Psychomotorisches Bewegungsangebot für Kinder bis 3 ... - BSCW
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2.1 Theoretischer Hintergrund 27<br />
Körpers und ihrer Sinne unerlässlich. Damit dies geschehen kann, sind <strong>Kinder</strong> auf<br />
eine Umwelt angewiesen, die Aktivitäten zulässt und Freiraum <strong>für</strong> eigene Erkun-<br />
dungen bietet. Laut Zimmer sind es nicht die <strong>Kinder</strong>, die immer schwieriger werden.<br />
Sondern es ist die Umwelt, die den <strong>Kinder</strong>n immer mehr Schwierigkeiten bereitet.<br />
2.1.4.2 Psychomotorik nach Renate Zimmer<br />
2.1.4.2.1 Ziele und Inhalte der Psychomotorik aus der Sicht Renate Zimmers<br />
Die Psychomotorik erhebt den Anspruch, als ganzheitliches Konzept zur Entwick-<br />
lungsförderung betrachtet zu werden (Zimmer, 2006a). Mittels Bewegung soll eine<br />
Stabilisierung der Persönlichkeit unterstützt, sowie motorische Schwächen und Stö-<br />
rungen behoben oder gemindert werden. Die Eigentätigkeit, die Handlungsfähigkeit<br />
und die Kommunikationsfähigkeit des Kindes sollen durch die Psychomotorik geför-<br />
dert werden. Psychomotorik beinhaltet somit die Förderung sensorischer, motori-<br />
scher und geistiger Fähigkeiten sowie sozial-emotionalen Verhaltens (Zimmer, 2008).<br />
Erlebnisorientierte <strong>Bewegungsangebot</strong>e stehen dabei im Vordergrund. Das Kind soll<br />
sich als positiv und selbstwirksam empfinden können.<br />
Der Psychomotorik liegt ein humanistisches Menschenbild zugrunde. Der Mensch<br />
wird als unternehmungslustiges Wesen betrachtet, das an der Gestaltung seiner Ent-<br />
wicklung aktiv teilnimmt. Er strebt nach einem sinnvollen und erfüllten Dasein.<br />
Ebenso wird der Mensch ganzheitlich wahrgenommen. Seine psychischen,<br />
kognitiven, emotionalen, sozialen und körperlichen Prozesse werden nicht isoliert,<br />
sondern in Zusammenhang zueinander betrachtet.<br />
2.1.4.2.2 Kindzentrierte psychomotorische Entwicklungsförderung<br />
Durch die Medien Bewegung und Spiel wird in der kindzentrierten psychomoto-<br />
rischen Entwicklungsförderung ein Zugang zum Kind gesucht (Zimmer, 2006a). Die-<br />
ser Ansatz weist daher Parallelen zur nicht-direktiven Spieltherapie von Virginia M.<br />
Aixline und der Persönlichkeitstheorie von Carl R. Rogers auf. Mithilfe von Bewegung<br />
und Spiel soll das Kind zu einer positiven Einschätzung seiner Person gelangen. Die<br />
psychomotorische Förderung wird somit als Hilfe zur Selbsthilfe verstanden, die zum<br />
Aufbau eines positiven Selbstkonzeptes beitragen soll. Körper- und Bewegungser-<br />
fahrungen werden als Grundlage der kindlichen Identitätsentwicklung betrachtet.<br />
Dabei geht es nicht in erster Linie um die Verbesserung motorischer Funktionen und