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V E R A R B E I T U N G S R I C H T L I N I E - Kielsteg

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V E R A R B E I T U N G S R I C H T L I N I E<br />

F Ü R K I E L S T E G E L E M E N T E<br />

I N N O V A T I O N H O L Z<br />

Version 06. 2012<br />

www.kielsteg.com


Grundlagen:<br />

KIELSTEG-Bauelemente sind einachsig gespannte Flächentragsysteme aus Holz, die grundsätzlich in ihrem Schwind- und Quellverhalten nicht gehindert werden<br />

dürfen. KIELSTEG-Regelelemente weisen eine Gesamtbreite von 120 cm auf. Für die Planung und Montage wird die Elementbreite „A“ von 116,5 + Fuge<br />

angegeben. Das Fugenmaß wird vom zuständigen Planer festgelegt und bekannt gegeben. Passtücke werden individuell gefertigt und bilden meist den<br />

seitlichen Abschluss einer KIELSTEG-Tragkonstruktion.<br />

Das Fugenmaß:<br />

Randelement Regelelement Passstück<br />

KIELSTEG-Bauelemente unterliegen wegen des natürlichen Schwind und Quellverhaltens von Holz einer definierten Dimensionsänderung in der Breite. Die<br />

Dimensionsänderung steht in Abhängigkeit der Klimakondition, der die Konstruktion im Einbauzustand ausgesetzt ist. Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit und das<br />

Vorhandensein einer kontrollierten Wohnraumlüftung sind in der Planung bereits zu berücksichtigen, um das Schwinden bzw. Quellen der Elemente definieren<br />

zu können. Diese Definition legt das einzustellende Fugenmaß zwischen den einzelnen Elementen fest. Die Holzfeuchte (Einbaufeuchte) der KIELSTEG-<br />

Bauelemente liegt bei 12% ± 3%. Im Einbauzustand sind Schwankungen in der Holzfeuchtigkeit von bis zu ± 6% möglich, was zu einer Dimensionsänderung je<br />

Element in seiner Breite von ± 1,5 % führen kann.<br />

www.kielsteg.com


Auflager Varianten:<br />

Grundlegend sind KIELSTEG-Bauelemente als einachsig gerichtete Bauteile linear aufzulagern und mit dem Auflager zu verschrauben. Die unten angeführten<br />

Varianten geben einen schematischen Überblick über die Befestigungsmöglichkeiten von KIELSTEG-Konstruktionen auf Holz, Beton und Stahl.<br />

Die Mindestauflagerlänge (ohne OSB-Deckel) beträgt bei Elementtypen bis KSE 560 mind. 10,0 cm. Für höhere Elemente sind mindestens 15,0 cm vorzusehen.<br />

Auflagerung auf Holz:<br />

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Auflagerung auf Beton:<br />

Auflagerung auf Stahl:<br />

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Verlegen der Elemente:<br />

Ausgehend von der rechtwinkeligen Längskante „0“ des Randelementes werden die Kettenmaße aufgetragen. Die Kettenmaße beziehen sich auf die jeweiligen<br />

Elementkanten des Falzüberschlages. Das Verlegemaß ergibt sich aus der Elementbreite von 1165 mm plus der definierten Fuge von 5 oder 10 mm. Im unten<br />

angeführten Beispiel wurde die Fuge mit 5 mm festgelegt, daraus ergibt sich die Verlegebreite von 1170 mm.<br />

Randelemente: 1220 mm<br />

Regelelement: 1165 mm + Fuge<br />

Passelement: x<br />

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Heben der Elemente:<br />

Es wird empfohlen die Elemente an zumindest zwei Punkten zu Heben. Die ideale Lage der Kippbolzengurte wird von den beiden Enden des Trägers ausgehend<br />

eingemessen und ist wie folgt zu ermitteln.<br />

Trägerlänge [m] x 0,22 = Hebepunkt [m]<br />

Die Löcher für die Kippbolzengurte werden auf Wunsch bereits im Werk mit einem<br />

Durchmesser von 50 mm gebohrt. Die max. Tragfähigkeit der Gurte beträgt 1500 kg.<br />

Auf Lasterhöhung im Gurt bei Schräghub ist zu achten!!<br />

Die Mehrweg-Elementgurte werden leihweise mitgeliefert.<br />

Nach dem Verheben sind die Löcher wieder zu verschließen.<br />

Quelle: Zurrfix.ch<br />

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Gewichtsangaben für KIELSTEG-Bauelemente<br />

Elementtyp kg/lfm Elementtyp kg/lfm<br />

KSE 228 REI 30 52,1<br />

KSE 280 REI 30 52,4 KSE 280 REI 60 67,7<br />

KSE 380 REI 30 54,4 KSE 380 REI 60 69,6<br />

KSE 485 REI 30 78,5 KSE 485 REI 60 94,9<br />

KSE 560 REI 30 91,8 KSE 560 REI 60 105,8<br />

KSE 615 REI 30 119,4 KSE 615 REI 60 128,3<br />

KSE 730 REI 60 164,8<br />

KSE 800 REI 60 167,5<br />

Bei Elementen mit mehr als 2600 kg (Schräghub unter 60°) sind 2 Hebebalken und 4 Kippbolzengurte einzusetzen.<br />

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Verschraubung am Randauflager:<br />

Bei der Verschraubung von KIELSTEG-Bauelementen wird gezielt das Schwind-<br />

und Quellverhalten berücksichtigt um Spannungen zu vermeiden. Daher erfolgt<br />

die Verschraubung der einzelnen Elemente am Auflager konzentriert in<br />

Elementmitte. Damit ist das Bewegen jedes einzelnen Elementes in seiner<br />

Breite, ausgehend von einer zentralen Verschraubung nach beiden Seiten<br />

gewährleistet.<br />

Bei der Verschraubung sind Vollgewindeschrauben zu verwenden und so<br />

anzusetzen, dass sie oben im Steg und unten im Gurt zu liegen kommen.<br />

Verschraubung am Mittelauflager:<br />

Die Verschraubung am Mittelauflager erfolgt wie bei der Randverschraubung<br />

in Elementmitte, jeweils genau in die OSB bzw. Sperrholzfuge. Die<br />

erforderliche Anzahl an Schrauben wird in zwei Reihen hintereinander<br />

gesetzt.<br />

Sonderverschraubungen:<br />

Besondere statische Anforderungen können andere Arten von<br />

Verschraubungen notwendig machen, die vom zuständigen Statiker<br />

auszuarbeiten sind.<br />

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Schubfuge:<br />

Die Ausbildung einer horizontalstabilisierenden Dach- Deckenscheibe erfolgt durch das Verschrauben mittels Falzbretter entlang der Elementkanten. Durch<br />

einseitiges, links bzw. rechts abwechselndes Verschrauben oder Vernageln der Laschenplatten in den oberen Falz entsteht eine nach der Elementbreite hin<br />

bewegliche Schubverbindung nach dem Prinzip einer Verzahnung. Damit die verzahnten Falzbretter den Schub übertragen können ist darauf zu achten, dass die<br />

einzelnen Bretter Druckkontakt über Ihre Stirnseiten haben.<br />

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Kraftdurchleitung:<br />

Die Einleitung konzentrierter Lasten von Stützen oder Wänden in das KIELSTEG-Bauelement ist unbedingt zu vermeiden.<br />

Bei eingebundenen Geschoßdecken ist die Kraftdurchleitung über Schwellenhölzer zu gewährleisten. Werden tragende Riegelkonstruktionen oder einzelne<br />

Stützen aufgesetzt, sind die Kräfte über stehende KVH Hölzer durchzuleiten. Die KVH Hölzer werden im Bereich der Ecken des Elementstoßes eingelassen und<br />

bleiben daher später in der Konstruktion verdeckt. Fußschwelle und Kopfschwelle übernehmen bei tragenden Riegelwandkonstruktionen die Lastverteilung.<br />

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Verschraubung der Randelemente am Giebel:<br />

Die Randbereiche der Dach- und Deckenscheibe sind verstärkt mit dem Auflager zu verschrauben. Der Grund dafür liegt in den häufig auftretenden<br />

Windkräften die über die Fassadenkonstruktion linear in die Randelemente eingeleitet werden müssen. Art und Anzahl der erforderlichen Verbindungsmittel<br />

werden vom jeweiligen Fachplaner angegeben.<br />

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Brandschutz:<br />

Zur Gewährleistung des Brandschutzes ist das selbstklebende Brandfugenband in den Falzüberschlag zu kleben. Das Brandfugenband wird so verarbeitet, dass<br />

es beim Ankleben nicht gezogen wird, und genau an den beiden Falzkanten anliegt. Das Brandfugenband ist vor starker Nässe zu schützen da die<br />

feuerhemmende Tränkung ausgewaschen werden kann.<br />

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Beim Verlegen der Elemente ist darauf zu achten, dass das<br />

Brandfugenband im Falz nicht gequetscht wird.


Verfüllen der Elementfugen bei auskragenden Bauteilen mit Thermoschott:<br />

Auskragende KIELSTEG-Konstruktionen weisen zur thermischen Entkoppelung zwischen der Warm- und Kaltseite in den Hohlkammern ein sogenanntes<br />

Thermoschott auf. Um die durchgängige Wirkung diese Thermoschotts sicherzustellen, müssen die Bauteilfugen zwischen den einzelnen Elementen im Bereich<br />

des Auflagers zwischen Warm- und Kaltseite gedämmt werden. Im Regelfall geschieht dies bei der Montage bevor die Elemente durch die oberen Falzbretter<br />

miteinander verschraubt werden. Das Verstopfen erfolgt mit Dämmstoffen, und ist so auszuführen, dass die Fugen auf einer Länge von ca. 30- 40 cm ausgefüllt<br />

sind, dass die Dämmung beim Einschrauben des Falzbrettes gedrückt wird. Hier ist auf eine strömungsdichte Ausführung zu achten.<br />

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Durchbrüche:<br />

Untergeordnete Durchbrüche wie beispielsweise für Haustechnik bis zu einer Größe von 25x25 cm dürfen ausgeführt werden, sofern die globale Tragfähigkeit<br />

des Elementes nicht gefährdet ist (d.h. Biege- sowie Schubtragfähigkeit im Nettoquerschnitt sind gegeben). Der Ausschnitt, ist mit einfachen konstruktiven<br />

Maßnahmen so zu verstärken dass auch die raumabschließende Wirkung der Konstruktion in brandtechnischer Hinsicht sichergestellt ist.<br />

Brandfugenband<br />

OSB<br />

3-Schicht-Platte<br />

Gipsfaserplatte<br />

Die Ausführung des Schachtes ist den optischen Ansprüchen<br />

und der vorgegebenen Brandwiderstandsdauer REI 30 oder<br />

REI 60 anzupassen<br />

Die Öffnung wird beispielweise durch einen<br />

vorgefertigten Schacht aus OSB, Gipskarton<br />

oder 3- Schichtplatten ausgekleidet.<br />

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Wechselkonstruktionen:<br />

Lichtkuppelkonstruktionen sind nach individueller statischer Nachweisführung auszuführen. Mögliche Ausführungsvarianten sind unten angegeben. Ebenso<br />

sind größere Durchbrüche und Ausschnitte im Einzelfall durch statische Berechnung nachzuweisen und vom jeweiligen Statiker freizugeben.<br />

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Maßangabe von Ausschnitten:<br />

Die Position eines Ausschnittes ist immer von der „0“ Kante des Randelementes ausgehend anzugeben. Dabei sind die einzelnen Kettenmaße einschließlich des<br />

auszuschneidenden Elementes zu addieren. Von der Vorderkante des Falzüberschlages aus wird das benötigte Leibungsmaß „B“ der Öffnung definiert. Die<br />

Öffnungslichte „C“ ist vom Leibungsmaß ausgehend anzugeben. Die Tiefe der Öffnung „D“ sowie die Länge der Öffnung „E“ sind von der Stirnseite des<br />

KIELSTEG-Bauelementes aus einzumessen.<br />

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Witterungsschutz:<br />

Wie alle Holzkonstruktionen sind auch KIELSTEG-Bauelemente während der Montage und in der Bauausführungsphase vor Witterung und Feuchteeinwirkung<br />

zu schützen. Diesbezügliche Schutzmaßnahmen sind bereits in die Planung mit aufzunehmen.<br />

Oberfläche:<br />

KIELSTEG-Bauelemente werden meist einseitig sichtbar verbaut, daher ist bei Hebearbeiten auf deren Sichtfläche besonders zu achten. Dies gilt ebenso für<br />

längere Lagerungen, Transport und Montage.<br />

Lagerung:<br />

Die Elemente sind ausreichend oft zu unterstellen und waagerecht ohne größere Verdrehungen zu lagern um unerwünschte Vorverformungen zu vermeiden.<br />

Auf ausreichenden Feuchteschutz ist zu achten.<br />

Bearbeitung:<br />

Die Bearbeitung der Elemente auf der Baustelle wie z.B. Winkelschnitt, Ablängen, Absetzen, Bohren sowie das Schneiden von Durchführungen erfolgt mit<br />

üblichen Handmaschinen wie Kettensäge, Kreissäge, Stichsäge, Hobel Oberfräse und Bohrwerkzeugen.<br />

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