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Rem Kohlhaas besucht als Student an der AA 1971 Berlin und schreibt: „The greatest<br />
surprise: the wall was heartbreakingly beautiful. ... The wall suggested that architecture´s<br />
beauty was directly proportional to its horror.“ 1<br />
Als die Mauer 1989 durch den Druck der DDR-Bevölkerung fällt, wird auch das Bauwerk<br />
obsolet.<br />
Zaha Hadid kritisiert bereits 1991 dass man auf dem ehemaligen Mauerstreifen 40 Jahre<br />
Geschichte ausblendet und die alte Stadt rekonstruiert „Die innerstädtische Grenze hat<br />
keineswegs eine rechtwinklige Definition wie die typische Berliner Blockstruktur. Vielmehr<br />
ist ihr Verlauf unregelmäßig, nervös, empfindlich und verwundbar und fungiert in<br />
seiner Gestalt als Zeuge der Berliner Teilung. Würde man die typische Berliner Blockstruktur<br />
des 19. Jahrhunderts einfach über dieses Band von Nicht-Land weiterführen, so<br />
wäre alle Erinnerung getilgt.“ 13<br />
Inzwischen ist die ehemalige Grenze im Stadraum kaum noch wahrzunehmen, das Interesse<br />
der Berliner Besucher an den historischen Orten der deutsch-deutschen Teilung<br />
hingegen wächst weiter an. Mit diesem Hintergrund hat der Senat Berlin einen Wettbewerb<br />
„Gedenkstätte Berliner Mauer“ ausgelobt.<br />
Der Wettbewerb bildet die Grundlage für unsere Diplomaufgabe. In diesem wurden die<br />
beteiligten Parteien mit ihren unterschiedlichen Interessen berücksichtigt und ein Ausgleich<br />
geschaffen, der zudem noch finanziell tragbar sein muss.<br />
Auszug aus der Wettbwerbsauslobung<br />
Anlass und Ziel<br />
Die Bernauer Straße ist ein Ort von großer historischer Aussagekraft und von zugleich<br />
hoher symbolischer Bedeutung im Kontext der Berliner Mauer, der deutsch-deutschen<br />
Teilung und der internationalen Systemkonkurrenz.<br />
Die Geschichte dieser Straße spiegelt exemplarisch die Auswirkungen des Mauerbaus:<br />
die Zerstörung von Stadtraum und Lebenswegen, die Trennung von Familienangehörigen<br />
und Freunden. Sie dokumentiert Erfolg und Scheitern der Versuche, der Diktatur<br />
durch die Flucht in den Westen zu entkommen oder Fluchthilfe zu leisten, sie steht für<br />
die Opfer des Mauerregimes und die Toten an der Berliner Mauer. Hier befinden sich<br />
seit 1998 der zentrale Gedenkort von Bund und Land „In Erinnerung an die Teilung der<br />
Stadt vom 13. August 1961 bis 9. November 1989 und zum Gedenken an die Opfer<br />
kommunistischer Gewaltherrschaft“ (Widmung), das Dokumentationszentrum Berliner<br />
Mauer und die Kapelle der Versöhnung als Stätte der Besinnung und Andacht für die<br />
Toten an der Berliner Mauer.<br />
Seit Jahren erfahren diese drei Einrichtungen einen kontinuierlichen Anstieg der Besucherzahlen<br />
- Ausdruck eines wachsenden öffentlichen und touristischen Interesses an<br />
der Berliner Mauer, dem neben dem Brandenburger Tor womöglich bekanntesten, aber<br />
aus dem Stadtbild weitgehend vollständig verschwundenen Bauwerk Berlins. Mit dem<br />
vom Berliner Senat am 20.6.2006 beschlossenen „Gesamtkonzept zur Erinnerung an<br />
die Berliner Mauer“ ist ein dezentrales, alle Mauerorte einbeziehendes und mehrere<br />
Vermittlungsebenen umfassendes Konzept erarbeitet worden. Als eine der wesentlichen<br />
Kernaufgaben ist in diesem Gesamtkonzept benannt, die Bernauer Straße zum zentralen<br />
Ort des Gedenkens an die Opfer der Mauer zu erklären, flächenmäßig erheblich zu<br />
erweitern und qualitativ auszubauen.
Bestandteile dieser Erweiterungsplanung sind der Neubau eines Informationspavillons<br />
an der Gartenstraße, Ecke Bernauer Straße und die Gestaltung des Kernbereichs der<br />
erweiterten Gedenkstätte zwischen Garten- und Brunnenstraße, der vollständig von Bebauung<br />
freigehalten wird, als Open-Air-Ausstellung der Gedenkstätte. Wichtiges Element<br />
darin ist das namentliche Gedenken an die Opfer. Im anschließenden erweiterten<br />
Bereich zwischen Brunnenstraße und Schwedter Straße soll der vorhandene ehemalige<br />
Postenweg, ebenfalls als Teil der Open-Air-Ausstellung, dauerhaft öffentlich zugänglich<br />
gemacht werden.<br />
Wettbewerbsaufgabe<br />
Ziel des Wettbewerbs ist, ein integriertes Gestaltungskonzept für die Erweiterung der<br />
Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße zu erlangen. Die Aufgabenstellung<br />
umfasst folgende Elemente:<br />
• Den Informationspavillon als Hochbauentwurf auf der dreieckigen Grundstücksfläche<br />
Bernauer-, Garten-, und Bergstraße.<br />
• Die Open-Air-Ausstellung mit der Aufgabenstellung Freiraumgestaltung und Ausstellungskonzeption<br />
für den von einer weiteren Bebauung freizuhaltenden Kernbereich der<br />
Gedenkstätte zwischen Gartenstraße und Brunnenstraße (...) sowie für den erweiterten<br />
Bereich der Gedenkstätte zwischen Brunnenstraße und Schwedter Straße, dessen Flächen<br />
in diesem Abschnitt in eine städtebauliche Neuordnung eingebunden werden. In<br />
das Wettbewerbsgebiet einbezogen sind die Flächen der Bernauer Straße und derjenigen<br />
Straßen, die das planungsrechtlich als Sondergebiet ausgewiesene Ausstellungsgelände<br />
durchqueren.
Diplomaufgabe<br />
Wir empfehlen sich an die Auslobung zu halten, sollten allerdings aus dem Konzept heraus<br />
Änderungen an im Wettbewerb gesetzten Rahmenbedingungen nötig werden, so<br />
sind diese im Rahmen der Diplomarbeit möglich und gewünscht.<br />
Erwartet wird ein schlüssiges Gesamtkonzept, welches überzeugend das Thema des<br />
Gedenkens an die Teilung Deutschlands durch die Mauer, die Fluchten mit den Mauertoten<br />
und damit die Brutalität dieses Bauwerks ausdrückt.<br />
Innerhalb des Diploms werden Aussagen erwartet zu:<br />
- persönliche Haltung zum Thema Mahnen und Gedenken<br />
- Entwurf der Open-Air-Ausstellung der Mauergedenkstätte<br />
- Städtebauliches Konzept zur Entwicklung der angrenzenden Stadtteile<br />
- Hochbauentwurf des Info-Pavillons<br />
Open-Air-Ausstellung - Kein Freiraum üblicher Prägung<br />
Gefordert ist ein Gedenk- und Nachdenkraum neuen Typs, mit einer spezifischen Gestaltung,<br />
deren Formensprache den authentischen Charakter, den Ernst und die Tragik des<br />
hier Geschehenen und schließlich auch die symbolische Bedeutung des Orts reflektiert.<br />
Eine klassische landschaftsräumliche Gestaltung ist hier nur marginal in fest umrissenen<br />
Zonen, etwa in Ruhe- oder Aufenthaltsbereichen für Besucher anzustreben.<br />
Städtebauliches Konzept - Umgang mit Randbereichen<br />
Einzelne Bereiche bzw. Elemente außerhalb der Gedenkstätte können und sollen in<br />
die Überlegungen mit einbezogen werden. Hierbei geht es zum einen um die den ehemaligen<br />
Grenzstreifen querenden Straßen, als auch um die angrenzenden privaten<br />
Grundstücke. Es werden Vorschläge erwartet, wie das Nebeneinander von Alltag und<br />
Gedenken und von Privatheit und Öffentlichkeit für beide Seiten verträglich organisiert<br />
werden kann.<br />
Hochbauentwurf Info-Pavillon - Zentraler Wegweiser<br />
Erwartet wird durch eine signifikante Bauweise und stadträumliche Präsenz eine hohe<br />
Besucherattraktivität.<br />
Das Raumprogramm des Info-Pavillons beinhaltet: Foyer, Rezeption, Filmvorführraum,<br />
großer Gruppenraum, kleiner Gruppenraum sowie Zusatzangebote wie Buchladen,<br />
Besucheraufenthalt/Café, die Besuchertoiletten und die Garderobe. Entsprechend dem<br />
Gesamtkonzept kann das Raumprogramm mit nachvollziehbarer Begründung modifiziert<br />
werden.
Abgabeleistungen<br />
01. Städtebaulicher Entwurf, M 1:2 000<br />
02. Konzept Mauergedenkstätte: Open-Air-Ausstellung und Info-Pavillon, M 1:500<br />
03. Open-Air-Ausstellung: Darstellung von 3 selbstgewählten Bereichen, M 1:200<br />
Die gestalterische Umsetzung der Themen Gedenken an die Toten, Tunnelflucht,<br />
Alltag vor dem Mauerbau sowie der Umgang mit einem abgerissenen Grenzturm auf<br />
einem der vier ehemaligen Turmstandorte soll hier ersichtlich sein.<br />
04. Open-Air-Ausstellung: Details, Ansichten, Schnitte und Perspektiven nach freier<br />
Wahl zur Veranschaulichung wesentlicher Entwurfselemente, ohne Maßstab<br />
05. Info-Pavillon: alle zum Verständnis notwendigen Grundrisse, Ansichten, Schnitte<br />
M 1:200 sowie Perspektiven ohne Maßstab<br />
06. Erläuterung des vorgeschlagenen Entwurfskonzepts, Beschreibung der<br />
Konstruktion und Materialien<br />
07. Mauergedenkstätte: Open-Air-Ausstellung und Info-Pavillon, Modell 1:500<br />
08. Mauergedenkstätte: Open-Air-Ausstellung: ein selbstgewählter Bereich<br />
entsprechend Plan, Modell 1:200 oder größer<br />
09. Info-Pavillon: Modell, M 1:200<br />
Bei Fragen zur Aufgabe vor der verbindlichen Entscheidung wenden Sie sich bitte an:<br />
Henri Greil Tel. 0531 391 3543 oder 0179 6608777 bzw. an Prof. Kiefer 0170 2340342<br />
Termine<br />
Ausgabe der Aufgabe: 30.08. 07, 10.00 Uhr im ISL, 7. OG, BS4<br />
Exkursion nach Berlin: 05.09.07<br />
Kolloquium Open-Air-Ausstellung: 14.09.07<br />
Kolloquium Hochbau: 22.10.07<br />
Abgabe der Pläne: 29.11.07 bis 12.00 Uhr<br />
Vorträge der Diplomanden: ab dem 07.01.08<br />
Referent : Prof. Gabriele G. Kiefer, Koreferent: Prof. Michael Szyszkowitz
Beispielprojekte<br />
Das Thema des Mahnens und Gedenkens kann zu den unterschiedlichsten Ergebnissen<br />
führen. Zur Anregung möchten wir einige Beispielprojekte ins Gedächtnis rufen.<br />
Die Projekte „Berlin - Denkmal oder Denkmodell“ sind vor dem Fall der Mauer entstanden<br />
und setzen sich mit dem Thema der geteilten Stadt Berlin und der Mauer auseinander.<br />
In dem Projekt „Exodus or the Voluntary Prisoners of Architecture“ wollen Rem Koolhaas<br />
und Elia Zenghelis den negativen Aspekt der Mauer umkehren, die Bewohner von<br />
London zieht es in die von der Mauer eingegrenzten Zone der neuen Architektur und<br />
bewirkt damit den Exodus von London. Die Projekte „Berlin Morgen“ sind kurz nach dem<br />
Fall der Mauer entstanden und versuchen den Mauerstreifen als wichtiges Zeugnis der<br />
Teilung zu erhalten und in die Stadt zu integrieren. Die anderen aufgeführten Projekte<br />
sind beispielhafte Gedenkstättenprojekte.<br />
1. Maya Ying Lin - „Vietnam Veterans Memorial Washington“<br />
2. Solyga, Pidek, Roszczyk, Büro DDJM - Denkmal, Friedhof und Museum Belzec<br />
3. Gigon Guyer mit Schweingruber Zulauf - Museumspark Kalkriese<br />
4. Topographie des Terrors<br />
4.1 Jürgen Wenzel und Nikolaus Lang - Siegerentwurf 1. Wettbewerb<br />
4.2 Peter Zumtor - Siegerentwurf 2. Wettbewerb<br />
4.3 Heinle, Wischer und Partner - Siegerentwurf 3. Wettbewerb<br />
5. Mahnmal für die ermordeten Juden Europas<br />
5.1 Christine Jackob-Marks, Hella Rolfes, Hans Scheib, Reinhard Stangl<br />
5.2 Simon Ungers, Christiana Moss und Christine Alt<br />
5.3 Renata Stih & Frieder Schnock - „Bus Stop“<br />
5.4 Peter Eisenman und Richard Serra - „Field of Memory“<br />
5.5 Daniel Libeskind - „Steinatem“<br />
6. World Trade Center Memorial<br />
6.1 Michael Arad and Peter Walker „Reflecting Absence“<br />
6.2 Pierre David, Sean Corriel, Jessica Kmetovic „Garden of Lights“<br />
6.3 Gisela Baurmann, Sawad Brooks and Jonas Coersmeier „Passages of Light“<br />
7. Berlin - Denkmal oder Denkmodell<br />
7.1 Morphosis - „Die Mauer - Grenzlinie und sozialer Raum“<br />
7.2 Daniel Libeskind - „Berlin absolut“<br />
7.3 Lebbeus Woods - „Berlin unter der Erde“<br />
8. Berlin Morgen - Ideen für das Herz einer Großstadt<br />
8.1 Norman Foster - „Berlin Masterplanning Strategy“<br />
8.2 Zaha Hadid - „Berlin-Projekt“<br />
8.3 Daniel Libeskind - „Über den Linden“<br />
9. Rem Koolhaas, Elia Zenghelis - „Exodus or the Voluntary Prisoners of Architecture“
1. Maya Lin - Vietnam Veterans Memorial Washington<br />
Zwei schlichte schwarze spiegelnde Wände aus Granit, jede etwa 250 Fuß lang, anwachsend<br />
von wenigen Zentimetern zu drei Metern am Ende jeder Wand, wo sie in<br />
einem Winkel von 125 Grad aneinander stoßen. Die eine Wand weist nach Osten auf<br />
das Washington Monument, die andere nach Südwesten auf das Lincoln Memorial; die<br />
Wände sind eingebettet in einen kleinen Hügel und wiewohl so kaum sichtbar auch<br />
in die National Mall Washingtons. In die Wände sind die Namen der 57.939 Soldaten<br />
und anderen Armeeangehörigen in chronologischer Reihenfolge ihrer Todesdaten und<br />
ungeachtet ihres militärischen Ranges eingraviert, die in Vietnam von 1959 bis 1975<br />
ihr Leben ließen oder bis heute vermißt sind. Der Weg durch die Gedenkstätte beginnt<br />
in der Mitte, in der obersten Reihe der rechten Wand mit dem Todesdatum des ersten<br />
Gefallenen, führt rechts entlang zur linken Mauer, von dort zurück zur Mitte, wo er abschließt<br />
mit dem letzten Todesdatum. Maya Lin beschreibt den Weg: „So begegnen sich<br />
Anfang und Ende des Krieges; der Krieg ist ›vollendet‹, der Kreis hat sich geschlossen;<br />
er wird jedoch von der Erde durchbrochen, die die offene Seite des Winkels begrenzt<br />
und ist zugleich Teil der Erde.“<br />
Das Vietnam Veterans Memorial ist kein Antikriegsdenkmal aber auch kein patriotisches<br />
Heldendenkmal. Es lädt zur Stille ein und stellt dennoch leise, aber nachdrücklich die<br />
Frage nach dem Warum dieses Krieges, indem es dem Mythos durch die Magie der<br />
Namen und dem zu vollendenden Kreis das seine gibt, ohne noch einen ursprünglichen<br />
Sinn behaupten zu wollen. 2
2. Solyga, Pidek, Roszczyk, Büro DDJM - Denkmal, Friedhof und Museum Belzec<br />
Wenn man die Bezüge zu der von nationalem Pathos geprägten polnischen Denkmalkunst<br />
- gerade an den in Polen sehr zahlreichen authentischen Orten von Holocaust-<br />
Verbrechen - herstellt, wird der innovative Charakter des Projekts offenkundig. Im Verzicht<br />
auf Hierarchie und vertikale Axialität unterscheidet es sich ebenso deutlich von<br />
den Gedenkstätten in Warschau, Treblinka, Sobibor, Majdanek oder Stutthof, wie in der<br />
Weigerung, klassisch skulpturale oder figurale Elemente einzusetzen. Stattdessen gestalteten<br />
die Entwerfer den Raum durch die Schaffung einer Feldstruktur, durch den<br />
Einsatz von plastischem Material und durch den Einschnitt in das Volumen. Darin, aber<br />
auch in der Tendenz zur Individualisierung des Gedenkens an die Opfer, korrespondiert<br />
der Entwurf intensiv mit anderen aktuellen Projekten der Erinnerungskultur. Die Nennung<br />
von Namen etwa, ist ebenso Bestandteil des Memorial de la Shoah in Paris wie<br />
des Ortes der Information unter dem Stelenfeld des Berliner Denkmals. Hier tun sich<br />
weitere Parallelen auf, etwa in Art und Einsatz der zwei Hauptelemente: zum einen die<br />
flächenhafte, abstrakte Großskulptur, in die der Besucher eintaucht und in der er seine<br />
eigene Form des Gedenkens finden kann, zum anderen der daneben oder darunter<br />
angeordnete Informationsort, der Fakten und Vorgänge nennt und durch die Vermittlung<br />
von Bild und Text kognitive Funktionen erfüllt.<br />
Die beteiligten Künstler und Architekten haben in Belzec einen avancierten Beitrag zur<br />
Entwicklung der zeitgenössischen Gedenkkultur realisiert, der in jedem Fall Maßstäbe<br />
setzt, zumal in Europa. Durch diese sehr moderne Neugestaltung ist ein Ort einzigartigen<br />
Verbrechens dauerhaft für das kulturelle und soziale Gedächtnis der Menschheit<br />
zurückgewonnen worden. 3
3. Gigon Guyer mit Schweingruber Zulauf - Museumspark Kalkriese<br />
Unvermittelt steht es da und zieht die Blicke auf sich - das neue Museum mit seinem<br />
massiv aufragenden, 40 Meter hohen Turm. Irritierender Fremdkörper? Provokativer<br />
Störfaktor? Ausdrucksstarkes Symbol in rostendem Stahl? Der Bau löst viele Empfindungen<br />
aus, doch wofür steht er? Für den Schrecken der Schlacht, die Stärke der Großmacht,<br />
deren expansive Ambitionen an diesem Ort ins Stocken gerieten oder für die<br />
einschneidende Wirkung eines historischen Ereignisses? Anstelle einer fest umrissenen<br />
Antwort bieten sich dem Betrachter mehrere Deutungen. Sie alle fordern die Auseinandersetzung<br />
mit dem Ereignis, das diesen Ort einst prägte - die Varusschlacht.<br />
Der Park ist in zwei Bereiche gegliedert. Im Süden erstreckt sich der „Germanenwald“,<br />
der den Angriffsraum der Germanen verdeutlicht. Stelen markieren den Verlauf des<br />
Walles. Davor der „Weg der Römer“, versinnbildlicht durch unregelmäßig angeordnete<br />
Stahlplatten. Symbol für die durch dichten Wald und schlüpfrigen Boden gelockerte<br />
Marschformation der Römer? Bildlicher Ausdruck für die in Panik weggeworfenen Schilde<br />
und das plötzlich hereinbrechende Chaos? Metapher für die gebrochene Stärke der<br />
siegesgewohnten Großmacht?<br />
Unterschiedliche Deutungen sind möglich und ausdrücklich erwünscht. Das gilt auch<br />
für die Pavillons. Als Orte der Besinnung und Wahrnehmung bieten sie dem Besucher<br />
die Gelegenheit, sich ein eigenes Bild von dem tragischen Geschehen zu machen. Die<br />
Rekonstruktion des Walles und seiner Lage in der damaligen Natur findet sich im Landschaftsschnitt.<br />
Dieser zeigt zugleich, wie Berg, Hang, Niederung und Moor vor 2 000<br />
Jahren aussahen und welche Pflanzen damals dort wuchsen. 4
4. „Topographie des Terrors“<br />
1980 wurden erstmals Forderungen nach einer der geschichtlichen Bedeutung des<br />
Geländes angemessenen Nutzung, nach einem Mahnmal auf dem Gelände laut. 1983<br />
wurde ein erster Wettbewerb, unter der Schirmherrschaft des damaligen Regierenden<br />
Bürgermeisters Richard von Weizsäcker und unter der Leitung der Internationalen Bauausstellung<br />
Berlin (IBA), um Entwürfe für ein solches ausgeschrieben. Problematisch<br />
dabei war der unklare Ausschreibungstext, der zwei konträre Anforderungen an die Entwürfe<br />
stellte: Einerseits sollten sie »die geschichtliche Tiefe des Ortes« widerspiegeln,<br />
andererseits »Nutzungsansprüche wie Parkgestaltung, Spielplatz, Bewegungsfläche<br />
etc.« in Übereinstimmung bringen.<br />
Es wurden 194 Arbeiten auf die Ausschreibung hin eingereicht und schnell wurde den<br />
Beteiligten klar, wie schwer es sein würde die Vorgaben miteinander zu vereinigen. Die<br />
Palette der Arbeiten reichte von monumentalen Mahnmalen, Parklandschaften, Geschichtsrekonstruktion<br />
über Symbole und Metaphern (Hakenkreuz- und Davidsternformen,<br />
Krater oder Aufwerfung) bis zum Belassen des Geländes als Dokumentation<br />
der bisherigen Verdrängung.<br />
Der Siegerentwurf von Jürgen Wenzel und Nikolaus Lang sah eine Versiegelung der<br />
gesamten unbebauten Fläche mit Bodenrelief aus Eisengussplatten vor, die, eingefügt<br />
in die Grundrisse der Gebäude der Gestapo, des SS Führungs-Hauptquartiers und der<br />
Reichsleitung des SD, Abformungen von Originaldokumenten zeigten. Eine begehbare<br />
Dokumentationsstätte im öffentlichen Raum, durchbrochen von im Raster gepflanzten<br />
Kastanienbäumen, sollte entstehen.<br />
Der Wettbewerb scheiterte nach heftiger Kritik, die sich vor allem auf die Mechanismen<br />
des Wettbewerbs und die Aufgabenstellung bezog. 5
4.1 Jürgen Wenzel und Nikolaus Lang - Siegerentwurf 1. Wettbewerb<br />
Ausgehend von der Dimension des verwalteten Todes, der auf diesem Gelände angedacht,<br />
ausgedacht, geplant und organisiert worden ist, entzieht sich die Fläche herkömmlichen,<br />
üblichen, „normalen“ Kriterien der Gestaltung. Gängige Funktionsbesetzungen,<br />
tradtions- und trendorientierte Nutzungskonzeptionen werden dem an diesem<br />
Ort geplanten Grauen nicht gerecht. Das Gelände - „ist ein Ungelände geworden. Der<br />
vorliegende Entwurf geht von diesem Tatbestand aus. Die gesamte unbebaute Fläche<br />
wird als Bodenrelief aus Eisengußplatten geformt. Aus einer Unzahl von authentischen<br />
Dokumenten, Beweisstücken der individuellen und kollektiven Vernichtung während der<br />
Zeit des Dritten Reiches, verwahrt und überliefert in Bibliotheken und Büchern, Archiven<br />
und Akten, werden einige tausend Dokumente in Form von Abschiedsbriefen und<br />
Aufrufen, von Einsatzbefehlen und Industrieaufträgen, von Untersuchungsberichten und<br />
Totenlisten, von Tagebüchern der Täter und Opfer, Fahrplänen und Vergütungsnachweisen,<br />
Personal- und Bauakten, Gesetzen, Urteilen, Verordnungen und Vollzugsmeldungen<br />
in die eisernen Bodenplatten gegossen. Die Dokumente (...) werden lesbar gemacht<br />
durch eine Vergrößerung des aktenüblichen DIN A4-Formats auf DIN A0-Format.<br />
Diese in Eisen gegossenen Dokumente der Angst, der Unmenschlichkeit, des Unrechts<br />
und der gewöhnlichen Gewalt werden in die Grundrisse der ehemaligen Gebäude des<br />
Hauptquartiers der Gestapo, des SS-Führungs-Hauptquartiers und der Reichsleitung<br />
des Sicherheitsdienstes so eingefügt, daß eine begehbare, überschreitbare Dokumentationsstätte<br />
im öffentlichen Raum entsteht. Durchbrochen wird der gepanzerte, begrabene<br />
Boden des Ungeländes von Kastanienbäumen, im Raster gepflanzt. Die stadträumliche<br />
Identität des Blockes 3 wird akzentuiert; der innere Raum der Platzgestalt wird<br />
durch den Kastanienschirm konstituiert und der Gropiusbau gerahmt. 6
4.2 Peter Zumtor - Siegerentwurf 2. Wettbewerb<br />
Oliver G. Hamm schrieb am 26.3.1993 im Tagesspiegel: Die Aufgabe war eigentlich<br />
nicht zu lösen: Eine Ausstellungshalle, ein Besucher- und Dokumentationszentrum und<br />
später noch ein Begegnungszentrum - insgesamt über 5.400 Quadratmeter - wünschte<br />
die Stiftung ‚Topographie des Terrors‘ auf dem Gestapo/Prinz-Albrecht-Gelände unterzubringen,<br />
ohne den Charakter des Gedenkparks zu verändern. (...)<br />
Der Schweizer Architekt Peter Zumthor aus Haldenstein entwickelte eine architektonische<br />
Lösung für diese diffizile Problemstellung. Der nach kontroverser Diskussion mit<br />
dem ersten Rang ausgezeichnete Wettbewerbsbeitrag Zumthors sieht eine abstrakte<br />
Gebäudehülle, eine ‚reine Struktur‘ vor, die aus einem Betonbalken-Tragwerk besteht.<br />
Industrieglas soll die Zwischenräume füllen und den Dialog zwischen den Gebäudenutzern<br />
und dem Gelände fördern.<br />
Nachdem das Preisgericht im Frühjahr 1993 den Entwurf des Schweizer Architekten<br />
Peter Zumthor als Siegerprojekt eines internationalen Wettbewerbs gekürt hatte, beauftragte<br />
die Senatsbauverwaltung Zumthor mit der für die Realisierung notwendigen<br />
Modifizierung und Detaillierung des Entwurfs. Der Baubeginn wurde am 8. Mai 1995 mit<br />
einem Festakt im Plenarsaal des Abgeordnetenhauses von Berlin vollzogen. Durch Konkurs<br />
verschiedener Baufirmen und fertigungstechnische Schwierigkeiten der Betonrahmenkonstruktion<br />
geriet das Projekt ins Stocken und verursachte deutliche Mehrkosten.<br />
Die absehbare Überschreitung des Kostenrahmens wurde leider zum Anlaß genommen,<br />
das Bauprojekt zu blockieren und nach jahrelangem Taktieren schlussendlich (Mai<br />
2004) ganz zu streichen. Die bereits erstellten Fundamente und Treppenhäuser wurden<br />
abgerissen und 2005 erneut ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben. Ein sicher kalkulierbarer,<br />
einfach umsetzbarer, leider aber architektonisch auch nur durchschnittlicher<br />
Entwurf war Ziel und bisheriges Endergebnis dieses unerfreulichen Vorgangs. 7
4.3 Heinle, Wischer und Partner - Siegerentwurf 3. Wettbewerb<br />
Dem Gelände wird bewusst eine weitere, neue Schicht hinzugefügt, die sich von den<br />
vorangegangenen unterscheidet, sich in ihrer Eigenwirkung aber weitestgehend zurücknimmt.<br />
Sie soll dazu dienen, die früheren Zeugnisse zur Geltung zu bringen. Das Wegesystem<br />
stellt das Gebäude auf dem Gelände frei.<br />
Der Neubau des Dokumentationszentrums ist zurückhaltend ohne jegliche Interpretationsversuche<br />
der geschichtlichen Orte wie auch ohne jegliche „Eigendarstellung“ in der<br />
Architektursprache gestaltet. Form und Situierung des Gebäudes für das Dokumentationszentrum<br />
stellen sich in einen Dialog zum benachbarten Martin Gropius Bau, bewahren<br />
aber auf dem Gelände selbst durch den quadratischen, eingeschossigen Kubus eine<br />
eindeutige Neutralität zum geschichtlichen Geschehen an diesem Ort.<br />
Die räumliche Fassung des Geländes durch Mauer und Robinienwäldchen und ergänzende<br />
neue Baumpflanzung entlang der Wilhelmstrasse schirmen die erforderliche „Unversehrtheit“<br />
der historischen Spuren und deren Erleben nach außen ab. 8
5. Mahnmal für die ermordeten Juden Europas<br />
1994 lobten Bund, Land und Förderkreis gemeinsam einen künstlerischen Wettbewerb<br />
aus, der 528 Entwürfe hervorbrachte, von denen neun insgesamt und davon zwei<br />
(Jackob-Marks und Simon Ungers) mit gleichrangig ersten Preisen prämiert wurden.<br />
(...)<br />
Die Denkmalentwürfe, die 1995 der Öffentlichkeit präsentiert wurden, wurden von dieser<br />
meistenteils als „unangemessen“ und „peinlich“, von manchen gar als „obszön“ empfunden.<br />
Die „peinlichen“, „obszönen“ Symbole lassen sich jedoch als Symptome analysieren<br />
und dechiffrieren. So äußert sich etwa in dem einen erstprämierten Entwurf ein eigenartiger<br />
Identifikationswunsch - und zwar in einem doppelten Sinn. Zum einen werden<br />
die jüdischen Opfer in der Namensliste identifiziert. Eine wohl gut gemeinte Geste, den<br />
Umgebrachten ihren Namen zurückzugeben, zugleich jedoch eine „erkennungsdienstliche<br />
Maßnahme“, die durchaus diskriminierend wirken kann. Zum anderen gibt es in<br />
dem Entwurf die Tendenz, sich mit den ermordeten Juden, den Opfern, zu identifizieren,<br />
indem jüdische Erinnerungsästhetik und Symbole übernommen werden, wie etwa die<br />
vorgesehenen, später aber verworfenen, Steine aus Massada. (...)<br />
Angesichts des gespenstischen Einfallsreichtums und der verschwenderischen Gedankenarmut,<br />
nicht nur der prämierten Entwürfe, blieben Proteste nicht aus, so daß sich der<br />
damalige Bundeskanzler Helmut Kohl genötigt sah, die Entscheidung über das Denkmal<br />
auszusetzen. Ein dreistufiges Kolloquium sollte Lösungsvorschläge für die verfahrene<br />
Situation erarbeiten. Das Ergebnis war ein zweites Findungsverfahren im Sommer 1997,<br />
aus dem der Entwurf von Peter Eisenman und Richard Serra sowie der Entwurf von<br />
Gesine Weinmiller als realisierungswürdig hervorgingen. 2
5.1 Christine Jackob-Marks, Hella Rolfes, Hans Scheib, Reinhard Stangl<br />
Die Gruppe um die Berliner Künstlerin Christine Jackob-Marks sah in ihrem Entwurf<br />
eine 100 mal 100 Meter große, sieben Meter dicke, vom Bodenniveau auf 11 Meter<br />
ansteigende, schräggestellte, begehbare Platte vor, in die nach und nach die Namen<br />
und Daten der Menschen eingefräst werden sollten, die als Juden während der Zeit des<br />
Nationalsozialismus umgebracht worden waren. Auf Wegen zwischen den Schriftfeldern<br />
sollten 18 drei bis vier Meter hohe Steine aus Massada an die Widerstandstradition des<br />
jüdischen Volkes erinnern. 2
5.2 Simon Ungers, Christiana Moss und Christine Alt<br />
Der andere prämierte Entwurf der Gruppe um den Kölner Architekten Simon Ungers sah<br />
vor, mit sechs Meter hohen Stahlträgern einen 85 mal 85 Meter großen Quadratrahmen<br />
auf einem erhöhten Plateau aus dem Grundstück auszuschneiden. Aus den Stahlträgern<br />
sollten in fünf Meter hohen Buchstaben die Namen von 18 Konzentrations- und<br />
Vernichtungslagern herausgestanzt werden, die von außen betrachtet spiegelverkehrt<br />
erscheinen, während sie im innern des Karrees als Schrift in den Stahlträgern und als<br />
Projektion der Schrift durch Licht und Schatten ‘richtig’ lesbar sein sollten. (...)<br />
Auch am zweiten erstprämierten Entwurf Simon Ungers, der weitgehend auf direkte<br />
Symbolübernahme verzichtet, läßt sich ein Beibehalten des Opfergedankens aufweisen.<br />
Mit der quadratischen Anlage und dem inneren Plateau, zu dem unter den Stahlträgern<br />
hindurch eine Treppenanlage hinaufführt, steht der Entwurf in der Traditionslinie<br />
von Sakralbauten. Die stilisierte Tempelarchitektur des Entwurfs greift damit auf eine<br />
Tradition zurück, deren sich Nationalstaaten in ihrer ikonographischen Selbstpräsentation<br />
seit der französischen Revolution immer wieder vergewissert haben: den Altar des<br />
Vaterlandes. Wer über die Treppen in das innere Heiligtum hinaufschreitet, verläßt die<br />
profane Außenwelt und kann dann erst im sakralen Innenraum die Namen der Orte der<br />
Vernichtung ‘richtig’ lesen und sich in erhabener Position mit diesen Geschichtszeichen<br />
konfrontieren. „Das Gedenken an die ermordeten Juden wäre so begrenzt auf vom Gegenwärtigen<br />
und Profanen abgetrennten und somit sakralen Raum; das Gedenken einer<br />
Opferhandlung an einem Altar vergleichbar.„ Das Verbrechen würde so sakralisiert und<br />
die nationale Geschichte zugleich konsolidiert. 2
5.3 Renata Stih & Frieder Schnock - „Bus Stop“<br />
Stih und Schnock radikalisierten mit ihrem Beitrag „Bus Stop“ die ambitionierten Intentionen<br />
der Auslober bis zur Unkenntlichkeit, ein überzeitlich gültiges Zeichen für den<br />
Holocaust in der alten Berliner Mitte nahe dem Brandenburger Tor, dem Hotel „Adlon“<br />
und Hitlers „Führerbunker“ auf einer Stadtbrache zu errichten. Die Idee der Künstler sah<br />
vor, den für das Denkmal reservierten, teuren Bauplatz als „Leerstelle“ im Stadtraum<br />
zu belassen und von dort aus täglich Busfahrten zu den Orten der ehemaligen Vernichtungsstätten<br />
im Berliner Umland und in Polen zu starten - ein aufgeklärter oder besser:<br />
aufklärerischer KZ-Tourismus, der in seinem heilsamen Sarkasmus schon als Konzept<br />
so scharfe Ablehnung bei der Jury erzeugte, dass er seinen Sinn bereits ohne die Realisierung<br />
entfaltete. Bus Stop wurde zum Plädoyer für die immer aufs neue in Erinnerung<br />
zu rufenden authentischen Orte der nationalsozialistischen Völkervernichtung, die ehemaligen<br />
Konzentrationslager. So konnten Stih und Schnock den Bauplatz des Denkmals<br />
in der Berliner Mitte nur ignorieren und durch die Abwesenheit von Aura markieren.<br />
„Bus Stop“ ist ein Denkmal, das sagt: Man braucht kein abstraktes Denkmal, was nichts<br />
aussagt, sondern man soll bitte an die authentischen Orte gehen und Deutschland als<br />
ein Land verstehen, wo überall gedacht werden kann, weil überall Verbrechen geschehen<br />
sind. 9
5.4 Peter Eisenman und Richard Serra „Field of Memory“<br />
Peter Eisenman und Richard Serra sahen in ihrem Entwurf ein nur einzeln begehbares<br />
Stelenfeld aus 4000 Pfeilern mit bis zu fünfeinhalb Metern Höhe vor, die das Gelände<br />
wie ein plastisches Relief wellenartig modulieren. Sie lösen sich damit von den in den<br />
vorhergehenden Entwürfen des vorangegangenen Wettbewerbs als anstößig empfundenen<br />
Symbolen und suggestiven Bildern und schlagen ein allein individuell erfahrbares<br />
Feld der Erinnerung vor. (...)<br />
Trotz (oder wegen) des hohen Abstraktionsgrades zielt der Entwurf in seiner Offenheit<br />
auf das Auslösen von Gefühlen und ist so Appell an die emotionale Sensibilität der Betrachter.<br />
Weder kollektive Trauerrituale noch repräsentative Staatsakte werden ermöglicht.<br />
Ob der Stelenwald allerdings irgend etwas mit den ermordeten Juden Europas zu<br />
tun hat, bleibt ebenso der individuellen Deutung offen. Mit der Überarbeitung des Entwurfs,<br />
die den Rückzug Richard Serras zur Folge hatte und bei der die Zahl der Stelen<br />
auf 2700 niedrigere reduziert und der Rand des Geländes mit Bäumen, Gedenkplatz<br />
und Bushaltestelle zur vermittelnden Schwellenzone zum Stadtraum hin wurde, hat der<br />
Entwurf an schroffer Radikalität verloren. 2
5.5 Daniel Libeskind „Steinatem“<br />
Daniel Libeskind entwirft eine 115 Meter lange, 21 Meter hohe doppelwandige Mauer<br />
aus perforierten Stahlbeton. Dieser ‘Steinatem’ durchquert diagonal die konkav aufgewölbte<br />
Geländefläche bis in den angrenzenden Tiergarten hinein. Im begehbaren<br />
schachtartigen Spalt zwischen den beiden Mauerwänden sind Texte zum Denkmal und<br />
zu gegenwärtigen Völkermorden zu lesen. Durch Plazierung und Rhythmus der voids,<br />
den perforierten Leerstellen, korrespondiert die Mauer mit dem ebenfalls von Libeskind<br />
entworfenen Jüdischen Museum. Auf dem Weg zwischen den steil aufragenden Mauern,<br />
der der Erinnerung Einlaß, aber keinen Ausweg bietet, schwindet der Besucher<br />
in der Tiefe der historischen Dunkelheit, was ihn effektiv Ausweglosigkeit und Verlust<br />
nachempfinden lassen soll. 2
6. World Trade Center Memorial<br />
6.1 Michael Arad and Peter Walker „Reflecting Absence“<br />
Das Projekt des israelischen Architekten Michael Arad und dem Landschaftsarchitekt<br />
Peter Walker wurde für das World Trade Center Memorial gewählt.<br />
Die Auswahl ist mit einem internationalen Wettbewerb erfolgt, bei dem über 5.000 Entwürfe<br />
eingereicht wurden, von denen nur acht zur Endphase zugelassen wurden und<br />
drei sich für den endgültigen Sieg qualifiziert haben: neben „Reflecting Absence“, „Garden<br />
of Lights“ und „Passages of Light: The Memorial Cloud“.<br />
Die beiden großen Wasserbassins, von deren Wänden sanfte Kaskaden fallen und die<br />
dort liegen, wo einst die beiden Türme standen, verstecken einen unterirdischen Raum,<br />
zu dem Rampen nach unten führen. Hier werden die Besucher den Eindruck haben, weit<br />
von den Geräuschen und dem Licht der Stadt entfernt zu sein.<br />
Am Ende des Ganges befindet sich der Besucher hinter einem Wasservorhang, durch<br />
den er einen riesigen See sehen kann, der endlos in die Leere eines Beckens fließt, das<br />
sich nie füllen wird, trotz des ununterbrochenen Flusses.<br />
Die Namen jedes einzelnen Toten werden auf der umgebenden Mauer der Becken zu<br />
lesen sein.<br />
Nach diesem unterirdischen Gang gelangt der Besucher wieder auf die Höhe der Straße<br />
und zum Leben der Stadt, auf einen großen Platz, der von Bäumen und beschatteten<br />
Flächen umgeben ist. Dieser offene Platz ist als „Verbindungselement“ zwischen dem<br />
Mahnmal und der eigentlichen Stadt mit ihrem Alltag gedacht.<br />
Das Projekt, das praktisch „das Negativ“ der Abdrücke der beiden Türme ist, wurde<br />
gerade ob seiner Fähigkeit gewählt, zugleich das Gefühl des Verlustes und das der<br />
Regeneration auszudrücken. Auf architektonischer und städteplanerischer Ebene hat<br />
sich das Projekt von Arad zudem als das erwiesen, das verspricht, den Schauplatz der<br />
Tragödie besser mit der Stadt zu vereinen. 10
6.2 Pierre David, Sean Corriel, Jessica Kmetovic „Garden of Lights“<br />
A glass wall would encircle a planted garden that would be filled with lights, each one<br />
representing a victim. Below the garden would be two rooms in the former footprints<br />
of the towers; an „offering path“ with a stream of roses would link the two. In the north<br />
room, behind a wall made of steel salvaged from the towers, would be a resting place for<br />
unidentified victims‘ remains. Beneath these rooms would be rooms containing alabaster<br />
„altars“ with the names of the victims, illuminated by natural light coming through holes<br />
cut into the ceilings. 11
6.3 Gisela Baurmann, Sawad Brooks and Jonas Coersmeier<br />
„Passages of Light - The Memorial Cloud“<br />
Would create a translucent „cloud“ of 10,000 vertical conduits for light that would float<br />
above a floor where every victim‘s name would be engraved in a circle of light. These circles<br />
would be grouped to place victims‘ names in north and south tower areas; another<br />
group of names would form a „Line of Rescuers“ through the north and south groupings.<br />
Openings in each tower’s footprint would go down to „symbolic“ bedrock. 11
7. Berlin - Denkmal oder Denkmodell<br />
7.1 Morphosis - „Die Mauer - Grenzlinie und sozialer Raum“<br />
Die Mauer teilt diese historische Stadt in zwei Hälften und schafft so eine willkürliche<br />
Grenze zwischen Ost und West. Sie trennt grundsätzliche politische und ökonomische<br />
Ideologien. Ob man diese Trennung als vorübergehend betrachtet oder für endgültig hält<br />
- die Mauer hat einen dauerhaften Abdruck in der Struktur dieser Stadt hinterlassen.<br />
Unser Interesse bezieht sich auf die bleibenden Aspekte dieses Zustandes, sowohl<br />
im Hinblick auf die zukünftigen Bewohner der Stadt, als auch auf die Ost-West-Beziehungen.<br />
Unser Entwurf ist das Fragment einer neuen Mauer. Das vorgeschlagene<br />
Projekt schafft eine soziale »Schiene«, die die Kommunikation von Mensch zu Mensch<br />
ermöglicht. Die Mauer wird zum sozialen Raum. Obwohl wir die Mauer »nutzen«, bleibt<br />
die Trennungsfunktion doch erhalten. Beim Betreten hat man das Gefühl, Grundsätze<br />
zu mißachten und politische Konventionen zu verletzen. Die Bewohner beider Seiten<br />
passieren den Raum, wobei die ursprüngliche Mauer (jetzt ein Graben, eine umgekehrte<br />
Mauer) überbrückt wird. Auf den Fußgängerwegen hat man die Möglichkeit, den Osten<br />
und den Westen wahrzunehmen und kann so die Stadt als Ganzes erfahren. Unter den<br />
gegenwärtigen politischen Bedingungen könnte das Projekt als Ort für unterschiedliche<br />
soziale und kulturelle Aktivitäten genutzt werden: Straßenverkäufer, Musiker, Kleinkunstveranstaltungen.<br />
Das Äußere der Anlage unterliegt einem ständigen Wechsel, da dort<br />
Künstler aus beiden Teilen der Stadt - jeweils auf der anderen Seite - kontinuierlich<br />
arbeiten. Lokalisiert ist dieses Projekt in der Nähe des Brandenburger Tores, um so den<br />
Tiergarten im Westen mit dem »Niemandsland« im Osten zu verbinden. Es ist unsere<br />
Intention, ein dauerhaftes, lebendiges Denkmal zu schaffen, das den Riß, den die Mauer<br />
darstellt, gleichzeitig bewußt macht und überbrückt. 12
7.2 Daniel Libeskind - „Berlin absolut“
7.3 Lebbeus Woods - „Berlin unter der Erde“<br />
West- und Ost-Berlin sind Gefangenenstädte. Die Mauer und ihre Wachttürme, Niemandsland<br />
und Zufallsfriedhöfe für Märtyrer der Freiheit, halten die Bewohner beider<br />
Städte getrennt voneinander gefangen, obwohl sie eigentlich ein Volk in einer Stadt sein<br />
sollten, vereint durch gemeinsame Geschichte und Sprache, den gleichen Ursprung und<br />
jetzt auch noch durch gemeinsame Internierung. Zusammen warten beide darauf, daß<br />
fremde Mächte über ihr Schicksal entscheiden. (...)<br />
Sollte Berlin jemals wieder eine vereinte Stadt sein, wird ein neuer Geist zuerst aus<br />
der Bevölkerung heraus entstehen. Diese Gefangenen werden insgeheim ihre Freiheit<br />
planen. Es gibt keinen anderen Weg für Gefangene. Niedergedrückt von überlegenen<br />
Mächten, müssen sie ihre »Wärter« überlisten.<br />
Ein Plan zur Wiedervereinigung besteht darin, die Mauer zu »untergraben«, indem man<br />
ein unterirdisches Berlin baut. Man wendet diese List an, indem man beginnt, die bestehende<br />
unterirdische Verkehrsinfrastruktur zu reparieren und auszubauen und läßt<br />
die Berliner in Ost und West zuerst Versammlungshallen und öffentliche Einrichtungen<br />
errichten, die einer geheimen Untergrundregierung dienen, einer Gemeinschaft des<br />
Widerstands. Es würde bald ein intellektueller, künstlerischer und kultureller Austausch<br />
folgen - in Theatern, Galerien, Schulen -, und dann würden die ersten Handelsbeziehungen<br />
und gemeinsame Unternehmungen in Wissenschaft, Technologie und Industrie<br />
folgen. (...)<br />
Unweigerlich würde eines Tages der Zeitpunkt kommen, an dem schließlich dieses<br />
unterirdische Berlin, das »Neue Berlin«, ans Licht emporsteigen würde und sich der<br />
Scharfsinn und die Entschlossenheit aller Berliner in neuen Formen behaupten würde.<br />
Fällt erst die »Mauer«, dann fällt bald auch alles andere, was trennt. 12
8. Berlin Morgen - Ideen für das Herz einer Großstadt<br />
6.1 Norman Foster - „Berlin Masterplanning Strategy“<br />
Die Wiedervereinigung beider Hälften Berlins hat zu weltweitem Interesse an der zukünftigen<br />
Entwicklung der Stadt geführt. Die Stadtverwaltungen werden bestürmt mit<br />
Bauanfragen und von Interessenten, die am spannenden Wiederaufbau der Stadt teilnehmen<br />
möchten. Die Stadtverwaltungen ihrerseits haben mit einer globalen Entwicklungs-Strategie<br />
geantwortet. Zwischen diesem globalen Ansatz und dem Druck einzelner<br />
spezifischer Bauvorhaben wird deutlich, daß dringend ein allumfassender, strategischer<br />
»Masterplan« vonnöten ist. Das wird zu einem sehr intensiven Entwicklungsprogramm<br />
in bedachter und kontrollierter Weise führen, wobei es zur Umformung der Stadt kommt<br />
und nicht zu Zerstörung von Geschichte und sehr eigener Identität. Die Berliner Mauer<br />
verlief relativ willkürlich zwischen dem einen und dem anderen politischen Sektor. Trotz<br />
alledem, ihre weltweite politische Brisanz sowie die Ereignisse seit dem 9. November<br />
1989 bedeuten, daß sie unausweichlich Teil der Gesamtheit Berlins geworden ist.<br />
Die Linie des Mauerstreifens für ewig auszulöschen, was augenblicklich wohl das mutmaßliche<br />
Schicksal ist, würde nachfolgenden Generationen leugnen wollen, daß dieser<br />
Teil Geschichte der Stadt jemals existiert hat. Weiterhin würde eine einzigartige Gelegenheit<br />
verpasst werden, von der im geschichtlichen Rückblick viele Städte der Welt<br />
profitiert haben. Schutzwälle um Städte in vielen Teilen Europas sind entfernt worden,<br />
als es zu Stadterweiterungen kam und der Zweck der Verteidigung nicht länger fortbestand.<br />
Dieses kostbare Gelände, welches sich nun im Herzen einer stark verdichteten<br />
Struktur befindet, kann neue Chancen für den öffentlichen Raum schaffen, und das zu<br />
relativ geringen Kosten. Durch das Zusammenführen zu einem kontrollierten Entwicklungsprogramm,<br />
welches Grundstückswerte in der Nähe dieser öffentlichen Räume erhöht,<br />
wird Geschichte bewahrt, werden neue Grünzonen in der Stadt geschaffen und<br />
hochqualitative Entwicklungen möglich gemacht. (...) N. F. 13
6.2 Zaha Hadid - „Berlin-Projekt“<br />
(...)<br />
Aber eine andere stadträumliche Situation halten wir für sehr bedeutend, nämlich die<br />
innerstädtische Grenzlinie beziehungsweise das Ödland auf beiden Seiten der ehemaligen<br />
Mauer. Diese Situation sollte erhalten bleiben und davor geschützt werden, von<br />
kommerziellen Bauten belegt zu werden. Diese Zone von Ödland sollte verfügbar bleiben<br />
als ein Leerstreifen durch die Stadt, der erlaubt, jeweils neue Interpretationen mit<br />
öffentlichen Programmen dort zu installieren.<br />
Die innerstädtische Grenze hat keineswegs eine rechtwinklige Definition wie die typische<br />
Berliner Blockstruktur. Vielmehr ist ihr Verlauf unregelmäßig-nervös, empfindlich<br />
und verwundbar und fungiert in seiner Gestalt als Zeuge der Berliner Teilung. Würde<br />
man die typische Berliner Blockstruktur des 19. Jahrhunderts einfach über dieses Band<br />
von Nicht-Land weiterführen, so wäre alle Erinnerung getilgt.<br />
Unser Gemälde von Berlin hält die Möglichkeit weiterer Überprüfungen der Situation<br />
offen und schreibt keine Entwicklung fest. Am rechten Bildrand gibt es eine Serie von<br />
Diagrammen, die die mögliche Entwicklung dieser neuen offenen Territorien, des Landstreifens<br />
der ehemaligen Mauer und der Wachzäune, zeigt.<br />
Der wie ein Stern konturierte Plan illustriert die Ausdehnung Berlins und weist auf die<br />
bevorstehende Bevölkerungsexplosion dieser Stadt hin. Neue städtische Arme werden<br />
in die Umgebungslandschaft hineinwachsen. In den darunterliegenden Diagrammen erobern<br />
sich neue geometrische Strukturen die ehemalige Todeszone. Einige sind zwar<br />
rechtwinklig, aber leicht asynchron im Verhältnis zum bestehenden System, andere eher<br />
zufällig und überdimensioniert. Z. H. 13
6.3 Daniel Libeskind - „Über den Linden“<br />
Die zukünftige Entwicklung Berlins wird von dem Geist kreativer Vorstellungskraft abhängen,<br />
dessen Substanz die Hoffnung ist und dessen Prüfstein die ethische Überzeugung.<br />
Diese Substanz ist vielmehr ein Glaube an die Stadt und ihre Kultur als die Manipulation<br />
durch ökonomische/politische Variablen, die im Hinblick auf kurzsichtige Ziele unter<br />
dem Deckmantel »Planung« firmieren. Es ist die Erforschung, nicht die Ausbeutung, der<br />
höchste Priorität eingeräumt werden muß; das phantasievolle, nicht das kaufmännische<br />
Denken, das erforderlich ist.<br />
Das Projekt »Über den Linden« will die Vorstellung vom historischen Zentrum Berlins<br />
bezüglich seiner Größe, seiner Funktion und seines Charakters untermauern, indem<br />
es die Gebäude, die Straßen und die vormaligen Trennungslinien umgestaltet. Um die<br />
historische Ost-West-Verkehrsader wiederzubeleben, ist es notwendig, sie der Dynamik<br />
des 21. Jahrhunderts sowohl funktional als auch urbanistisch anzupassen. Nur indem<br />
die Barrieren der Planung und der Gedankenwelt des 19. Jahrhunderts durchbrochen<br />
werden, kann es gelingen, eine Bresche in den Damm zu schlagen, der den Osten (auch<br />
schon vor der politischen Teilung) vom Westen trennte, damit die Energien Berlins wieder<br />
frei ins tägliche Leben der Stadt zurückfließen können.<br />
Eine neue Architektur ist dem neuen Berlin angemessen. Durch wachsende Einkommen<br />
allein, während es vom gleichen alten Kapital und dem gleichen Bestand überlieferter<br />
Architektur zehrt, kann Berlin nicht wachsen.<br />
Eine radikale, weniger auf Absicherung denn auf Vitalität bedachte Unternehmung ist<br />
vonnöten, die die Tiefen des Geistes von Berlin, aus dem sich der intellektuelle und soziale<br />
Charakter der Stadt nährt, ergründet. Auf diese Weise wird eine offene architektonische<br />
Vision zur Wirklichkeit der neuen Kapitale, die neue Zinsen tragen und nicht bloß<br />
eine einmalige Investition sein wird, gezahlt und schon vergessen. D. L 13
7. Rem Koolhaas und Elia Zenghelis -<br />
„Exodus or the Voluntary Prisoners of Architecture“<br />
ARCHITECTURE<br />
It is possible to imagine a mirror image of this terrifying Architecture; a force as intense<br />
and devastating but in the service of positive intentions.<br />
Division, isolation, inequality, aggression and destruction, all the negative aspects of<br />
this wall, could be the ingredients of a new phenomenon: Architectural warfare against<br />
undesirable conditions - in our case against London. This would be an immodest Architecture<br />
not committed to timid improvements but to the provision of totally desirable<br />
alternatives.<br />
The inhabitants of this Architecture, those strong enough to love it, would become its<br />
Voluntary prisoners, ecstatic in the freedom of their Architectural confines. (...)<br />
THE VOLUNTARY PRISONERS<br />
This study wages an Architectural war on London. It describes the steps that will have to<br />
be taken to establish an Architectural oasis in the behavioural sink of a city like London.<br />
Suddenly, a strip of intense Metropolitan desirability runs through the centre of London.<br />
This strip is like a runway, a landing strip for the new Architecture of collective monuments.<br />
Two walls enclose and protect this zone to retain its integrity, and to prevent any contamination<br />
of its surface by the cancerous organism which besieges it.<br />
Soon, the first inmates will beg for admission. Their number rapidly swells into an unstoppable<br />
flow. We witness the Exodus of London.<br />
The existing physical structure of the old town will not be able to stand the continuing<br />
competition of this new architectural presence.<br />
London as we know it will become a pack of ruins. 1
Quellenverzeichnis:<br />
1 S, M, L, XL. O.M.A., Rem Koolhaas und Bruce Mau<br />
2 Hans-Peter Gerstner, Dissertation „Schwierigkeiten ästhetischer Bildung“<br />
3 Günter Schlusche, Bauwelt 22/05, S. 22-24, Erfassung einer Todeszone - Denkmal, Friedhof und<br />
Museum in Bezec/Polen<br />
4 Webseite Museum und Park Kalkriese: http://www.kalkriese-varusschlacht.de/mus_archi.htm<br />
5 Mahnmahle in Berlin http://www.hgb-leipzig.de/mahnmal/<br />
6 Ulrich Conrads, Bauwelt 21/84, Schorf aus Eisen, Offener Wettbewerb Gestaltung des Geländes<br />
des ehemaligen Prinz Albrecht-Palais, Berlin<br />
7 archinform http://deu.archinform.net/projekte/2561.htm<br />
8 http://www.competitionline.de/site/20012003133114/20012003133114.php?<br />
wettbewerb_id=2749&preis_id=8020&e=4<br />
9 http://www.stih-schnock.de/<br />
10 Laura Della Badia, http://www.floornature.de/articoli/articolo.php?id=493&lang=de&sez=3<br />
11 http://www.nytimes.com/slideshow/2003/11/19/nyregion/20031119WTC_SLIDESHOW_1.html<br />
12 Kristin Freireiss, Berlin - Denkmal oder Denkmodell?<br />
13 Vittorio Magnago Lampugnani, Berlin Morgen - Ideen für das Herz einer Groszstadt
TU Braunschweig<br />
Fakultät für Architektur, Bauingenieurwesen und Umweltwissenschaften<br />
Studiengang Architektur<br />
Institut für Städtebau und Landschaftsplanung<br />
Lehrgebiet Landschaftsarchitektur Prof. Gabriele G. Kiefer<br />
Dipl. Ing. Erik Ott, Dipl. Ing. Henri Greil, Dipl. Ing. Inga Hahn<br />
Ausarbeitung: Dipl. Ing. Henri Greil