Download als PDF - Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg
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Mit welchem Begriff würde<br />
man das Titelbild dieser Ausgabe<br />
beschreiben?<br />
»Ineinandergreifen« vielleicht?<br />
Und genau das ist es,<br />
worauf es ankommen wird.<br />
Dass alles »ineinandergreift«:<br />
Der Bologna-Prozess, das Innovationsbündnis<br />
<strong>Hochschule</strong> 2008, das Optimierungskonzept,<br />
die Zielvereinbarungen zwischen den <strong>Hochschule</strong>n<br />
und dem Freistaat Bayern, die W-Besoldung,<br />
das neue bayerische Hochschulgesetz<br />
und auch die Einführung der Studienbeiträge<br />
sind keine voneinander unabhängigen<br />
Elemente, sondern sich ergänzende Maßnahmen<br />
eines großen Reformprozesses. Und er<br />
soll einem gemeinsamen Ziel dienen: der Steigerung<br />
unserer Wettbewerbsfähigkeit, der<br />
Wettbewerbs- und Leistungsfähigkeit der<br />
<strong>Hochschule</strong>n, ihrer Absolventinnen und Absolventen,<br />
aber auch der Welt, in die wir sie entlassen.<br />
Es ist Aufgabe der Hochschulleitung,<br />
dafür zu sorgen, dass alles zusammenläuft.<br />
Eine Ortsdurchfahrt ist nur bis zu einem gewissen<br />
Grad für den immer weiter steigenden Verkehr<br />
optimierbar. Irgendwann ist die Umgehungsstraße<br />
fällig, und irgendwann wird von<br />
einem Tag zum anderen umgeleitet. Der Vergleich<br />
hinkt? Sie haben Recht. Stellen Sie sich<br />
vor, der Umzug des Münchener Flughafens von<br />
Riem ins Erdinger Moos inkl. Detailplanung und<br />
Ausführung hätte seinerzeit »aufwandsneutral«<br />
von den dort beschäftigten Personen und im<br />
laufenden Betrieb erledigt werden sollen. Abstruse<br />
Vorstellung? Schon, aber genau so etwas<br />
haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
der bayerischen <strong>Hochschule</strong>n fertig<br />
gebracht! Sie haben neben dem Tagesgeschäft<br />
eines der größten Reformprojekte der letzten 35<br />
Jahre auf den Weg gebracht, ohne zusätzliche<br />
Ressourcen, ohne »Umzugshelfer« und ohne<br />
4<br />
Editorial<br />
Unternehmensberater. Was für eine<br />
Leistung! Sie war nur dadurch<br />
möglich, dass alle mitgearbeitet<br />
haben – so wie es unser Titelbild<br />
zeigt – und dafür gebührt ihnen<br />
Lob und Anerkennung. Gut, wir<br />
sind nicht räumlich umgezogen,<br />
aber irgendwie haben wir uns<br />
doch in eine neue Welt bewegt.<br />
Und schon kommt die nächste Herausforderung:<br />
Es wird in den nächsten Jahren bis zu<br />
30 % mehr Studierende an den bayerischen<br />
<strong>Hochschule</strong>n geben. Das ist erfreulich, weil<br />
unser Land hoch qualifizierte Akademiker<br />
dringend braucht, aber auch bedrohlich, weil<br />
wir nicht wirklich darauf vorbereitet sind. Überlast<br />
wird heute <strong>als</strong> Normalität empfunden. Man<br />
fragt sich sogar schon, wie die Über-Überlast<br />
aussehen könnte. Kennzahlen für Studienplätze<br />
sind bereits heute reine Rechengrößen, die mit<br />
der tatsächlichen Situation wenig zu tun haben.<br />
Die vorgesehenen Steigerungen im Haushalt<br />
07/08 des Wissenschaftsministeriums bewegen<br />
sich eher im Bereich des Inflationsausgleichs<br />
bzw. einer Kompensation der Mehrwertsteuererhöhung.<br />
Bildung ist eine Investition<br />
mit hoher Rendite, für den Einzelnen ebenso wie<br />
für Staat und Wirtschaft. Die Wirkung von Bildung<br />
ist aber leider indirekt. Wenn Maßnahmen<br />
2010 greifen sollen, dann sind jetzt die Entscheidungen<br />
zu treffen.<br />
Einige der oben erwähnten Elemente des Reformprozesses<br />
sind in den letzten Ausgaben<br />
der FHNachrichten schon thematisiert worden.<br />
In diesem Heft erfahren Sie mehr über die im<br />
Juli abgeschlossenen Zielvereinbarungen, die<br />
ich am 21. Juli mit Staatsminister Dr. Goppel<br />
unterzeichnet habe. Weitere Berichte werden<br />
folgen. Darüber hinaus zeigen die Beiträge aus<br />
den Fachbereichen traditionell die Vielfalt der<br />
Aktivitäten von Mitgliedern und Alumni unserer<br />
<strong>Hochschule</strong>, aber auch, wie im Kleinen und im<br />
Großen schon vieles »ineinandergreift«.<br />
Foto: Geiger<br />
Prof. Dr. Michael Braun<br />
Rektor<br />
Editorial<br />
FHNachrichten WS 2006