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Oberbayerische Schulzeitung - MLLV

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B 5407 Deutsche Post AG Gebühr bezahlt BLLV Oberbayern Postfach 15 02 09 80042 München<br />

<strong>Oberbayerische</strong><br />

<strong>Schulzeitung</strong><br />

ORGAN DES BEZIRKSVERBANDES OBERBAYERN IM BLLV No° 5 Oktober 2010<br />

Weil Mittelschule draufsteht<br />

Stark an Ihrer Seite<br />

Mittelschule gestartet<br />

Neuanfang oder alles beim Alten?<br />

Lehrertag 2010 in Fürstenfeld<br />

Programm in der Heftmitte


Editorial<br />

Inhalt Redaktionsschluss<br />

3 Entscheidend ist, was man in den Schulen macht!<br />

Titel<br />

4 Weil Mittelschule draufsteht<br />

Wo Mittelschule draufsteht, sollte auch Mittelschule drin sein<br />

5 Der Bezirksvorstand stellt sich vor<br />

6 „Anschubfinanzierung" - Fehlanzeige!<br />

Aus dem Verband<br />

7 Bitte bald wieder!<br />

Im Gespräch mit Christoph Hillenbrand<br />

Einladung zum Tag der Förderschulen<br />

8 Nach wie vor Probleme beim Lehrerausgleich<br />

Im Gespräch mit Christoph Winkler<br />

9 BLLV erreicht Nachschlag bei Beförderungen<br />

10 Hauptsache Lesen!<br />

11 Eingemischt: Was denn noch alles?<br />

<strong>Oberbayerische</strong>r Lehrertag am 17. November 2010 in Fürstenfeld<br />

Hinweise ● Programm ● Anmeldung<br />

S. 13 bis 16 zum Herausnehmen<br />

Aus den Kreisverbänden<br />

17-25 Der BLLV Oberbayern vor Ort<br />

Rat & Tat<br />

26 Stichwort „Ballungsraumzulage"<br />

27 Karlsruhe „bringt" das Arbeitszimmer zurück<br />

für Ausgabe Nr. 6/2010:<br />

26. November 2010<br />

Kreisverband:<br />

19. November 2010<br />

Anzeigen:<br />

27. Oktober 2010<br />

I M P R E S S U M<br />

<strong>Oberbayerische</strong> <strong>Schulzeitung</strong><br />

Herausgeber und Verleger:<br />

Bezirksverband Oberbayern des<br />

Bayerischen Lehrer- und<br />

Lehrerinnenverbandes (BLLV)<br />

1. Vorsitzender: Gerd Nitschke<br />

Geschäftsstelle:<br />

Postfach 150 209, 80042 München<br />

Tel.: 089 / 721 001 815<br />

Fax: 089 / 721 001 816<br />

Verantwortlich für Redaktion und Layout:<br />

Stefan Rank<br />

Göllstraße 15<br />

83483 Bischofswiesen<br />

Tel.: 08652 / 94 14 3 14<br />

Fax.: 08652 / 94 14 3 33<br />

E-Mail: redaktion@oberbayerische-schulzeitung.de<br />

Pressereferent:<br />

Jürgen Heiß<br />

E-Mail: presse@oberbayerische-schulzeitung.de<br />

Kreisverbandsteil:<br />

Barbara Reichmeyer<br />

E-Mail: kv@oberbayerische-schulzeitung.de<br />

Anzeigen-Leitung, Info-Beauftragte:<br />

Karin Leibl<br />

E-Mail: info@oberbayern.bllv.de<br />

A.V.I. Allgemeine Verlags- und<br />

Informationsgesellschaft mbH<br />

Am Ortfelde 100<br />

30916 Isernhagen<br />

Tel.: +49(511) 77 95 38-0<br />

Fax.: +49(511) 77 95 38-10<br />

E-Mail: info@avi-fachmedienservice.de<br />

Online-Redaktion, Homepage:<br />

Markus Rinner<br />

E-Mail: hp@oberbayerische-schulzeitung.de<br />

Die <strong>Oberbayerische</strong> <strong>Schulzeitung</strong> erscheint jährlich<br />

sechsmal. Für Mitglieder des BLLV – Oberbayern ist<br />

der Bezugspreis mit dem Mitgliedsbeitrag abgegolten.<br />

Einweisung und Adressenänderung sowie<br />

Abonnement-Bestellungen an die Geschäftsstelle<br />

des BLLV-Oberbayern. Jahresabonnement Euro 5.-<br />

(inkl. Versand); Einzelpreis Euro 1.- (inkl. Versand)<br />

Druck:<br />

Erdl Druck Medienhaus GmbH<br />

Gabelsbergerstraße 4-6<br />

83308 Trostberg<br />

Fotos:<br />

Peter Schmidhuber, Stefan Rank,<br />

OSZ-Archiv, iStockphoto, Karin Leibl,<br />

Dominik Gierke, Kreisverbände<br />

© BLLV<br />

Alle Rechte vorbehalten.<br />

Nachdruck oder auszugsweise Kopien nur mit<br />

Genehmigung des BLLV Oberbayern.<br />

ISSN 0939-012x<br />

Gedruckt<br />

auf<br />

chlorfreiem<br />

Papier<br />

2 <strong>Oberbayerische</strong> <strong>Schulzeitung</strong> 5/2010


Liebe Kolleginnen und Kollegen!<br />

Das neue Schuljahr hat Einzug gehalten<br />

und fast kommt es uns schon<br />

wieder so vor, als seien nie große Ferien<br />

gewesen. Viele Neuerungen gibt<br />

es in diesem Schuljahr:<br />

Doppelter Abiturjahrgang<br />

Die Gymnasien absolvieren ihren doppelten<br />

Abiturjahrgang. Zwei Mal Prüfungen<br />

halten und korrigieren, zwei Jahrgänge<br />

stürmen auf die Universitäten und<br />

die Wirtschaft zu, ab Februar sind die<br />

Gymnasien im Ausnahmezustand. An<br />

den Realschulen stellt das Ministerium<br />

jetzt Fachleute ab, die die Kollegen der<br />

Haupt- und Mittelschulen fortbilden und<br />

sie hinsichtlich der Lehrplaninhalte der<br />

Realschulen aufklären, damit diese die<br />

Kinder dann in der Gelenkklasse besser<br />

vorbereiten können. Die Förderschulen<br />

machen weiter: Mobiler sonderpädagogischer<br />

Dienst, alternatives schulisches<br />

Angebot (AsA) in Kooperation mit den<br />

Hauptschulen, Kooperationsklassen,<br />

Weiterentwicklung der Diagnose- und<br />

Werkstattklassen und die ganz normale<br />

Klassleiterarbeit mit immer größeren<br />

Klassen. In den Grundschulen startet<br />

das Modell „Flexible Grundschule“, in<br />

Oberbayern mit 26 Versuchsschulen.<br />

Und wieder ist das Übertrittsverfahren<br />

angepasst worden. Die berufl ichen<br />

Schulen dürfen mit dem Modell „Berufsschule<br />

plus“ experimentieren und<br />

im Rahmen der Mittelschulentwicklung<br />

enger mit diesen kooperieren. Ja, und<br />

dann sind da noch die Mittelschulen.<br />

Start der Mittelschule<br />

Am letzten Ferientag wurde in der<br />

Staatskanzlei in München in einer Feierstunde<br />

exemplarisch ein bis zwei<br />

Schulverbünden pro Regierungsbezirk<br />

die Ernennungsurkunde zur Mittelschule<br />

überreicht. Aus Oberbayern waren je<br />

ein Schulverbund aus den Schulämtern<br />

Ingolstadt und Mühldorf dabei. Schulleiter,<br />

Bürgermeister, Schulräte, Lehrern<br />

Eltern und Schüler stellten die Delegationen.<br />

Ministerpräsident, Kultusminister,<br />

Staatssekretär und der Vorsitzende<br />

des Städtetags stellten die Mittelschule<br />

vor, hielten eine Laudatio auf die anwesenden<br />

Schulverbünde und ließen<br />

sich mit den Kindern und den Eltern<br />

fotografi eren. Ganz nah am Volk. Und<br />

doch hörte man in einer Rede, dass<br />

die Hauptschüler nicht mit französischen<br />

Voltaire-Originalzitaten gelangweilt<br />

werden sollen, weil der Redner<br />

„nur das Latinum“ hat. Und es wurde<br />

gesagt, dass ja auch Hauptschüler tolle<br />

Biographien haben können, wenn<br />

sie den elterlichen Handwerksbetrieb<br />

übernehmen oder über Umwege das<br />

Abitur nachholen und Lehrer werden.<br />

Und was ist mit dem Metallschlosser?<br />

Und der Frisörin?<br />

Was erwarten sich Eltern und Schüler<br />

von der Mittelschule?<br />

Christian Silvester vom Donaukurier<br />

befragte Eltern und Schüler nach dem<br />

Festakt in der Staatskanzlei, was sie<br />

sich von der Mittelschule erwarten:<br />

„Große Auswirkungen auf ihren Schulalltag<br />

dürfte die Reform wohl keine<br />

haben, vermuten die Jugendlichen.<br />

Franziska und Maximilian glauben<br />

dennoch: 'Die Mittelschule bringt sicher<br />

was!' (...) 'Die Hauptschule stand<br />

immer im Hintergrund. Jetzt hoffen<br />

wir, dass unsere Kinder wirklich mehr<br />

Chancen bekommen' (...) 'Mit dem neuen<br />

Namen ändert sich vielleicht in den<br />

Köpfen der Außenstehenden endlich<br />

was' (...) 'Wir wünschen uns für unsere<br />

Kinder mehr Wertschätzung!'", zitiert<br />

er am 14.09.2010.<br />

Was ist also dran an der<br />

Mittelschule?<br />

Hans-Peter Etter zeigt auf den Seiten<br />

4 und 5 auf, wie es dazu kam, dass<br />

die Einführung der Mittelschule nötig<br />

wurde, welche schulpolitischen Fehler<br />

gemacht wurden und was Mittelschulen<br />

bräuchten. Wir haben nachgefragt<br />

in den oberbayerischen Kreisverbänden,<br />

wie es um die Einführung der Mit-<br />

Editorial<br />

Entscheidend ist, was man<br />

in den Schulen macht!!<br />

telschule in Oberbayern steht und was<br />

sich verändert hat. Sehen Sie die genaue<br />

Auswertung auf Seite 6.<br />

Dann halt Mittelschule<br />

Wenn Eltern in der Schule anrufen und<br />

ich mich mit „Mittelschule“ melde, dann<br />

fragen die Eltern, ob da nicht die Hauptschule<br />

sei. Und ich sage dann, logisch<br />

sei da die Hauptschule, wir heißen<br />

nur jetzt Mittelschule. Beim Schreiben<br />

dieses Editorials refl ektiere ich diese<br />

gedankenlose Aussage. Ganz klar ist:<br />

Wenn ich als Staatsregierung Hauptschule<br />

verbessern will, reicht keine<br />

Umetikettierung. Wir brauchen gestrichene<br />

Stunden zurück, wir brauchen<br />

eine bessere Lehrer-Schüler-Relation,<br />

die Kinder brauchen tatsächliche Förderung.<br />

Es wird Zeit, dass auch Hauptschüler<br />

eine echte Lobby haben. So<br />

lange jeder Verantwortliche mit seinem<br />

Latinum schaut, dass die eigenen Kinder<br />

möglichst einen anderen Abschluss<br />

als den einer Hauptschule bekommen<br />

und mitleidig auf Hauptschullehrer und<br />

Hauptschüler blickt und aus der Distanz<br />

etwas zu machen versucht, so lange<br />

wird sich leider nichts ändern.<br />

Wir Hauptschullehrer an den Mittelschulen<br />

machen weiter wie zuvor: Ob<br />

wir Hauptschulinitiative machten oder<br />

Hauptschulreform oder neue Kombi-<br />

Fächer einführten oder aus GtB Technik<br />

machten, wir leisteten zusammen mit<br />

den Schülern, den Verwaltungsangestellten<br />

und allen Kooperationspartnern,<br />

die uns so an die Seite gestellt werden,<br />

die bestmögliche Arbeit. Wie sagte<br />

ein Schulrat in einer Regionalzeitung?<br />

„Man sollte nicht alles am Namen<br />

aufhängen. Entscheidend ist,<br />

was man in den S c h u l e n<br />

macht."<br />

Karin Leibl,<br />

stellv. Bezirksvorsitzende<br />

5/2010 <strong>Oberbayerische</strong> <strong>Schulzeitung</strong> 3


Titel<br />

Weil Mittelschule draufsteht<br />

Wo Mittelschule draufsteht, sollte auch Mittelschule drin sein<br />

Ein neues Schuljahr beginnt, eine<br />

neue Schulart wurde kreiert, nämlich<br />

die Mittelschule. Ein Großteil<br />

der bayerischen Hauptschulen<br />

wurde zu Schulverbünden zusammengeschlossen<br />

und diese dürfen<br />

sich jetzt Mittelschulen nennen.<br />

Wirklich etwas Neues? Diesmal der<br />

große Wurf zur Aufwertung der bisherigen<br />

Hauptschulen?<br />

Ein politischer Schnellschuss überwindet<br />

sogar juristische Hürden<br />

Auf alle Fälle sieht man eines mal<br />

wieder: Wenn politisch etwas gewollt<br />

ist, dann können sehr schnell sonst<br />

unüberwindbare bürokratische Hürden<br />

genommen werden bis hin zu den<br />

rechtlichen Grundlagen und Voraussetzungen.<br />

Wenn einer prognostiziert<br />

hätte, dass binnen weniger Monate<br />

der Zusammenschluss von mehreren<br />

Hauptschulen, Sprengeländerungen,<br />

die Aufl ösung von Volksschulen, Veränderungen<br />

im BayEUG und vieles<br />

mehr juristisch durchgepeitscht werden<br />

können, dem hätte man niemals<br />

geglaubt. Gerade die juristischen Hürden<br />

sind oftmals der entscheidende<br />

Hindernisgrund, wenn politisch etwas<br />

nicht gewollt ist.<br />

Natürlich stellen sich jetzt viele die<br />

Frage: Was ist denn an den Mittelschulen<br />

neu? Was ist denn innovativ? Was<br />

unterscheidet die Mittelschule von den<br />

bislang bekannten Hauptschulen?<br />

Zum einen, der Begriff ist nicht neu. In<br />

den 50er und 60er Jahren wurden die<br />

heutigen Realschulen nämlich als Mittelschulen<br />

bezeichnet, die zur „mittleren<br />

Reife“ führten.<br />

Zum anderen ändert sich jetzt grundlegend<br />

so gut wie nichts, obgleich öffentlich<br />

ein anderer Eindruck entstanden<br />

ist. Es gibt keine neuen Lehrpläne,<br />

keine neuen Fächer und vor allem kein<br />

herausstellendes neues Merkmal, das<br />

eine Veränderung im Verhalten der<br />

Schülerströme erwarten lässt.<br />

Noch jede/r Kultusminister/in hat sich<br />

vorgenommen, die Hauptschule durch<br />

eine Aufwertung zu retten: Hauptschulreform,<br />

Hauptschulinitiative, Hauptschulkongresse,<br />

neue Hauptschulfächer,<br />

neue Hauptschulstundentafel<br />

u.v.m, doch leider blieb jeder dieser<br />

Versuche wenig Erfolg beschieden.<br />

Warum musste es mit der Hauptschule<br />

so weit kommen?<br />

Wo liegen die Gründe für diese Entwicklung?<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Die Abhängigkeit der Wertigkeit eines<br />

Menschen von dessen Schulabschluss<br />

wurde durch die Politik,<br />

aber auch durch die Gesellschaft<br />

forciert.<br />

Firmen und Betriebe stellten in<br />

den Berufen, in denen früher<br />

Hauptschüler selbstverständlich<br />

genommen wurden, nur noch Realschüler<br />

und Gymnasiasten ein.<br />

Hier seien u. a. Banken, Sparkassen<br />

und Ärzte genannt.<br />

Es wurde der Eindruck erweckt,<br />

als würden immer mehr Schüler<br />

mit Migrationshintergrund die<br />

Hauptschulen besuchen.<br />

Die Medien trugen das Ihre dazu<br />

bei, indem sie über diese Schulart<br />

eher negativ („Restschule“, „große<br />

pädagogische Probleme“, „Gewalt<br />

an Hauptschulen“) denn positiv<br />

(„die Hauptschule ist viel besser<br />

als Ihr Ruf“) berichteten.<br />

Die Folgen dieser Entwicklung brachte<br />

den Stellenwert der Hauptschule<br />

gesellschaftlich ins Wanken – ein Teufelskreis:<br />

Die schulpolitischen Fehler<br />

Wo aber liegen die Fehler der Politik,<br />

in Bezug auf eine Schulart, die vor 40<br />

Jahren auf 9 Schuljahre ausgeweitet<br />

wurde, die über 60 % der Schülerinnen<br />

und Schüler Bayerns besuchten und<br />

deren Akzeptanz hoch war?<br />

• Die Unterstützung in politischer,<br />

aber vor allem in fi nanzieller Hinsicht<br />

ließ zu wünschen übrig.<br />

• Fächer wie Geschichte und Erdkunde,<br />

wie Physik, Chemie und Biologie<br />

oder Technisches Werken und<br />

Technisches Zeichnen wurden zu<br />

„Tutti-frutti-Fächern“ zusammengelegt.<br />

Damit wurde man gerade den<br />

Hauptschülern nicht gerecht.<br />

• Viel zu spät richtete man Hauptschul-Ganztagsschulen<br />

ein.<br />

• Ein besonderes Schulprofi l und Alleinstellungsmerkmale<br />

wie „Arbeit,<br />

Wirtschaft, Technik“, selbst Erziehungskunde<br />

wurden nicht entsprechend<br />

gestützt.<br />

• Ebenfalls wurden die praktischtechnischen<br />

Fächer nicht mit dem<br />

Stellenwert versehen, den sie benötigt<br />

hätten. Für die wichtigen<br />

berufsvorbereitenden Fächer wie<br />

GtB oder KtB fehlten entsprechend<br />

qualifi zierte Fachlehrkräfte. Wenn<br />

jahrelang pro Jahr gerade mal 40<br />

hierfür bestens ausgebildete technische<br />

Fachlehrer von den Staatsinstituten<br />

für ganz Bayern kommen<br />

und diese zu einem großen Teil an<br />

Realschulen eingesetzt werden, da<br />

braucht man sich nicht zu wundern,<br />

wenn diese Fächer wie Nebenfächer<br />

gesehen werden.<br />

• Zusätzliche Schwerpunkte und<br />

weitere Vertiefungsmöglichkeiten<br />

•<br />

z. B. in Deutsch, Mathematik und<br />

Englisch wären äußerst wichtig<br />

gewesen, das Stundenbudget hiefür<br />

war leider nicht vorhanden, bzw.<br />

sind nach dem Kienbaum-Gutachten<br />

in den 90er Jahren gestrichen<br />

worden.<br />

Ein weiterer schwerer politischer<br />

Fehler war, sich erst nach jahrelangen<br />

Forderungen des BLLV, viel<br />

zu spät zu einem freiwilligen 10.<br />

Hauptschuljahr mit der Möglichkeit<br />

eines mittleren Abschlusses zu<br />

entschließen.<br />

4 <strong>Oberbayerische</strong> <strong>Schulzeitung</strong> 5/2010


•<br />

Eindeutig der gravierendste politische<br />

Fehler aber waren die Einführung<br />

der sechsstufi gen Realschule<br />

und die Aufl ösung der Teilhauptschulen.<br />

Andere Bedingungen sind erforderlich<br />

Wie soll also jetzt durch eine Umbenennung<br />

das gelingen, was über Jahrzehnte<br />

nicht gelungen ist? Warum sollten<br />

sich nun für Haupt-/Mittelschüler neue<br />

Bildungschancen eröffnen? Nur die<br />

Etikette „Mittelschule“ wird das nicht<br />

schaffen. Es mag ja gute politische Absicht<br />

sein, der Schulart Hauptschule in<br />

Mittelschulverbünden zu helfen.<br />

Wie soll das aber gelingen,<br />

• wenn nicht ein eigenes, besonderes<br />

Schulprofi l gefunden wird,<br />

• wenn nicht mehr Geld für die Mittelschulen<br />

in die Hand genommen<br />

wird,<br />

• wenn schon vorab vom Kultusministerium<br />

erklärt wird, dass die<br />

Schülerzahlen in der Hauptschule<br />

eklatant zurückgehen werden,<br />

• wenn sich die Lehrerstundenzuweisung<br />

nicht grundsätzlich ändert<br />

und an den Klassenzahlen und<br />

nicht mehr an den Schülerzahlen<br />

auf Schulamtsebene orientiert,<br />

• wenn mit einem Budget, das an vielen<br />

Schulen hinten und vorne nicht<br />

ausreicht, eine Planung gestaltet<br />

werden soll,<br />

• wenn die Klassenstärken durch die<br />

„Reform“ eher steigen als sinken,<br />

• wenn an den kleinen Schulen fast<br />

keine Stunden für Arbeitsgemeinschaften,<br />

Wahlfächer oder Förderunterricht<br />

zur Verfügung stehen,<br />

• wenn schon heute die Hauptschuldigen<br />

am Nichtgelingen feststehen,<br />

nämlich die Schulämter, die Verbundskoordinatoren,<br />

die Schulleiter<br />

und die Bürgermeister?<br />

Durch die Zusammenlegung mehrerer<br />

Hauptschulen zu Schulverbünden mag<br />

es vielleicht gelingen, die eine oder andere<br />

kleine Hauptschule etwas länger<br />

zu erhalten. Das Festhalten am dreigliedrigen<br />

Schulsystem, die politisch<br />

gewollte klare Abschottung und Abgrenzung<br />

der einzelnen Schularten ist<br />

pädagogisch fatal und wird die Haupt-<br />

Titel<br />

Die Umbenennung zur Mittelschule bedeutet gleichzeitig das Ende gemeinsamer Grund- und Hauptschulen. Was momentan nur auf dem Papier von Bedeutung<br />

ist, könnte in Zukunft für heiße Diskussionen sorgen. Denn welche Gemeinde bezahlt beispielsweise zu welchen Anteilen den Hausmeister oder das Reinigungspersonal<br />

im Mittelschulverbund, wenn in der Filiale Schüler der anderen Gemeinde mit unterrichtet werden und wenn dieses Personal auch noch für die<br />

Grundschule tätig ist? Dürfen Lehrerkonferenzen verschiedener Schulen (ehemals eine Volksschule) gemeinsam abgehalten werden? Ist ein Grundschullehrer der<br />

Grundschule XYZ gegenüber einem Mittelschüler im gleichen Schulgebäude weisungsbefugt? Fragen über Fragen, die auf eine Beantwortung warten.<br />

Der Bezirksvorstand stellt sich vor ...<br />

Andreas Mross<br />

Sonderschullehrer<br />

Beisitzer im BLLV Oberbayern<br />

schule/Mittelschule auf Dauer nicht erhalten<br />

und retten.<br />

Es steht halt leider nur Mittelschule<br />

drauf …<br />

◊ Hans-Peter Etter<br />

Leiter der Abteilung Recht<br />

im BLLV<br />

Meine Name ist Andreas Mross. Ich wuchs im Klosterdorf<br />

Polling im Landkreis Weilheim-Schongau auf. Zusammen mit<br />

meiner Lebensgefährtin wohne ich derzeit in Peißenberg.<br />

An der LMU studierte ich das Lehramt Sonderpädagogik mit Schwerpunkt<br />

Lernbehinderung (heute: Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Lernen) .<br />

Meinen Vorbereitungsdienst leistete ich von 1999 bis 2001 am Sonderpädagogischen<br />

Förderzentrum München Nord ab. Danach blieb ich noch ein Jahr dort<br />

und wurde zum Schuljahr 2002/2003 an das SFZ Weilheim versetzt. Seitdem<br />

bin ich hier tätig.<br />

Bislang arbeitete ich vor allem in der Förderstufe III (Klasse 5/6) und in der Förderstufe<br />

IV (Klassen 7-9). In meinem mobilen Jahr konnte ich auch Erfahrung<br />

in der DFK (Diagnose- und Förderklasse) sammeln.<br />

Es war schon immer mein Anliegen, Kindern und Jugendlichen mit Förderbedarf<br />

und sozialen Schwierigkeiten zu helfen und sie zu einem zufriedenen Mitglied<br />

in unserer Gesellschaft zu erziehen.<br />

Verbandspolitisches Anliegen:<br />

Mir bereitet mein Beruf sehr viel Freude und das Arbeiten mit den Kindern<br />

macht mir großen Spaß. Leider muss ich in meiner täglichen Arbeit immer wieder<br />

feststellen, dass auf Grund äußerer Bedingungen sinnvolle Maßnahmen<br />

nicht eingeleitet werden können und den Schülern deswegen eine optimale<br />

Förderung verwehrt bleibt. Für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen<br />

mache ich mich stark.<br />

Auch soll der politische Wille der Inklusion in unserem Schulsystem durchgesetzt<br />

werden und ich möchte mich für ein verantwortungsvolles, sinnvolles und<br />

praktikables Vorgehen auf diesem Feld einsetzen.<br />

Ich kämpfe dafür, dass das Ansehen der Lehrerinnen und Lehrer in der Öffentlichkeit<br />

steigt und unser Bildungssystem für alle Schüler mehr Chancengleichheit<br />

bietet.<br />

5/2010 <strong>Oberbayerische</strong> <strong>Schulzeitung</strong> 5


Titel<br />

„Anschubfi nanzierung“ – Fehlanzeige!<br />

Ein Mittelschul-Stimmungsbild aus Oberbayern<br />

Eine spontane Umfrage unter den<br />

BLLV-Kreisvorsitzenden zur „Situation<br />

der Mittelschule in Oberbayern“<br />

erbrachte landkreisspezifi sche Unterschiede<br />

bei der Umsetzung und klare<br />

Aussagen zur Zukunft der Haupt- und<br />

Mittelschulen.<br />

Schrumpfprozess der Hauptschulen<br />

Noch haben nicht alle Landkreise<br />

in Oberbayern mit dem Umbau der<br />

Hauptschulen in Mittelschulen<br />

begonnen.<br />

Der Weg ist aber<br />

eindeutig: Aus 218<br />

Hauptschulen werden<br />

ca. 100 Mittelschulen<br />

bzw. Mittelschulverbünde<br />

gemacht. Dieser<br />

Schrumpfprozess<br />

ist ein eindeutiges Ergebnis.<br />

Sicher, es sind zurzeit<br />

noch viele eigenständige<br />

Hauptschulen in<br />

den Mittelschulverbünden<br />

organisiert,<br />

die Tendenz zu Mittelschulzentren<br />

ist aber<br />

jetzt schon abzulesen.<br />

Wie lange alle kleinen<br />

Hauptschulen in den Schulverbünden<br />

erhalten bleiben können, bleibt abzuwarten.<br />

Verbünde ohne Probleme<br />

Alle bisherigen Mittelschulverbünde<br />

sind ohne große Probleme geschlossen<br />

worden. Dies liegt sicherlich an<br />

den ausführlichen Vorbereitungen<br />

durch die Schulverwaltung, aber auch<br />

daran, dass bisher die „Problemfälle“<br />

noch verschoben wurden. Trotzdem<br />

wird nicht mit größerem Widerstand<br />

gerechnet, da die Gespräche und Dialogforen<br />

weiter geführt werden und<br />

dadurch die vollständige Umsetzung<br />

sicherlich zum Schuljahr 2011/12 abgeschlossen<br />

werden kann.<br />

Stundenversorgung gleichbleibend<br />

Wer darauf gehofft hat, die Gründung<br />

von Mittelschulen führe zu einer Verbesserung<br />

der Stundenversorgung an<br />

der Einzelschule, wird durch die Umfrage<br />

allerdings eines Besseren belehrt.<br />

Im Durchschnitt der Aussagen ist diese<br />

gleich geblieben bzw. hat sich etwas<br />

verschlechtert. Der „Schwarze Peter“<br />

der Stundenverteilung auf die einzelnen<br />

Schulen wurde dem Verbundkoor-<br />

dinator als weitere Aufgabe zugeteilt.<br />

Ein Problem besteht dabei weiterhin:<br />

Durch die Stundenzuweisung nach<br />

Schülerzahl profi tieren die Schulen mit<br />

großen Klassen, für Schulen mit kleinen<br />

Klassen reichen die zugewiesenen<br />

Stunden nicht aus. Das wird dazu führen,<br />

dass Klassen zusammen gelegt<br />

werden oder Schüler fahren müssen,<br />

damit die Klassengröße im Verbund<br />

ausgewogen ist.<br />

Der große Wurf zu einer wirklichen<br />

Aufwertung der Hauptschule ist also,<br />

entgegen der Beteuerungen aus Regierungskreisen,<br />

wieder einmal nicht<br />

gelungen. Die Budgetierung ist im Großen<br />

und Ganzen gelungen, die Aufwertung<br />

wird allerdings wieder nicht<br />

kommen!<br />

Individuelle Förderung? Wahlangebot?<br />

Wenn die Versorgung mit Stunden zu<br />

gering ist, kann auch individuelle Förderung<br />

oder gar ein ausgeprägtes Schulleben<br />

durch Wahlangebot nicht gelingen.<br />

Nur einzelne Landkreise in Oberbayern<br />

sind anscheinend gut versorgt worden.<br />

Der Großteil wünscht sich hier eine<br />

wesentliche Verbesserung für unsere<br />

Schülerinnen und Schüler.<br />

Resümee<br />

Sehr emotional wurde<br />

die letzte Frage<br />

„Wie geht es mit der<br />

Haupt-Mittelschule<br />

weiter?“ beantwortet.<br />

Nur ein Landkreis<br />

antwortete positiv:<br />

„Bei uns herrscht<br />

Zuversicht.“ Die<br />

durchgängige Meinung<br />

aller anderen<br />

Befragten war, dass<br />

die Schülerzahlen<br />

an den Haupt- und<br />

Mittelschulen weiter<br />

massiv zurückgehen,<br />

kleine Hauptschulen<br />

aufgelöst und in die<br />

großen Standorte<br />

integriert werden und die Mittelschule<br />

ohne Mittel nicht die langfristige Lösung<br />

sein wird. Alles unter dem Motto: Was<br />

bleibt uns anderes übrig?<br />

◊ Gerd Nitschke<br />

Grafi k: Alfred Scheffelmann<br />

Mehr dazu im Internet<br />

Im Internet fi nden<br />

Sie Hintergrundinformationen<br />

und<br />

eine lesenswerte<br />

Glosse zum Thema<br />

"Mittelschule".<br />

Besuchen Sie unsere Homepage<br />

→ http://oberbayern.bllv.de<br />

6 <strong>Oberbayerische</strong> <strong>Schulzeitung</strong> 5/2010


Bitte bald wieder!<br />

Der BLLV zu Besuch bei Regierungspräsident Christoph Hillenbrand<br />

Am ersten Ferientag stellte Hans-Peter<br />

Leitner die neuen Bezirksvorsitzenden<br />

und dabei ganz besonders Helga Gotthart<br />

als oberbayerische Spitzenkandidatin<br />

für den Bezirkspersonalrat dem<br />

Regierungspräsidenten vor.<br />

Sehr aufgeschlossen interessierte sich<br />

Christoph Hillenbrand für die persönliche<br />

Vita der drei Bezirksvorsitzenden<br />

und lobte die gute Zusammenarbeit mit<br />

Hans-Peter Leitner. Er hob besonders<br />

die Weitsicht Hans-Peter Leitners hervor,<br />

sich um geeignete Nachfolger zu<br />

kümmern und frühzeitig loszulassen.<br />

Ganz sicher, so Hillenbrand, habe er<br />

damit dem Verband Gutes getan.<br />

Dem neuen Team wünschte er alles Gute<br />

und legte Wert darauf, dass man sich<br />

regelmäßig zu Gesprächen träfe, denn<br />

er sei sehr interessiert daran, was die<br />

Lehrer und Schüler bewegt. Wobei, so<br />

hob er vor dem anwesenden Bereichsleiter<br />

Christoph Winkler hervor, die<br />

Kommunikation läuft diesbezüglich im<br />

Haus sehr gut.<br />

Mittelschule und Inklusion<br />

Besonders die Mittelschulen waren natürlich<br />

Thema für den Regierungspräsidenten.<br />

Hier konnte er aus erster Hand<br />

erfahren, wie es im Bezirk Oberbayern<br />

läuft. Gerd Nitschke berichtete aus den<br />

Landkreisen Oberbayerns und den dort<br />

geplanten Verbünden, Karin Leibl erläuterte,<br />

wie es in der Stadt Ingolstadt<br />

gelaufen ist, wo seit diesem Tag alle<br />

Hauptschulen Mittelschulen geworden<br />

waren. Man war sich einig, dass man<br />

Im Gespräch<br />

die Entwicklung abwarten muss, bevor<br />

man werten kann. Ganz klar äußerten<br />

die Vertreter des BLLV Oberbayern<br />

aber, dass die ehrgeizigen Ziele der<br />

Mittelschule nur gelingen können, wenn<br />

investiert wird. Reiner Etikettenwechsel<br />

reicht dieses Mal nicht aus!<br />

Den selben Schluss zog man in Bezug<br />

auf Inklusion: Wenn Inklusion gewünscht<br />

wird, dann muss dafür Geld in die Hand<br />

genommen werden. Es kann nicht damit<br />

getan sein, ein Kind in die Regelklasse<br />

zu setzen. Und die Bezirksvorsitzenden<br />

stellten deutlich heraus: Inklusion muss,<br />

so lange es sie gibt, an allen Schularten<br />

laufen, wenn man dem einzelnen Kind<br />

gerecht werden will.<br />

Einladung zum Tag der Förderschulen<br />

des BLLV Oberbayern und des <strong>MLLV</strong> zum Thema „Individuelle Förderung“.<br />

Eingeladen sind alle Kolleginnen und Kollegen, die an einer Förderschule tätig sind und alle Kolleginnen und Kollegen<br />

aus den Regelschulen, die sich für das Thema individuelle Förderung interessieren.<br />

Hauptvortrag: Heinz Klippert: "Individuell fördern in heterogenen Klassen"<br />

Heinz Klippert ist bekannt durch zahlreiche Veröffentlichungen zum Aufgabenfeld Schul- und<br />

Unterrichtsentwicklung, zur schulinternen Förderarbeit sowie zum Methoden-, Kommunikations-<br />

und Teamtraining mit Schülern. Er ist als Trainer, Berater und Ausbilder in Sachen „Pädagogische<br />

Schulentwicklung“ tätig.<br />

„Heinz Klippert hat mit seinen Büchern und Seminaren in deutschen Schulen wahrscheinlich mehr<br />

verändert als mancher Kultusminister.“ (DIE ZEIT vom 30.3.2006)<br />

Die Heterogenität in den Klassenzimmern wächst rasant. Das gilt für alle Schularten. Die neuen Zauberworte heißen Individualisierung und<br />

Differenzierung. Nur, wie weit kann die lehrerzentrierte Einzelkindförderung im Alltag tatsächlich gehen? Der Vortrag zeigt, wie der wachsenden<br />

Vielfalt in den Klassenzimmern effektiv und zeitsparend begegnet werden kann. Alltagstauglichkeit ist dabei das Schlüsselwort! Kernpunkte<br />

sind dosierte Wahlangebote, differenzierter Arbeitsunterricht, Lernkompetenzförderung und kooperatives Lernen. Konkretisiert wird, wie die<br />

Schüler/innen zeitnah und fl exibel Unterstützung erfahren und durch wechselnde Lerntätigkeiten, Lernpartner und Lernmethoden immer wieder<br />

Anschluss fi nden können, ohne dass die Lehrkräfte ständig direkt eingreifen und beraten müssen. Diese indirekte Förder- und Integrationsarbeit<br />

steht im Zentrum des Vortrags. Vertiefende Gespräche und Planungen runden das Programm ab.<br />

Karin Leibl<br />

Ergänzt wird das Programm durch fachspezifi sche Workshops.<br />

Im Beiprogramm werden von verschiedenen Schulen erfolgreiche Unterrichtsprojekte in Form von Filmen, Tonträgern<br />

und Bildern vorgestellt. Anleitungen zum Nachmachen liegen bei.<br />

Lernmaterialien zu diesem Thema können in einer kleinen Verlagausstellung angesehen werden.<br />

Termin: 19.02.2011<br />

Ort: Anni-Braun-Schule-München, Musenbergstraße 32, 81929 München<br />

S8 Johanneskirchen<br />

Zeit: 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr<br />

5/2010 <strong>Oberbayerische</strong> <strong>Schulzeitung</strong> 7<br />

◊<br />

Hauptreferent Heinz<br />

Klippert


Im Gespräch<br />

Nach wie vor Probleme beim Lehrerausgleich<br />

Vorstandstrio des BLLV Oberbayern im Gespräch mit Christoph Winkler<br />

In sehr freundlicher Atmosphäre hat<br />

sich kürzlich das neue Führungstrio<br />

des BLLV Oberbayern beim Chef der<br />

Schulabteilung an der Regierung von<br />

Oberbayern, Christoph Winkler, vorgestellt.<br />

Zwei Tage nach seiner Beförderung<br />

zum Abteilungsdirektor nutzten<br />

die Vorsitzenden gleich die Gelegenheit<br />

zu gratulieren und wünschten sich<br />

eine weiterhin so konstruktive und kollegiale<br />

Zusammenarbeit zum Wohle<br />

der Beschäftigten, wie in der Vergangenheit.<br />

Lehrereinsatz im Schuljahr 2010/11<br />

Intensiv diskutiert wurde unter anderem<br />

der mit dem Bezirkspersonalrat<br />

entwickelte neue zeitliche Ablauf beim<br />

Lehrereinsatz für das kommende<br />

Schuljahr. Die Berücksichtigung der<br />

über dreihundert Versetzungswilligen<br />

innerhalb Oberbayerns im ersten<br />

Durchgang wurde aus Sicht der Personalvertretung<br />

begrüßt. Für kleinere<br />

Irritationen führte die zeitlich versetzte<br />

Versendung der Zu- und Absagen,<br />

was mancherorts fehlinterpretiert<br />

wurde. Die ausdrückliche Devise „so<br />

wenig Fluktuation wie möglich“ - z. B.<br />

durch das Belassen von Prüfl ingen im<br />

Turnus - ebenfalls Ergebnis einer Intervention<br />

des Bezirkspersonalrates -<br />

wurde ausdrücklich positiv bewertet.<br />

Klar war den Gesprächsteilnehmern,<br />

dass auch nach diesem Versetzungsdurchgang<br />

wieder viele enttäuschte<br />

Kolleginnen und Kollegen zurückbleiben<br />

werden. Der Wunsch innerhalb<br />

Oberbayerns heimatnäher eingesetzt<br />

werden zu können, ist zwar verständlich,<br />

kann aber nur bedingt erfüllt<br />

werden. Im Gegensatz zu den „überlaufenden“<br />

nördlichen Regionen ist<br />

sowohl die Landeshauptstadt als auch<br />

der Speckgürtel rund um München<br />

ordnungsgemäß zu versorgen. Mit der<br />

Feststellung „Jede Stelle in Oberbayern<br />

ist die beste!“, unterstrich Winkler<br />

seine Überzeugung.<br />

Lehrerausgleich problematisch<br />

Probleme bereitet nach wie vor der<br />

Lehrerausgleich zwischen den Regierungsbezirken.<br />

Zahlenmäßig stehen<br />

100 Lehrern, die in die Heimat rückgeführt<br />

werden können, auch in diesem<br />

Jahr über 1000 Versetzungsgesuche<br />

gegenüber.<br />

Der Bezirkspersonalrat bedankte sich<br />

ausdrücklich für die zeitgerechte Vorlage<br />

aller Unterlagen und die sorgfältige<br />

und umsichtige Prüfung aller Antragskriterien.<br />

Darüber hinaus sicherte Helga<br />

Goitthart weiterhin Unterstützung<br />

bei der Abwicklung des Lehreraus-<br />

Abteilungsdirektor Christoph Winkler (Mitte) mit den Bezirksvorsitzenden Helga Gotthart und Gerd Nitschke. Foto: Karin Leibl<br />

gleichs im Sinne der vertrauensvollen<br />

Zusammenarbeit zu.<br />

Mit Entspannung ist in diesem Bereich<br />

leider auch künftig nicht zu rechnen, da<br />

die Anzahl der Zuversetzungen nach<br />

wie vor um ein Drittel höher liegt als<br />

die Rückkehrmöglichkeiten und sich die<br />

Schiefl age immer weiter verstärkt.<br />

Kein Bonus für "Ersatzdienstleistende"<br />

Einig war man sich, dass auch heuer wieder<br />

ein intensives Nachrückverfahren in<br />

Gang kommen wird, da erstaunlich viele<br />

junge Kollegen Einstellungsangebote<br />

in Oberbayern nicht annehmen (wollen).<br />

Zwar werden die Stellen für andere<br />

freigegeben - doch zu schlechteren<br />

Bedingungen. Ein Vorstoß des BLLV<br />

Oberbayern in Kooperation mit der ABJ<br />

Oberbayern für eine Bonusregelung für<br />

die „Ersatzdienstleistenden“ war leider<br />

bis dato nicht von Erfolg gekrönt.<br />

Zum Schluss des sehr intensiven Meinungsaustausches<br />

sicherte der Bezirksvorsitzende<br />

Gerd Nitschke den engen<br />

Kontakt mit Offenheit im Gespräch<br />

und Klarheit in der Zielrichtung von Seiten<br />

des BLLV Oberbayern zu, was von<br />

Herrn Winkler sehr gerne angenommen<br />

wurde.<br />

◊ Helga Gotthart<br />

8 <strong>Oberbayerische</strong> <strong>Schulzeitung</strong> 5/2010


nachgebessert und um die Stufe 4 erweitert<br />

wurden. Der Nachschlag wurde<br />

ermöglicht, weil der BLLV - und es war<br />

einzig und allein der BLLV - nicht nachgelassen<br />

hat, nach Veröffentlichung<br />

der Beförderungskriterien nach A<br />

12+AZ im Juli 2010 auf eine günstigere<br />

Umrechnung der Beförderungsstellen<br />

Rat & Tat / Junglehrer<br />

BLLV erreicht „Nachschlag“ bei Beförderungen<br />

Beförderung nach A12 + AZ auch mit Beurteilungsstufe "EN" möglich<br />

Quelle: KMS IV.5 – 5P 7010. 1 – 4.92<br />

895 vom 22.09.2010<br />

Durch intensive Verhandlungen des<br />

BLLV in den letzten Wochen konnte<br />

erreicht werden, dass die Beförderungsvoraussetzungen<br />

zum 01. Januar<br />

2011 in der Beurteilungsstufe 3 (UB)<br />

Dienstzeit bis 01.01.2010<br />

mindestens *)<br />

10 Jahre<br />

10 Jahre<br />

14 Jahre<br />

32 Jahre<br />

letzte dienstliche Beurteilung<br />

(erfolgte 2009)<br />

Leistung, die in allen Belangen von<br />

herausragender Qualität ist (HQ)<br />

Leistung, die die Anforderungen<br />

besonders gut erfüllt (BG)<br />

Leistung, die die Anforderungen<br />

übersteigt (UB)<br />

Leistung, die den Anforderungen<br />

insgesamt entspricht (EN)<br />

zu drängen. Der<br />

Einbeziehung<br />

der Beurteilungsstufe<br />

4 (EN) gingen<br />

schwierige<br />

Verhandlungen<br />

voraus.<br />

Jetzt gilt:<br />

Die Regierungen<br />

werden gemäß<br />

obigem KMS ermächtigt,<br />

Grund-<br />

und Hauptschullehrkräfte<br />

der<br />

Bes.-Gr. A 12 zu Lehrkräften in BesGr.<br />

A 12 + AZ (208,47 €) zum 01. Januar<br />

2011 zu ernennen, wenn die entsprechenden<br />

Voraussetzungen (siehe Tabelle)<br />

vorliegen.<br />

BLLV-Erfolg!<br />

Damit werden<br />

zum 01.01.2011 weit über<br />

5000 Kolleginnen und Kollegen befördert.<br />

Zusammen mit den Beförderungen<br />

zum 01.09.2009 können damit 30 % der<br />

A 12-Lehrkräfte befördert werden. Besonderer<br />

Dank gebührt an erster Stelle<br />

Rolf Habermann sowie Gerd Nitschke<br />

und Dietmar Schidleja.<br />

◊ Knut Schweinsberg<br />

Leiter der Abteilung Dienstrecht und<br />

Besoldung im BLLV Oberbayern<br />

•) Die Dienstzeit rechnet für Beamtinnen und Beamte, die vor dem 01. April 2009 angestellt wurden, weiterhin ab dem Zeitpunkt der Anstellung (§ 74 Laufbahnverordnung<br />

- LbV). Die Anstellung fällt in der Regel mit der Ernennung zum Beamten /zur Beamtin auf Lebenszeit zusammen, sofern keine anrechenbaren<br />

Zeiten wie Wehr- und Ersatzdienst, Erziehungszeiten usw. berücksichtigt wurden:<br />

Wichtig: Bei Lehrkräften, die früher nach ihrer 2. Lehramtsprüfung unmittelbar „angestellt“, d.h. zum Lehrer / zur Lehrerin unter Berufung in das Beamtenverhältnis<br />

auf Probe ernannt wurden, beginnt die Dienstzeit mit der Ernennung zum Beamten / zur Beamtin auf Probe.<br />

„Dienstzeit“ nach § 13 der Laufbahnverordnung (LbV a.F.):<br />

Als Dienstzeit gelten Zeiten einer Beschäftigung seit der Anstellung (= Ernennung vom L z.A. zum L bzw. von der Lin z.A. zur Lin).<br />

Teilzeitbeschäftigung mit einer Unterrichtsstundenzahl von mindestens der Hälfte wird voll als Dienstzeit gezählt.<br />

Sonderregelungen gelten für Elternzeit oder Beurlaubung und unterhälftige Teilzeit!<br />

Zeiten einer Beschäftigung mit ermäßigter Arbeitszeit (Teilzeitbeschäftigung) nach<br />

dem 31. März 2009 werden voll als Dienstzeit berücksichtigt<br />

(§ 12 Abs. 2 i.V.m. § 74 Abs.4 LbV).<br />

Mit der ABJ geht niemand baden!<br />

Unter diesem Motto stand das diesjährige<br />

Kennenlernwochenende der ABJ<br />

Vorstandsmitglieder in Ingolstadt. Damit<br />

das neue Team der ABJ sich besser<br />

kennen lernt, machten wir uns auf zum<br />

Floßfahren nach Ingolstadt.<br />

Nach einem gemeinsamen Abendessen<br />

am Freitag fand am Samstag Vormittag<br />

eine Team-Aktion statt. Gemeinsam mit<br />

einer örtlichen Eventagentur wurde eine<br />

Floßfahrt veranstaltet. Hier gaben die<br />

Mitglieder ihr Wissen im Bereich Floß-<br />

bau preis und entwarfen aus<br />

dem bereitgestellten Material<br />

ihr eigenes Floß. Baumstämme,<br />

Styroporplatten, Schnüre<br />

und Spanngurte dienten als Baumaterial.<br />

Gemeinsam wurde geplant, besprochen,<br />

Ideen verworfen und gebastelt.<br />

Jedes Mitglied konnte Meinungen und<br />

Gedanken einbringen. Nach etwa einer<br />

Stunde Diskussion stand der erste<br />

Wasserungsversuch an. Nach dem<br />

Motto Trial and Error wurde das Floß<br />

von allen Mitgliedern ins Wasser getragen.<br />

Mit Schwimmwesten und Paddeln<br />

bestückt wurden erste Fortbewegungsversuche<br />

getätigt. Etwas wackelig ging<br />

es, nach Passieren der Schleuse, Donau<br />

abwärts. Am Ende der Fahrt nahmen<br />

wir eine Stärkung vom Grill ein.<br />

◊ Johannes Giegerich<br />

ABJ Pressereferent<br />

5/2010 <strong>Oberbayerische</strong> <strong>Schulzeitung</strong> 9


Wettbewerb<br />

Hauptsache Lesen<br />

Stiftung LERNEN und BLLV zeichnen drei Schulen aus<br />

Zwei der Gewinner des Förderpreises<br />

„Hauptsache Lesen“ kamen aus Oberbayern.<br />

Den ersten Preis erhielt die<br />

Grundschule Kranzberg (Lkr. Freising)<br />

für das Projekt „Leseherbst“. Bei der<br />

Preisverleihung für den ersten Sieger<br />

des Wettbewerbes nahmen neben<br />

Kultusminister Ludwig Spaenle als<br />

Schirmherr, dem Verleger der Schul-<br />

und Jugendzeitschriften FLOHKISTE/<br />

fl oh und Initiator des Förderpreises<br />

Günther Brinek, der Vizepräsidentin<br />

des BLLV Waltraud Lucic auch weitere<br />

Jurymitglieder aus den Reihen der<br />

Politik teil.<br />

Natürlich ließen es sich die stellvertretende<br />

Vorsitzende des BLLV Oberbayern<br />

(Helga Gotthart) und die Kreisvorsitzende<br />

aus Freising (Kerstin Rehm)<br />

nicht nehmen bei dieser ehrenvollen<br />

Feier dabei zu sein und den stolzen<br />

Preisträgern ebenfalls zu gratulieren.<br />

Der „große Tag“ für die dritten Gewinner<br />

des Wettbewerbs fand Anfang Juli<br />

an der GS Hohenkammer statt. Auf<br />

der Suche nach preiswürdigen Lese-<br />

projekten waren<br />

Grundschullehrerinnen<br />

und -lehrer<br />

aufgerufen, sich an der Ausschreibung<br />

zu beteiligen. Die Aufgabenstellung<br />

war klar umrissen: Die Bewerber sollten<br />

langfristige Leseaktivitäten in der<br />

Klasse oder an der Schule darstellen.<br />

Einzige Bedingung war, dass die Projekte<br />

Lust auf Lesen machen und sich<br />

nachhaltig auf die Leseförderung auswirken.<br />

„Die eingereichten 60 Bewerbungen<br />

zeigen eindrucksvoll,<br />

wie kreativ an den<br />

Schulen gearbeitet wird<br />

und wie sehr sich Pädagoginnen<br />

und Pädagogen<br />

an Grundschulen<br />

bemühen, Kindern<br />

Lesefreude zu vermitteln“,<br />

betonte die stellvertretende<br />

Vorsitzende<br />

des BLLV Oberbayern. Sie<br />

verglich den Lesewettbewerb mit<br />

der Fußballweltmeisterschaft, „bei der<br />

viel trainiert werden muss, die Trainer<br />

sich anstrengen durch kreative Ideen<br />

die Motivation zu erhalten und schließlich<br />

die Schiedsrichter<br />

die Sieger<br />

benennen.“<br />

Im „Literaturfünfkampf“,eines<br />

der Projekte<br />

an der GS<br />

Hohenkammer,<br />

wurden Aktivitäten<br />

aus dem<br />

Bereich Literatur,<br />

Malerei und<br />

Gestaltung aufgegriffen<br />

und<br />

Ideen umgesetzt.<br />

Im Mittelpunkt<br />

standen<br />

der Gedanke<br />

Die Grußwortredner bei der Preisverleihung Hohenkammer:<br />

Johann Stegmair (Bürgermeister aus Hohenkammer), Waltraud Lucic (BLLV-Vizepräsidentin),<br />

Günther Brinek (Verleger der Schul-Jugendzeitschriften FLOHKISTE/<br />

fl oh), Kerstin Rehm (Kreisvorsitzende Freising), Helga Gotthart (stellvertretende<br />

Bezirksvorsitzende), Fritz Staudinger (Schulleiter der GS Hohenkammer) und<br />

Schüler in der "Lesekiste".<br />

Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle verlieh den Preis in Kranzberg. Unter den<br />

Gästen waren auch die stellvertretende Bezirksvorsitzende Helga Gotthart und<br />

die Kreisvorsitzende aus Freising, Kerstin Rehm.<br />

des „vernetzten<br />

Lesens“ und<br />

das Entdecken<br />

neuer Zugänge<br />

zum Lesen über<br />

unterschiedliche Sinneswahrnehmungen.<br />

„Lesen lernt man durch Lesen - aber<br />

auf das WIE kommt es an!“, erklärte der<br />

Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung<br />

LERNEN, Günther Brinek. „Die Schulen<br />

sollen angeregt werden, kreative<br />

Leseprozesse als Gesamtidee für<br />

die ganze Schule zu entwickeln,<br />

in die auch Eltern<br />

eingebunden werden.“ So<br />

entstand die Idee dieses<br />

Förderpreises, bei dem<br />

zwei oberbayerische<br />

Schulen - noch dazu<br />

beide aus dem Landkreis<br />

Freising - die Jury<br />

ganz besonders überzeugt<br />

hatten.<br />

„Wer lesen kann, ist klar im Vorteil!“, so<br />

die Kreisvorsitzende Kerstin Rehm bei<br />

ihrem Grußwort. Leseerziehung darf<br />

sich nicht auf ein einzelnes Projekt beschränken,<br />

sondern muss durchgängiges<br />

Unterrichtsprinzip für alle Klassen<br />

der Grundschule sein. Sie dankte der<br />

Schulfamilie der Grundschule Hohenkammer<br />

für die geleistete Arbeit im Sinne<br />

einer aktiven Leseerziehung an ihrer<br />

Schule. „Wenn im zweiten Jahr einer<br />

Lese-AG von 65 Schülern der 2. bis 4.<br />

Klasse 25 Schüler freiwillig am Nachmittag<br />

in die Schule kommen und in vier<br />

Gruppen mit Eltern lesen, dann spricht<br />

das zweifellos für das Interesse an der<br />

Sache.“<br />

Ein besonderer Dank der Grußwortredner<br />

und aller Gäste galt dem Schulleiter<br />

Fritz Staudinger; in erster Linie für die<br />

Ausrichtung und musikalische Umrahmung<br />

der schönen Feierstunde und<br />

sein unablässiges Engagement für die<br />

vielen Beiträge zu einem beeindruckenden<br />

Schulleben an „seiner“ Schule.<br />

◊ Helga Gotthart<br />

10 <strong>Oberbayerische</strong> <strong>Schulzeitung</strong> 5/2010


Was denn noch alles?<br />

Leserbrief zum Leitartikel "Ein guter Lehrer soll ...", Ausgabe 2/2010<br />

„Letztlich kommt es also wohl – wie<br />

so oft im Leben – auf die handelnden<br />

Menschen an, mit denen man es zu<br />

tun hat, und nicht nur auf den Einzelprotagonisten“<br />

…eine gute, treffende Aussage, d i e<br />

eine, die mir bestätigt, dass ich 40 Jahre<br />

lang nicht nur Unrecht hatte. Dieser<br />

Eindruck drängte sich mir auf, nachdem<br />

ich oben genannten Artikel gelesen<br />

hatte. Wenn ein Lehrer nicht all das ist,<br />

was man (die Schüler, die Eltern, die<br />

Gesellschaft, die Politik ...) sich von ihm<br />

vorstellt, dann ist er eben „kein guter<br />

Lehrer“.<br />

Ja, doch: Ich war immer gerne Lehreerin,<br />

es machte mir Spaß, in die Schule e<br />

zu gehen. Ich hatte Freude an der zwiischenmenschlichen<br />

Kommunikation mit it<br />

meinen Schülern. Wir haben viele Klasssenfahrten<br />

erlebt und doch bin ich in n<br />

meiner Laufzeit auch einigen Schülern/ /<br />

innen „auf die Zehen gestiegen“ und<br />

wurde von denen – zumindest zeitweise<br />

– gehasst. Wir haben akzeptiert,<br />

dass Lehrer es nicht allen Recht machen<br />

können – das war schon immer<br />

so und wird so bleiben.<br />

In meinem vorletzten Dienstjahr<br />

sagte mir die Mutter eines mittlerweilen<br />

18-jährigen Schülers (10.<br />

Klasse HS): „Danke für die Zeit, in<br />

der unser Sohn bei Ihnen Unterricht ht<br />

hatte, Sie waren die letzte Vollblutlehrerin,<br />

die wir kennen“.<br />

Die letzte? Sicher nicht. Aber bezeichnend<br />

ist das schon für das Anspruchsdenken,<br />

die Anforderungen und Schwierigkeiten,<br />

mit denen wir zu kämpfen<br />

haben. Bei all der wirklich gehäuften<br />

und aktuell aufbrandenden Kritik besonders<br />

an der Hauptschule und deren<br />

Lehrkräften vermisse ich die ganz einfache<br />

Wahrheit, dass sich gerade auch<br />

die Schüler im Laufe der letzten 25<br />

Jahre ganz gewaltig verändert haben,<br />

so wie sich die Gesellschaft sehr stark<br />

verändert hat.<br />

Das ist so im Zeichen der Reizüberfl<br />

utung durch die neuen Medien,<br />

Computer, mobilen Telefone und mit<br />

folglich neuen Kommunikationswegen<br />

und -techniken und -formen und Ausdrucksweisen.<br />

Das ist so bei immer mehr Scheidungen,<br />

immer mehr Alleinerziehenden,<br />

immer mehr wirtschaftlichen Anforderungen,<br />

immer mehr Fastfood, immer<br />

mehr industrieller Fertignahrung, immer<br />

mehr Wohlstandsbedürfnissen –<br />

die befriedigt werden wollen.<br />

Das ist so bei<br />

wachsenden Zahlen an Allergien, Zivilisationskrankheiten<br />

und Persönlichkeitsstörungen<br />

wie ADHS, Hyperaktivität,<br />

Tourette-Syndrom und anderen<br />

mehr…<br />

Ich will hier keine Ursache-Wirkungen-<br />

Ketten aufstellen oder dokumentieren,<br />

das würde den Rahmen sprengen. Ich<br />

habe jedoch im Laufe meiner Tätigkeit<br />

als Mobile Reserve Einblick erhalten<br />

dürfen in viele verschiedene Klassenzusammensetzungen.<br />

Mir begegneten<br />

sehr unterschiedliche Schüler, unwillige<br />

und willige, gleichgültige oder auch<br />

strikt ablehnende Klassen (eher an<br />

Stadtschulen) – bei denen kein Unterricht<br />

möglich schien. Es gab auch offene<br />

und sozial starke Kinder (eher im<br />

Landschulbereich), bei, mit und denen<br />

der Unterricht Spaß machte - und die<br />

das sogar sagten!<br />

Nach fast 40 Dienstjahren kann ich mir<br />

hier ein Urteil erlauben.<br />

Es wäre also ehrlicher und gerechter,<br />

den sogenannten „guten“ Lehrer nicht<br />

als solchen isoliert zu stilisieren, kritisieren,<br />

propagieren – ohne jemals die zu<br />

behandelnden Schüler mit einzubinden.<br />

Jeder J Lehrer braucht auch die Chance,<br />

ein e guter Lehrer sein zu dürfen! Und das<br />

hängt gut zur Hälfte von den Schülern<br />

und den dahinter – oder eben gar nicht<br />

dahinter d – stehenden Eltern ab.<br />

Und somit ist es auch nicht die Schuld<br />

der d Hauptschullehrer, wenn außer den<br />

„normalen“ „<br />

Hauptschülern nun auch<br />

Förderschüler, Down-Syndrom-Kinder,<br />

Migrations-Kinder – also diejenigen,<br />

welche w immer schon einer besonderen<br />

Förderung bedurften – nun in die<br />

Hauptschul-Regelklassen gedrückt<br />

werden w und dann den Hauptschulabschluss<br />

s nicht schaffen.<br />

Als A Lehrer ist man/frau nicht automatisch<br />

t der Tausendsassa, Animateur,<br />

Spaßfaktor, S<br />

Dompteur, Sozialarbeiter,<br />

Streetworker, S<br />

Psychologe, Mama- oder<br />

Papa-Ersatz, verständnisvoller Pädagoge,<br />

Teamworker oder auch mal<br />

Einzelkämpfer, geschickter Didaktiker,<br />

dickfelliges Neutrum, Prügelknabe der<br />

Nation und also immer Schuldiger, zwar<br />

einfühlsamer, aber persönlich natürlich<br />

unempfi ndlicher Superstar, der hier von<br />

allen Seiten immer ständig gefordert<br />

wird!<br />

Notabene: über die Bezahlung all<br />

dieser Leistungen könnte man auch<br />

noch diskutieren!<br />

Marita Preiß, Hauptschullehrerin<br />

5/2010 <strong>Oberbayerische</strong> <strong>Schulzeitung</strong> 11<br />

◊<br />

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<strong>Oberbayerische</strong>r Lehrertag<br />

Fürstenfeld • 17. November 2010<br />

Hauptüberschrift<br />

Subüberschrift bla bla bla und so weiter ....<br />

Hauptreferat<br />

2010:<br />

Otto Herz<br />

Reformpädagoge,<br />

Buchautor und<br />

Diplompsychologe<br />

Schule im<br />

21. Jahrhundert -<br />

Aufbruch in eine<br />

neue Lernkultur<br />

... bekannt durch sein<br />

"ABC der guten Schule"<br />

Hinweise • Programm • Anmeldung


Hauptüberschrift<br />

Lehrertag des BLLV-Oberbayern<br />

am 17. November 2010<br />

09:00 Uhr Musikalisches Warmup, Begrüßung<br />

Subüberschrift<br />

09:30 09: bis<br />

bla<br />

11:00<br />

bla<br />

Uhr<br />

bla und<br />

Otto<br />

so weiter<br />

Herz Reformpädagoge,<br />

....<br />

Buchautor und Diplompsychologe<br />

Hauptreferat "SCHULE IM 21. JAHRHUNDERT:<br />

Aufbruch in eine neue Lernkultur“<br />

Workshops Block I - 11:15 Uhr bis 12:45 Uhr<br />

WS 1<br />

Otto Herz<br />

„Wie geht gute Schule?“<br />

Eine neue Lernkultur an<br />

Schulen im 21. Jahrhundert<br />

entwickeln, gestalten<br />

und leben<br />

WS 6<br />

Elisabeth Schegg<br />

GS<br />

„Hundertwasser in der<br />

Grundschule“<br />

Eine Städteansicht aus<br />

Filz<br />

WS 11<br />

Claudia Haertlmayr<br />

„Richtig Schreiben in der<br />

Grundschule“<br />

Neue Wege, Methoden<br />

und Materialien für zielgerichtete<br />

Übungen<br />

WS 16<br />

Petra Müller<br />

Sabine Ernst<br />

FL/L<br />

VAe<br />

„Was Sie als Verwaltungsangestellte<br />

schon<br />

immer wissen wollten!“<br />

Wie hilft der BLLV den<br />

Schul- und Schulamtssekretärinnen<br />

bei Problemen<br />

und Anliegen?<br />

WS 2<br />

Martin Frenz<br />

HS RS<br />

„Wie Lernen gelingen<br />

kann: Das Schulkonzept<br />

der Helene-Lange-Schule“<br />

- Praktische Beispiele<br />

aus dem Unterricht und<br />

der Unterrichtsorganisation<br />

WS 7<br />

Arno Linder<br />

„Stress abbauen“<br />

Wie Sie in Sekunden<br />

innere Ruhe fi nden, mehr<br />

Gelassenheit entwickeln,<br />

Lebensfreude spüren<br />

und neue Kraft schöpfen<br />

WS 12<br />

Dr. Clemens M.<br />

Schlegel<br />

„Tierisch gute Songs!“<br />

Mitreißende Lieder von<br />

allerlei Tieren<br />

WS 17<br />

Stephan Uhr<br />

Gy<br />

GS 3/4 GS HS<br />

GS 3/4<br />

Sek 1<br />

HS 5/6 FS<br />

„Einstieg in das zweistimmige<br />

Singen“<br />

Lieder und Liedformen<br />

zum ersten zweistimmigen<br />

Singen<br />

WS 3<br />

Roswitha Wiesheu<br />

„Philosophieren als Bildungsprinzip“<br />

Das Philosophieren mit<br />

Kindern und Jugendlichen<br />

als zentrales Element<br />

einer Lernkultur der<br />

Zukunft<br />

WS 8<br />

Johanna Nitschke<br />

Jürgen Heiß<br />

„Methoden im Unterricht<br />

der Hauptschule“<br />

Wirkung durch Vielfalt<br />

WS 13<br />

Eberhard Adamzig<br />

„Fliegende Stöcke und<br />

fl iegende Hände auf vibrierenden<br />

Fellen“<br />

Das lustvolle Lernen<br />

beim Trommeln in der<br />

Gemeinschaft<br />

WS 18<br />

Juliane Kögel<br />

Oliver Pojsl j<br />

HS FS FöL<br />

„Von der Lernstandserfassung<br />

zur Förderung“<br />

Förderplanarbeit im Leseunterricht<br />

WS 4<br />

Michael Brunnhuber<br />

„Erlebnispädagogik im<br />

Unterricht“<br />

Erfahrungsorientiertes<br />

Lernen mit Kopf, Herz<br />

und Hand<br />

WS 9<br />

Michel Widmer<br />

„Bodypercussion für<br />

Aufsteiger (Lehrende mit<br />

Vorerfahrung)“<br />

Mit Körperklang & Stimme<br />

Schwung in die Schule<br />

bringen<br />

WS 14<br />

Hans-Peter Etter<br />

„Notengebung und Zeugniserstellung“<br />

Was habe ich zu beachten?<br />

11.15 Uhr<br />

WS 5<br />

Petra Sammet<br />

Kita<br />

„Von der Händigkeit zum<br />

Lesen, Schreiben, Rechnen“<br />

Die Entwicklung eines<br />

Kindes aus einer neuen<br />

„evitkepsreP“ betrachten<br />

WS 10<br />

Helga Lorinser<br />

HS GS HS FS GS HS RS<br />

„Natur und Technik/ Erneuerbare<br />

Energien mit<br />

LEGO Education“ - Experimentieren<br />

mit Kräften<br />

und Bewegung, Rädern,<br />

Achsen, Hebelmaschinen<br />

und Flaschenzügen<br />

WS 15<br />

Dr. Franziska<br />

Schlamp-Diekmann<br />

HS FS FöL<br />

„Bergedorfer Sprachscreening<br />

der Sprach-<br />

und Lesekompetenz“<br />

Ein Instrument zur Diagnostik<br />

sprachlicher<br />

Fähigkeiten von Jugendlichen<br />

Fachgruppe<br />

Schulverwaltung<br />

GS 1/2<br />

Gy Sek 1


Veranstaltungsforum Fürstenfeld<br />

in Fürstenfeldbruck<br />

Hauptüberschrift<br />

12:45 bis 14:00 Uhr<br />

Mittagspause<br />

Subüberschrift bla bla bla und so weiter ....<br />

• Gelegenheit zum Mittagessen<br />

• Klaviertheater Santa<br />

• Zirkusschule Windspiel<br />

Workshops Block II - 14:00 Uhr hr bis 15:30 Uhr<br />

WS 19<br />

Daniel Stanislaus<br />

„Ein Klasse(n-)Lernteam!“<br />

Wie gelingt es, soziales<br />

Lernen in Gruppen und<br />

Klassen und Teamarbeit<br />

im Kollegium zu fördern?<br />

WS 24<br />

Michael Brunnhuber<br />

„Erlebnispädagogik im<br />

Unterricht“<br />

Erfahrungsorientiertes<br />

Lernen mit Kopf, Herz<br />

und Hand<br />

WS 29<br />

Michel Widmer<br />

„Boomwhacker - kreative<br />

Musik und Bewegung für<br />

die Klasse“<br />

Spielkonzepte mit dem<br />

elementaren GruppeninstrumentariumBoomwhacker<br />

WS 34<br />

Hans-Peter Etter<br />

„Verwaltungsakte im<br />

Schulbereich“<br />

Was habe ich als Schulleiter<br />

zu beachten?<br />

WS 20<br />

Dr. Gisela Mörtl<br />

„Zeitmanagement im<br />

Schulalltag“<br />

Mehr Zeit durch Planung<br />

und Pausen<br />

WS 25<br />

Petra Sammet<br />

„VOR-SCHUL-<br />

ERZIEHUNG mal ganz<br />

anders - vom Ausprobieren<br />

zum Können, zum<br />

Zeigen“ - Ein pädagogisches<br />

Konzept mit LIE-<br />

BE, RAUM und ZEIT<br />

WS 30<br />

Helga Lorinser<br />

„Möglichkeiten des Robotik-Einsatzes<br />

für den<br />

Unterricht mit dem LEGO<br />

MINDSTORMS NXT-Roboter“<br />

Spielerischer Zugang<br />

zur Technik durch<br />

Ausprobieren<br />

WS 21<br />

Brigitte Sülzle-Wolf<br />

„Deutsch als Zweitsprache“<br />

Förderung von Kindern<br />

mit Migrationshintergrund<br />

in der Grundschule<br />

WS 26<br />

Sabine Benedikt<br />

Hanne Schneider<br />

GS<br />

„Künstler in der Grundschule:<br />

Hundertwasser<br />

und Monet"<br />

Von Komplimentärkontrasten<br />

zu zarten Farben<br />

WS 31<br />

Claudia Haertlmayr<br />

„Richtig Schreiben in der<br />

Grundschule“<br />

Neue Wege, Methoden<br />

und Materialien für zielgerichtete<br />

Übungen<br />

WS 22<br />

Martin Frenz<br />

„Wie Lernen gelingen<br />

kann: Das Schulkonzept<br />

der Helene-Lange-<br />

Schule“<br />

Praktische Beispiele aus<br />

dem Unterricht und der<br />

Unterrichtsorganisation<br />

WS 27<br />

Arno Lindner<br />

„Ich selbst bewege am<br />

meisten“<br />

Anregungen und Impulse<br />

für ein erfülltes Privat-<br />

und Berufsleben<br />

WS 32<br />

Dr. Clemens<br />

M. Schlegel<br />

„Weihnachtliche Lieder<br />

aus aller Welt“<br />

Ein- und mehrstimmige<br />

Lieder für Klassen- und<br />

Schulchor<br />

WS 35<br />

WS 36<br />

WS 37<br />

Dr. Franziska<br />

Schlamp-Diekmann<br />

p<br />

Angelika Westhagen Stephan Uhr<br />

HS FS FöL GS GS<br />

„Individuelle Förderung<br />

im Fach Deutsch“<br />

Von der Förderplanung<br />

zur individuellen Förderung<br />

in der Hauptschule<br />

„Kreativer Umgang mit<br />

Märchen“<br />

Märchen durch Spiele,<br />

Musik, Tanz, Malerei<br />

und Märchenmeditation<br />

induktiv und fächerübergreifend<br />

gestalten<br />

Bayernweit<br />

größte Lehrmittelpräsentation<br />

mit über<br />

50 Ausstellern<br />

L/SL GS FöL HS RS Gy Sek 1<br />

„Tänze für die Grundschule“<br />

Freudvolle Wege zu unterschiedlichen<br />

Tänzen<br />

WS 23<br />

Roswitha Wiesheu<br />

„Philosophieren als Bildungsprinzip“<br />

Das Philosophieren mit<br />

Kindern und Jugendlichen<br />

als zentrales Element<br />

einer Lernkultur der<br />

Zukunft<br />

WS 28<br />

Karin Leibl<br />

„In meine Sprechstunde<br />

kommt eh keiner“<br />

Wie man in der Hauptschule<br />

Kontakt mit Eltern<br />

bekommt und Gespräche<br />

mit Migranteneltern führt<br />

WS 33<br />

Dr. Günther Heil<br />

GS HS FS FL HS RS Gy<br />

GS GS HS<br />

GS FS<br />

SL<br />

VAe<br />

Kita GS 1/2<br />

FL HS<br />

FöL<br />

„Neues mathematisches<br />

Lernen“<br />

Integration von mentalem<br />

Zahlenstrahl und Mengenverständnis<br />

♥ Kinderbetreuung<br />

♥ Teilnahme für BLLV-<br />

Mitglieder kostenlos<br />

(sonst 10 €)<br />

♥ Mittagessen<br />

buchbar<br />

(BLLV-Mitglieder<br />

7 €, Nichtmitglieder<br />

10 €)<br />

Mitgliedsausweis nicht<br />

vergessen!


Hauptüberschrift<br />

Subüberschrift bla bla bla und so weiter ....<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

am Mittwoch, den 17. November 2010,<br />

veranstaltet der BLLV Oberbayern in<br />

Fürstenfeld den <strong>Oberbayerische</strong>n Lehrertag.<br />

Wie jedes Jahr fi ndet er am unterrichtsfreien<br />

Buß- und Bettag statt. Der<br />

Lehrertag bietet auch heuer wieder die<br />

Gelegenheit, sich mit aktuellen pädagogischen<br />

und didaktischen Themen auseinanderzusetzen,<br />

soll dabei fachkompetente<br />

Anregungen geben und möchte,<br />

dass viele Kolleginnen und Kollegen miteinander<br />

ins Gespräch kommen.<br />

Unser Motto „Schule im 21. Jahrhundert<br />

– Aufbruch in eine neue Lernkultur“<br />

bietet viel Gesprächsstoff. Eine Schule,<br />

die mit dem Deutschen Schulpreis ausgezeichnet<br />

wurde, wird beim Lehrertag<br />

andere Formen des Lernens und ihr pädagogisches<br />

Konzept vorstellen. Besonders<br />

hinweisen möchte ich Sie in diesem<br />

Zusammenhang auf den Hauptvortrag<br />

mit Otto Herz. Der Reformpädagoge und<br />

Diplompsychologe engagiert sich in zahl-<br />

Anfahrt und Anmeldung<br />

Veranstaltungsforum Fürstenfeld<br />

Fürstenfeld 12<br />

82256 Fürstenfeldbruck<br />

Einen Routenplaner fi nden Sie<br />

im Internet: http://oberbayern.bllv.de<br />

Bitte melden Sie sich<br />

spätestens bis zum<br />

9. November 2010 an!<br />

Anmeldung im Internet:<br />

http://oberbayern.bllv.de/lehrertag<br />

Anmeldung ist nur noch im Internet möglich!<br />

Sollten Sie keinen Internetanschluss haben, fi nden<br />

Sie bestimmt eine(n) nette(n) Kollegin/Kollegen, der<br />

Ihnen bei der Anmeldung hilft.<br />

Bei der Anmeldung im Internet erhalten Sie<br />

sofort eine schriftliche Rückmeldung.<br />

Der Lehrertag wird als eine die<br />

staatliche Fortbildung ergänzende<br />

Maßnahme anerkannt.<br />

Hauptsponsor des<br />

Lehrertags:<br />

Die Teilnahme wird vor Ort schriftlich bestätigt.<br />

Stiftung LERNEN<br />

der Schul-Jugendzeitschriften FLOHKISTE und fl oh!<br />

reichen Schul- und Bildungsprojekten<br />

und war auch am Aufbau der Laborschule<br />

Bielefeld beteiligt.<br />

Ich freue mich, dass es dem BLLV Oberbayern<br />

gelungen ist, diesen überaus bekannten<br />

und kompetenten Referenten für<br />

den Hauptvortrag und einen Workshop<br />

zu gewinnen. Lassen Sie sich inspirieren<br />

von seinen Ideen für eine gute Schule!<br />

Nach dem Hauptvortrag haben Sie wieder<br />

die Möglichkeit aus einem vielseitigen<br />

und umfangreichen Angebot an Workshops<br />

auszuwählen. Hoch qualifi zierte<br />

Referenten sorgen für ein interessantes<br />

Programm für alle Schularten und viele<br />

Fachgruppen. Auf unserer Homepage<br />

fi nden Sie in diesem Jahr zu jedem Workshop<br />

detailliertere Informationen. Dort<br />

melden Sie sich dann auch für Ihre Favoriten<br />

an. Sollte die Anmeldung im Internet<br />

für Sie schwierig sein, können Ihnen sicher<br />

die Schulsekretärin oder Kollegen<br />

behilfl ich sein. Die Anmeldungen werden<br />

per E-Mail bestätigt. Anmeldeschluss ist<br />

am 09. November 2010.<br />

Für eine Kinderbetreuung und ein unterhaltsames<br />

Rahmenprogramm ist wie<br />

immer gesorgt. Ein Anziehungspunkt<br />

ist natürlich auch die bayernweit größte<br />

Lehr- und Lernmittelausstellung, bei der<br />

mehr als 50 Lehr- und Lernmittelverlage<br />

ihre Produkte und Neuheiten vorstellen<br />

werden.<br />

Ich freue mich auf Ihre Teilnahme und<br />

wünsche Ihnen einen informativen<br />

Lehrertag 2010 mit vielen Anregungen<br />

und interessanten Diskussionen.<br />

Ihre<br />

Sabine Bösl<br />

Leiterin der Abteilung Berufswissenschaft<br />

im BLLV Oberbayern


Aus den Kreisverbänden<br />

Altötting<br />

Pensionisten im Sommer:<br />

Beim Singen, in den Kirchen<br />

und auf der Kegelbahn<br />

Das traditionsreiche Maisingen bei Mucki<br />

Mayer war wieder ein besonderer<br />

Höhepunkt im Jahr. Auch die Mühldorfer<br />

Pensionisten mit ihren Betreuern Walter<br />

Reichmann und Helmut Rasch waren<br />

gekommen. Toni Murr hatte wieder<br />

ein abwechslungsreiches Programm<br />

mit Liedern und Instrumentalstücken<br />

zusammengestellt. Eingangs erinnerte<br />

Peter Vornehm, dass die „Saitenmusik<br />

der Lehrerpensionisten“ nun schon seit<br />

25 Jahren miteinander musiziert. Am<br />

längsten dabei ist Willi Kos, „die erste<br />

Geige“, der wieder einmal durch sein<br />

hohes technisches Können und sein<br />

bewundernswertes Interpretationsvermögen<br />

begeisterte.<br />

Die Juni-Exkursion führte uns in den<br />

Niedergern am Zusammenfl uss von<br />

Salzach und Inn. Alois Stockner, Kreisheimatpfl<br />

eger a.D., begleitete uns. Wir<br />

besuchten zunächst das spätgotische<br />

Kircherl St. Nikolaus in Neuhofen. Dann<br />

ging es in die erst vor einigen Jahren<br />

restaurierte St. Stephanus-Kirche nach<br />

Haiming. Ein besonderes Erlebnis war<br />

der Besuch der „Gradl-Kapelle“, die im<br />

19. Jahrhundert ein Haiminger Bauer<br />

extra für seine Sammlung qualitätvollster<br />

barocker „Opfer“ von Säkularisation<br />

und Neugotik errichtet hat.<br />

Die kleine ehemalige Schlosskapelle<br />

von Winklham birgt den rotmarmornen<br />

Grabstein des Edlen Wolf Zahenstorffer.<br />

Nach dem Mittagessen besuchten<br />

wir zum Abschluss noch die Mariä-<br />

Himmelfahrt-Kirche in Niedergottsau.<br />

Das Gnadenbild, eine Mondsichelmadonna,<br />

stammt aus der Zeit um 1500.<br />

Trotz regnerischen Wetters wieder ein<br />

heimatkundliches Erlebnis!<br />

Im Juli besuchten wir Kirchen in Seeon.<br />

Diese waren nicht nur sakrale Kostbarkeiten,<br />

sie boten uns bei der extremen<br />

Hitze auch angenehme Kühle. Erste<br />

Station war aber St. Ägidius in Altenmarkt,<br />

einem „Neubau“ von 1630. In<br />

Seeon besuchten wir neben der Klosterkirche<br />

auch die drei Gotteshäuser<br />

um den See: St. Ägidius im Dorf und<br />

St. Walburgis. Diese beherbergt kyrillische<br />

Grabsteine der Romanow-Leuchtenberg<br />

und einem Grabmal von Nachkommen<br />

des Stiefsohns Napoleons,<br />

Eugen Beauharnais, im kleinen Friedhof.<br />

Auch die angebliche Zarentochter<br />

Anastasia (Anna Anderson) liegt hier<br />

begraben. Den Abschluss bildeten die<br />

kleine barocke Wallfahrtskirche St.<br />

Maria von Breuhausen und das gegenüberliegende<br />

Café, über dem See<br />

gelegen.<br />

Zusammen mit den Mühldorfer Pensionisten<br />

besuchten wir im September<br />

kleine Landkirchen der Pfarrverbände<br />

Ampfi ng und Obertaufkirchen. Die<br />

älteste Kirche im Landkreis Mühldorf<br />

ist die spätgotische Kirche in Pfaffenkirchen.<br />

Sie ist schon 790 genannt.<br />

In Frauenornau wurde die Kirche<br />

ebenfalls von Maurermeister Silvester<br />

Mayerhofer in der 1. Hälfte des 18.<br />

Jahrhunderts barockisiert. Nach dem<br />

Mittagessen in Rattenkirchen statteten<br />

wir noch der dortigen Kirche „Mariä<br />

Himmelfahrt“ einen ausführlichen Besuch<br />

ab. Alle drei Gotteshäuser besitzen<br />

in ihrer inneren Ausstattung Werke<br />

von einstigen Meistern aus der näheren<br />

Umgebung. Jede Kirche war eine<br />

sakrale Kostbarkeit für sich!<br />

Alle Neune von Elfriede und Peter<br />

Vornehm<br />

Am Nachmittag des Halbfi nales der<br />

WM Deutschland gegen Spanien hatte<br />

Toni Murr wieder ein besonderes<br />

Kegelspiel mitgebracht: ein riskantes<br />

„Spekulieren“ auf das Finale mit Handicaps,<br />

Bonus, Verpfl ichtung zu gerader<br />

und ungerader Zahl der getroffenen<br />

Kegel. Peter Vornehm, der mit seinem<br />

ersten Schub überhaupt gleich<br />

alle Neune abräumte, gewann vor Toni<br />

Murr und Herbert Krohberger. Das<br />

„Parteln“ der Damen gegen die Herren<br />

endete Unentschieden, wobei die<br />

„Form“ beider Mannschaften sehr zu<br />

wünschen übrig ließ. Nur Elfriede Vornehm<br />

machte es ihrem Mann nach und<br />

traf im allerletzen Schub ebenfalls alle<br />

Neune auf einmal.<br />

Helmut Pötzl wurde 70<br />

Der frühere Schulleiter von Kastl, Helmut<br />

Pötzl, feierte seinen 70. Geburtstag.<br />

Er ist eines der treuesten Mitglieder<br />

im Kreis der Pensionisten. Er ließ<br />

es sich deswegen nicht nehmen, den<br />

„harten Kern“ der Pensionistenrunde<br />

zu einer Nachfeier einzuladen. In seiner<br />

Laudatio erinnerte Pensionistenbetreuer<br />

Peter Vornehm an die noch gesunden<br />

gemeinsamen Zeiten an „unserer<br />

Volksschule“ und erinnerte an einige<br />

Daten aus der Kastler Schulgeschichte.<br />

Helmut Pötzl war bis auf sein erstes<br />

Dienstjahr immer an der Kastler Schule<br />

tätig – bis zur Pensionisierung. Natürlich<br />

waren auch ein Geburtstagsständchen<br />

und einige besinnliche Beiträge zu<br />

hören, darunter auch von Schulamtsdirektor<br />

i.R. Franz Niederleitner, der ein<br />

paar Tage später seinen 93. Geburtstag<br />

begehen konnte.<br />

◊ Peter Vornehm<br />

Altötting / Mühldorf<br />

Eine Flussreise nach Moskau<br />

Recht geruhsam ging es auf der letzten<br />

Schönstetter-Reise zu, die uns<br />

auf dem Wasser und zu Land die<br />

Schönheiten Russlands sehr nahe<br />

brachte.<br />

St. Petersburg – die alte Hauptstadt<br />

Vom Flughafen St. Petersburgs aus<br />

ging es gleich auf das Schiff, die „Tschitscherin“.<br />

Dort empfi ngen uns junge Damen<br />

in Tracht mit Brot und Salz.<br />

St. Petersburg ist eine „junge“ Stadt mit<br />

vielen prachtvollen Bauten, zahlreichen<br />

Kanälen, Brücken und Denkmälern.<br />

Der Besuch der Eremitage war lehrreich,<br />

jedoch auch sehr anstrengend.<br />

Man würde 9 Jahre brauchen, um jedes<br />

Kunstwerk auch nur eine Minute<br />

lang anzuschauen! Einen Vormittag<br />

in Puschkin, wo der Katharinenpalast<br />

steht, ließen wir uns nicht entgehen.<br />

Da wir im berühmten Bernsteinzimmer<br />

die ersten waren, hatten wir genug Zeit,<br />

alles genau zu bestaunen. Prächtig ist<br />

auch die 300 Meter lange blauweiße<br />

Fassade. Ein weiterer Ausfl ug führte<br />

5/2010 <strong>Oberbayerische</strong> <strong>Schulzeitung</strong> 17


Aus den Kreisverbänden<br />

nach Schloss Peterhof. Der Blick von<br />

der dortigen Terrasse reichte bis zum<br />

Finnischen Meerbusen. Sehr schön<br />

war auch eine abendliche Kanalfahrt<br />

auf den Flüssen Mojka, Newa und Fontanka.<br />

Wir gewannen zwar nur einen kurzen<br />

Eindruck von Petersburg, erfassten<br />

aber, wie schön und interessant die<br />

Stadt ist, die immerhin über 200 Jahre<br />

die Hauptstadt Russlands war.<br />

Auf dem Weg durch Seen und<br />

Flüsse<br />

Auf der Newa verließen wir die Stadt in<br />

Richtung Ladogasee. Dies ist der größte<br />

europäische See. Durch den Svir ging<br />

es weiter zum Onega-See. Zahlreiche<br />

Schleusen trieben die Fotonarrischen<br />

auch bei Wind und Regen an Deck. Der<br />

erste Landausfl ug führte nach Mandrogi,<br />

einem typischen Touristenort. Man<br />

konnte Holzbauten, ein Wodkamuseum<br />

und Kunsthandwerk aus ganz Russland<br />

bewundern. Die größte und bekannteste<br />

Insel, die zum Weltkulturerbe zählt,<br />

ist Kishi. Dort ist auch der nördlichste<br />

Punkt der Kreuzfahrt erreicht.<br />

Mönchsgesang und die Wolga<br />

Die Fahrt ging weiter durch den Weißen<br />

See zum Rybinsker Stausee und zur<br />

Wolga. Am Ufer zogen Dörfer vorbei,<br />

vereinzelte Häuser, Wälder, Fischer<br />

und Häfen. Der Glockenturm von Kaljazin<br />

ragte 70 Meter aus dem Wasser. In<br />

Uglitsch besuchten wir die Dimitri-Blut-<br />

Kirche. Dort wurde Dimitri, der Sohn<br />

Iwans des Schrecklichen, ermordet.<br />

Einige Male konnten wir dem Mönchsgesang<br />

lauschen. Diese Stimmen sind<br />

überwältigend. Von Uglitsch nach Moskau<br />

sind es noch 265 Kilometer.<br />

Das Leben auf dem Schiff empfanden<br />

wir als recht angenehm. Das Wetter war<br />

recht durchschnittlich, nur die ganz Abgehärteten<br />

saßen auf dem Sonnendeck<br />

– in Decken gehüllt und recht vergnügt.<br />

Moskau – eine Reise wert !<br />

Ein Höhepunkt der Reise war selbstverständlich<br />

der Aufenthalt in Moskau,<br />

der natürlich zu kurz war. Die größten<br />

Sehenswürdigkeiten sind der Kreml und<br />

der Rote Platz. Eine Reihe von Kathedralen<br />

befi ndet sich innerhalb der über<br />

zwei Kilometer langen Kremlmauer,<br />

die auch zahlreiche Türme enthält. Die<br />

wirklich spektakuläre Basiliuskathedrale<br />

geht zurück auf Iwan den Schrecklichen.<br />

Ihre neun Kuppeln in verschiedenen<br />

Farben ähneln Turbanen.<br />

Unverzichtbarer Besuchermagnet in<br />

Moskau ist die Metro. Einige der 170<br />

Stationen sind wahre Paläste mit Marmor<br />

und Stuck, Gemälden, Plastiken<br />

und Glasbildern. Alles ist sauber und<br />

gepfl egt. Von den Sperlingsbergen genossen<br />

wir die Aussicht auf die Stadt,<br />

auf ausgedehnte Sportanlagen und die<br />

Lomonossov-Universität mit dem 240<br />

Meter hohen Turmbau.<br />

Ein Ausfl ug nach Sergijev Possad war<br />

lohnend: Die Fahrt durch die abwechslungsreiche<br />

Landschaft, die kleinen<br />

Dörfer, die bunten Häuser in den Gärten<br />

– manche davon recht verwildert.<br />

In Sergijev Possad befi ndet sich das<br />

berühmte Dreieinigkeitskloster, dem<br />

einstmals über 100 000 Leibeigene gehörten.<br />

Angeblich lagern hier seit dem<br />

Krieg Kunstwerke aus Deutschland.<br />

Zur Zeit werden im Priesterseminar ungefähr<br />

500 Seminaristen ausgebildet.<br />

Sergeij, unser Reiseleiter, lobte die<br />

guten Eigenschaften Stalins über den<br />

grünen Klee, vor allem seine Frömmigkeit!<br />

Das berühmte Kaufhaus GUM wurde<br />

von den meisten aufgesucht und nicht<br />

entgehen ließen wir uns den „Arbat“,<br />

eine lange Fußgängerzone mit Denkmälern,<br />

Malern und auch eleganten<br />

Geschäften. Leider hat auch die<br />

schönste Zeit ein Ende. Wir mussten<br />

Moskau wieder verlassen und kamen<br />

wenige Stunden später gut daheim an.<br />

◊ Elfriede Lex<br />

Bad Aibling<br />

4200 Liter Trinkwasser für<br />

München – in der Sekunde<br />

Erneut hatte Fachbereichsbetreuer Toni<br />

Riel mit der Quellwasseranlage der<br />

Stadtwerke München im Mangfalltal<br />

bei Weyarn ein überaus interessantes<br />

Ziel für die Pensionisten des Kreisverbandes<br />

Bad Aibling gewählt. Cornelia<br />

Schönhofer gab einen Überblick über<br />

Gewinnungsgebiete und Förderanlagen<br />

dieser riesigen Grundwasserfassung<br />

mit einer Förderleistung von 4200<br />

Litern Trinkwasser pro Sekunde. Dies<br />

gewährleistet die problemlose Versorgung<br />

der Landeshauptstadt.<br />

In Thalham klang dieser informative<br />

Nachmittag mit einem herzlichen Dank<br />

an den Organisator aus.<br />

◊ Josef Walbert<br />

Berchtesgadener Land<br />

Freude, Fitness und Fachsimpelei<br />

beim Radeln<br />

Unbeeindruckt von den heißen Temperaturen<br />

von knapp 30 Grad trafen<br />

sich 17 jung gebliebene Pensionisten<br />

Mitte Juli zu der lang geplanten und mit<br />

Spannung erwarteten Radltour ins benachbarte<br />

Salzburger Land.<br />

Vom Treffpunkt an der Volksschule<br />

Piding-Anger ging es zunächst einigermaßen<br />

kühl an der Saalach entlang in<br />

Richtung bayerisch-österreichische<br />

Grenze. Über einen Badesee „zwischen<br />

den Flüssen“ erreichte die Gruppe dann<br />

die Salzach, wo der Radweg eine Zeit<br />

lang im Schatten fl ussaufwärts führte.<br />

Schließlich folgte ein ebenfalls recht<br />

beschaulicher Abschnitt entlang des Alterbachs,<br />

von dort waren es nur noch<br />

weniger Meter steil hinauf zum Ziel.<br />

Nach dem Sport für leibliches Wohl<br />

gesorgt<br />

Hier, in der Mostschänke „Rauchenbichl“,<br />

einem 300 Jahre alten Erbhof<br />

oberhalb von Salzburg, mit herrlichem<br />

Blick auf die Mozartstadt gelegen, gab<br />

es dann die wohlverdienten Erfrischungen:<br />

Most gespritzt oder pur, Wasser<br />

oder Weißbier.<br />

Auch der Hunger konnte den individuellen<br />

Wünschen entsprechend gestillt<br />

werden. Es gab vor allem hochwertige,<br />

landwirtschaftliche Produkte aus dem<br />

eigenen Betrieb: Brettljause, frische<br />

18 <strong>Oberbayerische</strong> <strong>Schulzeitung</strong> 5/2010


Aufstriche, kalter Schweins- oder Surbraten,<br />

Kaffee und selbst gemachte<br />

Kuchen.<br />

Bei seiner kurzen Begrüßung konnte<br />

der Organisator allen Teilnehmern sein<br />

Lob und seine Anerkennung für die<br />

vollbrachte Leistung bekunden. Für die<br />

fast 18 km lange Strecke benötigte die<br />

topfi tte Radlgruppe lediglich eine Stunde<br />

Fahrzeit. In Zukunft könnte man also<br />

durchaus an eine etwas längere und<br />

anspruchsvollere Strecke denken.<br />

Noch vor Einbruch der Dunkelheit und<br />

rechtzeitig vor den drohenden Gewitterwolken<br />

schafften alle Mitfahrer wohl<br />

behalten die Heimfahrt. Die Rückfahrt<br />

wurde noch einmal kurz durch einen<br />

sogenannten „Einkehrschwung“ zur Erfrischung<br />

und abschließenden Besprechung<br />

unterbrochen.<br />

◊ Friedrich Meyer<br />

Eine Reise zur Insel der<br />

Götter<br />

Jedes zweite Jahr begibt sich der Kreisverband<br />

auf „große Fahrt“. Auch dieses<br />

Mal lag das Reiseziel der Berchtesgadener<br />

in Süd-Ost-Asien. Nach Thailand<br />

und Buddhismus im Jahr 2008 wollten<br />

wir nun den Hinduismus auf Bali erleben.<br />

Und so fl ogen wir gleich zu Beginn<br />

der Sommerferien auf die indonesische<br />

„Insel der Götter“.<br />

Glaube steht im Zentrum des Lebens<br />

auf Bali<br />

Nach einer mehr als 24-stündigen Anreise<br />

tankten wir zunächst am Pool und<br />

im Fischrestaurant unsere Batterien<br />

wieder auf, bevor wir uns dann mit Rei-<br />

(BGL) Urlaub auf der "Insel der Götter". Ein Fest für die Seele!<br />

Fotos: Christina Fulde, Bernd Rüger;<br />

Stefan Rank<br />

seführer Wayan auf Entdeckungstour<br />

begaben. Besonders beeindruckten<br />

uns die vielen Tempelanlagen sowie<br />

die in der Religion verankerten Tänze.<br />

Erstaunlicherweise glauben die Balinesen<br />

(im Gegensatz zu den übrigen<br />

Hindus) an nur einen Gott. Denn es ist<br />

immer wieder Shiva, der sich in unterschiedlichen<br />

Gestalten zeigt. Das ganze<br />

Leben der Balinesen wird von der<br />

Religion bestimmt. Für uns war es gar<br />

nicht so einfach, den Überblick über die<br />

Tempel (jedes Dorf verfügt über einen<br />

Ursprungs-, einen Versammlungs- und<br />

einen Todestempel), die Opfergaben<br />

und die Feste zu behalten. Besonders<br />

fremdartig kamen uns die Begräbnisse<br />

vor, da die Toten (wenn sich die Verwandten<br />

eine aufwändige Verbrennungszeremonie<br />

nicht leisten können)<br />

zunächst begraben, dann aber nach<br />

einiger Zeit wieder exhumiert werden,<br />

um verbrannt zu werden.<br />

Die Berchtesgadener im Sarong<br />

Neben all den großartigen Tempelanlagen<br />

(besonders hervorzuheben sind<br />

hierbei der Muttertempel Pura Besakih<br />

und der Meerestempel Tanah Lot) war<br />

die Teilnahme an einem Tempelfest<br />

der Höhepunkt unserer Reise. Bereits<br />

am Tag zuvor wurden alle wichtigen<br />

Vorbereitungen getroffen. Die Familie<br />

unseres Reiseführers kümmerte sich<br />

um die Zubereitung des berühmten balinesischen<br />

Spanferkels „Bali Guling“.<br />

Wir selbst statteten uns noch mit der<br />

traditionellen Kleidung aus. Denn ein<br />

Sarong ist beim Betreten vieler Tempel<br />

Pfl icht. Und so holte uns Wayan<br />

tags darauf ab, um das Tempelfest in<br />

seinem Heimatdorf Bitera mit Hahnenkampf,<br />

Essen und der eigentlichen<br />

Tempelzeremonie zu erleben.<br />

Dieser Abend, abseits der<br />

üblichen Touristenströme, wird<br />

sicher unvergesslich bleiben.<br />

Einzigartige Natur<br />

(BGL) Flott waren die Berchtesgadener<br />

Jungpensionisten im<br />

Salzburger Land unterwegs. Foto:<br />

Hans-Udo Schmieden<br />

Neben der Religion begeisterte uns<br />

auch die Natur Balis. Während der<br />

Norden der Insel von imposanten Vulkanen<br />

geprägt ist, gibt es im Süden<br />

smaragdblaue Strände und beeindruckende<br />

Steilküsten. Die „kulturfreien“<br />

Tage nutzten wir deshalb dazu, verschiedene<br />

Strandabschnitte kennen zu<br />

lernen. So wissen wir nun, dass die Wellen<br />

am Dreamland-Beach sehr schlagkräftig<br />

sein können, Padang Padang zu<br />

den beliebtesten Surf-Stränden weltweit<br />

gehört und am Geger-Beach Algen<br />

für Kosmetik-Produkte gezüchtet werden.<br />

Auch die Schnorchler kamen an<br />

den der Insel vorgelagerten Riffen auf<br />

ihre Kosten. Die Tier- und Pfl anzenwelt<br />

Balis ist vielfältig und faszinierend. So<br />

begegneten wir (zum Teil heiligen) fl iegenden<br />

Hunden, Affen und schillernden<br />

Fischen, unseren Vitaminbedarf deckten<br />

wir mit frischen Mangos, Bananen,<br />

Ananas und Schlangenfrüchten.<br />

Leider war auch dieser Urlaub viel zu<br />

schnell wieder vorbei. Was bleibt, sind<br />

viele Erinnerungen und der Vorsatz,<br />

einmal gemeinsam balinesisch zu kochen.<br />

◊ Stefan Rank<br />

Ebersberg<br />

15 Neue beim Neuwirt<br />

Wie am ersten Schultag haben sich die<br />

diesjährigen Junglehrer wohl gefühlt,<br />

als sie sinnigerweise im Gasthaus „Neuwirt“<br />

in Zorneding zum Dienstanfängertreffen<br />

zusammengekommen sind. Man<br />

kennt sich noch nicht so richtig. Sind<br />

sich doch alle neuen Lehramtsanwärter<br />

aus Grund- und Hauptschulen und dazu<br />

noch die neuen Fachlehrer des Landkreises<br />

Ebersberg zum ersten Mal begegnet.<br />

Auch ihre Seminarleiter waren<br />

mit dabei. Zur Begrüßung gab es eine<br />

kleine Schultüte, stilecht mit Notizblock,<br />

5/2010 <strong>Oberbayerische</strong> <strong>Schulzeitung</strong> 19


Aus den Kreisverbänden<br />

Badeente, Stift und für alle Neuen im<br />

Landkreis Ebersberg eine Landkreiskarte.<br />

Die BLLV-Dienstanfänger-CD lag<br />

für alle bereit. Die Süßigkeiten gab es<br />

dann in Form von Kaffee und Kuchen.<br />

Dann ging es auch schon ans Eingemachte.<br />

Zweck der Veranstaltung war<br />

es, den Lehramtsanwärtern bei den<br />

bürokratischen Hürden unter die Arme<br />

zu greifen. Neben BLLV-Vizepräsident<br />

Gerd Nitschke informierte Knut<br />

Schweinsberg, Vorsitzender des Kreisverbandes<br />

Ebersberg, über notwendige<br />

Versicherungen. Danach kamen die<br />

Themen Steuer und Zweitjob zur Sprache.<br />

Was und wie viel kann ich von der<br />

Steuer absetzen? Was ist die staatliche<br />

Beihilfe und wie kann ich sie nutzen? Im<br />

Anschluss tauschten sich die Junglehrer<br />

in gemütlicher Runde über den ersten<br />

Konferenztag und den Stundenplan<br />

aus.<br />

Erding - Dorfen<br />

BLLV als große Solidargemeinschaft<br />

präsentiert<br />

Auf Einladung des Kreisverbands<br />

Erding-Dorfen besuchten zahlreiche<br />

frisch gebackene Lehramtsanwärterinnen<br />

und –anwärter die Informations-<br />

und Begrüßungsveranstaltung.<br />

Als Gastreferent informierte der Bezirksvorsitzende<br />

und Vizepräsident des<br />

Verbandes, Gerd Nitschke, über die<br />

zahlreichen Herausforderungen und<br />

Neuerungen, die in diesem neuen berufl<br />

ichen Lebensabschnitt auf die jungen<br />

Lehrkräfte zukommen. „Ein starker<br />

(ED) Zahlreiche Lehramtsanwärterinnen konnten die Erdinger in ihren Reihen<br />

begrüßen.<br />

Verband kann hier eine<br />

wertvolle Hilfestellung<br />

sein“, so Nitschke und<br />

erinnerte dabei an die im<br />

Mai 2011 anstehenden<br />

Personalratswahlen.<br />

Kai Braun, der in Erding die ABJ führt,<br />

stellte die Lehrerpersönlichkeit in den<br />

Mittelpunkt seiner Ausführungen. „Eine<br />

gute, in sich gefestigte Lehrerpersönlichkeit<br />

ist Voraussetzung für Gelingen<br />

von Unterricht. Wir Lehrer sind auch<br />

ein Stück Vorbild für unsere Schüler.<br />

Das muss uns täglich bewusst sein.“<br />

Michael Braun, stellvertretender Vorsitzender<br />

des Kreisverbandes, betonte<br />

die gegenseitige Solidarität innerhalb<br />

des Verbandes und der Kollegen. „Wir<br />

müssen uns gegenseitig stützen und<br />

unterstützen. Das ist ein nicht unwesentlicher<br />

Beitrag zum Erhalt der Lehrergesundheit.“<br />

Der Kreisvorsitzende Michael Oberhofer<br />

stellte fest, dass die Durchsetzung<br />

von berechtigten Interessen leichter<br />

möglich ist, wenn man sich in einem<br />

Verband einbringt oder Mitglied ist.<br />

„Der BLLV hat fast so viele Mitglieder<br />

(ungefähr 55 000), wie die Allianzarena<br />

Besucher fasst. Diese Stimme<br />

hat Gewicht in der bayerischen Bildungspolitik“,<br />

so Oberhofer. Oberhofer<br />

weiter: „Der BLLV kämpft für eine<br />

bestmögliche Förderung der uns anvertrauten<br />

Kinder, aber auch für die<br />

bestmöglichen Arbeitsbedingungen<br />

der Kollegen, die täglich an ihre Belastungsgrenze<br />

und darüber hinausgehen.<br />

Wer jetzt an Bildung und Lehrerstellen<br />

spart, der schenkt Lebenschancen<br />

für Kinder und heranwachsende Menschenleichtfertig<br />

her.<br />

Das gilt ausdrücklich<br />

für<br />

alle Schularten!<br />

Es darf<br />

keine Mittelkürzungen<br />

im Bereich<br />

Forschung,<br />

Bildung und<br />

Innovation<br />

in Bayern<br />

(EBE) Die Köpfe rauchten sichtbar angesichts der Informationsdichte<br />

beim Dienstanfängertreffen des Ebersberger Kreisverbandes.<br />

geben“, so<br />

sein Appell an<br />

die Entscheidungsträger in der Politik.<br />

„Auch dafür kämpft der BLLV!“<br />

Ingolstadt<br />

Zweites Staatsexamen – Was<br />

nun?<br />

Traditionell lud die ABJ Ingolstadt in<br />

der Woche vor der Bekanntgabe der<br />

Staatsnoten alle Prüfl inge des Kreisverbandes<br />

zu der Veranstaltung „2.<br />

Staatsexamen – Was nun?“ ein.<br />

Obwohl die Staatsnote vor allem für<br />

Grundschullehrerinnen und -lehrer<br />

nach der Prüfung nochmals eine große<br />

Hürde darstellt, waren hier leider nur<br />

wenige LAA interessiert. Schön zu sehen<br />

war aber, dass dieses Jahr aus fast<br />

allen anderen Schularten (Gymnasium,<br />

Berufsschule und Hauptschule) Vertreter<br />

kamen, um sich speziell über Probleme<br />

zu informieren, die in ihrer Schulart<br />

nach dem zweiten Staatsexamen<br />

auftreten können.<br />

Karin Leibl verdeutlichte die einzelnen<br />

„Stationen“ im Werdegang des bayerischen<br />

Beamten, bevor sie die Möglichkeiten<br />

der jungen Lehrerinnen und Lehrer<br />

aufzeigte, die im nächsten Schuljahr<br />

leider (noch) keine feste Anstellung<br />

haben werden. Sie betonte, dass vor<br />

allem die soziale Kompetenz und das<br />

pädagogische Wissen Lehrerinnen und<br />

Lehrer für die freie Wirtschaft interessant<br />

macht. Nach einem gut einstündigen<br />

Vortrag, der immer wieder durch<br />

persönliche Erfahrungen und Anekdoten<br />

der Referentin aufgelockert wurde,<br />

beantwortete sie im Anschluss alle Fragen,<br />

die den Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

noch auf der Seele brannten.<br />

Es entstand aufgrund der verschiedenen<br />

Schularten ein sehr interessantes<br />

Gespräch. Alle gingen mit einem besseren<br />

Gefühl und vielen Tipps aus der<br />

Veranstaltung.<br />

Bitte unterstützen Sie die Petition<br />

der ABJ, die mehr Planstellen für alle<br />

20 <strong>Oberbayerische</strong> <strong>Schulzeitung</strong> 5/2010


Schularten fordert. Entweder online auf<br />

mops.bllv.de oder durch Unterschreiben<br />

der Listen, die im September/Oktober<br />

an allen Schulen aufl iegen.<br />

Julia Vitzthum<br />

Das Piemont: Herrliche Küche,<br />

wunderbare Landschaft,<br />

alte Kultur<br />

Wie jedes Jahr brachen wir am Pfi ngstmontag<br />

zu einer Reise auf, die uns<br />

heuer nach Norditalien führte. Nach<br />

einer langen, aber sehr schönen Fahrt<br />

durch die herrliche österreichische und<br />

schweizerische Bergwelt erreichten wir<br />

unser Domizil in der Kleinstadt Bra.<br />

Durch Weinbaugebiete und Haselnusswälder<br />

Mit unserem örtlichen Reiseleiter fuhren<br />

wir am nächsten Tag durch die<br />

Langhe, nicht nur eines der größten<br />

und interessantesten Weinbaugebiete<br />

Europas, sondern auch des Anbaus<br />

von Haselnusswäldern. Leider gab es<br />

keine Zeit für einen Bummel durch die<br />

malerischen Orte mit ihren Burgen und<br />

Schlössern. Natürlich durfte der Besuch<br />

eines Weingutes mit einer Probe<br />

dieser köstlichen Getränke nicht fehlen.<br />

Ein Besuch in Alba, der Stadt der weißen<br />

Trüffel, folgte. Diese nur in der Natur<br />

vorkommenden Edelpilze kosten pro<br />

Kilo etwa 1500 Euro – guten Appetit!<br />

Klösterliche Einkehr als Jungbrunnen<br />

Bei strahlendem Sonnenschein besuchten<br />

wir Saluzzo am Fuße des Westalpenmassivs.<br />

Die reizvolle Oberstadt<br />

mit ihren Torbögen, Türmen und Gassen<br />

bietet mittelalterliches Flair. Nur<br />

10 Kilometer entfernt liegt in idyllischer<br />

Einsamkeit die romanisch-gotische<br />

Klosteranlage Abbazia de Staffarda.<br />

Diese Zisterzienserabtei bot Momente<br />

der Einkehr. Anschließend wanderten<br />

wir zum Castello della Manta hinauf.<br />

Besonders angesprochen waren wir<br />

von einem Fresko, das zeigte, welche<br />

Auswirkungen ein Bad im Jungbrunnen<br />

auch auf alte Menschen hätte. Leider<br />

◊<br />

(IN) Alte und neue Kunst bestaunten die Ingolstädter auf<br />

ihrem Weg durch das Piemont.<br />

konnten wir es nicht ausprobieren. Da<br />

das Piemont die beste Küche Italiens<br />

haben soll, genossen wir am Abend<br />

landestypische Spezialitäten.<br />

Am Donnerstag brachte uns der Bus in<br />

die Provinzhauptstadt Asti, der Heimat<br />

des „singenden Rechtsanwalts“ Paolo<br />

Conte. Das historische Zentrum mit<br />

seinen mittelalterlichen Bauten und der<br />

prunkvollen Kathedrale beeindruckten<br />

uns. In einer Kirche wurden die künstlerisch<br />

gestalteten Fahnen des Palio<br />

aufbewahrt. Dies ist ein traditionelles<br />

Reiterfest der 14 Stadtteile. Am Nachmittag<br />

zeigte uns der örtliche Führer<br />

die wunderschöne Kirche Santa Maria<br />

di Vezzolano.<br />

Turin, die Hauptstadt des Piemont,<br />

stand am nächsten Tag auf dem Programm.<br />

Ein erster Spaziergang<br />

führte uns<br />

durch das im mittelalterlichen<br />

Stil errichtete<br />

Museumsdorf. Dann<br />

begann der Rundgang<br />

durch die schöne barocke<br />

Altstadt mit der<br />

von Arkaden gesäumten<br />

Piazza Castello<br />

als Mittelpunkt und<br />

den bedeutendsten<br />

Sehenswürdigkeiten:<br />

Palazzo Madama, Pa-<br />

lazzo Reale, San Lorenzo,<br />

um nur einige<br />

zu nennen. Bekannt ist<br />

die Stadt auch für ihre herrlichen Galerien<br />

und Cafés. Turin ist also keineswegs<br />

nur eine Auto- und Industriestadt.<br />

Am Samstag traten wir die Rückreise<br />

nach Ingolstadt an.<br />

Es war eine sehr gute Idee unseres<br />

Reiseleiters Hans Heimisch, die Sommerfahrt<br />

in das für viele ziemlich unbekannte<br />

Piemont zu planen.<br />

„Ingolstadt entdecken“ für<br />

(Neu-)Schanzer<br />

Gegen Ende des Schuljahres machte<br />

sich eine große Teilnehmergruppe<br />

wieder auf einen spannenden Rundgang<br />

durch die Ingolstädter Altstadt.<br />

Diese von Barbara Springwald organisierte<br />

Reihe erfreut sich immer größerer<br />

Beliebtheit. Um die Wanderung gut<br />

angehen zu können, stärkte man sich<br />

zunächst. Bei fantastischem Wetter fesselte<br />

dann unser Ingolstadtkenner Hans<br />

Heimisch die Gruppe beim Marsch<br />

durch die Schanz. Heimisch berichtete<br />

viel Wissenswertes über das Alte Rathaus,<br />

den sogenannten Teufelsstein,<br />

den Garten der alten Anatomie und die<br />

wunderschöne Kirche Maria de Victoria.<br />

Er gab dabei den jungen Kolleginnen<br />

auch wertvolle Tipps, wie sie diese<br />

Sehenswürdigkeiten auch ihren Schülern<br />

spannend präsentieren könnten.<br />

Besonders lebendig waren natürlich die<br />

eigenen Erinnerungen des Gaimersheimers:<br />

So berichtete er zum Beispiel,<br />

(IN) Ingolstadt nicht nur für Anfänger: Hans Heimisch erklärt seine<br />

Heimatstadt.<br />

dass am Schliffelmarkt die erste Ampelanlage<br />

Ingolstadt installiert war, die in<br />

den 50er Jahren von einem Stadtpolizisten<br />

bedient wurde. Wenn der allerdings<br />

Besuch bekam und ins Ratschen verfi<br />

el, konnte es schon einmal passieren,<br />

dass eine Ampelphase besonders lang<br />

dauerte. Zum Abschluss erhielt Hans<br />

Heimisch von Toni Jungwirth als Dank<br />

einen selbstgeräucherten Schinken mit<br />

hausgemachtem Brot. Ein rundum gelungener<br />

Ausfl ug für alle Teilnehmer,<br />

die sich schon auf eine Fortsetzung der<br />

Reihe freuen.<br />

◊ Barbara Springwald<br />

5/2010 <strong>Oberbayerische</strong> <strong>Schulzeitung</strong> 21


Aus den Kreisverbänden<br />

Landsberg am Lech<br />

Museumsbesuch „vor der<br />

Haustür“<br />

Die Landsberger Senioren und Mitglieder<br />

waren in das einzigartige<br />

Privatmuseum des Malers Oswald<br />

Malura in Oberdießen, nahe Landsberg<br />

eingeladen.<br />

Oswald Malura, geboren 1906 in Oberschlesien,<br />

starb 2003 in München nach<br />

einem reichen und bewegten Leben als<br />

Kunstmaler, Kunstlehrer, Weltenbummler,<br />

Weltverbesserer, Galerist und Kulturförderer.<br />

Münchens Oberbürgermeister Christian<br />

Ude schrieb in seinem Grußwort<br />

anlässlich des hundertsten Geburtstags:<br />

„Aus der Geschichte seines geliebten<br />

Viertels Schwabing ist Malura<br />

nicht wegzudenken. Die kreative Aufbruchsstimmung<br />

nach dem Krieg und<br />

die Rückbesinnung auf bessere Schwabinger<br />

Traditionen sind untrennbar mit<br />

dem Namen Oswald Malura verbunden,<br />

woran zum Glück die von seinem Sohn<br />

Andrew ermöglichte Malura-Stiftung<br />

dauerhaft erinnert.“ Sohn Andrew, der<br />

vor 13 Jahren eine Topstellung als<br />

Hotel-Manager in den USA aufgab, um<br />

seinen schwer erkrankten Vater zu pfl egen,<br />

erwarb in der Nähe des am Hang<br />

gelegenen ehemaligen Ateliers des Vaters<br />

ein altes Bauernhaus und gründete<br />

mit bescheidenen eigenen Mitteln die<br />

Malura-Kunststiftung, um das Lebenswerk<br />

seines Vaters zu erhalten und<br />

Künstler zu fördern.<br />

Sohn Andrew führte die Gruppe in sehr<br />

persönlichem Bezug zum Vater und eigener<br />

Art durchs Museum. Zu sehen<br />

waren Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle<br />

und Collagen. Zwei Kurzfi lme vertieften<br />

das Wissen um Oswald Malura.<br />

In der Festschrift „Oswald Malura zum<br />

Hundertsten“ ist zu lesen:<br />

"Sowohl in Maluras Münchner Wohnung<br />

als auch im Oberdießener Atelier<br />

am Hang und seinem Museum stapeln<br />

sich noch Hunderte von Bildern, Skizzen,<br />

Plastiken, Briefen, Fotos, Tonaufnahmen<br />

und Filmen - Stoff für etliche<br />

Doktorarbeiten über ein außergewöhnliches<br />

Künstlerleben<br />

und das kulturelle Leben in München-<br />

Schwabing im 20. Jahrhundert.“<br />

Die Sonderausstellung „Lass dich Berühren“<br />

zeigte Skulpturen aus Mooreiche<br />

der Bildhauerin Ulrike Hahn.<br />

Im Caféraum des Museums klang der<br />

Nachmittag bei Kaffee und hausgemachtem<br />

Kuchen aus.<br />

Übrigens:<br />

Für Schulklassen aller Jahrgänge ist<br />

dies auch ein landschaftlich schönes<br />

Ausfl ugsziel mit einem pädagogischen<br />

Führungskonzept durch alle Räume<br />

des Malura Museums.<br />

◊ K. Finkle<br />

München-Land<br />

Wanderung an der Würm:<br />

Von der Pasinger Fabrik zur<br />

Blutenburg<br />

Echte „Renner“ im Jahresprogramm<br />

des KV sind seit längerem Veranstaltungen<br />

zur Stadt- und Landesgeschichte.<br />

Zum Schuljahresende führte Walter<br />

Wilbert die Teilnehmer sachkundig und<br />

humorvoll entlang der Würm von Pasing<br />

nach Obermenzing.<br />

Erster Halt war bei der „Pasinger Fabrik“,<br />

wo in der Nähe der Würmkanal<br />

zum Schloss Nymphenburg abzweigt.<br />

Ein erster Kanal wurde bereits 1601<br />

gebaut, um zunächst das landwirtschaftliche<br />

Gut<br />

bei Schleißheim<br />

zu versorgen.<br />

1690/91 ließ<br />

Kurfürst Max<br />

Emanuel einen<br />

neuen, geraden,<br />

weiter nördlich<br />

verlaufenden Kanal<br />

bauen. Übrigens<br />

stammt der<br />

Name der Würm<br />

aus dem Keltischen:“wirmina“,<br />

die „schnell<br />

Strömende“. Sie<br />

war vor ihrer Kanalisierung<br />

bis<br />

(LL) Die Landsberger besuchten das Malura-Museum.<br />

zu 150 Meter breit und hatte natürliche<br />

Überlaufbecken. An einigen Stellen<br />

wurde aber bereits eine Renaturierung<br />

durchgeführt. Inzwischen leben auch<br />

wieder Biber an der Würm.<br />

Absoluter Höhepunkt der Führung war<br />

die Blutenburg, wo Walter Wilbert ausführlich<br />

über deren Geschichte und besondere<br />

Bewohner zu berichten wusste.<br />

So, wie sich die Blutenburg heute präsentiert,<br />

stellt sie einen Bau der ersten<br />

Hälfte des 15. Jahrhunderts dar. An<br />

gleicher Stelle stand aber bereits im 12.<br />

Jahrhundert die Burg des Ortsadels von<br />

Menzing. Der Wohnturm befand sich auf<br />

einer natürlichen Insel, damals inmitten<br />

der Würm, die wild durch ein breites und<br />

versumpftes Strombett mäanderte. Der<br />

Burg auf der Insel bescherte die Würm<br />

eine nach allen Seiten geschützte Lage.<br />

Vom Turm aus ließ sich die fl ache<br />

Münchener Schotterebene gut überblicken.<br />

Einen Landsitz, gestaltet als wehrhafte<br />

Wasserburg - dies hatte Prinz Albrecht,<br />

der spätere Herzog Albrecht der III.,<br />

auch „der Fromme“ genannt, im Sinn,<br />

als er 1425 ein verschwiegenes Liebesnest<br />

für seine Geliebte und spätere Gattin<br />

Agnes Bernauer bauen ließ. Noch<br />

einmal geriet Schloss Blutenburg in den<br />

Problemkreis wittelsbachischer Liebschaften,<br />

als Lola Montez, die Mätresse<br />

König Ludwigs I., im Februar 1848 ausgerechnet<br />

im Herrenhaus, damals eine<br />

(M-L) Das Wandern ist des Lehrers Lust; Foto:Silvia Skiba<br />

22 <strong>Oberbayerische</strong> <strong>Schulzeitung</strong> 5/2010


Gastwirtschaft, Quartier nahm, bevor<br />

sie Bayern und dem ihr nachweinenden<br />

König endgültig den schönen Rücken<br />

kehrte.<br />

Nach so viel Geschichte und Liebesdramen<br />

beschlossen die Teilnehmer den<br />

heißen Julinachmittag bei einer Brotzeit<br />

und einem kühlen Getränk im Gasthof<br />

Alter Wirt in Obermenzing, der bereits<br />

1417 erstmals erwähnt wurde.<br />

◊ Klaus Berentz<br />

Mühldorf<br />

Heimatkundliche Fahrt zur<br />

Stille-Nacht-Kapelle<br />

Zu einer heimatkundlichen Fahrt lud<br />

Pensionistenbetreuer Walter Reichmann<br />

ein. Der Tagesausfl ug führte nach<br />

Höglwörth, zur Stille-Nacht-Kapelle<br />

nach Oberndorf und nach Maria Bühel<br />

in Oberösterreich.<br />

Reichmann legte Wert darauf, dass<br />

nicht nur Pensionäre, sondern auch<br />

aktive Kollegen mitfahren konnten. So<br />

begleitete sie ein sonniger Samstag im<br />

Juli zuerst nach Höglwörth. Dort gab<br />

Reichmann einen kurzen Einblick in die<br />

Entstehung des Toteiskesselsees und<br />

den eiszeitlichen Formenschatz. Anschließend<br />

wurde die Klosterkirche bestaunt.<br />

Die Geschichte des Orts ist eng<br />

verbunden mit dem Augustinerkloster<br />

Höglwörth, dessen Gründung zwischen<br />

1122 und 1129 angenommen wird. Der<br />

Ort war bis 1803 Teil des Fürstbistums<br />

Salzburg und kam endgültig 1816 zum<br />

Königreich Bayern.<br />

Die Kirche überrascht mit einer eleganten<br />

Stuckdekoration (um 1765) von<br />

Benedikt Zöpf mit Deckengemälde von<br />

Franz Nikolaus Streicher, die gemeinsam<br />

auch in Salzburgs St. Peter gearbeitet<br />

haben. Prunkstück ist das Altarbild,<br />

die Verklärung Christi, von Meister<br />

Francesco Vanni aus Sienna (um 1600).<br />

Der anschließende Rundgang um den<br />

See eröffnete dem Betrachter immer<br />

wieder einen neuen Anblick auf das<br />

Augustinerkloster, das heute im Besitz<br />

einer Teisendorfer Brauereifamilie ist.<br />

„Maria Hilf“ – auf den Spuren einer<br />

alten Wallfahrt<br />

Später ging die Reise weiter zur Stille-<br />

Nacht-Kapelle in Oberndorf. Obwohl<br />

der Bekanntheitsgrad des Ortes bei<br />

den Teilnehmern sehr groß war, drängten<br />

doch alle Teilnehmer in das „Fleckchen“<br />

Weihnachten.<br />

Die anschließende Wanderung führte<br />

am Salzachufer entlang und den Steilhang<br />

zum Kalvarienberg empor, von<br />

wo man einen schönen Ausblick über<br />

die Stadt Laufen genießen konnte. Hier<br />

kam man direkt zur Wallfahrtskirche Maria<br />

Bühel. 1663 ließ der Stiftsdechant<br />

des Kollegiatstiftes Laufen, Georg Paris<br />

Ziurletti „auf der undtern Haydn am<br />

Berg ... alwo gleisamb jedermann von<br />

Passau und Burgkhausen durchraisen<br />

mues ..." das Bild „Maria Hilf" bei einer<br />

hölzernen und bald danach gemauerten<br />

Kreuzsäule aufstellen. Wegen der<br />

zunehmenden Verehrung des Bildes<br />

ließ man eine Kapelle bauen, was aber<br />

die Wallfahrt "Maria Hilf Bild auf dem<br />

Bichl" noch populärer werden ließ.<br />

1670 bis 1673 wurde die Wallfahrtskirche<br />

mit einer doppeltürmigen Fassade<br />

errichtet, 1718 bis 1721 wurde die Kirche<br />

zur gegenwärtigen Form erweitert.<br />

Die verspielten Doppelzwiebeltürme<br />

sind weithin sichtbar. Das Innere der<br />

Wallfahrtskirche zieren ein schönes<br />

Kuppelfresko, der prächtige Hochaltar<br />

mit dem Gnadenbild wurde von Antonio<br />

Beduzzi geschaffen.<br />

Die<br />

Kirche besitzt<br />

eine prächtige<br />

Innenausstattung<br />

mit Votivtafeln.<br />

In der<br />

Kirche wurde<br />

mit Gebet und<br />

Gesang der<br />

heiligen Maria<br />

für ihren<br />

Schutz gedankt.<br />

Nach der stillen<br />

Einkehr<br />

setzte sich die<br />

Fahrt zur Kaffeepause<br />

fort,<br />

wo man wegen<br />

der Hitze<br />

des Tages<br />

große Eisbecher genoss. Die Rückfahrt<br />

über Burghausen mit dem Blick<br />

auf die mittelalterliche Burg war ein vollkommener<br />

Abschluss der Fahrt.<br />

◊ Walter Reichmann<br />

Den Reisebericht zur Flussreise nach<br />

Moskau fi nden Sie auf Seite 17.<br />

Rosenheim<br />

Gewürze – ein Fest für die<br />

Sinne<br />

Der Lokschuppen in Rosenheim wirbt<br />

derzeit mit der „würzigsten Ausstellung<br />

der Welt“ – dies lockte natürlich auch<br />

die Mitglieder des Rosenheimer Kreisverbandes.<br />

Dabei kommen Tradition<br />

und Geschichte der Gewürze ebenso<br />

zur Geltung wie der sinnliche Genuss.<br />

In ihren Anfängen noch reine Luxusartikel,<br />

sind Gewürze in der heutigen Küche<br />

unverzichtbar.<br />

Wie alles begann…<br />

Auslöser für die Suche und den Handel<br />

mit Gewürzen war die Pharaonin Hatschepsut,<br />

die die erste botanische Expedition<br />

von Ägypten in das sagenumwobene<br />

Punt befahl. Damit sollten die<br />

(Mü) Eine Gruppe der Teilnehmer auf dem Weg zur Wallfahrtskirche Maria Bühel<br />

Vorräte an Weihrauch für die Tempelzeremonien<br />

für die zahlreichen Götter<br />

5/2010 <strong>Oberbayerische</strong> <strong>Schulzeitung</strong> 23


Aus den Kreisverbänden<br />

sichergestellt werden. Eine Steinfi gur<br />

der Pharaonin im Eingangsbereich der<br />

Ausstellung markiert den Beginn der<br />

Erfolgsgeschichte der Gewürze. Von<br />

Ägypten aus setzte sich der Siegeszug<br />

der Gewürze und Kräuter über die ganze<br />

Erde fort. An acht Stationen wird jeweils<br />

ein Gewürz näher vorgestellt, das<br />

für die jeweilige Epoche und Kultur bedeutsam<br />

war. So lassen sich etwa verschiedene<br />

Arten von Kümmel, Pfeffer<br />

oder Zimt erriechen, erfühlen und natürlich<br />

auch erschmecken. Ein Angebot<br />

an Rezepten lädt zum Nachkochen ein.<br />

Heilkraft vor Genuss<br />

Dabei war früher, etwa bei den Chinesen,<br />

allein die Heilwirkung der Gewürze<br />

bedeutsam, nicht ihr Geschmack. So<br />

erfasste etwa Hildegard von Bingen mit<br />

großer Sorgfalt die Art und Anwendung<br />

von Gewürzen für die Gesundheit des<br />

Menschen.<br />

Erst mit Entdeckung und Eroberung<br />

wichtiger Zentren und Anbaugebiete<br />

wie etwa der berühmten Gewürzinseln,<br />

wurden Gewürze in großen Mengen auf<br />

festen Routen in alle Welt und so auch<br />

nach Europa gebracht. Nach und nach<br />

setzten sich das Wissen und die Bedeutung<br />

bestimmter Gewürze für das<br />

Verfeinern von Gerichten durch. Somit<br />

(TS) Im Dokumentationszentrum Obersalzberg bei Berchtesgaden.<br />

stieg der Bedarf stetig und<br />

Gewürze wurden zu einer<br />

gewinnbringenden Handelsware.<br />

Die Welt der Gewürze<br />

Die heutige Verbreitung der Gewürze<br />

ist zu Beginn der Ausstellung auf sehr<br />

eindrucksvolle Weise dargestellt: Eine<br />

als „fl iegender“ Teppich gestaltete<br />

Weltkarte verdeutlicht die Anbaugebiete<br />

und Mengen dieser wertvollen Kostbarkeiten.<br />

In 64 Glaszylindern befi nden<br />

sich die regional typischen Gewürze<br />

wie Pfeffer, Safran oder Muskat.<br />

Den Schluss der Reise durch die Epochen<br />

der Gewürze bildet das Modell<br />

eines Schiffsquerschnitts. In „Schuhbecks<br />

Gewürzwelt“ und dem umfangreichen<br />

Geschenkladen hat der Besucher<br />

im Anschluss an die Ausstellung<br />

noch die Möglichkeit, Gewürze oder<br />

Kochbücher einzukaufen oder auch einige<br />

speziell zum Thema der Ausstellung<br />

passende Eissorten zu probieren.<br />

Sommerfahrt führte in die<br />

Hallertau<br />

Die Museumstour der Rosenheimer<br />

Pensionisten führte über München in<br />

die Hallertau zum Deutschen Hopfen-<br />

(RO) Die Sommerreise führte diesmal ins<br />

Hopfenanbaugebiet Hallertau<br />

museum in Wolnzach. Die Führung mit<br />

Manfred Köhler – ebenfalls ein pensionierter<br />

Lehrer – eröffnete aus verschiedenen<br />

Blickwinkeln die mehr als<br />

1000jährige Kulturgeschichte des Hopfenanbaus.<br />

Empfehlenswert war die praktische Erprobung<br />

der Theorie beim Mittagessen<br />

im Bräustüberl in der Nachbarschaft<br />

des Hopfenmuseums.<br />

Am Nachmittag ging es in die frühgeschichtliche<br />

Vergangenheit Bayerns,<br />

mit der wir uns im „kelten römer museum<br />

manching“, einem Zweigmuseum<br />

der Archäologischen Staatssammlung<br />

München, beschäftigten. Die Funde aus<br />

der Kelten- und Römerzeit sind immer<br />

wieder beeindruckend. Die Kaffeepause<br />

im Museum bildete einen angenehmen<br />

Abschluss unseres Ausfl ugs.<br />

Traunstein<br />

Nord- und Süd<br />

Herbert Engl<br />

Zeitgeschichte auf dem Obersalzberg<br />

Zu einer Fahrt, die der Fortbildung wie<br />

der Geselligkeit gleichermaßen diente,<br />

trafen sich knapp 30 Kollegen an einem<br />

heißen Julinachmittag. Von Traunstein<br />

aus ging es mit dem Bus auf den<br />

Obersalzberg bei Berchtesgaden. In<br />

rund 900 Meter Höhe besuchten wir<br />

das Dokumentationszentrum, wo eine<br />

ständige Ausstellung des Instituts für<br />

Zeitgeschichte über die NS-Diktatur<br />

besteht. Die Museumspädagogin führte<br />

die Lehrer durch die verschiedenen<br />

Etagen von oben nach unten. Dies ist<br />

auch symbolisch zu betrachten, indem<br />

zunächst die Verherrlichung der Person<br />

Hitlers dokumentiert wird, danach die<br />

Gleichschaltung des öffentlichen Lebens,<br />

weiter unten dann die Verfolgung<br />

anders Denkender und schließlich der<br />

Krieg und die Vernichtung der Juden.<br />

Zuletzt beschreitet man völlig unwirklich<br />

die Gänge des unterirdischen Bunker-<br />

24 <strong>Oberbayerische</strong> <strong>Schulzeitung</strong> 5/2010<br />


(WAS) Der neueröffnete Hundertwasserturm in Abensberg war Ziel<br />

der Wasserburger Ferienbeginnfahrt.<br />

systems, in denen sich die NS-Größen<br />

in den letzten Kriegstagen zu verschanzen<br />

suchten. Die große Menge an<br />

Bild- und Textmaterialen sind aufgelockert<br />

durch einige Tondokumente und<br />

reale Gegenstände wie den bekannten<br />

Volksempfänger. Uns wurden auch die<br />

Materialien gezeigt, die bei einer Führung<br />

von Schulklassen zum Einsatz<br />

kommen. Dennoch schien es den anwesenden<br />

Hauptschullehrern unabdingbar,<br />

die Schüler zuvor gut auf die<br />

Thematik vorzubereiten, damit dieser<br />

außergewöhnliche Lernort in der wunderschönen<br />

Bergwelt sinnvoll genutzt<br />

werden kann.<br />

Als Kontrastprogramm zur doch bedrückenden<br />

Dokumentation wurde danach<br />

die nahe gelegene Kugelmühle zum<br />

Zwecke einer „Fünf-Minuten-Führung“<br />

und einer „Stunden-Einkehr“ aufgesucht.<br />

◊ Norbert Maier<br />

Wasserburg<br />

Ferienbeginnfahrt zum Hundertwasserturm<br />

Fahrtziel und der Wetterbericht passten<br />

wieder einmal hervorragend zusammen.<br />

Und so war es nur verständlich,<br />

dass die Ferienbeginnsfahrt regen<br />

Zuspruch verzeichnete. Vorsitzende<br />

Christiane Wieser hatte diesmal Abensberg<br />

in Niederbayern ausgesucht, die<br />

Strecke aber schon in Mauern für eine<br />

zünftigen Weißwurstbrotzeit unterbrochen.<br />

Auf diese Weise gestärkt, war die<br />

knapp zweistündige Führung durch die<br />

Abensberger Weißbier-Brauerei Kuchlbauer<br />

und den sehenswerten "Hundertwasserturm"<br />

eine Freude, wenn auch<br />

das Interieur manchmal Kopfschütteln<br />

hervorrief. Freibier und Brezen ließen<br />

jedoch die kritischen Stimmen bald verebben.<br />

Von ganz anderer Qualität war dann<br />

nach der selbst gestalteten Mittagspause<br />

der Besuch der in der Nähe gelegenen<br />

Klosterkirche Rohr. Pater Michael<br />

Rink beschränkte sich in<br />

seinen Ausführungen pädagogisch<br />

geschickt auf<br />

das Leben des Egid Quirin<br />

Asam, unter dessen Leitung<br />

die Kirche im heutigen Zustand erstand<br />

und auf die weltweit einmalige plastische<br />

Darstellung von Mariä Himmelfahrt.<br />

Der „Orgel-Sepp" (Kollege Sepp<br />

Huber) setzte sich zum Abschluss an<br />

die Königin der Instrumente und machte<br />

den Besuch in der Asamkirche auch<br />

zu einem akustischen Schmankerl.<br />

Im Biergarten vom Schex in St. Wolfgang<br />

genoss man noch ausgiebig den<br />

lauen Sommerabend. Man erzählt sich<br />

allerdings, dass einige Kolleginnen und<br />

Kollegen so aufgekratzt waren, dass<br />

sie spät abends auch noch beim Wasserburger<br />

Weinfest gesehen wurden.<br />

Frank Neugebauer<br />

Weilheim - Schongau<br />

Ein Auftakt nach Maß für den<br />

neuen Kreisverband<br />

„Ich freue mich, dass sich die beiden<br />

Kreisverbände zusammengeschlossen<br />

haben und wünsche dem neuen Kreisverband<br />

Weilheim-Schongau viele<br />

neue Ideen und dass sie sich gegenseitig<br />

bereichern.“ So begrüßte die stellvertretende<br />

BLLV-Bezirksvorsitzende<br />

Helga Gotthart die Mitglieder, die zum<br />

traditionellen<br />

Grillfest nach<br />

Peiting gekommen<br />

waren.<br />

Ganz in diesem<br />

Sinne mischten<br />

sich bei<br />

dieser ersten<br />

gemeinsamen<br />

Veranstaltung<br />

die Schongauer<br />

und die<br />

Weilheimer sowie<br />

Jung und<br />

Alt und nutzten<br />

die Gelegenheit<br />

zum gemütlichenUnterhalten<br />

und<br />

gegenseitigen<br />

Kennenlernen.<br />

In diesem Rahmen wurden vom Vorsitzenden<br />

Hans Socher auch langjährige<br />

Mitglieder des ehemaligen Schongauer<br />

Kreisverbandes geehrt.<br />

Zu den Jubilaren gehörten:<br />

25 Jahre<br />

Elisabeth Götz, Christian Nitschmann<br />

30 Jahre<br />

Monika Helmer<br />

35 Jahre<br />

Magnus Magg, Franz Möst, Bärbel<br />

Moosmang, Angelika Müller und Gaby<br />

Wittmann<br />

40 Jahre<br />

Brigitte Brandl, Elke Müller und Oswald<br />

Zenker<br />

45 Jahre<br />

Ernst Moosmang, Uta Riesch, Elsa<br />

Hebbeker<br />

50 Jahre<br />

Manfred Karlinger und Maria Weidhas<br />

55 Jahre<br />

Luise Waitzinger<br />

◊ Barbara Rose<br />

Leider konnten wir in dieser Ausgabe<br />

der <strong>Oberbayerische</strong>n <strong>Schulzeitung</strong> aus<br />

Platzgründen nicht alle Kreisverbands-<br />

Artikel unterbringen. Die fehlenden<br />

Beiträge drucken wir in der Dezember-<br />

Ausgabe ab.<br />

5/2010 <strong>Oberbayerische</strong> <strong>Schulzeitung</strong> 25<br />

◊<br />

Die Jubilare mit dem Vorsitzenden Hans Socher und den beiden Stellvertreterinnen


Rat & Tat<br />

Stichwort „Ballungsraumzulage"<br />

Ergänzende Fürsorgeleistung für Beschäftigte des Freistaates Bayern im Stadt-<br />

und Umlandbereich München<br />

Es gibt sie tatsächlich noch, die „Ballungsraumzulage“.<br />

Allerdings bekommt<br />

man diese ergänzende Fürsorgeleistung<br />

nur unter bestimmten Voraussetzungen,<br />

die sich nach Wohn- und<br />

Dienstort und nach dem Verdienst<br />

richten. Die nachfolgenden Informationen<br />

(aus: „Merkblatt zur ergänzenden<br />

Fürsorgeleistung“ des Landesamtes<br />

für Finanzen) verstehen sich als unverbindliche<br />

Hinweise und können nicht<br />

alle Details der maßgeblichen Bestimmungen<br />

wiedergeben. Ein Anspruch<br />

auf Zahlung der Ballungsraumzulage<br />

besteht nur nach Maßgabe der gesetzlichen<br />

Bestimmungen laut Art. 97 Bayerisches<br />

Beamtengesetz (BayBG).<br />

1. Nach der ab dem 1. Januar 2005<br />

geltenden Rechtslage muss sowohl<br />

der Sitz Dienststelle (=Schule), der<br />

man angehört oder bei der man überwiegend<br />

tätig ist, als auch der Hauptwohnsitz<br />

(Art. 15 Abs. 2 Meldegesetz)<br />

im Gebiet einer der folgenden Gemeinden<br />

oder in bestimmten angrenzenden<br />

gemeindefreien Gebieten (Forsten)<br />

liegen:<br />

Alling, Aschheim, Baierbrunn, Dachau,<br />

Eching, Eichenau, Eitting, Emmering,<br />

Erding, Feldkirchen, Finsing,<br />

Freising, Fürstenfeldbruck, Garching<br />

b. München, Gauting, Germering, Gilching,<br />

Gräfelfi ng, Grasbrunn, Gröbenzell,<br />

Grünwald, Haar, Hallbergmoos,<br />

Höhenkirchen-Siegertsbrunn, Hohenbrunn,<br />

Ismaning, Karlsfeld, Kirchheim<br />

b. München, Kirchseeon, Krailling,<br />

Markt Schwaben, Marzling, Moosinning,<br />

Landeshauptstadt München,<br />

Neubiberg, Neuching, Neufahrn b. Freising,<br />

Neuried, Oberding, Oberhaching,<br />

Oberschleißheim, Olching, Ottenhofen,<br />

Ottobrunn, Planegg, Pliening,<br />

Poing, Puchheim, Pullach i. Isartal,<br />

Putzbrunn, Taufkirchen, Unterföhring,<br />

Unterhaching, Unterschleißheim, Vaterstetten,<br />

Wörth, Zorneding.<br />

Die genannten Gemeinden bilden<br />

den sog. „Stadt- und Umlandbereich<br />

München“ im Sinne von Art. 97 Abs.<br />

1 BayBG. Dieser Stadt- und Umlandbereich<br />

bestimmt sich nach dem in<br />

Anhang 3 des Landesentwicklungsprogramms<br />

Bayern (LEP) vom 8. August<br />

2006, GVBl 2006, S. 471 entsprechend<br />

defi nierten Gebiet. Ab 1. Januar 2005<br />

umfasst er obige Gemeinden.<br />

2. Wie in Nr. 1 erläutert, muss die<br />

Hauptwohnung im Sinne des Art. 15<br />

Abs. 2 Meldegesetz ab dem 1. Januar<br />

2005 ebenfalls in einer der in Nr. 1 genannten<br />

Gemeinden liegen. Sofern die<br />

Hauptwohnung daher im Anspruchsgebiet<br />

liegt, die aktuelle Lohnsteuerkarte<br />

jedoch noch von einer Gemeinde außerhalb<br />

dieses Gebietes ausgestellt<br />

worden ist, muss der Hauptwohnsitz<br />

durch Vorlage einer entsprechenden<br />

Meldebescheinigung bei der zuständigen<br />

Bezügestelle nachgewiesen werden.<br />

3. Der Grundbetrag der ergänzenden<br />

Fürsorgeleistung (75 EUR) steht zu,<br />

soweit das Grundgehalt (einschließlich<br />

allgemeiner Stellenzulage und Amtszulage,<br />

aber ohne Familienzuschlag, ohne<br />

alle anderen Zulagen und Bezügebestandteile)<br />

hinter einem bestimmten<br />

Betrag (sog. Grenzbetrag) zurückbleibt.<br />

Für den Grundbetrag gilt ab dem 1. März<br />

2010 ein Grenzbetrag von 2.964,43<br />

EUR. Die Fürsorgeleistung füllt die geschilderten<br />

Bezüge höchstens bis auf<br />

den Grenzbetrag auf. Für Teilzeitbeschäftigte<br />

werden Grenzbetrag und Höhe<br />

der Fürsorgeleistung entsprechend<br />

der Teilzeitquote vermindert.<br />

Ferner wird für jedes Kind, für das Kindergeld<br />

tatsächlich gezahlt wird, ein<br />

Kinderzuschlag von 20 EUR gezahlt,<br />

soweit das Grundgehalt (wiederum einschließlich<br />

allgemeiner Stellenzulage<br />

und Amtszulage, aber ohne die bereits<br />

oben angegebenen anderen Bezügebestandteile)<br />

hinter dem sog. Kindergrenzbetrag<br />

zurückbleibt. Der Kindergrenzbetrag<br />

beträgt ab dem 1. März 2010<br />

4.139,25 EUR. Der Kindergrenzbetrag<br />

wird bei Teilzeitbeschäftigung entsprechend<br />

der Teilzeitquote vermindert.<br />

Anwärter erhalten einen Grundbetrag<br />

in Höhe von 37,50 EUR (Anwärtergrundbetrag).<br />

Der Kinderzuschlag wird<br />

in Höhe von 20 EUR gezahlt. Eine ergänzende<br />

Fürsorgeleistung (Anwärtergrundbetrag<br />

und ggf. Kinderzuschlag)<br />

wird nur gewährt, soweit der Anwärtergrundbetrag<br />

hinter dem sog. Anwärtergrenzbetrag<br />

zurückbleibt. Der Anwärtergrenzbetrag<br />

beträgt ab dem 1. März<br />

2010 1.028,84 EUR.<br />

4. Die Zahlung der ergänzenden Fürsorgeleistung<br />

hängt nicht von einer Antragstellung<br />

ab.<br />

Unser Tipp<br />

Sollten Sie die Voraussetzung unter Nr.<br />

1 erfüllen (Wohnort und Dienstort in den<br />

genannten Gemeinden) und hinter dem<br />

Grenzbetrag zurückbleiben, aber keine<br />

ergänzende Fürsorgeleistung (in der<br />

Bezügemitteilung mit „erg. FürsL“ abgekürzt)<br />

erhalten, kontaktieren Sie bitte<br />

schriftlich Ihre Bezügestelle mit der Bitte<br />

um Überprüfung.<br />

◊ Knut Schweinsberg<br />

Leiter der Abteilung Dienstrecht und<br />

Besoldung im BLLV Oberbayern<br />

Die ABJ Oberbayern fordert seit<br />

Jahren zum Einen die Ausweitung<br />

der Ballungsraumzulage auf weitere<br />

Landkreise. Schließlich ist<br />

das Leben in Murnau keineswegs<br />

günstiger als in Zorneding. Zum<br />

Zweiten fordert sie die Anhebung<br />

der Grenzbeträge vor allem für Anwärter.<br />

Mit 1.028,84 € kann man<br />

sich in München nur schwerlich<br />

eine Wohnung leisten, gleichzeitig<br />

Unterrichtsmaterialien kaufen und<br />

sich ernähren.<br />

BLLV und ABJ setzen sich<br />

für Sie ein!<br />

26 <strong>Oberbayerische</strong> <strong>Schulzeitung</strong> 5/2010


Karlsruhe „bringt“ das Arbeitszimmer zurück<br />

Ein Hauptschullehrer konnte die Verfassungsrichter<br />

davon überzeugen,<br />

dass er als Lehrer auf ein Arbeitszimmer<br />

daheim angewiesen ist. Da kein<br />

Arbeitsplatz für seine Vor- und Nachbereitungen<br />

des Unterrichts in der Schule<br />

vorhanden war und auch sein Arbeitgeber<br />

ihm einen solchen in den Räumen<br />

der Schule nicht zur Verfügung stellen<br />

wollte, musste er auf das dafür eigens<br />

eingerichtete Arbeitszimmer in seiner<br />

Wohnung ausweichen. Die Aufwendungen<br />

für die Einrichtung und den Unterhalt<br />

des Zimmers kann er nun wieder<br />

steuerlich geltend machen (Pressemitteilung<br />

Nr. 55/2010 vom 29. Juli 2010,<br />

Beschluss vom 6. Juli 2010 – 2 BvL<br />

13/09 –).<br />

Zunächst gilt eine Übergangsregelung<br />

Der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes<br />

muss aber zunächst<br />

eine gesetzliche Neuregelung des<br />

Bundesfi nanzministeriums folgen. Bis<br />

dahin gilt folgende Übergangsregelung<br />

(GZ IV A3 – S 0338/07/10010-03, DOK<br />

2010/0628006):<br />

Aufwendungen für das Arbeitszimmer<br />

sind bis zu einem Betrag von 1.250 Euro<br />

als Betriebsausgaben oder Werbungskosten<br />

in der Steuererklärung<br />

zu berücksichtigen. Die berufl iche Nutzung<br />

des Arbeitszimmers und die Höhe<br />

der zu berücksichtigenden Aufwendungen<br />

müssen jedoch nachgewiesen oder<br />

glaubhaft gemacht werden. Die Bestätigung<br />

für den nicht vorhandenen Arbeitsplatz<br />

in der Schule kann der Schulleiter<br />

als Behördenleiter ausstellen.<br />

Hat der Steuerpfl ichtige in den Jahren<br />

2007, 2008, 2009 die Aufwendungen<br />

für das Arbeitszimmer angesetzt und<br />

auch deshalb einen vorläufi gen Steuerbescheid<br />

erhalten, dann kann er jetzt<br />

eine vorläufi ge Steuererstattung für diese<br />

Bescheide beim Finanzamt beantragen.<br />

Aber aufgepasst! Die neu ergehenden<br />

Steuerbescheide bleiben bis zur Neu-<br />

regelung weiterhin vorläufi g. Das heißt<br />

u. a., dass - wenn der Höchstbetrag im<br />

neuen Gesetz niedriger ausfällt, als die<br />

bisherigen 1.250 Euro - das Finanzamt<br />

die zuviel erstatteten Beträge verzinst<br />

zurückfordern wird.<br />

Voraussetzungen für den steuerlichen<br />

Abzug<br />

Ein Arbeitszimmer kann dann steuerlich<br />

„abgesetzt“ werden, wenn die<br />

Lehrkraft keinen anderen Arbeitsplatz<br />

in der Schule hat, um den Unterricht<br />

vor- und nachzubereiten, das Arbeitszimmer<br />

zuhause nur zum Arbeiten eingerichtet<br />

ist und genutzt wird, räumlich<br />

von den anderen Zimmern abgetrennt<br />

ist und die restlichen Zimmer zum<br />

Wohnen ausreichen.<br />

Was fällt in den steuerlichen Abzug?<br />

Aufwendungen für das Arbeitszimmer<br />

sind:<br />

• Anteil an der Miete, Anteil an der<br />

Heizung, am Strom usw. (im Verhältnis<br />

Arbeitszimmer zu Gesamtwohnfl<br />

äche)<br />

• Aufwendungen für die Ausstattung<br />

wie Böden u.ä., und die Hausratsversicherung<br />

• Beim Arbeitszimmer im eigenen<br />

Haus auch anteilig die Grundsteuer,<br />

Schuldzinsen, Reparaturausgaben,<br />

Gebäudeversicherungen.<br />

Die Absetzbarkeit der übrigen Werbungskosten<br />

im Zusammenhang mit<br />

dem Arbeitszimmer wie Möbel, PCs,<br />

Drucker, Papier usw. bleibt davon natürlich<br />

unberührt und ist weiterhin in<br />

der Steuererklärung anzuführen.<br />

Zusammenfassung: Aufgepasst, das<br />

ist wichtig!<br />

Die Aufwendungen für das Arbeitszimmer<br />

sind wieder steuerlich absetztbar.<br />

Die Höhe beträgt während der Übergangsregelung<br />

wieder 1.250 Euro je<br />

Rat & Tat<br />

Die 3 Jahre ohne die steuerliche Absetzbarkeit des Arbeitszimmers sind vorbei<br />

Steuerpfl ichtigen und Arbeitszimmer.<br />

Bei vorläufi gen Steuerbescheiden für<br />

die Jahre 2007, 2008, 2009 werden auf<br />

Antrag die Aufwendungen für das Arbeitszimmer<br />

berücksichtigt und mit der<br />

Steuerlast verrechnet, sodass in der<br />

Regel eine Rückerstattung zuviel gezahlter<br />

Steuern erfolgt. Geht die Neuregelung<br />

aber von einem niedrigeren<br />

Höchstbetrag aus, dann müssen die zuviel<br />

zurück erstatteten Gelder verzinst<br />

zurückbezahlt werden.<br />

◊ Markus Rinner<br />

stellv. Leiter der Rechtsabteilung<br />

im BLLV Oberbayern.<br />

Die ABJ stellt sich vor ...<br />

Eva Geyer,<br />

28 Jahre,<br />

Beisitzerin<br />

Mein Name ist Eva<br />

Geyer und ich bin<br />

als Klassleitung einer ersten Klasse<br />

an der Grundschule Riemerling im<br />

Münchener Süden tätig.<br />

Studiert habe ich an der Otto-Friedrich-Universität<br />

in Bamberg. Dort<br />

kam ich im Rahmen der Landesstudentengruppe<br />

zum ersten Mal mit<br />

dem BLLV in Kontakt. Schon damals<br />

machte es mir viel Spaß, mich für<br />

die Belange der Lehramtsstudenten<br />

einzusetzen.<br />

Ich freue mich sehr, dass ich dieses<br />

Engagement nun als Vorstandsmitglied<br />

der ABJ Oberbayern weiterführen<br />

kann.<br />

Als Berufsanfängerin weiß ich um<br />

die Hürden, die es als Junglehrer<br />

beim Berufseinstieg mitunter zu<br />

überwinden gilt. Mein besonderes<br />

Augenmerk liegt daher auf den Bedürfnissen<br />

der Junglehrer im Berufsalltag.<br />

5/2010 <strong>Oberbayerische</strong> <strong>Schulzeitung</strong> 27


41. Internationaler<br />

Jugendwettbewerb<br />

jugend creativ<br />

Filmen!<br />

Malen!<br />

Rätseln!<br />

41. Internationaler Jugendwettbewerb jugend creativ<br />

Schülerinnen und Schüler der Klassen 1 bis 13 können mit originellen Bildern, Fotos und Kurzfilmen gewinnen!<br />

Das aktuelle Wettbewerbsmotto: „Zuhause! Zeig uns deine Welt.“ bietet interessante und spannende Aufgabenbereiche<br />

für Ihren Unterricht in allen Altersstufen. Kreativität rund um gesellschaftlich relevante Themen wie Heimat,<br />

Herkunft, Kultur und Identität ist gefragt.<br />

Weitere Informationen zum weltgrößten Jugendwettbewerb<br />

hält Ihre Volksbank Raiffeisenbank für Sie bereit.<br />

Internet: www.jugendcreativ.de<br />

Volksbanken<br />

Raiffeisenbanken<br />

Volksbanken<br />

Raiffeisenbanken<br />

Abgabeschluss<br />

am 2. Februar<br />

2011

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