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MTZ Neue Zündkerzen-Konzepte für moderne Ottomotoren

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ENTWICKLUNG<br />

Bild 2: Durch Modifikation der organischen Zuschlagstoffe lässt sich der Porendurchmesser deutlich<br />

reduzieren<br />

Bild 3: Eigenschaftsverbesserung der Keramik durch modifizierte Zuschlagstoffe<br />

die Zunahme der Ladungsdichte mit einem<br />

erhöhten elektrischen Spannungsbedarf<br />

zu rechnen. Die gegensätzlichen Forderungen<br />

– kleinere Wandstärken am Isolator<br />

und größerer Spannungsbedarf – machen<br />

<strong>Neue</strong>ntwicklungen von Werkstoff,<br />

Geometrie und Verfahren nötig.<br />

3.1 Bedeutung der Keramik<br />

Als Isolatormaterial <strong>für</strong> Pkw-<strong>Zündkerzen</strong><br />

hat sich eine Keramik auf Basis von Tonerde<br />

mit einem Al 2 O 3 -Gehalt (Aluminiumoxid)<br />

von wenigstens 94 % etabliert, da dieser<br />

Werkstoff die elektrischen und mechanischen<br />

Forderungen bezüglich Durchschlagfestigkeit<br />

auch bei hohen Temperaturen<br />

(bis 1000 °C) erfüllt. Überdies sorgen<br />

hohe Rohstoffverfügbarkeit und Prozesssicherheit<br />

<strong>für</strong> ein optimales Kosten/Nutzen-<br />

Verhältnis.<br />

4<br />

<strong>MTZ</strong> 02I2007 Jahrgang 68<br />

Zündung<br />

Zur Herstellung der Keramik werden<br />

dem Al 2 O 3 mineralische Rohstoffe wie Kaolin,<br />

Speckstein und Dolomit zugesetzt. Diese<br />

liefern zum einen die zum Sinterprozess<br />

nötigen Oxide (SiO 2 , CaO und MgO),<br />

zum anderen verbessern sie die rheologischen<br />

Eigenschaften des Sprühschlickers<br />

und die <strong>für</strong> den Press- und Schleifprozess<br />

erforderlichen plastischen Eigenschaften<br />

des Granulats.<br />

Neben der Morphologie der Al 2 O 3 -Kristallite<br />

bestimmen die eingesetzten Oxide<br />

die dielektrischen und mechanischen Eigenschaften<br />

des Isolators, besonders bei<br />

hohen Temperaturen. Als eigenschaftsbestimmende<br />

Hauptgröße wird jedoch bei<br />

der aktuellen Keramik die Restporosität angesehen,<br />

deren Ursache nicht zerstörtes<br />

Pressgranulat ist. Vereinzelt ergeben sich<br />

Poren bis zu 50 μm Durchmesser.<br />

3.2 Verbesserung der keramischen<br />

Eigenschaften<br />

Um die Restporosität deutlich zu reduzieren<br />

und damit die Durchschlagsfestigkeit und<br />

die mechanische Festigkeit zu verbessern,<br />

wurden Modifikationen der Zuschlagsstoffe<br />

untersucht. Dazu dienten Wachssuspensionen,<br />

die dem Schlicker vor der Sprühtrocknung<br />

zugegeben wurden. Sie beeinflussen<br />

die Adhäsion der Primär-partikel der Granulate,<br />

den Trocknungsprozess beim Sprühen<br />

und unterstützen die Verdichtung beim<br />

Pressen. Die so erzielte Reduzierung der<br />

Restporosität ist in Bild 2 dargestellt. Die mit<br />

dieser Keramik (Bezeichnung V41) erreichten<br />

Eigenschaftsverbesserungen zeigt Bild 3.<br />

Es ist geplant, M12-<strong>Zündkerzen</strong> mit einem<br />

Spannungsbedarf > 40 kV zukünftig aus dieser<br />

modifizierten Keramik herzustellen.<br />

Zudem ist beim Werkstoff Al 2 O 3 durch Reduktion<br />

der Sinteradditive, Verwendung von<br />

Rohstoffen mit kleineren Korngrößen und<br />

durch Prozessmodifikationen weiteres Verbesserungspotenzial<br />

vorhanden, womit sich<br />

auch Durchschlagsfestigkeiten > 30 kV/mm<br />

realisieren lassen.<br />

3.3 Konstruktive Anpassung der<br />

Zünd kerze<br />

Für <strong>Zündkerzen</strong> mit M12-Einschraubgewinde<br />

lässt die Norm drei verschiedene Dimensionen<br />

zu:<br />

– M12 x 1,25 mit Hex 16 mm und Isolatorhals<br />

10,5 mm (ISO 2705)<br />

– M12 x 1,25 mit Hex 14 mm und Isolatorhals<br />

9,0 mm (ISO 16 246)<br />

– M12 x 1,25 mit Bihex 14 mm und Isolatorhals<br />

10,5 mm (ISO 22 977).<br />

Dabei muss die Gasdruckdichtheit der Zündkerze<br />

beim vorgeschriebenen Anzugsdrehmoment<br />

sicher erreicht werden. Entwicklungsziel<br />

war, den metallischen <strong>Zündkerzen</strong>körper<br />

so auszubilden, dass bei maximalem<br />

Anzugsdrehmoment von 25 Nm die geforderte<br />

Dichtheit sicher erreicht wird. Bild 4<br />

zeigt die Gasdruckdichtheit der Zündkerze<br />

in Abhängigkeit des Anzugsdrehmoments.<br />

In Übereinstimmung mit der Gasdruckdichtheit<br />

beginnt die messbare Verformung<br />

des Einschraubgewindes bei 40 Nm, Bild 5.<br />

4 Lebensdaueranforderung<br />

Die Lebensdaueranforderung an M12-<strong>Zündkerzen</strong><br />

beträgt wie bei M14-<strong>Zündkerzen</strong><br />

60.000 bis 100.000 km. Der Anstieg des<br />

elektrischen Spannungsbedarfs durch Verschleiß<br />

an der <strong>Zündkerzen</strong>-Funkenstrecke<br />

soll dabei so gering wie möglich sein. Die<br />

Entwicklung neuartiger Elektrodengeometrien,<br />

Werkstoffe und Verfahren waren

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