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KWF-Tagung 2012<br />

20<br />

Seilkrantechnik<br />

auf der KWF-Tagung<br />

In <strong>den</strong> letzten vier bis fünf Jahren hat der Seilkraneinsatz in der Praxis<br />

und in der Literatur, auf Ausstellungen und Messen an Bedeutung<br />

gewonnen. Die große Nachfrage nach Rohholz macht auch die Holznutzung<br />

unter schwierigeren Geländebedingungen notwendig. Dieser<br />

Trend war auch auf der KWF-Tagung 2012 in Bopfingen zu erkennen.<br />

1<br />

Reinhard Nimz<br />

Bereits am Vormittag des Eröffnungstages<br />

konnte sich der Seilkraninteressent im<br />

Rahmen des Fachkongresses auf Schloss<br />

Kapfenburg im Arbeitskreis „Reserven<br />

am Hang? Neue Technik zur Mobilisierung“ Anregungen<br />

zur Holzernte unter schwierigen Geländebedingungen<br />

holen. Die Moderation lag in <strong>den</strong><br />

Hän<strong>den</strong> von Prof. Karl Stampfer von der Boku in<br />

Wien. Etwa 40 Seilkranspezialisten verfolgten die<br />

sechs Fachvorträge, bei <strong>den</strong>en die österreichischen<br />

Kollegen dominierten, und diskutierten sachkundig<br />

mit. Ohne detailliert auf die Fachvorträge einzugehen,<br />

lassen sich nachfolgende Kernaussagen zusammenfassen:<br />

•<br />

Im schwerer zugänglichen Gelände sind noch hohe<br />

Holzvorräte vorhan<strong>den</strong>. Bei ihrer Ernte mit Seilkranunterstützung<br />

sind Mehrkosten von mindestens<br />

10 – 15 €/Fm gegenüber befahrbaren Lagen zu<br />

erwarten.<br />

•<br />

Durch Verbesserung der Planung, der Arbeitsabläufe<br />

und der Technik sowie durch die Umstellung auf das<br />

Vollbaumverfahren (ökologisch umstritten) konnte<br />

der Anstieg der Holzerntekosten trotz stetig steigender<br />

Personalkosten in Grenzen gehalten wer<strong>den</strong>.<br />

•<br />

Die Verringerung des Zeitaufwandes beim Auf-<br />

und Abbau von Seilgeräten ist möglich durch <strong>den</strong><br />

Einsatz von Seilbaggern mit Prozessor, bei <strong>den</strong>en der<br />

Mast gegen die Maschine abgespannt wird. Auch das<br />

Absenken der notwendigen Tragseilhöhe durch tragseilparalleles<br />

Anhängen des Holzes (Beispiel: Liftliner<br />

mit Nachläufer) sowie die Abspannung von Bauwerken<br />

mit Kunststoffseilen lässt Einsparungen erwarten.<br />

•<br />

Für <strong>den</strong> Anhänger als höchstbeanspruchte Person<br />

brachten Ausspulhilfen für das Zug-/Hubseil Verbesserungen.<br />

•<br />

Die Funksteuerung der Laufwagen, die Nutzung<br />

von Zielautomatik und von Funkchokern erleichtern<br />

die Arbeit.<br />

•Damit<br />

die Erntekosten auch in Zukunft beherrschbar<br />

bleiben, sind auch waldbauliche Konzepte umzu-<br />

Forst & Technik 10 / 2012 www.forstpraxis.de


setzen, damit bereits bei Erstdurchforstungen stärkeres<br />

Holz als gegenwärtig geerntet wer<strong>den</strong> kann.<br />

•<br />

Im unteren Neigungsbereich des Seilkrangeländes<br />

(etwa 30 – 55 %) stellen Radfahrzeuge mit Traktionswinde<br />

eine Alternative dar. Bei befahrbaren<br />

Lagen mit geringer Tragfähigkeit könnte der Seil-<br />

Pully Anwendung fin<strong>den</strong>.<br />

•<br />

Die gegenwärtige Unsicherheit in der Normen-<br />

lage bezüglich der Sicherheitsfaktoren für Seile bei<br />

schweben<strong>den</strong> Lasten belastet die Hersteller und Anwender<br />

von Seilkrantechnik. Die nach der Europäischen<br />

Maschinenrichtlinie 2006/42/EG definierten<br />

höheren Sicherheitsfaktoren wür<strong>den</strong> <strong>den</strong> Seilkraneinsatz<br />

deutlich verschlechtern und unter Umstän<strong>den</strong><br />

völlig undurchführbar machen. Von <strong>den</strong><br />

österreichischen Kollegen wird im Rahmen einer<br />

internationalen Arbeitsgruppe ein Normenentwurf<br />

für Seilkrantechnik im Walde erarbeitet und dem<br />

EU-Normierungskomitee zugeleitet.<br />

adler und Hochleitner<br />

Auf dem Ausstellungsgelände und in <strong>den</strong> Fachexkursionen<br />

konnte dann eine Reihe der im Rahmen<br />

der Fachtagung angesprochenen technischen Varianten<br />

angeschaut wer<strong>den</strong>. Viele Details sind allerdings<br />

nur bei der Besichtigung vor Ort und in persönlichen<br />

Gesprächen erkennbar. Auf <strong>den</strong> Einsatz<br />

von Radmaschinen mit Traktionswin<strong>den</strong> wird im<br />

Rahmen diese Ausführungen nicht eingegangen.<br />

Seilkrantechnik auf dem Ausstellungsgelände<br />

wurde von zehn Herstellern präsentiert und war<br />

damit deutlich stärker vertreten als bei früheren<br />

KWF-Tagungen. Alle Hersteller verfügen über<br />

spezifische Produktpaletten in unterschiedlichsten<br />

Varianten, deren Angaben <strong>den</strong> Rahmen dieser<br />

Ausführungen sprengen wür<strong>den</strong>. Sie sind <strong>den</strong> Herstellerunterlagen<br />

entnehmbar, sodass eine Beschränkung<br />

auf ausgestellte Exponate erfolgt. Bei <strong>den</strong> Seilgeräten<br />

dominierten eindeutig die Mastgeräte.<br />

Die Firma Konrad Adler aus Wolfegg warb mit<br />

dem MS 500 UNI (Abb. 1) für ihre Universalreihe<br />

MS 500 und 700 UNI. Beide Anlagen sind für<br />

die Bergauf-, Bergab- und Horizontalrückung von<br />

mittelstarkem bzw. starkem Holz ausgelegt. Der<br />

MS 500 UNI ist auf einem Einachsanhänger aufgebaut<br />

und besitzt einen hydraulisch kippbaren Mast<br />

von ca. 9 m Höhe. Die Tragseilwinde kann 500 m<br />

Tragseil mit einem Seildurchmesser von 18 mm aufnehmen.<br />

Als maximale Traglast des Laufwagens sind<br />

3 t ausgewiesen. Zur Manipulation des gerückten<br />

Holzes ist separate Technik erforderlich. Die Firma<br />

Adler produziert zurzeit keine eigenen Laufwagen.<br />

Sie rüstet ihre Anlagen im Normalfall mit Sherpa-<br />

Laufwagen aus. Aber auch andere Laufwagen mit<br />

Funkklemmung sind einsetzbar. Die Laufwagenbedienung<br />

erfolgt funkgesteuert – so wie dies heute<br />

bei <strong>den</strong> meisten Seilgeräten der Fall ist.<br />

Mit einer sehr vielseitigen Präsentation war das<br />

Drei-Länder-Unternehmen Franz Hochleitner in<br />

Bopfingen vertreten. Es setzt auf die Seilkrananlagen<br />

der Firma Valentini aus Südtirol und komplettiert<br />

diese mit eigenen Laufwagen der Baureihe<br />

Bergwald. Die neueste Entwicklung stellt der Laufwagen<br />

Bergwald 5000 Hybrid dar. Er ist für eine<br />

2<br />

3<br />

Abb. 1: Mastseilgerät<br />

MS 500 UNI von Adler<br />

Abb. 2: Hybrid-Doppellauf-<br />

wagen der Fa. Hochleitner<br />

Abb. 3: Doppellaufwagen der<br />

Firma Seik (Austrofoma 2011)<br />

Abb. 4: Traktionswinde der<br />

Firma <strong>Herzog</strong><br />

Forst & Technik 10 / 2012 www.forstpraxis.de 21<br />

4<br />

Fotos: R. Nimz (14), ManuMedia (1)


KWF-Tagung 2012<br />

Nutzlast bis 5 t ausgelegt und verfügt über einen<br />

Elektroantrieb zum Auszug des Zug-/Hubseils. Sehr<br />

eindrucksvoll war die Vorführung des Seilgerätes<br />

V1000 mit dem Hybrid-Doppellaufwagen (Abb. 2)<br />

zur Holzrückung in der Ebene. Das Seilgerät V1000<br />

kann ca. 1 000 m Trassenlänge und Masthöhen bis<br />

17 m realisieren. Der Doppellaufwagen besteht aus<br />

zwei Hybrid-Laufwagen, die mittels Verbindungsstange<br />

zusammengefügt sind. Als Hubseil des dem<br />

Mastgerät zugewandten Laufwagens dient das Zugseil.<br />

Für <strong>den</strong> zweiten Laufwagen wird das Rückholseil<br />

als Hubseil benutzt. Da die Laufwagen bei<br />

Lastaufnahme am Tragseil geklemmt sind, können<br />

mittels Elektromotoren beide Seile aus- und eingespult<br />

wer<strong>den</strong>. Als Zwischenstütze fungierte ein teleskopierbarer<br />

Mast, der auf maximal 24 m Höhe<br />

ausgefahren wer<strong>den</strong> konnte und an ein Fahrzeug<br />

mit Raupenfahrwerk angebaut war. Ein Gittermast<br />

diente als Endmast. Der Hybrid-Doppellaufwagen<br />

ist neben dem auf der Fachtagung erwähnten Liftliner<br />

mit Nachläufer und dem auf der Austrofoma<br />

2011 präsentierten Laufwagen mit Nachläufer der<br />

Firma Seik (Abb. 3 – Austrofoma 2011) die dritte<br />

auf dem Markt befindliche Laufwagenversion für<br />

die tragseilparallele Holzrückung.<br />

<strong>Herzog</strong>, Koller und Konrad<br />

Die Firma <strong>Herzog</strong> <strong>Forsttechnik</strong> zeigte auch in<br />

Bopfingen die von ihr entwickelte Traktionswinde<br />

(Abb. 4) und das an Baggerausleger anbaubare<br />

Mastseilgerät Grizzly 400-Yarder. Der Mast ist<br />

gegen <strong>den</strong> Baggerrahmen abgespannt und bedarf in<br />

der Regel keiner weiteren Verankerung. Die Masthöhe<br />

liegt bei 9,8 m. Als Endmast sind Bäume oder<br />

künstliche Masten möglich. Auf der Tragseilwinde<br />

sind ca. 400 m Tragseil mit 18 mm Seildurchmesser<br />

vorhan<strong>den</strong>. Durch Zug- und Rückholseil ist der<br />

Grizzly universell, also auch in der Ebene einsetzbar.<br />

Als Laufwagen sind Ausführungen mit Trag-<br />

und Zugseilklemme notwendig, die Traglasten bis<br />

3 t realisieren können und funkgesteuert sind. Laufwagen<br />

der FirmaWyssen haben sich bewährt. Der<br />

Grizzly 400-Yarder des Forstunternehmens Susenburger<br />

wurde in Kombination mit einem CAT-Bagger<br />

mit Prozessorkopf Woody 60 im Exkursionsbild<br />

3.2 beim Arbeiten vorgeführt (Abb. 5).<br />

Einen Seilkran K507 (Abb. 6) präsentierte die<br />

Firma Koller. Er war auf einen Lkw aufgebaut<br />

und verfügte über einen Kran mit Prozessorkopf<br />

Woody 60. Die Masthöhe beträgt 13,5 m. Der<br />

K507 verfügt über eine Tragseilwinde mit etwa<br />

1 000 m Tragseil bei 20 mm Seildurchmesser. Das<br />

Seilgerät ist universell einsetzbar und mit einem<br />

Koller-Laufwagen MSK-3 ausgerüstet, der Traglasten<br />

bis zu 3 t ermöglicht. Die Ausspulung des Zug-<br />

/Hubseils erfolgt mittels Verbrennungsmotor.<br />

Sehr umfangreich war die Präsentation auf dem<br />

Stand der Firma Konrad <strong>Forsttechnik</strong>. Neben dem<br />

Gebirgsharvester Mounty 4000 als Lkw-Aufbau mit<br />

Laufwagen Liftliner, der Seilkrananlage KMS 12<br />

auf Tandemanhänger (Abb. 7), dem Prozessorkopf<br />

Woody 70 und dem selbstfahren<strong>den</strong> Laufwagen<br />

Woodliner 4000 konnten auch der Highlander<br />

mit Klemmbank und die neueste Version des<br />

22<br />

5<br />

6 7<br />

Abb. 5: Grizzly 400-Yarder<br />

der Firma <strong>Herzog</strong><br />

Abb. 6: Mastseilgerät<br />

K507 von Koller<br />

Abb. 7: Mastseilgerät<br />

KMS 12 der Firma Konrad<br />

Abb. 8: Seilpully<br />

der Firma Konrad<br />

Abb. 9: Mastseilgerät<br />

Syncrofalke der Firma<br />

Mayr-Melnhof<br />

Abb. 10: Durchforstungsseilgerät<br />

mit Hubrollenlaufwagen<br />

von Maxwald<br />

9 10<br />

8<br />

Forst & Technik 10 / 2012 www.forstpraxis.de<br />

Fotos: R. Nimz, ManuMedia (1)


Seil-Pullys (Abb. 8) besichtigt wer<strong>den</strong>. Da<br />

das System Mounty 4000 hinreichend bekannt<br />

ist, soll nur kurz auf die Seilkrananlage<br />

KMS 12 eingegangen wer<strong>den</strong>, die vom<br />

Forstunternehmen Reichle bereitgestellt<br />

wurde. Das auf dem Tandemanhänger befindliche<br />

Mastgerät ist ca. 10 m hoch. Es<br />

ist für die Bergaufrückung konzipiert und<br />

mit dem Laufwagen Liftliner 4000 (Traglast<br />

4 t) ausgerüstet. Der Liftliner wird mit<br />

dem Zugseil bewegt und verfügt über ein<br />

eigenes motorgetriebenes Hubwerk. Dadurch<br />

entfällt die Tragseilklemme. Bergabseilung<br />

ist mit dem Laufwagen Woodliner<br />

3000 (Traglast 3 t) möglich. Die Tragseilwinde<br />

kann 800 m Tragseil bei einem Seildurchmesser<br />

von 22 mm aufnehmen. Zur<br />

Holzmanipulation ist Zusatztechnik notwendig.<br />

Bei der neuesten, in Abb. 8 dargestellten<br />

Version des Seil-Pullys der Firma Konrad<br />

ist die Seilwinde des Seils, an dem sich<br />

der Pully über Spillantrieb fortbewegt, in<br />

einem Spezialbau angeordnet, der über eine<br />

höhenverstellbare Kabine und einen Kran<br />

verfügt. Das auf dem mit acht Rädern bestückten<br />

Pully ankommende Holz wird<br />

EcoLog 580D mit Top-Ausstattung<br />

• Sparsamer Mercedes-Benz Motor, 6 Zyl<br />

• 10 m Kran mit Krandämpfung<br />

• 710er Komplett-Bereifung<br />

• Xenon Beleuchtung<br />

• Rotator Indexator H172, Pendel MPB-2-2<br />

• Kompressor mit Lufanschluss hinten/ vorne<br />

mit 10m Schlauch und Luftdruckpistole auf Rolle<br />

• Logmax 6000B mit SuperCut 100<br />

• „WFW Sorglospaket“<br />

inkl. Kun<strong>den</strong>dienste bis 2000 Betriebsstun<strong>den</strong><br />

von diesem Kran abgela<strong>den</strong> und manipuliert.<br />

Die Masse des Spezialbaus mit entsprechender<br />

Verankerung reicht aus, um<br />

genügend Seilspannung aufzubauen.<br />

Melnhof, Maxwald, und Ritter<br />

Von der Seilkrantechnik der Firma Mayr-<br />

Melnhof wurde in Bopfingen das Seilgerät<br />

Synchrofalke in der 3-t-Ausführung<br />

durch die Österreichischen Bundesforste<br />

als Lkw-Aufbau gezeigt (Abb. 9). Es ist<br />

universell einsetzbar. Das Seilgerät wurde<br />

konstruktiv überarbeitet und bezüglich<br />

Arbeitssicherheit vervollkommnet. Der auf<br />

<strong>den</strong> Lkw aufgebaute Mast ist hydraulisch<br />

kippbar und hat eine Höhe von 11 m. Auf<br />

der Tragseilwinde befin<strong>den</strong> sich 800 m<br />

Tragseil mit einem Seildurchmesser von<br />

18 mm. Neben dem Mast ist ein Kran mit<br />

Prozessorkopf Woody 60 angeordnet, der<br />

die Vollbäume aufarbeitet und das Holz<br />

manipuliert. Als Laufwagen kommen<br />

die Eigenentwicklungen Sherpa-U3 oder<br />

Sherpa-Mot II zum Einsatz.<br />

Ein sehr einfaches Durchforstungsseilgerät<br />

mit Hubrollenlaufwerk (Abb. 10) wird<br />

seit vielen Jahren von der Firma Maxwald<br />

special edition: WFW 200<br />

200 verkaufte Maschinen, limitierte Auflage zum „Special Preis“<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Forst & Technik 10 / 2012 www.forstpraxis.de<br />

D-88364 Wolfegg, Grimmenstein 15<br />

Tel.: 0049 7527 968-190<br />

www.wfw.net - info@wfw.net<br />

23<br />

<br />

200<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

angeboten. Es ist speziell für Durchforstungen<br />

bei Bergaufrückung konzipiert. Als<br />

Zugseil wird das Seil der Anbau-Seilwinde<br />

an Schleppern genutzt. Sollte der Schlepper<br />

über zwei Win<strong>den</strong> verfügen, kann er auch<br />

das Tragseil mitführen. Trassenlängen bis<br />

300 m sind möglich. Der Laufwagen besitzt<br />

keinerlei Elektronik und Klemmvorrichtungen.<br />

Er wird an der Entladestelle<br />

mittels Sperrklinke mechanisch arretiert<br />

und an der Anhängestelle durch einen an<br />

einem separaten Seil befestig Stopper gehalten.<br />

Nach Aussagen der Firma Maxwald<br />

kamen als Zugseil und gelegentlich auch<br />

als Tragseil Kunststoffseile zum Einsatz.<br />

Neue Seilkrantechnik zeigte auch die<br />

Firma Ritter. Mit <strong>den</strong> Typen KSK1, KSK3<br />

und MSK2 waren die drei gegenwärtig<br />

angebotenen Systeme ausgestellt, die alle<br />

universell einsetzbar sind. Gegenüber <strong>den</strong><br />

Vorgängermodellen verbessert ist der Kurzstreckenseilkran<br />

KSK1, der als Anbau-,<br />

Anhänger- und Aufbauvariante erhältlich<br />

ist. Der Mast kann hydraulisch auf 5,6 m<br />

Höhe ausgefahren wer<strong>den</strong>. Trassenlängen<br />

bis zu 200 m sind möglich. Die maximale<br />

Anhängelast beträgt ca. 1 t. Neu ist der<br />

Hersteller EcoLog John Deere Valmet<br />

Typ / 6WD 580D 1270E 931.1<br />

Vergleichen Sie selbst!<br />

Länge<br />

Höhe<br />

Breite (ab)<br />

Angaben in mm<br />

7145<br />

3338 -4464<br />

2878<br />

7550<br />

3630<br />

2770<br />

7360<br />

3910<br />

2720<br />

Bo<strong>den</strong>freiheit (mm) 107-1223 650 665<br />

Gewicht (kg) ab 18700 18400 19400<br />

Motor Typ MB 906LA JD 6090HTJ SISU 74CTA<br />

Leistung kW (PS) 205 (279) 170 (231) 193 (262)<br />

Drehmoment (Nm) 1100 1125 1070<br />

Dieseltank (l) 460 435 370<br />

Zugkraft (kN) 172 175 175<br />

Kran:<br />

Hubmoment (kNm)<br />

Schwenkw. (°)<br />

Kranpumpe (cc)<br />

Agg.pumpe (cc)<br />

Max Fluss<br />

(l/min @ 1500 U/min)<br />

265<br />

280°<br />

140 cc<br />

145 cc<br />

197<br />

220°<br />

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217<br />

180°<br />

190 cc 190 cc<br />

269 + 278 285 285


KWF-Tagung 2012<br />

Kurzstreckenseilkran KSK3 (Abb. 11), der<br />

als Kombinationsgerät für Doppeltrommelseilwin<strong>den</strong><br />

bei Durchforstungen entwickelt<br />

wurde. Dadurch sind Doppeltrommelseilwin<strong>den</strong><br />

vielseitiger nutzbar. Der Mast ist<br />

hydraulisch verstellbar und bis 4,5 m ausfahrbar.<br />

Die Tragseilwinde kann bis zu<br />

150 m Tragseil von 12 mm Seildurchmesser<br />

aufnehmen. Zug- und Rückholseillänge<br />

sind der Tragseillänge angepasst. Die KWF-<br />

Präsentation erfolgte am Skidder R185, der<br />

als Heckaufbau einen Epsilon-Kran besitzt.<br />

Um Einsätze bei größeren Trassenlängen realisieren<br />

zu können, entwickelte die Firma<br />

Ritter <strong>den</strong> Mittelstreckenseilkran MSK 2<br />

(Abb. 12), dessen Tragseilwinde ca. 400 m<br />

Tragseil mit einem Seildurchmesser von<br />

15 mm aufnimmt. Der Mast ist hydraulisch<br />

auf 10,5 m ausfahrbar. Die Basis für <strong>den</strong><br />

MSK 2 bildet die neue Dreipunktwinde<br />

S70. Die Tragseilwinde befindet sich allerdings<br />

als separate Winde an der Mastrückseite.<br />

Durch das firmenspezifische Prinzip<br />

der Konstantzugleistung ist die Zugkraft<br />

der Arbeitswin<strong>den</strong> immer maximal.<br />

Tröstl und Wyssen<br />

Durch die Firmenfarben rot-blau sofort<br />

zuzuordnen war die Seilkrantechnik der<br />

Firma Tröstl. Von ihr wurde in Bopfingen<br />

ein Exponat in zwei unterschiedlichen Versionen<br />

präsentiert. Die Abb. 13 zeigt das<br />

Mastseilgerät TST 400 als Anhängervariante<br />

für Schlepper, das als Zwei- oder Dreiseil-System<br />

eingesetzt wer<strong>den</strong> kann. Seine<br />

Masthöhe beträgt 9,5 m. Die Tragseilwinde<br />

fasst ca. 550 m Seil mit einem Seildurchmesser<br />

von 16 mm. Als maximale Traglast<br />

sind 2,5 t möglich. Da die FirmaTröstel<br />

selbst Laufwagen produziert, kommt<br />

hier, je nach Seilsystem, der entsprechende<br />

Laufwagen des Typs TST 2500 zum Einsatz.<br />

Zur Holzmanipulation ist zusätzliche<br />

Technik notwendig. Die zweite Version,<br />

das Seilgerät TST 400 als Harvestervariante,<br />

zeigt die Abb. 14. Von der Firma<br />

Haas wurde dafür auf <strong>den</strong> Hinterwagen<br />

eines Harvester TJ 1270 ein Teleskopkran<br />

montiert, an dem das Seilgerät angebaut<br />

ist. Es wird in zusammengeklapptem Zustand<br />

vom Harvester transportiert. Beim<br />

Arbeiten steht das Seilgerät neben dem<br />

Harvester auf dem Bo<strong>den</strong> und ist entgegen<br />

der Tragseilrichtung abgespannt. Die Seilwin<strong>den</strong><br />

des Seilgeräts wer<strong>den</strong> hydraulisch<br />

durch <strong>den</strong> Harvester angetrieben. Der Harvester<br />

arbeitet die gerückten Vollbäume auf<br />

und manipuliert die Sortimente. Die technischen<br />

Daten entsprechen <strong>den</strong>en der Anhängervariante<br />

Als einziger Hersteller von konventionellen<br />

Seilkrananlagen mit Schlittenwinde<br />

war die Firma Wyssen anwesend. Sie<br />

hatte die Schlittenwinde W 40 ausgestellt<br />

24<br />

11<br />

13<br />

Abb. 11: Mastseilgerät KSK1<br />

der Firma Ritter am Skidder<br />

Abb. 12: Mastseilgerät Ritter MSK 2<br />

Abb. 13: Mastseilgerät TST 400<br />

von Tröstl in Anhängervariante<br />

Abb. 14: Mastseilgerät TST 400<br />

von Tröstl in Harvestervariante<br />

Nimz R.<br />

Abb. 15: Hydraulische Zugseil-Schlitten- 15<br />

winde W-40 von Wyssen Fotos:<br />

(Abb. 15). Derartige Anlagen haben ihre<br />

Vorteile bei Seiltrassenlängen über 500 m,<br />

weil Zugseil und Tragseil getrennt voneinander<br />

sind. Die ausgestellte Schlittenwinde<br />

kann ca. 2 000 m Zugseil mit einem Seildurchmesser<br />

von 12 mm aufnehmen. Die<br />

Firma Wyssen bietet auch eigene Laufwagen<br />

an.<br />

Fazit<br />

Zusammenfassend lässt sich einschätzen,<br />

dass durch die große Anzahl von Seilkranherstellern<br />

auf der 16. KWF-Tagung ein<br />

guter Überblick über <strong>den</strong> Entwicklungsstand<br />

dieser Technik möglich war und der<br />

12<br />

14<br />

Seilkraneinsatz in Deutschland zunehmen<br />

wird. Die Seilkrananlagen wur<strong>den</strong> ständig<br />

verbessert und sind in immer mehr Varianten<br />

lieferbar. Neue Trends sind durch<br />

die Lösungsvarianten für tragseilparallelen<br />

Holztransport und <strong>den</strong> Einsatz von<br />

Seilkrananlagen im schwer zugänglichen<br />

ebenen Gelände erkennbar. Der Weiterentwicklung<br />

der Seilkrantechnik ist mit Interesse<br />

entgegenzusehen.<br />

Reinhard Nimz ist wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter der Professur <strong>Forsttechnik</strong> an der<br />

TU Dres<strong>den</strong> in Tharandt.<br />

Forst & Technik 10 / 2012 www.forstpraxis.de

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