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Der Mythos vom Geld

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14 Die enorme Bedeutung monetärer Macht<br />

Interesses stehen, werden die wirklich wesentlichen gesellschaftlichen<br />

Fragen – etwa ob allgemeine wirtschaftliche Gerechtigkeit herrscht<br />

oder ob einzelne Gruppen besondere Privilegien erhalten – oft leise<br />

hinter den Kulissen entschieden, und zwar mittels der Strukturen des<br />

monetären Systems einer Gesellschaft.<br />

Diese monetären Beschlüsse werden sich sehr unmittelbar auf das<br />

tägliche Leben der EU-Bürger auswirken, unmittelbarer als die Beschlüsse<br />

des Europäischen Parlaments, des Ministerrats oder des Europäischen<br />

Gerichtshofs. Durch monetäre Beschlüsse wird festgelegt,<br />

auf welche Art und Weise <strong>Geld</strong> in der Gemeinschaft verfügbar gemacht<br />

wird, was wiederum den Grad der Beschäftigung bzw. der<br />

Arbeitslosigkeit, die Höhe der Einkommen, Investitionen, Zinssätze<br />

und viele weitere Faktoren bestimmt.<br />

Mit einem Wort, die monetären Institutionen werden in der Lage<br />

sein, der Europäischen Gemeinschaft entweder großen Nutzen zu<br />

bringen oder aber Schaden zuzufügen, je nach ihrer Struktur und<br />

Umsetzung. Das Bewußtsein der Bürger für diesen Sachverhalt kann<br />

die Struktur und die Führung dieser Institutionen beeinflussen. Da<br />

das langfristige Arbeiten einer Institution häufig von ihrer Anfangsentwicklung<br />

bestimmt wird, sollte dieses Bewußtsein die Europäische<br />

Währungsunion im Idealfall bereits in ihrer Aufbauphase mitgestalten<br />

und beeinflussen.<br />

Doch selbst wenn sich dieses monetäre Bewußtsein erst allmählich<br />

herausbilden sollte, kann es seine Wirkung immer noch zu einem<br />

späteren Zeitpunkt entfalten, falls die Währungsunion ins Stocken<br />

geraten und eine Reform ihrer Strukturen erforderlich werden sollte.<br />

In diesem Buch wird die These aufgestellt, daß die Ausübung der<br />

monetären Macht das Hauptmotiv gesellschaftlicher Auseinandersetzungen<br />

ist und daß diese Macht durch undurchsichtige oder gar<br />

falsche Theorien über das Wesen des <strong>Geld</strong>es ausgeübt wird. Eine<br />

falsche Definition des <strong>Geld</strong>begriffs hat häufig dazu geführt, daß<br />

bestimmte Gruppen oder Personen die Macht über das <strong>Geld</strong>wesen<br />

einer Gesellschaft und damit auch über die Gesellschaft selbst ausüben<br />

konnten. Anhand einer historischen Beschreibung dieser monetären<br />

Machtausübung sollen diese <strong>Geld</strong>begriffe klar erläutert und<br />

in ihrer Bedeutung offengelegt werden. Damit kann hoffentlich ein<br />

Beitrag zur Entmystifizierung des <strong>Geld</strong>es geleistet werden.

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