Pedaliero Ausgabe Dolomiten
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Dolomiten
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Herzlich willkommen in den Dolomiten!
„Sie sind zwar nicht die höchsten Berge
der Welt, wohl aber die schönsten.“
Es gibt wohl kaum einen Menschen, der so viele Berge gesehen hat
wie der weltbekannte Alpinist Reinhold Messner. Trotzdem ließ er
sich in Anbetracht der majestätischen Gestalt der Dolomiten zu dieser
Aussage hinreißen. Und wer die grauen Riesen schon selbst erleben
durfte, der kann seinen Kniefall vor den Königen der Alpen voll und
ganz verstehen. Schroffe Klippen und steile Felswände zieren die makellosen
Zahnreihen, die aus grünen Wäldern wachsen oder sich aus
saftigen Almwiesen gen Himmel strecken.
2009 wurden die Dolomiten zum Weltkulturerbe ernannt, von der
UNESCO als eine der „schönsten Berglandschaften“ der Welt gewürdigt.
Das Gebiet erstreckt sich über mehr als 140.000 Hektar Fläche,
18 Gipfel, einige mehr als 3.000 Meter hoch, veredeln diesen Teil der
norditalienischen Alpen.
Unser Reise Spezial führt uns in die Gegend zweier ganz besonderer
Gebirgsketten: dem Rosengarten und dem Latemar. Eine unbeschreibliche
Faszination geht von diesen Felswänden aus, die seit jeher
die Fantasie der Menschen beflügelt haben. Das spiegelt sich auch in
den zahlreichen Mythen und Sagen wider, die seit langer Zeit erzählt
werden. Durch die Welt der Dolomiten geistern Fabelwesen wie der
Zwergenkönig Laurin vom Rosengarten oder der alte Hexenmeister
vom Masare, der sich einst in die holde Nixe vom Karersee verliebte.
Doch nicht nur mit diesen Geschichten im Kopf verwandelt sich
die Gegend in eine wahre Märchenlandschaft. Auch Mountainbiker
finden hier eine fabelhafte Region vor, die einzigartig ist. Hunderte
Kilometer feinste Singeltrails, Forst- oder Radwege ziehen sich wie
Editorial
ein endloses Netz durch die Natur, bikerfreundliche Unterkünfte und
Pausenstationen empfangen den rollenden Reisenden mit offenen
Armen.
Die Herzlichkeit Südtirols und der Schmelztiegel der Esskulturen in
diesem deutsch sprechenden Teil Italiens sind schon allein eine Reise
wert. Perfekt ergänzen sich italienische Kreativität und Leichtigkeit
mit der Bodenständigkeit der deutschen Seele, der Tisch biegt sich
unter kulinarischen Wundertüten, die es sonst nirgends auf der Welt
zu öffnen gibt.
Und wenn auch im Winter die Schneefreunde den Platz zwischen Rosengarten
und Latemar erobern, ist der Sommer die perfekte Zeit für
Mountainbiker, die ein einmaliges Revier vorfinden, das mit der Hilfe
vieler bikeverrückter Einheimischer immer in Erinnerung bleiben
wird.
Ein Bikeguide in Papierform, ein Ortskundiger als Druckexemplar
– so stellen wir uns unser Dolomiten Reise Spezial vor. Wir sind die
spektakulärsten Routen nachgefahren, waren mit Profibikern unterwegs,
haben in den schönsten Hotels gewohnt, die interessantesten
Menschen getroffen, außerdem Tipps, Infos und Anregungen gesammelt
für einen nützlichen Begleiter in eine tolle Urlaubsregionen.
Doch Bilder und Worte können nicht das ersetzen, was es in der Natur
zu erleben gibt.
Also nichts wie rauf auf den Sattel und die Gegend um Rosengarten
und Latemar entdecken! Eines der schönsten Bikereviere wartet darauf,
erobert zu erden!
Viel Spaß beim Lesen und im Urlaub!
©pedaliéro #01/10 ^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Marco Knopp
3
Inhalt
Dolomiten Rosengarten – Latemar
Rund um den Latemar! Der geilst e Trail der Welt .......................................................... 6
Ein König und sein Berg. Die Sage vom Rosengarten .................................................... 14
Mit Stollenreifen und Müsli gegen den Berg ............................................................... 19
Murmeltierland! Die Bikeparks Fassa Bike und Cermis ..................................................20
Kids on Bikes! Zwischen Bolognese-Bandit en und Mountainbike-Guides ..........................26
Natur – Design – Wellness .....................................................................................30
Kurt und die Bruchpiloten ....................................................................................32
Soulriding. Mountainbiken für die See le ...................................................................38
Werksp ionage! Rumgeschnüff elt bei Rewel .................................................................42
Von Hexenmeist ern und Wasserratt en: Singletrail-Wochen.............................................46
Leserst ory: Ja, mir san mit ‘m Tandem da! ..................................................................50
Der Matzhof. Urlaub auf dem Biker-Bauernhof in den Dolomit en ...................................52
Auf Free ridetour mit Marcus Klausmann und Johannes Fischbach ....................................54
Cooking & Biking. In Südtirol geben sich Kochschürze und Biketrikot die Hand .................58
Riding in a Winter Wonderland! Snow MTB Dual Night Race am Karerpass ....................... 60
Auf zu den Sternen! Die Sternwartetour von Steinegg ...................................................64
Wissenswertes über Rosengarten Latemar ...................................................................66
Übersichtskarte .................................................................................................. 80
Rubriken
Edit orial ............................................................................................................ 3
Shops ...............................................................................................................62
Impressum ........................................................................................................82
4
©pedaliéro #01/10
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Rund um den Latemar! Der geilste Trail der Welt
6 ^Text: Falco Mille °Bild: Marco Knopp
©pedaliéro #01/10
©pedaliéro #01/10 7
8 ^Text: Falco Mille °Bild: Marco Knopp
Spätsommer, saftige Wiesen, hohe Tannen
und schroffe Berggipfel, die im Sonnenlicht
golden leuchten. Dolomiten, Rosengarten.
Ich rekle mich faul im Liegestuhl auf der
Hotelterrasse des Ganischgerhofs, genieße
das Panorama und taste nach dem Cocktail,
den eine junge Kellnerin in Tiroler
Tracht mir gerade mit einem bezaubernden
Lächeln serviert hat. Doch plötzlich ein
unsanfter Tritt gegen meinen Stuhl. Der
kalte Drink schwappt in meinen Ausschnitt.
Ein weiterer Tritt, heftiger. – Ich öffne
die Augen und blinzele schlaftrunken in
das Gesicht unseres Herausgebers, Mitch,
der in voller Bike-Montur über meinem
Bett steht und an meiner Schulter rüttelt.
„Aufwachen, Schlafmütze!“, ruft er. „Es ist
schon halb acht. Heute haben wir Großes
vor. Latemar-Umrundung! In einer halben
Stunde holt Kurt uns ab. Ich bin beim
Frühstück.“ Bevor er fröhlich pfeifend mein
Zimmer verlässt, reißt Mitch noch Vorhänge
und Fenster auf. Draußen ist es trüb und
kalt. Tiefhängende Wolkenfetzen ziehen den
Bergwald hinauf.
Das Leben kann so gemein sein. „As you
like it“ lautet der Wahlspruch des Hotels
Ganischgerhof, in dem wir gestern eingecheckt
haben, was sagen will: „Hier richten
wir uns nach dir. Wenn du um 14 Uhr im
Bademantel frühstücken willst, um dich den
Rest des Tages in unserem Spa verwöhnen zu
lassen, bist du bei uns goldrichtig.“ Das ist
mein Hotel, war mein erster Gedanke, und
©pedaliéro #01/10
ich geriet darüber so ins Schwärmen, dass
ich die Herausforderungen des kommenden
Tages fast vergaß.
Aber ich hatte keine Wahl. Also raus aus
dem Bett, Katzenwäsche und ab zum Frühstück.
Der nächste Schub Reue ließ nicht
lang auf sich warten: Ein fantastisches Frühstücksbuffet,
das zu mindestens zweistündigem,
genussvollem Verweilen einlud. Was
für ein Drama. Also: Rührei, ein Brötchen,
O-Saft, Latte macchiato, das war‘s, dann
stehen Kurt und Dieter, unsere Guides, vor
dem Tisch. Es ist fünf Minuten vor acht.
Auf geht’s.
Wir radeln los, es ist etwas trüb, die Wolken
hängen tief. Von Latemar, Schlern oder
Rosengarten keine Spur, aber als wir uns zur
Nigerstraße hinaufschlängeln, beginnt das
Grau aufzureißen. Mit dem ersten Sonnenstrahl
steigt meine Stimmung. Die azurnen
Lücken werden größer und mit einem Mal
erscheint über uns schroffer Dolomitenfels
am Himmel. Majestätisch, der Rosengarten.
Nahe der Frommer Alm biegen wir in einen
Forstweg ein. Das Wetter wird immer besser.
„Das Schöne an der Latemar-Umrundung
ist, dass man sie auf viele Arten gestalten
kann.“ meldet sich Guide Dieter zu Wort.
„Wenn wir mit wenig geübten Fahrern oder
mit Familien unterwegs sind nehmen wir
hauptsächlich Forstwege. Man sieht genauso
viel und kann ganz entspannt die Natur
genießen. Die Runde ist sehr beliebt weil
©pedaliéro #01/10 9
10 ^Text: Falco Mille °Bild: Marco Knopp
©pedaliéro #01/10
sie landschaftlich so einmalig ist. Und für
Typen wie euch gibt es dann eben auch eine
anspruchsvollere Variante!“
Wie auf ein geheimes Kommando stechen
Kurt und Dieter in einen Trail ein, der sich
unterhalb des Rosengartens parallel zur
Nigerstraße Richtung Karerpass entlangschlängelt.
Und sofort beginnen unsere Bikerherzen
zu pochen. Leichtes Gefälle, kurze
Anstiege, eng, gewunden, technisch und
gleichzeitig voller Flow. Schnell finden wir
unseren Rhythmus und geben Kette. Das ist
unser Element. Mitch und ich sind bereits
überzeugt, dass dies der geilste Trail der
Welt ist, aber Kurt und Dieter beschwichtigen
uns in Hinblick auf die Leckerbissen,
die noch vor uns liegen. Am Karerpass biegen
wir auf Asphalt ab und folgen der Passstraße
bergab Richtung Fassatal. Die Stollen
singen auf dem Asphalt und wir bekommen
Lust, es mit dem motorisierten Verkehr
aufzunehmen. Aber Kurt und Dieter fahren
mit Bedacht, und Mitch und ich kennen die
Kurven nicht. Nach einigen Kilometern
ziehen Kurt und Dieter hart rechts rüber
und stoßen in einen weiteren Trail hinein,
den 512er hinab Richtung Moena. Der 512
ist wie eine Achterbahn oder Bobbahn oder
Wasserrutsche, einfach unbeschreiblich, wir
fliegen durch die Bäume und uns wird klar,
dass unsere Euphorie über den Rosengarten-Trail
verfrüht war. „Aber das hier ist
jetzt wirklich der beste Trail der Welt“, sagt
Mitch, als wir auf einem flacheren Stück
etwas Tempo lassen und nebeneinander fahren.
Kurt und Dieter grinsen nur: „Wartet,
was noch kommt.“ Der Trail wird feuchter,
fast sumpfig, der Wald lichtet sich ein wenig,
hohes Gras, Kiefern, der Dreck fliegt uns
um die Ohren, und immer Hartgas. „Geil!“,
rufe ich Mitch zu. „Geilgeil!“, ruft er zurück.
Nach der sumpfigen Passage bekommt
der Trail echten Downhillcharakter. Hier ist
eigentlich mit Bedacht zu fahren, aber dafür
sind wir zu aufgedreht. Hinter einer Kehre
springen ein paar Pilzsammler aus dem Weg,
meckern aber nicht. Denn Pilze sammeln
ist in dieser Gegend verboten und vielleicht
haben sie Angst vor berittenen Patrouillen,
die sie zu Hallimasch verarbeiten.
„Die kamen hier früher mit Reisebussen
und haben alles platt gemacht, aber jetzt ist
finito“, klären Kurt und Dieter uns auf.
„Der geilste Trail der Welt!“, flüstere ich
Mitch zu, sodass Kurt und Dieter es nicht
hören können. Nach einer fast endlosen,
endorphinsprühenden Abfahrt erreichen
wir Moena. Von dort geht es auf dem geilsten
Radweg der Welt, hier stimmen uns Kurt
und Dieter endlich einmal zu, leicht bergab
das Fassatal nach Predazzo weiter, von wo wir
mit der Seilbahn die Südflanke des Latemar
in Angriff nehmen und auf der Berghütte
Baita Gardoné, die von den Pichlers vom
Ganischgerhof betrieben wird, mitten im alpinen
Panorama fürstlich zu Mittag speisen.
Die Berghütte ist eine Show für sich: Palmen
wehen auf der Terrasse, nebenan ver-
©pedaliéro #01/10 11
gnügt man sich beim Beachvolleyball. Mediterranes
Flair umweht uns, die Fernsicht ist
grandios, die Stimmung noch besser. Von
der Baita Gardoné geht es weiter mit dem
Sessellift hoch auf 2000 Meter zum Passo
Feudo am Osthang des Latemar. Die Baumgrenze
liegt längst unter uns. Hochalpines
Biken, unglaublich, Fels, Flechten, ledriges
Gras, Buschwerk, und dazwischen umrundet
unser schneller Trail die Ostecke des Latemar-Gipfels.
Der Hammer.
Wir ziehen an der Nordflanke des Bergs
entlang, unterhalb der Geröllfelder Richtung
Reiterjoch. Der Trail ist felsig, anspruchsvoll
und schnell, die Landschaft
atemberaubend. Kurt und Dieter biegen
nach Norden ab und halten auf den Wald zu.
Wir folgen ihnen über eine wurzelige, technische
Abfahrt in Richtung Obereggen. Wir
jagen weiter über verwunschene Traumtrails
(die geilsten der Welt natürlich) unserem
Ziel entgegen.
Nachdem wir erschöpft, aber überglücklich
beim Ganischgerhof abgeladen haben,
komme ich doch noch in den Genuss des
Hotelcredos „As you like it“. In der Hotellounge
bekommen wir unser Dinner serviert
– und zwar im Liegen! Wir entspannen uns
im mondänen Gewölbe und lassen uns die
perfekte Südtiroler Küche schmecken. Besser
geht es nicht und ich überlege mir, in
Zukunft immer früh aufzustehen. Wahrscheinlich
wurde heute ein Morgenmuffel
kuriert. Was für ein Tag.
12 ^Text: Falco Mille °Bild: Marco Knopp
Unser Hoteltipp Ganischgerhof Mountain Resort & Spa
Individuellen Urlaub in totaler Freiheit
versprechen die Gebrüder Pichler vom Ganischgerhof.
Das 4-Sterne-Superior Mountain
Resort & Spa im Herzen der Dolomiten
bietet kulinarische Genüsse, aufregende
Events und persönlichen Service. Ganz
nach dem Motto „As you like it“ entscheidet
der Gast, wann, ob, was und wo er speisen
möchte.
Das Hotel liegt in traumhafter Lage auf
einer Höhe von 1300 Meter am Waldrand
von Deutschnofen. Mit atemberaubendem
Ausblick auf die Bergkette Rosengarten
verfügt es über 42 komfortable Zimmer und
ausreichend Platz. Im über 850 Quadratmeter
großen Spabereich findet der Gast
ganzheitliche Entspannung: Wellness, Body-
Therapie, Beauty und Fitness. Bei einem
Besuch in der finnischen Panoramasauna
mit Blick auf das Bergmassiv Rosengarten
oder im türkischen Dampfbad unter glitzerndem
Sternenhimmel kann man herrlich
abschalten und genießen. In der SPA & Garden
Bar wird der Gast nach dem gewohnten
„As you like it“-Prinzip täglich mit frischen
Fruchtsäften und dem Besten aus Küche und
Keller versorgt. Indoor-Schwimmbecken
mit integriertem Whirlpool, Massage oder
Beautytherapie runden das Paket ab.
Baita Gardoné & Ganischger Alm
Palmen, Strand und Beachvolleyball – das
bietet die Berghütte Baita Gardoné, auf
1700 Meter Höhe, mit großer Sonnenterrasse
und chilliger Lounge. Mit grandiosem
Blick auf die Dolomiten kann man kulinarische
Köstlichkeiten und gepflegte Drinks
zu sich nehmen.
Ebenso empfehlenswert für einen Tourstopp
ist die Ganischger Alm. Auf 2045 Meter
Höhe gelegen ist sie der perfekte Ort für
eine ausgedehnte Rast. Im Winter feiert man
hier bei heißen Rhytmen und erfrischenden
Cocktails. Beide Berghütten werden von den
Gebrüdern Pichler geführt.
Ganischgerhof Mountain Resort & Spa ****S
Familie Pichler
Tel.: +39 0471 61 65 04
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©pedaliéro #01/10
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Ein König und sein Berg Die Sage vom Rosengarten
14
©pedaliéro #01/10
Das „Gartl“ ist heute nicht mehr als eine öde Geröllhalde. Doch einst,
ja einst lag hier der wunderschöne Rosengarten des Königs Laurin.
Laurin, Herrscher über ein großes Zwergenvolk, lebte in einem unterirdischen Palast aus Bergkristall.
Sein ganzer Stolz aber war sein prachtvoller Garten vor den Toren seiner Kristallburg,
in dem unzählige Rosen wuchsen. Sein Rosengarten. Zu seinem Glück fehlte ihm nur noch die
rechte Frau, doch diese hatte er bald schon erspäht. Es war die schöne Similde, die Tochter des
Königs an der Etsch. Dieser wollte seine Tochter vermählen und veranstaltete dazu eine zünftige
Maifahrt. Alle Freier sollten dort um Similde werben, und Laurin rechnete sich gute Chancen
aus. Leider sendete ihm der König keine Einladung zu, sodass Laurin zu einer List griff. In seinem
Besitz befand sich eine Tarnkappe und er beschloss, der Feier im Geheimen beizuwohnen.
©pedaliéro #01/10 ^Text: Andreas Sawitzki, °Bild: Marco Knopp
15
Um den geeigneten Bräutigam zu ermitteln,
fand ein Turnier statt, der Sieger der
Kampfspiele sollte Similde ehelichen.
Sieben Tage dauerten die Wettkämpfe an,
bis sich schließlich zwei der tapfersten
Recken im Finale gegenüberstanden. Ihre
Namen: Hartwig und Wittich. Der Kampf
wurde heftig geführt, doch ehe der König
das Zeichen zum Aufhören geben konnte,
um einen Sieger zu verkünden, ging ein
Schrei durchs Publikum: Similde war verschwunden!
Was die Menschen nicht sehen konnten,
war, dass Laurin mit Similde davonritt, unsichtbar
durch die Kraft seiner Tarnkappe.
So brachte er sie in seinen Palast aus Bergkristall,
um sie für immer bei sich zu haben.
Hartwig und Wittich wollten diese Schmach
nicht auf sich sitzen lassen und beschlossen,
Zwergenkönig Laurin, denn nur dieser
konnte hinter der Schurkerei stecken, die
holde Similde wieder abzujagen. Doch die
beiden wussten, dass Laurin nicht nur die
Tarnkappe besaß, sondern außerdem einen
Gürtel, der ihm die Kraft von zwölf Männern
verlieh, sowie viele Tausend Zwerge,
die sicher für ihren Herren in den Kampf
ziehen würden. Also suchten sie Unterstützung
für ihr Vorhaben.
Sie wandten sich an den großen Fürsten
Dietrich von Bern und baten ihn um Beistand.
Dieser sagte Hartwig und Wittich seine
Unterstützung zu und schleppte zudem
16 ^Text: Andreas Sawitzki °Bild links oben: Marco Knopp °Übrige Bilder: Andreas Sawitzki
©pedaliéro #01/10
©pedaliéro #01/10 17
Hildebrand, Wolfhart und noch ein paar
andere tapfere Recken zur Felsenburg des
Zwergenfürsten.
Als die muntere Schar am Rosengarten
ankam, riefen sie alsbald den König Laurin
herbei, um ihn gütlich zur Herausgabe von
Similde aufzufordern. Doch Laurin weigerte
sich, genau das zu tun, und so entbrannte
ein erbitterter Kampf. Laurin war dabei
deutlich im Vorteil, trug er doch seinen
Zaubergürtel und seine Tarnkappe, und so
waren die tapferen Recken nahezu chancenlos.
Doch da hatte Hildebrand die rettende
Idee: „Achtet auf die Bewegung der Rosen,
daran sehen wir, wo der Zwerg ist!“, rief er
und schon bald hatten sie den Zwergenkönig
am Schlafittchen. Sie packten ihn, zerbrachen
seinen Zaubergürtel und nahmen
ihn gefangen. Laurin tobte und wütete,
und als er nichts anderes mehr tun konnte,
verfluchte er den Rosengarten, der ihn
verraten hatte.
„Nicht bei Tag und nicht bei Nacht soll
jemals mehr ein menschliches Auge den
Rosengarten sehen!“, sprach er, und so
geschah es. Doch Laurin hatte die Dämmerung
vergessen!
Und so kommt es, dass der verzauberte
Rosengarten oft bei Sonnenaufgang und
Sonnenuntergang wundervoll rot glüht.
Und jeder, der es sieht, wird erinnert an
den unglücklichen König Laurin.
18 ^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Andreas Sawitzki
©pedaliéro #01/10
Mit Stollenreifen und Müsli gegen den Berg
Mit erwartungsvollem Blick sitzt er neben
mir. Ich lasse mir Zeit und leere die Schüssel
bis zum letzten Rest. Dann lehne ich
mich zurück und genieße die unglaubliche
Aussicht, die man hier auf der Panoramaterrasse
des Berghaus Rosengarten geboten
bekommt. „Und?“, fragt Horst Gapp mich
neugierig. „Was sagst du?“ „Potzblitz!“, gebe
ich mit einem zufriedenen Lächeln zurück.
„Das ist wirklich ein sensationelles Müsli!“
„Hab ich es nicht gesagt?“, antwortet mir das
Oberhaupt der Familie Gapp, während er
sich zufrieden auf den Schenkel klopft. „Und
das ist nicht die einzig Müslisorte, wir haben
immer abwechselnde Mischungen mit Dinkel,
Früchte, Dreikorn und Roggen für unsere
Gäste. Mein hausgemachtes Müsli ist nicht
umsonst in ganz Südtirol bekannt!“ Wie es
Unser Hoteltipp Berghaus Rosengarten
Das seit 1964 existierende Familienunternehmen
liegt direkt über dem beschaulichen
Örtchen Welschnofen. Die 15 Zimmer,
die modernen Komfort mit Tradition
und Behaglichkeit verbinden, verfügen alle
über einen eigenen Balkon und beherbergen
insgesamt 25 Betten.
Egal ob man den Tag auf der großen Panoramaterrasse
mit Blick auf das Weltnatur-
meine journalistische Pflicht verlangt, hake
ich nach. „Wirklich in ganz Südtirol?“, frage
ich mit hochgezogener Augenbraue. Sein
Schmunzeln verrät mir, dass er da wohl ein
wenig dick aufgetragen hat. „Naja“, lacht er,
„fast in ganz Südtirol.“
Aber nicht nur hausgemachtes Müsli oder die
anderen gesunden Köstlichkeiten machen
das Berghaus Rosengarten zu einem echten
Genuss. In unmittelbarer Nähe des Rosengartens
gelegen, bietet das Familienunternehmen
seinen Gästen eine spektakuläre
Umgebung, mit Wiesen, Wäldern und jeder
Menge Trails vor der Haustür. „Für fleißige
Pedaltreter bieten wir jede Woche sechs geführte
Touren in je zwei Leistungsklassen an.“
Und damit man diese Energieleistungen auch
erbe Rosengarten, im Tirolerstübchen, der
Hausbar oder in der neuen Sauna ausklingen
lässt, Entspannung ist garantiert.
Seit 2008 ist das Berghaus Rosengarten
offizieller Partnerbetrieb von Krauti´s Bike
Academy. Eine gut ausgerüstete Bikegarage
gehört ebenso zum Angebot wie die geführten
Touren und das Biketaxi, das Radfahrer
zu jedem gewünschten Startpunkt
bringt oder wieder abholt. Viele weitere
gut übersteht, gibt es bei Familie Gapp neben
dem frischen Bikermüsli und den anderen
hausgemachten Köstlichkeiten auch ein erlesenes
Abendmenü mit besonderem Augenmerk
auf Frische und Authentizität.
„Wenn man den ganzen Tag durch die Dolomiten
fährt, ist eine gesunde und ausgewogene
Ernährung sehr wichtig“, erklärt er
mir. „Daher versuche ich für jeden Gast eine
individuelle Ernährung zu bieten, ganz auf
die unterschiedlichen körperlichen Bedürfnisse
abgestimmt. Das sorgt für die nötigen
Kraftreserven im Kampf gegen den Berg. So
gestärkt fährst du locker doppelt so schnell
bergauf“, sagt Horst Gapp und zwinkert mir
zu. Ohne nachzuhaken, glaube ich ihm das
aufs Wort.
interessante Infos und attraktive Angebote,
die speziell auf Mountainbiker zugeschnitten
sind, findet ihr auf der Homepage:
www.berghaus-rosengarten.com
Berghaus Rosengarten
39056 Welschnofen, Südtirol, Italien
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Tel.: +39 0471 613123
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www.berghaus-rosengarten.com
©pedaliéro #01/10 ^Text: Marco Knopp °Bild: Marco Knopp
19
Murmeltierland! Die Bikeparks Fassa Bike und Cermis
Der Berg ruft nicht nur Tourenfahrer und CrossCountrybiker zu sich,
das Echo vernehmen natürlich auch die Fans der Bergab-Fraktion.
Deshalb unternehmen wir einen kleinen Abstecher hinter den Rosengarten,
um für unsere Freunde der hohen Abfahrtskunst reinrassiges
Grobstollenrevier zu erkunden. Bikeparkcheck heißt das Credo des
Tages.
20
©pedaliéro #01/10
Unsere beiden Testpiloten sind zwei der
besten deutschen Mountainbiker: Marcus
Klausman und Johannes Fischbach. Mit
ihnen geht es über den Karerpass hinunter
ins Fassatal, dann die Passstraße zum
Pordoijoch hinauf, wo das zunehmend
dominierende Dreitausender-Panorama
von Langkofel, Sella-Massiv und Marmolata
jeden in Ehrfurcht verstummen lässt. Von
der Pordoi-Passstraße biegen wir auf einen
unbefestigten Weg ab und bremsen kurz
darauf an einem Schlagbaum. „Wir können
hier nicht anhalten“, kreischt Fischi. „Das ist
Murmeltierland!“ Er deutet auf ein kleines,
pelziges Männlein, das auf einem Geröllbuckel
stehend in unsere Richtung wittert.
Dann nähert sich von der anderen Seite des
Schlagbaums ein Auto und der kleine Kerl
löst sich Houdini-mäßig in Luft auf. Ich
meine, ein leises „Plopp“ gehört zu haben.
Aus dem Auto steigt ein Typ mit Surfermatte
und Indiomütze, der sich als William vorstellt
und uns die Schranke öffnet. Oben angekommen
hechten Klausi und Fischi auf ihre
Bikes und steigen in einen jungfräulichen
Trail ein, den William und seine Freunde
von Fassa Bike erst kürzlich fertig geshapt haben.
Nachdem die beiden außer Sicht sind,
hört man sie noch eine ganze Weile jodeln.
William nickt ihnen verständnisvoll nach und
erzählt von seinem Projekt: Fassa Bike ist ein
Verein, der 2007 von seinem Kumpel Davao
und ihm ins Leben gerufen wurde. Omar
und Mendes sind später dazu gestoßen. Die
vier Jungs teilen zwei große Leidenschaften:
Big Bikes und Big Mountains. Ihr gemeinsamer
Traum: ein Bikepark auf hohem
©pedaliéro #01/10 ^Text: Falco Mille °Bild: Andreas Sawitzki
21
Niveau, und zwar im doppelten Sinne. Der
rücksichtsvolle Umgang mit der Natur und
das Verständnis für andere Bergbesucher,
Forst, Wanderer und Anwohner stand dabei
von Anfang an im Vordergrund. Durch
diese umsichtige Vorgehensweise konnten
Entscheidungsträger überzeugt und einer
der mittlerweile beeindruckendsten Parks
der Alpenregion geschaffen werden. Grob
gesehen teilt sich das Freeride-Revier in zwei
Projekte: Vom Buffaure geht es gute 700
Höhenmeter hinunter nach Pozza und vom
Belvedere über 900 Höhenmeter hinab nach
Canazei. Auf beiden Flanken gibt es Strecken
mit unterschiedlichem Charakter und
Anspruch, die einzeln oder in Kombination
gefahren werden können. Klausmann und
Fischbach sind inzwischen in den Double-U
des Belvedere verschwunden, der sich oberhalb
der Baumgrenze wie gemalt durch wilde
Senken und Wölbungen schlängelt. Die Aussicht
hier oben, mitten zwischen den Dreitausendern,
ist biblisch. Als das Shuttle die
Descender wieder hochbringt, strahlen sie bis
über beide Ohren. Die Meinung ist einhellig:
Dieser Trail ist der Hammer und sie wollen
sofort in den nächsten Sturzflug übergehen.
Als ich ihnen erkläre, dass wir nun
leider erst eine Fotosession machen müssen,
maulen sie rum und protestieren. Erst als ich
unseren Probanden nach getaner Arbeit eine
epische Abfahrt bis hinunter nach Canazei
verspreche, sind sie wieder versöhnt. Es fällt
schwer, dieses Freeride-Schlaraffenland nach
unserer kurzen Stippvisite wieder zu verlassen,
aber wir haben für heute noch eine weitere
Etappe auf dem Plan: Cermis.
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©pedaliéro #01/10
©pedaliéro #01/10 ^Text: Falco Mille °Bild: Andreas Sawitzki
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Der Bikepark Cermis liegt von Canazei aus
eine Dreiviertelstunde Autofahrt weiter
unten im Tal, das ab Moena Val di Fiemme
oder Fleimstal heißt. Fährt man direkt
vom Eggental, ist man in etwa einer halben
Stunde dort. Während der Bike-Saison
bringt einen die Seilbahn Cavalese-Doss
dei Laresi samt Bike in wenigen Minuten
1.280 Höhenmeter hinauf. Die Downhillstrecke
hat den wohlklingenden Namen
„4x4 Pure-Emotion“ und bietet auf 430
Höhenmetern eine spannende Mischung
unterschiedlicher Elemente: Schnelle Wiesentrails
wechseln sich mit winkligen Waldpassagen
ab, Sprünge über Steinstufen mit
gebauten Rampen und Geröllanlieger mit
professionellen Holzkonstruktionen. Klausi
und Fische sind sich einig: Cermis rockt.
Das Fotoshooting ist auch entspannt, denn
die Passagen, die die Jungs für die Kamera
wiederholen müssen, sind anspruchsvoll
und bedürfen oft mehrerer Versuche, um
eine glatte, schnelle Linie zu fahren, was
schnell den Ehrgeiz der beiden Racer weckt.
Fazit: Beide Parks sind in jedem Fall einen
Abstecher vom Eggental wert. Fassa Bike
mit Buffaure und Belvedere bietet epische,
ausdauernde Abfahrten mit atemberaubendem,
hochalpinen Flair. Wegen der
Vielzahl der Strecken und der langen Auffahrten
sollte man sich aber mindestens
einen ganzen Tag Zeit nehmen. Cermis
ist dagegen „Instant Fun“. Man ist schnell
oben, die Strecke ist knackig, abwechslungsreich
und hat deutlichen Downhill-
Race-Charakter.
24 ^Text: Falco Mille °Bild: Andreas Sawitzki
©pedaliéro #01/10
©pedaliéro #01/10
Weitere Infos
Fassa Bike: www.fassabike.com
Cermis: www.alpecermis.it
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Kids on Bikes! Zwischen Bolognese-Banditen und Mountainbike-Guides
Da sind sie wieder, die Erinnerungen an meine Kindheit. Ich dachte, ich
hätte sie verdrängt, doch sie treiben mit Macht zurück an die Oberfläche:
Ich bin wieder acht Jahre alt. Nach dem Sandmännchen heißt es ab
ins Bett. Außerdem darf ich nicht selbst entscheiden, ob ich den Spinat
essen möchte oder es lieber bleiben lasse. Und die anderen Kinder sind
sooo gemein zu mir.
Okay, ganz so schlimm wie damals ist es jetzt nicht. Aber fast. Denn meine
Tischnachbarn haben mir bereits zwei Fleischbällchen von meinem
Teller geklaut und machen sich jetzt auch noch über mich lustig. Zugegeben,
ich gehöre auch nicht wirklich hierhin. Die Stühle sind viel zu klein
und ständig stoße ich mit dem Knie gegen die Tischkante.
26
©pedaliéro #01/10
„Na, wie gefällt es dir an unserer Kindertafel?“,
fragt mich plötzlich eine Stimme. Sie
gehört Christoph Kofler, dem Hausherren des
Familienhotels Maria. „Gut“, gebe ich zögernd
zurück, „nur dass ständig von meinem Teller
genascht wird, finde ich nicht in Ordnung!“
„Tut mir wirklich leid, aber wir sind komplett
ausgebucht und hatten keinen anderen Tisch
mehr für dich frei“, erklärt mir Christoph und
klopft mir freundlich auf die Schulter.
Mit einer ausladenden Handbewegung stellt
er mir meine Tischgesellschaft als „Bolognese-Banditen“
vor. „Habt ihr ihm auch alle
Fleischbällchen gemopst?“, fragt er freudig.
„Jaaaaaa!“, kommt es aus zwölf Kinderkehlen
zurück. „Du hast ihnen diesen Floh ins Ohr gesetzt?“,
frage ich entsetzt. „Nichts ist umsonst.
Sitzplatz gegen Fleischbällchen“, lacht er. „Sorry,
aber so war der Deal.“
Ein wenig später sitze ich mit Christoph auf
der großzügigen Terrasse des Hotels Maria,
schaue auf das herrliche Panorama der Südtiroler
Dolomiten und trinke einen Cappuccino.
Ich genieße es, die Beine wieder ausstrecken
zu können und mein Getränk für mich allein
zu haben. „Der Tisch war doch ein bisschen
klein“, erkläre ich Christoph. „Das glaube ich
dir gern, der ist ja auch für Kinder gemacht“,
grinst er. „Unser Haus ist eben ein Familienhotel
und damit natürlich auch auf Kinder
zugeschnitten.“
Nicht nur die vier Smileys (Sterne für Kinderhotels)
an der Außenwand des Gebäudes unter-
©pedaliéro #01/10 ^Text: Marco Knopp °Bild: Hotel Maria
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28 ^Text: Marco Knopp °Bild: Hotel Maria
streichen seine Aussage. Die großzügige Kinderwelt,
ein Pool sowie der Außenspielbereich
mit Garten und Terrasse sind ebenso Teil des
Maria wie die umfassende Kinderbetreuung.
„Wir veranstalten Bergabenteuer, Kinderolympiaden,
Kinderdiscos, Pyjamapartys, Indianer-
und Piratenfest, Lagerfeuer mit Würstelbraten
und noch viele andere Sachen“, zählt Christoph
stolz auf. „Im Naturdedektiv-Camp können
die Kids den Spielplatz Natur neu entdecken,
beim Wildnis-Training gilt es das Nachtleben
in der Natur zu erforschen. Außerdem
wollen wir, dass die Kleinen hier etwas lernen.
Daher haben wir Kurse zum Thema Schwimmen,
Klettern oder auch Mountainbiken im
Angebot. Alles natürlich unter der Aufsicht von
Profis.“ Christoph weiß, wovon er spricht, er ist
selbst ausgebildeter Mountainbike-Guide und
leidenschaftlicher Bergsteiger.
„In einer halben Stunde startet unsere Familienbiketour“,
bemerkt er mit Blick auf die Uhr.
„Komm doch einfach mit. Dann siehst du etwas
von der phänomenalen Landschaft hier.“
Kurze Zeit später radele ich in Richtung Latemar,
an dessen Fuß das Hotel Maria liegt. In
Kooperation mit Krauti‘s Bike Academy bietet
das Hotel Maria wöchentlich sechs geführte
Touren in drei Leistungsgruppen an. Und
natürlich gibt es auch ein spezielles MTB-Programm
für die Kleinen. Auf dem Kinder-
Übungsparcours können sie sich Diplom und
Medaille verdienen und so die Basis legen, um
fit zu werden für die beliebte Familientour.
„Für die Familien ist das einfach herrlich“,
erzählt Christoph, während er neben mir fährt.
©pedaliéro #01/10
„Man ist mit den Kindern in der Natur unterwegs
und tut auch noch etwas für die Gesundheit.
Besser geht es doch nicht!“
Während ich von einem kleinen Mountainbiker,
den ich als einen der Bolognese-Banditen
wiedererkenne, überholt werde, möchte ich von
Christoph wissen, welche Touren es außerdem
gibt. „Wir haben hier in der Umgebung für jede
Leistungsstufe das Passende zu bieten“, erklärt
er. „Wenn die Eltern gern mal eine längere
oder schwierigere Runde fahren möchten, ist
das kein Problem. Ich kenne mich hier bestens
aus und kann jede Menge Tipps geben. Die
Kleinen bleiben so lange einfach im Hotel
und werden in unserer Kinderwelt ganztägig
betreut. Dort können sie spielen, lesen, basteln
oder die Natur erkunden. Oft fällt ihnen gar
nicht auf, dass Mama und Papa ein Weilchen
nicht da waren.“
Drei Stunden und eine Fülle an sensationellen
Naturerlebnissen später erreichen wir wieder
das Hotel Maria. Weitere 30 Minuten später
stehe ich geduscht und hungrig im Restaurantbereich.
Alle Tische sind voll. Wirklich alle? An
einem Tisch ist noch ein Platz frei. Und seine
kleinen Besitzer winken mir schon aufgeregt
zu. Ich schaue verzweifelt zu Christoph. „Wie
schon gesagt. Wir sind ausgebucht. Was soll ich
machen?“, gibt er achselzuckend zurück. „Immerhin
gibt es keine Hackbällchen, die sie dir
klauen können. Heute gibt es am Kindertisch
Pommes frites“, lacht er und verschwindet in
der Küche. Mir tun jetzt schon die Knie weh.
Zehn moderne und gemütliche Zimmertypen,
alle nach Süden ausgerichtet, stehen
im Hotel zur Wahl. Jedes verfügt über Dusche/Bad
und WC, Sat-TV, Telefon, Internet-
& Faxanschluss sowie Zimmersafe. Das
Hotel Maria befindet sich auf 1.550 Höhenmetern,
direkt am Fuße des imposanten
Latemar-Gebirges in Obereggen, mitten im
Grünen am sonnigen Südhang in Panoramalage.
Besonders viel Wert wird hier auf die
Kleinsten gelegt. Die Kinderbetreuung
(für Kinder ab drei Jahren, außerhalb der
Ferienzeiten auch schon für Kinder ab zwei
Jahren) wird durch liebevolle und fachkundige
Betreuerinnen übernommen, an sechs
Tagen die Woche (Montag bis Freitag) von
10.00 bis 21.00 Uhr, samstags von 14.00 bis
20.00 Uhr. Es gibt Biken, Rafting, Canyoning,
Sportklettern oder Klettern im neuen
Hochseilgarten für die Youngsters, und egal
ob drinnen oder draussen, überall ist das
geschulte Betreuungspersonal zur Stelle.
Das Hotel bietet neben Kinderbuggys, Rückentragen
und Flaschenwärmern auch Ba-
Unser Hoteltipp Hotel Maria
byfones zum Verleih an. So kann man auch
beim gemütlichen Abendessen zu zweit ein
Ohr auf die Kleinen werfen.
Für Mountainbiker gibt es rund um das
Hotel viele Tourenmöglichkeiten, von soft
bis rabiat. Als Mitglied der Mountainbike
Hotels – höchstbewertet mit 4 Ritzeln – ist
das Hotel Maria so die ideale MTB-„Homebase“.
Dazu gibt es tolle Angebotswochen
mit Familien-Jugend-Klettercamp, Bike &
Climb, Mountainbike-Kids-Camp und Dolomiten-Abenteuer-Wochen!
Und wenn der Sinn mal nicht nach Biken
und Action steht, empfiehlt sich ein Ausflug
in die nah gelegene malerische Altstadt von
Bozen oder zum Kalterer See, einem Badesee,
der mitten in den Weinbergen gelegen
ist.
Hotel Maria
39050 Obereggen, Südtirol, Italien
Tel.: +39 0471 615772
Fax: +39 0471 615694
info@hotel-maria.it
www.hotel-maria.it
©pedaliéro #01/10 ^Text: Marco Knopp °Bild: Marco Knopp
29
Natur – Design – Wellness
Die Aussicht aus meiner Badewanne ist einfach
fantast isch. Obwohl Badewanne vielleicht
nicht ganz der passende Ausdruck ist . Ich befi
nde mich im „Private Open Spa“ des Hotels
Pfösl, liege im knapp 40 Grad warmen Wasser
und genieße einen herrlichen Dolomit en-
Panoramablick. Meine Holzwanne befi ndet
sich auf der Terrasse des Hotels in einem
Pavillon, ganz privat, vor fr emden Blicken
verborgen.
Diese kleine Entsp annungsoase ist ein Highlight
des Hotels, aber nicht das einzige. Wenn
Spannung das Gegenteil von Entsp annung ist ,
Unser Hoteltipp Hotel Pfösl
Das Hotel Pfösl liegt etw as außerhalb von
Deutschnofen inmit ten saft iger, grüner Wiesen
auf einem Hochplateau, umringt von der
imposanten Bergwelt der Dolomit en. Tradition,
Natur und moderne Archit ektur prägen
das Bild des Hotels mit seiner einzigartigen
Vit alpina-Wellnessanlage. Das Wellnessangebot
umfasst verschiedene Saunen und ein
Hallenbad, Massagen, Naturkosmetik, Körperbehandlungen
sowie viele weit ere Highlights,
wie das bereit s erwähnte „Private Open
Spa“ oder den „Nature Parcour“. Die Küche
bietet täglich innovative Rezepte, kreiert aus
fr ischen, einheimischen Produkten.
30
müsst e es hier sehr langweilig zugehen, doch
genau das ist nicht der Fall. Auf sp annende
Art und Weise werden im Pfösl Tradit ion und
modernes Design verbunden. Einklang mit
der Natur ist wesentlicher Best andteil der Hotelphilosophie.
Das zeigt sich nicht nur in der
natürlichen Bauweise des Hotels, das mit Naturmaterialien
wie Holz, Stein und Glas aufwartet,
sondern auch an den Leckereien der
hoteleigenen Küche, die hauptsächlich einheimische
und regi onalty pische Erzeugnisse
anbietet. Der Grundsatz, lokale Produkte zu
nutzen, setzt sich auch im Wellnessbereich
fort. In der Sauna fi nden sich Südtiroler
Aktive Urlauber fi nden ein breit gefächertes
Angebot vor: Golf, Nordic Walking und Reiten
st ehen auf dem Programm, auf Wanderer
warten 530 Kilometer Wanderwege aller
Schwierigkeit sgrade im Herzen der Dolomit
en.
Für Mountainbiker werden Fahrtechnikkurse,
Wäscheservice, ein Bike-Taxi und eine Infoe -
cke angeboten. Geführte Touren werden von
Krauti‘s Bike Academy und seinen geprüft en
Guides betreut.
Neu ab 2010: Im Mai eröff net das neue 130
Quadratmeter große „Nature Spa“. Der neue
Bergkräuter wieder, im Dampfb ad und in der
Medit ationskabine kommen ebenfalls heimische
Naturprodukte zum Einsatz.
Nachdem ich mein Wannenbad bee ndet habe,
laufe ich barfuß in den Garten, um über
den „Nature Parcour„ zu schlendern. Unter
meinen Füßen sp üre ich weiches Gras, warmen
Sand, große Steine aus dem Bachbett ,
massierende Baumrinde, feuchte Erde und
Kieselst eine. Zum Schluss geht es in das kühle
Wasser des angelegten Bächleins ... Ein echtes
Erlebnis für die Sinne. So sp annend kann
Entsp annung sein!
Anbau (Klimahaus A) zeichnet sich nicht
nur durch Energi ee insp arung, sondern auch
durch ökologi sche Bauweise und Nutzung
erneuerbarer Energi en zur Wärmee rzeugung
aus. Außerdem entst ehen im Stammhaus fünf
neue Junior-Suit en NATUR A sowie im Suitentrakt
drei exklusive Zirbensuit en
Hotel Pfösl
Schwarzenbach 2
39050 Deutschnofen, Südtirol, Italien
Tel. +39 0471 616537
www.pfoe sl.it
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©pedaliéro #01/10
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WHEEL SYSTEM
Zweiteilige Nabe
Durch die
Trennung von
Nabengehäuse
und Flansch werden
die Lagersitze
spannungsfrei
gehalten.
So laufen die
Lager präziser
und halten länger.
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Das bewährte
DT Swiss
Ratchet System ®
Nabensystem
ermöglicht den
einfachen
Umbau auf
verschiedne
Achs- oder
Rotorstandards.
Gerade Doppelgewindespeichen
Diese Speichenverbindung
ist
wesentlich haltbarer
da sie
beidseitig
spielfrei und
dadurch kleineren
Lastspitzen
ausgesetzt ist.
Open Crowfoot
Einspeichmuster
mit radialen und
gekreuzten
Speichen
ermöglicht ideale
Seitensteifi gkeit
und die Übertragung
der
Drehmomente.
Torx Nippel
Das Torx Design
der beiden
Speichennippel
ermöglicht
eine bessere
Kraftübertragung
des Werkzeuges
bei der Justierung.
Felgeneinsatz
Grossfl ächige,
beidseitige
Abstüzung im
Felgenrücken.
Dadurch kann
die Felge leichter
konstruiert
werden und
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tubeless.
Konkaves
Felgenprofi l
Konkav geformte
Felgenfl anken
wirken den
Spreizkräften,
erzeugt von
Reifendruck und
Speichenzug,
entgegen.
Tubeless
©pedaliéro #01/10 ^Text: XXXX °Bild: XXXX 31
Vertrieb Deutschland: Merida & Centurion Germany GmbH / Vertrieb Schweiz: Intercycle oder GPR AG Radsportvertrieb / Vertrieb Österreich: B&S Bike + Sports
www.dtswiss.com
Kurt und die Bruchpiloten Ein Mountainbike-Urgestein und ein seltsames Hobby
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©pedaliéro #01/10
Geschmeidig und wieselflink schießt Kurt
den Trail hinunter, den er wie seine Westentasche
kennt. Sobald er genügend Vorsprung
hat, hält er an, legt sein Bike zur
Seite und zückt wie ein Revolverheld seine
Kamera. In Lauerposition verharrend liegt
er neben dem Trail im Graben, wartend auf
den Rest der Gruppe, der sich mit Kettengerassel
nähert.
Kurt Resch besitzt die wahrscheinlich größte
Sammlung an Bike-Sturzbildern weltweit,
vielleicht sogar die größte des gesamten
uns bekannten Universums, in diesem Teil
der Dolomiten aber garantiert. Er hat einen
unfassbar großen Fotostock an Bildern von
Bikern, die nicht schnell genug aus ihren
Klickies gekommen sind, eine Stufe gewählt
haben, die nicht im Verhältnis zu ihrem
Fahrkönnen stand, denen Schneckenschleim
den Grip raubte, oder die bei ihrer
Highspeedabfahrt besser mal auf den Tacho
geguckt hätten. Während eines Sturzes
bleibt Kurt ganz cool am Drücker. Es macht
klick, klick, klick … „In der Flugphase kann
ich eh nicht helfen“, meint Kurt breit grinsend.
Sein Guide Dieter ist übrigens von
der gleichen Sorte.
Nun wäre es völlig falsch zu denken, Kurt
würde dieser Leidenschaft aus Boshaftigkeit
frönen. Dazu ist er viel zu nett und würde
außerdem niemals ihm anvertraute Biker zu
Dingen ermuntern, die außerhalb ihrer Fähigkeiten
liegen. Im Grunde ist es nichts als
eine statistische Logik, die seiner Sammlung
zugutekommt. Als ausgebildeter Bikeguide
und leidenschaftlicher Fotograf nutzt er
jede Gelegenheit, um seine Touren auf dem
Speicherchip festzuhalten. Und wer viele
Biker im unwegsamen Gelände fotografiert,
bekommt natürlich auch einige Stürze vor
die Linse. So einfach ist das.
Wir wurden vor diesem Herrn gewarnt und
somit fahren wir an den Stellen, an denen
uns Kamera-Kurt auflauert, besonders
vorsichtig. Nur ein Schelm erkennt hinter
seiner Bikerbrille einen enttäuschten Gesichtsausdruck,
als wir sturzfrei an ihm vorbeifahren.
„Sind trotzdem schöne Fotos!“,
ruft er uns hinterher und deutlich spüren
wir sein Grinsen hinter unseren Rücken.
Kurt Resch ist nicht nur Bikeguide und
Hotelbesitzer, er ist auch einer der ersten
Mountainbiker der Gegend, ein absolutes
MTB-Urgestein.
„Früher habe ich Fußball gespielt. Da hatte
ich mit Radfahren nicht viel am Hut“, erzählt
er uns, während wir einen der unzähligen
Traumtrails der Dolomiten herunterfahren.
„Aber eines Tages haben mich
ein paar Kumpels zum Mountainbiken
mitgenommen. Damals gab es gerade mal
die ersten einfachen Bikes zu kaufen und
auf diesen ungefederten Rädern sind wir
die steilen, verblockten Trails heruntergeknüppelt.
Nach der Tour habe ich gesagt:
©pedaliéro #01/10 ^Text: Andreas Sawitzki, °Bild: Kurt Resch
33
34 ^Text: Andreas Sawitzki °Bild links oben und rechts: Andreas Sawitzki °Übrige Bilder: Kurt Resch
©pedaliéro #01/10
„Ihr seid doch verrückt, das ist kein Sport
für mich!“
Drei Wochen später kauft Kurt sein erstes
MTB, Modell Ganna. Das war Ende der
80er-Jahre, seitdem ist er befallen vom
Mountainbikevirus.
„Mein erstes Bike war ziemlich schwer,
wahrscheinlich Vollguss, aus Eisen oder
Blei“, erzählt er augenzwinkernd. „Das bin
ich deshalb auch nicht lange gefahren, ich
habe mir recht bald ein Marin gekauft. Das
hat damals schon 1.400.000 Lire gekostet.
Mein Nachbar hat mich mal gefragt, was
das Rad gekostet hat. Ich habe mich nicht
getraut, ihm den richtigen Preis zu nennen,
deshalb habe ich ihm gesagt, dass es nur die
Hälfte gekostet hat. Er hat mich trotzdem
für komplett verrückt erklärt. In dieses Bike
habe ich dann auch meine erste Federgabel
eingebaut, eine Manitou mit 15 Millimeter
Federweg. Wenn es kalt war, hat sie zwar
nicht mehr gefedert, trotzdem bin ich einige
Rennen damit gefahren.“
Ist es erst nur Leidenschaft, bestimmt das
MTB bald auch den beruflichen Alltag von
Kurt. Seit zwei Generationen ist sein Hotel,
der Steineggerhof in Steinegg, in Familienbesitz.
Schon früh hatte er die Idee, speziell
Mountainbiker in die schöne Gegend zu
holen, und schaltete bereits 1993 seine erste
Anzeige in einem großen Mountainbikemagazin.
„Leider hatten wir darauf null Resonanz. Es
ist kein Mensch gekommen“, erzählt er uns
während einer Rast an einem wundervollen
Aussichtspunkt. „Aber wir haben nicht aufgegeben
und es ein Jahr später noch einmal
probiert. Plötzlich kamen die ersten Bikegäste.
Jahr für Jahr wurde es dann besser,
wir konnten die Anzahl der Mountainbiker
von einer Saison auf die andere in etwa
verdoppeln. Im Moment haben wir knapp
1000 Personen pro Jahr, die mit auf Biketour
gehen!“
Das Örtchen Steinegg hat mit Skitourismus
wenig am Hut, dafür beginnt hier die
Bikesaison bereits an Ostern. Aufgrund der
guten Wetterlage kann bis Allerheiligen Anfang
November in der Region Mountainbike
gefahren werden. Was liegt da näher,
als immer neue Angebote für Biker auf die
Beine zu stellen. Kurt führt das Bikehotel
Steineggerhof mit seiner Frau Sonja.
Sie haben drei Kinder: Natalie, Lisa und
Tom. Der Steineggerhof ist Mitglied in
der Angebotsgruppe Mountainbike Südtirol
und Mountainbike Holidays. Kurt ist
ausgebildeter Guide, ihm zur Seite stehen
die Bikeguides Dieter und Peter, die er
beschäftigt hat. Im Hotel Steineggerhof ist
alles perfekt auf MTB-Bedürfnisse abgestimmt,
das fängt bei einem imposanten,
gediegenen Bikekeller mit Werkbank und
Werkzeugen an, geht über Infomaterial und
GPS-Angebote für die perfekte Tour und
hört bei Schwimmbad und Wellnessbereich
für die geschundenen Leiber nach der Tour
noch lange nicht auf. Ein Fitnessraum ermöglicht
Ergänzungstraining und täglich
starten Touren vom Steineggerhof, selbst-
©pedaliéro #01/10 35
Kurt: Koch und Biker
in Personalunion! Das Team vom Steineggerhof
36 ^Text: Andreas Sawitzki °Bild links oben: Andreas Sawitzki °Übrige Bilder: Kurt Resch
verständlich geführt von Kurt oder einem
seiner Guides. Es gibt kaum jemanden, der
sich so gut in den Bergen rund um Steinegg
auskennt wie die Bikecrew rund um Kurt
Resch.
„Wir suchen ständig neue Trails. Mein Guide
Dieter zum Beispiel ist da sehr engagiert,
er fährt viel und probiert viele Wege
aus. Manchmal, besonders wenn der erste
Schnee gefallen ist, kann man auch aus der
Ferne auf einem Berg Trails entdecken,
die man noch nicht kennt.“ Kurt zeigt mit
ausgestrecktem Arm auf einen Hügel in
der Nähe und deutet auf einen Weg. „So
vergrößern wir ständig unser Wegenetzt,
um den Gästen immer neue Trails zeigen
zu können. Schließlich sollen sie ja immer
wiederkommen und Neues vorfinden!“
Angesprochen werden in erster Linie Gäste,
die konditionell gut trainiert sind. Es gibt
keine Tour unter 1000 Höhenmeter, das
Gelände gibt das nicht her, denn Shuttlen
ist nicht ohne Weiteres möglich. Die
meisten Gäste suchen allerdings nach genau
dieser Herausforderung und sie bekommen
einiges geboten.
„Wir haben zum Beispiel eine Tour, die geht
von 2300 auf 300 Höhenmeter runter,
1600 Höhenmeter auf Singletrails, aber
schon sehr anspruchsvoll, auf sehr hohem
Level. Und das muss man natürlich auch
erst einmal hochkurbeln. Da hilft es niemandem,
wenn Biker dabei sind, die nach
200 Höhenmeter schlappmachen. Deshalb
©pedaliéro #01/10
kommunizieren wir das auch, dass hier
ein bisschen Ausdauer gefragt ist.“
Neben seinem Job als Bikeguide sorgt Kurt
als Hotelchef auch dafür, dass es seinen
Gästen an nichts mangelt. Dazu stellt er sich
jeden Abend in die Hotelküche – denn Kurt
ist auch gelernter Koch. „Vor einigen Jahren
stand ich noch täglich in der Küche, habe bis
spät in die Nacht hinein für den nächsten
Tag vorgekocht. Das wurde mir dann doch
zu viel, mittlerweile habe ich in der Küche
einen Koch eingestellt. Abends helfe ich in
der Küche aber immer noch mit“, schildert
Kurt seinen Tagesablauf. „Mir macht das viel
Freude! Und trotzdem kann ich nicht den
ganzen Tag in der Küche sein, das geht einfach
nicht. Ich bin ein Naturmensch, muss
mich draußen bewegen und versuche zwischen
beidem eine gute Balance zu finden!“
Zum Glück für die bikebegeisterten Gäste
– müssten sie ansonsten doch auf einem
angenehmen und versierten Tourguide verzichten.
Wir nähern uns langsam dem Ende
unserer Runde, Steinegg ist schon in Sicht,
nur noch wenige Meter bis zurück zum Hotel.
Wir freuen uns auf ein entspannendes
Bad im Whirlpool und auch auf ein erstklassiges
Menü im Restaurant – natürlich zubereitet
vom Chef persönlich. Und insgeheim
sind wir selbstverständlich sehr froh darüber,
heute kein Teil von Kurts umfangreicher
Sturzbildersammlung geworden zu sein.
„Aber morgen ist ja auch noch ein Tag!“,
ruft uns Kurt grinsend zu und schwenkt dabei
seine Kamera.
Nur einen Kilometer entfernt vom kleinen
Bergdörfchen Steinegg liegt das Hotel Steineggerhof
auf gut 900 Höhenmetern. Hier wohnt man in
sehr ruhiger Lage am Waldrand und genießt einen
herrlichen Panoramablick auf die Dolomitenfelsen
Schlern und Rosengarten.
Das Hotel wurde 1971 als kleine Pension eröffnet und
in den folgenden Jahren mehrmals umgebaut und
modernisiert. 65 Betten stehen im Steineggerhof für
die Gäste bereit, die nicht nur rustikales Ambiente
vorfinden, sondern auch modernste Ausstattung inklusive
Internetpoint und W-Lan in der Bar.
Für Wasserratten gibt es ein großzügiges Schwimmbad,
Entspannungssuchende finden im Whirlpool
uund auf der Liegewiese vor dem Hallenbad ihr perfektes
Plätzchen. Zwei Saunen stehen darüber hinaus
den Gästen zur Verfügung, eine Dampfsauna sowie
eine Finnische Sauna.
Besonderes Augenmerk wurde auf die Bedürfnisse
der Mountainbiker gelegt. Chef Kurt und seine
Bikeguides Dieter, Peter und Gerhard sind echte
Unser Hoteltipp Hotel Steineggerhof
Vollblutbiker und zeigen versteckte Singletrails, urige
Almhütten und wunderschöne Aussichtspunkte. 5
geführte Mountainbiketouren in zwei Leistungsgruppen
starten pro Woche vom Hotel, das eigenes Biketaxi
mit Anhänger erweitert den Aktionsradius der
Biker. Als Leihbikes kommen aktuelle Modelle der
Top-Marke Ghost zum Einsatz, an einem Waschplatz
können die Bikes gereinigt werden. Ein Bikeraum
mit Werkstattecke, gängigen Ersatzteilen, Werkbank,
Luftkompressor, Schmiermitteln, Ffedergabelpumpe
und Spezialwerkzeug stehen ebenso zur Verfügung
wie ein Wäscheservice und Sportlerkost. Bikekurse
aber auch Fotokurse runden das Bild ab. Und per
Garmin GPS-Geräten können eigene Touren geplant
werden – kurz es fehlt an absolut nichts für einen
perfekten MTB-Urlaub!
Hotel Steineggerhof
39053 Steinegg, Südtirol, Italien
Oberdorf 128
Tel.: +39 0471 376 573
Fax: +39 0471 376 661
info@steineggerhof.com
www.steineggerhof.com
©pedaliéro #01/10 37
Soulriding Mountainbiken für die Seele
38 ^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Marco Knopp
©pedaliéro #01/10
Oben angekommen halte ich an und setze
meinen Helm ab. Ein warmer Wind bläst mir
ins Gesicht, kleine weiße Wolken wandern
ohne Eile über den türkisblauen Himmel. Ich
drehe mich um und schaue den Weg zurück.
Ein Stück hinter mir kommt mein Mitstreiter
Marco den Weg hochgeradelt. „Wo bleibst du
denn? Ständig muss man auf dich warten!“,
ruft er schnaufend und grinst über beide
Ohren. ‚Komiker!‘, denke ich und muss auch
grinsen. Schließlich warte ich hier auf ihn.
Aber das ist egal, wir machen schließlich kein
Wettrennen.
Das Mountainbike ist ein geniales Gerät.
Gerade in diesem Moment stelle ich es wieder
fest. Marco ist weder Mountainbiker noch besonders
gut trainiert, und trotzdem können
wir heute diese Tour zusammen unternehmen.
Denn wer Rad fahren kann, der kann
auch Mountainbike fahren. Fehlt anfangs
noch die Technik, um schwierigere Passagen
zu meistern, bewegt man sich eben auf planen
Schotter- oder Waldwegen, die es in den
Bergen zuhauf gibt. Um den Aktionsradius zu
vergrößern, können kraftzehrende Aufstiege
mit der Bergbahn bewältigt werden, dem Naturerlebnis
tut das keinen Abbruch.
Marco fährt direkt neben mir, als wir uns
wieder in Richtung Tal aufmachen. Soulriding
in den Bergen lässt sich hier in den
Dolomiten perfekterweise mit Sightseeing
verbinden. Und so rollen wir geradewegs auf
das kleine Örtchen Deutschnofen zu, auf
der Hochfläche des Regglberges. Über 250
Bauernhöfe gibt es im Umkreis noch, die
Landwirtschaft hat nach wie vor eine große
Bedeutung. Leise surren unsere Stollenreifen,
als wir den Ortskern erreichen, der Turm
der Pfarrkirche zu den Heiligen Ulrich und
Wolfgang wirft einen langen Schatten auf den
Dorfplatz. 500 Jahre ist die spätgotische Kirche
alt, 1793 zerstörte ein Blitzschlag den oberen
Teil des Turmes, der daraufhin einen achteckigen
Tambour mit Haube bekam. Wir schließen
unsere Räder am Dorfplatz an und steigen ein
paar Stufen zur Kirche hinab. Auf der Rückseite
des Gotteshauses liegt der Friedhof mit
liebevoll gestalteten Grabstätten. Unser Blick
gleitet über die Gräber bis ins Tal, über den
Wäldern hängt ein leichter Dunstschleier, die
Aussicht ist phänomenal.
Als wir wieder zu unseren Rädern gehen, entdecken
wir auf der anderen Seite des Dorfplatzes
eine kleine Bar, die zum Hotel Stern
gehört. Eine Mischung aus Wiener Kaffeehauscharme
und Trattoria empfängt uns im
Inneren, dunkle Möbel und einladendes Flair,
der ideale Ort für eine kurze Rast.
„Unsere Familie führt das Hotel schon seit
1936“, erklärt uns Paul, als er uns einen Latte
macchiato herüberreicht. Pauls Familie gehört
das Hotel Stern und er steht selbst täglich hinter
dem Tresen. Vielleicht ist das ein Grund
dafür, dass er so jugendlich ausschaut, vielleicht
ist es aber auch das frühe Aufstehen, denn
bereits um sieben Uhr morgens kommen die
©pedaliéro #01/10 39
ersten Gäste. „Die lesen dann hier ihre Zeitung oder
trinken einen Kaffee, bevor sie zur Arbeit fahren, das
ist unser Morgenritual.“ Espresso ist das bevorzugte
Getränk der Arbeiter, wenn dann am Vormittag die
Mütter mit ihren Kindern kommen, sind Cappuccino
oder heiße Schokolade gefragt. „Die Grundmauern
des Hotels sind mindestens aus dem 16ten Jahrhundert,
wahrscheinlich aber noch älter. So genau weiß
man das nicht“, erzählt uns Paul. „In den 30er-Jahren
hat es mein Großvater übernommen und danach
Stück für Stück umgebaut.“ Mit dem alten Gemäuer
von damals hat das Hotel Stern heute nur noch besagte
Grundmauern gemein, im Inneren sind moderne
Zeiten eingezogen. Hallenbad und ein moderner
Wellnessbereich gehören zum Inventar, die Zimmer
sind gemütlich eingerichtet. Aber auch die Tradition
kommt im Hotel Stern nicht zu kurz. Im Restaurant,
der Regglstube und dem Ungarischen Zimmer, prägt
rustikales Interieur das Erscheinungsbild, passend zum
historischen Bild des Ortes.
Unser Latte macchiato ist längst leer, als wir Paul und
die Bar wieder verlassen. Als wir losrollen, kommen
wir am Brunnen vorbei, von dem Paul nur wenige Minuten
zuvor sprach. „Ein Vinschgauer Künstler hat ihn
vor rund zehn Jahren entworfen. Im Zuge der Neugestaltung
des Dorfplatzes wurde er hier aufgestellt.“
Wir sehen die vier Frauen, die Wasser sprudeln lassen,
jede von ihnen symbolisiert eine der vier Jahreszeiten,
Frühling, Sommer, Herbst und Winter.
Um die Zeit mit Soulriding zu verbringen, ist der
Sommer ideal. Die Temperaturen sind angenehm, die
Natur zeigt sich in voller Pracht, der Alltag ist meilenweit
entfernt. Wer vermisst es schon, getrieben zu
werden? Beim Soulriding heißt die Devise: Einfach
genießen und sich treiben lassen!
40 ^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Marco Knopp
Das Hotel Stern ist ein alteingesessener Familienbetrieb
mit Tradition, direkt im Zentrum
von Deutschnofen, am Dorfplatz. Das Haus
verfügt über 30 gemütlich eingerichtete Zimmer,
Hallenbad, Sauna und Solarium. Jedes
Zimmer ist mit Bad oder Dusche, Safe, Sat-TV
und Telefonanschluss ausgestattet. Den eigenen
Balkon mit Ausblick über Deutschnofen und
die Umgebung gibt es in fast allen Zimmern.
Zwei Appartementhäuser komplettieren das
Angebot, eines befindet sich in unmittelbarer
Nähe des Gasthofes, das andere liegt rund einen
Kilometer vom Ortszentrum entfernt mitten
im Grünen.
Jedes Appartement verfügt über ein Schlafzimmer,
eine voll eingerichtete Küche, ein Badezimmer,
ein Wohnzimmer (TV vorhanden) und
Balkon. Im Wohnzimmer befindet sich eine
ausziehbare Couch. Das Schwimmbad im Hotel
Unser Hoteltipp Gasthof Hotel Stern
Stern kann bei Unterbringung in den Apartmenthäusern
ebenso genutzt werden wie das
Restaurant mit Südtiroler Küche.
Lasagne, Knödelsuppe, Lachs, Tiroler Geröstl,
Tiramisu und Apfelstrudel – das Angebot in der
gemütlichen handbemalten Regglstube und dem
Ungarischen Zimmer ist groß und bieten einen
Querschnitt durch das Genussland Südtirol.
Besonderes Augenmerk wird auf die Verwendung
von saisonalen und lokal wachsenden Produkten
gelegt, um die Region zu fördern und
nur erstklassige Produkte anbieten zu können.
Gasthof Hotel Stern
Dorf 18, 39050 Deutschnofen
Südtirol, Italien
Tel.: +39 0471 616 518
Fax: +39 0471 616 766
email: info@hotel-stern.it
www.hotel-stern.it
©pedaliéro #01/10
Tourismusverein Welschnofen-Karersee
I-39056 Welschnofen | Karerseestraße 21
Tel. +39 0471 61 31 26 | Fax +39 0471 61 33 60
info@welschnofen.com | www.welschnofen.com
Die Dolomiten erleben & genießen
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Welschnofen - Karersee
Skiarea Carezza-Karersee
I-39056 Karersee | Karerseestraße 195
Tel. +39 0471 61 25 27 | Fax +39 0471 61 86 84
info@carezza.it | www.carezza.it
Werkspionage! Rumgeschnüffelt bei Rewel
„Verflixt, ist dieser Weg verblockt“, fluche ich. Ein Tiroler Grauvieh
lässt von seinem Löwenzahn ab und schaut neugierig zu mir herüber.
Zur Linken die ansteigende Weide, geradeaus das malerische Örtchen
Deutschnofen, zur Rechten geht‘s steil hinab. Dann endet der schmale
Pfad und die Kuh muht ihren Kollegen etwas zu. Vermutlich, dass es
gleich spannend wird, denn nun glotzen auch die übrigen Rindviecher
in meine Richtung. Derart ins Interesse des wiederkäuenden Publikums
geraten, werde ich nervös, mein Tritt unsicher. Ich gleite in einem Kuhfladen
aus, gerate ins Straucheln, und ehe ich mich versehe, purzle ich
Hals über Kopf den Abhang hinab.
42
©pedaliéro #01/10
Unten angekommen will ich mich gerade
aufrappeln, als der Schatten eines mächtigen
Hundeschädels auf mich fällt. Unschlüssig hechelnd
steht er über mir und benetzt mich mit
seinem Speichel. „Hoast wos gfundn, Rolfi?
Brings her!“, ertönt ein naher Ruf. Ehe ich
protestieren kann, packt Rolfi mich am Kragen,
schleift mich durch ein Gebüsch und lädt
mich vor den Füßen seines Menschen ab. „Da
bist du ja endlich“, sagt dieser erfreut und hilft
mir hoch. „Willkommen bei Rewel. Ich bin der
Martin Santa. Komm, ich zeige dir meinen
Hof und meine Werkstatt.“
Neben der Landwirtschaft, die er in den Morgen-
und Abendstunden erledigt, baut Martin
auf dem pittoresken, väterlichen Berghof seit
22 Jahren feinste Mountainbike-, Rennrad-
und Trekking-Rahmen. In Handarbeit. Seit
zwölf Jahren ausschließlich aus dem edelsten
aller Werkstoffe: Titan. Rewel ist ein Familienbetrieb.
Vertrieb und Marketing erledigen
Bruder Leo und dessen Lebensgefährtin
Angelika. In der Werkstatt ist Martin der Chef,
unterstützt von Hubert, seinem Mechaniker.
„Früher, zu Stahlzeiten, war Italien groß im
Rahmenbau, aber dann kamen Aluminium
und Karbon, und alle gingen nach China“, erklärt
Martin. „Behaupten kann man sich heute
nur noch mit einem Nischenprodukt.“ Ein Titanrahmen
ist in der Herstellung so aufwendig,
dass es sich für die großen Firmen nicht lohnt.
Logisches Denken, tiefes Verständnis für die
Materie, die Besonderheiten des Werkstoffs
und vor allem Ruhe, lauteten Martins Erfolgsrezepte.
„Heute will jeder in möglichst kurzer
Zeit möglichst viel Geld machen, aber
©pedaliéro #01/10 ^Text: Falco Mille °Bild: Marco Knopp
43
das ist nicht mein Ding.“ Und genau das wissen
Rewel-Kunden zu schätzen. Martin nimmt
sich für sie alle Zeit, die nötig ist. Rewel-Rahmen
sind immer Maßanfertigungen, bei denen
jeder individuelle Wunsch Berücksichtigung
findet. Neben Geometrie, Zugverlegung, Steuerohrstandard
und Ausfallenden kann man bei
einem Rewel zum Beispiel auch aus verschiedenen
Rohrdurchmessern oder unterschiedlich
geformten Sitzstreben wählen, um so die Charakteristik
des Rahmens in Bezug auf Steifigkeit
und Komfort den persönlichen Wünschen
perfekt anzupassen. Bei der Fertigung scheut
Martin keine Mühen. Auf einer speziellen
Schleifmaschine werden seine Rahmenrohre
stufenlos außenkonifiziert, auf einer anderen
mittels Stoßverfahren an den Enden verdichtet.
Das Feinschliff-Finish und die aufgestrahlte
Rahmenbeschriftung wundern einen nun auch
nicht mehr. „Wer einen Titanrahmen bestellt,
bestellt etwas fürs Leben. Das Material ist nahezu
ermüdungsfrei“, erklärt mir Martin. „Ein
zehn Jahre alter Rewel-Rahmen wird heute immer
noch mit 700 bis 800 Euro gehandelt.“
Nach seinem Credo gefragt, antwortet Martin:
„Ich arbeite nachhaltig, langsam und mit
Liebe.“ Genau das spürt man, wenn man eines
seiner Kunstwerke in die Hand nimmt, es
streichelt, wendet und von allen Seiten begutachtet.
Schwer beeindruckt, aber mit der neu
gewonnenen Zuversicht, dass es doch noch
Wahres und Gutes auf dieser Welt gibt, verabschiede
ich mich von Martin. Rolfi begleitet
mich noch ein Stückchen den Hang hinauf,
bis ich wieder sicheres Geläuf unter den Füßen
habe.
44 ^Text: Falco Mille °Bild: Marco Knopp
©pedaliéro #01/10
Mr. Rewel Martin Santa
Online-Shop unter
shop.alexrims.eu
©pedaliéro #01/10 ^Text: XXXX °Bild: XXXX 45
Von Hexenmeistern und Wasserratten
Singletrail-Wochen im Hotel Erica!
„Bully ist Nichtschwimmer, nä-nä-nä,“ hänseln wir im Chor. Unser Fotograf musste
sich offenbaren, nachdem er sich geweigert hat, uns vom bauchtiefen ins brusttiefe
Wasser zu folgen. Wir sind auf Einladung von Mountainbike Südtirol im Wellness-
& Vitalhotel Erica untergebracht und lassen es uns im hauseigenen Spa gutgehen. Die
Schwitzgänge und Dampfbäder in der opulent ausstaffierten Saunalandschaft des Erica
und Bäder mit oder ohne Bläschen machen hungrig. Darum freuen wir uns bereits
auf das nahende Abendessen. Die Küche des 4-Sterne-S-Hauses ist für ihre kreativen
Kombinationen aus feiner, mediterraner Küche und herzhaften Südtiroler Spezialitäten
bekannt. Zum Essen sind wir mit Gerhard Krautwurst aka Krauti verabredet.
Krauti ist der Initiator von Mountainbike Südtirol – dem Verbund der Bike-Partnerhotels
im Eggental – Bikeguide, Mountainbike-Trainer und Chef von Krauti‘s Bike
Academy, die Fahrkurse und geführte Touren anbietet. Wir treffen ihn wenig später in
Begleitung von Norbert in der Lobby des Erica und werden sehr herzlich begrüßt.
46
©pedaliéro #01/10
Während des leckeren Dinners werden wir
von der warmen, offenen Art der beiden
alpenländischen Urgesteine schnell vereinnahmt
und lauschen alsbald gebannt ihren
Erzählungen über Südtiroler Eigenheiten, die
Dolomiten und natürlich die tollen Möglichkeiten,
die sich einem hier auf dem Mountainbike
bieten. Norbert ist unser Guide für
den kommenden Tag, der im Zeichen der
„Singletrail-Wochen“ steht. Singletrail-Touren
werden von den Mountainbike-Hotels auf
Nachfrage auch die ganze Saison über angeboten
und bezeichnen spezielle Touren abseits
des regulären Routennetzes, die nur die einheimischen
Guides kennen. „Dabei bewegen
wir uns zum Teil auch auf sehr technischen
Singletrails“, erklärt Krauti. „Gute Fahrtechnik
ist Voraussetzung, aber es gibt immer eine
Alternativroute auf breiten Wegen, auf der ihr
heikle Passagen umfahren und später wieder
auf die Gruppe stoßen könnt.“ Schon klar,
Südtiroler Vorurteile gegenüber Flachländern.
Natürlich wollen wir Singletrail und
nicht Forstautobahn fahren. Wir verabreden
uns mit Norbert für morgen früh, 9.30 Uhr.
Ein Shuttle, das zum Service der Bike-Partnerhotels
gehört, soll uns vom Erica abholen.
Als wir am nächsten Morgen etwas verspätet,
dafür aber nach Pool und ausdauerndem
Frühstück, auf den Vorplatz des Erica eilen,
ist das Shuttle bereits da. Die anderen Hotelgäste,
die an der Tour teilnehmen, haben
ihre Bikes längst auf dem Anhänger verstaut
und warten. Sie blicken uns an wie lerneifrige
Schüler den Sitzenbleiber, der jeden Morgen
zu spät kommt. Wir stolpern im Lauf über
©pedaliéro #01/10 ^Text: Falco Mille °Bild rechts unten: Marco Toniolo °Übrige Bilder: Michael Sawitzki-Rotermund
47
48 ^Text: Falco Mille °Bild rechts unten: Marco Toniolo °Bild mitte rechts und links: Kurt Resch °Bild oben: Marco Knopp
unsere Ausrüstung, stoßen beim Aufladen
gegen andere Bikes und rempeln mit unseren
Rucksäcken beim Einsteigen die Passagiere
an. Die Mountainbike-Presse! Nachdem wir
uns bei allen Wartenden ausdrücklich entschuldigt
haben, lockert sich die Verstimmung
aber schnell, und das Shuttle kurvt sich durch
aufreißende Wolken hinauf nach Obereggen,
wo unsere Tour, die Eggental-Umrundung,
beginnt.
Unsere Gruppe ist hoch motiviert und macht
auf den schnellen Trails ordentlich Tempo.
Zum smaragdgrünen Karersee schlängelt sich
der Weg durch tiefe, alte Wälder. Von Zeit
zu Zeit tauchen die mächtigen, zerklüfteten
Kämme von Latemar und Rosengarten über
uns auf. Eindrucksvolle Naturkulissen haben
die Menschen schon immer zu Mythen und
Märchen angeregt, und so werden wir auf der
Tour zu Zauberlehrlingen. Guide Norbert
erzählt uns, woher der Karersee seine einmalige
Färbung hat: Der alte Hexenmeister vom
Masare beobachtete eines Tages eine holde
Nixe, die im See badete und mit glockenklarer
Stimme dazu sang. Sofort verliebte sich der
alte Sack in das junge Ding. Sich seines geringen
Marktwertes aber durchaus bewusst, holte
er sich bei der Hexe Langberger Rat, die als
Instanz in Partnerfragen galt. Diese riet ihm,
sich als Juwelenhändler zu verkleiden und das
Fräulein mit Pracht und Glitzer zu beeindrucken,
was ja bekanntlich geeignet ist, weibliche
Skrupel bezüglich des Generation-Gaps
zu minimieren. Gesagt, getan. Als schmucker
Juwelenhändler verkleidet, kam er zurück und
spannte für die Nixe einen Regenbogen über
©pedaliéro #01/10
den See, an dessen Enden er Edelsteine ausstreute.
Die Nixe aber erkannte den hässlichen
Knacker unter der Maskerade, lachte ihn aus
und verschwand für immer in den Fluten. Da
der Hexenmeister, wie unser Fotograf, Nichtschwimmer
war, konnte er ihr nicht folgen.
Enttäuscht und wütend nahm dieser den Regenbogen,
zerbrach ihn und schmiss ihn samt
der Edelsteine in die Fluten. Seitdem pilgern
Touristen in Scharen an den Karersee, um
seine einmalige Farbe zu bewundern. „Hätte
er mal lieber ein paar Tricks auf dem Mountainbike
gemacht“, wirft Ange, unser Chefredakteur,
ein. „Dann wäre das nicht passiert.“
Die Tour führt uns unterhalb des Rosengartens
weiter durch den urigen Wald. Wir
kommen zur Wolfsgrube, in der der letzte
Wolf der Gegend sein Ende fand. Zu
Geschichten über Zwergenkönig Laurins
Zauberreich geht es im großen Bogen auf die
Nordseite des Eggentals. Erholsame Passagen
wechseln sich mit teils kniffligen Abfahrten
ab, aber wir bleiben hart und lehnen die
Chickenways selbstverständlich ab. Nach
dem Mittagessen auf einem Berggasthof kurz
vor Bozen rollen wir hinunter in die Stadt,
von wo aus uns die Seilbahn in fünf Minuten
wieder 843 Meter in die Höhe bringt,
hinauf auf den Kohlern. Der letzte Abschnitt
Richtung Deutschnofen ist herrlich
trail-lastig und geht hauptsächlich bergab.
Wir freuen uns auf das Abendessen, Sauna
und Schwimmbad im Erica und schmieden
heimlich den schelmischen Plan, unseren
Fotografen Bully mit einer Geschichte über
eine holde Nixe ins tiefe Wasser zu locken.
Im schönen Bergdorf Deutschnofen liegt das Wellness-
und Vitalhotel Erica. Ein großartiges Urlaubsdomizil
inmitten von saftigen, grünen Wiesen und
stillen Wäldern auf einem Hochplateau hoch über
Bozen. In dieser einzigartigen Naturlandschaft erlebt
man Südtiroler Gastfreundschaft und den besonderen
Charme der mediterranen Lebensart.
Entspannung pur erleben Gäste in der Wellnessund
Vitaloase, mit sechs verschiedenen Saunen und
Kneippbecken sowie großzügigem Schwimmbad mit
Außenfreibad. Ein Fitnessraum mit modernsten
Cardiogeräten, ausgestattet mit Touchscreen und
Fernseher, bietet alles, was man zu einem ausgewogenen
Training benötigt.
Wer lieber draußen Sport treibt kann beim Wandern,
Nordic Walking oder mit dem Mountainbike die
Landschaft genießen, rund um das Hotel erstreckt
sich ein weites Netz an Wanderwegen und Mountainbike-Strecken.
Frische, regionale Zutaten und die Kreativität des
Küchenteams lassen den Urlaub im Eggental auch ge-
Unser Hoteltipp Hotel Erica
schmacklich zu einem unvergesslichen kulinarischen
Erlebnis werden. Die faszinierende Kombination aus
feiner, mediterraner Küche und herzhaften Südtiroler
Spezialitäten macht den besonderen Reiz der Küche
aus. Vielfältige Auswahlmöglichkeiten – immer
vollwertig und leicht – sorgen dafür, dass für jeden
Geschmack das Richtige dabei ist. Und nicht nur
Vegetarier kommen im Hotel Erica auf ihre Kosten.
In einer Zeit, in der immer mehr Menschen an Zöliakie
leiden, bietet das Wellness- & Vitalhotel Erica
sogar glutenfreie Speisen an. Vom Frühstück bis zum
Abendessen werden köstliche Speisen angeboten, damit
Betroffene einen stress- und glutenfreien Urlaub
genießen können!
Wellness- und Vitalhotel Erica
4-Sterne-Superior-Hotel
Hauptstraße 17
39050 Deutschnofen, Südtirol, Italien
Tel.:+39 0471 616517
www.erica.it
info@erica.it
©pedaliéro #01/10 49
Ja, mir san mit‘m Tandem da!
Anno domini 2005, tja, lang ist es her,
eigentlich wollten wir woanders hin, aber
zum Glück war dort alles voll! Wir riefen
spontan beim Steineggerhof an und bekamen
das letzte Zimmer. Was nun wirklich
nichts über den Zustand der Räumlichkeiten
sagen soll, sondern nur, dass wir
das einzig verbliebene Zimmer ergattern
konnten.
Schon bei unserer Ankunft fühlten wir uns
gleich wie zu Hause. Koffer aufs Zimmer,
ausgepackt, Bike abgeladen und Richtung
Fahrradraum marschiert. Und da war er,
„the first contact“. Da schlappte so ein
schmales Bürschle mit Birkenstock und
Kochklamotten über den Hof zur Rabatte,
pflückte Blumen und schaute uns etwas
misstrauisch an. Woran lag es? An unseren
50
^Text: Michelle Zorn und Frank Holl °Bild: Kurt Resch
Klamotten? Oder etwa am Bike? Aber was
ist so komisch an einem Tandem?
Und so sprach der Koch uns an: „Wollt´s
ihr die Touren mit dem Radl mitfahren?“
Für uns war es eh klar, und so antworteten
wir: „Aber sicher, und zwar net so langweilige
Forstwegrunden, sondern scho gscheite
Trails!“
Der Koch stellte sich als Kurt Resch vor,
Tourguide, Koch und Cheffe des Steineggerhofs.
Tags drauf ging es dann los, erst
mal ein paar Höhenmeter auf der Straße
machen, zum Warmwerden. Dann direkt
Richtung Sternwarte zum Abchecken, was
können denn die Biker. Und vor allem die
mit dem Tandem. Schmale Forstwege, die
immer schmaler wurden, bis auf Hand-
tuchbreite, dienten als Teststrecke. Und
abends stand dann fest, bergauf sind die
mit dem Tandem zwar a bisserl langsam,
aber bergab sind sie voll dabei.
Also fuhren wir am nächsten Tag erst einmal
bergauf mit der Cappuccino-Truppe,
mittags dann Treffpunkt auf der Hütte mit
der anderen Gruppe, dann hieß es auf in
die Trails. Als Erstes nahmen wir uns den
„Einser“ vor, einen super Wurzeltrail. Das
Grinsen auf Kurts und unseren Gesichtern
wurde immer größer! Gegen 16.30 Uhr
musste Kurt dran erinnert werden, dass
wir abends noch gern was zum Essen hätten
und er vielleicht noch was kochen sollte ...
Der wollt nämlich gar nimmer heim, und
an seiner netten Frau Sonja lag des bestimmt
net!
©pedaliéro #01/10
So fing es also an vor fünf Jahren, und
seitdem sind wir bestimmt einmal pro Jahr
dort. Im Frühjahr gibt es manchmal sogar
noch Schnee und geile Tiefschneeabfahrten
und weiter unten wieder flowige Trails. Im
Sommer geht es dann mehr nach oben,
um der Hitze zu entfliehen. Entweder direkt
vom Hotel weg oder erst einmal Bike
aufladen und 600 Höhenmeter shuttlen.
In Richtung Karersee, Rosengarten, ins
Labyrinth oder zur Schwiegermutter. Wer es
nicht so mit den schmalen Pfaden hat, der
fährt halt die Umgehung mit der Cappuccino-Truppe.
Aber das Tolle ist, mittags gibt
es immer einen gemeinsamen Treffpunkt.
Abends ist man wieder am Hotel. Aber Hotel
ist das falsche Wort, „Daheim“ beschreibt
das Feeling einfach besser! Und seit Kurt
©pedaliéro #01/10
seine Wellnessoase gebaut hat, hat man gar
keine Freizeit mehr bis zum Essen. Ja, und
dann kommt die Belohnung für die ganzen
„Strapazen“! Kalorien haben wir ja alle
reichlich verbrannt. Ein oberleckeres 4-
Gänge-Menue mit tollem Vino oder natürlich
mit einem oder mehreren isotonischen
Hefeweizen. Eigentlich sollte man jetzt den
Bauch ins Bett tragen. Aber da war doch
noch was! Die Guides haben den ganzen Tag
wie wilde Hummeln Bilder gemacht! Klar
muss man den Tag noch schnell mit den
anderen Bergradlern Revue passieren lassen
und in der Stube die Diaschau ansehen.
Super, was man da alles zu sehen kriegt!
Auch was in der anderen Truppe so los war.
Natürlich wird den Stürzen immer größter
Respekt gezollt. Wie hat Kurt mal gesagt?
„Wenn du siehst, dass einer vor seinem Radl
flüchtet, kannst eh nimmer helfen. Dann
lieber mit dem Finger auf dem Auslöser
bleiben und spektakuläre Bilder machen!“
Ja, wir waren auch schon die Kiefernschonung
näher betrachten ... Eigentlich sollte
man glauben, man wäre nach der Zeit schon
alles gefahren. Aber es gibt immer wieder
etwas Neues. Die 42-Spitzkehrentour zum
Beispiel, oder man verlässt den Heimatbuckel
ganz und rutscht mal nach Bozen rüber
auf‘s Rittner Horn! Fantastico! Da sind die
Steinegger Guides halt erfinderisch! Eines
ist klar: Wir kommen wieder! Auch wenn
es heißt: Jetzt san die scho wieder mit‘m
Tandem da!
Herzliche Grüße,
Michelle Zorn und Frank Holl!
51
Der Matzhof Urlaub auf dem Biker-Bauernhof in den Dolomiten
52 ^Text: Marco Knopp °Bild: atzhof
„Achtung!“
Das war knapp. Fast hätte er mich umgefahren. „Oh
sorry, hab dich gar nicht gesehen“, entschuldige ich
mich hastig. „Ist ja nix passiert“, antwortet mir Krauti
lächelnd. „Aber du musst schon ein bisschen aufpassen,
wo du hinläufst.“
©pedaliéro #01/10
Meine Verwunderung steht mir ins Gesicht
geschrieben, schließlich bin ich nur aus der
Haustür des Matzhofs getreten und stehe nun
im Garten. „Schau mal nach unten, mein
Lieber“, fordert mich Gerhard Krautwurst,
der überall nur Krauti genannt wird, auf. Erst
jetzt merke ich, dass in den kleinen Hang,
auf dem ich stehe, diverse Spitzkehren, kleine
Stufen und Hindernisse eingebaut sind. „Du
stehst direkt auf dem Übungsgelände meiner
Bike Academy!“, erklärt Krauti und nickt
dabei stolz.
Der Matzhof ist Ausgangspunkt zahlreicher
Biketouren, die „Krauti‘s Bike Academy“
anbietet. Was lag also näher, als einen Trainingsparcours
direkt hier am Haus anzulegen,
um Bikeschüler auf die Schwierigkeiten einer
Tour vorzubereiten? Egal ob blutiger Anfänger
oder geübter Mountainbiker, die professionellen
Guides von Krauti‘s Bike Academy
haben für jeden ein paar gute Tipps parat, um
entspannter und schneller durchs Gelände zu
bügeln.
Ob Gruppentraining oder Einzelunterricht
– von der Lenktechnik bis zum Spitzkehrenfahren
oder vom richtigen Bremsen bis zum
Überwinden von Hindernissen wird alles
geboten, was zur Sicherheit und zu mehr Spaß
am Mountainbiken beiträgt.
„Für unsere Gäste im Matzhof ist es natürlich
optimal. Die fallen aus der Haustür und stehen
direkt auf dem Übungskurs“, sagt Krauti.
„Der kleine Hügel hier ist perfekt, um die
Grundlagen der Fahrtechnik zu vermitteln.
Danach gilt es dann, das Erlernte auf einer
Tour im Gelände umzusetzen. Besonders die
Kleinsten sind sehr motiviert und abenteuerlustig.
Die wollen immer gleich ins Gelände
und sich austoben.“
Der 2008 komplett neu gebaute Matzhof
beherbergt insgesamt vier Ferienwohnungen
zwischen 53 und 60 Quadratmeter Wohnfläche.
Ideal für Menschen, die gern unabhängig
sind. Im Haus gibt es neben einer Sauna,
einem Kinderspielraum und einer Leseecke
auch einen komplett ausgestatteten Bikeraum.
„Bei dem Neubau wurde viel Wert darauf gelegt,
das Traditionelle mit dem Modernen zu
verbinden“, erzählt Krauti. „So wurde extra
die aus dem Jahre 1866 stammende, alte Bauernstube
originalgetreu in den neuen Hof eingebaut.“
Highlight besonders für die kleinen
Gäste sind aber die vielen Tiere, die sich auf
dem Matzhof tummeln. Ganz nah können sie
bei der Fütterung der Kühe, Schafe, Ziegen,
Hühner, Pferde und vieler anderer Tieren
dabei sein.
Zehn Minuten später scheucht mich Krauti
über den Übungsparcours. „Das kann doch
nicht wahr sein, und du nennst dich Mountainbiker?“,
schüttelt er ungläubig den Kopf.
„Ich komme aus Norddeutschland. Da ist
alles schön flach, ich bin die Höhenluft nicht
gewohnt“, versuche ich mich zu verteidigen.
„Komm nochmal hoch“, winkt Krauti mich zu
sich, „wir fangen nochmal ganz von vorn an.“
Und während ich prustend das Fahrrad wieder
an den Start schiebe, freue ich mich schon auf
die Fütterung der Ziegen am Abend.
Unser Hoteltipp Matzhof
Der Matzhof existiert bereits seit 1866. Der Ferienbauernhof
mitten in Welschnofen ist ein echtes
Urlaubserlebnis für seine Besucher. Das Ferienhaus
mit vier Ferienwohnungen wurde 2008 komplett
neu gebaut und bietet Entspannung für die Großen
(Sauna, Leseecke) und haufenweise Spaß für die
Kleinen (Spielzimmer, Streichelzoo, Spielplatz).
Die vier Apartments mit den schönen Namen
Kamille, Arnika, Salbei und Rosmarin sind alle
einladend und gemütlich eingerichtet und sogar
behindertengerecht. Sie sind ausgestattet mit
Wohnküche, Bad mit Dusche, WC und SAT-TV.
Jede Wohnung besitzt einen Balkon oder eine Terrasse
mit Blick auf den Gipfel des Latemar.
Der Matzhof liegt mitten im schönen Welschnofen.
Das knapp zweitausend Seelen zählende Örtchen
liegt unter den malerischen Gipfeln des Latemar-
Gebirges und ist ein echter Mountainbike-Tipp in
Südtirol.
Neben den geführten Touren, die mehrmals pro
Woche direkt vor der Haustür starten, wird dem bikenden
Gast jede Menge Service geboten. Die Liste
ist lang: Von Tourenkarten, hochwertigen Leih-
Mountainbikes, Wetterinfos, Tourenverpflegung bis
hin zum Waschplatz fürs Bike und einem abschließbarer
Fahrradraum wird dem Mountainbiker jeder
Wunsch erfüllt.
Matzhof
39056 Welschnofen, Südtirol, Italien
Karerseestraße 42
Telefon: +39 0471 613 070
Fax: +39 0471 614 375
info@matzhof.it
www.matzhof.it
Krauti‘s Bike Academy Rosengarten Latemar, Südtirol
39056 Welschnofen, Südtirol, Italien
Karerseestraße 40
Tel. +39-0471-613046
Fax +39-0471-614263
www.krauti.it
bike@krauti.it
©pedaliéro #01/10 53
Drei Gondeln, zwei Halunken und eine Handvoll Krebse
Auf Freeridetour mit Marcus Klausmann und Johannes Fischbach
54 ^Text: Falco Mille °Bild: Marco Knopp
©pedaliéro #01/10
Als ich die breite Treppe zum Hotel Diana
hinaufkomme, weht mir Gelächter durch die
offenen Fenster entgegen. Ich setze meine
schwere Fotoausrüstung ab und sehe mich
in der stilvollen, weitläufigen Hotellounge
um. Meine Zielpersonen sind schnell lokalisiert.
Immer dem Gegacker nach. Vor einem
Panoramafenster mit Blick auf den Latemar
lümmeln zwei Jungs in Freerideklamotten auf
breiten Sesseln und witzeln über mich. Marcus
Klausmann und Johannes Fischbach. Klausmann
ist zwölffacher Deutscher Meister in der
Disziplin Downhill und World-Cup-Sieger,
Fischbach einer der erfolgreichsten internationalen
4Crosser und Multitalent. „Willst du
den K2 besteigen?“, ruft Fischi mir zu. Ich
durchschreite die Lounge und rücke mir einen
Kuhfellhocker an ihren Tisch. „Wieso?“,
frage ich etwas außer Atem. „Na wegen deiner
Ausrüstung“, erwidert Marcus. „Wir wollen die
Drei-Gondel-Tour fahren und du schleppst
ein halbes Studio mit.“ „Das ist das Minimum,
was man braucht, damit ihr auf euren Bikes
einigermaßen gut ausseht“, kontere ich.
Auf dem Tisch liegen Karten ausgebreitet, die
verschiedene Strecken und Touren quer durch
Südtirol zeigen.
Normalerweise übernimmt Hotelchef Albrecht
als ausgebildeter Bikeguide selbst die Führung
der Freeridetour, doch heute haben sich die
beiden deutschen Top-Piloten Klausmann
und Fischbach im Diana eingefunden, um das
zu übernehmen. So steuert Albrecht heute
nur die Karten zu und gibt ein paar Tipps ab.
Gemeinsam schauen wir auf die Pläne, Fischi
nickt anerkennend. „Super Service hier. Kein
Flatterkram. Knick- und wasserfest.“ Er knickt
und dehnt die Karte exzessiv. „Spar dir deine
Kräfte“, sagt Marcus und schnappt sich seinen
Helm. Ich will endlich auf den Trail. Also,
Aufbruch, oder was?
Wir beladen meinen geliehenen Land Rover
Defender und fahren von Welschnofen das Eggental
hinunter nach Bozen. An der Talstation
der Ritten-Seilbahn treffen wir Ignaz, unseren
Guide. Mit einer omnibusgroßen Highspeed-
Luxusgondel geht es den Ritten hoch nach
Oberbozen, von dort mit den Bikes weiter hinauf
zum Ritten-Kreuz, mit herrlicher Aussicht
über Bozen und das Eisack Tal. Hier beginnt
der eigentliche Downhill. Anfangs ist die
Strecke flowig und wir fahren Train. Dann wird
es immer felsiger und technischer, bis wir uns
auf einem reinrassigen Rockbomber abwärts
arbeiten. Je mehr Ignaz und ich mit der Strecke
zu kämpfen haben, um so mehr blühen Fischi
und Klausi auf. Wir sind ihnen eindeutig zu
lahm, ich spüre ihren Atem im Rücken, aber
das macht mich auch nicht schneller. Darum
ändern die beiden ihre Strategie, bleiben
stehen, um Ignaz und mich voraustrialen zu
lassen. Nach ein paar Minuten kommen sie
dann von hinten angefahren, blasen an uns
vorbei und ehe sich der Staub verzieht, sind die
Halunken auch schon außer Sicht – bis wir sie
irgendwann, rumalbernd an einer Gabelung
stehend, wieder einholen. Ich kam mir noch
nie so langsam auf dem Bike vor und ändere
meine Taktik ebenfalls. An besonders fetten
Stellen stoppe ich, um die Jungs im Vorbeiflug
auf SD-Karte zu bannen. Ich denke nicht,
©pedaliéro #01/10 55
56 ^Text: Falco Mille °Bild links oben: Marco Knopp °Übrige Bilder: Falco Mille
dass sie mich dabei bemerkt haben. Nachdem
meine Kräfte von Felsgebolze bereits auf ihrem
Tiefpunkt angekommen sind, bei Klausi und
Frischi von Ermüdung keine Spur, tauchen
endlich die ersten Häuser und Höfe von Bozen
auf. Wir rollen gemütlich die Oswaldpromenade
oberhalb der historischen Altstadt entlang,
dringen in das Gassengewirr des Zentrums ein
und lassen uns von Ignaz zum Mittagessen ins
Excelsior führen, ein kleines Straßenrestaurant,
das unter Meeresfrüchteliebhabern als
Geheimtipp gilt. Ignaz hat nicht zu viel versprochen.
Die Portionen sind gewaltig und die
Qualität eins plus. Beim Essen entdecke ich Fischis
Geheimnis ungebrochener Power: Cola.
Der Mann ist Kettencoker, zieht eine Flasche
nach der nächsten weg. Klausi spielt derweil
bekannte Filmszenen mit seinen Krebsen
nach. Wir überlegen uns, welchen Berg wir als
nächstes in Angriff nehmen wollen. Kohlern
und Jenesien stehen noch an. Ignaz schlägt den
Jenesien vor, der jetzt gute Sonne für Fotos hat.
Gestärkt brechen wir auf und rollen durch die
charmante Bozener Altstadt zurück, im Visier
die nächste Seilbahn: Jenesien. Klausmann
und Fischbach sind in ihrem Element und
demonstrieren mir bis zum späten Nachmittag
eindrucksvoll meine technischen und konditionellen
Defizite. Kondition und Downhill
schließen sich entgegen weitläufiger Meinung
nämlich keinesfalls aus, sondern bedingen einander.
Offiziell konnte ich wenigstens meine
schwere Fotoausrüstung in die Waagschale werfen.
Insgeheim nehme ich mir vor, irgendwann
noch einmal in besserer Form hierher zu kommen,
um dieses Abfahrtsmekka in vollen Zügen
zu genießen.
©pedaliéro #01/10
„Mehr erleben und genießen!“
im Bike & Ski Hotel Diana
Und dies ist vollkommen ernst gemeint.
Denn Verwöhnen gehört im Hotel Diana
zum Prinzip. Wer die Latemartürme
hautnah erleben will, schwingt sich aufs
Mountainbike und düst los. Als Mitglied
der Mountainbikehotels Südtirol in Zusammenarbeit
mit Krauti‘s Bike Academy ist das
Diana idealer Ausgangspunkt für ein unvergessliches
Bikeerlebnis. Und dafür sorgt
der Chef höchstpersönlich: Albrecht ist
ausgebildeter Bikeguide, kennt die Gegend
rund um Welschnofen und liebt die Trails
entlang des bizarren Dolomitengebirges.
Jede Woche führt er Touren und steht auch
darüber hinaus immer mit Rat und Tat zur
Seite.
Wer alles gegeben hat, kann nach einer
anstrengenden Tour Körper und Geist im
Wellnessbereich Erholung verschaffen. Egal
ob finnische Sauna, Whirlpool, oder Massagen
– Entspannen und Wohlfühlen
heißt die Devise!
Am Abend steht dann ein weiterer Höhepunkt
an: In den natürlichen, gemütlichen
Speiseräumen werden kulinarische Erlebnisse
aus der hervorragenden Küche angeboten.
Sinnesverführung auf Südtirolerisch
– täglich denkt sich der Küchenchef neue
Köstlichkeiten aus und bereitet sie mit viel
Liebe zu.
Chillen. Trinken. Feiern. Relaxen. Reden.
Schmusen. Nichts denken müssen. Ein
Stockwerk tiefer in der Lounge findet der
Abend seinen perfekten Ausklang. Wer einmal
Platz genommen hat zum Entspannen
und Krafttanken für die nächste Tour, mag
nicht mehr aufstehen.
Unser Hoteltipp Hotel Diana
Nachdem die nächste Tour geplant ist und
die Tracks geladen sind, geht es zur verdienten
Ruh in die freundlichen Doppelzimmer.
Oder man legt sich in einem der
exklusiven Bio-Zimmer mit Holzböden,
Lehmputzen, Designerbädern zur Ruh und
genießt die großen Fensterflächen, die alle
nach Süden zeigen. Vom großen Balkon,
direkt aus den kuscheligen Betten oder sogar
aus der Whirlwanne in der König Laurin
Juniorsuite kann man nochmal den gigantischen
Blick auf die gespenstischen Latemartürme
im Mondlicht genießen.
Hotel Diana
Karerseestraße 94
39056 Welschnofen, Italien
Tel.: +39 0471 613 160
Fax.: +39 0471 614403
info@diana-hotel.it
www.diana-hotel.it
©pedaliéro #01/10 ^Text: Falco Mille °Bild: Marco Knopp
57
Cooking & Biking
In Südtirol geben sich Kochschürze und Biketrikot die Hand!
Wenn es etwas gibt, wofür die Südtiroler noch bekannter sind als
für ihre sensationellen Mountainbiketrails, dann ist es ihre Küche.
Wenn Italien auf Deutschland trifft, ist das nicht nur beim Fußball
ein absoluter Leckerbissen, auch der Gaumen kann sich auf ein
regelrechtes Spektakel freuen.
58
Ob Speckknödelsuppe, Käsenocken, Pressknödel,
Schüttelbrot, Tirtlen oder Apfelkiechl
– die Nähe zu den nördlichen Nachbarn ist
in dieser Region Italiens unverkennbar und
schafft kreative und traditionelle Gerichte.
Eine besondere Leichtigkeit umweht die Südtiroler
Küche. Zwar nimmt man meist vier
Gängen zu sich, doch immer sind die Speisen
gut verdaulich und nicht zu schwer. Die perfekte
Ernährung also für Biker nach einem
anstrengenden Tagestrip!
Da liegt es nicht fern, die beiden Komponenten
Kochen und Radfahren miteinander zu
kombinieren! Wirft man diese beiden Leidenschaften
zusammen in einen Mixer und stellt
diesen auf Pürieren, so erhält man eine köstliche
Masse namens „Cooking & Biking“.
Kurt Resch, einer der beiden Initiatoren
dieses Projektes, erklärt: „Wer den ganzen Tag
in die Pedale tritt und seinen Rad über Stock
und über Stein durch die Dolomiten bewegt,
der braucht natürlich etwas Vernünftiges zu
essen. Doch wer Rad fahren kann, kann auch
kochen. Aus diesem Grund haben wir die Biker
an den Kochtopf gebracht!“ Kurt und sein
Partner Gerhard „Krauti“ Krautwurst wissen,
wovon sie reden. Beide sind nicht nur gelernte
Köche, sondern auch Bikeguides. „Natürlich
wollen wir den Mountainbikern die tolle
Landschaft und jede Menge geile Trails zeigen“,
erklärt Gerhard Krautwurst, „aber wir
möchten auch, dass sie etwas lernen und mit
nach Hause nehmen. Deshalb veranstalten wir
©pedaliéro #01/10
nach unseren geführten
Touren die Kochkurse.“
Im Vordergrund steht die traditionelle, aber
auch die moderne Südtiroler Küche, in all
ihren Facetten. „Uns ist es ein wichtiges Anliegen,
dass die Biker die regionale Küche
kennenlernen“, erzählt „Krauti“ weiter. „So
kann man seine Urlaubserlebnisse konservieren
und zu Hause hin und wieder ein kleines
Stück Südtirol auftischen.“
Gute Laune ist die wichtigste Zutat für einen
tollen Abend in der Küche. Bei Kurt und
Krauti wird nicht nur geschuftet, sondern
auch viel gelacht. Spaß ist für die Biker der
beste Motivator, so werden spielerisch die
tollsten Gerichte gezaubert.
„Wenn nach dem selbst gekochten Essen alle
glücklich und erschöpft in der Runde sitzen,
ist das für uns ein toller Moment“, gesteht
Kurt, „dann sind wir nicht nur satt, sondern
wissen auch, dass wir heute eine Menge geleistet
und gelernt haben!“
Allen, die mehr zu diesem besonderen Angebot
erfahren möchten, empfehlen wir einen
Besuch auf www.cookingandbiking.com. Neben
Terminen und Infos zu Kochkursen oder
zur Mountainbikeregion gibt es dort auch
einige Rezepte aus der typischen Südtiroler
Küche zum Nachkochen. Also alle Koch- und
Bikebegeisterten: Schafft euren Speckknödel
in den Sattel und eure Käsenocken auf die
Pedalen, und ab nach Südtirol!
Gerhard „Krauti“ Krautwurst stammt eigentlich aus
Bad Schönau in Niederösterreich. Das erste Mal
kam der gelernte Koch 1995 nach Südtirol, um als
Küchenchef im Sterne-Hotel Moseralm anzuheuern
(zuvor war er in der Spitzengastronomie tätig, u.a. in
Lech am Arlberg). Im südtirolerischen Welschnofen
lernte Gerhard dann seine Freundin kennen und
übernahm die Küche im Vier Sterne-Hotel Erica.
Nach vier Jahren heiratete der bikende Koch. Seine
Schwiegermutter übertrug ihm eine Almhütte im
Skigebiet „Carezza Ski“ wo Gerhard seither im Winter
die Skifahrer bekocht und bewirtet.
Das Biken war anfangs nur Hobby; „Krauti“ erforschte
das Wegenetz der Region und erkannte
bald das Potenzial als Bike-Paradies. 2001 schlug er
mit der Ausbildung zum Bike-Guide einen zweiten
Berufsweg ein, nachdem er mit seinem langjährigen
Freund Mauro Tumler die Gründung der Vereinigung
der Bikeguides Südtirol vorangetrieben hat,
folgte der die Gründung der „Krauti’s Bike Academy“.
welche mittlerweile aus mehr als einem Guide
besteht und seither als erste Mounatinbikeschule
Südtirol´s klar die Richtung vorgibt. Anfang 2005
der Beitritt zur Moutainbike Südtirol-Gruppe .Seine
Vision klingt vielversprechend: In zehn Jahren soll
die Region Südtirol und mit ihr Rosengarten Latemar
das beste Bike-Revier weltweit sein!
„Kochen muss man mit Verstand und Gefühl“
Als Wahl-Südtiroler und viel gereister Koch beschäftigt
sich Gerhard Krautwurst seit Jahren intensiv mit
der Südtiroler Küche. Die Eigenheiten dieser sind
von mehreren Einflüssen geprägt, nämlich zum einen
Krauti
von der alpenländischen Kost mit ihrem rustikalen,
deftigen Charakter, und zum anderen von der typisch
italienischen Cucina. Zur typischen Bauernkost
zählen Speck, würziger Almkäse, kräftige Suppen
(z. B. Terlaner Weißwein-, Gerstel-, Brennsuppe),
Erdäpfelblattlen mit Zettelkraut, Kasnocken, Völser
Spinatspatzlen, Pustra Tirtl, Schlutzer, Blutwurst und
auf der süßen Seite die Schwarzplentene Torte bzw.
Knödel, Strauben und Ultner Mohnkrapfen. Bei den
warmen Vorspeisen liegen in Südtirol unangefochten
die „Italiener“ mit ihren Nudelgerichten an der Spitze.
Bei den Tellergerichten und Hauptspeisen gibt es
eine Dreiteilung: Je ein Drittel des Angebotes kommt
aus der tirolerisch-österreichischen Küche, aus der
italienischen und aus der internationalen Küche.
Im Rahmen von Krauti’s Biking & Cooking Week
kann man sich selbst von den Qualitäten der Südtiroler
Küche ein Bild machen und dabei dem Meister
über die Schulter schauen!
©pedaliéro #01/10 ^Text: Marco Knopp °Bild: Kurt Resch
59
Riding in a Winter Wonderland! Snow MTB Dual Night Race am Karerpass
60
^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Andreas Sawitzki
©pedaliéro #01/10
Mitten im Januar, ein Winter Wonderland
am Karerpass. Die Piste perfekt präpariert
für Ski und Snowboard. Und Mountainbike?
Geht nicht? Geht doch! Und zwar
beim Snow MTB Dual Night Race!
Dort, wo sonst die Wintersportler Gas geben,
ziehen für einen Tag MTB-Cracks ihre
Reifenspuren in den Schnee. Auf der eigens
angelegten Strecke mit Starthügel, Steilkurven
und Zielsprung geht es Mann gegen
Mann und Frau gegen Frau – packende
Zweikämpfe, bei denen nur die Schnellsten
weiterkommen.
Der Sessellift „Chistomannos“ bringt die
Sportler an den Start, ein ungewohntes
Bild, wenn die Zweiräder aus dem Lift purzeln
und zum Startgatter rollen. Nicht nur
die lokale Downhill- und 4Cross-Szene hat
sich eingefunden, sondern auch der deutsche
Top-Downhiller Marcus Klausmann.
Bereits am Nachmittag wird im Skigebiet
Carezza trainiert, die ersten Tücken des
ungewohnten Untergrunds werden ausgelotet
und die ersten Stürze absolviert. Zum
Glück fällt man weich, schnell wird sich
wieder aufgerappelt, und weiter geht die
Fahrt.
Am späten Nachmittag geht es in die Qualifikationsläufe.
Fahrer nach Fahrer schießt
die Piste hinunter, packende Kopf-an-
Kopf-Rennen, der Schnellere darf erneut
nach oben zum Start. So lichtet sich langsam
das Teilnehmerfeld, bis nur noch die
©pedaliéro #01/10
Besten für die Finalrennen übrig bleiben.
Zu Beginn der Endläufe zeigen tiefe Furchen
die Ideallinie an, wie auf Schienen
schießen die Fahrer ins Tal, die spärliche
Beleuchtung hebt die Atmosphäre und die
Ansprüche an die Wagemutigen. Der Start
erfolgt wie bei 4Cross-Rennen. Klappe auf
und ab auf die Piste. Bei den Damen dominiert
im Finale die italienische Downhillmeisterin
Martina Tummler. Sie liefert
sich einen packenden Kampf mit Johanna
Reider, bis diese stürzt. Auch Martina stürzt
noch vor dem Ziel, kann aber trotzdem
nicht mehr eingeholt werden.
Im Herrenfinale geht es ebenso spannend
zur Sache: Downhill-Koryphäe Marcus
Klausmann liegt klar in Führung, als er
von seinem Kontrahenten Belli Walter nur
drei Tore vor dem Ziel in 4Crosser-Manier
umgefahren wird. Beide stürzen, doch Belli
kann sich schneller wieder in den Sattel
schwingen und fährt einem ungefährdeten
Sieg entgegen. „That‘s racing!“, kommentiert
ein sportlicher Marcus Klausmann
später die Szene und steht zur Siegerehrung
bereits wieder lächelnd auf der Bühne.
Bis in die Nacht hinein wird an diesem
Tage gefeiert, Teilnehmer und Zuschauer
haben bewiesen, dass nicht immer Kufen
nötig sind, um im Winter Spaß zu haben
– manchmal ist eben ein Mountainbike
der bessere Rennrodel. Diese Veranstaltung
schreit nach einer Wiederholung – im
nächsten Jahr!
Bikepark Husterhöhe - Pestalozzistr. 102 - 66953 Pirmasens
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Auf zu den Sternen! Die Sternwartetour von Steinegg
In Gummer bei Steinegg steht Südtirols einzige
Sternwarte. Mit dem Spiegelteleskop von 80 Zentimeter
Durchmesser kann man einen Rundumblick
über den Himmel über Südtirol werfen. Wir wären
dumm, würden wir uns das entgehen lassen!
Also nix wie losgeradelt und ab in die Umlaufbahn!
Am Dorfplatz von Steinegg beginnen wir die Tour.
Leicht ansteigend führt sie uns bergauf in Richtung
Gummer. Nach einem Kilometer wird es dann
deutlich steiler, wenn man möchte. Man kann allerdings
auch die leichtere Panoramaroute wählen.
Nach 400 Höhenmeter Anstieg wird der Wegverlauf
flacher, es folgt ein stetes Auf und Ab
auf Forstwegen und asphaltierten Nebenstraßen.
Traumhafte Ausblicke auf das Eggen- und Eisacktal
64
^Text: Kurt Resch °Bild: Kurt Resch
sowie auf die Dolomitenberge Schlern, Rosengarten
und
Latemar entschädigen uns für den steilen Uphill.
Ab dem Malgaierhof beginnt dann ein flowiger
Waldtrail, der bis zur Sternwarte führt. Der beste
Ort, um nach den Sternen zu greifen! Verzückt
genießen wir den Blick durchs Spiegelteleskop und
schlagartig wird uns klar, welch kleiner Teil des
großen Ganzen wir doch nur sind.
Wir verabschieden uns von der Sternwarte und
kommen kaum einen Kilometer weiter zum höchsten
Punkt von Steinegg, mit einem sensationellen
Panoramablick auf die umliegenden Dolomiten.
Auf teils ruppigen Wald- und Wiesentrails erreichen
wir die Jausenstation Wiedenhof. Ruhig ist
es dort, der Ausblick auf Bozen ein Traum und
das Essen mit den Südtiroler Gerichten absolut
oberlecker. Nach Bikernudeln, Kaiserschmarrn,
Cappuccino und einem Nickerchen im Liegestuhl
müssen wir uns erst einmal innerlich sammeln.
Die Motivation weiterzufahren ist dann aber doch
da, denn schon nach einigen Hundert Metern
kommt dieser knifflige kurze Trail. In der Tourenbeschreibung
der FunBike-Karten wird dieser
Trail als Schiebepassage beschrieben. Für technisch
sehr gute Biker ist die Passage jedoch fahrbar, doch
nur sehr wenige schaffen es, diesen Trail zu fahren.
Noch ein paar kurze, knackige Gegenanstiege und
schon ist Steinegg wieder in Sicht. Zufrieden blicken
wir auf unsere Tour zu den Sternen zurück
und freuen uns, sie heute Nacht wieder zu sehen!
©pedaliéro #01/10
Rosengarten Latemar
10 TOURENVORSCHLÄGE FÜR MOUNTAINBIKER
11-D
MTB-Gebietsführer
FB-11-D_MTB-Umschlag_127x215_Ein1 1 03.07.2009 17:23:13 Uhr
02_Sternwarte.fh 24-05-2006 11:26 Seite 1
2 Sternwarte Set 11 • Rosengarten/Latemar
Streckenlänge: 26,50 km Effektive Fahrtzeit: 3 h 00 min Schwierigkeit:
Kondition:
Gesamte Höhenmeter: 1050 m Veranschlagte Tourzeit: 4 h 30 min Technik:
Panorama:
Charakteristik: Die Auffahrt von Steinegg zur Kapelle Kaserer Bild ist auf der Anfahrt: Steinegg erreicht an von Bozen aus über Blumau in 13 km und von
Hauptstraße um einiges einfacher. Immer wieder genießt man herrliche Welschnofen in 15 km.
Ausblicke ins Eggen- und Eisacktal, zum Rosengarten, Latemar, Schwarz- und Parkplatz: Im Dorfzentrum beim Café Christl oder in der Nähe der Kirche.
Weißhorn. Sobald man die ersten 400 Höhenmeter hinter sich hat, wird die
Tour leichter. Ziel der Tour ist die einzigste Sternwarte Südtirols in Gummer.
Asphalt
Schotter
Pfad,
Single Trail
Tragen oder
Schieben
1 1
7
8
1 0
5 6 9 1 3
41
4 1 2 51
3
61 7
2
1 8
2 1
1 9
2 0 2 2
kmHm SymOrt Richtung Weg kmHm SymOrt Richtung Weg
1 0 , 0 0 830 Steinegg
Die Hauptstr. bei der Bushalte-
14 1 6 , 3 0 1320 Haus
Nach dem Haus Aichner Stall
m
stelle, Nähe Café Christl, bergauf f
li bergauf
2 0 , 9 0 870 Kreuzung
Re, in Ri Kummerhof, der blau-
15 1 7 , 0 0 1305 Kurz vor dem
p
weiß-blauen Mark. Z folgen M Lerchhof
3 3 , 9 0 1193 Gabelung
Beim Schotterweg li, in Ri
16 1 7 , 7 0 1200 Abzweigung
Li, auf den Forstweg mit weiß-
A
"Kaserer Bild" weiterfahren h
blau-weißer Mark. abbiegen
4 5 , 2 0 1239 Abzweigung
Re, auf Teerstraße in Ri Kaserer
17 1 9 , 9 0 1209 Oberölgartnerhof
v Teerstraße
Bild fahren
G
5 5 , 5 5 1280 Kreuzung Kapelle
18 2 0 , 3 0 1123 Abzweigung
Re bergab der Teerstraße bis
e
v
zum Wiedenhof folgen
6 1 0 , 0 0 1300 Abzweigung nähe Li in Ri Steinegg abbiegen
19 2 2 , 40 939 Wiedenhof
h Feuerwehr
s
7 1 0 , 3 0 1330 Abzweigung
Li in Richtung Vajolet weiter
20 2 2 , 6 0 945 Abzweigung
Der Mark. W-Steinegg
X
t
geradeaus folgen
8 1 1 , 6 0 1387 Malgaierhof
21 2 3 , 0 0 940 Schiebepassage 100 m lange Schiebepassage
G
i
9 1 2 , 5 0 1350 Obereggerhof Geradeaus weiter zum
22 2 5 , 5 0 825 Abzweigung
Dem Schotterweg geradeaus
U
Untereggerhof (Sternwarte) J
bis nach Steinegg folgen
10 1 2 , 6 0 1338 Untereggerhof Re zur Teerstraße, dieser
23 2 6 , 5 0 828 Steinegg
Tourende
E
bergauf folgen.
m
11 1 2 , 7 0 1345 Weggabelung
X
12 1 4 , 9 0 1291 Kasererbild
Fahren Sie bei der Kreuzung in
s
Ri Karneid weiter
13 1 5 , 5 0 1290 Gabelung
Beim Verbotsschild (im Baum
eingewachsen) rechts
&
Infos
Die Sternwarte in Obergummer
Die Anlage wurde nach dem Südtiroler Luftfahrtpionier Max
Valier benannt und wird von Südtirols Amateurastronomen geführt.
In der Sternwarte werden jeden Donnerstagabend Führungen angeboten.
Im Sonnenobservatorium kann man jeden Freitag zwischen Mai
und Oktober die Sonne beobachten.
Ideales Ausflugsziel für Familien ist der interessante Planetenweg,
der bei der Sternwarte beginnt. Hinweistafeln geben Auskunft über
die Eigenschaften der Planeten Saturn, Jupiter, Erde, Merkur, Venus,
Neptun, Uranus und Mars.
www.sternwarte.it
Den Fun Bike Mountainbikeführer gibt
es im Internet unter www.funbike.it.
Auf unserem Bauernhof bieten wir unseren Gästen leckere
hausgemachte Südtiroler Gerichte an.
Für Mountainbiker empfehlen wir: Bikernudel, Kaiserschmarrn,
den legendären Apfel- oder Kirschenstrudel, dazu hausgemachten
Holundersaft.
Unser Hofschank liegt direkt an den Routen „Sternwartetour“
und „Kleine Eggentalumrundung“ aus dem Fun Bike Set
Rosengarten-Latemar.
Wir freuen uns auf deinen Besuch
Familie Falser
Hofschank Wiedenhof
Oberkarneid 13
I-39053 Karneid
Tel. 0471 365341
Handy 347 7578528
wiedenhof-karneid.blogspot.com
Von März bis Dezember geöffnet
Donnerstag Ruhetag
Promotion!
Hofschank Wiedenhof
©pedaliéro #01/10 65
Wissenswertes über die Region Rosengarten – Latemar
Es ist wohl unbestritten, dass die Dolomiten
zu den schönsten Reisezielen der Alpen gehören.
Die majestätischen grauen Steinmonumente,
die sich wie makellose Zahnreihen
in den Himmel strecken, haben schon unzählige
Menschen in Staunen und Ehrfurcht
versetzt. Die Rosengarten-Latemar-Region
in Südtirol bietet eben diese sensationelle
Landschaft. Durchzogen mit wunderschönen
Wegen und Trails schafft sie es mühelos,
jedem Mountainbiker Schmetterlinge in den
Bauch zu zaubern. Nur rund 20 Kilometer
von Südtirols Hauptstadt Bozen entfernt,
und damit leicht mit Bahn oder Auto zu
erreichen, erstreckt sich das Gebiet über das
gesamte Eggental bis hinauf zum Karerpass.
Die zerklüftete Felsenlandschaft inspirierte
66
^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Marco Knopp
sogar große Schriftsteller wieKarl May,
der hier Ideen für seinen Roman „Durchs
wilde Kurdistan“ sammelte. Zwei Bergketten
geben dem Gebiet seinen Namen: die
Rosengarten- und die Latemargruppe. Der
Rosengarten (italienisch Catinaccio) gehört
zum Naturpark Schlern-Rosengarten und
hat mit dem Kesselkogel (3.004 Meter über
dem Meeresspiegel) seinen höchsten Gipfel.
Der Hauptgipfel ist jedoch die etwas niedrigere
Rosengartenspitze. Sie ist zwar nur
2.981 Meter hoch, liegt aber dafür genau in
der Mitte und bestimmt das Aussehen der
Bergkette entscheidend.
Unweit vom Rosengarten entfernt und nur
durch den Karerpass getrennt befindet sich
die Latemargruppe. Hier heißt die höchste
Erhebung Diamantidi-Turm (italienisch
Cimon del Latemar), die 2.842 Meter emporsteigt.
Damit ist der Latemar zwar etwas
niedriger als der Rosengarten, jedoch nicht
weniger sehenswert und beeindruckend. In
friedlicher Koexistenz stehen sie Seite an
Seite in den zum Weltkulturerbe ernannten
Dolomiten, zwei steigernde, graue Denkmäler.
Bewegt man sich abseits der beiden Gebirgsketten
durch diesen Teil Südtirols, sind
es insbesondere drei Ortschaften, die den
Charakter des Landstriches prägen: Deutschofen,
Welschnofen und Steinegg.
©pedaliéro #01/10
Nova Levante, so lautet der italienische Name
der Gemeinde Welschnofen. Im hinteren Teil
des Eggentales gelegen, circa 20 Kilometer
von der Südtiroler Landeshauptstadt Bozen,
erstreckt sich Welschnofen vor der beeindruckenden
Kulisse des Latemars und des Rosengartens.
Knapp 2.000 Menschen wohnen
auf einer Meereshöhe zwischen 850 Meter
(Birchabruck) und 2.842 Meter (Rosengarten),
sind alle Gästebetten belegt, wird die
Einwohnerzahl mehr als verdoppelt.
Welschnofen-Karersee gehört seit dem Jahr
2006 der Organisation „Perle der Alpen an“
und setzt sich für Umweltschutz und sanfte
Mobilität ein. Linienbusse, Bergbahnen bis
auf eine Höhe von 2.200 Meter, beste Bedingungen
für Mountainbikes, Reiten, Kutschenfahrten
und organisierte Tagesfahrten ermöglichen
ein Fortbewegen ohne Auto.
Von Bozen führt die Staatsstraße SS 241, auch
bekannt als Dolomitenstraße, durch das Eggental
nach Welschnofen, passiert den Karersee
und schlängelt sich hinauf zum Karerpass.
Im Winter tummeln sich hier oben die Wintersportler,
der Sommer gehört Wanderern
und Radfahrern. Die landschaftlich sehr reizvolle
Lage und das breite touristische Angebot
machen Welschenofen als Urlaubsziel sehr
attraktiv. Der Winter- und auch Sommertourismus
spielt somit eine wichtige wirtschaftliche
Rolle.
Auf dem Karerpass befindet sich auch das
legendäre Grand Hotel. Es wurde 1896 zusammen
mit der neuen Straße zum Karerpass
hinauf eingeweiht. Zahlreiche Persönlichkeiten
aus der ganzen Welt beherbergte
das First-Class-Hotel, unter ihnen Winston
Churchill, Kaiserin Sisi, den österreichischen
Schriftsteller Arthur Schnitzler, Karl May
oder die englische Kriminalschriftstellerin
Agatha Christie. Letztere verbrachte mehrere
Wochen hier und ließ sich im Grand Hotel
Welschnofen
bei ihrem Roman „The Big Four“ (Pirot und
die vier Großen) von der Landschaft rund um
den Karersee inspirieren. Seine Lösung findet
der Krimi im „Labyrinth“, einem bekannten
Bergsturzgebiet unterhalb der Latemar-Spitze.
Seit 2007 gibt es für die Touristen im Gebiet
Rosengarten- Latemar die „Mobilcard“. Mit
ihr kann man gegen eine Gebühr von acht
Euro innerhalb von sieben Tagen sämtliche
Busse benutzen. Kinder bis sechs Jahre fahren
kostenlos, von sechs bis 16 Jahren müssen nur
vier Euro bezahlt werden. Die Busse fahren im
Stundentakt, folgende Linien können mit der
Mobilcard genutzt werden:
Linie 180:
Bozen, Welschnofen, Vigo
Linie 181:
Bozen, Deutschnofen, Weissenstein (inklusive
Fahrten nach Eggen und Obereggen)
Linie 182:
Bozen, Steinegg, Birchabruck
Linie 185:
Bozen, Tiers, Karerpass
Linie 176:
Tiers, Ums, Völs, Seis
Alle städtischen Linien in Bozen (Sasa)
Für weitere Informationen:
www.mobilcard.info
Infos
Welschnofen
(italienisch Nova Levante)
Tourismusverein Welschnofen-Karersee
Karerseestraße 21
39056 Welschnofen, Südtirol, Italien
Tel. +39 0471 613126
Fax +39 0471 613360
www.welschnofen.com
info@welschnofen.com
©pedaliéro #01/10 ^Text: Andreas Sawitzki °Bild mitte: Kurt Resch °Übrige Bilder: Andreas Sawitzki
67
Deutschnofen
Auf der Hochfläche des Reggelberges liegt die
Ortschaft Deutschnofen. Fast 70 Prozent des
Gemeindegebietes, das sich im nördlichen
Teil des Hochplateaus befindet, werden von
Wald eingenommen. Im Brandental liegt auf
418 Höhenmetern der tiefste Punkt der Gemeinde,
der höchste Punkt ist das Eggentaler
Horn am Latemar mit 2.799 Höhenmetern.
Viel Höhendifferenz und viel Wald also, was
Mountainbiker besonders freut! Trotz der gästefreundlichen
Ausrichtung wird auf sanften
Tourismus gesetzt, was die Mitgliedschaft in
der Kooperation „Alpine Pearls“ beinhaltet.
Nicht weit entfernt von Deutschnofen liegt
Maria Weißenstein, der bekannteste Wallfahrtsort
Südtirols. Dieser fand seinen
Ursprung bereits im Jahr 1553. Da erschien
Maria dem Bergbauern Leonhard Weißensteiner,
der ihr zum Dank eine kleine Kapelle
68
^Text: Andreas Sawitzki °Bild links unten: Kurt Resch °Übrige Bilder: Marco Knopp
baute. Heute kann man dort um Hilfe beten,
zahlreiche Pilger zieht es seitdem
alljährlich in den Wallfahrtsort.
Seit dem 12. Jahrhundert ist die Gemeinde
besiedelt, zu der die drei Ortschaften
Deutschnofen, Eggen und Petersberg gehören.
Rund 3.700 Einwohner wohnen dort am Fuße
des Latemars, in traumhaft schöner Landschaft.
Liebhaber der Berge werden von prachtvollen
Gebirgsketten verwöhnt, wie sie es nur
die Dolomiten bieten. Blühende Wiesen und
grüne Wälder sind der perfekte Startpunkt für
ausgiebige Ausflüge in die Landschaft, Panoramawege
locken mit gigantischen Aussichten,
der Charme der Reggelberger Hochfläche
verzaubert nicht nur Naturfans. Besonders gut
erkundet man diese Gegend natürlich mit dem
Rad, ein großes Netz an Forstwegen und Singletrails
kann leise rollend entdeckt werden.
Auch im Winter sind Gäste in Deutschofen gut
aufgehoben, die schnell erreichbaren Wintersportgebiete
bieten perfekte Bedingungen für
Skifahrer, Snowboarder oder Skilangläufer.
Der schneereiche Tag klingt in einer der vielen
gemütlichen Hütten aus, anschließend kann
beim Mondscheinrodeln mit viel Spaß die
letzte Abfahrt genommen werden!
Infos
Deutschnofen
(italienisch Nova Ponente)
Tourismusverein Eggental
39050 Deutschnofen, Südtirol, Italien
Tel. +39 0471 616567
Fax. +39 0471 616727
Mail: info@eggental.com
©pedaliéro #01/10
Im Herzen der Dolomiten befindet sich
das schöne Örtchen Steinegg. Das kleine
Bergdörfchen in der Nähe der Stadt Bozen
liegt in der Gemeinde Karneid auf einer
Meereshöhe von 275 bis 1.650 Meter. Es
umfasst die Orte Steinegg, Gummer, Karneid,
Kardaun, Blumau und Breien. Dieses
außergewöhnliche Gebiet liegt am Tor zur
Dolomitenstraße im Herzen des Rosengarten-Latemar-Gebietes.
Ein mildes Klima, viele Wander- und Radwege,
beeindruckende Panoramablicke und
die Herzlichkeit der Menschen heißen den
Urlauber willkommen. In unmittelbarer
Umgebung lässt sich eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten
entdecken, wie die Erdpyramiden
von Steinegg, die Burg Karneid, die
Landeshauptstadt Bozen, die Kurstadt Meran,
die Seiseralm, der Ritten mit der historischen
Rittner Bahn, dem Rittner Horn und dem
Bienenmuseum, den Wallfahrtsort Maria
Weißenstein, das Touriseum und die Gärten
von Schloss Trauttmansdorff, den Kalterer-
und Montigglersee, das Grödnertal und unzählige
Schlösser, Burgen und Museen.
Steinegg präsentiert sich als ideales Bikerevier.
Bereits an Ostern beginnt die Saison
für Biker und geht bis Allerheiligen Anfang
November. Viele Singletrails am Fuße der
Dolomiten begeistern die Mountainbiker, die
anschließend in einer der vielen bikerfreundlichen
Einkehrmöglichkeiten inmitten weiter
Almwiesen Erholung finden.
Eine Bikeschule mit Bikeguides sowie Freeridetouren
erweitern das Programm ebenso wie
ein Bikehotel und weitere Unterkünfte für
jeden Geldbeutel. Wer noch mehr mit dem
Bike sehen will, kann mit Biketaxi und Seilbahnen
seinen Aktionsradius erweitern.
Steinegg
Um das Angebot für Mountainbiker weiter
auszubauen, wird derzeit ein 800 Kilometer
langes Routennetz mit GPS erfasst und
offiziell ausgeschildert. Bikekarten werden auf
den aktuellen Stand gebracht, Webseite mit
News, GPS-Routenplaner und vielen Infos
auf höchstem Niveau präsentiert. Besonderen
Wert legt die Region auf den Biketransport mit
öffentlichen Verkehrsmitteln und die Anbindung
der Dörfer an das Radwegenetz in Bozen.
Infos
Steinegg
(italienisch Collepietra)
Tourismusverein Steinegg
39053 Steinegg, Südtirol, Italien
Tel. +39 0471 376574
Fax +39 0471 376760
www.steinegg.com
info@steinegg.com
©pedaliéro #01/10 ^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Kurt Resch
69
Bozen
Nicht auslassen sollte man einen Ausflug ins nah gelegen Bozen. Die Hauptstadt
Südtirols liegt nur 20 Kilometer von Welschnofen entfernt an der
Brennerautobahn, auf halbem Weg zwischen Innsbruck und Verona.
Bei einem Besuch in der Altstadt kann man die Bozner Lauben entdecken,
eine der Sehenswürdigkeiten der Stadt. Die gotischen Arkaden fungieren
auch noch heute als Einkaufszentrum und sind charakteristisch für das Bild
der Stadt, die zwischen Historie und Moderne lebt. Am Ende der Laubengasse
kann man den Obstmarkt finden. Dutzende Marktstände bieten in
bunter Vielfalt Früchte, Gemüse, Schinken, Speck oder Käse an, meist einheimische
Produkte von erstklassiger Qualität. Allein schon für das Auge ein
wahrer Leckerbissen, der sich auf dem Gaumen fortsetzt.
Ist man eher kulturell interessiert, bieten Stadttheater oder Konzerthaus ein
abwechslungsreiches Programm, für das sich auch eine abendliche Anreise
allemal lohnt.
Ebenfalls lohnenswert ist der Besuch eines der vielen Museen, wie beispielsweise
dem MMM. Diese Kürzel steht für Messner Mountain Museum und
ist ein Museumsprojekt des bekannten Bergsteigers Reinhold Messner. Und
noch eine weitere Berühmtheit ist in Bozen zu Hause: Im Archäologiemuseum
kann man der wohl bekanntesten Mumie der Welt, „Ötzi“, einen Besuch
abstatten!
Der Reiz Bozens lässt sich also auf vielfältige Weisen entdecken, ob beim
Macchiato in einem der vielen Straßencafés oder beim Besuch des Bozner
Domes – das besondere Flair wird immer in Erinnerung bleiben.
70
^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Marco Toniolo
Seilbahn Bozen –
Oberbozen auf den Ritten
Die Verkehrsverbindung zwischen Ritten und
Bozen hat eine lange Tradition, denn bereits
vor über 100 Jahren fuhren die Bozner mit
der Zahnradbahn vom Waltherplatz auf den
Ritten. 2009 hat eine 3-S-Bahn den Betrieb
aufgenommen.
Fahrplan der neuen Rittner Seilbahn durchgehend
von 6.40 bis 23 Uhr an Werktagen und
von 7.10 bis 23 Uhr an Sonn- und Feiertagen,
letzte Kursfahrt um 22.48 Uhr. Parkmöglichkeit
an der Talstation der Rittner Seilbahn
zum Stundentarif von € 1,30. Der Parkplatz
bei der Seilbahn Kohlern ist kostenlos.
Infos
Seilbahn Bozen – Oberbozen auf den Ritten
Rittenstraße, via Renon 12
39100 Bozen, Südtirol, Italien
Saison: ganzjährig geöffnet
Meereshöhe Talstation: 270 m
Meereshöhe Bergstation: 1.100 m
Bikeshop: Bike Sport Klammer, Entfernung
Shop von der Seilbahn: 2 km
www.bolzano-bozen.it/de/seilbahnen.htm
www.bikehotel-suedtirol.com
Seilbahn Bozen – Kohlern
Die Fahrt mit der Kohlerer Seilbahn ist wie
ein Sprung in die Vergangenheit. Sie ist die
älteste Personenseilbahn der Welt. Die alte
Gondel ist an der Bergstation ausgestellt. Dank
der Intuition des Gastwirtes Josef Staffler kann
sich Bozen einer absoluten Weltbestleistung
rühmen: Hier fand am 29. Juni 1908 die erste
Personenbeförderung mit einer Schwebebahn
statt. Heute wie damals verzaubert Kohlern
dank der unvergleichbaren Aussicht auf die
Stadt und dem beeindruckenden Panorama
auf die umliegenden Berge. Die mittlerweile
mehrmals erneuerte und nach und nach
schneller und sicherer gewordene Kohlerer
Seilbahn hat letztes Jahr am 29. Juni ihren
hundertsten Geburtstag gefeiert.
©pedaliéro #01/10
Für Freerider und Downhiller
Die Seilbahn nach Kohlern wird im Frühjahr,
besonders am Wochenende, von
Downhiller belagert. Die Abfahrten sind
meist ab März schneefrei. Das hat sich inzwischen
auch bei Zeitschriften und Firmen
herumgesprochen, die ihr Material dort
fleißig testen.
Strecken
Zur Verfügung stehen eine Downhillstrecke
(Nr. 4) mit zwei Varianten und eine Freeridestrecke
über Weg Nr. 1 und Schulsteig.
Achtung, das sind keine Downhillstrecken,
gefahren wird auf Wanderwegen!
Infos
Seilbahn Bozen – Kohlern
Kampillerweg 7
39100 Bozen, Südtirol, Italien
Saison: ganzjährig geöffnet
Meereshöhe Talstation: 270 m
Meereshöhe Bergstation: 1.100 m
Bikeshop: Bike Sport Klammer, Entfernung
Shop von der Seilbahn: 2,5 km
www.bolzano-bozen.it/de/seilbahnen.htm
www.bikehotel-suedtirol.com
Seilbahn Bozen – Jenesien
Vom Hochplateau des Salten gibt es den
unbestritten schönsten Rosengartenausblick.
Ein unvergessliches Erlebnis sind die
Sonnenuntergänge, wenn die Dolomiten im
Abendrot erglühen. Das Hochplateau mit
Tannen, Lärchen und Kiefern erstreckt sich
bis zum Meraner Land mit zahlreichen Bikerouten
und Einkehrmöglichkeiten.
In der Kabine ist nur Platz für fünf Biker!
Für Freerider gibt es eine wunderschöne
Abfahrt über die Trails und Wege mit der
Markierung 2A, 6 und 9!
Infos
Seilbahn Bozen – Jenesien
Rafensteinstraße, via Rafenstein 15
39100 Bozen, Südtirol, Italien
Tel.: +39 0471 978436
Saison: ganzjährig geöffnet
Meereshöhe Talstation: 270 m
Meereshöhe Bergstation: 1.100 m
www.bolzano-bozen.it/de/seilbahnen.htm
www.bikehotel-suedtirol.com
Sessellift Laurin I ab Welschnofen bis zur
Frommer Alm
Die Seilbahn erreicht man von Welschnofen
aus, muss dabei aber auf 1,6 Kilometer
200 Höhenmeter hochradeln. Die
Seilbahn führt vom Hotel Rosengarten bis
zum Frommer an der Nigerstraße. Leider
gibt es direkt beim Lift keine geeigneten
Wege zum Freeriden, die Seilbahn eignet
sich daher eher zur Überwindung der 400
Höhenmeter, um dann die Tour unter
dem Rosengarten weiterzufahren. Ideal
zum Beispiel als Verlängerung der Latemarumrundung
oder zum Weiterfahren nach
Tiers, Steinegg, Fassatal oder Obereggen.
Infos
Ski Area Carezza
39056 Karersee, Südtirol, Italien
Tel.: +39 0471 612527
Saison von: Anfang Juni
Saison bis: Ende September
Meereshöhe Talstation: 1.330 m
Meereshöhe Bergstation: 1.730 m
www.carezza.it | info@carezza.it
www.bikehotel-suedtirol.com
Seilbahn Predazzo – Gardone – Passo Feudo
Von Predazzo führt eine Gondelbahn hinauf
zur Baita Gardoné. In der urigen Almhütte
kann man einkehren und gut essen.
Wer Lust hat, kann mit dem Alpin-Bob
eine Abfahrt wagen.
Ab Gardone fährt man mit dem Sessellift
weiter hinauf zum Passo Feudo (Satteljoch).
Über die Zischg-Garnischgalm kann
man dann weiter nach Obereggen oder
Seilbahnen
hinunter nach Pampeago und weiter ins
Fassatal fahren.
Empfohlenen Biketour
Die Freeridetour rund um den Latemar, die
Latemarumrundung. Wird bei Krauti´s Bike
Academy wöchentlich angeboten.
Mehr Infos auf www.krauti.it
Zum Downhillen gibt es leider keine
geeigneten Abfahrten.
Infos
Località Stalimen
39050 Predazzo, Südtirol, Italien
Tel.: +39 0462 502929
Saison von: Ende Juni
Saison bis: Ende September
Meereshöhe Talstation: 1.050 m
Meereshöhe Bergstation: 2.200 m
www.latemar.it
predazzo@latemar.it
www.bikehotel-suedtirol.com
Weitere Infos über alle Seilbahnen in Südtirol,
die Bikes mitnehmen, unter:
www.bikehotel-suedtirol.com
©pedaliéro #01/10 71
Südtiroler Mountainbike-Guides
Mauro Tumler
Kaum jemand kennt die Gegend um den
Rosengarten und den Latemar so gut wie die
Südtiroler Mountainbike-Guides. Mauro
Tumler ist Präsident der Vereinigung und
zust ändig für Ausbildung und Fortbildung der
Guides. Im Interview erklärt er, aus welchem
Holz ein echter Bikeguide geschnit zt sein
muss!
ReiseSpezial: Der Job des Bikeguides ist sicher
kein Allerweltsjob. Welche Fähigkeit en muss
man dazu mit bringen? Reicht es, ein guter
Radfahrer zu sein?
Mauro Tumler: „Ein guter Bikeguide sollte natürlich ein
guter Radfahrer sein, zusätzlich muss er aber auch eine gute
Kondit ion, solides technisches Wissen und ein sicheres und
professionelles Auft reten mit bringen. Zudem sollte man entscheidungssicher
sein und gute Führungsqualit äten besit zen,
und vor allem Freude an dieser Sportart haben!“
Worauf legt ihr bei eurer Ausbildung besonderen
Wert?
„Neben Fahrtechnik, Planung von Touren, Material, Kondit
ion und Erst er Hilfe legen wir großen Wert darauf, dass
„unsere“ Guides den Asp ekt Umwelt und Natur, Wissenswertes
über Land und Leute und einen angenehmen, professionellen
Führungsst il erlernen. Die gest ellten Aufgaben bei
den Südtiroler Bikeschulen vermit teln den Teilnehmern zusätzlich
die praktische Komponente, sie erlernen vor Ort den
Ablauf einer geführten Tour oder eines Fahrtechnikkurses.“
72
Wie läuft die Ausbildung ab?
Gibt es eine Prüfung?
„Unsere Ausbildung läuft wie folgt ab: Nach der dreist
ündigen Aufnahmeprüfung gi bt es an drei Tagen je drei
Ausbildungsblöcke mit anschließender Abschlussp rüfung.
Danach muss ein Marathonrennen mit 1.500 Höhenmeter
und ca. 60 Kilometer Länge absolviert werden. Es folgt die
Teilnahme an zwei Fahrtechniktrainings und an drei geführten
Touren bei einer Südtiroler MTB-Schule. Zum Schluss
muss noch ein Erst e-Hilfe-Kurs gemacht werden. Insgesamt
dauert die Ausbildung rund 130 Stunden!“
Wie wichtig ist die soziale Kompetenz eines
Bikeguides?
„Zusätzlich zu den technischen und sp ortlichen Kompetenzen,
die ein Guide besit zen sollte, ist die soziale Kompetenz
sehr wichtig. Bei Fahrtechnikkursen, geführten Touren
mit Erwachsenen oder Kindern und Mehrtagest ouren
verbringt der Guide viele Stunden mit seinen Gäst en. Diese
haben meist verschiedene Fähigkeit en, Kondit ion, Material
und sp rechen oft auch eine andere Sprache. Der Guide muss
Entscheidungen über Gruppengrößen, Schwierigkeit sgrad
oder ein eventuelles Abbrechen einer Tour treff en und ist
deshalb maßgeblich für die Zufr iedenheit und Sicherheit der
Gäst e verantw ortlich.“
Wie viele Bikeguides sind in eurem Verband
organisiert?
„In unserm Verband sind zurzeit 65 Mit glieder eingeschrieben,
davon acht Frauen.“
Was kann ein Gast erwarten, wenn er
mit einem Bikeguide auf Tour geht?
„Unsere Gäst e erwartet ein professionell ausgebildeter
Guide, der unzählige Touren seiner Umgebung kennt, Hilfe
bei technischen Pannen leist et, Führungsst il mit bringt und
Sicherheit , Fahrsp aß sowie Interessantes über die Umgebung
vermit teln kann.“
Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit
den
Hotels? Gibt es jeweils fest e Guides oder ist
es ein
rotierendes Syst em?
„Die Zusammenarbeit mit den Hotels funktioniert auf un-
^Text: Andreas Sawitzki °Bild links oben: Mauro Tumler °Bild rechts unten: Andreas Sawitzki °Bild rechts oben: Kurt Resch
terschiedliche Art und Weise. Da sind zum einen Hotels, die
ihre Guides in jeder Saison beschäft igen, als fest e Stelle oder
auf Abruf. Zum anderen gi bt es Mountainbikeschulen, die
mehreren Hotels die Dienst leist ung „Guide“ zur Verfügung
st ellen. Schlussendlich wären da noch die Tourismusvereine,
die für eine ganze Regi on einen oder mehrere Guides organisieren.
Das passiert allerdings eher selten.“
An wen kann sich der Gast wenden,
wenn er einen Bikeguide sucht?
„Wer ganz aktuell einen Guide möchte, der fi ndet auf
unserer Homepage www.suedtiroler-mountainbikeguide.
com sämtliche Adressen von Bikeguides und Bikeschulen aus
Südtirol. Da kann er sich bedenkenlos einen heraussuchen,
denn alle dort aufgeführten Guides sind geprüft e Experten
und bringen viele Tausend Kilometer Erfahrung in einer der
schönst en Bikeregi onen der Welt mit !“
Mauro, vielen Dank für das Gesp räch!
Infos
Eine dieser ausgewählten Mountainbikeschulen
in Südtirol ist Krauti´s Bike Academy Rosengarten
Latemar. Alles über das Programm
und das Angebot der geprüft en Guides unter:
www.krauti.it
©pedaliéro #01/10
Ihr Partner für alle Bike-Info‘s und der Hotel- bzw. Unterkunftssuche!
Tourismusverein Eggental
Dorf 9/A
39050 Deutschnofen (Italien)
Tel. +39 0471 616567 Fax. +39 0471 616727
www.eggental.com info@eggental.com
Mountainbike Südtirol
Ein Ferienangebot aus Südtirol
www.bikehotels.it
Bikehotels Südtirol
Südtirols spezialisierte Unterkünfte für Mountainbiker • 2010
Logisch, nirgendwo sind Mountainbiker besser
aufgehoben als in einem Mountainbikehotel!
Aber was macht ein Mountainbikehotel
eigentlich aus? Reicht es, einen Fahrradkeller
zu haben und eine Luftpumpe zur kostenlosen
Nutzung bereitzustellen?
Um Licht in den Dschungel zu bringen und
die Betriebe aufeinander abzustimmen, wurden
eigene Standards entwickelt, die unter
dem Label „Mountainbike Südtirol“ zusammengefasst
wurden. Dabei unterscheiden sich
drei grundsätzliche Kategorien von Betrieben.
1. Bikefreundliche Nichtbeherbergungsbetriebe
wie Bikeschulen, Shops,
Almhütten etc.
2. Bikefreundliche Beherbergungsbetriebe
3. Bikespezialisierte Beherbergungsbetriebe
In der ersten Kategorie, den bikefreundlichen
Nichtbeherbergungsbetrieben,
erwarten den Radler folgende Standards:
- Hilfestellung bei der Routenplanung
- Tourenkarte mit mindestens 20
Tourenvorschlägen der Mountainbikeregion
- Infomappe
- Leichte, kohlehydratreiche und
fettarme Gerichte für Sportler *)
- Abschließbarer Fahrradständer vor
dem Haus in Sichtweite der Esstische
- Montageständer
- Werkzeugkiste mit den wichtigsten Ersatzteilen
Die zweite Kategorie, bikefreundliche
Beherbergungsbetriebe, bietet außerdem
folgende Standards:
- Hochwertige Leihräder werden vom Hotel
für den nächsten Tag organisiert **),
abschließbarer Fahrradraum mit Werkstatt
- Einrichtung zum Trocknen
von Bikebekleidung
- Wäscheservice **)
- Waschplatz fürs Bike mit Bürsten,
Schwamm, Putzmittel und Wasserschlauch
- Reichhaltiges Frühstück mit Müsli und
frischem Obst, kalte Gerichte
am Nachmittag *) **)
- Tourenverpflegung/Lunchpaket **)
- Täglich aktuelle Wetterinfos
Noch mehr zu bieten hat die dritte
Kategorie, die bikespezialisierten
Beherbergungsbetriebe:
- Wöchentlich werden mindestens drei
geführte Biketouren veranstaltet
- Alle geführten Touren in zwei
Leistungsgruppen am selben Tag
- Begleitung durch geprüfte Bikeguides
- Der Bikeguide führt Touren
Mountainbike
Taxi Arnold
+39 348 7466036
Deutschnofen
arnold.hofer@rolmail.net
www.taxiarnold.it
> Südtirolweiter Mountainbiketransport
> Hotelshuttle Hotelshuttle zur Mountainbiketour
ereits ab einer Person und
organisiert Fahrtechnikkurse
- Schaukasten mit Biketrikots,
Tourenkarten, Energieriegel usw.
- GPS-Verleih
- Enge Kooperation mit einem Bikeshop,
für schnelle Reparatur der Bikes
- Zusätzliche Informationen in der Infomappe:
Wochenprogramm der geführten Touren,
Preisliste geführte Touren, Wochenpauschalen,
Trikots usw., Vorstellung der
Bikeguides
- Sauna und/oder Dampfbad
- Massage **)
- Energieriegel**)
- Spezielle Bikepauschalen, mit integrierten
Zusatzleistungen für Mountainbiker, z.B.
sieben Tage Halbpension, drei bis fünf
geführte Biketouren in zwei Leistungsgruppen,
sechs Energieriegel
*) gilt nicht für Beherbergungsbetriebe ohne
Ausschank und Verpflegung sowie für Shops
**) kann gegen Gebühr angeboten werden
Den kompletten Katalog gibt es als Download,
zum Durchblättern oder zum Bestellen auf
www.bikehotel-suedtirol.com
Virtuell reisen
Radeln im Internet
Einfach auf eigene Faus losdüsen! Das ist für manche Mountainbiker die
wahre Freiheit! Nur – wie öde ist es, wenn man sich ständig verfährt? Keine
Angst, auch in diesem Falle gibt es für das Gebiet Rosengarten – Latemar
ein Top-Feature. Unter www.bikehotel-suedtirol.it gibt es über 30 Mountainbiketouren
zum Nachfahren. Das Tolle daran: Mit einem Klick auf
eine Tour werden nicht nur die Standardinformationen wie Streckenlänge,
Höhenmeter, Fahrzeit oder Schwierigkeitsgrad angezeigt, nein, auch die
Bodenbeschaffenheiten, wie Asphalt, Forstweg, Trail etc. wird anteilsmäßig
exakt aufgeführt. Auf der Übersichtskarte sind die Touren beliebig zu
erweitern, außerdem werden Sehenswürdigkeiten sowie Unterkünfte und
Servicebetriebe neben der Strecke genau angezeigt. Die komplette Tour kann
allerdings nicht nur am Computer angeschaut werden, es steht selbstverständlich
auch ein Track im KML- oder GPX-Format zum Download bereit,
der direkt auf das eigene GPS gespielt werden kann. Das Ganze ist kostenlos,
und wer es schafft im Urlaub alle 31 Touren zu fahren, bekommt von uns ein
Weißbier spendiert! Also einfach mal vorbeigesurft und schon mal Lust bekommen
auf die wundervollen Touren im Rosengarten-Latemar-Gebiet!
©pedaliéro #01/10 ^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Marco Knopp
75
Taxi, Taxi!
Natürlich fahren Mountainbiker am liebsten auf zwei Rädern, wenn
die Runde aber mal etwas größer werden oder ein besonderes Ziel
angesteuert werden soll, leistet das Biketaxi von Paul Hofer beste
Dienste. Schnell sind die Bikes auf dem speziellen Anhänger verstaut,
und das Taxi düst los zum gewünschten Ausgangspunkt in den
Dolomiten. Ideal für Urlauber, die noch mehr sehen wollen und
ihren Aktionsradius vergrößern möchten! Selbstverständlich kann
auch eine Abholung vereinbart werden, um die Biker wieder bequem
in die Unterkunft zu befördern. Der Biketaxi-Preis im Eggental
beträgt für die Hinfahrt € 8,00, für die Hin- und Rückfahrt €
12,00 bei mindestens fünf Personen. Falls weniger als fünf Personen
transportiert werden müssen, wird ein Preis von € 1,20 pro Kilometer
verrechnet. Das Taxi muss einen Tag vorher bestellt werden.
Nähere Informationen dazu bei
Paul Hofer
Egeregg Nr. 22
39050 Deutschnofen, Südtirol, Italien
Tel. +39 0471 616338
Mob +39 0349 2821927
info@hofertaxi.it
www.hofertaxi.it
Arnold Hofer
24-Stunden-Service, 7 Tage die Woche
Hauptstraße 46
39050 Deutschnofen, Südtirol, Italien
Mob. +39 0348 7466036
www.taxiarnold.it
76 ^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Marco Knopp
Paul‘s Radwerkstatt
Direkt am Ortsrand von Deutschnofen befindet sich der Bikeshop
von Paul Hofer. Ein umfangreiches Sortiment wartet
dort auf die Bikegäste, Top-Marken wie Ghost Bikes oder
Jeantex-Sportswear stehen zum Kauf bereit. In der shopeigenen
Werkstatt können Reparaturen erledigt oder eine Wartung
durchgeführt werden.
Wer lieber ohne Fahrrad verreisen möchte, kann sich aus dem
Ghost-Sortiment an Leihrädern seine Größe und Ausführung
heraussuchen. Am besten vorher anrufen, um das passende
Bike vorzubestellen!
Eine Liste der Leihbikes findet man unter:
http://ghost-bike.it/servicemw.htm
Paul‘s Radwerkstatt
Egeregg Nr. 22
39050 Deutschnofen, Südtirol, Italien
Tel. +39 0471 616338
Mobil +39 349 2821927
pauls@ghost-bike.it
www.ghost-bike.it
Öffnungszeiten:
Mo-Do 08.00-12.00 + 15.00-18.00
Freitag 15.00-18.00
Samstag 08.00-12.00
©pedaliéro #01/10
Was nützen die schönsten Trails, Berge und
Wälder, wenn es niemanden gibt, der im Hintergrund
dafür sorgt, dass die Biker alles vorfinden,
was es für einen gelungenen Mountainbikeurlaub
braucht? Diese Aufgabe hat
für die Region Rosengarten-Latemar das Bike
Competence Center, kurz BCC, übernommen.
Das Konsortium wurde von vier Pionieren
des Mountainbikesports und des MTB-
Tourismus gegründet, die allesamt seit über
zehn Jahren in der Südtiroler Mountainbike-
Szene arbeiten. Dieses schlagkräftige Team hat
es sich zur Aufgabe gemacht, Bikeregionen in
ihrer ganzen Komplexität von null aufzubauen,
zu betreuen und erfolgreich auf den Markt
einzuführen. Rosengarten-Latemar ist dabei
die erste Bikeregion Südtirols, die im Rahmen
von „Mountainbike Südtirol“ umgesetzt wird.
Weitere Regionen sind bereits in Planung, das
Ziel ist es, Südtirol zu einer der namenhaftesten
Bikeregionen Europas zu machen.
Durch die bereits bestehenden Initiativen
rund um das Thema Alpine Pearls – Perlen
der Alpen – ist die Entwicklung in Richtung
Mountainbike nur logisch. Ein besonderes
Augenmerk wird darauf gelegt, im Urlaub auf
das Auto zu verzichten. Für mehr Erholung,
klimafreundliche Aktivitäten und Nachhaltigkeit.
Nach vielen erfolgreichen Einzelinitiativen
von Hoteliers, die seit nahezu zehn Jahren
der bekannten MTB-Angebotsgruppe Südtiroler
Bikehotels angehören, welche seit 2009
einfach nur „Mountainbike Südtirol“ heißt
, und einzelnen Unternehmern, die bereits
vor Jahren Pionierleistungen im Mountainbike-Dienstleistungsbereich
mit MTB-Schulen
oder MTB-Tourenkarten erbracht haben,
steht die Region nun vor dem nächsten
Schritt in Richtung Zukunft: Die Entwicklung
und Einrichtung der ersten landesweiten
Bike Competence Center
„Mountainbike Südtirol“-Region, laut den
hohen vorgegebenen Standards des Landesamtes
für Tourismus. Mountainbikeschulen,
Tourenkarten, Erschließung eines Wegenetzes,
Koordination und Unterstützung der
Gastbetriebe sind nur einige der Aufgaben,
der sich das BCC widmet. Man sieht, der
Mountainbiker ist in Südtirol bestens aufgehoben
und kann einen Urlaub erleben, den
er so schnell nicht vergisst.
Consorzio BCC – Bike Competence Center
Pillhof 105
39057 Frangart/Appiano
Alto Adige, Südtirol, Italien
Tel.+39 0471 613046
Fax +39 0471 614263
www.bikecompetence.com
info@bikecompetence.com
©pedaliéro #01/10 ^Text: Andreas Sawitzki °Bild links: Marco Knopp °Bild rechts: Kurt Resch
77
Die Radhose der Zukunft Drei Farben – ein System!
Nachgefr agt bei Jeantex-
Geschäft sführer Hans Steiner
Reise Spezial: Es gi bt
wohl kaum ein Bekleidungsst
ück beim
Radfahren, das so
sehr über Lust und
Frust entscheiden
kann, wie die Radhose. Ist das Polst er unbequem,
kann die Tour zur Tortur werden. Welche Gedanken
hat sich Jeantex zum Th ema Bikehose gemacht?
Hans Steiner: „Wir haben besonders viel Energi e in die Entw icklung
der Sit zpolst er gest eckt. In Zusammenarbeit mit dem unabhängi
gen GEOBIOMIZED-Inst it ut aus Münst er wurden verschiedene
Polst er entw orfen, die die maximale Druckbelast ung um bis zu 25
Prozent reduzieren können. Aufgrund dieser Erkenntnisse entw arf
Jeantex ein neues Hosenkonzept – für alle Radfahrty pen.“
78
Your perfect fit
• Für ambitionierte Roadund
MTB-Fahrer.
• Mit extrem gebeugtem
Oberkörper.
• Sitzposition mit höchster
Belastung
im Schambereich.
• Oberteile: Sehr
körpernahe Passform
mit kurzgeschnittener
Frontpartie und
deutlich verlängertem
Rücken
• Für sportliche Road
Cross- und MTB-
Fahrer.
• Mit vorwiegend
halbaufrechter
Körperhaltung.
• Sitzposition mit
höchster Belastung
im Dammbereich.
• Passform der Oberteile
körpernah mit
verlängertem Rücken
Wie sieht dieses Hosenkonzept aus?
„Ziemlich bunt! Zumindest von innen. Wir arbeit en mit drei verschiedenen
Farben: Rot, Gelb, Blau. Als ich vor fast sechs Jahren
zu Jeantex kam, lagen 20 Hosen auf dem Boden meines Büros.
Ich fr agte unseren Verkaufsleit er: „Welche Hose kann denn hier
was und wie viel kost et sie?“ Daraufh in musst e dieser erst in jedes
einzelne Hosenschild schauen, um mir die Frage beantw orten
zu können. So gi ng das natürlich nicht! Wenn wir das nicht auf
einen Blick erkennen können, wie geht es da dem Händler oder
Kunden? Also wurde nach einem Syst em zur Kategorisierung der
Hosen gesucht. Wir entschieden uns für ein Farbschema: Rot,
Gelb, Blau!“
Und was hat es mit diesen
drei Farben genau auf sich?
„Wir haben den drei Farben drei Sit zposit ionen auf dem Bike
zugeordnet. Die Farbe Rot st eht für ‚Comfort’ und bedient den
komfortorientierten Biker mit aufr echter Körperhaltung. Gelb
Herren:
Kurzarmtrikot
ROM
2-in-1
Bikeshorts
CALDARO
Informationen unter www.jeantex.com
Promotion!
bedeutet ‚Performance’ und ist für den sp ortlichen Radler mit
halbaufr echter Körperhaltung gedacht und schließlich gi bt es die
Farbe Blau, für den ambit ionierten Fahrer mit extrem gebeugtem
Oberkörper. Dieser fällt dann unter die Kategorie ‚Extreme’.
Somit hat jede Hose eine Farbmarkierung, die anzeigt, welchen
Härtegrad das Polst er besit zt. Nun kann man im Bikeshop auf
den erst en Blick erkennen, welche Hose für wen gee ignet ist .
Dieses Farbkonzept zieht sich außerdem durch einen großen Teil
unsrer Bikekollektion! Alles in allem eine sehr übersichtliche
Sache für den Radfahrer!“
Und darf ich fr agen, welche
Farbe Sie bevorzugen?
„Ganz klar Rot! Denn Komfort geht bei mir über alles!“
Herr Steiner, vielen Dank für das Gesp räch!
www.jeantex.de
Damen:
Kurzarmtrikot
BEATRICE
2-in-1
Bikeshorts
BAGHERIA
• Für komfortorientierte
Biker.
• Mit aufrechter Ober
körperhaltung
• Sitzposition mit
höchster Belastung
im Schambereich.
• Bequeme Passform
der Oberteile
Extreme Performance Comfort
Mountainbike Südtirol.indd 5 29.01.2010 14:30:14
©pedaliéro #01/10
Die Wand
Der Anstieg des Grauens
Mittlerweile recht berühmt geworden ist der extrem steile Anstieg
von Breien nach Steinegg, weil sich bisher schon einige
Hundert Biker die Zähne an der Wand ausgebissen haben.
Die Wand wird auch Zacherle genannt, denn der Zacherlehof
liegt auf halbem Weg. Ob der Hof so heißt, weil es so zach
(auf gut Deutsch zäh) ist, dort hinaufzukommen, ist nicht
überliefert!
Einige Daten zur Wand:
Länge: 1,44 km
Höhenmeter 250
Steigung: durchschnittlich 25 %
Maximale Steigung: 35 %
Auch für erfahrene Bikespezialisten ist die Wand jedes Mal
aufs Neue eine Herausforderung und durch den Umbau der
Straße ist der Uphill noch schwieriger geworden. Im Hotel
Steineggerhof gibt es sogar ein spezielles „Wand-Bezwinger-Trikot“!
Verdienen kann es sich derjenige, der während
seiner Urlaubswoche im Steineggerhof mindestens einmal die
Wand hinaufgestrampelt ist.
Promotion!
Pension Tschantnaihof
Mountainbiken in Südtirol!
Der Tschantnaihof liegt inmitten der Dolomiten und ist ein
idealer Ausgangspunkt für Biketouren im Rosengarten-Latemar-Gebiet.
Unseren Mountainbiker-Gästen können wir einen
Fahrradraum sowie viele Tourenvorschläge durch unsere
herrliche Landschaft bieten. Dazu gibt es fünf Mal wöchentlich
geführte Biketouren, mit den professionellen Guides
unseres Partnerbetriebs.
Wir bieten eine abwechslungsreiche gute Küche und ein
reichhaltiges Frühstücksbuffet. Die Preise für Übernachtung
und Halbpension beginnen ab € 38,00.
Pension Tschantnaihof
Fam. Lantschner Hubert
Mitterstrich 174
39053 Steinegg, Südtirol, Italien
Tel.: +39 0471 376545
www.tschantnaihof.com
©pedaliéro #01/10 79
Rosengarten - Latemar im Überblick!
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©pedaliéro #01/10
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Herausgeber:
Andreas Sawitzki &
Michael Sawitzki-Rotermund
„Reise Spezial“ ist eine
Sonderausgabe des pedaliero –
Magazin für Geländeradsport
Redaktionsanschrift:
pedaliero –
Magazin für Geländeradsport
Barkauer Straße 121 | 24145 Kiel
Fon +49 (0) 431.719 74 14
Fax +49 (0) 431.996 99 86
post@pedaliero.de
www.pedaliero.de
Chefredakteur:
Andreas Sawitzki
Mitarbeiter an dieser Ausgabe:
Marco Knopp, Eliane Lehmann,
Falco Mille, Janine Nicolai,
Michael Sawitzki-Rotermund,
Kirsa Stoltenburg,
Fotografen:
Marco Knopp, Falco Mille,
Kurt Resch, Andreas Sawitzki,
Michael Sawitzki-Rotermund,
Marco Toniolo
Grafik & Layout
formklang
Holtenauer Str. 256
24106 Kiel
www.formklang.net
Erscheinungsweise:
alle zwei Monate
Abonnements:
6 Ausgaben für € 15,-
(Österreich & Schweiz € 24,-)
auf www.pedaliero.de
Impressum
Anzeigen:
Nordstern Media
Eliane Lehmann
e.lehmann@nordstern-media.de
Fon +49 (0) 431.990 45 850
www.nordstern-media.de
Verlag:
Terra Oceanis Verlag
(Geschäftsführer Alexander Lehmann)
Barkauer Straße 121| 24145 Kiel
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Datenbanken sowie sonstige Vervielfältigungen
nur mit ausdrücklicher
Genehmigung der Herausgeber.
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