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können Sie die Festschrift zum 25-jährigen - THW Ortsverband ...

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Grußwort<br />

Dem <strong>Ortsverband</strong> Nördlingen des Technischen Hilfswerks gratuliere ich <strong>zum</strong> <strong>25</strong><strong>jährigen</strong> Bestehen sehr<br />

herzlich.<br />

Mit Genugtuung und Stolz <strong>können</strong> <strong>Sie</strong>, liebe Helfer, auf <strong>die</strong> guten Leistungen der vergangenen Jahre<br />

zurückblicken. Unter umsichtiger Leitung stellt der <strong>Ortsverband</strong> Nördlingen heute mit seinem hohen<br />

Potential an technischem Wissen eine leistungsfähige Einrichtung innerhalb des Katastrophenschutzes<br />

dar.<br />

Bei zahlreichen Einsätzen in der Vergangenheit haben <strong>Sie</strong> in Not geratenen Menschen Hilfe leisten<br />

<strong>können</strong>, vielfach ohne Rücksicht auf persönliche Nachteile und Opfer. Praktizierte Hilfsbereitschaft ist für<br />

unsere freiheitliche Demokratie unverzichtbar. Wer sich bereiterklärt, am Schutz der Gesellschaft vor<br />

Katastrophen aller Art mitzuwirken, der bekennt sich damit zu dem Grundsatz, daß <strong>die</strong>ser Staat und<br />

seine freiheitliche Ordnung es wert sind, erhalten und verteidigte zu werden.<br />

Ihnen allen, <strong>die</strong> tagtäglich in hoher Einsatzbereitschaft als freiwillige Helfer für das Gemeinwohl<br />

bereitstehen, gilt heute mein herzlicher Dank und meine besondere Anerkennung.<br />

Gerhart Rudolf Baum<br />

Bundesminister des Innern<br />

Grußwort<br />

Der <strong>Ortsverband</strong> Nördlingen des <strong>THW</strong> wurde im Mai 1953 aus der Taufe gehoben. Er kann nun auf eine<br />

<strong>25</strong>jährige Geschichte aktiver Arbeit im Dienste des Gemeinwohls zurückblicken. Der vom <strong>Ortsverband</strong><br />

getragene Bergungszug mit Kraftfahrzeugen und Spezialgerät bildet auf der Rechtsgrundlage des<br />

Gesetzes über <strong>die</strong> Erweiterung des Katastrophenschutzes eine beachtliche Verstärkung des<br />

Hilfspotentials im Raum Nördlingen. Das gilt nicht nur für den Verteidigungsfall, für den <strong>die</strong>se Einheit<br />

vorgesehen ist. Auch in Friedenszeiten besteht damit eine wertvolle taktische Einsatzreserve, wenn Not<br />

am Mann ist.<br />

Neben der Vorbereitung auf <strong>die</strong>se Aufgabe bemüht sich der Ortsverb:nd besonders um ein enges<br />

Verhältnis zur Bevölkerung, der er <strong>die</strong>nt. So beteiligt er sich regelmäßig an der Gestaltung des<br />

»Nördlinger Scharlachrennens« und des »Nördlinger Bürgerfestes«.<br />

Ich möchte <strong>die</strong>ses Gründungsfest <strong>zum</strong> Anlaß nehmen, allen Helfern und ihrem Ortsbeauftragten für ihr<br />

tatkräftiges und freiwilliges Engagement recht herzlich zu danken. Mit meinem Dank darf ich <strong>die</strong><br />

Hoffnung verbinden, daß <strong>die</strong>ser <strong>Ortsverband</strong> auch in den kommenden Jahren alle ihm gestellten<br />

Aufgaben <strong>zum</strong> Schutz unserer Bevölkerung erfolgreich meistern wird.<br />

Dr. Seidl<br />

Bayer. Staatsminister


Grußwort<br />

Im Mai des Jahres 1953 wurde der <strong>Ortsverband</strong> Nördlingen des Technischen Hilfswerkes aus der Taufe<br />

gehoben. Er kann daher in <strong>die</strong>sem Jahr auf sein 26jähriges Bestehen zurückblicken, ein Grund, um<br />

innezuhalten und <strong>die</strong>ses Jubiläum in gebührender Form zu begehen.<br />

Es ist in unserer heutigen Zeit gar nicht hoch genug einzuschätzen, wenn sich Menschen<br />

zusammenfinden, <strong>die</strong> mit großem Idealismus und vorbildlichem Einsatzwillen unter Aufopferung<br />

persönlicher Freizeit für das Wohl der Allgemeinheit wirken wollen.<br />

Dieser Einsatzwille zeigt sich nicht immer nur hinter spektakulären Großveranstal-tungen, er kommt<br />

neben der Teilnahme an Übungen auch in einer Vielzahl von »kleineren« Hilfeleistungen und nicht<br />

zuletzt auch im Besuch von zahllosen Ausbilungsveranstaltungen <strong>zum</strong> Ausdruck. Für den Bürger<br />

nämlich, dem <strong>die</strong>se Tätigkeit <strong>die</strong>nt, ist es von großer Bedeutung zu wissen, daß bei Not und Gefahr<br />

jederzeit Mitmenschen bereitstehen, <strong>die</strong> helfen wollen und <strong>die</strong> helfen <strong>können</strong>.<br />

Der <strong>Ortsverband</strong> Nördlingen hat den festen Stamm seiner Mitglieder seit seiner Gründung auf eine<br />

stattliche Zahl von 60 Helfern steigern <strong>können</strong>; er stellt damit einen voll in den Katastrophenschutz<br />

integrierten Bergungszug.<br />

Wie sehr das Technische Hilfswerk daneben auch im weiteren gesellschaftlichen Bereich seine<br />

Fähigkeiten und Qualitäten mit einzubringen vermag, zeigt seine aktive Teilnahme am traditionellen<br />

»Scharlachrennen 1976«, in dem es nicht zuletzt sein Organisationsgeschick bewiesen hat.<br />

Ich wünsche dem <strong>Ortsverband</strong> Nördlingen weiterhin viel Erfolg.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

F. <strong>Sie</strong>der<br />

Regierungspräsident


Landkreis Donau-Ries Donauwörth, den 14.4.1976<br />

Der Landrat<br />

An das<br />

Technische Hilfswerk<br />

Am Stoffelsberg 2<br />

8860 Nördlingen<br />

Sehr geehrte Herren,<br />

aus dem Bericht meines Sachgebietsleiters, Herrn Schneider, wie aus den Rieser Nachrichten habe ich<br />

von Ihrem Einsatz bezüglich der "Müllerlinde" in Megesheim Kenntnis erhalten. Ich möchte Ihnen auf<br />

<strong>die</strong>sem Wege sehr herzlich danken, daß <strong>Sie</strong> sich im Rahmen einer Übung <strong>die</strong>ser Aufgabe unterzogen<br />

haben, welche sonst mit einem stattlichen Betrag hätte finanziert werden müssen. Diese öffentlichen<br />

Gelder <strong>können</strong> nun zu einem anderen dringenden Zweck verwendet werden. Gleichzeitig möchte ich<br />

Ihnen aber auch für Ihre hervorragende und umsichtige Arbeit danken. Wie mir berichtet wurde,<br />

gestalteten sich <strong>die</strong> Arbeiten sehr schwierig, da <strong>die</strong> Äste bereits bis in <strong>die</strong> Stark-stromleitungen<br />

hereinragten, der Baum sehr hoch und breit ausladend gewachsen, sehr viele morsche Stellen<br />

vorhanden waren, so daß <strong>die</strong> Tragfähigkeit sehr schwer aus<strong>zum</strong>achen war. Allen <strong>die</strong>sen Schwierigkeiten<br />

sind <strong>Sie</strong> mit der Umsicht begegnet, <strong>die</strong> nur durch eine hervorragende Ausbildung und Vorbereitung<br />

gewonnen werden kann. Hierfür möchte ich Ihnen meine Anerkennung aussprechen.


Betrachten <strong>Sie</strong> das vom Landkreis übernommene Essen als eine kleine Anerkennung Ihres Einsatzes<br />

und Ihrer Leistung. Ich bin überzeugt, daß Ihr Einsatz bei anderer Gelegenheit seinen Niederschlag<br />

finden wird.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Dr. Popp Landrat<br />

Grußwort<br />

Der <strong>Ortsverband</strong> Nördlingen des Technischen Hilfswerks kann heuer auf eine <strong>25</strong>jährige erfolgreiche<br />

Tätigkeit zurückblicken. Seit seiner Gründung hat sich der <strong>Ortsverband</strong> zu einer allseits anerkannten und<br />

leistungsfähigen Organisation entwickelt. Die Einsätze und Übungen des <strong>THW</strong> zeigen, wie wertvoll und<br />

unentbehrlich seine Hilfeleistung bei Katastrophen und Unglücksfällen ist. Die Hilfsbereitschaft der<br />

Bevölkerung gegenüber, aber auch <strong>die</strong> Kameradschaft innerhalb der Organisation machen das <strong>THW</strong> zu<br />

einem wertvollen Bestandteil unserer staatlichen und kommunalen Vorsorgeeinrichtungen. Für <strong>die</strong><br />

bisherigen Leistungen möchte ich mich namens des Landkreises Donau-Ries herzlich bedanken. Möge<br />

das Jubiläum ein Ansporn für <strong>die</strong> Fortsetzung der erfolgreichen Tätigkeit sein.<br />

Mit meinen Glückwünschen verbinde ich <strong>die</strong> Hoffnung, daß das Technische Hilfswerk auch in Zukunft<br />

immer zur Stelle sein wird, wenn es gilt, bedrängten Mitbürgern zu helfen.<br />

Dr. Popp Landrat<br />

Grußwort<br />

Der <strong>Ortsverband</strong> Nördlingen des Technischen Hilfswerks kann in <strong>die</strong>sem Jahr auf ein <strong>25</strong>jähriges<br />

Bestehen zurückblicken. Hierzu möchte ich allen seinen Angehörigen herzliche Glückwünsche<br />

aussprechen. Mit <strong>die</strong>sen guten Wünschen verbinde ich den Dank der Stadt und ihrer Bürger an <strong>die</strong><br />

Helfer des <strong>THW</strong>, <strong>die</strong> ihnen in manchen Notlagen, aber auch bei besonderen Veranstaltungen ihre<br />

tatkräftige Hilfe zuteil werden ließen. Unter der umsichtigen Leitung seines Ortsbeauftragten stellt der


<strong>Ortsverband</strong> Nördlingen neben der Feuerwehr und dem Roten Kreuz mit mehr als 40 Aktiven eine<br />

unentbehrliche Einrichtung in allen Katastrophenfällen dar, in denen nur rasches, tatkräftiges Handeln<br />

Hilfe bringen kann.<br />

Der Dienst beim <strong>THW</strong> erfordert den vollen persönlichen Einsatz und <strong>die</strong> Bereitschaft, für Menschen, <strong>die</strong><br />

in Not geraten sind, auch Opfer zu bringen. Es ist eine Einrichtung <strong>zum</strong> Schutz der Bürger <strong>die</strong>ses<br />

Staates, seiner Ordnung und seiner Gemeinschaften.<br />

Mit meinem nochmaligem Dank für alle in <strong>die</strong>sen <strong>25</strong> Jahren vom <strong>THW</strong>-<strong>Ortsverband</strong> Nördlingen<br />

erbrachten Leistungen verbinde ich den Wunsch, daß zu allen Zeiten sich auch in unserer Stadt Männer<br />

finden mögen, <strong>die</strong> in seinen Reihen bereit sind <strong>zum</strong> Einsatz für den Nächsten, wenn er in Not ist.<br />

Dr. Keßler<br />

Oberbürgermeister der Stadt Nördlingen<br />

Grußwort<br />

Zum <strong>25</strong><strong>jährigen</strong> Bestehen des <strong>Ortsverband</strong>es Nördlingen gratuliere ich Ihnen allen recht herzlich.<br />

Mit 27 Helfern nahm der <strong>Ortsverband</strong> seine Tätigkeit auf. Aus kleinsten Anfängen heraus hat er im Laufe<br />

der Zeit so manche Hindernisse und Schwierigkeiten mit gutem Erfolg gemeistert.<br />

Die Einsätze des <strong>Ortsverband</strong>es umfaßten Hilfeleistungen gemeinsam mit anderen Organisationen des<br />

Katastrophenschutzes. So sind im Dienst an der Allgemeinheit zunehmend auch <strong>die</strong> Helfer des <strong>THW</strong> in<br />

das Blickfeld der Öffentlichkeit getreten. Die stete Einsatzbereitschaft der Helfer mit ihrem<br />

Ortsbeauftragten haben wesentlich dazu beigetragen, daß das Technische Hilfswerk ein gutes Ansehen<br />

in weiten Kreisen der Bevölkerung genießt.<br />

Ich wünsche den Helfern des <strong>Ortsverband</strong>es auch für <strong>die</strong> Zukunft viel Erfolg bei der Erfüllung ihrer<br />

humanitären Aufgaben.<br />

Ahrens<br />

Direktor der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk<br />

und Vizepräsident des Bundesamtes für Zivilschutz<br />

Grußwort


Der <strong>Ortsverband</strong> Nördlingen besteht seit <strong>25</strong> Jahren. In freiwillig übernommener Pflichterfüllung durch <strong>die</strong><br />

Helferschaft sind Leistungen entstanden, <strong>die</strong> es zu würdigen gilt.<br />

Die Helfer des Nördlinger <strong>THW</strong> haben von Anfang an versucht, ihr Bestes zu geben. Die Bereitschaft zur<br />

uneigennützigen Hilfe ist ein hervorragendes Beispiel an Bürgersinn. Diese Hingabe ver<strong>die</strong>nt<br />

Herausstellung in der Öffentlichkeit und materielle Unterstützung, vor allem hinsichtlich einer modernen<br />

Geräteausstattung. Eine solche Förderung trägt wesentlich zur weiteren Stärkung der Leistungsfähigkeit<br />

des <strong>Ortsverband</strong>es, letztlich des Katastrophenschutzes bei.<br />

Ich spreche dem <strong>Ortsverband</strong> Nördlingen meinen besonderen Dank für das in der Vergangenheit<br />

Geleistete aus.<br />

Ein herzliches Dankeschön richte ich auch an <strong>die</strong> Angehörigen der Helfer, deren Verständnis zu <strong>die</strong>ser<br />

erfolgreichen Tätigkeit beigetragen hat.<br />

Zu danken ist aber auch der Stadt Nördlingen und besonders dem Landkreis Donau-Ries sowie allen<br />

privaten und politischen Förderern des <strong>THW</strong> für <strong>die</strong> gewährte ideelle und materielle Unterstützung.<br />

Ich wünsche dem <strong>Ortsverband</strong> Nördlingen weiterhin viel Erfolg und seinen Helfern noch mehr Freude an<br />

der Mitarbeit im <strong>THW</strong>.<br />

München, im August 1978<br />

Dipl. Ing. Johann Simon Schwarz<br />

Landesbeauftragter für Bayern<br />

Grußwort<br />

<strong>25</strong> Jahre Technisches Hilfswerk in Nördlingen!<br />

Ein Jubiläum wie viele andere?<br />

Wenn man auf den Ausgangspunkt unserer Organisation in Nördlingen zurückblickt, darf man ohne zu<br />

übertreiben feststellen: <strong>25</strong> Jahre Glauben an eine Aufwärtsentwicklung des <strong>THW</strong>! <strong>25</strong> Jahre Bereitschaft,<br />

der Bevölkerung zu <strong>die</strong>nen! <strong>25</strong> Jahre Opfer an Freizeit und Familienleben! Das sind Eigenschaften, <strong>die</strong> in<br />

unserer materialistischen Zeit nicht mehr selbstverständlich sind, <strong>die</strong> man zwar gerne beschwört, aber<br />

nur noch von wenigen vorgelebt bekommt.<br />

Der Start des <strong>THW</strong> in Nördlingen war wie auch in anderen Städten fast hoffnungslos. Das<br />

»Anfangskapital« bestand aus ein paar Schaufeln, Schottergabeln und einem Vorschlaghammer. Nach<br />

drei Jahren bekamen wir den ersten fahrbaren Untersatz - ein Dienstfahrrad! Der gute Wille unserer<br />

Helfer und ihr Glaube an den Aufstieg des <strong>THW</strong> wurden arg strapaziert. Dennoch blieben sie bei der<br />

»Stange«. Mit großem Idealismus und vorbildlicher Kameradschaft halfen sie dem <strong>THW</strong> in Nördlingen<br />

über <strong>die</strong> schwierigen Anfangsjahre hinweg. Die ersten fünf Jahre auch ohne eigene Unterkunft, dann<br />

einige Jahre in einer ehemaligen Arbeits<strong>die</strong>nstbaracke, dann wieder ohne Heimstatt, bis wir endlich hier<br />

am Stoffelsberg unsere Bleibe fanden. Trotz aller Widrigkeiten ging es auch mit dem Nördlinger <strong>THW</strong><br />

bergauf und bei zahlreichen Hilfeleistungen auf den verschiedensten Gebieten konnten wir <strong>die</strong><br />

Nützlichkeit und Einsatzbereitschaft des <strong>THW</strong> unter Beweis stellen, nicht zuletzt beim jährlichen<br />

Scharlachrennen. Von Katastrophen, <strong>die</strong> andernorts dem <strong>THW</strong> in der Öffentlichkeit auf <strong>die</strong> Sprünge<br />

halfen, blieben wir Gott sei es gedankt, verschont.


Zurückschauend möchte ich allen <strong>THW</strong>-Angehörigen, besonders jenen der ersten schweren Jahre für<br />

ihre vorbildliche Kameradschaft, für ihren Einsatz und für ihre Opfer an Freizeit den herzlichsten Dank<br />

aussprechen. Mein Dank gilt auch allen Förderern des <strong>THW</strong>, dem Landesverband, der Stadt Nördlingen<br />

und dem Landkreis Donau-Ries. Wenn es uns gelingt, den Geist, der unsere Organisation zu dem<br />

gemacht hat, was sie heute darstellt, jetzt und in der Zukunft auf <strong>die</strong> Jugend zu übertragen, <strong>können</strong> wir<br />

nicht nur für uns selbst, sondern auch für <strong>die</strong> Menschen unserer Heimat getrost in <strong>die</strong> Zukunft blicken.<br />

Heinrich Döbler<br />

Die Aufgaben des <strong>THW</strong><br />

Was ist das Technische Hilfswerk?<br />

Das Technische Hilfswerk (<strong>THW</strong>) ist eine vom Bund geschaffene und getragene Organisation zur<br />

Hilfeleistung auf technischem Gebiet bei Unfällen, Unglücken und Katastrophen wie z.B.<br />

Überschwemmungen, Bränden, Gasexplosionen etc. Außerdem wirkt das <strong>THW</strong> neben anderen<br />

Organisationen im erweiterten Katastrophenschutz mit.<br />

Das <strong>THW</strong> ist im ganzen Bundesgebiet und in West-Berlin vertreten. Die Mitarbeit im <strong>THW</strong> ist freiwillig<br />

und ehrenamtlich. Seit Gründung der Organisation im Jahre 1950 ist <strong>die</strong> Zahl der Helfer auf über 70 000<br />

angewachsen.<br />

Alle Helfer sind auf Orts- oder Kreisebene organisiert .Die Leitung <strong>die</strong>ser örtlichen Verbände erfolgt durch<br />

ehrenamtliche Beauftragte. Auf Landesebene sind hauptamtliche Landesbeauftragte für den Aufbau und<br />

<strong>die</strong> Einsatzbereitschaft der Verbände des <strong>THW</strong> verantwortlich; sie werden von hauptamtlichen<br />

Geschäftsführern unterstützt. Die Bundesanstalt <strong>THW</strong> wird von einem Direktor geleitet.<br />

Den <strong>THW</strong>-Helfern stehen Bekleidung, Werkzeuge, Geräte, Maschinen sowie Fahrzeuge und Boote zur<br />

Verfügung. Die Ausrüstung wird im Rahmen der vorhandenen Mittel laufend verbessert und erweitert.<br />

Rechtzeitig und richtig helfen


Hilfe muß nicht nur rechtzeitig, sondern auch richtig sein, wenn sie wirksam sein soll. Daher spielt im<br />

<strong>THW</strong> <strong>die</strong> Ausbildung eine wichtige Rolle. Alle Helfer des <strong>THW</strong> erhalten eine Grundausbildung; sie umfaßt<br />

-in etwa 90 Stunden- unter anderem folgende Gebiete: Handhabung von Werkzeugen, Be<strong>die</strong>nung von<br />

Maschinen, Gerätekunde, Holzarbeiten; Bau von Abstützungen, Stegen, Faschinen und Hurden;<br />

Brennschneiden, Anschlagen und Heben schwerer Lasten. Hier hat jeder <strong>die</strong> Möglichkeit sich<br />

handwerklich-technische Kenntnisse anzueignen oder sein Wissen und Können zu erweitern.<br />

Dann folgt <strong>die</strong> weiterführende Ausbildung für den Katastrophen<strong>die</strong>nst. In ihrem Rahmen wird<br />

beispielsweise gelehrt: Das lnstandsetzen von Stromnetzen und Versorgungsleitungen, das Fahren auf<br />

dem Wasser, der Bau von Brücken, der Umgang mit Sprechfunkgeräten, das Bergen von Personen aus<br />

zertrümmerten Gebäuden oder aus Fahrzeugen, <strong>die</strong> Rettung aus Wassernot - kurz, alles Arbeiten, <strong>die</strong> für<br />

den Katastrophenschutz von Nutzen sind.<br />

Schließlich gibt es noch <strong>die</strong> Sonderausbildung z.B. für Schirrmeister, Gerätewarte, Kraftfahrer,<br />

Sprengmeister und Führungskräfte.<br />

Alle Helfer sind während der Ausbildung und des Einsatzes unfallversichert. Darüberhinaus kann jeder<br />

im Rahmen des <strong>THW</strong> eine Zusatzversicherung abschließen. Die Ausbildung ist kostenlos.<br />

Ver<strong>die</strong>nstausfall wird nach den für das <strong>THW</strong> gültigen Richtlinien erstattet.<br />

Die Vielseitigkeit der <strong>THW</strong>-Helfer zeigt sich in über 17000 In- und Auslandseinsätzen wie z.B.<br />

Hilfeleistungen bei Sturmflutkatastrophen und Erdbeben.<br />

Dienst im Katastrophenschutz - Freistellung vorn Wehr<strong>die</strong>nst<br />

Durch das "Gesetz über <strong>die</strong> Erweiterung des Katastrophenschutzes" von 1968 ist das <strong>THW</strong> als<br />

öffentliche Einrichtung im Sinne des Gesetzes neben der Feuerwehr und den Sanitätsorganisationen<br />

auch im Verteidigungsfall im Katastrophenschutz tätig.<br />

Wehrpflichtige, <strong>die</strong> sich für 10 Jahre zur Mitarbeit im <strong>THW</strong> (Katastrophenschutz) verpflichten, <strong>können</strong><br />

unter bestimmten Voraussetzungen vom Wehr<strong>die</strong>nst freigestellt werden. Grundlage für eine solche<br />

Freistellung ist § 8 Abs. 2 des erwähnten Katastrophenschutzgesetzes. Zuständig für <strong>die</strong> Durchführung<br />

eines Freistellungsverfahrens ist <strong>die</strong> für den Wohnsitz des Wehrpflichtigen zuständige Stadt- oder<br />

Landkreisverwaltung. Diese Verwaltungen und <strong>die</strong> Dienststellen des <strong>THW</strong> informieren <strong>Sie</strong> über <strong>die</strong><br />

Einzelheiten.<br />

Mitarbeit im <strong>THW</strong><br />

Der freiwillige Dienst im <strong>THW</strong> ist interessant und abwechslungsreich. Dieser Dienst an der Allgemeinheit<br />

ist eine Tätigkeit für Männer, <strong>die</strong> das Herz auf dem rechten Fleck haben. Aber auch Frauen <strong>können</strong> im<br />

<strong>THW</strong> bestimmte Aufgaben<br />

übernehmen.<br />

Vom Arzt bis <strong>zum</strong> Zimmermann, vom<br />

Lehrling bis <strong>zum</strong> Direktor sind fast alle<br />

Berufe, Schichten und Kreise der<br />

Bevölkerung im <strong>THW</strong> vertreten.<br />

Auch <strong>Sie</strong> <strong>können</strong> im <strong>THW</strong> mitarbeiten,<br />

wenn <strong>Sie</strong> sich für <strong>die</strong> Aufgaben <strong>die</strong>ser<br />

Organisation interessieren. Das <strong>THW</strong><br />

braucht noch viele Helfer!


Übergabe der Funkgeräte durch Landrat Dr. Popp an das <strong>THW</strong> Nördlingen 30.6.78<br />

Chronik<br />

des <strong>THW</strong>-<strong>Ortsverband</strong>es Nördlingen<br />

Im Sommer des Jahres 1953 erfolgte <strong>die</strong> Gründung des <strong>Ortsverband</strong>es, dessen erster Ortsbeauftragter<br />

Bauingenieur Fritz Grieb wurde. Die ersten 10 Helfer rekrutierten sich aus der Mannschaft des Städt.<br />

Bauhofes. Als im Herbst 1953 Bauing. Michael Hubel <strong>zum</strong> neuen Ortsbeauftragten bestellt wurde, zählte<br />

das <strong>THW</strong> bereits 27 Helfer. Nun konnte bereits eine Instandsetzungsgruppe, bestehend aus 22 Mann,<br />

aufgestellt werden. Die Erstausrüstung (je 10 Jacken, Hosen und Mützen, Bindeleinen, Sandschaufeln,<br />

Steingabeln, einige Sägen und Bohrer, sowie Äxte und Hämmer) wurde in einem Verschlag im<br />

Erdgeschoß des »Mal‘schen Hauses« untergebracht. Im Januar 1954 war der Helferstand auf 32 Mann<br />

angestiegen. Unter der Mitgliedsnummer 3 ist Friedrich Bolz verzeichnet, der sich viele Jahre als<br />

Gerätewart und beim Aufbau der ersten <strong>THW</strong>-Unterkunft große Ver<strong>die</strong>nste erworben hat. Im<br />

Mitgliederverzeichnis an 4. Stelle findet sich Heinrich Döbler, der im August 1955 <strong>zum</strong> Ortsbeauftragten<br />

ernannt wurde. Er leitete das <strong>THW</strong> zwanzig Jahre lang. Als Lehrer an der Städt. Berufsschule in<br />

Nördlingen hatte er <strong>die</strong> Möglichkeit, viele junge angehende Handwerker, besonders der Bauberufe, für<br />

das <strong>THW</strong> zu gewinnen. Im März 1954 nahmen schon 36 <strong>THW</strong>-Helfer an einem Erste-Hilfe-Kurs beim<br />

BRK teil. Zu <strong>die</strong>ser Zeit stellte der <strong>Ortsverband</strong> an <strong>die</strong> Stadt Nördlingen einen Antrag um Zuweisung<br />

eines Übungsplatzes. Diesem Antrag wurde im Sommer 1954 stattgegeben. Der Stadtrat wies dem <strong>THW</strong><br />

ein <strong>25</strong>00 qm großes Gelände an der Augsburger Str. (heute Maler-Weng-Weg) zu. Damit konnte <strong>die</strong><br />

Grundausbildung auch im Freien verstärkt vorangetrieben werden. Im Juni 1956 kaufte der<br />

Ortsbeauftragte auf Veranlassung des Landesverbandes <strong>die</strong> alte Abort-Baracke des ehemaligen RAD-<br />

Lagers an der Oskar-Mayer-Straße. Kaufpreis DM 300.-! Die Baracke wurde abgebrochen, <strong>zum</strong><br />

Übungsplatz transportiert und dort auf ein neues Betonfundament gestellt. Zerlegt bot sie einen<br />

fürchterlichen Anblick. Instandsetzung, Aufbau und Ausbau der Baracke erforderten weit über 1000<br />

Arbeitsstunden. Im Frühjahr 1957 erfolgte <strong>die</strong> Einweihung und das Nördlinger <strong>THW</strong> war mächtig stolz auf<br />

seine erste und selbstgebaute Unterkunft. Im April 1959 wurde dann ein LSHD-Bergungszug aufgestellt,<br />

der zunächst mit einem M KW ausgerüstet wurde.<br />

Ein schwerer Schlag für den OV war <strong>die</strong> Kündigung der Unterkunft und des Übungsplatzes im Juni 1962<br />

durch <strong>die</strong> Stadt, <strong>die</strong> das Gelände für ein Wohnungsbauvorhaben benötigte. Das bedeutete den Abbruch<br />

unserer mühsam erstellten Unterkunft. An eine Wiederaufstellung an anderer Stelle in der Stadt war nicht<br />

zu denken. Für <strong>die</strong> Ausrüstung und Bekleidung stellte <strong>die</strong> Stadt dem OV einen kleinen Raum in der Alten<br />

Schranne zur Verfügung. Zwischenzeitlich wurde der Bergungszug mit 2 weiteren MKW und einem GKW<br />

ausgerüstet. Fahrzeuge und Bekleidung des Bergungszuges fanden im Ochsenzwinger ihren Standort.<br />

Nach jahrelangen Bemühungen um eine endgültige Unterbringung des <strong>THW</strong> in Nördlingen konnte<br />

schließlich <strong>die</strong> heutige Unterkunft am Stoffelsberg Zug um Zug angemietet werden. Schließlich und<br />

endlich gelang es auch, für <strong>die</strong> Fahrzeuge des <strong>THW</strong> im <strong>THW</strong>-Heim Platz zu schaffen. Es dauerte fast


zwei Jahrzehnte, bis der OV eine endgültige Bleibe und alles unter einem Dach hatte. Seit Sommer 1975<br />

leitet Franz Fleischmann als neuer Ortsbeauftragter das <strong>THW</strong> in Nördlingen.<br />

Rückblickend kann und muß folgendes gesagt werden: Die Gründung des OV Nördlingen erfolgte zeitlich<br />

viel zu früh. Die Bundesanstalt und der Landesverband Bayern waren wegen der Vielzahl der<br />

neugegründeten Ortsverbände nicht in der Lage, auch unseren OV in angemessener Zeit mit einer<br />

Unterkunft und ausreichendem Gerät zu versorgen. So mußte nicht nur vieles improvisiert werden, und<br />

auch das kostete viel an Zeit und Geld, an Einsatzbereitschaft und gutem Willen, sondern es war auch<br />

sehr schwierig, <strong>die</strong> freiwilligen Helfer beim <strong>THW</strong> zu halten und den Anforderungen bei Übungen,<br />

Einsätzen und Hilfeleistungen gerecht zu werden. Wenn <strong>die</strong>s trotzdem gelang und sich das <strong>THW</strong> in<br />

Nördlingen und im Landkreis als nützliche Organisation erwiesen hat, so darf man mit Fug und Recht<br />

sagen - es hat sich trotz allem gelohnt.<br />

Heim am Stoffelsberg<br />

Waldbrandübung im Stiftungswald<br />

Die wichtigsten Einsätze, Übungen und Hilfeleistungen des OV Nördlingen<br />

1964: Säuberung und Ausbau des <strong>THW</strong>-Übungsplatzes am Maler-Weng-Weg<br />

1955: Bau eines Hochwassersteges über <strong>die</strong> Eger und Bergung von Verletzten (Gemeinsame Übung mit<br />

dem BRK)


1956: Bau eines Betonfundamentes und Ausbau der ersten <strong>THW</strong>-Unterkunft<br />

1957: Wasserübung auf Landesebene in Ingolstadt<br />

Bau eines Hochwassersteges über <strong>die</strong> Wörnitz (Nachtübung)<br />

1958: Bau einer Seilbahn und Abseilen von Verletzten (Gemeinsame Übung mit der Freiw. Feuerwehr)<br />

1959: Aufstellung des LSHD-Bergungszuges<br />

Wasserübung auf Landesebene in Ingolstadt<br />

1960: LSHD-Katastrophenübung in Günzburg<br />

1961: Technische Hilfeleistung am Tegernsee (Verlegung von Erdkabel)<br />

LSHD-Katastrophenübung in Langenneufnach<br />

1962: Beseitigung des Baumbewuchses auf den Mauern der Alten Bastel<br />

Bau eines Beseler-Steges in Günzburg<br />

1963: Waldbrandübung im Stiftungswald<br />

Fällen von Bäumen im Stadtgebiet<br />

1964: Bau eines Tonnensteges über <strong>die</strong> Eger<br />

Bau eines Waldlagers<br />

1965: Technische Hilfeleistung bei der Vorbereitung und Durchführung des Scharlachrennens (1480<br />

Arbeitsstunden)<br />

1966: Technische Hilfeleistung beim Ballonstart für <strong>die</strong> Deutschen Meisterschaften im Rosenau-Stadion<br />

in Augsburg<br />

Technische Hilfeleistung beim Scharlachrennen (1865 Arb.-Stunden)<br />

1967: Bau einer Holz-Eisenbahn auf dem Kinderspielplatz am Reimlinger Tor Technische Hilfeleistung<br />

beim Scharlachrennen (2345Arb.-Stunden)<br />

1968: Technische Hilfeleistung beim Scharlachrennen (2440 Arb.-Stunden) Teilnahme an einer großen<br />

Katastrophenübung in Günzburg<br />

1969: Teilnahme an der Großübung des Regierungsbezirks Schwaben in Donauwörth<br />

1970: Fällen von Bäumen am Stoffelsberg und in der Oskar-Mayer-Str.<br />

Bau einer Ölsperre in Möttingen<br />

1971: Ausbau der <strong>THW</strong>-Unterkunft am Stoffelsberg<br />

1972: Mithilfe beim Auf- und Abbau des internationalen Jugendlagers während der Olympischen Spiele<br />

in München<br />

1973 und 1974:Ausbau der <strong>THW</strong>-Unterkunft am Stoffelsberg<br />

1975: Technische Hilfeleistung beim Scharlachrennen<br />

1976: Ausputzen eines unter Naturschutz stehenden Baumes in Megesheim<br />

Technische Hilfeleistung beim Scharlachrennen<br />

1977: Großübung der <strong>THW</strong>-Ortsverbände in Steinheim b. Dillingen<br />

Technische Hilfeleistung beim Scharlachrennen und beim Stadtmauerfest der Stadt Nördlingen<br />

1978: Bau eines 30 Meter langen Hängesteges beim 10. Alliierten Freundschaftstages in<br />

Mönchsdeggingen<br />

Technische Hilfeleistung beim Scharlachrennen<br />

Jubiläumsveranstaltung <strong>zum</strong> <strong>25</strong><strong>jährigen</strong> Bestehen des OV


Worte des Bundespräsidenten<br />

Dr. Gustav Heinemann vom 17. 3. 1971<br />

Ich habe im vergangenen Jahr das Rote Kreuz besucht und <strong>die</strong> Freiwillige Feuerwehren.<br />

Das Technische Hilfswerk steht als ein Drittes neben <strong>die</strong>sen beiden älteren Einrichtungen, aber vollwertig<br />

und unentbehrlich. Was <strong>Sie</strong> gemeinsam verbindet, Rotes Kreuz, Freiwillige Feuerwehr, Technisches<br />

Hilfswerk, das ist der freiwillige Einsatz von Mitbürgern. Das ist der darin <strong>zum</strong> Ausdruck kommende<br />

Beitrag für eine demokratische Gesellschaft. So sehr <strong>die</strong> technische Ausrüstung für <strong>Sie</strong> insbesondere<br />

wichtig ist, so <strong>können</strong> <strong>Sie</strong> doch keinen der Dienste tun ohne den freiwilligen Einsatz derer, <strong>die</strong> sich Ihnen<br />

zugeordnet haben. Das schließt auch ein, unermüdliche Ausbildung in unendlich vielen Stunden des<br />

Jahres, und wenn ich jetzt hier <strong>die</strong>ses Technische Hilfswerk besuche, so aus demselben Grunde wie im<br />

vorigen Jahr <strong>die</strong> Besuche bei anderen Einrichtungen, um damit vor der Öffentlichkeit zu dokumentieren,<br />

welch wichtigen Beitrag <strong>Sie</strong> und Ihre Helfer und Mitglieder für unser ganzes gesellschaftliches Leben<br />

leisten.<br />

Beim Bau der Bretterwand auf der Kaiserwiese<br />

Einsatz beim Scharlachrennen<br />

auf der Kaiserwiese in<br />

Nördlingen<br />

Brot und<br />

Zigaretten-<br />

Pause gehören<br />

auch dazu.<br />

Zu erkennen:<br />

OB Döbler und<br />

Friedrich Bolz


Einweihung der hölzernen Eisenbahn auf dem Spielplatz am Reimlinger Tor<br />

Bau von Stegen und Sehelfsbrücken<br />

Der Bau von Stegen und Behelfsbrücken, der im <strong>THW</strong> besonders geübt wird, beweist jedes Jahr neu<br />

seine Wichtigkeit. Immer wieder müssen wir erleben, wie aus kleinen Bächen reißende Ströme werden,<br />

<strong>die</strong> weite Landstriche überfluten und in Ortschaften und Städte eindringen. Diese Hochwasser werden zu<br />

Katastrophen, wenn den entfesselten Fluten Stege und Brücken <strong>zum</strong> Opfer fallen, Gehöfte und Weiler,<br />

ja, manchmal ganze <strong>Sie</strong>dlungen von den Verkehrsverbindungen abgeschnitten sind und <strong>die</strong>s oft tagelang<br />

so bleibt.


Dann wird uns allen wieder einmal gezeigt, wie empfindlich wir gerade durch unsere so verfeinerte und<br />

bis ins letzte organisierte Zivilisation geworden sind, und der Retter in der Not, der Mann, der vie-len zu<br />

helfen weiß, steht plötzlich wieder hoch im Kurs.<br />

"Helfen will gelernt sein." Diesem Leitsatz folgend hat das Technische Hilfswerk gerade dem<br />

behelfsmäßigen Stege- und Brückenbau einen breiten Raum in seinem Ausbildungsvorhaben<br />

eingeräumt.<br />

Die einfachste Lösung sind meist Schwimmbrücken aus vorbereitetem Pioniergerät. Pioniergerät<br />

bedeutet einen großen materiellen Aufwand und steht deshalb nicht allen Ortsverbänden zur Verfügung.<br />

Die meisten Ortsverbände müssen sich behelfen, eben "Behelfsbrücken" und "-stege" bauen <strong>können</strong>.<br />

Im Katastrophenfall kommt es darauf an, <strong>die</strong> im gegebenen Falle beste Lösung zu wählen, für <strong>die</strong><br />

entscheidend sind.<br />

Standsicherheit<br />

Betriebssicherheit<br />

Dauerhaftigkeit<br />

Stege werden gebaut, um den Fußgängerverkehr in Überschwemmungsgebieten aufrecht zu erhalten<br />

oder während der Bauzeit einer Behelfsbrücke als "Baubrücke" beide Ufer zu verbinden.<br />

Für alle Zwecke sind einige "Standardmodelle" festgelegt worden, deren Wahl abhängig ist von<br />

der zu erwartenden Belastung<br />

der geforderten Breite und Spannweite<br />

den zur Verfügung stehenden Baustoffen<br />

dem Kreis der Benutzer.<br />

Die zur Verfügung stehenden Baustoffe ergeben sich aus dem Materialvorrat des <strong>Ortsverband</strong>es und<br />

den an Ort und Stelle vorhandenen oder kurzfristig zu beschaffenden Hilfsmitteln.<br />

Danach wird entschieden, ob<br />

ein einfacher Ufersteg<br />

ein Knotensteg<br />

ein Stangensteg<br />

ein Beselersteg<br />

ein Trümmer- oder Chinasteg<br />

ein Faß-Schwimmsteg oder<br />

ein Bretterschnellsteg<br />

gebaut werden soll, um nur <strong>die</strong> gebräuchlichsten Arten zu nennen. Verankerung ist bei allen<br />

Schwimmstegen erforderlich. Bei kurzen Stegen wird eine Landverankerung genügen, längere Stege


auchen jedoch eine Wasserverankerung, <strong>die</strong> durch Windverankerung ergänzt werden muß.<br />

<strong>THW</strong>-Übung in Günzburg „Bau eines Beseler Steges“<br />

Behelfsbrückenbau<br />

Als Baustoff kommt vor allem Holz in Betracht. Es wird in unseren Breiten fast überall vorgefunden oder<br />

kann schnell beschafft werden. Es ist leicht verformbar, d. h. läßt sich leicht bearbeiten und ist nach der<br />

Bearbeitung sofort verwendungsfähig. Der Bau von Behelfsbrücken in Behelfsbauweise gibt dem <strong>THW</strong>-<br />

Helfer einmal Gelegenheit, sein reiches Fachwissen im Umgang mit dem Werkstoff Holz zu zeigen, seine


Ausbildung im Herstellen von Holzverbindungen, Aussteifungen, Stützböcken, Treibladen usw., <strong>die</strong> in der<br />

Grundausbildung breiten Raum eingenommen hat, zu beweisen und praktisch anzuwenden.<br />

Um schnelle und einwandfreie Konstruktionsgrundlagen zu bekommen, sind für eine Tragkraft von 4, 8<br />

und 16 to Konstruktionen festgelegt, deren Abmessungen den sog. Bemessungstafeln, <strong>die</strong> in <strong>THW</strong>-<br />

Merkblättern enthalten sind, entnommen werden <strong>können</strong>. Festlegen der Brückenlinie, Vermessung,<br />

Profilaufnahme, Querschnittsskizze, Brückenskizze usw. erfordern darüberhinaus pioniertechnische<br />

Erfahrung und lngenieurwissen, <strong>die</strong> den Führungskräften des <strong>THW</strong>, soweit sie nicht aus einschlägigen<br />

Berufen kommen, an den <strong>THW</strong>-Schulen vermittelt werden.<br />

Für alle Beteiligten ist ein Brücken- oder Stegebau immer wieder eine reizvolle Aufgabe, <strong>die</strong> nicht nur<br />

viele Fähigkeiten herausfordert, sondern nach vollendeter Leistung in handgreiflicher und<br />

ausdrucksvoller Form vor aller Augen steht.<br />

Nach der Vollendung werden alle Helfer mit großem Stolz auf ihre Leistung sehen, auch wenn der<br />

Brücke nur eine beschränkte Lebensdauer bestimmt sein sollte. Der Bau von Brücken und Stegen ist<br />

deshalb immer ein bevorzugtes Übungsobjekt und eine gesuchte technische Hilfeleistung.<br />

FERNMELDEBATAILLON 220 885 DONAUWÖRTH , 08.05.1978/Er<br />

KOMMANDEUR Johann-Traber-Str. 19<br />

Telefon: 4o71 App 200<br />

An das<br />

Technische Hilfswerk<br />

8860 Nördlingen<br />

Sehr geehrte Herren,<br />

für Ihre tatkräftige Unterstützung beim Ablegen des Feierlichen Gelöbnisses der Rekruten am 03. Mai<br />

1978 in Mönchsdeggingen möchte Ich Ihnen auf <strong>die</strong>sem Wege meinen Dank aussprechen.<br />

Trotz Ihres eigenen Einsatzes bei den Freundschaftstagen in Mönchsdeggingen und den dazu<br />

notwendigen Vorbereitungen haben <strong>Sie</strong> uns am Abend mit Ihren Leuten und der Scheinwerferanlage<br />

unterstützt.<br />

Damit haben <strong>Sie</strong> wesentlich <strong>zum</strong> Gelingen der Veranstaltung beigetragen.


Allen daran Beteiligten sage ich meinen herzlichsten Dank.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

(Poss)<br />

Oberstleutnant<br />

Mitarbeit bei der Ölschaden-Bekämpfung<br />

Stegebau in Mönchsdeggingen<br />

1978<br />

Die Bekämpfung von Mineralöl-Unfällen obliegt nach Artikel 2 des Gesetzes über das Feuerlöschwesen<br />

in Bayern vom 17. Mai 1946 den Feuerwehren. Auch dem mit <strong>die</strong>ser Frage wenig befaßten Bürger wird<br />

klar sein, daß im Jahre 1946 noch nicht zu übersehen war, welchen Umfang der Ölverbrauch im Laufe<br />

der Zeit nehmen würde, werden doch heute 60% des gesamten Energiebedarfs aus Erdöl und Erdgas<br />

gedeckt.<br />

Auch daß bis heute 7 Erdöl-Pipelines im Bundesgebiet gebaut werden würden, war damals kaum<br />

abzusehen. Die Massierung von Pipelines und Öl-Raffinerien, denen <strong>die</strong> Petro-Chemie folgt, ist<br />

besonders im süddeutschen Raum nach dem Bau der Transalpinen Öl-Leitung, kurz TAL genannt, zu<br />

einer Tatsache geworden, <strong>die</strong> neue Probleme aufgeworfen hat.


Wenn <strong>die</strong>se Entwicklung im bisher industriearmen Bayern auch begrüßt wird, so sind doch damit Folgen<br />

verbunden, <strong>die</strong> dazu zwingen, <strong>die</strong>sen ganzen Fragenkomplex neu zu überdenken. Den mit der Nie-<br />

derlassung <strong>die</strong>ser Industrien verbundenen Vorteilen für <strong>die</strong> betroffenen Gemeinden und der angestrebten<br />

Entlastung des Arbeitsmarktes stehen aber Nachteile gegenüber, <strong>die</strong> neben der zwangsläufigen<br />

Verschmutzung der Luft besonders durch <strong>die</strong> Gefährdung des Wasserhaushaltes durch Ölunfälle<br />

auftreten <strong>können</strong>. Zwar sind <strong>die</strong> getroffenen technischen Kontroll- und Sicherungsmaßnahmen erheblich,<br />

menschliches Versagen und technische Unfälle sind aber nur in gewissem Umfange zu verhindern.<br />

Die auch im Haushalt, allein auf dem Heizungssektor, enorme Verbreitung des Öl-Verbrauches hat<br />

erhebliche Gefahren in <strong>die</strong>ser Hinsicht mit sich gebracht, genügen doch <strong>die</strong> installierten Tanks und<br />

Ölbehälter nicht immer den heute geforderten Sicherheits- und Schutzauflagen. Der Umfang der<br />

möglichen Ölschäden hat damit ein Ausmaß angenommen, das im Jahre 1946 kaum zu ahnen war. Oft<br />

gehen Schäden und Folgeschäden über <strong>die</strong> Möglichkeiten örtlicher Hilfskräfte hinaus, der Kreis der mit<br />

der Bekämpfung <strong>die</strong>ser Schäden vertrauten Helfer kann also garnicht groß genug sein!<br />

Das Technische Hilfswerk (<strong>THW</strong>) fühlt sich deshalb auch hier angesprochen und hat <strong>die</strong> Mitwirkung bei<br />

der Bekämpfung von Ölschäden längst in sein Ausbildungsprogramm mit aufgenommen.<br />

Die häufig mit der Bekämpfung von Ölunfällen verbundene Gefahr verlangt Sachkunde und Umsicht, <strong>die</strong><br />

- neben der notwendigen Ausrüstung für derartige Fälle - nur von Fachkräften aufgebracht werden<br />

<strong>können</strong>.


Am häufigsten sind Unfälle mit Tank-Fahrzeugen. Hier steht als Ursache das bereits angesprochene<br />

menschliche Versagen, wie <strong>zum</strong> Beispiel zu schnelles Fahren, Übermüdung des Fahrers, im<br />

Vordergrund. Ein Tankwagenunfall ist aber relativ einfach zu bekämpfen, da Quelle und Ort der<br />

Ölverschmutzung und <strong>die</strong> ausgelaufene Ölmenge feststehen. Die hierbei zu ergreifenden Maßnahmen<br />

sind verhältnismäßig einfach und - wenn <strong>die</strong> Bekämpfung sofort erfolgen kann - auch im Allgemeinen<br />

erfolgversprechend.<br />

Die Feuerwehr ist durch ihren Ölschaden-Anhänger entsprechend ausgerüstet, das Technische Hilfswerk<br />

ist dagegen auf seine normale Ausrüstung angewiesen, <strong>die</strong> durch Ölbindemittel usw. ergänzt wird. Bei<br />

Unfällen muß vor allem verhindert werden, daß das Öl über einen sogenannten "Vorfluter", das sind<br />

Kanalisationsanlagen, Gräben und Bäche, in größere Fließgewässer und Seen gelangt, auf denen <strong>die</strong><br />

Bekämpfung schon bedeutend schwieriger wird.<br />

Dem Technischen Hilfswerk kommt für seine Einsatztätigkeit bei derartigen Vorkommnissen <strong>die</strong> in fast<br />

allen Ortsverbänden betriebene Wasserausbildung der <strong>THW</strong>-Helfer zustatten, so daß sich gerade in<br />

solchen Fällen Feuerwehr und Technisches Hilfswerk auf das Beste ergänzen.<br />

In den Katastrophenschutzplänen des Bayerischen Staatsministeriums des Innern ist dem Technischen<br />

Hilfswerk auf den Flüssen und sonstigen Gewässern, durch deren Einzugsbereich <strong>die</strong> vier durch Bayern<br />

führenden Pipelines verlaufen, deshalb auch im Besonderen <strong>die</strong> Bekämpfung von Ölschäden übertragen<br />

worden. <strong>Sie</strong> besteht im Einbringen von Sperren, Binden und Abschöpfen bzw. Abpumpen des Öles.<br />

Balionstart in Augsburg<br />

<strong>THW</strong>-Männer aus Schwaben halfen beim Start<br />

Schon dreimal konnten Helfer der nordschwäbischen <strong>THW</strong>-Ortsverbände dem Ballonverein Augsburg<br />

Starthilfe bei Großveranstaltungen leisten. Bei <strong>die</strong>sen nationalen und übernationalen Wettbewerben stie-<br />

gen bis zu 30 Ballone auf. Die Durchführung <strong>die</strong>ser luftsportlich bedeutenden Veranstaltungen stellte den<br />

Augsburger Verein vor erhebliche organisatorische und technische Probleme. Das Technische Hilfswerk,<br />

an das man sich mit der Bitte um Unterstützung der Veranstaltung wandte, sprang gerne ein, <strong>zum</strong>al sich<br />

auch für <strong>die</strong> mithelfenden <strong>THW</strong>-Männer ein interessantes und lehrreiches Erlebnis bot.<br />

Für das Füllen der Ballone, das Fertigmachen <strong>zum</strong> Start, <strong>die</strong> unrnittelbare Hilfe beim Auflassen,<br />

schließlich auch für den Abbau der Absperrungen und der Sitzplätze der Zuschauer hatten sich über 100<br />

Helfer aus den nordschwäbischen Ortsverbänden Augsburg, Donauwörth, Günzburg und<br />

Neuburg/Donau zur Verfügung gestellt. Die Männer arbeiteten von 4 Uhr morgens bis 14 Uhr und<br />

konnten allen Anforderungen gerecht werden. Für den Antransport der auswärtigen Helfer <strong>zum</strong><br />

Ausstellungsgelände in Augsburg, von dem <strong>die</strong> Ballone starteten, waren <strong>THW</strong>-Fahrzeuge eingesetzt.


Ein <strong>THW</strong>-Helfer aus Neuburg an der Donau berichtete über seine Teilnahrne an dem großen Ballonstart<br />

im Jahre 1967 wie folgt:<br />

"Rrrr" machte der Wecker. "Was? 3 Uhr?" Sonntag morgen und schon aufstehen! Was soll das? - Ach ja,<br />

ich muß ja <strong>zum</strong> Dienst." So und ähnlich lautete der unwirsche Ausruf in 28 Neuburger Familien, bei<br />

denen <strong>die</strong> Väter oder Söhne Helfer im <strong>THW</strong> sind. <strong>Sie</strong> hatten sich nämlich bereit erklärt, in Augsburg beim<br />

Start der Freiballone zu helfen. Da um <strong>die</strong>se Jahreszeit mit Morgennebel gerechnet werden mußte, ging<br />

<strong>die</strong> Fahrt hier bereits um 4 Uhr los. Als <strong>die</strong> Neuburger Helfer pünktlich in Augsburg eintrafen, waren<br />

bereits 150 Soldaten der Luftwaffe und 120 weitere <strong>THW</strong>-Helfer aus Augsburg, Günzburg und<br />

Donauwörth an Ort und Stelle. Die Einteilung der Hilfskräfte auf <strong>die</strong> 28 Ballone war schnell geschehen,<br />

und so konnte <strong>die</strong> Arbeit beginnen.<br />

Die Sonne ging gerade auf, als sich <strong>die</strong> Hilfsmannschaften auf den Aufstellungsplatz begaben. Hier bot<br />

sich ein buntes Bild. Am Sonnabend waren <strong>die</strong> blau, rot, grün oder gelb leuchtenden Ballonhüllen auf<br />

dem Platz ausgelegt worden, und außerdem hatten alle eine kleine Füllung mit Wasserstoffgas erhalten.<br />

So erhoben sich allenthalben bunte Stoffhügel vom Boden. Ringsherum war jeder Ballon durch etwa 50<br />

Sandsäcke gehalten. Quer über den Platz lagen Schnellkupplungsrohre mit Ventilen, aus denen über<br />

dünne und dann sehr dicke Schläuche Stadtgas in <strong>die</strong> Ballone geleitet werden konnte.<br />

Zugleich mit dem Auffüllen der Ballone, das nun unter Aufsicht von Ballonmeistern begann, mußten <strong>die</strong><br />

Sandsäcke an dem über <strong>die</strong> Ballonhüllen gestreiften Haltenetz immer tiefer eingehängt werden.<br />

Schließlich gegen 8.30 Uhr waren <strong>die</strong> ersten Ballone so weit gefüllt, daß an ihnen <strong>die</strong> aus Weidenruten<br />

geflochtenen Körbe befestigt werden konnten, eine sehr verantwortungsvolle Arbeit, da an ihr ja das<br />

Leben der Piloten im wahrsten Sinne des Wortes hängt. Sehr bald hatten <strong>die</strong> Helfer begriffen, worauf es<br />

hierbei ankommt, und so ging das Einhängen der Körbe, wobei <strong>die</strong> Ballone nun schon hoch über der<br />

Erde standen, immer schneller vonstatten.<br />

Inzwischen war es Morgen geworden, es kündigte sich ein strahlender Sonnentag an, und <strong>die</strong> ersten<br />

Ballonfahrer erschienen auf dem Platz. <strong>Sie</strong> begutachteten den Zustand ihrer Luftfahrzeuge und statteten<br />

<strong>die</strong> Körbe mit Barographen, Kompassen und Karten aus. Um 10 Uhr begrüßte <strong>die</strong> Rennleitung über<br />

Lautsprecher <strong>die</strong> Teilnehmer der 11. Nationalen Freiballon-Wettfahrt und <strong>die</strong> Zuschauer. Für das sehr<br />

zahlreich erschienene Publikum hatte man einen Ballon noch vom Füllen ausgenommen, der aber nun<br />

sein Gas zugeführt bekam. Der Vorgang wurde gut erklärt und gespannt beobachtet. Inzwischen hatten<br />

Helfer vom Roten Kreuz zwei Zelte und eine Verpflegungsstelle aufgemacht. Hier gab es für <strong>die</strong><br />

Haltemannschaften zuerst einen heißen Tee mit Rum und später Nudelsuppe und Gulasch.<br />

Alle Arbeiten waren so glatt vonstatten gegangen, daß mit dem Glockenschlag 11 Uhr das Kommando<br />

für <strong>die</strong> ersten Ballone gegeben werden konnte: "Start frei!" Innerhalb von zehn Minuten standen dann 28<br />

Ballone in verschiedenen Höhen am Himmel. Es war ein wunderschönes Bild.<br />

Nach dem guten Start der Ballone räumten <strong>die</strong> Soldaten und <strong>THW</strong>-Helfer in Windeseile den Platz auf<br />

und konnten bald darauf wieder ihre Fahrzeuge besteigen. Für <strong>die</strong> Neuburger Helfer des <strong>THW</strong> war es<br />

noch ein besonderes Erlebnis, daß sie fast auf der ganzen Heimfahrt <strong>die</strong> Ballone vor sich hatten, da<br />

<strong>die</strong>se mit dem Wind nach Norden fuhren. Ja, es wurde sogar der Niedergang und <strong>die</strong> Landung eines<br />

Ballons beobachtet, dem über den Fluren von Affing das Gas ausging.


Die Mitarbeit im <strong>THW</strong><br />

Technische Hilfeleistung bei den Deutschen Meisterschaften<br />

der Ballonfahrer im Rosenau-Stadion in Augsburg<br />

Im Technischen Hilfswerk <strong>können</strong> alle deutschen Bundesbürger mitarbeiten, <strong>die</strong> sich zur demokratischen<br />

Verfassung bekennen und im Besitz der bürgerlichen Ehrenrechte sind.<br />

Die Mitarbeit im Technischen Hilfswerk ist freiwillig und ehrenamtlich. Es gibt keinen Mitgliedsbeitrag. Die<br />

Arbeitskleidung wird gestellt. Die Ausbildung, der Besuch von Schulen, <strong>die</strong> Teilnahme am Einsatz bei<br />

Katastrophen und an sonstigen Hilfeleistungen gehen zu Lasten des Bundes. Die <strong>THW</strong>-Helfer sind<br />

gegen Unfälle, <strong>die</strong> sie in Ausübung des <strong>THW</strong>-Dienstes erleiden, versichert.<br />

Die <strong>THW</strong>-Helfer werden ausgebildet für folgende besonderen Aufgaben:<br />

Rettung von Menschen, z. B. bei Verkehrsunfällen, Hochwasser, Brandkatastrophen und aus<br />

Gebäudetrümmern;<br />

Bergung von Vieh und wertvollen Sachwerten, z. B. bei Bränden, Hochwasser und<br />

Unwetterkatastrophen;<br />

Räumen von verkehrsgefährdenden Hindernissen, z. B. nach Verkehrsunfällen, Sturm- und<br />

Unwetterkatastrophen;<br />

Sicherstellen lebenswichtiger Versorgung der Bevölkerung mit elektrischem Strom, Gas und<br />

Wasser, lebensnotwendiger Entsorgung (z. B. Abwasserbeseitigung), le-<br />

bensnotwendigen Verkehrs durch Bau behelfsmäßiger Fußgängerstege, leichter<br />

Behelfsbrücken, schwimmender Brücken (8 to);<br />

Schutz von Straßen und Gewässern vor Ölschäden und Beseitigurig eingetretener Schäden.


Das Technische Hilfswerk hat als Grundausstattung das erforderliche Gerät, insbesondere<br />

Einsatzfahrzeuge (Gerätekraftwagen, Mannschafts-Transportfahrzeuge, Funk-Kommandowagen usw.)<br />

und Wasserfahrzeuge (Motor-Rettungsboote, Schlauchboote, Fähren, Pontons usw.), sowie<br />

Stromerzeuger mit Beleuchtungsgerät, Brückenbaugerät, Sauerstofflanzen, Fernmelde-, Funk- und<br />

Fernsprechgeräte u. v. a. m. Hilfeersuchen sind von den Behörden der inneren Verwaltung an den<br />

zuständigen <strong>THW</strong>-Ortsbeauftragten zu richten. Bei Gefahr im Verzuge setzen <strong>die</strong> <strong>THW</strong>-Ortsbeauftragten<br />

<strong>die</strong> <strong>THW</strong>-Helfer in eigener Zuständigkeit ein.<br />

Bei größeren Einsätzen wird der örtliche <strong>THW</strong>-<strong>Ortsverband</strong> durch benachbarte <strong>THW</strong>-Ortsverbände<br />

unterstützt.<br />

Das Technische Hilfswerk leistet, wenn ein akuter Notstand nicht gegeben ist, erst dann Hilfe, wenn das<br />

im gegebenen Falle zuständige Handwerk oder Gewerbe nicht in der Lage ist, <strong>die</strong> notwendigen Maß-<br />

nahmen selbst durchzuführen.<br />

Das Technische Hilfswerk (<strong>THW</strong>)<br />

Am 22. Augst 1970 kann das Technische Hilfswerk (<strong>THW</strong>) auf ein 20jähriges Bestehen zurückblicken. In<br />

<strong>die</strong>ser relativ kurzen Zeitspanne ist das <strong>THW</strong> für den Schutz der Bevölkerung bei Katastrophen und<br />

Unglücksfällen größeren Ausmaßes schon unentbehrlich geworden. Es hat sich als <strong>die</strong> gerade in der<br />

heutigen Zeit notwendige Ergänzung der traditionellen Hilfsorganisationen (Feuerwehren, Rotes Kreuz<br />

usw.) erwiesen, indem es speziell auf <strong>die</strong> Leistung technischer Hilfe ausgerichtet ist.<br />

Zur Zeit bestehen im Bundesgebiet 565 <strong>THW</strong>-Ortsverbände in 11 <strong>THW</strong>-Landesverbänden (Bundesländer<br />

und West-Berlin), in denen rund 70 000 freiwillige Helfer zusammengefaßt sind. Auf den Freistaat Bayern<br />

entfallen davon 95 <strong>THW</strong>-Ortsverbände mit rund 12000 freiwilligen Helfern. Der weitere Aufbau der<br />

Organisation, <strong>die</strong> dem Bundesminister des Innern untersteht, sieht <strong>THW</strong>-Ortsverbände für alle<br />

Landkreise und kreisfreien Städte vor.<br />

Das "Gesetz über <strong>die</strong> Erweiterung des Katastrophenschutzes" vom 9.7.1968 weist dem Technischen<br />

Hilfswerk ebenso wie den anderen Hilfsorganisationen <strong>die</strong> Wahrnehmung ihrer friedensmäßigen Aufgaben<br />

auch im Verteidigungsfalle zu.<br />

Das <strong>THW</strong> hat <strong>die</strong> besonderen Aufgaben der<br />

1) Leistung technischer Hilfe bei Katastrophen und Unglücksfällen<br />

größeren Ausmaßes;<br />

2) Leistung technischer Hilfe bei der Beseitigung von Notständen, durch welche <strong>die</strong> lebensnotwendige<br />

Versorgung der Bevölkerung mit Strom, Gas und Wasser, <strong>die</strong> lebensnotwendige Entsorgung (z. B.<br />

Abwasserbeseitigung) und der lebensnotwendige Verkehr gefährdet werden.<br />

Der Ausbildungsstand und <strong>die</strong> Leistungsfähigkeit der freiwilligen Helfer werden immer wieder in<br />

wirklichkeitsnahen Übungen und im Zusammenspiel mit den anderen Hilfsorganisationen, mit Polizei,<br />

Bundesgrenzschutz usw. erprobt. Die Ausstattung der <strong>THW</strong>-Ortsverbände und der <strong>THW</strong>-Schulen mit<br />

zweck<strong>die</strong>nlichen Land- und Wasserfahrzeugen, mit Geräten und Werkzeug für Ausbildung und Einsatz<br />

wird laufend verbessert.

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