pdf, 0,9 MB - Realschule Halver
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Festschrift zum 125jährigen<br />
Jubiläum der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong>
Impressum<br />
Redaktion: Claudia Hartmann und Olaf-Björn Mester<br />
Layout: Wolfgang Lüddecke und Helmut Kuhlmann<br />
Fotosatz: Kuhlmann GmbH<br />
Druck: Wilhelm Bell KG<br />
2
Grußworte 5<br />
Chronik<br />
Gründungsgeschichte 9<br />
Zur Geschichte der Rektorats-/Mittel-/<br />
<strong>Realschule</strong>: 1876-1976 12<br />
Die letzten 25 Jahre: 1976-2001 30<br />
Anekdoten aus dem Schulleben<br />
Die Theater-AG zu Gast beim Bundeskanzler 42<br />
Die Aufführungen der Theater-AG 44<br />
Der 19. März 1941 48<br />
Die „wilden Sechziger“ an der RSH 50<br />
Die ausgefallene Abschlussfeier 1977 52<br />
Lehrerübersicht von 1876 bis heute 54<br />
Statistisches, die zahlenmäßige<br />
Entwicklung der Schule 58<br />
Statistisches zu unseren<br />
Schülerinnen und Schülern 59<br />
Klassenfotos 61<br />
Die ‘guten Geister’<br />
Interview mit der Schulsekretärin 72<br />
Interview mit dem Hausmeister 73<br />
Die Fächer stellen sich vor<br />
Religion 75<br />
Deutsch 76<br />
Mathematik 77<br />
Englisch 79<br />
Kunst 80<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
3<br />
Musik 82<br />
Textilgestaltung 83<br />
Sport 84<br />
Beispiele aus dem Kunstunterricht 86<br />
Geschichte 94<br />
Erdkunde 94<br />
Biologie 95<br />
Chemie 96<br />
Physik 98<br />
Französisch 100<br />
Hauswirtschaft 101<br />
Informatik 103<br />
Ausschnitte aus dem Schulprogramm<br />
Lernen lernen 105<br />
Soziales Lernen 105<br />
Suchtvorbeugung 106<br />
Lebensplanung 108<br />
SV-Arbeit 108<br />
Schulpartnerschaft mit Haumont 109<br />
Schulpartnerschaft mit Fâches-Thumesnil 110<br />
Berufswahlvorbereitung 111<br />
Fotos der 100-Jahr-Feier 112<br />
Berichte von Klassen- und Kursfahrten 113<br />
RSH 2050: Zwei Schülertexte 117<br />
Der Freundeskreis der RSH 119<br />
Glosse: „Schule ist schön“ 120<br />
Namensliste aller Schülerinnen und Schüler 121<br />
Dank an die Sponsoren 143
Runde Geburtstage sind Anlass zum Feiern, aber auch Grund<br />
Bilanz Grußwort zu ziehen und des auf Schulleiters die Zukunft zu Hartmut schauen Wächter<br />
Heute wie auch in der Vergangenheit hat der Begriff<br />
Schulentwicklung in der Diskussion über das Schulwesen<br />
Konjunktur. Dies ist in <strong>Halver</strong> nicht anders - unsere Schule stellt<br />
sich dieser Herausforderung.<br />
Schulentwicklung war schon in der Vergangenheit notwendig, um<br />
veränderten gesellschaftlichen Bedingungen und damit veränderten<br />
Schülerinnen und Schülern Rechnung zu tragen und Schule in<br />
bestem Sinne zu entwickeln. Ältere Lehrkräfte sind noch von der<br />
Reformpädagogik und deren Ergebnisse aus der ersten Hälfte des<br />
vergangenen Jahrhunderts und von der Kritischen<br />
Reformbewegung der späten 60er Jahre geprägt. So kann man<br />
5<br />
erkennen, dass der Entwicklungsgedanke nicht erst eine Erfindung<br />
der heutigen Zeit ist. Damit Schule nicht verkrustet, muss sie sich<br />
auf die Erfordernisse ihrer jeweiligen Zeit einstellen und diese in<br />
ihr Aufgabenrepertoire aufnehmen. Dazu noch ein Gedanke:<br />
Entwicklung von Schule ist nicht alles. Man sollte nicht übersehen,<br />
dass Schule nicht alles leisten kann, was Gesellschaft, Politik und<br />
Sozialverbände nicht mehr leisten können bzw. sich zu leisten weigern.<br />
Die Schulform <strong>Realschule</strong> hat sich in den letzten 25 Jahren diesem<br />
Entwicklungsprozeß gestellt - und dies sehr erfolgreich.<br />
<strong>Realschule</strong>n sind heute eine tragende Schule des Schulwesens in<br />
Nordrhein-Westfalen. Aktuelle Zahlen in der Festschrift belegen<br />
das auch eindeutig für die <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong>. Sie findet in der<br />
Bevölkerung große Anerkennung und Akzeptanz. Dies beruht im<br />
Wesentlichen auf dem heutigen Bildungs- und Erziehungskonzept<br />
mit der Grundlage der Richtlinien und Lehrplänen aus der Mitte<br />
der 90er Jahre.<br />
Der <strong>Realschule</strong> ist es in besonderer Weise gelungen, einen Bezug<br />
zur Wirklichkeit herzustellen, indem sie theoretische Einsichten<br />
mit praktischen Vollzügen verbindet.<br />
Zum Bildungsverständnis der <strong>Realschule</strong> gehören die Erziehung zu<br />
sozialer Verantwortung, zu Toleranz und Solidarität. Der<br />
Bildungsauftrag beinhaltet ebenso, den Schülerinnen und Schülern<br />
den Zugang zu kulturellen Traditionen zu erschließen und sie zur<br />
gesellschaftlichen Mitverantwortung und Mitbestimmung zu<br />
befühigen.<br />
Die Berufsbezogenheit - die Hinführung zu verantwortlicher<br />
Tätigkeit in Berufs- und Arbeitswelt - durchzieht als ein Element<br />
alle Richtlinien und Lehrpläne.<br />
Die Wahlpflichtbereiche in den Klassen 8, 9 und 10 geben der<br />
<strong>Realschule</strong> mit der besonderen Berücksichtigung der<br />
Naturwissenschaften, der Sprachen und der Sozialwissenschaften<br />
einen realistischen und wirklichkeitsnahen Schwerpunkt.<br />
Nicht zuletzt ist das breite Spektrum von Möglichkeiten für die<br />
weiteren Bildungs- und Berufswege, die mit dem<br />
Realschulabschluss- der Fachoberschulreife- erworben werden, ein<br />
entscheidender Grund für die breite Akzeptanz der Schulform.<br />
Diese aufgeführten allgemeinen Kriterien sind durch die schulinternen<br />
Lehrpläne und die Schulprogrammarbeit der letzten Jahre
an der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> mit Leben gefüllt worden. Sie verleihen<br />
unserer Schule ein besonderes Profil. Blicke in unser heutiges<br />
Schulleben kann man in weiteren Teilen der Festschrift werfen.<br />
Die Grundlagen und Standortbestimmungen sind die Plattform für<br />
vielfältige Anregungen, den realitätsbezogenen Unterricht weiter<br />
zu entwickeln und ihn - siehe oben - auf den Prüfstand<br />
Schulentwicklungsprozess zu stellen. Dabei stehen in den nächsten<br />
Jahren folgende Schwerpunkte für die <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> im<br />
Mittelpunkt:<br />
Der Umgang mit Neuen Medien, d. h. die Entwicklung von<br />
Medienkompetenz, muss noch mehr in Lehrerfortbildung und<br />
Unterricht eingebunden werden.<br />
Fremdsprachliche Handlungskompetenz und die sprachliche<br />
Kommunikationsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler sind zu<br />
erhalten und auszubauen.<br />
Die Entwicklung von Schlüsselqualifikationen - Selbstständigkeit,<br />
Teamfähigkeit, Kreativität - sollte eine vordergründige Rolle spielen.<br />
Die berufsorientierte Ausrichtung der <strong>Realschule</strong> sollte verstärkt<br />
werden, indem deutlich mehr Zeit für den Erwerb grundlegender<br />
Fähigkeiten und Fertigkeiten aufgewendet wird. Ein Beispiel dazu<br />
ist die Vermittlung der Methodenkompetenz, die Befähigung zu<br />
Aufnahme, Aufbereitung, Speicherung und Anwendung von<br />
Informationen. Die Forderung nach Stärkung des methodisch<br />
geleiteten Lernens betont die Notwendigkeit in die Einsicht zum<br />
lebenslangen Lernen.<br />
Die aufgeführten Grundlagen und abgeleiteten Ziele füllen pragmatisch<br />
für die <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> im Jahre ihres 125jährigen<br />
Bestehens den abstrakten Begriff Schulentwicklung. Die<br />
Verbindung und Umsetzung dieser Vorgaben stehen im<br />
Mittelpunkt der täglichen Arbeit der Lehrkräfte der <strong>Realschule</strong>. So<br />
streben wir weiterhin eine kontinuierliche Verbesserung der Arbeit<br />
für unsere Schülerinnen und Schüler an. Die jetzige allgemeine<br />
Wertschätzung der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> ist eine gute<br />
Ausgangsposition für die kommenden Jahre und Jahrzehnte.<br />
Hartmut Wächter, Schulleiter<br />
6<br />
Grußwort des Bürgermeisters der Stadt <strong>Halver</strong><br />
Der Bürgermeister<br />
der Stadt <strong>Halver</strong><br />
125 Jahre <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> – ein überaus bedeutender Abschnitt<br />
für die Schulgeschichte in <strong>Halver</strong>. Zugleich Gelegenheit, Rückblick<br />
auf das Gestern‘ zu halten, der gerade in einer oft atemberaubend<br />
schnelllebigen Zeit mit rasanten Entwicklungen in allen<br />
Lebensbereichen so wichtig ist, um das ‚Heute‘ vielleicht ein<br />
wenig besser verstehen und einschätzen zu können.<br />
In diesem Zusammenhang werden sich die Fragen „Was war .....?“<br />
und „Was wird sein .....?“ ganz sicher von selbst einstellen.<br />
Die Veränderungen im Wandel der Zeit werden bereits durch die<br />
Schulbezeichnungen deutlich: 1876 als Rektoratsschule eingeweiht,<br />
ab 1939 in Mittelschule umgewandelt, um schließlich ab<br />
1951 den heutigen Namen zu führen. Welchen höchst unterschiedlichen<br />
Herausforderungen hatte und hat sich Schule in<br />
Zeiten tiefster Depressionen, des gesellschaftlichen<br />
Zusammenbruchs, des Wiederaufbaues und der wirtschaftlichen<br />
Prosperität bis in Gegenwart und Zukunft zu stellen! Aufgaben und
Ziele schulischer Bildung, Erziehung und Gestaltung sind stets<br />
einem dynamischen Prozess unterworfen. Hiermit sind ganz<br />
besonders die LehrerInnen und die SchülerInnen immer wieder<br />
auf’s Neue konfrontiert, um den Anforderungen des gesellschaftlichen<br />
Wandels, vornehmlich den völlig veränderten beruflichen<br />
Rahmenbedingungen gerecht zu werden. Als aktuelles Beispiel ist<br />
die Informationstechnik („vom PC zum Internet“) mit ihren vielfältigen,<br />
prägenden Zukunftsvisionen und –möglichkeiten, aber<br />
auch mit den enormen schulischen Anpassungsprozessen zu nennen.<br />
Bildung ist und bleibt der Schlüssel zur Bewältigung der Zukunft.<br />
Fremdsprachen und Computerkenntnisse werden angesichts globaler<br />
Märkte immer wichtiger. Auch Mathematik und Grammatik<br />
behalten für alle, die im Leben bestehen wollen, ihre Bedeutung.<br />
Aber ‚Schule‘ muss im Interesse einer ‚menschlichen‘ Gesellschaft<br />
mehr als nur diese Fähigkeiten vermitteln: Für den Weg des Lebens<br />
brauchen junge Menschen "Brücken", die sie in die Lage versetzen,<br />
Freiheit zu leben, ihre Talente und Fähigkeiten zu entfalten,<br />
Gemeinschaft zu stiften. Mir scheinen dafür Grundwerte etwa wie<br />
Nächstenliebe, Zivilcourage, Solidarität, Ehrlichkeit, Toleranz und<br />
Naturbewahrung tragfähig und zunehmend von existenzieller<br />
Bedeutung zu sein.<br />
Und hier werden die schwierigen Herausforderungen für ‚Schule‘<br />
deutlich. Ohne nachhaltige, verlässliche und ehrliche<br />
Unterstützung durch die Eltern sowie insgesamt durch die<br />
Gesellschaft kann ‚Schule‘, können die LehrerInnen und<br />
SchülerInnen diesem Anliegen nicht gerecht werden. Die Stadt<br />
<strong>Halver</strong> wird deshalb wie bisher zu ihrer Verantwortung für die<br />
Erhaltung und Schaffung der guten schulischen<br />
Rahmenbedingungen stehen.<br />
Schulleitung und –kollegium einschließlich allen ehemals<br />
Verantwortlichen sage ich Dank und Anerkennung für das<br />
Engagement. Auch die in den letzten Jahren permanent gestiegene<br />
Zahl der SchülerInnen zeigt, dass der Bildungsauftrag unserer<br />
<strong>Realschule</strong> zeitgemäß und richtig ist. Ihr ‚Erfolg‘ wird ganz gewiss<br />
auch durch die Art und Weise, wie Lehrer und Lernende das tägliche<br />
Miteinander gestalten, geprägt. Hierfür und für die sinnvolle<br />
7<br />
Ergänzung der Bildungsangebote von <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> und<br />
Aufbaugymnasium unserer Stadt zum Wohle zahlreicher junger<br />
Menschen bin ich sehr dankbar. Diese weit und breit nicht allzu oft<br />
anzutreffende Synthese im Bereich der schulischen Bildung ist<br />
sicher für unsere Stadt ein bemerkenswert positives Merkmal.<br />
Von ganzem Herzen wünsche ich der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> eine weiterhin<br />
gute Entwicklung. Möge auch der zukünftige Weg vor allem<br />
ein faires und verständnisvolles Miteinander der Menschen, die<br />
mit ‚ihrer Schule‘ verbunden sind, als Fundament haben, wünscht<br />
Ihr<br />
Hans Jürgen Kammenhuber
Grußwort des Regierungspräsidenten<br />
Schuljubiläen sind stets Anlass, zurückzublicken, um gleichzeitig<br />
die Gedanken auf zukünftiges pädagogisches Entscheiden und<br />
Handeln zu lenken. Denn nur in dieser Kontinität, die auf die<br />
Verbindung von Gestern und Morgen gerichtet ist, kann gegenwärtige<br />
erzieherische Arbeit sinnvoll und wirkungsvoll sein.<br />
Regierungspräsident Wolfram Kuschke<br />
Die <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong>, der mein Glückwunsch zu ihrem 125-jährigen<br />
Bestehen gilt, hat in der Vergangenheit diese in der Tradition<br />
der <strong>Realschule</strong> verhaftete Grundüberzeugung erfolgreich umgesetzt.<br />
Sie hat kontinuierlich dazu beigetragen, ihren Schülerinnen<br />
und Schülern Lebenschancen zu eröffnen, die ihren individuellen<br />
Neigungen und Fähigkeiten entsprachen. Eine Vielzahl von<br />
Schülerinnen und Schülern hat hier Grunderfahrungen gewonnen,<br />
die ihren Lebensweg beeinflussten. Lehrerinnen und Lehrer haben<br />
sich bemüht, orientiert an erzieherischen Leitgedanken, auf junge<br />
8<br />
Menschen formend, beispielgebend einzuwirken und ihnen den<br />
Weg zur Selbständigkeit zu eröffnen. Dies konnte nur deshalb<br />
erfolgreich sein, weil ungeachtet wechselnder gesellschaftlicher<br />
Einflüsse und pädagogischer Lehrmeinungen das Verhältnis aller<br />
am Schulleben Beteiligten stets von einem Grundvertrauen<br />
gekennzeichnet war.<br />
Kontinuität bedeutet aber auch: den sich ändernden Ansprüchen<br />
der Gegenwart gerecht werden. Dies fällt umso leichter, wenn die<br />
bildungspolitischen Eckpunkte im Sinne der bewährten realschultypischen<br />
Abnehmer-Orientierung "stimmen": Konzentration auf<br />
gesicherte Ergebnisse in der Form anwendbaren Grundwissens als<br />
realistische Grundbildung, Konzentration auf übertragbare Lehrund<br />
Lernprozesse in der Form selbstständig und fächerübergreifend<br />
eingesetzter Lern- und Arbeitstechniken, Öffhung gegenüber<br />
allen sinnvollen Möglichkeiten der Telekultur in der Form medienkompetenten<br />
Einsatzes des Computers als Lem-, Arbeits- und<br />
Kommunikationsmedium.<br />
Ein Blick in das Schulprogramm der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> beweist,<br />
dass sie sich als Schulgemeinschaft diesen aktuellen Herausforderungen<br />
bewusst stellt<br />
Die <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> setzt die informationstechnologischen<br />
Medien fachbezogen und fächerübergreifend ein, sie fördert mit<br />
ihrem Projekt "Methodentraining" die allgemeine Lernkompetenz<br />
ihrer Schülerinnen und Schüler, sie bietet umfassende<br />
Berufswahlvorbereitung und Zukunftsmodelle in ihrem Projekt<br />
"Lebensplanung".<br />
Ich wünsche der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong>, d.h. allen in ihr Tätigen und<br />
mit ihr Verbundenen, dass sie weiterhin - anknüpfend an ihre erfolgreiche<br />
Vergangenheit - eigene, zeitgemäße pädagogische und fachliche<br />
Schwerpunkte setzt und für die Zukunft ihrer Schülerinnen<br />
und Schüler als nunmehr Einhundertfünfundzwanzigjährige jung<br />
und erfolgreich bleibt.
DIE GRÜNDUNGSGESCHICHTE DER REAL-<br />
SCHULE HALVER<br />
(NACH EINER CHRONIK VON 1880 UND<br />
DER FESTSCHRIFT VON 1976)<br />
Etwa zur Mitte des 19. Jahrhunderts gibt es in der Gemeinde<br />
<strong>Halver</strong> eine Privatschule, die von den Gemeindemitgliedern selbst<br />
ins Leben gerufen worden ist. Sie hat die Aufgabe, ihren<br />
Schülerinnen und Schülern Fähigkeiten und Fertigkeiten zu ver-<br />
Die Höhere Schule <strong>Halver</strong> in der Berliner Straße (heute Von-Vincke-<br />
Straße) zwischen dem Hause der Witwe Wellershaus und des<br />
Anstreichers Mesenhöller (vor 1876)<br />
mitteln, die über die Bildungsinhalte einer Volksschule hinausgehen,<br />
um ihnen auf diese Weise entweder den Übergang auf eine<br />
staatlich anerkannte höhere Schulform oder aber den Eintritt ins<br />
gehobene Berufsleben zu ermöglichen. Von 1845 bis Ostern 1876<br />
wird diese Schule von Wilhelm Kuckes geleitet, der in dieser Zeit<br />
übrigens einziger Lehrer dieser Anstalt ist.<br />
9<br />
Aus dieser Privatschule ist folgendermaßen die heutige <strong>Realschule</strong><br />
<strong>Halver</strong> hervorgegangen:<br />
Zum Gedenken an den in <strong>Halver</strong> wegen seiner Verdienste für die<br />
Gemeinde äußerst beliebten, 1845 verstorbenen Amtmann<br />
Schmidt entschließt man sich, nicht nur ein Denkmal zu errichten,<br />
sondern auch eine Stiftung ins Leben zu rufen, um auf zweierlei<br />
Art und Weise sein Andenken zu bewahren. Ein Komitee kümmert<br />
sich fortan um das Einsammeln von Spenden, die Anschaffung und<br />
Errichtung eines Grabsteindenkmals und die Verwendung überschüssiger<br />
Geldsummen.<br />
Etwa zur selben Zeit erkennt man, dass die in <strong>Halver</strong> bestehende<br />
Privatschule den wachsenden Anforderungen der Gemeinde nicht<br />
mehr lange würde entsprechen können, und dass man eine staatlich<br />
anerkannte Kommunalschule benötige. Aus diesem Grunde<br />
und weil man annimmt, im Geiste des Verstorbenen zu handeln,<br />
wird beschlossen, aus dem Überschuss der für die Errichtung des<br />
Denkmals für Amtmann Schmidt gesammelten Spenden einen<br />
Stiftungsfonds zu bilden, der für eine in <strong>Halver</strong> zu errichtende<br />
höhere Bürgerschule verwendet werden soll. So kommt es zur<br />
Bildung einer Amtmann Schmidtschen Schulstiftung und zur<br />
Einrichtung eines ständigen Kuratoriums mit Statuten, die der<br />
Königlichen Regierung zur Billigung vorgelegt werden.<br />
Durch freiwillige Gaben <strong>Halver</strong>aner Bürger, Überschüsse aus dem<br />
Eichamt der Gemeinde und auch Legate vergrößert sich der<br />
Stiftungsfonds Jahr für Jahr, so dass man schließlich in der Sitzung<br />
des Kuratoriums vom 24. Oktober 1872 den Bau eines neuen<br />
Schulgebäudes beschließt, das zunächst zwei Klassen beherbergen<br />
soll. Kreisbaumeister Scheele in Altena erhält daraufhin den<br />
Auftrag, einen Kostenvoranschlag einschließlich Bauzeichnung zu<br />
erstellen, und das Presbyterium der evangelischen<br />
Kirchengemeinde wird gebeten, einen Bauplatz unentgeltlich zur<br />
Verfügung zu stellen. Am 21. August 1873 genehmigt die Königliche<br />
Regierung den Bau des Schulgebäudes, nachdem man Einsicht<br />
in Plan und Kostenaufstellung genommen hat, auf dem von der<br />
Kirche zunächst bereitwillig abgetretenen Grundstück. Die<br />
Gemeinde muss allerdings das Baugrundstück der Kirche für den<br />
Preis von 250 Talern abkaufen, die bauliche Unterhaltung des<br />
Schulgebäudes sowie die für den Schulbetrieb notwendigen Kosten<br />
– sofern nicht durch das Schulgeld gedeckt – aus der Kommunalkasse<br />
bestreiten, während die Baukosten ausschließlich aus der<br />
Amtmann Schmidtschen Stiftung beglichen werden. Nach
Fertigstellung des Schulgebäudes geht es in den Besitz der<br />
Gemeinde <strong>Halver</strong> über.<br />
Während das Gebäude nun vorhanden ist, sind aber die<br />
Gesichtspunkte, nach welchen an der neuen Schule unterrichtet<br />
werden soll, also ihr eigentlicher Charakter, noch nicht festgelegt.<br />
Erste Pläne sehen vor, eine zweiklassige Rektoratsschule einzu-<br />
Das Schulgebäude 1876-1931<br />
richten, deren Klassen je zwei Abteilungen umfassen sollen. Als<br />
Ziel der Schule wird formuliert, dass die Schülerinnen und Schüler<br />
bis zur Reife für die Untersekunda (heute Klasse 10) einer<br />
<strong>Realschule</strong> erster Ordnung gefördert werden müssten.<br />
Nach eingehender Beratung in der Gemeindeversammlung, der<br />
Gründung eines Kuratoriums für die innere Organisation der<br />
neuen Schule und einer Vereinbarung mit der Königlichen<br />
Regierung rückt man von diesem ursprünglichen Plan etwas ab<br />
und beschließt – in Anlehnung an die bereits bestehende<br />
Privatschule - die Einrichtung einer Schulform, deren Aufgabe es<br />
ist, ihren Schülerinnen und Schülern eine weitergehende und<br />
10<br />
umfassendere Schulbildung zu vermitteln, als dies die mehrklassige<br />
Volksschule vermag. Die Schule soll einerseits den Charakter<br />
einer höheren Lehranstalt tragen (Vorbereitung auf das<br />
Universitätsstudium), aber auch den Bedürfnissen des bürgerlichen<br />
Berufslebens, des Gewerbebetriebes, des Fabrikwesens, der<br />
Landwirtschaft usw. in größerem Maße Rechnung tragen<br />
(Vorbereitung auf Ausbildung und Berufsleben), als das<br />
Gymnasium oder die <strong>Realschule</strong> dies könnten. Das Ziel der Schule<br />
– nämlich eine bestimmte Stufe allgemeiner und wissenschaftlicher<br />
Bildung – wird augenfällig durch das angestrebte und später<br />
von der Königlichen Regierung genehmigte Recht,<br />
Qualitätszeugnisse zum einjährigen Freiwilligendienst auszustellen.<br />
Die bislang in <strong>Halver</strong> bestehende Privatschule geht übrigens vollständig<br />
in die Rektoratsschule ein:<br />
Lehrer Wilhelm Kuckes wird Dr. Jahn, dem ersten Schulleiter, zur<br />
Seite gestellt und bildet quasi das erste Lehrerkollegium. Die 62<br />
Schülerinnen und Schüler wiederum müssen sich einer<br />
Aufnahmeprüfung unterziehen, bestehen diese ohne Ausnahme<br />
und bilden mit zwei kombinierten Klassen (erste Klasse: 23 Kinder,<br />
zweite Klasse: 39 Kinder) zu je zwei Abteilungen die erste<br />
Schülerschaft.<br />
Am 1. Mai 1876 findet folgendermaßen die feierliche Einweihung<br />
des neuen Schulgebäudes statt, und auch Schulleiter Dr. Jahn und<br />
Lehrer Kuckes werden in ihr Amt eingeführt: "Nachdem vom alten<br />
Schulgebäude der früheren Privatschule Abschied genommen war,<br />
bewegte sich der Zug der Schüler, begleitet vom Kuratorium der<br />
neuen Schule und vielen Freunden und Gönnern der jungen<br />
Anstalt, nach dem neuen Schulgebäude; vor demselben hielt der<br />
Pfarrer Quincke die Einweihungsrede, darauf führte der Amtmann<br />
Opderbeck, nachdem er eine kurze Entwicklungsgeschichte der<br />
Anstalt gegeben hatte, die Lehrer in ihr Amt ein; die Feier schloss<br />
mit einer Ansprache des Rektors, in welcher er die idealen und die<br />
praktischen Ziele der neuen Schule beleuchtete."<br />
Olaf Mester
11<br />
<strong>Halver</strong>, den 19. Dezember 1872<br />
Auf besondere schriftliche Einladung, in welcher der Gegenstand der<br />
Beratung und Beschlussfassung angeführt war, versammelte sich heute das<br />
Presbyterium und die Repräsentation.<br />
Das Kollegium besteht jetzt aus 70 Mitgliedern. Die Zahl der Anwesenden<br />
betrug 48, die Versammlung war somit beschlussfähig. Folgendes wurde<br />
verhandelt.-<br />
Das Kuratorium der Schmidtschen Stiftung hat in seinem Schreiben vom<br />
11. d. an die Vertretung der evangelischen Kirchengemeinde die Bitte<br />
gerichtet, ihm zum beabsichtigten Bau einer zweiklassigen<br />
Rektoratsschule von dem dem ehemaligen reformierten Pfarrfonds<br />
gehörenden Acker Flur 31 No. 59 groß 77 Morgen 166 Ruten 50 Fuß<br />
einen Morgen als Bauplatz unentgeltlich, event. gegen die aufzunehmende<br />
Taxe herzugeben, und die Hoffnung auf unentgeltliche Abtretung der<br />
gewünschten Fläche auszusprechen.-<br />
Nach eifriger Diskussion wurde in der Erwägung, dass die Errichtung<br />
einer solchen Schule ein dringendes Bedürfnis für unsere Gemeinde sei,<br />
und dass das Gebäude nicht durch Aufschläge auf die Gemeindeglieder<br />
solle errichtet werden, mit vierzig Stimmen gegen acht beschlossen , von<br />
dem x Grundstück Flur 31 No. 59 zu dem gewünschten Bau einen<br />
Morgen unter der Bedingung freizugeben, dass der evangelische<br />
Charakter der Anstalt im Allgemeinen gewahrt bleibe.<br />
Folgen die Unterschriften<br />
Für die wortgetreue Übereinstimmung der nachstehenden Abschrift mit<br />
dem Original im Protokollbuch des Presbyteriums<br />
(Übertragung von Gabriele Lüddecke)<br />
<strong>Halver</strong>, den 20. Dezember 1872<br />
der Präses Presbyterii<br />
Roetter,Pfr.
Zur Geschichte der Rektorats-/ Mittel-<br />
<strong>Realschule</strong><br />
Die ersten 100 Jahre der Geschichte unserer Schule sind der<br />
Festschrift zu diesem Jubiläum entnommen worden. Der damalige<br />
Text wurde in Teilen gekürzt und in ein anderes Format gebracht.<br />
Hundert Jahre Schulalltag - ein geschichtlicher Abriss<br />
Das Lehrerkollegium 1876: Kuckes, Rektor Schellewald, Krotejohann, Wichert<br />
Diese Übersicht gibt Auskunft über die 100jährige Vergangenheit<br />
der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong>, indem sie in chronologischer Reihenfolge<br />
wichtige Vorgänge und Veränderungen sowie interessante<br />
Ereignisse innerhalb der ehemaligen Rektoratsschule, der späteren<br />
Mittelschule und schließlich der heutigen <strong>Realschule</strong> darstellt. Sie<br />
soll verdeutlichen, dass sich im Laufe der Jahre nicht nur Name<br />
12<br />
und Gebäude der Schule geändert haben, sondern auch die innerschulischen<br />
Verhältnisse - und daß die Schule in den nächsten<br />
Jahren weiteren Wandlungen unterworfen sein wird.<br />
Dieser geschichtliche Abriss soll auch Verständnis für die einzelnen<br />
Zeitabschnitte der Schule wecken. Er zeigt, dass die Schule zeitweise<br />
schweren Belastungen ausgesetzt war, dass es für sie Jahre<br />
der Ruhe, aber auch Jahre großer Reformfreudigkeit gab bzw. gibt.<br />
Als Quellen für diese Zusammenstellung dienten vor allem die<br />
Schulchronik, Konferenzprotokolle und Zeitungsberichte. Die<br />
Zitate, durch Anführungszeichen gekennzeichnet, wurden in der<br />
Regel der Schulchronik entnommen.<br />
1876 Einweihung der Rektoratsschule<br />
Als Rektoratsschule mit zwei Klassen zu je zwei Abteilungen ist sie<br />
ihrem Charakter nach eine Höhere Lehranstalt, die
"Qualifikationszeugnisse zum einjährigen Freiwilligendienst" ausstellt.<br />
Voraussetzung für den Besuch dieser Schule ist eine<br />
Aufnahmeprüfung.<br />
Einführung der Lehrer<br />
1.Lehrer: Rektor Dr. Jahn 2. Lehrer: Wilhelm Kuckes<br />
Schülerzahl: 62 (54 Jungen, 8 Mädchen)<br />
1878 Rektor Dr. Jahn verlässt <strong>Halver</strong>.<br />
Rektor Justus Schellewald wird als Nachfolger in sein Amt eingeführt<br />
und vereidigt.<br />
Wilhelm Kuckes wird pensioniert und legt sein Amt nieder, erteilt<br />
aber weiterhin noch 12 Unterrichtsstunden in der Woche. Fritz<br />
Wichers wird als 2. Lehrer in sein Amt eingeführt.<br />
1895 Fritz Wichers verlässt die Rektoratsschule, und Friedrich<br />
Wilhelm Clever wird durch das Kuratorium als Nachfolger von<br />
Lehrer Wichers in das Amt eingeführt.<br />
1903 Das 25jährige Stellenjubiläum des Rektors Schellewald wird<br />
durch einen Festakt in der Schule gefeiert, an dem auch die Herren<br />
des Kuratoriums teilnehmen.<br />
1905 Karl Lueg wird als 3. Lehrer in sein Amt eingeführt.<br />
Von nun an spricht man nicht mehr von einer zweiklassigen<br />
Schule mit je zwei Abteilungen, sondern von einer vierklassigen<br />
Rektoratsschule.<br />
Schülerzahl: 84 (66 Jungen, 18 Mädchen)<br />
1908 Fräulein Elisabeth Becker beginnt ihre Tätigkeit als<br />
Handarbeitslehrerin an der Schule.<br />
13<br />
1909 Das Zeppelin-Luftschiff fliegt von Düsseldorf über <strong>Halver</strong><br />
nach Lüdenscheid. Am 21. September fällt deshalb die Schule aus.<br />
1910 Am 30. Juni fällt der Unterricht aus, weil die Schüler und<br />
Lehrer an der Feier zur Einweihung der Staatsbahn teilnehmen.<br />
1911 Pensionierung von Rektor Schellewald<br />
Rektor Justus Schellewald 1878 - 1910<br />
Unter Teilnahme des Kreisschulinspektors, des Kuratoriums, der<br />
Gemeindevertretung und der Eltern der Schulkinder findet zu<br />
Ehren des in den Ruhestand tretenden Rektors eine Schulfeier<br />
statt. Dabei wird ihm der "von Sr. Majestät verliehene<br />
Kronenorden IV. Klasse" überreicht.<br />
Rektor Schellewald scheidet aus dem Schuldienst aus. Als sein<br />
Nachfolger wird sein ehemaliger Schüler und langjähriger<br />
Mitarbeiter Rektor Clever in sein Amt eingefüht. Die Lehrer<br />
Becker und Beyer beginnen ihre Tätigkeit an der Schule.
Schulaufsicht<br />
Die Königliche Regierung betraut den Direktor des<br />
Realgymnasiums zu Lüdenscheid mit der technischen Aufsicht der<br />
Schule und ermächtigt ihn, die Abschlussprüfung derjenigen<br />
Schüler zu leiten, die nach Absolvierung der 1. Klasse (U III) zu<br />
einer höheren Lehranstalt übergehen wollen. Die Rektoratsschule<br />
bleibt aber auch weiterhin dem Königlichen Kreisschulinspektor<br />
unterstellt.<br />
Rektor Friedrich Wilhelm Clever 1911 - 1930<br />
Die Klassen der Schule werden umbenannt in Sexta, Quinta,<br />
Quarta, Untertertia. Herr Becker scheidet aus seinem Amt, als sein<br />
Nachfolger wird Paul Mühlen eingeführt.<br />
1914 Herr Lueg geht als Unteroffizier in den Krieg und wird<br />
vom Rektor feierlich verabschiedet.<br />
14<br />
1915 Eingehende Revision der Schule durch den Regierungs- und<br />
Schulrat, da vom Kuratorium bei der Regierung die Schaffung einer<br />
Obertertia beantragt worden ist.<br />
"Nachmittags fand dann eine Konferenz statt, woran außer dem<br />
Schulrat, dem Kreisschulinspektor, dem Amtmann Thomas und<br />
Pastor Dr. Große-Dresselhaus sich auch Rektor Clever aus <strong>Halver</strong>,<br />
Pastor Schmalenbach und Pastor <strong>Halver</strong>scheid aus Schalksmühle<br />
beteiligten. Nachdem der Herr Schulrat darlegt, daß die<br />
Rektoratsschule in ihrer jetzigen Gestalt nicht in ausreichendem<br />
Maße dem praktischen Leben diene, sondern zu sehr für die wenigen<br />
Kinder sorge, die nach höheren Schulen übergingen, legte er<br />
die Gestaltung und Bedeutung der Mittelschulen dar und empfahl<br />
dringend die Umwandlung der Rektoratsschule in eine<br />
Mittelschule nach Beendigung des Krieges."<br />
Die Angliederung einer Obertertia (0 III) wird von der Regierung<br />
für das Schuljahr 1915/16 bewilligt. Damit hat sich die<br />
Rektoratsschule zu einer fünfklassigen Schule entwickelt und<br />
bleibt es bis zur Umwandlung in eine Mittelschule (1939).<br />
1915 Einberufung des Lehrers Mühlen zum Heeresdienst.<br />
Fräulein Lemmert übernimmt die Stelle von Herrn Mühlen.<br />
Der Unterricht kann in diesem Schuljahr nur notdürftig erteilt werden,<br />
da die drei Lehrkräfte fünf Schulklassen (Schülerzahl 66) versorgen<br />
müssen.<br />
Erst mit Wiedereintritt des Lehrers Mühlen am 3. Februar 1916<br />
gestalten sich die Unterrichtsverhältnisse wieder befriedigender.<br />
1917 Lehrer Beyer, bisher im Angestelltenverhältnis, wird nach<br />
bestandener Mittelschullehrerprüfung in sein Amt eingeführt<br />
1918 Kriegsende<br />
"Vom 25. November an fiel der Unterricht auf Anordnung des<br />
Soldatenrates aus, weil zwei Schulräume als Massenquartiere für<br />
die heimkehrenden Truppen in Anspruch genommen werden sollten.<br />
. . . Die Benutzung der beiden ausgeräumten Klassenräume<br />
fand aber nur für 3 oder 4 Tage statt, denn die Soldaten zogen die<br />
durch Zentralheizung behaglich durchwärmten und mit elektri-
schem Licht versehenen Räume der Ostschule vor. Acht Tage vor<br />
dem Schulschluß am 25. November wurde im Schulflur eine<br />
Kaffeestation eingerichtet, und die älteren Kinder halfen an den<br />
kalten Vormittagen die durchziehenden Truppen mit warmem<br />
Kaffee zu bewirten. . . . Nach gründlicher Desinfektion der von<br />
den Soldaten benutzten Klassenräume konnte vom 19.-23.<br />
Dezember noch unterrichtet werden, zur großen Befriedigung der<br />
Eltern, die herzlich froh waren, dass ihre Kinder endlich wieder zu<br />
geregelter Schularbeit zurückkehren konnten."<br />
Klassenausflug 1933 mit Lehrer Ludwig Brandau<br />
1919 Herr Lueg nimmt nach fast 4 1/2jähriger Abwesenheit<br />
seine Schultätigkeit wieder auf. Fräulein Lemmert bleibt aber auf<br />
Beschluss des Kuratoriums an der Schule. Da man nun einen 5.<br />
15<br />
Klassenraum benötigt, stellt die freie christliche Gemeinschaft<br />
ihren Gebetssaal für den Vormittagsunterricht zur Verfügung.<br />
Die Schülerzahl der Rektoratsschule übersteigt zu Beginn des<br />
Schuljahrs 1919/20 die 100er Grenze. 115 Schüler, davon 73<br />
Jungen und 42 Mädchen, besuchen in diesem Jahr die fünf Klassen<br />
der Schule.<br />
Ende des Jahres siedelt die Sexta, die vorübergehend im Gebetssaal<br />
der freien Gemeinschaft untergebracht war, in den Zeichensaal der<br />
Ostschule über.
Rektor Karl Lueg 1930 -1947 Mädchenklasse 1931<br />
1920 Vereidigung der Lehrer durch den Rektor auf die neue<br />
Verfassung, nachdem dieser zuvor selbst den Eid geleistet hatte.<br />
Lehrer Beyer verläßt die Schule, als sein Nachfolger wird Lehrer<br />
Brandau in sein Amt eingeführt.<br />
Wahl eines Elternbeirats gemäß den neuen ministeriellen<br />
Vorschriften: "Es war nur eine Liste aufgestellt worden, und es<br />
wurden nur 23 Stimmen abgegeben. Aus der Wahl gingen hervor:<br />
Heinrich Finnern, Karl Brenscheid, Robert Grüber, Ludwig Johann<br />
und Frau Witwe Herrn. Vogt.”<br />
1921 Quäkerspeisung im kleinen Saal der Faßbenderschen<br />
Wirtschaft (10. Januar bis 5. August):<br />
"Um die der Quäkerspeisung besonders bedürftigen Kinder auszuwählen,<br />
wurden alle am 12. Dezember gewogen und gemessen<br />
und am 15. Dezember von Sanitätsrat Köhler untersucht."<br />
16<br />
25. April: Das gesamte Kollegium leistet den Eid auf die preußische<br />
Verfassung.<br />
1922 Johann Rohler wird als Nachfolger des ausgeschiedenen<br />
Lehrers Mühlen vom Rektor in sein Amt eingeführt.<br />
29./30. Juni: Jeder Lehrer hält "in seiner Klasse in der letzten<br />
Vormittagsstunde eine Ansprache zum Gedächtnis des ermordeten<br />
Ministers Rathenau.”<br />
Am Ende des Jahres verlässt die bisherige Handarbeits- und<br />
Turnlehrerin Fräulein Becker die Schule.<br />
1924 Fräulein Lemmert scheidet aus der Schule aus.
Aufsicht auf dem Schulhof 1936<br />
Kreisjugendwettkämpfe auf der Karlshöhe: 31 Schüler erhalten<br />
einen Preis und eine Ehrenurkunde; die Schule bekommt eine<br />
Ehrenurkunde für den ausgezeichneten Staffellauf der Jungen<br />
ausgehändigt. "Diese Erfolge förderten den Turneifer und regten zu<br />
lebhaften Wettkämpfen in den Turn- und Freistunden an." Die<br />
Wettkämpfe werden von nun an jährlich abgehalten.<br />
1925 Als neue Lehrkräfte treten Fräulein Luise Kötz und Herr<br />
Thijßen in das Kollegium, nachdem Lehrer Rohler die<br />
Rektoratsschule verlassen hat.<br />
Herr Lueg wird mit Wirkung vom 1. 7.1924 als Konrektor angestellt.<br />
1930 Abschiedsfeier für den in den Ruhestand tretenden Rektor<br />
17<br />
Entlassung aus der Obertertia 1936: Karl-Heinz Volkenrath, Karl<br />
Hermann Fretlöh, Kurt Buchmann, Hans Werland, Hans Bürger,<br />
Paul Brüggendieck, Karl Menke, Hermann Schröder, Emmi Pälmer<br />
(Buchmann), Ilse Rittinghaus (Jakob-Rittinghaus), Friedhelm Köhling,<br />
Fritz Hansch, Karl Hugo Dahlhaus<br />
Clever. Neuer Rektor wird der bisherige Konrektor Lueg, Lehrer<br />
Brandau neuer Konrektor.<br />
1931 Übersiedlung der Rektoratsschule aus dem Gebäude an<br />
der Von-Vincke-Straße in das Gebäude der Westschule<br />
(Bächterhof):<br />
"Der Gemeindelastwagen beförderte die Bänke und Schränke,<br />
Harmonium etc. Die chemischen und physikalischen Apparate, die<br />
biologischen und mineralogischen Anschauungsobjekte, die Karten<br />
und Anschauungsbilder und Bibliotheken wurden von den<br />
Schülern fortgeschafft. Es war stundenlang so eine kleine<br />
Völkerwanderung im Gange. Am Schluss der Osterferien begann<br />
das Einräumen und Ordnen im neuen Bau, d. h. eigentlich ist<br />
unser "neuer" Bau schon beträchtlich alt. Er brachte uns aber den<br />
Vorteil, dass wir 4 statt 3 Klassenzimmer bekamen. Auch erbten<br />
wir mehrere Schränke, so daß wir endlich unsere vielen Sachen<br />
einigermaßen übersichtlich unterbringen konnten."
1934 Die Schule erhält als Anerkennung für treue Mitarbeit die<br />
Wanderplakette des VDA.<br />
Der schulfreie Samstag wird eingeführt und zum Tag der<br />
Staatsjugend erklärt (aufgehoben 1.1.1937)<br />
24. Juni: Der von allen geschätzte Schuldiener Herr E. Voerster<br />
stirbt.<br />
Die „Einjährigen“ nach der Entlassung vom Zeppelin Realgymnasium<br />
auf dem Brügger Bahnhof. Nach der Mittleren Reife in <strong>Halver</strong> gingen<br />
einige Schüler nach Lüdenscheid: (v.l.n.r.)Dahlhaus, Buchmann,<br />
Brüggendieck, Fretlöh, Bürger, Menke.<br />
1935 Anstelle der früheren Elternbeiräte werden auf Grund<br />
eines Ministererlasses Jugendwalter ernannt. An die Stelle des<br />
Kuratoriums treten die Schulbeiräte.<br />
1937 Die neue Schulreform wird realisiert: Die Sexta beginnt<br />
mit Englisch als erster Fremdsprache; Latein wird in Quarta und<br />
Untertertia als 2. Fremdsprache eingeführt.<br />
Die Klassen werden umbenannt: Sexta - 1. Klasse, Quinta - 2.<br />
Klasse usw.<br />
1938 Ein Schulgarten (ca. 190 m) für Obstbaum- und<br />
Gemüsezucht wird angelegt.<br />
27. Mai: Elternversammlung unter folgendem Thema: Die neuen<br />
18<br />
Zensuren 1-6<br />
1939 Umwandlung der Rektoratsschule in eine Mittelschule<br />
mit 6 Klassen und dem Schulabschluss der Mittleren Reife.<br />
Die Schule wird Mittelschule mit Zubringermöglichkeit für die<br />
Schüler, die auf eine höhere Schule übergehen wollen.<br />
Feier im Lehrerzimmer 1956: (v.l.n.r.) Swientkowiak, Falk, Thijßen,<br />
Göhring, Müller, Kötz<br />
Herr Paul Hannover wird im August als 5. Lehrer in sein Amt eingeführt,<br />
muß die Schule im folgenden Jahr aber wieder verlassen,<br />
weil er zum Wehrdienst einberufen wird.<br />
1940 Rektor Lueg wird das Goldene Verdienstehrenzeichen für<br />
seine 40jährige Dienstzeit von Amtsbürgermeister Steller verliehen.<br />
1941 Das Schuljahr 1940/41 dauert von Ostern 1940 bis zum<br />
Sommer 1941, da der Schuljahresbeginn auf das Ende der
Sommerferien verlegt wird.<br />
Zum ersten Male legen Schüler der 6. Klasse die Abschlussprüfung<br />
ab und erlangen damit die Mittlere Reife. Herr August Fischer wird<br />
als Nachfolger des im März ausgeschiedenen Lehrers Hannover in<br />
sein Amt eingeführt.<br />
1943 Herr Fischer verlässt die Schule; als seine Nachfolgerin<br />
Das Schulgebäude seit 1931<br />
beginnt Fräulein Müller ihren Dienst an der Mittelschule.<br />
Die Kriegsereignisse erschweren die Durchführung eines geordneten<br />
Unterrichts:<br />
"Manche Stunde fiel infolge Vollalarms aus. Bei Voralarm wurde<br />
der Unterricht entgegen der Anordnung der Regierung weitergeführt.<br />
Es kamen immer mehr Evakuierte nach <strong>Halver</strong>. Dadurch<br />
nahm die Schülerzahl zu, aber dieser Zuwachs brachte der Schule<br />
eine große Last; denn es waren Schüler darunter, die 1 bis 1 1/2<br />
Jahre kaum Unterricht genossen hatten infolge der durch die feindlichen<br />
Bombenangriffe verursachten Unsicherheit. Es war nicht<br />
mehr möglich, eine geordnete Statistik der Schülerzahl zu führen,<br />
wie es bisher geschah - die Veränderungen nehmen kein Ende."<br />
1944 "Diese Verhältnisse wurden im Schuljahr 1944/45 immer<br />
19<br />
ärger. Es setzten die Tiefangriffe der feindlichen Flieger ein. Man<br />
war auf den Landstraßen nicht mehr seines Lebens sicher. Manche<br />
Eltern wagten nicht mehr, ihre Kinder zur Schule zu schicken. Der<br />
Eisenbahnverkehr kam mehr und mehr ins Stocken oder zum<br />
Erliegen."<br />
1945 Im März wird der Unterricht an der Mittelschule eingestellt.<br />
Im Juni werden mehrere Lehrer von der Militärbehörde verhaftet.<br />
1946 1.Januar: Wiederbeginn des Unterrichts an der<br />
Das Kollegium 1951: (o. Reihe) Thijßen, Swientkowiak, Meißner,<br />
Hartmann, Häder, Pabsch, Reininghaus<br />
(u. Reihe) Müller, Kötz, Klinksiek<br />
Mittelschule: "Die Büchereien waren inzwischen von allem<br />
,Nazischrifttum' gesäubert worden. Die bisherigen Schulbücher<br />
durften natürlich nicht weiterbenutzt werden. Neue Bücher<br />
erschienen zunächst nicht, so hatte der Unterricht mit vielen<br />
Schwierigkeiten zu kämpfen."<br />
Ostern: Aufnahme von zwei Jahrgängen, da im Herbst wegen<br />
Schließung der Schule keine Aufnahme stattgefunden hatte.<br />
"Das Schuljahr begann also mit 7 Klassen und insgesamt über 220<br />
Schülern, die vom Schulleiter Lueg, Fräulein Kötz und Fräulein<br />
Müller betreut wurden. Eine enorme Arbeit lastete auf diesen dreien.<br />
Der Stundenplan gestaltete sich sehr kompliziert. In<br />
Geschichte und Erdkunde, Zeichnen, Singen und Turnen ruhte der<br />
Unterricht gänzlich. Die Schüler hatten keine Handbücher, es fehl-
Rektor Ewald Hartmann1947 - 1959<br />
te an Schreibhaltern. Es war daher nicht leicht, einen gedeihlichen<br />
Unterricht aufrechtzuerhalten."<br />
1947 Oberschullehrer E. Hartmann beginnt seine<br />
Unterrichtstätigkeit an der Mittelschule zunächst halbtags und<br />
wird im April feierlich in sein Amt als neuer Leiter der Mittelschule<br />
eingeführt.<br />
Rektor a. D. Lueg scheidet im September endgültig aus dem<br />
Schuldienst aus. Lehrer Thijßen nimmt seine Unterrichtstätigkeit<br />
wieder auf.<br />
Als 5. Lehrer beginnt Herr Karl Meißner seine Lehrtätigkeit an der<br />
Mittelschule, insbesondere als Lehrer für Mathematik und<br />
Naturwissenschaften. Drei weitere Planstellen werden für die<br />
20<br />
inzwischen auf 8 Klassen angewachsene Schule von der<br />
Gemeindevertretung und später auch von der Regierung genehmigt.<br />
"Ebenso groß wie die Lehrernot war die Raumnot. Für 8 Klassen<br />
waren nur 4 ordentliche Schulräume vorhanden. Sobald 9<br />
Lehrkräfte vorhanden waren, musste morgens und nachmittags<br />
unterrichtet werden. Rektor Hartmann bemühte sich überall,<br />
Räume mieten oder Baracken kaufen zu können. Leider fand er seitens<br />
der Gemeinde nicht die Unterstützung, die er um der Schule<br />
willen erwartet hatte. Es dauerte sehr lange, bis die 9 Planstellen<br />
belegt waren und bis neuer Schulraum geschaffen worden war<br />
(Mai 1950)."<br />
16. Juli: Sommerfest der Schule im großen Festsaal der Karlshöhe.<br />
Die Mittelschullehrer W. Reininghaus und E. Swientkowiak treten<br />
im Oktober mit je 11 Wochenstunden ihren Dienst an.<br />
1948 Fräulein Elisabeth Klinkslek kommt als technische<br />
Lehrerin an die Mittelschule, und im Dezember findet schon die<br />
erste Handarbeits- und Zeichenausstellung statt, die zu einem festen<br />
Bestandteil der folgenden Schuljahre werden soll. Herr<br />
Reininghaus und Herr Swientkowiak, die bisher halbe Stellen<br />
besetzten, werden voll beschäftigt.<br />
Als Musik-, Erdkunde- und Mathematiklehrer nimmt Herr Hagen<br />
seine Tätigkeit an der Schule auf und beginnt bald mit dem Aufbau<br />
eines Schulorchesters, das am 27. 11. zum Tag der Hausmusik<br />
zum ersten Mal öffentlich auftritt.<br />
Raummangel: "In Raum V konnte oft kein Unterricht stattfinden<br />
wegen der dort herrschenden Untertemperatur. Zuerst heizten wir<br />
mit einem, dann mit zwei elektrischen Öfchen, schließlich wurde<br />
ein Kanonenöfchen aufgestellt, dessen Rohr zum Fenster hinausging,<br />
nach Osten. Hatten wir Ostwind, so blies der Wind so stark<br />
in das Rohr, dass Rauch und Flammen aus dem Ofen herausschlugen.<br />
Hatten die Schüler erst mächtig gefroren, so hatten sie jetzt
oft glühend rote Backen und mußten vom Ofen abrücken."<br />
1949 Vom Kultusministerium wird verfügt, dass für einzelne<br />
Fächer bestimmte Lehrbücher pflichtmäßig einzuführen sind und<br />
dass die Schulpflegschaft zu bilden ist, in der in Zukunft Vertreter<br />
der Elternschaft und des Kollegiums über Erziehungsfragen<br />
gemeinsam beraten sollen.<br />
5. Juli: Richtfest: Das bisherige Schulgebäude erhält endlich einen<br />
Erweiterungsbau, in dem 4 Klassenräume und ein Lehrerzimmer<br />
untergebracht werden sollen.<br />
Deutscher Jugendmeister im Diskuswurf wird der Mittelschüler<br />
Erich Bremicker. Es findet eine Ehrung durch den Schulleiter statt,<br />
der betont, dass ein solches Ereignis erstmalig in der Geschichte<br />
der Mittelschule <strong>Halver</strong> sei.<br />
Lehrerwechsel: In diesem Jahr beginnen Herr Albert Häder und<br />
Herr Peter Paul Pabsch ihre Unterrichtstätigkeiten der Schule, Herr<br />
Hagen verlässt <strong>Halver</strong>.<br />
1950 Fräulein Kötz feiert ihr 25jähriges Stellenjubiläum, Herr<br />
Thijßen sein 50jähriges Dienstjubiläum. Ende des Jahres wird Herr<br />
Thijßen als Konrektor angestellt. Frau Maluschka beginnt als technische<br />
Lehrerin ihre Unterrichtstätigkeit.<br />
3. Mai: Einweihungsfeier für den fertiggestellten Neubau in Anwesenheit<br />
von Vertretern der Regierung: Durch den<br />
Erweiterungsbau wird der Nachmittagsunterricht überflüssig und<br />
entfällt, da jetzt genügend Klassenräume für den gleichzeitigen<br />
Unterricht der Schüler vorhanden sind.<br />
9.-25. Oktober: Erste Auslandsstudienfahrt einer Mittelschulklasse<br />
aus <strong>Halver</strong> (nach Groß-London)<br />
21<br />
28. November:<br />
Vereidigung der Lehrer<br />
durch den Schulleiter auf<br />
die neue Verfassung der<br />
Bundesrepublik<br />
1951 Namensänderung<br />
der Schule: Ab 1. 4.1951<br />
heißen laut<br />
Ministererlass alle<br />
Mittelschulen in<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
<strong>Realschule</strong>n.<br />
Gründung des Vereins<br />
ehemaliger Rektoratsund<br />
Mittelschüler.<br />
75jähriges Jubiläum:<br />
Die Jubiläumsfeiern fin-<br />
Pfarrer Taentscher und Lehrer Häder<br />
den mit Festkommers,<br />
Festgottesdienst, Festakt, Jubelfeier u. a. am 28. und 29. Juli statt.<br />
Es beteiligen sich etwa 1000 Menschen an diesem Fest. Als neuer<br />
Lehrer beginnt Herr Harald Falk seine Unterrichtstätigkeit und<br />
widmet sich insbesondere der musischen Erziehung der Schüler.<br />
Herr Reininghaus verlässt die <strong>Realschule</strong>, und Herr Pabsch wird<br />
pensioniert und scheidet aus dem Schuldienst aus.<br />
Die Modernisierung der sanitären Anlagen, die der Schule als<br />
"Jubiläumsgeschenk" in Aussicht gestellt worden war, wird vorgenommen.<br />
1952 Herr Göhring nimmt seine Arbeit an der <strong>Realschule</strong> auf.<br />
Im Rahmen des internationalen Schüleraustausches fahren<br />
Realschüler nach England und bringen 24 Engländer aus Sowerby<br />
Bridge als Austauschschüler mit nach <strong>Halver</strong>: "Von beiden Seiten<br />
wurde es ein freundliches Geben und Nehmen und ein echtes<br />
Verstehen, wie es auch in einer gemeinsamen Feierstunde im<br />
Strandbad zum Ausdruck kam."
Feierstunde zur Amtseinführung von Rektor Fritz Gravert (4. v. links)<br />
1953 Bundesjugendspiele im Geräteturnen: "In vier<br />
Durchgängen traten über 300 Jugendliche im Alter von 10 bis 18<br />
Jahren zu diesem erstmalig in <strong>Halver</strong> durchgeführten Kampf an,<br />
der als erfreuliches Zeichen die Feststellung hinterließ, daß viele<br />
schöne Leistungen gezeigt wurden und mit einigen Ausnahmen<br />
alle Jungen und Mädchen die an sie gestellten Forderungen erfüllten<br />
und als Auszeichnung ein Sträußchen in Empfang nehmen<br />
konnten."<br />
Die Ausgabe von Flaschenmilch (das sog. Milchfrühstück) an die<br />
Schüler wird vom Gemeinderat genehmigt.<br />
Im Juni fährt der Realschulchor mit Herrn Falk nach Essen zum<br />
Fest der deutschen Chormusik und nimmt als jüngster Einzelchor<br />
an diesem Treffen deutscher Chorgruppen teil: "Es gab nur fröhliche<br />
Gesichter im ganzen Saale, als der <strong>Halver</strong>sche Realschulchor<br />
mit seinem "Trariro, der Sommer ist do” anrückte."<br />
Die 11. Planstelle wird von der Regierung genehmigt und von der<br />
Dipl.-Sportlehrerin Helga Hattendorf eingenommen, die ihren<br />
Dienst im Juli antritt.<br />
Der Elternsprechtag wird gesetzlich eingeführt und zu einer bleibenden<br />
Einrichtung.<br />
22<br />
1953 Es werden Hauswirtschaftskurse für die Mädchen der älteren<br />
Jahrgänge eingerichtet, die in der neuen Lehrküche der ev.<br />
Volksschule stattfinden.<br />
1954 Am 16. Oktober ist der Abschlussball des<br />
Tanzkurses, der unter Fräulein Hattendorfs Leitung für die beiden<br />
oberen Klassen abgehalten wurde: "Im Verlauf des Abends wurde<br />
deutlich, daß auch ein Boogie auf recht dezente Weise getanzt<br />
werden kann."<br />
1955 Konrektor bzw. Direktorstellvertreter Ernst Thijßen wird<br />
feierlich verabschiedet und tritt in den Ruhestand; Herr Meißner<br />
erhält die Ernennungsurkunde als Direktorstellvertreter.<br />
1956 Die Schulgeldfreiheit für alle Schüler wird verwirklicht.<br />
In Ausübung seines Dienstes reißt der Tod Herrn Ernst<br />
Swientkowiak aus seiner schulischen Arbeit.<br />
Frau Hattendorf verlässt die <strong>Realschule</strong>, für sie übernimmt die<br />
Staatlich geprüfte Gymnastiklehrerin Fräulein Gisela Kurtze das<br />
Mädchenturnen.<br />
1957 Lehrer Kuhne übernimmt die Stelle des verstorbenen<br />
Realschullehrers Swientkowiak.<br />
1958 Ab April werden auf Antrag des Schulleiters Feld und<br />
Wiese oberhalb des Schulgebäudes (heute: oberer Schulhof und<br />
<strong>Realschule</strong>) provisorischer Spiel- und Sportplatz. Damit hören die<br />
Wanderungen während des Turnunterrichts zum Sportplatz<br />
KarIshöhe auf.<br />
Im Juli tritt Frau Krieger die Stelle als Schulwartin an.<br />
1960 Die Realschüler bekommen Schülerausweise.
Zum ersten Mal fahren zwei Klassen der <strong>Realschule</strong> in das<br />
Landschulheim Wangerooge.<br />
Fräulein Först und Herr Schleicher beginnen mit ihrer Arbeit an<br />
der <strong>Realschule</strong>, Fräulein Kötz und Herr Kuhne verlassen die<br />
Schule. Am 31. Juli wird Direktor Hartmann pensioniert und scheidet<br />
aus dem Schuldienst aus.<br />
Ende des Jahres beginnt Herr Gravert als Kommissarischer Leiter<br />
der <strong>Realschule</strong> seine Tätigkeit in HaIver.<br />
1961 Herr Schafmeister übernimmt die Stelle von Lehrer<br />
Schleicher, der die Schule wieder verläßt. Im Dezember wird Herr<br />
Gravert zum Realschuldirektor ernannt und Anfang des folgenden<br />
Jahres durch Vertreter der Regierung feierlich in sein Amt eingeführt.<br />
1962 Herr Schafmeister scheidet aus, als neue Lehrer nehmen<br />
Herr Brandt und Herr Klauke ihre Tätigkeit an der Schule auf,<br />
Fräulein Kurtze wird als Turnlehrerin fest angestellt.<br />
Im April wird der Bau eines neuen Schulgebäudes vom<br />
Gemeinderat beschlossen.<br />
Entstehung der SMV: Als Vertrauenslehrer wird Herr Brandt mit<br />
der Aufgabe betraut, die Schüler bei der Bildung der SMV zu unterstützen.<br />
Februar: Ausschreibung des Architektenwettbewerbs für den<br />
geplanten Neubau der <strong>Realschule</strong><br />
1965 Laut Ministererlass wird die Erprobungsstufe eingeführt:<br />
5. und 6. Klasse bilden nun eine pädagogische Einheit, um den<br />
Schülern über Anfangsschwierigkeiten hinwegzuhelfen und um<br />
die Voraussetzung für eine gerechtere Beurteilung der Schüler zu<br />
schaffen.<br />
Das Aufbaugymnasium nimmt die Arbeit auf: Realschüler haben<br />
von nun an die Möglichkeit, nach der 4. Realschulklasse<br />
(8. Klasse) auf diese Schule überzuwechseln, um dort nach fünfjährigem<br />
Unterricht die Reifeprüfung abzulegen.<br />
Einige Lehrer der <strong>Realschule</strong> unterrichten aushilfsweise am<br />
Aufbaugymnasium.<br />
23<br />
Rektor Fritz Gravert 1960 -1981<br />
Am 24. November überreicht Herr Gravert Fräulein Müller die<br />
Ehrenurkunde des Landes für ihre 40jährige Tätigkeit im öffentlichen<br />
Dienst. Er betont, dass 40 Jahre Schuldienst fast ein ganzes<br />
Lebensalter Dienst an der Jugend bedeuten.<br />
1966 1. Kurzschuljahr: Wegen der Umstellung auf den neuen<br />
Versetzung dauert dieses Schuljahr nur von Ostern bis<br />
Dezember.<br />
Umbenennung der Klassen: Die <strong>Realschule</strong> beginnt<br />
von jetzt an mit der 5. Klasse und endet mit Klasse 10. Fräulein<br />
Müller wird pensioniert.<br />
1967 Im Laufe dieses Kalenderjahres verlässt Herr Häder die<br />
Schule, fünf neue Lehrkräfte beginnen ihren Dienst: Herr Fipper
Das Kollegium in den 60ern: vlnr: Frau Müller, Herr Schleicher, Herr<br />
Häder, Frau Klinksiek, Herr Falk, Herr Gravert, Herr Meißner, Frau<br />
Först, Herr Göhring<br />
als Fachlehrer in Deutsch, Frau Freundner, Frau Recker, Frau Sager<br />
und Fräulein Schröder.<br />
Herr Krieger löst als Hausmeister seine Frau ab.<br />
Ein Erlass des Kultusministers bestimmt, dass parallel zum<br />
Französischunterricht Alternativ-Fächer erteilt werden sollen. Da<br />
die Schüler selbst entscheiden, ob sie am Alternativ- oder am<br />
Französischunterricht teilnehmen, spricht man nun von den<br />
Wahlpflichtfächern.<br />
Das 2. Kurzschuljahr dauert von Januar bis zu den Sommerferien.<br />
Im Anschluss an die Sommerferien werden die Nachprüfungen<br />
zum ersten Mal durchgeführt, die nicht versetzten Schülern unter<br />
bestimmten Voraussetzungen ermöglichen, eine manelhafte Note<br />
auf dem Versetzungszeugnis zu verbessern und damit nachträglich<br />
die Versetzung zu erwirken.<br />
Die Lehrmittelfreiheit wird realisiert: Jeder Schüler erhält zu<br />
Beginn des Schuljahrs für den Kauf seiner Schulbücher einen<br />
Gutschein.<br />
24<br />
Kollegiumsausflug 1973 zur SGV Hütte am Sticht:<br />
(v.l.n.r.) Fritz Gravert, Armin Kiefel, Werner Sinnwell, Michael Göhr,<br />
Ernst Teepe, Ilse Schreiber, Gisela Kurtze, Horst-Wilhelm Klauke<br />
September: Das Schuljahr 1967/68 beginnt im neuen<br />
Schulgebäude. "Der Grundriss der Schule zeigt 4 Bauteile. In den<br />
beiden großflächigen Kopfbauten sind einmal der musische Teil<br />
(Aula, Zeichensaal, Musikraum und Foyer) und im Gegenstück<br />
dazu der sportliche Teil (Doppelturnhalle, Lehrschwimmbecken<br />
mit Umkleiden) untergebracht. In den zwei schmalen Trakten sind<br />
nach Süden hin die Klassen in zwei Geschossen übereinander<br />
angeordnet. In dem zur Straße liegenden Teil sind die Verwaltungsund<br />
darüber die Sonderklassenräume untergebracht. Ein ringartiger<br />
Flur verbindet alle Räume auf kürzestem Wege, und die<br />
Geschosse sind mit drei Treppenhäusern verbunden. Das dem<br />
Klassentrakt zugeordnete Treppenhaus mündet direkt in die überdachte<br />
Pausenhalle, die sich aus dem natürlichen Geländeverlauf<br />
noch unter den Klassenräumen befindet." (Zitat aus der Festschrift<br />
zur Einweihung des Schulzentrums <strong>Halver</strong>.)<br />
1968 Lehrerwechsel: Herr Hampe, Herr Nagy und Fräulein<br />
Kleebs beginnen, Herr Brandt und Frau Recker beenden ihre<br />
Tätigkeit an der <strong>Realschule</strong>.<br />
1969 Lehrerwechsel im Laufe des Kalenderjahres: Herr Fipper,
Herr Nagy und Fräulein Schröder verlassen die Schule, als neue<br />
Lehrer beginnen Herr Teepe und Herr Kiefel.<br />
Eine neue Konferenzordnung tritt in Kraft: Die jeweils gewählten<br />
Schülersprecher und die Vertreter der Schulpflegschaft erhalten das<br />
Recht, an den Lehrerkonferenzen teilzunehmen (Zeugnis- und<br />
Zensurenkonferenzen ausgenommen).<br />
Raummangel auch in der neuen Schule: Im Schuljahr 1969/70<br />
umfaßt die <strong>Realschule</strong> 13 Klassen mit insgesamt 427 Schülern<br />
(200 Jungen, 227 Mädchen). Da nur 8 Klassenräume zur<br />
Verfügung stehen, werden weitere Räume, u. a. der Biologieraum<br />
und der Zeichensaal in Klassenzimmer umgewandelt.<br />
1970 Riesenslalom und Langlauf: In diesem schneereichen<br />
Winter werden wieder die Skiwettkämpfe der Realschüler durchgeführt.<br />
Dabei handelt es sich nicht um Leistungs- sondern um<br />
Jahrgangswettbewerbe, die seit Anfang der 60er Jahre jährlich am<br />
Collenberg abgehalten wurden, wenn es die Schneeverhältnisse<br />
zuließen.<br />
Neue Lehrkräfte: Fräulein Schoroth und Fräulein Marquard.<br />
Das Kollegium im Atrium 1970: (v.l.n.r.) Frau Schoroth, Herr Göhring, Frau Först, Frau Klinksiek, Frau Simmich (Kleebs), Herr Hampe, Frau Kurtze,<br />
Herr Falk, Herr Gravert, Herr Meißner, Frau Freundner<br />
25<br />
Fräulein Klinksiek wird pensioniert und scheidet aus dem<br />
Schuldienst aus. Frau Sager und Herr Hampe beenden ebenfalls<br />
ihre Tätigkeit an der Schule.
Das Kollegium im Atrium 1976<br />
(v.l.n.r.) Werner Sinnwell, Hannelore Freundner, Brigitte Marquardt, Jürgen Kraja, Ursula Wagner (Kindermann), Ernst Teepe, Eva Bangert, Fritz Gravert,<br />
Horst-Wilhelm Klauke, Gisela Kurtze, Maria Romberg, Rosemarie Roczek, Susanne Crummenerl, Rolf Göhring, Hanna Brenken, Michael Göhr, Armin<br />
Kiefel, Gabriele Lüddecke (Kleine), Ilse Schreiber, Harald Falk<br />
Während der Sommerferien entstehen in der Pausenhalle unter<br />
dem Klassentrakt drei neue Klassenräume, so dass im Schuljahr<br />
1970/71 Zeichensaal, Biologie- und Handarbeitsraum wieder<br />
ihrem eigentlichen Zweck dienen können.<br />
1971 Neue Lehrkräfte: Fräulein Romberg, Herr Göhr und<br />
Fräulein Schreiber<br />
1972 Im Januar stirbt Fräulein Först, die noch bis kurz vor<br />
ihrem Tode mit großem Einsatz ihre Stelle an der Schule ausgefüllt<br />
hatte. Aus dem Kollegium scheidet auch Frau Lohkamp (geb.<br />
Kleebs) aus, Fräulein Kleine beginnt ihre schulische Tätigkeit.<br />
1973 Neue Lehrkräfte: Herr Kraja, Herr Sinnwell und Frau Roczek<br />
26<br />
Am 13. Februar findet an der <strong>Realschule</strong> der erste<br />
Schülersprechtag statt, an dem den Schülern Gelegenheit gegeben<br />
wird, ihre Lehrer einzeln aufzusuchen, um Probleme ungestört<br />
und in Ruhe mit ihnen zu besprechen.<br />
1974 Zwei neue Lehrerinnen beginnen ihren Dienst: Frau<br />
Crummenerl und Fräulein Kindermann.<br />
Die sogenannten Kopfnoten auf den Zeugnissen werden abgeschafft.<br />
Im November organisiert die SMV im Foyer der Schule ein<br />
Tanzfest für alle Realschüler, das bei den "Großen" und bei den<br />
"Kleinen" viel Anklang findet und zur festen Einrichtung der kommenden<br />
Schuljahre wird.<br />
1975 Frau Brenken und Frau Bangert nehmen im Laufe dieses
Auch das Kollegium feierte 1973 beim SV-Karneval mit:<br />
H.-W. Klauke, Hannelore Freundner, Gaby Lüddecke (Kleine), Ilse Schreiber, Jürgen Kraja, Harald Falk<br />
Kalenderjahres ihre Tätigkeit in der Schule auf.<br />
Im Mai feiert Herr Meißner sein 40jähriges Dienstjubiläum; am<br />
Ende des Schuljahrs 1974/75 tritt er in den Ruhestand und wird<br />
von Vertretern der Stadt, der Schulpflegschaft, dem Kollegium und<br />
der Schülerschaft feierlich verabschiedet.<br />
Auch Fräulein Schoroth verlässt die Schule zum Schuljahresende,<br />
kann aber nicht mehr offiziell verabschiedet werden, da sie schwer<br />
erkrankt. Im April 1976 erliegt sie im Alter von 34 Jahren ihrem<br />
unheilbaren Leiden, nachdem sie noch kurze Zeit nach scheinbarer<br />
Genesung an der <strong>Realschule</strong> in Wipperfürth als Lehrerin gearbeitet<br />
hatte.<br />
27<br />
Raumnot: Zu Beginn des Schuljahres 1975/76 umfasst die<br />
<strong>Realschule</strong> 19 Klassen mit insgesamt 587 Schülern (264 Jungen,<br />
323 Mädchen), die von 20 hauptamtlichen Lehrern unterrichtet<br />
werden. Um jede Klasse in einem eigenen Klassenzimmer unterzubringen,<br />
gewinnt man durch Errichtung einer Trennwand und<br />
unter Einbeziehung eines Nebenraums aus einem normalen<br />
Klassenraum zwei neue, aber sehr kleine Klassen; außerdem werden<br />
die Lehrerbücherei und das Kartenzimmer in Klassenräume<br />
umgewandelt.<br />
Die Neigungsdifferenzierung in den Klassen 9 und 10 wird eingeführt:<br />
Dabei handelt es sich an dieser Schule um eine dreifache
In den 70ern wurden Lehrerinnen von Schülern noch auf Händen<br />
getragen:<br />
v.l.n.r.: Gaby Lüddecke (Kleine), Ulf Schmale, Thomas Kattwinkel,<br />
Anna Kerifidou<br />
Differenzierung, nämlich in den fremdsprachlichen (fs), den<br />
mathematisch-naturwissenschaftlichen (mn) und den sozialkundlichen<br />
(sk) Zweig.<br />
Seit 1975 besteht die Partnerschaft der Stadt <strong>Halver</strong> mit der nord-<br />
Lehrerausflug 1974 von links: Frau Crummenerl, Herr Meißner, Frau<br />
Lüddecke (Kleine), Herr Teepe, Frau Schreiber-Falk, Herr Kiefel, Herr<br />
Göhr, Frau Freundner, Herr Klauke<br />
28<br />
Jürgen Kraja und Wolfgang Lüddecke beim gemütlichen Ausklang der<br />
Karnevalsfete der SV 1981 im Partyraum des Hausmeisters.<br />
französischen Stadt Hautmont. Profitieren soll von der<br />
Städtefreundschaft vor allem die Jugend. Deswegen streben die<br />
<strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> und die entsprechende französische Schule, das<br />
CES Perier aus Hautmont, eine Schulpartnerschaft an, die im<br />
Jubiläumsjahr ihren Anfang nehmen wird.<br />
Kollegium, Eltern- und Schülerschaft sprechen sich gegen die<br />
Einführung der 5-Tage-Woche aus.<br />
1976 Mit Wirkung vom 1. April 1976 wird Herr Klauke als<br />
Nachfolger von Herrn Meißner zum Realschulkonrektor befördert.<br />
Wanderklassen: Das Kollegium beschließt, im Schuljahr 1976/77<br />
zwei Wanderklassen einzurichten, da in diesem Schuljahr die<br />
Anzahl der Klassen auf 21 ansteigen wird und die Raumkapazität<br />
der <strong>Realschule</strong> zur Schaffung neuer Klassenräume erschöpft ist.<br />
Nach den Sommerferien werden über 600 Schülerinnen und<br />
Schüler die <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> besuchen.
Kollegiumsausflug 1981: (v.l.n.r.) Werner Sinnwell, Hannelore Freundner, Armin Kiefel, Hartmut Wächter, Ingrid Stobbe, Eva Bangert, Rosemarie Roczek<br />
29
Die letzten 25 Jahre<br />
von 1976 bis 2001<br />
Als Fortsetzung des Festschrifttextes zur 100-Jahr-Feier folgen nun<br />
Auszüge aus der jüngeren Schulgeschichte. Als Grundlage dienen<br />
Konferenzprotokolle und Zeitungsberichte. Auf Hinweise zur<br />
Einstellung, zur Versetzung und Pensionierung von Lehrerinnen<br />
und Lehrern wird hier zum größten Teil verzichtet. Wir verweisen<br />
auf die Übersicht an anderer Stelle.<br />
1976 Ende des Schuljahres 1976/77 geht Herr Harald Falk in<br />
den Ruhestand. Er unterrichtete seit 1951 an der <strong>Realschule</strong>. Für<br />
einige Jahre fällt der Chor wie auch der Musikunterricht an der<br />
Schule aus.<br />
1977 Dezember: Ein neues Schulmitwirkungsgesetz tritt in<br />
Kraft. In der jährlich zu bildenden Schulkonferenz sind die<br />
Lehrerinnen und Lehrer mit 12 Stimmen, die Eltern mit 8 und die<br />
Schülerinnen und Schüler mit 4 Stimmen vertreten.<br />
Vom Beginn des Schuljahres an ist der erste Samstag im Monat<br />
unterrichtsfrei.<br />
1978 Am 11. März - in den Osterferien - verunglückt Herr Rolf<br />
Göhring tödlich. Herr Göhring war seit 1952 Lehrer an unserer<br />
Schule.<br />
Am 31.12.78 wird das Hausmeisterehepaar Krieger verabschiedet.<br />
Im Dezember tritt eine neue ASchO (Allgemeine Schulordnung)in<br />
Kraft.<br />
1979 1. Januar: Herr Peter Haase wird neuer Hausmeister.<br />
In einer Dienstbesprechung im Februar wird erstmalig über die<br />
Einführung eines Schülerbetriebspraktikums an unserer Schule diskutiert.<br />
Die Einführung wird aus organisatorischen Gründen<br />
30<br />
Horst-Wilhelm Klauke: Rektor von 1982 bis 1991<br />
zurückgestellt bis es für die <strong>Realschule</strong> Pflicht wird. Dafür sollen<br />
nachmittags Betriebserkundungen und Betriebsbesichtigungen<br />
durchgeführt werden.<br />
Im September findet die erste Sitzung der Schulkonferenz statt<br />
In den Herbstferien fährt Fau Stobbe mit einer Schülergruppe nach<br />
Hautmont (Partnerstadt von <strong>Halver</strong>) zum Schüleraustausch.<br />
Am 15.11.79 werden ertmals Schülerlotsen im Bächterhof eingesetzt.<br />
Diese Aufgabe ist im Herbst 2000 wieder aufgenommen<br />
worden.<br />
1980 Zu Beginn des Schuljahres 80/81 wird der erste und<br />
dritte Samstag im Monat unterrichtsfrei.
Das Kollegium 1987 (v.l.n.r.): Herr Wistinghausen, Maria Romberg, Werner Wiedemeier, Inge Zintl, Hartmut Wächter, Horst-Wilhelm Klauke, Werner<br />
Sinnwell, Gisela Kurtze, Wolfgang Lüddecke, Ute Köhler, Michael Göhr, Ralf Reininghaus, Doris Pohl, Ludger Krampe, Hannelore Freundner, Friedrich<br />
Exner, Rosemarie Roczek, Eva Bangert, Ilse Schreiber, Jürgen Kraja, Inge Zensen, Margot Ihne, Hanna Brenken<br />
Änderung des Differenzierungserlasses: Mathematik wird ab dem<br />
Schuljahresbeginn 80/81 wieder im Klassenverband unterrichtet.<br />
Die Schulkonferenz beschließt, ein Kopiergerät anzuschaffen.<br />
1981 Im Sommer findet ein großes Schulfest statt. Der Erlös<br />
wird für die Ausgestaltung des Schulhofes und des Atriums verwendet.<br />
Realschuldirektor Fritz Gravert scheidet nach längerer Krankheit<br />
aus dem Schuldienst aus. Er wird zum 12.02. pensioniert.<br />
31<br />
1982 Kommissarischer Schulleiter ist seit dem 10.02.82<br />
Realschulkonrektor Horst Wilhelm Klauke. Er wird am 12.07.82<br />
mit Wirkung vom 01.07.82 neuer Schulleiter. Er ist der 7.<br />
Schulleiter seit Bestehen der Schule.<br />
Werner Sinnwell, seit 1973 Lehrer an der <strong>Realschule</strong>, wird am<br />
01.02.82 mit der kommissarischen Verwaltung der<br />
Konrektorenstelle beauftragt. Am 01.09.82 wird er zum Konrektor<br />
ernannt.
Kollegiumsausflug 1990 zum Braunkohlekraftwerk Garzweiler: (v.l.n.r.) Michael Göhr, Hartmut Wächter, Ludger Krampe, Werner Wiedemeier, Wolfgang<br />
Lüddecke, Ilse Schreiber, Friedrich Exner, Inge Zensen, Hanna Brenken, Ralf Reininghaus, Gertraud Heinen (Linderich), Maria Schoofs (Romberg),<br />
Rosemarie Roczek, Gisela Kurtze, Reiner Albrecht, Horst-Wilhelm Klauke<br />
Im Schuljahr 82/83 wird ein Freundeskreis der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong><br />
gegründet. Erster Vorsitzender wird Herr Jörgpeter Bergmann. Die<br />
Beiträge(18/30 DM) werden laut Satzung ausschließlich für schulische<br />
Belange verwendet.<br />
32<br />
Alle Klassenräume werden in Eigenarbeit durch Eltern, Lehrer und<br />
Schüler renoviert. Materialien werden vom Schulträger und von<br />
Gönnern der Schule zur Verfügung gestellt.
Das erste „Bild des Monats“ wird von Kunstlehrer Wolfgang Lüddecke<br />
prämiert.<br />
Das Lernmittelfreiheitsgesetz wird geändert. Die Eltern zahlen<br />
einen Eigenanteil von einem Drittel, das sind 32 DM. Die restlichen<br />
vom Schulträger gekauften Bücher werden an die<br />
Schülerinnen und Schüler ausgeliehen.<br />
1983 Die Lehrerkonferenz beschließt einstimmig, die Einführung<br />
des Schülerbetriebspraktikums bei der Schulkonferenz zu beantragen.<br />
Die Schulkonferenz beschließt dieses. Die Schulleitung führt<br />
Verhandlungen mit Firmen in <strong>Halver</strong> und mit dem<br />
Arbeitgeberverband.<br />
Kurz vor den Sommerferien findet ein Schulfest statt. Der Erlös ist<br />
weitgehend für eine mobile Videokamera bestimmt.<br />
1984 Die Bezirksregierung genehmigt das<br />
Schülerbetriebspraktikum. Es wird erstmalig dreiwöchig in der Zeit<br />
vom 27.02. bis 16.03.84 durchgeführt. Beteiligt sind drei Klassen<br />
9.<br />
Nach der Pensionierung von Herrn Falk konnte das Fach Musik an<br />
der Schule 7 Jahre nicht unterrichtet werden. Nach vielen<br />
Bemühungen von Schule und Schulträger weist die<br />
33<br />
Göhrs Würstchenstand auf dem Schulfest 1981<br />
Bezirksregierung Herrn Ludger Krampe aus Düsseldorf mit den<br />
Fächern Sport und Musik unserer Schule zu.<br />
1985 In der Zeit vom 25.02. bis 16.03. findet das zweite<br />
Schülerbetriebspraktikum statt. Alle Schülerinnen und Schüler der<br />
drei Klassen 9 können ihren Wünschen gemäß eingesetzt werden.<br />
1986 In Konferenzen wird über die Einführung einer<br />
Projektwoche beraten.<br />
Das Sommerfest anlässlich des 110jährigen Bestehens der<br />
<strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> ist auf den 14. Juni festgelegt. Am Abend des 12.<br />
Juni liest der Schriftsteller Josef Reding aus Dortmund aus seinen<br />
Werken.<br />
1987 Die Mitwirkungsgremien beschäftigen sich mit der<br />
Namensgebung für die <strong>Realschule</strong>. Nach mannigfachen<br />
Diskussionen (Humboldt-<strong>Realschule</strong>, <strong>Realschule</strong> "Auf dem Dorfe”,<br />
Erich-Kästner-<strong>Realschule</strong>) beschließt die Schulkonferenz mehrheitlich,<br />
den bisherigen Namen <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> beizubehalten.
Im September findet eine erste Projektwoche statt.<br />
Die Bezirksregierung kürzt die Reisekostenmittel für Lehrkräfte bei<br />
Klassenfahrten in erheblichem Umfang. Die Konferenzen<br />
beschließen, geplante Klassenfahrten dennoch durchzuführen und<br />
diese auch in Zukunft unter "erschwerten Umständen” zu<br />
machen.<br />
Zur besseren Belüftung werden in Klassen zum Schulhof und in<br />
einigen Fluren Schiebefenster eingebaut.<br />
Die RSH mit Anbau und Skater Anlage<br />
1988 Nach längerer Zeit findet wieder eine Karnevalsfeier der SV<br />
statt.<br />
Die Beratungsstelle für Eltern, Jugendliche und Kinder der AWO<br />
stellt sich in einer Informationsveranstaltung vor und nimmt seitdem<br />
regelmäßig am Elternsprechtag teil.<br />
Die Theater-AG der <strong>Realschule</strong> gewinnt den 1. Preis bei den<br />
Märkischen Kulturtagen. Als besondere Belohnung nehmen die<br />
Schülerinnen und Schüler am Kinderfest des Kanzlers in Bonn teil.<br />
34<br />
Für die Schülerinnen und Schüler, die nach der Grundschule zur<br />
<strong>Realschule</strong> wechseln, wird ein Kennenlern-Morgen eingeführt.<br />
Im Juni feiert die Schulgemeinde ein weiteres Schulfest<br />
Nach einer Dienstbesprechung mit dem Dezernenten der<br />
Bezirksregierung werden zum Schuljahresbeginn 89 zwei<br />
Lehrkräfte auf Grund von Überbesetzung zur <strong>Realschule</strong> Werdohl<br />
abgeordnet.<br />
Im September beschäftigen sich die Lehrerinnen und Lehrer im<br />
Rahmen einer pädagogischen Konferenz mit den Themen<br />
"Wochenplan” und "Freiarbeit”.<br />
Die Schülerbücherei wird mit finanzieller Hilfe der Sparkasse neu<br />
eröffnet.<br />
1989 Unter Mitwirkung der Bezirksregierung findet eine pädagogische<br />
Konferenz zum Thema "Zusammenarbeit<br />
<strong>Realschule</strong>/Grundschule” statt.<br />
Nach der Entlassung der Klassen 10 im Sommer gibt es<br />
Beschwerden über Schmutz und Sachbeschädigungen. Es ergeht<br />
ein nochmaliges Verbot von Alkohol und "Vandalismus”.<br />
Die Schülerinnen und Schüler gestalten eine Projektwoche im<br />
September.<br />
In einer weiteren pädagogischen Konferenz beschäftigt sich die<br />
Lehrerkonferenz unter Mitwirkung der Bezirksregierung mit dem<br />
Thema "Arbeitsweisen in den Klassen 7 und 8”.<br />
1990 Raummangel an der <strong>Realschule</strong>: Erste Gespräche mit dem<br />
Schulträger über mögliche Ausbaupläne des Realschulgebäudes<br />
sind im März.
Die Berufsberatung nimmt erstmalig am Elternsprechtag teil.<br />
Pädagogische Konferenz mit dem Dezernenten der<br />
Bezirksregierung :<br />
"Arbeitsweisen in den Klassen 9 und 10”<br />
Im September besuchen alle Schülerinnen und Schüler eine<br />
Zirkusveranstaltung mit Tierschau auf dem Festplatz Karlshöhe.<br />
Die Lehrerkonferenz lehnt in geheimer Abstimmung die<br />
Einführung der 5-Tage-Woche ab.<br />
1991 Im Januar liest Josef Reding für die Schülerinnen und<br />
Schüler.<br />
Die Beratungslehrer der beruflichen Schulen informieren erstmals<br />
den Entlassjahrgang über Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten.<br />
Am Rosenmontag wird wegen des Golfkrieges Unterricht erteilt.<br />
Im Juni feiert die <strong>Realschule</strong> wiederum ein Schulfest. Dazu begrüßt<br />
sie eine Besuchergruppe der Gesamtschule Velten (Brandenburg).<br />
Mit Schuljahresende 1990/91 geht der Schulleiter Rektor Horst<br />
Wilhelm Klauke in Pension. Er wird in einer Feierstunde verabschiedet.<br />
Zum Schuljahresbeginn 91/92 übernimmt Hartmut Wächter die<br />
Schulleitung.<br />
Im Oktober befasst sich die Schulkonferenz mit der<br />
Schulwegsicherung im Bächterhof. Es wird später hier eine Tempo-<br />
30-Zone eingerichtet.<br />
Zum Jahresende fährt eine Abordnung des Kollegiums nach Velten<br />
zur Ungermann-Gesamtschule.<br />
35<br />
Das Projekt Berufswahlvorbereitung in den Klassen 9/10 wird<br />
ausgeweitet durch den Besuch der Klassen 9 im<br />
Berufsinformations-zentrum und durch einen Eltern- und<br />
Schülerabend (Klassen 10) mit den berufsbildenden Schulen.<br />
Die heimische Sparkasse bezuschusst den Kauf des ersten<br />
Computers für die Schulverwaltung.<br />
1992 Ein Schulkiosk wird in Regie des Hausmeisters mit einem<br />
Getränke- und Gebäckverkauf eröffnet (nach Beschluss der<br />
Schulkonferenz).<br />
An heißen Tagen wird der Unterricht schon mal ins Atrium verlegt.<br />
Beim Sportabzeichenwettbewerb der Schulen und beim<br />
Börsenspiel erreicht die <strong>Realschule</strong> jeweils den ersten Platz.<br />
Fachkonferenzen (M, E, D) mit den beruflichen Schulen zum<br />
Kennenlernen der schulischen Anforderungen<br />
Am 27. April fällt der Unterricht nach einem Brand in der<br />
Trafostation (Untergeschoss des Realschulgebäudes) aus. Eine folgende<br />
Lehrerkonferenz wird nach einer telefonischen<br />
Bombendrohung vorzeitig beendet.
Flatterballwurf bei den Klassen Wettkämpfen auf dem Franz-Dobrikat-<br />
Sportplatz (Lehrer Olaf Mester mit Kappe)<br />
Im Mai wird Hartmut Wächter in einer Feierstunde zum<br />
Realschulrektor ernannt.<br />
Mit 3 Lehrern und 24 Schülerinnen und Schülern kommt die<br />
Gesamtschule Velten vom 13. bis zum 16. Mai zu Besuch.<br />
Die Schulkonferenz fasst im Juni weitreichende Beschlüsse:<br />
1.Eine Schulpartnerschaft mit dem Collège Jean Mermoz in<br />
Fâches-Thumesnil wird eingegangen.<br />
2.Eine neue Stundentafel (durchschnittlich 30<br />
Unterichtswochenstunden pro Klasse) für die Klassen 5 – 10 wird<br />
festgelegt.<br />
3."Unter Berücksichtigung der neuen Stundentafel wird der<br />
Unterricht ab dem Schuljahr 1992/93 an 5 Wochentagen erteilt.”<br />
Die Berufsberatung stellt erstmalig Seminare für die Klassen 9 zu<br />
den Themen "Bewerbung, Test, Vorstellung” vor.<br />
36<br />
Im Sommer/Herbst finden Gespräche und Ortsbesichtigungen von<br />
Schulleitung und Stadtverwaltung bzgl. einer Erweiterung der<br />
<strong>Realschule</strong> statt. Erarbeitet wird ein Konzept zur Aufstockung des<br />
Gebäudes. Anträge zur Bezuschussung einer Aufstockung werden<br />
bei der Bezirksregierung gestellt. Der Schulbaudezernet der<br />
Bezirksregierung kommt zur Ortsbesichtigung.<br />
Die <strong>Realschule</strong> beteiligt sich an einer Demonstration gegen Gewalt<br />
und Ausländerfeindlichkeit in <strong>Halver</strong>.<br />
1993 In den Verwaltungstrakt und einige Fachräume wird eingebrochen<br />
(Schadenshöhe: 15000 DM).<br />
Die Schulkonferenz beschließt den Rahmen für zukünftige<br />
Klassenfahrten (neuer Wandererlass) und eine Projektwoche zum<br />
Thema "Wir leben in <strong>Halver</strong>”. Sie nimmt von der geplanten<br />
Aufstockung zustimmend Kenntnis.<br />
Im Februar sagt die Bezirksregierung die Förderung einer<br />
Aufstockung des Gebäudes zu (Projekthöhe 4,2 Mio. DM,<br />
Förderung 65%, 2,8 Mio DM).<br />
Im Februar kommen erstmals 20 Schülerinnen und Schüler in<br />
Begleitung von Evelyn Pollet und Bernhard Giezek aus Fâches-<br />
Thumesnil für 7 Tage nach <strong>Halver</strong>.<br />
Im Mai wird die Projektwoche mit einer samstäglichen<br />
Präsentation durchgeführt.<br />
Im August erfolgt die Umplanung der Schulerweiterung: Statt der<br />
Aufstockung schlägt die Verwaltung einen Anbau mit vier NWund<br />
fünf Klassenräumen vor.<br />
Beschluss: "Die Schulkonferenz begrüßt das von der Stadt vorgeschlagene<br />
Erweiterungskonzept (Anbau). Sie bedauert es, dass<br />
nicht das optimale Raumangebot erreicht wird, wie es durch eine<br />
Aufstockung möglich wäre.“<br />
Der Rat der Stadt fasst im Oktober den Baubeschluss.
Die <strong>Realschule</strong> beteiligt sich im Dezember erstmalig am<br />
Weihnachtsmarkt.<br />
1994 17. Januar: Heizungsrohrbruch im Kellerbereich; die<br />
Schülerinnen und Schüler haben unterrichtsfrei, die<br />
Lehrerkonferenz beschäftigt sich in Selbstevaluation mit dem<br />
Thema "Schulklima".<br />
Für die <strong>Realschule</strong>n erscheinen im März neue Richtlinien und<br />
Lehrpläne. Implementationen für alle Fächer erfolgen in den nächsten<br />
Monaten.<br />
Die Fachkonferenzen NW befassen sich intensiv mit der zukünftigen<br />
Ausstattung der neuen Fachräume.<br />
Im Juli beginnt die Anbaumaßnahme.<br />
Die Schulkonferenz beschließt die Einrichtung eines Schulgartens.<br />
Dieser entsteht mit Hilfe von Sponsoren auf dem Schulgelände.<br />
Erstmals trifft sich eine Rechtskunde-AG für die Klassen 10.<br />
1995 Im April, nach den Osterferien, ziehen vier Klassen in den<br />
fertiggestellten Anbau um. Der Schulhof wird mit Sitzbänken,<br />
Basketballfeld und Tischtennisplatten neu gestaltet.<br />
Im August wird der Anbau mit neuen Fachräumen für Biologie,<br />
Physik und Chemie im Rahmen eines Schulfestes eingeweiht.<br />
Umbauten im alten Gebäude schaffen im Herbst weitere<br />
Klassenräume und Fachräume für Kunst/Textilgestaltung und<br />
Musik(Keyboard-Raum).<br />
37<br />
Im Computerraum lernen Jana und Lea Englisch mit dem English<br />
Coach 2000<br />
Die Schülerbücherei erhält im Erdgeschoss einen festen Raum.<br />
Die neue Maßnahme "Geld-statt-Stellen" beschert der <strong>Realschule</strong><br />
eine Vertretungslehrerin über einen längeren Zeitraum.<br />
1996 In diesem Jahr werden am Realschulgebäude das Dach und<br />
die Fassade saniert.<br />
Für die Klassen 8 werden erstmals Seminare zur Suchtprophylaxe<br />
in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt des Märkischen Kreises<br />
durchgeführt.<br />
Das neue Schuljahr beginnt im August mit fünf Anfängerklassen,<br />
wie in den folgenden Jahren nun die Regel. Sieben (!) Kolleginnen<br />
und Kollegen treten mit Schuljahresbeginn ihren Dienst an.<br />
Im Herbst sind die schuleigenen Lehrpläne auf der Basis der neuen<br />
Richtlinien fertig.<br />
Lehrer- und Schulkonferenz beschäftigen sich mit der<br />
Rechtschreibreform.
1997 Die <strong>Realschule</strong> bewirbt sich erstmals um eine<br />
Stellenbesetzung im "schul- und stellenscharfen<br />
Ausschreibungsverfahren". Leider erfolglos, denn die Bewerber<br />
nehmen die Stellenangebote nicht an.<br />
Am 1. Februar tritt Michael de Vuyst die vakante Hausmeisterstelle<br />
an.<br />
168 Anmeldungen für die Klassen 5: Im Auswahlverfahren bekommen<br />
19 Schülerinnen und Schüler aus Breckerfeld, Lüdenscheid<br />
und Kierspe keinen Platz.<br />
Der Informatikraum erhält 13 Multimedia-PCs, die miteinander<br />
vernetzt sind.<br />
Ein Vorentwurf zum Schulprogramm wird der Lehrerkonferenz im<br />
April vorgelegt. Eine Steuerungsgruppe soll die weitere Arbeit am<br />
Schulprogramm begleiten.<br />
Film-AG: Prof. Snuggels wird entführt (Sinan Baysal und Matthias Ihne)<br />
38<br />
Lehrer- und Schulkonferenz fassen neue Beschlüsse zu Dauer und<br />
Kosten von Wanderfahrten in den einzelnen Jahrgangsstufen.<br />
Im September findet eine Projektwoche mit Präsentation statt.<br />
Erlasse der Landesregierung: Die wöchentliche Pflichtstundenzahl<br />
der Lehrerinnen und Lehrer wird um eine erhöht. Die Anzahl der<br />
Klassenarbeiten beträgt in den Jahrgangsstufen 5 bis 8 jeweils 6, in<br />
9/10 jeweils 5.<br />
Im November wird von der Bezirksregierung die Stelle eines 2.<br />
Konrektors ausgeschrieben, da die Schülerzahlen langfristig über<br />
540 liegen werden.<br />
1998 Die Schulkonferenz genehmigt die Aufstellung eines<br />
Getränkeautomaten.<br />
In den Fachkonferenzen Deutsch, Englisch, Mathematik werden<br />
Parallelarbeiten für die Jahrgangsstufen 10 vorbereitet und ausgewertet.<br />
Im März erhält die <strong>Realschule</strong> einen Internetanschluss: Über einen<br />
Proxy-Server sind alle PC-Arbeitsplätze unabhängig voneinander<br />
mit dem Netz verbunden.<br />
Jürgen Littmann tritt im August seine Stelle als zweiter Konrektor<br />
der <strong>Realschule</strong> an.<br />
In den Klassen 5 werden Schülerseminare zum Thema "soziales<br />
Lernen" erstmals durchgeführt.<br />
1999 Die Schulkonferenz nimmt einen Zwischenbericht zum<br />
Schulprogramm entgegen und beantragt beim Schulträger die<br />
Entfernung des festen Aulagestühls.
Ab März haben die Schülerinnen und Schüler im Informatikraum<br />
("Internetcafé") einmal wöchentlich Gelegenheit, unter Aufsicht<br />
im Internet zu surfen.<br />
Eine ganztägige Lehrerfortbildung zu den Themen "Lernen mit<br />
Neuen Medien" und "Grundlagen Internet" findet im März statt.<br />
Änderung des Differenzierungserlasses durch eine neue<br />
Ausbildungsordnung für die Sekundarstufe I: Die verbindliche<br />
Wahl des 4. schriftlichen Faches gilt bereits ab der Klasse 8. Dazu<br />
lädt die <strong>Realschule</strong> im April zu einem Elternabend jeweils für die<br />
Klassen 7 und 8 ein.<br />
Im November erfolgt eine weitere ganztägige Lehrerfortbildung zu<br />
Schwerpunkten des Schulprogrammes (u. a. Lernen lernen,<br />
Suchtprophylaxe, Lebensplanung, fächerübergreifender<br />
Unterricht).<br />
Die <strong>Realschule</strong> wird beim Umweltpreis der Stadt <strong>Halver</strong> mit dem<br />
1. und 2. Platz ausgezeichnet.<br />
2000 Im Frühjahr gibt es schulinterne Fortbildungen und eine<br />
Lehrerkonferenz zu den Themen „Lebensplanung“ und „reflexive<br />
Koedukation“.<br />
Die neue Ausbildungordnung für die Vorbereitungszeit mit<br />
Ausbildungskoordinatoren und bedarfsdeckendem Unterricht<br />
erreicht durch die Zuweisung einer Referendarin auch die<br />
<strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong>.<br />
Die Osterferien werden dazu genutzt, die Aula umzugestalten und<br />
mit losem Gestühl zu versehen.<br />
40 Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 und 10 nehmen im<br />
Mai an der weltweiten PISA-Studie teil.<br />
39<br />
Bei der Film-AG hängt man schon mal in der Luft : Katrin Knaup<br />
Im Juni wird der Konrektor Werner Sinnwell feierlich verabschiedet<br />
und Eva Bangert übernimmt zum Schuljahresbeginn 2000/01<br />
zunächst kommissarisch die Konrektorstelle.<br />
Nach der neuen Ausbildungsordnung erhalten einige Schülerinnen<br />
und Schüler die Versetzung in die nächste Klasse durch erfolgreiches<br />
Ablegen einer Zusatzprüfung.<br />
Die naturwissenschaftlichen Räume, der Raum für<br />
Gesellschaftslehre und das Lehrerzimmer bekommen<br />
Internetanschlüsse. Eine Homepage der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> wird ins<br />
Internet gestellt. Für den Verwaltungsbereich werden vier neue<br />
Computer gekauft.
In Zusammenarbeit mit der E-nitiative bietet die <strong>Realschule</strong> für die<br />
verschiedensten Fachbereiche Fortbildungen an. Es geht immer<br />
um die Einbindung des Internets in konkreten<br />
Unterrichtsvorhaben.<br />
Das Schulprogramm ist in den wesentlichen Zügen verschriftlicht.<br />
In den vorstehenden Jahreschroniken fehlen zahlreiche, regelmäßig<br />
stattfindende Veranstaltungen, die eigentlich unsere Schule<br />
mit Leben füllen. So konnten aus Platzmangel Hinweise auf<br />
Wandertage, auf Klassen- und Kursfahrten, auf Sport- und<br />
Spielfeste, auf Schüleraufführungen von Theater- und<br />
Tanzarbeitsgemeinschaften, des Chores und der Schulband, auf<br />
Veranstaltungen der SV, auf Abschlussfeiern mit Ehemaligen, auf<br />
Elternabende und weitere Fortbildungsveranstaltungen der<br />
Lehrerinnen und Lehrer nicht aufgenommen werden.<br />
Große Pause (15 Min.) auf dem Schulhof unter der Kastanie<br />
40<br />
Begeisterte Fans bei den SV-Spielen 2001
Das Kollegium der RSH im März 2001 (v.l.n.r.)<br />
untere Reihe: Mareike Kemper, Ingrid Stobbe, Friedrich Exner, Edith Korthaus (Broom) Gaby Lüddecke (Kleine), Sheila Kienel (Lehramtsanwärterin),<br />
Beate Größ, Christian Gerold, Marc Möllers, Wolfgang Lüddecke<br />
mittlere Reihe: Erika Elsner, Olaf Mester, Ralf Reininghaus, Michael Göhr, Werner Wiedemeier, Birgit Miller, Brigitte Lackmann, Hans Komander, Eva<br />
Bangert, Klaus Lübbecke<br />
obere Reihe: Hartmut Wächter, Jan Zimmer, Sieghard Heine, Claudia Hartmann, Ludger Krampe, Karin Turck, Margot Ihne, Inge Zensen, Thomas<br />
Schmidt<br />
41
Die Theater AG<br />
zu Gast beim Bundeskanzler<br />
Die Teilnahme beim „Festival Märkische Schulkultur" im Sommer<br />
1987 war für die Theater-AG der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> ein dreifacher<br />
Glückstreffer.<br />
Das konnten die 40 Mädchen und Jungen am 3.Juli 1987 natürlich<br />
nicht ahnen, als sie mit klopfendem Herzen und feuchten Händen<br />
auf der großen Bühne des Lüdenscheider Kulturhauses ihre beiden<br />
Stücke aufführten: „Matten aus Isfahan", nach einem persischen<br />
Märchen, und „Uraschima", nach einem japanischen Märchen.<br />
„Schattenspiele verzauberten Publikum", schrieb die Presse über<br />
die märchenhaften Eigenproduktionen der <strong>Halver</strong>aner<br />
Schülerinnen und Schüler.<br />
Der Anruf kam am folgenden Schultag und löste Riesenjubel aus:<br />
Von den 19 teilnehmenden Schulen erhielt die Gruppe aus <strong>Halver</strong><br />
in der Sparte „Theater" den 1.Preis.<br />
Es kam aber noch besser. Verbunden mit dem Preis war eine<br />
Einladung der <strong>Halver</strong>aner Realschüler zum Fest des<br />
Bundeskanzlers in Bonn.<br />
10.September 1987. Die Theaterspieler aus den Klassen 6 bis 9<br />
fahren mit dem Bus in Begleitung von Wolfgang Lüddecke und<br />
Jürgen Kraja nach Bonn, denn der Leiter der Theater-AG ist zu der<br />
Zeit auf Klassenfahrt in Bayern. Ein Problem bereitet<br />
Kopfschmerzen und erfordert erheblichen organisatorischen<br />
Aufwand. Aus den beiden in München und am Walchensee weilenden<br />
Klassen 10 möchten nämlich sechs zur Theater-AG<br />
gehörende Mädchen und Jungen verständlicherweise auch in<br />
Bonn mit dabei sein.<br />
Die beteiligten Lehrerinnen und Lehrer machen es möglich, und<br />
auch die Mitschüler der Theaterspieler zeigen Verständnis für die<br />
Extra-Tour während der Klassenfahrt. Ein Sponsor hatte für die<br />
Reise in die Bundeshauptstadt in die Tasche gegriffen.<br />
Vier Uhr aufstehen. Um fünf Uhr in der Frühe besteigt Werner<br />
Sinnwell mit seinen ältesten Theaterspielern den Intercity<br />
München-Bonn. Etwas verschlafen steht die Gruppe am Morgen<br />
42<br />
Beim Bundeskanzlerfest: Tanja Schütter, Anja Brandl, Heike<br />
Schwerdtfeger<br />
am Eingang des Bundeskanzleramtes. Kontrolle vom<br />
Bundesgrenzschutz, dann geht es hinein ins volle Vergnügen. Im<br />
Park fröhliches Wiedersehen mit den aus <strong>Halver</strong> angereisten<br />
Schülern. Gruppenfoto vor der großen Plastik von Henry Moore.<br />
Die Jungen und Mädchen sind inzwischen mit Tüten und Taschen<br />
bepackt und sacken ein, was an Werbegeschenken zu kriegen ist.<br />
„Alles umsonst", ruft einer unserer Schüler, der sich zum dritten<br />
Mal ein dickes Eis am Stand von „Mövenpick" holt.<br />
Das Fest kostet den Kanzler nichts, denn die deutsche<br />
Gastronomie schielt auf zukünftige Kundschaft und teilt großzügig<br />
aus: Berner Röstli, argentinische Fleischspieße, Fisch in allen<br />
Variationen, Hamburger, Pizza, Frühlingsrollen, Marzipan,<br />
Schokolade, Eis, Säfte, Kompott, exotische Früchte...<br />
Da sind all die eingeladenen Preisträger aus der Bundesrepublik<br />
bestens beschäftigt und lassen die Künstler, die im Park<br />
Pantomime, Musik, Theater oder Akrobatik bieten, zunächst einmal<br />
links liegen.
Interessanter sind da schon die Größen aus Sport und Politik.<br />
Franz Beckenbauer wird von den <strong>Halver</strong>anern ebenso umlagert<br />
wie Brasiliens Fußballstar Pelé. Gesundheitsministerin Rita<br />
Süßmuth mischt sich unters Volk und muss Autogramme geben.<br />
Forschungsminister Riesenhuber wird vor allem an seiner großen<br />
Fliege erkannt, während Jürgen Möllemann von den<br />
Trophäensammlern unbehelligt bleibt.<br />
Am Nachmittag kommt Bundeskanzler Helmut Kohl und hält eine<br />
kleine Ansprache. Dicht umringt von Sicherheitsbeamten und<br />
einem Pulk von Fotografen, können ihm die Kinder und<br />
Jugendlichen nicht zu eng auf den Leib rücken. „So überwältigend<br />
finde ich das nicht, wenn der Kanzler an mir vorübergeht", meint<br />
Kerstin aus der 10.Klasse.<br />
Da findet es die zwölfjährige Meike aus der 6.Klasse spannender,<br />
am Stand von „SAT 1" Nachrichten zu lesen. Sie zeigt stolz die<br />
Video-Cassette, auf der ihr Auftritt als Nachrichtensprecherin aufgezeichnet<br />
ist.<br />
Einige Mädchen werden von Kosmetikerinnen und Friseusen der<br />
Handwerkskammer Koblenz gestylt, und Lehrer Jürgen Kraja lässt<br />
sich auf den Stufen des Palais Schaumburg ein neues Outfit verpassen.<br />
Viel Gel im Haar, das nun sperrig nach allen Seiten absteht.<br />
Frage eines Schülers: "Haben Sie in eine Steckdose gepackt?"<br />
Geradezu elektrisiert von dem überwältigenden Angebot an<br />
Speisen und Getränken, den Darbietungen und Mitmach-<br />
Aktionen, dem Auftritt der Prominenten und dem besonderen Flair<br />
des Parks am Bundeskanzleramt, eilen die Jungen und Mädchen<br />
von einer Attraktion zur anderen.<br />
Ein bisschen aufregend ist es auch. Da sind die vielen<br />
Sicherheitsleute, die an den schicken Anzügen und dem Knopf im<br />
Ohr zu erkennen sind, und weiter hinten im Park sieht man die<br />
bewaffneten Grenzschutzbeamten mit Hunden spazieren gehen.<br />
Die aus Bayern angereisten sechs Schülerinnen und Schüler haben<br />
43<br />
mit ihrem Lehrer noch eine mehrstündige Zugfahrt vor sich und<br />
machen sich deshalb auf den Rückweg, als das Fest noch in vollem<br />
Gange ist. Als sie am späten Abend erschöpft in München aus dem<br />
Zug steigen, wissen sie nicht, dass noch eine weitere Überraschung<br />
auf sie wartet.<br />
Um 23 Uhr Ankunft in der Jugendherberge. Schulleiter Horst<br />
Wilhelm Klauke ist am Telefon und sagt: „Ich gratuliere. Ihr fahrt<br />
nach Berlin." Zunächst Stirnrunzeln und Ratlosigkeit. Dann erfahren<br />
die Rückkehrer, was sich nach ihrer Abreise in Bonn ereignet<br />
hat. Gegen Ende des Festes im Kanzlerpark werden die Tombola-<br />
Preise gezogen. Fußballer Pelé greift in die Trommel, und<br />
Hannelore Kohl liest vor: „Den ersten Preis, eine viertägige Reise<br />
nach Berlin, gewinnt die Theater-AG der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong>!"<br />
Fassungslos nimmt Anja Brandl aus der Klasse 9a den Umschlag<br />
entgegen. Die Schülerinnen und Schüler liegen sich in den Armen.<br />
Die Reise in das damals noch geteilte Berlin unternehmen die 40<br />
theaterbegeisterten Jungen und Mädchen der <strong>Realschule</strong> im April<br />
1988. Und weil es so schön war, belegen sie auch beim zweiten<br />
„Festival Märkische Schulkultur" im Jahre 1989 in der Sparte<br />
„Theater" wieder den ersten Platz.<br />
Diesmal war es „Swimmy", der auf einer „Woge von<br />
Beifall"(Presse) die <strong>Halver</strong>aner zum Erfolg führte. Das Stück wurde<br />
nach dem Kinderbuch von Leo Lionni selbst entwickelt und in die<br />
Form des Schwarzen Theaters übertragen. Ludger Krampe schuf<br />
den stimmungsvollen Klangteppich für die lautlos agierenden<br />
Fische, Seepferdchen, Wasserschlangen und Quallen. Aber wer<br />
hatte jemals Seeschildkröten Bobby Mc Farrins Hit „Don`t worry,<br />
be happy" singen hören?<br />
Werner Sinnwell
Die Aufführungen der Theater-AG<br />
Über einen langen Zeitraum hat die Theater-AG gemeinsam mit<br />
den Arbeitsgemeinschaften Tanz, Kunst, Werken und Musik das<br />
kulturelle Leben der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> bereichert.<br />
Die Theater spielenden Jungen und Mädchen führten nicht nur<br />
Stücke nach vorgeformten Texten auf, sie beschäftigten sich auch<br />
mit verschiedenen anderen darstellerischen Formen: dem<br />
Menschen-Schattenspiel, dem Schwarzen Theater, dem<br />
Experimentiertheater, der Gruppenpantomime. Die meisten aufgeführten<br />
Stücke waren Eigenproduktionen, d.h. vorhandene Stoffe<br />
(Märchen, Romane, Fernsehsendungen, Kinderbücher) oder Ideen<br />
wurden szenisch umgesetzt und aufführungsreif gestaltet.<br />
Bei Theatertreffen außerhalb <strong>Halver</strong>s sahen die Schülerinnen und<br />
Schüler der <strong>Realschule</strong> die Arbeit anderer Gruppen, holten sich<br />
Anregungen und lernten eigene und fremde Leistungen angemessen<br />
zu beurteilen. Neben den jährlich stattfindenden<br />
Aufführungen in der Schule trat die Theater-AG aus <strong>Halver</strong> bei den<br />
„Kiersper Theatertagen" auf, spielte auf der Bühne des<br />
Kulturhauses in Lüdenscheid, zeigte ihre Ergebnisse auf mehreren<br />
Jugendtheater-Treffen im Kleinen Haus in Stadttheater Münster<br />
und im Schauspielhaus in Wuppertal.<br />
1975 „Der fahrende Schüler aus Paris", von Hans<br />
Sachs<br />
„Das Kälberbrüten", von Hans Sachs<br />
1976 „Hier ist das 4.Programm", Eigenproduktion<br />
Fernsehrevue als Schattenspiel zur<br />
Hundertjahrfeier der <strong>Realschule</strong><br />
1977 „Toms Streich am Gartenzaun", von Erna Vogler<br />
44<br />
„Wir lassen die Puppen tanzen“<br />
nach Mark Twain<br />
1978 „Tumult in Hintertüpfelsbach", Lothar Kraut<br />
1979 „Dunkelrote Rosen", von Paul Nicolai<br />
1980 „Der heilige Pflug", von Friedrich Feld<br />
1981 „Peter Squenz", von Erich Colberg nach<br />
Shakespeare<br />
„Einer tanzt aus der Reihe", Eigenproduktion<br />
Teilnahme am Jugendtheater-Wettbewerb in<br />
Münster<br />
1982 „Schreie in der Nacht", von Helmut Heinemann<br />
„Das verlorene Gesicht", Eigenproduktion<br />
Gruppenpantomime
Schattenspiel „Swimmy“, Schwarzes Theater mit Werner Sinnwell<br />
1983 „Dulles", Eigenproduktion<br />
Parodie auf die amerikanische Fernsehserie<br />
„Dallas"<br />
„Das verborgene Glück", Eigenproduktion<br />
Menschen-Schattenspiel<br />
„Das verlorene Gesicht",<br />
Wiederholungsaufführung<br />
Teilnahme am Jugendtheater-Wettbewerb in<br />
Münster<br />
1984 „Ein Traum", Eigenproduktion<br />
Experimentiertheater<br />
Teilnahme am Jugendtheater-Wettbewerb in<br />
Münster<br />
„Das verborgene Glück",<br />
Wiederholungsaufführung<br />
Teilnahme am Jugendtheater-Wettbewerb in<br />
Münster<br />
45<br />
1985 „Zaubern ist schwer", Eigenproduktion<br />
Schwarzes Theater<br />
„Szenen aus einer Werbeagentur",<br />
Eigenproduktion<br />
– Die Werbefamilie<br />
– Schuppident<br />
– Knips, und Licht an!<br />
– Wir lasssen die Puppen tanzen<br />
Teilnahme bei den „Kiersper Theatertagen"<br />
„Ein Traum", Wiederholungsaufführung<br />
Teilnahme bei den „Kiersper Theatertagen"<br />
1986 „Uraschima", Eigenproduktion<br />
Menschen-Schattenspiel nach einem<br />
japanischen Märchen<br />
„Matten aus Isfahan", Eigenproduktion
Spiel mit Masken und Tüchern Das Publikum ist gefesselt.<br />
1987 „Uraschima"<br />
Menschen-Schattenspiel nach einem persischen<br />
Märchen<br />
„Matten aus Isfahan",<br />
Wiederholungsaufführungen<br />
Vorführungen für Grundschule West und<br />
46<br />
Grundschule Ost.<br />
Teilnahme bei den „Kiersper Theatertagen".<br />
Teilnahme am „Festival Märkische Schulkultur".<br />
1.Preis.<br />
Im September Einladung zum<br />
Bundeskanzlerfest in Bonn.
„Krabat“ nach Otfried Preußler Viertägige Fahrt der Theater-AG nach Berlin.<br />
1988 „Schmalzweltklinik", Eigenproduktion<br />
Parodie auf die deutsche Fernsehserie<br />
„Schwarzwaldklinik"<br />
„Die indischen Seerosen", Eigenproduktion<br />
Schwarzes Theater nach einem indischen<br />
Märchen<br />
Viertägige Fahrt der Theater-AG nach Berlin.<br />
1989 „Swimmy", Eigenproduktion nach dem Buch<br />
von Leo Lionni<br />
Schwarzes Theater<br />
Teilnahme am „Festival Märkische Schulkultur",<br />
1.Preis<br />
„Die Reise durch das Schweigen", von Paul<br />
Maar<br />
1990 „Swimmy", Wiederholungsaufführungen<br />
Vorführungen für Grundschule West und<br />
Grundschule Ost.<br />
47<br />
Teilnahme am Schüler-Theatertreffen in<br />
Wuppertal<br />
1991 „Krabat", Eigenproduktion nach dem Roman von Otfried<br />
Preußler, Musik von Cesar Bresgen.<br />
Schulübergreifendes Projekt der <strong>Realschule</strong> und des<br />
Anne-Frank-Gymnasiums.<br />
Den musikalischen Teil der Aufführung übernahmen<br />
unter der Leitung von Herbert Müller Chor, Orchester<br />
und Solisten des Anne-Frank-Gymnasiums.<br />
Wolfgang Lüddecke sorgte mit seinen Schülerinnen und<br />
Schülern für das Bühnenbild.<br />
An der Aufführung waren insgesamt rund 100<br />
Schülerinnen und Schüler beteiligt.
Anekdoten aus dem Schulleben:<br />
Der 19. März 1941<br />
Erinnerungen an ein besonderes Schulerlebnis<br />
Er sollte ein denkwürdiger und zugleich aufregender Tag für das<br />
noch junge Pflänzchen MITTELSCHULE HALVER werden.<br />
Zum ersten Mal in der Schulgeschichte war von der<br />
Aufsichtsbehörde für diesen Tag eine offizielle Taug-lichkeitsprüfung<br />
angesagt. Zwei Jahre zuvor hatte die Bezirksregierung bereits<br />
einer Umwandlung der 1876 gegründeten Rektoratschule in eine<br />
Mittelschule zugestimmt. Nun stand für die erste Mittelschul-<br />
Abschlussklasse die geforderte Schulreife (sprich Mittlere Reife) auf<br />
dem Prüfstand.<br />
Unausgesprochen sollte dabei aber auch der Lehrkörper seine<br />
Lehrbefähigung für diesen neuen Schultyp unter Beweis stellen.<br />
Wegen der Wichtigkeit der Sache schickte hierzu der<br />
Regierungspräsident seinen höchsten Beamten, den damaligen<br />
Regierungsdirektor Viernow nach <strong>Halver</strong>.<br />
Deshalb wohl verständlich, dass für die Abschlussklasse, aber auch<br />
für die eine solche Situation nicht gewohnte Lehrerschaft dieser<br />
19.März 1941 spannungsgeladen und mit innerer Aufregung<br />
begann. Sich gut darstellen bei dieser hochkarätigen Visite, das<br />
wollten schließlich alle Beteiligte! Womit dann auch eine außergewöhnliche<br />
Hilfsbereitschaft unserer Lehrer an diesem Tage zu<br />
erklären ist. Nach dem abgewandelten Motto: "Der Lehrer, dein<br />
Freund und Helfer" wurden während der Prüfung sehr oft hilfreiche<br />
Antworten von hinten nach vorne durchgeflüstert.<br />
Letztendlich war mit einer Durchfallquote von NULL das Ergebnis<br />
dieser gemeinschaftlichen Anstrengungen sozusagen optimal . So<br />
fuhr denn auch die Schulaufsicht am Abend recht zufrieden nach<br />
Arnsberg zurück, mit dem Ergebnis:<br />
48<br />
Die Mittelschule wurde für tauglich befunden.<br />
Damit hätte dieser 19.März 1941 für alle Beteiligte als ein erfolgreicher<br />
Tag und auch als ein Tag voller Harmonie und Eintracht in<br />
Erinnerung bleiben können, wenn - ja wenn nicht mitten drin ein<br />
experimentierfreudiger Schüler mit einem eigenwilligen Test<br />
naturkundlicher Art alle an diesem Tage in helle Aufregung versetzt<br />
hätte.<br />
Und wie kam es dazu ?<br />
Es geschah in der Mittagspause, die eine Anzahl der Schüler in der<br />
Schule verbrachten. So auch unser Experimentierfreund ...<br />
Ihn zog es aus reiner Neugier - oder doch wohl mit einem festen<br />
Vorsatz (?) auf den Dachboden ...<br />
Sein gezieltes Interesse galt dort einer Feuerlöschspritze, die sich<br />
mit einem gefüllten Wassereimer für den Ernstfall eines Brandes<br />
(1941) bereitzuhalten hatte.<br />
Nach Öffnen des Dachfensters wurde die Spritze von ihm auf ihre<br />
weitestgehende Strahlkraft überprüft.<br />
Die Vermutung liegt nahe, dass ihm dabei der Aufenthalt einiger<br />
Schulkolleginnen auf dem Schulhof bekannt war ...<br />
Wie verlockend also der Gedanke, sie mit einem plötzlich aufkommenden<br />
Regen zu überraschen. Das Naturwunder wurde bald<br />
entlarvt und der Rückzug vom Dachboden angetreten. Nun<br />
begann wohl die aufregendste Stunde des Tages ...<br />
Der "Mittlere-Reife-Prüfling" vergaß alle seine erworbenen<br />
Physikkenntnisse und ließ den mit Wasser gefüllten Schlauch einfach<br />
zu Boden fallen!! Die Folgen kann man mit einer kleinen<br />
Katastrophe vergleichen!<br />
Das noch vorhandene Löschwasser nahm nun seinen gesetzesmäßigen<br />
Lauf, nämlich nach unten ...<br />
Und unter ihm war in diesem alten Gebäude lediglich ein<br />
Deckenabschluss aus Holz und Gips, der dem Wasser keinen<br />
Widerstand zu leisten vermochte. Doch unter dieser<br />
Wassereinbruchstelle befand sich ausgerechnet unser<br />
Prüfungsraum, bei dem das Wasser bereits tröpfchenweise ankam<br />
und die Decke sich schon bedrohlich wölbte.<br />
Der herbeigeeilte Schulrektor war natürlich außer sich vor Zorn,
und entsprechend war dann auch seine Reaktion.<br />
Wegen erwiesener Unreife reiften stattdessen dem geständigen<br />
Schüler nach einigen kräftigen Backpfeifen die getroffenen Stellen<br />
zu zarter Röte.<br />
Zum Glück hatte sich der Wasservorrat sehr schnell verbraucht.<br />
Mit vereinten Kräften war eine Schadensbegrenzung bald erreicht.<br />
Die schadhafte Decke hielt auch noch über den Rest der Prüfung<br />
hinweg,<br />
Somit bekam der Tag doch noch seinen versöhnlichen Abschluss.<br />
Dem Berichterstatter sei noch eine persönliche Anmerkung<br />
49<br />
erlaubt: Als Zeuge dieses Dachboden-Malheurs gesteht er<br />
freimütig, dass auch er damals die Folgen physikalischer<br />
Gesetzmäßigkeit erst erkannt hat, als es zu spät war..<br />
Zum Trost: Mit einer "Mittleren Reife"hat man nun eben noch<br />
keine vollendete Reife erreicht!!<br />
Alles in allem : Der 19.März 1941 verdient es angesichts seiner<br />
geschichtlichen Bedeutung für die Schule, aber auch seines geschilderten<br />
Ablaufes wegen in der Schulchronik seinen gebührenden<br />
Platz zu finden.<br />
GV
Die „wilden Sechziger“<br />
an der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong><br />
Wer erinnert sich noch an das alte Realschulgebäude mit Anbau,<br />
an Frau Krieger als „Mutter aller Fahrschüler?“<br />
Damals waren tatsächlich nur sechs Jahrgangsstufen, also jeweils<br />
nur eine Klasse pro Stufe, an der <strong>Realschule</strong>, einfach sensationell,<br />
wenn man es mit heutigen Zuständen, fünf Klassen (!) in einer<br />
Jahrgangsstufe, vergleicht.<br />
Die „Großen“ durften in den „neuen“ Anbau, wohl aus taktischen<br />
Gründen, denn das Lehrerzimmer lag so in ihrer Nähe. Die<br />
„Kleinen“ waren im Altbau untergebracht, der seinem Namen alle<br />
Ehre machte: Holzdielenfußböden, die geölt waren, gekälkte<br />
Wände und Holzsprossenfenster. Die Spalten zwischen den einzelnen<br />
Dielen waren haustierfreundlich, Krümel fielen hindurch und<br />
dienten Mäusen als Nahrung, so dass der Unterricht von Zeit zu<br />
Zeit durch die Teilnahme von Mäusen und das Kreischen von<br />
Lehrerinnen (Miss Miller) aufgelockert wurde.<br />
Einmal gab es auch schulfrei (des Schülers liebstes Wort!), weil<br />
Frau Krieger einen Wäschezuber überlaufen ließ, zuerst zeigte sich<br />
ein dunkler Fleck unter der Decke, dann wölbte er sich ein wenig,<br />
um später in Brocken herabzufallen. Dem eindeutigen Befehl eines<br />
Lehrers („Gogo“ Göring) stehen zu bleiben, kamen die meisten<br />
Schüler nach, nur einer nicht. Der sprang noch schnell in Richtung<br />
Tür, als ein herabstürzendes Deckenstück ihn am Ohr traf - und<br />
anschließend die geballte Wut des Lehrers.<br />
Früher war ja bekanntlich alles besser, besonders der Friedenswille<br />
und die Disziplin der Schülerinnen und Schüler. Das zeigte sich oft<br />
in den großen Pausen, als immer wieder mal eine kleine Keilerei<br />
ausbrach und unter dem Gejohle der Mitschüler manche<br />
Backpfeife ausgeteilt wurde, aber wehe, wenn die Aufsicht kam!<br />
50<br />
„Flämmchen“ Brandt war bekannt für gerechtes Hauen: Die<br />
Kontrahenten mussten sich mit hinter dem Rücken verschränkten<br />
Händen aufstellen und durften dann nacheinander zuschlagen!<br />
Oder es kam zum Strafappell beim „Chef“ Gravert, wenn der gute<br />
Laune hatte, gab es nur eine Backpfeife, bei schlechter Laune eine<br />
Backpfeife und Herrmann Löns „Die Fuchsmutter und ihr Kind“<br />
abzuschreiben, das bedeutete einen Nachmittag Schreibarbeit!<br />
Sangesfreudige Schülerinnen und Schüler konnten sich schon<br />
damals in einem Schulchor bei Harald Falk austoben, Talente wurden<br />
beim Vorsingen in der Klasse gesichtet und je nach<br />
Castingerfolg für den Chor rekrutiert. Man fiel besser nicht negativ<br />
auf, denn selbiger Lehrer gab auch Englisch und war für „handfeste“<br />
Argumente bekannt.<br />
Viel Freude bereitete auch der Unterricht bei „Knubbel“ Häder, der<br />
Mathematik und Biologie durch Vorlesen lassen unterrichtete.<br />
Sinnvolle Sätze wie „...der Maulwurf buddelt solange, bis er auf<br />
Ölleitungen stößt“ wurden, wenn der Aufsatz nur lang genug war,<br />
mit „gut“ Hä. unterzeichnet. Auch der Genuss von Kirschen, die<br />
während der Stunde von einer Schülerin aus dem benachbarten<br />
„Brücken“ geholt worden waren, wurden von „Knubbel“ nicht<br />
verschmäht, sondern gleich gegessen. Doch wohin mit den lästigen<br />
Kirschkernen?...Auf den Boden, unters Pult! Der „Chef“kam,<br />
sah und tobte“...welche.... hat das denn angestellt?“ Die Antwort<br />
„Herr Häder“ ließ ihn mit rotem Kopf von dannen laufen...<br />
Dergleichen Geschichten aus den „wilden Sechzigern“ können<br />
bestimmt noch viele erzählen, aber dafür ist ja unser<br />
Ehemaligentreff da!<br />
Ein ehemaliges „Opfer", jetzt „Täter" der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong><br />
Ralf Reininghaus.
Das Kollegium 1961 : (v.l.n.r.) Harald Falk, Rolf Göhring, „Knubbel“ Häder, Frau Müller („Miss Miller“), Frau Först, Horst-Wilhelm Klauke, Gisela<br />
Kurtze, Karl Meißner, Frau Klinksiek, Herr Brandt, Fritz Gravert<br />
51
<strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong><br />
Humboldtstr. 5<br />
Die ausgefallene Abschlussfeier<br />
des Jahrgangs 1970<br />
5894 <strong>Halver</strong>, den 26. Juni 1970<br />
Sehr verehrte Eltern der Klasse 10!<br />
In einem Gespräch mit ihrem Klassenlehrer, Herrn Meißner haben<br />
die Schüler der Klasse 10 eine Entlassungsfeier in hergebrachtem<br />
Stil abgelehnt, aber gleichzeitig keine Vorschläge für eine veränderte<br />
Form der Schulentlassung gemacht. Ihre Kinder teilten Ihrem<br />
Klassenleiter auf Befragen mit, daß der größte Teil der Eltern (18:8)<br />
ebenfalls keine Feier wünschte.<br />
Das Kollegium hat sich nach mehrfacher Beratung aus pädagogischer<br />
Verantwortung heraus veranlaßt gesehen, trotz dieser ablehnenden<br />
Einstellung Ihrer Kinder eine Feierstunde anzusetzen, bei<br />
der der Schriftsteller und Dichter Josef Reding, der unserer Jugend<br />
wirklich Wesentliches zu sagen hat, aus eigenen Werken lesen sollte.<br />
Dieser Beschluß wurde Ihren Kindern mitgeteilt, und fand<br />
zunächst Zustimmung. Später erfuhren wir jedoch, daß einige<br />
Schüler selbst an dieser Feierstunde nicht teilnehmen wollten.<br />
Der gestrige Tag war der letzte Unterrichtstag der Klasse 10. Nach<br />
der dritten Stunde mußten wir leider feststellen, daß mehrere<br />
Schülerinnen und Schüler der Klasse unter Alkoholeinfluß standen..<br />
Nach den bisherigen Ermittlungen steht fest, daß eine<br />
Flasche (wahrscheinlich hochprozentiger) Alkohol von einem<br />
Schüler mitgebracht wurde; zwei Schüler besorgten weiteren<br />
Alkohol in der 10.00 Uhr-Pause, der vermutlich in kurzer Zeit ausgetrunken<br />
wurde. Ein Schüler vorließ vorzeitig den Unterricht,<br />
52<br />
ein anderer war so sinnlos betrunken, daß er sich im Schulgebäude<br />
mehrfach erbrach und schließlich mit Hilfe mehrerer Mitschüler<br />
im Auto einer Lehrerin nach Hause gebracht werden mußte.<br />
Die restlichen drei Unterrichtsstunden wurden auf einstimmigen<br />
Beschluß des Kollegiums in üblicher Form durchgeführt.<br />
Das Kollegium der <strong>Realschule</strong> ist der Ansicht, daß sich die Schüler<br />
dieser K1asse Verfehlungen gegen die Schulordnung geleistet<br />
haben, die alles Bisherige bei weitem übertreffen.<br />
Aus diesem Grunde sind wir einstimmig der Meinung, daß für<br />
diese Klasse eine Abschlußfeier nicht angebracht ist.<br />
Mit freundlichem Gruß<br />
Das Kollegium der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong><br />
Die 8c ist Sieger Mannschaft der SV-Spiele 1976 (v.l.n.r.): Ursula Hotze,<br />
Elke Hüttner, Andrea Karthaus, Gabriele Haß, Susanne Müller, Karin<br />
Nirwing, Roswitha Leller
Wandertag 1977 mit Lehrer Jürgen Kraja<br />
53
Lehrerübersicht von 1876 bis heute<br />
Berücksichtigt wurden alle fest angestellten bzw. beamteten<br />
Kolleginnen und Kollegen.<br />
Albrecht, Reinhard 1986 bis 1998<br />
Asbeck 1877 bis 1905<br />
Bangert, Eva seit 1975,<br />
Konrektorin seit 2000<br />
Becker, Elisabeth 1908 bis 1948<br />
Becker, Heinrich 1911 bis 1914<br />
Becker, Hermann 1880 bis 1901<br />
Beckmann, Doris 1996<br />
Beyer, Dr. Friedrich 1911 bis 1920<br />
Brandau, Ludwig 1920 bis 1945<br />
Konrektor 1930 bis 1945<br />
Brandt, Erich 1962 bis 1968<br />
Brenken, Hanna 1975 bis 1999<br />
Clever, Friedrich Wilhelm 1911 bis 1930<br />
Rektor 1911 bis 1930<br />
Crummenerl, Susanne 1973 bis 1979<br />
Elsner, Erika seit 1996<br />
Eversmann, Christa 1978 bis 1985<br />
Exner, Friedrich seit 1979<br />
Falk, Harald 1951 bis 1977<br />
Fipper, Erhard 1967 bis 1969<br />
54<br />
Fischer, August 1941 bis 1943<br />
Först, Ruth 1960 bis 1971<br />
Freundner, Hannelore 1967 bis 1988<br />
Gerold, Christian seit 1997<br />
Göhr, Michael seit 1971<br />
Göhring, Rolf 1951 bis 1979<br />
Gosemann, Hugo 1877 bis 1878<br />
Gravert, Fritz 1961 bis 1982<br />
Direktor von 1961 bis 1981<br />
Grennebach, Gustav 1876 bis 1883<br />
Größ, Beate 1980 bis 1985, seit 1991<br />
Häder, Albert 1949 bis 1967<br />
Hagen, Paul 1948 bis 1949<br />
Hannover, Paul 1939 bis 1941<br />
Hartmann, Claudia seit 1995<br />
Hartmann, Ewald 1947 bis 1959<br />
Rektor 1947 bis 1959<br />
Heil, Susanne 1997 bis 1998<br />
Heine, Sieghard seit 1992<br />
Heinen (Linderich), Gertraud 1977 bis 1996<br />
Hellwig, Pfr. Bodo 1967 bis 1969<br />
Heupel, Jörg 1993 bis 1996<br />
Hibben, Charlotte 1924 bis 1925<br />
Hüttner, Brigitte 1977 bis 1978<br />
Ihne, Margot seit 1984<br />
Jahn, Uwe 1995<br />
Jahn, Dr. 1876 bis 1878
Kemper, Mareike seit 2000<br />
Rektor 1876 bis 1878<br />
Kiefel, Armin 1969 bis 1985<br />
Klauke, Horst-Wilhelm 1962 bis 1991<br />
Konrektor 1976 bis 1982,<br />
Rektor bis 1991<br />
Kleebs, Heidrun 1968 bis 1972<br />
Klinksiek, Elisabeth 1948bis 1970<br />
Köhler, Ute 1985 bis 1990<br />
Komander, Hans seit 1996<br />
Kortejohann, Rudolf 1883 bis 1908<br />
Korthaus (Broom), Edith 1991 bis 1992, seit 1995<br />
Kötz, Luise 1925 bis 1960<br />
Kraja, Jürgen 1973 bis 1988<br />
Krampe, Ludger seit 1984<br />
Kremer, Pfr. Erich 1971 bis 1974<br />
Krumm, Thomas 1997 bis 1999<br />
Kuckes, Wilhelm 1876 bis 1882<br />
Kuhne, Fritz 1956 bis 1960<br />
Kurtze, Gisela 1956 bis 1991<br />
Lackmann, Brigitte seit 1997<br />
Lauermann, Martina 1996 bis 1997<br />
Lemmert, Elfriede 1915 bis 1924<br />
Littmann, Jürgen seit 1998<br />
Lübbecke, Klaus seit 2000<br />
2. Konrektor seit 1998<br />
Lüddecke (Kleine), Gabriele 1972 bis 1986, seit 1996<br />
55<br />
Lüddecke, Wolfgang seit 1979<br />
Lueg, Karl 1905 bis 1948<br />
Konrektor 1924 bis 1930,<br />
Rektor bis 1948<br />
Marquardt, Brigitte 1970 bis 1981<br />
Meißner, Karl 1947 bis 1976<br />
Mester, Björn-Olaf seit 1999<br />
Miller, Birgit seit 1997<br />
Möllers, Mark seit 1999<br />
Konrektor 1955 bis 1976<br />
Mühlen, Paul 1905 bis 1926<br />
Müller, Renate 1943 bis 1966<br />
Nienhaus, Agatha 1995 bis 1999<br />
Pabsch, Paul 1949 bis 1951<br />
Pelizaeus, Thea 1976 bis 1991<br />
Pohl, Doris 1981 bis 1988<br />
Rausch, Jakob 1877 bis 1880<br />
Recker 1967 bis 1968<br />
Reininghaus, Ralf seit 1979<br />
Reininghaus, Wilhelm 1947 bis 1951<br />
Richter, Sabine 1997 bis 1998<br />
Rittinghaus, Heinrich 1877 bis 1911<br />
Roczek, Rosemarie 1973 bis 1996<br />
Rohler, Johann 1924 bis 1926<br />
Royot-Sager 1967 bis 1970<br />
Schaafberger 1953 bis 1956<br />
Schaefer, Gyda 1996
Schafmeister, Bruno 1961 bis 1962<br />
Schellewald, Justus 1878 bis 1911<br />
Rektor 1878 bis 1910<br />
Schleicher, Johannes 1960 bis 1961<br />
Schmidt, Thomas seit 1996<br />
Schmidt-Ewig, Dr. Paul 1970 bis 1971<br />
Schmitz, Annette seit 1999<br />
Schoofs (Romberg), Maria 1971 bis 1998<br />
Schoroth, Monika 1970 bis 1975<br />
Schreiber-Falk, Ilse 1971 bis 1995<br />
Schröder, Christa 1967 bis 1969<br />
Schulte, Karl 1901 bis 1905<br />
Schüpphaus, Rudolf 1921 bis 1922<br />
Sinnwell, Werner 1973 bis 2000<br />
Stobbe, Ingrid seit 1976<br />
Stommel, Pfr.Eugen 1971<br />
Konrektor 1982 bis 2000<br />
Swientkowiak, Ernst 1948 bis 1956<br />
Taentscher, Pfr. Georg 1961 bis 1971<br />
Teepe, Ernst 1969 bis 1986<br />
Thijßen, Ernst 1925 bis 1955<br />
Konrektor 1950 bis 1955<br />
Turck, Karin seit 1994<br />
Wächter, Hartmut seit 1976<br />
Rektor seit 1991<br />
Wagner (Kindermann), Ursula 1974 bis 1981<br />
Wagner, Elisabeth 1978 bis 1979<br />
Wichers, Fritz 1882 bis 1895<br />
56<br />
Wiedemeier, Werner seit 1981<br />
Zensen, Inge seit 1982<br />
Zimmer, Jan seit 1998<br />
Zintl, Inge 1981 bis 1987<br />
Zöllkau, Pia 1992 bis 1995
Kollegiumsausflug 1978 nach Letmathe: (v.l.n.r.) Michael Göhr, Gisela Kurtze, Fritz Gravert, Armin Kiefel, Hartmut Wächter, Hannelore Freundner,<br />
Rosemarie Roczek, Horst-Wilhelm Klauke, Thea Pelizäus, Eva Bangert, Ilse Schreiber, Ingrid Stobbe, Maria Schoofs (Romberg), Ernst Teepe, Jürgen Kraja<br />
57
Statistisches, die zahlenmäßige<br />
Entwicklung der Schule<br />
Die Entwicklung der Schülerzahlen wird durch die folgende Grafik<br />
visualisiert. Beim Blick über die letzten 25 Jahre hebt sich die absolute<br />
Spitze Mitte der 70er Jahre mit über 600 Schülerinnen und<br />
Schülern heraus. Danach senkt sie sich kontinuierlich (Pillenknick)<br />
bis auf den Tiefstand 350 im Jahr 1990. Ein erneutes stetiges<br />
58<br />
Wachstum von Schuljahr zu Schuljahr nähert die Schülerzahl<br />
heute wieder an den Höchststand von über 600. Auf diesem<br />
Niveau ist die <strong>Realschule</strong> mit z.Zt. 21 Klassenräumen an der<br />
Obergrenze ihrer Aufnahmefähigkeit. Weitere Räumlichkeiten für<br />
Stammklassen ergeben sich nur durch Um-und Anbaumaßnahmen<br />
bzw. durch die Schließung von Fachräumen. Der<br />
Schulentwicklungsplan der Stadt <strong>Halver</strong> sieht für die ersten Jahre<br />
des neuen Jahrhunderts eine Konsolidierungsphase vor. Ab etwa<br />
2005 wirkt sich möglicherweise der neuerliche Geburtenrückgang<br />
auch auf die Schülerzahlen der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> aus. Doch die<br />
Perspektiven und auch Spekulationen von morgen und übermorgen<br />
bleiben offen, - man denke nur an weitere Zuzüge in unsere<br />
Stadt oder an Änderungen im Schulwahlverhalten der Eltern.
Die Versorgung der <strong>Realschule</strong> mit Lehrerinnen und Lehrern korreliert<br />
im Großen und Ganzen mit dem Anstieg der Schülerzahlen.<br />
Angepasst zur Schülerentwicklung haben seit 1990 26 (!)<br />
Lehrkräfte ihren Dienst in <strong>Halver</strong> neu angetreten. Dem kann man<br />
12 Versetzungen an andere Schulen oder in den Ruhestand gegenrechnen.<br />
Neben dieser gewünschten “Auffrischung” und<br />
Verjüngung des Kollegiums stehen heute etwa 15 “Altgediente”,<br />
die 15 Jahre und länger die pädagogische Arbeit und das<br />
Schulleben unserer <strong>Realschule</strong> geprägt haben. Das<br />
Durchschnittsalter der 13 Lehrerinnen und 18 Lehrer, die fest<br />
beamtet bzw. angestellt sind, beträgt im Jubiläumsjahr knapp 46<br />
Jahre.<br />
59<br />
Statistisches zu unseren Schülerinnen und<br />
Schülern<br />
Das folgende Zahlenmaterial und seine grafische Aufarbeitung gibt<br />
Entwicklungen aus den vergangenen 10 Jahren wieder.<br />
Das Diagramm „Übergänge” zeigt Trends auf, die sich in den letzten<br />
Jahren gezeigt haben. So nimmt die absolute und prozentuale<br />
Zahl der Schülerinnen und Schüler zu, die in und nach der<br />
Erprobungssstufe unsere Schule verlassen. Gleichzeitig verringert<br />
sich absolut und relativ die Zahl der Übergänge zum Gymnasium.
Für die <strong>Realschule</strong> bedeutet dies eine stabile Dreizügigkeit ab der<br />
Klasse 7, nachdem die Erprobungsstufe fünfzügig war.<br />
Im Diagramm ”Wahl des vierten schriftlichen Faches in den<br />
Klassen 9 und 10” läßt sich eine klare Tendenz zur zweiten<br />
Fremdsprache Französisch ablesen. Begünstigt ist diese<br />
Entwicklung neuerdings durch eine geänderte<br />
Ausbildungsordnung für die Sekundarstufe 1, die eine verbindliche<br />
Wahl schon nach der Klasse 7 vorsieht. In der Praxis konnten in<br />
den letzten Jahren jeweils 2 Kurse Französisch und jeweils einer in<br />
Biologie und Sozialwissenschaften eingerichtet werden.<br />
60
(Klasse 5a: Jessica Dörnen, Lale Maier, Dennis Rau, Janina Fastenrath, Ann-Christin Blümel, Hanna van Giesen, Frederick Landwehr, Maxim<br />
Kleimusch, Tobias Brosch, Felix Scharwächter, Karina Budde, Marie Celine Machelett, Effi Koutsavli, Agron Latifaj, Alexander Kelbling, Björn Koll, Alla<br />
Breitenbicher, Georgia Kasnakidou, Marius Plett, Amadeus Krauter, André Schickhaus, Melanie Klamt, Marc Döring, Kevin Esken, Lukas Matteo<br />
Machelett, Ufuk Ergün, Artemi Makarow (mit Frau Zensen)<br />
Klasse 5b: (h. R.): Elmas Hassan Tsaus, Kristin Kambanas, Nicole Gottemeier. Kirsten Lausberg, Kristina Barlovic, Lorrainne Rodriguez, Ilona Klundt,<br />
Marcel Thater, Philipp Rein, (m.R.) : Jana Kentgens, Victoria Koslowsky, Christine Lampmann, Vassilios Kyriakidis, Christoph Behrens, Kevin Klamt,<br />
Armin Voss, Florian Knur, (v. R .) : Lea Kannapin, Miriam Weis, Julia Hasheminasab, Marc Klamt, Marco Bishoff, Tobias Schmidt, Steve Raßmann,<br />
Sebastian Wede, Marc Heinemann, Sebastian Selka<br />
61
Klasse 5c: (h. R.): Alexandra Jeschke, Eduard Koslowski, Dursun Baysal, Dario Mazzola, Michael Koeppelle, Frederic Schönnenberg, Philip Hermes,<br />
Erika Balzer, Friederike Stahl (m. R.): Lisa Blümel, Julia Dittert, Sara Rosinski, Katharina Schmidt, Kristina Ens, Regina Ens, Saskia Schlepps, Ann Kristin<br />
Riedel, Annika Koerdt (v. R.): Waldemar Voos, Mirko Hildebrand, Gian-Luca Zacchini, Christopher Tausch, Nick Kempka, Sebastian Apelt, Kevin<br />
Wallmeier, Jan Weber, Lara Diederich<br />
Klasse 5 d: ((h. R.): Max Grusemann, Stefan Schröder, Daniel Mück, Denise Lander, Melanie Gerlach, Sabrina Sommer, Julia Raatz, Nina Becker, Nina<br />
Hainaut, Christina Otterbeck (m. R.): Christoph Pohlmann, Philipp Nockemann, Kamil Balhan, Philipp Theile-Rasche, Christina Richter, Saskia Berndt,<br />
Dennis Celik (v. R.): Patricia Schoenfuß, Lisa Busch, Sinje Welte, Marisa Stillert, Kamelia Chehade, Malte Schumillas,Niklas Gräfe, Stefan Schindler,<br />
André Haase, Julian Clever<br />
62
Klasse 5e: (h. R.): Rafael Küch, Arnold Wagner, Oliver Cramer, Ismail Gölle Stephanie Rumpel, Lars Urbas, Luisa Hannemann, Annemarie Walter (m.<br />
R.): Alexander Baukloh, Christian Mosebach, Christoffer Hager, Cyra Dobrikat, Nadine Wenzel, Sergej Keller, Alexander Rundau (v. R.): Sabrina<br />
Jakubowski, Janna Höngen, Angela Eming, Büsra Gülücu, Timo Ziel, Sebastian Wiehr, Jonas Schütter, Mona Leinung, Jil Glörfeld, Silja Leinung, Jannicke<br />
Wellnitz, Sarah Burscheid (mit Frau Kemper)<br />
Klasse 6a: (h. R.): David Schmidt, Michaela Kaesler, Jennifer Schmalenbach, Elena Koerdt, Emel Ülas, Isabel Waga, Viktoria Merling, Seher Kilic (m. R.):<br />
Hamid Oruadia, Dimitri Buller, Dirk Lumberg, Sascha Berndt, Ann Kathrin Thie, Vanessa Kämper, Sarah Behling, Lorena De Marco (v. R.): Nico Bänsch,<br />
Fabian Clever, Antuan Neumann, Christopher Schönnenberg, Lisa Barufe, Isabell Schultz, Jana Turck, Alina Wiemann (mit Herrn Mester)<br />
63
Klasse 6b: (h. R.): Niklas Lehmann, Jan Willnat, Annika Moser, Marcus Wilhelm, Timo Pfender, Rudi Schulz, Yesim Sahin, Tanja Jakubowsky (m. R.):<br />
Johannes Johanngieseker, Nils Schöttler, Robin Brunsmeier, Lena Lumberg, Ina Peine, Selina Pohl, Anna Kelessidou, Huriye Gökbudak (v. R.): Benjamin<br />
Borchert, Felix Wydra, Jonas Herberg, Simon Brenner, Melvin Joite, Katharina Pelzer, Bianca Jakobi, Debbie Golditz (mit Herrn Gerold)<br />
Klasse 6 c: (h. R.): Svenja Barufe, Christina Rietzel, Birte Wehr, Marvin Weber, Mischa Rewitz, Sebastian Fischer, Stefan Jeske, Marc Werland, (m. R.):<br />
Dorothee Höh, Daniela Groß, Nadine Haase, Daniel Johanngieseker, Tim Kohlhage (v. R.): Mariem Mechbal, Anna-Lena Neumann, Violetta Fabrizius,<br />
Dina Schwerin, Josephine Cordt, Mareike Wiemann, Michael Dehne, Thomas Bischofs, Juri Breitenbicher, Tobias Menne, Fabian Kaczmarek<br />
64
Klasse 6d: (h. R.): Tim Thater, Nadine Neuhaus, Jennifer Herbert, Jennifer Zachmyc, Julia Bolte, Kristine Walther, Nicolai Henczi, Sebastian Schlepps (m.<br />
R.): Fabio Librizzi, Burak Solmaz, Daniel Barbian, David Garthoff, Jonas Ackfeld, Peter Brückmann, Tanja Schomann, Oliver Cserni (v. R.): Julia Reichert,<br />
Ramona Mang, Christian Klamt, Thies Herßebroick, Alexander Broska, Annika Ditzer, Melanie Kreis, Verena Bamberger, Jan Lücke, Tobias Schmidt (mit<br />
Frau Miller)<br />
Klasse 6 e: (h. R.): Hans-Joachim Kenkel, Viktor Schultheis, Artur Fabrizius, Alina Baumgart, Emre Erkilic, Janina Schumillas, Carina Wenzel, Annemarie<br />
Krause (m. R.): Katharina Armbrüster, Tanja Flunkert, Sarah Czernicki, Robin Michel, Katharina Loewen, Stephanie Preikscheit, Cagdas Ilgan, Viktor<br />
Peters (v. R.): Jan Degenhardt, Patrick Pietrzak, Vitali Koslowsky, Frederik Dieckmann, Mathias Willer, Alexander Thomas, Erik Gall, Christopher Eichert<br />
(mit Frau Ihne)<br />
65
Klasse 7a: (h. R.): Jan Becker, Philipp Kerspe, Dominic Reich, Marcus Höner, Oliver Koloschka, Philipp Vehlewald, Marvin Braun, Philipp Gabler (m.<br />
R.): Annika Herßebroick, Yvonne Kirchhoff, Jacqueline Schüller, Jeanie Bauer, Sonja Reinhard, Alexandra Brocksieper, Demet Erdogan (v. R.): Stefan<br />
Crummenerl, Marc Schrell, Steven Baankreis, Timo Kinsky, Mike Adolph, Jan Schulz, Jan Uwe Leinung, Kilian Weckwerth<br />
Klasse 7b: (h. R.): Karoline Janiak, Nina Pielhau, Aljana Hassenrik, Anna Bonert, Benjamin Fernholz, Lars Hoppe, Dennis Singerhoff, Martin Andraczek,<br />
Kristin Iken (m. R.): Inga Enners, Edila Zejnilovic, Christian Eicker, Dennis Heinisch, Dennis Dahlheimer, Daniel Skerswedat, Steffen Geistlinger, (v.<br />
Reihe) Simone Kuhlemann, Vanessa Hermes, Evelyn Emmler, Oliver Bollig, Markus Boesler, Sebastian Schulte, Dennis Schröder<br />
66
Klasse 7c: (h. R.): Sina Lewandowski, Sonja Bluhm, Julia Draut, Meltem Güven, Julia Szudziel, Veit Viktor Weber, Marian Stolz, Christopher Stillert, Kai<br />
Rafflenbeul (m. R.): Danjelia Wache,Stefanie Ludwig, Julia Dienstuhl, Jan Hendrik Kwitniewski, Julian Schubert, Christopher Gwodsz (v. R.): Rabea<br />
Kwitniewski, Sarah Reinartz, Katharina Schmidt, Daniel Asmuth, Marcel Reich, Benjamin Draut, Christian Michael, Florian Hoppe, Georg Zarakow<br />
Klasse 8a: (h. R.): Kristine Hager, Helga Hamm, Dana Schenk, Zdravko Kuczevic, Manuel Dureuil, Dennis Starke,Yasemin Ceylan, Laura Wiemer, Carina<br />
Albowski, Johannes Ebbinghaus, Hendrik Lüsebrink (m. R.): Carina Hildebrand, Anja Schmitz, Ronja Hoffmann, Stephen Lange, Roy Streit, Jennifer<br />
Riedel, Linda Voss, Anni Pehl ( v. R.): Tobias Wiemann, Markus Wolter, Tobias Misterek, Sascha Eichert, Sebastian Volkenborn, Sebastian Lausberg,<br />
Alexander Kemmler, Dennis Dittert<br />
67
Klasse 8b: Veronika Merling, Katrin Varosi, Chrissi Dalalaki, Lena Fege, Elif Veyisoglu, Marianne Peters, Nelli Wiebe, Nadine Mahler, Emin Akyol,<br />
Carsten-Ph. Gesenberg, Christian Steinbach, Melanie Dallmann, Sarah Braun, Mona Liebau, Lilia Wagner, Nadine Hauck, Manuel Kinder, Marcus Siering<br />
Marc Harmann, Patrick Hennig, Tobias Knur, Steffen Czwiklinski, Oliver Jeske, Lars Kaufhold, Tobias Ristock, Arne Feest, Nils Kleine<br />
Klasse 8c: (h. R.): Dimitroula Patsiavouridou, Sibel Kilic, Julia Wilhelm, Christina Brosius, Mark Becker, Christian Büge, Serdar Duran, Kristin Gottwald,<br />
Silvia Zinn (m. R.): Nils Homann, Tobias Schönenberg, Fabian Behnke-Schoos, Jasmin Gerlach, Klaus Dirksen, Liesa Lausberg, Stefanie Barufe (v. R.):<br />
Stefan Schönenberg, Piet Wydra, Sebastian Illing, Matthias Brenner, Fabian Schreiber, Albert Gall, David Kerefidis, René Babilon, Melvyn van Wichelen<br />
(mit Herrn Reininghaus)<br />
68
Klasse 9a: (h. R.): Christina Funke, Gamze Güven, Verena Hulverscheid, Stefanie Bültmann, Maike Hülle, Larissa Berg, Annekathrin Steller, Pornchai<br />
Ertelt, Michael Kiedrowski, Christopher Löwen (m. R.): Ewelina Balzer, Jennifer Naujoks, Tanja Lelonek, Diana Borchert, Sandra Schmale, Christopher<br />
Kämper, Stefan Willnat, Jakob Balzer (v. R.): Stefanie Völkner, Kaussar Chahade, Julia Moll, Carina Reichert, Annika Meyer, Ina-Yasmin Busch, Ingo<br />
Schlabach, Emre Ergel, Benedikt Haake, Joachim Kiera (mit Herrn Wiedemeier)<br />
Klasse 9b: (h. Reihe) Simon Löffler, Viktor Rosner, Jacqueline Emmler, Viktor Hense, Sebastian Barufe, Ralf-H. Theile-Rasche, Sandra Schrell, Corine<br />
Voerster, Annika Thie, Deborah Röhricht, Annika Jürgens, Nele Schütte, Alana Scharfenberg<br />
(v. Reihe) Mai-Britt Strukamp, Katharina Küthe, Melina Borbeck, Jessica Sidon, Christoph Seibert, Thorsten Hamm, Nadiger Akyol, Nadine Meschenat,<br />
Nadja Aharroud, Sarah Preisler, Jennifer Jesinghaus<br />
69
Klasse 9c: (h.R.): Annabell Nonne, Jakob Großmann, Said Garibovic, Sven Mirus, Orhan Yilmaz, Daniel Cwiklenski, Kazem Mochkabadi, Marcus<br />
Edinger, Stella Simiti, Katrin Knaup (m. R.): Timo Garthoff, Kerstin Henneberg, Manuel Iserhardt, Michael Crummenerl, Sinan Baysal, Patrick Gajda,<br />
Dirk Esploer, Nadine Höngen, Robert Wagner (v. R.): Carina Schoenfuß, Jessica Rogalla, Ines Wesner, Nadine Zeh, Christian Steinbach, Freya<br />
Burghardt, Melanie Siegmund, Margarita Tremmel, Kathrin Seiferth, Heike Seiferth (mit Frau Lüddecke)<br />
Klasse 10a: (v.l.n.r.) Marcel Lenz, Mathias Ihne, Samir Al-Bahah, Christian Engels, Michel Neumann, Lisa Salnikow, Nadine Behnke, Irene Unruh,<br />
Julia Zies, Kristin Wegener, Melanie Wiemann<br />
70
Klasse 10 b: (h. R.): Deborah Feckinghaus, Katrin Jakubowski, Jennifer Hohnsel, Kerstin Emontsgast, Kati Eckelmann, Kerstin Runge, Thomas Schaper,<br />
(m. R.): Frederick Dellin, Paul Willer, Heiko Busch, Moritz Herberg, Sebastian Friedrichs, Matthias Clever, (v. R.): Nadine Iken, Sandra Tandetzki, Toni<br />
Urlich, Christoph Ibisch, Waldemar Willer, Sascha Kinder, Markus Fischer, Christof Hartmann, Sebastian Kämper<br />
Klasse 10c: (h. R.): Sascha Degener, Stephan Berger, Lena Reuber, Jan Rademacher, Kristian Filling, Jonny Neukirchen, Marcus Dörder (m. R.): Max<br />
Böhm, Timo Brix, Christoph Johanngieseker, Nadine Herrmann, Vera Engel, Ina Lüttringhaus, Sandra Raatz (v. R.): Johannes Lohff, Oliver Göddert,<br />
Annika Gruhn, Nadine Behrens, Linda Kokoschka, Carolin Borchert, Ann Kathrin Schulz, Nina Jesinghaus (mit Herrn Gerold)<br />
71
Die guten Geister<br />
1. Interview mit Frau Smigaj<br />
Wie lange arbeiten Sie schon an der <strong>Realschule</strong>?<br />
Ich arbeite schon fast 25 Jahre an dieser Schule.<br />
Was hat Sie so lange hier gehalten?<br />
Das Umfeld, die KollegInnen und MitarbeiterInnen an der<br />
Schule haben mich in den Kreis eingeschlossen - aber auch<br />
die jungen Menschen.<br />
Hatten Sie selbst ein Kind an der Schule?<br />
Ja, einen Sohn, er ist bereits erwachsen.<br />
Waren Sie selbst hier Schülerin ?<br />
Nein, ich bin erst durch meine Heirat nach <strong>Halver</strong> gekommen.<br />
Wollten Sie schon immer Sekretärin werden?<br />
Durch meine kaufmännische Ausbildung und die Tätigkeit<br />
bei der Stadtverwaltung hat es sich ergeben, Sekretärin zu<br />
werden.<br />
Was macht eine Sekretärin so am Arbeitsplatz?<br />
Zu der vielseitigen Tätigkeit im Sekretariat gehört u.a. die<br />
Erfassung, Bearbeitung und Speicherung von Schüler- ,<br />
Eltern- und Lehrerdaten, Erstellung von Statistiken und<br />
Berichten sowie das Überprüfen von Rechnungen.<br />
Außerdem muss ich das Büromaterial verwalten, Posteinund<br />
-ausgänge registrieren und Termine überwachen.<br />
Wie lange sitzen Sie am Tag am Computer?<br />
Das ist zeitlich unterschiedlich, je nach Arbeitsanfall.<br />
Wie sind Ihre Arbeitszeiten?<br />
Von 7.30 -12.30 Uhr, also von morgens bis mittags.<br />
72<br />
Die Schulsekretärin Frau Smigaj<br />
Was könnten Sie unterrichten, wenn Lehrer oder Lehrerinnen fehlen?<br />
Wenn Lehrkräfte fehlen, könnte ich nichts unterrichten, da<br />
ich keine Lehrkraft bin.<br />
Was würden Sie am liebsten unterrichten?<br />
Am liebsten würde ich Sport unterrichten.<br />
Das Interview wurde von Lisa Barufe und Elena Koerdt (6a)<br />
geführt.
Wie ist Ihr vollständiger Name und wie alt sind Sie ?<br />
Ich heiße Michael de Vuyst und bin 42 Jahre alt.<br />
Haben Sie Kinder ?<br />
Die guten Geister<br />
2. Interview mit Herrn deVuyst<br />
Ja, ich habe eine Tochter, die 19 Jahre alt ist.<br />
Geht sie auch auf die <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong>, oder ist sie schon mit der<br />
Schule fertig ?<br />
Meine Tochter geht hier in <strong>Halver</strong> zum AFG.<br />
Wie lange sind Sie schon an dieser Schule beschäftigt ?<br />
Ich habe im Februar 1997 hier angefangen; also bin ich<br />
schon vier Jahre hier.<br />
Welche Ausbildung braucht man, um Hausmeister zu werden ?<br />
Hm, eigentlich keine. Man muss nur handwerklich begabt<br />
sein und kleinere Reparaturen durchführen können.<br />
Welche Aufgaben haben Sie in diesem Beruf zu erfüllen ?<br />
Wie ich eben sagte: kleine Reparaturen durchführen, Stühle<br />
reparieren, Steckdosen austauschen und hin und wieder<br />
ein Klassenzimmer streichen und die Schule morgens aufmachen.<br />
Arbeiten Sie gerne hier ?<br />
Ja, sehr gerne. Ich komme hier mit allen gut klar.<br />
Waren Sie früher auch Schüler an dieser Schule ?<br />
Nein, ich war in Lüdenscheid auf einer belgischen Schule,<br />
weil die Deutschen ein ganz anderes Schulverfahren hatten.<br />
Welche Fächer waren Ihre Lieblingsfächer ?<br />
Meine Lieblingsfächer waren Sport und Mathe.<br />
73<br />
Hausmeister Michael deVuyst<br />
Ist es schön in der Mitte vom Schulhof zu wohnen ?<br />
Oh, eigentlich ist es nicht so schön, weil es abends und am<br />
Wochenende ziemlich laut ist wegen der Kinder, die auf<br />
dem Schulhof spielen. Aber man gewöhnt sich daran,<br />
indem man Türen und Fenster verschließt.<br />
Wie ist Ihr Verhältnis zu den Schülern und Schülerinnen hier ?<br />
Das Verhältnis ist sehr gut und es ist eher ein freundschaftliches<br />
Verhältnis.<br />
Was war Ihr schönstes Erlebnis an dieser Schule und was hat Sie<br />
am meisten geärgert ?<br />
Am schönsten ist der Abschied der 10er Klassen, der jedes<br />
Jahr stattfindet, aber manchmal ist es auch traurig. Mein
schlechtestes Erlebnis..., hm, da fällt mir jetzt spontan<br />
nichts ein.<br />
Gefällt es Ihnen gut an der RSH ?<br />
Es gefällt mir sehr gut. Wenn es doof wäre, wäre ich nicht<br />
mehr hier.<br />
Was würden Sie hier verändern, wenn Sie Schulleiter wären ?<br />
Ich würde nicht viel verändern, weil der Ablauf gut und<br />
leicht verläuft, auch wenn die Schüler manchmal meckern.<br />
Eigentlich würde ich die Pausen länger machen und die<br />
Stunden kürzer, aber das ist ja nicht der Sinn der Sache.<br />
Müssen Sie viel erledigen zum 125. Jubiläum der <strong>Realschule</strong><br />
<strong>Halver</strong> ?<br />
Oh Gott, im Moment muss ich noch nichts machen, aber<br />
später müssen wir alles vorbereiten.<br />
Haben Sie Hobbys , wenn ja, welche ?<br />
Ja, ich habe ein großes Hobby und das ist Tanzen. Das<br />
macht mir sehr viel Spaß. Noch ein Hobby ist die Musik,<br />
aber keine alte Musik, sondern die, die im Moment „in“ ist.<br />
Und ich spiele gerne Fußball.<br />
Danke für das Interview.<br />
Bitte. Tschüss.<br />
Interview von Lena Lumberg und Katarina Pelzer (6b)<br />
74
Die Fächer stellen sich vor:<br />
1. Religion<br />
Ob er Gott liebe,<br />
wollte er wissen.<br />
Er ging mit ihm ins Gefängnis<br />
und besuchte zwei,<br />
die niemand besuchte.<br />
Ob es Gott gäbe,<br />
bohrte er weiter.<br />
Da fragte er ihn: "Gibt es denn dich?<br />
Dich als Menschen<br />
mit offenen Augen und Ohren,<br />
mit starker Empfindung?"<br />
Die Frage ist nicht,<br />
ob es ihn gibt oder nicht.<br />
Die Frage ist,<br />
ob es uns gibt,<br />
offen oder verschlossen." M. Gutl<br />
75<br />
So wollen wir im Religionsunterricht miteinander<br />
Möglichkeiten eröffnen, das eigene Leben und die<br />
Welt unter dem Zuspruch und Anspruch des christlichen<br />
Glaubens zu verstehen und zu gestalten,<br />
Einsichten in die Bedeutung von Sinn- und<br />
Wertfragen zu gewinnen, sich mit Ideologien,<br />
Weltanschauungen und Religionen auseinanderzusetzen<br />
und Verantwortung für sich und andere zu übernehmen.
Die Fächer stellen sich vor:<br />
3. Mathematik<br />
Mathematik - Wofür brauche ich das denn überhaupt?<br />
Das Fach Mathematik hat an unserer <strong>Realschule</strong> als eines der<br />
schriftlichen Fächer wie auch Deutsch, Englisch und entweder<br />
Französisch ' Biologie oder Sozialwissenschaften einen relativ<br />
hohen Stellenwert. Von einigen Schülern und Schülerinnen heiß<br />
geliebt, wird es von den meisten eher erduldet. Mit schöner<br />
Regelmäßigkeit kommt die Frage auf:<br />
"Wofür brauche ich das denn überhaupt?”<br />
Wir als FachlehrerInnen an der RSH stehen mit Begeisterung hinter<br />
unseren Themen und versuchen diese Freude an der<br />
Mathematik auf die Schüler und Schülerinnen zu übertragen. Die<br />
Frage nach dem Sinn stellt sich nicht wirklich, denn wer will sich<br />
schon als mathematischer Analphabet durchs Leben schlagen.<br />
Schon die Mathematik der Klasse 5/6 hat einen engen<br />
Praxisbezug. Die Diagramme und Graphiken, an die die Kinder<br />
dieser Altersstufe herangeführt werden, sind die Grundlage für das<br />
Verstehen, Auswerten und Interpretieren von Diagrammen und<br />
Graphiken, mit denen sie in jeder Tageszeitung, Illustrierten und<br />
auch in den Sachfächern konfrontiert werden. Sie können selbst<br />
Befragungen unter den Mitschülern und -schülerinnen oder im<br />
Lehrerkollegium durchführen und die Ergebnisse zeichnerisch darstellen.<br />
Teilweise geschieht dies heute auch am Medium<br />
Computer. Selbstverständlich muss man einen Bruch kennen und<br />
Dezimalzahlen benutzen können. Dies wird täglich erwartet,<br />
selbst beim Gebrauch eines simplen Kochrezeptes muss klar sein,<br />
was ein Achtel Liter in Millilitern ausgedrückt bedeutet. Also ist<br />
auch der Bereich des Umgangs mit Größen von besonderer<br />
Wichtigkeit. Bereits in dieser Altersstufe erfolgt ein Kennenlernen<br />
von Flächen und Körpern. Erste perspektivische Zeichnungen und<br />
das Basteln von Körpern führt zur Schulung des dreidimensionalen<br />
Sehens. Hierin werden wir MathematiklehrerInnen stark vom<br />
Kunstunterricht unterstützt, der das Abbilden von<br />
77<br />
Dreidimensionalem in der Ebene häufig übt. Viele Berufe brauchen<br />
ein gewisses Verständnis und Fähigkeiten bei der Flächen- und<br />
Körperberechnung. Ganz praktisch muss jeder Wand- ober<br />
Bodenflächeninhalte bestimmen können, wenn er nur seine<br />
Wohnung renovieren und den Materialbedarf ermitteln will.<br />
Der Mathematikunterricht der Klasse 5/6 hat speziell an unserer<br />
Schule seine Schwierigkeiten darin, dass die Lerngruppen stark<br />
gemischt sind, da potentielle Gymnasialschüler, Reaischüler ,<br />
Hauptschüler und -schülerinnen diese Jahrgänge bilden, und teilweise<br />
erst Ende Klasse 6 (die Gymnasiasten aufgrund des fehlenden<br />
grundständigen Gymnasiums in <strong>Halver</strong>) der passenden<br />
Schulform zugeführt werden. Es muss stark differenzierend gearbeitet<br />
werden.<br />
Grundkenntnisse des sogenannten bürgerlichen Rechnens muss<br />
jeder selbstverständlich beherrschen, um alleine schon den Preis<br />
einer Ware oder einer Dienstleistung kalkulieren zu können, auf<br />
die die Mehrwertsteuer noch aufgeschlagen werden muss. Die<br />
Prozentrechnung ist Stoff der Klasse 7, wie auch die sicher unverzichtbare<br />
Zinsrechnung, die z.B. Vergleiche mehrer Angebote bei<br />
einer Finanzierung aufzeigt. Die Schüler und Schülerinnen können<br />
ganz konkret Angebote der Banken in bezug auf Sparverträge überprüfen<br />
und vergleichen, weiche günstiger sind. Begriffe aus diesem<br />
Bereich wie Kredit, Soll und Haben, Darlehen, Guthaben werden<br />
den Schülern und Schülerinnen wie Vokabeln beigebracht. Viele<br />
haben bereits im Alter von 13 Jahren ein eigenes Girokonto für ihr<br />
Taschengeld oder ein Sparbuch. Sie lernen Angebote kritisch zu<br />
betrachten. Als Erwachsene werden sie sicher mit Krediten oder<br />
Sparverträgen zu tun haben.<br />
Der klassische Dreisatz, bei uns unter proportionalen und antiproportionalen<br />
Zuordnungen bekannt, gehört zum täglichen<br />
Gebrauch und ist ebenfalls Stoff der Klasse 7. Wer die Rentabilität<br />
einer kleineren mit einer Großpackung desselben Produktes vergleichen<br />
möchte, muss in der Lage sein, eine proportionale<br />
Zuordnung zu erfassen.<br />
In Klasse 8 befasst man sich vorrangig mit Algebra, wo dann die
oben genannte Frage wieder auftaucht. Doch wer keine Gleichung<br />
lösen kann, der hat in der Fächern Physik und Chemie keine<br />
Chance im Umgang mit Formeln. Diese Umstellen und Benutzen,<br />
nach einer Unbekannten auflösen,muss souverän geleistet werden.<br />
Wer da im Mathematikunterricht nicht gut vorbereitet wurde, hat<br />
seine Schwierigkeiten, allerdings natürlich auch im weiteren<br />
Verlauf des Matheunterrichts selbst.<br />
Denn in der Klasse 9 wird die Gleichungslehre vertieft und beim<br />
Benutzen des Satzes von Pythagoras und der anderen Sätze am<br />
rechtwinkligen Dreieck gebraucht. In der Potenzrechnung und<br />
deren Gesetzen gipfelt dies dann. Auch die Berechnung an Flächen<br />
und Körpern setzt einen sicheren Gebrauch der Algebra und ein<br />
gut geschultes räumliches Verständnis voraus.<br />
Das Abschlussjahr 10 befasst sich dann stark mit einem weiteren<br />
Ausbau der Körperberechnung, wie z.B. Pyramiden und Kegeln<br />
übertragen auf Turmdächer und deren Obertläche. Systematisch<br />
werden Themen der vorangegangenen Jahrgänge wiederholt. Man<br />
kann den Materialbedarf berechnen und zusätzlich einen gewissen<br />
Prozentsatz Verschnitt mit einkalkulieren. Zum Beispiel der<br />
Vergleich der Verpackung mit dem tatsächlichen Inhalt eines<br />
Produktes und den Anteil der "Luft” die man mitkauft, die einem<br />
mehr Inhalt vorgaukelt, bietet die Möglichkeit zur Wiederholung.<br />
Die Trigonometrie ist von besonderer Bedeutung für einige<br />
Lehrberufe wie u.a. den des Werkzeugmechanikers.<br />
In den beiden letzten Klassenstufen wird sinnvollerweise der<br />
Taschenrechner benutzt, da spätestens dann das Ziel des<br />
Unterrichts nicht mehr die Kopfrechenübung, sondern die<br />
Ansatzidee ist. Bei exponentiellen Wachstums- und<br />
Zerfallsprozessen und deren Darstellung ist beispielweise das<br />
Einbeziehen des Computers sehr sinnvoll.<br />
Die <strong>Realschule</strong> vermittelt also -wie ihr Name es verspricht- eher<br />
reale Mathematik als höhere Mathematik mit selbstständigen<br />
Beweisführungen und komplizierten Lösungswegen. Die Schüler<br />
und Schülerinnen unserer Schule werden auf Ausbildungen vorbereitet,<br />
die sie mit ihren Abschlüssen absolvieren können.<br />
Man braucht die Mathematik also wirklich.<br />
78<br />
Konzentriert arbeiten die Schüler und Schülerinnen der 5b am<br />
Computer mit dem English Coach 2000 im Englischunterricht.<br />
„Trundle“ führt die Kinder im Anfangsunterricht Englisch durch das<br />
Lehrwerk English G 2000
Allgemein ist bekannt, dass Englisch als Weltsprache einen unumstrittenen<br />
Ruf genießt. Deshalb ist Englisch auch in den meisten<br />
Ländern der Welt die erste Fremdsprache, die an Schulen gelehrt<br />
und von den Kindern gelernt wird. Auch im Rahmen des<br />
Zusammenwachsens der Völker innerhalb der Europäischen Union<br />
hat sich Englisch als gebräuchlichste Sprache in Wirtschaft und<br />
Politik durchgesetzt.<br />
Entsprechend dieser Vorgaben hat selbstverständlich auch an der<br />
<strong>Realschule</strong> das Erlernen dieser ersten Fremdsprache einen sehr<br />
hohen Stellenwert. Deshalb wird laut Stundentafel Englisch in<br />
Klasse 5/6 fünf Stunden pro Woche unterrichtet und danach bis<br />
zur 10 vierstündig.<br />
Zeichnung: W. Lüddecke<br />
Die Fächer stellen sich vor:<br />
4. Englisch<br />
79<br />
Allerdings wird heutzutage an der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> eine<br />
Fremdsprache anders vermittelt als noch vor einigen Jahren.<br />
Wurde damals nach der „Translation-Grammar“ Methode oder<br />
dem „pattern learning“ unterrichtet, stehen nunmehr handlungsbzw.<br />
projektorientierte und schülerzentrierte Vorgehensweisen im<br />
Vordergrund. Ebenso nimmt der spielerische Umgang mit dem<br />
Englischen gerade im Anfangsunterricht viel Raum ein.<br />
Diese Ansprüche unterstützt das vor drei Jahren neu eingeführte<br />
Lehrwerk English G 2000 in hervorragender Weise. Außerdem<br />
wird die Zuhilfenahme der vielfältigen Möglichkeiten des Internets<br />
in das Lehrwerk integriert.<br />
Als Hit bei den unseren Schülern und Schülerinnen hat sich die<br />
eigenständige Arbeit im Computerrraum mit dem ausgezeichneten<br />
Lernprogramm English Coach 2000 erwiesen, das viele Kinder<br />
auch zu Hause zum Üben benutzen.
Die Fächer stellen sich vor:<br />
5. Kunst<br />
Die sinnliche Wahrnehmung der Schülerinnen und Schüler zu vervollkommnen<br />
sowie deren künstlerische Produktion, die<br />
Kreativität ihres Denkens und Handelns systematisch weiter zu<br />
entwickeln, beschreibt richtlinienkonform die Aufgabe des Faches<br />
KUNST an der <strong>Realschule</strong>. Die hieraus entwickelte Stoffverteilung<br />
für die jeweiligen Jahrgangsstufen ist in einem schulinternen<br />
Lehrplan festgehalten, der folgende Themenbereiche aufzeigt:<br />
Zunehmende Bedeutung kommt dem Fach in der heutigen Zeit<br />
dadurch zu, dass durch die sich beschleunigende Entwicklung zur<br />
Automatisierung und Normierung ein immer größeres kreatives<br />
Defizit entsteht, welches die BILDENDE KUNST zu kompensieren<br />
versucht. Je fremdbestimmter die Aktivitäten und das<br />
Konsumverhalten auch im außerschulischen Bereich sind, desto<br />
erlebnisärmer werden die eigenen Erfahrungen. Die Kinder sammeln<br />
keine wirklichen Eindrücke, die sie zu einem kreativen Tun<br />
herausgefordert hätten.<br />
Die KUNST erzieht zur Kreativität, entwickelt Fantasie, befähigt<br />
und lehrt die Schülerinnen und Schüler selbst Neues zu schaffen,<br />
ohne von fertigen Konsumangeboten abhängig zu sein und schließlich<br />
kritiklos ihre Umwelt hinzunehmen. Jeden Monat honoriert<br />
die SV ein ausgewähltes Exponat einer Schülerin oder eines<br />
Schülers. Dieses "Bild des Monats" wird vier Wochen im Foyer der<br />
<strong>Realschule</strong> ausgestellt.<br />
Das Angebot des Kunstunterrichtes wird durch eine Film- und eine<br />
Bildhauer-AG erweitert:<br />
In der Film-AG haben die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit,<br />
eigene Ideen für eine Spielhandlung in kurzen Filmen umzusetzen.<br />
Dabei lernen sie zum Einen, die Gestaltungsmittel des Films wie<br />
Aufnahmegröße, Schwenk, Kamerafahrt, Perspektive und Schnitt<br />
adäquat einzusetzen und zum anderen die Beherrschung der technischen<br />
Geräte (Videokamera, Mikrofon, Videorecorder,<br />
Schnittpult). In jüngster Zeit liegt der Schwerpunkt auf einem<br />
Magazin mit dem Titel "RSH update". Hierbei werden zu aktuellen<br />
Themen wie Sonnenfinsternis, Jahr-2000-Problem,<br />
Ausländerfeindlichkeit und anderen kleinen Spielszenen mit<br />
Interviews der <strong>Halver</strong>aner Bevölkerung kombiniert.<br />
- Graphik (u.a. Zeichnen und Drucken)<br />
- Malerei / Farbe (Material und Erscheinung / Funktion und Bedeutung )<br />
- Raum (Wahrnehmung, optische Täuschung, Raumdarstellung )<br />
- Plastik / Objekt (Gestalten im dreidimensionalen Bereich)<br />
- Rezeption (Ästhetische Objekte in der Vielfalt ihrer Bezüge)<br />
- Design (Warenästhetik)<br />
80<br />
Die Bildhauer-AG vermittelt einen Einblick in die Arbeitsweise bei<br />
der Anfertigung einer Skulptur. Der Zugang wird dabei über den<br />
„Stein“ und das Wissen um die Kulturtechnik seiner Bearbeitung<br />
versucht. Denn hier liegt einerseits ein wichtiger Schlüssel zur geistigen<br />
Erschließung von Skulpturen und u.a. Baudenkmälern, der<br />
aber in dem Maße verloren zu gehen droht, wie die Technik der<br />
Steinbearbeitung "von Hand" vergessen wird. Andererseits soll die<br />
AG auch die Wertschätzung tradierten Kulturgutes und die<br />
Achtung vor der Leistung früherer Generationen ins Bewusstsein<br />
rufen. Jede/r Schülerin/Schüler haut mit Hammer und Meißel<br />
eine oder mehrere Skulpturen, wobei die handwerkliche<br />
Vorgehensweise eines Bildhauers erfahren wird.<br />
Die Bildhauerei ist vor allem durch die Ausstattung der <strong>Realschule</strong><br />
möglich. Der Kunstraum steht für graphische Techniken und malerisches<br />
Arbeiten zur Verfügung. Der Werkraum wird für plastisches<br />
Gestalten in Keramik, Speckstein und Steinbildhauerei genutzt.<br />
Die Teilnahme an den Schulkunsttagen im September 2000 mit<br />
der Steinbildhauerei vor dem Kulturbahnhof und einer Ausstellung
von Bildern der Schülerinnen und Schülern in der Sparkasse bot<br />
allen Interessierten im Rahmen der Gestaltung und Öffnung von<br />
Schule (GÖS) einen Einblick in schulisches Arbeiten im Bereich<br />
der BILDENDEN KUNST. Die durchweg positive Resonanz der<br />
Öffentlichkeit bestätigte die Schülerinnen und Schüler in ihrem<br />
Schaffen, welches eine Motivation evoziert, die im schulischen<br />
Alltag kaum zu erreichen ist.<br />
Spaltschnitt „Gesicht“: Lilia Wagner 8b<br />
81<br />
„Monsterfisch“: Anna Ens 6b<br />
„Adlerkopf“: Kunst AG Steinbildhauerei
Ein paar Takte Musik<br />
Die Fächer stellen sich vor:<br />
6. Musik<br />
Die „unendliche Vielfalt der Musik“ (L. Bernstein) ist Gegenstand<br />
des Musik-Unterrichts.<br />
Wir (eine Fachkollegin und zwei Fachkollegen) unterrichten in diesem<br />
Schuljahr in den Klassenstufen 5, 6 und 9 in den Bereichen<br />
„Musik hören, machen, verstehen und umsetzen“ in zwei gut ausgestatteten<br />
Fachräumen.<br />
Das Leben in einer Schule wird jedoch nicht nur durch den "normalen"<br />
Unterricht bestimmt, sondern auch durch Aktivitäten<br />
bereichert, die dem Elan und der schöpferischen Gestaltungskraft<br />
der Beteiligten entspringen. Das ist nicht in jedem Schulfach in<br />
demselben Umfang möglich. Zu diesen Aktivitäten zählen bei uns<br />
der Unterstufen-Chor (Klassenstufen 5/6), die Schulband und der<br />
Gospel-Chor ( für Schülerinnen und Schüler ab Klasse 7).<br />
Wie auch in anderem Unterricht gilt auch hier: „ohne Fleiß keinen<br />
Preis“ – aber die Freude am gemeinsamen Musizieren und das<br />
Erlebnis gelungener Aufführungen bei schulischen und anderen<br />
Veranstaltungen wiegen die Mühe und Arbeit leicht wieder auf!<br />
Chor der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> 2001 (Leitung Frau Miller)<br />
82<br />
Band der <strong>Realschule</strong> 2001 (Leitung Herr Krampe)<br />
Gospelchor der <strong>Realschule</strong> 2001 (Leitung Herr Littmann)
Die Fächer stellen sich vor:<br />
7. Textilgestaltung<br />
Das Fach Textilgestaltung wird zur Zeit nur in Klasse 7 unterrichtet,<br />
da mit Frau Turck lediglich eine Fachkraft zur Verfügung steht.<br />
In diesem Unterricht wird überwiegend mit der Nähmaschine<br />
gearbeitet, wobei Schmucktechniken wie Sticken oder Stoffmalerei<br />
mit einfließen können.<br />
83<br />
Arbeit mit der Nähmaschine im Textilunterricht in Klasse 7<br />
Schüler und Schülerinnen bei der Stoffmalerei
Sport ist Mord oder Freude an der Bewegung?<br />
Freude an der Bewegung? Doch nur, wenn die SchülerInnen<br />
bestimmen könnten, welche Bewegungen gemacht werden, und<br />
das auch nur, wenn gespielt und nicht nur geübt wird (eben „Fun-<br />
Sport"), sonst gäbe es nicht:<br />
„Was machen wir heute? – Turnen? – Oh, ich habe mein<br />
Sportzeug vergessen!“<br />
Oder:<br />
„Leichtathletik? – Viel zu warm!“ Die gleichen SchülerInnen<br />
haben ihr Sportzeug dann doch dabei bzw. setzen sich auf einmal<br />
mehr ein, wenn sie spielen können.<br />
Kleine Anekdote (tatsächlich passiert und immer noch aktuell):<br />
Der Sportlehrer/die Sportlehrerin fordert die Klasse zu Beginn der<br />
Stunde auf, sich mit lockerem Laufen aufzuwärmen, jedoch setzen<br />
sich viele erst nach mehrfacher, energischer Mahnung langsamst in<br />
Bewegung, meist noch unter Protest. Die gleichen „Verweigerer"<br />
lassen sich am Nachmittag (der Autor des Artikels glaubte seinen<br />
Augen nicht zu trauen) z.B. vom Tennis- oder Fußballtrainer<br />
(manchmal kaum älter oder kompetenter als sie selbst) anschreien<br />
und über den Platz hetzen als Strafrunden für Fehler im Training,<br />
und sie zahlen auch noch teure Vereinsbeiträge oder<br />
Trainerstunden! Der Sportunterricht ist dagegen kostenlos!<br />
Woran liegt das?<br />
Die Fächer stellen sich vor:<br />
8. Sport<br />
Sich „quälen" lassen für die Anerkennung?<br />
Eindruck machen für die Aufstellung im nächsten Spiel? Da kann<br />
der Sportunterricht nichts Vergleichbares bieten – es sei denn, die<br />
SportlehrerInnen stellen z.B. bei den SV-Spielen die Mannschaften<br />
nach Leistung auf.<br />
Aber warum nicht für das eigene Wohlbefinden den Körper in<br />
Schwung bringen, ihm etwas Gutes tun? Leider wirkt oft nur der<br />
84<br />
Beim Schwimmfest 2001 der 5er und 6er Klassen<br />
Hinweis auf die Zeugnisnote, doch das ist für viele nur eine negative<br />
Verstärkung.<br />
Trauriges Fazit: viele SchülerInnen strengen sich nur an, wenn sie<br />
extrinsisch motiviert werden und nicht um der Bewegung selbst<br />
willen. Negativ Motivierte allerdings, so ist der Eindruck, verweigern<br />
sich aus Angst vor Blamage.<br />
Schulsport ist Breitensport, kein Leistungssport (der ist reserviert<br />
für die Vereine), allerdings lässt die Wahl einer AG eine<br />
Spezialisierung und damit eine höhere Leistungsanforderung zu.<br />
Er ist ein Bewegungsangebot als Ausgleich für die vielen<br />
„Sitzstunden". Außerdem soll er den „mündigen BürgerInnen" die<br />
Möglichkeit bieten, aus einem vielfältigen Angebot eine ihnen<br />
gemäße Sportart auszuwählen und so Anreiz zu lebenslangem<br />
Sport treiben sein.<br />
Den SportlehrerInnen obliegt es, Akzeptanz für alle angebotenen<br />
Sportarten bei den „SpezialistInnen" zu schaffen, denn die sähen es<br />
sicher gern, wenn ihre Sportart bevorzugt unterrichtet würde.<br />
Eine weitere pädagogische Aufgabe ist es, Akzeptanz für<br />
schwächere SchülerInnen bei den „Profis" schaffen, also zu vermitteln,<br />
dass z.B. Mannschaftsspiele nur dann allen Spaß machen,<br />
wenn alle am Spiel beteiligt werden, und nicht die Könner die<br />
Anfänger als Statisten behandeln. Im Gegenteil: technisch versierte<br />
SpielerInnen sollten in der Lage sein, ihre noch nicht so fähigen
Sportwettkämpfe 2000 auf dem Dobrikat-Sportplatz (Flatterballwurf mit<br />
Lehrer Olaf Mester)<br />
MitspielerInnen so in das Spielgeschehen einzubinden, dass auch<br />
sie Erfolgserlebnisse haben. Denjenigen, die noch dazu lernen wollen,<br />
sei gesagt: Schaut ab! Das Fach Sport ist eines der wenigen<br />
Fächer, in dem das Abschauen nicht nur nicht verboten, sondern<br />
geradezu erwünscht ist!<br />
Dass es heute im Fach Sport auch mehr um das Miteinander (soziale<br />
Komponente) und nicht nur um den sportlichen Einzelkämpfer<br />
geht, zeigt auch der Wandel der Sportinhalte: längst sind nicht<br />
mehr Turnen, Gymnastik und Leichtathletik (Körper- ertüchtigung)<br />
zentrales Unterrichtsthema und auch die „großen Spiele" beherrschen<br />
nicht mehr den Großteil der Unterrichtsstunden. Das<br />
Angebot ist vielfältiger geworden, es sind „neue“ Sportarten<br />
(Badminton, Hockey) aufgetaucht, die ihrerseits schon wieder<br />
Konkurrenz von Trendsportarten (Klettern, Skaten, Biken) bekommen.<br />
All das kann und soll den Spaß an der Bewegung mit<br />
Gleichgesinnten auch über die Schulzeit hinaus fördern. Und hier<br />
ist wieder festzustellen, dass „trendige" Sportarten neben den<br />
großen Spielen aus sich heraus motivierend wirken.<br />
An unserer Schule werden ständig bzw. im Wechsel miteinander<br />
folgende AGs angeboten:<br />
Volleyball, Badminton, Basketball, Fußball Jungen, Fußball<br />
Mädchen, Tanz.<br />
85<br />
Bei den Sv-Spielen im Januar gibt es stets zahlreiche Fans<br />
Dazu zwei Anmerkungen:<br />
- Badminton ist nicht mit Federball zu verwechseln! Hier wird<br />
nicht miteinander, sondern sehr dynamisch gegeneinander<br />
gespielt.<br />
- Fußball als Mädchensportart erfährt an unserer Schule eine<br />
Aufwertung durch die Einrichtung einer AG. Fußball ist schon<br />
lange nicht mehr nur Männersache, wie die Erfolge des<br />
Nationalteams der Frauen in jüngster Zeit belegen. Frauenfußball<br />
ist eine attraktive Ballsportart geworden und wird im Vergleich<br />
zum Männerfußball äußerst fair gespielt.<br />
Jährlich wiederkehrende sportliche Höhepunkte stellen die SV-<br />
Spiele dar. Außerdem werden Schwimmwettkämpfe (Kl. 5/6),<br />
leichtathletische Sommerspiele und Sportabzeichenprüfungen veranstaltet.<br />
Jede/r kann also die sportliche Herausforderung suchen<br />
und auch finden und muss sich nicht nach Winston Churchills<br />
Lebensmotto richten: „No sports!“
„Kanuten“, Keramikarbeiten aus der 9b<br />
„Eisbär“, Specksteinskulptur Klasse 9b<br />
86
„Bison“, Specksteinskulptur Klasse 9b<br />
„Skater“, Keramikarbeit Klasse 9b<br />
87
„Eiscafé“, Farbstiftzeichnung Klasse 6<br />
„Obstkorb“, Deckfarbenmalerei Klasse 6b<br />
88
„Stadt am Berg“, Kartoffeldruck Klasse 6b<br />
„Vielfach eingeschnittener Würfel“, Übereckperspektive Klasse 10b<br />
89
„Landschaft“, Deckfarbenmalerei Klasse 10<br />
„Landschaft“, Deckfarbenmalerei Klasse 10<br />
90
„Landschaft“, Deckfarbenmalerei Klasse 10<br />
„Landschaft“, Deckfarbenmalerei Klasse 10<br />
91
„Indianerdorf“, Buntstifzeichnung Klasse 6<br />
„Kaninchen“, Buntstiftzeichnung Klasse 6<br />
92
„Pharao“, Bleistiftzeichnung Klasse 6<br />
„Stillleben“, Bleistiftzeichnung Klasse 10<br />
93
Die Fächer stellen sich vor:<br />
9. Geschichte<br />
Handlungsorientierung in Geschichte - geht das?<br />
Aber sicher - und das auf vielfältige Weise. Zum Beispiel, wenn in<br />
einem Projekt im Geschichtsunterrricht der Klasse 6 eine<br />
Römersiedlung nachgebaut wird - aus Styrodur. Die Vorlagen bieten<br />
Übersichtskarten, und dann wird geschnitten und geklebt,<br />
gemalt und ausgestanzt. Am Ende ist dann eine Stadt entstanden -<br />
mit Stadtmauer, mit kleinen Häusern, mit Statuen und Tempeln,<br />
sogar mit Feldern drumherum. Nicht einmal die Wasserleitung<br />
fehlt.<br />
Modell einer Römersiedlung aus Styrodur<br />
94<br />
„Der Erdkundeunterricht... befähigt die Schüler/innen,<br />
- ihre nahe und ferne räumliche Umwelt zu verstehen,<br />
entwickelt ihre Bereitschaft,<br />
- sich an der Bewahrung der ökologischen Lebensgrundlagen und<br />
- ihrer sozial gerechten Nutzung durch alle Menschen<br />
zu beteiligen."<br />
(Aus: „Richtlinien und Lehrpläne, <strong>Realschule</strong>, NRW")<br />
Diese drei Ziele stecken den Rahmen für den Erkunde-Unterricht<br />
an der <strong>Realschule</strong> ab.<br />
Neben dem vielleicht weniger interessanten, aber trotz alledem<br />
unerlässlichen Faktenwissen hat das Fach die Aufgabe, das<br />
Bewusstsein der Schüler/innen für die Endlichkeit und<br />
Empfindlichkeit der natürlichen Lebensgrundlagen zu sensibilisieren.<br />
Schlagzeilen der vergangenen zwei Dekaden wie<br />
Treibhauseffekt, Wüstenbildungen, Zunahme von Wirbelstürmen<br />
und Überschwemmungen u.a. sollen den Heranwachsenden zeigen,<br />
wie wichtig gerade die ökologische Betrachtung des Faches<br />
ist. Schließlich erlangen die Schüler/innen Kenntnisse, die zum<br />
Erfassen der Beziehungen zwischen Mensch und Raum<br />
(Heimatraum, fremde Kulturen und Lebensformen) wichtig sind.<br />
ÜBRIGENS:<br />
Wussten Sie schon,<br />
Die Fächer stellen sich vor:<br />
10.Erdkunde<br />
-dass <strong>Halver</strong>s Koordinaten im Gradnetz der Erde 51°N/7°O sind,<br />
-dass von den 15 Städten und Gemeinden des Märkischen Kreises<br />
<strong>Halver</strong> von der Fläche her die sechstgrößte hat,<br />
-dass der höchstgelegene Punkt des Märkischen Kreises die<br />
Nordhelle mit 663 m über NN und der tiefstgelegene Punkt
das Ruhrtal (Nordrand des MK) mit 106 m über NN ist,<br />
-dass der Märkische Kreis über neun Talsperren und zwei<br />
Naturparks (Ebbegebirge und Homert) verfügt,<br />
-dass von den 460219 Einwohnern des MK knapp 18000 in<br />
<strong>Halver</strong> leben? Biologie hat etwas mit Leben zu tun. Tiere , Pflanzen , der eigene<br />
Körper , die natürlichen Grundlagen des Lebens, „alte“ und<br />
„neue“ Krankheiten aber auch so kontrovers diskutierte Themen<br />
wie die Gentechnik finden in diesem Fach ihren Platz.<br />
Am 11. August 1999 versammelten sich alle Schülerinnen und Schüler<br />
auf dem Schulhof, um mit Schutzbrillen versehen die Totale<br />
Sonnenfinsternis mitzuerleben.<br />
Eifrig sind die Kinder im Schulgarten bei der Arbeit.<br />
95<br />
Die Fächer stellen sich vor:<br />
11. Biologie<br />
Es geht um komplexe Zusammenhänge, die im Unterricht „begreifbar“<br />
werden sollen. Deswegen liegt ein Schwerpunkt unserer<br />
Arbeit bei der praktischen Auseinandersetzung mit der Sache etwa<br />
in Form von Schülerexperimenten .Das gilt natürlich in besonderem<br />
Maße für die Schüler und Schülerinnen der Neigungskurse<br />
.Unsere Ausrüstung mit unterschiedlichsten Medien von der<br />
Wandkarte bis zum Computer mit Internetzugang und von<br />
Schülerarbeitsgeräten für eine große Zahl von Themen wird<br />
ergänzt durch den Schulgarten mit dem Freiluftklassenzimmer .<br />
Die verschiedenen Bereiche des Gartens mit der Teichanlage , den<br />
Obst- und Gemüsekulturen , dem Insektengarten , dem<br />
Staudenbeet und der naturnahen Hecke ermöglichen den Schülern<br />
und Schülerinnen eine lebendige Auseinandersetzung mit der<br />
Natur, die nicht nur den Verstand, sondern auch die Emotionen<br />
anspricht.<br />
Der Schulgarten hat sich als hervorragender Lernort für den Biologie<br />
Unterrricht erwiesen.
Die Fächer stellen sich vor:<br />
12. Chemie<br />
Chemie überall - im Unterricht ab Klasse 7<br />
Lehrplan S. 37<br />
- Der Chemieunterricht beschäftigt sich mit den Stoffen, mit Eigenschaften von Stoffen und mit<br />
Stoffumwandlungen sowie den damit verbundenen Eigenschaften. -<br />
S. 46<br />
- Soweit wie möglich sollte die Planung und Durchführung von chemischen Versuchen im Unterricht in der Hand<br />
der Schülerinnen und Schüler liegen. -<br />
Das ist der Lehrplantext – es geht auch anders – das klingt so:<br />
Die Stoffe<br />
das Stoffgemisch<br />
Destillieren.<br />
die Reaktion.<br />
96<br />
werden erst einmal beschrieben<br />
doch das brauchte seine Zeit -<br />
denkt nur an Geruch, Farbe und die Löslichkeit<br />
Das geht noch zu verkraften,<br />
wir nennen es schlicht Eigenschaften.<br />
Doch interessant ist nicht der Stoff an sich,<br />
viel eher schon<br />
Um an den reinen Stoff zu kommen<br />
Hilft hier bei uns kein Konjugieren,<br />
viel besser klappt´s mit<br />
Schnell ist der Brenner dann zur Hand,<br />
ein neuer Stoff, viel schneller als gedacht, entstand.<br />
Selten ist im Spiel dabei hier Brom,<br />
doch immer ist’s die<br />
Neue Stoffe werden nicht abgefüllt in Tassen,<br />
sondern sogleich geordnet in
Stoffklassen<br />
Atommodelle<br />
Formeln und die Zeichen<br />
Das Experiment.<br />
97<br />
Ihr werdet euch erinnern an die Riege,<br />
wir nennen sie vornehm die Oxide.<br />
Vergessen wollen wir nicht -<br />
Es leckt schon die Ziege<br />
Die stolze Gruppe der Chloride.<br />
Um das Treiben dann noch zu erklären<br />
Brauchen wir auf alle Fälle<br />
Dann nur noch die<br />
Ein Schüler ruft:<br />
„Mit der Theorie kannst du uns weichen“<br />
Und meinte damit die<br />
Hierbei gilt’s zu kombinieren<br />
Und nicht den Überblick (zu) verlieren.<br />
Lauge, Säure, Alkohol und Alkan<br />
Ruft den Tüftler auf den Plan.<br />
Doch wird´ hier nicht gesucht dekadent<br />
Gefordert wird<br />
Da wir einen neuen Raum nun haben<br />
Geht’s nun viel besser seit fünf Jahren<br />
Man kann es auch sagen , ganz kokett<br />
- es ist ein Chemie-Fach-Kabinett.
Die Fächer stellen sich vor:<br />
13.Physik<br />
In der ursprünglichen Bedeutung des Wortes physis (griech.<br />
Natur) war die Physik die allgemeine Naturwissenschaft. Wegen<br />
des starken Anwachsens des Wissens in einzelnen Teilgebieten<br />
trennten sich diese nach und nach ab und wurden zu eigenständigen<br />
Wissenschaften mit eigenen Arbeitsmethoden, so z.B.<br />
Astronomie, Biologie, Chemie, Meteorologie, Medizin,<br />
Mineralogie, Ozeanographie usw..<br />
Physik ist diejenige Wissenschaft, die mit experimentellen und<br />
mathematisch-theoretischen Methoden die allgemeinen<br />
Grundgesetze der Natur zu bestimmen und erforschen sucht.<br />
Durch diese Beschränkung auf die allgemeinen Grundgesetze wird<br />
die Physik abgegrenzt<br />
a) gegen Gebiete, die sich wie Astronomie, Chemie, Geologie usw.<br />
nur mit bestimmten Gegenstandsbereichen befassen,<br />
b) gegen die Technik, in der die Naturgesetze angewendet werden.<br />
Physik ist wie jede andere Wissenschaft kein abgeschlossenes, fertiges<br />
System, die physikalische Weltsicht ist zeitabhängig; sie<br />
beruht auf experimentell gefundenen Tatsachen, deren Deutungen<br />
im Laufe des historischen Fortschritts wechseln.<br />
Die Physik ist eine Erfahrungswissenschaft, jedoch macht das reine<br />
Sammeln von Beobachtungen noch keine Physik aus. Das physikalische<br />
Arbeiten setzt erst ein, wenn das gewonnene Material geordnet,<br />
in Zusammenhang gebracht und auf Abhängigkeiten von<br />
bestimmten Größen untersucht wird. Damit eine Analyse überhaupt<br />
möglich wird, müssen die Beobachtungen quantitativ sein,<br />
d.h. es muss gemessen werden.<br />
Generell kann man mit einer Größe in der Physik erst dann operieren,<br />
wenn ein Messverfahren festgelegt und ein geeignetes<br />
Messinstrument vorhanden ist.<br />
Für die Interpretation und Darstellung ihrer Arbeitsergebnisse (sei<br />
es für Schüler, sei es für hochspezialisierte Fachkollegen) sind die<br />
Physiker weithin auf Modelle, besser gesagt auf<br />
Modellvorstellungen angewiesen, die Bilder „für etwas“ darstellen.<br />
98<br />
Der Physikunterricht in der <strong>Realschule</strong> kann sich aufgrund des<br />
erheblichen Umfanges des Wissensgebietes nicht ausschließlich an<br />
der Fachsystematik orientieren, sondern er ist durch exemplarisches<br />
Arbeiten gekennzeichnet.<br />
Wichtiges Ziel des Physikunterrichts ist es, Schülerinnen und<br />
Schülern grundlegende Einsichten und Kenntnisse über physikalische<br />
und technische Vorgänge zu vermitteln, mit denen sie ihre<br />
Umwelt verstehen, beschreiben und angemessen erklären können.<br />
Diese Förderung von Einsichten ermöglicht den Abbau einer latenten<br />
Technikfeindlichkeit und Ablehnung (Abwahl) der<br />
Naturwissenschaften in den letzten Jahren.<br />
Der Unterricht orientiert sich an den Erfahrungen und<br />
Beobachtungen aus der Erlebniswelt der Lernenden.<br />
Warum benötigt eine Fahrradleuchte nur ein Kabel? Weshalb<br />
besitzt ein elektrisches Anschlusskabel 2, 3 oder 5 Adern? Wozu<br />
gibt es einen FI-Schalter? Wie kann eine Brille eine Sehschwäche<br />
kompensieren? Wie funktionieren endoskopische<br />
Untersuchungen? Wodurch wird das Klima in <strong>Halver</strong> bestimmt?<br />
Welche Prozesse laufen in einem Kraftwerk ab? Wie wird ein ICE<br />
gebremst? Können alternative Energien konventionelle ersetzen?<br />
Fragen dieser Art sollten am Ende der Schulzeit hinreichend beantwortet<br />
werden können.<br />
Der Physikunterricht umfasst in den Jahrgangsstufen folgende<br />
Themen:<br />
5/6 Stromkreis und Energie (Wirkungen des Stromes,<br />
Magnetismus, elementare Schaltungen usw.)<br />
Licht und Sehen (Ausbreitung des Lichts, Schatten,<br />
Finsternisse usw.)<br />
Temperatur und Energie (Celsius-Skala, Wärmetransport,<br />
Absorption, Reflexion usw.)<br />
7/8 Licht und Bild (Linsen, Fernrohre, Projektoren usw.)<br />
Kraft und Energie (Hooke´sches Gesetz, Reibung , Hebel,<br />
Drehmomente usw.)<br />
Messen im Stromkreis (Anwendung von Messgeräten,<br />
Widerstand, Leistung usw.)
9/10 Elektrische Energieerzeugung und –transport (Induktion,<br />
Generator, Elektromotor, Transformator)<br />
Heizen und Kühlen (Wärmetransport, Aggregatzustände,<br />
Wärmedämmung usw.)<br />
Radioaktivität und Kernenergie (Kernspaltung, Reaktoren<br />
usw.)<br />
Als wichtige Methode des physikalischen Arbeitens lernen<br />
Schülerinnen und Schüler, Experimente zu entwickeln, durchzuführen<br />
und auszuwerten.<br />
Der Umbau der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> 1995 führte zu einer grundlegenden<br />
Änderung des Physikunterrichts; durch die Schaffung von<br />
neuen Physikräumen steht das eigenständige Experimentieren der<br />
Schülerinnen und Schüler in allen Klassen im Vordergrund. Dieser<br />
Unterricht fördert neben den Erkenntnissen die soziale Kompetenz<br />
u.a. durch die notwendige kooperative Teamarbeit.<br />
Seit 1999 können Messdaten mit PC ausgewertet und<br />
Informationen aus dem Internet besorgt werden. Die benutzte<br />
Software entspricht der zur Zeit im außerschulischen Bereich eingeführten<br />
aktuellen Version.<br />
99<br />
Am besten erschließen sich die Geheimnisse der Physik durch eigenes<br />
Experimentieren.<br />
Seit 1995 profitieren unsere Schüler und Schülerinnen von den großzügig<br />
ausgestatteten Experimentierräumen. Hier in Physik mit dem Kurs<br />
10 fs.
FR NZÖSISCH<br />
- ( k ) eine Sprache wie alle anderen?<br />
„Vollkommen überflüssig“, sagen die einen, „viel zu schwierig“, die anderen.<br />
Dabei vergessen viele, dass Französisch für 120 Millionen Menschen Mutter-, Amts- oder Verkehrssprache ist, so gilt Französisch z.B. in der<br />
EU oder den Vereinten Nationen als wichtige Verhandlungssprache. Europa wächst zusammen, Frankreich und Deutschland sind die beiden<br />
bedeutendsten Wirtschaftspartner innerhalb der Gemeinschaft. Neben Englisch auch Französisch gelernt zu haben, kann unseren<br />
Schülerinnen und Schülern neue Perspektiven für den beruflichen Werdegang eröffnen.<br />
Längst hat sich die Methodik und Didaktik des Faches verändert, Französisch lernen bedeutet nicht mehr stures Pauken von Grammatik und<br />
Regeln, heute steht die kommunikative Kompetenz, also das Sprechen und Verstehen der Fremdsprache, im Mittelpunkt des<br />
Französischunterrichts. Das handlungsorientierte Unterrichtskonzept knüpft an die realen Lebenssituationen der Schülerinnen und Schüler<br />
an, dazu gehört die Erarbeitung von Redemitteln, die ihnen ermöglicht, bestimmte Sprechabsichten wie z.B. soziale Kontakte zu knüpfen,<br />
Informationen zu erfragen, Wünsche und Bedürfnisse zu äußern u.ä. zu verwirklichen.<br />
Französisch zu lernen heißt nicht, im Wörterbuch nachzuschlagen und ein deutsches Wort durch ein französisches zu ersetzen, sondern es<br />
bedeutet gleichzeitig, interkulturelles Lernen. Den Lernenden sollen Einblicke gewährt werden in die Lebensbedingungen und -gewohnheiten<br />
der französischen Bevölkerung, Klischees und Vorurteile sollen reflektiert und abgebaut werden.<br />
Die seit 1992 bestehende Schullpartnerschaft mit dem Collège Jean Mermoz in Fâches-Thumesnil bietet den Französischlernenden der 9.<br />
Klasse die Gelegenheit der Begegnung mit der anderen Kultur, mit der andersartigen Mentalität und natürlich mit der (fremden) Sprache.<br />
Als Fazit ein Zitat von Michel Boiron:<br />
Die Fächer stellen sich vor:<br />
15. Hauswirtschaft<br />
Das Fach Hauswirtschaft hat in der <strong>Realschule</strong> in der<br />
Jahrgangsstufe 9 und 10 im Wahlpflichtunterricht II seinen Platz.<br />
Hier wird ein Einblick in eine effektive Haushaltsführung gegeben,<br />
die die Schülerinnen und Schüler befähigen soll, die anfallenden<br />
Tätigkeiten im Alltagsleben zu bewältigen.<br />
Der Schwerpunkt liegt auf der Zubereitung von Speisen, wobei<br />
anwendungsbezogene Fachkenntnisse gewonnen und fachgerechte<br />
Arbeitsweisen geübt werden.<br />
Diese Art des Unterrichts kommt vor allem den Jugendlichen entgegen,<br />
die bei der überwiegend theoretischen Arbeitsweise in der<br />
Schule ein ausgeprägtes Bedürfnis nach selbständiger praktischer<br />
Tätigkeit haben.<br />
Unser bestes Rezept möchten wir an alle weitergeben (weitere<br />
Rezepte auf Wunsch):<br />
In der Hauswirtschafts AG werden leckere Gerichte zubereitet.<br />
101<br />
Jahres-Cocktail<br />
Man nehme 12 Monate<br />
putze sie ganz sauber von<br />
Bitterkeit, Geiz, Pedanterie und Angst<br />
und zerlege jeden Monat in 30 oder 31 Teile,<br />
so dass der Vorrat genau für ein ganzes Jahr reicht.<br />
Es wird jeder Tag einzeln angerichtet<br />
aus einem Teil Arbeit und<br />
zwei Teilen Frohsinn und Humor.<br />
Man füge 3 gehäufte Esslöffel Optimismus hinzu,<br />
1 Teelöffel Toleranz, 1 Körnchen Ironie<br />
und 1 Prise Takt.<br />
Dann wird die Masse sehr reichlich<br />
mit Liebe übergossen.<br />
Den fertigen Cocktail schmücke man<br />
mit einem Sträußchen Aufmerksamkeit<br />
und serviere ihn täglich mit Heiterkeit<br />
und einem freundlichen Lächeln.
Die Fächer stellen sich vor:<br />
16. Informatik<br />
Der Computer - das Allheilmittel zur Verbesserung der<br />
Lernfähigkeit und Lernmotivation der SchülerInnen? So könnte<br />
eine der wichtigen Fragen im Zusammenhang mit dem Fach<br />
Informatik an der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> lauten. Dieser Bericht soll<br />
einen kleinen Ausschnitt des vielfältigen Themas widerspiegeln.<br />
Anfangs quälten sich die SchülerInnen - und auch die LehrerInnen<br />
- mit Rechnern herum, die diesen Namen nach heutigen<br />
Vorstellungen kaum verdienten. Dennoch bekamen auch damals<br />
die Schülerinnen und Schüler einen Eindruck davon, was elektronische<br />
Datenverarbeitung bedeuten kann. Einen Quantensprung<br />
machte die <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> mit der Einrichtung des neuen<br />
Computerraums im Jahre 1997. Nicht nur, dass jetzt die (im Jahre<br />
2001 auch schon wieder fast veralteten) Pentium I- Rechner die<br />
„Hertz“-Frequenzen höher schlagen ließen, leistete sich die<br />
<strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> auch noch den Luxus einiger Programme, die<br />
auch Fächern den Gang in den Informatikraum ermöglichte, die<br />
man dort auf den ersten Blick nicht so häufig vermuten würde.<br />
Die Lehrkräfte der RSH werden in einer schulinternen Fortbildung fit<br />
gemacht für den Umgang mit den Computern:<br />
(v.l.n.r.) Hanna Brenken, Claudia Hartmann, Jürgen Littmann, Hartmut<br />
Wächter, Gaby Lüddecke, Ludger Krampe<br />
102<br />
(v.l.n.r.): Karin Turck, Hanna Brenken, Wolfgang Lüddecke, Claudia<br />
Hartmann<br />
Zum Beispiel Englisch: Mit dem neuen Lehrbuch schaffte die<br />
Fachkonferenz gleich die zugehörige Multimediasoftware mit der<br />
kleinen Eule an. Nun können die Schülerinnen und Schüler am<br />
Computer Vokabeln wiederholen und abfragen lassen, die<br />
Grammatik einüben oder Sätze richtig wieder zusammenfügen.<br />
Dies alles natürlich mit Bild und Ton, eben Multimedia.<br />
Oder Erdkunde: Alex, das Maskottchen des Klett-Verlages, reist<br />
hier durch Deutschland und stellt Fragen zum Watt oder zum<br />
Alpenvorland, lässt den Schüler oder die Schülerin ein Dalli-Klick<br />
spielen oder zeigt ein Video über die Käseherstellung. Auch im<br />
Regenwald versucht Alex sein Glück - auf einer anderen CD.<br />
Musik kann so ein Computer auch machen. Klar, eine CD abspielen.<br />
Nein, viel mehr: die Schülerinnen und Schüler komponieren<br />
am PC und können die Werke gleich „aufführen“. Das Programm<br />
Capella macht es möglich, dass aus Schülern Bachs oder<br />
Beethovens werden. Der ganz neue Rechner im Musikraum ist mit<br />
der Stereoanlage verbunden und lässt sich auf vielfältigste Weise<br />
einsetzen, z.B. als Orchester im Hintergrund, zu dem die<br />
Schülerinnen und Schüler bei variablem Übetempo ihre Stimme<br />
spielen können. Oder als Sequenzer, mit dem man musikalische<br />
Bausteine arrangieren und instrumentieren kann. Nicht zuletzt eignet<br />
er sich hervorragend als Multimedia-PC, mit dessen Hilfe (und<br />
der entsprechenden Software) z.B. Musiktheorie oder<br />
Instrumentalkunde anschaulich vermittelt werden können.
Geschichte ist ebenfalls vertreten. Im Mittelalter, das im<br />
Volksmund als dunkel angesehen wird, blüht zum Beispiel eine<br />
„Stadt im Mittelalter“ auf und zeigt dem Betrachter die bunte<br />
Vielfalt. Da soll man als Hausfrau seinem Mann ein Mahl zusammenstellen<br />
- natürlich mit vorhergehendem Einkauf auf dem<br />
Markt. Oder man informiert sich über die Hanse, den<br />
Wirtschaftsbund des Mittelalters. Zu fast allen Themen erfahren<br />
die Schülerinnen und Schüler etwas, was sie zwar auch im<br />
Geschichtsbuch nachlesen könnten, aber nicht so schön verpackt<br />
erhielten. Zum guten Schluss gilt es noch, einen Mord in der Stadt<br />
aufzuklären - und da ist wirklich historischer Sachverstand gefragt.<br />
Wie die Auswahl der Fächer zeigt, wird neben der „klassischen“<br />
Nutzung des PC-Raumes für Textverarbeitung und<br />
Tabellenkalkulation im Rahmen von AGs wie zum Beispiel der<br />
Schülerzeitung besonders der multimediale Zugang an der<br />
<strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> gefördert. Seinen Beitrag dazu leistet die<br />
Benutzeroberfläche INiS, die es allen Lehrkräften erleichtert, den<br />
Computerraum zu nutzen.<br />
Mittlerweile weitet sich das Netz der Computer weiter aus.<br />
Fachräume wie die für Chemie, Biologie, Physik oder<br />
Sozialwissenschaften haben eigene Rechner, die natürlich einen<br />
wichtigen Zugang benötigen: Das Internet ruft. Auch dank T-<br />
Online ist die <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> seit einigen Monaten kostenlos im<br />
Netz der Netze, das vorher wenn auch geringe Telefonkosten verursachte.<br />
Dass auch der Informatikraum am Netz ist, versteht sich<br />
von selbst.<br />
Wie man sieht, gibt es eine Menge Möglichkeiten, den Computer<br />
bei uns zu nutzen - und die ständig steigende Zahl der Programme<br />
lässt ein Ende der Entwicklung nicht in Sichtweite geraten. Im<br />
Gegenteil - immer mehr wird der Computer das Schulleben beeinflussen<br />
und das Lernen der Schülerinnen und Schüler steuern.<br />
Aber alle Probleme wird auch der neueste und aktuellste PC nicht<br />
lösen können. Hausaufgaben müssen die Schülerinnen und<br />
Schüler weiterhin alleine machen, und das Lernen für die Arbeiten<br />
kann er ihnen auch nicht abnehmen. Insofern kann der Computer<br />
nur ein Hilfsmittel sein, das den Schülerinnen und Schülern bei der<br />
Bewältigung von Problemen hilft - die Hauptarbeit leistet weiter<br />
der Mensch.<br />
103<br />
Vom Lernen am Computer geht eine große Faszination für die<br />
Schülerinnen und Schüler aus: Vassilios Kyriakidis 5b
Ausschnitte aus dem Schulprogramm<br />
1. Lernen lernen<br />
Angesichts großer Veränderungen und neuer Aufgaben ist es<br />
heute mehr denn je erforderlich, zu lebenslangem Lernen fähig<br />
und bereit zu sein. Das verlangt, dass Schülerinnen und Schüler in<br />
verstärktem Umfang das Lernen lernen, um sich Kenntnisse,<br />
Fähigkeiten und Fertigkeiten selbstständig aneignen zu können,<br />
denn: Lernen ist ein aktiver Vorgang, der entscheidend von der lernenden<br />
Person ausgeht.<br />
In der Jahrgangsstufe 5 unserer <strong>Realschule</strong> wird weitgehend an die<br />
Grundschularbeit angeknüpft (Wochenplan, Freiarbeit etc.), die<br />
stärker werdende Fachlehrerorientierung macht darüber hinaus<br />
zusätzliche Hilfen erforderlich, um eigenes Lernen besser zu organisieren<br />
und um Lernstrategien zu entwickeln.<br />
Das Projekt „Lernen lernen“ in den Jahrgangsstufen 5 und 6 orientiert<br />
sich daher vorwiegend an folgenden Problembereichen:<br />
- praktische Arbeitsorganisation (Arbeitsplatz,Schultaschen-<br />
Check, Hausaufgabenheft, Arbeitsplanung, Heftführung<br />
etc.)<br />
- Techniken zur Entspannung und Konzentration sowie zur<br />
Bewältigung von Angst<br />
- allgemeine und fachspezifische Tipps (Wie lerne ich<br />
schneller Vokabeln? Wie verstehe ich Texte besser?<br />
Wie kann ich Mathe-Aufgaben leichter lösen? etc.)<br />
In jeweils vier über die beiden Schuljahre verteilten Einheiten<br />
arbeiten wir mit den Schülerinnen und Schülern in handlungsorientierter<br />
Form an diesen Bereichen.<br />
104<br />
Ausschnitte aus dem Schulprogramm<br />
2. Soziales Lernen<br />
In den letzten Jahren fiel uns LehrerInnen in der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong><br />
auf, dass Kinder in der Erprobungsstufe unverhältnismäßig häufig<br />
in Auseinandersetzungen verwickelt waren, die entweder aggressiv<br />
ausgetragen wurden, so dass wir anschließend Personen- und<br />
Sachschäden zu regeln hatten, oder zu endlosen Diskussionen mit<br />
gegenseitigen Anschuldigungen führten, in denen die Kinder eine<br />
Entscheidung von uns LehrerInnen forderten. Zunächst blieben als<br />
„Notlösungen“ häufig nur Sanktionen gegen die vermeintlichen<br />
„Schuldigen“ .<br />
Das Phänomen ist nicht neu und betrifft nicht nur unsere Schule.<br />
Es gibt eine Reihe von Lösungsansätzen, die in Zusammenarbeit<br />
von LehrerInnen, SozialarbeiterInnen und PsychologInnen entwickelt<br />
worden sind. Wir haben aus den verschiedenen Modellen<br />
ein Konzept ausgewählt, das Trainingseinheiten zu dem Thema<br />
„Soziales Lernen“ beinhaltet.<br />
Die Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern hat das Ziel, soziale<br />
Kompetenz zu entwickeln. Es soll Zeit und Raum (u. a. in Form<br />
von Projekttagen) gegeben werden, dies bewusst zu tun und auch<br />
mit den Schülerinnen und Schülern darüber zu reflektieren. Die<br />
Titel der einzelnen Trainingseinheiten verdeutlichen gleichzeitig<br />
die Zielsetzung:<br />
1. Konflikte und Konfliktausgänge<br />
2. Toleranz und Einfühlung durch Empathie, positive<br />
Rückmeldung und Erfahrung der Verschiedenheit<br />
3. Gefühle erkennen und ausdrücken<br />
4. Entspannung und Bewältigung von Angst und Ärger<br />
5. Sich akzeptabel mitteilen (Ich-Botschaften und<br />
Selbstbehauptung)<br />
6. Zuhören und Konzentrieren<br />
7. Aktives Zuhören<br />
8. Vorbereitung der Konfliktlösung
Ausschnitte aus dem Schulprogramm<br />
3. Suchtvorbeugung<br />
Die Anfälligkeit für Suchtverhalten und Drogenmissbrauch in sogenannten<br />
„Entwicklungskrisen" wie z.B. der Pubertät und<br />
Adoleszenz, die mit massiver Verunsicherung in zentralen<br />
Lebensbereichen einhergehen, ist besonders groß. Die typische<br />
Verunsicherung des Jugendlichen äußert sich in seinem labilen<br />
Selbstwertgefühl, in Stimmungsschwankungen und<br />
Orientierungsschwierigkeiten. Gerade in dieser schwierigen<br />
Lebensphase durchlaufen unsere Kinder und Jugendlichen auch<br />
ihre Schulzeit an der <strong>Realschule</strong>. Besonders das Elternhaus, aber<br />
auch die Schule sind gefordert, Kinder und Jugendliche zu stärken<br />
und aufzuklären, damit der Einstieg in eine Sucht- oder<br />
Drogenkarriere vermieden wird.<br />
„Weißer Peter“: Schreibe mir meine positiven Eigenschaften auf den<br />
Rücken<br />
105<br />
Handlungsansätze<br />
Die primäre Verantwortung und die stärkste Einflussmöglichkeit<br />
liegt im Elternhaus. Neben dem Elternhaus übt allerdings auch die<br />
Schule starken Einfluss auf die Entwicklung der Persönlichkeit aus.<br />
Schule muss sich ihres veränderten und erweiterten<br />
Erziehungsauftrages bewusst sein, d.h. auch, dass Schule sich der<br />
Herausforderung stellen muss, der Suchtgefährdung entgegen zu<br />
wirken. Dies kann nicht als punktuelle Maßnahme geschehen,<br />
sondern muss selbstverständlicher Anteil und allgemeinpädagogisches<br />
Prinzip sein. Entsprechend muss es im Unterricht aller<br />
Fächer den Schulalltag durchziehen.<br />
Dem Suchtverhalten muss auf drei Ebenen begegnet werden:<br />
Prävention, Information und Intervention.<br />
Im Bereich der Prävention ergeben sich für unsere Schule zwei<br />
Handlungsfelder: Maßnahmen zur Verbesserung des Schulklimas<br />
und Maßnahmen zur Persönlichkeitsstärkung unserer Schüler und<br />
Schülerinnen.<br />
Schulische Erziehung unterstützt die Persönlichkeitsentwicklung,<br />
indem sie<br />
– zur Selbstständigkeit und Selbstverantwortung erzieht,<br />
– Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen fördert,<br />
– zur Konfliktfähigkeit hinführt und Frustrationstoleranz erhöht,<br />
– die Kontakt- und Beziehungsfähigkeit entwickelt,<br />
– die emotionale Erlebnisfähigkeit fördert.<br />
Information ist die aktive inhaltliche Auseinandersetzung mit den<br />
verschiedenen Formen von Abhängigkeit, Suchtmittelmissbrauch<br />
und den damit verbundenen Gefahren. Schulischer Rahmen ist<br />
dafür der Fachunterricht (Biologie, Chemie, SoWi, Religion etc.).<br />
Hierbei ist eine fachübergreifende Koordination anzustreben.<br />
Gezielte und kompetente Information zu diesem Themenkomplex<br />
trägt zu einer Entmystifizierung der Drogenszene bei. Wer gelernt<br />
hat über dieses Thema zu reden ist nicht mehr hilflos aufgrund seiner<br />
Sprachlosigkeit.
Die Klasse 7b beim Netz-Spiel<br />
Fälle von Suchtmittelmissbrauch sowie von konkreten<br />
Gefährdungen und Abhängigkeiten führen in den Bereich der<br />
Intervention. Konkrete Vorkommnisse dürfen nicht ignoriert oder<br />
verharmlost werden. Vielmehr muss sichergestellt sein, dass alle<br />
Beteiligten besonnen und angemessen reagieren. Dies setzt bei<br />
Lehrern und Lehrerinnen besondere Aufmerksamkeit voraus, auffälliges<br />
Verhalten von Schüler/innen frühzeitig zu erkennen und<br />
richtig zu beurteilen. Hierbei ist sicherlich die sofortige<br />
Kontaktaufnahme mit dem/der Drogenberatungslehrer/inn angezeigt,<br />
um die weitere Vorgehensweise abzustimmen.<br />
Suchtvorbeugung in der 7. Jahrgangsstufe<br />
Als Schwerpunktmaßnahme der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> finden ab dem<br />
Schuljahr 2000/2001 für die Schülerinnen und Schüler der 7.<br />
Klassen Suchtvorbeugungstage statt, die von Herrn Lüddecke<br />
(Drogenberatungslehrer) und Frau Ihne (Gesundheitserziehung)<br />
geleitet werden. Die Inhalte und Struktur dieser Tage sind stark an<br />
das von Anne Bantle konzipierte Programm angelehnt, dass seit<br />
Jahren erfolgreich an der <strong>Realschule</strong> Meinerzhagen praktiziert<br />
wird.<br />
Zur Information und Einstimmung der Eltern wird ein Elternbrief<br />
106<br />
Die 7b beim Schreier-Spiel<br />
erstellt und ggf. ein Elternabend veranstaltet.<br />
Organisatorischer Rahmen der Suchtvorbeugungstage<br />
– zwei zusammenhängende Tage, evtl. mit einer Übernachtung,<br />
in geeigneten Räumlichkeiten außerhalb der Schule (Pfarrer-<br />
Neunzig-Heim, Jugendzentrum, Jugendherberge an der Glör etc.)<br />
– Unterstützung externer Experten verschiedener Institutionen.
Ausschnitte aus dem Schulprogramm<br />
4. Lebensplanung<br />
Ende Klasse 8/Anfang Klasse 9 sollen zur sozialen Mädchen- und<br />
Jungenförderung Mädchen- und Jungenaktionstage durchgeführt<br />
werden.<br />
Sie geben den Mädchen und Jungen bei ihrer Identitätsfindung in<br />
der Pubertät Hilfestellung. Diese Aktionstage bauen auf auf den in<br />
der Klassenstufe 5/6 veranstalteten Tagen zu sozialem Lernen und<br />
den in Klasse 7 zur Drogenprophylaxe. Ziel der Mädchen- und<br />
Jungenaktionstage ist es, geschlechterbezogene Besonderheiten<br />
aufzuzeigen, ohne zu polarisieren und damit zu mehr<br />
Verständigung und Akzeptanz zwischen den Geschlechtern, aber<br />
auch zwischen einzelnen Mädchen und Jungen beizutragen.<br />
Das Hauptanliegen ist es, Mädchen wie Jungen zu stärken, ihr<br />
Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu fördern, sie dabei zu<br />
unterstützen, dass sie sich einmischen und mitwirken bei der<br />
Gestaltung der Gesellschaft, ihre Interessen selbstbewusst vertreten<br />
und handlungsorientiert und offensiv ihre eigene Zukunft planen.<br />
Eine reflektierte Jungen- und Mädchenarbeit heißt auch, dass<br />
Jungen wie Mädchen lernen, sich partnerschaftlich zu verhalten,<br />
soziale Kompetenzen zu entwickeln und Konflikte konstruktiv zu<br />
lösen.<br />
Bei den Aktionstagen (2 Tage) haben die Schülerinnen und Schüler<br />
Gelegenheit, sich theoretisch und praktisch - außerhalb des schulischen<br />
Zusammenhanges - mit Fragen der Lebensplanung und<br />
Berufsorientierung auseinanderzusetzen.<br />
Sie stehen unter dem Motto „Mein Leben in 10 Jahren“, wobei ein<br />
Tag die Arbeitsgruppe „Zukunftswerkstatt“ (bestehend aus den<br />
Phasen: Kritikphase, Phantasie- und Utopiephase,<br />
Verwirklichungsphase) und der zweite „sprachliches<br />
Selbstbehauptungstraining“ (Lob und Anerkennung annehmen,<br />
Durchsetzungsstrategien und -techniken erlernen, sich gegen<br />
Widerstände durchsetzen) beinhaltet.<br />
Die Mädchen- und Jungenaktionstage finden 2 Tage außerhalb der<br />
Schule im Jugendzentrum oder in den Tagungsräumen der kirchlichen<br />
Gemeinden statt.<br />
107<br />
Ausschnitte aus dem Schulprogramm<br />
5. SV-Arbeit an der RSH<br />
„Heute 1. große Pause SV-Sitzung“, wenn dieser Text von den<br />
Schulsprechern an jede Tafel geschrieben worden ist, gibt's wieder<br />
einiges zu organisieren oder zu besprechen.<br />
In der SV (= Schüler-Vertretung), sind die zwei Klassensprecher<br />
oder Klassensprecherinnen jeder Klasse, die von den jeweiligen<br />
Schülern und Schülerinnen gewählt wurden. Geleitet wird die SV-<br />
Sitzung jeweils von den beiden Schulsprechern und den beiden SV-<br />
Lehrern, die dann aktuelle Themen wie die SV-Spiele und die<br />
Aktion „saubere und Energie sparende Klasse“, bei der es bis zu<br />
300 DM zu gewinnen gibt. Diese Gewinne werden vor allem von<br />
den Einnahmen der Schuldisko, die am Ende jedes Halbjahres statt<br />
findet, finanziert. Außerdem regelt die SV auch die Benutzung der<br />
Tischtennisplatten und des Basketballfeldes sowie den<br />
Reinigungsdienst für den Schulhof, den die Klassen 8 bis 10 durchführen.<br />
Auch für die Zukunft gibt es schon reichlich Pläne wie eine<br />
„Musikpause“, Schließfächer und einen eigenen SV-Raum. Diese<br />
Pläne scheitern zur Zeit allerdings noch an unseren finanziellen<br />
Möglichkeiten.<br />
SV-Karnevalsfete 1985 mit SV-Lehrer Ralf Reininghaus, Jolanta<br />
Pudzianowski und Tanja Schütter
Ausschnitte aus dem Schulprogramm<br />
6. Schulpartnerschaft mit Haumont<br />
Am 25. April 1975 wurde in <strong>Halver</strong> die Partnerschaft mit der nordfranzösischen<br />
Stadt Hautmont begründet. Die entsprechenden<br />
Feierlichkeiten zur ”jumelage des villes d‘<strong>Halver</strong> et d‘Hautmont”<br />
fanden am 11. Oktober 1975 in Hautmont statt. Dies gelang den<br />
beiden Städten nicht zuletzt durch die tatkräftige Unterstützung<br />
der drei Französischlehrerinnen der <strong>Realschule</strong> Frau Schoroth,<br />
Frau Roczek und Frau Lüddecke (Kleine) mit Übersetzungen jeglicher<br />
offizieller und inoffizieller Reden bei den Vortreffen, der offiziellen<br />
Feier, der Verschwisterung und bei späteren<br />
Partnerschaftstreffen.<br />
Die Städtepartnerschaft sollte natürlich vor allem den Jugendlichen<br />
die Möglichkkeit geben, Kontakte zu knüpfen. Daher bot es sich<br />
an, eine Schulpartnerschaft mit einer Schule aus Hautmont anzustreben.<br />
Bereits im Jahr 1976 wurde die offizielle Schulpartnerschaft zwischen<br />
der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> und dem CES Périer Hautmont beantragt<br />
und genehmigt.<br />
Schon in den Herbstferien 1977 fuhr der Französischkurs der<br />
Klasse 10 (fs) von Montag bis Freitag zur Partnerschule in die<br />
Partnerstadt. Er wurde begleitet von Frau Lüddecke (Kleine), Frau<br />
Besichtigung einer Champagnerkellerei in Reims beim Schüleraustausch<br />
1977<br />
108<br />
Deutsch-französische Fete im Jugendzentrum <strong>Halver</strong> im Februar 1978<br />
Heinen (Linderich) und dem Lehramtsanwärter Herrn Schmidt-<br />
Keith. Eine Kursfahrt während der Schulzeit wurde von<br />
Schulleitung und Konferenz nicht genehmigt. Die Hin- und<br />
Rückfahrt erfolgte mit dem Zug, für viele Schüler und<br />
Schülerinnen eine neue Reiseerfahrung, noch dazu ins Ausland!<br />
In Hautmont wurden wir ganz offiziell im Rathaus empfangen.<br />
Wir nahmen am Unterricht im CES Périer teil, machten<br />
Stadtrundfahrt und Museumsbesuch und einen Ausflug nach<br />
Reims in der Champagne mit Besichtigung einer<br />
Champagnerkellerei und einem Mittagessen in der Mensa der<br />
Universität von Reims.<br />
Der Gegenbesuch der Franzosen und Französinnen fand im<br />
Februar 1978 zur Karnevalszeit statt. Zu dieser Zeit haben die französischen<br />
Schüler/innen sogenannte „Schneeferien“. An einem<br />
Abend wurde eine große Fete im Saal des <strong>Halver</strong>schen<br />
Jugendzentrums mit viel Erfolg veranstaltet. Ein weiteres Highlight<br />
war ein Ausflug nach Wuppertal, verbunden mit einer<br />
Schwebebahnfahrt.<br />
Leider gab es in Hautmont an allen Schulen das Problem des fast<br />
jährlichen Wechsels der Deutschlehrer und -lehrerinnen, so dass<br />
der Austausch jährlich neu zu besprechen war. So kam es dann<br />
dazu, dass nach einigen für die Jugendlichen durchaus positiven<br />
Austauschen die Schulpartnerschaft in einen Dornröschenschlaf<br />
fiel.<br />
Gabriele Lüddecke
Ausschnitte aus dem Schulprogramm<br />
7. Schulpartnerschaft mit Fâches-Thumesnil<br />
Seit 1992 besteht der Schüleraustausch mit dem College Jean<br />
Mermoz in der nordfranzösischen Stadt Fâches-Thumesnil. Die<br />
Kontakte sind durch eine langjährige Freundschaft zweier<br />
Lehrerinnen der beiden Schulen entstanden.<br />
Die erste Fahrt nach Frankreich fand im Dezember 1992 statt.<br />
Begleitet von Frau Roczek und Frau Stobbe fuhren 16<br />
Schülerinnen und Schüler des 9fs-Kurses für 8 Tage nach<br />
Nordfrankreich in die Nähe von Lille. Die einen waren ängstlich,<br />
die anderen aufgeregt, aber neugierig waren sie alle.<br />
Sie wurden in ihren Gastfamilien sehr freundlich aufgenommen.<br />
Von der französischen Lebensart begeistert, von der Fahrt nach<br />
Paris als Höhepunkt der Reise beeindruckt, kamen sie wohlbehalten<br />
zurück.<br />
Im Februar 1993 erfolgte der Gegenbesuch der französischen<br />
Schülergruppe mit ihren Begleitern Frau Pollet und Herrn Giezek<br />
in <strong>Halver</strong>. Auch sie fühlten sich hier wohl und nahmen eine<br />
Menge neuer Eindrücke mit nach Hause.<br />
Aufgrund der positiven Resonanz bei den Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmern und der wohlwollenden Unterstützung beider<br />
Schulen entwickelte sich ein regelmäßiger jährlicher Austausch<br />
zwischen Schülergruppen des College, einer Gesamtschule für die<br />
6. - 9. Klasse, und unserer <strong>Realschule</strong>.<br />
Auf deutscher Seite sind es die Schülerinnen und Schüler des 9fs-<br />
Kurses, die die Möglichkeit der Teilnahme haben; auf französischer<br />
Seite ist es eine gemischte Gruppe aus verschiedenen Jahrgängen<br />
und Klassen, die aber alle intensiv Deutsch lernen.<br />
Der Austausch findet aus organisatorischen Gründen in den<br />
Wintermonaten statt. Die Franzosen lieben die deutschen<br />
Weihnachtsmärkte, aber auch wir schätzen das weihnachtlich<br />
geschmückte Paris und eine Fahrt auf dem Riesenrad auf der<br />
Grand Place in Lille läßt sich fast keiner entgehen.<br />
Wichtige Ziele des Austausches sind unter anderem die<br />
Verständigung in der anderen Sprache, das Erlernen neuer Wörter,<br />
das Kennenlernen der anderen Kultur, der Abbau von Ängsten<br />
109<br />
Der 9fs-Kurs in Frankreich im Januar 2000<br />
gegenüber neuen Situationen und der Aufbau neuer<br />
Freundschaften. Dabei ist die sprachliche Verständigung nicht<br />
immer einfach; zur Not müssen "Hände und Füße" herhalten. Viele<br />
Schülerinnen und Schüler machen jedoch große Fortschritte, vor<br />
allem die Anzahl der Schimpfwörter vergrößert sich erheblich.<br />
Die Jugendlichen sind in Familien untergebracht, sie verbringen<br />
zusammen mit ihren Partnerinnen und Partnern den Unterricht,<br />
aber auch einen großen Teil ihrer Freizeit. Eine gemeinsame Fahrt<br />
nach Paris und die Besichtigung der Stadt Lille lockern das<br />
Programm auf. Wir besuchen Großstädte wie Düsseldorf, Köln<br />
oder Frankfurt. Am Ende jeden Austauschs steht eine Abend-Disco<br />
auf dem Programm. Beim Abschiednehmen fließen oft Tränen.<br />
Zur Zeit wird der Austausch von den drei Französischlehrerinnen<br />
der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong>, Frau Stobbe, Frau Hartmann und Frau<br />
Lüddecke, betreut. Auf der französischen Seite sind es von Anfang<br />
an Frau Pollet/Faucon und Herr Giezek gewesen. Insgesamt<br />
haben bis heute ca. 360 Schüler und Schülerinnen an diesem<br />
Austausch teilgenommen. Die finanzielle Belastung für die<br />
Beteiligten ist aufgrund der Förderung durch das Deutsch-<br />
Französische Jugendwerk und der privaten Unterbringung relativ<br />
gering.<br />
Mit dem nächsten Austausch jährt sich dieser zum 10. Male, ein<br />
Anlass für eine kleine Feier in beiden Schulen. Wir hoffen, dass<br />
auch in Zukunft diese Kontakte fortgeführt werden, tragen sie<br />
doch zur Verständigung der beiden Völker, wenn auch in kleinem<br />
Rahmen, bei.
Ausschnitte aus dem Schulprogramm<br />
8. Berufswahlvorbereitung<br />
Berufswahlorientierung und Schülerpraktikum (Kl. 9 und 10)<br />
Speziell in den Fächem Sozialwissenschaften, Politik und Deutsch<br />
werden zum Teil fächerübergreifend Themen behandelt wie:<br />
modeme Arbeitswelt, Spannungsfeld Arbeitgeber - Arbeitnehmer,<br />
Bewerbungsschreiben, Lebenslauf, Vorstellungsgespräche.<br />
Im Rahmen dieses Unterrichts, und darüber hinaus in besonderen<br />
Veranstaltungen, werden in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsamt<br />
folgende Berufswahlorlentierungen durchgeführt:<br />
– Vorstellung und Bearbeitung der Broschüren des Arbeitsamtes<br />
zur Berufswahl,<br />
– Einführung in verschiedene Berufsfelder,<br />
– Besuch des Berufsinformationszentrums (BIZ) Vorstellung von<br />
Eignungtests,<br />
– Persönliche Einzelberatung durch den Berufsberatungslehrer<br />
und den Vertreter des Arbeitsamtes während der<br />
Schuljahre 9 und 10,<br />
– Einzel- und Gruppenberatung durch das Arbeitsamt an allen<br />
Eltemsprechtagen,<br />
– Informationsabend des Arbeitsairntes zur Lehrstellensituation im<br />
Märkischen Kreis für Eltern, Schülerinnen und Schüler,<br />
– Informationsabend der weiterführenden Schulen in <strong>Halver</strong> und<br />
Lüdenscheid.<br />
Während des dreiwöchigen Schülerbetriebspraktikums in der<br />
Klasse 9 sollen die Schüler und Schülerinnen in einem von ihnen<br />
ausgewählten Beruf die Realität der Arbeitswelt kennenlernen.<br />
Dabei kommt es in erster Linie darauf an, die Beziehungen zwischen<br />
Vorgesetzten und Untergebenen, zwischen Gleichgestellten<br />
110<br />
und zu Kunden kennenzulernen. Außerdem sollen die<br />
Jugendlichen erfahren, welche Anforderungen bezüglich<br />
Zuverlässigkeit, Teamfähigkeit, Eigenverantwortlichkeit usw. in<br />
der Arbeitswelt gestellt werden.<br />
Ein Schwerpunkt bei der Verteilung der Praktikumsstellen ist die<br />
Unterbringung von Mädchen in sogenannten "Männerberufen" des<br />
gewerblich-technischen Bereichs (z. B. Werkzeugmechaniker,<br />
Schreiner), in dem ,weibliche’ Auszubildende zunehmend gute<br />
Ausbildungs- und Berufsausssichten haben.<br />
Das Schülerbetriebspraktikum wird im Unterricht intensiv vorbereitet<br />
und nachbesprochen. Ein sauber und ordentlich angefertigter<br />
Praktikumsbericht, der in die Bewertung des Faches Deutsch<br />
mit einfließt, rundet diesen wichtigen Lem- und Erfahrungsschritt<br />
ab.<br />
Hervorzuheben ist noch die gute Zusammenarbeit mit den heimischen<br />
Betrieben, die für Betriebserkundungen und Praktika zusätzliche<br />
Belastungen auf sich nehmen, um unseren Jugendlichen<br />
einen gut vorbereiteten Start in die berufliche Zukunft zu ermöglichen.<br />
Christopher Kämper und Michael Crummenerl in der Firma Lumberg
Einige Fotos von Klassenaufführungen anlässlich der 100-Jahr-Feier 1976<br />
Klasse 6a (Klassenlehrer Herr Kiefel): „Das Spiel vom weisen Kadi“ Klasse 9b (Klassenlehrerin Frau Kleine): Englische und französische<br />
Lieder<br />
Klasse 10 (Klassenlehrerin Frau Freundner): Volkstänze<br />
111<br />
Klasse 8b (Klassenlehrer Herr Sinnwell): Schattenspiel
1.Tag:<br />
Die Klassenfahrt der 6a vom 30. August bis zum<br />
1. September nach Dorsten-Lembeck<br />
Am 30. August sind wir am Busbahnhof in <strong>Halver</strong> um 8:30 Uhr<br />
gestartet. Die Fahrt dauerte gut zwei Stunden. Um 12 Uhr gab es<br />
Mittagessen. Es gab Bratfisch, Rote Beete und Kartoffeln. Danach<br />
mussten wir eine Stunde auf unseren Zimmern schreiben, was wir<br />
bis jetzt erlebt hatten. Eine DIN A4 Seite voll. Dann (um 14 Uhr)<br />
sind wir eine Stunde zum Schloss Lembeck gewandert. Dort gab<br />
es einen großen Spielplatz, den wir sofort ausprobieren durften.<br />
Nach einer Stunde begann für uns eine Führung durch das<br />
Schloss. Um fünf Uhr sind wir zur Jugendherberge zurück gelaufen.<br />
Völlig erschöpft kamen wir dort an. Ab 18 Uhr war erst mal<br />
Essen, dann Spiel, Sport und Spaß angesagt. Um 22 Uhr war<br />
Bettruhe.<br />
2.Tag:<br />
Einige Klassen-/Kursfahrten:<br />
1. Klasse 6<br />
Wir wurden um halb acht geweckt . Um 8 Uhr gab es Frühstück<br />
und um 9 Uhr ging es (wieder zu Fuß ) los zur Ziegenkäserei<br />
Sondermann. Wir sind gelaufen und gelaufen.<br />
So gegen 10:15 Uhr waren wir (endlich) da. Frau Sondermann<br />
zeigte uns ihre Ziegen und wir durften sogar ein Stückchen<br />
Ziegenkäse probieren . Nach 45 Minuten verabschiedeten wir uns<br />
und gingen zur Jugendherberge zurück, wo wir uns auf das<br />
Mittagessen freuen durften, denn es gab Ragout. Das ist Reis mit<br />
Fleisch . Dazu Salat. Dann durften wir wieder schreiben , was wir<br />
erlebt haben, wie wir es fanden usw.<br />
Doch einmal wandern sollte nicht reichen. Um 14 Uhr ging es wieder<br />
los. Diesmal zur Tüshausmühle. Der Weg war auch nicht grade<br />
kurz. Wir sind gelaufen und gelaufen. Es nahm kein Ende. Gegen<br />
15:15 Uhr waren wir dann am Ziel. Ein älterer Herr begrüßte uns<br />
und führte uns durch die Mühle. Die war schon sehr alt. Um halb<br />
fünf ging es zurück zur Jugendherberge. So ziemlich ,,kaputt" freu-<br />
112<br />
ten wir uns aufs Abendessen um 18 Uhr. Danach mussten wir zu<br />
Ende schreiben, wenn wir es am Mittag nicht fertig bekommen<br />
haben. Nachher sollten wir unsere Sachen schon mal zusammen<br />
packen, damit das am Freitag nicht so stressig wurde. Ab 19 Uhr<br />
war dann wieder Spiel, Spaß und Sport angesagt. Eigentlich sollte<br />
es auch eine Disco geben. Die ist dann aber ins ,,Wasser gefallen“.<br />
So ziemlich spät abends hörten wir, dass Jennifer Schmalenbach<br />
Tante geworden war. Wir waren alle sehr glücklich. Um 22 Uhr<br />
war Bettruhe.<br />
3.Tag:<br />
Wir wurden wieder um halb acht geweckt und mussten zu Ende<br />
packen. Um 8 Uhr gab es das letzte Essen (Frühstück). Die Abfahrt<br />
war so gegen 9 Uhr. Auf dem Rückweg haben wir noch ein altes<br />
Schiffshebewerk besucht. Zum Glück mussten wir nicht dahin laufen.<br />
Um 10 Uhr machten wir eine Führung mit und um 11:30 Uhr<br />
fuhren wir weiter (Richtung <strong>Halver</strong> Schulzentrum). Gegen 13 Uhr<br />
waren wir da.<br />
,,Tschüss!" (Sarah Behling, Jennifer Schmalenbach)<br />
Frau Kienel und Herr Reininghaus mit Schülern der 8a bei der<br />
Besichtigung einer holländischen Windmühle
Einige Klassen-/Kursfahrten:<br />
2. Klasse 8<br />
Klassenfahrt 8a/b zum Heino Summercamp<br />
Am Montag, dem 11.09.2000, ging es um 8 Uhr am Schulzentrum<br />
in Richtung Holland los. Die 8er Klassen wollten ihre 5tägige<br />
Klassenfahrt im Heino Summercamp in Holland in der Nähe von<br />
Zwolle verbringen. Nach einer vierstündigen Busfahrt kamen wir<br />
im Camp an. Die ersten Eindrücke waren nicht sehr vielversprechend<br />
und auch vom Essen war keiner so richtig begeistert.<br />
Nach dem Essen hatten wir Gelegenheit uns im Sommercamp<br />
umzusehen. So schlimm wie am Anfang befürchtet, war es dann<br />
doch nicht. Jede der beiden Klassen bezog eine Wohnhaushälfte<br />
und die Zimmer wurden eingeteilt. Leider reichten die Betten in<br />
den Mädchenschlafzimmern nicht und so mussten einige von<br />
ihnen auf dem Boden schlafen. Spät nachmittags machten wir<br />
einen Spaziergang und besichtigten ein wunderschönes Schloss, zu<br />
dem viele große Grünanlagen zählten. Später wollten einige<br />
Mutige noch in einem sehr kalten Pool schwimmen gehen. Die<br />
anderen vergnügten sich auf dem Fußballplatz oder saßen vor dem<br />
Haus in der Sonne.<br />
Dann ging es in die Kantine, wo wir unser heißgeliebtes Essen runterbringen<br />
mussten. Der Einzige, dem es geschmeckt hat, war Herr<br />
Reininghaus, denn er meckerte nicht wie alle anderen am Essen<br />
herum. Anschließend machten wir uns für den abendlichen<br />
Discobesuch fertig. Die Tür unseres Hauses blieb bis halb zwölf<br />
geschlossen, da Herr Reininghaus befürchtete, dass wir sonst die<br />
ganze Nacht durchmachen würden. Was wir aber trotzdem<br />
taten!!!<br />
Am Abend hatten wir also Zeit in die Disco zu gehen, in einer<br />
Pizzeria Pizza zu essen (dort schmeckte das Essen wenigstens!!!<br />
kostete aber leider Geld), oder ins Kino zu gehen. Manche von uns<br />
gingen in eine kleine Bar, in der aber leider keine alkoholischen<br />
Getränke an Jugendliche verkauft wurden (Leider,leider!!!). Und<br />
dann war es auch schon Zeit ins Bett zu gehen. Trotzdem saßen<br />
113<br />
wir noch bis vier Uhr im Jungenzimmer .......!<br />
Spaßfaktor am Montag: <br />
Am Dienstag wurden wir schon um acht Uhr aus den Betten<br />
geholt, da es nur bis zehn Uhr Frühstück gab. Danach war<br />
Zimmeraufräumen angesagt. Anschließend liehen wir uns<br />
Fahrräder aus und machten eine Radtour durch das ach so schöne<br />
Holland. Das Einzige, was unser Glück getrübt hat, waren die<br />
Fahrräder (ca. 100 Jahre alt und ohne Bremsen und Licht). Nach<br />
etwa zwei Stunden, die durch einige Turbulenzen sehr abwechslungsreich<br />
gemacht wurden, kamen wir in einem kleinen Dorf an.<br />
Dort erklommen wir eine Windmühle und nahmen an einer<br />
Windmühlenführung teil. Dann hatten wir noch eine halbe Stunde<br />
Zeit um uns in den fünf kleinen Läden des Dorfes umzu- sehen.<br />
Danach ging es wieder zurück zum Camp, aber dieses Mal mit<br />
einem großen Umweg. Zwischendurch machten wir in einer anderen<br />
Stadt Pause und warteten auf die Nachhut.<br />
Als sich alle wieder zusammengefunden hatten, ging es schon wieder<br />
los und wir kamen nach fünf Stunden Fahrradfahren völlig<br />
erschöpft im Heinocamp an. Nach einer kurzen Erholungspause<br />
machten sich einige von uns auf die Suche nach einem See, der<br />
sich auf dem Campgelände befinden sollte. Es war ein relativ kleiner<br />
See im Wald mit Sandstrand. Dort hielten wir unsere strapazierten<br />
Füße ins kühle Nass. Danach gab es das übliche Programm:<br />
Disco,Kino, Pizzeria,Fußball ... .<br />
Spaßfaktor am Dienstag: <br />
Nach dem Aufstehen und dem morgendlichen Duschen ging es<br />
zum Frühstücken (an das Essen hatten wir uns gezwungenermaßen<br />
schon gewöhnt) und dann mit dem Zug in die Stadt Zwolle.<br />
Dort hatten wir viel Zeit zum Shoppen und Essen. Die Coffeeshops<br />
waren allerdings tabu für uns. Zurück im Camp ging es mal wieder<br />
in den Pool und nachher ins Kino, in die Disco oder zur nahegelegenen<br />
Eisenbahnstrecke, wo wir unser Geld vom Zug platt fahren<br />
ließen. Das sah dann ungefähr so aus: __________<br />
(Seitenansicht!) Und diese Nacht haben wir sogar etwas geschlafen!!!<br />
Spaßfaktor am Mittwoch:
Am Donnerstag stand Camp-Olympiade auf dem Programm! Die<br />
einzelnen Gruppen mussten sich in folgenden Disziplinen beweisen:<br />
–Fußball,<br />
–Volleyball,<br />
–Basketball,<br />
–Bogenschießen.<br />
Wegen der Hitze war es ganz schön anstrengend, aber wir haben<br />
diesen Wettkampf alle mehr oder weniger gut gemeistert.<br />
Dann ging es zum Abkühlen in den kalten Pool, wo wir immer<br />
sehr viel Spaß hatten. Am Abend gab es ausnahmsweise kein<br />
Kantinenessen, sondern wir grillten Würstchen und Steaks und<br />
aßen Salate und Brot.<br />
Nachdem wir im Kino „Die Braut, die sich nicht traut" gesehen<br />
hatten und in der Disco gewesen waren, ging es zurück ins Haus<br />
und wir machten die Nacht durch.<br />
Spaßfaktor am Donnerstag: <br />
Am Freitag ging es wieder nach Hause. Nach dem Frühstück, das<br />
langsam zu schmecken begann, packten wir unsere Koffer und<br />
Taschen und erledigten noch die wichtigsten Dinge. Dann kam der<br />
Bus und wir genossen unsere letzte Zeit der Klassenfahrt auf der<br />
vierstündigen Busfahrt.<br />
Alles in allem war es eine total schöne Klassenfahrt, die wir sofort<br />
noch einmal machen würden.<br />
Spaßfaktor am Freitag: <br />
Carina Hildebrand & Ronja Hoffmann<br />
114<br />
Einige Klassen-/Kursfahrten:<br />
3. Französischkurs 9 fs<br />
Zwischen Baguette und Orangina -<br />
Ausflug des Französischkurses 9fs2 nach Paris<br />
Am 05.12.2000 hieß es für Schüler und Schülerinnen des<br />
Französischkurses 9fs2 der RSH die Koffer zu packen, um die viertägige<br />
Kursfahrt nach Paris anzutreten. Auf dem Programm stand<br />
der Besuch des Louvre, das Besteigen des Triumphbogens, die<br />
Besichtigung der Kaufhäuser etc... !<br />
(<strong>Halver</strong>/Paris) Am Dienstag, den 05.12.2000, sammelte sich der<br />
Französischkurs, um eine achtstündige Fahrt nach Paris anzutreten.<br />
Im *** Hotel Lebron angekommen, bezogen wir unsere<br />
Zimmer und hatten 30 Minuten Zeit uns frisch zu machen.<br />
Nachdem wir unser Hotelzimmer mit Dusche, TV und<br />
Kühlschrank teils mehr, teils weniger bewundert hatten, ging es zu<br />
einer Multimedia Show, in der wir innerhalb von 45 Minuten<br />
einen geschichtlichen und architektonischen Einblick erhielten.<br />
Danach fuhren wir zum Centre Pompidou. Dort angekommen,<br />
hatten wir die erste Gelegenheit etwas zu essen und uns dort aufzuhalten,<br />
bevor es dann um 22.30 Uhr zurück ins Hotel ging.<br />
Nach einer weniger ruhigen Nacht fing der nächste Tag für französische<br />
Verhältnisse mit einem eher üppigen Frühstück an.<br />
Danach starteten wir, unter der Leitung von Frau Lüddecke und<br />
Herrn Exner, mit einem Bus zu einer Stadtrundfahrt. An den<br />
schönsten Gebäuden sind wir trotz Regens ausgestiegen, um ein<br />
paar Bilder zu knipsen. Am Abend haben wir den Louvre besucht,<br />
um die Nike und die Mona Lisa zu bewundern.<br />
Am Donnerstag konnten wir, nach dem Frühstück, durch die<br />
großen Kaufhäuser bummeln und einige Mitbringsel besorgen,<br />
bevor es zum Wachsfigurenkabinett „Musée Grévin“ ging, wo wir<br />
außer den lebensechten Figuren noch eine Spiegelschau und einen
Auf dem Montmartre ließ Christoph Seibert ein Porträt von sich zeichnen.<br />
Zauberer bewundern konnten. Anschließend schlenderten wir<br />
über die berühmte Champs Elysées mit ihren teuren Geschäften.<br />
Dann wurden wir vom Bus abgeholt, um eine Lichterfahrt zu<br />
machen, bei der wir auch den Eiffelturm mit flackernder<br />
Beleuchtung bestaunen konnten.<br />
Nach der letzten (schlaflosen) Nacht frühstückten wir noch einmal<br />
gemütlich, bevor wir die Gegend am Montmartre besuchten. Dort<br />
wurde das letzte Geld ausgegeben, bis es dann hieß, Abschied zu<br />
nehmen von der traumhaften Stadt Paris.<br />
by Christoph Seibert<br />
115<br />
Abschlussfahrt der 10. Klassen im August 2000<br />
Realschüler und -schülerinnen begeistert von Segeltour<br />
<strong>Halver</strong>. (Seb)<br />
Einige Klassen-/Kursfahrten:<br />
4. Klasse 10<br />
Mit einem Doppeldeckerbus fuhren die drei<br />
Abschlussklassen der <strong>Realschule</strong>, schwer beladen mit<br />
Gepäck und Verpflegung, nach Holland. Ziel der Reise: das<br />
Ijsselmeer<br />
Wie man sieht: Teamgeist war bei der Segeltour auf dem Ijsselmeer<br />
gefragt.
Im Hafen angekommen, schulterten die Schüler und Schülerinnen<br />
ihr Gepäck und „enterten“ die drei wartenden Segelboote. Ein<br />
Kapitän und ein Matrose sorgten dafür, dass die „Landratten“ aus<br />
dem Sauerland sich schnell an das Schaukeln unter ihren Füßen<br />
gewöhnten. Nach einer kurzen Einweisung ging die Crew zum<br />
Bordalltag über. Ein Arbeitsplan regelte Küchendienst und<br />
Raumpflege. In eigener Regie sorgten einige Schüler und<br />
Schülerinnen für die erste Mahlzeit an Bord. Die Köche servierten<br />
Bockwürstchen und Salat. Bevor sich das Segel zum ersten Mal im<br />
Wind blähte, tuckerte das Segelboot mit Motorkraft dem Meer zu.<br />
Jeder und jede packte mit an, bis das Segel gehisst war.<br />
Die anfänglichen Schwierigkeiten wichen später einer immer<br />
größeren Routine. Die Abende verbrachten die Segler/innen<br />
jeweils in anderen Häfen. Die bekanntesten Städte waren hierbei<br />
Amsterdam und Hoorn. Sie wurden nach dem Abendessen von<br />
den Schülern und Schülerinnen auf eigene Faust erkundet.<br />
Während des ganzen Segeltörns meinte es der Wettergott gut mit<br />
den Realschülern und -schülerinnen. Jeden Morgen strahlender<br />
Sonnenschein trieb sie aus den Kojen. Dank des guten Wetters gab<br />
es auch keine Seekranken durch hohen Seegang und Wind.<br />
„Die Abschlussfahrt war einfach super“, lautete die Meinung auf<br />
der Heimfahrt ins Sauerland.<br />
116<br />
RSH 2050<br />
Schulalltag an der RSH im Jahr 2050<br />
Die Außenwände der <strong>Realschule</strong> bestehen aus Glas. Von außen<br />
sieht man schon die langen, weiß gestrichenen Gänge und die<br />
Türen, die zu den Klassenräumen führen.<br />
Die Schülerinnen und Schüler werden von einem Fahrdienst von<br />
zu Hause abgeholt und zur Schule gebracht.<br />
Wenn man durch den Haupteingang eintritt, kommt man in einen<br />
Vorraum, in dem ein Automat steht. Alle Schülerinnen und<br />
Schüler besitzen eine Schülerkarte mit ihren Daten, die sie in den<br />
Automaten stecken müssen. Dieser speichert für jeden die Zeit des<br />
Kommens und spuckt die Karte wieder aus. Danach öffnet sich<br />
automatisch eine Schiebetür, die sich nur schließt, wenn eine<br />
Person durchgegangen ist. Erst, wenn die Tür wieder geschlossen<br />
ist, nimmt der Automat weitere Karten an.<br />
Die RSH hat keine Treppen mehr, sondern nur noch Aufzüge. Die<br />
Wände der Klassen sind ebenfalls weiß gestrichen und jede Klasse<br />
kann ihren Klassenraum mit Postern, Fotos usw. gestalten. Alle<br />
Klassen bleiben sechs Jahre lang in ihrem Klassenraum. Die Tische<br />
und Stühle sind höhenverstellbar. Auf jedem Platz steht ein<br />
Computer, auch vorne auf dem Pult. Die Schülerinnen und Schüler<br />
brauchen keine Lehrbücher, Hefte und Stifte. Es wird auch keine<br />
Tafel mehr benötigt. Für jedes Fach gibt es in jedem Schuljahr CD-<br />
Roms. Die Klassen sind mit Klimaanlage ausgestattet. Eine Klasse<br />
hat höchstens fünfzehn Schülerinnen und Schüler.<br />
Für die viertelstündigen Pausen zwischen jeweils zwei<br />
Schulstunden gibt es einen riesigen Raum mit Fußball-, Volleyballund<br />
Basketballfeld sowie Tischtennisplatten, eine Bücherei mit<br />
Leseraum, einen Raum für Skater und Boarder und zum<br />
Fahrradfahren. Für Schülerinnen und Schüler, die sich lieber<br />
draußen aufhalten wollen, gibt es weiterhin den Außenschulhof.<br />
In den 5-Minuten-Pausen müssen alle in ihren Klassenzimmern<br />
bleiben.
Hausaufgaben gibt es nicht, aber dafür hat jede Klasse jeden Tag<br />
sechs Stunden.<br />
Wer nach Hause gehen will, muss wieder an einem Automaten<br />
vorbei. Wieder muss die Karte hineingesteckt werden, damit<br />
gespeichert wird, wann der Schüler oder die Schülerin gegangen<br />
ist. Die Funktion der Tür ist genauso wie beim Eingang. Nach der<br />
Schule werden alle wieder nach Hause gebracht, bis vor die<br />
Haustür.<br />
Marianne Peters (8b)<br />
117<br />
Wie ich mir einen Schultag im Jahr 2050 vorstelle<br />
Das Schulgebäude sieht von außen aus wie eine herkömmliche<br />
Schule.<br />
Links neben der Eingangstür befindet sich ein Fingerabdruck-<br />
Scanner. Anhand des Fingerabdrucks erkennt der Computer, ob<br />
der oder die entsprechende Schüler/in hierher gehört und es öffnet<br />
sich die Schleusentür. Im Haupteingangsbereich befinden sich<br />
einige Klassenräume, in der Mitte des Eingangsbereichs führen<br />
Rolltreppen zum untersten und obersten Stockwerk.<br />
Beschäftigen wir uns mal mit den Klassen: Fast alle Räume sind<br />
gleich, bis auf die Nebenfachräume wie Biologie oder Chemie usw.<br />
Die Tische stehen geordnet in Reihen neben- und hintereinander.<br />
Jede Schülerin/jeder Schüler sitzt allein an einem Platz. Dieser ist<br />
mit einem Computer ausgestattet, in dem alle Arbeitsdateien von<br />
Deutsch über Englisch bis hin zu Mathematik vorhanden sind.<br />
Zusätzlich verfügt jeder Computer über einen Internetanschluss.<br />
Das uns bekannte Pult gibt es nicht mehr, auch der Lehrer bzw. die<br />
Lehrerin befindet sich nicht mehr im Klassenraum. Er / Sie sitzt<br />
zu Hause vor einem Computer und kann von dort aus alle Arbeiten<br />
überprüfen. Die Klasse selbst wird mit Kameras bewacht, an die<br />
der Lehrer oder die Lehrerin angeschlossen ist. Er / Sie verständigt<br />
sich mit Hilfe von Kopfhörern und eingebauten Mikros mit den<br />
Schülerinnen und Schülern. Wer die Klasse verlassen will, muss<br />
eine Entschuldigung am Computer hinterlegen.<br />
Kommen wir zu den Pausen und den Schulzeiten. Sechs Tage die<br />
Woche gehen die Schülerinnen und Schüler drei Stunden pro Tag<br />
zur Schule. Vor dem eigentlichen Unterricht steht ihnen eine<br />
Stunde zur Verfügung, in der sie sich entweder auf das Arbeiten<br />
vorbereiten oder sich anders beschäftigen können. So gibt es z.B.<br />
einen Kinosaal oder eine Sporthalle, in der man sich aufhalten<br />
kann. Der Kinosaal ist allerdings erst nach dem Unterricht geöffnet.<br />
Die Sporthalle bietet eine moderne Ausrüstung, beispielsweise aus<br />
dem Boden ausfahrbare Tischtennisplatten. Hier kann man sich in<br />
den 20-minütigen Pausen, die übrigens nach jeder Stunde (!) stattfinden,<br />
vergnügen.<br />
Reinigungsspersonal gibt es nicht mehr, dessen Aufgabe wird von<br />
Robotern übernommen.<br />
Christian Steinbach (8b)
Der Freundeskreis der<br />
<strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> e. V.<br />
Den Freundes- und Förderkreis gibt es jetzt seit fast 20 Jahren. Er<br />
wurde als Freundeskreis der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> e.V. 1982 gegründet.<br />
Unter den Vorsitzenden Jörgpeter Bergmann, Heinz Werner<br />
Irle, Horst Wilhelm Klauke und Ulrich Seibert nahm der Verein<br />
eine kontinuierliche Entwicklung und hat im Jahr 2001 etwa 250<br />
Mitglieder.<br />
Ulrich Seibert, Vorsitzender des Freundeskreises<br />
118<br />
Es ist Aufgabe des Freundeskreises, wünschenswerte<br />
Anschaffungen in der Schule finanziell zu unterstützen, wenn der<br />
Schuletat dazu nicht ausreicht. Dabei geht es dem Freundeskreis<br />
nicht darum, städtische Aufgaben zu übernehmen.<br />
So ist im Laufe der verflossenen Jahre die Liste der angeschafften<br />
oder bezuschussten Gegenstände schon sehr lang geworden, wurden<br />
doch für wertvolle Dinge über 80.000 DM ausgegeben.<br />
Schwerpunkt der Unterstützung in den letzten Schuljahren war<br />
das Lernen mit Neuen Medien.<br />
Die Liste des Erreichten ist lang, aber genauso lang ist die Liste der<br />
weiterhin erforderlichen Hilfen.<br />
Der Förderverein bedankt sich für die Spenden und das Vertrauen<br />
in der Vergangenheit. Es ist uns eine Verpflichtung den eingeschlagenen<br />
Weg auch in Zukunft effizient fortzuführen.<br />
Durch Ihren Mitgliedsbeitrag oder Ihre Spende helfen Sie allen<br />
Schülerinnen und Schülern der <strong>Realschule</strong>.<br />
Ulrich Seibert (Vorsitzender des Freundeskreises der RSH)<br />
Für steuerlich absetzbare Spenden steht Ihnen das Konto des<br />
Freundeskreises der RSH zur Verfügung:<br />
Sparkasse <strong>Halver</strong> Schalksmühle<br />
Konto Nr: 69 484<br />
BLZ: 458 513 90
Schule ist einfach eine tolle Sache. Jeden Morgen freuen sich<br />
Millionen von Kindern, dass sie früh aufstehen dürfen, um sich<br />
dann zum Schulbus abzuhetzen. Endlich in der Schule angekommen,<br />
können sie es kaum erwarten, ihre heißgeliebten<br />
Lehrer/innen zu begrüßen. Die Freude wird dann gleich noch<br />
größer, wenn die Hausaufgaben vergessen wurden und man einen<br />
dieser schönen Striche im Notenbuch bekommt. Der Unterricht<br />
bietet eine tolle Gelegenheit, sich untereinander über die neuesten<br />
Ereignisse zu informieren und auf diese Weise noch eine interessante<br />
Extraaufgabe für zu Hause zu ergattern.<br />
Noch beliebter sind natürlich die heißen Dates am Nachmittag. Da<br />
kann man seinen Lieblingslehrer näher kennen lernen und darf<br />
gleichzeitig noch eine schöne Aufgabe lösen. Die Pausen: In den<br />
Pausen können Rivalenkämpfe ausgetragen werden oder man<br />
kann sie sogar nutzen, um sich seelisch und moralisch auf die<br />
nächste Stunde vorzubereiten ...<br />
Nach sechs Stunden Schule freuen sich alle schon auf das angenehme<br />
Kuscheln im Schulbus, den man nur ungern und mit<br />
Tränen verlässt.<br />
Schule ist einfach eine tolle Sache!<br />
Kerstin Emontsgast (10b)<br />
Glosse:<br />
„Schule ist schön!“<br />
119
143<br />
Die <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> dankt allen Spendern, die einen<br />
Beitrag zum Druck der Festschrift und zur Gestaltung der<br />
Jubiläumsfeier geleistet haben.<br />
Danke<br />
Alutronic Kühlkörper GmbH & Co.<br />
Wilhelm Bell KG, Druckerei<br />
Rudolf Craemer GmbH & Co., Federnfabrik<br />
Degenhardt GmbH, Werkzeugbau<br />
Klaus Fastenrath, Bauunternehmung<br />
Horst Fruntke GmbH, Heizung-Sanitär<br />
Ernst-M. Haake, Malerbetrieb<br />
GDE-Werkzeuge, Udo Degenhardt<br />
Höngen-Werbung, Beschriftungen<br />
Kattwinkel- Reisen<br />
Kö-Shop M. Hohage, Buchhandlung<br />
Kuhlmann Fotosatz GmbH<br />
Langlotz GmbH & Co,<br />
LVM Versicherungen Bremicker<br />
Wilh. Lüsebrink GmbH, Drahtwaren<br />
Mayweg GmbH, Werkzeugbau<br />
Neosid GmbH & Co. KG,<br />
Ulrich Nockemann, Schmuck-Uhren-Optik-Hörakustik<br />
Elektro Panne<br />
Rademacher, Land- u. Industrietechnik<br />
Schmidt GmbH, Schraubenfabrik<br />
Schürfeld GmbH, Gesenkschmiede<br />
Sparkasse <strong>Halver</strong>-Schalksmühle<br />
Werner Turck GmbH & Co. KG, Sensortechnik<br />
vahlefeld-grabowski-friemann, Steuerberater<br />
Volkenrath GmbH & Co. KG, Kunstharzpresswerk, Werkzeugbau<br />
Volksbank Lüdenscheid-<strong>Halver</strong> eG<br />
Helmut Voss GmbH, Beschläge u. Druckguss<br />
Wohnungsgesellschaft <strong>Halver</strong>-Schalksmühle<br />
Wolter GmbH, Zimmerei und Sägewerk<br />
Allen Eltern, Ehemaligen und Freunden dankt die <strong>Realschule</strong> für<br />
die Unterstützung bei der Beschaffung der Fotos.
Für Notizen<br />
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