–Mo 10–17 Uhr.<br />

Bauhaus-Archiv<br />

Museum für Gestaltung<br />

Klingelhöferstraße 14, 10785 Berlin<br />

Tel.: 0 30/25 40 02-0<br />

»Hitlerbauten« Linz. 1938 bis heute<br />

Ausstellung im Museum der Stadt Linz bis<br />

20. Januar 2013; Di–So 10–17 Uhr.<br />

Museum der Stadt Linz<br />

Dametzstraße 23, A – 4020 Linz<br />

Tel.: 00 43/7 32/70 70 19 12<br />

Der Architekt. Geschichte und<br />

Gegenwart eines Berufsstandes<br />

Ausstellung im Architekturmuseum der<br />

Technischen Universität München in der<br />

Pinakothek der Moderne in München bis<br />

3. Februar 2013; Di–So 10–17 Uhr.<br />

Architekturmuseum<br />

der Technischen Universität München<br />

in der Pinakothek der Moderne<br />

Arcisstraße 21, 80333 München<br />

Tel.: 0 89/2 38 05-3 83<br />

Pop Art Design<br />

Ausstellung im Vitra Design Museum<br />

in Weil am Rhein bis 3. Februar 2013;<br />

täglich 10–18 Uhr.<br />

Vitra Design Museum<br />

Charles Eames Straße 1, 79576 Weil am Rhein<br />

Tel.: 0 76 21/7 02 32 00<br />

Maciej Nowicki.<br />

Architektenkarriere zwischen<br />

Polen, Amerika und Indien<br />

Ausstellung im Ringturm in Wien bis<br />

15. Februar 2013; Mo–Fr 9–18 Uhr.<br />

Vienna Insurance Group<br />

Schottenring 30, A – 1010 Wien<br />

Tel.: 00 43/50/3 50-2 10 64<br />

Bauten erinnern.<br />

Augsburg in der NS-Zeit<br />

Ausstellung im Architekturmuseum<br />

Schwaben in Augsburg bis 20. Februar<br />

2013; Di–So 14–18 Uhr.<br />

Architekturmuseum Schwaben<br />

Thelottstraße 11, 86150 Augsburg<br />

Tel.: 08 21/22 81 83-0<br />

Helmut Jahn. Rainer Viertlböck<br />

Ausstellung im Neuen Museum in Nürnberg<br />

bis 24. Februar 2013; Di–So 10–18 Uhr,<br />

Do 10–20 Uhr.<br />

Neues Museum<br />

Staatliches Museum für Kunst und Design<br />

Luitpoldstraße 5, 90402 Nürnberg<br />

Tel.: 09 11/2 40 20 41<br />

Das Bauhaus im Bild<br />

Ausstellung am Bauhaus Dessau bis<br />

24. Februar 2013; täglich 10–18 Uhr.<br />

Stiftung Bauhaus Dessau<br />

Gropiusallee 38 , 06846 Dessau-Roßlau<br />

Tel.: 03 40/65 08-2 50<br />

Sowjetmoderne 1955–1991.<br />

Unbekannte Geschichten<br />

Ausstellung im Architekturzentrum Wien<br />

bis 25. Februar 2013; täglich 10–19 Uhr.<br />

Architekturzentrum Wien<br />

Museumsplatz 1, A – 1070 Wien<br />

Tel.: 00 43/1/5 22 31 15<br />

Hilde Weström zum 100. Geburtstag<br />

Ausstellung in der Berlinischen Galerie<br />

in Berlin bis 25. Februar 2013;<br />

Mi–Mo 10–18 Uhr.<br />

Berlinische Galerie<br />

Alte Jakobstraße 124–128, 10969 Berlin<br />

Tel.: 0 30/7 89 02-6 00<br />

Richard Meier. Building as Art<br />

Ausstellung im Arp Museum Bahnhof<br />

Rolandseck in Remagen bis 3. März 2013;<br />

Di–So 11–18 Uhr.<br />

Arp Museum Bahnhof Rolandseck<br />

Hans-Arp-Allee 1, 53424 Remagen<br />

Tel.: 0 22 28/94 25 12<br />

Holz in Form<br />

Ausstellung im Gewerbemuseum Winterthur<br />

bis 20. Mai 2013; Di–So 10–17 Uhr,<br />

Do 10–20 Uhr.<br />

Gewerbemuseum Winterthur<br />

Kirchplatz 14, CH – 8400 Winterthur<br />

Tel.: 00 41/52/2 67 51 36<br />

60] [<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Messen<br />

denkmal 2012<br />

Europäische Messe für Denkmalpflege,<br />

Restaurierung und Altbausanierung in<br />

Leipzig vom 22. bis 24. November;<br />

Auskünfte und Anmeldung:<br />

Leipziger Messe GmbH<br />

Messe-Allee 1, 04356 Leipzig<br />

Tel.: 03 41/6 78-0<br />

BAU 2013<br />

Weltleitmesse Architektur, Materialien,<br />

Systeme in München vom 14. bis 19. Januar<br />

2013; Auskünfte und Anmeldung:<br />

Messe München GmbH<br />

Messegelände , 81823 München<br />

Tel.: 0 89/9 49-2 07 20<br />

Viatec 2013<br />

Internationale Fachmesse für Straßenbau<br />

und Infrastrukturbewirtschaftung in Bozen,<br />

Südtirol, vom 21. bis 23. Februar 2013;<br />

Auskünfte und Anmeldung:<br />

Messe Bozen AG<br />

Messe Platz 1, I – 39100 Bozen<br />

Tel.: 00 39/04 71/51 60 00<br />

Tagungen<br />

Schalungstechnik 2012<br />

22. Kassel-Darmstädter Baubetriebsseminar<br />

»Schalungstechnik« in Kassel<br />

vom 29. bis 30. November; Auskünfte<br />

und Anmeldung:<br />

GfbW-Schalung<br />

Hauffstraße 33, 34125 Kassel<br />

Tel.: 05 61/8 70 89-80<br />

IHF 2012<br />

18. Internationales Holzbau-Forum (IHF)<br />

in Garmisch-Partenkirchen vom 5. bis<br />

7. Dezember; Auskünfte und Anmeldung:<br />

Forum Holzbau<br />

Berner Fachhochschule<br />

Postfach 474, CH – 2501 Biel<br />

Tel.: 00 41/32/3 27 20 00<br />

Energy Forum 2012<br />

Jährlich stattfindender Kongress zu eben<br />

jenem <strong>Thema</strong> für Architekten und Bauingenieure<br />

in Brixen, Südtirol, vom 6. bis<br />

7. Dezember; Auskünfte und Anmeldung:<br />

Economic Forum<br />

Elisabethstraße 91, 80797 München<br />

Tel.: 0 89/20 00 04-1 61<br />

Euroconstruct-Konferenz 2012<br />

74. Vortragsveranstaltung mit »Analysen<br />

und Prognosen für die europäische Bauwirtschaft«<br />

in München am 12. Dezember;<br />

Auskünfte und Anmeldung:<br />

ifo-Institut<br />

Poschingerstraße 5, 81679 München<br />

Tel.: 0 89/92 24-13 43<br />

Veranstaltungen<br />

Passagen 2013<br />

Diverse Veranstaltungen zu aktuellen<br />

Tendenzen im sogenannten Interior<br />

Design in Köln vom 14. bis 20. Januar 2013;<br />

Auskünfte und Anmeldung:<br />

Büro Sabine Voggenreiter<br />

Kaiser-Wilhelm-Ring 18, 50672 Köln<br />

Tel.: 02 21/2 58 47 23<br />

Wettbewerbe<br />

Architekturpreis Wein 2013<br />

Dritte Würdigung für maximal vier Jahre<br />

alte Projekte, »wie Weingüter und Winzerbetriebe,<br />

Bauten für Kellerwirtschaft,<br />

Weinproduktion, Vinotheken, Gastronomieund<br />

Beherbergungsgebäude, Freianlagen<br />

von Winzerbetrieben«, Einreichungstermin<br />

ist der 5. Dezember; Auskünfte und<br />

Anmeldung:<br />

Architektenkammer Rheinland-Pfalz<br />

Hindenburgplatz 6, 55118 Mainz<br />

Tel.: 0 61 31/99 60-22<br />

Velux-Architekturpreis 2013<br />

Auszeichnung unter dem Titel »Licht +<br />

Luft = Lebensqualität« für (Wohn-)Gebäude<br />

mit Velux-Bezug, Einsendeschluss ist der<br />

14. Dezember; Auskünfte und Anmeldung:<br />

Velux Deutschland GmbH<br />

Gazellenkamp 168, 22502 Hamburg<br />

Tel.: 0 40/5 47 07-0<br />

Schinkel-Wettbewerb 2013<br />

Wettbewerb für den Architekten- und<br />

Bauingenieurnachwuchs, diesmal zum<br />

<strong>Thema</strong> »Transformation TXL: Vom Flugfeld<br />

zum Lebensraum« und damit zu den<br />

möglichen Perspektiven des Flughafen-<br />

Tegel-Areals, Einsendeschluss ist der<br />

15. Januar 2013; Auskünfte und Anmeldung:<br />

Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin e.V.<br />

Bleibtreustraße 33, 10707 Berlin<br />

Tel.: 0 30/8 83 45 98<br />

Deutscher Naturstein-Preis 2013<br />

Auszeichnung für »die vorbildliche<br />

Gestaltung und technisch zeitgemäße<br />

Konstruktion von Projekten in Europa<br />

unter maßgeblicher Verwendung von<br />

Naturstein“ mit einem Fertigstellungsdatum<br />

nach 2006, Bewerbungstermin<br />

ist der 7. Januar 2013; Auskünfte und<br />

Anmeldung:<br />

Deutscher Naturwerkstein-Verband e.V.<br />

Sanderstraße 4, 97070 Würzburg<br />

Tel.: 09 31/1 20 61<br />

Platzgestaltung in Ingolstadt<br />

Offener Ideenwettbewerb für den Gartenund<br />

Landschaftsarchitektennachwuchs zur<br />

Platzgestaltung im Ingolstädter Neubaugebiet<br />

»Hollerstauden«, Einreichungstermin<br />

ist der 28. Januar 2013; Auskünfte<br />

und Anmeldung:<br />

Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst<br />

und Landschaftskultur e.V.<br />

Wartburgstraße 42, 10823 Berlin<br />

Tel.: 0 30/78 71 36 13<br />

[ Termine [61


Bücher ]<br />

Kapellen der 1960er Jahre<br />

1957 gründete sich der sogenannte Evangelisch-Lutherische<br />

Kirchenbauverein für<br />

Schleswig-Holstein, um einem bereits seit<br />

längerem beklagten, durch den Zustrom<br />

von Flüchtlingen und Vertriebenen nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg verschärften Notstand<br />

abzuhelfen – der unzureichenden<br />

seelsorgerischen Betreuung der Landbevölkerung.<br />

Er wurde sofort tätig, wobei<br />

die von ihm ausgehende Initiative zur<br />

Errichtung kleiner Filialkirchen in stadtfernen<br />

Gemeinden dann zu Beginn der<br />

1960er Jahre in ein landesweit gefördertes<br />

Kapellenbauprogramm mündete:<br />

Basierend auf zwei Architektenwettbewerben,<br />

erfolgte die Realisierung von<br />

nahezu 100, für die damalige Zeit zweifelsohne<br />

beispielhaften Sakralgebäuden. Trotz<br />

ihrer kaum zu bestreitenden Qualitäten<br />

werden diese Bauwerke heute aber mancherorts<br />

in Frage gestellt, und zwar unter<br />

»inhaltlichen« wie finanziellen Aspekten.<br />

Wer sich nun mit ihnen beschäftigen, ja<br />

begreifen will, über welche Charakteristika<br />

sie verfügen, was sie letztlich auszeichnet<br />

und warum ihre Weiter- und zumindest<br />

Umnutzung in jedem Fall gerechtfertigt ist,<br />

sollte das Buch »… viele kleine Kirchen«<br />

lesen, denn es rekapituliert Anlass wie<br />

Entwicklung des Kapellenbauprogramms,<br />

verdeutlicht dessen Problematik wie die<br />

aktuellen Auswirkungen und vermittelt<br />

zudem die Erkenntnis, dass selbst niveauvollste<br />

Entwurfsresultate mitunter nur<br />

geringe Wertschätzung und damit (Denkmal-)Schutz<br />

genießen. Im vorliegenden<br />

Fall bleibt jedoch wenigstens der Trost<br />

einer fundierten Dokumentation, die<br />

sie vor dem »restlosen« Vergessen zu<br />

bewahren hilft.<br />

Michael Wiederspahn<br />

Matthias Ludwig: »… viele kleine Kirchen«.<br />

Das Kapellenbauprogramm der<br />

1960er Jahre in Schleswig-Holstein.<br />

Hrsg. vom Ev.-Luth. Kirchenbauverein für<br />

Nordelbien, Nordelbischen Kirchenamt,<br />

Landesamt für Denkmalpflege Schleswig-<br />

Holstein. Verlag Ludwig, Kiel 2011. 272 S.,<br />

400 Abb., br., 29,90 €.<br />

Ruinen und Luftstädte<br />

In Europa und Nordamerika ist Arata Isozaki<br />

für einige spektakuläre Gebäude bekannt,<br />

in den 1980er und 1990er Jahren durfte<br />

sein Name nicht fehlen, wenn über »Stararchitekten«<br />

gesprochen wurde. Mittlerweile<br />

ist die internationale Aufmerksamkeit<br />

weniger geworden, in Japan war und ist er<br />

hingegen mehr als ein bedeutender Architekt,<br />

hier genießt er als Architekturdenker<br />

und -lehrer bis heute höchsten Respekt.<br />

Dies ist ebenso seinen Bauten und seiner<br />

aktiven Teilhabe am Diskurs über das<br />

Bauen geschuldet wie seinen Schriften,<br />

die er bereits in den 1960er Jahren, noch<br />

unter dem Einfluss seines Lehrers Kenzo<br />

Tange, zu verfassen begann.<br />

Über die Jahrzehnte seines Schaffens<br />

sind so Texte erschienen, die mit der vorliegenden<br />

Publikation erstmals in deutscher<br />

Sprache zugänglich sind. Gegliedert<br />

in die drei Themenbereiche »Reale und<br />

virtuelle Ruinen«, »Architektur und Stadt«<br />

und »Raum und Zeit« entwirft er ein Verständnis<br />

von Architektur als einem unablässigen<br />

Werden und Vergehen. Geprägt<br />

wurde diese Erfahrung aus den Kriegserlebnissen<br />

als Jugendlicher, der direkten<br />

Konfrontation mit Zerstörung. Über die<br />

Jahre hat dann die Architektur jenem<br />

Erlebnis neue Dimensionen gegeben: Was<br />

einst traumatisch war, wird zum Antrieb.<br />

Aus der Zerstörung entwickelt sich Neues,<br />

das in sich schon die Zerstörung trägt, und<br />

aus dem zyklischen Wechsel beider entspringen<br />

gleichzeitig die Freiheit und die<br />

Verantwortung der Architektur, sich des<br />

Aktuellen wie des Geschichtlichen zu<br />

bedienen und es in neue, interpretierende<br />

Zusammenhänge zu fügen – eine Freiheit<br />

auf Zeit im (leeren) Raum.<br />

Die neun Essays bieten einen neuen<br />

Zugang zu Arata Isozaki. Ihre Lektüre<br />

erlaubt Einblicke in die Gedankenwelt<br />

des Architekten, Architekturdenkers und<br />

Menschen und zeigt unter anderem auch,<br />

wie diese drei Personenmanifestationen<br />

sich über und in der Architektur einander<br />

angenähert haben und ihm in jeweils<br />

wechselnden Konstellationen Orientierung<br />

vermittelten. Eine Lektüre, für die man sich<br />

einige Augenblicke Zeit nehmen sollte,<br />

als Mensch, Denker (und womöglich auch<br />

als Architekt).<br />

Elisabeth Plessen<br />

Arata Isozaki: Welten und Gegenwelten.<br />

Hrsg. und übersetzt von Yoco Fukuda,<br />

Jörg H. Gleiter, Jörg R. Noennig. transcript<br />

Verlag, Bielefeld 2011. 194 S., zahlr. Abb.,<br />

kart., 21,80 €.<br />

(Bau-)Geschichte zum Entdecken<br />

Abhandlungen über historisch bedeutsame<br />

Gebäude, über einzelne Bauwerke und<br />

ganze -gattungen gibt es sehr viele, ja fast<br />

unüberschaubar viele, wobei man die in<br />

wissenschaftlicher Hinsicht sicherlich<br />

verdienstvollen, in der Regel aber eher<br />

dröge anmutenden Denkmaltopographien<br />

nicht einmal mitzurechnen braucht. Eine<br />

Neuerscheinung, die mit »Der Geschichte<br />

auf der Spur« überschrieben ist, hat es in<br />

einem derartigen Umfeld natürlich schwer,<br />

fehlt es ihr auf den ersten Blick doch trotz<br />

des eher launig formulierten Titels an<br />

einem sogenannten Alleinstellungsmerkmal,<br />

das die stets unabdingbare Lust zum<br />

Lesen weckt.<br />

Wer sich dennoch nicht davon abhalten<br />

lässt, diese »Spurensuche« aufzuschlagen,<br />

wird nun reich belohnt – mit einem, im<br />

allerbesten Sinne, höchst subjektiven<br />

Streifzug durch die bayerische Denkmallandschaft.<br />

Ludwigs Königsschlösser und<br />

ähnlich bekannte, mehr oder minder bereisenswerte<br />

Touristenattraktionen bleiben<br />

hier infolgedessen ausgeklammert, um<br />

endlich jenen steinernen und stählernen<br />

Zeitzeugen (publizistischen) Respekt<br />

zu erweisen, die sonst kaum oder eben<br />

keine Aufmerksamkeit genießen. Und<br />

dazu gehören unter anderem die Ruine<br />

Zirkelkappel bei Schwaighausen, der<br />

Felsenkeller in Schwandorf, das Hochvolthaus<br />

in Selb oder der Karlsgraben bei<br />

Treuchtlingen, immerhin das größte technische<br />

Denkmal des frühen Mittelalters in<br />

Mitteleuropa. Insgesamt 50 solcher Entdeckungen,<br />

jeweils kompetent in Bild<br />

und Text dokumentiert, finden sich in dem<br />

Buch und verleihen ihm nachgerade den<br />

Charakter eines Leitfadens für Exkursionen<br />

in und durch den Freistaat.<br />

Inzwischen liegt sogar schon die zweite<br />

»Etappe« vor, für die selbstredend das<br />

Gleiche gilt: Die Lektüre wird mit Nachdruck<br />

empfohlen.<br />

Michael Wiederspahn<br />

Egon Johannes Greipl (Hrsg.): Der Geschichte<br />

auf der Spur. Bayerns einzigartige<br />

Denkmäler. Von den Kelten bis zum Kalten<br />

Krieg. Volk Verlag, München 2010.<br />

200 S., zahlr. Abb., geb., 16,90 €.<br />

Egon Johannes Greipl (Hrsg.): Der Geschichte<br />

auf der Spur 2. Bayerns einzigartige<br />

Denkmäler. Von den Kelten bis zum<br />

Kalten Krieg. Volk Verlag, München 2012.<br />

216 S., zahlr. Abb., geb., 16,90 €.<br />

62] [<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Zeitschrift für Baukultur<br />

ISSN 1437 - 2533<br />

12. Jahrgang<br />

Ausgabe 3∙2012<br />

www.umrisse.de<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde<br />

Sprachen, vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne<br />

schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form<br />

reproduziert oder in eine von Maschinen verwendbare<br />

Sprache übertragen werden.<br />

Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine<br />

Verwertung ohne Einwilligung des Verlages strafbar.<br />

Herausgeber Dipl.-Ing. Michael Wiederspahn<br />

Vorstandsmitglied AIV Wiesbaden<br />

Chefredaktion Dipl.-Ing. Michael Wiederspahn<br />

mwiederspahn@verlagsgruppewiederspahn.de<br />

Verlag<br />

V E R L A G S G R U P P E<br />

W I E D E R S P A H N<br />

mit MixedMedia Konzepts<br />

Biebricher Allee 11 b<br />

65187 Wiesbaden<br />

Tel.: 06 11/84 65 15<br />

Fax: 06 11/80 12 52<br />

www.verlagsgruppewiederspahn.de<br />

Anzeigen Monika Kriester<br />

Zur Zeit gilt die Anzeigenpreisliste<br />

vom Januar 2012.<br />

Satz und Layout Christina Neuner<br />

Fotos Umschlag und Inhalt General Aviation Terminal am Flughafen Schiphol (zwei Bilder)<br />

© Jeroen Musch/VMX Architects<br />

Flughafen München Satellit (zwei Bilder)<br />

© Koch+Partner<br />

Militärflughafen Zeltweg (zwei Bilder)<br />

© Thilo Härdtlein<br />

Terminal am Flughafen Wladiwostok (zwei Bilder)<br />

© Leonid Faerberg/WP ARC plan gmbh<br />

Lilienthal-Centrum in Stölln (zwei Bilder)<br />

© Walter Vielain<br />

The Squaire am Frankfurter Flughafen (zwei Bilder)<br />

© Hörmann KG<br />

Flughafen Frankfurt am Main (zwei Bilder)<br />

© Lamilux Heinrich Strunz GmbH<br />

Frankfurt Airport Center<br />

© Schott AG<br />

Welcome Lounge in Frankfurt am Main<br />

© Deutsche Lufthansa AG<br />

Brandschutzfassade<br />

© Schüco International KG<br />

Gibraltar New International Airport<br />

© arcon Flachglas-Veredlung GmbH & Co. KG<br />

Flughafen Schiphol in Amsterdam<br />

© Wieringen Prins Hoveniers/ZinCo GmbH (zwei Bilder)<br />

»Hintergrund«<br />

© www.fotolia.com<br />

Druck Schmidt printmedien GmbH i.G.<br />

Haagweg 44, 65462 Ginsheim-Gustavsburg<br />

Erscheinungsweise [<strong>Umrisse</strong>]<br />

und Bezugspreis Zeitschrift für Baukultur<br />

erscheint 6 x pro Jahr.<br />

Einzelheft: 9,50 €<br />

Doppelheft: 19,00 €<br />

Jahresbezugspreis: 57,00 €<br />

Abonnement Ausland: 63,00 €<br />

Beilage Die Gesamtauflage von Ausgabe 3∙2012 enthält eine Beilage<br />

der Berner Fachhochschule für Architektur, Holz und Bau HSB, Biel.<br />

[ Impressum

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