05.03.2013 Aufrufe

SERBIENS DJOKER

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P.b.b., Verlagspostamt 1070, Vetragsnummer 09Z038106 M<br />

www.dasbiber.at<br />

SPORT<br />

EDITION<br />

Magazin für neue Österreicher<br />

mit scharf<br />

MÄRZ<br />

2013<br />

kost noch<br />

immer nix<br />

DER<br />

ÖSTERREICHISCHE<br />

JOURNALIST<br />

GRATISMAGAZIN DES JAHRES2012<br />

TENNISGOTT NOVAK DJOKOVIĆ, 25<br />

<strong>SERBIENS</strong><br />

<strong>DJOKER</strong><br />

DJOKOVIĆ ALS RETTER DER NATION


COPSTORIES<br />

2<br />

FÄLLE<br />

DIE DAS LEBEN<br />

SCHREIBT<br />

jeden DI 20:15


3 MIN MIT<br />

MISS<br />

INDIA<br />

Von Delna Antia und<br />

Marko Mestrović (Foto)<br />

Die schönste Frau<br />

Indiens lebt seit<br />

Februar in Wien:<br />

Sonam Pachey will in<br />

Österreich Geschichte<br />

studieren und Abstand<br />

vom Miss-Rummel<br />

bekommen. Sie hat<br />

nur ein Problem: das<br />

Essen.<br />

BIBER: In Indien leben knapp 600 Millionen<br />

Frauen. Du bist nun o ziell die Schönste von ihnen.<br />

Wie läu so ein „Miss India“-Contest ab?<br />

SONAM PACHEY: Ich wurde zunächst aus 200<br />

Mädchen in die Top Twenty gewählt. Dann hatten<br />

wir einen Monat „Training“ – auch Persönlichkeitstraining.<br />

Da ging es darum, sich wie eine „Miss“ zu<br />

benehmen: Wie man sitzt und isst zum Beispiel.<br />

Worin warst du besonders gut?<br />

Ich liebe den Laufsteg! Aber am Ende habe ich in<br />

den Kategorien „Miss Beautiful Lips“ und „Miss<br />

Beautiful Hair“ gepunktet.<br />

Weil deine Eltern Tibeter sind und du eigentlich gar<br />

nicht klassisch indisch aussiehst, hast du viel Kritik<br />

geerntet. Wie war das für dich?<br />

Viele Leute haben gesagt: Wie kann sie nur teilnehmen?<br />

– Mich hat das stärker gemacht. Früher war<br />

ich extrem schüchtern. Nun bin ich stolz, die erste<br />

Asiatin zu sein, die den Contest gewonnen hat.<br />

Warum kommt „Miss India“ nach Wien?<br />

Ich möchte hier meinen Master machen. Außerdem<br />

wurde mir der Rummel um meine Person in Indien<br />

zu viel. Ich bekam auch Filmangebote, aber wie sich<br />

herausstellte, bin ich eine schlechte Schauspielerin.<br />

(lacht)<br />

Was taugt dir an Wien?<br />

Ich weiß, das klingt ungewöhnlich, aber ich nde,<br />

die Österreicher sind die nettesten Europäer. Viel<br />

freundlicher als beispielsweise die Deutschen. Nur<br />

das Essen mag ich überhaupt nicht. Außer Sachertorte!“<br />

(Davon hat Sonam sogar ein Handyfoto)<br />

wer ist sie?<br />

Name: Sonam Pachey<br />

Beruf: amtierende Miss India, Model und<br />

Studentin<br />

Wurzeln: Tibet<br />

Alter: 22<br />

Besonderes: Sie war am Jägerball.<br />

Die Fashionstrecke mit Sonam im Boxclub-Favoriten ab S.26<br />

Sonam bei der Miss India-Krönung<br />

3


4<br />

26<br />

14<br />

SCHWITZEN MIT MISS INDIA<br />

Die schönste Frau der Milliarden-Nation zeigt in der Box-<br />

Union Favoriten, wie Neon-Outts und Ringseile modisch<br />

zusammenpassen.<br />

„ISLAMISIERUNG UND ÜBERFREMDUNG“<br />

Der Obmann der „Identitären“, Markovics, sieht sich nicht als Rassisten,<br />

er liebt ja nur seine eigene Kultur.<br />

42<br />

46<br />

DANKE, NOLE!<br />

Ganz Serbien ist stolz auf seinen liebsten Sohn.<br />

Tennis-Genie Novak Djoković verpasst seinem<br />

Heimatland ein ganz neues Image.<br />

SONNTAGS AM FUSSBALLPLATZ<br />

Biber & Casinos Austria küren den besten Amateurverein<br />

Wiens! Als Belohnung gibt es 500€ für deine Fußballhelden<br />

von der U.N. Alianza Latina, SV Srbija oder Besiktas Wien!


VOLKS-WAAAAS?<br />

Vom 7. - 9. März werden in Wien die Bürger befragt.<br />

Doch wissen die überhaupt, worum es geht?<br />

Eine Straßenumfrage.<br />

22 DANKE, FRAU LAMPEL!<br />

Zlatko und andere Männer ergreifen die Chance und<br />

bedanken sich anlässlich des Weltfrauentags am 8. März<br />

bei ihren Lieblingsfrauen.<br />

36<br />

INHALT<br />

03 3 Minuten mit Miss India.<br />

06 Faces of the month<br />

Samba-Power in Maria Enzersdorf.<br />

08 Ivanas Welt: „Vatikan, wir haben ein Problem.“<br />

POLITIKA<br />

14 Wirrköpfe oder politische Alternative? Die Identitären<br />

besetzen die Votivkirche, stehen für die Heimat und<br />

essen ungern türkisch.<br />

18 Warum bin ich keine Österreicherin, Herr Kurz?<br />

Eldinas Brief an den Integrationsstaatssekretär.<br />

22 Olympia, Energie, Parkraum: Die biber-Volksbefragung<br />

RAMBAZAMBA<br />

26 Modestrecke: Miss India schwitzt sich in der<br />

Box-Union Favoriten einen ab.<br />

34 ORF-Serie „CopStories“ – authentisch oder ein<br />

Märchen? Der Reality-Check!<br />

36 Weltfrauentag am 8. März: Männer sagen „Danke“.<br />

SPORT-SPEZIAL<br />

42 Novak Djoković:<br />

Nr.1 der Tenniswelt und Retter Serbiens.<br />

46 Besiktas Wien, Bierstube oder doch SV Srbija? Wähle<br />

deine persönlichen elf Kicker-Helden.<br />

52 „Die ganze Halle starrt mich an!“<br />

Nour klettert gerne – mit Kopftuch.<br />

KOLUMNE<br />

62 Die Leiden des jungen Todor:<br />

„Ich liebe Sport, ich kann Menschen<br />

stundenlang dabei zuschauen.“<br />

Cover: APA/picturedesk.com<br />

Fotos: Marko Mestrović, Xinhua/eyevine/picturedesk.com, Anastasia Osipova, Sara Meister, Markus Hollo<br />

5


6<br />

FACES OF THE MONTH<br />

SAMBA IN DER SÜDSTADT<br />

Von Bahar Tugrul, Maria Matthies und Marko Mestrović (Foto)<br />

FACES OF THE MONTH<br />

Sie sind unverschämt hübsch, braungebrannt und<br />

sprühen vor Energie: Mayara Fier de Moura, Deonise<br />

Cavaleiro, Karol de Souza, Fabiana Dara Diniz, Barbara<br />

Arenhart, Alexandra Nascimento, Fernanda da<br />

Silva und Ana Paula Rodrigues sind Handballerinnen<br />

bei Hypo NÖ und zaubern Samba in die niederösterreichische<br />

Pampa.<br />

Als ungeschlagener Tabellenführer führt der Verein<br />

mit der Latino-Vorliebe die österreichische Liga an<br />

und vernichtet die Gegner auch mal mit 30 Toren Unterschied.<br />

International sorgte die Mannscha 2012<br />

für Aufsehen, als Alexandra Nascimento, kurz Alé genannt,<br />

als erste Brasilianerin zur Welthandballerin des<br />

Jahres genannt wurde.<br />

DIE BRASILIANISCHE MAFIA<br />

Das brasilianische Temperament ist am Spielfeld<br />

kaum zu überhören: „Wir brauchen diese Schreie,<br />

wir müssen unsere Gefühle zeigen. Die Österreicher<br />

schlagen ein und das war’s. Wir schreien bei jedem<br />

Tor. So funktionieren wir“, erklärt Alé und fügt hinzu<br />

„Bei uns ist es so: Egal was passiert, wir sind zusammen<br />

und helfen einander, wie eine kleine Maa“.


Zwei Mal täglich müssen die disziplinierten Brasileňas<br />

in der Halle schwitzen, da bleibt nicht viel Zeit und<br />

Energie für andere Dinge. Ihr Freizeitprogramm besteht<br />

aus Chillen, Schlafen, essen gehen oder mit<br />

dem Auto Wien erkunden. Haben sie mal frei, dann<br />

besuchen sie ihre brasilianischen Herzbuben, die in<br />

ganz Europa ebenfalls Handball spielen. „Die sehen<br />

besser aus als die österreichischen Jungs“, kichern die<br />

Mädchen. „Ganz schön gemein ist das, da hast‘ mal<br />

Karneval im Dorf und darfst nicht mal mittanzen“,<br />

ärgert sich biber-Geschäsführer Bernhard Friedrich<br />

stellvertretend für die österreichische Männerwelt. Es<br />

sei denn, du hast einen Kamin, um die kältesensiblen<br />

Handballerinnen warm zu halten und kannst Portugiesisch.<br />

Dann könnt es auch mit Alé, Fernanda oder<br />

Karol klappen!<br />

FACES OF THE MONTH<br />

7


8<br />

IVANAS<br />

WELT<br />

Von Ivana Martinović<br />

Foto: Igor Minić<br />

In Ivanas WELT berichtet<br />

biber-Redakteurin<br />

Ivana Martinović<br />

über ihr daily life.<br />

MIT SCHARF<br />

VATIKAN, WIR HABEN EIN PROBLEM<br />

Schauplatz: Irgendwo auf einer Almhüte in den Tiroler Bergen.<br />

Ein Freund von mir arbeitet dort während der Wintersaison als Kellner. Während er<br />

zwischen den Tischen auf der Gästeterrasse auf und ab schlendert, wird er durch ein<br />

Gespräch zweier Gäste zwangsbeglückt. Eine Frau und ein Mann unterhalten sich.<br />

„Du bist katholisch? Wäh, wie kann man nur katholisch sein?!“, fragt die Frau.<br />

„Ja, ich bin katholisch. Was ist daran wäh?“, will der Mann wissen.<br />

„Na, die ganzen Missbrauchsfälle und pädophilen Priester“, argumentiert sie zurück.<br />

Mein katholischer Freund, der Kellner, fühlte sich gekränkt. Aber das ist eine andere<br />

Geschichte. Diese hier handelt von meiner Welt. Von so einer, wo ich als Katholikin<br />

schon Gefahr laufe, als „wäh“ bezeichnet zu werden.<br />

Vatikan, wir haben ein Problem.<br />

NEUER PAPST, NEUES KIRCHENGLÜCK<br />

Papst Benedikt ist zurückgetreten. Breaking News des Jahrhunderts, wenn nicht des<br />

Jahrtausends. Ein Papst, der nicht wartet, bis der Heilige Petrus ihm die Himmelspforte<br />

öffnet. Oder der Teufel das Höllentor. Je nachdem, wie viele Menschenleben der eine<br />

oder andere in seiner Papstgeschichte zu verantworten hatte. Eh schon wissen: Im<br />

Namen Gottes töten, vertreiben, verbrennen. Ist auch ein Wäh-Teil der katholischen<br />

Kirchengeschichte. Dennoch gibt es noch genug Katholiken auf der Welt, die der Kirche<br />

im Namen Gottes nicht den Rücken gekehrt haben. Es wird Zeit, den treuen Schäfchen<br />

etwas zurückzugeben. Zum Beispiel, dass wir uns nicht anhören müssen, wäh zu sein.<br />

Für mich als Katholikin ist die Wahl des neuen Papstes ein kleiner Hoffnungsschimmer,<br />

in diese Richtung zu gehen. Ja, mein Gewissen wird während des Schreibens dieser<br />

Zeilen mit einem gewissen Schuldgefühl durchtränkt. Aber es ist wahr. Ich konnte<br />

Ratzinger von Anfang an nicht leiden. „Nichts gegen Sie, Herr Ratzinger. Aber ich nde<br />

Sie einfach unsympathisch.“ Ich kann dagegen nichts machen. Johannes Paul II ist<br />

als „lieber“ Papst in meiner Erinnerung geblieben. Der hier hat so gar keinen guten<br />

Eindruck hinterlassen. Es ist Zeit für einen Neuen. Einen, der wirklich papabile ist, wie<br />

man so schön sagt. Und auch etwas bewirkt. Etwas Gutes.<br />

MEINE PAPABILE WUNSCHLISTE<br />

Kommt mir bitte nicht mehr mit irgendeinem Italiener. Die haben lang genug den<br />

Papststuhl gewärmt. Nicht mal einen Europäer will ich. Wenn es eine Weltkirche ist,<br />

dann beweist mir jetzt die Weltkirche. Macht ein religiöses „Yes, we can!“ als Zeichen<br />

gegen Rassismus gegenüber anderen Hautfarben. Ein schwarzer Papst. Das wär doch<br />

was? Kardinal Peter Turkson aus Ghana vielleicht? Der gilt doch als liberal? Oder der<br />

Nigerianer Francis Arinze. Ist zwar bisschen alt, aber sind die das nicht alle? Und wenn<br />

kein Afrikaner, dann eben der Kanadier Marc Ouellet. Die Kanadier sind angeblich so<br />

nett, dass man sie wegen ihrer Nettigkeit sogar in amerikanischen Sitcoms auf den Arm<br />

nimmt. Und der Neue soll dann, wenn möglich, in Betracht ziehen, die Priester endlich<br />

heiraten zu lassen. Priester sind auch nur Menschen. Und Frauen sind Menschen. Auch<br />

was die Kirchenkanzel betrifft. Wir leben schließlich im 21. Jahrhundert.<br />

Es wird Zeit, dass einer den verbockten, viel vertuschten Mist aufräumt. Vielleicht<br />

verschont ihr eure Schäfchen damit, von Atheisten (Leute, die einen Glauben, den sie<br />

nicht haben, glühend verteidigen) als „wäh“ betitelt zu werden.<br />

Amen!


Verena Merstallinger, Schülerin<br />

Mein erster Schritt in<br />

Forschung und Technik<br />

Mit einem bmvit-Praktikum darf Verena beim Unternehmen<br />

Aerospace & Advanced Composites Werkstoffe für die<br />

Raumfahrt mitentwickeln.<br />

Die gemeinsame Arbeit mit WissenschaftlerInnen zeigt ihr:<br />

Die Forschung ist abwechslungsreich und kreativ.<br />

Seither überlegt sie, einen technischen Beruf zu ergreifen.<br />

Ihr Talent bringt Österreich weiter!<br />

Österreich braucht Top-Talente in Forschung und Technik. Für alle, die Praktika und Ausbildungen<br />

in den Berufen der Zukunft absolvieren möchten, hat das bmvit das passende Angebot:<br />

• Bis zu 300 Praktika für Studentinnen in Österreichs<br />

Top-Unternehmen und Forschungszentren.<br />

• 1.500 Ferialpraktika für SchülerInnen ab 15 Jahren,<br />

die sich für Technik und Forschung interessieren.<br />

300 davon bieten einen Blick in die Mobilität der Zukunft.<br />

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Alle Infos zu den Forschungspraktika gibt es unter<br />

www.bmvit.gv.at/talente sowie unter der Hotline 05/77 55 22 22.<br />

9<br />

Entgeltliche Einschaltung


ÜBERRASCHUNG<br />

Scanne diesen QR-Code<br />

mit deinem Smartphone<br />

und erlebe eine Überraschung<br />

Vor einigen Jahren habe ich mich neben meinem Studium für einen<br />

Kellner-Job beworben, den ich sofort bekam. Meine damalige<br />

Mitbewerberin wurde nicht genommen. Sie war die Erfahrenere<br />

von uns beiden, die bessere Kellnerin, sie hatte diesen Beruf gelernt<br />

und ich hätte sie sofort eingestellt. Sie wog nur leider 20 Kilogramm<br />

mehr als ich. Warum ich den Job bekam, war mir damals<br />

egal, meine Rechnungen würden sich nicht von selbst bezahlen.<br />

Vor noch mehr Jahren wurde ich in der U-Bahn ohne Fahrschein<br />

erwischt. Ich habe den Schwarzkappler so lange bezirzt, bis<br />

er nicht nur von einer Strafe absah, sondern mir sogar noch einen<br />

Fahrschein geschenkt hat. Dass er mir dabei ab und zu aufs Dekolletee<br />

starrte, war das kleinere Übel als die 70-Euro-Strafe wegen<br />

Schwarzfahrens. Und ich bin bei Gott nicht die einzige Frau, die<br />

ihre weiblichen Reize ab und zu zum eigenen Vorteil eingesetzt hat.<br />

Eine Freundin hat mir erzählt, dass sie bei einer Urlaubsverhandlung<br />

mit ihrem Chef extra den obersten Knopf ihrer Bluse aufgemacht<br />

hat. Eine andere Bekannte hat jedes Mal auf Teufel komm<br />

raus mit Stammgästen im Café, in dem sie gekellnert hat, ge irtet.<br />

„Ob du 10 oder 20 Prozent Trinkgeld bekommst, macht am Ende<br />

des Tages einen großen Unterschied“, begründete sie damals mit<br />

wirtscha lichem Kalkül ihr Flirtverhalten am Arbeitsplatz.<br />

Und genau hier liegt das Problem. In der ganzen #aufschrei-<br />

Debatte werden wir Frauen als wehrlose Opfer von zügelloser<br />

männlicher Lust dargestellt. O genug sind wir es auch. Keine<br />

Frau mag es, angefasst zu werden, ohne es ausdrücklich erlaubt zu<br />

haben. Es ist sehr unangenehm, wenn man bei einem Geschä stermin<br />

versucht, professionell aufzutreten, während das Gegenüber<br />

nur Augen für die Oberweite hat. Aber ab und zu nutzen wir diese<br />

schwachen Momente des „starken“ Geschlechts zu unseren Gunsten.<br />

Vielleicht ist das ein Versuch der Machtumkehr. Ein Versuch,<br />

10 ONLINE MIT SCHARF<br />

ONLINE<br />

Ej, hast du Internet? WIR AUCH!<br />

Blogs, veranstaltungen, Fotos,<br />

Artikelarchiv uvm. auf www.dasbiber.at<br />

facebook.com/mitscharf<br />

REDAKTIONSBLOG DES MONATS<br />

Po-Grabschen ist nicht ok und geilen, alten Böcken gehört endlich<br />

beigebracht, dass Frauen kein Freiwild sind. Aber wir waren oft genug<br />

Mittäterinnen in diesen Szenarien. Von Marina Delcheva<br />

„LIZENZ ZUM GRAPSCHEN“<br />

Du willst auch<br />

Fan of the Month<br />

werden?<br />

Sende uns ein Bild mit<br />

einem BIBER-Magazin an<br />

online@dasbiber.at<br />

die Situation, in der man ga enden Blicken und unerlaubten Berührungen<br />

ausgesetzt wird, doch noch für sich zu entscheiden –<br />

die Kontrolle zu erlangen, um nicht ganz so hil os dazustehen.<br />

Aber so wird alles beim Alten bleiben. Wir können noch so viel<br />

aufschreien und geile, alte Böcke an den Pranger stellen – wo sie<br />

meiner Meinung nach hingehören – es wird sich dennoch wenig<br />

ändern. Diese Gegengeschä e, wie sie immer noch üblich sind,<br />

sind Gi für die Gleichberechtigung. „Wenn ich die Beförderung<br />

bekomme, darfst du mir auf den Hintern glotzen und ihn vielleicht<br />

einmal anfassen.“ Damit muss Schluss sein und das liegt in unserer<br />

Hand. Ich weigere mich zu akzeptieren, dass ich ein wehrloses Opfer<br />

männlicher Gelüste sein soll. Wie jemand mit mir umgeht, wie<br />

ich in solchen Situation dastehe, entscheide ich selbst, sonst niemand.<br />

Und das müssen auch die Herren der Schöpfung lernen.<br />

Karikatur: Matthias Fuchs


TOP 3 USERBLOGS<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Im Bett mit einem Jedi-Ritter<br />

Mutter Courage und Wir?!<br />

„Causa Votivkirche“: Lied für die Flüchtlinge<br />

von A geh wirklich ? und Kid Pex<br />

USERBLOG DES MONATS<br />

How much Bobo are you? Und bin ich am Ende gar selbst ein Bobo?!<br />

Von Userin Linda 111<br />

Im vergangenen Jahr, an einem lauen Sommerabend im MQ (!),<br />

haben eine Freundin und ich uns über die anwesenden Bobos lustig<br />

gemacht. Über diese jungen Leute, welche stylisch-alternativ,<br />

mit einem Hauch „Bohemian“, sowie einem Schuss „Avantgarde“<br />

gekleidet sind und bei einem gep egten Glaserl Aperolspritzer<br />

(oder auch Bier) über Gott und die Welt debattieren. Leute,<br />

welche gerne über die Schattenseiten der Globalisierung sprechen<br />

und hin und wieder beim Secondhandladen vorbeischauen, aber<br />

dennoch meist ihre Kleidung bei Desigual, Zara, vielleicht sogar<br />

bei Hollister kaufen. Leute, welche gerne „anders“ und individuell<br />

aussehen und sich von der Masse abheben wollen, dadurch trotzdem<br />

alle wieder ganz ähnlich aussehen. Leute, welche Bionahrung<br />

kaufen, zum Schutz der Umwelt in Wien 1 x pro Woche mit dem<br />

Rad fahren, aber im Sommer dennoch eine Fernreise nach Indien<br />

oder Südostasien unternehmen. Leute, welche gerne o en und<br />

kosmopolitisch sein wollen, „Multikulti“ propagieren, sich auch<br />

den Ärmeren näher fühlen, als den Reichen, der bettelnden Romafrau<br />

an der Ecke jedoch so gut wie nie Geld zustecken. Häu g<br />

sehen sie sich auch als etwas „Besseres“ gegenüber dem „ungebildeten,<br />

proletoiden“ Bauarbeiter, Elektriker oder der Friseurin.<br />

Meist sind sie Studenten, häu g aber auch schon Jungverdiener in<br />

so verschiedenen Branchen wie Kunst, Kultur, Medien, Technik-,<br />

oder aber auch im NGO-Bereich. Ihre Lieblingsplätze in Wien<br />

sind der Brunnenmarkt, das Museumsquartier, bzw. Geheimtipps<br />

im 15. oder 10. Bezirk, welche, ein bisschen was von einem „sozialen<br />

Brennpunkt“ haben und von den anderen Bobos noch nicht<br />

entdeckt wurden.....<br />

FAN OF THE MONTH<br />

Lisa<br />

Über diese Personen mokierten meine Freundin und ich uns an<br />

besagtem lauen Sommerabend, lachten über sie und ä en sie nach<br />

(und fühlten uns als etwas „Besseres“^^). Als ich jedoch nach<br />

Hause ging und über die Bobos nachdachte, kam mir plötzlich ein<br />

Gedanke: Eigentlich teile ich die eine oder andere Eigenscha mit<br />

den sogenannten Bobos. Ich bin Studentin, diskutiere gerne über<br />

soziale Probleme, kaufe biologisch ein...und am Brunnenmarkt gefällt<br />

es mir eigentlich auch sehr gut.OMG, bin ich ein Bobo? Andererseits<br />

versuche ich nicht, mich mit meiner Kleidung zwangha<br />

von anderen abzuheben, fühle mich weder dem Tischler (mein Vater<br />

ist ja selber einer!), noch der Kassiererin überlegen, habe nicht<br />

viel Geld und meine letzte Fernreise liegt bereits mehrere Jahre<br />

zurück...;) Somit kam ich zu dem Schluss, dass ich vielleicht ein<br />

paar „boboeske“ Züge in mir habe, dennoch GottseiDank nicht zu<br />

100% dieser Gruppe zuzurechnen bin. Was war das für eine Erleichterung...;)<br />

Ich kam aber noch zu einem anderen Schluss: Niemand will ein<br />

Bobo sein. Bobos sind immer „die Anderen“ und noch nie habe ich<br />

von jemandem gehört, dass er oder sie sich als Bobo bezeichnen<br />

würde. Niemand will‘s also gewesen sein, doch (fast) alle sprechen<br />

darüber und kritisieren sie...Und meiner Meinung nach, trägt fast<br />

jeder Student, bzw. (Jung-)Akademiker den einen, oder anderen<br />

„boboesken“ Zug in sich*....Also: How much Bobo are you?<br />

*Ausgenommen man studiert Jus, oder BWL und feiert am liebsten<br />

in der Passage und gibt schamlos zu, nach Macht zu streben<br />

und in Zukun Kohle machen zu wollen...Aber da wären wir dann<br />

schon wieder bei den Snobs angelangt...<br />

ONLINE MIT SCHARF<br />

11


LESERBRIEFE<br />

Deine Meinung ist wichtiger als unsere! Schreib uns eine eMail an: redaktion@dasbiber.at<br />

(Wir behalten uns vor, Leserbriefe aufgrund ihrer Länge zu kürzen)<br />

(inkl. aller Zuschläge, ausgenommen Previews und Sonderveranstaltungen<br />

sowie an Feiertagen, gültig bis 28. 02. 2013)<br />

12 MIT SCHARF<br />

P.b.b., Verlagspostamt 1070, Vetragsnummer 09Z038106 M<br />

SCHÜLER<br />

EDITION<br />

www.dasbiber.at<br />

Magazin für neue Österreicher<br />

Liebes Redaktionsteam,<br />

mit scharf<br />

BIST DU<br />

RASSIST?<br />

MACH DEN TEST<br />

in der Februar-Ausgabe fragt ihr auf<br />

der Titelseite „Bist du Rassist?“ und<br />

bietet auf der Seite 14 einen Selbsttest<br />

an. Auf der Seite 15 wie auch auf<br />

der Titelseite zeigt ihr fremdenfeindliche<br />

Parolen.<br />

Dazu habe ich nun folgende Fragen:<br />

1) Warum richtet sich euer Magazin<br />

nur an „neue Österreicher“?<br />

Das ist<br />

rassistisch!<br />

2) Die Antwortalternativen dieses<br />

Pseudo-Psycho-Selbsttests ist<br />

befremdlich und absolut populistisch.<br />

Zudem ist dieser Test<br />

unseriös und dilettantisch. Entscheidet<br />

ihr, wer rassistisch ist?<br />

3) Warum zeigt ihr nicht die inländerfeindlichen<br />

Parolen gegen<br />

ÖsterreicherInnen? „Scheiß-<br />

Österreicher“-Schmierereien<br />

ndet man fast an jeder Schule<br />

mit hohem Migrationsanteil.<br />

Sogar LehrerInnen werden als<br />

„Nazihuren“ bezeichnet.<br />

Als Österreicher wäre es lebensgefährlich,<br />

z.B.: in Istanbul „Scheiß-<br />

Türkei“ zu schreiben. Dann hätte<br />

wohl meine letzte Stunde geschlagen.<br />

Wenn das allerdings Türken in<br />

Österreich machen, dann ist das<br />

selbstverständlich nicht schlimm-<br />

sie haben ja schließlich eine andere<br />

Kultur- und die ist zu respektieren!<br />

Glaubt ihr, dass es möglich wäre,<br />

ein Magazin für „Neue Türken“ in<br />

Istanbul zu installieren?<br />

Mfg Robert Prätorius<br />

Hallo, Herr Prätorius<br />

Danke für Ihr ehrliches Feedback.<br />

Sie irren sich aber gewaltig in der<br />

KC Inserat Biber 4EUR 207x66 25.01.2013 14:40 Uhr Seite 1<br />

Gültig für alle Vorstellungen Mo. – Fr.<br />

mit Beginnzeiten bis 17:00 Uhr.<br />

FEBRUAR<br />

2013<br />

kost noch<br />

immer nix<br />

DER<br />

ÖSTERREICHISCHE<br />

JOURNALIST<br />

GRATISMAGAZIN DES JAHRES2012<br />

Annahme, dass biber Türken, Jugos<br />

oder Bulgaren mit Samthandschuhen<br />

anfasst. Da wir all diese Nationen<br />

auch in der Redaktion vertreten haben,<br />

dürfen wir sie auch kritisieren.<br />

Das ist so wie bei Afroamerikanern<br />

und dem weitverbreiteten „N-Wort“.<br />

Oder haben sie nicht „I’m muslim,<br />

don’t panic“, oder „Ausländer hassen<br />

Ausländer“ gelesen? Und die Idee<br />

des Magazins für „neue Türken“ in<br />

Istanbul nden wir nicht befremdlich,<br />

sondern witzig.<br />

Redaktion<br />

Liebe junge Kollegen,<br />

Eure Zeitschri habe ich zufällig<br />

im Hanusch-Krankenhaus in Wien<br />

gesehen, Ich möchte Euch für die<br />

Idee und den Inhalt beglückwünschen,<br />

schon lange hat mich nichts<br />

so gefreut, wie Euer Mut gepaart<br />

mit Talent und Witz. Viel Erfolg!<br />

Ivan Ivanji<br />

Liebes Biber,<br />

Als Jahrgang 1937 bin ich vermutlich<br />

nicht unbedingt die Zielgruppe<br />

von Biber. Dessen ungeachtet freue<br />

ich mich schon jedes Mal, wenn<br />

wieder ein neues Biber auf der Welt<br />

ist und stürze mich darüber, um es<br />

zu lesen. Überaus interessante und<br />

informative Beiträge auch für einen<br />

alten Menschen: Wie Jugend denkt.<br />

Was Jugend erlebt.<br />

Diesmal möchte ich besonders<br />

hervorheben die drei jungen<br />

Damen, ea, Mirijam und Elzem.<br />

Hut ab vor ihnen. Danke, dass es<br />

Euch gibt und dass Ihr Euch etwas<br />

traut. Es bewegt mich sehr, dass in<br />

unseren Tagen junge Menschen<br />

sich so kritisch mit ihrer Umwelt<br />

beschäigen müssen. Andererseits<br />

gibt es mir auch große Honung.<br />

Menschen, wie Euch drei, gibt es<br />

sicher noch viele und das ist Eure<br />

und unsere Honung.<br />

Lg, Günter Kranzl<br />

Liebes Biberteam!<br />

Die Ausgabe vom Februar 2013 hat<br />

mir persönlich am besten gefallen.<br />

Ich bin seit langem ein Fan der<br />

Bibermagazine und ihr überrascht<br />

mich immer aufs Neue.<br />

In dieser Ausgabe hat mit der Artikel<br />

„I LOVE YU“ am besten gefallen,<br />

weil ich genau der gleichen<br />

Meinung wie die Verfasserin. Yugo<br />

war einmal, doch warum sollten<br />

wir deswegen nicht mehr eine<br />

Nation sein und uns stattdessen gegenseitig<br />

hassen bzw. beschimpfen?<br />

Wenn eine Person nett zu einem<br />

ist, dann steht die Nationalität im<br />

Hintergrund! Nach dem Motto:<br />

„wie du mir, so ich dir!“<br />

Ihr sollt wissen, dass ihr wundervoll<br />

seid und ich mich jeden<br />

Monat auf eine neue Ausgabe des<br />

Bibermagazins freue!<br />

MfG<br />

Michaela Colic<br />

FUN 4<br />

YOU!<br />

(+w 6,- für Lounge Service)<br />

Reservierungen unter 0810-Lugner (0810-584 637) oder www.lugnerkinocity.at, Gablenzgasse 1-3, 1150 Wien


Foto von Christoph Schlessmann<br />

„STOLZ, EIN ECHTER WIENER ZU SEIN.“<br />

POLITIKA<br />

13


14<br />

„ICH WILL NICHT<br />

SCHWEINEFRESSER GENANNT<br />

WERDEN“<br />

POLITIKA & GESELLSCHAFT<br />

Obmann der IBÖ, Alexander<br />

Markovics, beim<br />

Interview im Tirolerhof.


SIE SIND GEGEN RASSISMUS UND GEGEN DEN ISLAM, GEGEN AUSLÄNDER-<br />

FEINDLICHKEIT UND GEGEN ZUWANDERUNG. SIE SIND „IDENTITÄR“ UND<br />

TREFFEN DEN RECHTEN NERV SO MANCHER ÖSTERREICHER.<br />

Von Marina Delcheva und Marko Mestrović (Fotos)<br />

AM 10. FEBRUAR STÜRMEN neun<br />

Männer in die Wiener Votivkirche, um<br />

gegen den Protest der Flüchtlinge zu demonstrieren;<br />

die „Besetzung der Besetzung“,<br />

wie sie sagen. Sie wollen auf „politische<br />

Missstände und Asylmissbrauch“<br />

aufmerksam machen und ihre „Heimat<br />

verteidigen“, sagt einer von ihnen. Auf Ihren<br />

Flyern und auf ihrer Homepage steht<br />

„0% Rassismus und 100% Identitär“ und<br />

„Anti-Multikulti“. Nach fünf Stunden ist<br />

die Besetzung der Besetzung vorbei und<br />

die neun Männer, Mitglieder der „Identitären<br />

Bewegung Österreichs“ (IBÖ),<br />

werden von der Polizei aus der Kirche<br />

begleitet.<br />

Wir treen Alexander Markovics, den<br />

Obmann der „Wiener Identitären Richtung“<br />

und der „Identitären Bewegung<br />

Österreichs“, eine Woche später im Wiener<br />

Kaeehaus „Tirolerhof “. Er trinkt<br />

Melange und sitzt unter einem Bild des<br />

Heldenplatzes. „Ich habe nichts gegen die<br />

ausländische Gastronomie und Küche,<br />

solange es nicht zu viel wird. Aber mir<br />

persönlich schmeckt die türkische Küche<br />

beispielsweise nicht“, sagt er. Er ist stolz,<br />

ein echter Wiener zu sein. Er spricht laut<br />

und mit tiefer Stimme, hat sich für das<br />

Treen mit uns extra einen Anzug angezogen.<br />

Auf den ersten Blick wirkt er gar<br />

nicht wie ein 21-jähriger Politik- und<br />

Geschichtsstudent. Bei unserem letzten<br />

Treen im Jänner sprach er leiser, wirkte<br />

unsicher. Eigentlich wollte er auch gar<br />

nicht mit Journalisten reden. Heute fühlt<br />

er sich stark.<br />

IDENTITÄRE IN ÖSTERREICH<br />

„Wir wollen den Wienern ihre eigene<br />

Geschichte und Kultur bewusst machen,<br />

weil viele ihre Kultur gar nicht kennen“,<br />

sagt Markovics. „Wiens Identitäre Richtung“<br />

– kurz W.I.R. – wurde vor einem<br />

Jahr gegründet. Heute zählt die Bewegung<br />

nach eigenen Angaben etwa 14 xe Mitglieder<br />

und 40 Aktivisten. „Dabei leitet<br />

uns eine Liebe zum Eigenen – kein Hass<br />

auf das Fremde!“, steht auf der Homepage.<br />

Und ein paar Zeilen weiter: „Heute stellt<br />

vor allem die Islamisierung in Wien und<br />

auch im restlichen Europa eine große Bedrohung<br />

dar.“ Markovics und seine Anhänger<br />

sehen sich als Patrioten, die ihre<br />

Heimat vor der „Islamisierung und Überfremdung“<br />

schützen wollen, nicht als<br />

ausländerfeindliche Rassisten. „Ich will<br />

nicht in meiner Heimatstadt als Schweinefresser<br />

und scheiß Schwabo beschimp<br />

werden“, erzählt er. „Wir haben nichts gegen<br />

andere Kulturen, wir respektieren alle<br />

Türken, Deutschen und Araber. Aber wir<br />

wollen unsere eigene Kultur wahren und<br />

erhalten.“<br />

FEINDBILD ISLAM<br />

Unter dem Namen „Identitäre Bewegung<br />

Österreichs“ haben sich nun auch Identitäre<br />

aus Linz, Salzburg, Wien und Graz<br />

zusammengeschlossen, inspiriert von<br />

identitären Gruppen aus Frankreich und<br />

Deutschland (siehe Kasten). Etwa 100<br />

Anhänger werden österreichweit vermu-<br />

„ICH HABE NICHTS GEGEN DIE<br />

AUSLÄNDISCHE GASTRONOMIE<br />

UND KÜCHE, SOLANGE ES<br />

NICHT ZU VIEL WIRD. ABER<br />

MIR PERSÖNLICH SCHMECKT<br />

DIE TÜRKISCHE KÜCHE<br />

BEISPIELSWEISE NICHT.“<br />

POLITIKA & GESELLSCHAFT<br />

15


Die „Identitären“ bei dem medienwirksamen Auftritt am 10. Februar in der Votivkirche<br />

tet. Die Facebook-Seite der IBÖ zählt kurz<br />

vor Redaktionsschluss über 1.300 Likes.<br />

Auch hier ist der Feind klar: Multikulti<br />

und der starke Ein uss des Islams. „Wir<br />

werden nicht weichen und für den Erhalt<br />

unserer ethnokulturellen Identität kämpfen“,<br />

sagt der Obmann. Beide Vereine -<br />

nanzieren sich durch Spenden und dem<br />

eigenen Geld der Aktivisten. Woher diese<br />

Spenden genau kommen, sagen sie nicht.<br />

Auf den ersten Blick erscheint die Idee<br />

zum Erhalt der heimatlichen Kultur, der<br />

Wiener Ka eehäuser, Lieder und Traditionen<br />

richtig sympathisch. Und das Ganze<br />

ohne Fremdenhass? Mit Ausländerfeindlichkeit<br />

und Judenhetze gewinnt man<br />

heute kaum Anhänger. Mit der Angst vor<br />

der Islamisierung und Überfremdung Europas<br />

tri die Bewegung aber einen Nerv<br />

– genau wie ilo Sarrazin in seinem Buch<br />

„Deutschland scha sich ab“. Sie tre en<br />

den Nerv einer Gruppe verunsicherter<br />

Österreicher, denen Kop uchträgerinnen<br />

und Multikulti ein Dorn im Auge sind. In<br />

dieser Hinsicht stimmen sie mit der FPÖ<br />

und rechtsradikalen Gruppen überein.<br />

„H.C. Strache spricht auch Fragen der<br />

Identitären an, aber er verschweigt, dass<br />

wir Österreicher selbst an diesem Zustand<br />

Schuld sind“, sagt Markovics über den<br />

FPÖ-Chef.<br />

NAZIS IM SCHAFSPELZ?<br />

Die Mitglieder und Sympathisanten der<br />

„Identitären“ sind jung, eher männlich<br />

und vorwiegend Studenten und Schüler.<br />

Seit Kurzem interessieren sich angeblich<br />

auch Wiener mit ex-jugoslawischen<br />

Wurzeln für die Bewegung. „Weil sie sich<br />

selbst als Wiener fühlen. Sie haben sich in<br />

Wien eingelebt, leben unsere Kultur und<br />

sprechen unsere Sprache. Und sie haben<br />

ihre Wurzeln in der Hinsicht abgelegt.<br />

16 POLITIKA & GESELLSCHAFT<br />

Wir haben keine Zugangsbeschränkungen.<br />

Jeder, der unsere Grundsätze akzeptiert,<br />

ist willkommen“, sagt der Obmann.<br />

Auch „enttäuschte“ FPÖ-Sympathisanten<br />

und katholische und schlagende Burschenscha<br />

er sind unter den Anhängern.<br />

Um welche Burschenscha en es sich genau<br />

handelt, möchte Markovics nicht verraten.<br />

Ist die neue identitäre Bewegung<br />

doch ein Sammelbecken für Anhänger<br />

rechter und rassistischer Ideen?<br />

„Wir sind weder links, noch rechts“,<br />

versichert der Obmann. Das sieht Andreas<br />

Peham vom „Dokumentationsarchiv<br />

des österreichischen Widerstands“<br />

(DÖW) anders. Er beobachtet Rechtsextremismus<br />

und rechte Strömungen in<br />

Österreich und will unter den neun Aktivisten,<br />

die die Votivkirche besetzt hatten,<br />

zwei Anhänger des noch nicht rechtskrä<br />

ig verurteilten Neo-Nazis Gottfried<br />

Küssel gesehen haben. Vor zwei Jahren<br />

seien sie mit ihm in Dresden bei einer<br />

NS-Veranstaltung aufgetreten. „Zwei Jahre<br />

später tauchen sie bei den Identitären<br />

auf und wollen keine Nazis mehr sein?“,<br />

fragt er. Markovics erwidert: „Diese Personen<br />

haben mir glaubha versichert,<br />

dass sie nichts mehr mit der rechtsradikalen<br />

Szene zu tun haben und ihre Taten<br />

sogar bereuen. Jetzt bekommen sie einen<br />

Vertrauensvorschuss.“<br />

Sogar der österreichische Verfassungsschutz<br />

ist auf die Gruppe aufmerksam geworden:<br />

„Auch in Österreich beobachtet<br />

der Verfassungsschutz die Entwicklung.<br />

Wenn wir strafrechtlich relevantes Verhalten<br />

sehen, werden wir einschreiten“,<br />

sagt Karl-Heinz Grundböck, ein Sprecher<br />

des Innenministeriums. „Es ist die Aufgabe<br />

des Verfassungsschutzes, zu beobachten.<br />

Ich stehe dem gelassen gegenüber“,<br />

sagt Markovics.<br />

„ICH WILL NICHT IN<br />

MEINER HEIMATSTADT ALS<br />

SCHWEINEFRESSER UND<br />

SCHEISS SCHWABO BESCHIMPFT<br />

WERDEN.“<br />

INFO<br />

IDENTITÄRES EUROPA<br />

Identitäre Bewegungen gibt es auch in anderen<br />

europäischen Ländern wie Frankreich,<br />

Deutschland, Italien, Liechtenstein und der<br />

Schweiz. Sie werden der „Neuen Rechten“<br />

zugeordnet und sprechen sich gegen Multikulti,<br />

gegen Islamisierung und Zuwanderung aus.<br />

Gleichzeitig betonen sie, nicht rassistisch<br />

oder fremdenfeindlich gesinnt zu sein. Sie<br />

machen durch Flyer und Aktionen auf sich<br />

aufmerksam. So besetzten beispielsweise<br />

60 Mitglieder der französischen „Génération<br />

Identitaire“ im Herbst das Dach einer<br />

Moschee. In Deutschland störten Identitäre die<br />

Interkulturellen Wochen in Frankfurt am Main.<br />

Vor der Aktion in der Votivkirche stürmten<br />

junge, „identitäre“ Männer mit Schweins- und<br />

Affenmasken vergangenen Herbst ein Tanzfest<br />

der Caritas in Floridsdorf.<br />

DIE SYMBOLE DER IDENTITÄREN<br />

Das Symbol von „Wiens Identitärer<br />

Richtung“ ist die Sturmsense, eine Dreizackähnliche<br />

Verteidigungswaffe, die im Kampf<br />

gegen die Zweite Türkenbelagerung in<br />

Wien verwendet wurde. Die Botschaft ist<br />

eindeutig: die Verteidigung der Heimat vor<br />

der Bedrohung durch das Fremde und den<br />

Islam. Das Erkennungssymbol der „Identitären<br />

Bewegung Österreichs“ ist der griechische<br />

Buchstabe Lambda. In ganz Europa treten<br />

identitäre Bewegungen und Gruppen unter<br />

diesem Symbol auf. Der elfte Buchstabe im<br />

griechischen Alphabet zierte schon die Fahne<br />

von Sparta, das 480 vor Christus unter König<br />

Leonidas gegen die Perser gekämpft hat. Auch<br />

hier ist der Feind klar: die Bedrohung durch<br />

das Fremde.<br />

Kurt Prinz/picturedesk.com


Leistung kennt keine<br />

Machen Machen Machen wir wir wir Österreich Österreich Österreich stark stark stark<br />

NEIN<br />

zur Unterwanderung<br />

des Sozialsystems.<br />

Grenzen Grenzen<br />

JA<br />

zu qualifizierter<br />

Zuwanderung.<br />

W A H R H E I T . T R A N S P A R E N Z . F A I R N E S S<br />

17


HERR KURZ, ICH BIN<br />

ÖSTERREICHERIN.<br />

18 POLITIKA & GESELLSCHAFT<br />

Illustration Marko Mestrović


ELDINA SLIPAC IST IN WIEN GEBOREN, SIE STUDIERT DEUTSCHE PHILOLOGIE,<br />

LEKTORIERT "BIBER" UND SIEHT ÖSTERREICH ALS IHRE HEIMAT. TROTZDEM HAT<br />

SIE KEINEN ÖSTERREICHISCHEN PASS. IM BRIEF AN DEN INTEGRATIONSSTAATS-<br />

SEKRETÄR SEBASTIAN KURZ STELLT SIE DESWEGEN DIE FRAGE: "WARUM WIRD<br />

MIR DIE STAATSBÜRGERSCHAFT VERWEHRT?"<br />

Sehr geehrter Herr Kurz,<br />

Mein Name ist Eldina, ich wurde 1988 in Österreich geboren und habe hier insgesamt 22<br />

meiner 25 Lebensjahre verbracht. Trotzdem habe ich kein Anrecht auf die österreichische<br />

Staatsbürgerscha und nun frage ich Sie – warum eigentlich?<br />

Ich wurde in Wien als Tochter einer bosnischstämmigen Gastarbeiterfamilie geboren<br />

und lebte von da an in einem beschaulichen Dorf in Niederösterreich. Ich besuchte drei<br />

Jahre lang den Kindergarten, beendete hier die Volksschule und wurde schließlich in eine<br />

AHS eingeschult. Ich passte mich überall problemlos an und fand schnell Anschluss, aber<br />

wieso auch nicht? Immerhin empfand ich dieses Land samt seinen Einwohnern nicht als<br />

fremd, sondern war meines Erachtens eine von ihnen, oder um es anders auszudrücken,<br />

ich war vollständig integriert. Bosnien kannte ich nur von den kurzen Urlauben ein- bis<br />

zweimal im Jahr, mein Lebensmittelpunkt lag jedoch eindeutig in Österreich, hier waren<br />

meine Freunde, hier ging ich zur Schule und selbst die deutsche Sprache war für mich<br />

quasi meine Muttersprache. Zuhause sprachen meine Eltern ausschließlich bosnisch, ich<br />

hingegen eine Mischung aus beidem. Sicherlich spürte ich o mals an den Blicken und<br />

Kommentaren meiner Mitmenschen, wenn ich zum Beispiel ein Telefonat mit meiner<br />

Mutter führte oder jemanden aus meiner Klasse zu mir nach Hause einlud, dass ich<br />

für viele keine „waschechte“ Österreicherin bin, doch mich kümmerte das nie. Für mich<br />

stand fest – dies war meine Heimat und hier wollte ich bleiben. Doch wie das Leben so<br />

spielt, wandte sich das Blatt mit der Pensionierung meiner Eltern. Nach 40 Jahren harter<br />

Arbeit im Bau- und Gastronomiegewerbe wollten sie nun ihren Lebensabend in Bosnien<br />

verbringen und die Strapazen der letzten Jahrzehnte hinter sich lassen. Im Alter von 17<br />

Jahren stand ich also vor der Wahl und war zwiegespalten – soll ich mitgehen und mit<br />

ihnen ganz von vorne anfangen oder alleine in Österreich zurückbleiben und sehen, wie<br />

ich mich zurecht nde?<br />

Nach reichlicher Überlegung erkannte ich jedoch, dass ich noch nicht bereit war, vollkommen<br />

alleine für mich zu sorgen und ich wollte ehrlich gesagt auch nicht auf meine<br />

Familie verzichten müssen. So wanderte ich 2005 mit meinen Eltern aus und erfüllte<br />

ihnen damit einen Herzenswunsch. Doch ihr Glück sollte nicht lange währen, denn nach<br />

kurzer Zeit verstarben sie und folglich war ich nun doch auf mich alleine gestellt und<br />

stand erneut vor derselben Frage – bleiben, wo ich bin, oder wieder zurückkehren? Nach<br />

langem Hin und Her begri ich schließlich, dass für mich und meine Zukun eine Rückkehr<br />

am sinnvollsten wäre. Lange Rede, kurzer Sinn, ich inskribierte Deutsche Philologie<br />

an der Universität Wien und fand ein Zuhause bei meiner Schwester in Niederösterreich.<br />

Schnell wurde mir aber klar, dass man ohne eine EU/EWR-Staatsbürgerscha nicht weit<br />

POLITIKA & GESELLSCHAFT<br />

19


20 POLITIKA & GESELLSCHAFT<br />

kommt und so wollte ich nun auch o ziell eine „echte“ Österreicherin werden, doch da<br />

hatte ich die Rechnung ohne das österreichische Gesetz gemacht. Da ich für einen gewissen<br />

Zeitraum, genauer gesagt 3 Jahre, hier nicht wohnha war, teilte man mir mit, dass<br />

ich damit automatisch mein Recht auf die Staatsbürgerscha verloren habe und nun<br />

wieder bei null anfangen müsse, was die Aufenthaltszeitrechnung betri . Ich el aus<br />

allen Wolken, denn immerhin verbrachte ich doch fast mein gesamtes Leben in diesem<br />

Land, wieso war ich der österreichischen Staatsbürgerscha nicht würdig? Dur e man<br />

meine verbrachte Zeit hier einfach annullieren? Da mir die zuständige Dame im Amt<br />

keine zufriedenstellende Antwort geben konnte, wende ich mich nun hilfesuchend an Sie,<br />

Herr Kurz. Können Sie mir vielleicht erläutern, wieso mir die Staatsbürgerscha trotz<br />

geglückter Integration verwehrt wird?<br />

In der Ho nung, dass Sie mir weiterhelfen können<br />

Verbleibe ich mit freundlichen Grüßen,<br />

Eldina<br />

„Unvorgreiflich einer näheren Prüfung des<br />

Falles, die aufgrund der allgemeinen Angaben<br />

nicht möglich ist, ergibt sich vor<br />

dem Hintergrund, dass Eldina laut Ihrem<br />

Schreiben im Jahr 2005 für drei Jahre nach<br />

Bosnien zurückgekehrt sind, unabhängig<br />

von der Möglichkeit die österreichische<br />

Staatsbürgerschaft zu erwerben, folgende<br />

aufenthaltsrechtliche Problemstellung bzw.<br />

Konsequenz: Anzunehmen ist, dass sie vor<br />

Ihrem Aufenthalt in Bosnien über ein unbefristetes<br />

Niederlassungsrecht in Österreich,<br />

einen sogenannten „Niederlassungsnachweis“<br />

verfügt haben. Seit dem Inkrafttreten<br />

des Niederlassungs- und Aufenthaltsgesetzes<br />

(NAG) am 1. Jänner 2006 gilt ein solcher<br />

„Niederlassungsnachweis“ als Aufenthaltstitel<br />

„Daueraufenthalt – EG“ weiter. §<br />

20 Abs. 4 NAG bestimmt, dass ein solcher<br />

Aufenthaltstitel erlischt, wenn sich der<br />

Fremde länger als zwölf aufeinander folgende<br />

Monate außerhalb des EWR-Gebietes<br />

aufhält. Lediglich aus besonders berücksichtigungswürdigen<br />

Gründen, wie einer<br />

schwerwiegenden Erkrankung, der Erfüllung<br />

einer sozialen Verpflichtung oder der<br />

Leistung eines der allgemeinen Wehrpflicht<br />

oder dem Zivildienst vergleichbaren Dienstes,<br />

kann sich der Fremde bis zu 24 Monate<br />

außerhalb des EWR-Gebietes aufhalten, wenn<br />

er dies der Behörde vorher mitgeteilt hat.<br />

Angemerkt wird, dass diese Bestimmung auf<br />

den Vorgaben der Richtlinie 2003/109/EG des<br />

Rates vom 25. November 2003 betreffend die<br />

Rechtsstellung der langfristig aufenthaltsberechtigten<br />

Drittstaatsangehörigen („Daueraufenthaltsrichtlinie“)<br />

beruht und somit<br />

zwingendes EU-Recht umsetzt. Auf Basis der<br />

vorliegenden Information ist daher davon<br />

auszugehen, dass Eldinas ursprünglicher<br />

Aufenthaltstitel „Daueraufenthalt – EG“<br />

somit aufgrund des dreijährigen Aufenthalts<br />

in Bosnien – und damit außerhalb des EWR-<br />

Gebietes – erloschen ist. Diese Regelung<br />

bringt zum Ausdruck, dass die Erteilung<br />

SEBASTIAN KURZ: „KONTAKTIERE DIE BEHÖRDEN“<br />

Der Staatssekretär für Integration hat Eldina zurückgeschrieben.<br />

Die Anwort fällt zurerst recht juristisch aus, unten fi ndet ihr die<br />

persönliche Einschätzung von Kurz.<br />

Wir haben dein Anliegen aus deinem Brief von unserer Fachabteilung prüfen und eine Info<br />

machen lassen. Diese ndest du unten. Rechts ndest du meine Einschätzung dazu.<br />

Von unserer Fachabteilung:<br />

eines Niederlassungsrechts in Österreich<br />

naturgemäß dazu dient, eben dieses in<br />

Österreich auch in Anspruch zu nehmen.<br />

Folgerichtig ist der in den gesetzlichen<br />

Bestimmungen zum Ausdruck gebrachte Wille<br />

des Gesetzgebers, dass Auslandsaufenthalte<br />

ab einer bestimmten Dauer zum Erlöschen des<br />

in Österreich erworbenen Aufenthaltsrechts<br />

führen, nachvollziehbar und sachgerecht.<br />

Dieser Grundüberlegung folgend, verlangt<br />

auch das Staatsbürgerschaftsrecht –<br />

bis auf ganz wenige Ausnahmen – einen<br />

ununterbrochenen und rechtmäßigen<br />

Aufenthalt in Österreich über einen<br />

gewissen Zeitraum. In diesem Zusammenhang<br />

darf darauf hingewiesen werden, dass Eldina<br />

– da sie in Österreich geboren ist – die<br />

österreichische Staatsbürgerschaft gemäß<br />

§ 11a Abs. 4 Z 3 Staatsbürgerschaftsgesetz<br />

bereits nach einem rechtmäßigen und<br />

ununterbrochenen Aufenthalt von mindestens<br />

sechs Jahren im Bundesgebiet erwerben kann,<br />

sofern sie die allgemeinen Verleihungsvoraussetzungen<br />

(wie insbesondere Unbescholtenheit,<br />

gesicherter Lebensunterhalt, etc.)<br />

erfüllt. Da sie entsprechend den Angaben<br />

in ihrem Schreiben seit etwa 2088 wieder<br />

in Österreich ist, dürfte sie die erforderliche<br />

6-Jahresfrist in Kürze erreichen.<br />

Abschließend wird darauf hingewiesen, dass<br />

die Vollziehung von Staatsbürgerschaftsangelegenheiten<br />

gemäß Artikel 11 Abs. 1 Z<br />

1 Bundes-Verfassungsgesetz (B-VG) in die<br />

ausschließliche Zuständigkeit der Länder<br />

fällt. Dem BM.I kommt daher in Staatsbürgerschaftsangelegenheiten<br />

weder eine Entscheidungsbefugnis<br />

noch ein Weisungsrecht<br />

zu. Vollziehende Behörde in erster und<br />

letzter Instanz ist die örtlich zuständige<br />

Landesregierung (in Ihrem Fall wohl das Amt<br />

der Niederösterreichischen Landesregierung,<br />

3109 St. Pölten, Landhausplatz1, Abteilung<br />

IVW2). Zur Klärung des konkreten Sachverhaltes<br />

wird daher jedenfalls eine Kontaktaufnahme<br />

mit dieser Behörde empfohlen.“<br />

PERSÖNLICHE MEINUNG VON<br />

SEBASTIAN KURZ<br />

Deinen konkreten Fall müssen die<br />

Behörden prüfen. Das ist so in einem<br />

Rechtsstaat. Wir haben aber uns<br />

deinen Fall genau angesehen. Hier<br />

meine persönliche Einschätzung<br />

dazu, die nicht rechtlich bindend ist.<br />

Wenn deine Angaben so richtig verstanden<br />

wurden, dann heißt das laut<br />

Auskun meiner Fachabteilung, dass<br />

du bereits nächstes Jahr österreichische<br />

Staatsbürgerin werden kannst!<br />

Wenn du die Voraussetzungen erfüllst<br />

wie Unbescholtenheit, Deutsch,<br />

Lebensunterhalt – wovon bei dir ja<br />

auszugehen ist. Das heißt, du kannst<br />

jetzt mit der oben genannten Behörde<br />

schon einmal Kontakt aufnehmen und<br />

alle Vorbereitungen tre en. Würde das<br />

echt großartig nden, wenn du dich<br />

dazu entschließt. Österreich braucht<br />

gut ausgebildete junge Leute, die etwas<br />

leisten und sich in ihrem Leben etwas<br />

au auen wollen. Es wäre auch für<br />

dich eine große Anerkennung.<br />

Liebe Grüße<br />

Sebastian<br />

Integrationsstaatssekretär


„WERDET<br />

ÖSTERREICHER!“<br />

Kommentar von Amar Rajković<br />

Ab 1. Juni soll das neue Staatsbürgerschasrecht<br />

in Kra treten. Demnach<br />

sollen sehr gut integrierte Migranten<br />

schon nach sechs, anstatt wie bisher zehn<br />

Jahren, den österreichischen Pass erhalten. Die Diskussionen<br />

rund um das ema sind hitzig, emotional und stellen eine<br />

optimale Gelegenheit für die Rechte dar, vor dem angeblichen<br />

Ansturm der Ausländer zu warnen. Wo liegt das Problem,<br />

wenn die hier lebenden Migranten oziell zu Österreichern<br />

werden?<br />

Ich sehe keines. Sie fühlen sich willkommen, haben mehr<br />

Identikationsäche mit ihrem neuen Heimatland und sind<br />

berechtigt, an Wahlen teilzunehmen und ihr Leben selbst<br />

mitzubestimmen. Viele von ihnen leben schon in der dritten<br />

Generation hier, arbeiten, beherrschen perfekt die deutsche<br />

Sprache und machen höchstens Urlaub im Land ihrer Vorfahren.<br />

Warum werden ihnen dann so viele Steine in den Weg<br />

gelegt?<br />

O verkommt die Frage der Staatsbürgerscha in einer<br />

Farce. Es fühlt sich wie Indiana Jones‘ Suche nach dem Heiligen<br />

Gral an. Der Migrant ist Indiana, der Gral steht für den<br />

österreichischen Pass und das Abenteuer ist der bürokratische<br />

Spießrutenlauf, den jeder Neo-Österreicher (zu denen<br />

ich auch gehöre) nur allzu gut kennt. Dabei müsste auf Plakaten<br />

in der ganzen Stadt groß stehen: „Willkommen, liebe<br />

Zuwanderer! (Bitte auf das Idiom „Fremde“ verzichten, das<br />

klingt nicht nett.) Spaziert hinein, fühlt euch wohl und werdet<br />

Österreicher!“ Dann ersparen wir uns mühsame Debatten,<br />

schaen ein besseres Klima und qualizieren uns irgendwann<br />

einmal auch für eine Fußball-WM!<br />

Deine Meinung an rajkovic@dasbiber.at Zuwanderer habens nicht leicht in Österreich.<br />

EHRENAMTLICH SPORTLICH<br />

Der Sport und seine freiwilligen AkteurInnen tragen wesentlich zum sozialen<br />

Leben in den Städten und Gemeinden bei. Neben vielen positiven<br />

Aspekten des Sports ist Integration ein ganz wesentlicher: MigrantInnen<br />

sind eine wichtige Zielgruppe für Sportvereine, als SportlerInnen und<br />

Freiwillige. Umso erfreulicher ist es, dass der integrative Aspekt von Freiwilligenengagement<br />

auch im neuen Gesetzesentwurf zur Änderung des<br />

Staatsbürgerschasgesetzes berücksichtigt wurde. Über den unten angegebenen<br />

Link gelangt man zu den Dachverbänden oder direkt zu den<br />

Fachverbänden. Dort ndet man auch die Kontakte, um sich weitere Informationen<br />

zu holen.<br />

Mag. Barbara Spindler, MBA. BSO-Geschäftsführerin<br />

www.bso.or.at/de/bso/mitglieder/ordentliche-mitglieder/<br />

Samar Hazboun<br />

POLITIKA & GESELLSCHAFT<br />

21


22<br />

VOLKS…<br />

WAAAS<br />

VOM 7. BIS 9. MÄRZ IST EURE STIMME GEFRAGT! OLYMPISCHE<br />

SPIELE, PARKRAUM ODER ENERGIEPROJEKTE – WAS WISST IHR<br />

DARÜBER UND WIE WERDET IHR ABSTIMMEN?<br />

Von Bahar Tugrul und Anastasia Osipova (Fotos)<br />

DIE FRAGEN<br />

1. Wie soll die Parkplatzsituation<br />

und Lebensqualität für<br />

BezirksbewohnerInnen verbessert<br />

werden?<br />

A) Es sollen für jeden Wiener<br />

Bezirk Parkraumregelungen<br />

eingeführt werden.<br />

B) Es soll Lösungen für einzelne<br />

Bezirke geben (mit<br />

Berücksichtigung der Interessen<br />

der Nachbarbezirke).<br />

2. Soll sich die Stadt um die<br />

Austragung der Olympischen<br />

Sommerspiele 2028<br />

bemühen?<br />

JA / NEIN<br />

3. Die kommunalen Betriebe<br />

bieten der Wiener Bevölkerung<br />

wichtige Dienstleistungen,<br />

zum Beispiel<br />

Wasser, Kanal, Müllabfuhr,<br />

Energie, Spitäler, Gemeindewohnbauten<br />

und öentliche<br />

Verkehrsmittel. Sind<br />

Sie dafür, dass diese Betriebe<br />

vor einer Privatisierung geschützt<br />

werden?<br />

JA / NEIN<br />

4. Soll die Stadt nach dem<br />

Beispiel der BürgerInnen-<br />

Solarkrawerke weitere erneuerbare<br />

Energieprojekte<br />

entwickeln, die mit nanzieller<br />

Beteiligung der BürgerInnen<br />

realisiert werden?<br />

JA / NEIN<br />

POLITIKA & GESELLSCHAFT<br />

ANA & SEMA<br />

Ana: „Ich weiß von den Plakaten, dass<br />

es eine Volksbefragung geben wird, hab‘<br />

aber keine Ahnung, wann und worüber.“<br />

Sema: „Ich wusste nichts davon, aber<br />

die Fragestellung ist für mich so ziemlich<br />

klar.“<br />

ADEM ALBAYRAK<br />

„Es wäre schön, wenn zum Beispiel<br />

ungarische Autos nicht parken dürfen.“<br />

SARAH<br />

„Olympische Spiele sind unnötig. Die<br />

Anmeldegebühren sind so hoch - und<br />

das sind unsere Steuergelder.“<br />

MANUEL<br />

„Ich habe von der Volksbefragung keine<br />

Ahnung, aber Olympische Sommerspiele<br />

sind cool, die sollen kommen.“


FRAU HAKKA<br />

„Ich wohne im 11. Bezirk, da gibt es<br />

keine Parkscheine, deshalb ist mir das<br />

egal.“<br />

TUMEN<br />

„Volks-Waaaaaaaaas???“<br />

BORIVOJE N.<br />

„Keine Ahnung, noch nie davon gehört.<br />

Aber weil ich‘s gerade lese: Parkpickerl<br />

sind okay. Und Olympische Spiele<br />

lohnen sich nicht. Die Ausgaben sind<br />

größer, als die Einnahmen!<br />

MANUEL ALBRECHT<br />

„Ich habe noch nie davon gehört,<br />

aber einheitliche Parkpickerl, wie die<br />

Vignette, wären am gescheitesten.“<br />

EVA<br />

„Für die Olympischen Spiele braucht<br />

man Laufbahnen und Schwimmbecken,<br />

die hätten wir ja. Aber wahrscheinlich ist<br />

die Dimension eine Nummer zu groß.“<br />

ANGELINA<br />

„Ja, ich habe davon gehört, es gibt<br />

verschiedene Punkte. Ich weiß aber<br />

nicht, welche.“<br />

WAS<br />

BRAUCHST<br />

DU,<br />

UM AN DER<br />

VOLKSBEFRAGUNG<br />

TEILZUNEHMEN?<br />

Du bekommst spätestens<br />

zwei Wochen vor der Befragung<br />

deine Stimmkarte per<br />

Post.<br />

Lies dir die Fragen genau<br />

durch und fülle sie mit einem<br />

Kulli aus. Deine Stimme<br />

ist auch dann gültig, wenn<br />

nicht alle Fragen beantwortet<br />

werden!<br />

Anschließend wird der<br />

Stimmzettel in das beiliegende<br />

kleine Stimmkuvert gelegt.<br />

Nun ist es wichtig, die Stimmkarte<br />

zu unterschreiben.<br />

Stimmzettel in die Stimmkarte<br />

legen und das Kuvert verschließen.<br />

Zu guter Letzt: Gib das Kuvert<br />

portofrei bei der Post ab<br />

oder bring es persönlich in<br />

eine der vielen Annahmestellen.<br />

Ausweis nicht vergessen!<br />

Bis spätestens 18. März<br />

2013, 14 Uhr, muss deine<br />

Stimme per Post eingelangt<br />

sein, damit sie auch zählt.<br />

POLITIKA & GESELLSCHAFT<br />

23


“WIR SIND ALLE MIGRANTEN”<br />

Sie hat Gaddafi und<br />

Ahmadinedschad<br />

interviewt, hat auf<br />

drei Kontinenten<br />

gelebt und moderiert<br />

die Nachrichten<br />

auf “Al Jazeera”.<br />

Die libanesische<br />

Journalistin Ghida<br />

Fakhry im Gespräch<br />

über verbotene Fragen<br />

und den arabischen<br />

Medienmarkt.<br />

Von Simon Kravagna und<br />

Marina Delcheva<br />

biber: Sie wurden im Libanon geboren, sind in der<br />

Schweiz zur Schule gegangen, haben in den USA gelebt<br />

und arbeiten jetzt in Doha. Wo sind Sie zu Hause,<br />

wo sind Ihre Wurzeln?<br />

FAKHRY: Wenn man so viel herum reist, wird die<br />

Idee vom „Zuhause“ etwas Abstraktes und Relatives.<br />

Du bist überall zu Hause und überall fremd. Das hat<br />

natürlich Auswirkungen auf die eigenen Wurzeln.<br />

Aber da gibt es noch den Baumstamm, die Äste und<br />

die Blätter. Und diese formen wir selbst auf unserem<br />

Weg durchs Leben. Mein Zuhause ist, wo meine Tochter<br />

und mein Mann sind.<br />

Das “5. Global Forum” der UNAOC in Wien behandelt<br />

den Dialog zwischen den Kulturen. Viele bedeutende<br />

Staatsmänner werden über ihre Bemühungen<br />

um Dialog und Frieden referieren. Können solche<br />

Konferenzen überhaupt etwas bewirken?<br />

Ich bin seit dem ersten Forum vor fünf Jahren in Madrid<br />

dabei. Solche Treen sich wichtig, auch wenn ihr<br />

Erfolg überschaubar ist. Ich habe das Gefühl, dass sich<br />

in diesem Forum Menschen treen, die ohnehin übereinstimmen,<br />

während der wachsende Extremismus<br />

zur weltweiten Gefahr wird. Auch hier, im Herzen Europas,<br />

wo Neo-Nazi-Gruppen aktiv werden.<br />

BIBER BEI DER UNO<br />

Das biber war exklusiver Medienpartner des fünften „United<br />

Nations Alliance of Civilizations“ Global Forum in Wien.<br />

Vom 26. bis 28. Februar produzierten wir drei Ausgaben des<br />

englischsprachigen Konferenz-Magazins „Universe“, das an<br />

24 POLITIKA & GESELLSCHAFT<br />

Welche Rolle spielen Medien in einem solchen „Dialog<br />

der Kulturen“?<br />

Das ist eine schwierige Frage. Medien können sowohl<br />

bestehende Spannungen abschwächen, als auch zusätzlichen<br />

Zündsto liefern.<br />

Wie unterscheiden sich arabische von westlichen Medien?<br />

Zunächst durch die Sprache. Aber es gibt nicht „die<br />

westlichen“ und „die arabischen“ Medien. In den letzten<br />

Jahren explodiert der Medienmarkt im arabischen<br />

Raum. Er ist vielfältiger als noch vor 15 Jahren. Und<br />

natürlich gibt es da eine sehr potente Medienkra, die<br />

weder arabisch, noch westlich ist: das Internet.<br />

Auf der Konferenz wird ebenfalls über Medien- und<br />

Pressefreiheit diskutiert. Wurde Ihnen als Journalistin<br />

jemals verboten, eine bestimmte Frage zu stellen?<br />

Nein, niemals. Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht,<br />

meine Fragen weder meinem Herausgeber,<br />

noch dem Interviewten zu zeigen. Das hat mir schon<br />

Schwierigkeiten eingebracht, aber das ist eben Teil des<br />

Jobs. Ich habe sogar auf Interviews mit bedeutenden<br />

Staatsmännern verzichtet, weil sie meine Fragen vorher<br />

sehen wollten.<br />

Zur Person: Ghida Fakhry ist<br />

eine libanesische Journalistin<br />

und Nachrichtensprecherin<br />

beim englischsprachigen<br />

Fernsehsender „Al<br />

Jazeera“. Sie hat zahlreiche<br />

Staatsoberhäupter aus<br />

dem Nahen Osten wie den<br />

verstorbenen lybischen Diktator<br />

Muammar Gaddafi, den<br />

afghanischen Präsidenten<br />

Hamid Karzai und Israels<br />

Staatschef Shimon Peres<br />

interviewt. Am 27. und 28.<br />

Februar hat sie die Eröffnung<br />

des 5. „United Nations Alliance<br />

of Civilizations“ Global<br />

Forum in Wien moderiert.<br />

mehr als 1.200 Konferenzteilnehmer verteilt wurde. Unter den<br />

Gästen und Referenten des Global Forum befanden sich UN-<br />

Generalsekretär Ban Ki-moon, der türkische Ministerpräsident<br />

Recep Erdoğan und die UNESCO-Chefin Irina Bokova.<br />

Foto: Ghida Kakhry


Foto von Marko Mestrović<br />

MISS INDIA GOES FAVORITEN<br />

RAMBAZAMBA<br />

25


Jumpsuit Stella McCartney<br />

x Adidas 84,95 €<br />

GET<br />

READY<br />

TO<br />

RUMBLE<br />

Zwei World-Champions im Ring: Sonam Pachey hat 200 Beauty-<br />

Konkurrentinnen geschlagen und ist amtierende Miss India. Ihre<br />

Sparring-Partnerin beim biber-Shooting: Die Wienerin und Halb-<br />

Brasilanierin Luiza Fischleder (ab S.28). Sie ist das „CalvinKlein-<br />

Gesicht“ 2012. Im Tradionsboxclub Favoriten ballten beide ihre<br />

Leuchtkraft und setzten den Ring „on fire“. Die Neon-Looks der<br />

Frühjahrssaison haben Knalleffekt und beweisen: Fit geht fesch!<br />

Fotos: Marko Mestrović / Produktion: Delna Antia<br />

27


28<br />

Luiza:<br />

Sport-Top: Falke €39,95<br />

Shorts: American Apparel €52<br />

Schuhe Onizuka Tiger €80<br />

Schweißband Adidas €11,99<br />

Sonam:<br />

Pullover: Zara €49,95<br />

Leggings: American Apparel €34<br />

Schuhe: Vans, ges. bei HUMANIC €64,95<br />

Schweißstirnband: Adidas €9,99


Kleid: Forever 21 €17,75<br />

Jacke: 55DSL €140<br />

Gürtel: Pieces bei Peek&Cloppenburg €7<br />

Socken: ItemM6 €24,90<br />

Schweißbänder: Claire’s €4,50<br />

Schuhe: Forever 21 €23,75<br />

29


30<br />

Luiza:<br />

Sport-Top: Falke €39,95<br />

Sonam:<br />

Sport-Top: Stella McCartney x Adidas € 64,95<br />

Trainings-Jacke: Superdry bei P&C € 85,95


Mantel: H&M €19,95<br />

Cap: Vans bei Blue<br />

Tomato €24,95<br />

Gürtel: Diesel €130<br />

Uhr: s’Oliver €49,99<br />

31


32<br />

Top: Boxclub’s own<br />

Hose: H&M €49,95<br />

Produktion: Delna Antia<br />

Fotos: Marko Mestrović<br />

Models: Sonam und Luiza / Stella Models<br />

Styling: Simon Winkelmüller /<br />

www.monikaleuthner.com<br />

Make-Up & Hair: Julia Hrdina / Wandelbar<br />

Foto-Assistenz: Sebastian Lager<br />

Boxen im BUF<br />

BUF ist Kult. Die „Box-Union<br />

Favoriten“ ist einer der ältesten Traditionsclubs<br />

Europas. Box-Größen wie Zelko<br />

Mavrović oder Axel Schulz, TV-Stars wie Kommissar<br />

Rex und nun Beauties wie Miss India besuchten den<br />

Club samt Box-Museum. Alte Poster, Gürtel und Gewichte<br />

erinnern hier an das „Gentlemen-Boxen“ der 30er Jahre.<br />

Alfred Marek, der sich im Bild oben gerade vor Luizas Haken<br />

in Acht nehmen muss, ist stolzer Besitzer des Kellervereins. Er<br />

trainiert jeden, der nicht zimperlich ist: Frauen, Kinder, Hobby-<br />

Boxer, Profis – quer durch alle Nationalitäten. Das Leiberl hat<br />

Luiza übrigens vom 12-jährigen Hassan ausleihen dürfen –<br />

danke nochmal! www.boxgym.at<br />

Freies Training: Mo & Mi 13.30-20Uhr, Di & Do 13.30-<br />

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Gruppentraining: Mo & Mi 18.30-20Uhr, Di & Do<br />

20-21.30, Fr 17.30-19Uhr<br />

Einzeltraining auf Anfrage


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Unsere KundInnen<br />

schätzen, dass unsere<br />

MitarbeiterInnen<br />

17 Sprachen sprechen.<br />

Mehr auf www.uniqa.at<br />

33


34<br />

NETTER ALS DIE<br />

POLIZEI ERLAUBT<br />

EIN TÜRKE UND EINE TAFFE JUGO-<br />

BRAUT AUF VERBRECHERJAGD:<br />

DIE ORF-SERIE „COPSTORIES“<br />

ZEIGT AB MÄRZ IN ZEHN EPISODEN<br />

DEN ALLTAG EINER WIENER<br />

POLIZEIWACHE IN OTTAKRING.<br />

BIBER MACHT DEN REALITY-CHECK.<br />

Von Senad Pintol<br />

RAMBAZAMBA<br />

TÜRKENMAFIA AM BRUNNEN-<br />

MARKT, Polizisten mit Migrationshintergrund<br />

und Drogenhandel: So soll also<br />

der Alltag der Wiener Polizisten aussehen.<br />

Wir wollen wissen, wie realistisch<br />

die Serie tatsächlich ist und schauen uns<br />

mit drei waschechten Ottakringern die<br />

ersten Folgen von „CopStories“ vorab an.<br />

Ashraf Ibrahim (29), Christopher Eertz<br />

(29) und Edin Kurtic (30) sind in Ottakring<br />

aufgewachsen und werfen für euch<br />

einen kritischen Blick auf die neue ORF-<br />

Produktion.<br />

RASANTER SCHNITT UND<br />

COOLE SCHAUSPIELER<br />

Zuerst mal das Positive. Die Kameraführung<br />

ist ein Wahnsinn: die Bilder sind<br />

schnell geschnitten und die Perspektiven<br />

sehr dynamisch. Auch die Schauspieler<br />

DIE TESTSEHER<br />

haben uns überzeugt. Der künige Til<br />

Schweiger „Tatort“-Kollege Fahri Yardim<br />

glänzt als türkischstämmiger Kommissar<br />

Altan Uslu und Claudia Kottal („WIr<br />

Staatskünstler“) spielt die Ex-YU-Kripobeamtin<br />

Leila Mikulov.<br />

Authentisch ist auch die Darstellung<br />

der Polizistin Helga Rauper, gespielt von<br />

Kristina Bangert. Sie spielt die Chenspektorin<br />

und Pressedienstchen der Wache,<br />

die zu Hause noch zwei Kinder und<br />

einen Ehemann managen muss. Ebenfalls<br />

ein Hit: der Kaiser aller österreichischen<br />

Serien, Robert Palfrader, in der Rolle<br />

eines gewalttätigen Barbesitzers.<br />

WO SIND DIE JUGOS?<br />

Und jetzt die Kritik: Nach den ersten<br />

zwei Folgen fällt uns auf: „Wo sind die<br />

Jugos?“ Bis auf die montenegrinischstämmige<br />

Kripobeamtin Leila Mikulov<br />

kommen keine Ex-Jugoslawen vor. Und:<br />

Leila Mikulov ist nicht einmal ein montenegrinischer<br />

Name. Lediglich in der ersten<br />

Folge stirbt schnell mal ein Bosnier<br />

beim Angri auf einen Polizisten – nicht<br />

im Kampf, sondern wegen einer Überdosis.<br />

Was an Jugos fehlt, gibt es an Türken<br />

zu Hauf. Nur scheinen diese durchwegs<br />

kriminell zu sein – mit Ausnahme des<br />

türkisch-stämmigen Kommissars. Hoffentlich<br />

wissen die Zuschauer, dass nicht<br />

alle türkischen Gemüseverkäufer mit der<br />

Maa verbandelt sind.<br />

POLIZISTIN ALS KÜCHENHILFE<br />

Auch die Polizisten wirken nicht immer<br />

wie „im echten Leben“ – wenige sind auf<br />

der Straße so freundlich und zuvorkommend<br />

wie in der Serie. So ersetzt die Polizei<br />

beispielsweise einen Piano-Flügel, der<br />

bei einem Nachbarschasstreit zerstört<br />

wird – aus eigener Tasche! Im wahren<br />

Leben ticken manche Kieberer bei Amtshandlungen<br />

leider anders, wie wir aus<br />

leidvoller Erfahrung wissen. Ob das damit<br />

zu tun hat, dass sich das Produktions-<br />

Team auf die „fachkundige Beratung“<br />

durch Polizeibeamte verlassen hat?<br />

„Keine Polizistin fragt, ob sie beim<br />

Zwiebelschneiden helfen kann!“, sagt<br />

Christopher. Die Polizistin Tina Zauner<br />

bietet ihre Hilfe bei einem Familieneinsatz<br />

an. „Normalerweise werde ich von<br />

der Polizei eher gefragt, ob ich ein Dealer<br />

bin“, witzelt Ashraf. Ist „CopStories“ ein<br />

Imagelm der Wiener Polizei? Paul Harather,<br />

einer der Regisseure, meinte dazu:<br />

„Das kann man so und so sehen!“ Ähm,<br />

also wie jetzt?<br />

WO BLEIBT DER DIALEKT,<br />

OIDA?<br />

Wiener Kieberer ohne Wiener Dialekt<br />

Christopher, der Denker Ashraf, der Kenner Edin versteckt sich hinter (Glas-)Gittern<br />

Amélie Chapalain


ORF/ Petro Domenigg<br />

Jubel am Brunnenmarkt für die einstudierte Pose der "Cops".<br />

sind einfach unglaubwürdig. Aber klar:<br />

Sonst verstehen unsere lieben deutschen<br />

Fernseh-Zuseher die ganze Serie nicht<br />

und das wäre auch schade. Bis auf die<br />

Schauplätze hat „CopStories“ damit aber<br />

nicht viel mit Wien zu tun. Zuschauer, die<br />

wenig bis gar keinen Kontakt mit der Polizei<br />

oder mit Migranten haben, bekommen<br />

den Eindruck, die Polizei sei eine<br />

heitere, unterhaltsame Spaßtruppe und<br />

alle Migranten außerhalb der Polizei in<br />

der Regel kriminell.<br />

UNTERHALTSAM, ABER<br />

UNREALISTISCH<br />

„Wenn die Serie wirklich zeigen würde,<br />

wie es auf der Straße zugeht, würde ich<br />

sie mir regelmäßig anschauen“, sagt Edin.<br />

„Da hab´ ich ganz andere CopStories erlebt“,<br />

erzählt er schmunzelnd und erinnert<br />

sich daran, wie ein Polizist ihn angezeigt<br />

hat, weil er der verpassten U-Bahn<br />

den Mittelnger gezeigt hat.<br />

FAZIT:<br />

„CopStories“ ist eine spannende Serie mit<br />

Geschichten aus dem Wiener Alltag. Nur:<br />

Das echte Leben sieht anders aus. Den<br />

Biber-Realitycheck besteht die Serie deshalb<br />

nur zum Teil. Nicht alle türkischen<br />

Gemüseverkäufer sind mit der Maa verhabert;<br />

und der Yppenplatz in Ottakring<br />

ist kein Ghetto-Hot-Spot, sondern ein<br />

schicker Bobo-Tre für Grüntee-Trinker.<br />

Wie auch immer: Anschauen und selbst<br />

urteilen!<br />

CopStories ist eine zehnteilige<br />

Eigenproduktion des ORF,<br />

die vom Polizeialltag im<br />

Herzen Ottakrings handelt.<br />

Die Serie ist ein Nachahmer<br />

der holländischen Serie „Van<br />

Speijk“, in der Polizisten<br />

mit Migrationshintergrund in<br />

Amsterdam Verbrechen aufklären.<br />

Die Regisseure Paul Harather,<br />

Christopher Schier und Barbara<br />

Eder führen dabei abwechselnd<br />

Regie. Die Erstausstrahlung von<br />

„CopStories“ ist am 5. März um<br />

20:15 auf ORF eins.<br />

RAMBAZAMBA<br />

35


ZLATKO, 12 – dankt seiner<br />

Lehrerin, Frau Lampel, auf<br />

Deutsch<br />

„Ich danke meiner Lehrerin, dass<br />

sie mich unterrichtet und so. Sie<br />

bringt mir Lesen auf Serbisch bei.<br />

Sie ist 28 Jahre alt und hat gelbe<br />

Haare. Sie ist eine liebe Lehrerin.“<br />

Richard, 55 – dankt seiner Mutter<br />

auf Deutsch<br />

„In erster Linie danke ich meiner<br />

Mama, dass sie da ist, weil sonst<br />

wäre ich auch nicht da. Sie war<br />

immer sehr fürsorglich, immer<br />

eißig. Ich kann ihr nun etwas<br />

zurückgeben, indem ich sie betreue,<br />

einkaufen gehe, das ist mein<br />

Dankeschön. Sie hatte sehr viele<br />

Operationen, war ziemlich lange<br />

im Krankenhaus und jetzt freue<br />

ich mich, dass sie wieder zu Hause<br />

ist und hoentlich längere Zeit<br />

bleibt. Ich bin auch gerade am Weg<br />

zu ihr, sie wartet auf mich.“<br />

36 RAMBAZAMBA<br />

HVALA,<br />

TESEKKÜR EDERIM<br />

UND DANKE!<br />

Am 8. März ist internationaler Weltfrauentag, ein<br />

Tag, an dem man über die Rechte der Frauen,<br />

Diskriminierung und Sexismus diskutiert. Diese<br />

sieben Männer ergreifen die Gelegenheit und<br />

sagen Danke: ihrer Freundin, Mama oder Lehrerin.<br />

Von Maria Matthies und Amélie Chapalain (Fotos)<br />

Krasimir, 32 – dankt seiner<br />

Freundin Milka auf Türkisch<br />

„Jaja, sie heißt wie die Schokolade.<br />

Wir haben uns vor vier Jahren<br />

kennen gelernt, hier in Wien, im<br />

zweiten Bezirk. Wir waren immer<br />

zusammen, haben immer geredet,<br />

sie ist sehr lieb. Ich habe sie sehr<br />

gerne.“<br />

Jeremy, 14 – dankt seiner Mutter<br />

auf Cagalog (Philippinisch)<br />

„Ich danke ihr dafür, dass sie mir<br />

das Leben geschenkt hat, ich bei<br />

ihr wohnen darf, sie tagtäglich für<br />

mich kocht, sie nicht so streng mit<br />

mir umgeht und dafür, dass sie<br />

mich respektiert.“<br />

Yeshi, 30 – dankt seiner Schwester Kalsang, 32, auf<br />

Tibetisch<br />

„Ich möchte mich bei meiner Schwester bedanken, weil<br />

sie immer für mich da ist und mir hil. Wir sind beste<br />

Freunde, mit ihr kann ich über alles reden.“<br />

Sefkan, 29 – dankt seiner<br />

2-jährigen Tochter auf Kurdisch<br />

„ Meine Tochter Ronya ist ein<br />

Schatz für mich. Sie macht mich<br />

glücklich. Wir gehen spazieren<br />

oder machen Musik zusammen.<br />

Ich spiele Gitarre und meine Kleine<br />

auf der Trommel. Eigentlich bin<br />

ich Musiker, jetzt habe ich einen<br />

Kebabladen – ich muss ja Geld<br />

verdienen für meine Tochter. Den<br />

Laden habe ich nach ihr benannt.“<br />

Ghasem, 18 – dankt seiner Mutter<br />

auf Persisch<br />

„Meine Mama hat immer zu mir<br />

gesagt: Mein Sohn, schimpfe nicht<br />

über die anderen Leute, streite<br />

und lüge nicht. Du musst ein<br />

guter Mensch sein. Ich habe meine<br />

Mama seit zehn Jahren nicht mehr<br />

gesehen. Sie ist in Pakistan und hat<br />

dort kein Internet, kein Skype, wir<br />

können nur telefonieren. Wir kommen<br />

aus Afghanistan, aber jetzt ist<br />

meine Familie in Pakistan. Ich will<br />

sie gerne besuchen, aber dort ist<br />

Krieg. Es ist schwierig.“


ROSEN, TULPEN, NELKEN –<br />

WELCHE BLUME SOLL ICH SCHENKEN?<br />

Der florale Dschungel ist zwar schön, aber gefährlich. Man(n) kann total daneben liegen. Gelb steht<br />

für Eifersucht, Lila ist ein Zeichen für Tod und der nette Kaktus bedeutet in ihren Augen: Du bist<br />

kratzbürstig. Mit dem biber Blumen-Guide garantierst du deinem Strauß einen Vasenplatz.<br />

Von Maria Matthies und Amélie Chapalain (Fotos)<br />

Dumme Tulpen<br />

Einschläfernde Lilie<br />

Treue Anemone<br />

Feurige Rosen<br />

Nicht nur Weltfrauentag – am Balkan ist der 8. März<br />

auch Muttertag. Ein Tag also, an dem Frauen traditionell<br />

mit Blumen überhäu werden. Egal ob es die<br />

Arbeitskollegin, Nachbarin, Tochter oder Lehrerin ist,<br />

keine Frau spaziert an diesem Tag ohne Blumenstrauß<br />

durch den Osten. Ein Trend, der sich langsam auch in<br />

Wien durchsetzt, wie die Floristinnen Elisabeth und<br />

Elisabeth frohlocken.<br />

Blumen kann man immer schenken, auch ohne<br />

Anlass. Es gibt sie ab einem Euro und man setzt ein<br />

nettes Zeichen damit. Vorausgesetzt man(n) kann ihre<br />

Zeichen lesen. Denn manch ein gut gemeinter Strauß<br />

landet wieder vor „seinen“ Füßen, statt auf „ihrem“<br />

Küchentisch. Mit diesen fünf Geboten können selbst<br />

Rosenamateure nichts falsch machen:<br />

1. SCHENKE STETS EINE UNGERADE ANZAHL<br />

Sprich: Drei ist besser als vier. „Das hat einen oristischen<br />

Hintergrund, drei fallen einfach schöner,<br />

runder. Bis neun nimmt man eine ungerade Anzahl,<br />

ab dann ist es wurscht“, erklärt Floristin Elisabeth. In<br />

einigen Ländern ist es üblich, eine gerade Anzahl nur<br />

bei Beerdigungen und Todesfällen zu schenken.<br />

2. SPIELE MIT DEN FARBEN<br />

Natürlich kann man auch einfach die Lieblingsfarbe<br />

der auserwählten Dame nehmen - ist logisch und beweist,<br />

dass man aufmerksam ist. Doch Farben haben<br />

eine tiefere Bedeutung und können versteckte Anspielungen<br />

sein.<br />

ROT = Schenkt man natürlich nur der Herzallerliebsten.<br />

Helle, rosafarbene Rosen stehen für die anfängliche,<br />

noch zarte Liebe, bei der man noch nicht genau<br />

weiß, ob sie erwidert wird. Je dunkler und roter die<br />

Blüte ist, umso feuriger wird’s.<br />

GELB = Steht für die Eifersucht. Ein Strauß gelber Rosen<br />

und der Liebsten sollte schnell klar werden, dass<br />

es zwar schön und gut ist, dass sie Sport macht und<br />

sich t hält, aber dass die Einzelstunden mit dem ach<br />

so netten Fitnesstrainer vielleicht nicht unbedingt sein<br />

müssen.<br />

BLAU = Ist die Farbe der Treue. Du hast bis tief in die<br />

Nacht mit deiner Kollegin gearbeitet? Kannst nun einmal<br />

nichts dafür, dass dich auf der Straße andauernd<br />

hübsche Frauen anlächeln? Dann schenke deiner Allerliebsten<br />

eine Anemone und sie weiß, dass du tief<br />

drinnen eigentlich eine treue Seele bist.<br />

GRÜN = Ist die Farbe der Honung. Ein Strauß mit<br />

viel Grün rundherum beim dritten Date ist schöner<br />

und subtiler, als peinlich zu fragen oder gar zu betteln,<br />

ob denn mal langsam mehr aus den Dates wird.<br />

LILA = Ist ein Zeichen für den Tod. Der Priester trägt<br />

nicht umsonst bei einer Beerdigung eine lila Robe.<br />

Obwohl so elegant, diesen Farbton sollte man der<br />

Großmutter im Krankenhaus eher nicht schenken.<br />

BUNT = Gilt als unverfänglich. Ideal für entfernte<br />

Großtanten, Arbeitskolleginnen und Aären.<br />

3. AUF DIE SORTE KOMMT’S AN<br />

Achtung Männer, jetzt wird’s ernst. Aufpassen und<br />

genau schauen:<br />

Kaktus = Man sollte Leuten generell keine spitzen<br />

Gegenstände schenken, also kein Messer, keine Nagelpfeile<br />

und eben auch keinen Kaktus. Außer, man<br />

möchte ausdrücklich auf die spitzen Bemerkungen<br />

verweisen oder betonen: „Du bist kratzbürstig.“<br />

Tulpen = Gelten als die Blumen der Dummheit. Sie<br />

würden bis zum Fenster rauswachsen, so lange man<br />

sie nur gießt. Tulpen wissen einfach nicht, wann genug<br />

ist. Dennoch, oder gerade deswegen sind sie klassische<br />

Lieblingsblumen.<br />

Lilie = Um diese Blume gibt’s einen Mythos: Schlä<br />

man mit Lilien im Raum ein, wacht man nie wieder<br />

auf. Der wahre Kern der Geschichte liegt beim starken<br />

Geruch, der bei manchen Kopfweh verursacht.<br />

Rosen = Sind Blumen der Liebe, aber ehrlich Männer,<br />

das wisst ihr doch jetzt schon, oder?<br />

4. IST SIE GUT ZU BLUMEN, IST SIE GUT ZU DIR<br />

„So wie ein Mensch die Blumen pegt, so behandelt<br />

er auch einen anderen Menschen“, sagt die Floristin<br />

Elisabeth. „Ich frage immer die jungen Burschen, wie<br />

die Freundin mit Blumen umgeht. Wenn sie diese gut<br />

pegt, dann sage ich: Die müssen sie behalten.“<br />

Bei weiteren Fragen zu Beziehung, Blumen oder anderen<br />

Lebenslagen wendet Euch bitte an die Damen<br />

Elisabeth & Elisabeth.<br />

Voller guter Tipps und guter Laune: Elisabeth Blumen in<br />

der Mariahilferstraße, U2 Museumsquartier.<br />

RAMBAZAMBA<br />

37


38<br />

TIPPS MIT SCHARF<br />

Foto: Marko Mestrovic<br />

DIE SCHÄRFSTEN SHAKER WIENS<br />

Plötzlich waren alle im Harlem Shake Fieber. Wir haben uns in der Redaktion<br />

die Videos im Internet angeschaut und entschieden: Das können<br />

wir besser! In der Tat. Auf YouTube hatten wir innerhalb von zwei Tagen<br />

mehrere Tausend Views und Radio Energy kürte unser Video zum besten<br />

Wiens! Das ist uns eine Ehre. Wer es noch nicht gesehen hat oder einfach<br />

nicht genug kriegen kann, einfach das Handy zücken, den QR-Code scannen<br />

oder unseren „biber-Verlag“ YouTube Channel aufrufen. Shake it!<br />

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wie Online Marketing, Förderungen<br />

oder Abrechnungskasse geben dir einen<br />

professionellen Input. Zudem<br />

kannst du mehrsprachige Workshops<br />

besuchen: Unternehmensberatung auf<br />

Slowakisch, Serbokroatisch, Türkisch,<br />

Spanisch und Chinesisch. Zum Schluss<br />

lädt die WKW noch zum „Netzwerkabend<br />

der Vielfalt“ ein. Also, unbedingt<br />

bis 27.4.2013 anmelden, die Teilnehmerzahl<br />

ist begrenzt: diversity@wkw.at /<br />

www.integrationswoche.at.<br />

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TIPPS MIT SCHARF<br />

Eigentlich nden wir ja, den Preis hätte unser biber-Chefe verdient. Trotzdem top, dass bibers<br />

Che ca vom Dienst, Delna Antia, zur Preisverleihung des Österreichischen Journalisten 2012<br />

geladen war und gleich eine Spezialrolle bekam. In der Kategorie „Beste Chefredaktion“ fühlte<br />

sie auf der Bühne den Preisträgern auf den Zahn. „Warum sind Sie bei den Kollegen nur<br />

so beliebt?“, wollte sie vom Sieger wissen und brachte damit Hubert Patterer von der Kleinen<br />

Zeitung ein bisschen ins Schwitzen. Er gewann nämlich das zweite Jahr in Folge diesen Preis,<br />

gilt als „regionaler Überdrüber – innovativ, welto en, unparteiisch“ und weigert sich partout,<br />

ein Liebling zu sein. Nun gut, biber gratuliert herzlichst, ndet aber, auf unseren Chefe Simon<br />

Kravagna tri auch jeder Punkt zu. Und der ist dazu noch mit scharf.<br />

Bei der bit gruppe kannst du die Berufsreifeprüfung machen. In nur einem Jahr! Wenn die formalen<br />

Voraussetzungen (z.B. eine abgeschlossene Lehre) zur Teilnahme an der Berufsreifeprüfung erfüllt<br />

sind, absolviere vier kostenplichtige Lehrgänge und du hast eine vollwertige Matura in der Tasche.<br />

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Foto: Der österreichische Journalist/APA-Fotoservice/Schedl<br />

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Du und dein Freund gegen den Rest der Stadt! Comboclash<br />

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April 2013 am Praterstern in Wien. Die Plätze sind knapp<br />

und heiß begehrt – unter allen, die das Video auf der Facebook-Page<br />

teilen oder die Veranstaltung liken, werden 2×2<br />

Fixstarterplätze verlost! Also wärmt schon einmal eure Daumen<br />

auf, bald geht’s los! Und vergesst nicht, eurem Teamkollegen<br />

Bescheid zu geben. Anmeldung ab 1. März. Mehr Infos<br />

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Foto von Alois Gstöttner<br />

„DER ERFOLG JEDER MANNSCHAFT<br />

STECKT IN DEN KINDERSCHUHEN.“<br />

SPORTSPECIAL<br />

41


42 SPORTSPECIAL<br />

NACH JAHRELANGEN<br />

NEGATIVSCHLAGZEILEN, IN<br />

DENEN KRIEGSVERBRECHER<br />

UND KRIMINELLE DIE HAUPT-<br />

ROLLE SPIELTEN, KANN SERBIEN<br />

EINEN HELDEN GUT GEBRAUCHEN.<br />

UND DA KOMMT ER WIE GERUFEN:<br />

NOVAK „NOLE“ DJOKOVIĆ, DER<br />

BESTE TENNIS SPIELER DER<br />

WELT, DAS SYMBOL FÜR DIE<br />

WIEDERGEBURT EINER NATION.<br />

von Jelena Pantić<br />

Xinhua/eyevine/picturedesk.com


NOVAK,<br />

DER GROSSE<br />

GESCHAFFT! DJOKOVIĆ NACH DEM<br />

TRIUMPH ÜBER ANDY MURRAY IM<br />

FINALE DER AUSTRALIAN OPEN.<br />

SPORTSPECIAL<br />

43


44<br />

Novak Djoković (auf Serbisch Đoković),<br />

1,88 Meter groß und 80 Kilo schwer,<br />

wurde am 22. Mai 1987 in Belgrad<br />

geboren und ist dort aufgewachsen. Er<br />

ist die Nummer 1 der Welt und hat 29<br />

ATP-Turniere und 6 Grand-Slam-Turniere<br />

(4 x Australian Open, je 1 x Wimbledon<br />

und US Open) gewonnen. Nach dem Sieg<br />

im Jänner bei den Australian Open strebt<br />

er Siege bei allen vier Grand Slams an.<br />

Allein an Preisgeldern hat Djoković 48<br />

Millionen Dollar verdient.<br />

SPORTSPECIAL<br />

ER IST DER BESTE Tennisspieler der<br />

Welt. Er ist Weltsportler des Jahres. Er ist<br />

Serbe. Er ist einzigartig. 2013 will Novak<br />

Djoković das schaen, was die Tennis-Legende<br />

Rod Laver zuletzt 1969 gelang - alle<br />

vier Grand Slams gewinnen. Mit seinem<br />

Sieg vor Kurzem in Australien hat er dafür<br />

den Grundstein gelegt.<br />

Das serbische Volk ist unfassbar stolz<br />

auf seinen Nole – aus gutem Grund,<br />

denn Novak Djoković scha etwas, was<br />

keinem Serben in den letzten 20 Jahren<br />

gelungen ist – dem serbischen Volk ein<br />

freundliches Image verleihen. Sonst waren<br />

die Serben immer die Bösen: schuld<br />

an der Ermordung des österreichischen<br />

ronfolgers Franz Ferdinand, schuld an<br />

der Unterdrückung der Kosovo-Albaner,<br />

schuld am Balkankrieg und dessen grausamen<br />

Kriegsverbrechen.<br />

Die Vorurteile nehmen mit den Erfolgen<br />

des 25-Jährigen zwar kein sofortiges<br />

Ende, aber „Nole“ sorgt mit seinen sportlichen<br />

Erfolgen für einen Stimmungswechsel<br />

auf dem Serbenbarometer. Zu<br />

seinem zwölen Geburtstag regnete es<br />

damals Bomben der NATO über Belgrad.<br />

Seitdem sieht er nichts im Leben als<br />

selbstverständlich an und hat sich eines<br />

geschworen: der Welt zeigen, dass es auch<br />

gute Serben gibt.<br />

DJOKOVIĆ, DER MESSIAS<br />

Der „Djoker“, wie er im Ausland genannt<br />

wird, ist weit mehr als nur ein Tennisspieler.<br />

Der serbische Tourismusverband<br />

bestätigte, dass Djoković als Vermittler<br />

zwischen Serbien und der Welt wahrgenommen<br />

wird und der ideale Promoter<br />

für das Land ist. Für die Menschen unten<br />

ist er ein „echter Serbe“, denn er verbirgt<br />

seine Herkun nie. In zahlreichen Interviews<br />

erzählte Nole, wie unterstützend<br />

das serbische Volk sei, und wie wichtig<br />

seine Erfolge nicht nur für ihn selbst, sondern<br />

auch für sein Land seien. Nemanja,<br />

ein Nole-Fan aus Kragujevac dazu: „Es ist<br />

unseren Landsleuten sehr wichtig, dass<br />

Djoković ein gesunder Patriot ist.“ Er<br />

tanzt den Volkstanz Kolo in Talkshows<br />

und sieht es als Aufgabe, seine Nation<br />

in gutem Licht darzustellen. „Nole ist so<br />

populär, dass sogar sein Name beliebt ist.<br />

Ich bekomme regelmäßig ‹Du hast so ein<br />

Glück mit diesem Nachnamen!› zu hören“,<br />

sagt Nemanja, der ebenfalls Djoković<br />

heißt. „Schade, dass du nicht auch noch<br />

mit ihm verwandt bist.“<br />

NOLE UNSER<br />

Noles Herz schlägt schon von klein auf<br />

für Tennis. 2004 tauchte er auf der ATP-<br />

Tour auf und beendete das erste Jahr auf<br />

dem 184 Platz. Sieben Jahre später war<br />

er erstmals die Nummer eins der Welt.<br />

Spätestens seit dem Sieg mit Serbien im<br />

Davis-Cup 2010, vergleichbar mit einem<br />

WM-Titel im Fußball, ist er zum Nationalhelden<br />

aufgestiegen. Das Highlight:<br />

Nach seinem Triumph in Wimbledon<br />

2011 wurde er von rund 100.000 Fans in<br />

seiner Heimatstadt Belgrad empfangen -<br />

Freudentränen und Gekreische inklusive.<br />

„Ich werde nie vergessen, dass ihr den<br />

heutigen Tag zum schönsten meines Lebens<br />

gemacht habt. Diese Trophäe widme<br />

ich euch, ich widme sie Serbien.“ Mit diesen<br />

Worten hat sich Djoković eindeutig<br />

zum beliebtesten Serben der Gegenwart<br />

gemacht.<br />

Man kann zwar nicht behaupten, dass sich<br />

vor Djoković kein Serbe für Tennis interessiert<br />

hat, die Begeisterung für den Sport<br />

ist seit seinen Erfolgen aber in ungeahnte<br />

Höhen hochgeschnellt. Das Pensionistenpaar<br />

Radisav und Olga Pantović verpasst<br />

kein Match. Manchmal wird sogar bis drei<br />

Uhr früh angefeuert und mitgeebert.<br />

Nole ist der Grund, warum die 62-jährige<br />

Olga nun alle Spielregeln des Tennis<br />

EXPA/ Presse Sports l Equipe/ Seguin/picturedesk.com, Ben Cawthra/London News Pictures/ZUMAPRESS.com/picutredesk.com, Marko Mestrović


STEHEN OFT IM RAMPENLICHT:<br />

NOVAK DJOKOVIĆ MIT SEINER<br />

JUGENDLIEBE JELENA RISTIĆ<br />

kennt. Es wird geucht und ausgezuckt,<br />

aber zum Schluss platzen alle vor Stolz,<br />

wenn der Liebling gewonnen hat. Und<br />

darauf kann man sich verlassen.<br />

JUGO-NOSTALGIE<br />

Obwohl er sehr hart trainiert, sich an eine<br />

strenge Diät hält und unter hohem Druck<br />

steht, merkt man Djoković die Anspannung<br />

abseits des Platzes nicht an. Im Gegenteil,<br />

der Djoker ist für seinen Schmäh<br />

berühmt, gibt stets gut gelaunt charmante<br />

Antworten und sorgt mit seinen Blödeleien<br />

für Lachkrämpfe, zum Beispiel, wenn<br />

er Maria Sharapovas Stöhnen nachä.<br />

Dank dieser Parodien, wirkt er neben anderen<br />

Tennis-Kollegen wie eine willkommene<br />

Erfrischung. Und er ist zwar patriotisch<br />

aber keinesfalls ultra-nationalistisch,<br />

ja selbst dem nostalgischen Traum eines<br />

Tito-Jugoslawiens kann Djoković viel<br />

abgewinnen. Im Vorfeld der Australian<br />

Open twitterte er in Anlehnung an den<br />

ehemaligen Staat ein Foto mit anderen<br />

Tennisspielern aus Ex-Jugoslawien mit<br />

dem Kommentar „Jugoslavija, Jugoslavija,<br />

tako je momci!“ (dt.: „Jugoslawien, Jugoslawien,<br />

so ist es, Jungs.“) In kroatischen<br />

und bosnischen Medien wird er nicht als<br />

Ausländer betrachtet. Der Fußballtrainer<br />

Miroslav Blažević, bekannt für seinen<br />

ausgeprägten Heimatstolz, zeigte sich<br />

ebenfalls beeindruck von den Tenniskünsten<br />

des sympathischen Serben. Was<br />

die Politik nicht scha, scha „Djoker“!<br />

Der 25-Jährige will Serbien nicht nur<br />

würdig repräsentieren, er möchte auch<br />

Missstände im Land beheben. Besonders<br />

Kinder liegen ihm am Herzen. Djoković<br />

ist seit 2011 UNICEF-Botschaer für Serbien<br />

und hat auch seine eigene Stiung<br />

ins Leben gerufen, die „Novak Djoković<br />

Foundation“. Diese kümmert sich darum,<br />

dass ausreichend Kindergärten vorhanden<br />

sind und Kinder mit Behinderungen<br />

gefördert werden. An der Spitze der wohltätigen<br />

Arbeit steht seine Freundin Jelena<br />

Ristić, mit der er seit der Schulzeit zusammen<br />

ist.<br />

Dort wo Lob steckt, ist Kritik nicht weit.<br />

Manch einer wir ihm vor, Serbien nicht<br />

nanziell zu unterstützen, sondern steuergünstig<br />

in Monaco zu leben. Die Einnahmen<br />

aus seinen Prämien würden Serbien<br />

wahrlich nicht schaden – doch sobald das<br />

nächste Turnier ansteht, sitzt die ganze<br />

Nation wieder vor dem Fernseher und jubelt<br />

ihrem Novak zu.<br />

JEDER FAN HAT SEINEN<br />

PERSÖNLICHEN GRUND, WARUM ER<br />

DJOKOVIĆ TOLL FINDET, DOCH DIESE<br />

WORTE FALLEN IMMER: STOLZ, HELD<br />

& VORBILD. FÜR BIBER ERZÄHLEN<br />

UNS FÜNF FANS AUS WIEN, WIE<br />

DJOKOVIC IHR LEBEN BEREICHERT.<br />

STEFAN KRALJ, 22:<br />

Er sollte Vorbild für jeden Sportler<br />

sein. Er hat von klein auf unter<br />

schweren Umständen trainiert.<br />

Ich bin stolz darauf, dass mein<br />

Landsmann zur Nummer eins auf<br />

der Welt geworden ist. Ich hoffe, er<br />

bleibt es auch noch ganz lange!<br />

TIJANA VASIĆ, 15:<br />

Er ist ein Vorbild für mich, weil<br />

ich ein großer Tennisfan bin und<br />

seinetwegen auch mit Tennis<br />

angefangen habe. Djoković hat es<br />

von einem normalen jungen Mann<br />

zu einem Weltstar geschafft. Er<br />

repräsentiert das Land, verleiht<br />

ihm ein besseres Image. Der Mann<br />

hat‘s drauf!<br />

PERICA PANTIĆ, 50:<br />

Er ist Serbiens ganzer Stolz. Mein<br />

Herz geht auf, wenn ich etwas<br />

Gutes über ihn in den Nachrichten<br />

höre. Man hört ja sonst nicht oft<br />

Positives über die Serben. Einzig<br />

meine Nerven leiden unter den<br />

Erfolgen von Djokovic, mich hält es<br />

überhaupt nicht auf meinem Sofa.<br />

NENAD PETROVIĆ, 16:<br />

Novak Djoković ist nicht mein<br />

Lieblingssportler, weil er aus<br />

demselben Land kommt wie ich,<br />

sondern weil er einer der sympathischsten<br />

und freundlichsten<br />

Sportler auf der Welt ist. Gleichzeitig<br />

kann ich mich sehr gut mit<br />

ihm identifizieren, weil er, genauso<br />

wie ich, den Sport liebt, den er<br />

betreibt. Es wäre toll, ihn einmal<br />

live zu sehen.<br />

VIOLETA STEVANOVIĆ, 35:<br />

Vor Kurzem hat uns auf einer Reise<br />

nach Übersee jemand gefragt, wo<br />

wir herkommen. Serbien war ihnen<br />

gänzlich unbekannt. Nach mehreren<br />

gescheiterten Erklärungsversuchen<br />

fragte ich: „Kennen Sie Novak<br />

Djoković?“ Sofort haben sie uns<br />

angelächelt und auf die Schulter<br />

geklopft. Mit Daumen nach oben<br />

sagten sie „He’s a hero!“. Novak ist<br />

unser Held und unser Stolz.<br />

SPORTSPECIAL<br />

45


WÄHLE<br />

DEINE<br />

11<br />

HELDEN<br />

VERGISS MESSI ODER RONALDO – IN WIENS AMATEURLIGEN SPIELEN DIE WAHREN<br />

FUSSBALLSTARS! MACH‘ MIT UND WÄHLE DEINEN LIEBLINGSCLUB. BESIKTAS,<br />

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46 SPORTSPECIAL


Der Anstoß zur Fußball-Rückrunde steht bevor. Während alle über Austria oder Rapid schreiben, gehen wir auf den guten<br />

alten Fußballplatz und küren die coolste Kickerltruppe Wiens. Das heißt, DU kürst den Sieger und Casinos Austria beschenkt<br />

das glückliche Team mit einem 500€ Gutschein. Gewählt wird online auf www.dasbiber.at von 15. – 25. März.<br />

In Wien spielen über 1000 Mannschaften und wir konnten nicht alle unterbringen, deswegen entschieden wir uns für eine<br />

bunte Zusammensetzung der Teilnehmer. Hier die sieben nominierten Klubs.<br />

Obere Reihe, links nach rechts:<br />

Obmann Öcal Firat, Nenat Sarić,<br />

Aykut Tetik, Mehmet Sanaldi, Onur<br />

Düldül, Serkan Aydogdu, Yasin<br />

Cavus, Ulas Cocabac, Yasin Kalfa,<br />

Co-Trainer Amir Kolahdouzian.<br />

Untere Reihe: Halil Haydar Telci,<br />

Jonathan Weinber, Kadir Celik,<br />

Serdar Kaplan, Ufuk Sahin, Emre<br />

Yavus, Mehrad Adel<br />

Onur Düldül, 23, Mittelfeld. Jonathan Weinber, 25, Verteidiger<br />

FC BESIKTAS WIEN<br />

Die Spieler von Besiktas Wien können sich glücklich schätzen.<br />

Nicht nur, dass sie auf dem Fußballplatz des Regionalligisten SV<br />

Simmering trainieren dürfen. Sie haben mit Volkan Kahraman einen<br />

Fußball-Querdenker und Ex-Nationalspieler mit großer internationaler<br />

Erfahrung als Mentor. Die Gegner sind gewarnt, denn die Krallen der<br />

Besiktas-Adler sind scharf!<br />

SPIELKLASSE: 1. Klasse A<br />

GEGRÜNDET: 2008<br />

SPIELSTÄTTE: Simmeringer Sportplatz<br />

STARSPIELER: Jonathan Weinber, 25, Mittelfeld. Lieblingsspieler – Iniesta,<br />

Lieblingsverein – Salzburg. Onur Düldül, 23, Verteidiger, Lieblingsspieler –<br />

Ibrahimović, Lieblingsverein – Besiktas Istanbul<br />

DURCHSCHNITTLICHE ZUSCHAUERZAHL: 50-100, Rekord 250<br />

GRÖSSTER FAN: Akin. Er darf aber nicht mehr kommen, weil er zu viel<br />

getrunken und ge ucht hat.<br />

TRAINER: Volkan Kahraman<br />

ZEUGWART: Horst Weber<br />

BIERPREIS IN DER KANTINE: 3€<br />

KAMPFSPRUCH: „KARTALI TADACAKSIN“ (türkisch für: „Du bekommst<br />

den Adler zu spüren“)<br />

SPONSOREN: EK Clean, Kocer Heiztechnik, Sanitär Heinze, G&S Installation<br />

Ein Gewinn für die Integration!<br />

SPORTSPECIAL<br />

47


48<br />

SC KAISEREBERSDORF-SRBIJA 08<br />

Obere Reihe, links nach rechts:<br />

Trainer Razim Hasanbašić, Marko<br />

Alilović, Stefan Trifunović, Žarko<br />

Tri ović, Aleksandar Djuričic,<br />

Nenad Perić, Uroš Stojilković,<br />

Dejan Živanović, Milorad Stanić,<br />

Miloš Mirković, Miroslav Bocur,<br />

Co-Trainer Miroslav Radisavljević.<br />

Untere Reihe: Emir Musić, Dragan<br />

Alilović, Nikola Boro, Nedeljko<br />

Koturović, Dragoljub Radisavljević<br />

Aleksandar Vojinović, Nikola<br />

Bogdanović, Marko Ristić, Romario<br />

Krecelj, Goran Zečević<br />

Marko Ristić, 26, Mittelfeld. Goturović Nedeljko, 26, Allrounder.<br />

SPORTSPECIAL<br />

Lionel Messi? Čevapi am Grill? Ein gigantischer Strommast?<br />

Kein Problem, beim SC Kaiserebersdorf-Srbija 08 fi ndest<br />

du das alles. Weit weg vom Großstadtglamour, an der<br />

Stadtgrenze zu Schwechat, wird hier bei schönem Wetter<br />

bis zum Fleischkollaps gegrillt und noch dazu gepfl egter<br />

Kurzpassfußball gespielt. Und das mit Messi war kein Schmäh,<br />

siehe „Star des Teams“.<br />

SPIELKLASSE: Oberliga-A<br />

GEGRÜNDET: 2008<br />

SPIELSTÄTTE: Kaiserebersdorf Sportplatz<br />

STARSPIELER: Marko Ristić, Spitzname: Messi (schaut wirklich<br />

wie Messi aus) 26, Mittelfeld. Lieblingsverein: FC Barcelona,<br />

Lieblingsspieler: Messi. Goturović Nedeljko, 26, Allrounder.<br />

Lieblingsverein: Partizan Beograd, Lieblingsspieler: er selbst<br />

DURCHSCHNITTLICHE ZUSCHAUERZAHL: 150<br />

GRÖSSTER FAN: Petra<br />

TRAINER: Razim Hasanbašić<br />

ZEUGWART: Hans<br />

BIERPREIS IN DER KANTINE: 2,70€<br />

KAMPFSPRUCH: „Kai-Srbija!“<br />

SPONSOREN: Rai eisen<br />

Ein Gewinn für die Integration!


Dominik Schaden, „Der Kurze“,<br />

25, Stürmer<br />

David Matošević, 28, hängende<br />

Spitze.<br />

FC BIERSTUBE<br />

Obere Reihe, links nach rechts: Hubert Chrustowski, Bernhard Zorzi, Jakob<br />

Wirl, Bernhard Rotter, Max Kintisch, David Haller, Saro Posa, Simon Jäger,<br />

Lukas Wittmann, Adi Aigner. Untere Reihe: Gregor Petri, Dominik Aschauer,<br />

Dominik Schaden, Boris Gomblik, Ali Kazemi, Majid Kazemi, Benjamin Bukor<br />

Amateur-Kicker und Profi -Alkoholiker vom FC Bierstube sind froh,<br />

dass sie überhaupt noch existieren und sehen in der Jagd nach dem<br />

runden Leder eine große Gaudi. Zusammenkommen, spielen und<br />

danach – was das Wichtigste ist – das Spiel gebührend begießen.<br />

Willkommen beim FC Bierstube!<br />

SK CRO VIENNA<br />

obere Reihe, links nach rechts: Trainer Čorić, Ljubić, Hodak, Brkić, Krajina,<br />

Slišković, Aliji, Misković, Mijković, Mravak. Untere Reihe: Vorgić, Trifunović,<br />

Gluhaković , Halilović, Matošević, Muratović, Parlov, Stapić<br />

Der Erfolg jeder Fußball-Mannschaft steckt in den Kinderschuhen.<br />

Aus diesem Grund setzt der SK CRO Vienna voll auf Nachwuchs und<br />

nachhaltiges Gabeln, Ball annehmen und Stellungsspiel. Bei unserer<br />

Steppvisite bemerkten wir hohen Besuch. Der NK Lučko Zagreb<br />

reiste zu einem Freundschaftsspiel aus Kroatiens Hauptstadt an, um<br />

sich mit den Wiener-Kroaten zu messen. Beachtenswert: Über 50<br />

Zuschauer bei Minusgraden!<br />

Ein Gewinn für die Integration!<br />

SPIELKLASSE: DSG<br />

GEGRÜNDET: 1999<br />

SPIELSTÄTTE: KSV Sportplatz<br />

STARSPIELER: Dominik<br />

Schaden, „Der Kurze“, 25,<br />

Stürmer<br />

DURCHSCHNITTLICHE<br />

ZUSCHAUERZAHL: 15-20<br />

GRÖSSTER FAN: Kleine<br />

Schwester von den Kazemi-<br />

Brüdern<br />

TRAINER: Adi Aigner – und ja,<br />

er heißt Adolf mit Vornamen.<br />

CO-TRAINER: Andl Steinhauer<br />

ZEUGWART: „Wir müssen<br />

uns um unseren Scheiß selbst<br />

kümmern.“<br />

BIERPREIS IN DER KANTINE:<br />

„Kantine. Wozu? Wir haben zu<br />

jedem Match mindestens eine<br />

Palette Bier für die Fans mit.“<br />

KAMPFSPRUCH: „Down the<br />

drinks, up the Bierstube!“<br />

SPONSOREN: Wäscherei Wirl,<br />

Gasthaus zum Kirchenwirt<br />

SPIELKLASSE: Oberliga-A<br />

GEGRÜNDET: 2006<br />

SPIELSTÄTTE: Sportplatz<br />

Eibesbrunnengasse<br />

STARSPIELER: David Matošević,<br />

28, hängende Spitze.<br />

DURCHSCHNITTLICHE<br />

ZUSCHAUERZAHL: 50-60, bei<br />

Derbys 100<br />

GRÖSSTER FAN: Der treueste<br />

Fan, Srečko Pušić, ist letztes Jahr<br />

an Krebs verstorben. Er hatte<br />

kein einziges Spiel verpasst, egal,<br />

ob Training oder Match. Der<br />

Verein hat als Dank Geld für<br />

seine Witwe gespendet.<br />

TRAINER: Stipe Čorić<br />

ZEUGWART: Jana, die „Königin“,<br />

ist in diesem Monat nach 40<br />

Jahren Dienst gegangen.<br />

BIERPREIS IN DER KANTINE:<br />

2,50€<br />

KAMPFSPRUCH: Drei Punkte,<br />

dann gibt’s auch eine Prämie!<br />

SPONSOREN: keine<br />

SPORTSPECIAL<br />

49


50<br />

Alex Trejo, 34.<br />

Simon Manzoni, 27, Torwart.<br />

Nima Assadi, 28,<br />

Rechtsverteidiger<br />

SPORTSPECIAL<br />

U.N. ALIANZA LATINA<br />

Obere Reihe, links nach rechts: Artyom Perevegyencev, Tufan Öztürk, Alex<br />

Trejo, Rafael Salvatierra, Peter Bayer, Fernando Rojas, Simon Manzoni, Peter<br />

Li i, Co-Trainer Wolfgang Brödl. Untere Reihe: Trainer Mohamed Mansour,<br />

Marcos Di Cristofaro, Manuel Horak, Silvio Zeman, Alexander Niederle, Juan<br />

Teran, Srdjan Urejvić, Gabriel Neumeister<br />

„Wir haben ganz Südamerika im Team.“ Mansours Jungs haben viel<br />

zu bieten: Den Südtiroler Manzoni, der, seiner serbischen Freundin<br />

zuliebe, immer mit dem Roter-Stern-Dress trainiert oder den Mexikaner<br />

Trejo, dessen Vater bei der Olympiade 72 in München aufl ief.<br />

Wenn es um Motivation geht, bleibt man dem südamerikanischen<br />

Temperament treu – Mit Salsa in der Kabine.<br />

FC ROYAL PERSIA<br />

Obere Reihe, links nach rechts: Rashid Omidvari (Trainer), Puria Ebadi,<br />

Shapur Karimpour, Willy Owopebijo, Younes Emami, Oktay Cagli, Shajan<br />

Erfani, Alexander Wagner, Ali Farhat, Nima Assadi, Ali Sanani. Untere Reihe:<br />

Kasra Partovi, Puria Sanglaji, Aria Haghanipour, Ali Eini, Taha Babadostu,<br />

Stefan Posch, Milad Hani , Keyhan Partovi<br />

Königliche Fußballeleganz mitten im noblen Döbling. Dass das<br />

iranische Nationalteam mäßige Erfolge im Fußball feiert, könnte auch<br />

daran liegen, dass die besten Goalgetter für den FC Royal Persia in<br />

Wien kicken. Und die Jungs kennen keine Starallüren und trotzen<br />

allen Wetterkapriolen. Schneetreiben, minus zwei Grad? Ehrensache.<br />

Ein Gewinn für die Integration!<br />

SPIELKLASSE: 1. Klasse B<br />

GEGRÜNDET: 2002<br />

SPIELSTÄTTE: Sportplatz<br />

Donaustadt<br />

STARSPIELER: Simon Manzoni,<br />

27, Torwart. Alex Trejo, 34.<br />

DURCHSCHNITTLICHE<br />

ZUSCHAUERZAHL: 30-100<br />

GRÖSSTER FAN: Herr<br />

Neumeister schaut seinem Sohn<br />

bei jedem Match zu.<br />

TRAINER: Mohamed Mansour<br />

ZEUGWART: Roswitha Karolyi<br />

BIERPREIS IN DER KANTINE:<br />

3,10€ Krügerl. Grüße an<br />

Claudia!<br />

KAMPFSPRUCH: Zum<br />

Aufwärmen gibt es heiße Salsa-<br />

Rhythmen in der Kabine!<br />

SPONSOREN: Floridita. Jede<br />

weitere Unterstützung ist<br />

willkommen!<br />

SPIELKLASSE: 2. Klasse B<br />

GEGRÜNDET: 1995<br />

SPIELSTÄTTE: Sportplatz<br />

Fortuna 05<br />

STARSPIELER: Nima Assadi, 28,<br />

Rechtsverteidiger.<br />

DURCHSCHNITTLICHE<br />

ZUSCHAUERZAHL: 20-30<br />

GRÖSSTER FAN: Herr Posch, der<br />

Vater des zweiten Tormanns ist<br />

bei jedem Spiel dabei!<br />

TRAINER: Rashid Omidvari<br />

ZEUGWART: Jeder für sich selbst<br />

BIERPREIS IN DER KANTINE:<br />

3,10€<br />

KAMPFSPRUCH: Einer für alle,<br />

alle für einen!


Adnan Valjevac, 34, Defensives<br />

Mittelfeld.<br />

SPIELKLASSE: 2. Klasse B<br />

VORWÄRTS FAVORITEN 06 GEGRÜNDET: 1906<br />

SPIELSTÄTTE: Wienerberg Platz<br />

STARSPIELER: Adnan Valjevac,<br />

34, Defensives Mittelfeld.<br />

DURCHSCHNITTLICHE<br />

ZUSCHAUERZAHL: 30<br />

GRÖSSTER FAN: Papa von<br />

Boban<br />

TRAINER: Novak Vučić<br />

ZEUGWART: Miroslav Vlajić<br />

BIERPREIS IN DER KANTINE:<br />

2,80€<br />

KAMPFSPRUCH: „Jeder ru wild<br />

oben: Auer, Bigl, Komšić, Schreiber, Rubić, Valjevac, Puljić, Trivunović,<br />

durcheinander und zum Schluss<br />

Mutavdzić, Rot, Trainer Vučić, Damjanović, sportlicher Leiter Bošnjaković. schreien alle den Namen des<br />

Unten: Čehajić, Hadzimuratović, Freissling, Naggler, Rebler, Beganović, Dettl, Vereins. Des woars!“<br />

Spies, Labes, Krajina<br />

SPONSOREN: Restaurant Caktus<br />

Seit mehr als 100 Jahren existiert der älteste Verein Favoritens. II; Felser Gerhard, TZB; Arbeiter<br />

Gekickt wird der zweiten Klasse und die Spieler kommen mittlerweile Samariter Bund – Stelle Wien,<br />

aus allen Herrenländern. „Tschuschen haben Favoriten übernommen“,<br />

Fün aus<br />

scherzt Čehajić, der linke Verteidiger, und holt sich den Rüffel vom<br />

Obmann des Vereins, seines Zeichens Ur-Favoritener. Der steht am<br />

Spielfeldrand und spielt mit seinem Dackel Fangen: „Spaß muss sein.“<br />

Willst du noch mehr über Wiens Fußball erfahren? Auf www.wiener-fussball.at fi ndest du garantiert die Antwort!<br />

CASINOS AUSTRIA INTEGRATIONSFUSSBALL WM<br />

Zum bereits vierten Mal ndet im Juni die Casinos<br />

Austria Integrationsfussball WM statt. 1500<br />

Kicker, 50 Sprachen, bunte Kulturvielfalt, Fußball<br />

eben! Die Idee der Casinos Austria Integrationsfussball<br />

WM geht weit über den sportlichen Aspekt<br />

hinaus und ist getragen von dem Gedanken,<br />

Länderspiele zwischen neuen Nachbarn auszutragen.<br />

Bereits im Jahr 2006 rief der Präsident des Vereins<br />

„Sport spricht alle Sprachen“, Erwin Josef<br />

Himmelbauer, einen Event ins Leben, bei dem in<br />

Österreich lebende Hobbyfußballer mit Migrationshintergrund<br />

bei einem freundscha lichen<br />

Kleinfeld-Fußballturnier gegeneinander antraten.<br />

Das Besondere daran: Jede Mannscha spielt für<br />

ihr Ursprungsland, d.h. in Österreich lebende<br />

Menschen z.B. mit Afghanischem Hintergrund<br />

spielen für das Team Afghanistan, jene mit brasilianischem<br />

Hintergrund für Brasilien. Spielberechtigt<br />

sind aber auch regionale Teams ohne Migrationshintergrund.<br />

Im Jahr 2010 startete die Kooperation zwischen<br />

Casinos Austria und dem Verein Sport spricht<br />

alle Sprachen, seit 2012 ist Casinos Austria nun<br />

Hauptsponsor und Namensgeber der Casinos<br />

Austria Integrationsfussball WM.<br />

Mittlerweile spielen etwa 1.500 in Österreich lebende<br />

Hobbyfußballer mit oder ohne Migrationshintergrund<br />

aus Brasilien, Spanien, Holland,<br />

Deutschland, Serbien, Kroatien, Bosnien, Mexiko,<br />

Ein Gewinn für die Integration!<br />

Tibet, Somalia, Afghanistan, Salzburg, Steiermark,<br />

Tirol oder Oberösterreich. Die Casinos Austria Integrationsfussball<br />

WM verbindet mehr als 50 Sprachen,<br />

überbrückt alle sozialen Schichten, Kulturen<br />

und Religionen. „Fußball ist hervorragend geeignet,<br />

sprachliche, religiöse, kulturelle und weltanschauliche<br />

Grenzen zu überwinden, wie uns auch<br />

die überaus positive Resonanz auf die Casinos<br />

Austria Integrationsfußball WM zeigt. Deshalb<br />

unterstützen wir auch die Biber Aktion zur Wahl<br />

der beliebtesten Wiener Fußballklubs und wünschen<br />

den teilnehmenden Teams viel Glück.“, so<br />

Casinos Austria Vorstand Mag. Dietmar Hoscher<br />

Infos zur Anmeldung ndest du unter<br />

www.integrationsfussball.casinos.at<br />

SPORTSPECIAL<br />

51


WENN NOUR DIE WAND HINAUF KLETTERT<br />

WEISS SIE, DASS DIE GANZE HALLE SIE<br />

ANSTARRT. IHR IST DAS WURSCHT.<br />

HÖHER, SCHNELLER, WEITER<br />

MIT HIJAB<br />

52 SPORTSPECIAL


In streng muslimischen Ländern sind<br />

Frauen im Sport kaum vertreten. An Sport<br />

ohne Kopftuch brauchen viele nicht<br />

einmal zu denken. In Europa hingegen<br />

kann Sport mit Kopftuch oft zum Problem<br />

werden. Für biber erzählen zwei junge<br />

Frauen, wie sie Kopftuch und Bewegung<br />

vereinen und warum ein Kopftuch das<br />

Sporteln noch lange nicht ausschließt.<br />

von Jelena Pantić und Sara Meister (Fotos)<br />

„ICH GEHE GERNE mit meinen Freundinnen klettern.<br />

Dort starrt mich dann die ganze Halle an, weil<br />

ich die Einzige mit Kopuch bin. Das hält mich aber<br />

nicht davon ab, ich bin es schon ziemlich gewohnt“, erzählt<br />

die 19-jährige Nour. Sie hat tunesische Wurzeln<br />

und trägt seit der dritten Klasse Kopuch. Im Turnunterricht<br />

nahm sie es üblicherweise ab, weil die Mädchen<br />

unter sich waren. Als sie dann einen männlichen<br />

Lehrer bekam, musste es wieder rauf. Doch Nour ist<br />

keinesfalls der Meinung, dass ihr Kopuch sie beim<br />

Sport irgendwie behindert Sie legt es sich so zurecht<br />

wie es am besten passt. Früher beim Turnen, wie heute<br />

beim Klettern gilt: Lange Hose, langes Unterleiberl,<br />

darüber ein T-Shirt und das Kopuch wird ins Shirt<br />

gesteckt. „Natürlich verwende ich dann ein etwas kürzeres<br />

Kopuch als sonst. Mit den Nadeln muss ich nur<br />

ein bisschen aufpassen, damit ich mich und andere<br />

nicht verletze. Ich mache es mir eben so angenehm wie<br />

möglich“, sagt die Pharmazie-Studentin.<br />

EIN KOPFTUCH SCHLIESST SPORT NICHT AUS.<br />

Ähnlich handhabt es Menerva, die ihre Haare erst<br />

seit der 8. Klasse verhüllt. Sie verwendet ebenfalls<br />

ein Kopuch aus dünnem Sto und bindet es einfach<br />

nach hinten. „Eigentlich ist das total praktisch, es hält<br />

mir die Haare aus dem Gesicht“, fügt sie hinzu. Dann<br />

trägt sie noch ein Rollkragen-Shirt aus Baumwolle, ein<br />

T-Shirt oder ein Jäckchen drüber und unten eine lange<br />

Jogging-Hose. Die 23-Jährige hat früher Aerobic gemacht.<br />

„Irgendwann ist ein Mann zu unserer Gruppe<br />

gestoßen. Das hat mich nicht sonderlich gestört. Ich<br />

hab mich einfach hinter ihn gestellt“, erzählt sie locker.<br />

Zwei- bis dreimal<br />

„NATÜRLICH BEWEGE ICH<br />

MICH, ICH BIN JA KEIN BRETT“<br />

die Woche geht<br />

Menerva zurzeit<br />

ins Fitness-Center.<br />

Dort sportelt sie ohne Kopuch – im Frauenbereich.<br />

Ein Kopuch schließt Sport also lange nicht aus.<br />

Beim Schwimmen sind verhüllte Muslima jedoch<br />

stark eingeschränkt. Menerva erzählt von ihrem ersten<br />

und letzten Erlebnis mit Burkini in einem Wiener<br />

Hallenbad: „Die Blicke der Leute waren ekelha, ich<br />

bin nach 15 Minuten nach Hause gegangen.“ Sie ndet<br />

es schade, dass eine Frau in Wien nicht im Burkini<br />

schwimmen gehen kann, ohne angestarrt zu werden.<br />

Menerva hat viele Freundinnen, die gerne mit ihren<br />

Kindern schwimmen gehen würden. Doch sie warten<br />

draußen, während die Männer mit den Kindern plant-<br />

schen und ihnen das Schwimmen beibringen. „Ich<br />

komme aus Alexandria in Ägypten und schaue Frauen<br />

im Bikini ja auch nicht böse an.“<br />

Diese Unannehmlichkeit ist einer der Gründe, warum<br />

das Mädchen- und Frauenschwimmen erfunden<br />

wurde. Zwei Mal im Monat ndet diese Veranstaltung<br />

im Amalienbad, im zehnten Bezirk, statt. An diesen<br />

Abenden ist das gesamte Hallenbad für Männer gesperrt.<br />

Das Angebot<br />

„DIE BLICKE DER LEUTE<br />

WAREN EKELHAFT, ICH BIN<br />

NACH 15 MINUTEN NACH<br />

HAUSE GEGANGEN.“<br />

wird überwiegend,<br />

aber nicht ausschließlich,<br />

von muslimischen<br />

Frauen genutzt. Nour<br />

und Menerva waren<br />

auch schon dort. „Im<br />

Winter gehe ich ganz gerne hin. Im Sommer mache<br />

ich aber einiges lieber, als abends im Hallenbad zu<br />

schwimmen“, meint Nour. Um in Ruhe schwimmen zu<br />

können, müssen viele verhüllte Muslima auf den Urlaub<br />

im Heimatland warten. Dort gibt es dann auch an<br />

den Stränden spezielle Frauenbereiche, und ein Burkini<br />

ist nichts Absurdes.<br />

BEWEGUNG UND SPORT GEHÖREN ZUM LEBEN<br />

Es herrscht unter Radikalen die Meinung vor, dass sich<br />

Sport für eine richtige Muslima nicht gehört. Denn<br />

dabei sieht man den Körper, wie er sich bewegt. Und<br />

bei Wettkämpfen werde er zur Schau gestellt. Menerva<br />

hält das für Blödsinn. „Bewegung und Sport gehören<br />

doch zum Leben und zu einem selbst dazu! Wenn ich<br />

gehe oder spaziere, bewegt sich mein Körper ja auch<br />

– dann „präsentiere“ ich mich ja auch auf der Straße.<br />

Natürlich bewege ich mich, ich bin ja kein Brett!“, erklärt<br />

sie lachend. Sie meint, dass man sich selbst beim<br />

Beten im Islam bewegt. „Leute, die sowas sagen, sind<br />

für mich nicht extrem religiös, sondern haben irgendwelche<br />

Komplexe. Man kann doch niemandem<br />

verbieten, Sport zu machen!“ Für Nour haben solche<br />

Aussagen ebenfalls gar nichts mit Religion zu tun,<br />

sondern sind einfach nur sexistisch. „Die iranische<br />

Rennfahrerin Laleh Seddigh sitzt zum Beispiel nur im<br />

Auto und wird verurteilt. Da ist es eindeutig, welche<br />

Motive hinter solchen Verboten stecken“, sagt sie.<br />

Die beiden jungen Frauen sind überzeugte Musliminnen,<br />

tragen ihr Kopuch mit Würde. Von radikalen<br />

Ansichten und bösen Blicken lassen sich die<br />

beiden nicht beeindrucken. Und vom Sport abhalten<br />

erst recht nicht. Für beide sei es kein ema gewesen,<br />

sich vom Turnunterricht abzumelden und auf Sport zu<br />

verzichten. Nour kennt aber sehr wohl Leute, die ihre<br />

kleinen Töchter aus dem Turn- und Schwimmunterricht<br />

in der Volksschule nehmen, da dieser gemischt<br />

ist. Das kann sie absolut nicht verstehen. „Das geht<br />

auch gar nicht vom Islam, sondern von den Eltern<br />

aus“, pichtet Menerva ihr bei.<br />

Der Stadtschulrat verdeutlichte, dass es nicht möglich<br />

sei, sich vom Turnunterricht abzumelden. Denn er<br />

ist ganz normaler Pichtunterricht, wie Mathe oder<br />

Deutsch. Ohne Note kann man das Jahr auch nicht<br />

abschließen. Um sich vom Turnunterricht befreien zu<br />

lassen, muss man ein ärztliches Attest vorweisen – die<br />

Krankheit wird natürlich geprü.<br />

SPORTSPECIAL<br />

53


54<br />

Ihre Erfolgsgeschichte ist einmalig:<br />

2005 fuhr Laleh Seddigh bei der iranischen<br />

Rallye-Landesmeisterscha<br />

sämtlichen Mitstreitern um die Ohren<br />

und krönte sich zur Landesmeisterin.<br />

Damit ist sie nicht nur die<br />

einzige Frau, die je in einem streng<br />

islamischen Land gegen Männer gewonnen<br />

hat. Sondern vor allem die<br />

einzige, die überhaupt seit der islamischen<br />

Revolution gegen Männer<br />

angetreten ist. Das iranische Staatsfernsehen<br />

weigerte sich, die Siegerin<br />

zu zeigen, wie sie über den Männern<br />

auf dem Siegespodest steht. Zusätzlich<br />

erteilte ihr der iranische Rennsport-<br />

Verband ein Teilnahmeverbot für zukünige<br />

Rennen. Viele Männer fühlten<br />

sich in ihrem Stolz gekränkt, aber<br />

auch vom Einuss der Rennfahrerin<br />

bedroht, denn sie stieg blitzschnell<br />

zur Ikone der iranischen Frauenbewegung<br />

auf.<br />

Die schöne Pionierin nahm das<br />

Verbot aber nicht hin. Laleh Seddigh<br />

suchte einen islamischen Gelehrten<br />

auf, der keinen religiösen Grund fand,<br />

warum Frauen nicht gegen Männer<br />

Rennen fahren düren. Hauptsache,<br />

die islamischen Bekleidungsvorschriften<br />

werden eingehalten. Beim Motorsport<br />

kein Problem: Laleh trug einen<br />

Overall, eine feuerfeste Sturmhaube<br />

und drüber einen Helm. Zu sehen<br />

waren nur die Augen. Das verdeutlicht,<br />

dass das eigentliche Problem die<br />

Tatsache war, dass Laleh eine Frau ist.<br />

„Wer gegen Männer kämp, braucht<br />

eine doppelte Portion Selbstbewusstsein!“<br />

meinte „die kleine Schumacher“,<br />

die mehr wollte. 2005 nahm sie<br />

als erster Vertreter ihres Landes bei<br />

FAST & FURIOUS: LALEH SEDDIGH<br />

Verbotene Aufnahme - Das iranische Staatsfernsehen<br />

hat die Bilder der Siegerin Laleh<br />

Seddigh am Siegespodest zensiert! Grund: Ene<br />

Frau habe nicht über den Männern zu stehen.<br />

www.wgkk.at • www.fitfueroesterreich.at<br />

SPORTSPEZIAL<br />

der Formel 3-Meisterscha in Bahrain<br />

teil.<br />

Fast acht Jahre nach den großen<br />

Erfolgen ist ihr Name wieder in den<br />

Medien aufgetaucht, weil der Film<br />

„Laleh“ gedreht werden soll, der<br />

schon im Vorfeld für Kontroversen<br />

und Proteste seitens der Fundamentalisten<br />

sorgt.<br />

BEWEGT GESUND – Ein großer Schritt zu deinem gesunden Lebensstil!<br />

Das beste Mittel für die Gesundheit gibt es auf Rezept: Bewegung!<br />

Bei der Vorsorgeuntersuchung wird<br />

abgeklärt, ob BEWEGT GESUND für dich in<br />

Frage kommt.<br />

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fejsbuk Suche<br />

Startseite Pro l Konto<br />

Informationen<br />

Beruf: Papst<br />

Anrede: Seine Heiligkeit<br />

Wohnt in: Apostolischer<br />

Palast<br />

Beziehungsstatus: Es ist<br />

kompliziert<br />

Freunde<br />

83928329 Alle anzeigen<br />

Queen<br />

Angela<br />

Merkel<br />

Fotos<br />

Scheich Dalai<br />

von Dubai Lama<br />

Berlusconi<br />

Barack<br />

Obama<br />

2 von 8 Alben Alle anzeigen<br />

Darth Vader hat dich<br />

angestupst.<br />

vor einigen Sekunden<br />

Ich und<br />

mein<br />

Papamobil<br />

vor 2 Tagen<br />

aktualisiert<br />

Meine<br />

Bibliothek<br />

vor 4 Tagen<br />

aktualisiert<br />

Der Papst<br />

Pinnwand<br />

Dalai Lama und Papst sind hier:<br />

Info Fotos Videos Gefällt mir<br />

Hotel Welness & Luxury Spa in Las Vegas<br />

Scheich von Dubai Ist die katholische Kirche etwa<br />

pleite? 2500 € als Papstpension sind doch ein Witz.<br />

24. Februar 2013<br />

∙ Kommentieren ∙ Gefällt mir ∙ 12<br />

Pabst Das ist doch nur ein Gerücht! Bei mir ist sowieso<br />

alles aus Gold.<br />

24. Februar 2013 um 12:02 Uhr ∙ Gefällt mir<br />

Putin, Sarkissova und 3 anderen gefällt das<br />

Scheich von Dubai Konvertiere zu uns. Bei uns warten<br />

72 Jungfrauen ;-)<br />

24. Februar 2013 um 12:02 Uhr ∙ Gefällt mir<br />

Berlusconi, Strauss Kahn, Dieter Bohlen und 287 anderen<br />

gefällt das<br />

Papst ändert seinen Beziehungsstatus von „Zölibat“ in<br />

„es ist kompliziert“<br />

12. Februar 2013 um 12:02 Uhr<br />

Berlusconi Oh Yeah! Next Bunga Party 26.05- Save the Date!<br />

12. Februar 2013 um 12:02 Uhr ∙ Gefällt mir<br />

Richard Lugner und 28 anderen gefällt das<br />

Queen I am not amused.<br />

12. Februar 2013 um 12:02 Uhr ∙ Gefällt mir<br />

Papst hat eine neue Spotify – Playlist erstellt<br />

1. Led Zeppelin – Stairway to Heaven<br />

2. AC/DC – Highway to Hell<br />

3. Britney Spears – Oops, I did it again<br />

4. Snap – I‘ve got the Power<br />

5. Eric Clapton – Knocking on Heavens Door<br />

6. George Michael – Jesus to a Child<br />

7. Madonna – Like a Virgin<br />

Papst I hate Mondays! Ich kündige, bin sowieso<br />

zu alt für diesen Job.<br />

4. Februar 2013<br />

∙ Kommentieren ∙ Gefällt mir ∙ Teilen<br />

Queen zu alt ? Hahaha süß!<br />

4. Jänner 2013 um 14:32 Uhr ∙ Gefällt mir<br />

Frank Stronach, Bernie Ecclestone und 3 anderen gefällt das<br />

Angela Merkel<br />

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Wieso willst du aufhören?<br />

Was heisst zu alt?<br />

Ich muss eben auch<br />

Vorbild sein<br />

Vorbild wofür? Ein<br />

Deutscher als Papst.<br />

Das ist doch toll =)<br />

Ja genau. Mann muss auch<br />

mal zurücktreten können<br />

wenn es zeit wird. Ich<br />

mach es vor.<br />

=(<br />

FEJSBUK<br />

55


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56<br />

Wien will’s wissen – von dir!<br />

DIE WIENER VOLKSBEFRAGUNG<br />

Deine Meinung zählt!<br />

Es geht um die Zukunft<br />

deiner Stadt. Bei der<br />

Wiener Volksbefragung<br />

am 7., 8. und 9. März<br />

werden wichtige<br />

Zukunftsthemen für<br />

Wien abgefragt.<br />

UND HIER<br />

DIE FRAGEN:<br />

Wie soll der Parkraum zukünftig<br />

organisiert werden? Soll sich<br />

Wien für die Olympischen Sommerspiele<br />

2028 als Austragungsort<br />

bewerben? Sollen die kommunalen<br />

Dienste, wie Müllabfuhr,<br />

Wasserversorgung oder auch Gemeindebauten,<br />

vor Privatisierung<br />

geschützt werden? Sollen sich<br />

BürgerInnen bei alternativen Energieprojekten<br />

nanziell persönlich<br />

beteiligen können?<br />

Wenn du deine Stimme abgibst,<br />

bestimmst du mit, wie<br />

Wien in Zukun „tickt“. Das geht<br />

ganz einfach, auch wenn du mit<br />

Brief abstimmst – Infos unter<br />

www.wahlen.wien.at<br />

1.<br />

Parken<br />

in Wien<br />

Wie sollen die Parkplatzsituation<br />

und Lebensqualität für die BezirksbewohnerInnen<br />

verbessert werden?<br />

a) Es sollen für jeden Wiener Bezirk<br />

Parkraumregelungen eingeführt<br />

werden.<br />

b) Es soll Lösungen für einzelne<br />

Bezirke geben (mit Berücksichtigung<br />

der Interessen der Nachbarbezirke).<br />

Stimmst du für a), also eine generelle<br />

Ausweitung der Parkraum-<br />

Jetzt über die Parkraumregelung<br />

in Wien mitentscheiden<br />

bewirtschaung, wird eine in<br />

Wien einheitliche Lösung für<br />

alle Bezirke möglich: Das heißt,<br />

es soll überall dort, wo zu wenig<br />

Parkplätze vorhanden sind,<br />

Parkplatzregelungen geben. Dies<br />

heißt gleichzeitig aber nicht, dass<br />

ächendeckend in allen Bezirken<br />

Parkraumregelungen eingeführt<br />

werden!<br />

Kreuzt du b) an, wird die bisherige<br />

Regelung und Handhabung<br />

beibehalten, nämlich dass es individuelle<br />

Lösungen für einzelne<br />

Bezirke geben soll. Jeder Bezirk<br />

entscheidet dabei für sich, ob und<br />

wo Parkraumregelungen eingeführt<br />

werden sollen. Dies muss allerdings<br />

mit den Nachbarbezirken<br />

abgestimmt werden.<br />

Olympia 2028<br />

in Wien?


Foto: Ian Ehm, MA 31, Bohmann, Bubu Dujmic, Votava<br />

2.<br />

Olympische<br />

Sommerspiele<br />

2028<br />

Soll sich die Stadt um die Austragung<br />

der Olympischen Sommerspiele<br />

2028 bemühen?<br />

Beantworten die WienerInnen<br />

mehrheitlich die Frage mit „Ja“,<br />

wird die Stadt an das ÖOC herantreten.<br />

Machbarkeitsstudien werden<br />

erstellt, die überprüfen sollen,<br />

welche Anlagen adaptiert, welche<br />

Veranstaltungsareale neu geschaffen<br />

und welche Sportstätten temporär<br />

errichtet werden müssten.<br />

Die Studien sollen auch erheben,<br />

welches Areal sich für die Errich-<br />

Das Wiener Wasser in privater<br />

Hand? Wer das verhindern will,<br />

soll jetzt mitentscheiden.<br />

tung eines Olympischen Dorfes<br />

eignet und wie dieses realisiert<br />

werden kann, um eine sinnvolle<br />

Nachnutzung zu garantieren. Ausgelotet<br />

wird mitunter auch, welche<br />

Nachbarregionen sich – auch über<br />

heimische Grenzen hinaus – als<br />

Veranstaltungspartner anbieten<br />

würden und dazu auch bereit<br />

wären. Wien erfährt im Frühjahr<br />

2020, ob es als Candidate City nominiert<br />

wurde. Die Vergabe selbst<br />

erfolgt erst im Sommer/Herbst<br />

2021 durch das IOC.<br />

Wenn die WienerInnen kein<br />

Olympia 2028 in Wien austragen<br />

wollen, wären alle Machbarkeitsstudien<br />

hinfällig, somit<br />

entstünden keine Kosten und die<br />

Stadt würde nicht an das Österreichische<br />

Olympische Comité<br />

herantreten.<br />

3.<br />

Kommunale<br />

Betriebe<br />

schützen<br />

Die kommunalen Betriebe bieten<br />

der Wiener Bevölkerung wichtige<br />

Dienstleistungen, zum Beispiel<br />

Wasser, Kanal, Müllabfuhr, Energie,<br />

Spitäler, Gemeindewohnbauten<br />

und öentliche Verkehrsmittel.<br />

Sind Sie dafür, dass diese Betriebe<br />

vor einer Privatisierung geschützt<br />

werden?<br />

Entscheiden sich die WienerInnen<br />

dafür, dann stehen die kommunalen<br />

Betriebe Wiens für Privatisierungen<br />

grundsätzlich nicht<br />

zur Verfügung. Auf EU-Ebene<br />

wurde bereits vor rund drei Jahrzehnten<br />

begonnen, verschiedene<br />

öentliche Dienstleistungen für<br />

den freien Markt zu önen. Bei-<br />

spiele aus anderen europäischen<br />

Ländern zeigen klar, wohin die<br />

Privatisierung der sogenannten<br />

Daseinsvorsorge führt: zu höheren<br />

Preisen und weniger Leistung für<br />

die Bürgerinnen und Bürger, wie<br />

das Beispiel Paris zeigt – dort hat<br />

man die Wasserversorgung nach<br />

enormen Preissteigerungen von<br />

bis zu 265 % durch Privatisierung<br />

schließlich wieder re-kommunalisiert.<br />

Stimmt eine Mehrheit mit<br />

„Nein“, dann ist zwar ebenfalls keine<br />

Privatisierung geplant, aber in<br />

Zukun unter Umständen möglich.<br />

Auch auf EU-Ebene wird derzeit<br />

versucht, die Privatisierung<br />

der Daseinsvorsorge durch die<br />

Hintertüre, die sogenannte Kommissionsrichtlinie,<br />

zu önen. Daher<br />

ist ein starkes Votum bei der<br />

Wiener Volksbefragung auch ein<br />

klares Signal nach Europa.<br />

4.<br />

Erneuerbare<br />

Energie<br />

Soll die Stadt nach dem Beispiel der<br />

BürgerInnen-Solarkrawerke weitere<br />

erneuerbare Energieprojekte<br />

entwickeln, die mit nanzieller Beteiligung<br />

der BürgerInnen realisiert<br />

werden?<br />

In einer eng bebauten Großstadt<br />

wie Wien leben über 80 Prozent<br />

der BürgerInnen zur Miete. Die<br />

Versorgung mit erneuerbarer Energie<br />

hängt aber weniger als die<br />

herkömmlichen Energieformen<br />

von großen Krawerken ab, sondern<br />

auch von den Beiträgen der<br />

einzelnen Haushalte. Den Anteil<br />

erneuerbarer Energie weiter wachsen<br />

zu lassen, ist daher in Wien<br />

schwieriger als auf dem Land.<br />

Auch in Zukunft- Bürgerbeteiligung bei<br />

alternativen Energieprojekten?<br />

2012 gingen in Wien die ersten<br />

beiden „BürgerInnen-Solarkrawerke“<br />

ans Netz. Bei diesen<br />

Krawerken auf dem Gelände des<br />

Wien-Energie Krawerks Donaustadt<br />

und in Leopoldau konnten<br />

die BürgerInnen bis zu je 10 Solarpanele<br />

kaufen und bekamen dafür<br />

eine Rendite von 3,1% p.a. für bis<br />

zu 25 Jahre zugesichert.<br />

Stimmen die BürgerInnen für<br />

mehr solche erneuerbare Energieprojekte,<br />

dann will die Stadt<br />

weitere Lösungsansätze mit BürgerInbeteiligung<br />

erarbeiten. Stimmen<br />

die WienerInnen gegen dieses<br />

Modell, werden in Zukun<br />

eher andere Konzepte der Energieversorgung<br />

weiter entwickelt.<br />

WIE KANN ICH AN DER VOLKS-<br />

BEFRAGUNG TEILNEHMEN?<br />

An der Volksbefragung dürfen<br />

alle WienerInnen teilnehmen, die<br />

am Stichtag der Volksbefragung,<br />

am 28. 1. 2013, die österreichische<br />

Staatsbürgerscha besitzen und<br />

ihren Hauptwohnsitz in Wien haben.<br />

Zudem musst du am letzten<br />

Tag des Befragungszeitraums (9.<br />

3. 2013) das 16. Lebensjahr bereits<br />

vollendet haben.<br />

Alle Stimmberechtigten erhalten<br />

rund zwei Wochen vor dem<br />

Befragungszeitraum die Befragungsunterlagen<br />

(die persönliche<br />

Stimmkarte und den Stimmzettel)<br />

per Post zugesendet. Damit kannst<br />

du dich für die Briefabstimmung<br />

entscheiden - eine oder mehrere<br />

Fragen ankreuzen und gleich in<br />

den Brieasten damit.<br />

Alternativ dazu ist es möglich,<br />

am 7., 8. oder 9. März in eine beliebig<br />

auswählbare Wiener Annahmestelle<br />

zu gehen und dort<br />

abzustimmen. Die Adressen der<br />

Annahmestellen ndet man unter<br />

www.wahlen.wien.at<br />

57


BEZAHLTE ANZEIGE<br />

58<br />

Phan, Wiener aus Vietnam<br />

„Die Olympischen Spiele sollen<br />

unbedingt nach Wien kommen.<br />

Dann sehen alle, wie schön unsere<br />

Stadt ist.“<br />

SO STIMMST DU PER BRIEF AB<br />

3. Füll den Stimmzettel persönlich,<br />

unbeeinflusst und unbeobachtet<br />

aus. Du musst nicht alle vier Fragen<br />

beantworten. Schon eine einzige<br />

beantwortete Frage zählt.<br />

Zorica, Wienerin aus Kroatien<br />

„Ich bin gegen eine Privatisierung.<br />

In Kroatien ist das schon oft der<br />

Fall. Es wäre schade um das gute<br />

Wiener Wasser.“<br />

1. Rund zwei Wochen vor der Wiener<br />

Volksbefragung erhältst du die Befragungsunterlagen<br />

per Post.<br />

2. Die Zusendung erhält das Infoblatt zur<br />

Wiener Volksbefragung, den amtlichen<br />

Stimmzettel, ein Kuvert für den Stimmzettel<br />

und die Stimmkarte.<br />

Illustrationen: Markus Murlasits<br />

4. Steck den ausgefüllten<br />

Stimmzettel in<br />

das kleine Kuvert und<br />

kleb es zu.<br />

5. Kleb die Stimmkarte zu. Du kannst sie in einen Briefkasten<br />

werfen sowie persönlich, per Botin oder Bote bei der<br />

zuständigen Bezirkswahlbehörde abgeben.<br />

Amir, Wiener aus dem Iran<br />

„Wien ist ur klein! Das geht sich als<br />

Stadt für die Olympischen Spiele von<br />

den Kapazitäten nicht aus.“<br />

Aleksandra, Wienerin aus Polen<br />

„Ich bin auf keinen Fall für eine<br />

Privatisierung. Dann kriegen wir<br />

ja hier Zustände wie in Amerika.“<br />

Rund zwei Wochen vor dem Befragungszeitraum<br />

bekommen alle Stimmberechtigten ihre Stimmkarte<br />

per Post.<br />

BRIEFABSTIMMUNG:<br />

Bis spätestens 9. März 2013, 18 Uhr, kann man per<br />

Brief abstimmen. Die Stimmkarte muss anschließend<br />

bis spätestens 18. März 2013, 14 Uhr, bei der<br />

zuständigen Wahlbehörde einlangen (z.B. portofrei<br />

per Post).<br />

ABSTIMMEN IN EINER ANNAHMESTELLE:<br />

Abstimmen in einer Annahmestelle: Das ist in<br />

einer auswählbaren Annahmestelle in ganz Wien<br />

möglich (siehe www.wahlen.wien.at).<br />

Die Annahmestellen haben zu folgenden<br />

Zeiten geönet.<br />

· Donnerstag, 7. März 2013 von 8.00 bis 20.00 Uhr<br />

· Freitag, 8. März 2013 von 8.00 bis 18.00 Uhr<br />

· Samstag, 9. März 2013 von 8.00 bis 18.00 Uhr<br />

Bitte unbedingt einen amtlichen Lichtbildausweis<br />

und die persönliche Stimmkarte und den Stimmzettel<br />

mitnehmen!<br />

WEITERE INFOS: Telefonisch beim Wiener<br />

Stadtinformationszentrum unter 01/525 50 oder<br />

unter www.wahlen.wien.at.<br />

oder: www.wienwillswissen.at<br />

Fotos: Marko Mestrović


Liebe Biber Kollegen!<br />

Euer letztes Cover hat mich ins Herz getroen.<br />

Zwar habe ich Eure Idee, Rassismus wieder zu<br />

thematisieren, toll gefunden. Aber der Spruch<br />

„Scheiß Türke“ auf dem Cover hat mich sehr<br />

enttäuscht und einen wunden Punkt bei mir<br />

angesprochen. Zu o habe ich diese<br />

Beschimpfung in meiner Zeit in Österreich<br />

hören müssen und höre diese<br />

immer noch.<br />

Als ich das biber-Cover gesehen habe,<br />

habe ich mich in meine Kindheit zurück<br />

gesetzt gefühlt. In der Hauptschule<br />

hatte sich ein Junge beim Fußballspielen<br />

leicht verletzt. Als seine Mutter<br />

ihn von der Schule abholte, wollte ich<br />

meinen Ohren nicht trauen, denn sie sagte: „Ich<br />

habe dich mehrmals davor gewarnt, mit den<br />

scheiß Türken zu spielen“. Und das, obwohl ihn<br />

ein Österreicher verletzt hatte.<br />

Ich bin der Meinung, dass wir Migranten solche<br />

rassistischen Wörter nicht so leichtfertig verwenden<br />

sollten, nicht einmal unter uns. Auch<br />

wenn der Spruch „Scheiß Türken“ am Biber-<br />

Cover ein Original-Foto von ZARA war hätte<br />

man das Foto nicht so provokant auf das Cover<br />

geben dürfen.<br />

Biber ist deshalb viel von türkischen Migranten<br />

kritisiert worden, die sich angegrien gefühlt haben.<br />

Biber hat dieses Missverständnis aber selbst<br />

verursacht, weil es nur den Spruch „Scheiß Türken“<br />

am Cover hatte und nicht etwa auch rassistische<br />

Beschimpfungen anderer Migranten<br />

abgebildet hat.<br />

Als ein Migrant und Leser von Biber wünsche<br />

ich mir, dass die Redaktion mit solchen emen<br />

vorsichtiger umgeht – auch weil Biber als Medium<br />

in Österreich ein Vorbild ist!<br />

SERT Ergün<br />

Herausgeber: Yeni Nesil Gazetesi/<br />

Zeitung der Neuen Generation<br />

P.b.b., Verlagspostamt 1070, Vetragsnummer 09Z038106 M<br />

www.dasbiber.at<br />

Magazin für neue Österreicher<br />

Lieber Ergün!<br />

Unser letztes Cover hat viele mitten ins Herz getroen.<br />

Und genau das ist unser Anspruch. Es<br />

wäre traurig, wenn so ein wichtiges ema wie<br />

Rassismus jemanden kalt lassen würde. „Scheiss<br />

Türke“ auf dem Cover ist hart, sogar sehr hart,<br />

aber genau das ist leider die Realität.<br />

mit scharf<br />

BIST DU<br />

RASSIST?<br />

MACH DEN TEST<br />

SCHÜLER<br />

EDITION<br />

FEBRUAR<br />

2013<br />

kost noch<br />

immer nix<br />

DER<br />

ÖSTERREICHISCHE<br />

JOURNALIST<br />

GRATISMAGAZIN DES JAHRES2012<br />

In vielen Straßenbahnen, öentlichen<br />

Toiletten und an etlichen Hausmauern<br />

lese ich täglich rassistische Beschimpfungen.<br />

Meistens werden Türken oder<br />

der Islam beleidigt. Es reicht! Sollen<br />

wir das ema stillschweigen? Augen<br />

zu. Ohren zu und beleidigt sein? Nicht<br />

mit mir. Während der Coversitzung,<br />

war ich einer der größten Befürworter<br />

für diese Covervariante. Unser Februar - Cover<br />

entspringt nicht der Fantasie der Redaktion<br />

sondern ist ein Spiegel unserer Gesellscha. Das<br />

Foto sowie die Geschichten im Magazin sind<br />

original und sollten nicht versteckt, sondern<br />

den Rassisten die für diese Schmierereien verantwortlich<br />

sind ins Gesicht geklatscht werden.<br />

Das Feedback war enorm. Wir bekamen negative<br />

Kritik, aber auch viel Lob, weil wir über dieses<br />

ema einzigartig berichtet haben. Manche<br />

bildeten sich eine Meinung ohne die Geschichte<br />

zu lesen und nannten uns Rassisten. Ich kann es<br />

nur mit den Worten eines ihrer Leser auf den<br />

Punkt bringen. Das Cover ist umstritten. Gut.<br />

Aber wer biber Rassismus vorwir dem sollte<br />

man Biber (deutsch: scharfe Pfeeroni) auf die<br />

Zunge schmieren.<br />

Ich bedanke mich bei Ihnen für ihre sehr engagierte<br />

Kritik. Man merkt wie wichtig Ihnen<br />

dieses ema ist und Sie sich viele Gedanken<br />

machen. Ich hoe für uns in Österreich lebende<br />

Türken, dass wir, oder zumindest unsere Kinder<br />

in Zukun nicht mehr das Wort „Scheiß Türke“<br />

lesen oder hören müssen. Gemeinsam werden<br />

wir es schaen.<br />

Teoman Tiik<br />

Onlinechef: das biber<br />

IMPRESSUM<br />

HERAUSGEBER:<br />

Biber Verlagsgesellscha mbH, Quartier 21,<br />

Museumsplatz 1, E-1.4, 1070 Wien<br />

CHEFREDAKTEUR:<br />

Simon Kravagna<br />

STV. CHEFREDAKTEUR:<br />

Amar Rajković<br />

ONLINE:<br />

Teoman Tiik<br />

CHEFICA VOM DIENST:<br />

Delna Antia<br />

REPORTERIN:<br />

Marina Delcheva<br />

AKADEMIELEITUNG:<br />

Harald Schume<br />

KOLUMNIST/INNEN:<br />

Ivana Martinović, Todor Ovtcharov<br />

FOTOCHEF:<br />

Marko Mestrović,<br />

MARKETING & ÖFFENTLICHKEITSARBEIT:<br />

Irina Obushtarova<br />

REDAKTION & FOTOGRAFIE:<br />

Sarah Al-Hashimi, Melisa Aljović, Kardelen<br />

Ari, Stephanie de la Barra, Lucia Bartl,<br />

Muhamed Beganović, Adam Bezecky, Milena<br />

Borovska, Ayper Cetin, Amélie Chapalain,<br />

Maida Dedagić, Amra Ducić, Ali Cem<br />

Deniz, Nana Egger, Armand Feka, omas<br />

Frank, Matthias Fuchs, Tina Herzl, Markus<br />

Hollo, Mahir Jamal, Anna Koisser, Fabian<br />

Kretschmer, Reinhard Lang, Lyudmila<br />

Gyurova, Andreas Marinović, Maria Matthies,<br />

Marko Mestrović, Elsa Okazaki, Todor<br />

Ovtcharov, Ivana Martinović, Jeta Muarami,<br />

Clemens Neuhold, Jelena Pantic, Michele<br />

Pauty, Senad Pintol, Magdalena Possert,<br />

Marian Smetana, Vanessa Spanbauer, Daniel<br />

Spreitzer, Alexandra Stanić, Julia Svinka, Reka<br />

Tercza, Teoman Tiik, Bahar Tugrul, Filiz<br />

Türkmen, Magdalena Vachova, René Wallentin<br />

ART DIRECTOR: Dieter Auracher<br />

LAYOUT: Dieter Auracher, Viktoria Platzer<br />

LEKTORAT: Eldina Slipac<br />

ANZEIGEN: Bernhard Friedrich,<br />

Irina Obushtarova<br />

BUSINESS DEVELOPMENT: Andreas Wiesmüller<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG:<br />

Wilfried Wiesinger, Simon Kravagna,<br />

Bernhard Friedrich.<br />

KONTAKT: biber Verlagsgesellscha mbH<br />

Quartier 21, Museumsplatz 1, E-1.4,<br />

1070 Wien<br />

Tel: +43/1/ 9577528<br />

redaktion@dasbiber.at<br />

marketing@dasbiber.at<br />

INTERNET: www.dasbiber.at<br />

AUFLAGE: 65.000 Stück<br />

IMPRESSUM<br />

59


60<br />

biber KOPFSCHAU DES MONATS<br />

WIR PRÄSENTIEREN DIE STERNCHEN AM BIBER-HIMMEL.<br />

MIT BIBER ZU BIJONSE!<br />

APA/picturedesk.com<br />

Hast du schon gehört, welcher Weltstar nach Belgrad kommt? e one and only R’n’B-<br />

Queen Beyoncé Knowles! Die frisch gebackene Mama startet ihre Welttournee in der<br />

Kombank Arena in Serbiens Hauptstadt. Mit ihrer vierten Welttour „e Mrs. Carter Show<br />

World Tour“ bringt die Diva hundertpro die Halle zum Beben.<br />

Am 15. April ist es so weit und BIBER verlost für das Konzert zwei Tickets! Dein erster<br />

Gedanke war bestimmt: „Oh, mein Gott, biber ist das beste Magazin der Welt!“ Tja, das<br />

können wir noch toppen – denn zu den zwei Tickets bekommst du 100 Euronen Taschengeld<br />

dazu! Voraussetzung: Du schreibst an redaktion@dasbiber.at, warum gerade DU es<br />

verdient hast, mit Beyoncé in der ausverkauen Kombak Arena zu shaken. Einsendeschluss<br />

ist der 31. März.<br />

biber-Tipp: Kombiniert das Konzert mit einem Wochenende in Belgrad – das Nachtleben<br />

dort wird euch in Erinnerung bleiben.<br />

KOPFSCHAU<br />

GEWINNE 2 TICKETS!<br />

KAYIT<br />

KLAPPE UND ACTION!<br />

APA/picturedesk.com/Hubert Boesl<br />

Saadet Aksoy, die katzenäugige Schauspielerin,<br />

hat sich ihren großen Traum erfüllt. Die 28-jährige<br />

Charakterdarstellerin, die sich durch zahlreiche<br />

türkische Serien und Filme wie „Kalpsiz Adam“<br />

(türk.: Herzloser Mann) und „Yumurta“ (türk.: Ei)<br />

einen Namen machte, stand zusammen mit dem<br />

spanischen Hollywood-Export Penelope Cruz vor<br />

der Kamera. In der Verfilmung des italienischen<br />

Bestsellers „Venute Al Mundo“ (ital. für „Auf die<br />

Welt gekommen“) spielt Aksoy die bosnische<br />

Musikerin Aska, deren größter Traum es ist, mit<br />

ihrer Trompete in London zu musizieren. Um dies<br />

zu verwirklichen, leiht sie ihre Gebärmutter einem<br />

kinderlosen Paar aus Italien. Der Film wurde an<br />

Originalschauplätzen in Sarajevo, Beograd und<br />

auf der kroatischen Insel Korčula gedreht. In<br />

weiteren Rollen sind Jane Birkin, Emile Hirsch und<br />

Ex-Yu-Ikone Mira Furlan zu sehen. Der Kinostart für<br />

Österreich ist noch unbekannt. Biber hält euch auf<br />

dem Laufenden!


APA/picturedesk.com/Armando Babini<br />

BAWAGPSK_Toechtertag_Biber_207x135_ 18.02.13 12:54 Seite 1<br />

Beim Töchtertag am 25. April in der BAWAG P.S.K. im Berufsleben stehen.<br />

Willst Du an diesem Tag mehr über Ausbildung und Arbeitswelt in einer Bank erfahren,<br />

dann melde Dich unter www.toechtertag.at bei der BAWAG P.S.K. an.<br />

Mitten im Leben.<br />

www.bawagpsk.com<br />

BROOKLYN-<br />

BOSNA!<br />

Als Teletović mit 17 Jahren für „Sloboda Tuzla“ auf Körbejagd<br />

ging, sahen der Trainer und die Mitspieler früh, dass der<br />

Junge Talent hat. Zehn Jahre später zockt der Riese mit dem<br />

zarten Händchen in der NBA, verdient mehr als ein bosnischer<br />

Arbeiter in seinem ganzen Leben und klatscht mit Jay-Z, Maria<br />

Sharapova oder Thierry Henry vor dem Spiel ab.<br />

Die Amerikaner sehen in ihm den neuen Dirk Nowitzki, einen<br />

Wunderwuzzi aus Europa. Groß, beweglich und treffsicher.<br />

Am 5. Jänner erzielte Teletović gegen Sacramento seine<br />

Saisonbestleistung mit 14 Punkten. In Europa hat der 2,06<br />

m Hüne zuletzt für Caja Laboral in Spanien die Lichter<br />

ausgeschossen. Die NBA-Scouts wurden hellhörig und die<br />

neugegründeten Brooklyn Nets statteten Teletović mit einem<br />

satten Dreijahresvertrag aus. Mit den drei Millionen Dollar<br />

jährlich wird er nur von Edin Džeko (Fußball, Manchester City,<br />

fünf Millionen Pfund) in den Schatten gestellt. Da macht es auch<br />

nichts, dass ein YouTube-Video die Runde machte, in dem der<br />

Distanzschütze drei Mal in Folge den Korb gänzlich verfehlte.<br />

Jay-Z wird ihm sicher verzeihen.<br />

DISTRICT-CHECK 61


62<br />

Von Todor Ovtcharov<br />

SPORTLERGENE UND<br />

FAULE MUSKELN<br />

MEIN OPA DIMITAR war in seiner Jugend<br />

ein professioneller Fußballspieler. In<br />

den 1950er Jahren spielte er im o ensiven<br />

Mittelfeld vom „Spartak Varna“. Damals<br />

war „Spartak“ noch ein Faktor in der ersten<br />

bulgarischen Liga. Mein Opa beendete<br />

sehr früh seine Fußballer-Karriere.<br />

Er traf meine Großmutter. Sie war damals<br />

eines der schönsten Mädchen in der<br />

Stadt. Um sie zu überreden ihn zu heiraten,<br />

musste ihr mein Großvater versprechen,<br />

dass er die Fußballschuhe an den<br />

Nagel hängt und dass er sich nie wieder<br />

mit Sport beschä igt. „Ein Sportler kann<br />

kein Haus ernähren“, meinte sie. Ob sie<br />

auch heute das gleiche sagen würde, wenn<br />

man weiß, wie viel Fußballer verdienen?<br />

Mein Opa spielte nie wieder Fußball, aber<br />

er besuchte bis zum Ende seines Lebens<br />

TODORE, WACH AUF<br />

UND GEH JOGGEN!<br />

MIT SCHARF<br />

jede Woche die Spiele von „Spartak“. Und<br />

mich nahm er immer mit. Deswegen glaube<br />

ich, sehr viel von Fußball zu verstehen.<br />

Ich habe aber leider nicht sein Fußballtalent<br />

geerbt. Wenn wir als Kinder beim Match in<br />

unserem Viertel die Mannscha en wählten,<br />

wurde ich immer als Letzter gewählt.<br />

Wenn die ino zielle Fußballmeisterscha<br />

des Bezirks stattfand, saß ich immer auf der<br />

Ersatzbank. Dieses Trauma trage ich noch<br />

heute mit mir herum und habe o Albträume<br />

davon.<br />

DACKELSPORT<br />

Ich höre eine Stimme im Schlaf. „Todore,<br />

wach auf und geh joggen!“ Die Sonne<br />

durchdringt kaum die dichten Wolken und<br />

versucht ihre Strahlen auf das erfrorene<br />

Wien zu werfen. An diesem eisigen Sonntag<br />

ist Joggen durch die Nachbarscha das<br />

Letzte, was ich machen würde. Meine liebe<br />

M. ist schon längst wach, hat ihren Ka ee<br />

getrunken und versucht mich, aus dem Bett<br />

zu ziehen. Schonungslos springt sie auf mich<br />

und versucht, mich mit ihrem Sportenthusiasmus<br />

anzustecken. Ich erhebe mich langsam<br />

und schaue durch das Fenster. Der Einzige,<br />

den ich auf der menschenleeren Straße<br />

spazieren sehe, ist mein Nachbar aus dem<br />

ersten Stock – Magister Kontrolloberlaborleiter<br />

Oberhummer, der, wie jeden Morgen,<br />

seine 1200 Schritte mit seinem schwarzen<br />

Dackel durch den Bezirk geht. Einmal fragte<br />

ich ihn: „1200 Schritte von Ihnen oder vom<br />

Dackel?“ Er schaute mich nur kalt an und<br />

erwiderte nichts.<br />

ES LEBE DER SPORT<br />

Trotz ihrer Bemühungen scha es M. nicht,<br />

mich aus dem Bett zu ziehen und sie muss<br />

wieder alleine joggen gehen. Ich habe auch<br />

vom Joggen ein Kindheitstrauma. In der<br />

Grundschule mussten wir im Winter in ärmellosen<br />

T-Shirts durch den Schulhof rennen.<br />

Währenddessen hatte der Sportlehrer<br />

eine dicke Jacke und einen Wollpullover<br />

darunter an.<br />

M. kommt vom Joggen zurück. Sie ist rot<br />

wie eine Rübe. Äh, pardon, wie eine Kirsche.<br />

Der Sport tut seine wundersame Wirkung!<br />

Ich mag sie, wenn sie so rot ist. Der britische<br />

Satiriker Jerome K. Jerome meinte einmal:<br />

„Ich liebe Sport, ich kann stundenlang Menschen<br />

beim Sport zuschauen!“ Laut einer<br />

anderen Version sagte er: „Ich liebe die Arbeit,<br />

ich kann stundenlang Menschen beim<br />

Arbeiten zuschauen!“ Ich bin mit beiden<br />

Versionen einverstanden.


DAS KANN<br />

WAS WERDEN.<br />

„Die Presse“ vergibt von Mai bis August<br />

Praktikumsplätze in der Redaktion und<br />

fördert dabei Nachwuchsjournalisten<br />

mit Migrationshintergrund.<br />

Jetzt bewerben – bis 6. 3. 2013.<br />

Mehr Infos unter:<br />

DiePresse.com/praktikum<br />

PRAKTIKUM


Wo nehmen die Kinder nur die Energie her?<br />

Sicher auch von der OMV. Denn was immer sie vorhaben, die OMV sorgt heute schon<br />

für die Energie von morgen. Für Österreich und ganz Europa.<br />

64<br />

Mehr bewegen. Mehr Zukunft.

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