Germar Rudolf: Das Rudolf Gutachten
Germar Rudolf: Das Rudolf Gutachten
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4. AUSCHWITZ<br />
Für die Häftlinge waren die Bauwerke BW 5a und 5b gedacht.<br />
Zu diesem Zeitpunkt war wohl die Kapazität der Entwesungsanlagen für die<br />
Anzahl der Inhaftierten ausreichend.<br />
Man muß bedenken, daß zur gleichen Zeit der Rohbau für weitere 19 DE-<br />
GESCH Kreislauf-Begasungskammern im Bauwerk BW 160 des Stammlagers<br />
(Aufnahmegebäude) fertiggestellt war.<br />
Aus einem weiteren Absatz obigen Schreibens geht hervor, daß der Standortarzt<br />
von Kattowitz leihweise 2 fahrbare Kesselanlagen zur Verfügung gestellt<br />
hatte. Warnend berichtet Wirths am 18.4.1943 an den Kommandanten<br />
über das Kanalisationssystem in Birkenau mit dem Schluß, daß »[…] große<br />
Epidemiegefahren unvermeidlich wären.« 125<br />
In einer Besprechung mit dem Amtsgruppenchef C, SS-Brigadeführer und<br />
Generalmajor der Waffen-SS Dr. Ing. Kammler und anderen, am 7.5.1943<br />
schildert der Standortarzt unter »II. Bauten in Zuständigkeit des Standortarztes«:<br />
126<br />
»[…] dass die Gesunderhaltung der Häftlinge für die grossen Aufgaben<br />
nicht gesichert erscheint, durch die schlechten Latrinenverhältnisse, einem<br />
unzulänglichen Kanalsystem, Mangel an Krankenbaracken und gesonderten<br />
Krankenlatrinen und dem Fehlen von Wasch-, Bade- und Entwesungsmöglichkeiten.«<br />
Dr. Wirths macht die Mängel deutlich und auch klar, wie diese Zustände zu<br />
beheben wären. An dieser Stelle müssen wir den zeitgeschichtlich nicht ausreichend<br />
informierten Leser vor Fehlschlüssen warnen. Ihm könnte das Wissen<br />
über alle Schwierigkeiten fehlen, die es sowohl bei Material als auch allen<br />
anderen Notwendigkeiten zum Bau dieser Anlagen im Krieg gab. Für jeden<br />
Ziegelstein, bildlich gemeint, brauchte man eine Genehmigung zum Bezug.<br />
Auch müssen wir darauf hinweisen, daß eine Kanalisation überhaupt in dieser<br />
Zeit bereits vorbildlich war. Mehr natürlich noch Kläranlagen, die für beide<br />
Lager mit großem Aufwand und technisch vorbildlich gebaut wurden.<br />
Weiter heißt es in dem zuletzt zitierten Dokument:<br />
»Der Brigadeführer nimmt die ganz besondere Dringlichkeit dieser Fragen<br />
zur Kenntnis und verspricht, alles in den Grenzen des Möglichen für<br />
die Abhilfeschaffung zu tun. Er wundert sich allerdings, dass er einerseits<br />
von zuständiger ärztlicher Seite die sanit. und hygienischen Verhältnisse<br />
in den Berichten in günstiger Weise geschildert bekommt und<br />
zum anderen unmittelbar nachher die gegenteiligen Berichte vorgelegt<br />
bekommt.« [Hervorhebung d. Verf.] Der Leiter der ZBL [Zentralbauleitung]<br />
erhält Weisung mit Termin zum 15.05.1943 für alle angesprochenen<br />
Probleme Abhilfevorschläge vorzulegen.«<br />
Es fing an bei den Abortanlagen. Hier setzte er Änderungen durch, die er für<br />
notwendig erachtete. Zum Beispiel: Deckel auf die Aborte, weil sonst »[…]<br />
grosse Epidemiegefahren unvermeidbar wären.« 127 Bereits am 10.5.1943 ord-<br />
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