pdf katalog weites feld - Milena Meller
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weites feld
Milena Meller
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weites feld - Erklärung & Dank
„weites feld“ ist ein Projekt, in dem es um die künstlerische
Untersuchung eines städtischen Gebietes geht. Es geht um die
„Haller Straße“ (bis zur Stadtgrenze von Innsbruck) mit ihrem
Hinterland, eine Einzugs-und Durchzugsstraße am Rande der
Stadt, eine ganz spezifische und zugleich exemplarische urbane
Zone und ein Gebiet, das ich seit meiner Kindheit unzählige Male
durchfahren und dessen Veränderungen ich verfolgt habe.
Die Arbeit daran besteht in einer längerfristigen Erforschung des
Gebietes mittels verschiedener künstlerischer Medien, ausgehend
von Fotografie. In der Gewissheit, diese Gegend keineswegs
vollständig erfassen zu können, wird hier zunächst ein erster Abschnitt
des Projektes präsentiert. Ermöglicht wurde dies durch die
Auswahl als eines der Siegerprojekte beim Ideenwettbewerb der
Stadt Innsbruck „stadt_potenziale 2011“.
Das vorliegende Fotobuch bietet eine Auswahl aus mehreren
tausend Fotografien (davon ca. 20 % analog), die im Laufe eines längeren
Zeitraumes auf Streifzügen in das Territorium entstanden sind.
Ergebnisse der Arbeit werden aber auch in das Gebiet rückgeführt
- ein Versuch, durch subtile Interventionen temporär vor Ort
präsent zu sein, zu spiegeln und zu verdoppeln:
Für gewisse Zeit werden die Leuchtkästen („Citylights“) der
Bushaltestellen an der Strecke u. a. mit Fotografien zu „weites
feld“ bespielt. Zeitgleich gibt es in insgesamt sieben Gebäuden
ortsansässiger Betriebe Ausstellungen (mit Fotografien, Malereien
und überarbeiteten Fotografien der Malereien). Zusätzlich werden
(auf Initiative von und ermöglicht durch die Innsbrucker Verkehrsbetriebe)
einige „Citylights“ im Zentrum ebenfalls von mir bespielt
und weisen so auf das Projekt und in die Peripherie.
Mein großer Dank gilt, abgesehen von jenen Menschen, die
meine künstlerische Arbeit schon lange begleiten, speziell einigen
Personen und Institutionen, die auf vielfältige Weise zur Realisierung
beigetragen haben: insbesondere Andrea Klapper (Grafik), Ulrike
Mair (Text), Erika Wimmer, Cornelia Reinisch (Tiroler Künstlerschaft),
Arno Ritter (aut.tirol), Martin Baltes und Magdalena Rüf
(IVB), Ivana Vötter und Gregor Schranz (epamedia), Stephan
Elsler (Scans) sowie den beteiligten Firmen, insbesondre Andreas
Rauch (Rauch Mehl), Martin Fiegl (Alpina Druck), Gerhard Hauser
(Architekturbüro Hauser/Coaching Bauer/ Messebau Auer), Peter
Bäumler (bitbau Dörr), Claudia Prantl (Hotel Gasthof Dollinger),
Margit Held-Bargehr (starline Lichtdekorationen) und Wilfried
Hanser (Ho&Ruck); dem Kulturamt der Stadt Innsbruck,der Jury
von stadt_potenziale 2011 (Andrea Maria Dusl, Hans Oberlechner
und Jürgen Tabor), sowie der Kulturabteilung des Landes Tirol.
Milena Meller, Herbst 2012
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Rand-Zonen und Nicht-Orte.
„Umwelten sind unsichtbar.
Ihre Grundregeln,
durchgängigen Strukturen
und umfassenden Muster
entziehen sich
einer oberflächlichen Wahrnehmung“
Marshall McLuhan
Denkt man Stadt als Ort, so denkt man vor allem einmal an
Wohngebäude, Geschäfte, Kaufhäuser, Shopping-Malls, Restaurants
und Cafés. An Kirchen, Plätze, Parks oder an Sehenswürdigkeiten.
Stadt scheint etwas mit Wohnen und mit der Organisation
von Wohnen zu tun zu haben. Kommunikation scheint eine Rolle
zu spielen: Dort, wo Menschen wohnen, wo sie sich treffen,
dort wo sie ihren Alltag aber auch ihre Freizeit gestalten, dort ist
Stadt. Stadt als Ort im kollektiven Bewusstsein der Stadtbenutzer,
seien es Einheimische, die hier ihren ständigen Lebensmittelpunkt
gewählt haben oder Menschen, die Stadt für unterschiedliche
Zwecke über längere oder kürzere Zeiträume nur vorübergehend
beanspruchen wie etwa Studenten oder Touristen – Stadt als Ort
im kollektiven Bewusstsein all jener Stadtbenutzer weist bestimmte
Codes auf. Codes, mittels derer eine Gemeinschaft Stadt als
Ort markiert, Zeichen, die sie ihr einschreibt und die somit jenen
Wiedererkennungsfaktor garantieren, mit dem Stadt als Ort für
alle Beteiligten identifizierbar ist. Mit welchen subjektiven Gefühlen
der oder die Einzelne diese Zeichen konnotiert, spielt dabei keine
vordergründige Rolle.
Während die Tourismuswerbung etwa ausschließlich die
„schönen“ und damit verkaufbaren Codes bemüht und dabei
immer dieselben signifikanten Zeichen von Stadt als Ort wiederholt,
wird mancher Nutzer negative Assoziationen zu Settings wie
etwa Amts- Gerichts- oder Klinikgebäuden pflegen. Außer Zweifel
steht dabei jedoch, dass die kollektive Übereinkunft auch diese,
mögen sie noch so negativ besetzt sein, Stadt als Ort zurechnet.
Der Unterschied liegt einzig in der Sinnhaftigkeit der Wiederholung.
Während markant typische Innen- wie Aussenansichten im Laufe
der Geschichte bereits hunderte Male gemalt und wahrscheinlich
millionenfach abfotografiert und damit als Code verfestigt wurden,
so wird man eher selten – und dies gilt für städtische Museen
oder Galerien genauso wie für abertausende Erinnerungsalben in
aller Welt – das Abbild eines Krankenbettes aus einer Klinik oder
der Fassade eines Gerichtskomplexes vorfinden. Dabei sind zwar
sowohl Kunstorte wie städtische Museen oder Galerien als auch
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private Fotoalben so etwas wie ein kollektiver Erinnerungsspeicher
dessen, wie die Gemeinschaft von unterschiedlichsten Stadtnutzern
Stadt als Ort über die Zeit hinweg definiert.
Bei näherer Betrachtung fällt auf, dass die Sinnhaftigkeit der Wiederholungen
darauf abzielt, immer wieder jene Codes und Zeichen
zu verwenden, welche geeignet sind, die Einzigartigkeit einer
gewissen Stadt als Ort hervorzuheben um sie unterscheidbar zu
machen gegenüber einer anderen.
Auch wenn das kaum jemanden bewusst ist, so ähnelt diese
Vorgangsweise in gewisser Weise jener, wie sie Feldherren seit
jeher angewendet haben: das Abstecken und Markieren eines an
sich fremden Territoriums als das eigene und in weiterer Folge
natürlich dessen immer währende stete Verteidigung. Hier täte
sich ein weites Feld auf um die Frage zu beantworten: wem gehört
die Stadt? Darüber mag jeder und jede der Nutzer und Nutzerinnen
eine eigene Befindlichkeit haben, je nach eigenem Lebensumstand
und dem Grund ihrer Teilnahme. Es ist hier nicht der Ort, diese
Frage weiter zu vertiefen, mir geht es um etwas anderes:
Mir geht es um die Frage: Wo und warum hört Stadt als Ort im
kollektiven Bewusstsein plötzlich irgendwo auf? Jedenfalls scheint
die rein topografische Tatsache einer Stadtgrenze dafür keinen
schlüssigen Parameter zu liefern.
Viele Stadtnutzer werden auch Vororte, speziell wenn sie dort
tatsächlich wohnen oder in Sichtweite gelegene Ausflugsziele und
Aussichtspunkte zu dem, was sie in ihrer Stadt als Ort empfinden,
dazu zählen, selbst wenn sich diese weit ausserhalb der kartografisch
und damit juristisch gelegenen eigentlichen Stadtgrenze befinden.
Speziell in den Bergen, wo seit jeher die Hänge hinauf gebaut
werden konnte und somit der Blick oder um es anders zu formulieren
die Möglichkeit einer vertikalen Horizonterweiterung in der
Natur der Sache liegt.
In jeder Stadt gibt es aber auch innerhalb der juristischen
Stadtgrenze Zonen, bei denen kein Mensch, geschweige denn
eine Imageinstitution wie ein Tourismusverband oder eine Stadtregierung
auf die Idee käme, diese unter einem der offiziellen
Zeichencodes von Stadt als Ort zu subsumieren. Diese Zonen
sind austauschbar. Es sind Orte, die deshalb keine Orte sind,
weil sie sich überall auf der Welt befinden könnten, weil sie keine
Namen haben, keine Geschichte, kein Gesicht. Sie werden, wenn
überhaupt, als Rand wahrgenommen, als lästige notwendige
Durchzugsstrecken, die es zu überwinden gilt, um von einem Ort
zu einem anderen zu gelangen, in Kauf genommen bestenfalls
als flüchtig transitorisch wahrgenommene Erscheinung. Ähnlich
wie Tankstellen und Autobahnraststätten, wo es egal ist, welchen
Namen der Bezirk oder die zugehörige Gemeinde trägt, logistische
Zentren hinter Bahnhöfen und Flughäfen, ja eigentlich Bahnhöfe
und Flughäfen an sich. Internationale Hotels ebenso wie Casinos.
Sie beginnen, sich in ihren Ausstattungen zunehmend auf der ganzen
Welt anzugleichen, sodass dem flüchtigen User durch möglichst
einheitliche Benutzeroberflächen das Switchen zwischen den
Orten erleichtert wird. Er muss nicht wissen wo er ist, er muss nur
die Standards kennen. Kommunikationsmittel dabei sind möglichst
einheitliche Währungen und Kreditkarten und allfällig eine vereinfachte
Sprache, nötigenfalls mit international verständlichen
Bilderzeichen. Diese reduzieren sich dann ohnehin lediglich nur
mehr auf Dinge wie Eingang und Ausgang, Toiletten für Mann,
Frau und Kleinkind oder diverse Verbote wie von Diebstahl,
Hunden oder das Rauchen von Zigaretten. Ansonsten gibt es
keine Notwendigkeit, weitere Identitätsgaranten zu schaffen, diese
würden lediglich zur Verwirrung beitragen und die Abwicklung
derartiger Durchgangsschleusenlogistik – oder besser gesagt:
Schnittstellenmultiplikation – empfindlich stören. Die Entwicklung
zeichnete sich spätestens seit der Erfindung der Eisenbahn schon
lange in der Geschichte ab und ist in Wahrheit nichts als eine logische
Weiterentwicklung im Zuge der sogenannten
Globalisierung und eigentlich ein anschauliches Beispiel für
Zunahme von Geschwindigkeit. Was letztlich eine Folge des
internationalen Waren- und Personenverkehrs ist, davon kann man
sich allerorts überzeugen, dafür gibt es überall urbane Zeugen:
Irgendwo hört ein Ort auf und wird zum Nicht-Ort.
Um auf meine Ausgangsüberlegungen zurück zu kommen,
würde es einem Stadtnutzer einer relativ kleinen Stadt in den
Bergen wie beispielsweise Innsbruck, einfallen, in seine Wahrnehmung
von Stadt als Ort eine Industriezone und die zugehörige
Durchzugsstraße mit ein zu beziehen, selbst wenn sie innerhalb der
Stadtgrenze liegt? Würde er überhaupt an eine Straße denken?
Milena Meller setzt bei dieser Fragestellung an und untersucht in
ihrem umfangreichen Projekt mit dem Titel „weites feld“ mit künstlerischen
Mitteln ausgiebig und exemplarisch einen solchen Nicht-
Ort am Rande der Stadt Innsbruck: die Haller Straße. Folgerichtig
steckt sie das Territorium ihrer Feldforschungsarbeit dort ab, wo
die Stadt Innsbruck topologisch aufhört, Stadt als Ort zu sein:
Einerseits nach der letzten (innerstädtischen) Brücke – dort, wo
die Haller Straße anfängt – und andererseits dort, wo die Stadt es
topografisch juristisch tut: an der Stadtgrenze.
Nicht-Orte zeichnet aus, dass niemand dort zu wohnen scheint.
Nicht-Orte haben keine Namen, wollen offenbar auch keine haben,
und Nicht-Orte zeigen sich so konstruiert, dass sie nicht zum
Verweilen einladen. Falls sie Namen haben, sind diese offenbar
beliebig – oder doch nicht?
Dem aufmerksamen Betrachter fällt auf, dass eine selbstbewusste
Stadt wie Innsbruck ihr Selbstbewusstsein offenbar dort
aufhören lässt, wo sie einstmals mit einem, damals durchaus weltbeachteten
Projekt, nämlich dem Bau der Hungerburgbahn 1906
ihren eigenen Endpunkt als Ort markierte. Wie sonst würde sich
erklären, dass sie sich den Namen einer noch gut drei Kilometer
langen Straße bis zur Stadtgrenze nicht sichert, und das, obwohl
ausgerechnet dort wichtige Betriebe wie Mehlmühlen,
Lodenfabriken, Bäckereien und sonstige Lieferanten für den täglichen
Bedarf der Stadt angesiedelt waren und teilweise noch sind,
die nicht zuletzt einträgliche Steuern eintrugen?
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Vielleicht hat das ja auch nur mit der uralten Rivalität der Städte
Innsbruck, Hall und Schwaz zu tun? Salz und Silber gegen eine
Sommeresidenz der Kaiserfamilie? Jedenfalls liess die Stadt
Innsbruck sich selbst als Ort dort enden, wo sie dachte, dass sie
ihren letzten symbolträchtigen Markierungsakt setzen könne: mit
einer technischen Innovation einer der weltweit ersten Standseilbahnen
und einem gemalten Schaupanorama für eine im Weltgeschehen
vergleichsweise kleine Schlacht in den napoleonischen
Kriegen.
Wie auch immer, Milena Meller klinkt sich mit ihrem Projekt genau
dort ein, wo die Stadt Hall als Ort, dem Namen nach zumindest
offenbar anfängt: nach der letzten innerstädtischen Innbrücke.
Als mich Milena Meller bat, ihr Projekt theoretisch und textlich
zu begleiten, fiel mir als erstes ein, wie oft ich selbst diese Straße
entlang gefahren bin, jahrelang tagein tagaus von Innsbruck
nach Hall und wieder zurück. Außer ein paar sonderbaren Namen
von Haltestellen, wie „Arbeiterbäckerei“, „Coca Cola Fabrik“ oder
„Grenobler Brücke“, über die ich mich immer gewundert habe,
ist mir von dieser Strecke nichts Nennenswertes nachhaltig in
Erinnerung geblieben. Außer natürlich jene unendliche Zeit, die ich
damit verbringen musste, und um die es mir immer schon schade
war. Wenigstens haben also diese Nicht-Orte doch einen Namen –
zumindest den von Haltestellen – und so könnte man eigentlich den
Namen nachgehen, um ihnen ein Gesicht zu geben. Milena Meller
tut das nicht. Sie erforscht auf andere Weise den Nicht-Ort, um der
Stadt etwas zurückzubringen, was ihr eigentlich gehört: den Rand.
Und sie bringt damit nichts in Unordnung. Genau, diskret,
verantwortungsvoll und mit viel Zeit. Ihre Vorgangsweise ist vielschichtig
und erschliesst sich nicht auf den ersten schnellen Blick.
Es scheint, als hätte sich Milena Meller vorgenommen, die Zeit
zwischen dem Switchen durch die Orte einfach einzufrieren, um
die Aufmerksamkeit für deren Wahrnehmung aufzubewahren für
einen passenden Augenblick. Einen, den sie künstlerisch akribisch
inszeniert, und einen, von dem sie sich selbst nicht auslässt.
Sie geht oft vor Ort, streunt, unternimmt zwei Jahre lang zu jeder
Tages- und Nacht-, zu jeder Jahreszeit ausgedehnte Streifzüge um
dem Objekt ihrer Forschungsbegierde auf die Schliche zu
kommen, nicht aufdringlich, nein, sie stalkt nicht, sie lässt den
Rand in Ruhe. Sie fotografiert ihn wie er sich darstellt. Poetisch
zwar, mit dem Blick einer Malerin, aber niemals mit der Absicht, zu
stören.
Dem eher flüchtigen und schnellen Akt des Fotografierens lässt
Milena Meller einen intensiven langsamen Akt der Annäherung an
den Nicht-Ort folgen: Sie malt Ausschnitte der Fotografien
detailgenau auf Leinwand. In einem weiteren Schritt fotografiert sie
diese Malereien ab, lässt davon große Abzüge machen, um diese
wiederum zu übermalen. Auf diese Weise entstehen Arbeiten, die
immer mehr ins Abstrakte übergehen. Die Vorgangsweise selbst
ermöglicht der Künstlerin, dem Gegenstand ihrer Untersuchung
immer noch einen Schritt weit näher zu kommen. Dabei spielen
Parameter wie Schärfe und Unschärfe sowie Nähe und Distanz
eine Rolle. Es geht ihr aber vor allem auch um den Faktor Zeit, um
das Ausreizen verschiedener Untersuchungsgeschwindigkeiten.
Die Ergebnisse der einzelnen Arbeitsschritte entstehen gleichwertig,
gleichzeitig und nebeneinander, sie wollen weder End- noch
Ausgangsprodukt sein, vielmehr sind sie Ausdruck eines Prozesses.
Eines sich jedes Mal aufs Neue und mittels jeweils anderer Methode
an das Thema Herantastens.
Milena Meller agiert dabei wie eine Schatzgräberin, die das
Geheimnis des Schatzes zwar mit der Akribie einer Forscherin zu
lüften trachtet, dies jedoch nicht mit der Absicht, ihn jemals endgültig
zu bergen. Sie begnügt sich mit einem genauen Blick von
außen, um nicht zuletzt auch für den Betrachter das eigentliche
Geheimnis des Nicht-Ortes offen zu lassen.
Was allerdings auffällt, ist, dass sich in Milena Mellers Arbeiten
immer wieder kehrende Strukturen finden lassen. Leicht geöffnete
Jalousien, Fenster, Balkone, Stühle und Bänke, Satellitenschüsseln.
Was verbirgt sich hinter den Fenstern, den Jalousien? Spuren
eines doch vielleicht städtischen Wohnens? Doch Spuren einer
Geschichte? Doch zumindest erahnbare Gesichter von Menschen
an einem Nicht- Ort? Spuren eines einstmals blühenden
Industriezeitalters, eines blühenden Handels? Was hat sich hier in
der Vergangenheit abgespielt? Was spielt sich jetzt hier ab? Wird
in den Fabriken noch gearbeitet? Wohnt hier irgendwer? Deuten
teils halb vergilbte Schriften von Firmenschildern darauf hin, dass
die Produktionsstätten schon längst verlassen wurden? Zeugen
sie nur mehr von einer Glanzzeit, als dieser Nicht-Ort noch Stadt-
Ort war. War er es jemals? Wird er es vielleicht einmal sein?
Milena Meller macht sich auf die Spur.
Ulrike Mair
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Milena Meller
Geboren 1964 in Innsbruck. Ab Jugendalter bildnerische Tätigkeit sowie musikalische Ausbildung (ab 1983 Auftritts- und Unterrichtstätigkeit
als Flötistin).
Ab ca. 1990 kontinuierliche fotografische und malerische Arbeit, Workshops für künstlerische Fotografie im Rahmen vom „Salzburg College“
(bei Roger Palmer und Helen Underwood).
Studium der Musikwissenschaft und Philosophie an der Universität Innsbruck (Diplomarbeit über Zeitgenössische Musik).
Diverse wissenschaftliche und essayistische Veröffentlichungen in Zeitschriften und Büchern hauptsächlich zu Neuer Musik, Kultur und Kunst.
Mitkuratorin der Zeitschrift „Quart“ ab Gründung.
Seit 2009 Mitglied der Tiroler Künstlerschaft.
Ausstellungen
1993 Ein-Tages-Präsentation „projekt fennerkaserne“, privater Kunstraum, Innsbruck
Dez. 2008/Jan. 2009 Einzelausstellung „blasser schimmer“ Galerie Fotoforum West, Innsbruck
Jänner 2010 Einzel-Präsentation „ruhige lage“ im Rahmen v. „open space“, Stadtturmgalerie, Innsbruck
April 2010 Einzelausstellung „klare sicht“, Galerie Sechzig, Feldkirch
Mai 2010 Einzelausstellung „langer gang“, Kunst im Gang, Kath.-Theolog. Fakultät Universität Innsbruck
Nov./Dez 2010 Einzelausstellung „stilles ufer“, Galerie kooio, Innsbruck
Mai 2011 Einzelausstellung „heller tag“,Galerie im Andechshof (Galerie d. Stadt Innsbruck), Innsbruck
Ab Nov. 2011 Fixe Installation eines Komplexes von 12 Bildern als „projekt rupertusplatz“ in Ord. Dr. Kohrgruber, 1170 Wien
Juni 2012 – Mai 2013 Langfristige Installation „verortungen“ in Kanzlei Atzl/Pertl, Wörgl
Oktober 2012 Teilnahme Jubiläumsausstellung Andechsgalerie, Innsbruck, Stadtarchiv Innsbruck
Kataloge Jahresrückblick Tiroler Künstlerschaft 2010
Jahresrückblick Andechsgalerie 2011
20 Jahre Andechsgalerie 2012
Info/Kontakt www.milena-meller.com
Impressum
Milena Meller
weites feld
Innsbruck 2012
Kunstkatalog im Rahmen des Projektes weites feld
gefördert vom Kulturamt der Stadt Innsbruck im Rahmen von stadt_potenziale 2011
und der Kulturabteilung der Tiroler Landesregierung.
Konzept, Idee, Bilder: Milena Meller
Grafik und Layout: frauklapper
Scans: Stephan Elsler
Text: Ulrike Mair
Druck: Alpina Druck, Innsbruck
Die Inhalte sowie einzelne Elemente sind urheberrechtlich geschützt.
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gefördert von stadt_potenziale 2011
- die Magie des Lichtes Hallerstraße 125a · 6020 Innsbruck
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Tel: 0512 / 587 587 Fax: - 4
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