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[PDF] Jahresbericht 2005 - AFM+E

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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />

Mineralöl- und Energiehandel<br />

Aussenhandelsverband<br />

für Mineralöl und Energie e. V.<br />

Bundesverband mittelständischer<br />

Mineralölunternehmen e. V.


Vorwort<br />

Standpunkte und Ziele<br />

Mineralölmärkte<br />

Neue Energien<br />

Gas- und Strommärkte<br />

Aktuelle Fragen<br />

Steuern<br />

Recht<br />

Umwelt und Technik<br />

Verkehr<br />

EU-Binnenmarkt<br />

Verbände<br />

Der Verband <strong>AFM+E</strong><br />

Der Verband UNITI<br />

Ausschuss- und Arbeitskreistätigkeit der UNITI<br />

Zusammenarbeit mit Behörden, Verbänden<br />

und Fachausschüssen<br />

Technischer Dienst der UNITI<br />

Daten und Fakten<br />

Glossar<br />

4<br />

6<br />

7<br />

13<br />

17<br />

20<br />

24<br />

30<br />

36<br />

40<br />

44<br />

48<br />

53<br />

57<br />

58<br />

60<br />

71<br />

<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />

3<br />

Statistik Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl


Vorwort<br />

Der Aussenhandelsverband für Mineralöl und Energie e.V.<br />

(<strong>AFM+E</strong>) und der Bundesverband mittelständischer Mineralölunternehmen<br />

e.V. (UNITI), beide mit Sitz in Hamburg, veröffentlichen<br />

seit 1997 einen gemeinsamen <strong>Jahresbericht</strong>. Im vorliegenden<br />

Bericht informieren wir über unsere Arbeit im Jahr <strong>2005</strong> und<br />

die wesentlichen Gesichtspunkte für die Zukunft des unabhängigen<br />

mittelständischen Energie- und Mineralölhandels.<br />

Für den Weltölmarkt war das Jahr <strong>2005</strong> abermals ein Jahr der<br />

Rekorde. Der Preisanstieg des zuvor liegenden Jahres hatte das<br />

Anwachsen der Nachfrage nach Erdöl infolge der weiter robusten<br />

Entwicklung der Weltwirtschaft nicht bremsen können. Dazu trug<br />

bei, dass in den letzten dreieinhalb Jahrzehnten der Ölpreis für<br />

die wirtschaftliche Entwicklung in den 26 wichtigsten Industrieländern<br />

an Bedeutung verlor. Für Güter im Werte von 1.000 Dollar<br />

sind heute weniger als 80 Kilogramm Öl erforderlich. Anfang der<br />

1970er Jahre hatte man dafür noch eine mehr als doppelt so<br />

große Menge benötigt. So stieg der Ölbedarf unaufhaltsam und<br />

zwang die Mineralölwirtschaft, in der Förderung, im Transport und<br />

in der Verarbeitung sowie bei der Nutzung der Verarbeitungskapazitäten<br />

an die Grenzen zu gehen. Durch Naturkatastrophen<br />

wie die Wirbelstürme im Golf von Mexiko und geopolitische<br />

Unsicherheiten kam es zu zusätzlichen Anspannungen in der<br />

Ölversorgung, die den Rohölpreis bis zum Herbst <strong>2005</strong> nominell<br />

neue Höchststände erreichen ließen.<br />

Nach der neuesten Prognose der Internationalen Energie Agentur<br />

(IEA) wird der Energiebedarf der Welt zumindest in den nächsten<br />

zweieinhalb Jahrzehnten kontinuierlich zunehmen und je nach<br />

Szenarium 2030 um 50 bzw. 37 Prozent höher ausfallen als heute.<br />

60 Prozent dieses Anstiegs werden gemäß der Prognose von<br />

Erdöl und Erdgas gedeckt, wobei zwei Drittel des zusätzlichen Ölverbrauchs<br />

aus Mangel an kostengünstigen Ersatzmöglichkeiten<br />

auf den Verkehr entfallen. Ohne umfassende Investitionen wird<br />

die Angebotsentwicklung beim Öl kaum in der Lage sein, mit der<br />

Nachfrage Schritt zu halten. Deshalb wird der Ölpreis auf hohem<br />

Niveau bleiben. Befürchtungen über eine Erschöpfung der<br />

Reserven an Energie und anderen Rohstoffen, die oft mit den<br />

hohen Preisen verbunden werden, sind jedoch unbegründet.<br />

Sowohl die IEA als auch die Bundesanstalt für Geowissenschaften<br />

und Rohstoffe (BGR) und das Energiewirtschaftliche<br />

Institut an der Universität zu Köln (EWI) bezeichnen die weltweiten<br />

Energie- und Rohstoffreserven als ausreichend für die<br />

Deckung der zu erwartenden Nachfrage. Allerdings darf dabei<br />

kein Energieträger ausgeschlossen bleiben, von der Kohle über<br />

4 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />

Erdöl und Erdgas bis zur<br />

Kernenergie und den<br />

erneuerbaren Energieträgern.<br />

Trotz Anstiegs des Bruttoinlandprodukts<br />

bis 2020<br />

um fast ein Drittel wird der<br />

Verbrauch von Primärenergie<br />

in Deutschland im<br />

selben Zeitraum um fünf<br />

Hellmuth Weisser<br />

Vorsitzender des <strong>AFM+E</strong><br />

Prozent auf 465 Millionen Tonnen Steinkohleeinheiten (SKE)<br />

abnehmen. Erdöl behält seine Spitzenstellung, wenn auch sein<br />

Anteil an der Energiebilanz von 37 auf 34 Prozent zurückgehen<br />

wird, während der Beitrag von Erdgas von 22 auf 29 Prozent<br />

steigt. Mineralöl wird bis 2020 mit mehr als 80 Prozent den<br />

Kraftstoffmarkt bestimmen. Auch Biokraftstoffe werden einen<br />

wachsenden Beitrag zur Deckung des Energiebedarfs im<br />

Verkehrswesen leisten und vom Mittelstand bei der<br />

Markteinführung unterstützt, wie sich bereits bei Biodiesel erwiesen<br />

hat. Aber es sollte nicht vergessen werden, dass<br />

Biokraftstoffe nur durch staatliche Unterstützung wettbewerbsfähig<br />

sind. Ohne Subventionen werden sie bei Rohölpreisen unter<br />

100 Dollar je Barrel kaum konkurrenzfähig sein. Vor diesem<br />

Hintergrund dürfte sich das besonders in Zeiten steigender<br />

Preise leicht populistisch tönende Ziel „Weg vom Öl“ nicht verwirklichen<br />

lassen.<br />

Der zweitwichtigste Energieträger in Deutschland ist Erdgas. In<br />

der Stromerzeugung gewinnt es die gleiche dominierende<br />

Stellung, die Öl im Transportsektor einnimmt – und wie Erdöl<br />

muss es überwiegend importiert werden. Die Erdgas-<br />

Importabhängigkeit der Europäischen Union wird sich in den<br />

kommenden Jahrzehnten ähnlich entwickeln wie beim Öl. Die EU<br />

wird noch für mehrere Jahre im Wesentlichen über nur vier große<br />

Importleitungen versorgt, die weitgehend ausgelastet sind. De<br />

facto sind große Gebiete von einem einzigen, nicht zu ersetzenden<br />

Partner oder Versorgungsstrang abhängig. Welche Folgen<br />

das haben kann, hat der politisch motivierte Gasstreit zwischen<br />

Russland und der Ukraine gezeigt. Daher ist eine bisher noch fehlende<br />

aktive Krisenvorsorge bei Gas erforderlich, die sowohl die<br />

Infrastruktur und die Bevorratung als auch die Diversifizierung der<br />

Bezugsquellen einschließt. Der von der deutschen Regierung eingeschlagene<br />

Weg, sich in der Versorgung mit Erdgas verstärkt auf<br />

Russland zu stützen, ist ein strategischer Fehler.


Wolfgang Fritsch-Albert<br />

Vorsitzender der UNITI<br />

Wie positiv sich eine<br />

Bevorratung in Krisensituationen<br />

auswirken kann,<br />

hat sich im Zusammenhang<br />

mit dem Hurrikan<br />

Katrina gezeigt. Zum Ausgleich<br />

der Ausfälle von<br />

Förderanlagen und Raffinerien<br />

in den USA wurden<br />

durch die IEA Produktbestände<br />

aus der Krisenbevorratung<br />

freigegeben.<br />

Das wirkte sich auf den<br />

internationalen Ölmärkten<br />

preisdämpfend aus. Beim<br />

Gas fehlt eine derartige<br />

Krisenvorsorge, obwohl die EU infolge der natürlichen Erschöpfung<br />

ihrer Gasvorkommen an Land und unter dem Meer im wachsenden<br />

Maß auf Erdgasimporte über Tausende von Kilometern<br />

angewiesen sein wird. Es ist folglich zu begrüßen, dass der für<br />

Energie verantwortliche Europäische Kommissar der Bevorratung<br />

von Öl und Gas zusammen mit dem Energiesparen Priorität einräumt<br />

und jedes der 25 EU-Mitglieder zu einer Vorratshaltung bei<br />

Erdgas auffordert, die den Bedarf von 60 Tagen deckt. Wie<br />

bereits bei der Ölbevorratung vertreten wir die Auffassung, dass<br />

diese Maßnahme nur dann zur Krisenvorsorge geeignet ist, wenn<br />

die Lagermengen zusätzlich zu den operativen Beständen der<br />

Versorger gehalten werden. Hierzu hat auch die Europäische<br />

Kommission in ihrem neuen Grünbuch eine eindeutige Aussage<br />

getroffen.<br />

Neben der Harmonisierung in der Bevorratung der Energieträger<br />

sollte in der EU auch eine Harmonisierung der Mineralöl- und der<br />

Mehrwertsteuer angestrebt werden. Erhebliche Unterschiede in<br />

der fiskalischen Belastung der Mineralölerzeugnisse sowie<br />

Mehrwertsteuerdifferenzen stellen zusammen eine massive<br />

Behinderung des fairen Wettbewerbs in der EU dar, indem sie zu<br />

einem intensiven Tanktourismus führen. Durch die EU-<br />

Erweiterung zum 1. Mai <strong>2005</strong> hat der Tanktourismus in<br />

Deutschland noch einmal deutlich zugenommen, zumal gleichzeitig<br />

auch die Mengenbegrenzungen für Kraftstoffe beim<br />

Grenzübertritt aufgehoben wurden. Andererseits haben sich mit<br />

den neuen EU-Mitgliedsländern für den Mittelstand auch gute<br />

Chancen für neue Absatzmärkte entwickelt.<br />

Wie in den Vorjahren spielte der unabhängige Mineralölmittelstand<br />

in Deutschland <strong>2005</strong> bei der Versorgung der<br />

Verbraucher eine tragende Rolle. 40 Prozent der Produktimporte<br />

wurden von mittelständischen Unternehmen getätigt, jede siebte<br />

Tonne Mineralöl wird vom Mittelstand bereitgestellt. An<br />

Tankraumkapazitäten außerhalb der Raffinerien ist der<br />

Mittelstand zu 50 Prozent beteiligt, zudem liefert er die Hälfte des<br />

leichten Heizöls und drei Viertel des Flüssiggases an die<br />

Verbraucher. Ein Viertel des Kraftstoffabsatzes entfällt auf mittelständische<br />

Tankstellen, die über ein Viertel aller Tankstellen in<br />

Deutschland ausmachen. Der Mineralölmittelstand sichert rund<br />

150.000 Arbeitsplätze, ein Großteil davon in den ländlichen<br />

Regionen. Angesichts der großen Konzentration unter den weltweit<br />

führenden Ölgesellschaften, nach der in Deutschland zwei<br />

Unternehmen allein fast die Hälfte des Marktes einnehmen, ist<br />

der Mittelstand ein wichtiges, den Wettbewerb belebendes<br />

Instrument, das einer völligen Fremdbestimmung des deutschen<br />

Marktes entgegenwirkt.<br />

<strong>AFM+E</strong> und UNITI sind Mitglieder der Interessengemeinschaft<br />

mittelständischer Mineralölverbände (IG) in Berlin. Auf europäischer<br />

Ebene vertreten wir die Interessen unserer Mitglieder über<br />

die Union der unabhängigen europäischen Mineralölverbände<br />

(UPEI), Paris, bzw. über die Europäische Union der unabhängigen<br />

Schmierstoffunternehmen (UEIL), Brüssel. Diese Bündelung der<br />

Kräfte erlaubt uns, deutlich mit einer Stimme zu sprechen und ist<br />

unsere Antwort auf die Globalisierung und die Zusammenschlüsse<br />

der „Großen“. Die IG trägt entscheidend zur Verbesserung<br />

des Informationsflusses vom Mineralölmittelstand zur<br />

Politik und in die Öffentlichkeit bei. Der zweite gemeinsame<br />

Mineralöl- und Energie-Mittelstandskongress <strong>2005</strong> in Berlin<br />

setzte ein erneutes Zeichen für die wachsende Zusammenarbeit<br />

der Verbände und die stetig zunehmende Bedeutung des<br />

Mineralölmittelstandes. Seine Stimme wird immer besser gehört<br />

werden, wenn er gegenüber der Politik eine einheitliche Meinung<br />

vorträgt und keine Partikularinteressen vertritt.<br />

Der vorliegende <strong>Jahresbericht</strong> geht auf eine Vielzahl von Themen<br />

aus dem breiten Tätigkeitsspektrum von <strong>AFM+E</strong> und UNITI ein,<br />

ohne den Anspruch auf Vollständigkeit erheben zu wollen. Eine<br />

umfassende Darstellung würde den Rahmen dieses<br />

<strong>Jahresbericht</strong>s sprengen. Wir begrüßen daher jeden Dialog, um<br />

unsere Verbandsarbeit noch erfolgreicher gestalten zu können.<br />

<strong>AFM+E</strong><br />

Aussenhandelsverband für<br />

Mineralöl und Energie e. V<br />

Hellmuth Weisser<br />

UNITI<br />

Bundesverband mittelständischer<br />

Mineralölunternehmen e.V.<br />

Wolfgang Fritsch-Albert<br />

<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />

5


Standpunkte und Ziele<br />

<strong>AFM+E</strong> i@ 1.) und UNITI i@ 2.)<br />

fordern die Politik auf, die<br />

Funktionen des unabhängigen Mineralölmittelstandes in<br />

Deutschland als unverzichtbares Wettbewerbselement, als Träger<br />

von Versorgungssicherheit und -vielfalt und als Innovationsmotor<br />

stärker zu berücksichtigen.<br />

Wir stehen für die weitere Öffnung und Liberalisierung des deutschen<br />

Gas- und Strommarktes.<br />

Wir unterstützen alle Bemühungen und Initiativen der deutschen<br />

und europäischen Politik zum Abbau überflüssiger Bürokratisierung.<br />

Wir sind mit allen nationalen und internationalen Fachleuten<br />

einig, dass Öl in absehbarer Zukunft Hauptträger für eine nachhaltige<br />

Sicherung unserer Mobilität bleibt. Wir verstehen uns als<br />

Partner in der Umsetzung einer auf nachhaltige Mobilität gerichteten<br />

Politik – mit wirtschaftlichem Augenmaß und ohne ideologische<br />

Vorgaben. Dabei übersehen wir weder die Risiken in der<br />

Preisentwicklung, noch die Gefahr weltpolitischer Krisenszenarien.<br />

Wir unterstützen daher das Ziel der EU-Kommission,<br />

den Anteil alternativer Kraftstoffe auf Bio-Basis schrittweise zu<br />

erhöhen.<br />

Wir haben Biodiesel flächendeckend in den Markt eingeführt und<br />

sehen sowohl in kurzfristiger Hinsicht (Biokraftstoffe) als auch in<br />

langfristiger Ausrichtung (synthetische Kraftstoffe aus Biomasse)<br />

für alternative Kraftstoffe sowie Autogas weitere positive<br />

Entwicklungsmöglichkeiten, wenn bestehende Wettbewerbsverzerrungen<br />

beseitigt werden. Die Politik sollte aber darauf achten,<br />

dass dabei den Marktkräften genügend Raum gelassen wird<br />

und z.B. die Verfügbarkeit eines preisgünstigen Angebots nicht<br />

durch GATT-widrige Importbegrenzungen (siehe Ethanol) behindert<br />

wird und keine Zwangslösungen erfolgen. Wir fordern daher,<br />

dass die geplante Besteuerung von reinem Biodiesel nicht zu<br />

einer Verdrängung des Produktes aus dem Markt führt.<br />

i@ 1.) www.afm-verband.de<br />

2.) www.uniti.de<br />

6 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />

Wir begleiten aktiv die Initiativen zu Energieeinsparung und<br />

Effizienzverbesserung – im Verkehrsbereich (z.B. effiziente Kraftund<br />

Schmierstoffe) wie auch im Wärmemarkt (Brennwerttechnik,<br />

schwefelarmes Heizöl).<br />

Wir sehen im Wettbewerbsrecht Handlungsbedarf, weil immer<br />

wieder versucht wird, über aggressive Preise Marktbereinigungen<br />

zu Lasten des Mittelstandes durchzusetzen.<br />

Wir begrüßen jede politische Unterstützung bei der Umsetzung<br />

der von der IG mit den zuständigen Bundesressorts auf<br />

Arbeitsebene entwickelten Vorschläge zur Eindämmung des privaten<br />

Tanktourismus. Wir erwarten hierzu eine baldige Entscheidung<br />

der Politik. Die Bundesregierung muss die EU-<br />

Kommission auch weiterhin zur Lösung der gravierenden Probleme<br />

im Bereich des gewerblichen Diesels drängen, ihre richtige<br />

Initiative zur schrittweisen Angleichung der Diesel-Besteuerung in<br />

Europa wieder aufzunehmen und in den Europäischen Rat zu<br />

bringen.<br />

Wir erwarten, dass die Bundesregierung die steuerliche Gleichbehandlung<br />

von Autogas und Erdgas als Kraftstoff schnellstmöglich<br />

herbeiführt.<br />

Wir wünschen, dass der Flickenteppich im Bereich des sonntäglichen<br />

Autowaschverbots an Tankstellen baldmöglichst bereinigt<br />

wird. Wir fordern gleiche Regelungen für alle Bundesländer.<br />

Sehr wichtig für den Mineralölmittelstand sind allerdings stabile<br />

langfristige Rahmenbedingungen, die nur durch die Politik sichergestellt<br />

werden können! So kann der Mittelstand Investitionen<br />

tätigen und Arbeits- und Ausbildungsplätze in Deutschland<br />

sichern.


2026<br />

Im Jahr 2026, wenn Jonas seinen 29. Geburtstag feiert, wird unsere<br />

Welt anders aussehen. Neue Supercomputer und eindrucksvolle<br />

Kommunikationsmittel werden sicher ihren Anteil dazu beitragen.<br />

Aber etwas wird die Welt in naher Zukunft noch viel nachhaltiger<br />

beeinflussen: die Suche nach neuen Energiequellen.<br />

2026: In der Nordsee wird kaum noch Öl gefördert, generell sind<br />

die Ölreserven knapper. Der Energieverbrauch Chinas hat sich vervielfacht.<br />

Neue Energiequellen halten unsere Welt in Gang. Welche<br />

das sind, ist noch ungewiss. Die Forschung ist auf dem Gebiet der<br />

Wasserstofftechnik schon weit vorangekommen, bei der<br />

Kernfusion hingegen stagniert die Entwicklung aufgrund der astronomisch<br />

hohen Kosten.<br />

<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />

7<br />

Statistik Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl Verkehr


Mineralölmärkte<br />

In Deutschland konnten Energieeffizienz und -einsparungen im<br />

Jahr <strong>2005</strong> erneut gesteigert werden: Während das Bruttoinlandsprodukt<br />

in diesem Zeitraum preisbereinigt um 0,9<br />

Prozent zunahm, lag der Primärenergieverbrauch, bedingt vor<br />

allem durch das hohe Preisniveau und den moderaten<br />

Konjunkturverlauf, um 1,3 Prozent unter dem des Vorjahres. Im<br />

Zuge dieser Entwicklung verringerten sich die Inlandsablieferungen<br />

von Mineralölerzeugnissen um 2,3 Prozent auf<br />

111,0 Millionen Tonnen; sie lagen damit auf dem niedrigsten<br />

Stand seit 1990, dem Jahr der Wiedervereinigung. Bei den daran<br />

mit insgesamt 76,4 Millionen Tonnen beteiligten drei<br />

Hauptprodukten Otto- und Dieselkraftstoff sowie Heizöl EL war<br />

demgegenüber ein deutlich stärkerer Rückgang (–3,7 Prozent)<br />

zu verzeichnen.<br />

Die Konzentration in der Energiewirtschaft Deutschlands hat<br />

die Bezugsmöglichkeiten des Mittelstandes bei allen<br />

Energieträgern eingeengt. Damit der Mittelstand in der deutschen<br />

Energieversorgung weiter seine unersetzliche Rolle spielen<br />

kann, verteidigen die beiden Verbände die bisher noch offenen<br />

Energiemärkte gegen zentralistische Tendenzen und wenden<br />

sich gegen jede Diskriminierung. Auch aus diesem Grund<br />

begrüßt der <strong>AFM+E</strong>, dass die neue Bundesnetzagentur endlich<br />

ihre Arbeit aufgenommen hat. Von ihr verspricht er sich einen<br />

diskriminierungsfreien Wettbewerb bei der künftigen Nutzung<br />

der Strom- und Gasnetze und ein Ende der bisher anhaltenden<br />

Behinderung der Verbandsmitglieder bei der Betätigung auf<br />

diesen Geschäftsfeldern.<br />

8 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />

Benzinabsatz erneut geringer<br />

Der Inlandsabsatz von Ottokraftstoff ging im Berichtsjahr um 6,4<br />

Prozent auf 23.430.722 Tonnen zurück. Im Einzelnen wurden<br />

6.560.980 Tonnen Normalbenzin (–11,3 Prozent), 16.136.823<br />

Tonnen Eurosuper (–3,7 Prozent) und 732.919 Tonnen SuperPlus<br />

(–16,4 Prozent) abgeliefert. Der Anteil dieser Sorte an den gesamten<br />

Ottokraftstoffablieferungen liegt damit nur noch bei 3,1<br />

Prozent. Am gesamten Inlandsabsatz von Mineralölerzeugnissen<br />

war Ottokraftstoff mit 21,1 Prozent beteiligt.<br />

Wie in den Vorjahren waren am Rückgang des Ottokraftstoffabsatzes<br />

mehrere Faktoren beteiligt. In der Berichtszeit<br />

war bei den Benzin-Pkw erneut eine Bestandsminderung zu verzeichnen;<br />

ihre Zahl nahm (bei gleichzeitiger Zunahme des<br />

Bestandes an Diesel-Pkw) um 304.973 (–0,9 Prozent) auf<br />

35.999.013 Einheiten ab. Auch der geringere Durchschnittsverbrauch<br />

der neu zugelassenen Fahrzeuge sowie preisbedingt<br />

niedrigere Jahresfahrleistungen wirkten sich absatzmindernd<br />

aus. Das gleiche gilt für den in einigen Grenzgebieten in<br />

erheblichem Umfang praktizierten Tanktourismus ins benachbarte<br />

Ausland mit geringerer Mineralölsteuerbelastung und dementsprechend<br />

niedrigeren Tankstellenpreisen.<br />

Dieselverbrauch leicht rückläufig<br />

Die Dieselkraftstoffablieferungen verringerten sich in der<br />

Berichtszeit um 1,3 Prozent auf 28.531.312 Tonnen. Zu diesem<br />

Minderverbrauch kam es ungeachtet der in <strong>2005</strong> erfolgten<br />

Zunahme des Bestandes an Dieselfahrzeugen (Pkw, Lkw,<br />

Sattelzugmaschinen) um 1.027.447 (+8,7 Prozent) auf


12.856.491 Einheiten. Am gesamten Inlandsabsatz von<br />

Mineralölerzeugnissen war Dieselkraftstoff mit 25,7 Prozent<br />

beteiligt.<br />

Hauptursache der rückläufigen Absatzentwicklung war neben<br />

dem moderaten Konjunkturverlauf, der sich auch auf den<br />

Straßenverkehr auswirkte, der Tanktourismus, den es auch im<br />

gewerblichen Güterverkehr gibt: Das erheblich günstigere, mineralölsteuerlich<br />

bedingte Preisniveau in einigen Nachbarländern<br />

hat viele internationale Spediteure veranlasst, die Lkw-Tanks so<br />

zu vergrößern, dass sie Deutschland von Ost nach West ohne<br />

Nachtanken durchqueren können. Die seit Anfang <strong>2005</strong> erhobene<br />

Autobahnmaut für Lkw hat diese „Sparneigung“ des Transportgewerbes<br />

zusätzlich gefördert.<br />

Rückgang des Heizölkonsums<br />

Die schon seit längerer Zeit abnehmenden Inlandsablieferungen<br />

von leichtem Heizöl – in den Jahren 1995 bis 2004 war ein<br />

Rückgang um 28,9 Prozent oder 10,1 Millionen Tonnen zu verzeichnen<br />

– gingen im Berichtsjahr erneut zurück, und zwar um 3,8<br />

Prozent auf 24.467.737 Tonnen. Am gesamten Inlandsabsatz von<br />

Mineralölerzeugnissen war die leichte Heizölqualität mit 22,0<br />

Prozent beteiligt.<br />

Wenngleich der Einbau moderner, sparsamer Kessel und Brenner<br />

in Verbindung mit einer besseren Wärmedämmung bei<br />

Neubauten und bei der Modernisierung des Wohnungsaltbestandes<br />

sich auch <strong>2005</strong> absatzmindernd ausgewirkt hat, so<br />

war der Hauptgrund für die Kaufzurückhaltung der Verbraucher<br />

doch der Preisanstieg beim Wärmeenergieträger Heizöl EL. Um<br />

dem Preisrisiko zu entgehen, kauften viele Verbraucher jeweils<br />

nur eine Teilmenge zur Deckung des unmittelbaren Bedarfs – ein<br />

Kaufverhalten, das im Ergebnis dazu geführt hat, dass der durchschnittliche<br />

Füllstand bei den Ein- und Zwei-, aber auch<br />

Mehrfamilienhäusern gegenüber dem langjährigen Mittel (zwischen<br />

60 und 70 Prozent der Tankkapazität) inzwischen um fast<br />

zehn Prozentpunkte gesunken ist.<br />

Schmierstoffmarkt schrumpfte weiter<br />

Die Schmierstoffablieferungen gingen in der Berichtszeit um<br />

16.636 Tonnen oder 1,6 Prozent auf 1.023.044 Tonnen zurück<br />

und lagen damit noch unter dem Niveau der frühen 1970er Jahre.<br />

Am gesamten Inlandsabsatz von Mineralölerzeugnissen waren<br />

die Schmierstoffe mit unverändert 0,9 Prozent beteiligt.<br />

Von den Kfz-Schmierstoffen (Motorenöle, Kfz-Getriebeöle, ATF,<br />

Kfz-Schmierfette) wurden <strong>2005</strong> insgesamt 413.672 Tonnen<br />

abgesetzt, 3.322 Tonnen oder 0,8 Prozent mehr als im Vorjahr.<br />

Der in diesem Produktsegment zu verzeichnende Zuwachs ist vor<br />

allem auf den Mehrabsatz von Kfz-Getriebeölen um 3.269<br />

Tonnen oder 7,8 Prozent zurückzuführen.<br />

Bei den Industrieschmierstoffen erhöhte sich der Verbrauch um<br />

14.498 Tonnen oder 3,8 Prozent auf 398.753 Tonnen, wobei in<br />

den beiden darunter fallenden Produktgruppen ein Mehrabsatz<br />

zu verzeichnen war: Während der Verbrauch von Industriespezialitäten<br />

um 6.115 Tonnen oder 5,9 Prozent auf 109.979<br />

Tonnen zunahm, stieg der Absatz von Industrieölen um 8.383<br />

Tonnen oder 3,0 Prozent auf 288.774 Tonnen.<br />

Der Absatz der Basis- und Prozessöle sowie der Extrakte aus der<br />

Schmierölraffination verringerte sich um 34.656 Tonnen oder<br />

14,1 Prozent auf 210.675 Tonnen. Der Rückgang der gesamten<br />

Schmierstoffablieferungen im Berichtsjahr ist allein darauf<br />

<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />

9<br />

Statistik Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl<br />

Verkehr


MINERALÖL<br />

zurückzuführen, dass – wie dargelegt – der Absatz sowohl von Kfzals<br />

auch von Industrieschmierstoffen im Jahr <strong>2005</strong> zugenommen<br />

hat.<br />

Versorgungssituation Schmierstoffe<br />

Durch außerplanmäßige, u.a. Hurrikan Katrina und Streiks, sowie<br />

planmäßige Raffineriestilllegungen bzw. Wartungsstillstände<br />

ergab sich im 2. Halbjahr eine nach wie vor andauernde<br />

Knappheit bei Grundölen, die zu einem erheblichen Preisanstieg,<br />

aber auch zu Engpässen beim Bezug von Grundölen führte.<br />

Insbesondere Grundöle niedriger Viskositätsstufen waren für viele<br />

Mitgliedsfirmen auch bei ihrem traditionellen Vorlieferanten<br />

nicht in ausreichenden Mengen zu beschaffen. Aber auch PAO<br />

verteuerten sich erheblich. In diesem Zusammenhang verfolgen<br />

die Mitgliedsfirmen sehr genau, ob ihre Grundöllieferanten, die<br />

zugleich Wettbewerber auf dem Markt für Endprodukte sind, ihre<br />

Verbraucherkunden ebenfalls kürzen bzw. nur zu höheren Preisen<br />

beliefern.<br />

Die UNITI schaltete sich in einigen Fällen bei Vorlieferanten ein,<br />

um eine diskriminierungsfreie Versorgung zu erreichen.<br />

Leicht verbesserte Position im Tankstellenmarkt<br />

Ungeachtet des anhaltend intensiven Wettbewerbs konnten die<br />

in der UNITI zusammengeschlossenen Mineralölunternehmen im<br />

zurückliegenden Jahr <strong>2005</strong> ihre Marktposition im Tankstellengeschäft<br />

leicht ausbauen. Ihr Anteil am deutschen<br />

Straßentankstellennetz, das um die Jahreswende <strong>2005</strong>/2006<br />

mit 14.811 Anlagen 259 weniger als ein Jahr zuvor umfasste, ist<br />

in der Berichtszeit auf 26,4 Prozent gestiegen.<br />

Bei den Unternehmen des Mineralölmittelstandes ist die<br />

Durchschnittsgröße der Stationen allerdings etwas geringer als<br />

bei den Gesellschaften der Mineralölindustrie, weil ein<br />

beträchtlicher Teil ihrer Anlagen abseits ausgesprochener<br />

Verkehrsschwerpunkte an der Versorgung des ländlichen<br />

Raumes beteiligt ist.<br />

i box<br />

Erneuerung älterer Ölheizungen<br />

<strong>AFM+E</strong> und UNITI haben auch <strong>2005</strong> ihre Zusammenarbeit mit<br />

dem Hamburger Institut für Wirtschaftliche Oelheizung e.V.<br />

(IWO) fortgesetzt. Sie unterstützten die auf Marktsicherung<br />

der Ölheizung ausgerichteten IWO-Aktivitäten und warben im<br />

Mitgliederkreis ihrer beiden Verbände für die Fortsetzung der<br />

Modernisierungsoffensive des IWO. Mit ihr sollen Besitzer<br />

älterer Ölheizungen für eine Erneuerung ihrer Anlagen gewonnen<br />

werden. Die IWO-Aktivitäten im Neubaubereich dienen<br />

dem Ziel, die Ölheizungsquote bei Neubauten zu erhöhen. Bei<br />

der Heizungsmodernisierung arbeitet das IWO in regionalen<br />

Marketinggemeinschaften mit dem Handwerk zusammen.<br />

10 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />

Von den Verbandsmitgliedern wurden im Berichtsjahr 95 kleinere<br />

Tankstellen stillgelegt und 103 neu errichtet oder übernommen.<br />

Durch Mitgliederzu- bzw. -abgang kamen per Saldo weitere 50<br />

Anlagen hinzu. Ende <strong>2005</strong> waren damit 3.902 Tankstellen in der<br />

UNITI organisiert, 58 mehr als ein Jahr zuvor. An 458 von diesen<br />

wird Biodiesel angeboten, an 30 sonstige Biokraftstoffe und an<br />

137 bzw. 93 Auto- bzw. Erdgas.<br />

Verkauf unter Einstandspreis<br />

Im Berichtsjahr ist in einigen Bereichen der Bundesrepublik<br />

mehrfach wieder eine Situation eingetreten, in welcher der<br />

Einstandspreis des Mineralölhandels bei Kraftstoffen ab<br />

Raffinerie oder Lager über den Tankstellenpreisen seiner<br />

Vorlieferanten lag.<br />

Um festzustellen, ob solche wettbewerbswidrigen Verkäufe weiter<br />

verbreitet waren oder nur Einzelfälle darstellten, erhob die UNITI<br />

im Berichtsjahr bei ihren Mitgliedern Informationen mit einem<br />

standardisierten Fragebogen. In diesem Zusammenhang wurden<br />

u.a. auch unzureichende Margen festgestellt, die ein Tankstellengeschäft<br />

auf mittlere Sicht unmöglich machen. In diesen<br />

Fragen stand die UNITI mit dem Bundeskartellamt in ständigem<br />

Kontakt, um bei der Beschaffung verwertbarer Daten behilflich zu<br />

sein.<br />

Preis-/Rabattaktionen<br />

Der Wettbewerb im Tankstellengeschäft führte zu verschiedenen<br />

Rabattaktionen großer Marktteilnehmer. So startete eine<br />

Gesellschaft eine Preisbrecheraktion, bei der ein Nachlass von 5<br />

Cent pro Liter plakativ herausgestellt wurde, der allerdings nur<br />

gegen Einlösung von Bonuspunkten gewährt wurde. Nachdem<br />

Wettbewerber rechtliche Maßnahmen ergriffen hatten, wurde<br />

diese Aktion geändert, so dass keine rechtlichen Bedenken mehr<br />

gegeben waren.<br />

Eine weitere Gesellschaft schaltete Anzeigen in großen<br />

Tageszeitungen mit auszuschneidendem Coupon, bei dessen


Vorlage in bestimmten Regionen und Zeiträumen ein Rabatt von<br />

4 Cent pro Liter gewährt wurde. Tankstellen dieser Gesellschaft<br />

gaben ebenfalls Gutscheine aus, die einen Nachlass von 2 Cent<br />

pro Liter ermöglichten. Ein anderer Major bot ADAC-Mitgliedern<br />

gegen Vorlage der Mitgliedskarte einen Rabatt von 1 Cent pro<br />

Liter an.<br />

Diese Aktionen führten aufgrund der Reaktionen des<br />

Wettbewerbs zu einem Rückgang der Preise in den betreffenden<br />

Regionen und damit zu unzureichenden Margen für den<br />

Mittelstand.<br />

Branchenstudie Tankstellenmarkt<br />

Im Auftrag der Interessengemeinschaft mittelständischer<br />

Mineralölverbände hat die Prof. Dr. Schneck Rating GmbH,<br />

Reutlingen, eine Branchenstudie zum Tankstellenmarkt i@ 1.)<br />

erstellt. Ziel der Studie ist eine differenzierte Darstellung des<br />

Tankstellenmarktes. Den Banken soll sie als Hilfestellung dienen,<br />

um die Unternehmen im Rahmen eines Branchenratings individuell<br />

bewerten zu können.<br />

Die in 2004 erstellte Studie wurde im Berichtsjahr fortgeschrieben<br />

und aktualisiert. Die Studie sieht auch zukünftig gute<br />

Marktchancen für die Tankstellen aufgrund des erweiterten<br />

Dienstleistungsangebots und der Attraktivität der Shops.<br />

Zunehmende Mineralölsteuerflucht<br />

Der seit Einführung des Euro erheblich verstärkte Tanktourismus<br />

i@ 2.) in die Nachbarländer hat im Berichtsjahr weiter zugenommen.<br />

Seit der Osterweiterung der EU im Jahr 2004 und dem<br />

damit verbundenen Wegfall von Grenzkontrollen und mengenmäßigen<br />

Einfuhrbeschränkungen von Kraftstoffen hat sich der<br />

grenznahe Tanktourismus nach Polen und der Tschechischen<br />

Republik weiter ausgeweitet. Auf der Ost-West-Route des<br />

Güterverkehrs zeigen sich Auswirkungen bis weit ins Inland hinein,<br />

weil die Lkws nicht mehr mit maximal 200 Litern Diesel,<br />

sondern mit bis zu 1.500 Litern in ihren Kraftstofftanks nach<br />

Deutschland einreisen. Mit derartigen Tankinhalten kann die<br />

Bundesrepublik ohne Tankstopp durchquert werden.<br />

Entsprechend hoch sind nicht nur die Verluste für die betroffenen<br />

Tankstellen, sondern auch die Mineralölsteuerausfälle i@ 3.) für<br />

den deutschen Fiskus, die nach verschiedenen Berechnungen<br />

weit mehr als 2,3 Mrd. Euro und 425 Mio. Euro MwSt. jährlich<br />

erreichen, allein durch den privaten Tanktourismus, bei dem es<br />

sich tatsächlich um eine staatlich initiierte Mineralölsteuerflucht<br />

handelt.<br />

i@ 1.) www.uniti.de/Branchenstudie.pdf<br />

2.)<br />

www.uniti.de/Kraftstoffpreise.pdf<br />

3.)<br />

www.uniti.de/Mineraloelsteueraufkommen.pdf<br />

4.)<br />

www.uniti.de/Stiftungsmodell.pdf<br />

Zusammen mit der Interessengemeinschaft und den zuständigen<br />

Bundesministerien wurde ein europarechtlich zulässiges<br />

Stiftungsmodell i@ 4.) entwickelt, welches dem Tankkunden einen<br />

Anreiz zum Tanken in Deutschland bietet, wobei die<br />

Mineralölsteuer im Inland verbleibt. Andererseits würde dadurch<br />

in den Nachbarländern eine Harmonisierung der Steuersätze<br />

beschleunigt. Die Umsetzung dieses Modells wird intensiv weiterverfolgt.<br />

Durch die im Koalitionsvertrag vom 11.11.<strong>2005</strong> der neuen<br />

Bundesregierung vorgesehene Besteuerung beigemischter<br />

Biokraftstoffe sowie die zum 01.01.2007 geplante Mehrwertsteuererhöhung<br />

um 3 Punkte wird sich der Anreiz, im<br />

Ausland zu tanken, weiter erhöhen. In einer ergänzenden Studie<br />

<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />

11<br />

Statistik Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl Verkehr


MINERALÖL<br />

des Instituts für finanzwissenschaftliche Studien i@ 5.) der<br />

Universität Leipzig, wird der dadurch entstehende Ausfall bei der<br />

Mineralölsteuer mit zusätzlichen 1,2 Mrd. Euro beziffert.<br />

Die Besteuerung des gewerblichen Diesels kann allerdings nur<br />

auf europäischer Ebene gelöst werden, weshalb sich die UNITI<br />

mit ihrem europäischen Dachverband UPEI in Brüssel für eine<br />

Neuauflage der Vorschläge der EU-Kommission zur Harmonisierung<br />

der Dieselbesteuerung einsetzte. Die allerdings von der<br />

EU-Kommission abgelehnte Mautkompensation könnte auf diesem<br />

Gebiet eine kurzfristig erreichbare Teilentlastung bringen.<br />

Bevorratung schafft Sicherheit<br />

Mehrere Faktoren haben im Jahr <strong>2005</strong> und Anfang 2006 die große<br />

Bedeutung der Versorgungssicherheit betont. Dazu gehören<br />

beim Mineralöl die hohe Auslastung der gesamten Infrastruktur,<br />

die das Ausbalancieren von Angebots- und Nachfrageschwankungen<br />

erschwert, sowie die Versorgungsprobleme nach den<br />

Wirbelstürmen in den USA. Beim Erdgas war die Auseinandersetzung<br />

zwischen der russischen Gazprom und der ukrainischen<br />

Naftogaz über den Gaspreis ein alarmierendes Signal. Sie führte<br />

zu einem vorübergehenden Lieferstopp, von dem auch mittelund<br />

westeuropäische Länder betroffen waren, verstärkt durch<br />

den extremen Wintereinbruch in Osteuropa. Das Thema Versorgungssicherheit<br />

hat auch im Hinblick auf die wachsende Importabhängigkeit<br />

der Europäischen Union bei Energie Gewicht,<br />

da sich die heimischen Kohlenwasserstoffquellen ihrer natürlichen<br />

Erschöpfung nähern oder sie – wie bei der Steinkohle –<br />

nicht wettbewerbsfähig sind. Es ist daher zu begrüßen, dass der<br />

für Energie zuständige EU-Kommissar, Andris Piebalgs, der<br />

Versorgungssicherheit Priorität eingeräumt hat und auch endlich<br />

auf dem europäischen Gasmarkt eine transparente, solidarische<br />

und diskriminierungsfreie Bevorratung anstrebt, die den<br />

Erfordernissen des offenen Binnenmarktes für Gas entspricht.<br />

Umso mehr, als der Anteil der Importe am Gasverbrauch in der EU<br />

von heute rund 55 auf 70 Prozent in der Zukunft steigen wird.<br />

Auch für Kohle sollte bei zunehmender Importabhängigkeit ein<br />

solches System vorgesehen werden.<br />

12 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />

Schutz vor Versorgungsunterbrechungen / Freigabe von EBV-<br />

Beständen<br />

Beim Mineralöl ist die Bevorratung zum Schutz vor Versorgungsunterbrechungen<br />

bereits seit mehr als drei Jahrzehnten durch die<br />

Internationale Energie Agentur (IEA) etabliert. Die EU-Mitgliedsländer<br />

sind gehalten, Mindestvorräte in Höhe von 90 Tagen des<br />

Inlandsverbrauchs des vorhergehenden Kalenderjahres zu halten.<br />

In Deutschland geschieht dies durch den Erdölbevorratungsverband<br />

(EBV). Dieses Bevorratungssystem hat sich erneut<br />

bewährt – im Besonderen im Hinblick auf Produktenbevorratung –,<br />

als es nach dem Hurrikan Katrina in den USA zu Versorgungsausfällen<br />

gekommen war. Dies führte zu einem erheblichen Preisanstieg<br />

und zu einem Nachfrageschub auch in Europa. Um den<br />

Produktionsausfall von Rohöl sowie den Produkten der betroffenen<br />

Raffinerieanlagen auszugleichen, hat die Internationale<br />

Energie Agentur die Mitgliedsländer um Freigabe von Reserven in<br />

Höhe von insgesamt 4 Mrd. Barrel gebeten.<br />

In einer Rechtsverordnung des Bundeswirtschaftsministeriums<br />

wurde der Erdölbevorratungsverband ermächtigt, für einen<br />

Zeitraum von 30 Tagen höchstens 474.000 t Rohöläquivalent aus<br />

seinen Vorräten freizugeben. Die vom EBV in Deutschland angebotenen<br />

Mengen wurden aber nur z.T. abgerufen, da diese zu<br />

Marktpreisen angeboten wurden und weil keine gravierende<br />

Mengenknappheit herrschte. Die internationalen Maßnahmen<br />

führten aber zu einer Beruhigung an den teilweise durch<br />

Spekulation angeheizten Produktenbörsen.<br />

Weitere Aspekte der Versorgungssicherheit sind die<br />

Diversifizierung der Bezugsquellen, die Nutzung aller ökonomisch<br />

und ökologisch vertretbaren Energieträger und ein offener, internationaler<br />

Energiemarkt. Zwischen Lieferanten und Abnehmern<br />

besteht eine gegenseitige Abhängigkeit. Auf einem<br />

Verkäufermarkt, wie es der weltweite Energiemarkt für längere Zeit<br />

sein wird, kommt es auch darauf an, den deutschen Markt für<br />

potenzielle Anbieter attraktiv zu machen, zumal Erdöl und Erdgas<br />

in Deutschland auf lange Sicht die wichtigsten Energieträger bleiben<br />

werden.<br />

i@ 5.) www.uniti.de/Verbraucherpreise.pdf


Ich werde Energielandwirt<br />

wie mein Vater.<br />

Mein Vater ist Landwirt. Eines Tage werde ich den Hof übernehmen,<br />

meinen Bruder interessieren ja nur Videospiele. Wie mein Vater<br />

werde ich zu den Bauern gehören, die Energie anbauen. Schon jetzt<br />

macht man ja aus Raps Diesel für Autos. Mich stört aber, dass man<br />

nur die Samen nutzt und den Rest wegwirft. Ich habe mich<br />

informiert: Man kann auch die gesamte Pflanze zu Treibstoff<br />

verarbeiten. Noch ist das schwierig, aber wenn ich erwachsen bin,<br />

machen das bestimmt alle so. Dann werde ich Ölscheich.<br />

<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />

13<br />

Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien<br />

Mineralöl


Neue Energien<br />

Biokraftstoffe bewegen die Politik<br />

Zur Deckung des zukünftigen Energiebedarfs werden sämtliche<br />

Energieträger benötigt, also auch Biokraftstoffe auf Basis von<br />

pflanzlichen Ölen und Pflanzenresten. Um landwirtschaftliche<br />

Nutzflächen für BTL („Biomass-to-Liquid“) konkurrieren Flächen<br />

für die Produktion von Biomasse, für die Elektrizitäts-und<br />

Wärmeerzeugung, für die Produktion von Nahrungsmitteln, die<br />

nachhaltige Landwirtschaft und den Naturschutz. Daher ist in<br />

Deutschland das Potenzial zur Herstellung von Biokraftstoffen<br />

begrenzt. Wegen der Flächen- und Nutzungskonkurrenz können<br />

Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse nur einen begrenzten Teil der<br />

fossilen Kraftstoffe ersetzen. Die Deckung eines darüber hinausgehenden<br />

Bedarfs kann nur durch Importe erfolgen.<br />

Nach der Richtlinie der EU sollen Biokraftstoffe bis 2010 mit mindestens<br />

5,75 Prozent am Kraftstoffabsatz beteiligt sein. Bei den<br />

Biokraftstoffen handelt es sich um Biodiesel, für den bereits eine<br />

Norm vorliegt, um Bioethanol und um Bio-Ethyltertiärbutylether<br />

(Bio-ETBE), die alle in der Verteilung und ihrer Anwendung eine<br />

Reihe von Modifizierungen erfordern. Sie sind in der Herstellung<br />

teurer als Kraftstoffe auf Erdölbasis und können sich am Markt<br />

nur mit Hilfe staatlicher Subventionen meist steuerlicher Art<br />

durchsetzen.<br />

14 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />

Die Steuerbefreiung hat jedoch zu einer Überförderung der<br />

Biokraftstoffe geführt, die nach EU-Recht nicht gestattet ist. Das<br />

hat die Bundesregierung zu Überlegungen über eine Besteuerung<br />

der Biokraftstoffe veranlasst, die noch nicht abgeschlossen sind.<br />

<strong>AFM+E</strong> und UNITI sind an der Diskussion aktiv beteiligt und werden<br />

das legislative Verfahren unter Einbringung von<br />

Gesetzesvorschlägen kritisch begleiten. In der Koalitionsvereinbarung<br />

ist auch an eine Zwangsbeimischung mit gleichzeitiger<br />

Abschaffung der Steuerpräferenz gedacht, um die von der<br />

EU gesetzten Ziele zu erreichen und dem Fiskus gleichzeitig<br />

Einnahmen zu verschaffen. Ein solches Vorgehen hätte eine deutliche<br />

Anhebung der Kraftstoffpreise zur Folge und könnte das Aus<br />

für reinen Biodiesel und höhere Beimischungen von Bioethanol<br />

bedeuten. Von dieser Maßnahme wäre der Mineralölmittelstand<br />

besonders betroffen. Hier wurde über hohe finanzielle<br />

Investitionen im Bereich Tanklager und Zapfsäulen die<br />

Infrastruktur für die Vermarktung von Biokraftstoffen, u.a. an<br />

1.900 Biodiesel-Tankstellen, geschaffen, wofür teilweise langfristige<br />

Kontrakte im Biodieselgeschäft eingegangen wurden. Reiner<br />

Biodiesel und Ethanol 85 müssen daher steuerfrei bleiben, wenn<br />

das Ziel von 5,75 Prozent Anteil am Kraftstoffmarkt 2010 erreicht<br />

werden soll.


Zwangsbeimischung durch Quote regeln<br />

Allerdings müsste aus der Sicht des Mineralölmittelstandes der<br />

Anreiz bestehen bleiben, Biokomponenten zunehmend konventionellen<br />

Kraftstoffen beizumischen, um so nachfragedämpfend<br />

auf den Ölmarkt einwirken zu können. Schließlich sollte im Falle<br />

einer Zwangsbeimischung eine Unternehmensquote über alle<br />

Kraftstoffsorten hinweg das Ziel sein. Damit würden die Vorteile<br />

einer hohen Flexibilität bei der Beschaffung beibehalten und problematische<br />

Standortfragen vermieden, die sich nachteilig auf<br />

den Wettbewerb auswirken.<br />

Deutschland verfügte <strong>2005</strong> mit 1,9 Millionen Tonnen über die bei<br />

Weitem größte Kapazität zur Herstellung von Biodiesel. Sie wird<br />

im Jahr 2006 auf 2,5 Millionen Tonnen steigen. Rund 45 Prozent<br />

des Biodiesels werden derzeit zur Beimischung zu konventionellem<br />

Diesel verwendet. Die übrigen 55 Prozent werden entweder<br />

als reiner Biodiesel über Tankstellen verkauft oder an Betreiber<br />

von Fahrzeugflotten abgegeben. Bioethanol hingegen wird noch<br />

nicht in großem Stil verwendet.<br />

Der Mineralölmittelstand hat den Biokraftstoffen quasi als<br />

Pioniere den Weg in den Markt geebnet und setzt sich weiter dafür<br />

ein. Deshalb unterstützen <strong>AFM+E</strong> und UNITI die verstärkte<br />

Markteinführung von Biokraftstoffen. Dazu zählt auch die<br />

Beimischung von Biobrennstoffen zu Heizöl Leicht (HEL). In<br />

gemeinsamer Projektarbeit mit der Brennerindustrie erarbeiten<br />

die Verbände Konzepte, die einen zukunftsgerichteten<br />

Wärmemarkt bedienen. Doch sollte dabei nicht übersehen werden,<br />

dass immer wieder gründliche Kosten-Nutzen-Analysen aller<br />

drei relevanten Aspekte – Ökonomie, Ökologie, Versorgungssicherheit<br />

– vorgenommen werden müssen. Wichtig ist auch,<br />

dass keine Handelshemmnisse aufgebaut werden und die<br />

Marktmechanismen Vorrang vor Zwangsregelungen erhalten.<br />

Aufgrund der noch laufenden Diskussion über die Ausgestaltung<br />

einer geplanten Zwangsbeimischung ab 1. Januar 2007, die von<br />

einem Wegfall der Vergütungsregelung begleitet wird, plädieren<br />

<strong>AFM+E</strong> und UNITI für eine befristete Aussetzung der verwaltungsintensiven<br />

Besteuerung der Biokraftstoffe, welche durch das<br />

Inkrafttreten des neuen Energiesteuergesetzes am 1. August<br />

2006 beginnen würde. Außerdem treten sie für eine nachhaltige<br />

Steuerbefreiung von reinem Biodiesel und E 85 ein.<br />

<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />

15<br />

Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl


NEUE ENERGIEN<br />

Biodiesel-Qualität<br />

Seit Inkrafttreten der im Vorjahr novellierten 10. Kraftstoffqualitäten-<br />

und Kennzeichnungsverordnung BImSchV ist auch<br />

Biodiesel in die behördliche Überwachung an öffentlichen<br />

Tankstellen einbezogen. Mit der Plakette nach DIN EN 14214 ausgezeichneter<br />

(reiner) Biodiesel muss seither den Mindestanforderungen<br />

aus dieser Norm genügen. Da der Vertrieb von<br />

Biodiesel schon immer eine Domäne der mittelständischen<br />

Mineralölwirtschaft war, ist darauf zu achten, dass er sich weiterhin<br />

nicht nur als eine preisgünstige Alternative zum herkömmlichen<br />

Dieselkraftstoff zeigt, sondern darüber hinaus auch qualitativ<br />

einwandfrei ist. Nur dann kann sich der unvermischte<br />

Biodiesel auf Dauer im Markt behaupten. Gemeinsam mit der<br />

AGQM Biodiesel e.V. (Arbeitsgemeinschaft Qualitätsmanagement<br />

Biodiesel) wies die UNITI ihre Mitglieder darauf hin, dass<br />

insbesondere Mischungen von unterschiedlicher Biodiesel-<br />

Herkunft zu vermeiden sind. Gerade in der kalten Jahreszeit sind<br />

ansonsten Filterverstopfungen und Liegenbleiber die Konsequenz.<br />

In erster Linie wird aber der Tankstellenbetreiber von seinen<br />

Tankkunden für einen eventuell entstandenen Motorschaden<br />

haftbar gemacht. Er kann zwar grundsätzlich seinen Lieferanten<br />

für die schlechte Biodiesel-Qualität in Regress nehmen, sofern<br />

die Beweislage einwandfrei ist, es entsteht aber hierdurch ein<br />

Vertrauensschaden, der im schlimmsten Fall die gesamte<br />

Biodiesel-Branche trifft.<br />

16 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />

Viele UNITI-Mitglieder haben sich bereits dem AGQM Biodiesel<br />

e.V., die sich intern einem hohen Qualitätsstandard verschrieben<br />

hat, angeschlossen. Die UNITI hält eine vergleichbare Qualitätssicherung<br />

für unabdingbare Voraussetzung für die erfolgreiche<br />

Vermarktung und empfahl daher, sich ggf. dem Qualitätssicherungskonzept<br />

der AGQM beim Vertrieb von Biodiesel anzuschließen.<br />

Steigende Anzahl von Autogas- und Erdgas-Tankstellen<br />

Zur Deckung des zukünftigen Kraftstoffbedarfes werden Autogas<br />

und Erdgas einen, wenn auch geringen, aber doch steigenden<br />

Beitrag leisten. In Deutschland wird Autogas bereits an fast 1000<br />

Tankstellen vertrieben. Autogas ist im Gegensatz zu Erdgas als<br />

Kraftstoff in vielen europäischen Nachbarländern stark verbreitet.<br />

Ferner wird der Anteil synthetischer Kraftstoffe weiter zunehmen.<br />

Teile der Politik formulieren das ehrgeizige Ziel, im Jahre<br />

2020 20 Prozent des Kraftstoffbedarfs durch alternative<br />

Kraftstoffe zu decken.


Alle Energie kommt<br />

von der Sonne – fast!<br />

Mein Vater sagt, es gibt nur drei Energielieferanten für die Welt.<br />

Die meiste Energie kommt von der Sonne. Sie lässt alles wachsen.<br />

Im Öl, in Gas und Kohle ist Sonnenenergie gespeichert.<br />

Außerdem macht die Sonne das Wetter, also auch den Wind und<br />

den Regen. Windkraftanlagen und Wasserkraftwerke nutzen also<br />

eigentlich auch Sonnenenergie. Dann gibt es noch die Erdwärme<br />

aus dem heißen Erdkern. Und die Gezeiten, die werden vom<br />

Mond gemacht. Mir ist dann noch die Kernenergie eingefallen.<br />

Aber vielleicht kann man auch die Eigenrotation der Erde nutzen?<br />

Oder das Magnetfeld? Da steckt doch auch Energie drin!<br />

<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />

17<br />

Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl


Gasmarkt<br />

Gasverbrauch auf Vorjahresebene<br />

Erdgas hat seinen Anteil an der Energiebilanz in Deutschland auf<br />

fast 23 Prozent erhöht – bei stagnierendem Absatz und gesunkenem<br />

Primärenergieverbrauch. Zusammen mit Erdöl deckte es<br />

<strong>2005</strong> rund 59 Prozent des Energiebedarfes. Wie bei dem anderen<br />

leitungsgebundenen Energieträger Elektrizität kam es auch<br />

bei Erdgas zwischen Januar <strong>2005</strong> und Januar 2006 zu einer<br />

Reihe von Preisanhebungen um insgesamt 19 Prozent. Die<br />

Begründung der Preiserhöhungen mit gestiegenen Kosten für<br />

Erdölbezüge aus dem Ausland und mit der Ölpreisbindung, nach<br />

der die Gaspreise denen für leichtes Heizöl mit Verzögerung folgen,<br />

stieß bei den Verbrauchern und beim Bundeskartellamt auf<br />

Skepsis. Das Bundeskartellamt, das bereits 2004 in einigen<br />

Fällen erfolgreich gegen Gaspreiserhöhungen vorgegangen war,<br />

hält die Kopplung der Erdgas- an die Ölpreise für nicht mehr zeitgemäß<br />

und will sie im Inland abschaffen. Gleichzeitig verlangt<br />

das Bundeskartellamt eine Aufhebung langfristiger Lieferverträge<br />

mit Laufzeiten von bis zu 20 Jahren zwischen Ferngasgesellschaften<br />

und Stadtwerken.<br />

Bundeskartellamt greift ein<br />

Das Bundeskartellamt sieht hier eine Behinderung des<br />

Marktzugangs für neue in- und ausländische Anbieter gegeben,<br />

wodurch der freie Wettbewerb eingeengt wird und höhere Preise<br />

als bei offener Konkurrenz durchsetzbar sind. Da E.ON Ruhrgas<br />

es als einen Eingriff in die Vertragsfreiheit betrachtet und sich<br />

weigert, die neuen Vertragsregeln des Bundeskartellamts anzuerkennen,<br />

erhielt das Unternehmen eine Abmahnung des Amtes,<br />

gegen die es jedoch gerichtlich vorzugehen beabsichtigt. Künftig<br />

soll es nach Ansicht des Bundeskartellamts nur noch zwei<br />

Vertragstypen geben: bei Bezug von 80 oder mehr Prozent eines<br />

Stadtwerks zwei, bei Bezug von maximal 50 Prozent vier Jahre<br />

Laufzeit. Auch die Europäische Kommission ist mit dem Zustand<br />

des Wettbewerbs im Binnenmarkt für Öl und Gas unzufrieden.<br />

Daher veranlasste sie eine Umfrage bei Energieversorgern, um<br />

sich ein Bild von den Mängeln zu machen und neue, wettbewerbsbelebende<br />

Maßnahmen zu ergreifen.<br />

18 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />

Verbraucherverbände laufen Sturm<br />

Als Gegenmaßnahme gegen die ihrer Ansicht nach ungerechtfertigt<br />

hohen Anhebungen der Gaspreise riefen die Verbraucherverbände<br />

Kunden auf, ihre Rechnungen nur noch unter Vorbehalt<br />

und nicht in voller Höhe zu bezahlen. Gerichte urteilten, dass<br />

Energieversorger ihren Kunden bei Weigerung der Zahlung den<br />

Gasbezug nicht sperren dürfen. Höhere Preise müssten erst dann<br />

gezahlt werden, wenn die Preiskalkulation gerichtlich überprüft<br />

worden ist. Zur Rückgewinnung des Vertrauens der Kundschaft<br />

begann die Gaswirtschaft mit einer Informationskampagne, während<br />

eine Reihe von Gasversorgern ihre Preiskalkulation offen<br />

legte.<br />

Mitte des Jahres <strong>2005</strong> nahm die Bundesnetzagentur in Bonn ihre<br />

Arbeit auf. Ihre Aufgabe ist es, die Netznutzungsentgelte der<br />

Leitungsbetreiber zu überwachen und für einen diskriminierungsfreien<br />

Gastransport Dritter durch die Netze zu sorgen. Es wird<br />

erwartet, dass die Netzentgelte dadurch sinken und neue<br />

Anbieter die Netze nutzen, die bisher wegen hoher Leitungsgebühren<br />

und komplizierter Transportverträge davor zurückscheuten.<br />

Zur Diversifizierung der Bezugsmöglichkeiten will E.ON Ruhrgas<br />

den seit Jahrzehnten verfolgten Plan für einen Umschlagplatz für<br />

verflüssigtes Erdgas (LNG) und eine Wiedervergasungsanlage in<br />

Wilhelmshaven in Angriff nehmen. Auch wurde mit der Verlegung<br />

einer Gasleitung von Russland durch die Ostsee nach<br />

Deutschland begonnen.


Strommarkt<br />

Strom: Verbrauch und Preise leicht gestiegen<br />

Der Stromverbrauch ist in Deutschland <strong>2005</strong> um 0,7 Prozent auf<br />

519,8 Milliarden Kilowattstunden leicht gestiegen. Gründe für<br />

diese Entwicklung waren die im Vergleich zum Vorjahr kühlere<br />

Witterung und der Produktionsanstieg in der Industrie. An der<br />

Wettbewerbssituation hat sich auf dem deutschen Strommarkt<br />

infolge der Verschiebung der für 2004 vorgesehenen<br />

Arbeitsaufnahme der Bundesnetzagentur nichts geändert. Die<br />

Entflechtung von Erzeugung und Transport von und Handel mit<br />

Strom kam nur schleppend voran, so dass die großen<br />

Verbundgesellschaften E.ON, RWE, EnBW und Vattenfall Europe<br />

in der Elektrizitätswirtschaft weiter dominieren und freien<br />

Anbietern der Marktzugang erschwert bleibt. Der 2001 begonnene<br />

Anstieg der Strompreise, zu dem auch die Stilllegung von<br />

Kraftwerken beigetragen hat, setzte sich fort und hat sich mit der<br />

Einführung des Handels mit CO2-Zertifikaten seit Anfang des<br />

Jahres noch verstärkt. Gegen Ende <strong>2005</strong> überschritt der<br />

Strompreis im Großhandel an der Leipziger Strombörse EEX erstmals<br />

50 Euro je MWh. Damit lag er um 50 Prozent höher als zu<br />

Jahresbeginn.<br />

Wettbewerb kommt nur schleppend voran<br />

Wie bei Gas führten auch die Anhebungen des Strompreises zu<br />

Protesten, Zahlungsverweigerungen und gerichtlichen Auseinandersetzungen.<br />

Das Bundeskartellamt hat mit der Untersuchung<br />

begonnen, ob die Einpreisung der Kosten für CO2-Zertifikate<br />

gerechtfertigt ist oder von den Stromkonzernen im Gegensatz zur<br />

Stahlbranche bei den Abnehmern nur durchgesetzt werden konnte,<br />

weil auf dem Strommarkt kein effektiver Wettbewerb herrscht.<br />

Gegebenenfalls will das Amt mit Missbrauchsverfügungen dagegen<br />

einschreiten. Zu Widerstand gegen Strompreiserhöhungen<br />

kam es zum Jahreswechsel auch bei den für die Aufsicht über die<br />

Haushaltstarife zuständigen Landeswirtschaftsministerien. Sie<br />

lehnten Preiserhöhungen rundweg ab oder genehmigten sie<br />

zumindest nicht in voller Höhe.<br />

Wechselrate noch immer niedrig<br />

Die Verbände der Netznutzer der Elektrizitätswirtschaft – darunter<br />

auch der <strong>AFM+E</strong> – haben gemeinsam ein Gesamtdokument über<br />

standardisierte Kunden- und Lieferantenwechselprozesse ausgearbeitet.<br />

Es beschreibt erstmals unter Berücksichtigung aller<br />

Marktinteressen ein einheitliches Verfahren zur Abwicklung des<br />

Wechselvorgangs als Grundvoraussetzung für einen funktionierenden<br />

Massenmarkt, verbunden mit einem minimalen Aufwand<br />

für die betroffenen Unternehmen. Auch die neue Pflicht zur<br />

Kennzeichnung des Stroms kann Auswirkungen auf den<br />

Lieferantenwechsel haben. Seit dem 15. Dezember <strong>2005</strong> sind<br />

die Stromversorger verpflichtet, ihren Abnehmern auf der<br />

Rechnung mitzuteilen, aus welchem Energiemix sich ihr gelieferter<br />

Strom zusammensetzt. Damit erhalten Abnehmer eine verlässliche<br />

Information, die sie für die Auswahl ihrer Versorger nutzen<br />

können. Bislang haben von der seit Öffnung des<br />

Strommarktes 1998 bestehenden Möglichkeit des Lieferantenwechsels<br />

nur fünf Prozent aller Haushalte Gebrauch gemacht.<br />

Ebenfalls gering ist die Wechselrate beim Strombezug mittelständischer<br />

Unternehmen. Bisher haben nur 16 Prozent der Firmen<br />

den Stromanbieter gewechselt, obwohl sich damit nach Ansicht<br />

von 87 Prozent der Wechsler günstigere Strompreise erzielen lassen<br />

– wie eine Meinungsumfrage bei 500 Firmen ergeben hat.<br />

<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />

19<br />

Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl


20 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />

Wie aus Wasser<br />

H 2O wird<br />

Wasser ist etwas Wunderbares. Die<br />

meisten Menschen lieben es, zu<br />

baden. Wasser ist etwas Mystisches,<br />

eines der vier Elemente. Ich finde es<br />

schade, wenn aus Wasser das industriell<br />

verwertbare H 2 wird. Und der<br />

ganze Hype um den Wasserstoffantrieb<br />

ist in meinen Augen nur leeres<br />

Gerede. Wasserstoff ist wie eine<br />

Batterie – bevor man Energie herausbekommt,<br />

muss man unglaublich viel<br />

hineinstecken. Und woher soll die<br />

kommen? Aber immerhin – Wasserstoff<br />

ist eine saubere Batterie.


Steuern<br />

Neues Energiesteuergesetz<br />

Das Bundesministerium der Finanzen (BMF) diskutierte im<br />

Berichtsjahr <strong>2005</strong> mit den betroffenen Verbänden den inzwischen<br />

vom Kabinett gebilligten Entwurf eines Energiesteuergesetzes,<br />

in welches das bisherige Mineralölsteuergesetz integriert<br />

werden soll. Mit dem neuen Gesetz soll die<br />

Energiesteuerrichtlinie der EU in nationales Recht umgesetzt werden.<br />

Die Bundesregierung plant, das Gesetz am 1. August 2006<br />

in Kraft zu setzen. Da der Arbeitsentwurf in verschiedenen<br />

Punkten erhebliche Abweichungen von der bisherigen materiellen<br />

Rechtslage vorsah, wurden diese intensiv mit dem BMF erörtert.<br />

Der am Ende des Berichtsjahres vorgelegte Referentenentwurf<br />

behält eine Reihe bewährter Regelungen bei. Allerdings<br />

ist nunmehr auch eine teilweise Besteuerung von Biodiesel in reiner<br />

Form in Höhe von 10 Cent pro Liter und von Bio-<br />

Beimischungen zum mineralischen Diesel in Höhe von 15 Cent<br />

pro Liter vorgesehen. Damit soll die von der EU geforderte und im<br />

geltenden Steuerrecht vorgesehene Abschöpfung einer so<br />

genannten „Überförderung“ bzw. „Überkompensation“ der Biokraftstoffe<br />

erreicht werden. In einer Bundestagsdrucksache Mitte<br />

des Berichtsjahres waren noch Sätze mit 5 bzw. 10 Cent pro Liter<br />

als angemessen bezeichnet worden. Eine Besteuerung von Bio-<br />

Ethanol und ETBE ist in dem Entwurf dagegen nicht vorgesehen.<br />

Im Hinblick auf die zwischenzeitlich eingetretenen Preisänderungen<br />

im Markt für Biodiesel besteht die große Gefahr, dass reiner<br />

Biodiesel, der insbesondere von mittelständischen Unternehmen<br />

vertrieben wird, nicht mehr zu marktgerechten Preisen<br />

angeboten werden kann und somit vom Markt verschwindet.<br />

Reiner Biodiesel wird inzwischen an über 1.900 Tankstellen vom<br />

Mittelstand angeboten, wobei die Unternehmen mit hohen finanziellen<br />

Investitionen im Tanklagerbereich und an den Tankstellen<br />

für die notwendige Infrastruktur gesorgt haben.<br />

Die Koalitionsvereinbarung zwischen CDU/CSU und SPD vom<br />

11.11.<strong>2005</strong> sieht u.a. vor, die Mineralölsteuerbefreiung für<br />

Biokraftstoffe durch eine Beimischungspflicht zu ersetzen.<br />

<strong>AFM+E</strong> und UNITI fordern, dass bei einem Beimischungszwang<br />

der Wegfall der Steuervergünstigung nur für die<br />

Beimischungsmengen gelten soll. Reiner Biodiesel, aber auch<br />

Ethanol 85 (E85) müssen steuerfrei bleiben. Ohne diese<br />

Steuerfreiheit wäre es nicht möglich, die EU-Vorgabe für das Jahr<br />

2010 mit 5,75 % Bioanteil zu erreichen. Gleichzeitig sollte ein<br />

Anreiz gegeben werden, alternative Kraftstoffe möglichst<br />

anwachsend in den Markt zu bringen, um die Ölbilanz zu verbessern,<br />

die Umweltzielsetzung zu unterstreichen und den<br />

Unsicherheiten an den internationalen Ölmärkten ein Stück zu<br />

entgehen. Daher sollte die Förderung für die Beimischung von<br />

Biodiesel, die über die festgelegte Quote hinausgeht, beibehalten<br />

werden.<br />

Wärme- und Kältelieferung durch „Contracting-Unternehmen“<br />

Es ist im Rahmen des Energiesteuergesetzes auch geplant, diesen<br />

Unternehmen generell die Ökosteuerentlastung zu verwehren.<br />

Auslöser war der Missbrauch durch Unternehmen, die nicht<br />

dem produzierenden Gewerbe hinzugerechnet werden können,<br />

die aber durch vertragliche Gestaltung ihre Bezugsquelle auf vermeintliche<br />

Contracting-Unternehmen umstellten, um damit in<br />

den Genuss einer Steuerentlastung zu kommen. <strong>AFM+E</strong> fordert,<br />

dass „echte“ Contracting-Unternehmen, die mit dem vollen<br />

Risiko für die Anlagen und die Einsatzenergie agieren und auch<br />

politisch gewünschte Energieeffizienz produzieren, weiterhin entlastet<br />

werden.<br />

Regelungen vereinfachen<br />

Die Diskussionen zur Vereinfachung und praxisorientierten<br />

Anwendung verschiedener Regelungen im Mineralölsteuerrecht<br />

wurden weiter fortgesetzt. Zu benennen sind hier beispielhaft die<br />

Vergütungsregelung für die Beimischung biogener Kraftstoffe, die<br />

Vergütungsregelung bei Zahlungsunfähigkeit von Kunden (§ 53<br />

MinöStV), die Umsetzung der geplanten obligatorischen<br />

Kennzeichnung von Schiffsbetriebsstoffen, die Verlässlichkeit<br />

von amtlichen Auskünften im Zusammenhang mit der Bewegung<br />

von unversteuerten Energieträgern (Vertrauensschutz / Erlaubnisscheine).<br />

<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />

21<br />

Statistik Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl


STEUERN<br />

Neue Verwaltungsvorschrift zum Mineralölsteuer-Vergütungsanspruch<br />

Gemeinsam mit anderen Mineralölverbänden waren <strong>AFM+E</strong> und<br />

UNITI bereits Ende 2003 beim Bundesfinanzministerium vorstellig<br />

geworden, um auslegungsbedürftige Rechtsfragen zum Mineralölsteuer-Vergütungsanspruch<br />

zu klären und in einer neuen<br />

Verwaltungsvorschrift zusammenzufassen. Dieser Anregung entsprach<br />

das BMF am 1. April <strong>2005</strong> durch Bekanntgabe der neuen<br />

Verwaltungsvorschrift zu § 53 MinöStV im Erlass vom 15. März<br />

<strong>2005</strong>. In dieser zwar unverbindlichen, die Finanzverwaltung aber<br />

intern bindenden Verwaltungsvorschrift sind alle Erlasse, die hierzu<br />

seit der Einführung des Mineralölsteuer-Vergütungsanspruchs<br />

im Jahre 1991 verstreut ergangen sind, sowie diverse<br />

Kernaussagen aus Entscheidungen der höchstrichterlichen<br />

Finanzrechtsprechung zusammengefasst worden. Gleichzeitig<br />

sind ministerielle Klarstellungen zur Auslegung der Vorschrift<br />

erfolgt, was von <strong>AFM+E</strong> und UNITI begrüßt wird. Hierdurch konnten<br />

viele Interpretationsüberdehnungen in der Verwaltungspraxis einerseits<br />

und die damit korrespondierende Verunsicherung des<br />

Mineralölhandels über einzelne Anspruchsvoraussetzungen andererseits<br />

weitgehend beseitigt werden. Die Verbände empfahlen<br />

ihren Mitgliedsunternehmen, auch bei bereits anhängigen<br />

Verfahren die Anwendbarkeit der neuen Regelungen bezogen auf<br />

den jeweiligen Einzelfall zu prüfen.<br />

Noch im Berichtsjahr wurde auf eine Initiative der Mineralölverbände<br />

hin die neue Verwaltungsvorschrift in einem Punkt<br />

praxisgerecht nachgebessert. Dies betraf an Tankstellen getätigte<br />

Kreditkartengeschäfte oder Sammelabrechnungen für<br />

Monatstanker. Vom Mineralölhandel wird weiterhin eine große<br />

Disziplin bei seiner Forderungsverfolgung verlangt. Die Verbände<br />

empfahlen, auch bei Kreditkartenkunden insoweit die bewährte<br />

Mahnpraxis beizubehalten und ausstehende Forderungen weiter<br />

konsequent zu verfolgen. Leider wurde eine praxisgerechte<br />

Regelung aus der neuen Verwaltungsvorschrift von der<br />

Finanzverwaltung zumindest vorläufig ausgesetzt. Dies betraf die<br />

gerichtliche Durchsetzung des Zahlungsanspruchs gegen den<br />

nach Handels- bzw. Gesellschaftsrecht persönlich Haftenden.<br />

Die bisherige Verfahrenserleichterung hatten die Verbände zur<br />

Vermeidung unnötiger Kosten bei der gerichtlichen Verfolgung<br />

begrüßt.<br />

Rechtsprechung zu § 53 MinöStV<br />

Auch im Berichtsjahr gab es verschiedene Urteile der<br />

Finanzgerichtsbarkeit zum Mineralölsteuer-Vergütungsanspruch.<br />

Diese legt die Anspruchsvoraussetzungen weiter sehr restriktiv<br />

aus, was vom Mineralölhändler unbedingt beachtet werden<br />

muss, will er einen eventuell entstehenden Mineralölsteuer-<br />

Vergütungsanspruch nicht von vornherein gefährden. Die<br />

22 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong>


Mitglieder von <strong>AFM+E</strong> und UNITI wurden in diesem Zusammenhang<br />

insbesondere auf die strikte Beachtung der für die<br />

gerichtliche Anspruchsverfolgung für den Mineralölhändler geltenden<br />

„Zwei-Monats-Frist“ ab Lieferdatum hingewiesen. Einige<br />

Finanzgerichte und der Bundesfinanzhof hatten auch im<br />

Berichtsjahr Ansprüche aus § 53 MinöStV allein wegen der verspätet<br />

eingeleiteten gerichtlichen Verfolgung als unbegründet<br />

abweisen müssen.<br />

Mehrwertsteuer-Erhöhung<br />

In der Koalitionsvereinbarung vom 11.11.<strong>2005</strong> ist eine<br />

Mehrwertsteuererhöhung zum 01.01.2007 um 3 Prozentpunkte<br />

auf 19 % vorgesehen. Da die Mehrwertsteuer auch auf die in<br />

Deutschland besonders hohe Mineralölsteuer erhoben wird, wird<br />

dies die Steuerflucht durch Tankfahrten ins Ausland weiter<br />

fördern. Die Auswirkungen i@ 1.) werden zusammen mit der<br />

Besteuerung des Bio-Anteils im Kraftstoff in weiteren Regionen<br />

als bisher zu spüren sein.<br />

Elektronisches Versandverfahren für verbrauchsteuerpflichtige<br />

Waren (EMCS)<br />

Dieses Verfahren wird in wenigen Jahren das Papierverfahren<br />

(Begleitdokument/AAD) europaweit ablösen. Es gilt für alle<br />

besonderen Verbrauchsteuern auf Mineralöl, Tabak und Alkohol<br />

und ist ein höchst kompliziertes und komplexes Verfahren.<br />

Durch persönliche Präsenz und schriftliche Eingaben wirkte<br />

<strong>AFM+E</strong> über die europäische Vertretung UPEI darauf hin, dass<br />

dabei die besonderen Belange des mittelständischen Mineralölhandels<br />

berücksichtigt werden.<br />

Umsatzsteuer: Betrugsverhinderung durch das<br />

„Reverse-Charge-Modell“<br />

Die bereits seit Jahren andauernde Diskussion über die<br />

Verhinderung von Betrugsmöglichkeiten im Umsatzsteuerbereich<br />

hat ein neues Stadium erreicht. Österreich, welches im 1. Halbjahr<br />

2006 die EU-Präsidentschaft innehat, bringt – unterstützt<br />

i@ 1.) www.uniti.de/Verbraucherpreise.pdf<br />

2.) www.uniti.de/Branchenstudie.pdf<br />

durch Deutschland – das so genannte „Reverse-Charge-Modell“<br />

auf die politische Tagesordnung. Vereinfacht heißt dies, dass in<br />

der Handelskette die Steuerschuld auf den Rechnungsempfänger<br />

verlagert wird. Vonseiten des <strong>AFM+E</strong> wurden seit vielen Jahren für<br />

die Branche konstruktiv Vereinfachungen gefordert – etwa durch<br />

länderübergreifende Reihengeschäfte. Tendenziell könnte dieser<br />

neue Ansatz hilfreich sein. Die Entwicklung auf nationaler und auf<br />

EU-Ebene wird weiterhin aktiv begleitet. Ein besonderes<br />

Augenmerk ist darauf zu richten, dass Systemvorteile nicht durch<br />

eine zusätzliche „Hyper-Bürokratie“ und mangelhaften<br />

Vertrauensschutz bei vorhandener Legitimation der Wirtschaftsteilnehmer<br />

zunichte gemacht werden.<br />

Steuerliche Rückstellungen für Umweltauflagen<br />

Angesichts der im Berichtszeitraum von der mittelständischen<br />

Mineralölwirtschaft zu tätigenden Investitionen (u.a. in umweltschützende<br />

Maßnahmen) empfahlen <strong>AFM+E</strong> und UNITI ihren<br />

Mitgliedern, für diese Fälle steuerliche Rückstellungsmöglichkeiten<br />

zu prüfen. So müssen je nach Anlagengröße beispielsweise<br />

alle mit Gasrückführsystemen ausgestatteten<br />

Tankstellen zeitlich gestaffelt zwischen den Jahren 2004 und<br />

2007 mit Monitoringsystemen zur Selbstüberwachung nachgerüstet<br />

werden. Je nach Gegebenheiten vor Ort können hier erhebliche<br />

Investitionskosten anfallen. Auch bei anderen umweltrechtlichen<br />

Auflagen, die unter gesetzlich verordneten oder im<br />

Einzelfall von der Behörde angeordneten Fristen umgesetzt werden<br />

müssen, empfiehlt es sich, Rückstellungsmöglichkeiten zu<br />

prüfen.<br />

Basel II-Rating<br />

Die Mitgliedsfirmen wurden im Jahr <strong>2005</strong> auf die vorgesehene<br />

Einführung des nach Basel II vorgeschriebenen Ratings vorbereitet.<br />

Diesem Zweck diente u.a. die aktualisierte Branchenstudie<br />

zum Tankstellenmarkt i@ 2.) , die die UNITI ihren Mitgliedern zur<br />

Verfügung stellte.<br />

<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />

23<br />

Statistik Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl


Häuser sind Kraftwerke.<br />

Siehst Du dort hinten auf dem Regal die Blumen stehen? Blumen drehen ihre Blüte der Sonne<br />

zu. Ich habe auch schon mal von einem Haus gehört, das so etwas kann. Es dreht sich langsam<br />

mit dem Verlauf der Sonne. Durch große Scheiben dringt das Licht hinein und erwärmt<br />

das Haus. In meinen Augen ist das Quatsch. Warum gleich das ganze Haus drehen? Warum<br />

können sich nicht Rolläden öffnen und schließen und entweder die Sonne hereinlassen oder<br />

die Wärme im Haus halten? Vielleicht kann man ja auch gleich das Glas der Fenster so konstruieren,<br />

dass es den Lichteinfall steuert? Die Fassaden müssten rund sein, eckige Fassaden<br />

sind einfach nicht so effektiv.<br />

Und natürlich muss das Haus ganz aus Holz gebaut sein. Ein wunderbarer Rohstoff, der immer<br />

wieder nachwächst und eine ausgeglichene CO 2-Bilanz hat. Verbrennt man Holz, bringt man<br />

genau den Betrag an CO 2 wieder in die Atmosphäre ein, die der Baum ihr zuvor entnommen<br />

hat. Wir heizen hier mit Holzpellets, die mit dem Tankwagen kommen. Sie sind günstig und<br />

ein Abfallstoff aus der holzverarbeitenden Industrie. Das wäre mein Traumhaus.<br />

24 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong>


Recht<br />

GWB-Novelle<br />

Im Rahmen der 7. GWB-Novelle, mit der das deutsche Kartellgesetz<br />

ab dem 1. Juli <strong>2005</strong> in einigen Punkten an das europäische<br />

Recht angepasst wurde, ist der bewährte § 20 Abs. 4 S. 2<br />

GWB (früher § 26 Abs. 2 S. 2) beibehalten worden. Die Vorschrift<br />

ermöglicht dem Bundeskartellamt ein Einschreiten in Diskriminierungsfällen.<br />

Verletzungen des Wettbewerbsrechts<br />

Auch im Berichtszeitraum musste sich die UNITI wiederholt mit<br />

der Verletzung wettbewerbsrechtlicher Vorschriften durch Dritte<br />

befassen. In der Regel handelte es sich dabei um Verstöße gegen<br />

Gesetzesbestimmungen gegen den unlauteren Wettbewerb.<br />

Diese wurden dem Verband von Mitgliedern zur Kenntnis<br />

gebracht und konnten jeweils in Zusammenarbeit mit der<br />

Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs e.V. bereinigt<br />

werden.<br />

Diskussion und Verunsicherung nach Kölner Urteil zu Rebrand-<br />

Freigaben<br />

Die am 27. April <strong>2005</strong> ergangene Entscheidung des<br />

Oberlandesgerichts Köln (6 U 217/04) in einem von der<br />

Wettbewerbszentrale Hamburg angestrengten Verfahren gegen<br />

einen Mineralölhändler hat in der Branche zu Diskussionen, aber<br />

auch zur Verunsicherung in der Frage der Zulässigkeit der Werbung<br />

mit (Rebrand-)Freigaben für Motorenöle geführt. Der<br />

Mineralölhändler hatte die Ölgebinde seines Motorenöls mit dem<br />

Hinweis „Freigegeben unter anderer Bezeichnung nach VW […]“<br />

Freigabesystem für Motorenöle<br />

Die Automobilindustrie hat ein System zur formellen Freigabe der<br />

auf ihre Fahrzeugmotoren zugeschnittenen Motorenöle geschaffen.<br />

Von nahezu allen namhaften Kfz-Herstellern werden die technischen<br />

Anforderungen an die Motorenölqualitäten jeweils in<br />

„Hausnormen“ festgelegt. Jeder Motorenölhersteller muss in aufwendigen<br />

Labortestreihen und bei Testfahrten nachweisen, dass<br />

sein Produkt die Anforderungen einhält. Sind alle Testläufe erfolgreich<br />

absolviert, erhält er auf Antrag gegen eine Gebühr vom Automobilhersteller<br />

die offizielle Freigabe. Mit dieser darf er unter<br />

Hinweis auf die Einhaltung der Qualitätsanforderungen werben<br />

(z.B. durch Aufdruck auf dem Ölgebinde). Wenn ein Schmierstoffhändler,<br />

der ein freigegebenes Motorenöl von einem Hersteller<br />

beworben. Die Vorinstanz (LG Köln 31 O 539/04) sprach noch<br />

mit Urteil vom 18. November 2004 dafür ein wettbewerbsrechtliches<br />

Verbot aus. Auf die Berufung des Mineralölhändlers hin hob<br />

jedoch das OLG Köln das erstinstanzliche Urteil auf, weil es diese<br />

Werbeaussage im konkreten Fall als grundsätzlich nicht irreführend<br />

ansah. In der Werbung werde lediglich zum Ausdruck<br />

gebracht, dass dieses Produkt mit einem anderen, also auch<br />

anders bezeichneten Motorenöl, für das eine Freigabe vorliege,<br />

chemisch identisch sei. Der „aufgeklärte und verständige, situationsadäquat<br />

aufmerksame Motorenölinteressent“ nehme den<br />

einfachen und klar formulierten Text in dem seinem Wortlaut entsprechenden<br />

Sinne auf. Selbst der fachkundige Verbraucher folgere,<br />

dass das vorliegende Motorenöl das Rebrand-System des<br />

Automobilherstellers gerade nicht durchlaufen habe.<br />

Schlussfolgerungen für die Praxis<br />

Da es sich vorliegend um eine nicht verallgemeinerungsfähige<br />

Einzelfallentscheidung handelt, lassen sich keine direkten<br />

Schlüsse ziehen auf andere in der Branche verwendete<br />

Bezeichnungen für Motorenöle, für die keine originären Rebrand-<br />

Freigaben vorliegen. Unabhängig von der umstrittenen Frage, ob<br />

das Gericht alle Aspekte des Verbraucherschutzes genügend<br />

gewürdigt hat, hält die UNITI diese Entscheidung für durchaus<br />

hilfreich. Zum Beispiel eröffnet sich hierdurch einem<br />

Mineralölhändler die Alternative, ein Motorenöl legal bewerben<br />

zu können, das als Rebrand vom Automobilhersteller zwar hätte<br />

freigegeben werden müssen, für das aber – aus welchen Gründen<br />

auch immer – eine Freigabe nicht erteilt wurde.<br />

i box<br />

bezieht, dieses Motorenöl unter anderem Namen (z.B. seiner<br />

Hausmarke) vertreiben will, kann er hierfür über seinen Lieferanten<br />

eine so genannte Rebrand-Freigabe beantragen. Gegen eine<br />

Verwaltungsgebühr gewährt ihm der Automobilhersteller dann auf<br />

entsprechenden Nachweis hin eine Rebrand-Freigabe für das chemisch<br />

identische Produkt. Die Kosten für jede Rebrand-Freigabe<br />

belaufen sich in der Regel auf einen Betrag zwischen 1.000 und<br />

4.000 Euro. Wechselt z.B. der Mineralölhändler seinen Vorlieferanten,<br />

muss er erneut eine Freigabe gegen Entrichtung einer Gebühr beantragen.<br />

Dieses Freigabesystem wird im mittelständischen<br />

Mineralölhandel wegen der damit verbundenen finanziellen Belastungen<br />

und Einschränkungen bei der Wahl des Vorlieferanten<br />

äußerst kontrovers diskutiert.<br />

<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />

25<br />

Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl


RECHT<br />

Betrieb von Autowaschanlagen an Sonn- und Feiertagen<br />

Die Feiertagsgesetze mehrerer Bundesländer verbieten nach wie<br />

vor die sonntägliche Autowäsche an Tankstellen. Die bereits im<br />

Vorjahr unternommenen Bemühungen im Freistaat Bayern, eine<br />

Aufhebung des Waschverbots an Sonn- und Feiertagen zu erreichen,<br />

führten insoweit zum Erfolg, als nunmehr ein entsprechender<br />

Gesetzentwurf im Landtag eingebracht wurde, der es den<br />

Kommunen gestattet, das Waschverbot aufzuheben. Tankstellen<br />

in Österreich werben seit Jahren in Deutschland mit der<br />

Möglichkeit der sonntäglichen Autowäsche. Das sonntägliche<br />

Waschverbot für automatische Waschanlagen ist nicht mehr zeitgemäß,<br />

da diese vollautomatisch arbeiten und dadurch keine<br />

zusätzliche „Sonntagsarbeit“ entsteht, wenn der Kunde an der<br />

ohnehin geöffneten Tankstellenkasse eine Waschmünze erwirbt.<br />

Die UNITI wird sich bemühen, auch in den übrigen<br />

Bundesländern eine zeitgemäße Lösung zu erreichen.<br />

Vorbeugender Hochwasserschutz<br />

Am 10. Mai <strong>2005</strong> wurden mit dem neuen Gesetz zur Verbesserung<br />

des vorbeugenden Hochwasserschutzes einige Änderungen<br />

am Wasserhaushaltsgesetz vorgenommen, die auch die<br />

Mineralölbranche betreffen. Nach den starken Hochwasserschäden<br />

im Sommer 2002 wurde intensiv über geeignete<br />

Gegenmaßnahmen beraten, woran sich auch die Verbände der<br />

Mineralölwirtschaft maßgeblich beteiligten. Sie warnten dabei<br />

vor überspannten Anforderungen an den Hochwasserschutz, die<br />

im schlimmsten Fall ein generelles Verbot von Ölheizungsanlagen<br />

in Überschwemmungsgebieten bedeutet hätten. Diesen<br />

Bedenken wurde zwar mit dem neuen Gesetz Rechnung getragen,<br />

jedoch die Verantwortung gleichzeitig an die Länder weitergereicht.<br />

Diese sind faktisch gezwungen, mehr Überschwemmungsgebiete<br />

bzw. überschwemmungsgefährdete Gebiete als bisher zu<br />

26 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />

ermitteln und auszuweisen. Für die Ausweisung von Überschwemmungsgebieten<br />

nach § 31b WHG, wofür rein statistisch<br />

gesehen ein einmal in hundert Jahren zu erwartendes<br />

Hochwasser relevant ist, ist bestimmt, dass nach Landesrecht<br />

der Umgang mit wassergefährdenden Stoffen einschließlich der<br />

hochwassersicheren Errichtung neuer Ölheizungsanlagen bzw.<br />

der Nachrüstung vorhandener Anlagen zu regeln ist; ggf. ist sogar<br />

ein Verbot neuer Ölheizungsinstallationen vorzusehen. Außerdem<br />

sind überschwemmungsgefährdete Gebiete im Sinne von § 31c<br />

WHG zu ermitteln und auszuweisen. Hiermit sind zusätzliche wasser-<br />

und baurechtliche Anforderungen verknüpft. Da sich hieraus<br />

Auswirkungen nicht nur für Ölheizungsanlagen, sondern für alle<br />

Anlagen, in denen mit Mineralölprodukten umgegangen wird<br />

(z.B. Tankstellen und Tankläger), ergeben, wird genau darauf zu<br />

achten sein, dass hierzu praxisgerechte Regelungen mit dem notwendigen<br />

Augenmaß erfolgen.<br />

Altölrecht: Effizienz wird überprüft<br />

Im Auftrag des Umweltbundesamtes wurde unter Mitarbeit des<br />

Technischen Dienstes der UNITI die Studie des Ökopol-Instituts<br />

zur „Stoffstrom- und Marktanalyse zur Sicherung der Altölentsorgung“<br />

erstellt. Die Projektleitung kommt zu dem Ergebnis,<br />

dass es sich bei dem deutschen Altölmarkt um einen funktionierenden<br />

Markt handele. Die Entsorgungssicherheit sei gewährleistet.<br />

Für die Zukunft werden Investitionen in Anlagentechnik mit<br />

qualitätssteigender Wirkung (z.B. im Bereich des Basisöl<br />

Finishing) erwartet. Das Institut geht dabei von einer insgesamt<br />

sich verbessernden Produktion hochwertiger und marktgängiger<br />

Sekundärraffinate aus.<br />

Die Untersuchung des Umweltbundesamtes verfolgt den Zweck,<br />

die Effizienz der heutigen gesetzlichen Regelungen im deutschen


Altölrecht näher zu beleuchten, einschließlich der gegenwärtig<br />

zur Anpassung der Altölrichtlinie der EU geführten Diskussionen<br />

(Vorrang der Aufarbeitung von Altölen vor ihrer Verwertung).<br />

Anlässlich der Novellierung der Altölverordnung wurde im Jahre<br />

2002 – dem Petitum der UNITI folgend – der Vorrang der Aufbereitung<br />

bestätigt. Ohne diesen wäre die Wettbewerbsfähigkeit der<br />

Zweitraffination infolge des in der Vergangenheit festgestellten<br />

Sogs des Altölstroms hin zur Verbrennung in hohem Maße gefährdet.<br />

Insbesondere die Zementindustrie hat von der Möglichkeit<br />

der steuerfreien thermischen Nutzung des Altöls in zunehmendem<br />

Maße Gebrauch gemacht. Aus diesem Grunde setzt sich die<br />

UNITI weiter mit Nachdruck für den Fortbestand der<br />

Zweitraffination ein. Diese stellt im Wettbewerb ein für den<br />

Mineralölmittelstand bedeutsames Preis- und Mengenregulativ<br />

dar. Insbesondere mittelständischen Schmierstoffanbietern bietet<br />

sich hierdurch eine geeignete Bezugsalternative zu den<br />

Erstraffinaten.<br />

Vorbeugender Sabotageschutz in der Mineralölwirtschaft<br />

Im Berichtszeitraum gab es im Bereich von Sicherheitsüberprüfungsgesetz<br />

/ Sicherheitsüberprüfungsfeststellungsverordnung<br />

nur wenige Neuregelungen insbesondere zu den Zuständigkeiten.<br />

Für die Sicherheitsüberprüfung von Unternehmensmitarbeitern,<br />

die den erweiterten Pflichten der Störfallverordnung<br />

unterliegen, ist das Bundesministerium für<br />

Wirtschaft und Technologie verantwortlich. Für Mitarbeiter, die<br />

über die Beförderungssicherheit besonders gefährlicher Güter<br />

entscheiden, ist hingegen das Bundesministerium für Verkehr,<br />

Bau- und Stadtentwicklung zuständig. Parallel hierzu wurde der<br />

ministerielle „Leitfaden zum vorbeugenden personellen<br />

Sabotageschutz im nichtöffentlichen Bereich“ im Juni <strong>2005</strong><br />

erneut überarbeitet.<br />

Vorbeugender personeller Sabotageschutz<br />

Im Lichte der Ereignisse vom 11. September 2001 und nachfolgender<br />

terroristischer Anschläge wurden von dem Gesetzeber und der<br />

Wirtschaft Maßnahmen zur Terrorismusbekämpfung ergriffen. Das<br />

Sicherheitsüberprüfungsgesetz (SÜG) in der Fassung des<br />

Terrorismusbekämpfungsgesetzes vom 9. Januar 2002 sieht einen<br />

vorbeugenden personellen Sabotageschutz auch für die private<br />

Wirtschaft vor. Damit sind alle Personen, die eine sicherheitsempfindliche<br />

Tätigkeit ausüben, einer von dem zuständigen Ministerium<br />

durchzuführenden Sicherheitsüberprüfung zu unterziehen. Hiervon<br />

Maßnahmen in der Mineralölwirtschaft<br />

In der Mineralölwirtschaft werden als „lebenswichtige Einrichtungen“<br />

im Sinne von SÜG und SÜFV neben den Raffinerien speziell<br />

größere Mineralöl- und Flüssiggastankläger eingestuft. Es<br />

handelt sich hierbei um Anlagen, die in den Anwendungsbereich<br />

der „erweiterten Pflichten“ aus der Störfallverordnung (12.<br />

BImSchV) fallen. Im Ergebnis hat das betroffene Unternehmen<br />

nach eingehender Sicherheits- und Standortanalyse eigenverantwortlich<br />

zu klären, ob es Mitarbeiter an sicherheitsempfindlicher<br />

Stelle als „kleinste selbständig handelnde Organisationseinheit“<br />

in einem zugangsgeschützten Bereich beschäftigt, d.h.<br />

ob im Unternehmen eine entsprechende „sicherheitsempfindliche<br />

Stelle“ vorhanden ist. Gleichzeitig sollten alle bereits aufgrund<br />

anderer Rechtsvorschriften (z.B. Störfallrecht) ergriffenen<br />

Schutzmaßnahmen gegen Eingriffe Unbefugter an Anlagen auf<br />

ihre Effizienz überprüft werden.<br />

Sicherheitsempfindliche Stellen in einer lebenswichtigen<br />

Einrichtung<br />

Alle Tanklager mit sicherheitsempfindlicher Stelle sind verpflichtet,<br />

die dort beschäftigten Mitarbeiter dem für die Sicherheitsüberprüfung<br />

zuständigen Bundesministerium für Wirtschaft und<br />

Arbeit zu melden. Auch der überarbeitete „Leitfaden zum vorbeugenden<br />

personellen Sabotageschutz im nichtöffentlichen<br />

Bereich“ enthält allerdings nach Auffassung der Verbände weiterhin<br />

einige von den gesetzlichen Regelungen im SÜG/SÜFV rechtlich<br />

nicht gedeckte Neuinterpretationen. Die SÜFV legt nur den<br />

Kreis der „lebenswichtigen Einrichtungen“ fest. Diese können,<br />

müssen aber nicht zwangsläufig sicherheitsempfindliche Stellen<br />

aufweisen. Dies war zwischen Ministerien und betroffener<br />

Wirtschaft noch in dem Ende 2004 zurückgezogenen früheren<br />

ministeriellen Leitfaden einvernehmlich ausgeführt. Die in der<br />

i box<br />

betroffen sind solche Personen, die innerhalb einer definierten<br />

„lebenswichtigen Einrichtung“ an sicherheitsempfindlicher Stelle<br />

beschäftigt sind oder dort beschäftigt werden sollen. Näher konkretisiert<br />

wird dies in der auf § 34 SÜG gestützten Sicherheitsüberprüfungsfeststellungsverordnung<br />

(SÜFV), die am 9. August 2003 in<br />

Kraft getreten ist. Als Orientierungshilfe für die betroffene Wirtschaft<br />

wurde ein mehrfach überarbeiteter, allerdings unverbindlicher<br />

„Leitfaden zum vorbeugenden personellen Sabotageschutz im<br />

nichtöffentlichen Bereich“ von der Bundesregierung veröffentlicht.<br />

<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />

27<br />

Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl


RECHT<br />

Interessengemeinschaft mittelständischer Mineralölverbände<br />

zusammengeschlossenen Verbände (u.a. <strong>AFM+E</strong> und UNITI) teilten<br />

daraufhin dem zuständigen Bundesinnenministerium mit,<br />

dass sie die zu dieser Frage getroffenen Festlegungen im neuen<br />

Leitfaden nicht mittragen könnten.<br />

Sicherung bei der Beförderung gefährlicher Güter<br />

Als ebenfalls von dem Anwendungsbereich von SÜG/SÜFV<br />

berührte „lebenswichtige Einrichtungen“ sind die Stellen im<br />

Unternehmen genannt, die über die Sicherung des Gefahrguttransports<br />

entscheiden. Das Bundesministerium für Verkehr,<br />

Bau und Stadtentwicklung hatte hierzu eine Liste der gefährlichen<br />

Güter mit hohem Gefahrenpotenzial bekannt gemacht. Im<br />

Mineralölhandel sind neben Transporten von Gasen der Klasse 2,<br />

soweit sie den Klassifizierungscode F enthalten (d.h. Propan,<br />

Butan, Flüssiggas bzw. deren Gemische), auch Benzintransporte<br />

in Mengen ab 3.000 Litern erfasst. Die Liste ist inhaltlich identisch<br />

mit Abschnitt 1.10 ADR/RID in der ab 1. Januar <strong>2005</strong> geltenden<br />

Fassung. Hierzu empfahlen <strong>AFM+E</strong> und UNITI eine eingehende<br />

Prüfung, ob Mitarbeiter an sicherheitsempfindlichen<br />

Stellen beschäftigt sind, für die eine Sicherheitsüberprüfung zu<br />

beantragen ist.<br />

Basisschutzkonzept zum Schutz kritischer Infrastrukturen<br />

Besonders vor dem Hintergrund der Londoner Anschläge vom Juli<br />

<strong>2005</strong> erfordern die Bekämpfung des internationalen Terrorismus<br />

und der Schutz der Bevölkerung die besondere Aufmerksamkeit<br />

von Staat und Wirtschaft. Das Bundesministerium des Innern hat<br />

28 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />

im Berichtsjahr ein Basisschutzkonzept zur Sicherung kritischer<br />

Infrastrukturen vorgestellt, das Empfehlungen zum<br />

Mindestschutz von stationären Anlagen enthält. Wichtiges<br />

Kernelement ist ein Fragenkatalog, der in Form einer Muster-<br />

Checkliste zur praxis- und anwenderorientierten Umsetzung eingesetzt<br />

werden kann. Unter kritischen Infrastrukturen sind wichtige<br />

Einrichtungen und Organisationen des staatlichen Gemeinwesens<br />

zu verstehen, bei deren Beeinträchtigung nachhaltig wirkende<br />

Versorgungsengpässe, erhebliche Störungen der öffentlichen<br />

Sicherheit oder andere dramatische Folgen eintreten.<br />

Auch wenn die mittelständische Mineralölwirtschaft in aller Regel<br />

mit ihren kleineren und mittleren Tanklägern nicht „kritische<br />

Infrastrukturen“ aufweisen dürfte, empfahl die UNITI, daraus<br />

Elemente bei der innerbetrieblichen Umsetzung der zum<br />

Terrorismusschutz ergangenen Regelungen (SÜG/SÜFV), der<br />

Störfallverordnung und der sich aus dem Gefahrgutrecht (Kap.<br />

1.10 ADR/Vorschriften für die Sicherung) ergebenden<br />

Maßnahmen zu nutzen. Insbesondere die Betreiber von<br />

Störfalllägern wurden sensibilisiert, die bisherigen<br />

Abwehrmaßnahmen gegen Gefahren von Außen wie von Innen<br />

eingehend auf Verbesserungsmöglichkeiten des Schutzes zu<br />

überprüfen. Auch ein im Dezember <strong>2005</strong> aufgetretener<br />

Großbrand im Treibstofflager im Öldepot Buncefield in Hemel<br />

Hempstead in der Nähe von London wurde zum Anlass genommen,<br />

gemeinsam mit der Kommission für Anlagensicherheit zu<br />

untersuchen, ob sich aus dem Hergang der Brandkatastrophe<br />

ggf. Handlungsbedarf auch für deutsche Tankläger ergibt.


Novellierung der Ausbildung für Kaufleute und Verkäufer im<br />

Einzelhandel<br />

Bereits im Jahr 2004 in Kraft getreten war die Novellierung der<br />

Ausbildung in den Berufen Verkäufer/Verkäuferin und Kaufmann/Kauffrau<br />

im Einzelhandel. Diese ging im Bereich der<br />

Ausbildung an Tankstellen einher mit dem gleichzeitigen Wegfall<br />

des bisherigen Ausbildungsberufs für den „Fachbereich Tankstelle“.<br />

<strong>2005</strong> wurde eine Übergangsregelung für die Ausbildungsverhältnisse<br />

geschaffen, die bei Inkrafttreten der Neuerungen<br />

am 16. Juli 2004 schon bestanden. Hierdurch sollte die<br />

Durchlässigkeit bzw. die Möglichkeit zum Wechsel zwischen beiden<br />

Ausbildungsberufen gesichert werden.<br />

Intensivierung der Maßnahmen zur Verbesserung der<br />

Ausbildung an Tankstellen<br />

Im Berichtsjahr wurden in dem für Ausbildungsfragen zuständigen<br />

Arbeitskreis des Mineralölwirtschaftsverbandes (MWV), dem<br />

die UNITI angehört, im Zusammenhang mit der Berufsausbildungsnovellierung<br />

stehende Maßnahmen, die zu einer Verbesserung<br />

der Ausbildung an Tankstellen führen sollen, weiter intensiviert.<br />

Da rechtlich gesehen der Ausbildungsbetrieb bei Tankstellen<br />

im Agenturgeschäft jeweils allein der Vertragspartner der<br />

Mineralölgesellschaft – also der Stationär – ist, erarbeitete der<br />

Arbeitskreis praxisnahe Empfehlungen für die Tankstellenpartner<br />

der Mineralölwirtschaft.<br />

Im Mai <strong>2005</strong> wurde der mit Unterstützung durch UNITI vom MWV<br />

überarbeitete „Leitfaden zur Ausbildung an Tankstellen –<br />

Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel, Verkäufer/in“ den Mitgliedern<br />

zur Verfügung gestellt. Es sollte grundsätzlich auf eine sorg-<br />

fältige Auswahl der Wahlbausteine, die im Ausbildungsvertrag<br />

festzuhalten sind, geachtet werden. Hierbei ist den besonderen<br />

betrieblichen Ansprüchen und Gegebenheiten Rechnung zu tragen.<br />

Grundlegende Änderungen wurden hinsichtlich der warenbezogenen<br />

Ausbildung und der jetzt schwerpunktmäßigen<br />

Orientierung auf Kunden-, Service- und Dienstleistungsangebote<br />

vorgenommen. Die für die Tankstelle relevanten Warenbereiche<br />

und -gruppen wurden grundlegend überarbeitet und an die<br />

Bedürfnisse eines modernen Tankstellenbetriebs angepasst.<br />

Auch die Mitglieder der UNITI erhoffen sich von diesen<br />

Empfehlungen eine bessere Qualifizierung des Nachwuchses.<br />

Modernisierung oder Wegfall der Berufsausbildung zum<br />

Tankwart<br />

Im Jahr <strong>2005</strong> wurde diskutiert, ob seitens der mittelständischen<br />

Tankstellenbetreiber ein Bedürfnis zur Neuordnung bzw. Modernisierung<br />

der im Jahr 1952 entstandenen Ausbildung zum<br />

Tankwart und seinem Berufsbild bestehe. Gerade bei kleineren<br />

und mittleren Stationen ist nach wie vor der Bedarf an einer<br />

Berufsausbildung, die an die praktischen Erfordernisse des heutigen<br />

Tankstellenbetriebs angelehnt ist, erkennbar. Es hat sich<br />

gezeigt, dass je nach Netzstruktur zwar viele Tankstellenunternehmen<br />

dieses Berufsbild für nicht mehr zeitgerecht halten,<br />

andere aber, insbesondere Tankstellen im ländlichen Raum, die<br />

zusammen mit einer Werkstatt oder einem Autohaus betrieben<br />

werden, weiterhin Bedarf anmelden. Auch eine der großen<br />

Mineralölgesellschaften hat die Branche Ende des Berichtsjahres<br />

mit dem Vorhaben, an ihren Stationen wieder<br />

„Tankwarte“ für Tankkundendienste einzusetzen, überrascht. Die<br />

UNITI wird sich diesem Thema weiterhin widmen.<br />

<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />

29<br />

Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl


Moment – die<br />

Berechnung läuft noch.<br />

Um diesen Raum zu heizen, benötigen wir momentan 1425<br />

Kalorien. Zu viel, wenn Sie mich fragen. Deshalb berechne ich<br />

jetzt die Ersparnis, die wir durch den Einbau moderner<br />

Brennwerttechnik erzielen können. Ah – da kommt das<br />

Ergebnis: 856 Kalorien. Wenn wir dann auch noch auf Bio-<br />

heizstoffe zurückgreifen, sparen wir noch mehr ein. Tja – ich<br />

denke, ich sollte Vati jetzt langsam darauf vorbereiten, ist ja<br />

immerhin eine große Investition. Vielleicht fange ich am besten<br />

damit an, dass Häuser in Zukunft einen Pass haben werden.<br />

Natürlich verreisen sie nicht. Sie werden einen Energiepass<br />

haben. Und den soll unser Haus auch bekommen. Das findet<br />

Vati bestimmt gut.<br />

30 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong>


Umwelt und Technik<br />

Selbstüberwachende „Saugrüssel“ für Tankstellen<br />

Mit der im Mai 2002 in Kraft getretenen Novelle der 21. BImSchV<br />

und der damit verbundenen Pflicht zum Einbau von selbstüberwachenden<br />

Gasrückführsystemen verspricht sich der<br />

Verordnungsgeber eine maßgebliche Verbesserung der zuvor von<br />

den Vollzugsbehörden bei Kontrollen festgestellten und für alle<br />

Seiten unerwartet hohen Mängelquoten bei den Saugrüsseln. Mit<br />

dem neuen Monitoringsystem wird die Funktionsfähigkeit des<br />

Saugrüssels ständig überprüft. Im Falle eines nicht innerhalb von<br />

72 Stunden behobenen Funktionsausfalls des Gasrückführsystems<br />

schaltet sich die betroffene Zapfsäule automatisch ab.<br />

Für die Überwachungseinrichtung sind einfache Lösungen (durch<br />

optische Anzeige an der Zapfsäule beim Funktionsausfall) ebenso<br />

zugelassen wie aufwendigere und in das Kassensystem integrierte<br />

Lösungen.<br />

Während eine Nachrüstung von Zapfsäulen älterer Bauart mit<br />

mechanischen Rechenwerken allein schon aus technischen<br />

Gründen regelmäßig nicht möglich ist, spielen für die Frage, ob<br />

die Nachrüstung sinnvoll ist, mehrere Gesichtspunkte eine Rolle.<br />

Die UNITI empfahl ihren Tankstellenbetreibern zur Vermeidung<br />

von Fehlinvestitionen eine sorgfältige Bestandsaufnahme der<br />

bestehenden Technik und kompetente fachliche Beratung unter<br />

Einbeziehung des Tankanlagenbauers, des Kontraktors sowie der<br />

Hersteller von Gasrückführ- und Kassensystemen. Gerade bei<br />

den oftmals recht inhomogenen Netzstrukturen im Mittelstand ist<br />

dort eine sehr viel größere Vielfalt von Gasrückführsystemen und<br />

Einzelkomponenten als bei den Mineralölkonzerngesellschaften<br />

anzutreffen. Diese erlaubt keine schematisch angelegte<br />

Nachrüstung. Aufgrund der Netzstruktur ihrer Mitglieder erwartet<br />

die UNITI das Gros der Nachrüstungen dort erst für das Jahr<br />

2006, in dem nach Schätzung der DGMK allein etwa 6.500<br />

„Saugrüssel“ und „selbstüberwachende Systeme“<br />

In der Verordnung zur Begrenzung der Kohlenwasserstoffemissionen<br />

bei der Betankung von Kraftfahrzeugen (21. BImSchV)<br />

ist geregelt, dass beim Betanken mit Ottokraftstoffen die aus dem<br />

Fahrzeugtank austretenden Kraftstoffdämpfe nach dem Stand der<br />

Technik mittels eines Gasrückführungssystems erfasst und den<br />

Lagertanks zugeleitet werden müssen. Die in Abhängigkeit zur<br />

Größe der Tankstelle (Jahresabsatzmenge) zeitlich gestaffelte<br />

Einführung dieser „Saugrüssel“-Technik durch die 21. BImSchV<br />

vom 7. Oktober 1992 erfolgte zum 1. Januar 1993 und musste bis<br />

mittelgroße Stationen umzurüsten sein werden. Um die<br />

Nachrüstung jeweils termingerecht abschließen zu können, wurde<br />

den Mitgliedern die rechtzeitige Planung und eine möglichst<br />

zeitlich gleichmäßig verteilte Auftragsvergabe an die Kontraktoren<br />

empfohlen.<br />

Fortgesetzter Erfahrungsaustausch der Branche<br />

Die Tankstellenbetreiber, die Hersteller der Saugrüssel- und der<br />

Monitoringsysteme, die Kassensystemhersteller sowie die<br />

Fachbetriebe stehen angesichts der großen Vielfalt mit sehr<br />

unterschiedlichen Systemen und Komponenten sowie im<br />

Hinblick auf die große Anzahl von nachzurüstenden Stationen in<br />

den kommenden Jahren vor einer ganz besonderen<br />

Herausforderung. Vor diesem Hintergrund wurde im Juni <strong>2005</strong><br />

durch die DGMK ein weiterer Informations- und Erfahrungsaustausch<br />

zwischen den Beteiligten durchgeführt. Hierbei sowie<br />

bei dem von der UNITI hierzu veranstalteten „Saugrüssel-<br />

Fachforum“ wurden auch eine Reihe neuer Erkenntnisse ausgetauscht<br />

und bis dato unbekannte technische Probleme erörtert.<br />

Im Vergleich zu 2004, als viele technische Probleme erstmals<br />

bekannt wurden, wurde die Situation im Berichtsjahr von allen<br />

Beteiligten als wesentlich verbessert beurteilt. Hierzu trug die<br />

Ausweitung der Schulungen des Fachpersonals durch Hersteller<br />

und Fachorganisationen der Kontraktoren wesentlich bei.<br />

Positiven Einfluss auf die Langzeitstabilisierung der Systeme<br />

nahmen vor allem auch technische Weiterentwicklungen bei den<br />

Monitoringsystemen sowie zusätzlich von den Herstellern bereitgestellte<br />

Einbauinstruktionen.<br />

Umrüstungen verlaufen nach Plan<br />

Allein <strong>2005</strong> waren nach DGMK-Schätzungen etwa 5.500 mittelgroße<br />

Tankstellen mit den Monitoringsystemen nachzurüsten.<br />

i box<br />

zum Jahr 1998 für alle Stationen mit mehr als 1.000 m 3 Jahresabsatzmenge<br />

an Ottokraftstoffen abgeschlossen sein. Mit der<br />

novellierten 21. BImSchV vom 6. Mai 2002 ist die neue<br />

Verpflichtung zur Nachrüstung bestehender Stationen und zur<br />

Ausstattung neuer Tankstellen mit einer automatischen Überwachungseinrichtung<br />

(durch ein Monitoringsystem) eingeführt worden.<br />

Diese dient der Überprüfung der Funktionsfähigkeit der Gasrückführung.<br />

Die Nachrüstungen müssen – nach Anlagengröße<br />

zeitlich gestaffelt – bis spätestens zum 31. Dezember 2007 erfolgt<br />

sein.<br />

<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />

31<br />

Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl


UMWELT UND TECHNIK<br />

Die Umrüstungen verliefen im Großen und Ganzen nach Plan. Auf<br />

Initiative der Tankstellenverbände wurde den Betreibern hierzu in<br />

Einzelfällen behördlicherseits (z.B. bei Kapazitätsengpässen auf<br />

Seiten der Kontraktoren) grundsätzlich ein gewisser zeitlicher<br />

Spielraum zugestanden.<br />

Diskussionen um Feinstaub-Regelungen<br />

Die zum 1. Januar <strong>2005</strong> nach einer langen Übergangszeit eingeführte<br />

Feinstaub-Richtlinie der EU (Richtlinie 1999/30/EG vom<br />

29. Juni 1999) setzt sehr strenge Grenzwerte für Partikel (PM10)<br />

fest. Diese konnten im Berichtsjahr besonders in Ballungszentren<br />

und mehreren deutschen Großstädten nicht eingehalten werden.<br />

Bund, Länder, Städte und Kommunen berieten hieraufhin über<br />

Details der nationalen Umsetzung der Richtlinie, konnten sich<br />

aber im Berichtsjahr noch nicht einigen. Eine entsprechende<br />

Gesetzesvorlage des Bundesumweltministeriums war schon<br />

innerhalb der Bundesregierung nicht mehrheitsfähig. Der<br />

Verordnungsentwurf sah spezielle Fahrzeugplaketten vor. Dieselund<br />

Benzin-Pkw und Lkw sollten hiernach in vier Emissionsklassen<br />

eingeteilt werden. Alle mit einer Plakette gekennzeichneten<br />

Fahrzeuge sollten – zumindest vorläufig – keinen weiteren<br />

Verkehrsbeschränkungen unterliegen. Für ungekennzeichnete,<br />

nicht rußarme Fahrzeuge sah der Gesetzesentwurf dagegen ein<br />

Fahrverbot bzw. Verkehrsbeschränkungen für die extra ausgewiesenen<br />

Belastungsgebiete vor. Der erste Verordnungsentwurf wurde<br />

jedoch wegen grundsätzlicher Kritik am sehr hohen<br />

Verwaltungsaufwand sowie im Hinblick auf die fast fünf Millionen<br />

nicht rußarmen Diesel-Pkw, die sich nicht mit Rußpartikelfiltern<br />

nachrüsten lassen, zurückgezogen.<br />

Investitionen der Mineralölwirtschaft in die<br />

Saugrüsseltechnik<br />

Nach Branchenschätzungen sind in die Erstausstattung ihrer rund<br />

15.000 Tankstellen mit „Saugrüsseln“ in den 90er Jahren mehr als<br />

550 Mio. Euro investiert worden. Nachdem bei dieser Technik<br />

erhebliche Mängel festgestellt wurden, hat die Mineralölwirtschaft<br />

in großem Umfang an ihren Stationen in technische und organisatorische<br />

Verbesserungsmaßnahmen investiert. Für die Nachrüstung<br />

der Tankstellennetze mit den Monitoringsystemen veranschlagt die<br />

Branche jetzt mindestens weitere 450 Mio. Euro. In dieser Summe<br />

sind noch nicht die mit der Umrüstung zusammenhängenden, individuell<br />

sehr verschiedenen Kosten für zusätzliche Installationsarbeiten<br />

berücksichtigt, wie z.B. die Anbindung an die vorhandene<br />

Technik / Kassensysteme.<br />

32 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />

Neue Gefahrstoffverordnung<br />

Ohne weitere Übergangsfrist war die neue Gefahrstoffverordnung<br />

zum 1. Januar <strong>2005</strong> in Kraft getreten. Die Novelle ist in Art. I der<br />

Verordnung zur Anpassung der Gefahrstoffverordnung an die EG-<br />

Richtlinie 98/24/EG und andere EG-Richtlinien am 23.<br />

Dezember 2004 bekannt gemacht worden. Ihr liegt ein völlig neues<br />

Konzept zugrunde. Die hierdurch erfolgte Umstrukturierung<br />

und der Neuaufbau insbesondere der Betriebsvorschriften bilden<br />

zusammen mit den letzten größeren Verordnungsänderungen<br />

aus den Jahren 1993 und 1996 den Abschluss zur Neuordnung<br />

des Gefahrstoffrechts. Ziel der Verordnung ist eine anwenderfreundlichere<br />

Gestaltung. Vor allem kleinen und mittleren<br />

Unternehmen sollen konkrete Hilfestellungen und Erleichterungen<br />

bei der Anwendung der gesetzlichen Vorschriften gegeben<br />

werden. Dreh- und Angelpunkt ist die Gefährdungsbeurteilung,<br />

die für alle Tätigkeiten mit Gefahrstoffen durchgeführt werden<br />

muss. Hierdurch sollen betriebs- und tätigkeitsbezogene<br />

Entscheidungen zum Schutz der Beschäftigten zurück in die<br />

Betriebe verlagert werden. Dazu wurden vier Schutzstufen neu<br />

aufgenommen, die gefährdungsabhängige Schutzmaßnahmen<br />

beschreiben. Dieses Konzept soll im Zusammenwirken mit der<br />

aufwendigen Gefährdungsbeurteilung gleichzeitig zu mehr<br />

Sicherheit für die Beschäftigten beim Umgang mit Gefahrstoffen<br />

beitragen. Auch für Gefahrstoffe ohne Arbeitsplatzgrenzwerte sollen<br />

Schutzmaßnahmen für die Gesundheit der Beschäftigten<br />

getroffen werden. Die UNITI unterrichtete die Mitglieder über<br />

wesentliche Inhalte der Novelle und bot als weitere Hilfestellung<br />

über ihren Technischen Dienst ein Fachseminar an.<br />

i box<br />

Das Umweltbundesamt hat errechnet, dass die für den Klimaschutz<br />

bedeutsamen VOC-Emissionen mit Hilfe der Saugrüssel-Technik von<br />

rund 40.000 Tonnen im Jahr 1990 auf etwa 19.000 Tonnen im Jahr<br />

<strong>2005</strong> abgesenkt werden konnten. Der Tankstellenbereich trägt<br />

jedoch nur zu einem Bruchteil zu den Gesamt-VOC-Emissionen in<br />

Deutschland bei. Hauptverursacher ist weiterhin der<br />

Straßenverkehr. Die Mineralölwirtschaft hatte sich gegen die deutsche<br />

Automobilindustrie nicht durchsetzen können: Mit dem<br />

„Großen Aktivkohlebehälter“ im Pkw hätte hier ein seinerzeit sehr<br />

viel effektiveres Mittel zur Senkung der Gesamt-VOC-Emissionen zur<br />

Verfügung gestanden.


Neue Kennzeichnung für Ottokraftstoffe<br />

Im Gefahrstoffrecht hat sich im Jahr <strong>2005</strong> die hierzu ergangene<br />

europäische Anpassungsrichtlinie (29. ATP) auch auf die<br />

Kennzeichnung von Ottokraftstoffen ausgewirkt. Infolge der neuen<br />

Gefahrensätze R 46 („Kann vererbbare Schäden verursachen“)<br />

und R 63 („Kann das Kind im Mutterleib möglicherweise<br />

schädigen“) mussten die gefahrstoffrechtlichen Hinweise für<br />

Ottokraftstoff überarbeitet werden. Dagegen bedurften die<br />

Gefahrstoffaufkleber für Dieselkraftstoff und Heizöl EL mangels<br />

Änderung keiner Überarbeitung. Der Mineralölwirtschaftsverband<br />

hat den Gefahrstoffaufkleber für Ottokraftstoffe <strong>AFM+E</strong> und<br />

UNITI für ihre Mitglieder als Muster zur Verfügung gestellt. Die Verbände<br />

wiesen darauf hin, dass jeder Vertreiber (als der „für das<br />

Inverkehrbringen Verantwortliche“) seit dem 31. Oktober <strong>2005</strong><br />

gehalten ist, für die neue Kennzeichnung auf Straßenzapfsäulen<br />

sowie auf Gebinden zu sorgen.<br />

Behördliche Überwachung der Kraftstoffqualitäten<br />

Auch im Berichtsjahr wurden an Stationen der in <strong>AFM+E</strong> und<br />

UNITI organisierten Tankstellenbetreiber die Kraftstoffqualitäten<br />

durch die Behörden überwacht. Die entsprechenden<br />

Probenahmen erfolgten auf Grundlage der 10. BImSchV<br />

(Kraftstoffqualitäten- und Kennzeichnungsverordnung) in<br />

Verbindung mit § 52 Abs. 4 BImSchG. Da hiernach die Kosten für<br />

die Überwachung von dem Tankstellenbetreiber unabhängig vom<br />

Prüfergebnis zu tragen sind, empfahlen die Verbände eine eingehende<br />

Prüfung, ob die Beprobung im Einzelfall tatsächlich entsprechend<br />

dem in der einschlägigen Verwaltungsvorschrift vorgegebenen<br />

„Regelbeprobungsumfang“ vorgenommen wurde. Sinn<br />

und Zweck ist die Beschränkung auf diejenigen Parameter, die<br />

allgemein als besonders kritisch angesehen werden müssen.<br />

Eine darüber hinausgehende Beprobung darf insoweit behördlicherseits<br />

nicht willkürlich angeordnet werden. Dies ist vor allem<br />

in Hinblick auf die Verhältnismäßigkeit der Kostenbescheide von<br />

Bedeutung, die nach den Erfahrungen des Verbandes immerhin<br />

zwischen etwa 500 und 800 Euro pro Beprobung je nach<br />

Untersuchungsumfang betragen. Die UNITI hatte sich – im<br />

Ergebnis leider vergeblich – schon mehrfach darum bemüht, eine<br />

Kostentragungspflicht nur für die Fälle zu erreichen, in denen die<br />

Behörde tatsächlich eine nicht der Norm entsprechende<br />

Kraftstoffqualität feststellen kann.<br />

Daher empfahl die UNITI eine kritische Prüfung aller in Ansatz<br />

gebrachten sonstigen Kosten und wies gleichzeitig darauf hin,<br />

dass die Beprobungen nur im Rahmen von Stichproben erfolgen<br />

sollten. Diese sollten grundsätzlich ein möglichst repräsentatives<br />

Abbild des Tankstellenmarktes widerspiegeln. Deshalb dürfen<br />

mittelständische Tankstellenbetreiber in ihrer Region entsprechend<br />

dem damit korrespondierenden Grundsatz der<br />

Verhältnismäßigkeit grundsätzlich auch nur nach ihrem<br />

Marktanteil beprobt werden.<br />

AdBlue für Diesel-Nutzfahrzeuge<br />

Zur Einführung von AdBlue hatte wegen der vielfältigen ungeklärten<br />

Fragen zu den technischen und logistischen Konsequenzen die<br />

DGMK (Deutsche Wissenschaftliche Gesellschaft für Erdöl, Erdgas<br />

und Kohle e.V.) bereits im Jahr 2003 eine Grundlagenstudie vorgelegt.<br />

Diese wurde weiter fortgeschrieben und im Berichtsjahr als<br />

DGMK-Forschungsbericht 616-2 (Teil 2: AdBlue-Erprobung in<br />

Labor- und Feldtesten, AdBlue-Logistik) veröffentlicht.<br />

Eine seiner wichtigsten Kernaussagen für die Tankstellenbranche<br />

ist die, dass in der gegenwärtigen Anlaufphase zumindest bis<br />

zum Jahr 2006 zur Grundversorgung der schweren Nutzfahrzeuge<br />

mit AdBlue entlang den Hauptverkehrsadern eine Ausstattung<br />

von relativ wenigen öffentlichen Tankstellen mit AdBlue-<br />

Zapfsäulen für ausreichend erachtet wird. Sollte jedoch die<br />

Nachfrage nach dieser neuen Motorentechnologie, wie von einigen<br />

Nutzfahrzeugherstellern erwartet, stark anziehen, werden für<br />

die benötigte flächendeckende AdBlue-Versorgung die<br />

Betankungsmöglichkeiten an den Betriebshoftankstellen und an<br />

einem nur weitmaschigen Netz öffentlicher Tankstellen zukünftig<br />

nicht mehr ausreichen. Im Berichtszeitraum wurde diese<br />

Harnstofflösung angesichts der in Relation zum Dieselabsatz<br />

weiterhin sehr geringen Nachfrage in der Regel an Stationen der<br />

mittelständischen Netzbetreiber nur in kleinen Gebinden zur<br />

Notversorgung der Fuhrparkbetreiber angeboten. Für diese kostengünstige<br />

Alternative hatte sich die Mineralölwirtschaft gegen<br />

den anfänglichen Widerstand der Automobilindustrie eingesetzt.<br />

i box<br />

AdBlue<br />

AdBlue ist eine nicht als Kraftstoffzusatz einsetzbare wässrige<br />

Harnstofflösung, die in Dieselmotoren für Nutzfahrzeuge zur<br />

Einhaltung der EURO 4/5-Grenzwerte zum Einsatz kommt.<br />

Erreicht wird dies durch die so genannte SCR-Motorentechnologie<br />

(selective catalytic reduction). Durch katalytische<br />

Nachbehandlung der Motorenabgase mit Harnstoff als<br />

Reduktionsmittel werden die NOX-Emissionen erheblich abgesenkt.<br />

<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />

33<br />

Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl


UMWELT UND TECHNIK<br />

AdBlue-Lizenzfragen<br />

Die UNITI wies ihre Mitglieder auf die im Zusammenhang mit der<br />

Benutzung des Markennamens AdBlue stehenden Pflichten hin.<br />

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat die Markenrechte<br />

vollständig erworben und in Deutschland und den wichtigsten<br />

Märkten inner- und außerhalb Europas schützen lassen. Die<br />

UNITI hat sich mit Erfolg beim VDA für eine praxisgerechte<br />

Handhabung des AdBlue-Vertriebs zur Vermeidung von Zusatzkosten<br />

durch eventuelle, von mittelständischen Tankstellenbetreibern<br />

zu entrichtende Lizenzgebühren eingesetzt.<br />

Muster-Explosionsschutzdokument für Tankstellen<br />

Im Zusammenhang mit der bis spätestens zum 31. Dezember<br />

<strong>2005</strong> zu erfüllenden Pflicht zum Erstellen eines<br />

Explosionsschutzdokumentes für Tankstellen wurde den<br />

Mitgliedern von <strong>AFM+E</strong> und UNITI die Verwendung eines vom<br />

Mineralölwirtschaftsverband für die Branche erstellten Muster-<br />

Explosionsschutzdokuments nahe gelegt. Dieses sehr einfache<br />

Dokument genügt den gesetzlichen Mindestanforderungen aus<br />

der Betriebssicherheitsverordnung. Auch wenn die individuelle<br />

Dokumentation oftmals nur mit externer Hilfe von Fachleuten zu<br />

bewältigen ist, konnten Kosten durch die Verwendung des<br />

Musterdokuments teilweise verringert werden.<br />

Neue Sicherheitsstandards für die Tankstellen-<br />

Kartenabwicklung<br />

Alle Tankstellenunternehmen müssen sich neuen Sicherheitsstandards<br />

bei der Kartenabwicklung unterwerfen. Diese dienen<br />

der erhöhten Sicherheit bei der Verarbeitung von EC-Karten und<br />

Kreditkarten. Die neuen Herausforderungen OPT (Online<br />

Personalisierung Terminal) und EMV (European Master Card<br />

Visa) gehen einher mit einer neuen Chipkartentechnologie. Die<br />

für den Betrieb des Terminals relevanten Informationen werden<br />

verschlüsselt. Bis zum 31. Dezember <strong>2005</strong> müssen die Voraussetzungen<br />

für den sicheren EC-Kartenverkehr (OPT) geschaffen<br />

werden. Die Voraussetzungen für den sicheren Kreditkartenverkehr<br />

(EMV) sind bis spätestens zum 31. Dezember 2007 zu<br />

schaffen. <strong>AFM+E</strong> und UNITI wiesen u.a. in Fachseminaren auf<br />

den akuten Handlungsbedarf hin. Mit der Einführung des neuen<br />

34 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />

Technikstandards sind erhebliche, von den individuellen<br />

Gegebenheiten abhängige Investitionskosten verbunden.<br />

Dosenpfand neu geregelt<br />

Nach jahrelangem Tauziehen wurden auf Drängen der<br />

Europäischen Kommission, die mit einer Klage drohte, die in<br />

Wirtschaft wie Politik sehr umstrittenen bisherigen Regelungen<br />

durch die Dritte Änderung der Verpackungsverordnung vom 24.<br />

Mai <strong>2005</strong> grundlegend novelliert. Dem Dosenpfand liegt jetzt<br />

eine vollkommen neue Systematik zugrunde. Es findet keine<br />

Koppelung mehr an Mehrwegquoten statt und ein Pfand ist nur<br />

noch auf alle ökologisch nicht vorteilhaften Einweg-<br />

Getränkeverpackungen zu erheben. Gleichzeitig gibt es<br />

Vereinfachungen (z.B. einheitliches Pfandentgelt) und es wurde<br />

insbesondere den Bedenken der EU-Kommission im Hinblick auf<br />

die bisherigen „Insellösungen“ Rechnung getragen. Mit der<br />

Novelle soll zugleich der Anteil der Mehrweg-Getränkeverpackungen<br />

und ökologisch vorteilhaften Einwegverpackungen<br />

auf mindestens 80 Prozent angehoben werden.<br />

Ein weiterer wichtiger Eckpunkt der Novelle ist, dass sich die<br />

Rücknahmepflicht künftig nur noch nach den Verpackungsmaterialien<br />

(Glas, Metall, Papier, Kunststoff etc.) richtet. Die bisher<br />

vor allem von den Discountern für „Insellösungen“ ausgenutzte<br />

Beschränkung der Rücknahmepflicht nach Verpackungsart,<br />

-form und -größe entfällt. Ein Vertreiber muss diese<br />

Verpackungen aber unabhängig von Marke, Größe und<br />

Getränkeart nur dann zurücknehmen, wenn er Getränke mit dem<br />

Verpackungsmaterial des jeweiligen Leergutes vertreibt. Das<br />

Privileg für Verkaufstellen von weniger als 200 m 2 Fläche (z.B. für<br />

Tankstellenshops relevant), wonach die Rücknahmeverpflichtung<br />

nur auf dort vertriebene „Marken“ beschränkt werden kann, ist<br />

geblieben. Die Pfandpflicht beschränkt sich künftig nur noch auf<br />

Verpackungen zwischen 0,1 bis 3 Liter Getränkeinhalt. Das<br />

Einheitspfand beträgt 0,25 Euro. Es sind jedoch nicht alle<br />

Getränkearten in ökologisch nicht vorteilhaften Einwegverpackungen<br />

bepfandet, sondern ausschließlich Biere, alle<br />

Mineralwasser und ähnliche Getränke sowie Erfrischungsgetränke<br />

mit und ohne Kohlensäure einschließlich Sportlergetränke; aber<br />

i box<br />

Dosenpfand<br />

Unter „Dosenpfand“ sind die in der Verpackungsverordnung<br />

zusammengefassten Regelungen zur Pfanderhebung und zu<br />

den Rücknahmepflichten für Einweg-Getränkeverpackungen<br />

als Verkaufsverpackungen zu verstehen. Im Jahr 1991 wurde<br />

die entsprechende Inpflichtnahme von Herstellern und<br />

Vertreibern von Verpackungen erstmals in der Verpackungsverordnung<br />

geregelt. Sie ist zugleich Ausdruck von Kreislaufwirtschaft<br />

und Produktverantwortung, von der Herstellung<br />

der Verpackung bis zur Entsorgung.


auch z.B. die so genannten „Alcopops“, weil sie einen<br />

Alkoholgehalt von weniger als 15 Volumenprozent aufweisen.<br />

Der Wirtschaft wurde eine einjährige Übergangsfrist zur<br />

Umstellung auf die neuen Regelungen gewährt. Spätestens bis<br />

zum 1. Mai 2006 müssen demnach alle „Insellösungen“ auf ein<br />

bundesweit einheitliches Rücknahmesystem umgestellt sowie<br />

die neuen Getränkearten in dieses System voll integriert sein.<br />

Tankstellenbranche ist gut vorbereitet<br />

Speziell die im Discounterbereich auf dem Boden der früheren<br />

Verpackungsverordnung praktizierten „Kleinen Insellösungen“<br />

(Discounter nahmen bisher ausschließlich das in ihrem Sortiment<br />

geführte Leergut zurück und erstatteten das Pfand) führten zu<br />

einer spürbaren Verunsicherung und Verärgerung der Verbraucher.<br />

Ausdruck dessen war ein deutlicher Einbruch beim Absatz von<br />

Einweggetränken. Viele Tankstellenbetreiber sahen sich sogar<br />

zeitweise gezwungen, diese Getränke ganz aus ihren Regalen zu<br />

verbannen. Um dieser Entwicklung entgegenzusteuern, hatten<br />

sich im Tankstellen- bzw. Conveniencebereich frühzeitig zwei<br />

Rücknahmesysteme etabliert, die sich im Jahr 2004 zum handelsübergreifenden<br />

„P“-Pfandsystem zusammenschlossen. Es<br />

wird nunmehr spätestens zum 1. Mai 2006 auf das neue DPG-<br />

System der Deutschen Pfandsystem GmbH umgestellt. Hierzu<br />

wird ein neues Logo vergeben, das ein Sicherheitskennzeichen<br />

enthält. Die Leerverpackungen werden in Zukunft entweder<br />

manuell wie bisher – dies ist regelmäßig an Tankstellen der Fall –<br />

oder wahlweise über Leergutautomaten zurückgenommen und in<br />

Zählzentren erfasst. Die Vergütung in Richtung Einzelhandel /<br />

Tankstellenshop läuft unverändert weiter. Für die schon heute<br />

dem P-System angeschlossenen Tankstellenbetreiber ändert sich<br />

vom organisatorischen Ablauf her nichts.<br />

Kundenfreundliches neues System<br />

Die Rückgabemöglichkeit über das DPG-System wird für den<br />

Kunden deutlich komfortabler sein. Es gibt nur noch ein einheitliches<br />

Pfandlogo und ein Pfandsystem. Die Rücknahme ist nicht<br />

mehr auf die jeweilige Handelskette beschränkt. Die UNITI erwartet,<br />

dass sich damit Einweggetränke gegenüber Mehrweg-<br />

1. Mai 2006<br />

getränken und vor allem gegenüber dem Discounterbereich wieder<br />

besser behaupten werden. Die Betreiber von Tankstellenshops<br />

sollten die Chancen, die sich aus dem neuen DPG-<br />

System ergeben, eingehend analysieren. In diesem Zusammenhang<br />

wird das künftige Verhalten des Verbrauchers bei der<br />

Leergutrückgabe von großer Bedeutung sein.<br />

Neue Rechtsprechung zum Bodenschutz<br />

Im Berichtszeitraum gab es die Entscheidung des<br />

Bundesverwaltungsgerichts vom 17. Februar <strong>2005</strong> (7 C 14/04)<br />

zur Frage der bodenschutzrechtlichen Kostentragungspflicht für<br />

Bodenuntersuchungen. Sie betraf die schwierige Interessenabwägung,<br />

ob und in welchem Umfang der betroffene Eigentümer<br />

oder Nutzer einer altlastenverdächtigen Fläche mit der Behörde<br />

vor der Sanierung kooperieren soll. Die bei einem Altlasten-<br />

Workshop der UNITI hierzu ausgetauschten Erfahrungen der<br />

Mitglieder aufgreifend empfahl der Verband, dies in jedem Fall<br />

sorgfältig abzuwägen. Auch dann, wenn der Betroffene davon<br />

überzeugt ist, dass sich der Verdacht auf eine schädliche<br />

Bodenveränderung mit großer Wahrscheinlichkeit nicht bestätigen<br />

wird, kann es unter Umständen günstiger sein, die Behörde<br />

einzubinden. Wenn sich der Altlastenverdacht nicht bestätigen<br />

sollte und der Betroffene diesen auch nicht zu vertreten hatte, so<br />

sind ihm seine im allgemeinen Interesse aufgewendeten Bodenuntersuchungskosten<br />

zu erstatten, soweit sie durch behördliches<br />

Handeln veranlasst wurden. Dies ist insbesondere bei einer<br />

kooperativen Zusammenarbeit mit der Behörde (z.B. im Rahmen<br />

eines öffentlich-rechtlichen Sanierungsvertrages) der Fall.<br />

<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />

35<br />

Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl


Spielzeug-Auto?<br />

Autos werden ganz leise fahren. Ob sie überhaupt noch<br />

einen Verbrennungsmotor haben werden? Vielleicht zieht<br />

man sie einfach auf, so wie Blechspielzeuge früher. Oder<br />

sie fahren mit Pressluft. Aber wie kommt Pressluft in die<br />

Autos? Wenn man eine Flasche in der Hitze des Tages verschließt<br />

und sie dann in der Kühle der Nacht wieder öffnet,<br />

entströmt ihr die heiße Luft. Kann man das nicht<br />

irgendwie nutzen? Das würde doch enorm Energie und Öl<br />

sparen.<br />

36 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong>


Verkehr<br />

Neues ADR/RID <strong>2005</strong><br />

Am 1. Januar <strong>2005</strong> ist das geänderte ADR/RID <strong>2005</strong> in Kraft<br />

getreten. Für die spätestens mit Ablauf der Übergangsfrist zum<br />

1. Juli <strong>2005</strong> notwendige betriebsinterne Umsetzung gab die<br />

UNITI ihren Mitgliedern praxisgerechte Hinweise. Hierbei wurde<br />

insbesondere über die durch das neue Kapitel 1.10 eingeführten<br />

Regelungen informiert.<br />

Neue gefahrgutrechtliche Regelungen<br />

Mit der Zweiten Verordnung zur Änderung der Gefahrgutverordnung<br />

Straße und Eisenbahn vom 3. Januar <strong>2005</strong> wurden<br />

u.a. die Pflichten aus Kap. 1.10 ADR zur Sicherung von<br />

Gefahrguttransporten bzw. zur Erstellung von Sicherungsplänen<br />

in die GGVSE übernommen.<br />

Mit der Änderung gefahrgutrechtlicher Verordnungen vom<br />

2. November <strong>2005</strong> wurden Änderungen der Gefahrgutverordnung<br />

See sowie der Gefahrgutbeauftragtenverordnung in<br />

Kraft gesetzt. Letztere enthielt einige für den Mineralölhandel<br />

relevante Neuregelungen. So ist künftig für die Verlängerung des<br />

Schulungsnachweises des Gefahrgutbeauftragten das Bestehen<br />

einer Prüfung obligatorisch. Diese Prüfung muss innerhalb eines<br />

Zeitraumes von längstens zwölf Monaten vor Ablauf der<br />

Gültigkeitsdauer absolviert werden. Künftig gibt es nur noch die<br />

Grundprüfung nach einem Grundlehrgang und die Fortbildungsprüfung<br />

zur Verlängerung des Schulungsnachweises. Vor<br />

der Fortbildungsprüfung wird eine Schulung allerdings nicht<br />

i box<br />

ADR, RID und GGVSE<br />

Unter ADR wird das Europäische Übereinkommen über die<br />

internationale Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße<br />

vom 13. September 1957 verstanden. Mit dem RID werden die<br />

europäischen Regeln für sichere Gefahrguttransporte mit der<br />

Eisenbahn bezeichnet. Die GGVSE ist wiederum die nationale<br />

Vorschrift für die Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße<br />

und mit der Eisenbahn. Als konsequente Folge der Harmonisierung<br />

der internationalen Gefahrgut-Beförderungsvorschriften<br />

gibt es die beide Verkehrsträger erstmals zusammenfassende<br />

GGVSE seit 2001. Sie regelt die innerstaatliche sowie<br />

die grenzüberschreitende Beförderung.<br />

gefordert. Die neue Gefahrgutbeauftragtenprüfungsverordnung<br />

enthält diese Regelung und die Klarstellung, dass ein Schulungsnachweis<br />

nicht mehr ohne Prüfung verlängert werden kann (für<br />

bisher drei, jetzt fünf Jahre). Vor diesem Hintergrund empfahl die<br />

UNITI ihren Mitgliedern zu prüfen, inwieweit sie die noch bis zum<br />

30. Juni <strong>2005</strong> geltende Übergangsregelung für ihre<br />

Gefahrgutbeauftragten zur Vermeidung der danach obligatorischen<br />

Prüfung in Anspruch nehmen können.<br />

Novellierte Gefahrgut-Ausnahmeverordnung <strong>2005</strong><br />

Infolge der im Mai <strong>2005</strong> in Kraft getretenen novellierten<br />

Gefahrgut-Ausnahmeverordnung sind eine Reihe früherer<br />

Regelungen, die als nationale GGAV-Ausnahmevorschriften aufgrund<br />

des ADR grundsätzlich nicht mehr weiter zulässig waren,<br />

weggefallen bzw. infolge ihrer ohnehin befristeten Gültigkeit nunmehr<br />

ausgelaufen. Für die UNITI war es allerdings ein wichtiges<br />

Anliegen, die von großen Teilen des Mineralölhandels genutzten<br />

Erleichterungen beim Beförderungspapier beizubehalten. Die in<br />

der Ausnahme Nr. 18 (S) fortbestehenden Erleichterungen zu<br />

den Angaben im Beförderungspapier bei „örtlich begrenzten<br />

Beförderungen“ sind jetzt ausdrücklich auf den „Verteilerverkehr“<br />

anwendbar. Der Verordnungsgeber hat hiermit dem Petitum der<br />

UNITI folgend eine praxisgerechte Regelung gefunden, die den<br />

bisherigen praxisfremden Diskussionen um eventuelle<br />

Kilometerbeschränkungen bei den vom Mineralölhandel durchgeführten<br />

regionalen Transporten endgültig jede Grundlage entzieht.<br />

<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />

37<br />

Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl


VERKEHR<br />

Neue Durchführungsrichtlinien zur GGSVE<br />

Die Anfang des Jahres <strong>2005</strong> bekannt gemachten Richtlinien zur<br />

Durchführung der Gefahrgutverordnung Straße und Eisenbahn<br />

(RSE) enthalten eine Reihe von auch für die Mineralölbranche<br />

relevanten neuen Regelungen. Beispielsweise finden sich<br />

Hinweise zur Umsetzung der neuen gesetzlichen Sicherungsregeln<br />

für den Gefahrguttransport, die aus Kapitel 1.10 ADR/RID<br />

resultieren und zu denen die UNITI entsprechende Empfehlungen<br />

herausgegeben hat.<br />

Die UNITI sprach Empfehlungen aus zu Heizöl- und<br />

Dieseltransporten in Tankwagen, an denen Additivierungseinrichtungen<br />

angebracht sind. Hier sollte entsprechend den<br />

Vorgaben aus der RSE zur Vermeidung von Bußgeldverfahren<br />

unbedingt ein entsprechender Zusatzeintrag in Beförderungspapier<br />

und ADR-Zulassungsbescheinigung aufgenommen werden.<br />

Empfehlungen zur Sicherung von Gefahrguttransporten<br />

Infolge des 11. September 2001 und späterer Terroranschläge ist<br />

eine Reihe von Vorschriften zur Terrorismusbekämpfung ergangen,<br />

die auch den Bereich der Beförderung gefährlicher Güter<br />

berühren. Hierzu gehört die Erweiterung des ADR/RID/ADNR um<br />

das neue Kapitel 1.10 „Vorschriften für die Sicherung“ ab dem<br />

1. Januar <strong>2005</strong>. Bisher wurden die Gefahrgutvorschriften zum<br />

Zwecke der Sicherheit („Safety“) entwickelt. Künftig kommen<br />

auch Aspekte der Sicherung („Security“) beim Transport gefährlicher<br />

Güter zum Tragen. Unter Sicherung versteht man in diesem<br />

Zusammenhang zu ergreifende Vorkehrungsmaßnahmen, die<br />

das Risiko von Diebstahl oder Missbrauch gefährlicher Güter,<br />

wodurch Personen, Güter oder Umwelt gefährdet werden können,<br />

minimieren. Von den Verantwortlichen ist für Gefahrguttransporte<br />

mit hohem Gefahrenpotenzial – hierzu zählen z.B. alle Benzintransporte<br />

in Tankwagen in Mengen von mehr als 3.000 Litern –<br />

ein gesonderter Sicherungsplan zu erstellen.<br />

Die UNITI empfahl ihren Mitgliedern, mit den Vorbereitungen zur<br />

Umsetzung dieser Vorschriften, die spätestens ab dem 1. Juli<br />

<strong>2005</strong> einzuhalten waren, rechtzeitig zu beginnen. Die hierzu herausgegebenen<br />

„UNITI-Empfehlungen zur Umsetzung des Kapitels<br />

1.10 ADR/RID <strong>2005</strong> – Vorschriften für die Sicherung“ orientieren<br />

sich primär an den bei Mineralöltransporten, aber auch an den<br />

im Gasebereich üblichen Betriebsabläufen. Hierbei sind die teilweise<br />

sehr unterschiedlichen organisatorischen und betrieblichen<br />

Unternehmensabläufe zu berücksichtigen. Teile dieser<br />

Vorschriften gelten auch für Mineralölhandelsunternehmen ohne<br />

eigenen Fuhrpark. Die UNITI empfahl die Verwendung eines vom<br />

Mineralölwirtschaftsverband erarbeiteten „Mustersicherungsplans“.<br />

Dieser kann bei der Umsetzung des Kapitels 1.10 hilfreich<br />

sein, da er systematisch auf unternehmensinterne Dokumentationen<br />

verweist.<br />

38 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />

Neue Autobahnmaut für Lkw<br />

Erst sechzehn Monate später als geplant wurde die neue<br />

Autobahngebühr mit dem Ersten Gesetz zur Änderung des<br />

Autobahnmautgesetzes für schwere Nutzfahrzeuge zum 1. Januar<br />

<strong>2005</strong> eingeführt. Der Starttermin war aufgrund sich frühzeitig<br />

abzeichnender technischer Probleme mehrfach verscho-ben worden.<br />

Die Mautentrichtung erfolgt entweder in Form einer manuellen<br />

Einbuchung in einem der über 3.000 Zahlstellenterminals<br />

(Standorte sind u.a. Tankstellen und Autohöfe), durch Einbuchung<br />

über Internet oder Mobiltelefon bzw. durch Teilnahme<br />

am automatisierten Verfahren. Letztgenannte Methode bedeutet<br />

für den Fuhrparkbetreiber den vergleichsweise geringsten<br />

Verwaltungs- und Zeitaufwand. Hierzu muss der Lkw mit einer On-<br />

Board-Unit (OBU) ausgestattet sein, die eine automatisierte<br />

Registrierung über die vom Lkw genutzten Autobahnabschnitte<br />

vornimmt. Ob die OBU ihren Dienst verrichtet, wird von mobilen<br />

Kontrolleuren des Amtes für Güterverkehr geprüft. Mautprellern<br />

drohen im Wiederholungsfall Bußgelder bis zu einer Höhe von<br />

20.000 Euro. Der Mineralölhandel mit eigenem Fuhrpark hatte<br />

sich den Empfehlungen der UNITI folgend schon frühzeitig mit der<br />

neuen Technik vertraut gemacht. Die Einführungsphase bereitete<br />

der fuhrparkbetreibenden Wirtschaft überraschend wenige<br />

Probleme. Die durch die Maut erhöhten Ausfuhrkosten wurden<br />

auch vom Mineralölhandel in der Regel nicht selbst aufgefangen,<br />

sondern vielmehr an die Kunden entweder durch getrennten<br />

Ausweis auf der Rechnung oder in Form einer Pauschale weiterbelastet.


Modelle zur Entlastung der Fuhrparkbetreiber<br />

Die UNITI hat sich zusammen mit der fuhrparkbetreibenden<br />

Wirtschaft angesichts der spürbaren Verteuerung auch von<br />

Mineralöltransporten durch die Autobahnmaut schon zeitig für<br />

eine nachträgliche Entlastung der Lkw-Halter eingesetzt. Diese<br />

könnte in Form einer Rückerstattung der Maut im Hinblick auf die<br />

beim Tanken in Deutschland gezahlte Mineralölsteuer erfolgen.<br />

Bedingt durch das im Vergleich zum benachbarten Ausland<br />

erhebliche Preisgefälle bei Diesel – dieser Preis setzt sich derzeit<br />

zu etwa 60 Prozent aus Steuern und Abgaben zusammen – werden<br />

im Transitverkehr die mit großen Kraftstofftanks versehenen<br />

Nutzfahrzeuge in der Regel im Ausland aufgetankt, ohne dass an<br />

deutschen Tankstellen nachgetankt werden muss. Hierdurch entsteht<br />

nicht nur eine gewerbliche Steuerflucht, sondern für den<br />

deutschen Fiskus ergeben sich erhebliche Einnahmeausfälle.<br />

Diese könnten zum Teil durch den Anreiz einer nachträglichen<br />

Mauterstattung bei Tankvorgängen im Inland ausgeglichen werden.<br />

Die UNITI würde eine entsprechende Regelung begrüßen, da<br />

Deutschland für den Schwerlasttransport in erster Linie<br />

Transitland ist. Allerdings hat die EU-Kommission die bisher von<br />

der Bundesregierung hierzu vorgelegten Modelle abgelehnt.<br />

Einführungstermin für digitale Kontrollgeräte ungewiss<br />

Im Jahr <strong>2005</strong> beschäftigten sich die UNITI-Fachgremien mit der<br />

Einführung digitaler Kontrollgeräte, vorgesehen unter anderem<br />

für Fahrzeuge zur Güterbeförderung ab 3,5 Tonnen zulässigem<br />

Gesamtgewicht. Die Europäische Kommission und der Verkehrsministerrat<br />

verschoben diesen Termin jedoch mehrfach, nachdem<br />

sich abzeichnete, dass viele Mitgliedstaaten die organisatorischen<br />

Voraussetzungen für die verbindliche Einführung zu dem<br />

geplanten Stichtag nicht würden gewährleisten können. Neu<br />

zugelassene Fahrzeuge müssen ab diesem Termin mit digitalen<br />

Kontrollgeräten ausgestattet werden. Für davor zugelassene<br />

Fahrzeuge besteht keine Nachrüstpflicht, es sei denn, das eingebaute<br />

mechanische Kontrollgerät ist irreparabel und muss ersetzt<br />

werden.<br />

Von Relevanz sind für den Fuhrparkbetreiber vor allem die neuen<br />

Fahrer- und Unternehmenskarten. Die Aufzeichnungen erfolgen<br />

mittels einer auf den Fahrer ausgestellten Fahrerkarte. Diese<br />

zeichnet die Lenk- und Ruhezeiten sowie die gefahrenen<br />

Geschwindigkeiten für 28 Tage auf. Die den Betreiber ausweisende<br />

Unternehmenskarte ermöglicht die Anzeige, das Herunterladen<br />

und den Ausdruck der im Kontrollgerät gespeicherten<br />

Daten zur Erfüllung der Nachweispflichten. Die neuen<br />

Tachographen bilden gemeinsam mit den nutzerbezogenen<br />

Chipkarten ein modernes Kontrollsystem, das vor Manipulationen<br />

schützen und die Verkehrssicherheit auf Europas<br />

Straßen verbessern soll.<br />

Die Mitglieder der UNITI sollten sich rechtzeitig auf die<br />

Neuerungen einstellen. Bei geplanten Neuanschaffungen sollte<br />

die Unternehmenskarte frühzeitig beantragt werden und gleichzeitig<br />

sollten die Fahrer angehalten werden, ebenfalls umgehend<br />

die persönlich auszustellende Fahrerkarte zu beantragen. Jeder<br />

Fahrer erhält eine ihm persönlich zugeordnete Chipkarte, die sein<br />

Lichtbild und seine Unterschrift enthält. Da die betriebsinterne<br />

Einführung und Nutzung dieser neuen Technik eine sorgfältige<br />

Schulung sowohl der Fuhrparkleiter und Disponenten als auch<br />

der Fahrer verlangt, gab die UNITI hierzu praxisgerechte<br />

Empfehlungen.<br />

Damit zusammenhängend musste die Fahrpersonalverordnung<br />

an das neue Kontrollsystem angepasst werden. Dies geschah<br />

durch die im Juni <strong>2005</strong> in Kraft getretene Verordnung zur<br />

Durchführung des Gesetzes über die mit der Einführung des digitalen<br />

Kontrollgerätes zur Kontrolle der Lenk- und Ruhezeiten<br />

erforderlichen Begleitregelungen. Die heutigen Lenk- und<br />

Ruhezeiten wurden hierdurch zwar zunächst nicht angetastet,<br />

jedoch sind entsprechende Anpassungen schon seit längerer Zeit<br />

im Europäischen Parlament und im Rat in der Diskussion.<br />

Gleiches gilt für die ebenfalls noch umzusetzende Arbeitszeitrichtlinie<br />

für Berufskraftfahrer, die zunächst für angestellte<br />

Berufskraftfahrer und ab 2009 auch für selbstfahrende<br />

Unternehmer gelten soll. Kern ist die Regelung der durchschnittlichen<br />

wöchentlichen Höchstarbeitszeit von 48 Stunden, die ausdehnbar<br />

ist auf 60 Stunden, soweit eine Überschreitung der<br />

wöchentlichen Höchstarbeitszeit binnen vier Monaten ausgeglichen<br />

wird. Sonderregelungen gelten u.a. für die Nachtarbeit.<br />

Dies ist vor allem für alle in der Tankstellenversorgung selbst tätigen<br />

Mitglieder von Belang. Die nationale Umsetzung war jedoch<br />

bis zum Jahresende noch nicht erfolgt.<br />

In diesem Zusammenhang hat sich die UNITI am Anhörungsverfahren<br />

zur nationalen Umsetzung der Richtlinie über die<br />

Grundqualifikation und Weiterbildung der Fahrer bestimmter<br />

Kraftfahrzeuge für den Güter- oder Personenkraftverkehr<br />

(Richtlinie 2003/59/EG) beteiligt. Sie sieht allerdings in den<br />

geplanten Regelungen eine erhebliche Härte für kleine und<br />

mittelständische Unternehmen mit eigenem Fuhrpark.<br />

Insbesondere wenn ein Berufskraftfahrer krankheits- oder<br />

urlaubsbedingt ausfällt, ist trotzdem die Warenausfuhr sicherzustellen.<br />

Die UNITI fordert daher, den Anwendungsbereich des<br />

deutschen Berufskraftfahrer-Qualifikations-Gesetzes ausdrücklich<br />

nur auf diejenigen Führer von Kraftfahrzeugen zur Güterbeförderung<br />

zu beschränken, die diese Tätigkeit als<br />

Hauptbeschäftigung ausüben. Die Beratungen hierüber waren<br />

zum Ende des Berichtsjahres noch nicht abgeschlossen.<br />

<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />

39<br />

Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl


40 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />

Die Leichtigkeit des Seins<br />

Um einen Luftballon hochzuwerfen,<br />

braucht man fast gar keine Kraft.<br />

Weil er so leicht ist. Wenn alle Dinge<br />

ganz leicht wären, bräuchte man<br />

viel weniger Kraft, um sie zu bewegen.<br />

Ich werde übrigens mal Ballonfahrerin.


EU-Binnenmarkt<br />

Neue EU-Chemikalienpolitik (REACH)<br />

Auch das Jahr <strong>2005</strong> war von intensiver Arbeit bezüglich der<br />

Auswirkungen der künftigen Chemikalienpolitik der EU geprägt,<br />

die mit REACH (Registration, Evaluation and Authorisation of<br />

Chemicals) neu geordnet werden soll. In dem im Berichtsjahr vorgelegten<br />

ersten Verordnungsentwurf sind wesentliche<br />

Kritikpunkte und Vorschläge seitens der Verbände und der<br />

Industrie nicht berücksichtigt worden. Es ist absehbar, dass bei<br />

unveränderter Umsetzung von den rund 30.000 marktgängigen,<br />

im EINECS gelisteten Altstoffen etwa 20 bis 40 Prozent vom<br />

Markt genommen werden müssen. Hauptgrund ist das bürokratische,<br />

personal- und zeitintensive und daher sehr kostenaufwendige<br />

Verfahren nach REACH, das es insbesondere mittelständischen<br />

Herstellern und Importeuren von Chemikalien und<br />

Additiven nahezu unmöglich macht, kleinvolumige Produkte (zwischen<br />

1 und 100 Tonnen p.a.) zu einem vertretbaren Preis anzubieten.<br />

Daher sind auch die Verwender und damit alle im<br />

Schmierstoff- und Additivgeschäft tätigen Mitglieder der UNITI<br />

betroffen, die auf kleinvolumige Spezialitäten angewiesen sind.<br />

Sie sehen sich nicht in der Lage, die enormen Kosten zur<br />

Registrierung ihrer Produkte zu tragen. In den elf Jahren bis zur<br />

vollständigen Umsetzung der Richtlinie für 30.000 Chemikalien<br />

entstehen den betroffenen Unternehmen Kosten von schätzungsweise<br />

5,6 Milliarden Euro. Fachleute befürchten, dass kleine und<br />

mittlere Chemieunternehmen, darunter auch mittelständische<br />

Firmen der Schmierstoffbranche, für REACH bis zu 30 Prozent<br />

ihres Umsatzes aufwenden müssen und außereuropäische<br />

Konkurrenten durch die Veröffentlichungen der Agentur leichten<br />

Zugang zu stoffspezifischem und anwendungsbezogenem<br />

Wissen erhalten könnten.<br />

Im Vorfeld der am 15. November <strong>2005</strong> erfolgten ersten Lesung<br />

im EU-Parlament hatte die UNITI nochmals eine Reihe von<br />

Mitgliedern des EU-Parlaments angeschrieben, um eine mittelstandsverträgliche<br />

Lösung zu erreichen. Ein Kompromissvorschlag<br />

zwischen den Vorstellungen des Umweltausschusses<br />

und des Industrie- und Binnenmarkt-Ausschusses wurde im EU-<br />

Parlament mit breiter Mehrheit angenommen. Allerdings ist<br />

gleichzeitig die Frist der Autorisierung von zehn auf fünf Jahre herabgesetzt<br />

worden. Vor der entscheidenden Sitzung des EU-<br />

Ministerrates am 13. Dezember <strong>2005</strong> hat sich die UNITI direkt an<br />

Bundesumweltminister Gabriel gewandt und um Änderung der<br />

Befristung auf fünf Jahre gebeten, da sie für mittelständische<br />

Unternehmen nicht tragbar sei. Diese Unternehmen benötigten<br />

Planungssicherheit und könnten nicht innerhalb weniger Jahre<br />

teure Zulassungs- und Prüfungsverfahren bei relativ kleinen<br />

Mengen finanzieren, wenn man berücksichtigt, dass die<br />

Entwicklungszeit bei der Neuentwicklung bestimmter Schmierstoffe<br />

zwei bis drei Jahre in Anspruch nimmt. Der Bundesumweltminister<br />

erreichte in dieser Ministerratssitzung die<br />

Aufhebung der Fünf-Jahres-Frist und auch die Berücksichtigung<br />

weiterer Belange von kleinen und mittleren Unternehmen. Zum<br />

Beispiel konnte eine Entlastung für Stoffe erreicht werden, die in<br />

geringen Mengen von einer bis zehn Tonnen hergestellt werden.<br />

Für diese rund 20.000 Substanzen wurden die<br />

Testanforderungen gesenkt. Über den Kompromiss muss das<br />

Europäische Parlament noch abstimmen und der Ministerrat<br />

abschließend befinden.<br />

Bunkeröl mit weniger Schwefel<br />

Seit Mai <strong>2005</strong> dürfen Bunkeröle gemäß MARPOL-Übereinkommen<br />

(„Marine Pollution") nur einen Schwefelgehalt von maximal<br />

4,5 Prozent aufweisen. Außerdem wurden so genannte SECAs<br />

(„SO2 Emission Control Areas") eingerichtet, in denen Schiffe<br />

einen Treibstoff mit maximal 1,5 Prozent Schwefel verwenden<br />

müssen. Als erste solcher Zonen wurde die Ostsee festgelegt, in<br />

der diese Regelung ab 19. Mai 2006 gilt. Im Laufe des Jahres<br />

2007 sollen die Nordsee und die Straße von Dover ebenfalls zur<br />

SECA erklärt werden. Darüber hinaus ist geplant, nach einer<br />

Direktive der Europäischen Kommission ab 2010 für Schiffe in<br />

Häfen der EU nur noch niedrigschwefligen Marinediesel anstatt<br />

schweren Heizöls als Treibstoff zu verwenden. Bevor das geschehen<br />

kann, müssen bei den Schiffsantrieben jedoch noch einige<br />

technische Hürden überwunden werden.<br />

<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />

41<br />

Statistik Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl


EU-BINNENMARKT<br />

Euro-Margerite Umweltengel<br />

Energieeffizienz schrittweise verbessern<br />

Die Mitgliedstaaten der EU müssen jährlich ein Prozent ihres<br />

Energieverbrauchs einsparen. Dies soll hauptsächlich durch<br />

Steigerung der Endenergieeffizienz und durch zielgerichtete<br />

Energiedienstleistungen umgesetzt werden. Deutschland hat<br />

bereits eine hohe Energieeffizienz erreicht. Nach Angaben des<br />

World Energy Council benötigt Deutschland für die Erzeugung von<br />

je 1.000 Euro Bruttosozialprodukt 226 Kilogramm Steinkohleeinheiten.<br />

Das ist halb so viel, wie im Weltdurchschnitt für den<br />

gleichen Bruttosozialproduktwert gebraucht wird. Deshalb ist das<br />

großangelegte Informations- und Kommunikationsprogramm der<br />

Europäischen Kommission mit Gebäudeisolierung, Kraft-Wärme-<br />

Kopplung, energie- und umweltbewusster Auftragsvergabe usw.<br />

in Deutschland teilweise schon seit Jahren in Gange. Der<br />

Heizölhandel setzt sich schon lange in enger Zusammenarbeit mit<br />

dem Schornsteinfeger- und Heizungsbaugewerbe für eine<br />

Steigerung der Endenergieeffizienz ein. Ziel ist es, bis 2010 rund<br />

70 Millionen Tonnen Öleinheiten aller Art einzusparen. Unter<br />

anderem sollen rund eine Million mehr als 20 Jahre alte<br />

Heizkessel durch Neuanlagen ersetzt und damit der<br />

Brennstoffbedarf vermindert werden. Weitere Effizienzsteigerungen<br />

lassen sich durch die Kombination von Brennwert-<br />

Ölheizungen mit Solaranlagen oder mit einer heizölbetriebenen<br />

Brennstoffzelle erzielen, von der jüngst eine Pilotanlage vorgestellt<br />

worden ist. Nach einer Vorausschau des Energiewirtschaftlichen<br />

Instituts an der Universität zu Köln wird der<br />

Bedarf an Heizenergie in Deutschland bis 2030 trotz Ausweitung<br />

der Wohnfläche um 17 Prozent sinken – allein durch effizientere<br />

Heizsysteme und bessere Wärmedämmung neuer und sanierter<br />

Gebäude. In diesem Zusammenhang drängten <strong>AFM+E</strong> und UNITI<br />

darauf, dass bei den Energiedienstleistungen die unterschied-<br />

42 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />

lichen Lieferwege und Kundenbindungen bei leitungsgebundenen<br />

Energieträgern und Mineralöl beachtet und mittelständische<br />

Unternehmen nicht mit einem für sie untragbaren Verwaltungsaufwand<br />

belastet werden.<br />

Die Mineralölwirtschaft wird ein Durchführungsmodell erarbeiten,<br />

welches die Vorschläge der Europäischen Kommission aufnehmen<br />

und umsetzen soll.<br />

Neues EU-Umweltzeichen für Schmierstoffe<br />

Das neue Europäische Umweltzeichen, auch Euro-Margerite<br />

genannt, kann für Produkte und Dienstleistungen beantragt werden,<br />

die bessere Umwelteigenschaften aufweisen als technisch<br />

vergleichbare Alternativen. Es wurde im Berichtsjahr eingeführt,<br />

um Unternehmen zu animieren, derartige Produkte zu entwickeln<br />

und es Verbrauchern zu ermöglichen, solche Angebote besser zu<br />

identifizieren. Vergleichbare nationale Kennzeichnungen, wie z.B.<br />

der in Deutschland bekannte „Blaue Engel“ und der „Nordische<br />

Schwan“, sollen auf Dauer durch dieses europäisch einheitliche<br />

Umweltzeichen abgelöst werden. Mit dem ECO-Label für<br />

Schmierstoffe wurden nach langen Beratungen unter<br />

Einbeziehung der UEIL Kriterien für eine neue Produktgruppe eingeführt,<br />

die im Auftrag der Niederländischen Umweltbehörde<br />

vom Amsterdamer Consulting Büro IVAM erarbeitet und schließlich<br />

von der Europäischen Umweltkommission im Mai <strong>2005</strong> veröffentlicht<br />

wurden. Danach kann für folgende Schmierstoffe das<br />

neue Öko-Label vergeben werden: Hydrauliköle, Sägekettenöle,<br />

Schalöle, Zweitaktmotorenöle, Schmierfette und andere<br />

Nischenprodukte mit Verlustschmierung. Die nach<br />

Schmierstoffgruppen differenzierten Anforderungen umfassen<br />

insgesamt sieben Kategorien, wozu bestimmte toxische und<br />

technische Eigenschaften, die Bioakkumulation sowie ein<br />

Mindestgehalt an nachwachsenden Rohstoffen zählen.<br />

Für die Zertifizierung des neuen EU-Umweltzeichens wird in<br />

Deutschland das deutsche Umweltbundesamt und für die<br />

Vergabe das RAL zuständig sein. Die Gebührensätze richten sich<br />

nach den verkauften Mengen des jeweiligen Produktes.<br />

Die bestehenden und bewährten nationalen Umweltzeichen, wie<br />

z.B. der „Blaue Engel“ werden weiterhin erhalten bleiben, wofür<br />

sich auch die UNITI eingesetzt hat. Damit sind mittelständische


Anbieter, die nur für den deutschen Markt produzieren, nicht von<br />

vornherein verpflichtet, für ihre Schmierstoffe das mit beträchtlichen<br />

Kosten verbundene Öko-Label beantragen zu müssen.<br />

Novellierte Störfall-Verordnung<br />

Die Tanklager betreibende Mineralölbranche traf die am 1. Juli<br />

<strong>2005</strong> in Kraft getretene novellierte Störfall-Verordnung (12.<br />

BImSchV) nicht unvorbereitet. Die Novelle erfolgte im Rahmen<br />

der am 8. Juni <strong>2005</strong> bekannt gemachten Verordnung zur<br />

Umsetzung der Richtlinie 2003/105/EG zur Änderung der<br />

Richtlinie 96/82/EG des Rates zur Beherrschung der Gefahren<br />

bei schweren Unfällen mit gefährlichen Stoffen. Diese unter dem<br />

Namen SEVESO II bekannt gewordene Richtlinie trifft Regelungen<br />

für alle Störfallbetriebe, wozu u.a. Mineralöltanklager gehören, in<br />

denen mehr als 2.500 Tonnen an Diesel- oder Ottokraftstoffen<br />

bzw. Heizöl EL gelagert werden. Nach der novellierten Störfall-<br />

Verordnung unterliegen diese Mineralöltankläger ab einem<br />

Lagervolumen von 2.500 Tonnen den „einfachen“ und ab<br />

25.000 Tonnen den „erweiterten“ Pflichten aus dem<br />

Störfallrecht. Bisher waren diese Regelungen nur auf<br />

Benzintankläger anzuwenden. Seit der Ausweitung der SEVESO II-<br />

Anpassungsrichtlinie auf nunmehr „alle Erdölerzeugnisse“ – hierzu<br />

zählen neben Ottokraftstoffen und Naphta die Kerosine und<br />

Gasöle – sowie alle als umweltgefährlich eingestuften Produkte<br />

(verbunden mit den R-Sätzen 50, 50/53 und 51/53) unterliegen<br />

diese Lagerbetriebe ab den in der 12. BImSchV ausgewiesenen<br />

Mengenschwellen dem Störfallrecht.<br />

Gemeinsam mit anderen Branchenverbänden hatten <strong>AFM+E</strong> und<br />

UNITI im Vorfeld schon frühzeitig sowohl auf nationaler als auch<br />

europäischer Ebene um einen Kompromiss mit Augenmaß gerungen.<br />

Das Bundesumweltministerium zeigte sich gegenüber den<br />

vorgebrachten Bedenken, insbesondere im Hinblick auf die<br />

ursprünglich von der Europäischen Kommission angedachte<br />

Einbeziehung auch sehr kleiner Tankläger zur Lagerung von Heizöl<br />

und Dieselkraftstoffen, aufgeschlossen. Es setzte sich daraufhin<br />

auf europäischer Ebene intensiv für die erfolgte Regelung ein. Die<br />

Vorschläge aus Deutschland wurden in Brüssel ohne Änderungen<br />

akzeptiert. Gleichzeitig konnte erreicht werden, dass sich durch<br />

eine hinreichend lange Übergangsregelung vor allem die erstmals<br />

vom Störfallrecht berücksichtigten Tanklagerbetriebe rechtzeitig<br />

auf die anstehenden Belastungen einstellen konnten.<br />

Um den Betreibern kleinerer Tankläger, welche lediglich die<br />

„Grundpflichten“ der Störfall-Verordnung zu erfüllen haben, bei<br />

der betrieblichen Umsetzung eine gewisse Hilfestellung geben zu<br />

können, hatten <strong>AFM+E</strong> und UNITI unter Federführung des<br />

Mineralölwirtschaftsverbandes frühzeitig ein „Musterkonzept zur<br />

Verhinderung von Störfällen gem. § 8 StörfallV für HEL- und DK-<br />

Tankläger“ erarbeiten lassen. Dieses enthält konkrete Hinweise<br />

für die Ausarbeitung und Umsetzung des zur Vorlage bei den<br />

Überwachungsbehörden bestimmten Konzepts zur Verhinderung<br />

von Störfällen.<br />

Demgegenüber rufen die Pflichten aus der Störfall-Verordnung<br />

für Betreiber größerer Mineralöltankläger, die den „erweiterten“<br />

Pflichten unterliegen, ungleich höhere Belastungen hervor.<br />

Neben den erheblichen Kosten für die Erstellung des sehr aufwendigen<br />

Sicherheitsberichts müssen noch weitere Belastungen<br />

einkalkuliert werden. So kann die Sicherheitsanalyse den Zwang<br />

zu notwendigen technischen und baulichen Anpassungen nach<br />

sich ziehen. Diese können leicht eine Größenordnung von<br />

500.000 Euro und mehr erreichen, soweit sie über den nach<br />

anderen Umweltvorschriften schon ohnehin einzuhaltenden<br />

Anlagenstandard wesentlich hinausgehen. Ein mittelständischer<br />

Tanklagerbetreiber kann die Anfertigung des geforderten<br />

Sicherheitsberichts ohnehin nur mit externer Hilfe und fachlicher<br />

Beratung bewältigen, was auch bei der zeitlichen Planung zu<br />

berücksichtigen ist.<br />

<strong>AFM+E</strong> und UNITI gaben ihren Mitgliedsunternehmen, bei denen<br />

Mitteldestillate (also Dieselkraftstoff und Heizöl EL) in Mengen<br />

ab 25.000 Tonnen gelagert werden, ausgehend von der Historie<br />

den Hinweis, dass in das zu erstellende Störfallszenario nur solche<br />

Aspekte einbezogen werden sollten, bei denen die<br />

Wassergefährdung durch Mineralölprodukte eine Rolle spielt. In<br />

den Anwendungsbereich von SEVESO II und damit auch in das<br />

Störfallrecht wurden Mitteldestillate seinerzeit allein aufgrund<br />

neuer Erkenntnisse zu ihren wassergefährdenden Eigenschaften<br />

(gefahrstoffrechtliche Neubewertung als „umweltgefährlich“ verbunden<br />

mit dem R-Satz 51/53) einbezogen. Anders dagegen die<br />

Ottokraftstoffläger, die schon vorher wegen anderer<br />

Stoffeigenschaften dem Störfallrecht unterlagen.<br />

<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />

43<br />

Statistik Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl


Verbände<br />

Der Verband <strong>AFM+E</strong><br />

Unter dem Dach des Aussenhandelsverbandes für Mineralöl und<br />

Energie e.V. (<strong>AFM+E</strong>) i@ 1.) finden sich deutsche mittelständische<br />

Unternehmen zusammen, die im Mineralöl- und Energiehandel<br />

und -import tätig sind. Auf der Sacharbeit aufbauend formuliert<br />

der <strong>AFM+E</strong> in Abstimmung mit seinen Mitgliedern die<br />

Standpunkte dieser Unternehmen, bringt sie in die politische<br />

Diskussion ein und veröffentlicht entsprechende Stellungnahmen.<br />

Der Verband informiert seine Mitglieder über wichtige politische<br />

Entwicklungen und unterstützt sie bei der Umsetzung von<br />

Vorgaben aus Gesetzgebung und Politik.<br />

Im Berichtsjahr hat sich der <strong>AFM+E</strong> verstärkt als ein kompetenter<br />

Ansprechpartner für die deutsche und europäische Politik<br />

i@ 1.)<br />

44 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />

www.afm-verband.de<br />

gezeigt. Dabei steht auch der <strong>AFM+E</strong> unter immer genauerer<br />

Beobachtung seiner Mitglieder und des Umfeldes. Bei der von<br />

uns systematisch und kontinuierlich weiterentwickelten<br />

Verbandspolitik, welche die Basis einer erfolgreichen Sacharbeit<br />

ist, stehen die Interessenvertretung und der Dienst an unseren<br />

Mitgliedern im Vordergrund.<br />

Zum Ende des Berichtsjahres <strong>2005</strong> war der Vorstand unverändert<br />

zusammengesetzt aus Hellmuth Weisser (Vorsitzender), Uwe<br />

Beckmann, Rüdiger Hanns, Bernd Karstedt und Helmut Oehler.<br />

Die Geschäftsführung lag – wie in den vergangenen Jahren – in<br />

den Händen von Bernd Schnittler.<br />

Der Verband zählte zum 31. Dezember <strong>2005</strong> 23 Mitglieder aus<br />

dem mittelständischen Mineralöl-, Gas- und Stromhandel.


2026<br />

Jonas promoviert über<br />

synthetische Erdölsubstitute<br />

Wir können Kraftstoffen, Motorenölen und Heizölen maßgeschneiderte Eigenschaften<br />

zuweisen. Wir sind nicht länger ausschließlich auf Erdöl als Ausgangsbasis angewiesen,<br />

sondern addieren mehr und mehr synthetische Komponenten. Auf diese können wir<br />

natürlich einen viel größeren Einfluss nehmen. Dabei spielt es keine Rolle, ob wir als<br />

Ausgangsverfahren Kohle- oder Gasverflüssigung einsetzen. Im Resultat weisen unsere<br />

neuen Kraftstoffe weniger Emissionen bei einer höheren Motorleistung auf und sind<br />

damit für energiesparende Motoren bestens ausgelegt. Außerdem haben neue<br />

Motorenöle eine bessere Schmierung. Die daraus resultierenden geringeren<br />

Reibungskräfte sparen wiederum direkt Kraftstoff ein. Und diese Entwicklung geht<br />

weiter. Ich werde daran beteiligt sein.<br />

Die ordentliche Mitgliederjahresversammlung unseres Verbandes<br />

fand am 16. Juni <strong>2005</strong> in Berlin während des 2. Mineralölund<br />

Energie- Mittelstandskongresses statt.<br />

Die vom Verband vertretenen Mineralölimporteure haben auch<br />

weiterhin einen Marktanteil von rund 40 Prozent an den nach<br />

Deutschland eingeführten Mineralölprodukten. Etwa jede siebte<br />

Tonne des Gesamtmineralölverbrauchs entfällt auf die Verbandsmitglieder,<br />

die damit jährlich einen Umsatz von circa 5 Milliarden<br />

Euro repräsentieren.<br />

Engagiert für mehr Wettbewerb<br />

Unser Engagement bezieht sich neben den internationalen<br />

Ölmärkten auch auf die nationalen und europäischen Gas- und<br />

Strommärkte, bei denen wir mit Nachdruck für eine weitere Öffnung<br />

für den nationalen und internationalen Wettbewerb eintreten.<br />

Die Öffnung dieser Märkte hat bereits zum Teil dazu geführt,<br />

dass die Verbraucher von günstigeren Preisen und neuen<br />

Dienstleistungen profitieren können, welche in der Regel effizienter<br />

und verbraucherfreundlicher sind als vorher. Dies trägt unter<br />

anderem auch dazu bei, unsere mittelständischen Unternehmer<br />

wettbewerbsfähiger zu machen.<br />

Es hat sich bewährt, dass der <strong>AFM+E</strong> zusammen mit fünf anderen<br />

Branchenverbänden in der Interessengemeinschaft mittelständischer<br />

Mineralölverbände e.V. (IG) gegenüber Politik und Öffentlichkeit<br />

die Kräfte gebündelt hat. In dieser Expertengruppe werden<br />

unter engagierter Beteiligung aller die gemeinsamen Ziele<br />

entwickelt, formuliert und Vertretern aus Regierung und dem politischen<br />

Umfeld vermittelt.<br />

Energiemärkte in Bewegung<br />

Die Turbulenzen im Energiemarkt des Jahres <strong>2005</strong> stellten für<br />

den <strong>AFM+E</strong> eine Herausforderung dar. Nicht nur die Steigerung<br />

der weltweiten Nachfrage nach Öl und Gas, ausgelöst durch den<br />

zunehmenden Bedarf in China, Indien und den USA, sondern<br />

auch die Hurrikans Katrina und Rita hatten direkt Einfluss auf die<br />

Entwicklung des Energiemarktes in Deutschland. Einmal mehr<br />

wurde die Abhängigkeit der Energieversorgung in Deutschland<br />

<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />

45<br />

Statistik Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl


VERBÄNDE<br />

und Europa von Drittländern offensichtlich. Mehr als ein Drittel<br />

der Primärenergie Deutschlands wird durch Erdöl abgedeckt, das<br />

im Transportbereich kurzfristig unersetzbar bleibt. In der<br />

Elektrizitätsversorgung wird Erdgas in der nahen Zukunft eine<br />

ähnlich dominante Stellung einnehmen. Planungsszenarien<br />

gehen davon aus, dass die Importabhängigkeit der Europäischen<br />

Union bei beiden Energieträgern 80 Prozent überschreiten wird.<br />

Deutschland steht weltweit in einem Verteilungswettbewerb um<br />

Energie. Daher muss sich der Mittelstand bemühen, den Energie-<br />

Kurzportrait <strong>AFM+E</strong><br />

Der 1960 gegründete Aussenhandelsverband für Mineralöl<br />

und Energie e.V. vertritt die Interessen der unabhängigen<br />

Energiehändler und -importeure aus den Bereichen Mineralöl,<br />

Strom und Gas in Deutschland. Der <strong>AFM+E</strong> hat 23 Mitgliedsfirmen<br />

(<strong>2005</strong>) mit insgesamt rund 1.200 Angestellten. In<br />

Deutschland bewegen sie jährlich mehr als 12 Mio. Tonnen<br />

Mineralöl, etwa ein Siebtel des Mineralölverbrauchs im Land.<br />

Der Jahresumsatz beläuft sich auf etwa 5,5 Mrd. Euro. Der<br />

<strong>AFM+E</strong> hat seine Tätigkeit auch auf die europäischen Stromund<br />

Gasmärkte ausgeweitet.<br />

46 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />

Hellmuth Weisser und Teilnehmer des 2. Mineralöl- und Energie-Mittelstandskongresses <strong>2005</strong><br />

i box<br />

markt in Deutschland attraktiv zu gestalten und damit für das<br />

äußerst lebhafte Segment der Unabhängigen – die meisten darunter<br />

mittelständische Unternehmen mit nicht unerheblicher<br />

Marktbedeutung – zu erhalten.<br />

Erneuerbare Energie nach Kräften unterstützt<br />

Regenerative Energiequellen werden als eine Investition in die<br />

Zukunft von unserem Verband nach Kräften unterstützt. Wir wehren<br />

uns dagegen, dass die Entwicklung neuer Energien in<br />

Deutschland von langfristigen Subventionen begleitet wird, die<br />

Bernd Schnittler ist Geschäftsführer des <strong>AFM+E</strong>


über das Maß einer Anschubfinanzierung hinausgehen. Dieses<br />

Vorgehen ist eine Wettbewerbsbehinderung der konventionellen<br />

Energieträger und kann damit einer nachhaltigen Versorgungssicherheit<br />

nicht dienlich sein.<br />

Weiterhin setzt sich der Verband mit Nachdruck für die<br />

Gewährleistung einer krisenfesten Versorgungssicherheit ein –<br />

und damit auch für die Einführung von strategischen Gasreserven.<br />

Gemeinsam mit unserem europäischen Dachverband<br />

UPEI unterstützen wir die Bemühungen der Europäischen<br />

Kommission, dass die EU-Staaten im Rahmen der Einführung<br />

staatlich geregelter Erdgasbevorratung nationale Gasvorräte<br />

anlegen sollen.<br />

Nach der Beilegung des Streits zwischen Russland und der<br />

Ukraine über die Erdgasversorgung, der auch die Gaslieferungen<br />

nach Westeuropa Anfang 2006 kurzzeitig beeinträchtigte, muss<br />

eine Regelung gefunden werden, zukünftige Versorgungsstörungen<br />

frühzeitig abzufedern. Der Verband hat dazu eine klare,<br />

zielgerichtete Strategie ausgearbeitet und in die öffentliche<br />

Diskussion gebracht.<br />

Jürgen Jansing und Bernd Karstedt beim<br />

2. Mineralöl- und Energie-Mittelstandskongress <strong>2005</strong><br />

Bio-Heizöl: eine Alternative!<br />

Die politische Rahmensetzung zur Energieeffizienz seitens der<br />

Europäischen Kommission und der Bundesregierung wird durch<br />

den <strong>AFM+E</strong> gemeinsam mit Partnerverbänden der Mineralölwirtschaft<br />

und der Heizgeräteindustrie in Projektarbeit begleitet.<br />

Dabei werden die Entwicklungsmöglichkeiten und Anwendungseigenschaften<br />

von Bio-Heizölen untersucht, um trotz ausreichender<br />

Verfügbarkeit von Öl nachhaltige Alternativen zu entwickeln.<br />

Die Gespräche sind bereits weit fortgeschritten und wir<br />

erwarten, dass in 2006 ein Vorschlag realisiert wird, der auch die<br />

Zustimmung der politischen Gremien erhält.<br />

In der deutschen Wirtschaft, insbesondere aber in der deutschen<br />

Energiewirtschaft, werden sich die großen Umstrukturierungen<br />

fortsetzen. Dieser Kurs wird nicht ohne Einfluss auf die<br />

Verbandslandschaft bleiben und der <strong>AFM+E</strong> ist sicher, dass<br />

grundlegende Veränderungen noch bevorstehen. Der Verband<br />

bedauert, dass – abgesehen von kleineren organisatorischen<br />

Veränderungen – ein grundlegendes Umdenken, gerade auch im<br />

Hinblick auf die Zusammenlegung von Verbänden der Branche,<br />

bisher nicht stattgefunden hat. Angesichts eines zunehmend härter<br />

werdenden Wettbewerbs im Energiemarkt und immer knapperen<br />

Ressourcen ist es mittelfristig unvermeidbar, dass sich nicht<br />

nur unser Verband auf die neuen Entwicklungen einstellt.<br />

<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />

47<br />

Statistik Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl


VERBÄNDE<br />

Der Verband UNITI<br />

Mitgliederstatistik<br />

Dem Verband gehörten im Berichtsjahr 183 Mineralölunternehmen<br />

an, die sich wie folgt auf die neun Bezirksgruppen<br />

verteilten:<br />

Baden-Württemberg 21<br />

Bayern 24<br />

Berlin/Brandenburg 5<br />

Bremen/Niedersachsen 26<br />

Hamburg/Schleswig-Holstein 29<br />

Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland 28<br />

Mecklenburg-Vorpommern 1<br />

Nordrhein-Westfalen 44<br />

Sachsen-Anhalt/Sachsen/Thüringen 5<br />

2. Mineralöl- und Energie- Mittelstandskongress und<br />

Mitgliederversammlung <strong>2005</strong><br />

Die 79. ordentliche Mitgliederversammlung der UNITI i@ 1.) fand<br />

am 16. Juni <strong>2005</strong> in Berlin im InterContinental Grand Hotel statt.<br />

Zum zweiten Mal wurde diese Veranstaltung im Rahmen des 2.<br />

Mineralöl- und Energie- Mittelstandskongresses<br />

i@ 1.)<br />

www.uniti.de<br />

48 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />

(15.-16. Juni <strong>2005</strong>) durchgeführt. Zu diesem gemeinsamen<br />

Kongress der mittelständischen Mineralölwirtschaft und des<br />

Energiehandels trafen sich die in der Interessengemeinschaft<br />

mittelständischer Mineralölverbände e.V. (IG) vertretenen<br />

Verbände. Der Kongress wurde unter dem Motto „Öl: Mit Energie<br />

für die Zukunft“ in diesem Jahr von der UNITI organisiert. Es konnten<br />

mehr als 650 Teilnehmer und Gäste, u.a. der<br />

Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesministerium für<br />

Wirtschaft und Arbeit Rezzo Schlauch, der stellvertretende<br />

Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Deutschen<br />

Bundestag Roland Pofalla, heute Generalsekretär der CDU, und<br />

der Präsident des ifo Institutes für Wirtschaftsforschung aus<br />

München Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Werner Sinn, begrüßt werden.<br />

Der Kongress erwies sich hiermit als großer Erfolg.<br />

In der Mitgliederversammlung der UNITI anwesend bzw. vertreten<br />

waren 78 Firmen. Die Versammlung genehmigte den<br />

Jahresabschluss 2004 und erteilte dem Vorstand und dem<br />

Hauptgeschäftsführer einstimmig Entlastung. Ebenfalls einstimmig<br />

angenommen wurde der für <strong>2005</strong> vorgelegte Haushaltsplan.<br />

Zu Rechnungsprüfern für das laufende Jahr bestellt wurden Paul<br />

Wagner (Johann Baptist Wagner GmbH, Weichs) und Peter Pickel<br />

(August Pickel GmbH & Co. Mineralöle, Oldenburg).<br />

Entsprechend der Satzungsbestimmungen waren zwei<br />

Vorstandsmitglieder neu zu wählen. Hierbei fiel die Wahl auf Udo<br />

Weber (J. Knittel Söhne, Fulda) und Karl-Heinz Wrobel (Georg<br />

Oest, Freudenstadt).<br />

In der Mitgliederversammlung ging der Vorsitzende, Wolfgang<br />

Fritsch-Albert, auf aktuelle wirtschaftspolitische und branchenspezifische<br />

Themen ein, wobei er besonderes Augenmerk auf die<br />

Entwicklung des Mineralölmarktes legte. Von den gegenwärtig in<br />

der UNITI schwerpunktmäßig behandelten Punkten griff er mit<br />

REACH bzw. der neuen EU-Chemikalienpolitik ein Thema heraus,<br />

das die im Schmierstoff- und Additivgeschäft tätigen Mitglieder<br />

in gravierender Weise betrifft. Der Verband beschäftigte sich


ebenso intensiv mit dem Phänomen des Tanktourismus, wozu<br />

gemeinsam mit der Interessengemeinschaft mittelständischer<br />

Mineralölverbände (IG) das Stiftungsmodell i@ 2.) als<br />

Lösungskonzept erarbeitet wurde.<br />

Vorstand<br />

Der Vorstand der UNITI bestand im Berichtjahr <strong>2005</strong> aus dem<br />

Vorsitzenden Wolfgang Fritsch-Albert (Münster), den beiden<br />

stellvertretenden Vorsitzenden Uwe Beckmann (Osnabrück) (bis<br />

16. Juni) und Gerd Deisenhofer (Kempten) sowie Alexander Maier<br />

(Vilshofen), Aine Boie (Lübeck) und Dr. Jürgen Müller (bis 16.<br />

Juni), Udo Weber (Fulda) (ab 16. Juni) und Karl-Heinz Wrobel<br />

(Freudenstadt) (ab 16. Juni). Ehrenvorsitzender des Verbandes<br />

ist Joachim Eller (Duisburg). Der Vorstand trat im Jahr <strong>2005</strong> zu<br />

zwei Sitzungen zusammen.<br />

Bezirksgruppen und Beirat<br />

Im Berichtszeitraum fanden vier Bezirksgruppenversammlungen<br />

statt. Die Bezirksgruppe Nordrhein-Westfalen bestätigte hierbei<br />

Helmut Schlüter (August Schmäling Mineralöl und Tankstellen,<br />

Gütersloh) für die Jahre 2006 bis 2008 in seinem Amt als<br />

Obmann. In der Bezirksgruppe Hessen / Rheinland-Pfalz / Saarland<br />

i@ 2.)<br />

www.uniti.de/Stiftungsmodell.pdf<br />

Rezzo Schlauch, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit<br />

wurde Dr. Michael Sauerwein (LOMO Lorenz Mohr GmbH & Co.<br />

KG, Bad Hersfeld) für den Zeitraum <strong>2005</strong> bis 2007 zum neuen<br />

Obmann gewählt.<br />

In der Berichtszeit fanden drei gemeinsame Sitzungen des<br />

Vorstandes mit dem Beirat statt. Der aus den Bezirksgruppenobleuten<br />

bestehende Beirat, der dem Vorstand beratend zur<br />

Seite steht, setzt sich wie folgt zusammen:<br />

Baden-Württemberg Rainer Scharr, Stuttgart<br />

Bayern Christine Keslar-Tunder, Kempten<br />

Berlin/Brandenburg Jürgen Schönherr, Berlin<br />

Bremen/Niedersachsen Fritz Lühmann, Hoya<br />

Hamburg/Schleswig-Holstein/<br />

Mecklenburg-Vorpommern Aine Boie, Lübeck<br />

Hessen/Rheinland-Pfalz/<br />

Saarland Dr. Michael Sauerwein,<br />

Bad Hersfeld<br />

Nordrhein-Westfalen Helmut Schlüter, Gütersloh<br />

Sachsen-Anhalt/<br />

Sachsen/Thüringen Karl Schwald, Dresden<br />

<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />

49<br />

Statistik Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl


VERBÄNDE<br />

Geschäftsführung<br />

Die Geschäftsführung der UNITI bestand im Berichtsjahr aus<br />

Rechtsanwalt Reinke Aukamp (Hauptgeschäftsführer),<br />

Rechtsanwalt Jörg-Uwe Brandis (Geschäftsführer) und<br />

Rechtsanwalt Elmar Kühn (Geschäftsführer).<br />

Schmierstoffausschuss<br />

Der Schmierstoffausschuss der UNITI nimmt neben der laufenden<br />

Bearbeitung aktueller Fragen des Schmierstoffgeschäfts die<br />

Darstellung spezifischer mittelständischer Schmierstoffprobleme<br />

und -anliegen im politischen Raum, die Zusammenarbeit mit<br />

Behörden und Verbänden sowie die inhaltliche Vorbereitung von<br />

Fachveranstaltungen des Verbandes mit Schmierstoffthemen<br />

wahr. In der Berichtszeit fanden drei Ausschusssitzungen statt.<br />

Additivausschuss<br />

Dem Additivausschuss der UNITI gehören Mitgliedsfirmen an, die<br />

sich u.a. mit der Herstellung, dem Import und dem Handel von<br />

Additiven für Mineralölerzeugnisse befassen. Der Ausschuss<br />

behandelt von Fall zu Fall spezielle Fragen dieses Produktbereichs<br />

im Zusammenwirken mit dem Technischen Dienst des Verbandes.<br />

In der Berichtszeit fanden zwei Sitzungen statt.<br />

Reinke Aukamp ist Hauptgeschäftsführer der UNITI.<br />

50 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />

Fachausschüsse<br />

Bei der UNITI gibt es derzeit die beiden Fachausschüsse für<br />

Logistik und Technik. Aufgabe des Technischen Ausschusses ist<br />

die Bearbeitung technischer und rechtlicher Fragen sowie<br />

Probleme, schwerpunktmäßig der Lagerung und des Vertriebs<br />

von Mineralölerzeugnissen. Der Logistikausschuss befasst sich<br />

vorwiegend mit rechtlichen, technischen und wirtschaftlichen<br />

Fragen des Mineralöltransports. In der Berichtszeit fanden jeweils<br />

zwei Ausschusssitzungen statt.<br />

Technischer Dienst<br />

Im Bereich der Mineralölanwendungstechnik erfolgt die<br />

Betreuung der Mitgliedsunternehmen durch den Technischen<br />

Dienst der UNITI. Das Stammkapital der Beratungsgesellschaft<br />

für Mineralöl-Anwendungstechnik mbH liegt bei der UNITI e.V.<br />

Geschäftsführer der Gesellschaft ist Dipl.-Chem. Dr. Wolfgang<br />

Schütz. Dem Aufsichtsrat gehörten im Berichtsjahr Reinke<br />

Aukamp, Hamburg, Immo Kosel, Dollbergen, und Dr. Jürgen<br />

Müller, Hamburg, an.<br />

i box<br />

Kurzportrait UNITI<br />

Die 183 Mitglieder im UNITI Bundesverband mittelständischer<br />

Mineralölunternehmen e.V. sind im Kraftstoff-,<br />

Heizöl- und Schmierstoffgeschäft tätig. Sie betreiben<br />

derzeit rund 3.900 Straßentankstellen und 68<br />

Autobahntankstellen. Sie haben kleinere und größere<br />

Netze zwischen fünf und gut 220 Stationen. Der Vertrieb<br />

erfolgt auch unter regionalen Eigenmarken. Im<br />

Schmierstoff- und Additivbereich gehören zur UNITI kleinere<br />

Händler, aber auch große mittelständische<br />

Unternehmen mit eigenen Anlagen zur Herstellung. Die<br />

Mitgliedsfirmen der UNITI beschäftigen etwa 34.000<br />

Arbeitnehmer. Die Marktanteile der Verbandsmitglieder<br />

betragen je zirka 15 Prozent bei Otto- und Dieselkraftstoff,<br />

zehn Prozent bei leichtem Heizöl und gut 35<br />

Prozent bei Schmierstoffen. Der Gesamtumsatz erreicht<br />

rund 16 Mrd. Euro.


BAT-Beliefererkreis<br />

Dem BAT-Beliefererkreis der UNITI gehörten im Berichtsjahr 74<br />

Unternehmen an, die an der Belieferung von insgesamt 68<br />

Bundesautobahntankstellen beteiligt waren. Über alle einschlägigen<br />

Fragen wurden sie durch besondere Rundschreiben informiert.<br />

Juniorenkreis<br />

Noch in der Ausbildung befindliche Nachwuchskräfte, leitende<br />

Mitarbeiter und bereits in Geschäftsführungspositionen tätige<br />

Jungunternehmer und Jungunternehmerinnen sind Mitglieder<br />

des Juniorenkreises der UNITI, einem informellen<br />

Verbandsgremium zur Pflege der fachlichen und geselligen<br />

Kommunikation. Das Sprecherteam setzte sich im Berichtszeitraum<br />

aus Carsten Pohl (Deutsche Tamoil GmbH, Elmshorn)<br />

und Jürgen Westerkowsky (Bernburger Mineralölvertrieb<br />

Lühmann GmbH & Co. KG, Neundorf) (bis zum 15. Juni) und<br />

Karin Kleffmann (Wilhelm Kleffmann KG, Köln) (ab dem 15. Juni)<br />

zusammen. Der Juniorenkreis kam im Berichtszeitraum zweimal<br />

zusammen und behandelte u.a. die Themen „Beendigung des<br />

Handelsvertretervertrages im Tankstellengeschäft“ und<br />

„Auswertungsmöglichkeiten, Tools und Statistiken“.<br />

Information und Schulung<br />

Die Mitgliedsunternehmen der UNITI wurden durch<br />

Rundschreiben über alle wichtigen Angelegenheiten der Branche<br />

informiert. Im Berichtsjahr erschienen 41 Geschäftsleitungs-<br />

Rundschreiben und 39 allgemeine Rundschreiben. Die<br />

Rundschreibenbeilage „Der Großhandelskaufmann / Die Großhandelskauffrau<br />

in der Ausbildung“ erschien sechsmal. Die vom<br />

Verband mit herausgegebene Zeitschrift „Brennstoffspiegel &<br />

Mineralölrundschau“ stand als weitere Informationsquelle<br />

monatlich zur Verfügung.<br />

Den Informationsdienst für die Mitglieder vervollständigten spezielle<br />

Rundschreiben für bestimmte Firmengruppen, und zwar für<br />

Tankstellen betreibende sowie für im Kraftstoff-, im Heizöl- und<br />

im Schmierstoffgeschäft tätige Unternehmen.<br />

Die traditionelle Wintertagung der UNITI fand vom 17. bis 19.<br />

Februar <strong>2005</strong> in Klais / Elmau (Bayern) statt. Das Themenspektrum<br />

des Vortragsprogramms reichte von Referaten über die<br />

aktuelle BGH-Rechtsprechung zum Handelsvertreterausgleich im<br />

Tankstellengeschäft, über Schmierstoffe in Automobilen als<br />

Element der Fahrzeugkonstruktion sowie über das neue Öko-<br />

Festabend der UNITI-Wintertagung auf Schloss Elmau<br />

<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />

51<br />

Statistik Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl


VERBÄNDE<br />

Zeichen für Schmierstoffe, Biodiesel und Bioethanol an Tankstellen<br />

bis hin zum Rating. Abgerundet wurde das Programm<br />

durch einen Vortrag über die Zukunft des Mineralöls im deutschen<br />

Markt und die ökonomischen und ökologischen Rahmenbedingungen.<br />

Im Berichtszeitraum veranstaltete die UNITI ein Mineralölsteuerseminar<br />

(8. November) und ein Gefahrgutseminar<br />

(22. November) sowie zwei UNITI-Workshops „Neues zu<br />

Altlasten“ (15. März und 26. April). Außerdem informierte die<br />

UNITI am 11. und 12. Mai <strong>2005</strong> anlässlich der vom bft in Münster<br />

ausgerichteten Branchenmesse „Tankstelle und Mittelstand“ an<br />

ihrem Messestand über das Leistungsangebot des Verbandes<br />

und seines Technischen Dienstes.<br />

Neue Medien<br />

Der Verband ist weiterhin unter der Adresse www.uniti.de im<br />

Internet zu finden. Informationen über Aufgaben, Arbeit,<br />

Publikationen und Seminarprogramm der UNITI sowie das<br />

Angebot seines Technischen Dienstes stehen dort zur Verfügung.<br />

Aktuelle Pressemitteilungen und Hinweise auf Veranstaltungs-<br />

52 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />

Roland Pofalla als stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Deutschen Bundestag<br />

termine ergänzen den Inhalt der Homepage. Im internen<br />

Mitgliederteil können die Rundschreiben der UNITI abgerufen<br />

werden. Das aktuelle Mitgliederverzeichnis, Informationen über<br />

die Aktivitäten des Juniorenkreises sowie die Arbeit und Termine<br />

der Fachausschüsse vervollständigen das Angebot.<br />

Statistik<br />

Die von der UNITI durchgeführten statistischen Arbeiten umfassten<br />

im Berichtszeitraum neben der Ermittlung und Auswertung<br />

interner Verbandsdaten (Tankstellen der Mitglieder, Absätze von<br />

Kraftstoffen, Heizöl und Schmierstoffen) auch die Auswertung<br />

der amtlichen Mineralölstatistik und des von der Mineralölindustrie<br />

veröffentlichten Zahlenmaterials der Branche.


Ausschuss- und Arbeitskreistätigkeit der UNITI<br />

LUBE<br />

Schmierstoffausschuss<br />

Sprecher: Lothar Bertelmann, Fuchs Europe Schmierstoffe GmbH,<br />

Mannheim (bis 23. Mai <strong>2005</strong>)<br />

Immo Kosel, Mineralöl-Raffinerie Dollbergen GmbH, Uetze-Dollbergen<br />

(seit 23. Mai <strong>2005</strong>)<br />

Im Berichtszeitraum befasste sich der Schmierstoffausschuss<br />

eingehend mit dem Geschehen auf dem deutschen und ausländischen<br />

Schmierstoffmarkt. Inhalt der Arbeit war die grundlegende<br />

Analyse von Aufkommen, Absatz und Preis- und<br />

Wettbewerbssituation bei Grundölen, Additiven sowie Kfz- und<br />

Industrieschmierstoffen. Auch Veränderungen in der deutschen<br />

Mineralölwirtschaft sowie branchennahen Wirtschaftsbereichen<br />

im In- und Ausland wurden unter dem Aspekt eventuell gegebener<br />

Rückwirkungen auf den inländischen Wettbewerb und<br />

Schmierstoffmarkt behandelt. Vor allem die sich im Berichtsjahr<br />

zunehmend verschlechternde Verfügbarkeit und extreme<br />

Preisentwicklung bei den Grundölen und den zur Schmierstoffherstellung<br />

benötigten Additiven wurde dabei mit zunehmender<br />

Sorge betrachtet.<br />

Ein Schwerpunkt der Ausschussarbeit lag auch im Berichtsjahr<br />

einmal mehr bei REACH, der künftigen Chemikalienpolitik der<br />

Europäischen Union. Es wurden hierzu insbesondere die<br />

Konsequenzen für die stoffherstellende Chemikalienbranche einerseits<br />

und für die zu weiten Teilen in der UNITI organisierte mittelständische<br />

Schmierstoff- und Additivbranche andererseits erörtert,<br />

einschließlich der nachgeschalteten Verwender. Der<br />

Ausschuss schaltete sich dazu über den Verband – einzelne seiner<br />

Mitglieder auch persönlich – aktiv in die Beratungen bei der<br />

Europäischen Kommission und im Europäischen Parlament ein.<br />

Dank gemeinsamer Anstrengungen – auch mit dem europäischen<br />

Schmierstoffverband UEIL – konnten gewisse Erleichterungen<br />

und einige der von der mittelständischen Wirtschaft für erforderlich<br />

gehaltenen Nachregulierungen erreicht werden.<br />

Breiten Raum nahm auch die Diskussion um die aus der neuen<br />

Gefahrstoffverordnung <strong>2005</strong> resultierenden Verpflichtungen für<br />

Schmierstoffunternehmen und ihre innerbetriebliche Umsetzung<br />

ein. Hierzu gehörte das Erstellen einer Gefährdungsbeurteilung,<br />

wofür ein Schutzstufenkonzept auf der Grundlage eines<br />

Phrasenkatalogs vorausgesetzt wird.<br />

Ein ständig auf der Tagesordnung stehendes Thema bildete die<br />

im Berichtsjahr erfolgte Einführung einer europaweiten Öko-<br />

Kennzeichnung für Schmierstoffe, das vor allem die Schmierfettbranche<br />

weiterhin beschäftigen wird.<br />

Für die Motorenölfachleute unter den Ausschussmitgliedern<br />

stand mit „Rebrand-/Freigaben für Motorenöle“ ein Dauerthema<br />

auf der Agenda. Es wurden hierzu die von der UNITI zusammengetragenen<br />

Informationen zur neuesten Rechtsprechung einschließlich<br />

der aufgezeigten Konsequenzen für die Schmierstoffhersteller<br />

analysiert.<br />

Im Berichtszeitraum wechselte der Ausschusssprecher. Für<br />

Lothar Bertelmann, der diese Funktion mit Beendigung seiner<br />

beruflichen Tätigkeit aufgab, wurde Immo Kosel im Mai <strong>2005</strong><br />

zum neuen Sprecher gewählt. Gleichzeitig wurde der wechselseitige<br />

Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen dem<br />

Schmierstoff- und dem Additivausschuss des Verbandes intensiviert.<br />

Auch die weitere Neuerung, regelmäßig Ausschusssitzungen<br />

in den Häusern von Mitgliedern durchzuführen, soll zur<br />

Intensivierung des Erfahrungsaustausches untereinander fortgeführt<br />

werden.<br />

Ein weiteres zentrales Anliegen des Kreises war die Ausgestaltung<br />

der künftigen Zusammenarbeit der beiden für die Schmierstoffbranche<br />

kompetenten Fachverbände, UNITI und VSI (Verband<br />

Schmierstoff-Industrie e.V.). Der Ausschuss begrüßte es, dass<br />

beide Verbände zum Zwecke umfassender und kompetenter<br />

Beratung ihrer Mitglieder künftig noch enger zusammenarbeiten<br />

<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />

53<br />

Statistik Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl


VERBÄNDE<br />

werden. UNITI (einschließlich ihres Technischen Dienstes) und<br />

VSI werden dabei ihre Arbeit in den Fachgremien koordinieren<br />

und bündeln, um Doppelarbeiten zu vermeiden. Mehr als bisher<br />

sollen auch Dienstleistungen für die Mitglieder beider Verbände<br />

gemeinsam angeboten werden. Zur Konkretisierung der künftigen<br />

Kooperation ist geplant, ein entsprechendes „Eckpunktepapier“<br />

zu verabschieden.<br />

Schließlich kamen aus dem Ausschuss wiederum konkrete<br />

Vorschläge und Anregungen zu den vom Technischen Dienst der<br />

UNITI angebotenen Dienstleistungen sowie seinen Seminarveranstaltungen.<br />

Auch für die Veranstaltungen des<br />

Verbandes brachte sich der Schmierstoffausschuss mit Anregungen<br />

zu Fachvorträgen über schmierstoffspezifische Themen<br />

ein.<br />

Additivausschuss<br />

Sprecher : Dr. Bernd Lindstaedt, Lehmann & Voss & Co., Hamburg<br />

Durch die Aufnahme einiger neuer Mitglieder, die sowohl der<br />

UNITI als auch dem Verband der Schmierstoffindustrie (VSI)<br />

angehören, hat sich die Mitgliederzahl des Ausschusses im<br />

Berichtsjahr auf 16 erhöht. Grund hierfür ist die angestrebte<br />

engere Zusammenarbeit mit dem VSI.<br />

Wichtige Angelegenheit war auch im Jahr <strong>2005</strong> die Behandlung<br />

der Auswirkungen der zukünftigen Chemikalienpolitik (REACH).<br />

Besonders die erwartete Reduktion des Angebots an<br />

Spezialchemikalien, auf die mittelständische Hersteller angewiesen<br />

sind, wurde intensiv erörtert. Es wurde vereinbart, dass<br />

weiterhin hierüber mit den EU-Parlamentariern eingehend diskutiert<br />

werden soll.<br />

Aber auch die zunehmende Anzahl weiterer Registrierungssysteme<br />

für Stoffe verursacht wachsende Probleme. Ein Beispiel<br />

ist das von der Automobilindustrie aufgestellte IMDS<br />

(International Material Data System), in dem sämtliche Prozessund<br />

Instandhaltungsstoffe von Fahrzeugen gelistet werden müssen.<br />

Da auch die CAS-Nummern dieser Stoffe genannt werden<br />

müssen, kann das zu einem Know-how-Transfer führen.<br />

Ein weiteres Ausschussthema war die EU-Richtlinie zur 30. Anpassung<br />

der Kennzeichnung von Stoffen (30. ATP), wonach<br />

Borsäure in die Kategorie 2 (giftig und fortpflanzungsgefährdend)<br />

einzustufen ist. Als notwendig wird erachtet, generell<br />

gegen die undifferenzierte Diskriminierung bestimmter Stoffe<br />

vorzugehen.<br />

54 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />

Die neue Gefahrstoffverordnung hat als wichtige Neuerung die<br />

Gefährdungsbeurteilung eingeführt. Weiterhin ist das<br />

Substitutionsgebot verschärft worden. Die Mitglieder des<br />

Verbandes wurden hierauf sensibilisiert.<br />

Nach der 31. BImSchV muss spätestens ab 2007 der<br />

Mengenabsatz von leicht flüchtigen Substanzen aus schichtbildenden<br />

Stoffen (VOC = volatile organic compounds) angegeben<br />

werden. Es wurde erörtert, ob davon auch oberflächenaktive<br />

Additive, wie z.B. Korrosionsinhibitoren, betroffen sein könnten.<br />

Zurzeit wird dabei im Wesentlichen an Lacke und Farben gedacht.<br />

Die Entwicklung muss aber sorgfältig beobachtet werden.<br />

Diesen und weiteren neuen Problemfeldern wird sich der<br />

Additivausschuss auch in Zukunft annehmen. Dabei können sich<br />

mit den neuen gemeinsamen Mitgliedern von UNITI und VSI<br />

Synergien herausbilden, mit denen die anstehenden Herausforderungen<br />

an die Branche noch effizienter gelöst werden können.<br />

Technischer Ausschuss<br />

Sprecher: Paul-Dieter Tucht, F.W. Tucht jr. GmbH & Co., Hagen<br />

Auch im Jahr <strong>2005</strong> befasste sich der Ausschuss schwerpunktmäßig<br />

mit der Umsetzung der „Saugrüssel“-Novelle (21. BImSchV).<br />

Dabei wurden bei dem über die DGMK ermöglichten<br />

Branchenaustausch speziell die großen technischen Herausforderungen<br />

intensiv erörtert, die bei der Nachrüstung mittelständischer<br />

Tankstellennetze mit den selbstüberwachenden<br />

Systemen anstehen. Angesichts der recht inhomogenen Netzstrukturen<br />

mit einer sehr viel größeren Vielfalt an Gasrückführsystemen<br />

und Einzelkomponenten erwarten die Experten<br />

einen erhöhten Beratungsbedarf und technischen Aufwand bei<br />

der Nachrüstung mit den Monitoringsystemen.<br />

Ein weiteres bedeutendes Thema für die im Tankstellengeschäft<br />

tätigen Ausschussmitglieder bildeten die neuen Anforderungen<br />

aus der DIN 1999 –100 für Abscheideranlagen. Diese können<br />

aufgrund damit verbundener wasserrechtlicher Auflagen zu einem<br />

erheblichen Nachrüstaufwand an bestehenden Tankstellen (z.B.<br />

an Domschächten, Zuleitungen) führen. Auch das Thema<br />

„Biokraftstoffe und Leichtflüssigkeitsabscheider“, das die DGMK<br />

im Berichtsjahr in einem neuen Projekt aufgegriffen und hierzu<br />

erste Laboruntersuchungen eingeleitet hatte, wurde von dem<br />

Ausschuss im Hinblick auf eventuelle Konsequenzen für die<br />

Abscheidertechnik begleitet. In diesem Zusammenhang befasste<br />

sich der Ausschuss eingehend mit einer Reihe von ungeklärten


Fragen zur Materialbeständigkeit der Tankstellentechnik in Bezug<br />

auf Biokraftstoffe sowie die normgerechten Diesel- und<br />

Ottokraftstoffe mit geringen Bioanteilen. Dabei wurden ebenfalls<br />

die Rahmenbedingungen zur Einführung neuer, derzeit nicht<br />

normgerechter Kraftstoffsorten (wie E 10, 15, 50, 85) aus technischer<br />

Sicht unter Einbeziehung damit zusammenhängender<br />

Fragen (z.B. eichrechtliche Anforderungen) erörtert und bewertet.<br />

Eher ein Randthema war für den Ausschuss im Berichtsjahr<br />

AdBlue, das Reduktionsmittel für die Nachbehandlung von<br />

Dieselabgasen in Nutzfahrzeugen. Es kristallisierte sich heraus,<br />

dass von mittelständischen Tankstellenbetreibern in der Regel<br />

die Kanisterlösung als Notversorgung der Fuhrparkbetreiber in<br />

Betracht gezogen wird. Dies erfordert gegenüber der sehr viel aufwendigeren<br />

Tanktechnik bei Abgabe über Zapfsäulen und über<br />

unter- oder oberirdische Lagerbehälter keine zusätzlichen<br />

Investitionen.<br />

Schmierstoffausschuss bei Mitgliedsfirma Fuchs Europe Schmierstoffe GmbH, Mannheim<br />

Ein Problem, das Tankstellenbetreiber vor allem in<br />

Ballungsräumen immer wieder beschäftigt, war auch im<br />

Berichtsjahr der Lärmschutz an Tankstellen. Insbesondere bei<br />

Störungen der Nachbarschaft setzen die Behörden die verschärften<br />

Anforderungen aus der 1999 in Kraft getretenen novellierten<br />

TA Lärm um. Dies ist im Einzelfall mit hohen Investitionen in den<br />

Lärmschutz verbunden, kann aber auch zu sonstigen empfindlichen<br />

behördlichen Auflagen wie z.B. Verringerung der Öffnungszeiten<br />

und Nachtbelieferverbot führen.<br />

Logistikausschuss<br />

Sprecher: Gunter Wichmann, Boie GmbH & Co. KG, Lübeck<br />

Der Logistikausschuss der UNITI hielt die Verbandsmitglieder im<br />

Berichtszeitraum über alle wichtigen Änderungen des Transportund<br />

Verkehrsrechts auf dem Laufenden. Hierdurch wurden die<br />

betroffenen Unternehmen in die Lage versetzt, vor allem den<br />

Neuerungen im gefahrgut- und güterverkehrsrechtlichen Bereich<br />

nachzukommen.<br />

<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />

55<br />

Statistik Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl


VERBÄNDE<br />

Einer der Arbeitsschwerpunkte des Logistikausschusses war<br />

dabei die Diskussion der zur Erhöhung der Sicherheit im Verkehr<br />

ergangenen Regelungen. Dies betraf einerseits die Vorschriften<br />

für die Sicherung aus dem Kapitel 1.10 ADR, wozu der Ausschuss<br />

Empfehlungen zur Umsetzung erarbeitete. Da bestimmte Kreise,<br />

wie z.B. Tankstellenbetreiber als Empfänger von Benzin, die<br />

Pflicht zum Erstellen eines entsprechenden Sicherungsplanes<br />

faktisch nicht umsetzen können, wurde ein Antrag der UNITI beim<br />

Bundesverkehrsministerium auf Befreiung dieser Empfängerkreise<br />

von der Verpflichtung vorbereitet.<br />

Ausgehend von dem im Berichtsjahr <strong>2005</strong> von der<br />

Bundesregierung veröffentlichten neuen, allerdings unverbindlichen<br />

„Leitfaden zum vorbeugenden personellen Sabotageschutz<br />

im nichtöffentlichen Bereich“ wurden die diesbezüglichen<br />

Konsequenzen für die Transportseite erörtert. Hierbei ging es um<br />

die Umsetzung der Vorschriften in Bezug auf die<br />

Sicherheitsüberprüfung der „Stellen im Unternehmen“, die „über<br />

die Sicherung bei der Beförderung“ der aufgelisteten besonders<br />

gefährlichen Güter „entscheiden“. Der Ausschuss machte dabei<br />

deutlich, dass er eine vom Leitfaden abweichende Interpretation<br />

über den betroffenen Personenkreis gegenüber der ministeriellen<br />

Auslegung für sachgerecht halte.<br />

Weitere Punkte waren im Jahr <strong>2005</strong> die besonderen<br />

Anforderungen an die Logistik bei gemischter Ausfuhr von Diesel<br />

und Heizöl EL. Die Einführung des neuen digitalen Tachographen,<br />

dessen Starttermin mehrfach verschoben wurde, war ebenso ein<br />

Thema wie die vom MWV angeschobene Initiative auf Erhöhung<br />

der zulässigen Nutzlast in der Tankstellenversorgung. Die von der<br />

DGMK in ihrem begleitenden Forschungsprojekt hierzu getroffenen<br />

Aussagen, u.a. zu dem vom Bundesverkehrsministerium<br />

geforderten zusätzlichen Sicherheitsgewinn, wurden eingehend<br />

erörtert.<br />

UPEI und UEIL<br />

Die Interessenvertretung über die europäischen Spitzenorganisationen<br />

der Branche gewinnt für <strong>AFM+E</strong> und UNITI und ihre<br />

Mitglieder zunehmend an Bedeutung. Kontinuierlich steigt die<br />

Anzahl der in der Europäischen Gemeinschaft anzuwendenden<br />

Vorschriften, die sich unmittelbar oder mittelbar auf die<br />

Aktivitäten der mittelständischen Mineralölwirtschaft und ihrer<br />

56 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />

Unternehmen auswirken. Fragen aus den Bereichen Recht,<br />

Wettbewerb, Steuern und Umweltschutz wurden mit den zuständigen<br />

Brüsseler Dienststellen in der Regel über die Union<br />

Pétrolière Européenne Indépendante (UPEI) bearbeitet, in der die<br />

entsprechenden nationalen Organisationen Belgiens (zuständig<br />

auch für die Luxemburger Firmen), Deutschlands (<strong>AFM+E</strong> und<br />

UNITI), Frankreichs, Großbritanniens, Italiens, Kroatiens, der<br />

Niederlande, Österreichs, Polens, der Slowakei, Spaniens, der<br />

Schweiz, der Tschechischen Republik und Ungarns zusammengeschlossen<br />

sind.<br />

In der Union Indépendante de l’Industrie Européenne des<br />

Lubrifiants (UEIL), der die Schmierstoffverbände Belgiens,<br />

Deutschlands (BVA und UNITI), Finnlands, Frankreichs,<br />

Griechenlands, Großbritanniens, Irlands, Italiens, der<br />

Niederlande, Polens, Portugals, Schwedens, der Schweiz und<br />

Spaniens angehören, wurden schmierstoffspezifische Themen<br />

im europäischen Rahmen bearbeitet. Auch zukünftig wird hier ein<br />

wesentlicher Teil der Arbeit der UNITI auf Brüsseler Ebene angesiedelt<br />

sein. Zu den Schwerpunktthemen der UEIL gehörte im Jahr<br />

<strong>2005</strong> insbesondere die neue EU-Chemikalienpolitik (REACH). Im<br />

Rahmen des jährlichen UEIL-Kongresses, der in Rom stattfand,<br />

wurde das Thema der derzeitigen und künftigen Perspektiven für<br />

Grundöle und der künftigen Qualitätsanforderungen beleuchtet.<br />

Die im Vorjahr erfolgte Sitzverlegung von Paris nach Brüssel wirkte<br />

sich positiv auf die Arbeit der UEIL aus.<br />

Arbeitskreis BAT<br />

Die im Zusammenhang mit der Belieferung von Tankstellen an<br />

Bundesautobahnen (BAT) im Berichtsjahr aufgetretenen Fragen<br />

wurden vom Arbeitskreis BAT der Belieferer von<br />

Bundesautobahntankstellen, dem die UNITI als außerordentliches<br />

Mitglied angehört, bearbeitet. Sie war weiterhin regelmäßiger<br />

Gesprächs- und Verhandlungspartner der Autobahn Tank &<br />

Rast GmbH, Bonn. Sofern es erforderlich war, gab es außerdem<br />

Kontakte zur Arbeitsgemeinschaft der BAT-Pächter (UNIPAS).<br />

Im Berichtsjahr befasste sich der Arbeitskreis u.a. mit der<br />

Vorwegbeschilderung an BAT sowie dem von Tank & Rast geplanten<br />

Investitionsmodell, d.h. einer langfristigen Verpachtung einzelner<br />

BATs, wobei der Pächter in dieser Zeit sämtliche<br />

Investitionen trägt.


Zusammenarbeit mit Behörden, Verbänden und<br />

Fachausschüssen<br />

Auch im Berichtsjahr stellten die seit vielen Jahren bestehenden<br />

Kontakte des <strong>AFM+E</strong> und der UNITI u.a. zu den Bundesministerien<br />

für Wirtschaft und Arbeit, Finanzen und Umwelt eine<br />

kontinuierliche Unterrichtung über alle die mittelständische<br />

Mineralölwirtschaft betreffenden administrativen und legislativen<br />

Vorhaben sicher. Auch mit dem Bundeskartellamt, dem<br />

Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle und dem<br />

Erdölbevorratungsverband arbeiteten beide Verbände zusammen.<br />

Im Rahmen des seit März 2003 von Dr. Friedrich Homann geleiteten<br />

Berliner Büros der Interessengemeinschaft mittelständischer<br />

Mineralölverbände e.V. (IG) kooperieren <strong>AFM+E</strong> und UNITI<br />

mit dem Bundesverband Freier Tankstellen und Unabhängiger<br />

Deutscher Mineralölhändler e.V. (bft), Bonn, dem DVFG<br />

Deutscher Verband Flüssiggas e.V., Berlin, dem Gesamtverband<br />

des Deutschen Brennstoff- und Mineralölhandels e.V. (gdbm),<br />

Berlin, und dem Verband Gewerblicher Tanklagerbetriebe e.V.,<br />

Hamburg. Die Interessengemeinschaft bildet die Verbindungsstelle<br />

zum Parlament und den Bundesministerien. Arbeitskontakte<br />

bestanden ferner insbesondere zum Mineralölwirtschaftsverband<br />

e.V. (MWV), Hamburg, zum Verband Schmierstoff-Industrie<br />

e.V. (VSI), Hamburg, und zum Bundesverband<br />

Altöl e.V. (BVA), Wiedau.<br />

Auf europäischer Ebene vertraten <strong>AFM+E</strong> und UNITI die<br />

Interessen ihrer Mitglieder über die Union Pétrolière Européenne<br />

Indépendante (UPEI), Paris, und die Union Indépendante de<br />

l’Industrie Européene des Lubrifiants (UEIL), Brüssel. Mit dem<br />

Bundesverband des Deutschen Gross- und Aussenhandels e.V.<br />

i box<br />

Die IG, das gemeinsame Dach des Mineralöl- und<br />

Energiemittelstandes<br />

Die IG bildet mit ihrem Berliner Büro die Verbindungsstelle<br />

zum Parlament und den Bundesministerien. 1971 in Bonn<br />

gegründet, setzt sich die IG seit jeher für die Belange der<br />

mittelständischen Mineralölwirtschaft in Deutschland ein mit<br />

dem Ziel, eine „friedliche Koexistenz“ der kleinen bis mittelgroßen<br />

Unternehmen mit den in Deutschland ansässigen<br />

Töchtern der internationalen Ölkonzerne zu erreichen.<br />

(BGA), Berlin, bearbeitete der <strong>AFM+E</strong> Fragen von überfachlicher<br />

Bedeutung. In wettbewerbsrechtlichen Angelegenheiten arbeitete<br />

die UNITI mit der Zentrale zur Bekämpfung unlauteren<br />

Wettbewerbs e.V., Bad Homburg / Hamburg, zusammen.<br />

Auch die Mitarbeit in einer Reihe nationaler oder europäischer<br />

Fachgremien trug zu einer effektiven Vertretung der Belange des<br />

Mineralölhandels bei. Inhaber, Gesellschafter oder Mitarbeiter<br />

von Mitgliedsfirmen sowie Mitglieder der Geschäftsführungen<br />

von <strong>AFM+E</strong> und UNITI gehörten im Berichtsjahr u.a. folgenden<br />

Gremien an:<br />

– Arbeitskreis BAT der Mineralölindustrie<br />

– ATV-DVWK Arbeitsgruppe „Tankstellen für Kraftfahrzeuge“<br />

– Beirat und Fachausschüsse des Erdölbevorratungsverbandes<br />

– Beirat der GVÖ Gebinde-Verwertungsgesellschaft der<br />

Mineralölwirtschaft mbH<br />

– Energiebeirat beim Bayerischen Staatsministerium für<br />

Wirtschaft, Verkehr und Technologie<br />

– Energy Advisory Board der EU-Kommission<br />

– FAM – Fachausschuss Mineralöl- und Brennstoffnormung<br />

(Arbeitsausschüsse und Arbeitskreise)<br />

– Ausschüsse des DIN (Deutschen Instituts für Normung)<br />

– Projekte der DGMK (Deutsche Wissenschaftliche Gesellschaft<br />

für Erdöl, Erdgas und Kohle e.V.)<br />

– Institut für wirtschaftliche Oelheizung e.V. (IWO)<br />

– MWV-Arbeitskreis „Ausbildung an Tankstellen“<br />

– Nationale Krisenorganisation (National Emergency Sharing<br />

Organization); KVR-Krisenversorgungsrat der KGV-<br />

Koordinierungsgruppe Versorgung (Organe der deutschen<br />

NESO)<br />

– Steuerausschuss des BDH (Bundesverband Deutscher<br />

Handelsverbände)<br />

– Working Group Energy beim Europäischen Parlament<br />

(Kangaroo Group)<br />

– Forum für Zukunftsenergien<br />

– „Berlin Forum“ bei der Europäischen Kommission<br />

<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />

57<br />

Statistik Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl


VERBÄNDE<br />

Technischer Dienst der UNITI<br />

Hauptaufgabe des Technischen Dienstes i@ 1.) ist die Beratung<br />

der UNITI und ihrer Mitglieder in technischen Fragen bezüglich<br />

Kraft-, Brenn- und Schmierstoffen. Außerdem vertritt der<br />

Technische Dienst die Interessen der UNITI–Mitglieder in verschiedenen<br />

Gremien und Ausschüssen wie z.B. DIN und DGMK.<br />

Auch das Jahr <strong>2005</strong> war geprägt von den Auswirkungen der EU-<br />

Chemikalienpolitik (REACH). Die Unterrichtung der Mitglieder<br />

über die Entwicklungen im Europäischen Parlament zu diesem<br />

Thema und Abstimmung einer koordinierten Vorgehensweise<br />

waren wesentliche Aufgaben im Berichtsjahr.<br />

i@ 1.) www.td-uniti.de<br />

58 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />

Technische Arbeitstagung Hohenheim <strong>2005</strong><br />

Wichtige Neuerung war die gleichzeitige Herausgabe aller fünf<br />

Schmierstofftabellen für Pkw, Lkw, Ackerschlepper, Motorräder<br />

und Baumaschinen in aktualisierter und erweiterter Form. Die<br />

Schmierstofftabellen erscheinen jetzt jährlich neu. Gleichzeitig<br />

wurde der Inhalt der Tabellen exklusiv den UNITI-Mitgliedern erstmals<br />

online zugänglich gemacht.<br />

Vom 15. bis 17. März fand die Technische Arbeitstagung<br />

Hohenheim <strong>2005</strong> statt. In 18 Vorträgen wurden aktuelle Themen<br />

aus dem Kraft- und Schmierstoffbereich präsentiert. Schwerpunkte<br />

waren erneut die REACH-Problematik, aber auch


Seminar „Warenkunde für Auszubildende“, Hamburg<br />

Grundöle aus nachwachsenden Rohstoffen. Die Themen zur<br />

Metallbearbeitung wurden auch dieses Jahr wieder lebhaft diskutiert.<br />

Die 11. Lehrgangsreihe „Der Technische Mineralölkaufmann“<br />

wurde mit zwei Veranstaltungen im Frühjahr und Herbst in<br />

Dortmund und München fortgeführt. Das integrierte Verkaufstraining<br />

blieb in bewährter Form erhalten.<br />

Im September fand in Hamburg das Seminar „Warenkunde für<br />

Auszubildende“ statt. 20 Teilnehmer aus Mitgliedsfirmen konnten<br />

sich in den Grundlagen der Schmier- und Kraftstoffe weiterbilden,<br />

um sich auf ihre Prüfungen vorzubereiten.<br />

Sehr erfreulich entwickelte sich das im Jahre 2004 eingeführte<br />

Seminar „Basiswissen der Mineralöl- und Schmierstofftechnik“.<br />

Im Berichtsjahr wurden vier Termine angeboten, die großen<br />

Anklang fanden.<br />

Die neue Gefahrstoffverordnung verpflichtet alle Verwender von<br />

Stoffen zur Erstellung von Gefährdungsbeurteilungen. Dazu wurde<br />

im Berichtsjahr ein neues Seminar „Die neue Gefahrstoffverordnung“<br />

angeboten.<br />

Sehr umfangreich war die Bearbeitung von Anfragen bezüglich<br />

neuer Kraftstoffsorten auf GTL-Basis, Biodiesel und Bioethanol.<br />

Auch in Zukunft wird der Technische Dienst die Mitglieder über<br />

technische Neuerungen und Entwicklungen der Mineralöl- und<br />

Schmierstoffbranche unterrichten.<br />

<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />

59<br />

Statistik Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl


Daten und Fakten<br />

60 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong>


<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />

61<br />

Statistik<br />

Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl


Rohölversorgung<br />

1995-<strong>2005</strong><br />

in 1000 Tonnen<br />

Daten und Fakten<br />

62 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />

Rohöl - Einfuhr<br />

Naher Osten Afrika EU u. Norwegen GUS Sonstige Länder Gesamt<br />

Jahr in % in % in % in % in %<br />

1995 12.891 12,8 23.609 23,5 39.546 39,3 20.630 20,5 3.959 3,9 100.636 2.926 103.562<br />

1996 11.424 11,1 22.424 21,8 40.120 39,0 26.088 25,4 2.809 2,7 102.866 2.874 105.740<br />

1997 11.850 12,0 20.693 20,9 38.524 38,9 25.483 25,7 2.443 2,5 99.039 2.804 101.843<br />

1998 13.520 12,4 23.087 21,2 41.606 38,2 28.359 26,0 2.462 2,2 109.034 2.934 111.968<br />

1999 12.954 12,5 21.642 20,8 35.199 33,9 31.930 30,7 2.145 2,0 103.870 2.746 106.616<br />

2000 13.534 13,1 21.296 20,6 32.644 31,5 34.201 33,0 1.881 1,8 103.555 3.166 106.721<br />

2001 11.714 11,2 18.206 17,3 37.460 35,7 35.820 34,1 1.796 1,7 104.997 3.278 108.275<br />

2002 11.197 10,7 18.044 17,2 36.006 34,4 38.502 36,8 .978 0,9 104.727 3.509 108.236<br />

2003 10.230 9,6 16.805 15,8 36.508 34,3 41.513 39,0 1.304 1,2 106.360 3.690 110.050<br />

2004 8.620 7,8 16.923 15,4 37.267 33,9 46.043 41,8 1.183 1,1 110.035 3.463 113.498<br />

<strong>2005</strong> 8.016 7,1 20.914 18,6 34.491 30,7 46.618 41,5 2.163 1,9 112.203 3.471 115.674<br />

Summendifferenzen durch Rundungen bedingt.<br />

Quelle: Mineralölwirtschaftsverband<br />

Rohöl- und<br />

Produkteneinsatz<br />

der Raffinerien<br />

1995-<strong>2005</strong><br />

in 1000 Tonnen<br />

Bei den Tabellen ohne Quellenhinweis handelt es sich um die amtlichen<br />

Mineralöldaten des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle.<br />

Inland<br />

Rohöl<br />

(Förderung)<br />

Rohöleinsatz Produkten- Einsatz<br />

Jahr Inland-Rohöl Import-Rohöl Gesamt einsatz gesamt<br />

1995 2.959 100.131 103.090 12.636 115.726<br />

1996 2.870 101.518 104.388 12.618 117.006<br />

1997 2.808 98.670 101.478 11.205 112.683<br />

1998 2.848 105.520 108.368 10.433 118.801<br />

1999 2.810 103.559 106.369 10.409 116.778<br />

2000 3.100 103.698 106.798 11.173 117.971<br />

2001 3.312 103.172 106.484 9.682 116.166<br />

2002 3.503 103.329 106.832 9.212 116.044<br />

2003 3.447 105.665 109.113 9.024 118.137<br />

2004 3.370 108.355 111.726 10.731 122.456<br />

<strong>2005</strong> 3.487 111.057 114.544 11.614 126.158<br />

Summendifferenzen durch Rundungen bedingt.<br />

Quelle: Mineralölwirtschaftsverband<br />

Rohölversorgung<br />

gesamt


Produkte<br />

Hauptprodukte<br />

Rohbenzin<br />

Ottokraftstoff<br />

Benzinkomponenten<br />

Dieselkraftstoff<br />

Heizöl, leicht<br />

Mitteldestillatkomponenten<br />

Heizöl, schwer<br />

HS-Komponenten<br />

Nebenprodukte<br />

Flüssiggas<br />

Raffineriegas<br />

Spezialbenzin<br />

Testbenzin<br />

Flugbenzin<br />

Flugturbinenkraftstoff, leicht<br />

Flugturbinenkraftstoff, schwer<br />

Andere Leuchtöle<br />

Schmierstoffe<br />

Bitumen<br />

Petrolkoks<br />

Wachse, Paraffine, Vaseline<br />

Andere Rückstände<br />

Brutto-Raffinerieerzeugung<br />

Nachrichtlich:<br />

Raffinerieeigenverbrauch<br />

Raffinerieerzeugung<br />

ohne Eigenverbrauch<br />

2004<br />

9.388.763<br />

24.701.756<br />

1.809.955<br />

32.117.625<br />

17.275.806<br />

442.564<br />

12.293.297<br />

1.719.238<br />

2.918.124<br />

4.424.587<br />

37<br />

10.781<br />

0<br />

0<br />

4.423.727<br />

6.948<br />

2.084.064<br />

3.341.841<br />

1.793.521<br />

263.475<br />

1.266.457<br />

120.282.566<br />

7.256.356<br />

113.026.210<br />

<strong>2005</strong><br />

9.062.767<br />

25.424.747<br />

2.076.269<br />

34.824.414<br />

17.684.938<br />

325.640<br />

11.841.679<br />

1.499.806<br />

2.951.267<br />

4.364.612<br />

41<br />

241<br />

0<br />

0<br />

4.251.943<br />

14.104<br />

2.045.436<br />

3.601.692<br />

1.911.591<br />

252.539<br />

1.503.092<br />

123.636.818<br />

7.442.286<br />

116.194.532<br />

Veränderungen in %<br />

- 3,5<br />

+ 2,9<br />

+ 14,7<br />

+ 8,4<br />

+ 2,4<br />

- 26,4<br />

- 3,7<br />

- 12,8<br />

+ 1,1<br />

- 1,4<br />

+ 10,8<br />

- 97,8<br />

-<br />

-<br />

- 3,9<br />

+ 103,0<br />

- 1,9<br />

+ 7,8<br />

+ 6,6<br />

- 4,2<br />

+ 18,7<br />

+ 2,8<br />

+ 2,6<br />

+ 2,8<br />

Raffinerieerzeugung<br />

von Mineralölprodukten<br />

2004/<strong>2005</strong><br />

in Tonnen<br />

<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />

63<br />

Statistik<br />

Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl


DATEN UND FAKTEN<br />

Einfuhr von<br />

Mineralölprodukten<br />

2004/<strong>2005</strong><br />

64 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />

in Tonnen<br />

Produkte<br />

Hauptprodukte<br />

Rohbenzin<br />

Ottokraftstoff<br />

Benzinkomponenten<br />

Dieselkraftstoff<br />

Heizöl, leicht<br />

Mitteldestillatkomponenten<br />

Heizöl, schwer<br />

HS-Komponenten<br />

Nebenprodukte<br />

Flüssiggas<br />

Spezialbenzin<br />

Testbenzin<br />

Flugbenzin<br />

Flugturbinenkraftstoff, leicht<br />

Flugturbinenkraftstoff, schwer<br />

Andere Leuchtöle<br />

Schmierstoffe<br />

Bitumen<br />

Petrolkoks<br />

Wachse, Paraffine, Vaseline<br />

Andere Rückstände<br />

Gesamt<br />

2004<br />

7.165.524<br />

3.693.540<br />

412.768<br />

3.040.276<br />

9.283.457<br />

797.116<br />

1.591.169<br />

1.171.320<br />

627.821<br />

46.242<br />

53.250<br />

16.606<br />

0<br />

3.888.224<br />

14.253<br />

636.993<br />

374.188<br />

858.309<br />

390.604<br />

8.768<br />

34.070.428<br />

<strong>2005</strong><br />

7.497.901<br />

2.800.187<br />

439.587<br />

2.746.623<br />

9.997.803<br />

864.965<br />

1.633.167<br />

1.427.360<br />

704.201<br />

43.902<br />

51.707<br />

18.437<br />

0<br />

4.509.833<br />

12.850<br />

635.707<br />

360.449<br />

762.463<br />

429.192<br />

6.929<br />

34.961.263<br />

Veränderungen in %<br />

+ 4,6<br />

- 24,2<br />

+ 6,5<br />

- 9,7<br />

+ 7,7<br />

+ 8,5<br />

+ 2,6<br />

+ 21,9<br />

+ 12,2<br />

- 5,1<br />

- 2,9<br />

+ 11,0<br />

-<br />

+ 16,0<br />

- 9,8<br />

+ 2,6<br />

- 3,7<br />

- 11,2<br />

+9,9<br />

- 21,0<br />

+ 2,6


Produkte<br />

Hauptprodukte<br />

Rohbenzin<br />

Ottokraftstoff<br />

Dieselkraftstoff<br />

Heizöl, leicht<br />

Heizöl, schwer<br />

Nebenprodukte<br />

Flüssiggas<br />

Raffineriegas<br />

Spezialbenzin<br />

Testbenzin<br />

Flugbenzin<br />

Flugturbinenkraftstoff, leicht<br />

Flugturbinenkraftstoff, schwer<br />

Andere Leuchtöle<br />

Schmierstoffe<br />

Bitumen<br />

Petrolkoks<br />

Wachse, Paraffine, Vaseline<br />

Andere Rückstände<br />

Zwischensumme<br />

Doppelzählung aus Recycling *)<br />

Gesamt<br />

*) Chemierücklauf und Zweitraffination<br />

Qualität<br />

Normalbenzin<br />

Superbenzin<br />

(Eurosuper)<br />

(SuperPlus)<br />

Gesamt<br />

2004<br />

17.895.297<br />

25.037.369<br />

28.920.297<br />

25.424.333<br />

6.266.033<br />

2.656.305<br />

528.319<br />

22.364<br />

62.478<br />

15.142<br />

0<br />

7.104.202<br />

15.891<br />

1.039.680<br />

2.704.688<br />

1.277.730<br />

276.710<br />

72.574<br />

119.319.412<br />

6.105.452<br />

113.213.960<br />

2004<br />

7.395.373<br />

17.641.996<br />

(16.764.873)<br />

(877.123)<br />

25.037.369<br />

<strong>2005</strong><br />

18.024.310<br />

23.430.722<br />

28.531.312<br />

24.467.737<br />

6.043.818<br />

2.755.435<br />

521.620<br />

29.204<br />

97.050<br />

16.028<br />

0<br />

8.084.758<br />

14.049<br />

1.023.044<br />

2.907.373<br />

1.172.903<br />

319.899<br />

63.229<br />

117.502.491<br />

6.460.979<br />

111.041.512<br />

<strong>2005</strong><br />

6.560.980<br />

16.869.742<br />

(16.136.823)<br />

(732.919)<br />

23.430.722<br />

Veränderungen in %<br />

+ 0,7<br />

- 6,4<br />

- 1,3<br />

- 3,8<br />

- 3,5<br />

+ 3,7<br />

- 1,3<br />

+ 30,6<br />

+ 55,3<br />

+ 5,9<br />

-<br />

+ 7,6<br />

- 11,6<br />

- 1,6<br />

+ 7,5<br />

- 8,2<br />

+ 15,6<br />

- 12,9<br />

- 1,9<br />

+ 5,8<br />

- 2,3<br />

Veränderungen in %<br />

- 11,3<br />

- 4,4<br />

(- 3,7)<br />

(- 16,4)<br />

- 6,4<br />

Inlandsabsatz von<br />

Mineralölprodukten<br />

2004/<strong>2005</strong><br />

in Tonnen<br />

Inlandsabsatz von<br />

Ottokraftstoff<br />

2004/<strong>2005</strong><br />

in Tonnen<br />

<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />

65


DATEN UND FAKTEN<br />

Monatlicher Absatz von<br />

Ottokraftstoff<br />

2004/<strong>2005</strong><br />

66 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />

in Tonnen<br />

Monatlicher Absatz von<br />

Dieselkraftstoff<br />

2004/<strong>2005</strong><br />

in Tonnen<br />

Monat<br />

Januar<br />

Februar<br />

März<br />

April<br />

Mai<br />

Juni<br />

Juli<br />

Jahr<br />

August<br />

September<br />

Oktober<br />

November<br />

Dezember<br />

Monat<br />

Januar<br />

Februar<br />

März<br />

April<br />

Mai<br />

Juni<br />

Juli<br />

August<br />

September<br />

Oktober<br />

November<br />

Dezember<br />

Jahr<br />

in t<br />

1.890.100<br />

1.937.684<br />

2.193.314<br />

2.225.893<br />

2.097.539<br />

2.093.925<br />

2.165.856<br />

2.135.102<br />

2.061.803<br />

2.149.762<br />

2.042.310<br />

2.044.081<br />

25.037.369<br />

in t<br />

1.980.376<br />

2.088.011<br />

2.585.002<br />

2.441.504<br />

2.278.536<br />

2.461.764<br />

2.528.392<br />

2.493.949<br />

2.576.297<br />

2.473.464<br />

2.661.719<br />

2.351.283<br />

28.920.297<br />

2004 <strong>2005</strong><br />

2004<br />

in %<br />

7,5<br />

7,7<br />

8,8<br />

8,9<br />

8,4<br />

8,4<br />

8,6<br />

8,5<br />

8,2<br />

8,6<br />

8,2<br />

8,2<br />

100<br />

in %<br />

6,9<br />

7,2<br />

8,9<br />

8,5<br />

7,9<br />

8,5<br />

8,7<br />

8,6<br />

8,9<br />

8,6<br />

9,2<br />

8,1<br />

100<br />

in t<br />

1.848.882<br />

1.725.215<br />

2.013.351<br />

2.055.795<br />

2.118.936<br />

2.027.169<br />

2.030.572<br />

2.016.106<br />

1.911.800<br />

1.974.428<br />

1.857.482<br />

1.850.986<br />

23.430.722<br />

in t<br />

1.987.247<br />

2.032.770<br />

2.269.697<br />

2.517.111<br />

2.418.098<br />

2.494.210<br />

2.500.045<br />

2.542.776<br />

2.537.624<br />

2.472.291<br />

2.555.917<br />

2.203.526<br />

28.531.312<br />

<strong>2005</strong><br />

in %<br />

7,9<br />

7,4<br />

8,6<br />

8,8<br />

9,0<br />

8,6<br />

8,7<br />

8,6<br />

8,2<br />

8,4<br />

7,9<br />

7,9<br />

100<br />

in %<br />

7,0<br />

7,1<br />

7,9<br />

8,8<br />

8,5<br />

8,7<br />

8,8<br />

8,9<br />

8,9<br />

8,7<br />

9,0<br />

7,7<br />

100


Monat<br />

Januar<br />

Februar<br />

März<br />

April<br />

Mai<br />

Juni<br />

Juli<br />

August<br />

September<br />

Oktober<br />

November<br />

Dezember<br />

Jahr<br />

Monat<br />

Januar<br />

Februar<br />

März<br />

April<br />

Mai<br />

Juni<br />

Juli<br />

August<br />

September<br />

Oktober<br />

November<br />

Dezember<br />

Jahr<br />

in t<br />

2.261.571<br />

2.459.747<br />

2.412.245<br />

1.659.409<br />

1.192.889<br />

1.817.076<br />

1.891.457<br />

1.953.512<br />

2.522.149<br />

2.061.260<br />

2.450.234<br />

2.742.784<br />

25.424.333<br />

in t<br />

496.797<br />

530.500<br />

496.206<br />

549.200<br />

494.248<br />

488.671<br />

552.146<br />

541.762<br />

450.019<br />

519.323<br />

549.554<br />

597.607<br />

6.266.033<br />

2004<br />

2004<br />

in %<br />

8,9<br />

9,7<br />

9,5<br />

6,5<br />

4,7<br />

7,2<br />

7,4<br />

7,7<br />

9,9<br />

8,1<br />

9,6<br />

10,8<br />

100<br />

in %<br />

7,9<br />

8,5<br />

7,9<br />

8,8<br />

7,9<br />

7,8<br />

8,8<br />

8,6<br />

7,2<br />

8,3<br />

8,8<br />

9,5<br />

100<br />

in t<br />

2.070.107<br />

2.345.369<br />

1.850.226<br />

1.375.822<br />

1.849.158<br />

1.355.094<br />

1.842.415<br />

2.700.277<br />

2.409.647<br />

2.201.007<br />

2.430.644<br />

2.037.971<br />

24.467.737<br />

in t<br />

512.927<br />

477.149<br />

535.810<br />

443.246<br />

494.326<br />

475.549<br />

465.087<br />

548.590<br />

485.704<br />

514.427<br />

526.312<br />

564.691<br />

6.043.818<br />

<strong>2005</strong><br />

<strong>2005</strong><br />

in %<br />

8,5<br />

9,6<br />

7,6<br />

5,6<br />

7,6<br />

5,5<br />

7,5<br />

11,0<br />

9,9<br />

9,0<br />

9,9<br />

8,3<br />

100<br />

in %<br />

8,5<br />

7,9<br />

8,9<br />

7,3<br />

8,2<br />

7,9<br />

7,7<br />

9,1<br />

8,0<br />

8,5<br />

8,7<br />

9,3<br />

100<br />

Monatlicher Absatz von<br />

Heizöl leicht<br />

2004/<strong>2005</strong><br />

in Tonnen<br />

Monatlicher Absatz von<br />

Heizöl schwer<br />

2004/<strong>2005</strong><br />

in Tonnen<br />

<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />

67


DATEN UND FAKTEN<br />

Raffinerieerzeugung<br />

einschließlich<br />

Blending, Einfuhr,<br />

Ausfuhr und<br />

Inlandsabsatz von<br />

Schmierstoffen <strong>2005</strong><br />

68 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />

in Tonnen<br />

Bruttoraffinerieerzeugung<br />

einschließlich Inlandsabsatz<br />

Sortengruppen Blending Einfuhr Ausfuhr in t in %<br />

Motorenöle 512.006 330.764 32,3<br />

Kompressorenöle 25.553 122.708 201.043 11.764 1,2<br />

Turbinenöle 15.661 4.475 0,4<br />

Getriebeöle 148.444 28.810 33.968 100.433 9,8<br />

Hydrauliköle 179.306 34.729 38.752 150.574 14,7<br />

Elektroisolieröle 54.260 285 13.100 8.964 0,9<br />

Maschinenöle 28.600 12.230 13.971 29.689 2,9<br />

Andere Industrieöle in „Mitteldestillatnicht<br />

zum Schmieren 51.651 komponenten“ enthalten 55.660 5,4<br />

Prozessöle 426.276 47.573 287.996 143.650 14,0<br />

Metallbearbeitungsöle 111.327 20.802 45.586 85.891 8,4<br />

Schmierfette 52.670 11.280 31.530 34.211 3,4<br />

Basisöle 348.655 375.290 122.227 41.648 4,1<br />

Extrakte aus der in „Andere Rückstände”<br />

Schmierölraffination 91.027 enthalten 25.321 2,5<br />

Gesamt 2.045.436 653.707 788.173 1.023.044* ) 100<br />

Nachrichtlich:<br />

Wiedereinsatz 1.033.802<br />

Nettoproduktion 1.011.634<br />

*) Einschließlich 116.091 t aus Zweitraffination<br />

} }


Sortengruppen<br />

Motorenöle *)<br />

Kompressorenöle<br />

Turbinenöle<br />

Getriebeöle:<br />

KFZ<br />

ATF<br />

Industrie<br />

Hydrauliköle<br />

Elektroisolieröle<br />

Maschinenöle<br />

Andere Industrieöle<br />

nicht zum Schmieren<br />

Prozessöle<br />

darunter technische Weißöle<br />

darunter medizinische Weißöle<br />

Metallbearbeitungsöle:<br />

Härteöle<br />

wassermischbare<br />

nicht wassermischbare<br />

Korrosionsschutzöle<br />

Schmierfette<br />

darunter für KFZ<br />

Basisöle<br />

Extrakte aus der Schmierölraffination<br />

Gesamt<br />

*) PKW-Ersatzbefüllung<br />

PKW-Erstbefüllung<br />

Ersatzbefüllung von Dieselmotoren in Nutzfahrzeugen<br />

Erstbefüllung von Dieselmotoren in Nutzfahrzeugen<br />

Andere Motorenöle<br />

2004<br />

330.468<br />

12.260<br />

3.599<br />

41.793<br />

27.493<br />

25.599<br />

150.829<br />

6.603<br />

30.739<br />

50.762<br />

150.666<br />

10.989<br />

38.225<br />

1.761<br />

27.010<br />

46.846<br />

7.701<br />

31.142<br />

10.596<br />

55.777<br />

38.632<br />

1.039.680<br />

180.493<br />

18.439<br />

98.947<br />

8.690<br />

23.899<br />

<strong>2005</strong><br />

330.764<br />

11.764<br />

4.475<br />

45.062<br />

27.723<br />

27.648<br />

150.574<br />

8.964<br />

29.689<br />

55.660<br />

143.650<br />

10.583<br />

34.728<br />

1.965<br />

30.607<br />

45.094<br />

8.225<br />

34.211<br />

10.123<br />

41.648<br />

25.321<br />

1.023.044<br />

180.620<br />

17.780<br />

96.354<br />

10.325<br />

25.685<br />

Veränderungen in %<br />

+ 0,1<br />

- 4,0<br />

+ 24,3<br />

+ 7,8<br />

+ 0,8<br />

+ 8,0<br />

- 0,2<br />

+ 35,8<br />

- 3,4<br />

+ 9,6<br />

- 4,7<br />

- 3,7<br />

- 9,1<br />

+ 11,6<br />

+ 13,3<br />

- 3,7<br />

+ 6,8<br />

+ 9,9<br />

- 4,5<br />

- 25,3<br />

- 34,5<br />

- 1,6<br />

+ 0,1<br />

- 3,6<br />

- 2,6<br />

+ 18,8<br />

+ 7,5<br />

Inlandsabsatz von<br />

Schmierstoffen<br />

nach Sortengruppen<br />

2004/<strong>2005</strong><br />

in Tonnen<br />

<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />

69


DATEN UND FAKTEN<br />

Ausfuhr von<br />

Mineralölprodukten<br />

2004/<strong>2005</strong><br />

70 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />

in Tonnen<br />

Produkte<br />

Hauptprodukte<br />

Rohbenzin<br />

Ottokraftstoff<br />

Benzinkomponenten<br />

Dieselkraftstoff<br />

Heizöl, leicht<br />

Mitteldestillatkomponenten<br />

Heizöl, schwer<br />

HS-Komponenten<br />

Nebenprodukte<br />

Flüssiggas<br />

Spezialbenzin<br />

Testbenzin<br />

Flugbenzin<br />

Flugturbinenkraftstoff, leicht<br />

Flugturbinenkraftstoff, schwer<br />

Andere Leuchtöle<br />

Schmierstoffe<br />

Bitumen<br />

Petrolkoks<br />

Wachse, Paraffine, Vaseline<br />

Andere Rückstände<br />

Gesamt<br />

2004<br />

1.284.825<br />

4.008.573<br />

1.254.405<br />

6.761.472<br />

1.332.064<br />

56.726<br />

5.056.291<br />

320.771<br />

599.097<br />

51.150<br />

71.705<br />

1.299<br />

0<br />

533.548<br />

2.731<br />

641.192<br />

832.754<br />

683.104<br />

241.716<br />

85.303<br />

23.818.726<br />

<strong>2005</strong><br />

1.214.858<br />

4.669.694<br />

1.036.211<br />

8.893.943<br />

1.046.880<br />

61.349<br />

5.428.094<br />

240.358<br />

613.285<br />

49.210<br />

35.920<br />

1.717<br />

0<br />

455.068<br />

2.815<br />

788.173<br />

796.020<br />

659.943<br />

213.078<br />

94.061<br />

26.300.677<br />

Veränderungen in %<br />

- 5,4<br />

+ 16,5<br />

- 17,4<br />

+ 31,5<br />

- 21,4<br />

+ 8,1<br />

+ 7,4<br />

- 25,1<br />

+ 2,4<br />

- 3,8<br />

- 49,9<br />

+ 32,2<br />

-<br />

- 14,7<br />

+ 3,1<br />

+ 22,9<br />

- 4,4<br />

- 3,4<br />

- 11,8<br />

+ 10,3<br />

+ 10,4


Glossar<br />

BTL<br />

Biomass-to-Liquid<br />

BTL zählt wie GTL (Gas-to-liquid)- und CTL (Coal-to-liquid)-<br />

Kraftstoffe zu den synthetischen Kraftstoffen, deren Bestandteile<br />

genau auf die Anforderungen moderner Motorenkonzepte zugeschnitten,<br />

also maßgeschneidert werden.<br />

Für die Herstellung von BTL-Kraftstoffen können verschiedenste<br />

Biorohstoffe genutzt werden. Die Palette erstreckt sich von ohnehin<br />

anfallenden Reststoffen wie Stroh und Restholz auch auf<br />

Energiepflanzen, die eigens für die Kraftstofferzeugung angebaut<br />

und vollständig verwertet werden.<br />

Schätzungen gehen davon aus, dass auf einem Hektar landwirtschaftlicher<br />

Nutzfläche umgerechnet etwa 4.000 Liter BTL-<br />

Kraftstoffe erzeugt werden können. Damit lassen sich in Zukunft<br />

etwa 20 bis 25 % des gesamten Kraftstoffbedarfs in Deutschland<br />

ersetzen – für Europa werden die Potenziale noch wesentlich<br />

höher angesetzt. Damit können BTL-Kraftstoffe ganz erheblich zur<br />

Substitution von fossilen Kraftstoffen beitragen.<br />

CTL<br />

Coal-to-Liquid<br />

Verfahren zur Umwandlung von Kohle in flüssige Kraftstoffe.<br />

Dabei wird aus Steinkohle und Wasser unter Energiezufuhr<br />

Synthesegas (Kohlenmonoxid + Wasserstoff) hergestellt. Weitere<br />

Bestandteile der Kohle werden in einem Reinigungsverfahren aus<br />

dem Synthesegas entfernt.<br />

Der Kraftstoff wird anschließend aus dem Synthesegas mittels<br />

Katalysatoren erzeugt. Je nach Katalysator und Prozessverfahren<br />

kann so Benzin, Diesel, Kerosin oder Grundöl für Schmierstoffe<br />

erzeugt werden.<br />

Das Verfahren ermöglicht es, die Verfügbarkeit von Kraftstoffen<br />

erheblich zu steigern, erzeugt aber Kohlendioxid-Emissionen, die<br />

aus Gründen des Klimaschutzes zu reduzieren sind.


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rund um die Uhr. Die Basis unseres<br />

Geschäfts ist der physische Handel,<br />

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GTL<br />

Gas-to-Liquid<br />

Verfahren zur Kraftstoffherstellung aus Erdgas. Erdgas wird per<br />

Dampfreformierung zu Synthesegas (Kohlenmonoxid+<br />

Wasserstoff) umgewandelt, dieses wird dann mit der Fischer-<br />

Tropsch-Synthese zu Kraftstoffen zusammengesetzt.<br />

Ähnlich wie das Coal-to-Liquid-Verfahren (CTL) wird auch bei<br />

diesem Verfahren Netto-Kohlendioxid in die Erdatmosphäre<br />

freigesetzt. Da Erdgas nur in begrenzter Menge zur Verfügung<br />

steht, ist GTL keine dauerhafte Alternative zu den klassischen<br />

Kraftstoffen. Der große Vorteil von GTL ist die Möglichkeit,<br />

durch geeignete Verfahren sehr hochwertige Kraftstoffe zu<br />

synthetisieren wie z.B. Ottokraftstoffe mit sehr hoher<br />

Oktanzahl.<br />

FAME<br />

Fatty Acid Methylester<br />

FAME ist der Oberbegriff für alle Arten von Fettsäuremethylester<br />

aus unterschiedlichen Rohstoffen einschließlich<br />

Rapsölmethylester. Die europäische Norm EN 14214 legt die<br />

notwendigen Eigenschaften fest, die zur Anwendung dieser<br />

Stoffklasse als Kraftstoff für Dieselmotoren notwendig sind. In<br />

dieser Norm wird kein direkter Bezug auf die Art der Rohstoffe<br />

gegeben, aus denen der entsprechende Methylester herzustellen<br />

ist. Grenzwerte für einige Parameter wie Oxidationsstabilität,<br />

Jodzahl, Anteile von mehrfach ungesättigten<br />

Fettsäuren und Koksrückstand schränken die möglichen Ölsorten<br />

wesentlich ein. Außerdem grenzen Freigaben von<br />

Fahrzeugherstellern die Auswahl an möglichen Rohstoffen<br />

weiter ein. Nach der DIN EN 590 dürfen Dieselkraftstoffe bis zu<br />

5 % Fettsäuremethylester enthalten.<br />

Bioethanol<br />

Bioethanol<br />

Als Bioethanol bezeichnet man Ethanol, das Ottokraftstoffen<br />

beigemischt werden kann und aus Biomasse hergestellt worden<br />

ist. Bei Bioethanol handelt es sich um den üblicherweise<br />

als Trinkalkohol genutzten Alkohol mit der Summenformel<br />

C 2H 5OH. Die EU hat in der Richtlinie 2003/30/EG (zur<br />

Förderung der Verwendung von Biokraftstoffen) festgelegt,<br />

dass ein Mindestanteil an Biokraftstoffen in den Mitgliedstaaten<br />

in Verkehr gebracht wird. Bis 2010 sollen 5,75 %<br />

Biokraftstoffe auf den Märkten sein. Biokraftstoffe sind u.a.<br />

Bioethanol, Bio-ETBE und Biodiesel. Bio-ETBE (Ethyl-Tertiär-<br />

Butylether) wird aus Bioethanol erzeugt.<br />

Bioethanol wird durch die Fermentation (Gärung) zucker- und<br />

stärkehaltiger Pflanzen gewonnen. Die alkoholische Gärung ist<br />

die Bezeichnung für den anaeroben Abbau von Kohlenhydraten<br />

zu Alkohol durch Enzyme von Mikroorganismen oder<br />

Hefen.


Schnellinformationen für<br />

die Mineralölwirtschaft<br />

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Schnelle und zuverlässige Information durch zwei Ausgaben pro Woche (100 Ausgaben im Jahr)<br />

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Wöchentlicher Marktbericht mit Preisen für Otto- und Dieselkraftstoff<br />

sowie Heizöl leicht, außerdem Heizölbörsen<br />

16. Woche <strong>2005</strong> HEIZÖL LEICHT NORMALBENZIN<br />

DIESEL-<br />

KRAFTSTOFF<br />

Hamburg 37,05 - 38,85 93,10 - 95,65 81,50 - 83,45<br />

Bremen 37,15 - 38,95 93,25 - 95,85 81,65 - 83,60<br />

Hannover 37,55 - 39,35 93,60 - 96,15 -<br />

Duisburg 36,95 - 38,65 93,25 - 95,60 81,45 - 83,40<br />

Köln 37,05 - 38,75 93,30 - 95,70 81,55 - 83,50<br />

Kassel 37,85 - 39,40 94,05 - 96,00 82,35 - 84,25<br />

Seefeld 37,10 - 38,60 93,45 - 96,10 81,60 - 83,30<br />

Berlin 37,50 - 39,10 - -<br />

Frankfurt 36,70 - 38,65 93,00 - 95,40 81,40 - 83,50<br />

Mannheim 36,45 - 38,45 92,75 - 95,35 81,05 - 83,35<br />

Karlsruhe 36,40 - 38,40 92,70 - 95,30 81,00 - 83,30<br />

Stuttgart - 93,20 - 95,80 -<br />

Ingolstadt/Vohburg 36,20 - 38,25 93,00 - 95,45 82,25 - 84,50<br />

München 36,50 - 38,55 93,30 - 95,75 82,55 - 84,80<br />

Preise in Euro je 100 Liter fob Tkw ab Lager/Raffinerie inkl. Mineralölsteuer, ohne EBV<br />

(Benzin -,46 Euro, Heizöl EL/Dieselkraftstoff -,39 Euro), IWO (HEL-,05 Euro) und U msatzsteuer.<br />

Aufschlag auf Normalbenzin für Eurosuper 1,70 Euro und für Super plus 5 Euro<br />

Barge-Notierungen für Gasöl, Motorenbenzin und Heizöl<br />

schwer in Rotterdam von Petroleum Argus. Barge- und<br />

Cargo-Preise für die Hauptprodukte im ARA-Raum sowie<br />

Inlandsnotierungen des O.M.R. Oil Market Report<br />

Regelmäßige Berichte über:<br />

Firmen und Märkte<br />

Transport, Handel und Tankstellen<br />

Raffinerieproduktion<br />

Öl- und Gasförderung<br />

Ein- und Ausfuhr von Rohöl und Produkten<br />

Monatliche Mineralölstatistiken<br />

Personalien<br />

Handelsregister<br />

Energie- und Umweltpolitik<br />

Jährliche Sonderbroschüre „Statistik der deutschen<br />

Mineralölwirtschaft“<br />

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GLOSSAR<br />

Neben stärkehaltigen Pflanzen (Weizen, Roggen, Mais) sind<br />

Zuckerrohr und -rüben die am häufigsten verwendeten Ausgangsmaterialien<br />

für die Ethanolproduktion. Während zuckerhaltige<br />

Pflanzen direkt vergoren werden, muss bei Getreide, Mais<br />

und Kartoffeln die Stärke zunächst enzymatisch in Zucker umgewandelt<br />

werden.<br />

Je nach Ethanolkonzentration im Ottokraftstoff werden E 5 (5 %<br />

Ethanol), E 10 (10 % Ethanol), E 50 (50 % Ethanol), E 85 (85 %<br />

Ethanol) und E 100 (reines Ethanol) unterschieden. Bis zu 5 %<br />

Ethanolgehalt ist nach DIN EN 228 in Ottokraftstoffen zugelassen.<br />

Brennstoffzelle<br />

Fuel Cell<br />

Eine Brennstoffzelle ist eine galvanische Zelle, welche die chemische<br />

Reaktionsenergie eines kontinuierlich zugeführten Brennstoffs<br />

und eines Oxidationsmittels in elektrische Energie umwandelt.<br />

Üblicherweise wird der Begriff Brennstoffzelle für die<br />

Wasserstoff-Sauerstoff-Brennstoffzelle verwendet. In dieser liefert<br />

die Reaktion von Wasserstoff mit Sauerstoff zu Wasser direkt<br />

elektrische Energie, die dann über Elektromotoren in Bewegungsenergie<br />

überführt werden kann. Brennstoffzellen haben ein<br />

deutlich niedrigeres Leistungsgewicht als gewöhnliche Akkumulatoren.<br />

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Wasserstoff<br />

Hydrogen<br />

Wasserstoff ist das einfachste und leichteste Element. Es ist<br />

auch das häufigste Element im Universum, nicht aber auf der<br />

Erdoberfläche. Dort kommt es vor allem in gebundener Form als<br />

Wasser und in organischem Material als Kohlenwasserstoff vor.<br />

Durch sein hohes Reaktionsvermögen, insbesondere mit<br />

Sauerstoff, ist es ein sehr guter Energieträger. Genutzt werden<br />

kann diese Energie durch Brennstoffzellen oder im<br />

Wasserstoffmotor. Durch geeignete Verbrennungstechnik ist es<br />

möglich, die Emissionen auf Wasserdampf und geringe NOx-<br />

Werte zu beschränken. Herstellung von molekularem Wasserstoff<br />

kann auf physikalischem oder chemischem Wege erfolgen.<br />

Physikalisch geschieht das durch elektrolytische Verfahren<br />

(Wasser, Chlor-Alkali-Elektrolyse). Chemisch entsteht Wasserstoff<br />

hauptsächlich durch Reforming-Verfahren von Kohlenwasserstoffen<br />

in der Raffinerie. Problematisch war bisher das<br />

hohe Diffusionsvermögen von Wasserstoff. Bei der Diffusion<br />

durch viele Materialien gingen beträchtliche Mengen bei der<br />

Lagerung und Umfüllung verloren. Mit Hilfe verbesserter<br />

Materialien und anderer Speichermethoden konnte dieses<br />

Problem beträchtlich reduziert werden. Durch Lagerung als<br />

Metallhydrid oder als Flüssiggas sind keine großen Verluste zu<br />

erwarten.<br />

Rußarme, aschefreie Verbrennung ...<br />

ein modernes Additiv auf Erfolgs-Kurs!<br />

Die moderne Additiv-Generation hat sich endgültig<br />

durchgesetzt. GUARD thermic wurde zum Einsatz in der<br />

Standard- und schwefelarmen Heizölqualität entwickelt.<br />

Seine Wirkstoffe entsprechen der DIN 51603–1 für<br />

schwefelarmes Heizöl, d.h. sie verbrennen aschefrei.<br />

Das ERC Top-Additiv enthält Metalldeaktivatoren, die vorhandene<br />

Metallionen im Heizöl neutralisieren. Zusätzliche<br />

Passivatoren bilden eine Schutzschicht an den<br />

Metalloberflächen der Leitungen und stoppen den<br />

Austritt neuer Ionen.<br />

Verbesserte Öldüsen-Funktion<br />

GUARD thermic entfernt vorhandene Beläge an<br />

Düsen und Zündelektroden, wirkt gegen Ölverkokungen<br />

und Ablagerungen an der Düsenspitze.<br />

Schlechte Zerstäubung<br />

ohne GUARD thermic.<br />

Quelle: IWO’OWI<br />

Gute Zerstäubung<br />

mit GUARD thermic.<br />

Vermindertes Pumpen-Störrisiko<br />

Feldteste eines bekannten Brennerherstellers ergaben, daß<br />

GUARD thermic eindeutig gegen Pumpenblockierungen wirkt.<br />

Es verringert die Bildung harzartiger Alterungsprodukte durch<br />

hohe thermische Belastung. Ein Schmierfähigkeits-Zusatz<br />

verbessert die in der Norm geforderten HFRR-Ausgangswerte<br />

auf bis zu 320 μm.<br />

Mit Additiv - Pumpenablagerungen<br />

minimiert.<br />

Quelle: IWO’OWI<br />

Ohne Additiv - deutlich<br />

sichtbare Ablagerungen.<br />

Weitere Erfolgs-Bausteine<br />

• verbesserte Verbrennung = Heizkostenersparnis<br />

• rund 50 % Rußreduzierung im Langzeittest<br />

• "Keep Clean"- und "Clean up"-Effekt der Düsen<br />

• geeignet für alle Heizöltypen und Brennertechnologien<br />

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Motorenöl, Umweltaspekte<br />

engine oils, environmental aspects<br />

Bei der Bewertung von Umweltaspekten sind drei Kategorien zu<br />

betrachten:<br />

1. Direkter Einfluss auf die Lebensdauer des Motors:<br />

Hier sind die Ergebnisse der klassischen Motorenteste mit<br />

Verschleiß- und Sauberkeitsdaten heranzuziehen.<br />

2. Indirekte Einflüsse auf die Umwelt:<br />

Die Verringerung des Kraftstoffverbrauchs durch Leichtlauföle,<br />

die Beeinflussung der Zusammensetzung der Abgase (insbesondere<br />

Kohlenwasserstoffe und Partikel), die Beeinträchtigung der<br />

Katalysatorlebensdauer, die Länge der Ölwechselintervalle und<br />

die Möglichkeit der Altöl-Aufarbeitung fallen in diese Kategorie.<br />

Nebenstrom-Feinstölfilter (NFF) sollen die Ölwechselfristen auf<br />

60.000 bis 100.000 km verlängern. Im Bericht des<br />

Umweltbundesamts 103 10 614/UBA-FB 95-064 wird aufgrund<br />

von Motorenprüfstandversuchen und Fachgesprächen mit<br />

Experten festgestellt, dass NFF nicht zu einer Verringerung der<br />

Altölmengen führen. Die Eindickung des Öles während des verlängerten<br />

Einsatzes durch Verdampfung leichter Bestandteile,<br />

Beladung mit Ruß und Verschleißpartikeln und durch chemische<br />

Reaktionen (Oligo/Polymerisationen, Kondensationen) bewirkt<br />

einen deutlich höheren Kraftstoffverbrauch. Eine Berücksichtigung<br />

von individuell unterschiedlichen Belastungen der einzelnen<br />

Fahrzeuge kann bei den heutigen Motorölqualitäten zu<br />

einer Verlängerung der Ölwechselfristen auf etwa 30.000 km führen<br />

und so den Altölabfall reduzieren.<br />

3. Auswirkungen von Motorenöl-Inhaltsstoffen:<br />

Dazu gehören Stoffe mit negativem Einfluss auf die Gesundheit<br />

wie z.B. PCA, PCB, Benzo-a-pyren und Blei oder auf die Umwelt<br />

wie z.B. Chlor, Schwefelverbindungen, Schwermetalle und Stoffe,<br />

deren Umweltrelevanz nicht geklärt ist (Zn, P, Ca, Mg). Weiterhin<br />

spielt die biologische Abbaubarkeit eine Rolle, die durch Grundöl<br />

und Additive bestimmt wird.<br />

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Erdöl Erdgas Kohle Strom<br />

ENERGIE<br />

INFORMATIONSDIENST<br />

Fakten, Argumente, Analysen<br />

Herausgeber Heino Elfert und Heinz Jürgen Schürmann<br />

Benzinpreis koppelt sich wieder<br />

vom Rohölpreis nach oben ab<br />

eid Es sind die geopolitischen Sorgen<br />

und die Furcht vor einem bevorstehen-<br />

den Benzinengpass in den USA, die die<br />

Ölpreise nach oben treiben. Seit Jah-<br />

resbeginn ist der Rohölpreis (Brent,<br />

Frontmonat) von 56 auf über 67 $/b<br />

gestiegen, obwohl die fundamentalen<br />

Marktfaktoren eher eine Beruhigung<br />

signalisieren. Die OPEC-Kapazitäts-<br />

reserven könnten bis zum Jahresende<br />

um eine Million auf 3 Millionen b/d<br />

klettern, hieß es unlängst von „Petro-<br />

leum Intelligence Weekly“ (PIW), wo-<br />

bei das New Yorker Fachblatt davon<br />

ausging, dass der Zuwachs der Non-<br />

OPEC-Mengen 1,8 Millionen b/d be-<br />

tragen werde, nach einer Stagnation im<br />

vergangenen Jahr. Und die Interna-<br />

tionale Energieagentur (IEA) schätzte<br />

jüngst den erwarteten Zuwachs des<br />

weltweiten Mineralölverbrauchs auf<br />

nur noch knapp 1,5 Millionen b/d ein,<br />

nach 1,8 Millionen b/d vorher.<br />

Der ungelöste Atomstreit mit dem Iran,<br />

die Produktionsausfälle in Nigeria, die<br />

unverändert stockende Förderung im<br />

Irak und die Furcht vor neuen<br />

Hurrikans im Golf von Mexiko wäh-<br />

rend des Höhepunktes der „US Driving<br />

Season“ müssen also zurzeit dafür<br />

Aus dem Inhalt<br />

Jeden Montag neu!<br />

ã<br />

C 07867<br />

Nr. 15/06<br />

10.04.2006<br />

ò Umfassende Umfassende Umfassende Infor Informatio-<br />

Infor matio<br />

nen nen nen über über über den den den Öl- Öl- und und<br />

und<br />

Ener Energiemarkt<br />

Ener giemarkt<br />

ò Öl-Spotmarkt- Öl-Spotmarkt- und<br />

und<br />

Großhandelspreise<br />

Großhandelspreise<br />

ò T TTankstellenpr<br />

T ankstellenpr<br />

ankstellenpreise<br />

ankstellenpr eise<br />

ò Heizölpreise<br />

Heizölpreise<br />

ò ò EU-V EU-Verbraucherpr<br />

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erbraucherpreise<br />

erbraucherpr eise<br />

ò Europäische Europäische Gas- Gas- und<br />

und<br />

Strompreise<br />

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Ausblicke<br />

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www www.eid.de<br />

www .eid.de


GUT IST NICHT ORLEN GENUG.


Deutschlands führende Convenience-Marke<br />

Das ist der Mover. Er ist das Symbol für die Innovationskraft, Dynamik und Kompetenz, die Lekkerland zur<br />

führenden Marke im Convenience-Handel gemacht hat. In diesem Markt mit seinen 80 Millionen<br />

Verbrauchern ist es unsere Stärke, weitsichtig zu denken und kundennah zu handeln. Wir sind Ihr<br />

Großhändler, der alles aus einer Hand bietet:<br />

Süßwaren, Getränke, Telekommunikation und vor allem das Vollsortiment im Tabakwarenbereich.<br />

www.lekkerland.de


Öle, native<br />

native oils<br />

Umgangssprachliche Bezeichnung für Fettöle oder Pflanzenöle<br />

als nachwachsende Rohstoffe. Die Bezeichnung ist aus dem<br />

Englischen übernommen (native oils = heimische Öle), wird aber<br />

inkorrekt benutzt, da z.B. deutsches Rohöl auch ein natives Öl ist.<br />

Treffender werden Pflanzenöle als biogene Öle bezeichnet.<br />

Pflanzenöle<br />

vegetable oils<br />

Pflanzenöle sind aus Samen, Früchten oder Wurzeln von Pflanzen<br />

gewonnene Fettöle, die als Grundöl für Schmierstoffe, Kraftübertragungsöle<br />

oder Kühlschmierstoffe dienen können. Sie sind<br />

biologisch schnell abbaubar, stammen von nachwachsenden<br />

Rohstoffen und tragen zur Unterstützung der Landwirtschaft bei.<br />

Pflanzenöle sind chemisch gesehen Triglyceride, was bedeutet,<br />

dass sie als dreifache Ester aus unterschiedlichen Fettsäuren mit<br />

dem dreiwertigen Alkohol Glycerin verestert sind. Die durch<br />

Pressen oder Extraktion gewonnenen Pflanzenöle enthalten eine<br />

Reihe unerwünschter Begleitstoffe (freie Fettsäuren, Phosphatide,<br />

Eiweißstoffe, Kohlenhydrate, Wachse, Farbstoffe, aromatische<br />

Kohlenwasserstoffe), die durch folgende Raffinationsschritte<br />

entfernt werden: Entschleimen, Neutralisation, Bleichen<br />

und Dämpfen. Durch das Vorhandensein von Doppelbindungen<br />

und Estergruppen im Molekül sind Pflanzenöle oxidativ und<br />

hydrolytisch nicht so stabil wie Mineralöle (ungünstigeres<br />

Alterungsverhalten). Durch geeignete Antioxidantien lässt sich<br />

dieser Nachteil z.T. ausgleichen. Das am häufigsten für Schmieröle<br />

und Biotreibstoffe eingesetzte Pflanzenöl ist das Rapsöl, das<br />

Verwendung findet als Verlustschmierstoff, Kraftübertragungsöl,<br />

Schmierfett (Eindicker häufig Calcium-12-hydroxystearat (aus<br />

hydrierter Rhizinolsäure)), Kühlschmierstoff und Dieselkraftstoff.<br />

Reine Pflanzenöle sind nach ihrem Gebrauch Altöle. Sie unterliegen<br />

wie Mineralöle als Sonderabfall den Vorschriften der<br />

Verordnung zur Überwachung von besonders überwachungsbedürftigen<br />

Abfällen vom 10.09.1996 (BGBI. 1996 S. 1366) (Abfallschlüssel<br />

nach dem EAK 13 02 07 oder 13 03 09, als Hydrauliköl<br />

13 01 12), der Nachweisverordnung und der TA Abfall.


Business as usual<br />

Business by<br />

DEUTSCHLAND GMBH & CO. KG<br />

Admiralitätstr. 55 · 20459 Hamburg · Tel.: 040-37099-0 · Fax: 040-37099-415<br />

http://www.oiltanking.com


GLOSSAR<br />

Leichtlauf-Motoröl<br />

fuel economy engine oil<br />

Für die Reibungsverluste eines Motors ergeben sich folgende<br />

Werte:<br />

Ottomotor – 3 bis 5 % bei Volllast; 11 bis 18 % bei Teillast<br />

Dieselmotor – 7 bis 9 % bei Volllast; 13 bis 14 % bei Teillast<br />

Bei Verringerung dieser Reibungsverluste vorzugsweise im Teillastbereich<br />

um 1 Prozentpunkt stellt sich eine Kraftstoffersparnis<br />

bis zu 4 % ein. Im Wesentlichen lässt sich die Flüssigkeitsreibung<br />

durch Verringerung der Viskosität des Motorenöls erreichen, kleinere<br />

Beiträge leisten verbesserte Verschleißschutz-Additive und<br />

ein angepasster VI-Verbesserer. Ein Leichtlauföl ist deshalb ein<br />

dünnflüssiges Motorenöl (SAE 0W-30, 0W-40, 5W-40 oder 10W-<br />

60), das aus synthetischen oder teilsynthetischen Grundölkomponenten<br />

besteht (geringere Verdampfungsneigung und<br />

höherer Viskositätsindex als Mineralöl). Die Kraftstoffeinsparung<br />

ist abhängig von den Fahrbedingungen, sie erreicht im<br />

Durchschnitt 3 %, d.h. bei 10 l/100 km entspricht die Kraftstoffeinsparung<br />

0,3 l/100 km. Ermittelt wird der Verbrauch nach<br />

der europäischen Richtlinie 93/116/EG vom 17.12.1993 (EG<br />

Abl. L 329 v. 30.12.1993, S. 39/52) bzw. 99/100/EG vom<br />

15.12.1999 (EG ABL. L 334 v. 28.12.1999, S. 36/40) mit einem<br />

Fahrzeug auf dem Rollenprüfstand bei vorgegebenen Geschwindigkeits-<br />

und Lastpunkten.<br />

Altöl-Aufbereitung<br />

re-refining of waste oil<br />

Herstellung von Zweitraffinaten (Regeneraten, Multiraffinaten)<br />

aus Altöl durch Entfernen aller Fremdstoffe (Wasser, Abrieb,<br />

Lösemittel), Alterungsprodukte (Polymere, Asphaltene, Harze,<br />

Oxidationsprodukte) und Additive (Polymere, polare metallhaltige<br />

und –freie Verbindungen) durch chemisch-physikalische<br />

Behandlungsverfahren. Nach § 1a der Altölverordnung ist die<br />

Altöl-Aufbereitung jedes Verfahren, das darauf abzielt, aus<br />

Altölen Basisöle nach Abtrennung oder chemischer Umwandlung<br />

der Schadstoffe, der Oxidationsprodukte und der Zusätze herzustellen.<br />

Nach der Richtlinie 75/439/EG vom 16.6.1975 (EG<br />

EABI. L 194, S. 31) ist der Behandlung von Altölen zur<br />

Aufbereitung (inkorrekte Übersetzung für Aufarbeitung, aber in<br />

86 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />

der Altölverordnung übernommen) Vorrang einzuräumen: Nach<br />

dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom 9.9.1999<br />

(Rechtssache C 102/97) erfüllte die Altölverordnung von 1987<br />

den Vorrang der Aufarbeitung nicht. In Deutschland wird die<br />

Aufarbeitung zu Basisöl zur Herstellung von Schmierölen durch<br />

die Gewährung von Zuschüssen gefördert (Richtlinie zur<br />

Förderung der Aufarbeitung von Altöl zu Basisöl) (BAnz. 2001, S.<br />

22.943). Demnach beginnen die Zuschüsse 2001 mit EUR<br />

25,60 je t Basisöl, verringern sich in den Folgejahren degressiv<br />

und laufen 2007 mit maximalem Förderbetrag von EUR 10,23<br />

aus.<br />

Weltweit am verbreitetsten ist das Schwefelsäure-Bleicherde-<br />

Verfahren, bei dem nach einer Thermoschockbehandlung die verbleibenden<br />

Additive und Alterungsprodukte durch konzentrierte<br />

Schwefelsäure als ölunlösliches Säureharz ausgefällt werden.<br />

Weitere großtechnische Verfahren stellen die Destillationsverfahren<br />

und die Hydrierung dar. Durch anschließende<br />

Extraktion mit Hydrofinishen erhält man aus Destillaten aus Altöl<br />

nach dem Verfahren der Dünnschichtverdampfung Produkte, die<br />

in der Qualität von Erstraffinaten praktisch nicht zu unterscheiden<br />

sind. Ester und Mineralöle lassen sich zurzeit nur im<br />

Einrohrreaktor-Gasphasen-Verfahren trennen.<br />

Nach Angaben des BAFA wurden <strong>2005</strong> rund 356 000 t Produkte<br />

aus der Altöl-Aufbereitung gewonnen: 5 000 t Heizöl Leicht,<br />

25 000 t Mitteldestillate, 174 000 t Heizöl Schwer, 36 000 t HS-<br />

Komponenten und 116 000 t Schmierstoffe (Basisöl). Nicht<br />

berücksichtigt in diesen Zahlen sind Abfälle und Eigenverbrauch.<br />

Quelle des Glossars:<br />

Beratungsgesellschaft für Mineralöl-Anwendungstechnik mbH


Gemeinsam haben wir Gewicht<br />

UNITI Bundesverband<br />

mittelständischer<br />

Mineralölunternehmen e.V.<br />

Haben Sie schon einmal daran gedacht,<br />

• dass der Einzelne in der Gemeinschaft<br />

am stärksten ist,<br />

• dass viele Kleine gelegentlich auch einmal<br />

etwas „Großes“ bewirken können,<br />

• dass es sinnvoller sein kann, sich als<br />

Mineralölhändler nicht immer mit allen<br />

Problemen und Schwierigkeiten der<br />

Branche allein herumzuschlagen,<br />

• dass heute jeder Berufsstand eine<br />

starke Interessenvertretung braucht?<br />

Wenn Sie diese Auffassung<br />

teilen, dann wenden Sie<br />

sich am besten an uns, die<br />

seit 1927 bestehende Fachund<br />

Interessenvertretung<br />

für alle mittelständischen<br />

Mineralölunternehmen mit<br />

den Geschäftsbereichen<br />

• Kraftstoffe<br />

• Schmierstoffe<br />

und Additive<br />

• Heizöl<br />

Buchtstraße 10, 22087 Hamburg • Tel.: (0 40) 2 27 00 30 • Fax: (0 40) 22 70 03 38 • E-Mail: info@uniti.de • Internet: www.uniti.de


Fotonachweis:<br />

Getty Images: Titel<br />

PhotoDisc: Abb. S. 7, 17, 24<br />

Corbis: Abb. S. 13<br />

stockbyte: Abb. S. 20, 30<br />

Uniti: Abb. S. 36<br />

Anders Björk: Abb. S. 40<br />

Fuchs Petrolub AG: Abb. S. 44/45<br />

digitalvision: Abb. S. 60/61<br />

(Das Bildmaterial wurde teilweise verfremdet)<br />

Konzept und Gestaltung:<br />

Anders Björk GmbH<br />

office@bjoerk.de<br />

ISSN 1618-6885


<strong>AFM+E</strong><br />

Aussenhandelsverband<br />

für Mineralöl und Energie e. V.<br />

Große Theaterstraße 1<br />

D-20354 Hamburg<br />

Telefon: (040) 34 08 58<br />

Fax: (040) 34 42 00<br />

info@afm-verband.de<br />

www.afm-verband.de<br />

UNITI<br />

Bundesverband mittelständischer<br />

Mineralölunternehmen e. V.<br />

Buchtstraße 10<br />

D-22087 Hamburg<br />

Telefon: (040) 22 70 03-0<br />

Fax: (040) 22 70 03-38/-39<br />

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