Ennepe- Ruhr-Kreis - Dm
Ennepe- Ruhr-Kreis - Dm
Ennepe- Ruhr-Kreis - Dm
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Februar 2012<br />
Wolfgang<br />
Niedecken<br />
Rockmusiker mit<br />
Herz für Afrika<br />
Die besten<br />
Zukunftsprojekte im<br />
<strong>Ennepe</strong>-<br />
<strong>Ruhr</strong>-<strong>Kreis</strong>
alverde 02/2012<br />
40<br />
WITTEN<br />
Gemeinsam mehr bewegen<br />
im „Ökodorf <strong>Ruhr</strong>gebiet“<br />
| OBEN | Zusammen sind wir stark: Im „Ökodorf <strong>Ruhr</strong>gebiet“ bringt<br />
jeder seine Fähigkeiten ein.<br />
WITTEN<br />
Ein Ort für Gleichgesinnte<br />
Sie bietet engagierten Menschen einen Ort, an<br />
dem sie sich austauschen können: Die „Keimzelle“<br />
ist ein öff entliches, auf privater Eigenini<br />
tiative basierendes Gemeinschaftsprojekt<br />
Wittener Bürger. Auf 120 Quadratmetern<br />
treff en sich in einem Hinterhofgebäude Gleichgesinnte,<br />
um miteinander zu diskutieren,<br />
zu kochen und neue Projekte zu entwickeln.<br />
Dabei nutzen ganz verschiedene Gruppen die<br />
Räumlichkeiten. Etwa eine Bürgerinitiative,<br />
die sich gegen unkonventionelles Gasbohren<br />
stark macht. Oder der Stammtisch des „Ökodorfs<br />
<strong>Ruhr</strong>gebiets“, einem Netzwerk, das den<br />
Austausch zwischen ökologisch denkenden<br />
Unternehmen und Privatpersonen ermöglichen<br />
möchte und auf dem Vordach der Ge-<br />
meinschaftshalle Gemüse anbaut. „Mit der<br />
‚Keimzelle‘ haben wir einen Ort erschlossen,<br />
von dem aus wir unsere nachhaltigen Ideen in<br />
die Welt tragen können, ohne von Politik und<br />
Wirtschaft abhängig zu sein. Wir wollen zeigen,<br />
dass es sich lohnt, sich in Gemeinschaften<br />
zu engagieren, da die Auseinandersetzung<br />
mit anderen inspirierend ist“, resümiert der<br />
Verantwortliche Andree Sommer-Wallmeier. Um<br />
die Finanzierung zu gewährleisten und erforderliche<br />
Renovierungsmaßnahmen durchzuführen,<br />
strebt die „Keimzelle“ eine Vereinsgründung an.<br />
Sie interessieren sich für das „Ökodorf <strong>Ruhr</strong>gebiet“ oder die Gemeinschaftshalle „Keimzelle“? Andree Sommer-Wallmeier informiert über beide Projekte<br />
unter Telefon: 0176 39124037, E-Mail: andree@oekodorf-ruhrgebiet.de<br />
Gemeinsam gestalten wir die Zukunft. Nachhaltigkeitsprojekte aus Ihrer Region: informieren und mitmachen!<br />
Es gibt sie zum Glück: Menschen und Initiativen, denen eine nachhaltige<br />
Welt am Herzen liegt. Doch häufi g mangelt es an einem Netzwerk, in dem<br />
sich Gleichgesinnte untereinander austauschen und gegenseitig helfen<br />
können. Genau dort setzt das Projekt „Ökodorf <strong>Ruhr</strong>gebiet“ an. Es will<br />
Unternehmen, Initiativen und Privatpersonen aus dem <strong>Ruhr</strong>gebiet, die<br />
sich für eine ökologische Lebensweise einsetzen, miteinander bekanntmachen,<br />
vernetzen und so neue Projekte ermöglichen. Denn gemeinsam kann<br />
man mehr bewegen – davon ist das „Ökodorf“ überzeugt. „In einem Dorf<br />
kann man alles, was man zum Leben benötigt, in nächster Nähe auch bekommen“,<br />
erklärt Initiator Andree Sommer-Wallmeier den Namen seiner<br />
Initiative. „Auch im <strong>Ruhr</strong>gebiet sind alle Angebote für einen ökologischen<br />
und nachhaltigen Lebensstil bereits weitgehend vorhanden. Nur ist den<br />
‚Dorfbewohnern‘ das Angebot meist nicht bekannt. Es geht in unserem<br />
Projekt daher vor allem um Informationsvermittlung, damit jeder die<br />
Fähigkeiten und Angebote des anderen kennt, eben wie in einem richtigen<br />
Dorf.“ Ein Beispiel für eine gelungene Vernetzung ist die Gartengruppe,<br />
die in verschiedenen Gärten Wittens Gemüse anbaut und Beete bestellt.<br />
www.oekodorf-ruhrgebiet.de<br />
| RECHTS | In der „Keimzelle“<br />
wird auch Gemüse angebaut.<br />
Bildnachweis: Rainer Gehrke, iStock, Anneli Koch, Annemarie Weitkamp<br />
WITTEN<br />
Zusammen ist man weniger allein<br />
WITTEN<br />
Ein Weidenzaun, eine Weidenhütte, ein kleiner Teich, eine Kräuterspirale<br />
und schöne Gemüsebeete: Der Schulgarten der Wittener Otto-Schott-<br />
Realschule wächst und gedeiht seit drei Jahren. Doch nicht nur die Arbeit an<br />
den Beeten verbindet die Mitglieder der freiwilligen Arbeitsgemeinschaft<br />
miteinander. Auch das Zubereiten der Ernte in der Schulküche und die gemeinsamen<br />
Mahlzeiten spielen eine große Rolle. „Auf unserem Speiseplan<br />
Sie wollen die Welt verändern, indem sie bei sich<br />
selbst anfangen: Die elf Bewohnerinnen und<br />
Bewohner der Hausgemeinschaft in der Wittener<br />
Hammerstraße leben seit zwei Jahren unter<br />
einem Dach, auf vier Etagen mit einer gemeinsamen<br />
Küche und einem großen Wohnzimmer.<br />
Eine nachhaltige Lebensweise liegt ihnen dabei<br />
besonders am Herzen, wie Hausbewohner Fabian<br />
Hanneforth Menini erzählt: „Wir ernähren uns<br />
vorwiegend von biologischen Lebensmitteln und<br />
versuchen Produkte aus lokaler Erzeugung einzukaufen.<br />
Außerdem nutzen wir Ökostrom und teilen<br />
unsere Elektrogeräte. All das verkleinert unseren<br />
ökologischen Fußabdruck.“ Gemeinsame<br />
Mahlzeiten und regelmäßige Haustreff en stehen<br />
genauso auf der Tagesordnung wie Film- und<br />
Themenabende zum Thema Nachhaltigkeit,<br />
| LINKS | Seit zwei Jahren unter einem Dach:<br />
die Bewohner der Hausgemeinschaft<br />
Hammerstraße in Witten<br />
zu denen sie öff entlich einladen. Daneben engagieren<br />
sich die Bewohner in verschiedenen<br />
Initiativen, etwa der Anti-Atombewegung oder<br />
der Medizinischen Flüchtlingshilfe, denn sieben<br />
von ihnen studieren Medizin. So möchten sie<br />
in ihrem Haus einen off enen Raum zum Austausch<br />
vieler verschiedener Ideen und Projekte<br />
im Bereich der Nachhaltigkeit schaff en. Fabian<br />
Hanneforth Menini sagt: „Gegenseitige Unterstützung<br />
sowie die friedliche Lösung von Konfl<br />
ikten liegen uns am Herzen“.<br />
Mehr Informationen erhalten Sie bei Fabian<br />
Hanneforth Menini, unter Telefon: 01577 1567309,<br />
E-Mail: fabian.hanneforth@gmx.net<br />
standen bereits Stachelbeertörtchen, Holunderblütenpfannkuchen,<br />
Bratkartoff eln mit Salat und Buschböhnchen mit Rührei, alles aus eigener<br />
Ernte“, freut sich Biologielehrerin Annemarie Weitkamp. „Neben<br />
einfachen Kochvorgängen üben wir auch handwerkliche Tätigkeiten wie<br />
Harken, Mähen, Säen und Pfl anzen immer wieder ein.“ Das Schulgarten-<br />
Projekt hat zum Ziel, die Schülerinnen und Schüler wieder näher an die<br />
Natur heranzuführen und sie lehren, geduldig zu sein. Das dm-Fördergeld<br />
wurde für den Bau eines Zaunes sowie für die Aufstellung eines<br />
Gewächshauses und eines Regenfasses verwendet.<br />
| LINKS | Fleißige Helfer kümmern sich<br />
um die Weidenhecke des Schulgartens.<br />
www.facebook.com/profile.<br />
php?id=100002327392678<br />
Natur erleben im Wittener Schulgarten<br />
Im Schulgarten engagieren sich überwiegend Kinder aus den fünften und sechsten<br />
Klassen, aber auch ältere Schüler sind willkommen. Mehr Informationen<br />
gibt es bei Lehrerin Annemarie Weitkamp unter Telefon: 02302 68522,<br />
E-Mail: a.weitkamp@gmail.com<br />
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WITTEN WITTEN<br />
Waldorfschüler<br />
helfen in Südafrika<br />
| OBEN | Beim Bau des „Luvuyo“-Kindergartens in Kapstadt packen alle mit an.<br />
Der Rohbau des Kindergartens „Luvuyo“ im Kapstadter Township<br />
Mfuleni steht bereits, jetzt geht es an die Installation der Elektrik<br />
und ans Verlegen von Fußböden. Sechs Wochen lang haben zwölf<br />
Schülerinnen und Schüler verschiedener Waldorfschulen Nordrhein-<br />
Westfalens im vergangenen Jahr hier angepackt, Sandsäcke getragen<br />
und Holzgestelle aufgebaut. Damit haben sie den Familien<br />
des Townships Hoff nung auf mehr Bildung und ein besseres Leben<br />
geschenkt. Renate Riepe, Lehrerin an der Wittener Blote-Vogel-<br />
Schule, organisiert seit 2009 die jährlich in Südafrika stattfi ndenden<br />
Arbeitswochen. Ihr Ziel: Den Schülern Eigeninitiative und selbstverantwortliches<br />
Handeln mit auf den Weg zu geben und ihnen zu zeigen, wie<br />
wichtig es ist, sich für andere einzusetzen. „Während ihres Aufenthalts<br />
in Südafrika leben die Schüler mit im Township Mfuleni und werden dadurch<br />
unmittelbar in das alltägliche Leben einbezogen. So entsteht neben<br />
der Projektarbeit eine intensive Begegnung mit den kulturellen und<br />
sozialen Gegebenheiten Südafrikas“, berichtet sie. Dieses Jahr soll die<br />
Arbeit im Kindergarten in einem neuen Schulworkcamp fertiggestellt<br />
und den Kindergartenbetreuern eine angemessene Ausbildung ermöglicht<br />
werden. Wirkliches Lernen entsteht eben erst in der Begegnung<br />
von Mensch zu Mensch – davon ist Renate Riepe überzeugt.<br />
Sponsoren gesucht! Informationen bei Lehrerin Renate Riepe,<br />
Telefon: 02302 800625, E-Mail: renate.riepe@gmx.de<br />
Gemeinsam gestalten wir die Zukunft. Nachhaltigkeitsprojekte aus Ihrer Region: informieren und mitmachen!<br />
Von Mähwiesen und<br />
kristallklaren Teichen<br />
Lebenswerte Landschaften gestalten und mit nachhaltigen Landwirtschaftsmethoden<br />
verbinden – das ist das Anliegen der Akademie für<br />
angewandte Vegetationskunde. Wissenschaftliche Grundlage ist die<br />
Pfl anzensoziologie, die zeigt, welche Pfl anzen am besten miteinander<br />
harmonieren. Damit können auch neue Landschaften geschaff en werden,<br />
etwa beim Projekt „Ravensberger LichtLandschaften“. „Mit diesem<br />
Projekt wird aus der ausgeräumten Landschaft nördlich von Bielefeld eine<br />
Kulturlandschaft mit artenreichen Mähwiesen, blühenden Ackerrändern,<br />
Heidestreifen und kristallklaren Teichen“, sagt Akademieleiter Dr. Hans-<br />
Christoph Vahle. Auch Seminare, Exkursionen, Doktorarbeiten und<br />
die Erforschung neuer Heilpfl anzen stehen auf der Agenda. Ziel ist es,<br />
Naturschutz, Landwirtschaft, Heilpfl anzenkunde und Umweltbildung<br />
über die Pfl anzensoziologie miteinander zu verknüpfen und Ausbildung<br />
und Beratung anzubieten. Die von der Akademie initiierten Projekte können<br />
anschließend selbstständig weitergeführt werden. Ein Ansatz, der<br />
auch beim Wettbewerb „Ideen Initiative Zukunft“ überzeugt hat: Das<br />
dm-Fördergeld verwendet die Akademie für Bildungsmaßnahmen und<br />
Nachwuchsförderung.<br />
www.vegetationskun.de<br />
Die Wittener Akademie sucht Helfer, die monatlich 5 bis 10 Euro<br />
spenden. Dafür gibt es unter anderem Ermäßigungen für Seminare.<br />
Informationen bei Leiter Dr. Hans-Christoph Vahle, Telefon: 02302<br />
2782008, E-Mail: vahle@vegetationskun.de<br />
| OBEN | Akademie-Mitglieder bei einem Wiesenseminar in der Vulkaneifel.<br />
Bildnachweis: Renate Riepe, Akademie für angewandte Vegetationskunde, vhs Witten-Wetter-Herdecke, Alexander Spinola<br />
WITTEN<br />
Mit Recycling die Umwelt schützen<br />
| OBEN | Aus alt mach neu: Die „Wertstoff-<br />
Sammelstation“ steht im Eingangsbereich der VHS.<br />
„Der Kerngedanke unserer Initiative“, sagt Ines Pollkläsener, „lässt sich mit<br />
einem Wort zusammenfassen: Verantwortung“. Die 26-Jährige studiert<br />
an der Universität Witten/Herdecke und engagiert sich in der Initiative<br />
„Grüne Verantwortung“, ein lockerer Zusammenschluss von Personen aus<br />
dem Umfeld der Universität. Gemeinsam möchten sie ihre Mitmenschen<br />
zum Umdenken bewegen und konkrete Handlungsmöglichkeiten für ein<br />
Wertstoff e sammeln und dabei Gutes tun: Das<br />
ist das Motto der Wertstoff Sammelstation. Im<br />
Eingangsbereich der Volkshochschule (VHS)<br />
Witten-Wetter-Herdecke platziert, kann hier<br />
jeder Altbatterien, Handys, Brillen, Korkabfälle<br />
oder leere Tintenbehälter abgeben und damit<br />
karitative Initiativen und Nachhaltigkeitsprogramme<br />
unterstützen. So gehen die gesammelten<br />
Brillen zum Beispiel an Menschen<br />
in Entwicklungsländern, die sich keine Brille<br />
leisten können. Aussortierte CDs bekommt die<br />
Firma blueboxx, die sie recycelt und einen Teil<br />
des Ertrages an krebskranke Kinder spendet.<br />
Und in einer Behindertenwerkstatt werden aus<br />
den Korkabfällen Dämmmaterial und andere<br />
Produkte hergestellt und so Arbeitsplätze für<br />
Menschen mit Behinderung gesichert. „Die<br />
Sammelstation ist die Projektarbeit einer berufsvorbereitenden<br />
Bildungsmaßnahme der<br />
NOVA gGmbH. Mit ihr möchten wir allen, die<br />
vielleicht sonst nichts spenden können, die<br />
Chance geben, unsere Umwelt aktiv zu schützen<br />
und gleichzeitig etwas Gutes für andere<br />
Menschen zu tun“, erklärt Markus Wiebusch von<br />
der Volkshochschule. Weitere Sammelstationen<br />
sind in Planung. Das dm-Fördergeld wird für andere<br />
Umweltprojekte der NOVA gGmbH und der<br />
Volkshochschule verwendet.<br />
WITTEN-HERDECKE<br />
Mitmenschen zum Umdenken bewegen<br />
www.vhs-wwh.de<br />
Weitere Informationen zur Wertstoff Sammelstation<br />
bei Markus Wiebusch, Telefon: 02302<br />
5818636, E-Mail: markus.wiebusch@vhs-wwh.de<br />
nachhaltiges Leben aufzeigen. Denn jeder einzelne kann etwas bewirken,<br />
davon sind die Projektteilnehmer überzeugt. „Nachrichtensprecher sagen<br />
oft: ‚Der Klimawandel wird zu großen Teilen durch Kohlenstoff dioxid-<br />
Emissionen verursacht‘. Sie sagen nicht: ‚Sie können den Ausstoß von<br />
Treibhausgasen vermindern, indem Sie Strom aus Erneuerbaren Energien<br />
beziehen‘“, kritisiert Ines Pollkläsener. Genau dort möchte die „Grüne<br />
Verantwortung“ ansetzen. Viele Menschen und Unternehmen würden<br />
anders handeln, wenn sie genau wüssten, was ihre Aktionen bewirken<br />
und welche alltagstauglichen Alternativen es gibt – davon ist die Initiative<br />
überzeugt. Vorträge und Seminare über Ökostrom, Klimawandel und<br />
Fairen Handel stehen genauso auf der Agenda wie das Pfl anzen einer<br />
Obstbaumallee und die Organisation von Filmabenden zum Th ema<br />
Nachhaltigkeit.<br />
| LINKS | Diese Obstbaumallee<br />
verdankt ihre Existenz der Initiative<br />
„Grüne Verantwortung“. www.gruene-verantwortung.de<br />
Weitere Informationen über die Initiative „Grüne Verantwortung“ in Witten-<br />
Herdecke bei Ines Pollkläsener, Telefon: 0176 35820509, E-Mail: oetteken@gmx.de<br />
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HATTINGEN<br />
Solidarische Hilfe für Bürger in Hattingen<br />
Traurige Spitzenwerte erzielte die Kleinstadt Hattingen im Armutsbericht<br />
des <strong>Ennepe</strong>-<strong>Ruhr</strong>-<strong>Kreis</strong>es 2010. Knapp zehn Prozent der Einwohner wurden<br />
hier als arm eingestuft, bei den Kindern und Jugendlichen waren es<br />
| OBEN | Auf dem Weihnachtsmarkt erwirtschaftet der Verein<br />
Spenden für seine Projekte.<br />
HATTINGEN<br />
Was bedeutet eine HIV-Infektion für die Angehörigen und Freunde eines<br />
Erkrankten? Und welche verschiedenen Th erapieansätze gibt es? Fragen,<br />
mit denen sich die anthroposophische Kunsttherapeutin Dr. Regine<br />
Merz beschäftigt. Dafür hat sie eine Facharbeitsgemeinschaft gegründet,<br />
in der neben HIV-Patienten auch behandelnde Ärzte, Psychologen<br />
und Th erapeuten miteinander ins Gespräch kommen und einen anthroposophischen<br />
Standpunkt zum Krankheitsbild der HIV-Infektion erarbeiten<br />
möchten. „Der ganzheitliche Ansatz und die Beschäftigung mit<br />
dem Krankheitsbild fördern die Solidarität mit HIV- und AIDS-Patienten.<br />
Mithilfe der anthroposophischen Sichtweise können wir über die gesellschaftlichen<br />
Bedingungen und die menschheitsgeschichtliche Entwicklung<br />
nachdenken, zu der jeder Mensch mit seiner individuellen Entwicklung<br />
beiträgt“, beschreibt Initiatorin Dr. Regine Merz ihre Idee. Die Ergebnisse<br />
zu diesem Th ema möchte sie im nächsten Jahr in einer eigenen Publikation<br />
veröff entlichen.<br />
Sie möchten der Facharbeitsgemeinschaft beitreten oder interessieren<br />
sich für die geplante Publikation? Dann wenden Sie sich bitte an Dr. Regine<br />
Merz, Telefon: 01577 4690452, E-Mail: merz@hiv-art.de<br />
Gemeinsam gestalten wir die Zukunft. Nachhaltigkeitsprojekte aus Ihrer Region: informieren und mitmachen!<br />
sogar 16,5 Prozent, die unterhalb der Armutsgrenze lebten. Damit lag<br />
Hattingen über dem Durchschnitt des gesamten <strong>Ennepe</strong>-<strong>Ruhr</strong>-<strong>Kreis</strong>es. Zeit<br />
zu handeln, dachten sich die Vereinsmitglieder von Hattingen solidarisch<br />
e. V. Ihr Ziel: die Bürger Hattingens unterstützen Menschen, die in eine<br />
Notlage geraten sind und diese aus eigener Kraft nicht bewältigen können.<br />
„Wir vermitteln Patenschaften, bei denen sich die Paten regelmäßig um<br />
Einzelpersonen kümmern und diese bei ihren Alltagsproblemen begleiten“,<br />
erklärt Vorsitzender Bernd Loewe das Vereinskonzept. „Wir beteiligen uns<br />
an den Kosten für notwendige Renovierungen und Reparaturen sowie an<br />
der Beschaff ungen von Mobiliar und Haushaltsgeräten. Außerdem bieten<br />
wir Fahrten zu Sozialkaufhäusern an und ermöglichen Kindern armer<br />
Familien, angemessen am Schulunterricht teilzunehmen.“ Eine Idee, die<br />
überzeugt. Hattingen solidarisch e. V. erhielt für sein Engagement ein<br />
Fördergeld von dm.<br />
Sie möchten sich auch im Verein engagieren oder kennen jemanden, der<br />
dringend Hilfe benötigt? Dann melden Sie sich bei Bernd Loewe, Telefon:<br />
02324 82526, E-Mail: helfen@hattingen-solidarisch.de<br />
| OBEN | Dieses Selbstportrait eines HIV-Patienten<br />
entstand in der Kunsttherapie.<br />
www.hattingen-solidarisch.de<br />
HIV-Infektion aus anthroposophischer Sicht<br />
Bildnachweis: Bernd Loewe, Dr. Regine Merz, FUTURE NOW, Dietmar Schruck<br />
HATTINGEN ENNEPETAL<br />
Unterstützung für<br />
den Start in den Beruf<br />
| OBEN | Sich ausprobieren und orientieren – das geht bei „FUTURE NOW“.<br />
Wie geht es nach der Schule weiter? Welche Talente habe ich und welcher<br />
Beruf passt zu mir? Fragen, die viele Schüler beschäftigen, je näher der<br />
Schulabschluss rückt. Bei „FUTURE NOW“ fi nden sie Unterstützung<br />
und Beratungsangebote. Die gemeinsame Bildungsinitiative von<br />
Gewerkschaften, Unternehmen und der Wirtschaft richtet sich an<br />
Schülerinnen und Schüler ab der achten Klasse und hilft ihnen bei<br />
der Berufsorientierung. Im Mittelpunkt stehen dabei praktisches<br />
Ausprobieren, selbstständiges Anwenden und Nachhaltigkeitsaspekte,<br />
ganz im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung. „Anhand berufsnaher<br />
Projektarbeit gewinnen die Jugendlichen einen lebhaften<br />
Einblick in verschiedene Berufsfelder“, erklärt Projektleiter Kai Venohr.<br />
„Sie können Experten über die Schulter schauen und gemeinsam im<br />
Team die eigene Zukunft mitgestalten.“ Zentraler Ausgangspunkt der<br />
Initiative ist das Zukunftscamp, in dem die Jugendlichen neue Ideen<br />
und Projekte entwickeln. Im Anschluss vertiefen sie das erlangte<br />
Wissen in Folgemodulen und werden gezielt auf die Bewerbungsphase<br />
vorbereitet. Dabei schulen sie soziale Fähigkeiten wie Teamgeist,<br />
Kreativität und Eigenverantwortlichkeit, aber auch Kompetenzen wie<br />
etwa kaufmännisches Denken. Unterstützt wird „FUTURE NOW“ von<br />
der Bundesagentur für Arbeit.<br />
www.zukunftscamps.de<br />
Alle Informationen zur Hattinger Initiative „FUTURE NOW“<br />
erhalten Sie bei Kai Venohr, Telefon: 02324 508484, E-Mail:<br />
kai.venohr@dgb-bildungswerk.de<br />
<strong>Ennepe</strong>taler Schule<br />
baut Insektenhaus<br />
Insekten sind unverzichtbar, um unsere Umwelt und die natürlichen<br />
Ressourcen zu erhalten. Aus diesem Grund hat es sich die Albert-<br />
Schweitzer-Schule der Stadt <strong>Ennepe</strong>tal zur Aufgabe gemacht, die größte<br />
und wohl vielseitigste Tiergruppe unserer Erde zu schützen. Auf einer<br />
unterhalb des Schulhofes und nahe am Wald gelegenen Grünfl äche ist<br />
ein Insektenhaus entstanden, das Insekten und anderen Kleintieren als<br />
Brut- und Überwinterungsstätte dienen soll. „Ein Insektenhaus bietet<br />
auf einer recht kleinen Fläche nicht nur Schutz und Pfl ege, sondern<br />
den Schülern auch die Möglichkeit zu beobachten. So verbindet sich<br />
der ökologische Nutzen mit dem Erwerb von Wissen um Lebensgewohnheiten,<br />
Brutverhalten und Überwinterungsstrategien der Tiere“,<br />
fasst die Rektorin der Albert-Schweitzer-Schule Silke Alam-Martini<br />
das Projekt zusammen.<br />
Ihre Schüler sind nicht nur treue Besucher und Beobachter des<br />
Insektenhauses, sie haben beim Bau auch tatkräftig mitgeholfen.<br />
Während die Schülerfi rma woodENart ihre handwerklichen Fertigkeiten<br />
einbrachte, waren die jüngeren Jahrgänge an der Ausgestaltung der einzelnen<br />
Elemente beteiligt: Sie bohrten Nisthölzer, schnitzten Hölzer,<br />
bündelten Schilfrohr und fertigten wunderschöne Abbildungen der<br />
„Hausbewohner“ an.<br />
www.albert-schweitzerschule.de<br />
Informationen zum Insektenhaus bei Silke Alam-Martini, Rektorin<br />
der Albert-Schweitzer-Schule, unter Telefon: 02331 3676980 oder<br />
per E-Mail: salam-martini2@gmx.de<br />
| OBEN | Beim Bau ihres Insektenhauses haben die Schüler tatkräftig mitgeholfen.<br />
alverde 02/2012<br />
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Nachhaltigkeitsprojekte aus Ihrer Region: informieren und mitmachen! Gemeinsam gestalten wir die Zukunft.<br />
GEVELSBERG-WEST<br />
Bärenstarke Naturspielgruppe in Gevelsberg<br />
Kinder und Karriere sind nicht immer einfach<br />
miteinander zu vereinbaren. Das wissen<br />
auch die Verantwortlichen der Spielgruppe<br />
„Bärenbude“ und haben einen Standort im<br />
Gewerbegebiet Gevelsberg-West gewählt. Denn<br />
das ökologisch orientierte Gebiet ist Arbeitgeber<br />
einiger hundert Angestellte. Eine räumlich<br />
nahe Betreuung der Kleinen während der<br />
Arbeitszeit ist somit eine komfortable Lösung.<br />
Zusätzlich ermöglicht das grüne Umfeld einen<br />
naturnahen Umgang mit Pfl anzen und Tieren.<br />
„Uns ist wichtig, dass sich die Kinder viel an der<br />
frischen Luft und in einer naturbelassenen<br />
Umgebung bewegen. Auf unserer 800 Quadrat-<br />
| LINKS | Beim Nassfilzen sucht der kleine Max<br />
nach seinem Ball in der Seifenlaugenwanne.<br />
meter großen Wald- und Wiesenfl äche gibt<br />
es unter anderem ein Hasengehege, einen<br />
Hühnerhof und viele Spielgeräte. Beim Erklimmen<br />
von Hügeln und Balancieren über<br />
Baumstämme entwickeln die Kinder motorische<br />
Fähigkeiten und schulen ihre Konzentrationsfähigkeit“,<br />
stellt Leiterin Conny Willich<br />
ihr Konzept vor. Frühstück und Mittagessen<br />
werden frisch und zum Teil unter Mithilfe der<br />
Kinder selbst zubereitet – auf biologischer<br />
Basis. Das dm-Fördergeld wurde in einen alten<br />
Zirkuswagen investiert, der auf einem nahegelegenen<br />
Bauernhof steht.<br />
www.naturspielgruppe.de<br />
Die Spielgruppe „Bärenbude“ betreut Kinder bis zum Schulalter in der Woche täglich bis 14 Uhr in kleinen<br />
Gruppen mit maximal zwölf Kindern. Zur Zeit werden ehrenamtliche Helfer und Berater gesucht.<br />
Informationen bei Leiterin Conny Willich, Telefon: 02332 913139, E-Mail: utzw@gmx.de<br />
Mehr Wohnkomfort durch frische Luft<br />
Bewusstes Lüften sorgt für ein angenehmes Raumklima und geringere Heizkosten<br />
Vier Personen geben pro Tag etwa zwölf Liter Feuchtigkeit in Form von Wasserdampf an<br />
die Umgebungsluft ab. Wenn die relative Luftfeuchtigkeit in einem Wohnraum auf über<br />
70 Prozent ansteigt, begünstigt dies die Bildung von Schimmel. Nur wenn die Bewohner<br />
durch regelmäßiges Lüften die entstandene Feuchtigkeit hinauslassen, wirken sie dem<br />
entgegen.<br />
Wer mindesten zwei- bis dreimal täglich lüftet, trägt zu einem guten Raumklima<br />
bei. Die eff ektivste Methode, um die Luft schnell auszutauschen, ist ein Lüften mit<br />
Durchzug. Dazu macht man gegenüberliegende Fenster für etwa 10 bis 15 Minuten<br />
weit auf. In der Heizperiode im Winter verbraucht das kurzzeitige Stoßlüften weniger<br />
Energie als das Lüften mit kontinuierlich gekippten Fenstern. Denn nur die feuchtwarme<br />
Luft entweicht. Die in den Wänden und Einrichtungsgegenständen gespeicherte<br />
Wärme bleibt bestehen und sorgt dafür, dass sich die frische Luft schnell erwärmt. Das<br />
ist wichtig, da Luft bei unter 14 bis 16 Grad Celsius weniger Feuchtigkeit aufnimmt<br />
und sie diese als Kondensat abgibt.<br />
Auch für Bad und Küche gibt es einen Rat: Beim Duschen oder Kochen hält man die<br />
entsprechenden Räume geschlossen, damit die Feuchtigkeit nicht in andere Zimmer<br />
gelangt. Die entstandene Feuchte verschwindet aus Bad und Küche am besten, wenn für<br />
etwa fünf Minuten mit geschlossener Tür und weit geöff netem Fenster gelüftet wird.<br />
| OBEN | Geheitze Räume wärmen sich nach dem Stoßlüften schnell<br />
wieder auf.<br />
Bildnachweis: Naturspielgruppe • mauritius images/Zen Shui (S. 46), corbis/Johnny Valley/cultura (S. 47), Robert Kutschera (S. 47)<br />
Reisen mit Zukunft<br />
Der Trend zur Nachhaltigkeit ist auch in der Tourismusbranche angekommen.<br />
Nachhaltig reisen – was ist das und wie funktioniert das?<br />
| OBEN | Auf dem Bio-Hof fühlen sich nicht nur die Urlauber wohl, sondern auch die Tiere. | OBEN | Mediterranes Ambiente in Südtirol.<br />
Nachhaltiger Tourismus soll laut den Vereinten Nationen sozial gerecht,<br />
kulturell angepasst, ökologisch tragfähig und vor allem für die<br />
Einheimischen wirtschaftlich ergiebig sein. Dass das Interesse an<br />
Öko-Reise-Angeboten wächst, darauf hat sich die Tourismusbranche<br />
eingestellt: Urlaubsregionen werben mit autofreier Mobilität, und<br />
Bio-Herbergen bieten elektrosmogfreie Zimmer an.<br />
Großes Angebot<br />
Bei so viel Auswahl fällt es nicht leicht, zu prüfen, welche Angebote<br />
tatsächlich zum Um weltschutz beitragen. Bislang gibt es kein einheitliches<br />
Siegel als Orientierungshilfe. In Deutschland steht Viabono<br />
für umweltorientierte Tourismusangebote. Die Auszeichnung wird<br />
unter anderem an Hotels, Campingplätze und Vermieter von Ferienwohnungen<br />
vergeben. Sie werden zu 40 Umweltkriterien – von der<br />
Energieeinsparung bis zur Förderung regionaler Produkte – befragt<br />
und stichprobenartig überprüft. Institutionen wie der World Wide<br />
Fund for Nature (WWF), der Verkehrsclub Deutschland und die<br />
Verbraucher Initiative informieren unter www.reisekompass-online.de<br />
über nachhaltiges Reisen und die verschiedenen Umwelt siegel in der<br />
Tourismusbranche. Das Forum Anders Reisen ist ein Zusammenschluss<br />
von etwa 130 Anbietern nachhaltiger Reisen. Seine Mitglieder haben<br />
sich verpfl ichtet, einen umfassenden Kriterienkatalog für umwelt- und<br />
sozialverträgliches Reisen einzuhalten. Dazu gehört unter anderem,<br />
keine Flugreisen in Zielgebiete, die weniger als 700 Kilometer entfernt<br />
sind, anzubieten. Auch wohnen die Erholungssuchenden in landestypischen<br />
Unterkünften.<br />
Bayern oder die Bahamas?<br />
Urlauber selbst können darüber hinaus ihr Reiseverhalten bewusster<br />
gestalten. Je näher das Urlaubsziel, desto geringer sind der<br />
Energieverbrauch und die Emissionen. Falls es Sie doch in die Ferne<br />
zieht, sollte das Verhältnis zwischen der Entfernung zum Reiseziel<br />
und der Reisedauer stimmen. Bei einem Wochenendtrip nach Paris<br />
oder einer Woche Urlaub in der Dominikanischen Republik stehen die<br />
Klimabelastungen in keiner Relation zur Reisedauer. Fragen Sie sich<br />
vor Antritt einer Reise, ob das Flugzeug oder das Auto tatsächlich nötig<br />
ist. Denn Bus- oder Bahnfahrten sind deutlich umweltverträglicher.<br />
Ein verantwortungsvoller Umgang mit Trinkwasser, Energie, Abwasser<br />
und Abfall ist für umweltbewusste Menschen auch im Urlaub selbstverständlich.<br />
Buchen Sie am Urlaubsort ortsansässige Reiseführer, besuchen<br />
Sie Geschäfte und Restaurants, die von Einheimischen geführt<br />
werden. Denn so profi tieren auch die Menschen im Urlaubsland von<br />
Ihrem Besuch.<br />
| WEB-TIPP | www.reisekompass-online.de<br />
alverde 02/2012<br />
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