den ganzen Artikel lesen... - Herzog Forsttechnik
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KWF-Tagung 2012<br />
20<br />
Seilkrantechnik<br />
auf der KWF-Tagung<br />
In <strong>den</strong> letzten vier bis fünf Jahren hat der Seilkraneinsatz in der Praxis<br />
und in der Literatur, auf Ausstellungen und Messen an Bedeutung<br />
gewonnen. Die große Nachfrage nach Rohholz macht auch die Holznutzung<br />
unter schwierigeren Geländebedingungen notwendig. Dieser<br />
Trend war auch auf der KWF-Tagung 2012 in Bopfingen zu erkennen.<br />
1<br />
Reinhard Nimz<br />
Bereits am Vormittag des Eröffnungstages<br />
konnte sich der Seilkraninteressent im<br />
Rahmen des Fachkongresses auf Schloss<br />
Kapfenburg im Arbeitskreis „Reserven<br />
am Hang? Neue Technik zur Mobilisierung“ Anregungen<br />
zur Holzernte unter schwierigen Geländebedingungen<br />
holen. Die Moderation lag in <strong>den</strong><br />
Hän<strong>den</strong> von Prof. Karl Stampfer von der Boku in<br />
Wien. Etwa 40 Seilkranspezialisten verfolgten die<br />
sechs Fachvorträge, bei <strong>den</strong>en die österreichischen<br />
Kollegen dominierten, und diskutierten sachkundig<br />
mit. Ohne detailliert auf die Fachvorträge einzugehen,<br />
lassen sich nachfolgende Kernaussagen zusammenfassen:<br />
•<br />
Im schwerer zugänglichen Gelände sind noch hohe<br />
Holzvorräte vorhan<strong>den</strong>. Bei ihrer Ernte mit Seilkranunterstützung<br />
sind Mehrkosten von mindestens<br />
10 – 15 €/Fm gegenüber befahrbaren Lagen zu<br />
erwarten.<br />
•<br />
Durch Verbesserung der Planung, der Arbeitsabläufe<br />
und der Technik sowie durch die Umstellung auf das<br />
Vollbaumverfahren (ökologisch umstritten) konnte<br />
der Anstieg der Holzerntekosten trotz stetig steigender<br />
Personalkosten in Grenzen gehalten wer<strong>den</strong>.<br />
•<br />
Die Verringerung des Zeitaufwandes beim Auf-<br />
und Abbau von Seilgeräten ist möglich durch <strong>den</strong><br />
Einsatz von Seilbaggern mit Prozessor, bei <strong>den</strong>en der<br />
Mast gegen die Maschine abgespannt wird. Auch das<br />
Absenken der notwendigen Tragseilhöhe durch tragseilparalleles<br />
Anhängen des Holzes (Beispiel: Liftliner<br />
mit Nachläufer) sowie die Abspannung von Bauwerken<br />
mit Kunststoffseilen lässt Einsparungen erwarten.<br />
•<br />
Für <strong>den</strong> Anhänger als höchstbeanspruchte Person<br />
brachten Ausspulhilfen für das Zug-/Hubseil Verbesserungen.<br />
•<br />
Die Funksteuerung der Laufwagen, die Nutzung<br />
von Zielautomatik und von Funkchokern erleichtern<br />
die Arbeit.<br />
•Damit<br />
die Erntekosten auch in Zukunft beherrschbar<br />
bleiben, sind auch waldbauliche Konzepte umzu-<br />
Forst & Technik 10 / 2012 www.forstpraxis.de
setzen, damit bereits bei Erstdurchforstungen stärkeres<br />
Holz als gegenwärtig geerntet wer<strong>den</strong> kann.<br />
•<br />
Im unteren Neigungsbereich des Seilkrangeländes<br />
(etwa 30 – 55 %) stellen Radfahrzeuge mit Traktionswinde<br />
eine Alternative dar. Bei befahrbaren<br />
Lagen mit geringer Tragfähigkeit könnte der Seil-<br />
Pully Anwendung fin<strong>den</strong>.<br />
•<br />
Die gegenwärtige Unsicherheit in der Normen-<br />
lage bezüglich der Sicherheitsfaktoren für Seile bei<br />
schweben<strong>den</strong> Lasten belastet die Hersteller und Anwender<br />
von Seilkrantechnik. Die nach der Europäischen<br />
Maschinenrichtlinie 2006/42/EG definierten<br />
höheren Sicherheitsfaktoren wür<strong>den</strong> <strong>den</strong> Seilkraneinsatz<br />
deutlich verschlechtern und unter Umstän<strong>den</strong><br />
völlig undurchführbar machen. Von <strong>den</strong><br />
österreichischen Kollegen wird im Rahmen einer<br />
internationalen Arbeitsgruppe ein Normenentwurf<br />
für Seilkrantechnik im Walde erarbeitet und dem<br />
EU-Normierungskomitee zugeleitet.<br />
adler und Hochleitner<br />
Auf dem Ausstellungsgelände und in <strong>den</strong> Fachexkursionen<br />
konnte dann eine Reihe der im Rahmen<br />
der Fachtagung angesprochenen technischen Varianten<br />
angeschaut wer<strong>den</strong>. Viele Details sind allerdings<br />
nur bei der Besichtigung vor Ort und in persönlichen<br />
Gesprächen erkennbar. Auf <strong>den</strong> Einsatz<br />
von Radmaschinen mit Traktionswin<strong>den</strong> wird im<br />
Rahmen diese Ausführungen nicht eingegangen.<br />
Seilkrantechnik auf dem Ausstellungsgelände<br />
wurde von zehn Herstellern präsentiert und war<br />
damit deutlich stärker vertreten als bei früheren<br />
KWF-Tagungen. Alle Hersteller verfügen über<br />
spezifische Produktpaletten in unterschiedlichsten<br />
Varianten, deren Angaben <strong>den</strong> Rahmen dieser<br />
Ausführungen sprengen wür<strong>den</strong>. Sie sind <strong>den</strong> Herstellerunterlagen<br />
entnehmbar, sodass eine Beschränkung<br />
auf ausgestellte Exponate erfolgt. Bei <strong>den</strong> Seilgeräten<br />
dominierten eindeutig die Mastgeräte.<br />
Die Firma Konrad Adler aus Wolfegg warb mit<br />
dem MS 500 UNI (Abb. 1) für ihre Universalreihe<br />
MS 500 und 700 UNI. Beide Anlagen sind für<br />
die Bergauf-, Bergab- und Horizontalrückung von<br />
mittelstarkem bzw. starkem Holz ausgelegt. Der<br />
MS 500 UNI ist auf einem Einachsanhänger aufgebaut<br />
und besitzt einen hydraulisch kippbaren Mast<br />
von ca. 9 m Höhe. Die Tragseilwinde kann 500 m<br />
Tragseil mit einem Seildurchmesser von 18 mm aufnehmen.<br />
Als maximale Traglast des Laufwagens sind<br />
3 t ausgewiesen. Zur Manipulation des gerückten<br />
Holzes ist separate Technik erforderlich. Die Firma<br />
Adler produziert zurzeit keine eigenen Laufwagen.<br />
Sie rüstet ihre Anlagen im Normalfall mit Sherpa-<br />
Laufwagen aus. Aber auch andere Laufwagen mit<br />
Funkklemmung sind einsetzbar. Die Laufwagenbedienung<br />
erfolgt funkgesteuert – so wie dies heute<br />
bei <strong>den</strong> meisten Seilgeräten der Fall ist.<br />
Mit einer sehr vielseitigen Präsentation war das<br />
Drei-Länder-Unternehmen Franz Hochleitner in<br />
Bopfingen vertreten. Es setzt auf die Seilkrananlagen<br />
der Firma Valentini aus Südtirol und komplettiert<br />
diese mit eigenen Laufwagen der Baureihe<br />
Bergwald. Die neueste Entwicklung stellt der Laufwagen<br />
Bergwald 5000 Hybrid dar. Er ist für eine<br />
2<br />
3<br />
Abb. 1: Mastseilgerät<br />
MS 500 UNI von Adler<br />
Abb. 2: Hybrid-Doppellauf-<br />
wagen der Fa. Hochleitner<br />
Abb. 3: Doppellaufwagen der<br />
Firma Seik (Austrofoma 2011)<br />
Abb. 4: Traktionswinde der<br />
Firma <strong>Herzog</strong><br />
Forst & Technik 10 / 2012 www.forstpraxis.de 21<br />
4<br />
Fotos: R. Nimz (14), ManuMedia (1)
KWF-Tagung 2012<br />
Nutzlast bis 5 t ausgelegt und verfügt über einen<br />
Elektroantrieb zum Auszug des Zug-/Hubseils. Sehr<br />
eindrucksvoll war die Vorführung des Seilgerätes<br />
V1000 mit dem Hybrid-Doppellaufwagen (Abb. 2)<br />
zur Holzrückung in der Ebene. Das Seilgerät V1000<br />
kann ca. 1 000 m Trassenlänge und Masthöhen bis<br />
17 m realisieren. Der Doppellaufwagen besteht aus<br />
zwei Hybrid-Laufwagen, die mittels Verbindungsstange<br />
zusammengefügt sind. Als Hubseil des dem<br />
Mastgerät zugewandten Laufwagens dient das Zugseil.<br />
Für <strong>den</strong> zweiten Laufwagen wird das Rückholseil<br />
als Hubseil benutzt. Da die Laufwagen bei<br />
Lastaufnahme am Tragseil geklemmt sind, können<br />
mittels Elektromotoren beide Seile aus- und eingespult<br />
wer<strong>den</strong>. Als Zwischenstütze fungierte ein teleskopierbarer<br />
Mast, der auf maximal 24 m Höhe<br />
ausgefahren wer<strong>den</strong> konnte und an ein Fahrzeug<br />
mit Raupenfahrwerk angebaut war. Ein Gittermast<br />
diente als Endmast. Der Hybrid-Doppellaufwagen<br />
ist neben dem auf der Fachtagung erwähnten Liftliner<br />
mit Nachläufer und dem auf der Austrofoma<br />
2011 präsentierten Laufwagen mit Nachläufer der<br />
Firma Seik (Abb. 3 – Austrofoma 2011) die dritte<br />
auf dem Markt befindliche Laufwagenversion für<br />
die tragseilparallele Holzrückung.<br />
<strong>Herzog</strong>, Koller und Konrad<br />
Die Firma <strong>Herzog</strong> <strong>Forsttechnik</strong> zeigte auch in<br />
Bopfingen die von ihr entwickelte Traktionswinde<br />
(Abb. 4) und das an Baggerausleger anbaubare<br />
Mastseilgerät Grizzly 400-Yarder. Der Mast ist<br />
gegen <strong>den</strong> Baggerrahmen abgespannt und bedarf in<br />
der Regel keiner weiteren Verankerung. Die Masthöhe<br />
liegt bei 9,8 m. Als Endmast sind Bäume oder<br />
künstliche Masten möglich. Auf der Tragseilwinde<br />
sind ca. 400 m Tragseil mit 18 mm Seildurchmesser<br />
vorhan<strong>den</strong>. Durch Zug- und Rückholseil ist der<br />
Grizzly universell, also auch in der Ebene einsetzbar.<br />
Als Laufwagen sind Ausführungen mit Trag-<br />
und Zugseilklemme notwendig, die Traglasten bis<br />
3 t realisieren können und funkgesteuert sind. Laufwagen<br />
der FirmaWyssen haben sich bewährt. Der<br />
Grizzly 400-Yarder des Forstunternehmens Susenburger<br />
wurde in Kombination mit einem CAT-Bagger<br />
mit Prozessorkopf Woody 60 im Exkursionsbild<br />
3.2 beim Arbeiten vorgeführt (Abb. 5).<br />
Einen Seilkran K507 (Abb. 6) präsentierte die<br />
Firma Koller. Er war auf einen Lkw aufgebaut<br />
und verfügte über einen Kran mit Prozessorkopf<br />
Woody 60. Die Masthöhe beträgt 13,5 m. Der<br />
K507 verfügt über eine Tragseilwinde mit etwa<br />
1 000 m Tragseil bei 20 mm Seildurchmesser. Das<br />
Seilgerät ist universell einsetzbar und mit einem<br />
Koller-Laufwagen MSK-3 ausgerüstet, der Traglasten<br />
bis zu 3 t ermöglicht. Die Ausspulung des Zug-<br />
/Hubseils erfolgt mittels Verbrennungsmotor.<br />
Sehr umfangreich war die Präsentation auf dem<br />
Stand der Firma Konrad <strong>Forsttechnik</strong>. Neben dem<br />
Gebirgsharvester Mounty 4000 als Lkw-Aufbau mit<br />
Laufwagen Liftliner, der Seilkrananlage KMS 12<br />
auf Tandemanhänger (Abb. 7), dem Prozessorkopf<br />
Woody 70 und dem selbstfahren<strong>den</strong> Laufwagen<br />
Woodliner 4000 konnten auch der Highlander<br />
mit Klemmbank und die neueste Version des<br />
22<br />
5<br />
6 7<br />
Abb. 5: Grizzly 400-Yarder<br />
der Firma <strong>Herzog</strong><br />
Abb. 6: Mastseilgerät<br />
K507 von Koller<br />
Abb. 7: Mastseilgerät<br />
KMS 12 der Firma Konrad<br />
Abb. 8: Seilpully<br />
der Firma Konrad<br />
Abb. 9: Mastseilgerät<br />
Syncrofalke der Firma<br />
Mayr-Melnhof<br />
Abb. 10: Durchforstungsseilgerät<br />
mit Hubrollenlaufwagen<br />
von Maxwald<br />
9 10<br />
8<br />
Forst & Technik 10 / 2012 www.forstpraxis.de<br />
Fotos: R. Nimz, ManuMedia (1)
Seil-Pullys (Abb. 8) besichtigt wer<strong>den</strong>. Da<br />
das System Mounty 4000 hinreichend bekannt<br />
ist, soll nur kurz auf die Seilkrananlage<br />
KMS 12 eingegangen wer<strong>den</strong>, die vom<br />
Forstunternehmen Reichle bereitgestellt<br />
wurde. Das auf dem Tandemanhänger befindliche<br />
Mastgerät ist ca. 10 m hoch. Es<br />
ist für die Bergaufrückung konzipiert und<br />
mit dem Laufwagen Liftliner 4000 (Traglast<br />
4 t) ausgerüstet. Der Liftliner wird mit<br />
dem Zugseil bewegt und verfügt über ein<br />
eigenes motorgetriebenes Hubwerk. Dadurch<br />
entfällt die Tragseilklemme. Bergabseilung<br />
ist mit dem Laufwagen Woodliner<br />
3000 (Traglast 3 t) möglich. Die Tragseilwinde<br />
kann 800 m Tragseil bei einem Seildurchmesser<br />
von 22 mm aufnehmen. Zur<br />
Holzmanipulation ist Zusatztechnik notwendig.<br />
Bei der neuesten, in Abb. 8 dargestellten<br />
Version des Seil-Pullys der Firma Konrad<br />
ist die Seilwinde des Seils, an dem sich<br />
der Pully über Spillantrieb fortbewegt, in<br />
einem Spezialbau angeordnet, der über eine<br />
höhenverstellbare Kabine und einen Kran<br />
verfügt. Das auf dem mit acht Rädern bestückten<br />
Pully ankommende Holz wird<br />
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• 10 m Kran mit Krandämpfung<br />
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mit 10m Schlauch und Luftdruckpistole auf Rolle<br />
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• „WFW Sorglospaket“<br />
inkl. Kun<strong>den</strong>dienste bis 2000 Betriebsstun<strong>den</strong><br />
von diesem Kran abgela<strong>den</strong> und manipuliert.<br />
Die Masse des Spezialbaus mit entsprechender<br />
Verankerung reicht aus, um<br />
genügend Seilspannung aufzubauen.<br />
Melnhof, Maxwald, und Ritter<br />
Von der Seilkrantechnik der Firma Mayr-<br />
Melnhof wurde in Bopfingen das Seilgerät<br />
Synchrofalke in der 3-t-Ausführung<br />
durch die Österreichischen Bundesforste<br />
als Lkw-Aufbau gezeigt (Abb. 9). Es ist<br />
universell einsetzbar. Das Seilgerät wurde<br />
konstruktiv überarbeitet und bezüglich<br />
Arbeitssicherheit vervollkommnet. Der auf<br />
<strong>den</strong> Lkw aufgebaute Mast ist hydraulisch<br />
kippbar und hat eine Höhe von 11 m. Auf<br />
der Tragseilwinde befin<strong>den</strong> sich 800 m<br />
Tragseil mit einem Seildurchmesser von<br />
18 mm. Neben dem Mast ist ein Kran mit<br />
Prozessorkopf Woody 60 angeordnet, der<br />
die Vollbäume aufarbeitet und das Holz<br />
manipuliert. Als Laufwagen kommen<br />
die Eigenentwicklungen Sherpa-U3 oder<br />
Sherpa-Mot II zum Einsatz.<br />
Ein sehr einfaches Durchforstungsseilgerät<br />
mit Hubrollenlaufwerk (Abb. 10) wird<br />
seit vielen Jahren von der Firma Maxwald<br />
special edition: WFW 200<br />
200 verkaufte Maschinen, limitierte Auflage zum „Special Preis“<br />
<br />
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Forst & Technik 10 / 2012 www.forstpraxis.de<br />
D-88364 Wolfegg, Grimmenstein 15<br />
Tel.: 0049 7527 968-190<br />
www.wfw.net - info@wfw.net<br />
23<br />
<br />
200<br />
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<br />
<br />
angeboten. Es ist speziell für Durchforstungen<br />
bei Bergaufrückung konzipiert. Als<br />
Zugseil wird das Seil der Anbau-Seilwinde<br />
an Schleppern genutzt. Sollte der Schlepper<br />
über zwei Win<strong>den</strong> verfügen, kann er auch<br />
das Tragseil mitführen. Trassenlängen bis<br />
300 m sind möglich. Der Laufwagen besitzt<br />
keinerlei Elektronik und Klemmvorrichtungen.<br />
Er wird an der Entladestelle<br />
mittels Sperrklinke mechanisch arretiert<br />
und an der Anhängestelle durch einen an<br />
einem separaten Seil befestig Stopper gehalten.<br />
Nach Aussagen der Firma Maxwald<br />
kamen als Zugseil und gelegentlich auch<br />
als Tragseil Kunststoffseile zum Einsatz.<br />
Neue Seilkrantechnik zeigte auch die<br />
Firma Ritter. Mit <strong>den</strong> Typen KSK1, KSK3<br />
und MSK2 waren die drei gegenwärtig<br />
angebotenen Systeme ausgestellt, die alle<br />
universell einsetzbar sind. Gegenüber <strong>den</strong><br />
Vorgängermodellen verbessert ist der Kurzstreckenseilkran<br />
KSK1, der als Anbau-,<br />
Anhänger- und Aufbauvariante erhältlich<br />
ist. Der Mast kann hydraulisch auf 5,6 m<br />
Höhe ausgefahren wer<strong>den</strong>. Trassenlängen<br />
bis zu 200 m sind möglich. Die maximale<br />
Anhängelast beträgt ca. 1 t. Neu ist der<br />
Hersteller EcoLog John Deere Valmet<br />
Typ / 6WD 580D 1270E 931.1<br />
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Zugkraft (kN) 172 175 175<br />
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KWF-Tagung 2012<br />
Kurzstreckenseilkran KSK3 (Abb. 11), der<br />
als Kombinationsgerät für Doppeltrommelseilwin<strong>den</strong><br />
bei Durchforstungen entwickelt<br />
wurde. Dadurch sind Doppeltrommelseilwin<strong>den</strong><br />
vielseitiger nutzbar. Der Mast ist<br />
hydraulisch verstellbar und bis 4,5 m ausfahrbar.<br />
Die Tragseilwinde kann bis zu<br />
150 m Tragseil von 12 mm Seildurchmesser<br />
aufnehmen. Zug- und Rückholseillänge<br />
sind der Tragseillänge angepasst. Die KWF-<br />
Präsentation erfolgte am Skidder R185, der<br />
als Heckaufbau einen Epsilon-Kran besitzt.<br />
Um Einsätze bei größeren Trassenlängen realisieren<br />
zu können, entwickelte die Firma<br />
Ritter <strong>den</strong> Mittelstreckenseilkran MSK 2<br />
(Abb. 12), dessen Tragseilwinde ca. 400 m<br />
Tragseil mit einem Seildurchmesser von<br />
15 mm aufnimmt. Der Mast ist hydraulisch<br />
auf 10,5 m ausfahrbar. Die Basis für <strong>den</strong><br />
MSK 2 bildet die neue Dreipunktwinde<br />
S70. Die Tragseilwinde befindet sich allerdings<br />
als separate Winde an der Mastrückseite.<br />
Durch das firmenspezifische Prinzip<br />
der Konstantzugleistung ist die Zugkraft<br />
der Arbeitswin<strong>den</strong> immer maximal.<br />
Tröstl und Wyssen<br />
Durch die Firmenfarben rot-blau sofort<br />
zuzuordnen war die Seilkrantechnik der<br />
Firma Tröstl. Von ihr wurde in Bopfingen<br />
ein Exponat in zwei unterschiedlichen Versionen<br />
präsentiert. Die Abb. 13 zeigt das<br />
Mastseilgerät TST 400 als Anhängervariante<br />
für Schlepper, das als Zwei- oder Dreiseil-System<br />
eingesetzt wer<strong>den</strong> kann. Seine<br />
Masthöhe beträgt 9,5 m. Die Tragseilwinde<br />
fasst ca. 550 m Seil mit einem Seildurchmesser<br />
von 16 mm. Als maximale Traglast<br />
sind 2,5 t möglich. Da die FirmaTröstel<br />
selbst Laufwagen produziert, kommt<br />
hier, je nach Seilsystem, der entsprechende<br />
Laufwagen des Typs TST 2500 zum Einsatz.<br />
Zur Holzmanipulation ist zusätzliche<br />
Technik notwendig. Die zweite Version,<br />
das Seilgerät TST 400 als Harvestervariante,<br />
zeigt die Abb. 14. Von der Firma<br />
Haas wurde dafür auf <strong>den</strong> Hinterwagen<br />
eines Harvester TJ 1270 ein Teleskopkran<br />
montiert, an dem das Seilgerät angebaut<br />
ist. Es wird in zusammengeklapptem Zustand<br />
vom Harvester transportiert. Beim<br />
Arbeiten steht das Seilgerät neben dem<br />
Harvester auf dem Bo<strong>den</strong> und ist entgegen<br />
der Tragseilrichtung abgespannt. Die Seilwin<strong>den</strong><br />
des Seilgeräts wer<strong>den</strong> hydraulisch<br />
durch <strong>den</strong> Harvester angetrieben. Der Harvester<br />
arbeitet die gerückten Vollbäume auf<br />
und manipuliert die Sortimente. Die technischen<br />
Daten entsprechen <strong>den</strong>en der Anhängervariante<br />
Als einziger Hersteller von konventionellen<br />
Seilkrananlagen mit Schlittenwinde<br />
war die Firma Wyssen anwesend. Sie<br />
hatte die Schlittenwinde W 40 ausgestellt<br />
24<br />
11<br />
13<br />
Abb. 11: Mastseilgerät KSK1<br />
der Firma Ritter am Skidder<br />
Abb. 12: Mastseilgerät Ritter MSK 2<br />
Abb. 13: Mastseilgerät TST 400<br />
von Tröstl in Anhängervariante<br />
Abb. 14: Mastseilgerät TST 400<br />
von Tröstl in Harvestervariante<br />
Nimz R.<br />
Abb. 15: Hydraulische Zugseil-Schlitten- 15<br />
winde W-40 von Wyssen Fotos:<br />
(Abb. 15). Derartige Anlagen haben ihre<br />
Vorteile bei Seiltrassenlängen über 500 m,<br />
weil Zugseil und Tragseil getrennt voneinander<br />
sind. Die ausgestellte Schlittenwinde<br />
kann ca. 2 000 m Zugseil mit einem Seildurchmesser<br />
von 12 mm aufnehmen. Die<br />
Firma Wyssen bietet auch eigene Laufwagen<br />
an.<br />
Fazit<br />
Zusammenfassend lässt sich einschätzen,<br />
dass durch die große Anzahl von Seilkranherstellern<br />
auf der 16. KWF-Tagung ein<br />
guter Überblick über <strong>den</strong> Entwicklungsstand<br />
dieser Technik möglich war und der<br />
12<br />
14<br />
Seilkraneinsatz in Deutschland zunehmen<br />
wird. Die Seilkrananlagen wur<strong>den</strong> ständig<br />
verbessert und sind in immer mehr Varianten<br />
lieferbar. Neue Trends sind durch<br />
die Lösungsvarianten für tragseilparallelen<br />
Holztransport und <strong>den</strong> Einsatz von<br />
Seilkrananlagen im schwer zugänglichen<br />
ebenen Gelände erkennbar. Der Weiterentwicklung<br />
der Seilkrantechnik ist mit Interesse<br />
entgegenzusehen.<br />
Reinhard Nimz ist wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter der Professur <strong>Forsttechnik</strong> an der<br />
TU Dres<strong>den</strong> in Tharandt.<br />
Forst & Technik 10 / 2012 www.forstpraxis.de