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KIKS UP - Besser essen. Mehr bewegen.

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Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.


<strong>KIKS</strong> <strong>UP</strong><br />

Das ganzheitliche Präventionsprogramm<br />

<strong>KIKS</strong> <strong>UP</strong> steht für das evaluierte und erfolgreich<br />

erprobte Präventionsprogramm, das synergistisch<br />

die Präventionsbereiche psychosoziale Gesundheit,<br />

Bewegungsförderung, Ernährungsbildung und<br />

Genusstraining miteinander verbindet.<br />

»<strong>KIKS</strong> <strong>UP</strong>« steht für Kinder in Kindertagesstätten,<br />

Schulen und Vereinen. »Up« bedeutet »nach<br />

oben« und verweist auf die positiven Ziele: Die<br />

Lebenskompetenz von Kindern zu fördern und sie<br />

in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu stärken.<br />

Auszeichnungen:<br />

Initiatoren von <strong>KIKS</strong> <strong>UP</strong>:<br />

Fachdienst Soziales und Sport<br />

<strong>KIKS</strong> <strong>UP</strong>-Akademie ist die Plattform zur überregi-<br />

onalen Fortbildung. Die Angebote richten sich an<br />

• Experten der Fachrichtung Pädagogik,<br />

Bewegung, Ernährung und Vergleichbare<br />

• Praktiker aus Kindertagesstätten, Schulen ,<br />

Vereinen und ähnlichen Institutionen<br />

• Entscheider aus Kommunen, Trägern der<br />

Jugendhilfe usw.<br />

Träger: Förderverein SV Schwalheim Jugend & Kultur e.V. / Erster Vorsitzender: Prof.Dr. med. Bernd Wüsten<br />

Kontakt zu <strong>KIKS</strong> <strong>UP</strong>:<br />

Fachstelle Suchtprävention<br />

ZJS für den Wetteraukreis<br />

Am Goldstein 9 · 61231 Bad Nauheim · www.kiksup.de · info@kiksup.de · www.kiksup-familie.net<br />

Förderverein SV Schwalheim<br />

Jugend und Kultur e.V.<br />

<strong>KIKS</strong> <strong>UP</strong>-familie.net ist ein Netzwerk von Anbietern<br />

im Bereich der Kinder-, Jugend- und Erwachsenenbildung.<br />

Die Internetplattform www.kiksup-familie.net<br />

bietet einen umfangreichen Überblick über Kurse<br />

der Region und erleichtert die Suche nach Qualitätsgesicherten<br />

Angeboten.


WER NICHT GENIESSEN KANN, WIRD<br />

UNGENIESSBAR<br />

Die Fähigkeit der sinnlichen Wahrnehmung ist Voraussetzung<br />

zur Genussfähigkeit. Das, was unter genussvollen<br />

Lebensmitteln verstanden wird, ist geprägt durch die<br />

Erfahrungen mit Essen und Trinken aus der Kindheit. Der<br />

Geschmack ist das bedeutendste Kriterium für den (Wieder-)Kauf<br />

eines Lebensmittels.<br />

Beim Essen verschmelzen die Wahrnehmungen unserer<br />

verschiedenen Sinne zu einem Gesamteindruck. Neben<br />

dem Sehen, Hören, Tasten, Riechen, Schmecken entscheiden<br />

auch persönliche Erfahrungen, Vorlieben und Abneigungen<br />

für oder gegen ein Lebensmittel. Für die Kinder positive<br />

Konsequenzen stabilisieren das Verhalten, negative<br />

unterdrücken es. Ein guter Geschmack (zum Beispiel süß)<br />

ist ein starkes Motiv zum Wiederkauf beziehungsweise<br />

Wiederverzehr.<br />

Genau hier setzt die Sinnesschulung an. Ziel ist es, die<br />

Aufmerksamkeit und den Forscherdrang der Kinder für das<br />

alltägliche Essen und Trinken zu wecken, positive Erfahrungen<br />

mit dem Lebensmittel zu machen, Lebensmittel<br />

als Erlebnis für Auge, Hand, Nase und Zunge verbunden<br />

mit kleinen Experimenten zu erfahren, als Spielwiese der<br />

Sinne zu genießen, Lebensmittel auf der Zunge, in der<br />

Nase, in der Berührung mit Hand und Gaumen zu begreifen<br />

und zu genießen. Da die Werbung in erster Linie verarbeitete<br />

Lebensmittel bewirbt und damit den Verkauf und Verzehr<br />

dieser Produkte anheizt, ist es notwendig, gerade die<br />

Qualität unverarbeiteter Lebensmittel und ihre Vielfalt<br />

in Form, Farbe, Geruch und Geschmack wieder in das<br />

Bewusstsein der Kinder zu rücken.<br />

Ernährungserziehung durch eine Schulung der Sinne stellt<br />

eine der effektivsten Möglichkeiten der gesundheitsfördernden<br />

Verhaltensbildung dar. Im Kindergarten ergeben<br />

sich vielfältige Gelegenheiten, Themen aufzugreifen, die<br />

im Zusammenhang mit der Ernährung stehen. Dabei ist zu<br />

beachten, dass eine Ernährungserziehung, die allein auf<br />

die theoretische Wissensvermittlung setzt, wenig erfolgversprechend<br />

ist. Gerade im Kindesalter muss der handelnde<br />

und besonders der fühlende Mensch, von der<br />

Vielfalt der Sinne angesprochen werden. Nur wenn das<br />

berücksichtigt wird, kann eine Motivation zur Veränderung<br />

von Ernährungsfehlverhalten erzeugt werden.<br />

Aktivitäten zur Ernährungserziehung und Sinnesschulung<br />

sind keine einmaligen Tagesereignisse, sondern begleiten<br />

die Kinder über das ganze Kindergartenjahr auf verschiedene<br />

Weise.<br />

Unsere Sinne lassen sich jeden Tag aufs Neue schulen.<br />

Derartige Übungen müssen nicht zeit- und materialaufwendig<br />

sein. Ernährungserziehung und Sinnesschulungen<br />

bieten den Kindern ausreichend Möglichkeiten, positive<br />

Erfahrungen mit den verschiedenen Lebensmittelgruppen<br />

beziehungsweise Lebensmitteln zu sammeln. Erst durch<br />

die Aufnahme des Vermittelten mit allen Sinnen gewinnen<br />

abstrakte ernährungswissenschaftliche Begriffe ihre<br />

entsprechende inhaltliche Bedeutung. Kurzum: Es gilt,<br />

den Kindern das Thema Essen und Trinken auf sinnvolle<br />

Weise schmackhaft zu machen.<br />

Die in diesem Handbuch aufgeführten Übungen sind für<br />

die Idealgruppengröße von fünf Kindern ausgelegt. Bei<br />

größeren Gruppen muss eventuell das Material entsprechend<br />

vergrößert werden. Selbstverständlich können und<br />

sollen durch Aktionen im Kindergarten auch die Eltern mit<br />

einbezogen werden. Denn gerade bei Kindergartenkindern<br />

gilt noch das »Lernen am Modell«, also das Elternvorbild.<br />

Viel Erfolg beim Umsetzen!<br />

Günter Wagner<br />

Eva Maria Hund<br />

Alexandra Kroworsch<br />

Nadja Miklis<br />

<strong>KIKS</strong> <strong>UP</strong> FIT I <strong>KIKS</strong> <strong>UP</strong> LEBEN I <strong>KIKS</strong> <strong>UP</strong> GENUSS<br />

4


INHALT<br />

1 Sehen wie’s schmeckt!<br />

Für das Sehen erfahren Kinder beispielsweise, dass die<br />

Farbe von Lebensmitteln etwas über den Reifezustand<br />

oder den Verderb aussagt. Die Farbe kann ebenso Rückschlüsse<br />

auf einen bestimmten Geschmackseindruck<br />

zulassen. Auch die Manipulation mit Farben wird spielerisch<br />

aufbereitet.<br />

2 Hören wie’s schmeckt!<br />

Die Frage »Kann man Lebensmittel hören?« erstaunt erst<br />

mal, doch schnell fallen den Kindern Lebensmittel und<br />

deren typische Geräusche beim Essen ein. Das Beispiel<br />

frischer und gelagerter Karotten und deren Geräusch beim<br />

Kauen verdeutlicht die Wichtigkeit dieses Sinneseindrucks<br />

zur Qualitätsbeurteilung von Lebensmitteln.<br />

3 Riechen wie’s schmeckt!<br />

Die Kinder ordnen Gerüche und die damit gemachten<br />

Erfahrungen bestimmten Lebensmitteln zu. Es ist jedem<br />

klar, dass geschmackvoll Essen bei verstopfter Nase nicht<br />

möglich ist. Auch das Riechen spielt beim Essen eine<br />

große Rolle.<br />

Das Kiks Up Genuß Team (v.l.n.r.):<br />

Günter Wagner, Alexandra Kroworsch, Nadja Miklis, Eva Maria Hund<br />

4 Fühlen wie’s schmeckt!<br />

Das Ertasten von Oberflächen bestimmter Lebensmittel<br />

direkt oder im Tastbeutel lässt die Kinder sich auf einen<br />

Sinneseindruck konzentrieren. Das Ertasten mit Zunge<br />

und Gaumen kann den Kindern weiterhin auch die verschiedenen<br />

Verarbeitungsgrade bestimmter Lebensmittel<br />

auf spielerische Art und Weise vermitteln.<br />

5 Schmecken wie’s schmeckt!<br />

Die Erfahrung des Schmeckens verschiedener Lebensmittel<br />

wird anhand typisch saurer, süßer, bitterer und<br />

salziger Lebensmittel vermittelt. Das Entdecken der<br />

Geschmacksknospen mit der Lupe lässt Kinder ebenso<br />

staunen, wie die Erfahrung, dass Mund und Nase zusammen<br />

den Geschmack eines Lebensmittels prägen.<br />

6 Praxistipps<br />

7 <strong>KIKS</strong> <strong>UP</strong> Genuss auf Erkundungsreise<br />

8 Weiterführende Literatur und Information<br />

Impressum:<br />

Inhalte verfasst und erarbeitet von:<br />

Günter Wagner, Eva Maria Hund, Alexandra Kroworsch<br />

und Nadja Miklis<br />

Mitarbeit:<br />

Fotos: Michael Hauler,<br />

Gestaltung, Illustration und Umsetzung:<br />

U-38-Büro-für-Grafik / Bad Nauheim<br />

Keine Haftung für eventuelle Schäden bei der Durchführung<br />

der Spiele.


SPIEL 1 FRÜHLING, SOMMER, HERBST<br />

UND WINTER<br />

Bitte bereiten Sie folgendes Material vor:<br />

➜ Großer Kreis aus Pappkarton<br />

➜ Kleber<br />

➜ Edding-Stift<br />

➜ Supermarktzeitschriften, echte Früchte & Gemüse<br />

beziehungsweise Lebensmittelattrappen<br />

➜ eventuell Saisonkalender<br />

Für dieses Spiel teilen Sie einen großen Kreis aus Pappe<br />

optisch in vier gleichgroße Abschnitte ein und tragen in<br />

jedes Viertel eine Jahreszeit ein, die Sie anhand von Bildern<br />

oder Symbolen für die Kinder erkennbar machen,<br />

zum Beispiel Frühlingsblumen im Frühling, Schneemann<br />

im Winter. Unter jeder Jahreszeit können Sie nun die für<br />

die jeweilige Jahreszeit typischen Obst- und Gemüsesorten<br />

auflisten.<br />

Das vorbereitete und mit Namen beschriftete Gemüse und<br />

Obst legen Sie nun neben die Jahreszeitenscheibe und bitten<br />

die Kinder, die Früchte und das Gemüse den Jahreszeiten<br />

– also den Vierteln auf dem Kreis aus Pappe – zuzuordnen.<br />

Zur Auflistung der Früchte und Gemüse haben Sie<br />

folgende Möglichkeiten:<br />

➜ Sie nehmen echte Früchte.<br />

➜ Sie können aber auch Ausschnitte aus Supermarktangeboten<br />

oder entsprechende andere Bilder nutzen.<br />

➜ Oder Sie setzen Lebensmittelattrappen ein, beispielsweise<br />

Holz- oder Plastikobst aus dem Kaufladen.<br />

ZIEL<br />

Die Kinder sollen mit Hilfe des Spiels erfahren,<br />

welches Obst und Gemüse zu welcher Jahreszeit<br />

am besten zum Verzehr geeignet ist. Erklären Sie<br />

ihnen außerdem, welche Sorten bei uns wachsen<br />

und welche importiert werden müssen.<br />

Winter: Rosenkohl, Blumenkohl, Feldsalat,<br />

Mandarinen, Birne, Walnüsse<br />

Frühling: Spargel, Spinat, Wirsing, Kohlrabi,<br />

Rhabarber, Erdbeeren<br />

Sommer: Artischocke, Aubergine, Himbeere,<br />

Kirschen, Melone, Zuckerschote<br />

Herbst: Steinpilze, Kürbis, Rote Beete, Pflaumen,<br />

Weintrauben, Holunder<br />

SPIELDAUER<br />

15 Minuten<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD<br />

Mittel<br />

<strong>KIKS</strong> <strong>UP</strong> FIT I <strong>KIKS</strong> <strong>UP</strong> LEBEN I <strong>KIKS</strong> <strong>UP</strong> GENUSS 1.2


ZIEL<br />

Die Kinder lernen, Obst und Gemüse zu unterscheiden<br />

und lernen verschiedene Sorten kennen.<br />

SPIELDAUER<br />

20 Minuten<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD<br />

Mittel<br />

1.3 <strong>KIKS</strong> <strong>UP</strong> GENUSS I <strong>KIKS</strong> <strong>UP</strong> LEBEN I <strong>KIKS</strong> <strong>UP</strong> FIT<br />

SPIEL 2 OBST UND GEMÜSE<br />

UNTERSCHEIDEN<br />

Sie benötigen für dieses Spiel:<br />

➜ Verschiedene Obst- und Gemüsesorten (alternativ:<br />

Obst- und Gemüsefotos), zum Beispiel Apfel, Ananas,<br />

Banane, Trauben, Pflaume, Erdbeere, Kirsche, Kiwi,<br />

Birne, Kohlrabi, Gurke, Paprika, Tomate, Radieschen,<br />

Karotte, Zwiebel<br />

➜ Ein rotes Tuch für die Einteilung der Obstsorten<br />

➜ Ein grünes Tuch für die Einteilung der Gemüsesorten<br />

Alternativ: Grüne und rote Einteilung:<br />

➜ Zum Beispiel in Form von grünen und roten Fähnchen<br />

oder grüne und rote Tischdecken etc.<br />

Obst und Gemüse legen Sie auf einen Tisch. Bitten Sie die<br />

Kinder, diese zu benennen und zu entscheiden, ob sie entsprechend<br />

Obst oder Gemüse zuzuordnen sind.<br />

Am Ende können die verschiedenen Obst- und Gemüsesorten<br />

probiert werden und der Geschmack bestimmt werden.<br />

Varianten:<br />

Beispiel 1<br />

Zeigen Sie den Kindern verschiedene Obst- und Gemüse<br />

bilder (siehe Anhang) einmal als ganze Frucht und einmal<br />

aufgeschnitten. Die Kinder müssen eine entsprechende<br />

Zuordnung treffen.<br />

Beispiel 2<br />

Schneiden Sie Bilder von Obst und Gemüse auseinander und<br />

lassen Sie die Kinder die Teile wieder richtig zu sammensetzen<br />

und benennen.


SPIEL 3 TISCHLEIN DECK’ DICH<br />

Bitte bereiten Sie folgendes Material vor:<br />

➜ Teller<br />

➜ Besteck<br />

➜ Blumen<br />

➜ Kerzen<br />

➜ Servietten<br />

➜ Tisch-Sets<br />

➜ Gläser<br />

Zu einer guten Mahlzeit gehört nicht nur eine ausgewogene<br />

Ernährung oder ein schmackhaft zubereitetes<br />

Essen, sondern auch das richtige Ambiente, in dem man<br />

das Essen genießt. Es isst sich beispielsweise an einem<br />

schön gedeckten Esszimmertisch mit Kerzen und Blumen<br />

angenehmer als an einem leeren Küchentisch.<br />

Erteilen Sie den Kindern die Aufgabe, einen Tisch nach<br />

ihren Vorstellungen schön zu decken. Ihnen stehen verschiedene<br />

Materialien zur Verfügung, mit denen sie den<br />

Tisch dekorieren können. Ferner können Sie mit den Kindern<br />

Tisch- und Essensregeln besprechen oder erarbeiten, zum<br />

Beispiel, wie man Besteck hält oder dass der Mund beim<br />

Kauen geschlossen wird.<br />

ZIEL<br />

Die Kinder lernen, wie ein Tisch gedeckt wird /<br />

werden kann und wie man für eine Mahlzeit eine<br />

angenehme Atmosphäre schafft. Des Weiteren<br />

lernen sie Tischmanieren und verschiedene<br />

Regeln, die bei Tisch gelten sollen.<br />

SPIELDAUER<br />

15 Minuten<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD<br />

Mittel<br />

<strong>KIKS</strong> <strong>UP</strong> FIT I <strong>KIKS</strong> <strong>UP</strong> LEBEN I <strong>KIKS</strong> <strong>UP</strong> GENUSS<br />

1.4

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