[PDF] Jahresbericht 2005 - AFM+E
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />
Mineralöl- und Energiehandel<br />
Aussenhandelsverband<br />
für Mineralöl und Energie e. V.<br />
Bundesverband mittelständischer<br />
Mineralölunternehmen e. V.
Vorwort<br />
Standpunkte und Ziele<br />
Mineralölmärkte<br />
Neue Energien<br />
Gas- und Strommärkte<br />
Aktuelle Fragen<br />
Steuern<br />
Recht<br />
Umwelt und Technik<br />
Verkehr<br />
EU-Binnenmarkt<br />
Verbände<br />
Der Verband <strong>AFM+E</strong><br />
Der Verband UNITI<br />
Ausschuss- und Arbeitskreistätigkeit der UNITI<br />
Zusammenarbeit mit Behörden, Verbänden<br />
und Fachausschüssen<br />
Technischer Dienst der UNITI<br />
Daten und Fakten<br />
Glossar<br />
4<br />
6<br />
7<br />
13<br />
17<br />
20<br />
24<br />
30<br />
36<br />
40<br />
44<br />
48<br />
53<br />
57<br />
58<br />
60<br />
71<br />
<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />
3<br />
Statistik Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl
Vorwort<br />
Der Aussenhandelsverband für Mineralöl und Energie e.V.<br />
(<strong>AFM+E</strong>) und der Bundesverband mittelständischer Mineralölunternehmen<br />
e.V. (UNITI), beide mit Sitz in Hamburg, veröffentlichen<br />
seit 1997 einen gemeinsamen <strong>Jahresbericht</strong>. Im vorliegenden<br />
Bericht informieren wir über unsere Arbeit im Jahr <strong>2005</strong> und<br />
die wesentlichen Gesichtspunkte für die Zukunft des unabhängigen<br />
mittelständischen Energie- und Mineralölhandels.<br />
Für den Weltölmarkt war das Jahr <strong>2005</strong> abermals ein Jahr der<br />
Rekorde. Der Preisanstieg des zuvor liegenden Jahres hatte das<br />
Anwachsen der Nachfrage nach Erdöl infolge der weiter robusten<br />
Entwicklung der Weltwirtschaft nicht bremsen können. Dazu trug<br />
bei, dass in den letzten dreieinhalb Jahrzehnten der Ölpreis für<br />
die wirtschaftliche Entwicklung in den 26 wichtigsten Industrieländern<br />
an Bedeutung verlor. Für Güter im Werte von 1.000 Dollar<br />
sind heute weniger als 80 Kilogramm Öl erforderlich. Anfang der<br />
1970er Jahre hatte man dafür noch eine mehr als doppelt so<br />
große Menge benötigt. So stieg der Ölbedarf unaufhaltsam und<br />
zwang die Mineralölwirtschaft, in der Förderung, im Transport und<br />
in der Verarbeitung sowie bei der Nutzung der Verarbeitungskapazitäten<br />
an die Grenzen zu gehen. Durch Naturkatastrophen<br />
wie die Wirbelstürme im Golf von Mexiko und geopolitische<br />
Unsicherheiten kam es zu zusätzlichen Anspannungen in der<br />
Ölversorgung, die den Rohölpreis bis zum Herbst <strong>2005</strong> nominell<br />
neue Höchststände erreichen ließen.<br />
Nach der neuesten Prognose der Internationalen Energie Agentur<br />
(IEA) wird der Energiebedarf der Welt zumindest in den nächsten<br />
zweieinhalb Jahrzehnten kontinuierlich zunehmen und je nach<br />
Szenarium 2030 um 50 bzw. 37 Prozent höher ausfallen als heute.<br />
60 Prozent dieses Anstiegs werden gemäß der Prognose von<br />
Erdöl und Erdgas gedeckt, wobei zwei Drittel des zusätzlichen Ölverbrauchs<br />
aus Mangel an kostengünstigen Ersatzmöglichkeiten<br />
auf den Verkehr entfallen. Ohne umfassende Investitionen wird<br />
die Angebotsentwicklung beim Öl kaum in der Lage sein, mit der<br />
Nachfrage Schritt zu halten. Deshalb wird der Ölpreis auf hohem<br />
Niveau bleiben. Befürchtungen über eine Erschöpfung der<br />
Reserven an Energie und anderen Rohstoffen, die oft mit den<br />
hohen Preisen verbunden werden, sind jedoch unbegründet.<br />
Sowohl die IEA als auch die Bundesanstalt für Geowissenschaften<br />
und Rohstoffe (BGR) und das Energiewirtschaftliche<br />
Institut an der Universität zu Köln (EWI) bezeichnen die weltweiten<br />
Energie- und Rohstoffreserven als ausreichend für die<br />
Deckung der zu erwartenden Nachfrage. Allerdings darf dabei<br />
kein Energieträger ausgeschlossen bleiben, von der Kohle über<br />
4 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />
Erdöl und Erdgas bis zur<br />
Kernenergie und den<br />
erneuerbaren Energieträgern.<br />
Trotz Anstiegs des Bruttoinlandprodukts<br />
bis 2020<br />
um fast ein Drittel wird der<br />
Verbrauch von Primärenergie<br />
in Deutschland im<br />
selben Zeitraum um fünf<br />
Hellmuth Weisser<br />
Vorsitzender des <strong>AFM+E</strong><br />
Prozent auf 465 Millionen Tonnen Steinkohleeinheiten (SKE)<br />
abnehmen. Erdöl behält seine Spitzenstellung, wenn auch sein<br />
Anteil an der Energiebilanz von 37 auf 34 Prozent zurückgehen<br />
wird, während der Beitrag von Erdgas von 22 auf 29 Prozent<br />
steigt. Mineralöl wird bis 2020 mit mehr als 80 Prozent den<br />
Kraftstoffmarkt bestimmen. Auch Biokraftstoffe werden einen<br />
wachsenden Beitrag zur Deckung des Energiebedarfs im<br />
Verkehrswesen leisten und vom Mittelstand bei der<br />
Markteinführung unterstützt, wie sich bereits bei Biodiesel erwiesen<br />
hat. Aber es sollte nicht vergessen werden, dass<br />
Biokraftstoffe nur durch staatliche Unterstützung wettbewerbsfähig<br />
sind. Ohne Subventionen werden sie bei Rohölpreisen unter<br />
100 Dollar je Barrel kaum konkurrenzfähig sein. Vor diesem<br />
Hintergrund dürfte sich das besonders in Zeiten steigender<br />
Preise leicht populistisch tönende Ziel „Weg vom Öl“ nicht verwirklichen<br />
lassen.<br />
Der zweitwichtigste Energieträger in Deutschland ist Erdgas. In<br />
der Stromerzeugung gewinnt es die gleiche dominierende<br />
Stellung, die Öl im Transportsektor einnimmt – und wie Erdöl<br />
muss es überwiegend importiert werden. Die Erdgas-<br />
Importabhängigkeit der Europäischen Union wird sich in den<br />
kommenden Jahrzehnten ähnlich entwickeln wie beim Öl. Die EU<br />
wird noch für mehrere Jahre im Wesentlichen über nur vier große<br />
Importleitungen versorgt, die weitgehend ausgelastet sind. De<br />
facto sind große Gebiete von einem einzigen, nicht zu ersetzenden<br />
Partner oder Versorgungsstrang abhängig. Welche Folgen<br />
das haben kann, hat der politisch motivierte Gasstreit zwischen<br />
Russland und der Ukraine gezeigt. Daher ist eine bisher noch fehlende<br />
aktive Krisenvorsorge bei Gas erforderlich, die sowohl die<br />
Infrastruktur und die Bevorratung als auch die Diversifizierung der<br />
Bezugsquellen einschließt. Der von der deutschen Regierung eingeschlagene<br />
Weg, sich in der Versorgung mit Erdgas verstärkt auf<br />
Russland zu stützen, ist ein strategischer Fehler.
Wolfgang Fritsch-Albert<br />
Vorsitzender der UNITI<br />
Wie positiv sich eine<br />
Bevorratung in Krisensituationen<br />
auswirken kann,<br />
hat sich im Zusammenhang<br />
mit dem Hurrikan<br />
Katrina gezeigt. Zum Ausgleich<br />
der Ausfälle von<br />
Förderanlagen und Raffinerien<br />
in den USA wurden<br />
durch die IEA Produktbestände<br />
aus der Krisenbevorratung<br />
freigegeben.<br />
Das wirkte sich auf den<br />
internationalen Ölmärkten<br />
preisdämpfend aus. Beim<br />
Gas fehlt eine derartige<br />
Krisenvorsorge, obwohl die EU infolge der natürlichen Erschöpfung<br />
ihrer Gasvorkommen an Land und unter dem Meer im wachsenden<br />
Maß auf Erdgasimporte über Tausende von Kilometern<br />
angewiesen sein wird. Es ist folglich zu begrüßen, dass der für<br />
Energie verantwortliche Europäische Kommissar der Bevorratung<br />
von Öl und Gas zusammen mit dem Energiesparen Priorität einräumt<br />
und jedes der 25 EU-Mitglieder zu einer Vorratshaltung bei<br />
Erdgas auffordert, die den Bedarf von 60 Tagen deckt. Wie<br />
bereits bei der Ölbevorratung vertreten wir die Auffassung, dass<br />
diese Maßnahme nur dann zur Krisenvorsorge geeignet ist, wenn<br />
die Lagermengen zusätzlich zu den operativen Beständen der<br />
Versorger gehalten werden. Hierzu hat auch die Europäische<br />
Kommission in ihrem neuen Grünbuch eine eindeutige Aussage<br />
getroffen.<br />
Neben der Harmonisierung in der Bevorratung der Energieträger<br />
sollte in der EU auch eine Harmonisierung der Mineralöl- und der<br />
Mehrwertsteuer angestrebt werden. Erhebliche Unterschiede in<br />
der fiskalischen Belastung der Mineralölerzeugnisse sowie<br />
Mehrwertsteuerdifferenzen stellen zusammen eine massive<br />
Behinderung des fairen Wettbewerbs in der EU dar, indem sie zu<br />
einem intensiven Tanktourismus führen. Durch die EU-<br />
Erweiterung zum 1. Mai <strong>2005</strong> hat der Tanktourismus in<br />
Deutschland noch einmal deutlich zugenommen, zumal gleichzeitig<br />
auch die Mengenbegrenzungen für Kraftstoffe beim<br />
Grenzübertritt aufgehoben wurden. Andererseits haben sich mit<br />
den neuen EU-Mitgliedsländern für den Mittelstand auch gute<br />
Chancen für neue Absatzmärkte entwickelt.<br />
Wie in den Vorjahren spielte der unabhängige Mineralölmittelstand<br />
in Deutschland <strong>2005</strong> bei der Versorgung der<br />
Verbraucher eine tragende Rolle. 40 Prozent der Produktimporte<br />
wurden von mittelständischen Unternehmen getätigt, jede siebte<br />
Tonne Mineralöl wird vom Mittelstand bereitgestellt. An<br />
Tankraumkapazitäten außerhalb der Raffinerien ist der<br />
Mittelstand zu 50 Prozent beteiligt, zudem liefert er die Hälfte des<br />
leichten Heizöls und drei Viertel des Flüssiggases an die<br />
Verbraucher. Ein Viertel des Kraftstoffabsatzes entfällt auf mittelständische<br />
Tankstellen, die über ein Viertel aller Tankstellen in<br />
Deutschland ausmachen. Der Mineralölmittelstand sichert rund<br />
150.000 Arbeitsplätze, ein Großteil davon in den ländlichen<br />
Regionen. Angesichts der großen Konzentration unter den weltweit<br />
führenden Ölgesellschaften, nach der in Deutschland zwei<br />
Unternehmen allein fast die Hälfte des Marktes einnehmen, ist<br />
der Mittelstand ein wichtiges, den Wettbewerb belebendes<br />
Instrument, das einer völligen Fremdbestimmung des deutschen<br />
Marktes entgegenwirkt.<br />
<strong>AFM+E</strong> und UNITI sind Mitglieder der Interessengemeinschaft<br />
mittelständischer Mineralölverbände (IG) in Berlin. Auf europäischer<br />
Ebene vertreten wir die Interessen unserer Mitglieder über<br />
die Union der unabhängigen europäischen Mineralölverbände<br />
(UPEI), Paris, bzw. über die Europäische Union der unabhängigen<br />
Schmierstoffunternehmen (UEIL), Brüssel. Diese Bündelung der<br />
Kräfte erlaubt uns, deutlich mit einer Stimme zu sprechen und ist<br />
unsere Antwort auf die Globalisierung und die Zusammenschlüsse<br />
der „Großen“. Die IG trägt entscheidend zur Verbesserung<br />
des Informationsflusses vom Mineralölmittelstand zur<br />
Politik und in die Öffentlichkeit bei. Der zweite gemeinsame<br />
Mineralöl- und Energie-Mittelstandskongress <strong>2005</strong> in Berlin<br />
setzte ein erneutes Zeichen für die wachsende Zusammenarbeit<br />
der Verbände und die stetig zunehmende Bedeutung des<br />
Mineralölmittelstandes. Seine Stimme wird immer besser gehört<br />
werden, wenn er gegenüber der Politik eine einheitliche Meinung<br />
vorträgt und keine Partikularinteressen vertritt.<br />
Der vorliegende <strong>Jahresbericht</strong> geht auf eine Vielzahl von Themen<br />
aus dem breiten Tätigkeitsspektrum von <strong>AFM+E</strong> und UNITI ein,<br />
ohne den Anspruch auf Vollständigkeit erheben zu wollen. Eine<br />
umfassende Darstellung würde den Rahmen dieses<br />
<strong>Jahresbericht</strong>s sprengen. Wir begrüßen daher jeden Dialog, um<br />
unsere Verbandsarbeit noch erfolgreicher gestalten zu können.<br />
<strong>AFM+E</strong><br />
Aussenhandelsverband für<br />
Mineralöl und Energie e. V<br />
Hellmuth Weisser<br />
UNITI<br />
Bundesverband mittelständischer<br />
Mineralölunternehmen e.V.<br />
Wolfgang Fritsch-Albert<br />
<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />
5
Standpunkte und Ziele<br />
<strong>AFM+E</strong> i@ 1.) und UNITI i@ 2.)<br />
fordern die Politik auf, die<br />
Funktionen des unabhängigen Mineralölmittelstandes in<br />
Deutschland als unverzichtbares Wettbewerbselement, als Träger<br />
von Versorgungssicherheit und -vielfalt und als Innovationsmotor<br />
stärker zu berücksichtigen.<br />
Wir stehen für die weitere Öffnung und Liberalisierung des deutschen<br />
Gas- und Strommarktes.<br />
Wir unterstützen alle Bemühungen und Initiativen der deutschen<br />
und europäischen Politik zum Abbau überflüssiger Bürokratisierung.<br />
Wir sind mit allen nationalen und internationalen Fachleuten<br />
einig, dass Öl in absehbarer Zukunft Hauptträger für eine nachhaltige<br />
Sicherung unserer Mobilität bleibt. Wir verstehen uns als<br />
Partner in der Umsetzung einer auf nachhaltige Mobilität gerichteten<br />
Politik – mit wirtschaftlichem Augenmaß und ohne ideologische<br />
Vorgaben. Dabei übersehen wir weder die Risiken in der<br />
Preisentwicklung, noch die Gefahr weltpolitischer Krisenszenarien.<br />
Wir unterstützen daher das Ziel der EU-Kommission,<br />
den Anteil alternativer Kraftstoffe auf Bio-Basis schrittweise zu<br />
erhöhen.<br />
Wir haben Biodiesel flächendeckend in den Markt eingeführt und<br />
sehen sowohl in kurzfristiger Hinsicht (Biokraftstoffe) als auch in<br />
langfristiger Ausrichtung (synthetische Kraftstoffe aus Biomasse)<br />
für alternative Kraftstoffe sowie Autogas weitere positive<br />
Entwicklungsmöglichkeiten, wenn bestehende Wettbewerbsverzerrungen<br />
beseitigt werden. Die Politik sollte aber darauf achten,<br />
dass dabei den Marktkräften genügend Raum gelassen wird<br />
und z.B. die Verfügbarkeit eines preisgünstigen Angebots nicht<br />
durch GATT-widrige Importbegrenzungen (siehe Ethanol) behindert<br />
wird und keine Zwangslösungen erfolgen. Wir fordern daher,<br />
dass die geplante Besteuerung von reinem Biodiesel nicht zu<br />
einer Verdrängung des Produktes aus dem Markt führt.<br />
i@ 1.) www.afm-verband.de<br />
2.) www.uniti.de<br />
6 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />
Wir begleiten aktiv die Initiativen zu Energieeinsparung und<br />
Effizienzverbesserung – im Verkehrsbereich (z.B. effiziente Kraftund<br />
Schmierstoffe) wie auch im Wärmemarkt (Brennwerttechnik,<br />
schwefelarmes Heizöl).<br />
Wir sehen im Wettbewerbsrecht Handlungsbedarf, weil immer<br />
wieder versucht wird, über aggressive Preise Marktbereinigungen<br />
zu Lasten des Mittelstandes durchzusetzen.<br />
Wir begrüßen jede politische Unterstützung bei der Umsetzung<br />
der von der IG mit den zuständigen Bundesressorts auf<br />
Arbeitsebene entwickelten Vorschläge zur Eindämmung des privaten<br />
Tanktourismus. Wir erwarten hierzu eine baldige Entscheidung<br />
der Politik. Die Bundesregierung muss die EU-<br />
Kommission auch weiterhin zur Lösung der gravierenden Probleme<br />
im Bereich des gewerblichen Diesels drängen, ihre richtige<br />
Initiative zur schrittweisen Angleichung der Diesel-Besteuerung in<br />
Europa wieder aufzunehmen und in den Europäischen Rat zu<br />
bringen.<br />
Wir erwarten, dass die Bundesregierung die steuerliche Gleichbehandlung<br />
von Autogas und Erdgas als Kraftstoff schnellstmöglich<br />
herbeiführt.<br />
Wir wünschen, dass der Flickenteppich im Bereich des sonntäglichen<br />
Autowaschverbots an Tankstellen baldmöglichst bereinigt<br />
wird. Wir fordern gleiche Regelungen für alle Bundesländer.<br />
Sehr wichtig für den Mineralölmittelstand sind allerdings stabile<br />
langfristige Rahmenbedingungen, die nur durch die Politik sichergestellt<br />
werden können! So kann der Mittelstand Investitionen<br />
tätigen und Arbeits- und Ausbildungsplätze in Deutschland<br />
sichern.
2026<br />
Im Jahr 2026, wenn Jonas seinen 29. Geburtstag feiert, wird unsere<br />
Welt anders aussehen. Neue Supercomputer und eindrucksvolle<br />
Kommunikationsmittel werden sicher ihren Anteil dazu beitragen.<br />
Aber etwas wird die Welt in naher Zukunft noch viel nachhaltiger<br />
beeinflussen: die Suche nach neuen Energiequellen.<br />
2026: In der Nordsee wird kaum noch Öl gefördert, generell sind<br />
die Ölreserven knapper. Der Energieverbrauch Chinas hat sich vervielfacht.<br />
Neue Energiequellen halten unsere Welt in Gang. Welche<br />
das sind, ist noch ungewiss. Die Forschung ist auf dem Gebiet der<br />
Wasserstofftechnik schon weit vorangekommen, bei der<br />
Kernfusion hingegen stagniert die Entwicklung aufgrund der astronomisch<br />
hohen Kosten.<br />
<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />
7<br />
Statistik Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl Verkehr
Mineralölmärkte<br />
In Deutschland konnten Energieeffizienz und -einsparungen im<br />
Jahr <strong>2005</strong> erneut gesteigert werden: Während das Bruttoinlandsprodukt<br />
in diesem Zeitraum preisbereinigt um 0,9<br />
Prozent zunahm, lag der Primärenergieverbrauch, bedingt vor<br />
allem durch das hohe Preisniveau und den moderaten<br />
Konjunkturverlauf, um 1,3 Prozent unter dem des Vorjahres. Im<br />
Zuge dieser Entwicklung verringerten sich die Inlandsablieferungen<br />
von Mineralölerzeugnissen um 2,3 Prozent auf<br />
111,0 Millionen Tonnen; sie lagen damit auf dem niedrigsten<br />
Stand seit 1990, dem Jahr der Wiedervereinigung. Bei den daran<br />
mit insgesamt 76,4 Millionen Tonnen beteiligten drei<br />
Hauptprodukten Otto- und Dieselkraftstoff sowie Heizöl EL war<br />
demgegenüber ein deutlich stärkerer Rückgang (–3,7 Prozent)<br />
zu verzeichnen.<br />
Die Konzentration in der Energiewirtschaft Deutschlands hat<br />
die Bezugsmöglichkeiten des Mittelstandes bei allen<br />
Energieträgern eingeengt. Damit der Mittelstand in der deutschen<br />
Energieversorgung weiter seine unersetzliche Rolle spielen<br />
kann, verteidigen die beiden Verbände die bisher noch offenen<br />
Energiemärkte gegen zentralistische Tendenzen und wenden<br />
sich gegen jede Diskriminierung. Auch aus diesem Grund<br />
begrüßt der <strong>AFM+E</strong>, dass die neue Bundesnetzagentur endlich<br />
ihre Arbeit aufgenommen hat. Von ihr verspricht er sich einen<br />
diskriminierungsfreien Wettbewerb bei der künftigen Nutzung<br />
der Strom- und Gasnetze und ein Ende der bisher anhaltenden<br />
Behinderung der Verbandsmitglieder bei der Betätigung auf<br />
diesen Geschäftsfeldern.<br />
8 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />
Benzinabsatz erneut geringer<br />
Der Inlandsabsatz von Ottokraftstoff ging im Berichtsjahr um 6,4<br />
Prozent auf 23.430.722 Tonnen zurück. Im Einzelnen wurden<br />
6.560.980 Tonnen Normalbenzin (–11,3 Prozent), 16.136.823<br />
Tonnen Eurosuper (–3,7 Prozent) und 732.919 Tonnen SuperPlus<br />
(–16,4 Prozent) abgeliefert. Der Anteil dieser Sorte an den gesamten<br />
Ottokraftstoffablieferungen liegt damit nur noch bei 3,1<br />
Prozent. Am gesamten Inlandsabsatz von Mineralölerzeugnissen<br />
war Ottokraftstoff mit 21,1 Prozent beteiligt.<br />
Wie in den Vorjahren waren am Rückgang des Ottokraftstoffabsatzes<br />
mehrere Faktoren beteiligt. In der Berichtszeit<br />
war bei den Benzin-Pkw erneut eine Bestandsminderung zu verzeichnen;<br />
ihre Zahl nahm (bei gleichzeitiger Zunahme des<br />
Bestandes an Diesel-Pkw) um 304.973 (–0,9 Prozent) auf<br />
35.999.013 Einheiten ab. Auch der geringere Durchschnittsverbrauch<br />
der neu zugelassenen Fahrzeuge sowie preisbedingt<br />
niedrigere Jahresfahrleistungen wirkten sich absatzmindernd<br />
aus. Das gleiche gilt für den in einigen Grenzgebieten in<br />
erheblichem Umfang praktizierten Tanktourismus ins benachbarte<br />
Ausland mit geringerer Mineralölsteuerbelastung und dementsprechend<br />
niedrigeren Tankstellenpreisen.<br />
Dieselverbrauch leicht rückläufig<br />
Die Dieselkraftstoffablieferungen verringerten sich in der<br />
Berichtszeit um 1,3 Prozent auf 28.531.312 Tonnen. Zu diesem<br />
Minderverbrauch kam es ungeachtet der in <strong>2005</strong> erfolgten<br />
Zunahme des Bestandes an Dieselfahrzeugen (Pkw, Lkw,<br />
Sattelzugmaschinen) um 1.027.447 (+8,7 Prozent) auf
12.856.491 Einheiten. Am gesamten Inlandsabsatz von<br />
Mineralölerzeugnissen war Dieselkraftstoff mit 25,7 Prozent<br />
beteiligt.<br />
Hauptursache der rückläufigen Absatzentwicklung war neben<br />
dem moderaten Konjunkturverlauf, der sich auch auf den<br />
Straßenverkehr auswirkte, der Tanktourismus, den es auch im<br />
gewerblichen Güterverkehr gibt: Das erheblich günstigere, mineralölsteuerlich<br />
bedingte Preisniveau in einigen Nachbarländern<br />
hat viele internationale Spediteure veranlasst, die Lkw-Tanks so<br />
zu vergrößern, dass sie Deutschland von Ost nach West ohne<br />
Nachtanken durchqueren können. Die seit Anfang <strong>2005</strong> erhobene<br />
Autobahnmaut für Lkw hat diese „Sparneigung“ des Transportgewerbes<br />
zusätzlich gefördert.<br />
Rückgang des Heizölkonsums<br />
Die schon seit längerer Zeit abnehmenden Inlandsablieferungen<br />
von leichtem Heizöl – in den Jahren 1995 bis 2004 war ein<br />
Rückgang um 28,9 Prozent oder 10,1 Millionen Tonnen zu verzeichnen<br />
– gingen im Berichtsjahr erneut zurück, und zwar um 3,8<br />
Prozent auf 24.467.737 Tonnen. Am gesamten Inlandsabsatz von<br />
Mineralölerzeugnissen war die leichte Heizölqualität mit 22,0<br />
Prozent beteiligt.<br />
Wenngleich der Einbau moderner, sparsamer Kessel und Brenner<br />
in Verbindung mit einer besseren Wärmedämmung bei<br />
Neubauten und bei der Modernisierung des Wohnungsaltbestandes<br />
sich auch <strong>2005</strong> absatzmindernd ausgewirkt hat, so<br />
war der Hauptgrund für die Kaufzurückhaltung der Verbraucher<br />
doch der Preisanstieg beim Wärmeenergieträger Heizöl EL. Um<br />
dem Preisrisiko zu entgehen, kauften viele Verbraucher jeweils<br />
nur eine Teilmenge zur Deckung des unmittelbaren Bedarfs – ein<br />
Kaufverhalten, das im Ergebnis dazu geführt hat, dass der durchschnittliche<br />
Füllstand bei den Ein- und Zwei-, aber auch<br />
Mehrfamilienhäusern gegenüber dem langjährigen Mittel (zwischen<br />
60 und 70 Prozent der Tankkapazität) inzwischen um fast<br />
zehn Prozentpunkte gesunken ist.<br />
Schmierstoffmarkt schrumpfte weiter<br />
Die Schmierstoffablieferungen gingen in der Berichtszeit um<br />
16.636 Tonnen oder 1,6 Prozent auf 1.023.044 Tonnen zurück<br />
und lagen damit noch unter dem Niveau der frühen 1970er Jahre.<br />
Am gesamten Inlandsabsatz von Mineralölerzeugnissen waren<br />
die Schmierstoffe mit unverändert 0,9 Prozent beteiligt.<br />
Von den Kfz-Schmierstoffen (Motorenöle, Kfz-Getriebeöle, ATF,<br />
Kfz-Schmierfette) wurden <strong>2005</strong> insgesamt 413.672 Tonnen<br />
abgesetzt, 3.322 Tonnen oder 0,8 Prozent mehr als im Vorjahr.<br />
Der in diesem Produktsegment zu verzeichnende Zuwachs ist vor<br />
allem auf den Mehrabsatz von Kfz-Getriebeölen um 3.269<br />
Tonnen oder 7,8 Prozent zurückzuführen.<br />
Bei den Industrieschmierstoffen erhöhte sich der Verbrauch um<br />
14.498 Tonnen oder 3,8 Prozent auf 398.753 Tonnen, wobei in<br />
den beiden darunter fallenden Produktgruppen ein Mehrabsatz<br />
zu verzeichnen war: Während der Verbrauch von Industriespezialitäten<br />
um 6.115 Tonnen oder 5,9 Prozent auf 109.979<br />
Tonnen zunahm, stieg der Absatz von Industrieölen um 8.383<br />
Tonnen oder 3,0 Prozent auf 288.774 Tonnen.<br />
Der Absatz der Basis- und Prozessöle sowie der Extrakte aus der<br />
Schmierölraffination verringerte sich um 34.656 Tonnen oder<br />
14,1 Prozent auf 210.675 Tonnen. Der Rückgang der gesamten<br />
Schmierstoffablieferungen im Berichtsjahr ist allein darauf<br />
<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />
9<br />
Statistik Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl<br />
Verkehr
MINERALÖL<br />
zurückzuführen, dass – wie dargelegt – der Absatz sowohl von Kfzals<br />
auch von Industrieschmierstoffen im Jahr <strong>2005</strong> zugenommen<br />
hat.<br />
Versorgungssituation Schmierstoffe<br />
Durch außerplanmäßige, u.a. Hurrikan Katrina und Streiks, sowie<br />
planmäßige Raffineriestilllegungen bzw. Wartungsstillstände<br />
ergab sich im 2. Halbjahr eine nach wie vor andauernde<br />
Knappheit bei Grundölen, die zu einem erheblichen Preisanstieg,<br />
aber auch zu Engpässen beim Bezug von Grundölen führte.<br />
Insbesondere Grundöle niedriger Viskositätsstufen waren für viele<br />
Mitgliedsfirmen auch bei ihrem traditionellen Vorlieferanten<br />
nicht in ausreichenden Mengen zu beschaffen. Aber auch PAO<br />
verteuerten sich erheblich. In diesem Zusammenhang verfolgen<br />
die Mitgliedsfirmen sehr genau, ob ihre Grundöllieferanten, die<br />
zugleich Wettbewerber auf dem Markt für Endprodukte sind, ihre<br />
Verbraucherkunden ebenfalls kürzen bzw. nur zu höheren Preisen<br />
beliefern.<br />
Die UNITI schaltete sich in einigen Fällen bei Vorlieferanten ein,<br />
um eine diskriminierungsfreie Versorgung zu erreichen.<br />
Leicht verbesserte Position im Tankstellenmarkt<br />
Ungeachtet des anhaltend intensiven Wettbewerbs konnten die<br />
in der UNITI zusammengeschlossenen Mineralölunternehmen im<br />
zurückliegenden Jahr <strong>2005</strong> ihre Marktposition im Tankstellengeschäft<br />
leicht ausbauen. Ihr Anteil am deutschen<br />
Straßentankstellennetz, das um die Jahreswende <strong>2005</strong>/2006<br />
mit 14.811 Anlagen 259 weniger als ein Jahr zuvor umfasste, ist<br />
in der Berichtszeit auf 26,4 Prozent gestiegen.<br />
Bei den Unternehmen des Mineralölmittelstandes ist die<br />
Durchschnittsgröße der Stationen allerdings etwas geringer als<br />
bei den Gesellschaften der Mineralölindustrie, weil ein<br />
beträchtlicher Teil ihrer Anlagen abseits ausgesprochener<br />
Verkehrsschwerpunkte an der Versorgung des ländlichen<br />
Raumes beteiligt ist.<br />
i box<br />
Erneuerung älterer Ölheizungen<br />
<strong>AFM+E</strong> und UNITI haben auch <strong>2005</strong> ihre Zusammenarbeit mit<br />
dem Hamburger Institut für Wirtschaftliche Oelheizung e.V.<br />
(IWO) fortgesetzt. Sie unterstützten die auf Marktsicherung<br />
der Ölheizung ausgerichteten IWO-Aktivitäten und warben im<br />
Mitgliederkreis ihrer beiden Verbände für die Fortsetzung der<br />
Modernisierungsoffensive des IWO. Mit ihr sollen Besitzer<br />
älterer Ölheizungen für eine Erneuerung ihrer Anlagen gewonnen<br />
werden. Die IWO-Aktivitäten im Neubaubereich dienen<br />
dem Ziel, die Ölheizungsquote bei Neubauten zu erhöhen. Bei<br />
der Heizungsmodernisierung arbeitet das IWO in regionalen<br />
Marketinggemeinschaften mit dem Handwerk zusammen.<br />
10 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />
Von den Verbandsmitgliedern wurden im Berichtsjahr 95 kleinere<br />
Tankstellen stillgelegt und 103 neu errichtet oder übernommen.<br />
Durch Mitgliederzu- bzw. -abgang kamen per Saldo weitere 50<br />
Anlagen hinzu. Ende <strong>2005</strong> waren damit 3.902 Tankstellen in der<br />
UNITI organisiert, 58 mehr als ein Jahr zuvor. An 458 von diesen<br />
wird Biodiesel angeboten, an 30 sonstige Biokraftstoffe und an<br />
137 bzw. 93 Auto- bzw. Erdgas.<br />
Verkauf unter Einstandspreis<br />
Im Berichtsjahr ist in einigen Bereichen der Bundesrepublik<br />
mehrfach wieder eine Situation eingetreten, in welcher der<br />
Einstandspreis des Mineralölhandels bei Kraftstoffen ab<br />
Raffinerie oder Lager über den Tankstellenpreisen seiner<br />
Vorlieferanten lag.<br />
Um festzustellen, ob solche wettbewerbswidrigen Verkäufe weiter<br />
verbreitet waren oder nur Einzelfälle darstellten, erhob die UNITI<br />
im Berichtsjahr bei ihren Mitgliedern Informationen mit einem<br />
standardisierten Fragebogen. In diesem Zusammenhang wurden<br />
u.a. auch unzureichende Margen festgestellt, die ein Tankstellengeschäft<br />
auf mittlere Sicht unmöglich machen. In diesen<br />
Fragen stand die UNITI mit dem Bundeskartellamt in ständigem<br />
Kontakt, um bei der Beschaffung verwertbarer Daten behilflich zu<br />
sein.<br />
Preis-/Rabattaktionen<br />
Der Wettbewerb im Tankstellengeschäft führte zu verschiedenen<br />
Rabattaktionen großer Marktteilnehmer. So startete eine<br />
Gesellschaft eine Preisbrecheraktion, bei der ein Nachlass von 5<br />
Cent pro Liter plakativ herausgestellt wurde, der allerdings nur<br />
gegen Einlösung von Bonuspunkten gewährt wurde. Nachdem<br />
Wettbewerber rechtliche Maßnahmen ergriffen hatten, wurde<br />
diese Aktion geändert, so dass keine rechtlichen Bedenken mehr<br />
gegeben waren.<br />
Eine weitere Gesellschaft schaltete Anzeigen in großen<br />
Tageszeitungen mit auszuschneidendem Coupon, bei dessen
Vorlage in bestimmten Regionen und Zeiträumen ein Rabatt von<br />
4 Cent pro Liter gewährt wurde. Tankstellen dieser Gesellschaft<br />
gaben ebenfalls Gutscheine aus, die einen Nachlass von 2 Cent<br />
pro Liter ermöglichten. Ein anderer Major bot ADAC-Mitgliedern<br />
gegen Vorlage der Mitgliedskarte einen Rabatt von 1 Cent pro<br />
Liter an.<br />
Diese Aktionen führten aufgrund der Reaktionen des<br />
Wettbewerbs zu einem Rückgang der Preise in den betreffenden<br />
Regionen und damit zu unzureichenden Margen für den<br />
Mittelstand.<br />
Branchenstudie Tankstellenmarkt<br />
Im Auftrag der Interessengemeinschaft mittelständischer<br />
Mineralölverbände hat die Prof. Dr. Schneck Rating GmbH,<br />
Reutlingen, eine Branchenstudie zum Tankstellenmarkt i@ 1.)<br />
erstellt. Ziel der Studie ist eine differenzierte Darstellung des<br />
Tankstellenmarktes. Den Banken soll sie als Hilfestellung dienen,<br />
um die Unternehmen im Rahmen eines Branchenratings individuell<br />
bewerten zu können.<br />
Die in 2004 erstellte Studie wurde im Berichtsjahr fortgeschrieben<br />
und aktualisiert. Die Studie sieht auch zukünftig gute<br />
Marktchancen für die Tankstellen aufgrund des erweiterten<br />
Dienstleistungsangebots und der Attraktivität der Shops.<br />
Zunehmende Mineralölsteuerflucht<br />
Der seit Einführung des Euro erheblich verstärkte Tanktourismus<br />
i@ 2.) in die Nachbarländer hat im Berichtsjahr weiter zugenommen.<br />
Seit der Osterweiterung der EU im Jahr 2004 und dem<br />
damit verbundenen Wegfall von Grenzkontrollen und mengenmäßigen<br />
Einfuhrbeschränkungen von Kraftstoffen hat sich der<br />
grenznahe Tanktourismus nach Polen und der Tschechischen<br />
Republik weiter ausgeweitet. Auf der Ost-West-Route des<br />
Güterverkehrs zeigen sich Auswirkungen bis weit ins Inland hinein,<br />
weil die Lkws nicht mehr mit maximal 200 Litern Diesel,<br />
sondern mit bis zu 1.500 Litern in ihren Kraftstofftanks nach<br />
Deutschland einreisen. Mit derartigen Tankinhalten kann die<br />
Bundesrepublik ohne Tankstopp durchquert werden.<br />
Entsprechend hoch sind nicht nur die Verluste für die betroffenen<br />
Tankstellen, sondern auch die Mineralölsteuerausfälle i@ 3.) für<br />
den deutschen Fiskus, die nach verschiedenen Berechnungen<br />
weit mehr als 2,3 Mrd. Euro und 425 Mio. Euro MwSt. jährlich<br />
erreichen, allein durch den privaten Tanktourismus, bei dem es<br />
sich tatsächlich um eine staatlich initiierte Mineralölsteuerflucht<br />
handelt.<br />
i@ 1.) www.uniti.de/Branchenstudie.pdf<br />
2.)<br />
www.uniti.de/Kraftstoffpreise.pdf<br />
3.)<br />
www.uniti.de/Mineraloelsteueraufkommen.pdf<br />
4.)<br />
www.uniti.de/Stiftungsmodell.pdf<br />
Zusammen mit der Interessengemeinschaft und den zuständigen<br />
Bundesministerien wurde ein europarechtlich zulässiges<br />
Stiftungsmodell i@ 4.) entwickelt, welches dem Tankkunden einen<br />
Anreiz zum Tanken in Deutschland bietet, wobei die<br />
Mineralölsteuer im Inland verbleibt. Andererseits würde dadurch<br />
in den Nachbarländern eine Harmonisierung der Steuersätze<br />
beschleunigt. Die Umsetzung dieses Modells wird intensiv weiterverfolgt.<br />
Durch die im Koalitionsvertrag vom 11.11.<strong>2005</strong> der neuen<br />
Bundesregierung vorgesehene Besteuerung beigemischter<br />
Biokraftstoffe sowie die zum 01.01.2007 geplante Mehrwertsteuererhöhung<br />
um 3 Punkte wird sich der Anreiz, im<br />
Ausland zu tanken, weiter erhöhen. In einer ergänzenden Studie<br />
<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />
11<br />
Statistik Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl Verkehr
MINERALÖL<br />
des Instituts für finanzwissenschaftliche Studien i@ 5.) der<br />
Universität Leipzig, wird der dadurch entstehende Ausfall bei der<br />
Mineralölsteuer mit zusätzlichen 1,2 Mrd. Euro beziffert.<br />
Die Besteuerung des gewerblichen Diesels kann allerdings nur<br />
auf europäischer Ebene gelöst werden, weshalb sich die UNITI<br />
mit ihrem europäischen Dachverband UPEI in Brüssel für eine<br />
Neuauflage der Vorschläge der EU-Kommission zur Harmonisierung<br />
der Dieselbesteuerung einsetzte. Die allerdings von der<br />
EU-Kommission abgelehnte Mautkompensation könnte auf diesem<br />
Gebiet eine kurzfristig erreichbare Teilentlastung bringen.<br />
Bevorratung schafft Sicherheit<br />
Mehrere Faktoren haben im Jahr <strong>2005</strong> und Anfang 2006 die große<br />
Bedeutung der Versorgungssicherheit betont. Dazu gehören<br />
beim Mineralöl die hohe Auslastung der gesamten Infrastruktur,<br />
die das Ausbalancieren von Angebots- und Nachfrageschwankungen<br />
erschwert, sowie die Versorgungsprobleme nach den<br />
Wirbelstürmen in den USA. Beim Erdgas war die Auseinandersetzung<br />
zwischen der russischen Gazprom und der ukrainischen<br />
Naftogaz über den Gaspreis ein alarmierendes Signal. Sie führte<br />
zu einem vorübergehenden Lieferstopp, von dem auch mittelund<br />
westeuropäische Länder betroffen waren, verstärkt durch<br />
den extremen Wintereinbruch in Osteuropa. Das Thema Versorgungssicherheit<br />
hat auch im Hinblick auf die wachsende Importabhängigkeit<br />
der Europäischen Union bei Energie Gewicht,<br />
da sich die heimischen Kohlenwasserstoffquellen ihrer natürlichen<br />
Erschöpfung nähern oder sie – wie bei der Steinkohle –<br />
nicht wettbewerbsfähig sind. Es ist daher zu begrüßen, dass der<br />
für Energie zuständige EU-Kommissar, Andris Piebalgs, der<br />
Versorgungssicherheit Priorität eingeräumt hat und auch endlich<br />
auf dem europäischen Gasmarkt eine transparente, solidarische<br />
und diskriminierungsfreie Bevorratung anstrebt, die den<br />
Erfordernissen des offenen Binnenmarktes für Gas entspricht.<br />
Umso mehr, als der Anteil der Importe am Gasverbrauch in der EU<br />
von heute rund 55 auf 70 Prozent in der Zukunft steigen wird.<br />
Auch für Kohle sollte bei zunehmender Importabhängigkeit ein<br />
solches System vorgesehen werden.<br />
12 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />
Schutz vor Versorgungsunterbrechungen / Freigabe von EBV-<br />
Beständen<br />
Beim Mineralöl ist die Bevorratung zum Schutz vor Versorgungsunterbrechungen<br />
bereits seit mehr als drei Jahrzehnten durch die<br />
Internationale Energie Agentur (IEA) etabliert. Die EU-Mitgliedsländer<br />
sind gehalten, Mindestvorräte in Höhe von 90 Tagen des<br />
Inlandsverbrauchs des vorhergehenden Kalenderjahres zu halten.<br />
In Deutschland geschieht dies durch den Erdölbevorratungsverband<br />
(EBV). Dieses Bevorratungssystem hat sich erneut<br />
bewährt – im Besonderen im Hinblick auf Produktenbevorratung –,<br />
als es nach dem Hurrikan Katrina in den USA zu Versorgungsausfällen<br />
gekommen war. Dies führte zu einem erheblichen Preisanstieg<br />
und zu einem Nachfrageschub auch in Europa. Um den<br />
Produktionsausfall von Rohöl sowie den Produkten der betroffenen<br />
Raffinerieanlagen auszugleichen, hat die Internationale<br />
Energie Agentur die Mitgliedsländer um Freigabe von Reserven in<br />
Höhe von insgesamt 4 Mrd. Barrel gebeten.<br />
In einer Rechtsverordnung des Bundeswirtschaftsministeriums<br />
wurde der Erdölbevorratungsverband ermächtigt, für einen<br />
Zeitraum von 30 Tagen höchstens 474.000 t Rohöläquivalent aus<br />
seinen Vorräten freizugeben. Die vom EBV in Deutschland angebotenen<br />
Mengen wurden aber nur z.T. abgerufen, da diese zu<br />
Marktpreisen angeboten wurden und weil keine gravierende<br />
Mengenknappheit herrschte. Die internationalen Maßnahmen<br />
führten aber zu einer Beruhigung an den teilweise durch<br />
Spekulation angeheizten Produktenbörsen.<br />
Weitere Aspekte der Versorgungssicherheit sind die<br />
Diversifizierung der Bezugsquellen, die Nutzung aller ökonomisch<br />
und ökologisch vertretbaren Energieträger und ein offener, internationaler<br />
Energiemarkt. Zwischen Lieferanten und Abnehmern<br />
besteht eine gegenseitige Abhängigkeit. Auf einem<br />
Verkäufermarkt, wie es der weltweite Energiemarkt für längere Zeit<br />
sein wird, kommt es auch darauf an, den deutschen Markt für<br />
potenzielle Anbieter attraktiv zu machen, zumal Erdöl und Erdgas<br />
in Deutschland auf lange Sicht die wichtigsten Energieträger bleiben<br />
werden.<br />
i@ 5.) www.uniti.de/Verbraucherpreise.pdf
Ich werde Energielandwirt<br />
wie mein Vater.<br />
Mein Vater ist Landwirt. Eines Tage werde ich den Hof übernehmen,<br />
meinen Bruder interessieren ja nur Videospiele. Wie mein Vater<br />
werde ich zu den Bauern gehören, die Energie anbauen. Schon jetzt<br />
macht man ja aus Raps Diesel für Autos. Mich stört aber, dass man<br />
nur die Samen nutzt und den Rest wegwirft. Ich habe mich<br />
informiert: Man kann auch die gesamte Pflanze zu Treibstoff<br />
verarbeiten. Noch ist das schwierig, aber wenn ich erwachsen bin,<br />
machen das bestimmt alle so. Dann werde ich Ölscheich.<br />
<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />
13<br />
Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien<br />
Mineralöl
Neue Energien<br />
Biokraftstoffe bewegen die Politik<br />
Zur Deckung des zukünftigen Energiebedarfs werden sämtliche<br />
Energieträger benötigt, also auch Biokraftstoffe auf Basis von<br />
pflanzlichen Ölen und Pflanzenresten. Um landwirtschaftliche<br />
Nutzflächen für BTL („Biomass-to-Liquid“) konkurrieren Flächen<br />
für die Produktion von Biomasse, für die Elektrizitäts-und<br />
Wärmeerzeugung, für die Produktion von Nahrungsmitteln, die<br />
nachhaltige Landwirtschaft und den Naturschutz. Daher ist in<br />
Deutschland das Potenzial zur Herstellung von Biokraftstoffen<br />
begrenzt. Wegen der Flächen- und Nutzungskonkurrenz können<br />
Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse nur einen begrenzten Teil der<br />
fossilen Kraftstoffe ersetzen. Die Deckung eines darüber hinausgehenden<br />
Bedarfs kann nur durch Importe erfolgen.<br />
Nach der Richtlinie der EU sollen Biokraftstoffe bis 2010 mit mindestens<br />
5,75 Prozent am Kraftstoffabsatz beteiligt sein. Bei den<br />
Biokraftstoffen handelt es sich um Biodiesel, für den bereits eine<br />
Norm vorliegt, um Bioethanol und um Bio-Ethyltertiärbutylether<br />
(Bio-ETBE), die alle in der Verteilung und ihrer Anwendung eine<br />
Reihe von Modifizierungen erfordern. Sie sind in der Herstellung<br />
teurer als Kraftstoffe auf Erdölbasis und können sich am Markt<br />
nur mit Hilfe staatlicher Subventionen meist steuerlicher Art<br />
durchsetzen.<br />
14 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />
Die Steuerbefreiung hat jedoch zu einer Überförderung der<br />
Biokraftstoffe geführt, die nach EU-Recht nicht gestattet ist. Das<br />
hat die Bundesregierung zu Überlegungen über eine Besteuerung<br />
der Biokraftstoffe veranlasst, die noch nicht abgeschlossen sind.<br />
<strong>AFM+E</strong> und UNITI sind an der Diskussion aktiv beteiligt und werden<br />
das legislative Verfahren unter Einbringung von<br />
Gesetzesvorschlägen kritisch begleiten. In der Koalitionsvereinbarung<br />
ist auch an eine Zwangsbeimischung mit gleichzeitiger<br />
Abschaffung der Steuerpräferenz gedacht, um die von der<br />
EU gesetzten Ziele zu erreichen und dem Fiskus gleichzeitig<br />
Einnahmen zu verschaffen. Ein solches Vorgehen hätte eine deutliche<br />
Anhebung der Kraftstoffpreise zur Folge und könnte das Aus<br />
für reinen Biodiesel und höhere Beimischungen von Bioethanol<br />
bedeuten. Von dieser Maßnahme wäre der Mineralölmittelstand<br />
besonders betroffen. Hier wurde über hohe finanzielle<br />
Investitionen im Bereich Tanklager und Zapfsäulen die<br />
Infrastruktur für die Vermarktung von Biokraftstoffen, u.a. an<br />
1.900 Biodiesel-Tankstellen, geschaffen, wofür teilweise langfristige<br />
Kontrakte im Biodieselgeschäft eingegangen wurden. Reiner<br />
Biodiesel und Ethanol 85 müssen daher steuerfrei bleiben, wenn<br />
das Ziel von 5,75 Prozent Anteil am Kraftstoffmarkt 2010 erreicht<br />
werden soll.
Zwangsbeimischung durch Quote regeln<br />
Allerdings müsste aus der Sicht des Mineralölmittelstandes der<br />
Anreiz bestehen bleiben, Biokomponenten zunehmend konventionellen<br />
Kraftstoffen beizumischen, um so nachfragedämpfend<br />
auf den Ölmarkt einwirken zu können. Schließlich sollte im Falle<br />
einer Zwangsbeimischung eine Unternehmensquote über alle<br />
Kraftstoffsorten hinweg das Ziel sein. Damit würden die Vorteile<br />
einer hohen Flexibilität bei der Beschaffung beibehalten und problematische<br />
Standortfragen vermieden, die sich nachteilig auf<br />
den Wettbewerb auswirken.<br />
Deutschland verfügte <strong>2005</strong> mit 1,9 Millionen Tonnen über die bei<br />
Weitem größte Kapazität zur Herstellung von Biodiesel. Sie wird<br />
im Jahr 2006 auf 2,5 Millionen Tonnen steigen. Rund 45 Prozent<br />
des Biodiesels werden derzeit zur Beimischung zu konventionellem<br />
Diesel verwendet. Die übrigen 55 Prozent werden entweder<br />
als reiner Biodiesel über Tankstellen verkauft oder an Betreiber<br />
von Fahrzeugflotten abgegeben. Bioethanol hingegen wird noch<br />
nicht in großem Stil verwendet.<br />
Der Mineralölmittelstand hat den Biokraftstoffen quasi als<br />
Pioniere den Weg in den Markt geebnet und setzt sich weiter dafür<br />
ein. Deshalb unterstützen <strong>AFM+E</strong> und UNITI die verstärkte<br />
Markteinführung von Biokraftstoffen. Dazu zählt auch die<br />
Beimischung von Biobrennstoffen zu Heizöl Leicht (HEL). In<br />
gemeinsamer Projektarbeit mit der Brennerindustrie erarbeiten<br />
die Verbände Konzepte, die einen zukunftsgerichteten<br />
Wärmemarkt bedienen. Doch sollte dabei nicht übersehen werden,<br />
dass immer wieder gründliche Kosten-Nutzen-Analysen aller<br />
drei relevanten Aspekte – Ökonomie, Ökologie, Versorgungssicherheit<br />
– vorgenommen werden müssen. Wichtig ist auch,<br />
dass keine Handelshemmnisse aufgebaut werden und die<br />
Marktmechanismen Vorrang vor Zwangsregelungen erhalten.<br />
Aufgrund der noch laufenden Diskussion über die Ausgestaltung<br />
einer geplanten Zwangsbeimischung ab 1. Januar 2007, die von<br />
einem Wegfall der Vergütungsregelung begleitet wird, plädieren<br />
<strong>AFM+E</strong> und UNITI für eine befristete Aussetzung der verwaltungsintensiven<br />
Besteuerung der Biokraftstoffe, welche durch das<br />
Inkrafttreten des neuen Energiesteuergesetzes am 1. August<br />
2006 beginnen würde. Außerdem treten sie für eine nachhaltige<br />
Steuerbefreiung von reinem Biodiesel und E 85 ein.<br />
<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />
15<br />
Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl
NEUE ENERGIEN<br />
Biodiesel-Qualität<br />
Seit Inkrafttreten der im Vorjahr novellierten 10. Kraftstoffqualitäten-<br />
und Kennzeichnungsverordnung BImSchV ist auch<br />
Biodiesel in die behördliche Überwachung an öffentlichen<br />
Tankstellen einbezogen. Mit der Plakette nach DIN EN 14214 ausgezeichneter<br />
(reiner) Biodiesel muss seither den Mindestanforderungen<br />
aus dieser Norm genügen. Da der Vertrieb von<br />
Biodiesel schon immer eine Domäne der mittelständischen<br />
Mineralölwirtschaft war, ist darauf zu achten, dass er sich weiterhin<br />
nicht nur als eine preisgünstige Alternative zum herkömmlichen<br />
Dieselkraftstoff zeigt, sondern darüber hinaus auch qualitativ<br />
einwandfrei ist. Nur dann kann sich der unvermischte<br />
Biodiesel auf Dauer im Markt behaupten. Gemeinsam mit der<br />
AGQM Biodiesel e.V. (Arbeitsgemeinschaft Qualitätsmanagement<br />
Biodiesel) wies die UNITI ihre Mitglieder darauf hin, dass<br />
insbesondere Mischungen von unterschiedlicher Biodiesel-<br />
Herkunft zu vermeiden sind. Gerade in der kalten Jahreszeit sind<br />
ansonsten Filterverstopfungen und Liegenbleiber die Konsequenz.<br />
In erster Linie wird aber der Tankstellenbetreiber von seinen<br />
Tankkunden für einen eventuell entstandenen Motorschaden<br />
haftbar gemacht. Er kann zwar grundsätzlich seinen Lieferanten<br />
für die schlechte Biodiesel-Qualität in Regress nehmen, sofern<br />
die Beweislage einwandfrei ist, es entsteht aber hierdurch ein<br />
Vertrauensschaden, der im schlimmsten Fall die gesamte<br />
Biodiesel-Branche trifft.<br />
16 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />
Viele UNITI-Mitglieder haben sich bereits dem AGQM Biodiesel<br />
e.V., die sich intern einem hohen Qualitätsstandard verschrieben<br />
hat, angeschlossen. Die UNITI hält eine vergleichbare Qualitätssicherung<br />
für unabdingbare Voraussetzung für die erfolgreiche<br />
Vermarktung und empfahl daher, sich ggf. dem Qualitätssicherungskonzept<br />
der AGQM beim Vertrieb von Biodiesel anzuschließen.<br />
Steigende Anzahl von Autogas- und Erdgas-Tankstellen<br />
Zur Deckung des zukünftigen Kraftstoffbedarfes werden Autogas<br />
und Erdgas einen, wenn auch geringen, aber doch steigenden<br />
Beitrag leisten. In Deutschland wird Autogas bereits an fast 1000<br />
Tankstellen vertrieben. Autogas ist im Gegensatz zu Erdgas als<br />
Kraftstoff in vielen europäischen Nachbarländern stark verbreitet.<br />
Ferner wird der Anteil synthetischer Kraftstoffe weiter zunehmen.<br />
Teile der Politik formulieren das ehrgeizige Ziel, im Jahre<br />
2020 20 Prozent des Kraftstoffbedarfs durch alternative<br />
Kraftstoffe zu decken.
Alle Energie kommt<br />
von der Sonne – fast!<br />
Mein Vater sagt, es gibt nur drei Energielieferanten für die Welt.<br />
Die meiste Energie kommt von der Sonne. Sie lässt alles wachsen.<br />
Im Öl, in Gas und Kohle ist Sonnenenergie gespeichert.<br />
Außerdem macht die Sonne das Wetter, also auch den Wind und<br />
den Regen. Windkraftanlagen und Wasserkraftwerke nutzen also<br />
eigentlich auch Sonnenenergie. Dann gibt es noch die Erdwärme<br />
aus dem heißen Erdkern. Und die Gezeiten, die werden vom<br />
Mond gemacht. Mir ist dann noch die Kernenergie eingefallen.<br />
Aber vielleicht kann man auch die Eigenrotation der Erde nutzen?<br />
Oder das Magnetfeld? Da steckt doch auch Energie drin!<br />
<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />
17<br />
Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl
Gasmarkt<br />
Gasverbrauch auf Vorjahresebene<br />
Erdgas hat seinen Anteil an der Energiebilanz in Deutschland auf<br />
fast 23 Prozent erhöht – bei stagnierendem Absatz und gesunkenem<br />
Primärenergieverbrauch. Zusammen mit Erdöl deckte es<br />
<strong>2005</strong> rund 59 Prozent des Energiebedarfes. Wie bei dem anderen<br />
leitungsgebundenen Energieträger Elektrizität kam es auch<br />
bei Erdgas zwischen Januar <strong>2005</strong> und Januar 2006 zu einer<br />
Reihe von Preisanhebungen um insgesamt 19 Prozent. Die<br />
Begründung der Preiserhöhungen mit gestiegenen Kosten für<br />
Erdölbezüge aus dem Ausland und mit der Ölpreisbindung, nach<br />
der die Gaspreise denen für leichtes Heizöl mit Verzögerung folgen,<br />
stieß bei den Verbrauchern und beim Bundeskartellamt auf<br />
Skepsis. Das Bundeskartellamt, das bereits 2004 in einigen<br />
Fällen erfolgreich gegen Gaspreiserhöhungen vorgegangen war,<br />
hält die Kopplung der Erdgas- an die Ölpreise für nicht mehr zeitgemäß<br />
und will sie im Inland abschaffen. Gleichzeitig verlangt<br />
das Bundeskartellamt eine Aufhebung langfristiger Lieferverträge<br />
mit Laufzeiten von bis zu 20 Jahren zwischen Ferngasgesellschaften<br />
und Stadtwerken.<br />
Bundeskartellamt greift ein<br />
Das Bundeskartellamt sieht hier eine Behinderung des<br />
Marktzugangs für neue in- und ausländische Anbieter gegeben,<br />
wodurch der freie Wettbewerb eingeengt wird und höhere Preise<br />
als bei offener Konkurrenz durchsetzbar sind. Da E.ON Ruhrgas<br />
es als einen Eingriff in die Vertragsfreiheit betrachtet und sich<br />
weigert, die neuen Vertragsregeln des Bundeskartellamts anzuerkennen,<br />
erhielt das Unternehmen eine Abmahnung des Amtes,<br />
gegen die es jedoch gerichtlich vorzugehen beabsichtigt. Künftig<br />
soll es nach Ansicht des Bundeskartellamts nur noch zwei<br />
Vertragstypen geben: bei Bezug von 80 oder mehr Prozent eines<br />
Stadtwerks zwei, bei Bezug von maximal 50 Prozent vier Jahre<br />
Laufzeit. Auch die Europäische Kommission ist mit dem Zustand<br />
des Wettbewerbs im Binnenmarkt für Öl und Gas unzufrieden.<br />
Daher veranlasste sie eine Umfrage bei Energieversorgern, um<br />
sich ein Bild von den Mängeln zu machen und neue, wettbewerbsbelebende<br />
Maßnahmen zu ergreifen.<br />
18 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />
Verbraucherverbände laufen Sturm<br />
Als Gegenmaßnahme gegen die ihrer Ansicht nach ungerechtfertigt<br />
hohen Anhebungen der Gaspreise riefen die Verbraucherverbände<br />
Kunden auf, ihre Rechnungen nur noch unter Vorbehalt<br />
und nicht in voller Höhe zu bezahlen. Gerichte urteilten, dass<br />
Energieversorger ihren Kunden bei Weigerung der Zahlung den<br />
Gasbezug nicht sperren dürfen. Höhere Preise müssten erst dann<br />
gezahlt werden, wenn die Preiskalkulation gerichtlich überprüft<br />
worden ist. Zur Rückgewinnung des Vertrauens der Kundschaft<br />
begann die Gaswirtschaft mit einer Informationskampagne, während<br />
eine Reihe von Gasversorgern ihre Preiskalkulation offen<br />
legte.<br />
Mitte des Jahres <strong>2005</strong> nahm die Bundesnetzagentur in Bonn ihre<br />
Arbeit auf. Ihre Aufgabe ist es, die Netznutzungsentgelte der<br />
Leitungsbetreiber zu überwachen und für einen diskriminierungsfreien<br />
Gastransport Dritter durch die Netze zu sorgen. Es wird<br />
erwartet, dass die Netzentgelte dadurch sinken und neue<br />
Anbieter die Netze nutzen, die bisher wegen hoher Leitungsgebühren<br />
und komplizierter Transportverträge davor zurückscheuten.<br />
Zur Diversifizierung der Bezugsmöglichkeiten will E.ON Ruhrgas<br />
den seit Jahrzehnten verfolgten Plan für einen Umschlagplatz für<br />
verflüssigtes Erdgas (LNG) und eine Wiedervergasungsanlage in<br />
Wilhelmshaven in Angriff nehmen. Auch wurde mit der Verlegung<br />
einer Gasleitung von Russland durch die Ostsee nach<br />
Deutschland begonnen.
Strommarkt<br />
Strom: Verbrauch und Preise leicht gestiegen<br />
Der Stromverbrauch ist in Deutschland <strong>2005</strong> um 0,7 Prozent auf<br />
519,8 Milliarden Kilowattstunden leicht gestiegen. Gründe für<br />
diese Entwicklung waren die im Vergleich zum Vorjahr kühlere<br />
Witterung und der Produktionsanstieg in der Industrie. An der<br />
Wettbewerbssituation hat sich auf dem deutschen Strommarkt<br />
infolge der Verschiebung der für 2004 vorgesehenen<br />
Arbeitsaufnahme der Bundesnetzagentur nichts geändert. Die<br />
Entflechtung von Erzeugung und Transport von und Handel mit<br />
Strom kam nur schleppend voran, so dass die großen<br />
Verbundgesellschaften E.ON, RWE, EnBW und Vattenfall Europe<br />
in der Elektrizitätswirtschaft weiter dominieren und freien<br />
Anbietern der Marktzugang erschwert bleibt. Der 2001 begonnene<br />
Anstieg der Strompreise, zu dem auch die Stilllegung von<br />
Kraftwerken beigetragen hat, setzte sich fort und hat sich mit der<br />
Einführung des Handels mit CO2-Zertifikaten seit Anfang des<br />
Jahres noch verstärkt. Gegen Ende <strong>2005</strong> überschritt der<br />
Strompreis im Großhandel an der Leipziger Strombörse EEX erstmals<br />
50 Euro je MWh. Damit lag er um 50 Prozent höher als zu<br />
Jahresbeginn.<br />
Wettbewerb kommt nur schleppend voran<br />
Wie bei Gas führten auch die Anhebungen des Strompreises zu<br />
Protesten, Zahlungsverweigerungen und gerichtlichen Auseinandersetzungen.<br />
Das Bundeskartellamt hat mit der Untersuchung<br />
begonnen, ob die Einpreisung der Kosten für CO2-Zertifikate<br />
gerechtfertigt ist oder von den Stromkonzernen im Gegensatz zur<br />
Stahlbranche bei den Abnehmern nur durchgesetzt werden konnte,<br />
weil auf dem Strommarkt kein effektiver Wettbewerb herrscht.<br />
Gegebenenfalls will das Amt mit Missbrauchsverfügungen dagegen<br />
einschreiten. Zu Widerstand gegen Strompreiserhöhungen<br />
kam es zum Jahreswechsel auch bei den für die Aufsicht über die<br />
Haushaltstarife zuständigen Landeswirtschaftsministerien. Sie<br />
lehnten Preiserhöhungen rundweg ab oder genehmigten sie<br />
zumindest nicht in voller Höhe.<br />
Wechselrate noch immer niedrig<br />
Die Verbände der Netznutzer der Elektrizitätswirtschaft – darunter<br />
auch der <strong>AFM+E</strong> – haben gemeinsam ein Gesamtdokument über<br />
standardisierte Kunden- und Lieferantenwechselprozesse ausgearbeitet.<br />
Es beschreibt erstmals unter Berücksichtigung aller<br />
Marktinteressen ein einheitliches Verfahren zur Abwicklung des<br />
Wechselvorgangs als Grundvoraussetzung für einen funktionierenden<br />
Massenmarkt, verbunden mit einem minimalen Aufwand<br />
für die betroffenen Unternehmen. Auch die neue Pflicht zur<br />
Kennzeichnung des Stroms kann Auswirkungen auf den<br />
Lieferantenwechsel haben. Seit dem 15. Dezember <strong>2005</strong> sind<br />
die Stromversorger verpflichtet, ihren Abnehmern auf der<br />
Rechnung mitzuteilen, aus welchem Energiemix sich ihr gelieferter<br />
Strom zusammensetzt. Damit erhalten Abnehmer eine verlässliche<br />
Information, die sie für die Auswahl ihrer Versorger nutzen<br />
können. Bislang haben von der seit Öffnung des<br />
Strommarktes 1998 bestehenden Möglichkeit des Lieferantenwechsels<br />
nur fünf Prozent aller Haushalte Gebrauch gemacht.<br />
Ebenfalls gering ist die Wechselrate beim Strombezug mittelständischer<br />
Unternehmen. Bisher haben nur 16 Prozent der Firmen<br />
den Stromanbieter gewechselt, obwohl sich damit nach Ansicht<br />
von 87 Prozent der Wechsler günstigere Strompreise erzielen lassen<br />
– wie eine Meinungsumfrage bei 500 Firmen ergeben hat.<br />
<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />
19<br />
Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl
20 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />
Wie aus Wasser<br />
H 2O wird<br />
Wasser ist etwas Wunderbares. Die<br />
meisten Menschen lieben es, zu<br />
baden. Wasser ist etwas Mystisches,<br />
eines der vier Elemente. Ich finde es<br />
schade, wenn aus Wasser das industriell<br />
verwertbare H 2 wird. Und der<br />
ganze Hype um den Wasserstoffantrieb<br />
ist in meinen Augen nur leeres<br />
Gerede. Wasserstoff ist wie eine<br />
Batterie – bevor man Energie herausbekommt,<br />
muss man unglaublich viel<br />
hineinstecken. Und woher soll die<br />
kommen? Aber immerhin – Wasserstoff<br />
ist eine saubere Batterie.
Steuern<br />
Neues Energiesteuergesetz<br />
Das Bundesministerium der Finanzen (BMF) diskutierte im<br />
Berichtsjahr <strong>2005</strong> mit den betroffenen Verbänden den inzwischen<br />
vom Kabinett gebilligten Entwurf eines Energiesteuergesetzes,<br />
in welches das bisherige Mineralölsteuergesetz integriert<br />
werden soll. Mit dem neuen Gesetz soll die<br />
Energiesteuerrichtlinie der EU in nationales Recht umgesetzt werden.<br />
Die Bundesregierung plant, das Gesetz am 1. August 2006<br />
in Kraft zu setzen. Da der Arbeitsentwurf in verschiedenen<br />
Punkten erhebliche Abweichungen von der bisherigen materiellen<br />
Rechtslage vorsah, wurden diese intensiv mit dem BMF erörtert.<br />
Der am Ende des Berichtsjahres vorgelegte Referentenentwurf<br />
behält eine Reihe bewährter Regelungen bei. Allerdings<br />
ist nunmehr auch eine teilweise Besteuerung von Biodiesel in reiner<br />
Form in Höhe von 10 Cent pro Liter und von Bio-<br />
Beimischungen zum mineralischen Diesel in Höhe von 15 Cent<br />
pro Liter vorgesehen. Damit soll die von der EU geforderte und im<br />
geltenden Steuerrecht vorgesehene Abschöpfung einer so<br />
genannten „Überförderung“ bzw. „Überkompensation“ der Biokraftstoffe<br />
erreicht werden. In einer Bundestagsdrucksache Mitte<br />
des Berichtsjahres waren noch Sätze mit 5 bzw. 10 Cent pro Liter<br />
als angemessen bezeichnet worden. Eine Besteuerung von Bio-<br />
Ethanol und ETBE ist in dem Entwurf dagegen nicht vorgesehen.<br />
Im Hinblick auf die zwischenzeitlich eingetretenen Preisänderungen<br />
im Markt für Biodiesel besteht die große Gefahr, dass reiner<br />
Biodiesel, der insbesondere von mittelständischen Unternehmen<br />
vertrieben wird, nicht mehr zu marktgerechten Preisen<br />
angeboten werden kann und somit vom Markt verschwindet.<br />
Reiner Biodiesel wird inzwischen an über 1.900 Tankstellen vom<br />
Mittelstand angeboten, wobei die Unternehmen mit hohen finanziellen<br />
Investitionen im Tanklagerbereich und an den Tankstellen<br />
für die notwendige Infrastruktur gesorgt haben.<br />
Die Koalitionsvereinbarung zwischen CDU/CSU und SPD vom<br />
11.11.<strong>2005</strong> sieht u.a. vor, die Mineralölsteuerbefreiung für<br />
Biokraftstoffe durch eine Beimischungspflicht zu ersetzen.<br />
<strong>AFM+E</strong> und UNITI fordern, dass bei einem Beimischungszwang<br />
der Wegfall der Steuervergünstigung nur für die<br />
Beimischungsmengen gelten soll. Reiner Biodiesel, aber auch<br />
Ethanol 85 (E85) müssen steuerfrei bleiben. Ohne diese<br />
Steuerfreiheit wäre es nicht möglich, die EU-Vorgabe für das Jahr<br />
2010 mit 5,75 % Bioanteil zu erreichen. Gleichzeitig sollte ein<br />
Anreiz gegeben werden, alternative Kraftstoffe möglichst<br />
anwachsend in den Markt zu bringen, um die Ölbilanz zu verbessern,<br />
die Umweltzielsetzung zu unterstreichen und den<br />
Unsicherheiten an den internationalen Ölmärkten ein Stück zu<br />
entgehen. Daher sollte die Förderung für die Beimischung von<br />
Biodiesel, die über die festgelegte Quote hinausgeht, beibehalten<br />
werden.<br />
Wärme- und Kältelieferung durch „Contracting-Unternehmen“<br />
Es ist im Rahmen des Energiesteuergesetzes auch geplant, diesen<br />
Unternehmen generell die Ökosteuerentlastung zu verwehren.<br />
Auslöser war der Missbrauch durch Unternehmen, die nicht<br />
dem produzierenden Gewerbe hinzugerechnet werden können,<br />
die aber durch vertragliche Gestaltung ihre Bezugsquelle auf vermeintliche<br />
Contracting-Unternehmen umstellten, um damit in<br />
den Genuss einer Steuerentlastung zu kommen. <strong>AFM+E</strong> fordert,<br />
dass „echte“ Contracting-Unternehmen, die mit dem vollen<br />
Risiko für die Anlagen und die Einsatzenergie agieren und auch<br />
politisch gewünschte Energieeffizienz produzieren, weiterhin entlastet<br />
werden.<br />
Regelungen vereinfachen<br />
Die Diskussionen zur Vereinfachung und praxisorientierten<br />
Anwendung verschiedener Regelungen im Mineralölsteuerrecht<br />
wurden weiter fortgesetzt. Zu benennen sind hier beispielhaft die<br />
Vergütungsregelung für die Beimischung biogener Kraftstoffe, die<br />
Vergütungsregelung bei Zahlungsunfähigkeit von Kunden (§ 53<br />
MinöStV), die Umsetzung der geplanten obligatorischen<br />
Kennzeichnung von Schiffsbetriebsstoffen, die Verlässlichkeit<br />
von amtlichen Auskünften im Zusammenhang mit der Bewegung<br />
von unversteuerten Energieträgern (Vertrauensschutz / Erlaubnisscheine).<br />
<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />
21<br />
Statistik Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl
STEUERN<br />
Neue Verwaltungsvorschrift zum Mineralölsteuer-Vergütungsanspruch<br />
Gemeinsam mit anderen Mineralölverbänden waren <strong>AFM+E</strong> und<br />
UNITI bereits Ende 2003 beim Bundesfinanzministerium vorstellig<br />
geworden, um auslegungsbedürftige Rechtsfragen zum Mineralölsteuer-Vergütungsanspruch<br />
zu klären und in einer neuen<br />
Verwaltungsvorschrift zusammenzufassen. Dieser Anregung entsprach<br />
das BMF am 1. April <strong>2005</strong> durch Bekanntgabe der neuen<br />
Verwaltungsvorschrift zu § 53 MinöStV im Erlass vom 15. März<br />
<strong>2005</strong>. In dieser zwar unverbindlichen, die Finanzverwaltung aber<br />
intern bindenden Verwaltungsvorschrift sind alle Erlasse, die hierzu<br />
seit der Einführung des Mineralölsteuer-Vergütungsanspruchs<br />
im Jahre 1991 verstreut ergangen sind, sowie diverse<br />
Kernaussagen aus Entscheidungen der höchstrichterlichen<br />
Finanzrechtsprechung zusammengefasst worden. Gleichzeitig<br />
sind ministerielle Klarstellungen zur Auslegung der Vorschrift<br />
erfolgt, was von <strong>AFM+E</strong> und UNITI begrüßt wird. Hierdurch konnten<br />
viele Interpretationsüberdehnungen in der Verwaltungspraxis einerseits<br />
und die damit korrespondierende Verunsicherung des<br />
Mineralölhandels über einzelne Anspruchsvoraussetzungen andererseits<br />
weitgehend beseitigt werden. Die Verbände empfahlen<br />
ihren Mitgliedsunternehmen, auch bei bereits anhängigen<br />
Verfahren die Anwendbarkeit der neuen Regelungen bezogen auf<br />
den jeweiligen Einzelfall zu prüfen.<br />
Noch im Berichtsjahr wurde auf eine Initiative der Mineralölverbände<br />
hin die neue Verwaltungsvorschrift in einem Punkt<br />
praxisgerecht nachgebessert. Dies betraf an Tankstellen getätigte<br />
Kreditkartengeschäfte oder Sammelabrechnungen für<br />
Monatstanker. Vom Mineralölhandel wird weiterhin eine große<br />
Disziplin bei seiner Forderungsverfolgung verlangt. Die Verbände<br />
empfahlen, auch bei Kreditkartenkunden insoweit die bewährte<br />
Mahnpraxis beizubehalten und ausstehende Forderungen weiter<br />
konsequent zu verfolgen. Leider wurde eine praxisgerechte<br />
Regelung aus der neuen Verwaltungsvorschrift von der<br />
Finanzverwaltung zumindest vorläufig ausgesetzt. Dies betraf die<br />
gerichtliche Durchsetzung des Zahlungsanspruchs gegen den<br />
nach Handels- bzw. Gesellschaftsrecht persönlich Haftenden.<br />
Die bisherige Verfahrenserleichterung hatten die Verbände zur<br />
Vermeidung unnötiger Kosten bei der gerichtlichen Verfolgung<br />
begrüßt.<br />
Rechtsprechung zu § 53 MinöStV<br />
Auch im Berichtsjahr gab es verschiedene Urteile der<br />
Finanzgerichtsbarkeit zum Mineralölsteuer-Vergütungsanspruch.<br />
Diese legt die Anspruchsvoraussetzungen weiter sehr restriktiv<br />
aus, was vom Mineralölhändler unbedingt beachtet werden<br />
muss, will er einen eventuell entstehenden Mineralölsteuer-<br />
Vergütungsanspruch nicht von vornherein gefährden. Die<br />
22 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong>
Mitglieder von <strong>AFM+E</strong> und UNITI wurden in diesem Zusammenhang<br />
insbesondere auf die strikte Beachtung der für die<br />
gerichtliche Anspruchsverfolgung für den Mineralölhändler geltenden<br />
„Zwei-Monats-Frist“ ab Lieferdatum hingewiesen. Einige<br />
Finanzgerichte und der Bundesfinanzhof hatten auch im<br />
Berichtsjahr Ansprüche aus § 53 MinöStV allein wegen der verspätet<br />
eingeleiteten gerichtlichen Verfolgung als unbegründet<br />
abweisen müssen.<br />
Mehrwertsteuer-Erhöhung<br />
In der Koalitionsvereinbarung vom 11.11.<strong>2005</strong> ist eine<br />
Mehrwertsteuererhöhung zum 01.01.2007 um 3 Prozentpunkte<br />
auf 19 % vorgesehen. Da die Mehrwertsteuer auch auf die in<br />
Deutschland besonders hohe Mineralölsteuer erhoben wird, wird<br />
dies die Steuerflucht durch Tankfahrten ins Ausland weiter<br />
fördern. Die Auswirkungen i@ 1.) werden zusammen mit der<br />
Besteuerung des Bio-Anteils im Kraftstoff in weiteren Regionen<br />
als bisher zu spüren sein.<br />
Elektronisches Versandverfahren für verbrauchsteuerpflichtige<br />
Waren (EMCS)<br />
Dieses Verfahren wird in wenigen Jahren das Papierverfahren<br />
(Begleitdokument/AAD) europaweit ablösen. Es gilt für alle<br />
besonderen Verbrauchsteuern auf Mineralöl, Tabak und Alkohol<br />
und ist ein höchst kompliziertes und komplexes Verfahren.<br />
Durch persönliche Präsenz und schriftliche Eingaben wirkte<br />
<strong>AFM+E</strong> über die europäische Vertretung UPEI darauf hin, dass<br />
dabei die besonderen Belange des mittelständischen Mineralölhandels<br />
berücksichtigt werden.<br />
Umsatzsteuer: Betrugsverhinderung durch das<br />
„Reverse-Charge-Modell“<br />
Die bereits seit Jahren andauernde Diskussion über die<br />
Verhinderung von Betrugsmöglichkeiten im Umsatzsteuerbereich<br />
hat ein neues Stadium erreicht. Österreich, welches im 1. Halbjahr<br />
2006 die EU-Präsidentschaft innehat, bringt – unterstützt<br />
i@ 1.) www.uniti.de/Verbraucherpreise.pdf<br />
2.) www.uniti.de/Branchenstudie.pdf<br />
durch Deutschland – das so genannte „Reverse-Charge-Modell“<br />
auf die politische Tagesordnung. Vereinfacht heißt dies, dass in<br />
der Handelskette die Steuerschuld auf den Rechnungsempfänger<br />
verlagert wird. Vonseiten des <strong>AFM+E</strong> wurden seit vielen Jahren für<br />
die Branche konstruktiv Vereinfachungen gefordert – etwa durch<br />
länderübergreifende Reihengeschäfte. Tendenziell könnte dieser<br />
neue Ansatz hilfreich sein. Die Entwicklung auf nationaler und auf<br />
EU-Ebene wird weiterhin aktiv begleitet. Ein besonderes<br />
Augenmerk ist darauf zu richten, dass Systemvorteile nicht durch<br />
eine zusätzliche „Hyper-Bürokratie“ und mangelhaften<br />
Vertrauensschutz bei vorhandener Legitimation der Wirtschaftsteilnehmer<br />
zunichte gemacht werden.<br />
Steuerliche Rückstellungen für Umweltauflagen<br />
Angesichts der im Berichtszeitraum von der mittelständischen<br />
Mineralölwirtschaft zu tätigenden Investitionen (u.a. in umweltschützende<br />
Maßnahmen) empfahlen <strong>AFM+E</strong> und UNITI ihren<br />
Mitgliedern, für diese Fälle steuerliche Rückstellungsmöglichkeiten<br />
zu prüfen. So müssen je nach Anlagengröße beispielsweise<br />
alle mit Gasrückführsystemen ausgestatteten<br />
Tankstellen zeitlich gestaffelt zwischen den Jahren 2004 und<br />
2007 mit Monitoringsystemen zur Selbstüberwachung nachgerüstet<br />
werden. Je nach Gegebenheiten vor Ort können hier erhebliche<br />
Investitionskosten anfallen. Auch bei anderen umweltrechtlichen<br />
Auflagen, die unter gesetzlich verordneten oder im<br />
Einzelfall von der Behörde angeordneten Fristen umgesetzt werden<br />
müssen, empfiehlt es sich, Rückstellungsmöglichkeiten zu<br />
prüfen.<br />
Basel II-Rating<br />
Die Mitgliedsfirmen wurden im Jahr <strong>2005</strong> auf die vorgesehene<br />
Einführung des nach Basel II vorgeschriebenen Ratings vorbereitet.<br />
Diesem Zweck diente u.a. die aktualisierte Branchenstudie<br />
zum Tankstellenmarkt i@ 2.) , die die UNITI ihren Mitgliedern zur<br />
Verfügung stellte.<br />
<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />
23<br />
Statistik Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl
Häuser sind Kraftwerke.<br />
Siehst Du dort hinten auf dem Regal die Blumen stehen? Blumen drehen ihre Blüte der Sonne<br />
zu. Ich habe auch schon mal von einem Haus gehört, das so etwas kann. Es dreht sich langsam<br />
mit dem Verlauf der Sonne. Durch große Scheiben dringt das Licht hinein und erwärmt<br />
das Haus. In meinen Augen ist das Quatsch. Warum gleich das ganze Haus drehen? Warum<br />
können sich nicht Rolläden öffnen und schließen und entweder die Sonne hereinlassen oder<br />
die Wärme im Haus halten? Vielleicht kann man ja auch gleich das Glas der Fenster so konstruieren,<br />
dass es den Lichteinfall steuert? Die Fassaden müssten rund sein, eckige Fassaden<br />
sind einfach nicht so effektiv.<br />
Und natürlich muss das Haus ganz aus Holz gebaut sein. Ein wunderbarer Rohstoff, der immer<br />
wieder nachwächst und eine ausgeglichene CO 2-Bilanz hat. Verbrennt man Holz, bringt man<br />
genau den Betrag an CO 2 wieder in die Atmosphäre ein, die der Baum ihr zuvor entnommen<br />
hat. Wir heizen hier mit Holzpellets, die mit dem Tankwagen kommen. Sie sind günstig und<br />
ein Abfallstoff aus der holzverarbeitenden Industrie. Das wäre mein Traumhaus.<br />
24 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong>
Recht<br />
GWB-Novelle<br />
Im Rahmen der 7. GWB-Novelle, mit der das deutsche Kartellgesetz<br />
ab dem 1. Juli <strong>2005</strong> in einigen Punkten an das europäische<br />
Recht angepasst wurde, ist der bewährte § 20 Abs. 4 S. 2<br />
GWB (früher § 26 Abs. 2 S. 2) beibehalten worden. Die Vorschrift<br />
ermöglicht dem Bundeskartellamt ein Einschreiten in Diskriminierungsfällen.<br />
Verletzungen des Wettbewerbsrechts<br />
Auch im Berichtszeitraum musste sich die UNITI wiederholt mit<br />
der Verletzung wettbewerbsrechtlicher Vorschriften durch Dritte<br />
befassen. In der Regel handelte es sich dabei um Verstöße gegen<br />
Gesetzesbestimmungen gegen den unlauteren Wettbewerb.<br />
Diese wurden dem Verband von Mitgliedern zur Kenntnis<br />
gebracht und konnten jeweils in Zusammenarbeit mit der<br />
Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs e.V. bereinigt<br />
werden.<br />
Diskussion und Verunsicherung nach Kölner Urteil zu Rebrand-<br />
Freigaben<br />
Die am 27. April <strong>2005</strong> ergangene Entscheidung des<br />
Oberlandesgerichts Köln (6 U 217/04) in einem von der<br />
Wettbewerbszentrale Hamburg angestrengten Verfahren gegen<br />
einen Mineralölhändler hat in der Branche zu Diskussionen, aber<br />
auch zur Verunsicherung in der Frage der Zulässigkeit der Werbung<br />
mit (Rebrand-)Freigaben für Motorenöle geführt. Der<br />
Mineralölhändler hatte die Ölgebinde seines Motorenöls mit dem<br />
Hinweis „Freigegeben unter anderer Bezeichnung nach VW […]“<br />
Freigabesystem für Motorenöle<br />
Die Automobilindustrie hat ein System zur formellen Freigabe der<br />
auf ihre Fahrzeugmotoren zugeschnittenen Motorenöle geschaffen.<br />
Von nahezu allen namhaften Kfz-Herstellern werden die technischen<br />
Anforderungen an die Motorenölqualitäten jeweils in<br />
„Hausnormen“ festgelegt. Jeder Motorenölhersteller muss in aufwendigen<br />
Labortestreihen und bei Testfahrten nachweisen, dass<br />
sein Produkt die Anforderungen einhält. Sind alle Testläufe erfolgreich<br />
absolviert, erhält er auf Antrag gegen eine Gebühr vom Automobilhersteller<br />
die offizielle Freigabe. Mit dieser darf er unter<br />
Hinweis auf die Einhaltung der Qualitätsanforderungen werben<br />
(z.B. durch Aufdruck auf dem Ölgebinde). Wenn ein Schmierstoffhändler,<br />
der ein freigegebenes Motorenöl von einem Hersteller<br />
beworben. Die Vorinstanz (LG Köln 31 O 539/04) sprach noch<br />
mit Urteil vom 18. November 2004 dafür ein wettbewerbsrechtliches<br />
Verbot aus. Auf die Berufung des Mineralölhändlers hin hob<br />
jedoch das OLG Köln das erstinstanzliche Urteil auf, weil es diese<br />
Werbeaussage im konkreten Fall als grundsätzlich nicht irreführend<br />
ansah. In der Werbung werde lediglich zum Ausdruck<br />
gebracht, dass dieses Produkt mit einem anderen, also auch<br />
anders bezeichneten Motorenöl, für das eine Freigabe vorliege,<br />
chemisch identisch sei. Der „aufgeklärte und verständige, situationsadäquat<br />
aufmerksame Motorenölinteressent“ nehme den<br />
einfachen und klar formulierten Text in dem seinem Wortlaut entsprechenden<br />
Sinne auf. Selbst der fachkundige Verbraucher folgere,<br />
dass das vorliegende Motorenöl das Rebrand-System des<br />
Automobilherstellers gerade nicht durchlaufen habe.<br />
Schlussfolgerungen für die Praxis<br />
Da es sich vorliegend um eine nicht verallgemeinerungsfähige<br />
Einzelfallentscheidung handelt, lassen sich keine direkten<br />
Schlüsse ziehen auf andere in der Branche verwendete<br />
Bezeichnungen für Motorenöle, für die keine originären Rebrand-<br />
Freigaben vorliegen. Unabhängig von der umstrittenen Frage, ob<br />
das Gericht alle Aspekte des Verbraucherschutzes genügend<br />
gewürdigt hat, hält die UNITI diese Entscheidung für durchaus<br />
hilfreich. Zum Beispiel eröffnet sich hierdurch einem<br />
Mineralölhändler die Alternative, ein Motorenöl legal bewerben<br />
zu können, das als Rebrand vom Automobilhersteller zwar hätte<br />
freigegeben werden müssen, für das aber – aus welchen Gründen<br />
auch immer – eine Freigabe nicht erteilt wurde.<br />
i box<br />
bezieht, dieses Motorenöl unter anderem Namen (z.B. seiner<br />
Hausmarke) vertreiben will, kann er hierfür über seinen Lieferanten<br />
eine so genannte Rebrand-Freigabe beantragen. Gegen eine<br />
Verwaltungsgebühr gewährt ihm der Automobilhersteller dann auf<br />
entsprechenden Nachweis hin eine Rebrand-Freigabe für das chemisch<br />
identische Produkt. Die Kosten für jede Rebrand-Freigabe<br />
belaufen sich in der Regel auf einen Betrag zwischen 1.000 und<br />
4.000 Euro. Wechselt z.B. der Mineralölhändler seinen Vorlieferanten,<br />
muss er erneut eine Freigabe gegen Entrichtung einer Gebühr beantragen.<br />
Dieses Freigabesystem wird im mittelständischen<br />
Mineralölhandel wegen der damit verbundenen finanziellen Belastungen<br />
und Einschränkungen bei der Wahl des Vorlieferanten<br />
äußerst kontrovers diskutiert.<br />
<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />
25<br />
Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl
RECHT<br />
Betrieb von Autowaschanlagen an Sonn- und Feiertagen<br />
Die Feiertagsgesetze mehrerer Bundesländer verbieten nach wie<br />
vor die sonntägliche Autowäsche an Tankstellen. Die bereits im<br />
Vorjahr unternommenen Bemühungen im Freistaat Bayern, eine<br />
Aufhebung des Waschverbots an Sonn- und Feiertagen zu erreichen,<br />
führten insoweit zum Erfolg, als nunmehr ein entsprechender<br />
Gesetzentwurf im Landtag eingebracht wurde, der es den<br />
Kommunen gestattet, das Waschverbot aufzuheben. Tankstellen<br />
in Österreich werben seit Jahren in Deutschland mit der<br />
Möglichkeit der sonntäglichen Autowäsche. Das sonntägliche<br />
Waschverbot für automatische Waschanlagen ist nicht mehr zeitgemäß,<br />
da diese vollautomatisch arbeiten und dadurch keine<br />
zusätzliche „Sonntagsarbeit“ entsteht, wenn der Kunde an der<br />
ohnehin geöffneten Tankstellenkasse eine Waschmünze erwirbt.<br />
Die UNITI wird sich bemühen, auch in den übrigen<br />
Bundesländern eine zeitgemäße Lösung zu erreichen.<br />
Vorbeugender Hochwasserschutz<br />
Am 10. Mai <strong>2005</strong> wurden mit dem neuen Gesetz zur Verbesserung<br />
des vorbeugenden Hochwasserschutzes einige Änderungen<br />
am Wasserhaushaltsgesetz vorgenommen, die auch die<br />
Mineralölbranche betreffen. Nach den starken Hochwasserschäden<br />
im Sommer 2002 wurde intensiv über geeignete<br />
Gegenmaßnahmen beraten, woran sich auch die Verbände der<br />
Mineralölwirtschaft maßgeblich beteiligten. Sie warnten dabei<br />
vor überspannten Anforderungen an den Hochwasserschutz, die<br />
im schlimmsten Fall ein generelles Verbot von Ölheizungsanlagen<br />
in Überschwemmungsgebieten bedeutet hätten. Diesen<br />
Bedenken wurde zwar mit dem neuen Gesetz Rechnung getragen,<br />
jedoch die Verantwortung gleichzeitig an die Länder weitergereicht.<br />
Diese sind faktisch gezwungen, mehr Überschwemmungsgebiete<br />
bzw. überschwemmungsgefährdete Gebiete als bisher zu<br />
26 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />
ermitteln und auszuweisen. Für die Ausweisung von Überschwemmungsgebieten<br />
nach § 31b WHG, wofür rein statistisch<br />
gesehen ein einmal in hundert Jahren zu erwartendes<br />
Hochwasser relevant ist, ist bestimmt, dass nach Landesrecht<br />
der Umgang mit wassergefährdenden Stoffen einschließlich der<br />
hochwassersicheren Errichtung neuer Ölheizungsanlagen bzw.<br />
der Nachrüstung vorhandener Anlagen zu regeln ist; ggf. ist sogar<br />
ein Verbot neuer Ölheizungsinstallationen vorzusehen. Außerdem<br />
sind überschwemmungsgefährdete Gebiete im Sinne von § 31c<br />
WHG zu ermitteln und auszuweisen. Hiermit sind zusätzliche wasser-<br />
und baurechtliche Anforderungen verknüpft. Da sich hieraus<br />
Auswirkungen nicht nur für Ölheizungsanlagen, sondern für alle<br />
Anlagen, in denen mit Mineralölprodukten umgegangen wird<br />
(z.B. Tankstellen und Tankläger), ergeben, wird genau darauf zu<br />
achten sein, dass hierzu praxisgerechte Regelungen mit dem notwendigen<br />
Augenmaß erfolgen.<br />
Altölrecht: Effizienz wird überprüft<br />
Im Auftrag des Umweltbundesamtes wurde unter Mitarbeit des<br />
Technischen Dienstes der UNITI die Studie des Ökopol-Instituts<br />
zur „Stoffstrom- und Marktanalyse zur Sicherung der Altölentsorgung“<br />
erstellt. Die Projektleitung kommt zu dem Ergebnis,<br />
dass es sich bei dem deutschen Altölmarkt um einen funktionierenden<br />
Markt handele. Die Entsorgungssicherheit sei gewährleistet.<br />
Für die Zukunft werden Investitionen in Anlagentechnik mit<br />
qualitätssteigender Wirkung (z.B. im Bereich des Basisöl<br />
Finishing) erwartet. Das Institut geht dabei von einer insgesamt<br />
sich verbessernden Produktion hochwertiger und marktgängiger<br />
Sekundärraffinate aus.<br />
Die Untersuchung des Umweltbundesamtes verfolgt den Zweck,<br />
die Effizienz der heutigen gesetzlichen Regelungen im deutschen
Altölrecht näher zu beleuchten, einschließlich der gegenwärtig<br />
zur Anpassung der Altölrichtlinie der EU geführten Diskussionen<br />
(Vorrang der Aufarbeitung von Altölen vor ihrer Verwertung).<br />
Anlässlich der Novellierung der Altölverordnung wurde im Jahre<br />
2002 – dem Petitum der UNITI folgend – der Vorrang der Aufbereitung<br />
bestätigt. Ohne diesen wäre die Wettbewerbsfähigkeit der<br />
Zweitraffination infolge des in der Vergangenheit festgestellten<br />
Sogs des Altölstroms hin zur Verbrennung in hohem Maße gefährdet.<br />
Insbesondere die Zementindustrie hat von der Möglichkeit<br />
der steuerfreien thermischen Nutzung des Altöls in zunehmendem<br />
Maße Gebrauch gemacht. Aus diesem Grunde setzt sich die<br />
UNITI weiter mit Nachdruck für den Fortbestand der<br />
Zweitraffination ein. Diese stellt im Wettbewerb ein für den<br />
Mineralölmittelstand bedeutsames Preis- und Mengenregulativ<br />
dar. Insbesondere mittelständischen Schmierstoffanbietern bietet<br />
sich hierdurch eine geeignete Bezugsalternative zu den<br />
Erstraffinaten.<br />
Vorbeugender Sabotageschutz in der Mineralölwirtschaft<br />
Im Berichtszeitraum gab es im Bereich von Sicherheitsüberprüfungsgesetz<br />
/ Sicherheitsüberprüfungsfeststellungsverordnung<br />
nur wenige Neuregelungen insbesondere zu den Zuständigkeiten.<br />
Für die Sicherheitsüberprüfung von Unternehmensmitarbeitern,<br />
die den erweiterten Pflichten der Störfallverordnung<br />
unterliegen, ist das Bundesministerium für<br />
Wirtschaft und Technologie verantwortlich. Für Mitarbeiter, die<br />
über die Beförderungssicherheit besonders gefährlicher Güter<br />
entscheiden, ist hingegen das Bundesministerium für Verkehr,<br />
Bau- und Stadtentwicklung zuständig. Parallel hierzu wurde der<br />
ministerielle „Leitfaden zum vorbeugenden personellen<br />
Sabotageschutz im nichtöffentlichen Bereich“ im Juni <strong>2005</strong><br />
erneut überarbeitet.<br />
Vorbeugender personeller Sabotageschutz<br />
Im Lichte der Ereignisse vom 11. September 2001 und nachfolgender<br />
terroristischer Anschläge wurden von dem Gesetzeber und der<br />
Wirtschaft Maßnahmen zur Terrorismusbekämpfung ergriffen. Das<br />
Sicherheitsüberprüfungsgesetz (SÜG) in der Fassung des<br />
Terrorismusbekämpfungsgesetzes vom 9. Januar 2002 sieht einen<br />
vorbeugenden personellen Sabotageschutz auch für die private<br />
Wirtschaft vor. Damit sind alle Personen, die eine sicherheitsempfindliche<br />
Tätigkeit ausüben, einer von dem zuständigen Ministerium<br />
durchzuführenden Sicherheitsüberprüfung zu unterziehen. Hiervon<br />
Maßnahmen in der Mineralölwirtschaft<br />
In der Mineralölwirtschaft werden als „lebenswichtige Einrichtungen“<br />
im Sinne von SÜG und SÜFV neben den Raffinerien speziell<br />
größere Mineralöl- und Flüssiggastankläger eingestuft. Es<br />
handelt sich hierbei um Anlagen, die in den Anwendungsbereich<br />
der „erweiterten Pflichten“ aus der Störfallverordnung (12.<br />
BImSchV) fallen. Im Ergebnis hat das betroffene Unternehmen<br />
nach eingehender Sicherheits- und Standortanalyse eigenverantwortlich<br />
zu klären, ob es Mitarbeiter an sicherheitsempfindlicher<br />
Stelle als „kleinste selbständig handelnde Organisationseinheit“<br />
in einem zugangsgeschützten Bereich beschäftigt, d.h.<br />
ob im Unternehmen eine entsprechende „sicherheitsempfindliche<br />
Stelle“ vorhanden ist. Gleichzeitig sollten alle bereits aufgrund<br />
anderer Rechtsvorschriften (z.B. Störfallrecht) ergriffenen<br />
Schutzmaßnahmen gegen Eingriffe Unbefugter an Anlagen auf<br />
ihre Effizienz überprüft werden.<br />
Sicherheitsempfindliche Stellen in einer lebenswichtigen<br />
Einrichtung<br />
Alle Tanklager mit sicherheitsempfindlicher Stelle sind verpflichtet,<br />
die dort beschäftigten Mitarbeiter dem für die Sicherheitsüberprüfung<br />
zuständigen Bundesministerium für Wirtschaft und<br />
Arbeit zu melden. Auch der überarbeitete „Leitfaden zum vorbeugenden<br />
personellen Sabotageschutz im nichtöffentlichen<br />
Bereich“ enthält allerdings nach Auffassung der Verbände weiterhin<br />
einige von den gesetzlichen Regelungen im SÜG/SÜFV rechtlich<br />
nicht gedeckte Neuinterpretationen. Die SÜFV legt nur den<br />
Kreis der „lebenswichtigen Einrichtungen“ fest. Diese können,<br />
müssen aber nicht zwangsläufig sicherheitsempfindliche Stellen<br />
aufweisen. Dies war zwischen Ministerien und betroffener<br />
Wirtschaft noch in dem Ende 2004 zurückgezogenen früheren<br />
ministeriellen Leitfaden einvernehmlich ausgeführt. Die in der<br />
i box<br />
betroffen sind solche Personen, die innerhalb einer definierten<br />
„lebenswichtigen Einrichtung“ an sicherheitsempfindlicher Stelle<br />
beschäftigt sind oder dort beschäftigt werden sollen. Näher konkretisiert<br />
wird dies in der auf § 34 SÜG gestützten Sicherheitsüberprüfungsfeststellungsverordnung<br />
(SÜFV), die am 9. August 2003 in<br />
Kraft getreten ist. Als Orientierungshilfe für die betroffene Wirtschaft<br />
wurde ein mehrfach überarbeiteter, allerdings unverbindlicher<br />
„Leitfaden zum vorbeugenden personellen Sabotageschutz im<br />
nichtöffentlichen Bereich“ von der Bundesregierung veröffentlicht.<br />
<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />
27<br />
Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl
RECHT<br />
Interessengemeinschaft mittelständischer Mineralölverbände<br />
zusammengeschlossenen Verbände (u.a. <strong>AFM+E</strong> und UNITI) teilten<br />
daraufhin dem zuständigen Bundesinnenministerium mit,<br />
dass sie die zu dieser Frage getroffenen Festlegungen im neuen<br />
Leitfaden nicht mittragen könnten.<br />
Sicherung bei der Beförderung gefährlicher Güter<br />
Als ebenfalls von dem Anwendungsbereich von SÜG/SÜFV<br />
berührte „lebenswichtige Einrichtungen“ sind die Stellen im<br />
Unternehmen genannt, die über die Sicherung des Gefahrguttransports<br />
entscheiden. Das Bundesministerium für Verkehr,<br />
Bau und Stadtentwicklung hatte hierzu eine Liste der gefährlichen<br />
Güter mit hohem Gefahrenpotenzial bekannt gemacht. Im<br />
Mineralölhandel sind neben Transporten von Gasen der Klasse 2,<br />
soweit sie den Klassifizierungscode F enthalten (d.h. Propan,<br />
Butan, Flüssiggas bzw. deren Gemische), auch Benzintransporte<br />
in Mengen ab 3.000 Litern erfasst. Die Liste ist inhaltlich identisch<br />
mit Abschnitt 1.10 ADR/RID in der ab 1. Januar <strong>2005</strong> geltenden<br />
Fassung. Hierzu empfahlen <strong>AFM+E</strong> und UNITI eine eingehende<br />
Prüfung, ob Mitarbeiter an sicherheitsempfindlichen<br />
Stellen beschäftigt sind, für die eine Sicherheitsüberprüfung zu<br />
beantragen ist.<br />
Basisschutzkonzept zum Schutz kritischer Infrastrukturen<br />
Besonders vor dem Hintergrund der Londoner Anschläge vom Juli<br />
<strong>2005</strong> erfordern die Bekämpfung des internationalen Terrorismus<br />
und der Schutz der Bevölkerung die besondere Aufmerksamkeit<br />
von Staat und Wirtschaft. Das Bundesministerium des Innern hat<br />
28 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />
im Berichtsjahr ein Basisschutzkonzept zur Sicherung kritischer<br />
Infrastrukturen vorgestellt, das Empfehlungen zum<br />
Mindestschutz von stationären Anlagen enthält. Wichtiges<br />
Kernelement ist ein Fragenkatalog, der in Form einer Muster-<br />
Checkliste zur praxis- und anwenderorientierten Umsetzung eingesetzt<br />
werden kann. Unter kritischen Infrastrukturen sind wichtige<br />
Einrichtungen und Organisationen des staatlichen Gemeinwesens<br />
zu verstehen, bei deren Beeinträchtigung nachhaltig wirkende<br />
Versorgungsengpässe, erhebliche Störungen der öffentlichen<br />
Sicherheit oder andere dramatische Folgen eintreten.<br />
Auch wenn die mittelständische Mineralölwirtschaft in aller Regel<br />
mit ihren kleineren und mittleren Tanklägern nicht „kritische<br />
Infrastrukturen“ aufweisen dürfte, empfahl die UNITI, daraus<br />
Elemente bei der innerbetrieblichen Umsetzung der zum<br />
Terrorismusschutz ergangenen Regelungen (SÜG/SÜFV), der<br />
Störfallverordnung und der sich aus dem Gefahrgutrecht (Kap.<br />
1.10 ADR/Vorschriften für die Sicherung) ergebenden<br />
Maßnahmen zu nutzen. Insbesondere die Betreiber von<br />
Störfalllägern wurden sensibilisiert, die bisherigen<br />
Abwehrmaßnahmen gegen Gefahren von Außen wie von Innen<br />
eingehend auf Verbesserungsmöglichkeiten des Schutzes zu<br />
überprüfen. Auch ein im Dezember <strong>2005</strong> aufgetretener<br />
Großbrand im Treibstofflager im Öldepot Buncefield in Hemel<br />
Hempstead in der Nähe von London wurde zum Anlass genommen,<br />
gemeinsam mit der Kommission für Anlagensicherheit zu<br />
untersuchen, ob sich aus dem Hergang der Brandkatastrophe<br />
ggf. Handlungsbedarf auch für deutsche Tankläger ergibt.
Novellierung der Ausbildung für Kaufleute und Verkäufer im<br />
Einzelhandel<br />
Bereits im Jahr 2004 in Kraft getreten war die Novellierung der<br />
Ausbildung in den Berufen Verkäufer/Verkäuferin und Kaufmann/Kauffrau<br />
im Einzelhandel. Diese ging im Bereich der<br />
Ausbildung an Tankstellen einher mit dem gleichzeitigen Wegfall<br />
des bisherigen Ausbildungsberufs für den „Fachbereich Tankstelle“.<br />
<strong>2005</strong> wurde eine Übergangsregelung für die Ausbildungsverhältnisse<br />
geschaffen, die bei Inkrafttreten der Neuerungen<br />
am 16. Juli 2004 schon bestanden. Hierdurch sollte die<br />
Durchlässigkeit bzw. die Möglichkeit zum Wechsel zwischen beiden<br />
Ausbildungsberufen gesichert werden.<br />
Intensivierung der Maßnahmen zur Verbesserung der<br />
Ausbildung an Tankstellen<br />
Im Berichtsjahr wurden in dem für Ausbildungsfragen zuständigen<br />
Arbeitskreis des Mineralölwirtschaftsverbandes (MWV), dem<br />
die UNITI angehört, im Zusammenhang mit der Berufsausbildungsnovellierung<br />
stehende Maßnahmen, die zu einer Verbesserung<br />
der Ausbildung an Tankstellen führen sollen, weiter intensiviert.<br />
Da rechtlich gesehen der Ausbildungsbetrieb bei Tankstellen<br />
im Agenturgeschäft jeweils allein der Vertragspartner der<br />
Mineralölgesellschaft – also der Stationär – ist, erarbeitete der<br />
Arbeitskreis praxisnahe Empfehlungen für die Tankstellenpartner<br />
der Mineralölwirtschaft.<br />
Im Mai <strong>2005</strong> wurde der mit Unterstützung durch UNITI vom MWV<br />
überarbeitete „Leitfaden zur Ausbildung an Tankstellen –<br />
Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel, Verkäufer/in“ den Mitgliedern<br />
zur Verfügung gestellt. Es sollte grundsätzlich auf eine sorg-<br />
fältige Auswahl der Wahlbausteine, die im Ausbildungsvertrag<br />
festzuhalten sind, geachtet werden. Hierbei ist den besonderen<br />
betrieblichen Ansprüchen und Gegebenheiten Rechnung zu tragen.<br />
Grundlegende Änderungen wurden hinsichtlich der warenbezogenen<br />
Ausbildung und der jetzt schwerpunktmäßigen<br />
Orientierung auf Kunden-, Service- und Dienstleistungsangebote<br />
vorgenommen. Die für die Tankstelle relevanten Warenbereiche<br />
und -gruppen wurden grundlegend überarbeitet und an die<br />
Bedürfnisse eines modernen Tankstellenbetriebs angepasst.<br />
Auch die Mitglieder der UNITI erhoffen sich von diesen<br />
Empfehlungen eine bessere Qualifizierung des Nachwuchses.<br />
Modernisierung oder Wegfall der Berufsausbildung zum<br />
Tankwart<br />
Im Jahr <strong>2005</strong> wurde diskutiert, ob seitens der mittelständischen<br />
Tankstellenbetreiber ein Bedürfnis zur Neuordnung bzw. Modernisierung<br />
der im Jahr 1952 entstandenen Ausbildung zum<br />
Tankwart und seinem Berufsbild bestehe. Gerade bei kleineren<br />
und mittleren Stationen ist nach wie vor der Bedarf an einer<br />
Berufsausbildung, die an die praktischen Erfordernisse des heutigen<br />
Tankstellenbetriebs angelehnt ist, erkennbar. Es hat sich<br />
gezeigt, dass je nach Netzstruktur zwar viele Tankstellenunternehmen<br />
dieses Berufsbild für nicht mehr zeitgerecht halten,<br />
andere aber, insbesondere Tankstellen im ländlichen Raum, die<br />
zusammen mit einer Werkstatt oder einem Autohaus betrieben<br />
werden, weiterhin Bedarf anmelden. Auch eine der großen<br />
Mineralölgesellschaften hat die Branche Ende des Berichtsjahres<br />
mit dem Vorhaben, an ihren Stationen wieder<br />
„Tankwarte“ für Tankkundendienste einzusetzen, überrascht. Die<br />
UNITI wird sich diesem Thema weiterhin widmen.<br />
<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />
29<br />
Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl
Moment – die<br />
Berechnung läuft noch.<br />
Um diesen Raum zu heizen, benötigen wir momentan 1425<br />
Kalorien. Zu viel, wenn Sie mich fragen. Deshalb berechne ich<br />
jetzt die Ersparnis, die wir durch den Einbau moderner<br />
Brennwerttechnik erzielen können. Ah – da kommt das<br />
Ergebnis: 856 Kalorien. Wenn wir dann auch noch auf Bio-<br />
heizstoffe zurückgreifen, sparen wir noch mehr ein. Tja – ich<br />
denke, ich sollte Vati jetzt langsam darauf vorbereiten, ist ja<br />
immerhin eine große Investition. Vielleicht fange ich am besten<br />
damit an, dass Häuser in Zukunft einen Pass haben werden.<br />
Natürlich verreisen sie nicht. Sie werden einen Energiepass<br />
haben. Und den soll unser Haus auch bekommen. Das findet<br />
Vati bestimmt gut.<br />
30 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong>
Umwelt und Technik<br />
Selbstüberwachende „Saugrüssel“ für Tankstellen<br />
Mit der im Mai 2002 in Kraft getretenen Novelle der 21. BImSchV<br />
und der damit verbundenen Pflicht zum Einbau von selbstüberwachenden<br />
Gasrückführsystemen verspricht sich der<br />
Verordnungsgeber eine maßgebliche Verbesserung der zuvor von<br />
den Vollzugsbehörden bei Kontrollen festgestellten und für alle<br />
Seiten unerwartet hohen Mängelquoten bei den Saugrüsseln. Mit<br />
dem neuen Monitoringsystem wird die Funktionsfähigkeit des<br />
Saugrüssels ständig überprüft. Im Falle eines nicht innerhalb von<br />
72 Stunden behobenen Funktionsausfalls des Gasrückführsystems<br />
schaltet sich die betroffene Zapfsäule automatisch ab.<br />
Für die Überwachungseinrichtung sind einfache Lösungen (durch<br />
optische Anzeige an der Zapfsäule beim Funktionsausfall) ebenso<br />
zugelassen wie aufwendigere und in das Kassensystem integrierte<br />
Lösungen.<br />
Während eine Nachrüstung von Zapfsäulen älterer Bauart mit<br />
mechanischen Rechenwerken allein schon aus technischen<br />
Gründen regelmäßig nicht möglich ist, spielen für die Frage, ob<br />
die Nachrüstung sinnvoll ist, mehrere Gesichtspunkte eine Rolle.<br />
Die UNITI empfahl ihren Tankstellenbetreibern zur Vermeidung<br />
von Fehlinvestitionen eine sorgfältige Bestandsaufnahme der<br />
bestehenden Technik und kompetente fachliche Beratung unter<br />
Einbeziehung des Tankanlagenbauers, des Kontraktors sowie der<br />
Hersteller von Gasrückführ- und Kassensystemen. Gerade bei<br />
den oftmals recht inhomogenen Netzstrukturen im Mittelstand ist<br />
dort eine sehr viel größere Vielfalt von Gasrückführsystemen und<br />
Einzelkomponenten als bei den Mineralölkonzerngesellschaften<br />
anzutreffen. Diese erlaubt keine schematisch angelegte<br />
Nachrüstung. Aufgrund der Netzstruktur ihrer Mitglieder erwartet<br />
die UNITI das Gros der Nachrüstungen dort erst für das Jahr<br />
2006, in dem nach Schätzung der DGMK allein etwa 6.500<br />
„Saugrüssel“ und „selbstüberwachende Systeme“<br />
In der Verordnung zur Begrenzung der Kohlenwasserstoffemissionen<br />
bei der Betankung von Kraftfahrzeugen (21. BImSchV)<br />
ist geregelt, dass beim Betanken mit Ottokraftstoffen die aus dem<br />
Fahrzeugtank austretenden Kraftstoffdämpfe nach dem Stand der<br />
Technik mittels eines Gasrückführungssystems erfasst und den<br />
Lagertanks zugeleitet werden müssen. Die in Abhängigkeit zur<br />
Größe der Tankstelle (Jahresabsatzmenge) zeitlich gestaffelte<br />
Einführung dieser „Saugrüssel“-Technik durch die 21. BImSchV<br />
vom 7. Oktober 1992 erfolgte zum 1. Januar 1993 und musste bis<br />
mittelgroße Stationen umzurüsten sein werden. Um die<br />
Nachrüstung jeweils termingerecht abschließen zu können, wurde<br />
den Mitgliedern die rechtzeitige Planung und eine möglichst<br />
zeitlich gleichmäßig verteilte Auftragsvergabe an die Kontraktoren<br />
empfohlen.<br />
Fortgesetzter Erfahrungsaustausch der Branche<br />
Die Tankstellenbetreiber, die Hersteller der Saugrüssel- und der<br />
Monitoringsysteme, die Kassensystemhersteller sowie die<br />
Fachbetriebe stehen angesichts der großen Vielfalt mit sehr<br />
unterschiedlichen Systemen und Komponenten sowie im<br />
Hinblick auf die große Anzahl von nachzurüstenden Stationen in<br />
den kommenden Jahren vor einer ganz besonderen<br />
Herausforderung. Vor diesem Hintergrund wurde im Juni <strong>2005</strong><br />
durch die DGMK ein weiterer Informations- und Erfahrungsaustausch<br />
zwischen den Beteiligten durchgeführt. Hierbei sowie<br />
bei dem von der UNITI hierzu veranstalteten „Saugrüssel-<br />
Fachforum“ wurden auch eine Reihe neuer Erkenntnisse ausgetauscht<br />
und bis dato unbekannte technische Probleme erörtert.<br />
Im Vergleich zu 2004, als viele technische Probleme erstmals<br />
bekannt wurden, wurde die Situation im Berichtsjahr von allen<br />
Beteiligten als wesentlich verbessert beurteilt. Hierzu trug die<br />
Ausweitung der Schulungen des Fachpersonals durch Hersteller<br />
und Fachorganisationen der Kontraktoren wesentlich bei.<br />
Positiven Einfluss auf die Langzeitstabilisierung der Systeme<br />
nahmen vor allem auch technische Weiterentwicklungen bei den<br />
Monitoringsystemen sowie zusätzlich von den Herstellern bereitgestellte<br />
Einbauinstruktionen.<br />
Umrüstungen verlaufen nach Plan<br />
Allein <strong>2005</strong> waren nach DGMK-Schätzungen etwa 5.500 mittelgroße<br />
Tankstellen mit den Monitoringsystemen nachzurüsten.<br />
i box<br />
zum Jahr 1998 für alle Stationen mit mehr als 1.000 m 3 Jahresabsatzmenge<br />
an Ottokraftstoffen abgeschlossen sein. Mit der<br />
novellierten 21. BImSchV vom 6. Mai 2002 ist die neue<br />
Verpflichtung zur Nachrüstung bestehender Stationen und zur<br />
Ausstattung neuer Tankstellen mit einer automatischen Überwachungseinrichtung<br />
(durch ein Monitoringsystem) eingeführt worden.<br />
Diese dient der Überprüfung der Funktionsfähigkeit der Gasrückführung.<br />
Die Nachrüstungen müssen – nach Anlagengröße<br />
zeitlich gestaffelt – bis spätestens zum 31. Dezember 2007 erfolgt<br />
sein.<br />
<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />
31<br />
Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl
UMWELT UND TECHNIK<br />
Die Umrüstungen verliefen im Großen und Ganzen nach Plan. Auf<br />
Initiative der Tankstellenverbände wurde den Betreibern hierzu in<br />
Einzelfällen behördlicherseits (z.B. bei Kapazitätsengpässen auf<br />
Seiten der Kontraktoren) grundsätzlich ein gewisser zeitlicher<br />
Spielraum zugestanden.<br />
Diskussionen um Feinstaub-Regelungen<br />
Die zum 1. Januar <strong>2005</strong> nach einer langen Übergangszeit eingeführte<br />
Feinstaub-Richtlinie der EU (Richtlinie 1999/30/EG vom<br />
29. Juni 1999) setzt sehr strenge Grenzwerte für Partikel (PM10)<br />
fest. Diese konnten im Berichtsjahr besonders in Ballungszentren<br />
und mehreren deutschen Großstädten nicht eingehalten werden.<br />
Bund, Länder, Städte und Kommunen berieten hieraufhin über<br />
Details der nationalen Umsetzung der Richtlinie, konnten sich<br />
aber im Berichtsjahr noch nicht einigen. Eine entsprechende<br />
Gesetzesvorlage des Bundesumweltministeriums war schon<br />
innerhalb der Bundesregierung nicht mehrheitsfähig. Der<br />
Verordnungsentwurf sah spezielle Fahrzeugplaketten vor. Dieselund<br />
Benzin-Pkw und Lkw sollten hiernach in vier Emissionsklassen<br />
eingeteilt werden. Alle mit einer Plakette gekennzeichneten<br />
Fahrzeuge sollten – zumindest vorläufig – keinen weiteren<br />
Verkehrsbeschränkungen unterliegen. Für ungekennzeichnete,<br />
nicht rußarme Fahrzeuge sah der Gesetzesentwurf dagegen ein<br />
Fahrverbot bzw. Verkehrsbeschränkungen für die extra ausgewiesenen<br />
Belastungsgebiete vor. Der erste Verordnungsentwurf wurde<br />
jedoch wegen grundsätzlicher Kritik am sehr hohen<br />
Verwaltungsaufwand sowie im Hinblick auf die fast fünf Millionen<br />
nicht rußarmen Diesel-Pkw, die sich nicht mit Rußpartikelfiltern<br />
nachrüsten lassen, zurückgezogen.<br />
Investitionen der Mineralölwirtschaft in die<br />
Saugrüsseltechnik<br />
Nach Branchenschätzungen sind in die Erstausstattung ihrer rund<br />
15.000 Tankstellen mit „Saugrüsseln“ in den 90er Jahren mehr als<br />
550 Mio. Euro investiert worden. Nachdem bei dieser Technik<br />
erhebliche Mängel festgestellt wurden, hat die Mineralölwirtschaft<br />
in großem Umfang an ihren Stationen in technische und organisatorische<br />
Verbesserungsmaßnahmen investiert. Für die Nachrüstung<br />
der Tankstellennetze mit den Monitoringsystemen veranschlagt die<br />
Branche jetzt mindestens weitere 450 Mio. Euro. In dieser Summe<br />
sind noch nicht die mit der Umrüstung zusammenhängenden, individuell<br />
sehr verschiedenen Kosten für zusätzliche Installationsarbeiten<br />
berücksichtigt, wie z.B. die Anbindung an die vorhandene<br />
Technik / Kassensysteme.<br />
32 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />
Neue Gefahrstoffverordnung<br />
Ohne weitere Übergangsfrist war die neue Gefahrstoffverordnung<br />
zum 1. Januar <strong>2005</strong> in Kraft getreten. Die Novelle ist in Art. I der<br />
Verordnung zur Anpassung der Gefahrstoffverordnung an die EG-<br />
Richtlinie 98/24/EG und andere EG-Richtlinien am 23.<br />
Dezember 2004 bekannt gemacht worden. Ihr liegt ein völlig neues<br />
Konzept zugrunde. Die hierdurch erfolgte Umstrukturierung<br />
und der Neuaufbau insbesondere der Betriebsvorschriften bilden<br />
zusammen mit den letzten größeren Verordnungsänderungen<br />
aus den Jahren 1993 und 1996 den Abschluss zur Neuordnung<br />
des Gefahrstoffrechts. Ziel der Verordnung ist eine anwenderfreundlichere<br />
Gestaltung. Vor allem kleinen und mittleren<br />
Unternehmen sollen konkrete Hilfestellungen und Erleichterungen<br />
bei der Anwendung der gesetzlichen Vorschriften gegeben<br />
werden. Dreh- und Angelpunkt ist die Gefährdungsbeurteilung,<br />
die für alle Tätigkeiten mit Gefahrstoffen durchgeführt werden<br />
muss. Hierdurch sollen betriebs- und tätigkeitsbezogene<br />
Entscheidungen zum Schutz der Beschäftigten zurück in die<br />
Betriebe verlagert werden. Dazu wurden vier Schutzstufen neu<br />
aufgenommen, die gefährdungsabhängige Schutzmaßnahmen<br />
beschreiben. Dieses Konzept soll im Zusammenwirken mit der<br />
aufwendigen Gefährdungsbeurteilung gleichzeitig zu mehr<br />
Sicherheit für die Beschäftigten beim Umgang mit Gefahrstoffen<br />
beitragen. Auch für Gefahrstoffe ohne Arbeitsplatzgrenzwerte sollen<br />
Schutzmaßnahmen für die Gesundheit der Beschäftigten<br />
getroffen werden. Die UNITI unterrichtete die Mitglieder über<br />
wesentliche Inhalte der Novelle und bot als weitere Hilfestellung<br />
über ihren Technischen Dienst ein Fachseminar an.<br />
i box<br />
Das Umweltbundesamt hat errechnet, dass die für den Klimaschutz<br />
bedeutsamen VOC-Emissionen mit Hilfe der Saugrüssel-Technik von<br />
rund 40.000 Tonnen im Jahr 1990 auf etwa 19.000 Tonnen im Jahr<br />
<strong>2005</strong> abgesenkt werden konnten. Der Tankstellenbereich trägt<br />
jedoch nur zu einem Bruchteil zu den Gesamt-VOC-Emissionen in<br />
Deutschland bei. Hauptverursacher ist weiterhin der<br />
Straßenverkehr. Die Mineralölwirtschaft hatte sich gegen die deutsche<br />
Automobilindustrie nicht durchsetzen können: Mit dem<br />
„Großen Aktivkohlebehälter“ im Pkw hätte hier ein seinerzeit sehr<br />
viel effektiveres Mittel zur Senkung der Gesamt-VOC-Emissionen zur<br />
Verfügung gestanden.
Neue Kennzeichnung für Ottokraftstoffe<br />
Im Gefahrstoffrecht hat sich im Jahr <strong>2005</strong> die hierzu ergangene<br />
europäische Anpassungsrichtlinie (29. ATP) auch auf die<br />
Kennzeichnung von Ottokraftstoffen ausgewirkt. Infolge der neuen<br />
Gefahrensätze R 46 („Kann vererbbare Schäden verursachen“)<br />
und R 63 („Kann das Kind im Mutterleib möglicherweise<br />
schädigen“) mussten die gefahrstoffrechtlichen Hinweise für<br />
Ottokraftstoff überarbeitet werden. Dagegen bedurften die<br />
Gefahrstoffaufkleber für Dieselkraftstoff und Heizöl EL mangels<br />
Änderung keiner Überarbeitung. Der Mineralölwirtschaftsverband<br />
hat den Gefahrstoffaufkleber für Ottokraftstoffe <strong>AFM+E</strong> und<br />
UNITI für ihre Mitglieder als Muster zur Verfügung gestellt. Die Verbände<br />
wiesen darauf hin, dass jeder Vertreiber (als der „für das<br />
Inverkehrbringen Verantwortliche“) seit dem 31. Oktober <strong>2005</strong><br />
gehalten ist, für die neue Kennzeichnung auf Straßenzapfsäulen<br />
sowie auf Gebinden zu sorgen.<br />
Behördliche Überwachung der Kraftstoffqualitäten<br />
Auch im Berichtsjahr wurden an Stationen der in <strong>AFM+E</strong> und<br />
UNITI organisierten Tankstellenbetreiber die Kraftstoffqualitäten<br />
durch die Behörden überwacht. Die entsprechenden<br />
Probenahmen erfolgten auf Grundlage der 10. BImSchV<br />
(Kraftstoffqualitäten- und Kennzeichnungsverordnung) in<br />
Verbindung mit § 52 Abs. 4 BImSchG. Da hiernach die Kosten für<br />
die Überwachung von dem Tankstellenbetreiber unabhängig vom<br />
Prüfergebnis zu tragen sind, empfahlen die Verbände eine eingehende<br />
Prüfung, ob die Beprobung im Einzelfall tatsächlich entsprechend<br />
dem in der einschlägigen Verwaltungsvorschrift vorgegebenen<br />
„Regelbeprobungsumfang“ vorgenommen wurde. Sinn<br />
und Zweck ist die Beschränkung auf diejenigen Parameter, die<br />
allgemein als besonders kritisch angesehen werden müssen.<br />
Eine darüber hinausgehende Beprobung darf insoweit behördlicherseits<br />
nicht willkürlich angeordnet werden. Dies ist vor allem<br />
in Hinblick auf die Verhältnismäßigkeit der Kostenbescheide von<br />
Bedeutung, die nach den Erfahrungen des Verbandes immerhin<br />
zwischen etwa 500 und 800 Euro pro Beprobung je nach<br />
Untersuchungsumfang betragen. Die UNITI hatte sich – im<br />
Ergebnis leider vergeblich – schon mehrfach darum bemüht, eine<br />
Kostentragungspflicht nur für die Fälle zu erreichen, in denen die<br />
Behörde tatsächlich eine nicht der Norm entsprechende<br />
Kraftstoffqualität feststellen kann.<br />
Daher empfahl die UNITI eine kritische Prüfung aller in Ansatz<br />
gebrachten sonstigen Kosten und wies gleichzeitig darauf hin,<br />
dass die Beprobungen nur im Rahmen von Stichproben erfolgen<br />
sollten. Diese sollten grundsätzlich ein möglichst repräsentatives<br />
Abbild des Tankstellenmarktes widerspiegeln. Deshalb dürfen<br />
mittelständische Tankstellenbetreiber in ihrer Region entsprechend<br />
dem damit korrespondierenden Grundsatz der<br />
Verhältnismäßigkeit grundsätzlich auch nur nach ihrem<br />
Marktanteil beprobt werden.<br />
AdBlue für Diesel-Nutzfahrzeuge<br />
Zur Einführung von AdBlue hatte wegen der vielfältigen ungeklärten<br />
Fragen zu den technischen und logistischen Konsequenzen die<br />
DGMK (Deutsche Wissenschaftliche Gesellschaft für Erdöl, Erdgas<br />
und Kohle e.V.) bereits im Jahr 2003 eine Grundlagenstudie vorgelegt.<br />
Diese wurde weiter fortgeschrieben und im Berichtsjahr als<br />
DGMK-Forschungsbericht 616-2 (Teil 2: AdBlue-Erprobung in<br />
Labor- und Feldtesten, AdBlue-Logistik) veröffentlicht.<br />
Eine seiner wichtigsten Kernaussagen für die Tankstellenbranche<br />
ist die, dass in der gegenwärtigen Anlaufphase zumindest bis<br />
zum Jahr 2006 zur Grundversorgung der schweren Nutzfahrzeuge<br />
mit AdBlue entlang den Hauptverkehrsadern eine Ausstattung<br />
von relativ wenigen öffentlichen Tankstellen mit AdBlue-<br />
Zapfsäulen für ausreichend erachtet wird. Sollte jedoch die<br />
Nachfrage nach dieser neuen Motorentechnologie, wie von einigen<br />
Nutzfahrzeugherstellern erwartet, stark anziehen, werden für<br />
die benötigte flächendeckende AdBlue-Versorgung die<br />
Betankungsmöglichkeiten an den Betriebshoftankstellen und an<br />
einem nur weitmaschigen Netz öffentlicher Tankstellen zukünftig<br />
nicht mehr ausreichen. Im Berichtszeitraum wurde diese<br />
Harnstofflösung angesichts der in Relation zum Dieselabsatz<br />
weiterhin sehr geringen Nachfrage in der Regel an Stationen der<br />
mittelständischen Netzbetreiber nur in kleinen Gebinden zur<br />
Notversorgung der Fuhrparkbetreiber angeboten. Für diese kostengünstige<br />
Alternative hatte sich die Mineralölwirtschaft gegen<br />
den anfänglichen Widerstand der Automobilindustrie eingesetzt.<br />
i box<br />
AdBlue<br />
AdBlue ist eine nicht als Kraftstoffzusatz einsetzbare wässrige<br />
Harnstofflösung, die in Dieselmotoren für Nutzfahrzeuge zur<br />
Einhaltung der EURO 4/5-Grenzwerte zum Einsatz kommt.<br />
Erreicht wird dies durch die so genannte SCR-Motorentechnologie<br />
(selective catalytic reduction). Durch katalytische<br />
Nachbehandlung der Motorenabgase mit Harnstoff als<br />
Reduktionsmittel werden die NOX-Emissionen erheblich abgesenkt.<br />
<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />
33<br />
Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl
UMWELT UND TECHNIK<br />
AdBlue-Lizenzfragen<br />
Die UNITI wies ihre Mitglieder auf die im Zusammenhang mit der<br />
Benutzung des Markennamens AdBlue stehenden Pflichten hin.<br />
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat die Markenrechte<br />
vollständig erworben und in Deutschland und den wichtigsten<br />
Märkten inner- und außerhalb Europas schützen lassen. Die<br />
UNITI hat sich mit Erfolg beim VDA für eine praxisgerechte<br />
Handhabung des AdBlue-Vertriebs zur Vermeidung von Zusatzkosten<br />
durch eventuelle, von mittelständischen Tankstellenbetreibern<br />
zu entrichtende Lizenzgebühren eingesetzt.<br />
Muster-Explosionsschutzdokument für Tankstellen<br />
Im Zusammenhang mit der bis spätestens zum 31. Dezember<br />
<strong>2005</strong> zu erfüllenden Pflicht zum Erstellen eines<br />
Explosionsschutzdokumentes für Tankstellen wurde den<br />
Mitgliedern von <strong>AFM+E</strong> und UNITI die Verwendung eines vom<br />
Mineralölwirtschaftsverband für die Branche erstellten Muster-<br />
Explosionsschutzdokuments nahe gelegt. Dieses sehr einfache<br />
Dokument genügt den gesetzlichen Mindestanforderungen aus<br />
der Betriebssicherheitsverordnung. Auch wenn die individuelle<br />
Dokumentation oftmals nur mit externer Hilfe von Fachleuten zu<br />
bewältigen ist, konnten Kosten durch die Verwendung des<br />
Musterdokuments teilweise verringert werden.<br />
Neue Sicherheitsstandards für die Tankstellen-<br />
Kartenabwicklung<br />
Alle Tankstellenunternehmen müssen sich neuen Sicherheitsstandards<br />
bei der Kartenabwicklung unterwerfen. Diese dienen<br />
der erhöhten Sicherheit bei der Verarbeitung von EC-Karten und<br />
Kreditkarten. Die neuen Herausforderungen OPT (Online<br />
Personalisierung Terminal) und EMV (European Master Card<br />
Visa) gehen einher mit einer neuen Chipkartentechnologie. Die<br />
für den Betrieb des Terminals relevanten Informationen werden<br />
verschlüsselt. Bis zum 31. Dezember <strong>2005</strong> müssen die Voraussetzungen<br />
für den sicheren EC-Kartenverkehr (OPT) geschaffen<br />
werden. Die Voraussetzungen für den sicheren Kreditkartenverkehr<br />
(EMV) sind bis spätestens zum 31. Dezember 2007 zu<br />
schaffen. <strong>AFM+E</strong> und UNITI wiesen u.a. in Fachseminaren auf<br />
den akuten Handlungsbedarf hin. Mit der Einführung des neuen<br />
34 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />
Technikstandards sind erhebliche, von den individuellen<br />
Gegebenheiten abhängige Investitionskosten verbunden.<br />
Dosenpfand neu geregelt<br />
Nach jahrelangem Tauziehen wurden auf Drängen der<br />
Europäischen Kommission, die mit einer Klage drohte, die in<br />
Wirtschaft wie Politik sehr umstrittenen bisherigen Regelungen<br />
durch die Dritte Änderung der Verpackungsverordnung vom 24.<br />
Mai <strong>2005</strong> grundlegend novelliert. Dem Dosenpfand liegt jetzt<br />
eine vollkommen neue Systematik zugrunde. Es findet keine<br />
Koppelung mehr an Mehrwegquoten statt und ein Pfand ist nur<br />
noch auf alle ökologisch nicht vorteilhaften Einweg-<br />
Getränkeverpackungen zu erheben. Gleichzeitig gibt es<br />
Vereinfachungen (z.B. einheitliches Pfandentgelt) und es wurde<br />
insbesondere den Bedenken der EU-Kommission im Hinblick auf<br />
die bisherigen „Insellösungen“ Rechnung getragen. Mit der<br />
Novelle soll zugleich der Anteil der Mehrweg-Getränkeverpackungen<br />
und ökologisch vorteilhaften Einwegverpackungen<br />
auf mindestens 80 Prozent angehoben werden.<br />
Ein weiterer wichtiger Eckpunkt der Novelle ist, dass sich die<br />
Rücknahmepflicht künftig nur noch nach den Verpackungsmaterialien<br />
(Glas, Metall, Papier, Kunststoff etc.) richtet. Die bisher<br />
vor allem von den Discountern für „Insellösungen“ ausgenutzte<br />
Beschränkung der Rücknahmepflicht nach Verpackungsart,<br />
-form und -größe entfällt. Ein Vertreiber muss diese<br />
Verpackungen aber unabhängig von Marke, Größe und<br />
Getränkeart nur dann zurücknehmen, wenn er Getränke mit dem<br />
Verpackungsmaterial des jeweiligen Leergutes vertreibt. Das<br />
Privileg für Verkaufstellen von weniger als 200 m 2 Fläche (z.B. für<br />
Tankstellenshops relevant), wonach die Rücknahmeverpflichtung<br />
nur auf dort vertriebene „Marken“ beschränkt werden kann, ist<br />
geblieben. Die Pfandpflicht beschränkt sich künftig nur noch auf<br />
Verpackungen zwischen 0,1 bis 3 Liter Getränkeinhalt. Das<br />
Einheitspfand beträgt 0,25 Euro. Es sind jedoch nicht alle<br />
Getränkearten in ökologisch nicht vorteilhaften Einwegverpackungen<br />
bepfandet, sondern ausschließlich Biere, alle<br />
Mineralwasser und ähnliche Getränke sowie Erfrischungsgetränke<br />
mit und ohne Kohlensäure einschließlich Sportlergetränke; aber<br />
i box<br />
Dosenpfand<br />
Unter „Dosenpfand“ sind die in der Verpackungsverordnung<br />
zusammengefassten Regelungen zur Pfanderhebung und zu<br />
den Rücknahmepflichten für Einweg-Getränkeverpackungen<br />
als Verkaufsverpackungen zu verstehen. Im Jahr 1991 wurde<br />
die entsprechende Inpflichtnahme von Herstellern und<br />
Vertreibern von Verpackungen erstmals in der Verpackungsverordnung<br />
geregelt. Sie ist zugleich Ausdruck von Kreislaufwirtschaft<br />
und Produktverantwortung, von der Herstellung<br />
der Verpackung bis zur Entsorgung.
auch z.B. die so genannten „Alcopops“, weil sie einen<br />
Alkoholgehalt von weniger als 15 Volumenprozent aufweisen.<br />
Der Wirtschaft wurde eine einjährige Übergangsfrist zur<br />
Umstellung auf die neuen Regelungen gewährt. Spätestens bis<br />
zum 1. Mai 2006 müssen demnach alle „Insellösungen“ auf ein<br />
bundesweit einheitliches Rücknahmesystem umgestellt sowie<br />
die neuen Getränkearten in dieses System voll integriert sein.<br />
Tankstellenbranche ist gut vorbereitet<br />
Speziell die im Discounterbereich auf dem Boden der früheren<br />
Verpackungsverordnung praktizierten „Kleinen Insellösungen“<br />
(Discounter nahmen bisher ausschließlich das in ihrem Sortiment<br />
geführte Leergut zurück und erstatteten das Pfand) führten zu<br />
einer spürbaren Verunsicherung und Verärgerung der Verbraucher.<br />
Ausdruck dessen war ein deutlicher Einbruch beim Absatz von<br />
Einweggetränken. Viele Tankstellenbetreiber sahen sich sogar<br />
zeitweise gezwungen, diese Getränke ganz aus ihren Regalen zu<br />
verbannen. Um dieser Entwicklung entgegenzusteuern, hatten<br />
sich im Tankstellen- bzw. Conveniencebereich frühzeitig zwei<br />
Rücknahmesysteme etabliert, die sich im Jahr 2004 zum handelsübergreifenden<br />
„P“-Pfandsystem zusammenschlossen. Es<br />
wird nunmehr spätestens zum 1. Mai 2006 auf das neue DPG-<br />
System der Deutschen Pfandsystem GmbH umgestellt. Hierzu<br />
wird ein neues Logo vergeben, das ein Sicherheitskennzeichen<br />
enthält. Die Leerverpackungen werden in Zukunft entweder<br />
manuell wie bisher – dies ist regelmäßig an Tankstellen der Fall –<br />
oder wahlweise über Leergutautomaten zurückgenommen und in<br />
Zählzentren erfasst. Die Vergütung in Richtung Einzelhandel /<br />
Tankstellenshop läuft unverändert weiter. Für die schon heute<br />
dem P-System angeschlossenen Tankstellenbetreiber ändert sich<br />
vom organisatorischen Ablauf her nichts.<br />
Kundenfreundliches neues System<br />
Die Rückgabemöglichkeit über das DPG-System wird für den<br />
Kunden deutlich komfortabler sein. Es gibt nur noch ein einheitliches<br />
Pfandlogo und ein Pfandsystem. Die Rücknahme ist nicht<br />
mehr auf die jeweilige Handelskette beschränkt. Die UNITI erwartet,<br />
dass sich damit Einweggetränke gegenüber Mehrweg-<br />
1. Mai 2006<br />
getränken und vor allem gegenüber dem Discounterbereich wieder<br />
besser behaupten werden. Die Betreiber von Tankstellenshops<br />
sollten die Chancen, die sich aus dem neuen DPG-<br />
System ergeben, eingehend analysieren. In diesem Zusammenhang<br />
wird das künftige Verhalten des Verbrauchers bei der<br />
Leergutrückgabe von großer Bedeutung sein.<br />
Neue Rechtsprechung zum Bodenschutz<br />
Im Berichtszeitraum gab es die Entscheidung des<br />
Bundesverwaltungsgerichts vom 17. Februar <strong>2005</strong> (7 C 14/04)<br />
zur Frage der bodenschutzrechtlichen Kostentragungspflicht für<br />
Bodenuntersuchungen. Sie betraf die schwierige Interessenabwägung,<br />
ob und in welchem Umfang der betroffene Eigentümer<br />
oder Nutzer einer altlastenverdächtigen Fläche mit der Behörde<br />
vor der Sanierung kooperieren soll. Die bei einem Altlasten-<br />
Workshop der UNITI hierzu ausgetauschten Erfahrungen der<br />
Mitglieder aufgreifend empfahl der Verband, dies in jedem Fall<br />
sorgfältig abzuwägen. Auch dann, wenn der Betroffene davon<br />
überzeugt ist, dass sich der Verdacht auf eine schädliche<br />
Bodenveränderung mit großer Wahrscheinlichkeit nicht bestätigen<br />
wird, kann es unter Umständen günstiger sein, die Behörde<br />
einzubinden. Wenn sich der Altlastenverdacht nicht bestätigen<br />
sollte und der Betroffene diesen auch nicht zu vertreten hatte, so<br />
sind ihm seine im allgemeinen Interesse aufgewendeten Bodenuntersuchungskosten<br />
zu erstatten, soweit sie durch behördliches<br />
Handeln veranlasst wurden. Dies ist insbesondere bei einer<br />
kooperativen Zusammenarbeit mit der Behörde (z.B. im Rahmen<br />
eines öffentlich-rechtlichen Sanierungsvertrages) der Fall.<br />
<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />
35<br />
Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl
Spielzeug-Auto?<br />
Autos werden ganz leise fahren. Ob sie überhaupt noch<br />
einen Verbrennungsmotor haben werden? Vielleicht zieht<br />
man sie einfach auf, so wie Blechspielzeuge früher. Oder<br />
sie fahren mit Pressluft. Aber wie kommt Pressluft in die<br />
Autos? Wenn man eine Flasche in der Hitze des Tages verschließt<br />
und sie dann in der Kühle der Nacht wieder öffnet,<br />
entströmt ihr die heiße Luft. Kann man das nicht<br />
irgendwie nutzen? Das würde doch enorm Energie und Öl<br />
sparen.<br />
36 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong>
Verkehr<br />
Neues ADR/RID <strong>2005</strong><br />
Am 1. Januar <strong>2005</strong> ist das geänderte ADR/RID <strong>2005</strong> in Kraft<br />
getreten. Für die spätestens mit Ablauf der Übergangsfrist zum<br />
1. Juli <strong>2005</strong> notwendige betriebsinterne Umsetzung gab die<br />
UNITI ihren Mitgliedern praxisgerechte Hinweise. Hierbei wurde<br />
insbesondere über die durch das neue Kapitel 1.10 eingeführten<br />
Regelungen informiert.<br />
Neue gefahrgutrechtliche Regelungen<br />
Mit der Zweiten Verordnung zur Änderung der Gefahrgutverordnung<br />
Straße und Eisenbahn vom 3. Januar <strong>2005</strong> wurden<br />
u.a. die Pflichten aus Kap. 1.10 ADR zur Sicherung von<br />
Gefahrguttransporten bzw. zur Erstellung von Sicherungsplänen<br />
in die GGVSE übernommen.<br />
Mit der Änderung gefahrgutrechtlicher Verordnungen vom<br />
2. November <strong>2005</strong> wurden Änderungen der Gefahrgutverordnung<br />
See sowie der Gefahrgutbeauftragtenverordnung in<br />
Kraft gesetzt. Letztere enthielt einige für den Mineralölhandel<br />
relevante Neuregelungen. So ist künftig für die Verlängerung des<br />
Schulungsnachweises des Gefahrgutbeauftragten das Bestehen<br />
einer Prüfung obligatorisch. Diese Prüfung muss innerhalb eines<br />
Zeitraumes von längstens zwölf Monaten vor Ablauf der<br />
Gültigkeitsdauer absolviert werden. Künftig gibt es nur noch die<br />
Grundprüfung nach einem Grundlehrgang und die Fortbildungsprüfung<br />
zur Verlängerung des Schulungsnachweises. Vor<br />
der Fortbildungsprüfung wird eine Schulung allerdings nicht<br />
i box<br />
ADR, RID und GGVSE<br />
Unter ADR wird das Europäische Übereinkommen über die<br />
internationale Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße<br />
vom 13. September 1957 verstanden. Mit dem RID werden die<br />
europäischen Regeln für sichere Gefahrguttransporte mit der<br />
Eisenbahn bezeichnet. Die GGVSE ist wiederum die nationale<br />
Vorschrift für die Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße<br />
und mit der Eisenbahn. Als konsequente Folge der Harmonisierung<br />
der internationalen Gefahrgut-Beförderungsvorschriften<br />
gibt es die beide Verkehrsträger erstmals zusammenfassende<br />
GGVSE seit 2001. Sie regelt die innerstaatliche sowie<br />
die grenzüberschreitende Beförderung.<br />
gefordert. Die neue Gefahrgutbeauftragtenprüfungsverordnung<br />
enthält diese Regelung und die Klarstellung, dass ein Schulungsnachweis<br />
nicht mehr ohne Prüfung verlängert werden kann (für<br />
bisher drei, jetzt fünf Jahre). Vor diesem Hintergrund empfahl die<br />
UNITI ihren Mitgliedern zu prüfen, inwieweit sie die noch bis zum<br />
30. Juni <strong>2005</strong> geltende Übergangsregelung für ihre<br />
Gefahrgutbeauftragten zur Vermeidung der danach obligatorischen<br />
Prüfung in Anspruch nehmen können.<br />
Novellierte Gefahrgut-Ausnahmeverordnung <strong>2005</strong><br />
Infolge der im Mai <strong>2005</strong> in Kraft getretenen novellierten<br />
Gefahrgut-Ausnahmeverordnung sind eine Reihe früherer<br />
Regelungen, die als nationale GGAV-Ausnahmevorschriften aufgrund<br />
des ADR grundsätzlich nicht mehr weiter zulässig waren,<br />
weggefallen bzw. infolge ihrer ohnehin befristeten Gültigkeit nunmehr<br />
ausgelaufen. Für die UNITI war es allerdings ein wichtiges<br />
Anliegen, die von großen Teilen des Mineralölhandels genutzten<br />
Erleichterungen beim Beförderungspapier beizubehalten. Die in<br />
der Ausnahme Nr. 18 (S) fortbestehenden Erleichterungen zu<br />
den Angaben im Beförderungspapier bei „örtlich begrenzten<br />
Beförderungen“ sind jetzt ausdrücklich auf den „Verteilerverkehr“<br />
anwendbar. Der Verordnungsgeber hat hiermit dem Petitum der<br />
UNITI folgend eine praxisgerechte Regelung gefunden, die den<br />
bisherigen praxisfremden Diskussionen um eventuelle<br />
Kilometerbeschränkungen bei den vom Mineralölhandel durchgeführten<br />
regionalen Transporten endgültig jede Grundlage entzieht.<br />
<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />
37<br />
Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl
VERKEHR<br />
Neue Durchführungsrichtlinien zur GGSVE<br />
Die Anfang des Jahres <strong>2005</strong> bekannt gemachten Richtlinien zur<br />
Durchführung der Gefahrgutverordnung Straße und Eisenbahn<br />
(RSE) enthalten eine Reihe von auch für die Mineralölbranche<br />
relevanten neuen Regelungen. Beispielsweise finden sich<br />
Hinweise zur Umsetzung der neuen gesetzlichen Sicherungsregeln<br />
für den Gefahrguttransport, die aus Kapitel 1.10 ADR/RID<br />
resultieren und zu denen die UNITI entsprechende Empfehlungen<br />
herausgegeben hat.<br />
Die UNITI sprach Empfehlungen aus zu Heizöl- und<br />
Dieseltransporten in Tankwagen, an denen Additivierungseinrichtungen<br />
angebracht sind. Hier sollte entsprechend den<br />
Vorgaben aus der RSE zur Vermeidung von Bußgeldverfahren<br />
unbedingt ein entsprechender Zusatzeintrag in Beförderungspapier<br />
und ADR-Zulassungsbescheinigung aufgenommen werden.<br />
Empfehlungen zur Sicherung von Gefahrguttransporten<br />
Infolge des 11. September 2001 und späterer Terroranschläge ist<br />
eine Reihe von Vorschriften zur Terrorismusbekämpfung ergangen,<br />
die auch den Bereich der Beförderung gefährlicher Güter<br />
berühren. Hierzu gehört die Erweiterung des ADR/RID/ADNR um<br />
das neue Kapitel 1.10 „Vorschriften für die Sicherung“ ab dem<br />
1. Januar <strong>2005</strong>. Bisher wurden die Gefahrgutvorschriften zum<br />
Zwecke der Sicherheit („Safety“) entwickelt. Künftig kommen<br />
auch Aspekte der Sicherung („Security“) beim Transport gefährlicher<br />
Güter zum Tragen. Unter Sicherung versteht man in diesem<br />
Zusammenhang zu ergreifende Vorkehrungsmaßnahmen, die<br />
das Risiko von Diebstahl oder Missbrauch gefährlicher Güter,<br />
wodurch Personen, Güter oder Umwelt gefährdet werden können,<br />
minimieren. Von den Verantwortlichen ist für Gefahrguttransporte<br />
mit hohem Gefahrenpotenzial – hierzu zählen z.B. alle Benzintransporte<br />
in Tankwagen in Mengen von mehr als 3.000 Litern –<br />
ein gesonderter Sicherungsplan zu erstellen.<br />
Die UNITI empfahl ihren Mitgliedern, mit den Vorbereitungen zur<br />
Umsetzung dieser Vorschriften, die spätestens ab dem 1. Juli<br />
<strong>2005</strong> einzuhalten waren, rechtzeitig zu beginnen. Die hierzu herausgegebenen<br />
„UNITI-Empfehlungen zur Umsetzung des Kapitels<br />
1.10 ADR/RID <strong>2005</strong> – Vorschriften für die Sicherung“ orientieren<br />
sich primär an den bei Mineralöltransporten, aber auch an den<br />
im Gasebereich üblichen Betriebsabläufen. Hierbei sind die teilweise<br />
sehr unterschiedlichen organisatorischen und betrieblichen<br />
Unternehmensabläufe zu berücksichtigen. Teile dieser<br />
Vorschriften gelten auch für Mineralölhandelsunternehmen ohne<br />
eigenen Fuhrpark. Die UNITI empfahl die Verwendung eines vom<br />
Mineralölwirtschaftsverband erarbeiteten „Mustersicherungsplans“.<br />
Dieser kann bei der Umsetzung des Kapitels 1.10 hilfreich<br />
sein, da er systematisch auf unternehmensinterne Dokumentationen<br />
verweist.<br />
38 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />
Neue Autobahnmaut für Lkw<br />
Erst sechzehn Monate später als geplant wurde die neue<br />
Autobahngebühr mit dem Ersten Gesetz zur Änderung des<br />
Autobahnmautgesetzes für schwere Nutzfahrzeuge zum 1. Januar<br />
<strong>2005</strong> eingeführt. Der Starttermin war aufgrund sich frühzeitig<br />
abzeichnender technischer Probleme mehrfach verscho-ben worden.<br />
Die Mautentrichtung erfolgt entweder in Form einer manuellen<br />
Einbuchung in einem der über 3.000 Zahlstellenterminals<br />
(Standorte sind u.a. Tankstellen und Autohöfe), durch Einbuchung<br />
über Internet oder Mobiltelefon bzw. durch Teilnahme<br />
am automatisierten Verfahren. Letztgenannte Methode bedeutet<br />
für den Fuhrparkbetreiber den vergleichsweise geringsten<br />
Verwaltungs- und Zeitaufwand. Hierzu muss der Lkw mit einer On-<br />
Board-Unit (OBU) ausgestattet sein, die eine automatisierte<br />
Registrierung über die vom Lkw genutzten Autobahnabschnitte<br />
vornimmt. Ob die OBU ihren Dienst verrichtet, wird von mobilen<br />
Kontrolleuren des Amtes für Güterverkehr geprüft. Mautprellern<br />
drohen im Wiederholungsfall Bußgelder bis zu einer Höhe von<br />
20.000 Euro. Der Mineralölhandel mit eigenem Fuhrpark hatte<br />
sich den Empfehlungen der UNITI folgend schon frühzeitig mit der<br />
neuen Technik vertraut gemacht. Die Einführungsphase bereitete<br />
der fuhrparkbetreibenden Wirtschaft überraschend wenige<br />
Probleme. Die durch die Maut erhöhten Ausfuhrkosten wurden<br />
auch vom Mineralölhandel in der Regel nicht selbst aufgefangen,<br />
sondern vielmehr an die Kunden entweder durch getrennten<br />
Ausweis auf der Rechnung oder in Form einer Pauschale weiterbelastet.
Modelle zur Entlastung der Fuhrparkbetreiber<br />
Die UNITI hat sich zusammen mit der fuhrparkbetreibenden<br />
Wirtschaft angesichts der spürbaren Verteuerung auch von<br />
Mineralöltransporten durch die Autobahnmaut schon zeitig für<br />
eine nachträgliche Entlastung der Lkw-Halter eingesetzt. Diese<br />
könnte in Form einer Rückerstattung der Maut im Hinblick auf die<br />
beim Tanken in Deutschland gezahlte Mineralölsteuer erfolgen.<br />
Bedingt durch das im Vergleich zum benachbarten Ausland<br />
erhebliche Preisgefälle bei Diesel – dieser Preis setzt sich derzeit<br />
zu etwa 60 Prozent aus Steuern und Abgaben zusammen – werden<br />
im Transitverkehr die mit großen Kraftstofftanks versehenen<br />
Nutzfahrzeuge in der Regel im Ausland aufgetankt, ohne dass an<br />
deutschen Tankstellen nachgetankt werden muss. Hierdurch entsteht<br />
nicht nur eine gewerbliche Steuerflucht, sondern für den<br />
deutschen Fiskus ergeben sich erhebliche Einnahmeausfälle.<br />
Diese könnten zum Teil durch den Anreiz einer nachträglichen<br />
Mauterstattung bei Tankvorgängen im Inland ausgeglichen werden.<br />
Die UNITI würde eine entsprechende Regelung begrüßen, da<br />
Deutschland für den Schwerlasttransport in erster Linie<br />
Transitland ist. Allerdings hat die EU-Kommission die bisher von<br />
der Bundesregierung hierzu vorgelegten Modelle abgelehnt.<br />
Einführungstermin für digitale Kontrollgeräte ungewiss<br />
Im Jahr <strong>2005</strong> beschäftigten sich die UNITI-Fachgremien mit der<br />
Einführung digitaler Kontrollgeräte, vorgesehen unter anderem<br />
für Fahrzeuge zur Güterbeförderung ab 3,5 Tonnen zulässigem<br />
Gesamtgewicht. Die Europäische Kommission und der Verkehrsministerrat<br />
verschoben diesen Termin jedoch mehrfach, nachdem<br />
sich abzeichnete, dass viele Mitgliedstaaten die organisatorischen<br />
Voraussetzungen für die verbindliche Einführung zu dem<br />
geplanten Stichtag nicht würden gewährleisten können. Neu<br />
zugelassene Fahrzeuge müssen ab diesem Termin mit digitalen<br />
Kontrollgeräten ausgestattet werden. Für davor zugelassene<br />
Fahrzeuge besteht keine Nachrüstpflicht, es sei denn, das eingebaute<br />
mechanische Kontrollgerät ist irreparabel und muss ersetzt<br />
werden.<br />
Von Relevanz sind für den Fuhrparkbetreiber vor allem die neuen<br />
Fahrer- und Unternehmenskarten. Die Aufzeichnungen erfolgen<br />
mittels einer auf den Fahrer ausgestellten Fahrerkarte. Diese<br />
zeichnet die Lenk- und Ruhezeiten sowie die gefahrenen<br />
Geschwindigkeiten für 28 Tage auf. Die den Betreiber ausweisende<br />
Unternehmenskarte ermöglicht die Anzeige, das Herunterladen<br />
und den Ausdruck der im Kontrollgerät gespeicherten<br />
Daten zur Erfüllung der Nachweispflichten. Die neuen<br />
Tachographen bilden gemeinsam mit den nutzerbezogenen<br />
Chipkarten ein modernes Kontrollsystem, das vor Manipulationen<br />
schützen und die Verkehrssicherheit auf Europas<br />
Straßen verbessern soll.<br />
Die Mitglieder der UNITI sollten sich rechtzeitig auf die<br />
Neuerungen einstellen. Bei geplanten Neuanschaffungen sollte<br />
die Unternehmenskarte frühzeitig beantragt werden und gleichzeitig<br />
sollten die Fahrer angehalten werden, ebenfalls umgehend<br />
die persönlich auszustellende Fahrerkarte zu beantragen. Jeder<br />
Fahrer erhält eine ihm persönlich zugeordnete Chipkarte, die sein<br />
Lichtbild und seine Unterschrift enthält. Da die betriebsinterne<br />
Einführung und Nutzung dieser neuen Technik eine sorgfältige<br />
Schulung sowohl der Fuhrparkleiter und Disponenten als auch<br />
der Fahrer verlangt, gab die UNITI hierzu praxisgerechte<br />
Empfehlungen.<br />
Damit zusammenhängend musste die Fahrpersonalverordnung<br />
an das neue Kontrollsystem angepasst werden. Dies geschah<br />
durch die im Juni <strong>2005</strong> in Kraft getretene Verordnung zur<br />
Durchführung des Gesetzes über die mit der Einführung des digitalen<br />
Kontrollgerätes zur Kontrolle der Lenk- und Ruhezeiten<br />
erforderlichen Begleitregelungen. Die heutigen Lenk- und<br />
Ruhezeiten wurden hierdurch zwar zunächst nicht angetastet,<br />
jedoch sind entsprechende Anpassungen schon seit längerer Zeit<br />
im Europäischen Parlament und im Rat in der Diskussion.<br />
Gleiches gilt für die ebenfalls noch umzusetzende Arbeitszeitrichtlinie<br />
für Berufskraftfahrer, die zunächst für angestellte<br />
Berufskraftfahrer und ab 2009 auch für selbstfahrende<br />
Unternehmer gelten soll. Kern ist die Regelung der durchschnittlichen<br />
wöchentlichen Höchstarbeitszeit von 48 Stunden, die ausdehnbar<br />
ist auf 60 Stunden, soweit eine Überschreitung der<br />
wöchentlichen Höchstarbeitszeit binnen vier Monaten ausgeglichen<br />
wird. Sonderregelungen gelten u.a. für die Nachtarbeit.<br />
Dies ist vor allem für alle in der Tankstellenversorgung selbst tätigen<br />
Mitglieder von Belang. Die nationale Umsetzung war jedoch<br />
bis zum Jahresende noch nicht erfolgt.<br />
In diesem Zusammenhang hat sich die UNITI am Anhörungsverfahren<br />
zur nationalen Umsetzung der Richtlinie über die<br />
Grundqualifikation und Weiterbildung der Fahrer bestimmter<br />
Kraftfahrzeuge für den Güter- oder Personenkraftverkehr<br />
(Richtlinie 2003/59/EG) beteiligt. Sie sieht allerdings in den<br />
geplanten Regelungen eine erhebliche Härte für kleine und<br />
mittelständische Unternehmen mit eigenem Fuhrpark.<br />
Insbesondere wenn ein Berufskraftfahrer krankheits- oder<br />
urlaubsbedingt ausfällt, ist trotzdem die Warenausfuhr sicherzustellen.<br />
Die UNITI fordert daher, den Anwendungsbereich des<br />
deutschen Berufskraftfahrer-Qualifikations-Gesetzes ausdrücklich<br />
nur auf diejenigen Führer von Kraftfahrzeugen zur Güterbeförderung<br />
zu beschränken, die diese Tätigkeit als<br />
Hauptbeschäftigung ausüben. Die Beratungen hierüber waren<br />
zum Ende des Berichtsjahres noch nicht abgeschlossen.<br />
<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />
39<br />
Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl
40 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />
Die Leichtigkeit des Seins<br />
Um einen Luftballon hochzuwerfen,<br />
braucht man fast gar keine Kraft.<br />
Weil er so leicht ist. Wenn alle Dinge<br />
ganz leicht wären, bräuchte man<br />
viel weniger Kraft, um sie zu bewegen.<br />
Ich werde übrigens mal Ballonfahrerin.
EU-Binnenmarkt<br />
Neue EU-Chemikalienpolitik (REACH)<br />
Auch das Jahr <strong>2005</strong> war von intensiver Arbeit bezüglich der<br />
Auswirkungen der künftigen Chemikalienpolitik der EU geprägt,<br />
die mit REACH (Registration, Evaluation and Authorisation of<br />
Chemicals) neu geordnet werden soll. In dem im Berichtsjahr vorgelegten<br />
ersten Verordnungsentwurf sind wesentliche<br />
Kritikpunkte und Vorschläge seitens der Verbände und der<br />
Industrie nicht berücksichtigt worden. Es ist absehbar, dass bei<br />
unveränderter Umsetzung von den rund 30.000 marktgängigen,<br />
im EINECS gelisteten Altstoffen etwa 20 bis 40 Prozent vom<br />
Markt genommen werden müssen. Hauptgrund ist das bürokratische,<br />
personal- und zeitintensive und daher sehr kostenaufwendige<br />
Verfahren nach REACH, das es insbesondere mittelständischen<br />
Herstellern und Importeuren von Chemikalien und<br />
Additiven nahezu unmöglich macht, kleinvolumige Produkte (zwischen<br />
1 und 100 Tonnen p.a.) zu einem vertretbaren Preis anzubieten.<br />
Daher sind auch die Verwender und damit alle im<br />
Schmierstoff- und Additivgeschäft tätigen Mitglieder der UNITI<br />
betroffen, die auf kleinvolumige Spezialitäten angewiesen sind.<br />
Sie sehen sich nicht in der Lage, die enormen Kosten zur<br />
Registrierung ihrer Produkte zu tragen. In den elf Jahren bis zur<br />
vollständigen Umsetzung der Richtlinie für 30.000 Chemikalien<br />
entstehen den betroffenen Unternehmen Kosten von schätzungsweise<br />
5,6 Milliarden Euro. Fachleute befürchten, dass kleine und<br />
mittlere Chemieunternehmen, darunter auch mittelständische<br />
Firmen der Schmierstoffbranche, für REACH bis zu 30 Prozent<br />
ihres Umsatzes aufwenden müssen und außereuropäische<br />
Konkurrenten durch die Veröffentlichungen der Agentur leichten<br />
Zugang zu stoffspezifischem und anwendungsbezogenem<br />
Wissen erhalten könnten.<br />
Im Vorfeld der am 15. November <strong>2005</strong> erfolgten ersten Lesung<br />
im EU-Parlament hatte die UNITI nochmals eine Reihe von<br />
Mitgliedern des EU-Parlaments angeschrieben, um eine mittelstandsverträgliche<br />
Lösung zu erreichen. Ein Kompromissvorschlag<br />
zwischen den Vorstellungen des Umweltausschusses<br />
und des Industrie- und Binnenmarkt-Ausschusses wurde im EU-<br />
Parlament mit breiter Mehrheit angenommen. Allerdings ist<br />
gleichzeitig die Frist der Autorisierung von zehn auf fünf Jahre herabgesetzt<br />
worden. Vor der entscheidenden Sitzung des EU-<br />
Ministerrates am 13. Dezember <strong>2005</strong> hat sich die UNITI direkt an<br />
Bundesumweltminister Gabriel gewandt und um Änderung der<br />
Befristung auf fünf Jahre gebeten, da sie für mittelständische<br />
Unternehmen nicht tragbar sei. Diese Unternehmen benötigten<br />
Planungssicherheit und könnten nicht innerhalb weniger Jahre<br />
teure Zulassungs- und Prüfungsverfahren bei relativ kleinen<br />
Mengen finanzieren, wenn man berücksichtigt, dass die<br />
Entwicklungszeit bei der Neuentwicklung bestimmter Schmierstoffe<br />
zwei bis drei Jahre in Anspruch nimmt. Der Bundesumweltminister<br />
erreichte in dieser Ministerratssitzung die<br />
Aufhebung der Fünf-Jahres-Frist und auch die Berücksichtigung<br />
weiterer Belange von kleinen und mittleren Unternehmen. Zum<br />
Beispiel konnte eine Entlastung für Stoffe erreicht werden, die in<br />
geringen Mengen von einer bis zehn Tonnen hergestellt werden.<br />
Für diese rund 20.000 Substanzen wurden die<br />
Testanforderungen gesenkt. Über den Kompromiss muss das<br />
Europäische Parlament noch abstimmen und der Ministerrat<br />
abschließend befinden.<br />
Bunkeröl mit weniger Schwefel<br />
Seit Mai <strong>2005</strong> dürfen Bunkeröle gemäß MARPOL-Übereinkommen<br />
(„Marine Pollution") nur einen Schwefelgehalt von maximal<br />
4,5 Prozent aufweisen. Außerdem wurden so genannte SECAs<br />
(„SO2 Emission Control Areas") eingerichtet, in denen Schiffe<br />
einen Treibstoff mit maximal 1,5 Prozent Schwefel verwenden<br />
müssen. Als erste solcher Zonen wurde die Ostsee festgelegt, in<br />
der diese Regelung ab 19. Mai 2006 gilt. Im Laufe des Jahres<br />
2007 sollen die Nordsee und die Straße von Dover ebenfalls zur<br />
SECA erklärt werden. Darüber hinaus ist geplant, nach einer<br />
Direktive der Europäischen Kommission ab 2010 für Schiffe in<br />
Häfen der EU nur noch niedrigschwefligen Marinediesel anstatt<br />
schweren Heizöls als Treibstoff zu verwenden. Bevor das geschehen<br />
kann, müssen bei den Schiffsantrieben jedoch noch einige<br />
technische Hürden überwunden werden.<br />
<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />
41<br />
Statistik Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl
EU-BINNENMARKT<br />
Euro-Margerite Umweltengel<br />
Energieeffizienz schrittweise verbessern<br />
Die Mitgliedstaaten der EU müssen jährlich ein Prozent ihres<br />
Energieverbrauchs einsparen. Dies soll hauptsächlich durch<br />
Steigerung der Endenergieeffizienz und durch zielgerichtete<br />
Energiedienstleistungen umgesetzt werden. Deutschland hat<br />
bereits eine hohe Energieeffizienz erreicht. Nach Angaben des<br />
World Energy Council benötigt Deutschland für die Erzeugung von<br />
je 1.000 Euro Bruttosozialprodukt 226 Kilogramm Steinkohleeinheiten.<br />
Das ist halb so viel, wie im Weltdurchschnitt für den<br />
gleichen Bruttosozialproduktwert gebraucht wird. Deshalb ist das<br />
großangelegte Informations- und Kommunikationsprogramm der<br />
Europäischen Kommission mit Gebäudeisolierung, Kraft-Wärme-<br />
Kopplung, energie- und umweltbewusster Auftragsvergabe usw.<br />
in Deutschland teilweise schon seit Jahren in Gange. Der<br />
Heizölhandel setzt sich schon lange in enger Zusammenarbeit mit<br />
dem Schornsteinfeger- und Heizungsbaugewerbe für eine<br />
Steigerung der Endenergieeffizienz ein. Ziel ist es, bis 2010 rund<br />
70 Millionen Tonnen Öleinheiten aller Art einzusparen. Unter<br />
anderem sollen rund eine Million mehr als 20 Jahre alte<br />
Heizkessel durch Neuanlagen ersetzt und damit der<br />
Brennstoffbedarf vermindert werden. Weitere Effizienzsteigerungen<br />
lassen sich durch die Kombination von Brennwert-<br />
Ölheizungen mit Solaranlagen oder mit einer heizölbetriebenen<br />
Brennstoffzelle erzielen, von der jüngst eine Pilotanlage vorgestellt<br />
worden ist. Nach einer Vorausschau des Energiewirtschaftlichen<br />
Instituts an der Universität zu Köln wird der<br />
Bedarf an Heizenergie in Deutschland bis 2030 trotz Ausweitung<br />
der Wohnfläche um 17 Prozent sinken – allein durch effizientere<br />
Heizsysteme und bessere Wärmedämmung neuer und sanierter<br />
Gebäude. In diesem Zusammenhang drängten <strong>AFM+E</strong> und UNITI<br />
darauf, dass bei den Energiedienstleistungen die unterschied-<br />
42 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />
lichen Lieferwege und Kundenbindungen bei leitungsgebundenen<br />
Energieträgern und Mineralöl beachtet und mittelständische<br />
Unternehmen nicht mit einem für sie untragbaren Verwaltungsaufwand<br />
belastet werden.<br />
Die Mineralölwirtschaft wird ein Durchführungsmodell erarbeiten,<br />
welches die Vorschläge der Europäischen Kommission aufnehmen<br />
und umsetzen soll.<br />
Neues EU-Umweltzeichen für Schmierstoffe<br />
Das neue Europäische Umweltzeichen, auch Euro-Margerite<br />
genannt, kann für Produkte und Dienstleistungen beantragt werden,<br />
die bessere Umwelteigenschaften aufweisen als technisch<br />
vergleichbare Alternativen. Es wurde im Berichtsjahr eingeführt,<br />
um Unternehmen zu animieren, derartige Produkte zu entwickeln<br />
und es Verbrauchern zu ermöglichen, solche Angebote besser zu<br />
identifizieren. Vergleichbare nationale Kennzeichnungen, wie z.B.<br />
der in Deutschland bekannte „Blaue Engel“ und der „Nordische<br />
Schwan“, sollen auf Dauer durch dieses europäisch einheitliche<br />
Umweltzeichen abgelöst werden. Mit dem ECO-Label für<br />
Schmierstoffe wurden nach langen Beratungen unter<br />
Einbeziehung der UEIL Kriterien für eine neue Produktgruppe eingeführt,<br />
die im Auftrag der Niederländischen Umweltbehörde<br />
vom Amsterdamer Consulting Büro IVAM erarbeitet und schließlich<br />
von der Europäischen Umweltkommission im Mai <strong>2005</strong> veröffentlicht<br />
wurden. Danach kann für folgende Schmierstoffe das<br />
neue Öko-Label vergeben werden: Hydrauliköle, Sägekettenöle,<br />
Schalöle, Zweitaktmotorenöle, Schmierfette und andere<br />
Nischenprodukte mit Verlustschmierung. Die nach<br />
Schmierstoffgruppen differenzierten Anforderungen umfassen<br />
insgesamt sieben Kategorien, wozu bestimmte toxische und<br />
technische Eigenschaften, die Bioakkumulation sowie ein<br />
Mindestgehalt an nachwachsenden Rohstoffen zählen.<br />
Für die Zertifizierung des neuen EU-Umweltzeichens wird in<br />
Deutschland das deutsche Umweltbundesamt und für die<br />
Vergabe das RAL zuständig sein. Die Gebührensätze richten sich<br />
nach den verkauften Mengen des jeweiligen Produktes.<br />
Die bestehenden und bewährten nationalen Umweltzeichen, wie<br />
z.B. der „Blaue Engel“ werden weiterhin erhalten bleiben, wofür<br />
sich auch die UNITI eingesetzt hat. Damit sind mittelständische
Anbieter, die nur für den deutschen Markt produzieren, nicht von<br />
vornherein verpflichtet, für ihre Schmierstoffe das mit beträchtlichen<br />
Kosten verbundene Öko-Label beantragen zu müssen.<br />
Novellierte Störfall-Verordnung<br />
Die Tanklager betreibende Mineralölbranche traf die am 1. Juli<br />
<strong>2005</strong> in Kraft getretene novellierte Störfall-Verordnung (12.<br />
BImSchV) nicht unvorbereitet. Die Novelle erfolgte im Rahmen<br />
der am 8. Juni <strong>2005</strong> bekannt gemachten Verordnung zur<br />
Umsetzung der Richtlinie 2003/105/EG zur Änderung der<br />
Richtlinie 96/82/EG des Rates zur Beherrschung der Gefahren<br />
bei schweren Unfällen mit gefährlichen Stoffen. Diese unter dem<br />
Namen SEVESO II bekannt gewordene Richtlinie trifft Regelungen<br />
für alle Störfallbetriebe, wozu u.a. Mineralöltanklager gehören, in<br />
denen mehr als 2.500 Tonnen an Diesel- oder Ottokraftstoffen<br />
bzw. Heizöl EL gelagert werden. Nach der novellierten Störfall-<br />
Verordnung unterliegen diese Mineralöltankläger ab einem<br />
Lagervolumen von 2.500 Tonnen den „einfachen“ und ab<br />
25.000 Tonnen den „erweiterten“ Pflichten aus dem<br />
Störfallrecht. Bisher waren diese Regelungen nur auf<br />
Benzintankläger anzuwenden. Seit der Ausweitung der SEVESO II-<br />
Anpassungsrichtlinie auf nunmehr „alle Erdölerzeugnisse“ – hierzu<br />
zählen neben Ottokraftstoffen und Naphta die Kerosine und<br />
Gasöle – sowie alle als umweltgefährlich eingestuften Produkte<br />
(verbunden mit den R-Sätzen 50, 50/53 und 51/53) unterliegen<br />
diese Lagerbetriebe ab den in der 12. BImSchV ausgewiesenen<br />
Mengenschwellen dem Störfallrecht.<br />
Gemeinsam mit anderen Branchenverbänden hatten <strong>AFM+E</strong> und<br />
UNITI im Vorfeld schon frühzeitig sowohl auf nationaler als auch<br />
europäischer Ebene um einen Kompromiss mit Augenmaß gerungen.<br />
Das Bundesumweltministerium zeigte sich gegenüber den<br />
vorgebrachten Bedenken, insbesondere im Hinblick auf die<br />
ursprünglich von der Europäischen Kommission angedachte<br />
Einbeziehung auch sehr kleiner Tankläger zur Lagerung von Heizöl<br />
und Dieselkraftstoffen, aufgeschlossen. Es setzte sich daraufhin<br />
auf europäischer Ebene intensiv für die erfolgte Regelung ein. Die<br />
Vorschläge aus Deutschland wurden in Brüssel ohne Änderungen<br />
akzeptiert. Gleichzeitig konnte erreicht werden, dass sich durch<br />
eine hinreichend lange Übergangsregelung vor allem die erstmals<br />
vom Störfallrecht berücksichtigten Tanklagerbetriebe rechtzeitig<br />
auf die anstehenden Belastungen einstellen konnten.<br />
Um den Betreibern kleinerer Tankläger, welche lediglich die<br />
„Grundpflichten“ der Störfall-Verordnung zu erfüllen haben, bei<br />
der betrieblichen Umsetzung eine gewisse Hilfestellung geben zu<br />
können, hatten <strong>AFM+E</strong> und UNITI unter Federführung des<br />
Mineralölwirtschaftsverbandes frühzeitig ein „Musterkonzept zur<br />
Verhinderung von Störfällen gem. § 8 StörfallV für HEL- und DK-<br />
Tankläger“ erarbeiten lassen. Dieses enthält konkrete Hinweise<br />
für die Ausarbeitung und Umsetzung des zur Vorlage bei den<br />
Überwachungsbehörden bestimmten Konzepts zur Verhinderung<br />
von Störfällen.<br />
Demgegenüber rufen die Pflichten aus der Störfall-Verordnung<br />
für Betreiber größerer Mineralöltankläger, die den „erweiterten“<br />
Pflichten unterliegen, ungleich höhere Belastungen hervor.<br />
Neben den erheblichen Kosten für die Erstellung des sehr aufwendigen<br />
Sicherheitsberichts müssen noch weitere Belastungen<br />
einkalkuliert werden. So kann die Sicherheitsanalyse den Zwang<br />
zu notwendigen technischen und baulichen Anpassungen nach<br />
sich ziehen. Diese können leicht eine Größenordnung von<br />
500.000 Euro und mehr erreichen, soweit sie über den nach<br />
anderen Umweltvorschriften schon ohnehin einzuhaltenden<br />
Anlagenstandard wesentlich hinausgehen. Ein mittelständischer<br />
Tanklagerbetreiber kann die Anfertigung des geforderten<br />
Sicherheitsberichts ohnehin nur mit externer Hilfe und fachlicher<br />
Beratung bewältigen, was auch bei der zeitlichen Planung zu<br />
berücksichtigen ist.<br />
<strong>AFM+E</strong> und UNITI gaben ihren Mitgliedsunternehmen, bei denen<br />
Mitteldestillate (also Dieselkraftstoff und Heizöl EL) in Mengen<br />
ab 25.000 Tonnen gelagert werden, ausgehend von der Historie<br />
den Hinweis, dass in das zu erstellende Störfallszenario nur solche<br />
Aspekte einbezogen werden sollten, bei denen die<br />
Wassergefährdung durch Mineralölprodukte eine Rolle spielt. In<br />
den Anwendungsbereich von SEVESO II und damit auch in das<br />
Störfallrecht wurden Mitteldestillate seinerzeit allein aufgrund<br />
neuer Erkenntnisse zu ihren wassergefährdenden Eigenschaften<br />
(gefahrstoffrechtliche Neubewertung als „umweltgefährlich“ verbunden<br />
mit dem R-Satz 51/53) einbezogen. Anders dagegen die<br />
Ottokraftstoffläger, die schon vorher wegen anderer<br />
Stoffeigenschaften dem Störfallrecht unterlagen.<br />
<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />
43<br />
Statistik Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl
Verbände<br />
Der Verband <strong>AFM+E</strong><br />
Unter dem Dach des Aussenhandelsverbandes für Mineralöl und<br />
Energie e.V. (<strong>AFM+E</strong>) i@ 1.) finden sich deutsche mittelständische<br />
Unternehmen zusammen, die im Mineralöl- und Energiehandel<br />
und -import tätig sind. Auf der Sacharbeit aufbauend formuliert<br />
der <strong>AFM+E</strong> in Abstimmung mit seinen Mitgliedern die<br />
Standpunkte dieser Unternehmen, bringt sie in die politische<br />
Diskussion ein und veröffentlicht entsprechende Stellungnahmen.<br />
Der Verband informiert seine Mitglieder über wichtige politische<br />
Entwicklungen und unterstützt sie bei der Umsetzung von<br />
Vorgaben aus Gesetzgebung und Politik.<br />
Im Berichtsjahr hat sich der <strong>AFM+E</strong> verstärkt als ein kompetenter<br />
Ansprechpartner für die deutsche und europäische Politik<br />
i@ 1.)<br />
44 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />
www.afm-verband.de<br />
gezeigt. Dabei steht auch der <strong>AFM+E</strong> unter immer genauerer<br />
Beobachtung seiner Mitglieder und des Umfeldes. Bei der von<br />
uns systematisch und kontinuierlich weiterentwickelten<br />
Verbandspolitik, welche die Basis einer erfolgreichen Sacharbeit<br />
ist, stehen die Interessenvertretung und der Dienst an unseren<br />
Mitgliedern im Vordergrund.<br />
Zum Ende des Berichtsjahres <strong>2005</strong> war der Vorstand unverändert<br />
zusammengesetzt aus Hellmuth Weisser (Vorsitzender), Uwe<br />
Beckmann, Rüdiger Hanns, Bernd Karstedt und Helmut Oehler.<br />
Die Geschäftsführung lag – wie in den vergangenen Jahren – in<br />
den Händen von Bernd Schnittler.<br />
Der Verband zählte zum 31. Dezember <strong>2005</strong> 23 Mitglieder aus<br />
dem mittelständischen Mineralöl-, Gas- und Stromhandel.
2026<br />
Jonas promoviert über<br />
synthetische Erdölsubstitute<br />
Wir können Kraftstoffen, Motorenölen und Heizölen maßgeschneiderte Eigenschaften<br />
zuweisen. Wir sind nicht länger ausschließlich auf Erdöl als Ausgangsbasis angewiesen,<br />
sondern addieren mehr und mehr synthetische Komponenten. Auf diese können wir<br />
natürlich einen viel größeren Einfluss nehmen. Dabei spielt es keine Rolle, ob wir als<br />
Ausgangsverfahren Kohle- oder Gasverflüssigung einsetzen. Im Resultat weisen unsere<br />
neuen Kraftstoffe weniger Emissionen bei einer höheren Motorleistung auf und sind<br />
damit für energiesparende Motoren bestens ausgelegt. Außerdem haben neue<br />
Motorenöle eine bessere Schmierung. Die daraus resultierenden geringeren<br />
Reibungskräfte sparen wiederum direkt Kraftstoff ein. Und diese Entwicklung geht<br />
weiter. Ich werde daran beteiligt sein.<br />
Die ordentliche Mitgliederjahresversammlung unseres Verbandes<br />
fand am 16. Juni <strong>2005</strong> in Berlin während des 2. Mineralölund<br />
Energie- Mittelstandskongresses statt.<br />
Die vom Verband vertretenen Mineralölimporteure haben auch<br />
weiterhin einen Marktanteil von rund 40 Prozent an den nach<br />
Deutschland eingeführten Mineralölprodukten. Etwa jede siebte<br />
Tonne des Gesamtmineralölverbrauchs entfällt auf die Verbandsmitglieder,<br />
die damit jährlich einen Umsatz von circa 5 Milliarden<br />
Euro repräsentieren.<br />
Engagiert für mehr Wettbewerb<br />
Unser Engagement bezieht sich neben den internationalen<br />
Ölmärkten auch auf die nationalen und europäischen Gas- und<br />
Strommärkte, bei denen wir mit Nachdruck für eine weitere Öffnung<br />
für den nationalen und internationalen Wettbewerb eintreten.<br />
Die Öffnung dieser Märkte hat bereits zum Teil dazu geführt,<br />
dass die Verbraucher von günstigeren Preisen und neuen<br />
Dienstleistungen profitieren können, welche in der Regel effizienter<br />
und verbraucherfreundlicher sind als vorher. Dies trägt unter<br />
anderem auch dazu bei, unsere mittelständischen Unternehmer<br />
wettbewerbsfähiger zu machen.<br />
Es hat sich bewährt, dass der <strong>AFM+E</strong> zusammen mit fünf anderen<br />
Branchenverbänden in der Interessengemeinschaft mittelständischer<br />
Mineralölverbände e.V. (IG) gegenüber Politik und Öffentlichkeit<br />
die Kräfte gebündelt hat. In dieser Expertengruppe werden<br />
unter engagierter Beteiligung aller die gemeinsamen Ziele<br />
entwickelt, formuliert und Vertretern aus Regierung und dem politischen<br />
Umfeld vermittelt.<br />
Energiemärkte in Bewegung<br />
Die Turbulenzen im Energiemarkt des Jahres <strong>2005</strong> stellten für<br />
den <strong>AFM+E</strong> eine Herausforderung dar. Nicht nur die Steigerung<br />
der weltweiten Nachfrage nach Öl und Gas, ausgelöst durch den<br />
zunehmenden Bedarf in China, Indien und den USA, sondern<br />
auch die Hurrikans Katrina und Rita hatten direkt Einfluss auf die<br />
Entwicklung des Energiemarktes in Deutschland. Einmal mehr<br />
wurde die Abhängigkeit der Energieversorgung in Deutschland<br />
<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />
45<br />
Statistik Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl
VERBÄNDE<br />
und Europa von Drittländern offensichtlich. Mehr als ein Drittel<br />
der Primärenergie Deutschlands wird durch Erdöl abgedeckt, das<br />
im Transportbereich kurzfristig unersetzbar bleibt. In der<br />
Elektrizitätsversorgung wird Erdgas in der nahen Zukunft eine<br />
ähnlich dominante Stellung einnehmen. Planungsszenarien<br />
gehen davon aus, dass die Importabhängigkeit der Europäischen<br />
Union bei beiden Energieträgern 80 Prozent überschreiten wird.<br />
Deutschland steht weltweit in einem Verteilungswettbewerb um<br />
Energie. Daher muss sich der Mittelstand bemühen, den Energie-<br />
Kurzportrait <strong>AFM+E</strong><br />
Der 1960 gegründete Aussenhandelsverband für Mineralöl<br />
und Energie e.V. vertritt die Interessen der unabhängigen<br />
Energiehändler und -importeure aus den Bereichen Mineralöl,<br />
Strom und Gas in Deutschland. Der <strong>AFM+E</strong> hat 23 Mitgliedsfirmen<br />
(<strong>2005</strong>) mit insgesamt rund 1.200 Angestellten. In<br />
Deutschland bewegen sie jährlich mehr als 12 Mio. Tonnen<br />
Mineralöl, etwa ein Siebtel des Mineralölverbrauchs im Land.<br />
Der Jahresumsatz beläuft sich auf etwa 5,5 Mrd. Euro. Der<br />
<strong>AFM+E</strong> hat seine Tätigkeit auch auf die europäischen Stromund<br />
Gasmärkte ausgeweitet.<br />
46 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />
Hellmuth Weisser und Teilnehmer des 2. Mineralöl- und Energie-Mittelstandskongresses <strong>2005</strong><br />
i box<br />
markt in Deutschland attraktiv zu gestalten und damit für das<br />
äußerst lebhafte Segment der Unabhängigen – die meisten darunter<br />
mittelständische Unternehmen mit nicht unerheblicher<br />
Marktbedeutung – zu erhalten.<br />
Erneuerbare Energie nach Kräften unterstützt<br />
Regenerative Energiequellen werden als eine Investition in die<br />
Zukunft von unserem Verband nach Kräften unterstützt. Wir wehren<br />
uns dagegen, dass die Entwicklung neuer Energien in<br />
Deutschland von langfristigen Subventionen begleitet wird, die<br />
Bernd Schnittler ist Geschäftsführer des <strong>AFM+E</strong>
über das Maß einer Anschubfinanzierung hinausgehen. Dieses<br />
Vorgehen ist eine Wettbewerbsbehinderung der konventionellen<br />
Energieträger und kann damit einer nachhaltigen Versorgungssicherheit<br />
nicht dienlich sein.<br />
Weiterhin setzt sich der Verband mit Nachdruck für die<br />
Gewährleistung einer krisenfesten Versorgungssicherheit ein –<br />
und damit auch für die Einführung von strategischen Gasreserven.<br />
Gemeinsam mit unserem europäischen Dachverband<br />
UPEI unterstützen wir die Bemühungen der Europäischen<br />
Kommission, dass die EU-Staaten im Rahmen der Einführung<br />
staatlich geregelter Erdgasbevorratung nationale Gasvorräte<br />
anlegen sollen.<br />
Nach der Beilegung des Streits zwischen Russland und der<br />
Ukraine über die Erdgasversorgung, der auch die Gaslieferungen<br />
nach Westeuropa Anfang 2006 kurzzeitig beeinträchtigte, muss<br />
eine Regelung gefunden werden, zukünftige Versorgungsstörungen<br />
frühzeitig abzufedern. Der Verband hat dazu eine klare,<br />
zielgerichtete Strategie ausgearbeitet und in die öffentliche<br />
Diskussion gebracht.<br />
Jürgen Jansing und Bernd Karstedt beim<br />
2. Mineralöl- und Energie-Mittelstandskongress <strong>2005</strong><br />
Bio-Heizöl: eine Alternative!<br />
Die politische Rahmensetzung zur Energieeffizienz seitens der<br />
Europäischen Kommission und der Bundesregierung wird durch<br />
den <strong>AFM+E</strong> gemeinsam mit Partnerverbänden der Mineralölwirtschaft<br />
und der Heizgeräteindustrie in Projektarbeit begleitet.<br />
Dabei werden die Entwicklungsmöglichkeiten und Anwendungseigenschaften<br />
von Bio-Heizölen untersucht, um trotz ausreichender<br />
Verfügbarkeit von Öl nachhaltige Alternativen zu entwickeln.<br />
Die Gespräche sind bereits weit fortgeschritten und wir<br />
erwarten, dass in 2006 ein Vorschlag realisiert wird, der auch die<br />
Zustimmung der politischen Gremien erhält.<br />
In der deutschen Wirtschaft, insbesondere aber in der deutschen<br />
Energiewirtschaft, werden sich die großen Umstrukturierungen<br />
fortsetzen. Dieser Kurs wird nicht ohne Einfluss auf die<br />
Verbandslandschaft bleiben und der <strong>AFM+E</strong> ist sicher, dass<br />
grundlegende Veränderungen noch bevorstehen. Der Verband<br />
bedauert, dass – abgesehen von kleineren organisatorischen<br />
Veränderungen – ein grundlegendes Umdenken, gerade auch im<br />
Hinblick auf die Zusammenlegung von Verbänden der Branche,<br />
bisher nicht stattgefunden hat. Angesichts eines zunehmend härter<br />
werdenden Wettbewerbs im Energiemarkt und immer knapperen<br />
Ressourcen ist es mittelfristig unvermeidbar, dass sich nicht<br />
nur unser Verband auf die neuen Entwicklungen einstellt.<br />
<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />
47<br />
Statistik Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl
VERBÄNDE<br />
Der Verband UNITI<br />
Mitgliederstatistik<br />
Dem Verband gehörten im Berichtsjahr 183 Mineralölunternehmen<br />
an, die sich wie folgt auf die neun Bezirksgruppen<br />
verteilten:<br />
Baden-Württemberg 21<br />
Bayern 24<br />
Berlin/Brandenburg 5<br />
Bremen/Niedersachsen 26<br />
Hamburg/Schleswig-Holstein 29<br />
Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland 28<br />
Mecklenburg-Vorpommern 1<br />
Nordrhein-Westfalen 44<br />
Sachsen-Anhalt/Sachsen/Thüringen 5<br />
2. Mineralöl- und Energie- Mittelstandskongress und<br />
Mitgliederversammlung <strong>2005</strong><br />
Die 79. ordentliche Mitgliederversammlung der UNITI i@ 1.) fand<br />
am 16. Juni <strong>2005</strong> in Berlin im InterContinental Grand Hotel statt.<br />
Zum zweiten Mal wurde diese Veranstaltung im Rahmen des 2.<br />
Mineralöl- und Energie- Mittelstandskongresses<br />
i@ 1.)<br />
www.uniti.de<br />
48 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />
(15.-16. Juni <strong>2005</strong>) durchgeführt. Zu diesem gemeinsamen<br />
Kongress der mittelständischen Mineralölwirtschaft und des<br />
Energiehandels trafen sich die in der Interessengemeinschaft<br />
mittelständischer Mineralölverbände e.V. (IG) vertretenen<br />
Verbände. Der Kongress wurde unter dem Motto „Öl: Mit Energie<br />
für die Zukunft“ in diesem Jahr von der UNITI organisiert. Es konnten<br />
mehr als 650 Teilnehmer und Gäste, u.a. der<br />
Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesministerium für<br />
Wirtschaft und Arbeit Rezzo Schlauch, der stellvertretende<br />
Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Deutschen<br />
Bundestag Roland Pofalla, heute Generalsekretär der CDU, und<br />
der Präsident des ifo Institutes für Wirtschaftsforschung aus<br />
München Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Werner Sinn, begrüßt werden.<br />
Der Kongress erwies sich hiermit als großer Erfolg.<br />
In der Mitgliederversammlung der UNITI anwesend bzw. vertreten<br />
waren 78 Firmen. Die Versammlung genehmigte den<br />
Jahresabschluss 2004 und erteilte dem Vorstand und dem<br />
Hauptgeschäftsführer einstimmig Entlastung. Ebenfalls einstimmig<br />
angenommen wurde der für <strong>2005</strong> vorgelegte Haushaltsplan.<br />
Zu Rechnungsprüfern für das laufende Jahr bestellt wurden Paul<br />
Wagner (Johann Baptist Wagner GmbH, Weichs) und Peter Pickel<br />
(August Pickel GmbH & Co. Mineralöle, Oldenburg).<br />
Entsprechend der Satzungsbestimmungen waren zwei<br />
Vorstandsmitglieder neu zu wählen. Hierbei fiel die Wahl auf Udo<br />
Weber (J. Knittel Söhne, Fulda) und Karl-Heinz Wrobel (Georg<br />
Oest, Freudenstadt).<br />
In der Mitgliederversammlung ging der Vorsitzende, Wolfgang<br />
Fritsch-Albert, auf aktuelle wirtschaftspolitische und branchenspezifische<br />
Themen ein, wobei er besonderes Augenmerk auf die<br />
Entwicklung des Mineralölmarktes legte. Von den gegenwärtig in<br />
der UNITI schwerpunktmäßig behandelten Punkten griff er mit<br />
REACH bzw. der neuen EU-Chemikalienpolitik ein Thema heraus,<br />
das die im Schmierstoff- und Additivgeschäft tätigen Mitglieder<br />
in gravierender Weise betrifft. Der Verband beschäftigte sich
ebenso intensiv mit dem Phänomen des Tanktourismus, wozu<br />
gemeinsam mit der Interessengemeinschaft mittelständischer<br />
Mineralölverbände (IG) das Stiftungsmodell i@ 2.) als<br />
Lösungskonzept erarbeitet wurde.<br />
Vorstand<br />
Der Vorstand der UNITI bestand im Berichtjahr <strong>2005</strong> aus dem<br />
Vorsitzenden Wolfgang Fritsch-Albert (Münster), den beiden<br />
stellvertretenden Vorsitzenden Uwe Beckmann (Osnabrück) (bis<br />
16. Juni) und Gerd Deisenhofer (Kempten) sowie Alexander Maier<br />
(Vilshofen), Aine Boie (Lübeck) und Dr. Jürgen Müller (bis 16.<br />
Juni), Udo Weber (Fulda) (ab 16. Juni) und Karl-Heinz Wrobel<br />
(Freudenstadt) (ab 16. Juni). Ehrenvorsitzender des Verbandes<br />
ist Joachim Eller (Duisburg). Der Vorstand trat im Jahr <strong>2005</strong> zu<br />
zwei Sitzungen zusammen.<br />
Bezirksgruppen und Beirat<br />
Im Berichtszeitraum fanden vier Bezirksgruppenversammlungen<br />
statt. Die Bezirksgruppe Nordrhein-Westfalen bestätigte hierbei<br />
Helmut Schlüter (August Schmäling Mineralöl und Tankstellen,<br />
Gütersloh) für die Jahre 2006 bis 2008 in seinem Amt als<br />
Obmann. In der Bezirksgruppe Hessen / Rheinland-Pfalz / Saarland<br />
i@ 2.)<br />
www.uniti.de/Stiftungsmodell.pdf<br />
Rezzo Schlauch, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit<br />
wurde Dr. Michael Sauerwein (LOMO Lorenz Mohr GmbH & Co.<br />
KG, Bad Hersfeld) für den Zeitraum <strong>2005</strong> bis 2007 zum neuen<br />
Obmann gewählt.<br />
In der Berichtszeit fanden drei gemeinsame Sitzungen des<br />
Vorstandes mit dem Beirat statt. Der aus den Bezirksgruppenobleuten<br />
bestehende Beirat, der dem Vorstand beratend zur<br />
Seite steht, setzt sich wie folgt zusammen:<br />
Baden-Württemberg Rainer Scharr, Stuttgart<br />
Bayern Christine Keslar-Tunder, Kempten<br />
Berlin/Brandenburg Jürgen Schönherr, Berlin<br />
Bremen/Niedersachsen Fritz Lühmann, Hoya<br />
Hamburg/Schleswig-Holstein/<br />
Mecklenburg-Vorpommern Aine Boie, Lübeck<br />
Hessen/Rheinland-Pfalz/<br />
Saarland Dr. Michael Sauerwein,<br />
Bad Hersfeld<br />
Nordrhein-Westfalen Helmut Schlüter, Gütersloh<br />
Sachsen-Anhalt/<br />
Sachsen/Thüringen Karl Schwald, Dresden<br />
<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />
49<br />
Statistik Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl
VERBÄNDE<br />
Geschäftsführung<br />
Die Geschäftsführung der UNITI bestand im Berichtsjahr aus<br />
Rechtsanwalt Reinke Aukamp (Hauptgeschäftsführer),<br />
Rechtsanwalt Jörg-Uwe Brandis (Geschäftsführer) und<br />
Rechtsanwalt Elmar Kühn (Geschäftsführer).<br />
Schmierstoffausschuss<br />
Der Schmierstoffausschuss der UNITI nimmt neben der laufenden<br />
Bearbeitung aktueller Fragen des Schmierstoffgeschäfts die<br />
Darstellung spezifischer mittelständischer Schmierstoffprobleme<br />
und -anliegen im politischen Raum, die Zusammenarbeit mit<br />
Behörden und Verbänden sowie die inhaltliche Vorbereitung von<br />
Fachveranstaltungen des Verbandes mit Schmierstoffthemen<br />
wahr. In der Berichtszeit fanden drei Ausschusssitzungen statt.<br />
Additivausschuss<br />
Dem Additivausschuss der UNITI gehören Mitgliedsfirmen an, die<br />
sich u.a. mit der Herstellung, dem Import und dem Handel von<br />
Additiven für Mineralölerzeugnisse befassen. Der Ausschuss<br />
behandelt von Fall zu Fall spezielle Fragen dieses Produktbereichs<br />
im Zusammenwirken mit dem Technischen Dienst des Verbandes.<br />
In der Berichtszeit fanden zwei Sitzungen statt.<br />
Reinke Aukamp ist Hauptgeschäftsführer der UNITI.<br />
50 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />
Fachausschüsse<br />
Bei der UNITI gibt es derzeit die beiden Fachausschüsse für<br />
Logistik und Technik. Aufgabe des Technischen Ausschusses ist<br />
die Bearbeitung technischer und rechtlicher Fragen sowie<br />
Probleme, schwerpunktmäßig der Lagerung und des Vertriebs<br />
von Mineralölerzeugnissen. Der Logistikausschuss befasst sich<br />
vorwiegend mit rechtlichen, technischen und wirtschaftlichen<br />
Fragen des Mineralöltransports. In der Berichtszeit fanden jeweils<br />
zwei Ausschusssitzungen statt.<br />
Technischer Dienst<br />
Im Bereich der Mineralölanwendungstechnik erfolgt die<br />
Betreuung der Mitgliedsunternehmen durch den Technischen<br />
Dienst der UNITI. Das Stammkapital der Beratungsgesellschaft<br />
für Mineralöl-Anwendungstechnik mbH liegt bei der UNITI e.V.<br />
Geschäftsführer der Gesellschaft ist Dipl.-Chem. Dr. Wolfgang<br />
Schütz. Dem Aufsichtsrat gehörten im Berichtsjahr Reinke<br />
Aukamp, Hamburg, Immo Kosel, Dollbergen, und Dr. Jürgen<br />
Müller, Hamburg, an.<br />
i box<br />
Kurzportrait UNITI<br />
Die 183 Mitglieder im UNITI Bundesverband mittelständischer<br />
Mineralölunternehmen e.V. sind im Kraftstoff-,<br />
Heizöl- und Schmierstoffgeschäft tätig. Sie betreiben<br />
derzeit rund 3.900 Straßentankstellen und 68<br />
Autobahntankstellen. Sie haben kleinere und größere<br />
Netze zwischen fünf und gut 220 Stationen. Der Vertrieb<br />
erfolgt auch unter regionalen Eigenmarken. Im<br />
Schmierstoff- und Additivbereich gehören zur UNITI kleinere<br />
Händler, aber auch große mittelständische<br />
Unternehmen mit eigenen Anlagen zur Herstellung. Die<br />
Mitgliedsfirmen der UNITI beschäftigen etwa 34.000<br />
Arbeitnehmer. Die Marktanteile der Verbandsmitglieder<br />
betragen je zirka 15 Prozent bei Otto- und Dieselkraftstoff,<br />
zehn Prozent bei leichtem Heizöl und gut 35<br />
Prozent bei Schmierstoffen. Der Gesamtumsatz erreicht<br />
rund 16 Mrd. Euro.
BAT-Beliefererkreis<br />
Dem BAT-Beliefererkreis der UNITI gehörten im Berichtsjahr 74<br />
Unternehmen an, die an der Belieferung von insgesamt 68<br />
Bundesautobahntankstellen beteiligt waren. Über alle einschlägigen<br />
Fragen wurden sie durch besondere Rundschreiben informiert.<br />
Juniorenkreis<br />
Noch in der Ausbildung befindliche Nachwuchskräfte, leitende<br />
Mitarbeiter und bereits in Geschäftsführungspositionen tätige<br />
Jungunternehmer und Jungunternehmerinnen sind Mitglieder<br />
des Juniorenkreises der UNITI, einem informellen<br />
Verbandsgremium zur Pflege der fachlichen und geselligen<br />
Kommunikation. Das Sprecherteam setzte sich im Berichtszeitraum<br />
aus Carsten Pohl (Deutsche Tamoil GmbH, Elmshorn)<br />
und Jürgen Westerkowsky (Bernburger Mineralölvertrieb<br />
Lühmann GmbH & Co. KG, Neundorf) (bis zum 15. Juni) und<br />
Karin Kleffmann (Wilhelm Kleffmann KG, Köln) (ab dem 15. Juni)<br />
zusammen. Der Juniorenkreis kam im Berichtszeitraum zweimal<br />
zusammen und behandelte u.a. die Themen „Beendigung des<br />
Handelsvertretervertrages im Tankstellengeschäft“ und<br />
„Auswertungsmöglichkeiten, Tools und Statistiken“.<br />
Information und Schulung<br />
Die Mitgliedsunternehmen der UNITI wurden durch<br />
Rundschreiben über alle wichtigen Angelegenheiten der Branche<br />
informiert. Im Berichtsjahr erschienen 41 Geschäftsleitungs-<br />
Rundschreiben und 39 allgemeine Rundschreiben. Die<br />
Rundschreibenbeilage „Der Großhandelskaufmann / Die Großhandelskauffrau<br />
in der Ausbildung“ erschien sechsmal. Die vom<br />
Verband mit herausgegebene Zeitschrift „Brennstoffspiegel &<br />
Mineralölrundschau“ stand als weitere Informationsquelle<br />
monatlich zur Verfügung.<br />
Den Informationsdienst für die Mitglieder vervollständigten spezielle<br />
Rundschreiben für bestimmte Firmengruppen, und zwar für<br />
Tankstellen betreibende sowie für im Kraftstoff-, im Heizöl- und<br />
im Schmierstoffgeschäft tätige Unternehmen.<br />
Die traditionelle Wintertagung der UNITI fand vom 17. bis 19.<br />
Februar <strong>2005</strong> in Klais / Elmau (Bayern) statt. Das Themenspektrum<br />
des Vortragsprogramms reichte von Referaten über die<br />
aktuelle BGH-Rechtsprechung zum Handelsvertreterausgleich im<br />
Tankstellengeschäft, über Schmierstoffe in Automobilen als<br />
Element der Fahrzeugkonstruktion sowie über das neue Öko-<br />
Festabend der UNITI-Wintertagung auf Schloss Elmau<br />
<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />
51<br />
Statistik Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl
VERBÄNDE<br />
Zeichen für Schmierstoffe, Biodiesel und Bioethanol an Tankstellen<br />
bis hin zum Rating. Abgerundet wurde das Programm<br />
durch einen Vortrag über die Zukunft des Mineralöls im deutschen<br />
Markt und die ökonomischen und ökologischen Rahmenbedingungen.<br />
Im Berichtszeitraum veranstaltete die UNITI ein Mineralölsteuerseminar<br />
(8. November) und ein Gefahrgutseminar<br />
(22. November) sowie zwei UNITI-Workshops „Neues zu<br />
Altlasten“ (15. März und 26. April). Außerdem informierte die<br />
UNITI am 11. und 12. Mai <strong>2005</strong> anlässlich der vom bft in Münster<br />
ausgerichteten Branchenmesse „Tankstelle und Mittelstand“ an<br />
ihrem Messestand über das Leistungsangebot des Verbandes<br />
und seines Technischen Dienstes.<br />
Neue Medien<br />
Der Verband ist weiterhin unter der Adresse www.uniti.de im<br />
Internet zu finden. Informationen über Aufgaben, Arbeit,<br />
Publikationen und Seminarprogramm der UNITI sowie das<br />
Angebot seines Technischen Dienstes stehen dort zur Verfügung.<br />
Aktuelle Pressemitteilungen und Hinweise auf Veranstaltungs-<br />
52 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />
Roland Pofalla als stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Deutschen Bundestag<br />
termine ergänzen den Inhalt der Homepage. Im internen<br />
Mitgliederteil können die Rundschreiben der UNITI abgerufen<br />
werden. Das aktuelle Mitgliederverzeichnis, Informationen über<br />
die Aktivitäten des Juniorenkreises sowie die Arbeit und Termine<br />
der Fachausschüsse vervollständigen das Angebot.<br />
Statistik<br />
Die von der UNITI durchgeführten statistischen Arbeiten umfassten<br />
im Berichtszeitraum neben der Ermittlung und Auswertung<br />
interner Verbandsdaten (Tankstellen der Mitglieder, Absätze von<br />
Kraftstoffen, Heizöl und Schmierstoffen) auch die Auswertung<br />
der amtlichen Mineralölstatistik und des von der Mineralölindustrie<br />
veröffentlichten Zahlenmaterials der Branche.
Ausschuss- und Arbeitskreistätigkeit der UNITI<br />
LUBE<br />
Schmierstoffausschuss<br />
Sprecher: Lothar Bertelmann, Fuchs Europe Schmierstoffe GmbH,<br />
Mannheim (bis 23. Mai <strong>2005</strong>)<br />
Immo Kosel, Mineralöl-Raffinerie Dollbergen GmbH, Uetze-Dollbergen<br />
(seit 23. Mai <strong>2005</strong>)<br />
Im Berichtszeitraum befasste sich der Schmierstoffausschuss<br />
eingehend mit dem Geschehen auf dem deutschen und ausländischen<br />
Schmierstoffmarkt. Inhalt der Arbeit war die grundlegende<br />
Analyse von Aufkommen, Absatz und Preis- und<br />
Wettbewerbssituation bei Grundölen, Additiven sowie Kfz- und<br />
Industrieschmierstoffen. Auch Veränderungen in der deutschen<br />
Mineralölwirtschaft sowie branchennahen Wirtschaftsbereichen<br />
im In- und Ausland wurden unter dem Aspekt eventuell gegebener<br />
Rückwirkungen auf den inländischen Wettbewerb und<br />
Schmierstoffmarkt behandelt. Vor allem die sich im Berichtsjahr<br />
zunehmend verschlechternde Verfügbarkeit und extreme<br />
Preisentwicklung bei den Grundölen und den zur Schmierstoffherstellung<br />
benötigten Additiven wurde dabei mit zunehmender<br />
Sorge betrachtet.<br />
Ein Schwerpunkt der Ausschussarbeit lag auch im Berichtsjahr<br />
einmal mehr bei REACH, der künftigen Chemikalienpolitik der<br />
Europäischen Union. Es wurden hierzu insbesondere die<br />
Konsequenzen für die stoffherstellende Chemikalienbranche einerseits<br />
und für die zu weiten Teilen in der UNITI organisierte mittelständische<br />
Schmierstoff- und Additivbranche andererseits erörtert,<br />
einschließlich der nachgeschalteten Verwender. Der<br />
Ausschuss schaltete sich dazu über den Verband – einzelne seiner<br />
Mitglieder auch persönlich – aktiv in die Beratungen bei der<br />
Europäischen Kommission und im Europäischen Parlament ein.<br />
Dank gemeinsamer Anstrengungen – auch mit dem europäischen<br />
Schmierstoffverband UEIL – konnten gewisse Erleichterungen<br />
und einige der von der mittelständischen Wirtschaft für erforderlich<br />
gehaltenen Nachregulierungen erreicht werden.<br />
Breiten Raum nahm auch die Diskussion um die aus der neuen<br />
Gefahrstoffverordnung <strong>2005</strong> resultierenden Verpflichtungen für<br />
Schmierstoffunternehmen und ihre innerbetriebliche Umsetzung<br />
ein. Hierzu gehörte das Erstellen einer Gefährdungsbeurteilung,<br />
wofür ein Schutzstufenkonzept auf der Grundlage eines<br />
Phrasenkatalogs vorausgesetzt wird.<br />
Ein ständig auf der Tagesordnung stehendes Thema bildete die<br />
im Berichtsjahr erfolgte Einführung einer europaweiten Öko-<br />
Kennzeichnung für Schmierstoffe, das vor allem die Schmierfettbranche<br />
weiterhin beschäftigen wird.<br />
Für die Motorenölfachleute unter den Ausschussmitgliedern<br />
stand mit „Rebrand-/Freigaben für Motorenöle“ ein Dauerthema<br />
auf der Agenda. Es wurden hierzu die von der UNITI zusammengetragenen<br />
Informationen zur neuesten Rechtsprechung einschließlich<br />
der aufgezeigten Konsequenzen für die Schmierstoffhersteller<br />
analysiert.<br />
Im Berichtszeitraum wechselte der Ausschusssprecher. Für<br />
Lothar Bertelmann, der diese Funktion mit Beendigung seiner<br />
beruflichen Tätigkeit aufgab, wurde Immo Kosel im Mai <strong>2005</strong><br />
zum neuen Sprecher gewählt. Gleichzeitig wurde der wechselseitige<br />
Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen dem<br />
Schmierstoff- und dem Additivausschuss des Verbandes intensiviert.<br />
Auch die weitere Neuerung, regelmäßig Ausschusssitzungen<br />
in den Häusern von Mitgliedern durchzuführen, soll zur<br />
Intensivierung des Erfahrungsaustausches untereinander fortgeführt<br />
werden.<br />
Ein weiteres zentrales Anliegen des Kreises war die Ausgestaltung<br />
der künftigen Zusammenarbeit der beiden für die Schmierstoffbranche<br />
kompetenten Fachverbände, UNITI und VSI (Verband<br />
Schmierstoff-Industrie e.V.). Der Ausschuss begrüßte es, dass<br />
beide Verbände zum Zwecke umfassender und kompetenter<br />
Beratung ihrer Mitglieder künftig noch enger zusammenarbeiten<br />
<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />
53<br />
Statistik Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl
VERBÄNDE<br />
werden. UNITI (einschließlich ihres Technischen Dienstes) und<br />
VSI werden dabei ihre Arbeit in den Fachgremien koordinieren<br />
und bündeln, um Doppelarbeiten zu vermeiden. Mehr als bisher<br />
sollen auch Dienstleistungen für die Mitglieder beider Verbände<br />
gemeinsam angeboten werden. Zur Konkretisierung der künftigen<br />
Kooperation ist geplant, ein entsprechendes „Eckpunktepapier“<br />
zu verabschieden.<br />
Schließlich kamen aus dem Ausschuss wiederum konkrete<br />
Vorschläge und Anregungen zu den vom Technischen Dienst der<br />
UNITI angebotenen Dienstleistungen sowie seinen Seminarveranstaltungen.<br />
Auch für die Veranstaltungen des<br />
Verbandes brachte sich der Schmierstoffausschuss mit Anregungen<br />
zu Fachvorträgen über schmierstoffspezifische Themen<br />
ein.<br />
Additivausschuss<br />
Sprecher : Dr. Bernd Lindstaedt, Lehmann & Voss & Co., Hamburg<br />
Durch die Aufnahme einiger neuer Mitglieder, die sowohl der<br />
UNITI als auch dem Verband der Schmierstoffindustrie (VSI)<br />
angehören, hat sich die Mitgliederzahl des Ausschusses im<br />
Berichtsjahr auf 16 erhöht. Grund hierfür ist die angestrebte<br />
engere Zusammenarbeit mit dem VSI.<br />
Wichtige Angelegenheit war auch im Jahr <strong>2005</strong> die Behandlung<br />
der Auswirkungen der zukünftigen Chemikalienpolitik (REACH).<br />
Besonders die erwartete Reduktion des Angebots an<br />
Spezialchemikalien, auf die mittelständische Hersteller angewiesen<br />
sind, wurde intensiv erörtert. Es wurde vereinbart, dass<br />
weiterhin hierüber mit den EU-Parlamentariern eingehend diskutiert<br />
werden soll.<br />
Aber auch die zunehmende Anzahl weiterer Registrierungssysteme<br />
für Stoffe verursacht wachsende Probleme. Ein Beispiel<br />
ist das von der Automobilindustrie aufgestellte IMDS<br />
(International Material Data System), in dem sämtliche Prozessund<br />
Instandhaltungsstoffe von Fahrzeugen gelistet werden müssen.<br />
Da auch die CAS-Nummern dieser Stoffe genannt werden<br />
müssen, kann das zu einem Know-how-Transfer führen.<br />
Ein weiteres Ausschussthema war die EU-Richtlinie zur 30. Anpassung<br />
der Kennzeichnung von Stoffen (30. ATP), wonach<br />
Borsäure in die Kategorie 2 (giftig und fortpflanzungsgefährdend)<br />
einzustufen ist. Als notwendig wird erachtet, generell<br />
gegen die undifferenzierte Diskriminierung bestimmter Stoffe<br />
vorzugehen.<br />
54 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />
Die neue Gefahrstoffverordnung hat als wichtige Neuerung die<br />
Gefährdungsbeurteilung eingeführt. Weiterhin ist das<br />
Substitutionsgebot verschärft worden. Die Mitglieder des<br />
Verbandes wurden hierauf sensibilisiert.<br />
Nach der 31. BImSchV muss spätestens ab 2007 der<br />
Mengenabsatz von leicht flüchtigen Substanzen aus schichtbildenden<br />
Stoffen (VOC = volatile organic compounds) angegeben<br />
werden. Es wurde erörtert, ob davon auch oberflächenaktive<br />
Additive, wie z.B. Korrosionsinhibitoren, betroffen sein könnten.<br />
Zurzeit wird dabei im Wesentlichen an Lacke und Farben gedacht.<br />
Die Entwicklung muss aber sorgfältig beobachtet werden.<br />
Diesen und weiteren neuen Problemfeldern wird sich der<br />
Additivausschuss auch in Zukunft annehmen. Dabei können sich<br />
mit den neuen gemeinsamen Mitgliedern von UNITI und VSI<br />
Synergien herausbilden, mit denen die anstehenden Herausforderungen<br />
an die Branche noch effizienter gelöst werden können.<br />
Technischer Ausschuss<br />
Sprecher: Paul-Dieter Tucht, F.W. Tucht jr. GmbH & Co., Hagen<br />
Auch im Jahr <strong>2005</strong> befasste sich der Ausschuss schwerpunktmäßig<br />
mit der Umsetzung der „Saugrüssel“-Novelle (21. BImSchV).<br />
Dabei wurden bei dem über die DGMK ermöglichten<br />
Branchenaustausch speziell die großen technischen Herausforderungen<br />
intensiv erörtert, die bei der Nachrüstung mittelständischer<br />
Tankstellennetze mit den selbstüberwachenden<br />
Systemen anstehen. Angesichts der recht inhomogenen Netzstrukturen<br />
mit einer sehr viel größeren Vielfalt an Gasrückführsystemen<br />
und Einzelkomponenten erwarten die Experten<br />
einen erhöhten Beratungsbedarf und technischen Aufwand bei<br />
der Nachrüstung mit den Monitoringsystemen.<br />
Ein weiteres bedeutendes Thema für die im Tankstellengeschäft<br />
tätigen Ausschussmitglieder bildeten die neuen Anforderungen<br />
aus der DIN 1999 –100 für Abscheideranlagen. Diese können<br />
aufgrund damit verbundener wasserrechtlicher Auflagen zu einem<br />
erheblichen Nachrüstaufwand an bestehenden Tankstellen (z.B.<br />
an Domschächten, Zuleitungen) führen. Auch das Thema<br />
„Biokraftstoffe und Leichtflüssigkeitsabscheider“, das die DGMK<br />
im Berichtsjahr in einem neuen Projekt aufgegriffen und hierzu<br />
erste Laboruntersuchungen eingeleitet hatte, wurde von dem<br />
Ausschuss im Hinblick auf eventuelle Konsequenzen für die<br />
Abscheidertechnik begleitet. In diesem Zusammenhang befasste<br />
sich der Ausschuss eingehend mit einer Reihe von ungeklärten
Fragen zur Materialbeständigkeit der Tankstellentechnik in Bezug<br />
auf Biokraftstoffe sowie die normgerechten Diesel- und<br />
Ottokraftstoffe mit geringen Bioanteilen. Dabei wurden ebenfalls<br />
die Rahmenbedingungen zur Einführung neuer, derzeit nicht<br />
normgerechter Kraftstoffsorten (wie E 10, 15, 50, 85) aus technischer<br />
Sicht unter Einbeziehung damit zusammenhängender<br />
Fragen (z.B. eichrechtliche Anforderungen) erörtert und bewertet.<br />
Eher ein Randthema war für den Ausschuss im Berichtsjahr<br />
AdBlue, das Reduktionsmittel für die Nachbehandlung von<br />
Dieselabgasen in Nutzfahrzeugen. Es kristallisierte sich heraus,<br />
dass von mittelständischen Tankstellenbetreibern in der Regel<br />
die Kanisterlösung als Notversorgung der Fuhrparkbetreiber in<br />
Betracht gezogen wird. Dies erfordert gegenüber der sehr viel aufwendigeren<br />
Tanktechnik bei Abgabe über Zapfsäulen und über<br />
unter- oder oberirdische Lagerbehälter keine zusätzlichen<br />
Investitionen.<br />
Schmierstoffausschuss bei Mitgliedsfirma Fuchs Europe Schmierstoffe GmbH, Mannheim<br />
Ein Problem, das Tankstellenbetreiber vor allem in<br />
Ballungsräumen immer wieder beschäftigt, war auch im<br />
Berichtsjahr der Lärmschutz an Tankstellen. Insbesondere bei<br />
Störungen der Nachbarschaft setzen die Behörden die verschärften<br />
Anforderungen aus der 1999 in Kraft getretenen novellierten<br />
TA Lärm um. Dies ist im Einzelfall mit hohen Investitionen in den<br />
Lärmschutz verbunden, kann aber auch zu sonstigen empfindlichen<br />
behördlichen Auflagen wie z.B. Verringerung der Öffnungszeiten<br />
und Nachtbelieferverbot führen.<br />
Logistikausschuss<br />
Sprecher: Gunter Wichmann, Boie GmbH & Co. KG, Lübeck<br />
Der Logistikausschuss der UNITI hielt die Verbandsmitglieder im<br />
Berichtszeitraum über alle wichtigen Änderungen des Transportund<br />
Verkehrsrechts auf dem Laufenden. Hierdurch wurden die<br />
betroffenen Unternehmen in die Lage versetzt, vor allem den<br />
Neuerungen im gefahrgut- und güterverkehrsrechtlichen Bereich<br />
nachzukommen.<br />
<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />
55<br />
Statistik Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl
VERBÄNDE<br />
Einer der Arbeitsschwerpunkte des Logistikausschusses war<br />
dabei die Diskussion der zur Erhöhung der Sicherheit im Verkehr<br />
ergangenen Regelungen. Dies betraf einerseits die Vorschriften<br />
für die Sicherung aus dem Kapitel 1.10 ADR, wozu der Ausschuss<br />
Empfehlungen zur Umsetzung erarbeitete. Da bestimmte Kreise,<br />
wie z.B. Tankstellenbetreiber als Empfänger von Benzin, die<br />
Pflicht zum Erstellen eines entsprechenden Sicherungsplanes<br />
faktisch nicht umsetzen können, wurde ein Antrag der UNITI beim<br />
Bundesverkehrsministerium auf Befreiung dieser Empfängerkreise<br />
von der Verpflichtung vorbereitet.<br />
Ausgehend von dem im Berichtsjahr <strong>2005</strong> von der<br />
Bundesregierung veröffentlichten neuen, allerdings unverbindlichen<br />
„Leitfaden zum vorbeugenden personellen Sabotageschutz<br />
im nichtöffentlichen Bereich“ wurden die diesbezüglichen<br />
Konsequenzen für die Transportseite erörtert. Hierbei ging es um<br />
die Umsetzung der Vorschriften in Bezug auf die<br />
Sicherheitsüberprüfung der „Stellen im Unternehmen“, die „über<br />
die Sicherung bei der Beförderung“ der aufgelisteten besonders<br />
gefährlichen Güter „entscheiden“. Der Ausschuss machte dabei<br />
deutlich, dass er eine vom Leitfaden abweichende Interpretation<br />
über den betroffenen Personenkreis gegenüber der ministeriellen<br />
Auslegung für sachgerecht halte.<br />
Weitere Punkte waren im Jahr <strong>2005</strong> die besonderen<br />
Anforderungen an die Logistik bei gemischter Ausfuhr von Diesel<br />
und Heizöl EL. Die Einführung des neuen digitalen Tachographen,<br />
dessen Starttermin mehrfach verschoben wurde, war ebenso ein<br />
Thema wie die vom MWV angeschobene Initiative auf Erhöhung<br />
der zulässigen Nutzlast in der Tankstellenversorgung. Die von der<br />
DGMK in ihrem begleitenden Forschungsprojekt hierzu getroffenen<br />
Aussagen, u.a. zu dem vom Bundesverkehrsministerium<br />
geforderten zusätzlichen Sicherheitsgewinn, wurden eingehend<br />
erörtert.<br />
UPEI und UEIL<br />
Die Interessenvertretung über die europäischen Spitzenorganisationen<br />
der Branche gewinnt für <strong>AFM+E</strong> und UNITI und ihre<br />
Mitglieder zunehmend an Bedeutung. Kontinuierlich steigt die<br />
Anzahl der in der Europäischen Gemeinschaft anzuwendenden<br />
Vorschriften, die sich unmittelbar oder mittelbar auf die<br />
Aktivitäten der mittelständischen Mineralölwirtschaft und ihrer<br />
56 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />
Unternehmen auswirken. Fragen aus den Bereichen Recht,<br />
Wettbewerb, Steuern und Umweltschutz wurden mit den zuständigen<br />
Brüsseler Dienststellen in der Regel über die Union<br />
Pétrolière Européenne Indépendante (UPEI) bearbeitet, in der die<br />
entsprechenden nationalen Organisationen Belgiens (zuständig<br />
auch für die Luxemburger Firmen), Deutschlands (<strong>AFM+E</strong> und<br />
UNITI), Frankreichs, Großbritanniens, Italiens, Kroatiens, der<br />
Niederlande, Österreichs, Polens, der Slowakei, Spaniens, der<br />
Schweiz, der Tschechischen Republik und Ungarns zusammengeschlossen<br />
sind.<br />
In der Union Indépendante de l’Industrie Européenne des<br />
Lubrifiants (UEIL), der die Schmierstoffverbände Belgiens,<br />
Deutschlands (BVA und UNITI), Finnlands, Frankreichs,<br />
Griechenlands, Großbritanniens, Irlands, Italiens, der<br />
Niederlande, Polens, Portugals, Schwedens, der Schweiz und<br />
Spaniens angehören, wurden schmierstoffspezifische Themen<br />
im europäischen Rahmen bearbeitet. Auch zukünftig wird hier ein<br />
wesentlicher Teil der Arbeit der UNITI auf Brüsseler Ebene angesiedelt<br />
sein. Zu den Schwerpunktthemen der UEIL gehörte im Jahr<br />
<strong>2005</strong> insbesondere die neue EU-Chemikalienpolitik (REACH). Im<br />
Rahmen des jährlichen UEIL-Kongresses, der in Rom stattfand,<br />
wurde das Thema der derzeitigen und künftigen Perspektiven für<br />
Grundöle und der künftigen Qualitätsanforderungen beleuchtet.<br />
Die im Vorjahr erfolgte Sitzverlegung von Paris nach Brüssel wirkte<br />
sich positiv auf die Arbeit der UEIL aus.<br />
Arbeitskreis BAT<br />
Die im Zusammenhang mit der Belieferung von Tankstellen an<br />
Bundesautobahnen (BAT) im Berichtsjahr aufgetretenen Fragen<br />
wurden vom Arbeitskreis BAT der Belieferer von<br />
Bundesautobahntankstellen, dem die UNITI als außerordentliches<br />
Mitglied angehört, bearbeitet. Sie war weiterhin regelmäßiger<br />
Gesprächs- und Verhandlungspartner der Autobahn Tank &<br />
Rast GmbH, Bonn. Sofern es erforderlich war, gab es außerdem<br />
Kontakte zur Arbeitsgemeinschaft der BAT-Pächter (UNIPAS).<br />
Im Berichtsjahr befasste sich der Arbeitskreis u.a. mit der<br />
Vorwegbeschilderung an BAT sowie dem von Tank & Rast geplanten<br />
Investitionsmodell, d.h. einer langfristigen Verpachtung einzelner<br />
BATs, wobei der Pächter in dieser Zeit sämtliche<br />
Investitionen trägt.
Zusammenarbeit mit Behörden, Verbänden und<br />
Fachausschüssen<br />
Auch im Berichtsjahr stellten die seit vielen Jahren bestehenden<br />
Kontakte des <strong>AFM+E</strong> und der UNITI u.a. zu den Bundesministerien<br />
für Wirtschaft und Arbeit, Finanzen und Umwelt eine<br />
kontinuierliche Unterrichtung über alle die mittelständische<br />
Mineralölwirtschaft betreffenden administrativen und legislativen<br />
Vorhaben sicher. Auch mit dem Bundeskartellamt, dem<br />
Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle und dem<br />
Erdölbevorratungsverband arbeiteten beide Verbände zusammen.<br />
Im Rahmen des seit März 2003 von Dr. Friedrich Homann geleiteten<br />
Berliner Büros der Interessengemeinschaft mittelständischer<br />
Mineralölverbände e.V. (IG) kooperieren <strong>AFM+E</strong> und UNITI<br />
mit dem Bundesverband Freier Tankstellen und Unabhängiger<br />
Deutscher Mineralölhändler e.V. (bft), Bonn, dem DVFG<br />
Deutscher Verband Flüssiggas e.V., Berlin, dem Gesamtverband<br />
des Deutschen Brennstoff- und Mineralölhandels e.V. (gdbm),<br />
Berlin, und dem Verband Gewerblicher Tanklagerbetriebe e.V.,<br />
Hamburg. Die Interessengemeinschaft bildet die Verbindungsstelle<br />
zum Parlament und den Bundesministerien. Arbeitskontakte<br />
bestanden ferner insbesondere zum Mineralölwirtschaftsverband<br />
e.V. (MWV), Hamburg, zum Verband Schmierstoff-Industrie<br />
e.V. (VSI), Hamburg, und zum Bundesverband<br />
Altöl e.V. (BVA), Wiedau.<br />
Auf europäischer Ebene vertraten <strong>AFM+E</strong> und UNITI die<br />
Interessen ihrer Mitglieder über die Union Pétrolière Européenne<br />
Indépendante (UPEI), Paris, und die Union Indépendante de<br />
l’Industrie Européene des Lubrifiants (UEIL), Brüssel. Mit dem<br />
Bundesverband des Deutschen Gross- und Aussenhandels e.V.<br />
i box<br />
Die IG, das gemeinsame Dach des Mineralöl- und<br />
Energiemittelstandes<br />
Die IG bildet mit ihrem Berliner Büro die Verbindungsstelle<br />
zum Parlament und den Bundesministerien. 1971 in Bonn<br />
gegründet, setzt sich die IG seit jeher für die Belange der<br />
mittelständischen Mineralölwirtschaft in Deutschland ein mit<br />
dem Ziel, eine „friedliche Koexistenz“ der kleinen bis mittelgroßen<br />
Unternehmen mit den in Deutschland ansässigen<br />
Töchtern der internationalen Ölkonzerne zu erreichen.<br />
(BGA), Berlin, bearbeitete der <strong>AFM+E</strong> Fragen von überfachlicher<br />
Bedeutung. In wettbewerbsrechtlichen Angelegenheiten arbeitete<br />
die UNITI mit der Zentrale zur Bekämpfung unlauteren<br />
Wettbewerbs e.V., Bad Homburg / Hamburg, zusammen.<br />
Auch die Mitarbeit in einer Reihe nationaler oder europäischer<br />
Fachgremien trug zu einer effektiven Vertretung der Belange des<br />
Mineralölhandels bei. Inhaber, Gesellschafter oder Mitarbeiter<br />
von Mitgliedsfirmen sowie Mitglieder der Geschäftsführungen<br />
von <strong>AFM+E</strong> und UNITI gehörten im Berichtsjahr u.a. folgenden<br />
Gremien an:<br />
– Arbeitskreis BAT der Mineralölindustrie<br />
– ATV-DVWK Arbeitsgruppe „Tankstellen für Kraftfahrzeuge“<br />
– Beirat und Fachausschüsse des Erdölbevorratungsverbandes<br />
– Beirat der GVÖ Gebinde-Verwertungsgesellschaft der<br />
Mineralölwirtschaft mbH<br />
– Energiebeirat beim Bayerischen Staatsministerium für<br />
Wirtschaft, Verkehr und Technologie<br />
– Energy Advisory Board der EU-Kommission<br />
– FAM – Fachausschuss Mineralöl- und Brennstoffnormung<br />
(Arbeitsausschüsse und Arbeitskreise)<br />
– Ausschüsse des DIN (Deutschen Instituts für Normung)<br />
– Projekte der DGMK (Deutsche Wissenschaftliche Gesellschaft<br />
für Erdöl, Erdgas und Kohle e.V.)<br />
– Institut für wirtschaftliche Oelheizung e.V. (IWO)<br />
– MWV-Arbeitskreis „Ausbildung an Tankstellen“<br />
– Nationale Krisenorganisation (National Emergency Sharing<br />
Organization); KVR-Krisenversorgungsrat der KGV-<br />
Koordinierungsgruppe Versorgung (Organe der deutschen<br />
NESO)<br />
– Steuerausschuss des BDH (Bundesverband Deutscher<br />
Handelsverbände)<br />
– Working Group Energy beim Europäischen Parlament<br />
(Kangaroo Group)<br />
– Forum für Zukunftsenergien<br />
– „Berlin Forum“ bei der Europäischen Kommission<br />
<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />
57<br />
Statistik Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl
VERBÄNDE<br />
Technischer Dienst der UNITI<br />
Hauptaufgabe des Technischen Dienstes i@ 1.) ist die Beratung<br />
der UNITI und ihrer Mitglieder in technischen Fragen bezüglich<br />
Kraft-, Brenn- und Schmierstoffen. Außerdem vertritt der<br />
Technische Dienst die Interessen der UNITI–Mitglieder in verschiedenen<br />
Gremien und Ausschüssen wie z.B. DIN und DGMK.<br />
Auch das Jahr <strong>2005</strong> war geprägt von den Auswirkungen der EU-<br />
Chemikalienpolitik (REACH). Die Unterrichtung der Mitglieder<br />
über die Entwicklungen im Europäischen Parlament zu diesem<br />
Thema und Abstimmung einer koordinierten Vorgehensweise<br />
waren wesentliche Aufgaben im Berichtsjahr.<br />
i@ 1.) www.td-uniti.de<br />
58 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />
Technische Arbeitstagung Hohenheim <strong>2005</strong><br />
Wichtige Neuerung war die gleichzeitige Herausgabe aller fünf<br />
Schmierstofftabellen für Pkw, Lkw, Ackerschlepper, Motorräder<br />
und Baumaschinen in aktualisierter und erweiterter Form. Die<br />
Schmierstofftabellen erscheinen jetzt jährlich neu. Gleichzeitig<br />
wurde der Inhalt der Tabellen exklusiv den UNITI-Mitgliedern erstmals<br />
online zugänglich gemacht.<br />
Vom 15. bis 17. März fand die Technische Arbeitstagung<br />
Hohenheim <strong>2005</strong> statt. In 18 Vorträgen wurden aktuelle Themen<br />
aus dem Kraft- und Schmierstoffbereich präsentiert. Schwerpunkte<br />
waren erneut die REACH-Problematik, aber auch
Seminar „Warenkunde für Auszubildende“, Hamburg<br />
Grundöle aus nachwachsenden Rohstoffen. Die Themen zur<br />
Metallbearbeitung wurden auch dieses Jahr wieder lebhaft diskutiert.<br />
Die 11. Lehrgangsreihe „Der Technische Mineralölkaufmann“<br />
wurde mit zwei Veranstaltungen im Frühjahr und Herbst in<br />
Dortmund und München fortgeführt. Das integrierte Verkaufstraining<br />
blieb in bewährter Form erhalten.<br />
Im September fand in Hamburg das Seminar „Warenkunde für<br />
Auszubildende“ statt. 20 Teilnehmer aus Mitgliedsfirmen konnten<br />
sich in den Grundlagen der Schmier- und Kraftstoffe weiterbilden,<br />
um sich auf ihre Prüfungen vorzubereiten.<br />
Sehr erfreulich entwickelte sich das im Jahre 2004 eingeführte<br />
Seminar „Basiswissen der Mineralöl- und Schmierstofftechnik“.<br />
Im Berichtsjahr wurden vier Termine angeboten, die großen<br />
Anklang fanden.<br />
Die neue Gefahrstoffverordnung verpflichtet alle Verwender von<br />
Stoffen zur Erstellung von Gefährdungsbeurteilungen. Dazu wurde<br />
im Berichtsjahr ein neues Seminar „Die neue Gefahrstoffverordnung“<br />
angeboten.<br />
Sehr umfangreich war die Bearbeitung von Anfragen bezüglich<br />
neuer Kraftstoffsorten auf GTL-Basis, Biodiesel und Bioethanol.<br />
Auch in Zukunft wird der Technische Dienst die Mitglieder über<br />
technische Neuerungen und Entwicklungen der Mineralöl- und<br />
Schmierstoffbranche unterrichten.<br />
<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />
59<br />
Statistik Statistik Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl
Daten und Fakten<br />
60 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong>
<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />
61<br />
Statistik<br />
Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl
Rohölversorgung<br />
1995-<strong>2005</strong><br />
in 1000 Tonnen<br />
Daten und Fakten<br />
62 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />
Rohöl - Einfuhr<br />
Naher Osten Afrika EU u. Norwegen GUS Sonstige Länder Gesamt<br />
Jahr in % in % in % in % in %<br />
1995 12.891 12,8 23.609 23,5 39.546 39,3 20.630 20,5 3.959 3,9 100.636 2.926 103.562<br />
1996 11.424 11,1 22.424 21,8 40.120 39,0 26.088 25,4 2.809 2,7 102.866 2.874 105.740<br />
1997 11.850 12,0 20.693 20,9 38.524 38,9 25.483 25,7 2.443 2,5 99.039 2.804 101.843<br />
1998 13.520 12,4 23.087 21,2 41.606 38,2 28.359 26,0 2.462 2,2 109.034 2.934 111.968<br />
1999 12.954 12,5 21.642 20,8 35.199 33,9 31.930 30,7 2.145 2,0 103.870 2.746 106.616<br />
2000 13.534 13,1 21.296 20,6 32.644 31,5 34.201 33,0 1.881 1,8 103.555 3.166 106.721<br />
2001 11.714 11,2 18.206 17,3 37.460 35,7 35.820 34,1 1.796 1,7 104.997 3.278 108.275<br />
2002 11.197 10,7 18.044 17,2 36.006 34,4 38.502 36,8 .978 0,9 104.727 3.509 108.236<br />
2003 10.230 9,6 16.805 15,8 36.508 34,3 41.513 39,0 1.304 1,2 106.360 3.690 110.050<br />
2004 8.620 7,8 16.923 15,4 37.267 33,9 46.043 41,8 1.183 1,1 110.035 3.463 113.498<br />
<strong>2005</strong> 8.016 7,1 20.914 18,6 34.491 30,7 46.618 41,5 2.163 1,9 112.203 3.471 115.674<br />
Summendifferenzen durch Rundungen bedingt.<br />
Quelle: Mineralölwirtschaftsverband<br />
Rohöl- und<br />
Produkteneinsatz<br />
der Raffinerien<br />
1995-<strong>2005</strong><br />
in 1000 Tonnen<br />
Bei den Tabellen ohne Quellenhinweis handelt es sich um die amtlichen<br />
Mineralöldaten des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle.<br />
Inland<br />
Rohöl<br />
(Förderung)<br />
Rohöleinsatz Produkten- Einsatz<br />
Jahr Inland-Rohöl Import-Rohöl Gesamt einsatz gesamt<br />
1995 2.959 100.131 103.090 12.636 115.726<br />
1996 2.870 101.518 104.388 12.618 117.006<br />
1997 2.808 98.670 101.478 11.205 112.683<br />
1998 2.848 105.520 108.368 10.433 118.801<br />
1999 2.810 103.559 106.369 10.409 116.778<br />
2000 3.100 103.698 106.798 11.173 117.971<br />
2001 3.312 103.172 106.484 9.682 116.166<br />
2002 3.503 103.329 106.832 9.212 116.044<br />
2003 3.447 105.665 109.113 9.024 118.137<br />
2004 3.370 108.355 111.726 10.731 122.456<br />
<strong>2005</strong> 3.487 111.057 114.544 11.614 126.158<br />
Summendifferenzen durch Rundungen bedingt.<br />
Quelle: Mineralölwirtschaftsverband<br />
Rohölversorgung<br />
gesamt
Produkte<br />
Hauptprodukte<br />
Rohbenzin<br />
Ottokraftstoff<br />
Benzinkomponenten<br />
Dieselkraftstoff<br />
Heizöl, leicht<br />
Mitteldestillatkomponenten<br />
Heizöl, schwer<br />
HS-Komponenten<br />
Nebenprodukte<br />
Flüssiggas<br />
Raffineriegas<br />
Spezialbenzin<br />
Testbenzin<br />
Flugbenzin<br />
Flugturbinenkraftstoff, leicht<br />
Flugturbinenkraftstoff, schwer<br />
Andere Leuchtöle<br />
Schmierstoffe<br />
Bitumen<br />
Petrolkoks<br />
Wachse, Paraffine, Vaseline<br />
Andere Rückstände<br />
Brutto-Raffinerieerzeugung<br />
Nachrichtlich:<br />
Raffinerieeigenverbrauch<br />
Raffinerieerzeugung<br />
ohne Eigenverbrauch<br />
2004<br />
9.388.763<br />
24.701.756<br />
1.809.955<br />
32.117.625<br />
17.275.806<br />
442.564<br />
12.293.297<br />
1.719.238<br />
2.918.124<br />
4.424.587<br />
37<br />
10.781<br />
0<br />
0<br />
4.423.727<br />
6.948<br />
2.084.064<br />
3.341.841<br />
1.793.521<br />
263.475<br />
1.266.457<br />
120.282.566<br />
7.256.356<br />
113.026.210<br />
<strong>2005</strong><br />
9.062.767<br />
25.424.747<br />
2.076.269<br />
34.824.414<br />
17.684.938<br />
325.640<br />
11.841.679<br />
1.499.806<br />
2.951.267<br />
4.364.612<br />
41<br />
241<br />
0<br />
0<br />
4.251.943<br />
14.104<br />
2.045.436<br />
3.601.692<br />
1.911.591<br />
252.539<br />
1.503.092<br />
123.636.818<br />
7.442.286<br />
116.194.532<br />
Veränderungen in %<br />
- 3,5<br />
+ 2,9<br />
+ 14,7<br />
+ 8,4<br />
+ 2,4<br />
- 26,4<br />
- 3,7<br />
- 12,8<br />
+ 1,1<br />
- 1,4<br />
+ 10,8<br />
- 97,8<br />
-<br />
-<br />
- 3,9<br />
+ 103,0<br />
- 1,9<br />
+ 7,8<br />
+ 6,6<br />
- 4,2<br />
+ 18,7<br />
+ 2,8<br />
+ 2,6<br />
+ 2,8<br />
Raffinerieerzeugung<br />
von Mineralölprodukten<br />
2004/<strong>2005</strong><br />
in Tonnen<br />
<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />
63<br />
Statistik<br />
Verbände EU-Markt Verkehr Umwelt Recht Steuern Gas & Strom Neue Energien Mineralöl
DATEN UND FAKTEN<br />
Einfuhr von<br />
Mineralölprodukten<br />
2004/<strong>2005</strong><br />
64 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />
in Tonnen<br />
Produkte<br />
Hauptprodukte<br />
Rohbenzin<br />
Ottokraftstoff<br />
Benzinkomponenten<br />
Dieselkraftstoff<br />
Heizöl, leicht<br />
Mitteldestillatkomponenten<br />
Heizöl, schwer<br />
HS-Komponenten<br />
Nebenprodukte<br />
Flüssiggas<br />
Spezialbenzin<br />
Testbenzin<br />
Flugbenzin<br />
Flugturbinenkraftstoff, leicht<br />
Flugturbinenkraftstoff, schwer<br />
Andere Leuchtöle<br />
Schmierstoffe<br />
Bitumen<br />
Petrolkoks<br />
Wachse, Paraffine, Vaseline<br />
Andere Rückstände<br />
Gesamt<br />
2004<br />
7.165.524<br />
3.693.540<br />
412.768<br />
3.040.276<br />
9.283.457<br />
797.116<br />
1.591.169<br />
1.171.320<br />
627.821<br />
46.242<br />
53.250<br />
16.606<br />
0<br />
3.888.224<br />
14.253<br />
636.993<br />
374.188<br />
858.309<br />
390.604<br />
8.768<br />
34.070.428<br />
<strong>2005</strong><br />
7.497.901<br />
2.800.187<br />
439.587<br />
2.746.623<br />
9.997.803<br />
864.965<br />
1.633.167<br />
1.427.360<br />
704.201<br />
43.902<br />
51.707<br />
18.437<br />
0<br />
4.509.833<br />
12.850<br />
635.707<br />
360.449<br />
762.463<br />
429.192<br />
6.929<br />
34.961.263<br />
Veränderungen in %<br />
+ 4,6<br />
- 24,2<br />
+ 6,5<br />
- 9,7<br />
+ 7,7<br />
+ 8,5<br />
+ 2,6<br />
+ 21,9<br />
+ 12,2<br />
- 5,1<br />
- 2,9<br />
+ 11,0<br />
-<br />
+ 16,0<br />
- 9,8<br />
+ 2,6<br />
- 3,7<br />
- 11,2<br />
+9,9<br />
- 21,0<br />
+ 2,6
Produkte<br />
Hauptprodukte<br />
Rohbenzin<br />
Ottokraftstoff<br />
Dieselkraftstoff<br />
Heizöl, leicht<br />
Heizöl, schwer<br />
Nebenprodukte<br />
Flüssiggas<br />
Raffineriegas<br />
Spezialbenzin<br />
Testbenzin<br />
Flugbenzin<br />
Flugturbinenkraftstoff, leicht<br />
Flugturbinenkraftstoff, schwer<br />
Andere Leuchtöle<br />
Schmierstoffe<br />
Bitumen<br />
Petrolkoks<br />
Wachse, Paraffine, Vaseline<br />
Andere Rückstände<br />
Zwischensumme<br />
Doppelzählung aus Recycling *)<br />
Gesamt<br />
*) Chemierücklauf und Zweitraffination<br />
Qualität<br />
Normalbenzin<br />
Superbenzin<br />
(Eurosuper)<br />
(SuperPlus)<br />
Gesamt<br />
2004<br />
17.895.297<br />
25.037.369<br />
28.920.297<br />
25.424.333<br />
6.266.033<br />
2.656.305<br />
528.319<br />
22.364<br />
62.478<br />
15.142<br />
0<br />
7.104.202<br />
15.891<br />
1.039.680<br />
2.704.688<br />
1.277.730<br />
276.710<br />
72.574<br />
119.319.412<br />
6.105.452<br />
113.213.960<br />
2004<br />
7.395.373<br />
17.641.996<br />
(16.764.873)<br />
(877.123)<br />
25.037.369<br />
<strong>2005</strong><br />
18.024.310<br />
23.430.722<br />
28.531.312<br />
24.467.737<br />
6.043.818<br />
2.755.435<br />
521.620<br />
29.204<br />
97.050<br />
16.028<br />
0<br />
8.084.758<br />
14.049<br />
1.023.044<br />
2.907.373<br />
1.172.903<br />
319.899<br />
63.229<br />
117.502.491<br />
6.460.979<br />
111.041.512<br />
<strong>2005</strong><br />
6.560.980<br />
16.869.742<br />
(16.136.823)<br />
(732.919)<br />
23.430.722<br />
Veränderungen in %<br />
+ 0,7<br />
- 6,4<br />
- 1,3<br />
- 3,8<br />
- 3,5<br />
+ 3,7<br />
- 1,3<br />
+ 30,6<br />
+ 55,3<br />
+ 5,9<br />
-<br />
+ 7,6<br />
- 11,6<br />
- 1,6<br />
+ 7,5<br />
- 8,2<br />
+ 15,6<br />
- 12,9<br />
- 1,9<br />
+ 5,8<br />
- 2,3<br />
Veränderungen in %<br />
- 11,3<br />
- 4,4<br />
(- 3,7)<br />
(- 16,4)<br />
- 6,4<br />
Inlandsabsatz von<br />
Mineralölprodukten<br />
2004/<strong>2005</strong><br />
in Tonnen<br />
Inlandsabsatz von<br />
Ottokraftstoff<br />
2004/<strong>2005</strong><br />
in Tonnen<br />
<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />
65
DATEN UND FAKTEN<br />
Monatlicher Absatz von<br />
Ottokraftstoff<br />
2004/<strong>2005</strong><br />
66 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />
in Tonnen<br />
Monatlicher Absatz von<br />
Dieselkraftstoff<br />
2004/<strong>2005</strong><br />
in Tonnen<br />
Monat<br />
Januar<br />
Februar<br />
März<br />
April<br />
Mai<br />
Juni<br />
Juli<br />
Jahr<br />
August<br />
September<br />
Oktober<br />
November<br />
Dezember<br />
Monat<br />
Januar<br />
Februar<br />
März<br />
April<br />
Mai<br />
Juni<br />
Juli<br />
August<br />
September<br />
Oktober<br />
November<br />
Dezember<br />
Jahr<br />
in t<br />
1.890.100<br />
1.937.684<br />
2.193.314<br />
2.225.893<br />
2.097.539<br />
2.093.925<br />
2.165.856<br />
2.135.102<br />
2.061.803<br />
2.149.762<br />
2.042.310<br />
2.044.081<br />
25.037.369<br />
in t<br />
1.980.376<br />
2.088.011<br />
2.585.002<br />
2.441.504<br />
2.278.536<br />
2.461.764<br />
2.528.392<br />
2.493.949<br />
2.576.297<br />
2.473.464<br />
2.661.719<br />
2.351.283<br />
28.920.297<br />
2004 <strong>2005</strong><br />
2004<br />
in %<br />
7,5<br />
7,7<br />
8,8<br />
8,9<br />
8,4<br />
8,4<br />
8,6<br />
8,5<br />
8,2<br />
8,6<br />
8,2<br />
8,2<br />
100<br />
in %<br />
6,9<br />
7,2<br />
8,9<br />
8,5<br />
7,9<br />
8,5<br />
8,7<br />
8,6<br />
8,9<br />
8,6<br />
9,2<br />
8,1<br />
100<br />
in t<br />
1.848.882<br />
1.725.215<br />
2.013.351<br />
2.055.795<br />
2.118.936<br />
2.027.169<br />
2.030.572<br />
2.016.106<br />
1.911.800<br />
1.974.428<br />
1.857.482<br />
1.850.986<br />
23.430.722<br />
in t<br />
1.987.247<br />
2.032.770<br />
2.269.697<br />
2.517.111<br />
2.418.098<br />
2.494.210<br />
2.500.045<br />
2.542.776<br />
2.537.624<br />
2.472.291<br />
2.555.917<br />
2.203.526<br />
28.531.312<br />
<strong>2005</strong><br />
in %<br />
7,9<br />
7,4<br />
8,6<br />
8,8<br />
9,0<br />
8,6<br />
8,7<br />
8,6<br />
8,2<br />
8,4<br />
7,9<br />
7,9<br />
100<br />
in %<br />
7,0<br />
7,1<br />
7,9<br />
8,8<br />
8,5<br />
8,7<br />
8,8<br />
8,9<br />
8,9<br />
8,7<br />
9,0<br />
7,7<br />
100
Monat<br />
Januar<br />
Februar<br />
März<br />
April<br />
Mai<br />
Juni<br />
Juli<br />
August<br />
September<br />
Oktober<br />
November<br />
Dezember<br />
Jahr<br />
Monat<br />
Januar<br />
Februar<br />
März<br />
April<br />
Mai<br />
Juni<br />
Juli<br />
August<br />
September<br />
Oktober<br />
November<br />
Dezember<br />
Jahr<br />
in t<br />
2.261.571<br />
2.459.747<br />
2.412.245<br />
1.659.409<br />
1.192.889<br />
1.817.076<br />
1.891.457<br />
1.953.512<br />
2.522.149<br />
2.061.260<br />
2.450.234<br />
2.742.784<br />
25.424.333<br />
in t<br />
496.797<br />
530.500<br />
496.206<br />
549.200<br />
494.248<br />
488.671<br />
552.146<br />
541.762<br />
450.019<br />
519.323<br />
549.554<br />
597.607<br />
6.266.033<br />
2004<br />
2004<br />
in %<br />
8,9<br />
9,7<br />
9,5<br />
6,5<br />
4,7<br />
7,2<br />
7,4<br />
7,7<br />
9,9<br />
8,1<br />
9,6<br />
10,8<br />
100<br />
in %<br />
7,9<br />
8,5<br />
7,9<br />
8,8<br />
7,9<br />
7,8<br />
8,8<br />
8,6<br />
7,2<br />
8,3<br />
8,8<br />
9,5<br />
100<br />
in t<br />
2.070.107<br />
2.345.369<br />
1.850.226<br />
1.375.822<br />
1.849.158<br />
1.355.094<br />
1.842.415<br />
2.700.277<br />
2.409.647<br />
2.201.007<br />
2.430.644<br />
2.037.971<br />
24.467.737<br />
in t<br />
512.927<br />
477.149<br />
535.810<br />
443.246<br />
494.326<br />
475.549<br />
465.087<br />
548.590<br />
485.704<br />
514.427<br />
526.312<br />
564.691<br />
6.043.818<br />
<strong>2005</strong><br />
<strong>2005</strong><br />
in %<br />
8,5<br />
9,6<br />
7,6<br />
5,6<br />
7,6<br />
5,5<br />
7,5<br />
11,0<br />
9,9<br />
9,0<br />
9,9<br />
8,3<br />
100<br />
in %<br />
8,5<br />
7,9<br />
8,9<br />
7,3<br />
8,2<br />
7,9<br />
7,7<br />
9,1<br />
8,0<br />
8,5<br />
8,7<br />
9,3<br />
100<br />
Monatlicher Absatz von<br />
Heizöl leicht<br />
2004/<strong>2005</strong><br />
in Tonnen<br />
Monatlicher Absatz von<br />
Heizöl schwer<br />
2004/<strong>2005</strong><br />
in Tonnen<br />
<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />
67
DATEN UND FAKTEN<br />
Raffinerieerzeugung<br />
einschließlich<br />
Blending, Einfuhr,<br />
Ausfuhr und<br />
Inlandsabsatz von<br />
Schmierstoffen <strong>2005</strong><br />
68 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />
in Tonnen<br />
Bruttoraffinerieerzeugung<br />
einschließlich Inlandsabsatz<br />
Sortengruppen Blending Einfuhr Ausfuhr in t in %<br />
Motorenöle 512.006 330.764 32,3<br />
Kompressorenöle 25.553 122.708 201.043 11.764 1,2<br />
Turbinenöle 15.661 4.475 0,4<br />
Getriebeöle 148.444 28.810 33.968 100.433 9,8<br />
Hydrauliköle 179.306 34.729 38.752 150.574 14,7<br />
Elektroisolieröle 54.260 285 13.100 8.964 0,9<br />
Maschinenöle 28.600 12.230 13.971 29.689 2,9<br />
Andere Industrieöle in „Mitteldestillatnicht<br />
zum Schmieren 51.651 komponenten“ enthalten 55.660 5,4<br />
Prozessöle 426.276 47.573 287.996 143.650 14,0<br />
Metallbearbeitungsöle 111.327 20.802 45.586 85.891 8,4<br />
Schmierfette 52.670 11.280 31.530 34.211 3,4<br />
Basisöle 348.655 375.290 122.227 41.648 4,1<br />
Extrakte aus der in „Andere Rückstände”<br />
Schmierölraffination 91.027 enthalten 25.321 2,5<br />
Gesamt 2.045.436 653.707 788.173 1.023.044* ) 100<br />
Nachrichtlich:<br />
Wiedereinsatz 1.033.802<br />
Nettoproduktion 1.011.634<br />
*) Einschließlich 116.091 t aus Zweitraffination<br />
} }
Sortengruppen<br />
Motorenöle *)<br />
Kompressorenöle<br />
Turbinenöle<br />
Getriebeöle:<br />
KFZ<br />
ATF<br />
Industrie<br />
Hydrauliköle<br />
Elektroisolieröle<br />
Maschinenöle<br />
Andere Industrieöle<br />
nicht zum Schmieren<br />
Prozessöle<br />
darunter technische Weißöle<br />
darunter medizinische Weißöle<br />
Metallbearbeitungsöle:<br />
Härteöle<br />
wassermischbare<br />
nicht wassermischbare<br />
Korrosionsschutzöle<br />
Schmierfette<br />
darunter für KFZ<br />
Basisöle<br />
Extrakte aus der Schmierölraffination<br />
Gesamt<br />
*) PKW-Ersatzbefüllung<br />
PKW-Erstbefüllung<br />
Ersatzbefüllung von Dieselmotoren in Nutzfahrzeugen<br />
Erstbefüllung von Dieselmotoren in Nutzfahrzeugen<br />
Andere Motorenöle<br />
2004<br />
330.468<br />
12.260<br />
3.599<br />
41.793<br />
27.493<br />
25.599<br />
150.829<br />
6.603<br />
30.739<br />
50.762<br />
150.666<br />
10.989<br />
38.225<br />
1.761<br />
27.010<br />
46.846<br />
7.701<br />
31.142<br />
10.596<br />
55.777<br />
38.632<br />
1.039.680<br />
180.493<br />
18.439<br />
98.947<br />
8.690<br />
23.899<br />
<strong>2005</strong><br />
330.764<br />
11.764<br />
4.475<br />
45.062<br />
27.723<br />
27.648<br />
150.574<br />
8.964<br />
29.689<br />
55.660<br />
143.650<br />
10.583<br />
34.728<br />
1.965<br />
30.607<br />
45.094<br />
8.225<br />
34.211<br />
10.123<br />
41.648<br />
25.321<br />
1.023.044<br />
180.620<br />
17.780<br />
96.354<br />
10.325<br />
25.685<br />
Veränderungen in %<br />
+ 0,1<br />
- 4,0<br />
+ 24,3<br />
+ 7,8<br />
+ 0,8<br />
+ 8,0<br />
- 0,2<br />
+ 35,8<br />
- 3,4<br />
+ 9,6<br />
- 4,7<br />
- 3,7<br />
- 9,1<br />
+ 11,6<br />
+ 13,3<br />
- 3,7<br />
+ 6,8<br />
+ 9,9<br />
- 4,5<br />
- 25,3<br />
- 34,5<br />
- 1,6<br />
+ 0,1<br />
- 3,6<br />
- 2,6<br />
+ 18,8<br />
+ 7,5<br />
Inlandsabsatz von<br />
Schmierstoffen<br />
nach Sortengruppen<br />
2004/<strong>2005</strong><br />
in Tonnen<br />
<strong>AFM+E</strong> UNITI<br />
69
DATEN UND FAKTEN<br />
Ausfuhr von<br />
Mineralölprodukten<br />
2004/<strong>2005</strong><br />
70 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />
in Tonnen<br />
Produkte<br />
Hauptprodukte<br />
Rohbenzin<br />
Ottokraftstoff<br />
Benzinkomponenten<br />
Dieselkraftstoff<br />
Heizöl, leicht<br />
Mitteldestillatkomponenten<br />
Heizöl, schwer<br />
HS-Komponenten<br />
Nebenprodukte<br />
Flüssiggas<br />
Spezialbenzin<br />
Testbenzin<br />
Flugbenzin<br />
Flugturbinenkraftstoff, leicht<br />
Flugturbinenkraftstoff, schwer<br />
Andere Leuchtöle<br />
Schmierstoffe<br />
Bitumen<br />
Petrolkoks<br />
Wachse, Paraffine, Vaseline<br />
Andere Rückstände<br />
Gesamt<br />
2004<br />
1.284.825<br />
4.008.573<br />
1.254.405<br />
6.761.472<br />
1.332.064<br />
56.726<br />
5.056.291<br />
320.771<br />
599.097<br />
51.150<br />
71.705<br />
1.299<br />
0<br />
533.548<br />
2.731<br />
641.192<br />
832.754<br />
683.104<br />
241.716<br />
85.303<br />
23.818.726<br />
<strong>2005</strong><br />
1.214.858<br />
4.669.694<br />
1.036.211<br />
8.893.943<br />
1.046.880<br />
61.349<br />
5.428.094<br />
240.358<br />
613.285<br />
49.210<br />
35.920<br />
1.717<br />
0<br />
455.068<br />
2.815<br />
788.173<br />
796.020<br />
659.943<br />
213.078<br />
94.061<br />
26.300.677<br />
Veränderungen in %<br />
- 5,4<br />
+ 16,5<br />
- 17,4<br />
+ 31,5<br />
- 21,4<br />
+ 8,1<br />
+ 7,4<br />
- 25,1<br />
+ 2,4<br />
- 3,8<br />
- 49,9<br />
+ 32,2<br />
-<br />
- 14,7<br />
+ 3,1<br />
+ 22,9<br />
- 4,4<br />
- 3,4<br />
- 11,8<br />
+ 10,3<br />
+ 10,4
Glossar<br />
BTL<br />
Biomass-to-Liquid<br />
BTL zählt wie GTL (Gas-to-liquid)- und CTL (Coal-to-liquid)-<br />
Kraftstoffe zu den synthetischen Kraftstoffen, deren Bestandteile<br />
genau auf die Anforderungen moderner Motorenkonzepte zugeschnitten,<br />
also maßgeschneidert werden.<br />
Für die Herstellung von BTL-Kraftstoffen können verschiedenste<br />
Biorohstoffe genutzt werden. Die Palette erstreckt sich von ohnehin<br />
anfallenden Reststoffen wie Stroh und Restholz auch auf<br />
Energiepflanzen, die eigens für die Kraftstofferzeugung angebaut<br />
und vollständig verwertet werden.<br />
Schätzungen gehen davon aus, dass auf einem Hektar landwirtschaftlicher<br />
Nutzfläche umgerechnet etwa 4.000 Liter BTL-<br />
Kraftstoffe erzeugt werden können. Damit lassen sich in Zukunft<br />
etwa 20 bis 25 % des gesamten Kraftstoffbedarfs in Deutschland<br />
ersetzen – für Europa werden die Potenziale noch wesentlich<br />
höher angesetzt. Damit können BTL-Kraftstoffe ganz erheblich zur<br />
Substitution von fossilen Kraftstoffen beitragen.<br />
CTL<br />
Coal-to-Liquid<br />
Verfahren zur Umwandlung von Kohle in flüssige Kraftstoffe.<br />
Dabei wird aus Steinkohle und Wasser unter Energiezufuhr<br />
Synthesegas (Kohlenmonoxid + Wasserstoff) hergestellt. Weitere<br />
Bestandteile der Kohle werden in einem Reinigungsverfahren aus<br />
dem Synthesegas entfernt.<br />
Der Kraftstoff wird anschließend aus dem Synthesegas mittels<br />
Katalysatoren erzeugt. Je nach Katalysator und Prozessverfahren<br />
kann so Benzin, Diesel, Kerosin oder Grundöl für Schmierstoffe<br />
erzeugt werden.<br />
Das Verfahren ermöglicht es, die Verfügbarkeit von Kraftstoffen<br />
erheblich zu steigern, erzeugt aber Kohlendioxid-Emissionen, die<br />
aus Gründen des Klimaschutzes zu reduzieren sind.
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rund um die Uhr. Die Basis unseres<br />
Geschäfts ist der physische Handel,<br />
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GTL<br />
Gas-to-Liquid<br />
Verfahren zur Kraftstoffherstellung aus Erdgas. Erdgas wird per<br />
Dampfreformierung zu Synthesegas (Kohlenmonoxid+<br />
Wasserstoff) umgewandelt, dieses wird dann mit der Fischer-<br />
Tropsch-Synthese zu Kraftstoffen zusammengesetzt.<br />
Ähnlich wie das Coal-to-Liquid-Verfahren (CTL) wird auch bei<br />
diesem Verfahren Netto-Kohlendioxid in die Erdatmosphäre<br />
freigesetzt. Da Erdgas nur in begrenzter Menge zur Verfügung<br />
steht, ist GTL keine dauerhafte Alternative zu den klassischen<br />
Kraftstoffen. Der große Vorteil von GTL ist die Möglichkeit,<br />
durch geeignete Verfahren sehr hochwertige Kraftstoffe zu<br />
synthetisieren wie z.B. Ottokraftstoffe mit sehr hoher<br />
Oktanzahl.<br />
FAME<br />
Fatty Acid Methylester<br />
FAME ist der Oberbegriff für alle Arten von Fettsäuremethylester<br />
aus unterschiedlichen Rohstoffen einschließlich<br />
Rapsölmethylester. Die europäische Norm EN 14214 legt die<br />
notwendigen Eigenschaften fest, die zur Anwendung dieser<br />
Stoffklasse als Kraftstoff für Dieselmotoren notwendig sind. In<br />
dieser Norm wird kein direkter Bezug auf die Art der Rohstoffe<br />
gegeben, aus denen der entsprechende Methylester herzustellen<br />
ist. Grenzwerte für einige Parameter wie Oxidationsstabilität,<br />
Jodzahl, Anteile von mehrfach ungesättigten<br />
Fettsäuren und Koksrückstand schränken die möglichen Ölsorten<br />
wesentlich ein. Außerdem grenzen Freigaben von<br />
Fahrzeugherstellern die Auswahl an möglichen Rohstoffen<br />
weiter ein. Nach der DIN EN 590 dürfen Dieselkraftstoffe bis zu<br />
5 % Fettsäuremethylester enthalten.<br />
Bioethanol<br />
Bioethanol<br />
Als Bioethanol bezeichnet man Ethanol, das Ottokraftstoffen<br />
beigemischt werden kann und aus Biomasse hergestellt worden<br />
ist. Bei Bioethanol handelt es sich um den üblicherweise<br />
als Trinkalkohol genutzten Alkohol mit der Summenformel<br />
C 2H 5OH. Die EU hat in der Richtlinie 2003/30/EG (zur<br />
Förderung der Verwendung von Biokraftstoffen) festgelegt,<br />
dass ein Mindestanteil an Biokraftstoffen in den Mitgliedstaaten<br />
in Verkehr gebracht wird. Bis 2010 sollen 5,75 %<br />
Biokraftstoffe auf den Märkten sein. Biokraftstoffe sind u.a.<br />
Bioethanol, Bio-ETBE und Biodiesel. Bio-ETBE (Ethyl-Tertiär-<br />
Butylether) wird aus Bioethanol erzeugt.<br />
Bioethanol wird durch die Fermentation (Gärung) zucker- und<br />
stärkehaltiger Pflanzen gewonnen. Die alkoholische Gärung ist<br />
die Bezeichnung für den anaeroben Abbau von Kohlenhydraten<br />
zu Alkohol durch Enzyme von Mikroorganismen oder<br />
Hefen.
Schnellinformationen für<br />
die Mineralölwirtschaft<br />
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Schnelle und zuverlässige Information durch zwei Ausgaben pro Woche (100 Ausgaben im Jahr)<br />
Schnelle und zuverlässige Informationen durch zwei Ausgaben pro Woche (100 Ausgaben im Jahr)<br />
Wöchentlicher Marktbericht mit Preisen für Otto- und Dieselkraftstoff<br />
sowie Heizöl leicht, außerdem Heizölbörsen<br />
16. Woche <strong>2005</strong> HEIZÖL LEICHT NORMALBENZIN<br />
DIESEL-<br />
KRAFTSTOFF<br />
Hamburg 37,05 - 38,85 93,10 - 95,65 81,50 - 83,45<br />
Bremen 37,15 - 38,95 93,25 - 95,85 81,65 - 83,60<br />
Hannover 37,55 - 39,35 93,60 - 96,15 -<br />
Duisburg 36,95 - 38,65 93,25 - 95,60 81,45 - 83,40<br />
Köln 37,05 - 38,75 93,30 - 95,70 81,55 - 83,50<br />
Kassel 37,85 - 39,40 94,05 - 96,00 82,35 - 84,25<br />
Seefeld 37,10 - 38,60 93,45 - 96,10 81,60 - 83,30<br />
Berlin 37,50 - 39,10 - -<br />
Frankfurt 36,70 - 38,65 93,00 - 95,40 81,40 - 83,50<br />
Mannheim 36,45 - 38,45 92,75 - 95,35 81,05 - 83,35<br />
Karlsruhe 36,40 - 38,40 92,70 - 95,30 81,00 - 83,30<br />
Stuttgart - 93,20 - 95,80 -<br />
Ingolstadt/Vohburg 36,20 - 38,25 93,00 - 95,45 82,25 - 84,50<br />
München 36,50 - 38,55 93,30 - 95,75 82,55 - 84,80<br />
Preise in Euro je 100 Liter fob Tkw ab Lager/Raffinerie inkl. Mineralölsteuer, ohne EBV<br />
(Benzin -,46 Euro, Heizöl EL/Dieselkraftstoff -,39 Euro), IWO (HEL-,05 Euro) und U msatzsteuer.<br />
Aufschlag auf Normalbenzin für Eurosuper 1,70 Euro und für Super plus 5 Euro<br />
Barge-Notierungen für Gasöl, Motorenbenzin und Heizöl<br />
schwer in Rotterdam von Petroleum Argus. Barge- und<br />
Cargo-Preise für die Hauptprodukte im ARA-Raum sowie<br />
Inlandsnotierungen des O.M.R. Oil Market Report<br />
Regelmäßige Berichte über:<br />
Firmen und Märkte<br />
Transport, Handel und Tankstellen<br />
Raffinerieproduktion<br />
Öl- und Gasförderung<br />
Ein- und Ausfuhr von Rohöl und Produkten<br />
Monatliche Mineralölstatistiken<br />
Personalien<br />
Handelsregister<br />
Energie- und Umweltpolitik<br />
Jährliche Sonderbroschüre „Statistik der deutschen<br />
Mineralölwirtschaft“<br />
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GLOSSAR<br />
Neben stärkehaltigen Pflanzen (Weizen, Roggen, Mais) sind<br />
Zuckerrohr und -rüben die am häufigsten verwendeten Ausgangsmaterialien<br />
für die Ethanolproduktion. Während zuckerhaltige<br />
Pflanzen direkt vergoren werden, muss bei Getreide, Mais<br />
und Kartoffeln die Stärke zunächst enzymatisch in Zucker umgewandelt<br />
werden.<br />
Je nach Ethanolkonzentration im Ottokraftstoff werden E 5 (5 %<br />
Ethanol), E 10 (10 % Ethanol), E 50 (50 % Ethanol), E 85 (85 %<br />
Ethanol) und E 100 (reines Ethanol) unterschieden. Bis zu 5 %<br />
Ethanolgehalt ist nach DIN EN 228 in Ottokraftstoffen zugelassen.<br />
Brennstoffzelle<br />
Fuel Cell<br />
Eine Brennstoffzelle ist eine galvanische Zelle, welche die chemische<br />
Reaktionsenergie eines kontinuierlich zugeführten Brennstoffs<br />
und eines Oxidationsmittels in elektrische Energie umwandelt.<br />
Üblicherweise wird der Begriff Brennstoffzelle für die<br />
Wasserstoff-Sauerstoff-Brennstoffzelle verwendet. In dieser liefert<br />
die Reaktion von Wasserstoff mit Sauerstoff zu Wasser direkt<br />
elektrische Energie, die dann über Elektromotoren in Bewegungsenergie<br />
überführt werden kann. Brennstoffzellen haben ein<br />
deutlich niedrigeres Leistungsgewicht als gewöhnliche Akkumulatoren.<br />
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Wasserstoff<br />
Hydrogen<br />
Wasserstoff ist das einfachste und leichteste Element. Es ist<br />
auch das häufigste Element im Universum, nicht aber auf der<br />
Erdoberfläche. Dort kommt es vor allem in gebundener Form als<br />
Wasser und in organischem Material als Kohlenwasserstoff vor.<br />
Durch sein hohes Reaktionsvermögen, insbesondere mit<br />
Sauerstoff, ist es ein sehr guter Energieträger. Genutzt werden<br />
kann diese Energie durch Brennstoffzellen oder im<br />
Wasserstoffmotor. Durch geeignete Verbrennungstechnik ist es<br />
möglich, die Emissionen auf Wasserdampf und geringe NOx-<br />
Werte zu beschränken. Herstellung von molekularem Wasserstoff<br />
kann auf physikalischem oder chemischem Wege erfolgen.<br />
Physikalisch geschieht das durch elektrolytische Verfahren<br />
(Wasser, Chlor-Alkali-Elektrolyse). Chemisch entsteht Wasserstoff<br />
hauptsächlich durch Reforming-Verfahren von Kohlenwasserstoffen<br />
in der Raffinerie. Problematisch war bisher das<br />
hohe Diffusionsvermögen von Wasserstoff. Bei der Diffusion<br />
durch viele Materialien gingen beträchtliche Mengen bei der<br />
Lagerung und Umfüllung verloren. Mit Hilfe verbesserter<br />
Materialien und anderer Speichermethoden konnte dieses<br />
Problem beträchtlich reduziert werden. Durch Lagerung als<br />
Metallhydrid oder als Flüssiggas sind keine großen Verluste zu<br />
erwarten.<br />
Rußarme, aschefreie Verbrennung ...<br />
ein modernes Additiv auf Erfolgs-Kurs!<br />
Die moderne Additiv-Generation hat sich endgültig<br />
durchgesetzt. GUARD thermic wurde zum Einsatz in der<br />
Standard- und schwefelarmen Heizölqualität entwickelt.<br />
Seine Wirkstoffe entsprechen der DIN 51603–1 für<br />
schwefelarmes Heizöl, d.h. sie verbrennen aschefrei.<br />
Das ERC Top-Additiv enthält Metalldeaktivatoren, die vorhandene<br />
Metallionen im Heizöl neutralisieren. Zusätzliche<br />
Passivatoren bilden eine Schutzschicht an den<br />
Metalloberflächen der Leitungen und stoppen den<br />
Austritt neuer Ionen.<br />
Verbesserte Öldüsen-Funktion<br />
GUARD thermic entfernt vorhandene Beläge an<br />
Düsen und Zündelektroden, wirkt gegen Ölverkokungen<br />
und Ablagerungen an der Düsenspitze.<br />
Schlechte Zerstäubung<br />
ohne GUARD thermic.<br />
Quelle: IWO’OWI<br />
Gute Zerstäubung<br />
mit GUARD thermic.<br />
Vermindertes Pumpen-Störrisiko<br />
Feldteste eines bekannten Brennerherstellers ergaben, daß<br />
GUARD thermic eindeutig gegen Pumpenblockierungen wirkt.<br />
Es verringert die Bildung harzartiger Alterungsprodukte durch<br />
hohe thermische Belastung. Ein Schmierfähigkeits-Zusatz<br />
verbessert die in der Norm geforderten HFRR-Ausgangswerte<br />
auf bis zu 320 μm.<br />
Mit Additiv - Pumpenablagerungen<br />
minimiert.<br />
Quelle: IWO’OWI<br />
Ohne Additiv - deutlich<br />
sichtbare Ablagerungen.<br />
Weitere Erfolgs-Bausteine<br />
• verbesserte Verbrennung = Heizkostenersparnis<br />
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Weitere Geschäftsfelder unseres Unternehmens<br />
sind: Tankstellen, Wärmeservice und Contracting,<br />
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Motorenöl, Umweltaspekte<br />
engine oils, environmental aspects<br />
Bei der Bewertung von Umweltaspekten sind drei Kategorien zu<br />
betrachten:<br />
1. Direkter Einfluss auf die Lebensdauer des Motors:<br />
Hier sind die Ergebnisse der klassischen Motorenteste mit<br />
Verschleiß- und Sauberkeitsdaten heranzuziehen.<br />
2. Indirekte Einflüsse auf die Umwelt:<br />
Die Verringerung des Kraftstoffverbrauchs durch Leichtlauföle,<br />
die Beeinflussung der Zusammensetzung der Abgase (insbesondere<br />
Kohlenwasserstoffe und Partikel), die Beeinträchtigung der<br />
Katalysatorlebensdauer, die Länge der Ölwechselintervalle und<br />
die Möglichkeit der Altöl-Aufarbeitung fallen in diese Kategorie.<br />
Nebenstrom-Feinstölfilter (NFF) sollen die Ölwechselfristen auf<br />
60.000 bis 100.000 km verlängern. Im Bericht des<br />
Umweltbundesamts 103 10 614/UBA-FB 95-064 wird aufgrund<br />
von Motorenprüfstandversuchen und Fachgesprächen mit<br />
Experten festgestellt, dass NFF nicht zu einer Verringerung der<br />
Altölmengen führen. Die Eindickung des Öles während des verlängerten<br />
Einsatzes durch Verdampfung leichter Bestandteile,<br />
Beladung mit Ruß und Verschleißpartikeln und durch chemische<br />
Reaktionen (Oligo/Polymerisationen, Kondensationen) bewirkt<br />
einen deutlich höheren Kraftstoffverbrauch. Eine Berücksichtigung<br />
von individuell unterschiedlichen Belastungen der einzelnen<br />
Fahrzeuge kann bei den heutigen Motorölqualitäten zu<br />
einer Verlängerung der Ölwechselfristen auf etwa 30.000 km führen<br />
und so den Altölabfall reduzieren.<br />
3. Auswirkungen von Motorenöl-Inhaltsstoffen:<br />
Dazu gehören Stoffe mit negativem Einfluss auf die Gesundheit<br />
wie z.B. PCA, PCB, Benzo-a-pyren und Blei oder auf die Umwelt<br />
wie z.B. Chlor, Schwefelverbindungen, Schwermetalle und Stoffe,<br />
deren Umweltrelevanz nicht geklärt ist (Zn, P, Ca, Mg). Weiterhin<br />
spielt die biologische Abbaubarkeit eine Rolle, die durch Grundöl<br />
und Additive bestimmt wird.<br />
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Benzinpreis koppelt sich wieder<br />
vom Rohölpreis nach oben ab<br />
eid Es sind die geopolitischen Sorgen<br />
und die Furcht vor einem bevorstehen-<br />
den Benzinengpass in den USA, die die<br />
Ölpreise nach oben treiben. Seit Jah-<br />
resbeginn ist der Rohölpreis (Brent,<br />
Frontmonat) von 56 auf über 67 $/b<br />
gestiegen, obwohl die fundamentalen<br />
Marktfaktoren eher eine Beruhigung<br />
signalisieren. Die OPEC-Kapazitäts-<br />
reserven könnten bis zum Jahresende<br />
um eine Million auf 3 Millionen b/d<br />
klettern, hieß es unlängst von „Petro-<br />
leum Intelligence Weekly“ (PIW), wo-<br />
bei das New Yorker Fachblatt davon<br />
ausging, dass der Zuwachs der Non-<br />
OPEC-Mengen 1,8 Millionen b/d be-<br />
tragen werde, nach einer Stagnation im<br />
vergangenen Jahr. Und die Interna-<br />
tionale Energieagentur (IEA) schätzte<br />
jüngst den erwarteten Zuwachs des<br />
weltweiten Mineralölverbrauchs auf<br />
nur noch knapp 1,5 Millionen b/d ein,<br />
nach 1,8 Millionen b/d vorher.<br />
Der ungelöste Atomstreit mit dem Iran,<br />
die Produktionsausfälle in Nigeria, die<br />
unverändert stockende Förderung im<br />
Irak und die Furcht vor neuen<br />
Hurrikans im Golf von Mexiko wäh-<br />
rend des Höhepunktes der „US Driving<br />
Season“ müssen also zurzeit dafür<br />
Aus dem Inhalt<br />
Jeden Montag neu!<br />
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C 07867<br />
Nr. 15/06<br />
10.04.2006<br />
ò Umfassende Umfassende Umfassende Infor Informatio-<br />
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nen nen nen über über über den den den Öl- Öl- und und<br />
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ò Öl-Spotmarkt- Öl-Spotmarkt- und<br />
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Marktentwicklungen<br />
Marktentwicklungen<br />
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Ausblicke<br />
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GUT IST NICHT ORLEN GENUG.
Deutschlands führende Convenience-Marke<br />
Das ist der Mover. Er ist das Symbol für die Innovationskraft, Dynamik und Kompetenz, die Lekkerland zur<br />
führenden Marke im Convenience-Handel gemacht hat. In diesem Markt mit seinen 80 Millionen<br />
Verbrauchern ist es unsere Stärke, weitsichtig zu denken und kundennah zu handeln. Wir sind Ihr<br />
Großhändler, der alles aus einer Hand bietet:<br />
Süßwaren, Getränke, Telekommunikation und vor allem das Vollsortiment im Tabakwarenbereich.<br />
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Öle, native<br />
native oils<br />
Umgangssprachliche Bezeichnung für Fettöle oder Pflanzenöle<br />
als nachwachsende Rohstoffe. Die Bezeichnung ist aus dem<br />
Englischen übernommen (native oils = heimische Öle), wird aber<br />
inkorrekt benutzt, da z.B. deutsches Rohöl auch ein natives Öl ist.<br />
Treffender werden Pflanzenöle als biogene Öle bezeichnet.<br />
Pflanzenöle<br />
vegetable oils<br />
Pflanzenöle sind aus Samen, Früchten oder Wurzeln von Pflanzen<br />
gewonnene Fettöle, die als Grundöl für Schmierstoffe, Kraftübertragungsöle<br />
oder Kühlschmierstoffe dienen können. Sie sind<br />
biologisch schnell abbaubar, stammen von nachwachsenden<br />
Rohstoffen und tragen zur Unterstützung der Landwirtschaft bei.<br />
Pflanzenöle sind chemisch gesehen Triglyceride, was bedeutet,<br />
dass sie als dreifache Ester aus unterschiedlichen Fettsäuren mit<br />
dem dreiwertigen Alkohol Glycerin verestert sind. Die durch<br />
Pressen oder Extraktion gewonnenen Pflanzenöle enthalten eine<br />
Reihe unerwünschter Begleitstoffe (freie Fettsäuren, Phosphatide,<br />
Eiweißstoffe, Kohlenhydrate, Wachse, Farbstoffe, aromatische<br />
Kohlenwasserstoffe), die durch folgende Raffinationsschritte<br />
entfernt werden: Entschleimen, Neutralisation, Bleichen<br />
und Dämpfen. Durch das Vorhandensein von Doppelbindungen<br />
und Estergruppen im Molekül sind Pflanzenöle oxidativ und<br />
hydrolytisch nicht so stabil wie Mineralöle (ungünstigeres<br />
Alterungsverhalten). Durch geeignete Antioxidantien lässt sich<br />
dieser Nachteil z.T. ausgleichen. Das am häufigsten für Schmieröle<br />
und Biotreibstoffe eingesetzte Pflanzenöl ist das Rapsöl, das<br />
Verwendung findet als Verlustschmierstoff, Kraftübertragungsöl,<br />
Schmierfett (Eindicker häufig Calcium-12-hydroxystearat (aus<br />
hydrierter Rhizinolsäure)), Kühlschmierstoff und Dieselkraftstoff.<br />
Reine Pflanzenöle sind nach ihrem Gebrauch Altöle. Sie unterliegen<br />
wie Mineralöle als Sonderabfall den Vorschriften der<br />
Verordnung zur Überwachung von besonders überwachungsbedürftigen<br />
Abfällen vom 10.09.1996 (BGBI. 1996 S. 1366) (Abfallschlüssel<br />
nach dem EAK 13 02 07 oder 13 03 09, als Hydrauliköl<br />
13 01 12), der Nachweisverordnung und der TA Abfall.
Business as usual<br />
Business by<br />
DEUTSCHLAND GMBH & CO. KG<br />
Admiralitätstr. 55 · 20459 Hamburg · Tel.: 040-37099-0 · Fax: 040-37099-415<br />
http://www.oiltanking.com
GLOSSAR<br />
Leichtlauf-Motoröl<br />
fuel economy engine oil<br />
Für die Reibungsverluste eines Motors ergeben sich folgende<br />
Werte:<br />
Ottomotor – 3 bis 5 % bei Volllast; 11 bis 18 % bei Teillast<br />
Dieselmotor – 7 bis 9 % bei Volllast; 13 bis 14 % bei Teillast<br />
Bei Verringerung dieser Reibungsverluste vorzugsweise im Teillastbereich<br />
um 1 Prozentpunkt stellt sich eine Kraftstoffersparnis<br />
bis zu 4 % ein. Im Wesentlichen lässt sich die Flüssigkeitsreibung<br />
durch Verringerung der Viskosität des Motorenöls erreichen, kleinere<br />
Beiträge leisten verbesserte Verschleißschutz-Additive und<br />
ein angepasster VI-Verbesserer. Ein Leichtlauföl ist deshalb ein<br />
dünnflüssiges Motorenöl (SAE 0W-30, 0W-40, 5W-40 oder 10W-<br />
60), das aus synthetischen oder teilsynthetischen Grundölkomponenten<br />
besteht (geringere Verdampfungsneigung und<br />
höherer Viskositätsindex als Mineralöl). Die Kraftstoffeinsparung<br />
ist abhängig von den Fahrbedingungen, sie erreicht im<br />
Durchschnitt 3 %, d.h. bei 10 l/100 km entspricht die Kraftstoffeinsparung<br />
0,3 l/100 km. Ermittelt wird der Verbrauch nach<br />
der europäischen Richtlinie 93/116/EG vom 17.12.1993 (EG<br />
Abl. L 329 v. 30.12.1993, S. 39/52) bzw. 99/100/EG vom<br />
15.12.1999 (EG ABL. L 334 v. 28.12.1999, S. 36/40) mit einem<br />
Fahrzeug auf dem Rollenprüfstand bei vorgegebenen Geschwindigkeits-<br />
und Lastpunkten.<br />
Altöl-Aufbereitung<br />
re-refining of waste oil<br />
Herstellung von Zweitraffinaten (Regeneraten, Multiraffinaten)<br />
aus Altöl durch Entfernen aller Fremdstoffe (Wasser, Abrieb,<br />
Lösemittel), Alterungsprodukte (Polymere, Asphaltene, Harze,<br />
Oxidationsprodukte) und Additive (Polymere, polare metallhaltige<br />
und –freie Verbindungen) durch chemisch-physikalische<br />
Behandlungsverfahren. Nach § 1a der Altölverordnung ist die<br />
Altöl-Aufbereitung jedes Verfahren, das darauf abzielt, aus<br />
Altölen Basisöle nach Abtrennung oder chemischer Umwandlung<br />
der Schadstoffe, der Oxidationsprodukte und der Zusätze herzustellen.<br />
Nach der Richtlinie 75/439/EG vom 16.6.1975 (EG<br />
EABI. L 194, S. 31) ist der Behandlung von Altölen zur<br />
Aufbereitung (inkorrekte Übersetzung für Aufarbeitung, aber in<br />
86 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />
der Altölverordnung übernommen) Vorrang einzuräumen: Nach<br />
dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom 9.9.1999<br />
(Rechtssache C 102/97) erfüllte die Altölverordnung von 1987<br />
den Vorrang der Aufarbeitung nicht. In Deutschland wird die<br />
Aufarbeitung zu Basisöl zur Herstellung von Schmierölen durch<br />
die Gewährung von Zuschüssen gefördert (Richtlinie zur<br />
Förderung der Aufarbeitung von Altöl zu Basisöl) (BAnz. 2001, S.<br />
22.943). Demnach beginnen die Zuschüsse 2001 mit EUR<br />
25,60 je t Basisöl, verringern sich in den Folgejahren degressiv<br />
und laufen 2007 mit maximalem Förderbetrag von EUR 10,23<br />
aus.<br />
Weltweit am verbreitetsten ist das Schwefelsäure-Bleicherde-<br />
Verfahren, bei dem nach einer Thermoschockbehandlung die verbleibenden<br />
Additive und Alterungsprodukte durch konzentrierte<br />
Schwefelsäure als ölunlösliches Säureharz ausgefällt werden.<br />
Weitere großtechnische Verfahren stellen die Destillationsverfahren<br />
und die Hydrierung dar. Durch anschließende<br />
Extraktion mit Hydrofinishen erhält man aus Destillaten aus Altöl<br />
nach dem Verfahren der Dünnschichtverdampfung Produkte, die<br />
in der Qualität von Erstraffinaten praktisch nicht zu unterscheiden<br />
sind. Ester und Mineralöle lassen sich zurzeit nur im<br />
Einrohrreaktor-Gasphasen-Verfahren trennen.<br />
Nach Angaben des BAFA wurden <strong>2005</strong> rund 356 000 t Produkte<br />
aus der Altöl-Aufbereitung gewonnen: 5 000 t Heizöl Leicht,<br />
25 000 t Mitteldestillate, 174 000 t Heizöl Schwer, 36 000 t HS-<br />
Komponenten und 116 000 t Schmierstoffe (Basisöl). Nicht<br />
berücksichtigt in diesen Zahlen sind Abfälle und Eigenverbrauch.<br />
Quelle des Glossars:<br />
Beratungsgesellschaft für Mineralöl-Anwendungstechnik mbH
Gemeinsam haben wir Gewicht<br />
UNITI Bundesverband<br />
mittelständischer<br />
Mineralölunternehmen e.V.<br />
Haben Sie schon einmal daran gedacht,<br />
• dass der Einzelne in der Gemeinschaft<br />
am stärksten ist,<br />
• dass viele Kleine gelegentlich auch einmal<br />
etwas „Großes“ bewirken können,<br />
• dass es sinnvoller sein kann, sich als<br />
Mineralölhändler nicht immer mit allen<br />
Problemen und Schwierigkeiten der<br />
Branche allein herumzuschlagen,<br />
• dass heute jeder Berufsstand eine<br />
starke Interessenvertretung braucht?<br />
Wenn Sie diese Auffassung<br />
teilen, dann wenden Sie<br />
sich am besten an uns, die<br />
seit 1927 bestehende Fachund<br />
Interessenvertretung<br />
für alle mittelständischen<br />
Mineralölunternehmen mit<br />
den Geschäftsbereichen<br />
• Kraftstoffe<br />
• Schmierstoffe<br />
und Additive<br />
• Heizöl<br />
Buchtstraße 10, 22087 Hamburg • Tel.: (0 40) 2 27 00 30 • Fax: (0 40) 22 70 03 38 • E-Mail: info@uniti.de • Internet: www.uniti.de
Fotonachweis:<br />
Getty Images: Titel<br />
PhotoDisc: Abb. S. 7, 17, 24<br />
Corbis: Abb. S. 13<br />
stockbyte: Abb. S. 20, 30<br />
Uniti: Abb. S. 36<br />
Anders Björk: Abb. S. 40<br />
Fuchs Petrolub AG: Abb. S. 44/45<br />
digitalvision: Abb. S. 60/61<br />
(Das Bildmaterial wurde teilweise verfremdet)<br />
Konzept und Gestaltung:<br />
Anders Björk GmbH<br />
office@bjoerk.de<br />
ISSN 1618-6885
<strong>AFM+E</strong><br />
Aussenhandelsverband<br />
für Mineralöl und Energie e. V.<br />
Große Theaterstraße 1<br />
D-20354 Hamburg<br />
Telefon: (040) 34 08 58<br />
Fax: (040) 34 42 00<br />
info@afm-verband.de<br />
www.afm-verband.de<br />
UNITI<br />
Bundesverband mittelständischer<br />
Mineralölunternehmen e. V.<br />
Buchtstraße 10<br />
D-22087 Hamburg<br />
Telefon: (040) 22 70 03-0<br />
Fax: (040) 22 70 03-38/-39<br />
info@uniti.de<br />
www.uniti.de