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Gemeindeversammlung vom 06.06.2008 - Iffwil

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PROTOKOLL<br />

der ordentlichen <strong>Gemeindeversammlung</strong><br />

Freitag, 06. Juni 2008, 20.00 Uhr, in der Zivilschutzanlage<br />

Anwesend: 42 Personen, davon 40 stimmberechtigt<br />

311 Personen sind in Gemeindeangelegenheiten stimmberechtigt<br />

Leitung: Ruedi Hediger<br />

Gemeinderat: Thomas Carrel, Bernhard Riem, Dietrich Schilling<br />

Entschuldigt: Heinz Knuchel, Samuel Junker<br />

Sekretärin: Christine Arnold<br />

TRAKTANDEN<br />

1. Gemeinderechnung 2007, Genehmigung<br />

2. Revision der Ortsplanung, Genehmigung Planungskredit<br />

3. Hochwasserschutz, Kreditgenehmigung Rückhaltemassnahmen<br />

4. Informationen<br />

5. Verschiedenes<br />

Anstelle des abwesenden Samuel Junker leitet dessen Stellvertreter, GR-Präsident<br />

Ruedi Hediger die heutige <strong>Gemeindeversammlung</strong>. Er eröffnet die Versammlung.<br />

Die Einberufung der Versammlung wurde fristgerecht im Amtsanzeiger <strong>vom</strong> 2. Mai<br />

und 30. Mai 2008 publiziert.<br />

Es sind 40 in Gemeindeangelegenheiten Stimmberechtigte anwesend. Stimmrechte<br />

werden keine bestritten.<br />

Eine Kurzfassung der Gemeinderechnung 2007 und Informationen zu den Traktanden<br />

wurden in alle Haushaltungen verteilt. Die Akten lagen ab 2. Mai 2008 bei der<br />

Gemeindeschreiberei zur Einsichtnahme auf und die vollständige Jahresrechnung<br />

2007 konnte bezogen werden.<br />

Als Stimmenzähler werden gewählt:<br />

- André Droz<br />

- Hans Gantenbein<br />

Seite 1


VERHANDLUNGEN<br />

Zur Traktandenliste wird das Wort nicht verlangt.<br />

1. Gemeinderechnung 2007, Genehmigung<br />

Die vorgängig in jede Haushaltung versandte Gemeinderechnung 2007 wird von<br />

Ruedi Hediger, GR-Präsident und Verantwortlicher für das Ressort Finanzen, anhand<br />

von Folien kommentiert.<br />

Die Gemeinderechnung schliesst mit einem Ausgabenüberschuss von Fr. 39'980.63<br />

ab. Budgetiert war ein Defizit von Fr. 123’500.--. Die Abweichung beträgt Fr.<br />

83'519.37 und ist unter anderem durch höhere Steuereinnahmen von rund Fr.<br />

66’700.-- begründet.<br />

Infolge des erneuten Fehlbetrags sinkt das Eigenkapital auf Fr. 739'000.--. Der Anteil<br />

des Verwaltungsvermögens beträgt Fr. 141'000.-- (19,1 %). Mit dem Anteil des Finanzvermögens<br />

am freien Eigenkapital (rund Fr. 598'000) müssen die laufenden<br />

Verpflichtungen bezahlt und die Liquidität aufrecht erhalten werden. So ist es möglich,<br />

dass nach wie vor kein Fremdgeld aufgenommen werden muss.<br />

Für das Jahr 2008 wurde Gegensteuer gegeben, indem die Steuern um 1/10 angehoben<br />

wurden. Erweisen sich die im Jahr 2007 erzielten Steuereinnahmen als nachhaltig<br />

und bewegen sich die Ausgaben im budgetierten Rahmen, ist ein geringeres<br />

Defizit oder allenfalls gar eine ausgeglichene Rechnung wahrscheinlich.<br />

Der Versammlungsleiter entschuldigt sich für die Mehrfachrechnungen und die Fehler<br />

bei der Verrechnung der Gebühren. Ruedi Hediger informiert, dass die Abwasserrechnung<br />

dank einmaligen Anschlussgebühren zufrieden stellend ist und die erstmals<br />

erhobene Regenabwassergebühr im Rahmen der Kalkulationen ist.<br />

Mit Einführung der Regenabwassergebühr von insgesamt Fr. 23'700.-- ist der wiederkehrende<br />

Gebührenertrag auf über Fr. 81'000.-- gestiegen, trotzdem ist er noch<br />

nicht ausreichend, um den Betriebsbeitrag an die ARA, den Unterhalt des Kanalnetzes<br />

und die minimale Einlage in den Werterhaltungsfonds zu decken. Aus diesem<br />

Grunde hat der Gemeinderat bekanntlich die Grundgebühr je Belastungswert (BW)<br />

auf den 1. Januar 2008 von Fr. 3.-- auf Fr. 5.-- angehoben.<br />

Da im Berichtsjahr keine Investitionen getätigt werden mussten, vermochten die Einnahmen<br />

aus den einmaligen Anschlussgebühren das eigentliche Betriebsdefizit zu<br />

decken.<br />

Ruedi Hediger weist darauf hin, dass das noch nicht genehmigte GEP einen Massnahmekatalog<br />

enthält und diese Massnahmen zu gegebener Zeit realisiert und finanziert<br />

werden müssen.<br />

Diskussion<br />

Keine Wortmeldungen.<br />

Seite 2


Der Versammlungsleiter verliest folgenden Antrag des Gemeinderates:<br />

Der Gemeinderat beantragt, die Gemeinderechnung 2007 mit einem Defizit von Fr.<br />

39'980.63 zu genehmigen und den Fehlbetrag über das Eigenkapital abzubuchen.<br />

Beschluss:<br />

Der Antrag des Gemeinderates wird einstimmig genehmigt.<br />

Investitionsrechnung und Verpflichtungskreditkontrolle<br />

Ruedi Hediger erläutert die Invesitionsrechnung 2007. Die Nettoinvestition beträgt Fr.<br />

2'913.90.<br />

Folgender Verpflichtungskredit ist in der Investitionsrechnung 2007 abgerechnet:<br />

Strassenbeleuchtung<br />

GV 01.12.2003 genehmigt: Fr. 45’000.—<br />

GR 15.02.2006 genehmigt: Fr. 12'000.—<br />

GR 11.10.2006 genehmigt: Fr 10'500.--<br />

abgerechnet Vorjahre: Fr. - 54'932.40<br />

abgerechnet 2007 Fr. - 10'925.90<br />

Restkredit Fr. 1'641.70<br />

GEP (Siedlungswasserbau)<br />

Für das GEP (Siedlungswasserbau) genehmigte die <strong>Gemeindeversammlung</strong> am 1.<br />

Juni 2007 einen Nachtragskredit von Fr. 30'000.--. Von der total genehmigten Kreditsumme<br />

von Fr. 130'000.-- sind Fr. 9'038.35 noch nicht beansprucht.<br />

Kanalisationsnetz<br />

Die in der Investitionsrechnung vereinnahmten Anschlussgebühren von Fr. 8'012.--<br />

werden der Spezialrechnung „Abwasserrechnung“ gutgeschrieben.<br />

Diskussion<br />

Keine Wortmeldungen.<br />

Der Versammlungsleiter verliest folgenden Antrag des Gemeinderates:<br />

Der Gemeinderat beantragt, die vorliegende Investitionsrechnung 2007 mit einer Nettoinvestition<br />

von Fr. 2'913.90 zu genehmigen.<br />

Beschluss:<br />

Der Antrag des Gemeinderates wird einstimmig genehmigt.<br />

Seite 3


2. Revision der Ortsplanung, Genehmigung Planungskredit<br />

Dietrich Schilling erklärt, dass anlässlich der letzten <strong>Gemeindeversammlung</strong> <strong>vom</strong><br />

30.11.07 die anwesenden Stimmbürger und Stimmbürgerinnen bezüglich Überarbeitung<br />

des Zonenplans und dazugehörendem Baureglement informiert wurden. Der Gemeinderat<br />

hat zwischenzeitlich verschiedene Abklärungen getroffen.<br />

Der kantonale Richtzonenplan sieht vor, dass unsere Gemeinde in Zukunft nicht wachsen<br />

soll und beschränkt die Einzonung auf max. 6'000 m2, d.h. zirka 10 Häuser. Die Revision<br />

der Ortsplanung besteht aus 3 Phasen. Die 1. Phase beinhaltet:<br />

- Erfassen der Pläne durch das Planungsbüro<br />

- Abklären von Einzonungsflächen<br />

- Abklären von Einzonungswünschen (Bsp. Anbau an bestehende Häuser)<br />

- Überprüfung der bestehenden Zonen (Schutzzone)<br />

Es ist wichtig, dass in der Phase 1 die Wünsche der Bevölkerung sowie die Interessen<br />

der Eigentümer eruiert werden können. Erst nach Vorliegen der Ergebnisse wird sich zeigen,<br />

ob das Projekt der Ortsplanung weiter geführt werden kann.<br />

Die gesamten Planungskosten einer Ortsplanungsrevision betragen Fr. 50'000.--. Die<br />

Kosten für die Phase 1 belaufen sich auf Fr. 7'500.--. Da es sich um einen Teil der Gesamtprojektkosten<br />

handelt, liegt die Kompetenz der Genehmigung bei der <strong>Gemeindeversammlung</strong>.<br />

Diskussion<br />

Peter Haudenschild möchte wissen, ob die 6'000 m2 fix sind. Ruedi Hediger bejaht dies.<br />

Peter Haudenschild ist der Meinung, dass 10 neue Häuser keine signifikanten Mehreinnahmen<br />

für die Gemeinde ergeben, denn Neubauten müssen fremdfinanziert werden und<br />

verringern das steuerbare Einkommen.<br />

André Droz möchte die Rechtsgrundlage der 6'000 m2 wissen. Es handelt sich um den<br />

kantonalen Richtplan, erklärt Dietrich Schilling. Herr Droz fragt nach, ob in dem beantragten<br />

Kredit die Sicht des Planers enthalten ist. Er weist darauf hin, dass sicher nicht alle<br />

Wünsche erfüllt werden können. Dietrich Schilling informiert, dass im heutigen Zonenplan<br />

bereits Ortsschutzgebiete vorhanden sind und zurzeit nur in der Kernzone gebaut werden<br />

kann. Er hofft, dass bestehende Gebäude besser genutzt werden. Im Ortsplanungsverfahren<br />

sind sowohl das Amt für Gemeinden und Raumordnung (AGR) sowie die kant.<br />

Denkmalpflege involviert, da <strong>Iffwil</strong> über sehr viele erhaltens- oder schützenswerte Gebäude<br />

verfügt. Es ist davon auszugehen, dass sich die Bedürfnisse der Grundeigentümer<br />

nicht mit den möglichen Bauzonen decken werden. Die Erschliessung wird ebenfalls<br />

massgebend sein.<br />

Der zuständige Gemeinderat erklärt, dass es sich bei der Phase 1 um eine Abklärungsphase<br />

handelt<br />

Hans Gantenbein fragt, welche Arbeiten im Betrag von Fr. 7’500.-- in der Phase 1 enthalten<br />

sind. Ruedi Hediger liest die Zusammenstellung der Phase 1 gemäss Offerte vor:<br />

- Planerische Grundlagen einholen, sichten und auswerten<br />

- Einlesen Geometerdaten, Übertrag des Zonenplanes in den digitalen Plan<br />

- Überarbeiten der relevanten Richtplaninhalte in den Zonenplan<br />

- Einfaches räumliches Leitbild verfassen und Kriterientabelle als Grundlage für potentielle<br />

„Einzonungskandidaten“ erstellen<br />

Seite 4


- Kapazitätsberechnung erstellen<br />

- Einführung Mehrwertabschöpfung prüfen<br />

- Ausscheiden potentieller Einzonungsgebiete, Kontaktsuche betroffene Grundeigentümer<br />

- Abklärung Intensivlandwirtschaftszonen<br />

- Klärung offener Fragen mit AGR / kant. Denkmalpflege<br />

Er erklärt, dass erst anschliessend über eine definitive Revision der Ortsplanung entschieden<br />

wird.<br />

Frau Josiane Leu erklärt, mit einem so geringen Wachstum kann man kaum mit mehr<br />

Steuereinnahmen rechnen. Der Versammlungsleiter erklärt, dass der Gemeinderat keine<br />

anderen Möglichkeiten hat, da der kantonale Richtplan verbindlich ist. Das Ziel muss<br />

sein, die Bevölkerungsstruktur zu erhalten. Über die Zukunft von <strong>Iffwil</strong>, d.h. weiter bestehen<br />

als selbständige Gemeinde oder allenfalls fusionieren, könnte man philosophieren.<br />

Josiane Leu möchte wissen, ob eine Rendite erzielt werden kann (Anmerkung: Kompensation<br />

der Kosten für die Ortsplanung durch einmalige und nachhaltige fortlaufende Einnahmen).<br />

Zum jetzigen Zeitpunkt kann diese Frage nicht beantwortet werden, denn zuerst<br />

müssen Abklärungen getroffen werden, erklärt Dietrich Schilling. Zu prüfen ist in diesem<br />

Zusammenhang eine allfällige Mehrwertabschöpfung, welche sich auf neue Bauzonen<br />

bezieht.<br />

Berhard Riem erklärt, dass es sich um die dritte Ortsplanung handeln würde. Es gab bereits<br />

eine Revision der Ortsplanung sowie eine Teilrevision. Er erachtet die bisherigen<br />

Ortsplanungen als sehr sinnvoll. Im kantonalen Richtplan ist kein Wachstum für die Gemeinde<br />

<strong>Iffwil</strong> vorgesehen, dies aufgrund der öffentlichen Verkehrsverbindungen. Er begrüsst<br />

die vorgesehene Ortsplanung.<br />

Der Gemeinderat ist interessiert, dass bestehende Gebäude ausgebaut bzw. besser genutzt<br />

werden, erläutert Ruedi Hediger. Ein qualitatives Wachstum wird angestrebt.<br />

Können auch Firmen angesiedelt werden, möchte Hans Gantenbein wissen. <strong>Iffwil</strong> hat keine<br />

Gewerbezone, jedoch ist stilles Gewerbe möglich, erklärt Bernhard Riem.<br />

Der Versammlungsleiter verliest folgenden Antrag des Gemeinderates:<br />

Der Gemeinderat beantragt einen Kredit von Fr. 7'500.-- für die Phase 1 einer möglichen<br />

Ortsplanung.<br />

Beschluss:<br />

Der Antrag des Gemeinderates wird mit 36 Ja Stimmen bei 4 Nein Stimmen genehmigt.<br />

Seite 5


3. Hochwasserschutz, Kreditgenehmigung Rückhaltemassnahmen<br />

Anhand von Folien erläutert Dietrich Schilling die Hochwassersituation in <strong>Iffwil</strong>. Der<br />

Plan zeigt die Standorte von möglichen Retentionsmassnahmen. In der Gemeinde ist<br />

bei heftigen Regenfällen der Bergacker sehr stark betroffen und immer wieder treten<br />

gravierende Schäden auf. Dietrich Schilling zeigt anhand von Folien zwei Retentionsvarianten<br />

auf:<br />

- Als Variante 1 wird das Erstellen eines Retentionsbeckens für 500 m3 Wasser<br />

vorgeschlagen. Das Becken wäre nur bei Hochwasser vollständig gefüllt. Das Retentionsbecken<br />

muss gepflegt werden.<br />

- Bei der Variante 2 würde ein Sickergraben im Ökostreifen des Ackerbaulandes<br />

erstellt und zusätzlich würde das Gefäll der Strasse verändert. Das Wasser wird<br />

in einem Sickergraben auf einer Länge von 100 m gesammelt. Das Kiesbett enthält<br />

eine Drainageleitung und 3 Schächte. Das Wasser fliesst anschliessend neu<br />

in die Grabi-Leitung (umhängen der bisherigen Leitung). Mit dieser Variante ist<br />

auch der Landeigentümer einverstanden.<br />

Die Grundlagen für die Rückhaltemassnahmen im Bergacker hat das Ingenieurbüro<br />

Steiner und Buschor, Burgdorf, erarbeitet. Die übrigen notwendigen Retentionen in<br />

<strong>Iffwil</strong> werden selbstverständlich zu gegebener Zeit auch realisiert.<br />

Liliane König möchte wissen, ob über das Projekt diskutiert werden kann. Dietrich<br />

Schilling bejaht und erklärt, dass er zurzeit die Projekte erkläre und fährt fort mit der<br />

Massnahme bei der Liegenschaft von Fritz König. Dort würde die Gefällsrichtung der<br />

Strasse geändert. Alle Kosten, die das Terrain von Fritz König betreffen, muss dieser<br />

selber tragen. Die Gemeinde trägt die Kosten der Strassensanierung.<br />

Dietrich Schilling weist nochmals darauf hin, dass weitere Rückhaltemassnahmen im<br />

Dorf mit der geplanten Ortsplanung und nach Abschluss des GEP umgesetzt werden<br />

können.<br />

Diskussion<br />

Brigitte Carrel möchte wissen, wie die Situation im Bergacker entstanden ist, da die<br />

Häuser erst zirka vor 15 Jahren gebaut wurden. Dietrich Schilling erklärt, dass das<br />

Ausmass der Wassermassen in der Vergangenheit stark zugenommen hat. Brigitte<br />

Carrel weist darauf hin, dass das Oberflächenwasser in die Kanalisation fliesst. Dietrich<br />

Schilling sagt, dass früher immer zusätzliches Wasser in die Kanalisation eingeleitet<br />

wurde (auf Empfehlung des Kantons). Die Abklärungen von Markus Brügger<br />

ergaben, dass der Bergacker problemlos entwässert werden könne, jedoch ohne das<br />

Hochwasser.<br />

Elisabeth König war beim Grundbuchamt und stellte aufgrund eines Planes fest, dass<br />

es viele Quellen gibt. Sie ist der Meinung, diese Quellen müssten gefasst werden,<br />

denn Wasser wird in der Zukunft noch wertvoller. Für die Hochwasserproblematik ist<br />

nicht nur der Klimawandel schuld, erklärt sie.<br />

Dem Gemeinderat sind die vielen Quellen, die Privatpersonen gehören, bekannt, erläutert<br />

Dietrich Schilling. Der Gemeinderat hat aber keinen Einfluss auf die Nutzung<br />

von Privatquellen.<br />

Seite 6


Liliane König findet, die vorgeschlagenen Massnahmen seien nur eine Symptombekämpfung.<br />

Nur aufgrund der letztjährigen Hochwasser seien die Massnahmen übertrieben,<br />

argumentiert sie. Dietrich Schilling weist darauf hin, dass auch im laufenden<br />

Jahr die Liegenschaftseigentümer gegen Hochwasser kämpften. Der Gemeinderat ist<br />

überzeugt, dass die geplanten Massnahmen sinnvoll sind.<br />

Doris Hediger sagt, dass sie selbst noch nie Hochwasser in ihrer Liegenschaft hatten,<br />

jedoch andere Hauseigentümer im Bergacker betroffen waren. Die jeweiligen<br />

Eigentümer hätten die entstandenen Kosten selbst getragen. Sie ist überzeugt, dass<br />

die Überschwemmungen auf die erhöhten Wassermengen zurückzuführen sind. Das<br />

Ackerland kann das Regenwasser nicht mehr aufnehmen. Für sie ist es eine Frage<br />

der Notwendigkeit und bedingt entsprechendes Handeln. Die Massnahme erachtet<br />

sie als angemessen.<br />

Hans-Ulrich Balli weist darauf hin, dass die geplante 100 m lange Sickergrube nicht<br />

die Länge des Ackerlandes abdeckt und somit auch Wasser aus dem Wald in das<br />

Quartier fliessen werde. Dietrich Schilling erklärt die Situation und verneint die Bedenken<br />

von Hans-Ulrich Balli.<br />

Stefan Meier will nicht die einzelnen Quartiere gegeneinander ausspielen. Er traf an<br />

Morgen des Hochwassers in <strong>Iffwil</strong> ein und war entsetzt über das Ausmass. Viele<br />

Einwohnerinnen und Einwohner sind <strong>vom</strong> Hochwasser betroffen und deshalb möchte<br />

er wissen, was bei den anderen Quartieren geplant wird. Er stellt die Frage, ob ein<br />

Gesamtprojekt nicht angebracht wäre.<br />

Im GEP sind Massnahmen vorgesehen und diese werden zu gegebener Zeit umgesetzt,<br />

erklärt Dietrich Schilling. Der Zeitplan zum Massnahmekatalog GEP ist für die<br />

Gemeinde verbindlich, sobald das GEP genehmigt ist. Eine Massnahme betr. Dorf-<br />

Kreuzung kann bei der Revision der Ortsplanung geprüft werden. Aus Sicht des Gemeinderates<br />

muss prioritär die Massnahme im Bergacker umgesetzt werden.<br />

Christoph Lüthi stellt sich die Frage, wie sinnvoll ein Belag für den Weg oberhalb des<br />

Bergackers ist. Ein Belag der Strasse ist im Projekt vorgesehen, jedoch kann der<br />

Gemeinderat die Detailausführung mit dem beauftragten Ingenieurbüro noch klären,<br />

äussert Dietrich Schilling.<br />

Hans-Rudolf König erklärt, auch die Moosgasse muss beachtet werden.<br />

Doris Hediger ist mit dem Votum von Stefan Meier einverstanden. Sie erklärt, dass<br />

beim letzten Regen bereits wieder Massnahmen zum Schutz des Bergackers durch<br />

die Grundeigentümer ergriffen werden mussten. Sie hat den Gemeinderat informiert,<br />

damit ein Augenschein vor Ort stattfinden konnte.<br />

Liliane König möchte wissen, warum das Wasser nicht mehr versickert. Bernhard<br />

Riem erklärt, dass die Bodenverdichtung nichts damit zu tun habe. Bereits bevor die<br />

Häuser gebaut wurden, floss Wasser über das Land hinweg. Später erfolgte die Güterzusammenlegung<br />

und seither fliesst auch Wasser <strong>vom</strong> Wald in Richtung Bergacker.<br />

Er ist überzeugt, dass die Leitungsdimensionen nicht grösser erstellt werden<br />

konnten. Dank der zukünftigen Einleitung von Wasser in die Grabi-Leitung, welche<br />

der Flurgenossenschaft gehört, erfolgt eine Entlastung der Kanalisation.<br />

Seite 7


Brigitte Carrel versteht nicht, weshalb das Teilstück des betreffenden Flurwegs geteert<br />

werden soll, denn dann ist das Versickern von Wassers erst recht nicht mehr<br />

möglich. Dietrich Schilling erklärt, dass die definitive Ausführung noch nicht feststehe.<br />

Ruedi Hediger erläutert nochmals die Situation im Bergacker. Er erklärt, dass es etliche<br />

Elemente gebe, die sich ungünstig auf das Abfliessen des Wassers auswirken.<br />

Die Teerung des Teilstücks des betreffenden Flurwegs muss deshalb geprüft werden.<br />

Brigitte Carrel erklärt, die Neigung der Strasse sollte verändert werden. Dies wird<br />

erfolgen, erklärt Dietrich Schilling und zeigt die geplante Gefällsveränderung anhand<br />

der Folie auf.<br />

Marcel Bernhard, Miteigentümer der Liegenschaft Bergacker 70, findet die vorgesehenen<br />

Massnahmen im Bergacker übertrieben. Er fragt, ob nicht eine Massnahme in<br />

der Strasse realisiert werden könnte. Dietrich Schilling erklärt, wenn man nichts unternehmen<br />

werde, könne auch kein Wasser zurückgehalten werden. Die Wassermenge<br />

von 500 m3 ist sehr viel.<br />

Werner Imhof findet, die Veränderung des Gefälles hat keine grosse Wirkung, denn<br />

die Geschwindigkeit des Wassers ist massgebend. Er selbst sowie Familie Juker<br />

sind auch <strong>vom</strong> Hochwasser betroffen. An der letzten <strong>Gemeindeversammlung</strong> wurde<br />

informiert, dass mit den Betroffenen gesprochen werde, was bei ihm nicht der Fall<br />

war. Er ist enttäuscht.<br />

Hans-Ulrich Balli möchte wissen, wo Wasser in die Häuser im Bergacker fliesst. Es<br />

sind Rückstauprobleme, erwidert Dietrich Schilling.<br />

Hans-Ulrich Balli äussert, dass die Käserei früher auch Wasserrückstauprobleme<br />

hatte, diese jedoch seit der Montage einer Rückstauklappe gelöst sind. Er will wissen,<br />

ob die Variante „Einbau von Rückstauklappen“ geprüft wurde. Dietrich Schilling<br />

entgegnet, dass Gespräche mit den Hauseigentümern geführt wurden und ihnen<br />

empfohlen wurde, Rückstauklappen zu installieren.<br />

Marcel Bernhard bemerkt, dass die Bahnschwellen bei der Liegenschaft Bergacker<br />

70 zu tief sind und er wird einen entsprechenden Betrag für Verbesserungen investieren.<br />

Ruedi Hediger äussert, dass es die Pflicht der Gemeinde sei, die Wasserproblematik<br />

anzugehen und entsprechende Massnahmen haben ihren Preis. Würde nichts unternommen,<br />

kämen irgendwann die Versicherungen auf die Gemeinde zu. Die weiteren<br />

Massnahmen müssen innerhalb in den nächsten 3 bis 5 Jahren angegangen werden.<br />

Verena von Gunten informiert, dass bei ihrer Liegenschaft zwei Klappen montiert<br />

wurden. Sie erklärt, wo genau Wasser in ihr Haus eindrang. Sie selbst sowie ihre<br />

Nachbarn haben ausserdem eine Pumpe installieren lassen.<br />

Vreni König bestätigt die Einschätzung betreffend Haltung der Versicherer bei stetiger<br />

Überschwemmung.<br />

Seite 8


Elisabeth König Staub bemerkt, dass auch sie Wasserprobleme hat und sie bereits<br />

Gespräche mit der Versicherung geführt hat. Diese hat ihr empfohlen die Gemeinde<br />

zu involvieren.<br />

Hans Gantenbein erklärt, dass alle für einen Hochwasserschutz sind. Er findet, dass<br />

es sich bei den präsentierten Massnahmen jedoch um ein „Pflästerli“ auf eine grosse<br />

Wunde handelt. Er ist auch der Meinung, die Quellen sind ein Problem. Entsprechend<br />

sollten die Besitzer in die Pflicht genommen werden. Er bemerkt, dass viele<br />

Hauseigentümer zu ihren Lasten Massnahmen ergriffen haben. Ihm fehlt ein Gesamtkonzept<br />

zum Hochwasserschutz.<br />

Bernhard Riem informiert über das GEP und erklärt, dass zum jetzigen Zeitpunkt<br />

noch keine Details aufgezeigt werden können. Erst wenn das GEP genehmigt ist,<br />

können die Massnahmen umgesetzt werden. Die Kosten für die Umsetzung der GEP<br />

Massnahmen werden hoch sein.<br />

Peter Haudenschild fragt nach, ob die Veränderung des Gefälles ausreichend sei.<br />

Ruedi Hediger erwidert, dass ein externes Ingenieurbüro die Berechnungen vorgenommen<br />

hat und entsprechende Empfehlungen abgab. Der Versammlungsleiter führt<br />

aus, dass es sich bei den Massnahmen nicht um eine „Pflästerlipolitik“ handle, sondern<br />

diese in einem Gesamtzusammenhang mit anderen zukünftigen Massnahmen<br />

stehen.<br />

Stefan Meier erklärt, das Problem im Bergacker ist wichtig, aber ein Gesamtkonzept<br />

wäre ideal.<br />

Ruedi Hediger bemerkt, dass die Auswirkungen des Gesamtkonzeptes GEP noch<br />

nicht definitiv sind. Sobald das GEP genehmigt ist, wird die Bevölkerung informiert.<br />

Thomas Carrel äussert, dass der Gemeinderat nicht glücklich über den Verlauf des<br />

GEP ist. Das Verfahren dauert zu lange.<br />

Doris Hediger erklärt, sie verstehe Personen, die sich fragen, warum Massnahmen<br />

im Bergacker umgesetzt werden und nicht bei ihnen. Sie erklärt, dass ein normaler<br />

Regen über mehrere Tage bereits ausreiche, um Überschwemmungen im Bergacker<br />

hervorzurufen.<br />

Irene Juker entgegnet, es gab bereits Wasserprobleme bei ihrer Liegenschaft, bevor<br />

sie geboren wurde. Sie erklärt, wo überall Wasser in die Liegenschaft eindringt. Im<br />

Dezember des vergangenen Jahres hatte sie Hoffung für Massnahmen, welche auch<br />

die Mossgasse entlasten würde. Sie ist enttäuscht und fühlt sich als Einwohnerin 2.<br />

Klasse.<br />

Hans-Rudolf König erklärt, dass <strong>Iffwil</strong> in einer Mulde liege.<br />

Seite 9


Christoph Imhof findet die geplante Massnahme richtig. Er ist überzeugt, dass dadurch<br />

auch die Kreuzung entlastet wird und mit dem GEP werden weitere Probleme<br />

gelöst. Ausserdem kann man mit den umgesetzten Massnahmen Erfahrungen sammeln.<br />

Er ergänzt, dass die Sickerschächte unterhalten werden müssen, damit diese<br />

nicht verschlammen. Ohne den Ökostreifen, würde noch mehr Wasser ins Quartier<br />

fliessen, erklärt er.<br />

Ruedi Hediger appelliert an die Anwesenden, keine Diskussionen mit 1. und 2. Klassen<br />

Bevölkerung zu führen. Dem Gemeinderat ist bekannt, dass viele Hochwasserprobleme<br />

vorhanden sind und er ist sich seiner Gesamtverantwortung durchaus bewusst.<br />

André Droz hat technische Bedenken und findet, es gäbe einfachere Lösungen. Dietrich<br />

Schilling erläutert nochmals die Variante der Sickergrube und erklärt, dass Kurt<br />

Zaugg eine Sickermulde gebaut hat und seither sind seine Probleme gelöst.<br />

Peter Weber bemerkt, dass mit dem Umleiten des Wasser in die Grabi-Leitung das<br />

Problem eventuell gelöst werden könne. Diese Korrektur wäre entsprechend billiger.<br />

Dietrich Schilling entgegnet, dass damit nicht das ganze Problem gelöst wäre.<br />

Liliane König möchte wissen, wann die weiteren Massnahmen realisiert würden.<br />

Der Massnahmekatalog des GEP mit dem entsprechenden Terminplan ist massgebend,<br />

erklärt Dietrich Schilling und führt aus, dass die Retention im Bergacker auch<br />

im GEP enthalten ist.<br />

Lilane König hat ein Problem damit, dass die Gemeinde in einem Privatquartier<br />

Massnahmen ergreifen will und damit Kosten übernimmt.<br />

Diese Aussage ist nicht korrekt, die Strassen sind öffentliche Strassen und gehören<br />

der Gemeinde, stellt Ruedi Hediger richtig.<br />

Werner Imhof erkundigt sich nach Subventionen des GEP.<br />

Das GEP wird subventioniert, jedoch nicht die Massnahmen, erklärt Ruedi Hediger.<br />

Subventioniert wird allenfalls zu einem späteren Zeitpunkt die Renaturierung des<br />

Dorfbaches.<br />

Elisabeth König Staub stellt den Antrag, das Geschäft zurückzustellen, bis das genehmigte<br />

GEP vorliegt.<br />

Christoph Imhof findet eine Rückweisung falsch, denn im GEP werden nicht alle<br />

Massnahmen gleichzeitig ausgeführt.<br />

Abstimmung Antrag Elisabeth König Staub<br />

Mit 23 Stimmen, 12 Gegenstimmen und einzelnen Enthaltungen wird der Antrag abgelehnt.<br />

Seite 10


Der Versammlungsleiter verliest folgenden Antrag des Gemeinderates:<br />

Für diese Massnahmen beantragt der Gemeinderat einen entsprechenden Kredit von<br />

Fr. 65'000.--.<br />

Beschluss:<br />

Der Antrag des Gemeinderates wird mit 27 Stimmen, 9 Gegenstimmen und einzelnen<br />

Enthaltungen genehmigt.<br />

Ruedi Hediger versichert den Anwesenden, dass allen Betroffenen geholfen werden<br />

soll.<br />

4. Informationen<br />

Zukunft Schiessplatz <strong>Iffwil</strong><br />

Ruedi Hediger informiert, dass massive Sanierungsarbeiten notwendig wären, um die<br />

Schiessanlage zu erhalten. Dank dem guten Kontakt zur Gemeinde Zuzwil wurden<br />

Gespräche über die Mitbenützung der Schiessanlage Zuzwil geführt. Die Schützen<br />

aus <strong>Iffwil</strong> haben ebenfalls bereits gute Erfahrungen bei der Benützung der Schiessanlage<br />

in Zuzwil gemacht. Der Vertrag mit Zuzwil ist noch nicht unterzeichnet. Ab<br />

dem 1. Januar 2009 können die Schützen das obligatorische Schiessen in Zuzwil<br />

bestreiten. Ab diesem Zeitpunkt wird sich <strong>Iffwil</strong> auch an den Investitionen beteiligen.<br />

Wertstoffsammelstelle <strong>Iffwil</strong><br />

Bernhard Riem erklärt, dass vier neue Container angeschafft werden. Die neuen<br />

Container sind grösser und entsprechend billiger wird die Entsorgung. Die Schwendimann<br />

AG wird in naher Zukunft nicht mehr in der Lage sein, die bisherigen Container<br />

zu leeren.<br />

Bautätigkeit 2007<br />

Dietrich Schilling zählt die erteilten Baubewilligungen auf.<br />

- Schilling Roland, Moosgasse 20E, Anbau eines Balkons südseitig<br />

- Seiler Urs + Jeannette, Bergacker 75, Einbau Dachfenster West- + Ostseite<br />

- Riem Bernhard + Silvia, Dorf 5, Einbau einer Einliegerwohnung + Umbau eigene<br />

Wohnung<br />

- Scheidegger Charles, Strücki 38, Erstellen eines Carports für 2 PW’s<br />

1. August<br />

Thomas Carrel lädt alle Bürgerinnen und Bürger zur 1. August-Feier am 31. Juli, ab<br />

19.00 Uhr, ein. Ein Infoblatt wird zu gegebener Zeit in alle Haushaltungen verteilt. Er<br />

wäre dankbar für Unterstützung beim Aufstellen des Feuers oder Zelts. Helfer melden<br />

sich bitte direkt bei Thomas Carrel oder Christine Arnold.<br />

Mittagstisch<br />

Jeden ersten Dienstag im Monat bieten einige <strong>Iffwil</strong>er Frauen einen Mittagstisch an.<br />

Der Mittagstisch steht Kindern und Erwachsenen offen. Thomas Carrel dankt allen<br />

beteiligten Frauen für die Initiative.<br />

Seite 11


EURO08-<strong>Iffwil</strong><br />

Morgen ab 11.00 Uhr beginnt das Grümpelturnier, organisiert durch <strong>Iffwil</strong> aktiv, mit<br />

anschliessender Live-Übertragung des Eröffnungsspiels. Alle sind herzlich eingeladen<br />

am Fest teilzunehmen.<br />

8. Verschiedenes<br />

Jürg Imhof fragt nach, ob eine Person für Notfälle durch den Gemeinderat bestimmt<br />

wurde. Heinz Knuchel ist Ansprechpartner bei Unwettern, erklärt Ruedi Hediger.<br />

Hans Gantenbein möchte mehr Papiersammlungen. Das Thema ist dem Gemeinderat<br />

bekannt und wird verfolgt, bemerkt Ruedi Hediger.<br />

Ruedi Hediger und Christine Arnold weisen auf die Rügepflicht und die 30-tägige Beschwerdefrist<br />

hin.<br />

Beanstandungen nach Art. 98 des kant. Gemeindegesetzes wegen Verletzung von<br />

Zuständigkeits- und Verfahrensvorschriften werden keine vorgebracht.<br />

Ruedi Hediger dankt den Anwesenden für das Erscheinen und hofft, auf eine rege<br />

Teilnahme an der Herbstversammlung.<br />

Er schliesst die Versammlung um 22.20 Uhr.<br />

EINWOHNERGEMEINDE IFFWIL<br />

Der Versammlungsleiter: Die Sekretärin:<br />

Ruedi Hediger Christine Arnold<br />

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