07.03.2013 Aufrufe

Untersuchung von Cyclodextrinkomplexen - OPUS - Universität ...

Untersuchung von Cyclodextrinkomplexen - OPUS - Universität ...

Untersuchung von Cyclodextrinkomplexen - OPUS - Universität ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

2.4.5 Thermische Analyse<br />

Theorie und Stand der Forschung<br />

Zur <strong>Untersuchung</strong> <strong>von</strong> festen Cyclodextrinkomplexzubereitungen bieten sich thermische<br />

Verfahren an, bei denen die Probe mittels Heizvorrichtung einem Temperaturprogramm<br />

unterworfen wird, um physikalische oder chemische Eigenschaften als Funktion der<br />

Temperatur oder Zeit zu messen. Bei der Differenzthermoanalyse (DTA) wird die<br />

Temperaturdifferenz zwischen Probe und einer Referenz bestimmt, während bei der<br />

dynamischen Differenzkalorimetrie (DSC) die zum Temperaturangleich der Probe nötige<br />

Leistung gemessen wird [93]. Wie in Kapitel 2.4.1 beschrieben, können in Abhängigkeit vom<br />

gewählten Verfahren bei der Isolierung <strong>von</strong> festen <strong>Cyclodextrinkomplexen</strong> im Produkt freie<br />

Cyclodextrine und Gastmoleküle neben den gebildeten Komplexen vorliegen. Die Ermittlung<br />

des eingeschlossenen Anteils kann anhand des Ausbleibens des Schmelzvorgangs bei den<br />

molekular in <strong>Cyclodextrinkomplexen</strong> verteilten Gastmolekülen erfolgen, wobei die Differenz<br />

zwischen zu erwartender und gemessener Schmelzenthalpie als Messgröße dient. Der<br />

Vergleich mit einer physikalischen Mischung gleicher Zusammensetzung wird hier zur<br />

Referenzierung herangezogen. Voraussetzung ist, dass der Gast sich vor dem Schmelzen<br />

nicht thermisch zersetzt und dass sein Schmelzpunkt deutlich unter der<br />

Zersetzungstemperatur der Cyclodextrine liegt [3].<br />

Diese Methode wird <strong>von</strong> den meisten Autoren sehr unkritisch eingesetzt. Der partielle<br />

Verlust des Schmelzpeaks kann nämlich auch auf einen Verlust an Kristallinität oder eine<br />

schon stattgefundene Zersetzung während des Herstellungsverfahrens zurückzuführen sein<br />

[89]. Es könnte also fälschlicherweise <strong>von</strong> Komplexbildung ausgegangen werden.<br />

2.4.6 Computerchemische Ansätze<br />

Wie in vielen Bereichen der Chemie kommen auch bei der Cyclodextrinforschung<br />

computerchemische Verfahren zum Einsatz. Das sogenannte Molecular Modeling wurde<br />

durch die rasante Entwicklung in der Computertechnik und der damit verfügbaren<br />

Rechenleistung in großen Schritten vorangebracht. Der Versuch einer modellhaften<br />

Wiedergabe der Realität ist zwar heute immer noch auf die experimentelle Prüfung der<br />

Ergebnisse im Labor angewiesen; dennoch liefern die erhaltenen Daten Einsicht in<br />

Vorgänge und Mechanismen auf molekularer Ebene, die die praktisch erhaltenen<br />

Ergebnisse unterstützen oder Erklärungen für beobachtete Phänomene liefern können. Als<br />

Teil einer rationalen Wirkstoffentwicklung hat sich die Computerchemie im Bereich der<br />

Pharmazie bereits etabliert [109,110,111]. Im folgenden Kapitel soll nach kurzer Darstellung<br />

einiger Grundelemente und einem Einblick in die Herangehensweise bei Cyclodextrinen<br />

besonderes Augenmerk auf Dockingstrategien am Beispiel des in dieser Arbeit benutzten<br />

Programms Autodock [112] gelegt werden.<br />

33

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!