Kompressionsstrumpf Bauerfeind (PDF, 1 MB) - Orthotec
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MEDICAL<br />
VenoTrain soft S<br />
Impulse aus der Praxis<br />
Seit April 2010 ist der VenoTrain soft S, ein spezieller <strong>Kompressionsstrumpf</strong> für überwiegend<br />
sitzende Menschen, auf dem Markt. Den entscheidenden Impuls für diese Produktentwicklung<br />
gaben Mitarbeiterinnen der <strong>Orthotec</strong> AG, Schweiz.<br />
Weitere Informationen<br />
24 life magazin 3/2010<br />
Orthopädistin<br />
Simone Barmettler<br />
zieht Markus Lampart<br />
den VenoTrain soft S an.<br />
Den VenoTrain soft S gibt es seit September auch als Serienstrumpf in<br />
Kompres sionsklasse 1.<br />
Fordern Sie Informationen zu VenoTrain soft S unter folgender Servicenummer<br />
an: 0800-001 05 10. Interessenten aus der Schweiz wählen +41 (0) 56 485 82 42,<br />
Interessenten aus Österreich +43 (0) 800 44 30 130.<br />
„Man merkt, dass es Sommer ist. An heißen<br />
Tagen steigt die Ödemneigung und es<br />
kommen dann mehr Rollstuhlfahrer zu uns<br />
ins Zentrum, um sich Kompressionsstrümpfe<br />
anpassen zu lassen“, sagt Orthopädistin<br />
Simone Barmettler, die gerade bei Markus<br />
Lampart Maß nimmt für den VenoTrain soft S.<br />
Die <strong>Orthotec</strong> AG, eine Tochtergesellschaft<br />
der Schweizer Paraplegiker-Stiftung mit Sitz<br />
im Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ)<br />
Nottwil, ist ein Fachbetrieb und Anbieter<br />
für Orthopädie- und Rehabilitationstechnik,<br />
Rollstuhlmechanik, Fahrzeugumbau und Inkontinenzartikel.<br />
In erster Linie versorgt die<br />
<strong>Orthotec</strong> AG stationäre Patienten des SPZ, ist<br />
aber auch Anlaufstelle für den ambulanten<br />
Bereich.<br />
Schenkelstrümpfe Klasse 2 als<br />
Erstversorgung<br />
„Bei uns im SPZ werden frisch verletzte Paraund<br />
Tetraplegiker zur Thromboseprophylaxe<br />
routinemäßig mit medizinischen Kompressionsstrümpfen<br />
der Klasse 2 versorgt“,<br />
erklärt Bandagistin Monika Emmenegger.<br />
Bei der Erst-Rehabilitation kommen in der<br />
Regel für zirka sechs Monate Oberschenkelstrümpfe<br />
zum Einsatz. Die Tragedauer<br />
und Ausführung des Strumpfs richtet sich<br />
unter anderem nach der Lähmungshöhe und<br />
ob Spastiken oder eine schlaffe Lähmung<br />
vorliegen. Bei den meisten Rollstuhlfahrern<br />
wird nach der stationären Phase entweder<br />
auf einen Wadenstrumpf umgestellt oder auf<br />
eine weitere Kompression verzichtet. „Liegt<br />
eine Thrombose- oder Ödemneigung vor,<br />
sollten die Strümpfe natürlich weiter getragen<br />
werden“, sagt Simone Barmettler.<br />
Druckstellenproblem bei<br />
sitzenden Personen<br />
Mit ihrem selbst gesetzten Anspruch, Rollstuhlfahrern<br />
eine bestmögliche <strong>Kompressionsstrumpf</strong>versorgung<br />
zu bieten, stießen<br />
Monika Emmenegger und Simone Barmettler<br />
immer wieder an ihre Grenzen. „Durch die<br />
Sitzposition kam es bei herkömmlichen<br />
Strümpfen immer wieder zu Einschnürun-<br />
Bilder: Conny Kurz
gen und Druckstellen am Rist, insbesondere<br />
bei Männern, die meist einen höheren Rist<br />
haben als Frauen“, betont Monika Emmenegger.<br />
Und Simone Barmettler ergänzt: „Die<br />
besondere Problematik bei Paraplegikern<br />
liegt darin, dass sie keine Sensibilität in den<br />
Beinen haben. Druckstellen werden dadurch<br />
oft zu spät bemerkt – manchmal erst, wenn<br />
diese schon offen sind.“ Die engagierten<br />
Fachkräfte wandten sich mit ihrem Anliegen<br />
an verschiedene <strong>Kompressionsstrumpf</strong>hersteller<br />
– mit einer Ausnahme ohne Erfolg.<br />
„<strong>Bauerfeind</strong> war der einzige Hersteller,<br />
der unsere Anfrage ernst genommen und<br />
sich um eine Lösung für unsere Patienten<br />
bemüht hat“, so Monika Emmenegger.<br />
Besondere Fersen- und Spannkonstruktion<br />
Josef Baumgartner, Geschäftsführer der<br />
<strong>Bauerfeind</strong> AG, Schweiz, nahm Kontakt zur<br />
Forschungs- und Entwicklungsabteilung in<br />
Zeulenroda auf. „Ich war mir sofort sicher,<br />
dass es einen großen Bedarf für einen<br />
Strumpf für vorwiegend sitzende, ältere<br />
und gehbehinderte Personen gibt“, erklärt<br />
Josef Baumgartner. Bisher versorgten die<br />
Bandagistinnen der <strong>Orthotec</strong> AG Patienten<br />
mit Maßanfertigungen, bei welchen eine<br />
Volumenzugabe von mindestens 10 Prozent<br />
über den Rist einkalkuliert wurde.<br />
Der VenoTrain soft S besitzt weniger Gestrick<br />
am Spann und eine großzügig ausgearbeitete<br />
Ferse. Der spezielle Fußkomfortbereich<br />
bewirkt – bei typisch anatomischer Fußhal-<br />
Der Veno-<br />
Train soft S<br />
besitzt weniger<br />
Gestrick am<br />
Spann und<br />
eine großzügig<br />
ausgearbeitete<br />
Ferse.<br />
tung von 90 Grad im Sitzen – eine Reduktion<br />
der Faltenbildung im Spannbereich und<br />
verhindert so eventuell auftretende Druckstellen<br />
und Einschnürungen.<br />
Ausgezeichnete Trageeigenschaften<br />
Dass für den „Ausgangsstrumpf“ der Veno-<br />
Train soft gewählt wurde, war kein Zufall.<br />
„Wir haben uns einen Strumpf gewünscht,<br />
der sowohl bei Frauen als auch bei Männern<br />
zum Einsatz kommen kann. Er sollte sowohl<br />
angenehm anzuziehen und zu tragen als<br />
auch robust sein“, führt Simone Barmettler<br />
aus. Ihre Kollegin Monika Emmenegger<br />
ergänzt: „Der modische Aspekt spielt bei<br />
unseren Patienten eher eine untergeordnete<br />
Rolle, und auch der großzügige Fersenbereich<br />
wird nicht als störend empfunden.<br />
Rollstuhlfahrer tragen ihre Schuhe in der<br />
Regel sowieso ein bis zwei Nummern größer,<br />
damit keine Druckstellen auftreten.“ Mit<br />
dem neuen VenoTrain soft S haben die<br />
beiden Bandagistinnen/Orthopädistinnen<br />
bislang positive Erfahrungen gemacht:<br />
„Unter anderem funktioniert das Anziehen<br />
des soft S sehr gut, weil der Strumpf etwas<br />
nachgibt.“ Ein weiterer Aspekt sei die offene<br />
Fußspitze, dank derer auch eine klassische<br />
Anziehhilfe verwendet werden könne.<br />
MEDICAL<br />
„Paraplegiker können mit ihren Beinen<br />
keinen Gegendruck aufbauen. Da wäre ein<br />
Strumpf mit einer geschlossenen Fußspitze<br />
sehr mühsam anzuziehen“, macht Simone<br />
Barmettler deutlich.<br />
Einen Tipp für Kollegen bei der Versorgung<br />
von Rollstuhlfahrern haben die beiden auch<br />
noch parat: „Auf jeden Fall sollte das Y-Maß,<br />
und zwar unbedingt bei typisch anatomi-<br />
Bandagistin Monika Emmenegger im Gespräch mit Josef Baumgartner, Geschäftsführer der<br />
<strong>Bauerfeind</strong> AG, Schweiz.<br />
„Unter anderem funktioniert das<br />
Anziehen des soft S sehr gut, weil<br />
der Strumpf etwas nachgibt.“<br />
Hintergrund<br />
(Simone Barmettler)<br />
Die Schweizer Paraplegiker-Stiftung<br />
In der Behandlung und Betreuung von Querschnittgelähmten<br />
gehört die Schweiz zu den weltweit führenden<br />
Ländern. Wesentlichen Anteil daran hat die 1975<br />
gegründete Schweizer Paraplegiker-Stiftung (SPS)<br />
in Nottwil. Mit ihrer Leistungskette unterstützt sie<br />
Para- und Tetraplegiker von der Erstversorgung über die<br />
Rehabilitation und die persönliche Mobilität bis hin zur<br />
Wiedereingliederung in Familie, Beruf und Gesellschaft.<br />
Weitere Informationen: www.paranet.ch<br />
scher Fußhaltung von 90 Grad genommen<br />
werden.“ Den Rollstuhlfahrern raten sie,<br />
ihre Strumpfversorgung regelmäßig im<br />
Fachgeschäft kontrollieren zu lassen. Bei<br />
Frischverunfallten reduziere sich die Muskulatur<br />
in den ersten Wochen ganz rapide,<br />
zehn Zentimeter Umfangsreduktion in drei<br />
Wochen seien keine Seltenheit, und manche<br />
Patienten erhalten im ersten halben Jahr bis<br />
zu vier Paar Strümpfe. Monika Emmenegger<br />
fügt hinzu: „Aber auch im Nachhinein –<br />
insbesondere bei Ödempatienten – sollte<br />
immer mal wieder Maß genommen werden.<br />
Und zwar am besten morgens!“<br />
†<br />
life magazin 3/2010 25