Luftbefeuchtung - Konsumentenforum kf
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2011 pixelio.de<br />
<strong>Luftbefeuchtung</strong><br />
Wann ist die Luft zu trocken?<br />
Der Wasserdampf, der beim Duschen, Baden und Kochen entsteht und von Menschen und<br />
Pflanzen abgegeben wird, sorgt meist für genügend Luftfeuchtigkeit in geschlossenen Räumen. Zu<br />
trockene Luft entsteht dann, wenn die Wohnung zu stark geheizt wird und zur<br />
Temperaturregulierung die Kippfenster dauernd offen bleiben. Diesen Effekt haben auch undichte<br />
Fenster. Eine zu tiefe Luftfeuchtigkeit vermindert die Lebensqualität und beeinträchtigt die<br />
Gesundheit. Die Folgen sind: Erkrankungen der Atemorgane (Husten, Erkältung, Heiserkeit),<br />
Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, trockene Haut und spröde Lippen. Ideal für das Wohnklima<br />
ist in den Wintermonaten eine Luftfeuchtigkeit von 40-55% in geschlossenen Räumen.<br />
Die Luftfeuchtigkeit wird mit einem Hygrometer gemessen. Liegt diese unter 30%, können die<br />
Schleimhäute der Atemwege austrocknen, was bei Erkältungen besonders unangenehm ist. Liegt<br />
die Luftfeuchtigkeit unter 40%, können folgende Massnahmen helfen und den Kauf eines<br />
Luftbefeuchters überflüssig machen:<br />
- Nicht Dauerlüften durch offene Kippfenster, Cheminée-Kaminklappen und WC-Abluftanlagen.<br />
- Zwei- bis viermal pro Tag 5 Minuten kräftig durchlüften.<br />
- Den Dampfabzug im Winter sparsam einsetzen.<br />
- Wäsche in der Wohnung trocknen bringt zwar Feuchtigkeit, aber ohne gezieltes Lüften besteht<br />
die Gefahr von Schimmelpilz und Milben.<br />
- Zimmerpflanzen sorgen für viel Luftfeuchtigkeit, v.a. Papyrus kann viel Wasser verdunsten.<br />
- Verdunster zum Aufhängen an Radiatoren befeuchten die aufsteigende Warmluft. Bei modernen<br />
Radiatoren mit niedrigen Temperaturen ist die Leistung jedoch recht klein.<br />
Wenn diese Massnahmen nicht die gewünschte Luftfeuchtigkeit bringen, lohnt sich der Kauf eines<br />
Luftbefeuchters. Aufgrund des geringen Stromverbrauchs sind Verdunster Ultraschallzerstäubern<br />
oder Verdampfern vorzuziehen. Deren Energieverbrauch ist 3 bzw. 30 mal höher! Beim Kauf eines<br />
Verdunsters resultiert ein Sparpotenzial von Fr. 584.- gegenüber einem Verdampfer (Annahme:<br />
Betrieb während den Wintermonaten -> 120 Tage zu jeweils 10 Stunden pro Tag, mit Hygrostat-<br />
Steuerung 50% Laufzeitanteil (also 5 Stunden Laufzeit pro Tag) -> 600 Stunden pro Jahr bzw.<br />
6'000 Stunden während 10 Jahren; Strompreis: 20 Rp./kWh).<br />
Kauf-Tipps<br />
• Auf der Website www.topten.ch -> Haushalt -> Luftbefeuchter finden Sie Geräte aller<br />
Preisklassen (bis auf ein Gerät alles Verdunster) unter Angabe der Markennamen,<br />
Verkaufsort, Preis sowie Stromkosten.<br />
• Achten Sie beim Kauf auf den Geräuschpegel -> Angabe in db bei Internetkäufen oder<br />
Probehören im Geschäft.<br />
• Vor dem Kauf eines Befeuchters einen Hygrometer anschaffen, der die Luftfeuchtigkeit<br />
misst. Der subjektive Eindruck von trockener Luft kann täuschen.<br />
• Die Geräte sind wartungsintensiv und kosten im Unterhalt. Mindestens einmal pro Woche<br />
sollte man sie reinigen und frisches Wasser nachgiessen. Hygienemittel für das Wasser<br />
sowie Verschleissteile wie Filtermatten gehen ins Geld.<br />
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• Verdampfer brauchen, wie bereits erwähnt, viel Strom. Doch können Heizkosten gespart<br />
werden, da sich mit dem austretenden heissen Wasserdampf die Raumtemperatur erhöht.<br />
• Verdunster brauchen weniger Strom, doch steigen die Heizkosten, da das Verdunsten dem<br />
Raum Wärme entzieht.<br />
Anwendungs-Tipps<br />
• Luftbefeuchter sind meist nicht nötig, wenn obige Massnahmen befolgt werden.<br />
• Geräte mit Hygrostat (Feuchtregler) betreiben, um eine zu starke Befeuchtung zu verhindern.<br />
Optimal sind 40-55%.<br />
• Mit einer Steckdosenschaltuhr kann das Gerät nachts und bei Abwesenheit automatisch<br />
ausgeschaltet werden.<br />
• Das Gerät regelmässig reinigen und wenn nötig Filtermatten austauschen und Hygienemittel<br />
zugeben.<br />
Gesundheitliche Aspekte<br />
Luftbefeuchter mit besonderen Filtermatten lassen sich auch als „Luftreiniger“ betreiben. Gegen<br />
die lungengängigen Feinstaub-Partikel sind aber auch diese Filter nicht gewappnet. Aus der<br />
Werbung hört man oft, Allergiker würden sich bei befeuchteter Luft wohler fühlen. Dem<br />
widersprechen Allergologen: Ein medizinische Wirkung lasse sich nicht belegen.<br />
Die <strong>Luftbefeuchtung</strong> kann die Keimzahl in der Raumluft direkt oder indirekt erhöhen:<br />
• Direkt, wenn die Geräte (Ausnahme: Verdampfer) nicht regelmässig sorgfältig gereinigt<br />
werden. Dann können sich Bakterien und Schimmelpilze vermehren. Diese werden zwar<br />
nicht mit dem verdunsteten Wasser in die Luft abgegeben, hinterlassen aber Spuren beim<br />
Auswechseln des Wassers oder beim Austauschen der Filtermatten.<br />
• Indirekt, da Hausstaub-Milben sich durch das feuchtere Raumklima wohler fühlen und sich<br />
stärker vermehren - was v.a. für Allergiker zur Belastung führen kann.<br />
Nicht zu empfehlen sind Zerstäubergeräte, da das Befeuchterwasser rasch verkeimt und dadurch<br />
die Raumluft mit Bakterien, Schimmelpilzen, Amöben und ihren Zellbestandteilen belasten.<br />
Ultraschall-Zerstäuber töten zwar Keime ab. Doch auch tote Keime sind z.B. für Allergiker<br />
problematisch.<br />
Organisationen:<br />
• BFE: Bundesamt für Energie / EnergieSchweiz, Bern<br />
• FEA: Fachverband Elektroapparate für Haushalt und Gewerbe Schweiz, Zürich<br />
• S.A.F.E.: Schweizerische Agentur für Energieeffizienz, Zürich<br />
Links:<br />
www.energybox.ch: Interaktive Beratungsmaschine für Strom im Haushalt<br />
www.faktor.ch: Magazin zu Themen wie Geräte, Licht, Gebäude, Wohnen, Minergie-P<br />
www.topten.info: Internationale Online-Suchhilfe für die besten Produkte<br />
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