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VERBAND<br />

vielleicht ein anderes Schild an die Tür macht. Im Großen und<br />

Ganzen muss man aber konstatieren, dass die Zusammenarbeit<br />

zwischen Freiem Beruf und Verwaltung besser geworden ist.<br />

Das hat sicher mit der Zusammenarbeit der Verbände zu tun und<br />

der Erkenntnis auch in den (Kataster-)Behörden, dass wir als<br />

Be rufsgruppe zusammenarbeiten müssen. <strong>In</strong> der Zusammen -<br />

arbeit mit der Verwaltung als Auftraggeber gibt es sicher noch<br />

einen enormen Gesprächsbedarf. Aber auch in der Zusammen -<br />

arbeit mit der Verwaltung in Sachen HOAI-Novellierung kann<br />

ich mehrheitlich einen gemeinsamen Willen zur Rückkehr in<br />

die Verbindlichkeit des Preisrechtes feststellen.<br />

4<br />

HOAI ?<br />

HOAI ist ein schwieriges Thema. Einige sagen, dass sie entbehr -<br />

lich sei, weil danach sowieso keiner abrechnet, einige be schwe -<br />

ren sich über den Preisverfall durch die Unver bind lichkeit der<br />

HOAI 2009 und wieder andere fordern eine völlig neue Struktur<br />

für vermessungstechnische Leistungen in der HOAI. Ich bin<br />

nach langer Arbeit für und um die HOAI immer noch zuversicht -<br />

lich, dass wir wieder eine verbindliche Regelung be kommen.<br />

Das Wichtigste an einem verbindlichen Teil »Vermessung« in der<br />

HOAI ist aber die relative Stellung zu anderen am Bau beteiligten<br />

Architekten und <strong>In</strong>genieuren: Wenn wir in der HOAI zum Erfüllungsgehilfen<br />

der anderen Beteiligten degra diert sind, dann<br />

fällt es uns ungleich schwerer, die Argumentation des mehr wert -<br />

schaffenden Geodäten zu vermitteln. Die Arbeit zur Wahr neh -<br />

mungsverbesserung würde immens erschwert.<br />

Wenn Sie heute Ihre programmatische Rede von 2008<br />

erneut halten müssten – welche Schwerpunkte würden<br />

Sie dann setzen?<br />

Die gleichen wie 2008! Ich habe ja gesagt, dass es sich um einen<br />

langen Prozess handeln wird, die Wahrnehmung und damit unsere<br />

Stellung in der Gesellschaft zu verbessern. Es gibt natürlich<br />

immer wieder neue und wichtige Einzelthemen, die bearbeitet<br />

werden müssen und die einzeln für sich wichtig sind.<br />

Natürlich ist eine neue Gebührenordnung in einem Bundesland<br />

für die jeweilig Betroffenen von immenser Wichtigkeit im Ta -<br />

gesgeschäft. Aber was nützt das, wenn die EU Deutschland verbieten<br />

will, den Berufsstand des ÖbVI in seiner Sonderstellung<br />

aufrechtzuerhalten?<br />

Ich will nicht sagen, dass das aktuell droht, will aber die Bandbreite<br />

der zu behandelnden Themen skizzieren. All diesen Themen<br />

übergeordnet ist nach meiner Auffassung aber die Aufgabe,<br />

den gesellschaftlichen Stellenwert der Geodäten im Allgemei -<br />

nen und des ÖbVI im Besonderen zu festigen. Ansonsten werden<br />

uns auf Dauer auch neue Ge büh renordnungen nicht nützen.<br />

DER PRÄSIDENT<br />

Knapp fünf Jahre danach: Haben Sie gedacht, dass die<br />

Präsidentenarbeit so ist, wie sie ist?<br />

Ich hatte vorher natürlich längere Gespräche mit Volkmar Teetz -<br />

mann geführt, dem nicht nur der Verband, sondern auch ich<br />

viel zu verdanken habe. Er hat mich vorbereitet und informiert,<br />

aber es war in der Nachbetrachtung nur ein Bruchteil dessen,<br />

was dann auf mich zukam. Volkmar hat später auch gebeichtet,<br />

dass er mich vorher nicht zu sehr verrückt machen oder gar abschrecken<br />

wollte. Die tatsächliche Arbeit ist anders als gedacht,<br />

aber unglaublich spannend, bewusstseinserweiternd und auch<br />

schön. Mir macht es nach wie vor Spaß. Volkmar hat mir damals<br />

gesagt: Die ersten drei Jahre brauchst du, um reinzukommen,<br />

die Leute kennenzulernen und die Fäden aufzunehmen. <strong>In</strong> der<br />

zweiten Amtsperiode kannst du dann die eigentliche Arbeit<br />

aufnehmen. Da lag er nicht ganz falsch.<br />

Wenn man eine Zeitschrift wie das FORUM in der<br />

Schriftleitung übernimmt, wird man von seinen Vor -<br />

gängern, in diesem Fall namentlich von Walter Schwenk<br />

und Wolfgang Guske, 100%ig vorbereitet. Es folgte<br />

jedoch die Erkenntnis, dass trotzdem 80 % alleine zu<br />

lernen sind. Egal, wie die Vorbereitung aussieht. Wie ist<br />

das als Präsident? Learning by Doing? Autodidakt?<br />

Hätte ich diese Frage vor der Antwort zur letzten Frage gewusst,<br />

hätte ich darauf verweisen können. So in etwa ist das: Man wird<br />

angeblich zu 100 % vorbereitet und muss dennoch zu 80 % al -<br />

leine lernen. Nun hatte ich schon ein wenig prinzipielle Erfahrung<br />

in sol chen Ämtern: Ich war 2008 schon 14 Jahre in der Kom -<br />

mu nal politik. Da lernt man wichtige Prozesse, die auch im Networking<br />

als Verbandspräsident hilfreich sind. Als Vorsitzender<br />

des Lions-Fördervereins oder als Vorstandsmitglied in der <strong>In</strong>ge -<br />

nieurkammer-Bau NRW oder auch als AHO-Fachkommissions -<br />

leiter Ver mes sung lernt man auch eine Menge, was einem beim<br />

Rein wach sen in das Präsidentenamt hilft. Aber ansonsten ist das<br />

Lear ning by Doing. Für externes Coaching ist da weder Geld noch<br />

Zeit, aber wichtig ist auch die Tatsache, dass es ja eine funk tio -<br />

nie rende Geschäftsstelle mit Martina Wolkowa als Leiterin gab<br />

und gibt. Martina war und ist da ein gewisser Kontinuitätsfaktor.<br />

Wenn man eine Frage hat, weiß sie jedenfalls, wer wann was<br />

zu diesem Thema gesagt hat, bzw. findet die Unterlagen dazu.<br />

Was war der schwerste Moment der bisherigen<br />

Präsidentschaft?<br />

Sicher der Tod unseres Ehrenpräsidenten Volkmar Teetzmann.<br />

Der BDVI hat ihm unendlich viel zu verdanken und mir persön -<br />

VERBAND<br />

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