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GRAVITATION - arthur

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Beispiel 6.4<br />

Beispiel 6.5<br />

Ergänzung & Ausblick<br />

Wie kann Schwerelosigkeit erreicht werden?<br />

1) Befindet man sich fern von allen Himmelskörpern, dann<br />

ist die Wirkung jeder Gravitation fast null. Diesen Zustand<br />

kann man jedoch praktisch nicht erreichen, da die Gravitationskraft<br />

von Himmelskörpern mit 1/r 2 abnimmt und<br />

daher nie ganz null wird.<br />

2) in der Nähe zweier Himmelskörper (z. B. Erde und Sonne)<br />

gibt es Punkte, wo sich die Kräfte gerade aufheben. In<br />

diesem Punkt herrscht Schwerelosigkeit, vorausgesetzt die<br />

Anziehungskräfte zu anderen Himmelskörpern (z. B. Mars)<br />

sind vernachlässigbar klein. (Suche im Internet nach dem<br />

Stichwort „Lagrange-Punkte“!)<br />

148<br />

Bestimmung der masse des Sterns Corot-9<br />

Mit den besten Teleskopen werden laufend Exoplaneten in unserer Galaxis entdeckt.<br />

(Exoplanet = extrasolarer Planet; das ist ein Planet anderer Sonnensysteme.) Aus der<br />

Messung der Bahndaten, der Geschwindigkeit und des Radius des Planeten kann die<br />

Masse des Zentralgestirns bestimmt werden.<br />

Corot-9 ist ein unserer Sonne sehr ähnlicher Stern im Sternbild der Schlange<br />

1 500 Lichtjahre von der Erde entfernt. Corot-9b ist ein Planet, der um den Stern<br />

COROT-9 kreist und im Jahr 2010 entdeckt wurde. Der Planet ist ein Gasriese und<br />

unserem Jupiter sehr ähnlich.<br />

Die Kreisbahngeschwindigkeit von COROT-9b liegt bei 15 km/s, der Abstand des Planeten<br />

zu COROT-9 ist: r = 0,407 Ae = 6,11 · 10 11 m.<br />

Zu berechnen ist die Masse des Sterns COROT-9.<br />

Die Gegenkraft zur Gravitationskraft ist die Zentrifugalkraft. Da von COROT-9b eine stabile<br />

Kreisbahn eingehalten wird, sind Zentrifugalkraft und Gravitationskraft gleich groß:<br />

m Planet ·<br />

v 2<br />

r = G m Planet · m stern<br />

r 2<br />

⇒ m stern = v2 · r<br />

G<br />

Mit den Zahlenwerten ergibt sich als Masse für das Zentralgestirn<br />

m stern =<br />

(15 000 m/s) 2 · 6,11 · 10 11 m<br />

6,67 · 10 –11 Nm 2 /kg 2<br />

= 2,06 · 1030 kg<br />

Die Masse von COROT-9 entspricht ungefähr der Masse unserer Sonne!<br />

In welcher Höhe kreisen geostationäre Satelliten?<br />

Ein geostationärer Satellit hat dieselbe Winkelgeschwindigkeit<br />

ω wie die Erde:<br />

ωe = ∆φ<br />

∆t =<br />

2π<br />

= 72,7 · 10<br />

24 · 3 600 s<br />

–6 s –1<br />

Zentrifugalkraft und Gravitationskraft sind gleich groß:<br />

v 2<br />

m · satellit r = G msatellit · merde r2 Setzt man v = ω · r ein und kürzt die Satellitenmasse, ergibt sich:<br />

2 2 ω r<br />

r = G merde r2 ⇒ r = 3∙ G merde ω2 GOMS<br />

(Russland)<br />

70° O<br />

Meteosat<br />

(ESA)<br />

0°<br />

GMS<br />

(Japan)<br />

140° O<br />

Abb. 148.1 Das Weltraumteleskop CO-<br />

ROT („Convection, rotation and planetary<br />

transits“) ist ein von der französischen<br />

raumfahrtbehörde CNes betriebenes teleskop,<br />

an dessen entwicklung auch Wissenschaftler<br />

der Österreichischen Akademie<br />

der Wissenschaften beteiligt waren.<br />

Der mit dem Weltraumteleskop Corot ausgerüstete<br />

Forschungssatellit bewegt sich in einer<br />

Höhe von 896 km. er überfliegt bei jedem umlauf<br />

den Nord- und südpol (polare Bahn).<br />

SMS/GOES<br />

(USA)<br />

70° W<br />

36 000 km<br />

SMS/GOES<br />

(USA)<br />

140° W<br />

3) Bei allen Fall- oder Wurfbewegungen, bei denen der<br />

Luftwiderstand vernachlässigbar klein ist, herrscht Schwerelosigkeit.<br />

Auch auf elliptischen oder kreisförmigen Satellitenbahnen<br />

um die Erde findet ein freier Fall statt! Die<br />

Astronauten in der Raumstation fühlen sich dort schwerelos.<br />

Allerdings treten in der Praxis stets Störbeschleunigungen<br />

auf, die beispielsweise durch die Raumstation selbst<br />

verursacht werden. Es herrscht deshalb noch eine geringe<br />

Schwerkraft, genannt mikrogravitation. (Suche im Internet<br />

nach „Fallturm“, „Parabelflug“ und „ISS“!)<br />

Äquator<br />

Geostationäre Satelliten<br />

r = 3∙ G merde ω2 = 3 ∙ 6,67 · 10–11 Nm2 /kg2 6 · 1024 kg<br />

(72,2 · 10 –6 s –1 ) 2 = 42,3 · 106 m<br />

Abb. 148.2 von der erde aus scheint ein geostationärer satellit<br />

am Himmel still zu stehen. Diese umlaufbahn kann daher für Fernseh-<br />

und Kommunikationssatelliten verwendet werden.<br />

Von diesem Radius muss noch der Erdradius (6 380 km) abgezogen werden. Ein geostationärer Satellit kreist in etwa 36 000 km<br />

Höhe über dem Äquator.

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