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Festschrift zum 125jährigen<br />

Jubiläum der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong>


Impressum<br />

Redaktion: Claudia Hartmann und Olaf-Björn Mester<br />

Layout: Wolfgang Lüddecke und Helmut Kuhlmann<br />

Fotosatz: Kuhlmann GmbH<br />

Druck: Wilhelm Bell KG<br />

2


Grußworte 5<br />

Chronik<br />

Gründungsgeschichte 9<br />

Zur Geschichte der Rektorats-/Mittel-/<br />

<strong>Realschule</strong>: 1876-1976 12<br />

Die letzten 25 Jahre: 1976-2001 30<br />

Anekdoten aus dem Schulleben<br />

Die Theater-AG zu Gast beim Bundeskanzler 42<br />

Die Aufführungen der Theater-AG 44<br />

Der 19. März 1941 48<br />

Die „wilden Sechziger“ an der RSH 50<br />

Die ausgefallene Abschlussfeier 1977 52<br />

Lehrerübersicht von 1876 bis heute 54<br />

Statistisches, die zahlenmäßige<br />

Entwicklung der Schule 58<br />

Statistisches zu unseren<br />

Schülerinnen und Schülern 59<br />

Klassenfotos 61<br />

Die ‘guten Geister’<br />

Interview mit der Schulsekretärin 72<br />

Interview mit dem Hausmeister 73<br />

Die Fächer stellen sich vor<br />

Religion 75<br />

Deutsch 76<br />

Mathematik 77<br />

Englisch 79<br />

Kunst 80<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

3<br />

Musik 82<br />

Textilgestaltung 83<br />

Sport 84<br />

Beispiele aus dem Kunstunterricht 86<br />

Geschichte 94<br />

Erdkunde 94<br />

Biologie 95<br />

Chemie 96<br />

Physik 98<br />

Französisch 100<br />

Hauswirtschaft 101<br />

Informatik 103<br />

Ausschnitte aus dem Schulprogramm<br />

Lernen lernen 105<br />

Soziales Lernen 105<br />

Suchtvorbeugung 106<br />

Lebensplanung 108<br />

SV-Arbeit 108<br />

Schulpartnerschaft mit Haumont 109<br />

Schulpartnerschaft mit Fâches-Thumesnil 110<br />

Berufswahlvorbereitung 111<br />

Fotos der 100-Jahr-Feier 112<br />

Berichte von Klassen- und Kursfahrten 113<br />

RSH 2050: Zwei Schülertexte 117<br />

Der Freundeskreis der RSH 119<br />

Glosse: „Schule ist schön“ 120<br />

Namensliste aller Schülerinnen und Schüler 121<br />

Dank an die Sponsoren 143


Runde Geburtstage sind Anlass zum Feiern, aber auch Grund<br />

Bilanz Grußwort zu ziehen und des auf Schulleiters die Zukunft zu Hartmut schauen Wächter<br />

Heute wie auch in der Vergangenheit hat der Begriff<br />

Schulentwicklung in der Diskussion über das Schulwesen<br />

Konjunktur. Dies ist in <strong>Halver</strong> nicht anders - unsere Schule stellt<br />

sich dieser Herausforderung.<br />

Schulentwicklung war schon in der Vergangenheit notwendig, um<br />

veränderten gesellschaftlichen Bedingungen und damit veränderten<br />

Schülerinnen und Schülern Rechnung zu tragen und Schule in<br />

bestem Sinne zu entwickeln. Ältere Lehrkräfte sind noch von der<br />

Reformpädagogik und deren Ergebnisse aus der ersten Hälfte des<br />

vergangenen Jahrhunderts und von der Kritischen<br />

Reformbewegung der späten 60er Jahre geprägt. So kann man<br />

5<br />

erkennen, dass der Entwicklungsgedanke nicht erst eine Erfindung<br />

der heutigen Zeit ist. Damit Schule nicht verkrustet, muss sie sich<br />

auf die Erfordernisse ihrer jeweiligen Zeit einstellen und diese in<br />

ihr Aufgabenrepertoire aufnehmen. Dazu noch ein Gedanke:<br />

Entwicklung von Schule ist nicht alles. Man sollte nicht übersehen,<br />

dass Schule nicht alles leisten kann, was Gesellschaft, Politik und<br />

Sozialverbände nicht mehr leisten können bzw. sich zu leisten weigern.<br />

Die Schulform <strong>Realschule</strong> hat sich in den letzten 25 Jahren diesem<br />

Entwicklungsprozeß gestellt - und dies sehr erfolgreich.<br />

<strong>Realschule</strong>n sind heute eine tragende Schule des Schulwesens in<br />

Nordrhein-Westfalen. Aktuelle Zahlen in der Festschrift belegen<br />

das auch eindeutig für die <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong>. Sie findet in der<br />

Bevölkerung große Anerkennung und Akzeptanz. Dies beruht im<br />

Wesentlichen auf dem heutigen Bildungs- und Erziehungskonzept<br />

mit der Grundlage der Richtlinien und Lehrplänen aus der Mitte<br />

der 90er Jahre.<br />

Der <strong>Realschule</strong> ist es in besonderer Weise gelungen, einen Bezug<br />

zur Wirklichkeit herzustellen, indem sie theoretische Einsichten<br />

mit praktischen Vollzügen verbindet.<br />

Zum Bildungsverständnis der <strong>Realschule</strong> gehören die Erziehung zu<br />

sozialer Verantwortung, zu Toleranz und Solidarität. Der<br />

Bildungsauftrag beinhaltet ebenso, den Schülerinnen und Schülern<br />

den Zugang zu kulturellen Traditionen zu erschließen und sie zur<br />

gesellschaftlichen Mitverantwortung und Mitbestimmung zu<br />

befühigen.<br />

Die Berufsbezogenheit - die Hinführung zu verantwortlicher<br />

Tätigkeit in Berufs- und Arbeitswelt - durchzieht als ein Element<br />

alle Richtlinien und Lehrpläne.<br />

Die Wahlpflichtbereiche in den Klassen 8, 9 und 10 geben der<br />

<strong>Realschule</strong> mit der besonderen Berücksichtigung der<br />

Naturwissenschaften, der Sprachen und der Sozialwissenschaften<br />

einen realistischen und wirklichkeitsnahen Schwerpunkt.<br />

Nicht zuletzt ist das breite Spektrum von Möglichkeiten für die<br />

weiteren Bildungs- und Berufswege, die mit dem<br />

Realschulabschluss- der Fachoberschulreife- erworben werden, ein<br />

entscheidender Grund für die breite Akzeptanz der Schulform.<br />

Diese aufgeführten allgemeinen Kriterien sind durch die schulinternen<br />

Lehrpläne und die Schulprogrammarbeit der letzten Jahre


an der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> mit Leben gefüllt worden. Sie verleihen<br />

unserer Schule ein besonderes Profil. Blicke in unser heutiges<br />

Schulleben kann man in weiteren Teilen der Festschrift werfen.<br />

Die Grundlagen und Standortbestimmungen sind die Plattform für<br />

vielfältige Anregungen, den realitätsbezogenen Unterricht weiter<br />

zu entwickeln und ihn - siehe oben - auf den Prüfstand<br />

Schulentwicklungsprozess zu stellen. Dabei stehen in den nächsten<br />

Jahren folgende Schwerpunkte für die <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> im<br />

Mittelpunkt:<br />

Der Umgang mit Neuen Medien, d. h. die Entwicklung von<br />

Medienkompetenz, muss noch mehr in Lehrerfortbildung und<br />

Unterricht eingebunden werden.<br />

Fremdsprachliche Handlungskompetenz und die sprachliche<br />

Kommunikationsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler sind zu<br />

erhalten und auszubauen.<br />

Die Entwicklung von Schlüsselqualifikationen - Selbstständigkeit,<br />

Teamfähigkeit, Kreativität - sollte eine vordergründige Rolle spielen.<br />

Die berufsorientierte Ausrichtung der <strong>Realschule</strong> sollte verstärkt<br />

werden, indem deutlich mehr Zeit für den Erwerb grundlegender<br />

Fähigkeiten und Fertigkeiten aufgewendet wird. Ein Beispiel dazu<br />

ist die Vermittlung der Methodenkompetenz, die Befähigung zu<br />

Aufnahme, Aufbereitung, Speicherung und Anwendung von<br />

Informationen. Die Forderung nach Stärkung des methodisch<br />

geleiteten Lernens betont die Notwendigkeit in die Einsicht zum<br />

lebenslangen Lernen.<br />

Die aufgeführten Grundlagen und abgeleiteten Ziele füllen pragmatisch<br />

für die <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> im Jahre ihres 125jährigen<br />

Bestehens den abstrakten Begriff Schulentwicklung. Die<br />

Verbindung und Umsetzung dieser Vorgaben stehen im<br />

Mittelpunkt der täglichen Arbeit der Lehrkräfte der <strong>Realschule</strong>. So<br />

streben wir weiterhin eine kontinuierliche Verbesserung der Arbeit<br />

für unsere Schülerinnen und Schüler an. Die jetzige allgemeine<br />

Wertschätzung der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> ist eine gute<br />

Ausgangsposition für die kommenden Jahre und Jahrzehnte.<br />

Hartmut Wächter, Schulleiter<br />

6<br />

Grußwort des Bürgermeisters der Stadt <strong>Halver</strong><br />

Der Bürgermeister<br />

der Stadt <strong>Halver</strong><br />

125 Jahre <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> – ein überaus bedeutender Abschnitt<br />

für die Schulgeschichte in <strong>Halver</strong>. Zugleich Gelegenheit, Rückblick<br />

auf das Gestern‘ zu halten, der gerade in einer oft atemberaubend<br />

schnelllebigen Zeit mit rasanten Entwicklungen in allen<br />

Lebensbereichen so wichtig ist, um das ‚Heute‘ vielleicht ein<br />

wenig besser verstehen und einschätzen zu können.<br />

In diesem Zusammenhang werden sich die Fragen „Was war .....?“<br />

und „Was wird sein .....?“ ganz sicher von selbst einstellen.<br />

Die Veränderungen im Wandel der Zeit werden bereits durch die<br />

Schulbezeichnungen deutlich: 1876 als Rektoratsschule eingeweiht,<br />

ab 1939 in Mittelschule umgewandelt, um schließlich ab<br />

1951 den heutigen Namen zu führen. Welchen höchst unterschiedlichen<br />

Herausforderungen hatte und hat sich Schule in<br />

Zeiten tiefster Depressionen, des gesellschaftlichen<br />

Zusammenbruchs, des Wiederaufbaues und der wirtschaftlichen<br />

Prosperität bis in Gegenwart und Zukunft zu stellen! Aufgaben und


Ziele schulischer Bildung, Erziehung und Gestaltung sind stets<br />

einem dynamischen Prozess unterworfen. Hiermit sind ganz<br />

besonders die LehrerInnen und die SchülerInnen immer wieder<br />

auf’s Neue konfrontiert, um den Anforderungen des gesellschaftlichen<br />

Wandels, vornehmlich den völlig veränderten beruflichen<br />

Rahmenbedingungen gerecht zu werden. Als aktuelles Beispiel ist<br />

die Informationstechnik („vom PC zum Internet“) mit ihren vielfältigen,<br />

prägenden Zukunftsvisionen und –möglichkeiten, aber<br />

auch mit den enormen schulischen Anpassungsprozessen zu nennen.<br />

Bildung ist und bleibt der Schlüssel zur Bewältigung der Zukunft.<br />

Fremdsprachen und Computerkenntnisse werden angesichts globaler<br />

Märkte immer wichtiger. Auch Mathematik und Grammatik<br />

behalten für alle, die im Leben bestehen wollen, ihre Bedeutung.<br />

Aber ‚Schule‘ muss im Interesse einer ‚menschlichen‘ Gesellschaft<br />

mehr als nur diese Fähigkeiten vermitteln: Für den Weg des Lebens<br />

brauchen junge Menschen "Brücken", die sie in die Lage versetzen,<br />

Freiheit zu leben, ihre Talente und Fähigkeiten zu entfalten,<br />

Gemeinschaft zu stiften. Mir scheinen dafür Grundwerte etwa wie<br />

Nächstenliebe, Zivilcourage, Solidarität, Ehrlichkeit, Toleranz und<br />

Naturbewahrung tragfähig und zunehmend von existenzieller<br />

Bedeutung zu sein.<br />

Und hier werden die schwierigen Herausforderungen für ‚Schule‘<br />

deutlich. Ohne nachhaltige, verlässliche und ehrliche<br />

Unterstützung durch die Eltern sowie insgesamt durch die<br />

Gesellschaft kann ‚Schule‘, können die LehrerInnen und<br />

SchülerInnen diesem Anliegen nicht gerecht werden. Die Stadt<br />

<strong>Halver</strong> wird deshalb wie bisher zu ihrer Verantwortung für die<br />

Erhaltung und Schaffung der guten schulischen<br />

Rahmenbedingungen stehen.<br />

Schulleitung und –kollegium einschließlich allen ehemals<br />

Verantwortlichen sage ich Dank und Anerkennung für das<br />

Engagement. Auch die in den letzten Jahren permanent gestiegene<br />

Zahl der SchülerInnen zeigt, dass der Bildungsauftrag unserer<br />

<strong>Realschule</strong> zeitgemäß und richtig ist. Ihr ‚Erfolg‘ wird ganz gewiss<br />

auch durch die Art und Weise, wie Lehrer und Lernende das tägliche<br />

Miteinander gestalten, geprägt. Hierfür und für die sinnvolle<br />

7<br />

Ergänzung der Bildungsangebote von <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> und<br />

Aufbaugymnasium unserer Stadt zum Wohle zahlreicher junger<br />

Menschen bin ich sehr dankbar. Diese weit und breit nicht allzu oft<br />

anzutreffende Synthese im Bereich der schulischen Bildung ist<br />

sicher für unsere Stadt ein bemerkenswert positives Merkmal.<br />

Von ganzem Herzen wünsche ich der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> eine weiterhin<br />

gute Entwicklung. Möge auch der zukünftige Weg vor allem<br />

ein faires und verständnisvolles Miteinander der Menschen, die<br />

mit ‚ihrer Schule‘ verbunden sind, als Fundament haben, wünscht<br />

Ihr<br />

Hans Jürgen Kammenhuber


Grußwort des Regierungspräsidenten<br />

Schuljubiläen sind stets Anlass, zurückzublicken, um gleichzeitig<br />

die Gedanken auf zukünftiges pädagogisches Entscheiden und<br />

Handeln zu lenken. Denn nur in dieser Kontinität, die auf die<br />

Verbindung von Gestern und Morgen gerichtet ist, kann gegenwärtige<br />

erzieherische Arbeit sinnvoll und wirkungsvoll sein.<br />

Regierungspräsident Wolfram Kuschke<br />

Die <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong>, der mein Glückwunsch zu ihrem 125-jährigen<br />

Bestehen gilt, hat in der Vergangenheit diese in der Tradition<br />

der <strong>Realschule</strong> verhaftete Grundüberzeugung erfolgreich umgesetzt.<br />

Sie hat kontinuierlich dazu beigetragen, ihren Schülerinnen<br />

und Schülern Lebenschancen zu eröffnen, die ihren individuellen<br />

Neigungen und Fähigkeiten entsprachen. Eine Vielzahl von<br />

Schülerinnen und Schülern hat hier Grunderfahrungen gewonnen,<br />

die ihren Lebensweg beeinflussten. Lehrerinnen und Lehrer haben<br />

sich bemüht, orientiert an erzieherischen Leitgedanken, auf junge<br />

8<br />

Menschen formend, beispielgebend einzuwirken und ihnen den<br />

Weg zur Selbständigkeit zu eröffnen. Dies konnte nur deshalb<br />

erfolgreich sein, weil ungeachtet wechselnder gesellschaftlicher<br />

Einflüsse und pädagogischer Lehrmeinungen das Verhältnis aller<br />

am Schulleben Beteiligten stets von einem Grundvertrauen<br />

gekennzeichnet war.<br />

Kontinuität bedeutet aber auch: den sich ändernden Ansprüchen<br />

der Gegenwart gerecht werden. Dies fällt umso leichter, wenn die<br />

bildungspolitischen Eckpunkte im Sinne der bewährten realschultypischen<br />

Abnehmer-Orientierung "stimmen": Konzentration auf<br />

gesicherte Ergebnisse in der Form anwendbaren Grundwissens als<br />

realistische Grundbildung, Konzentration auf übertragbare Lehrund<br />

Lernprozesse in der Form selbstständig und fächerübergreifend<br />

eingesetzter Lern- und Arbeitstechniken, Öffhung gegenüber<br />

allen sinnvollen Möglichkeiten der Telekultur in der Form medienkompetenten<br />

Einsatzes des Computers als Lem-, Arbeits- und<br />

Kommunikationsmedium.<br />

Ein Blick in das Schulprogramm der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> beweist,<br />

dass sie sich als Schulgemeinschaft diesen aktuellen Herausforderungen<br />

bewusst stellt<br />

Die <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> setzt die informationstechnologischen<br />

Medien fachbezogen und fächerübergreifend ein, sie fördert mit<br />

ihrem Projekt "Methodentraining" die allgemeine Lernkompetenz<br />

ihrer Schülerinnen und Schüler, sie bietet umfassende<br />

Berufswahlvorbereitung und Zukunftsmodelle in ihrem Projekt<br />

"Lebensplanung".<br />

Ich wünsche der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong>, d.h. allen in ihr Tätigen und<br />

mit ihr Verbundenen, dass sie weiterhin - anknüpfend an ihre erfolgreiche<br />

Vergangenheit - eigene, zeitgemäße pädagogische und fachliche<br />

Schwerpunkte setzt und für die Zukunft ihrer Schülerinnen<br />

und Schüler als nunmehr Einhundertfünfundzwanzigjährige jung<br />

und erfolgreich bleibt.


DIE GRÜNDUNGSGESCHICHTE DER REAL-<br />

SCHULE HALVER<br />

(NACH EINER CHRONIK VON 1880 UND<br />

DER FESTSCHRIFT VON 1976)<br />

Etwa zur Mitte des 19. Jahrhunderts gibt es in der Gemeinde<br />

<strong>Halver</strong> eine Privatschule, die von den Gemeindemitgliedern selbst<br />

ins Leben gerufen worden ist. Sie hat die Aufgabe, ihren<br />

Schülerinnen und Schülern Fähigkeiten und Fertigkeiten zu ver-<br />

Die Höhere Schule <strong>Halver</strong> in der Berliner Straße (heute Von-Vincke-<br />

Straße) zwischen dem Hause der Witwe Wellershaus und des<br />

Anstreichers Mesenhöller (vor 1876)<br />

mitteln, die über die Bildungsinhalte einer Volksschule hinausgehen,<br />

um ihnen auf diese Weise entweder den Übergang auf eine<br />

staatlich anerkannte höhere Schulform oder aber den Eintritt ins<br />

gehobene Berufsleben zu ermöglichen. Von 1845 bis Ostern 1876<br />

wird diese Schule von Wilhelm Kuckes geleitet, der in dieser Zeit<br />

übrigens einziger Lehrer dieser Anstalt ist.<br />

9<br />

Aus dieser Privatschule ist folgendermaßen die heutige <strong>Realschule</strong><br />

<strong>Halver</strong> hervorgegangen:<br />

Zum Gedenken an den in <strong>Halver</strong> wegen seiner Verdienste für die<br />

Gemeinde äußerst beliebten, 1845 verstorbenen Amtmann<br />

Schmidt entschließt man sich, nicht nur ein Denkmal zu errichten,<br />

sondern auch eine Stiftung ins Leben zu rufen, um auf zweierlei<br />

Art und Weise sein Andenken zu bewahren. Ein Komitee kümmert<br />

sich fortan um das Einsammeln von Spenden, die Anschaffung und<br />

Errichtung eines Grabsteindenkmals und die Verwendung überschüssiger<br />

Geldsummen.<br />

Etwa zur selben Zeit erkennt man, dass die in <strong>Halver</strong> bestehende<br />

Privatschule den wachsenden Anforderungen der Gemeinde nicht<br />

mehr lange würde entsprechen können, und dass man eine staatlich<br />

anerkannte Kommunalschule benötige. Aus diesem Grunde<br />

und weil man annimmt, im Geiste des Verstorbenen zu handeln,<br />

wird beschlossen, aus dem Überschuss der für die Errichtung des<br />

Denkmals für Amtmann Schmidt gesammelten Spenden einen<br />

Stiftungsfonds zu bilden, der für eine in <strong>Halver</strong> zu errichtende<br />

höhere Bürgerschule verwendet werden soll. So kommt es zur<br />

Bildung einer Amtmann Schmidtschen Schulstiftung und zur<br />

Einrichtung eines ständigen Kuratoriums mit Statuten, die der<br />

Königlichen Regierung zur Billigung vorgelegt werden.<br />

Durch freiwillige Gaben <strong>Halver</strong>aner Bürger, Überschüsse aus dem<br />

Eichamt der Gemeinde und auch Legate vergrößert sich der<br />

Stiftungsfonds Jahr für Jahr, so dass man schließlich in der Sitzung<br />

des Kuratoriums vom 24. Oktober 1872 den Bau eines neuen<br />

Schulgebäudes beschließt, das zunächst zwei Klassen beherbergen<br />

soll. Kreisbaumeister Scheele in Altena erhält daraufhin den<br />

Auftrag, einen Kostenvoranschlag einschließlich Bauzeichnung zu<br />

erstellen, und das Presbyterium der evangelischen<br />

Kirchengemeinde wird gebeten, einen Bauplatz unentgeltlich zur<br />

Verfügung zu stellen. Am 21. August 1873 genehmigt die Königliche<br />

Regierung den Bau des Schulgebäudes, nachdem man Einsicht<br />

in Plan und Kostenaufstellung genommen hat, auf dem von der<br />

Kirche zunächst bereitwillig abgetretenen Grundstück. Die<br />

Gemeinde muss allerdings das Baugrundstück der Kirche für den<br />

Preis von 250 Talern abkaufen, die bauliche Unterhaltung des<br />

Schulgebäudes sowie die für den Schulbetrieb notwendigen Kosten<br />

– sofern nicht durch das Schulgeld gedeckt – aus der Kommunalkasse<br />

bestreiten, während die Baukosten ausschließlich aus der<br />

Amtmann Schmidtschen Stiftung beglichen werden. Nach


Fertigstellung des Schulgebäudes geht es in den Besitz der<br />

Gemeinde <strong>Halver</strong> über.<br />

Während das Gebäude nun vorhanden ist, sind aber die<br />

Gesichtspunkte, nach welchen an der neuen Schule unterrichtet<br />

werden soll, also ihr eigentlicher Charakter, noch nicht festgelegt.<br />

Erste Pläne sehen vor, eine zweiklassige Rektoratsschule einzu-<br />

Das Schulgebäude 1876-1931<br />

richten, deren Klassen je zwei Abteilungen umfassen sollen. Als<br />

Ziel der Schule wird formuliert, dass die Schülerinnen und Schüler<br />

bis zur Reife für die Untersekunda (heute Klasse 10) einer<br />

<strong>Realschule</strong> erster Ordnung gefördert werden müssten.<br />

Nach eingehender Beratung in der Gemeindeversammlung, der<br />

Gründung eines Kuratoriums für die innere Organisation der<br />

neuen Schule und einer Vereinbarung mit der Königlichen<br />

Regierung rückt man von diesem ursprünglichen Plan etwas ab<br />

und beschließt – in Anlehnung an die bereits bestehende<br />

Privatschule - die Einrichtung einer Schulform, deren Aufgabe es<br />

ist, ihren Schülerinnen und Schülern eine weitergehende und<br />

10<br />

umfassendere Schulbildung zu vermitteln, als dies die mehrklassige<br />

Volksschule vermag. Die Schule soll einerseits den Charakter<br />

einer höheren Lehranstalt tragen (Vorbereitung auf das<br />

Universitätsstudium), aber auch den Bedürfnissen des bürgerlichen<br />

Berufslebens, des Gewerbebetriebes, des Fabrikwesens, der<br />

Landwirtschaft usw. in größerem Maße Rechnung tragen<br />

(Vorbereitung auf Ausbildung und Berufsleben), als das<br />

Gymnasium oder die <strong>Realschule</strong> dies könnten. Das Ziel der Schule<br />

– nämlich eine bestimmte Stufe allgemeiner und wissenschaftlicher<br />

Bildung – wird augenfällig durch das angestrebte und später<br />

von der Königlichen Regierung genehmigte Recht,<br />

Qualitätszeugnisse zum einjährigen Freiwilligendienst auszustellen.<br />

Die bislang in <strong>Halver</strong> bestehende Privatschule geht übrigens vollständig<br />

in die Rektoratsschule ein:<br />

Lehrer Wilhelm Kuckes wird Dr. Jahn, dem ersten Schulleiter, zur<br />

Seite gestellt und bildet quasi das erste Lehrerkollegium. Die 62<br />

Schülerinnen und Schüler wiederum müssen sich einer<br />

Aufnahmeprüfung unterziehen, bestehen diese ohne Ausnahme<br />

und bilden mit zwei kombinierten Klassen (erste Klasse: 23 Kinder,<br />

zweite Klasse: 39 Kinder) zu je zwei Abteilungen die erste<br />

Schülerschaft.<br />

Am 1. Mai 1876 findet folgendermaßen die feierliche Einweihung<br />

des neuen Schulgebäudes statt, und auch Schulleiter Dr. Jahn und<br />

Lehrer Kuckes werden in ihr Amt eingeführt: "Nachdem vom alten<br />

Schulgebäude der früheren Privatschule Abschied genommen war,<br />

bewegte sich der Zug der Schüler, begleitet vom Kuratorium der<br />

neuen Schule und vielen Freunden und Gönnern der jungen<br />

Anstalt, nach dem neuen Schulgebäude; vor demselben hielt der<br />

Pfarrer Quincke die Einweihungsrede, darauf führte der Amtmann<br />

Opderbeck, nachdem er eine kurze Entwicklungsgeschichte der<br />

Anstalt gegeben hatte, die Lehrer in ihr Amt ein; die Feier schloss<br />

mit einer Ansprache des Rektors, in welcher er die idealen und die<br />

praktischen Ziele der neuen Schule beleuchtete."<br />

Olaf Mester


11<br />

<strong>Halver</strong>, den 19. Dezember 1872<br />

Auf besondere schriftliche Einladung, in welcher der Gegenstand der<br />

Beratung und Beschlussfassung angeführt war, versammelte sich heute das<br />

Presbyterium und die Repräsentation.<br />

Das Kollegium besteht jetzt aus 70 Mitgliedern. Die Zahl der Anwesenden<br />

betrug 48, die Versammlung war somit beschlussfähig. Folgendes wurde<br />

verhandelt.-<br />

Das Kuratorium der Schmidtschen Stiftung hat in seinem Schreiben vom<br />

11. d. an die Vertretung der evangelischen Kirchengemeinde die Bitte<br />

gerichtet, ihm zum beabsichtigten Bau einer zweiklassigen<br />

Rektoratsschule von dem dem ehemaligen reformierten Pfarrfonds<br />

gehörenden Acker Flur 31 No. 59 groß 77 Morgen 166 Ruten 50 Fuß<br />

einen Morgen als Bauplatz unentgeltlich, event. gegen die aufzunehmende<br />

Taxe herzugeben, und die Hoffnung auf unentgeltliche Abtretung der<br />

gewünschten Fläche auszusprechen.-<br />

Nach eifriger Diskussion wurde in der Erwägung, dass die Errichtung<br />

einer solchen Schule ein dringendes Bedürfnis für unsere Gemeinde sei,<br />

und dass das Gebäude nicht durch Aufschläge auf die Gemeindeglieder<br />

solle errichtet werden, mit vierzig Stimmen gegen acht beschlossen , von<br />

dem x Grundstück Flur 31 No. 59 zu dem gewünschten Bau einen<br />

Morgen unter der Bedingung freizugeben, dass der evangelische<br />

Charakter der Anstalt im Allgemeinen gewahrt bleibe.<br />

Folgen die Unterschriften<br />

Für die wortgetreue Übereinstimmung der nachstehenden Abschrift mit<br />

dem Original im Protokollbuch des Presbyteriums<br />

(Übertragung von Gabriele Lüddecke)<br />

<strong>Halver</strong>, den 20. Dezember 1872<br />

der Präses Presbyterii<br />

Roetter,Pfr.


Zur Geschichte der Rektorats-/ Mittel-<br />

<strong>Realschule</strong><br />

Die ersten 100 Jahre der Geschichte unserer Schule sind der<br />

Festschrift zu diesem Jubiläum entnommen worden. Der damalige<br />

Text wurde in Teilen gekürzt und in ein anderes Format gebracht.<br />

Hundert Jahre Schulalltag - ein geschichtlicher Abriss<br />

Das Lehrerkollegium 1876: Kuckes, Rektor Schellewald, Krotejohann, Wichert<br />

Diese Übersicht gibt Auskunft über die 100jährige Vergangenheit<br />

der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong>, indem sie in chronologischer Reihenfolge<br />

wichtige Vorgänge und Veränderungen sowie interessante<br />

Ereignisse innerhalb der ehemaligen Rektoratsschule, der späteren<br />

Mittelschule und schließlich der heutigen <strong>Realschule</strong> darstellt. Sie<br />

soll verdeutlichen, dass sich im Laufe der Jahre nicht nur Name<br />

12<br />

und Gebäude der Schule geändert haben, sondern auch die innerschulischen<br />

Verhältnisse - und daß die Schule in den nächsten<br />

Jahren weiteren Wandlungen unterworfen sein wird.<br />

Dieser geschichtliche Abriss soll auch Verständnis für die einzelnen<br />

Zeitabschnitte der Schule wecken. Er zeigt, dass die Schule zeitweise<br />

schweren Belastungen ausgesetzt war, dass es für sie Jahre<br />

der Ruhe, aber auch Jahre großer Reformfreudigkeit gab bzw. gibt.<br />

Als Quellen für diese Zusammenstellung dienten vor allem die<br />

Schulchronik, Konferenzprotokolle und Zeitungsberichte. Die<br />

Zitate, durch Anführungszeichen gekennzeichnet, wurden in der<br />

Regel der Schulchronik entnommen.<br />

1876 Einweihung der Rektoratsschule<br />

Als Rektoratsschule mit zwei Klassen zu je zwei Abteilungen ist sie<br />

ihrem Charakter nach eine Höhere Lehranstalt, die


"Qualifikationszeugnisse zum einjährigen Freiwilligendienst" ausstellt.<br />

Voraussetzung für den Besuch dieser Schule ist eine<br />

Aufnahmeprüfung.<br />

Einführung der Lehrer<br />

1.Lehrer: Rektor Dr. Jahn 2. Lehrer: Wilhelm Kuckes<br />

Schülerzahl: 62 (54 Jungen, 8 Mädchen)<br />

1878 Rektor Dr. Jahn verlässt <strong>Halver</strong>.<br />

Rektor Justus Schellewald wird als Nachfolger in sein Amt eingeführt<br />

und vereidigt.<br />

Wilhelm Kuckes wird pensioniert und legt sein Amt nieder, erteilt<br />

aber weiterhin noch 12 Unterrichtsstunden in der Woche. Fritz<br />

Wichers wird als 2. Lehrer in sein Amt eingeführt.<br />

1895 Fritz Wichers verlässt die Rektoratsschule, und Friedrich<br />

Wilhelm Clever wird durch das Kuratorium als Nachfolger von<br />

Lehrer Wichers in das Amt eingeführt.<br />

1903 Das 25jährige Stellenjubiläum des Rektors Schellewald wird<br />

durch einen Festakt in der Schule gefeiert, an dem auch die Herren<br />

des Kuratoriums teilnehmen.<br />

1905 Karl Lueg wird als 3. Lehrer in sein Amt eingeführt.<br />

Von nun an spricht man nicht mehr von einer zweiklassigen<br />

Schule mit je zwei Abteilungen, sondern von einer vierklassigen<br />

Rektoratsschule.<br />

Schülerzahl: 84 (66 Jungen, 18 Mädchen)<br />

1908 Fräulein Elisabeth Becker beginnt ihre Tätigkeit als<br />

Handarbeitslehrerin an der Schule.<br />

13<br />

1909 Das Zeppelin-Luftschiff fliegt von Düsseldorf über <strong>Halver</strong><br />

nach Lüdenscheid. Am 21. September fällt deshalb die Schule aus.<br />

1910 Am 30. Juni fällt der Unterricht aus, weil die Schüler und<br />

Lehrer an der Feier zur Einweihung der Staatsbahn teilnehmen.<br />

1911 Pensionierung von Rektor Schellewald<br />

Rektor Justus Schellewald 1878 - 1910<br />

Unter Teilnahme des Kreisschulinspektors, des Kuratoriums, der<br />

Gemeindevertretung und der Eltern der Schulkinder findet zu<br />

Ehren des in den Ruhestand tretenden Rektors eine Schulfeier<br />

statt. Dabei wird ihm der "von Sr. Majestät verliehene<br />

Kronenorden IV. Klasse" überreicht.<br />

Rektor Schellewald scheidet aus dem Schuldienst aus. Als sein<br />

Nachfolger wird sein ehemaliger Schüler und langjähriger<br />

Mitarbeiter Rektor Clever in sein Amt eingefüht. Die Lehrer<br />

Becker und Beyer beginnen ihre Tätigkeit an der Schule.


Schulaufsicht<br />

Die Königliche Regierung betraut den Direktor des<br />

Realgymnasiums zu Lüdenscheid mit der technischen Aufsicht der<br />

Schule und ermächtigt ihn, die Abschlussprüfung derjenigen<br />

Schüler zu leiten, die nach Absolvierung der 1. Klasse (U III) zu<br />

einer höheren Lehranstalt übergehen wollen. Die Rektoratsschule<br />

bleibt aber auch weiterhin dem Königlichen Kreisschulinspektor<br />

unterstellt.<br />

Rektor Friedrich Wilhelm Clever 1911 - 1930<br />

Die Klassen der Schule werden umbenannt in Sexta, Quinta,<br />

Quarta, Untertertia. Herr Becker scheidet aus seinem Amt, als sein<br />

Nachfolger wird Paul Mühlen eingeführt.<br />

1914 Herr Lueg geht als Unteroffizier in den Krieg und wird<br />

vom Rektor feierlich verabschiedet.<br />

14<br />

1915 Eingehende Revision der Schule durch den Regierungs- und<br />

Schulrat, da vom Kuratorium bei der Regierung die Schaffung einer<br />

Obertertia beantragt worden ist.<br />

"Nachmittags fand dann eine Konferenz statt, woran außer dem<br />

Schulrat, dem Kreisschulinspektor, dem Amtmann Thomas und<br />

Pastor Dr. Große-Dresselhaus sich auch Rektor Clever aus <strong>Halver</strong>,<br />

Pastor Schmalenbach und Pastor <strong>Halver</strong>scheid aus Schalksmühle<br />

beteiligten. Nachdem der Herr Schulrat darlegt, daß die<br />

Rektoratsschule in ihrer jetzigen Gestalt nicht in ausreichendem<br />

Maße dem praktischen Leben diene, sondern zu sehr für die wenigen<br />

Kinder sorge, die nach höheren Schulen übergingen, legte er<br />

die Gestaltung und Bedeutung der Mittelschulen dar und empfahl<br />

dringend die Umwandlung der Rektoratsschule in eine<br />

Mittelschule nach Beendigung des Krieges."<br />

Die Angliederung einer Obertertia (0 III) wird von der Regierung<br />

für das Schuljahr 1915/16 bewilligt. Damit hat sich die<br />

Rektoratsschule zu einer fünfklassigen Schule entwickelt und<br />

bleibt es bis zur Umwandlung in eine Mittelschule (1939).<br />

1915 Einberufung des Lehrers Mühlen zum Heeresdienst.<br />

Fräulein Lemmert übernimmt die Stelle von Herrn Mühlen.<br />

Der Unterricht kann in diesem Schuljahr nur notdürftig erteilt werden,<br />

da die drei Lehrkräfte fünf Schulklassen (Schülerzahl 66) versorgen<br />

müssen.<br />

Erst mit Wiedereintritt des Lehrers Mühlen am 3. Februar 1916<br />

gestalten sich die Unterrichtsverhältnisse wieder befriedigender.<br />

1917 Lehrer Beyer, bisher im Angestelltenverhältnis, wird nach<br />

bestandener Mittelschullehrerprüfung in sein Amt eingeführt<br />

1918 Kriegsende<br />

"Vom 25. November an fiel der Unterricht auf Anordnung des<br />

Soldatenrates aus, weil zwei Schulräume als Massenquartiere für<br />

die heimkehrenden Truppen in Anspruch genommen werden sollten.<br />

. . . Die Benutzung der beiden ausgeräumten Klassenräume<br />

fand aber nur für 3 oder 4 Tage statt, denn die Soldaten zogen die<br />

durch Zentralheizung behaglich durchwärmten und mit elektri-


schem Licht versehenen Räume der Ostschule vor. Acht Tage vor<br />

dem Schulschluß am 25. November wurde im Schulflur eine<br />

Kaffeestation eingerichtet, und die älteren Kinder halfen an den<br />

kalten Vormittagen die durchziehenden Truppen mit warmem<br />

Kaffee zu bewirten. . . . Nach gründlicher Desinfektion der von<br />

den Soldaten benutzten Klassenräume konnte vom 19.-23.<br />

Dezember noch unterrichtet werden, zur großen Befriedigung der<br />

Eltern, die herzlich froh waren, dass ihre Kinder endlich wieder zu<br />

geregelter Schularbeit zurückkehren konnten."<br />

Klassenausflug 1933 mit Lehrer Ludwig Brandau<br />

1919 Herr Lueg nimmt nach fast 4 1/2jähriger Abwesenheit<br />

seine Schultätigkeit wieder auf. Fräulein Lemmert bleibt aber auf<br />

Beschluss des Kuratoriums an der Schule. Da man nun einen 5.<br />

15<br />

Klassenraum benötigt, stellt die freie christliche Gemeinschaft<br />

ihren Gebetssaal für den Vormittagsunterricht zur Verfügung.<br />

Die Schülerzahl der Rektoratsschule übersteigt zu Beginn des<br />

Schuljahrs 1919/20 die 100er Grenze. 115 Schüler, davon 73<br />

Jungen und 42 Mädchen, besuchen in diesem Jahr die fünf Klassen<br />

der Schule.<br />

Ende des Jahres siedelt die Sexta, die vorübergehend im Gebetssaal<br />

der freien Gemeinschaft untergebracht war, in den Zeichensaal der<br />

Ostschule über.


Rektor Karl Lueg 1930 -1947 Mädchenklasse 1931<br />

1920 Vereidigung der Lehrer durch den Rektor auf die neue<br />

Verfassung, nachdem dieser zuvor selbst den Eid geleistet hatte.<br />

Lehrer Beyer verläßt die Schule, als sein Nachfolger wird Lehrer<br />

Brandau in sein Amt eingeführt.<br />

Wahl eines Elternbeirats gemäß den neuen ministeriellen<br />

Vorschriften: "Es war nur eine Liste aufgestellt worden, und es<br />

wurden nur 23 Stimmen abgegeben. Aus der Wahl gingen hervor:<br />

Heinrich Finnern, Karl Brenscheid, Robert Grüber, Ludwig Johann<br />

und Frau Witwe Herrn. Vogt.”<br />

1921 Quäkerspeisung im kleinen Saal der Faßbenderschen<br />

Wirtschaft (10. Januar bis 5. August):<br />

"Um die der Quäkerspeisung besonders bedürftigen Kinder auszuwählen,<br />

wurden alle am 12. Dezember gewogen und gemessen<br />

und am 15. Dezember von Sanitätsrat Köhler untersucht."<br />

16<br />

25. April: Das gesamte Kollegium leistet den Eid auf die preußische<br />

Verfassung.<br />

1922 Johann Rohler wird als Nachfolger des ausgeschiedenen<br />

Lehrers Mühlen vom Rektor in sein Amt eingeführt.<br />

29./30. Juni: Jeder Lehrer hält "in seiner Klasse in der letzten<br />

Vormittagsstunde eine Ansprache zum Gedächtnis des ermordeten<br />

Ministers Rathenau.”<br />

Am Ende des Jahres verlässt die bisherige Handarbeits- und<br />

Turnlehrerin Fräulein Becker die Schule.<br />

1924 Fräulein Lemmert scheidet aus der Schule aus.


Aufsicht auf dem Schulhof 1936<br />

Kreisjugendwettkämpfe auf der Karlshöhe: 31 Schüler erhalten<br />

einen Preis und eine Ehrenurkunde; die Schule bekommt eine<br />

Ehrenurkunde für den ausgezeichneten Staffellauf der Jungen<br />

ausgehändigt. "Diese Erfolge förderten den Turneifer und regten zu<br />

lebhaften Wettkämpfen in den Turn- und Freistunden an." Die<br />

Wettkämpfe werden von nun an jährlich abgehalten.<br />

1925 Als neue Lehrkräfte treten Fräulein Luise Kötz und Herr<br />

Thijßen in das Kollegium, nachdem Lehrer Rohler die<br />

Rektoratsschule verlassen hat.<br />

Herr Lueg wird mit Wirkung vom 1. 7.1924 als Konrektor angestellt.<br />

1930 Abschiedsfeier für den in den Ruhestand tretenden Rektor<br />

17<br />

Entlassung aus der Obertertia 1936: Karl-Heinz Volkenrath, Karl<br />

Hermann Fretlöh, Kurt Buchmann, Hans Werland, Hans Bürger,<br />

Paul Brüggendieck, Karl Menke, Hermann Schröder, Emmi Pälmer<br />

(Buchmann), Ilse Rittinghaus (Jakob-Rittinghaus), Friedhelm Köhling,<br />

Fritz Hansch, Karl Hugo Dahlhaus<br />

Clever. Neuer Rektor wird der bisherige Konrektor Lueg, Lehrer<br />

Brandau neuer Konrektor.<br />

1931 Übersiedlung der Rektoratsschule aus dem Gebäude an<br />

der Von-Vincke-Straße in das Gebäude der Westschule<br />

(Bächterhof):<br />

"Der Gemeindelastwagen beförderte die Bänke und Schränke,<br />

Harmonium etc. Die chemischen und physikalischen Apparate, die<br />

biologischen und mineralogischen Anschauungsobjekte, die Karten<br />

und Anschauungsbilder und Bibliotheken wurden von den<br />

Schülern fortgeschafft. Es war stundenlang so eine kleine<br />

Völkerwanderung im Gange. Am Schluss der Osterferien begann<br />

das Einräumen und Ordnen im neuen Bau, d. h. eigentlich ist<br />

unser "neuer" Bau schon beträchtlich alt. Er brachte uns aber den<br />

Vorteil, dass wir 4 statt 3 Klassenzimmer bekamen. Auch erbten<br />

wir mehrere Schränke, so daß wir endlich unsere vielen Sachen<br />

einigermaßen übersichtlich unterbringen konnten."


1934 Die Schule erhält als Anerkennung für treue Mitarbeit die<br />

Wanderplakette des VDA.<br />

Der schulfreie Samstag wird eingeführt und zum Tag der<br />

Staatsjugend erklärt (aufgehoben 1.1.1937)<br />

24. Juni: Der von allen geschätzte Schuldiener Herr E. Voerster<br />

stirbt.<br />

Die „Einjährigen“ nach der Entlassung vom Zeppelin Realgymnasium<br />

auf dem Brügger Bahnhof. Nach der Mittleren Reife in <strong>Halver</strong> gingen<br />

einige Schüler nach Lüdenscheid: (v.l.n.r.)Dahlhaus, Buchmann,<br />

Brüggendieck, Fretlöh, Bürger, Menke.<br />

1935 Anstelle der früheren Elternbeiräte werden auf Grund<br />

eines Ministererlasses Jugendwalter ernannt. An die Stelle des<br />

Kuratoriums treten die Schulbeiräte.<br />

1937 Die neue Schulreform wird realisiert: Die Sexta beginnt<br />

mit Englisch als erster Fremdsprache; Latein wird in Quarta und<br />

Untertertia als 2. Fremdsprache eingeführt.<br />

Die Klassen werden umbenannt: Sexta - 1. Klasse, Quinta - 2.<br />

Klasse usw.<br />

1938 Ein Schulgarten (ca. 190 m) für Obstbaum- und<br />

Gemüsezucht wird angelegt.<br />

27. Mai: Elternversammlung unter folgendem Thema: Die neuen<br />

18<br />

Zensuren 1-6<br />

1939 Umwandlung der Rektoratsschule in eine Mittelschule<br />

mit 6 Klassen und dem Schulabschluss der Mittleren Reife.<br />

Die Schule wird Mittelschule mit Zubringermöglichkeit für die<br />

Schüler, die auf eine höhere Schule übergehen wollen.<br />

Feier im Lehrerzimmer 1956: (v.l.n.r.) Swientkowiak, Falk, Thijßen,<br />

Göhring, Müller, Kötz<br />

Herr Paul Hannover wird im August als 5. Lehrer in sein Amt eingeführt,<br />

muß die Schule im folgenden Jahr aber wieder verlassen,<br />

weil er zum Wehrdienst einberufen wird.<br />

1940 Rektor Lueg wird das Goldene Verdienstehrenzeichen für<br />

seine 40jährige Dienstzeit von Amtsbürgermeister Steller verliehen.<br />

1941 Das Schuljahr 1940/41 dauert von Ostern 1940 bis zum<br />

Sommer 1941, da der Schuljahresbeginn auf das Ende der


Sommerferien verlegt wird.<br />

Zum ersten Male legen Schüler der 6. Klasse die Abschlussprüfung<br />

ab und erlangen damit die Mittlere Reife. Herr August Fischer wird<br />

als Nachfolger des im März ausgeschiedenen Lehrers Hannover in<br />

sein Amt eingeführt.<br />

1943 Herr Fischer verlässt die Schule; als seine Nachfolgerin<br />

Das Schulgebäude seit 1931<br />

beginnt Fräulein Müller ihren Dienst an der Mittelschule.<br />

Die Kriegsereignisse erschweren die Durchführung eines geordneten<br />

Unterrichts:<br />

"Manche Stunde fiel infolge Vollalarms aus. Bei Voralarm wurde<br />

der Unterricht entgegen der Anordnung der Regierung weitergeführt.<br />

Es kamen immer mehr Evakuierte nach <strong>Halver</strong>. Dadurch<br />

nahm die Schülerzahl zu, aber dieser Zuwachs brachte der Schule<br />

eine große Last; denn es waren Schüler darunter, die 1 bis 1 1/2<br />

Jahre kaum Unterricht genossen hatten infolge der durch die feindlichen<br />

Bombenangriffe verursachten Unsicherheit. Es war nicht<br />

mehr möglich, eine geordnete Statistik der Schülerzahl zu führen,<br />

wie es bisher geschah - die Veränderungen nehmen kein Ende."<br />

1944 "Diese Verhältnisse wurden im Schuljahr 1944/45 immer<br />

19<br />

ärger. Es setzten die Tiefangriffe der feindlichen Flieger ein. Man<br />

war auf den Landstraßen nicht mehr seines Lebens sicher. Manche<br />

Eltern wagten nicht mehr, ihre Kinder zur Schule zu schicken. Der<br />

Eisenbahnverkehr kam mehr und mehr ins Stocken oder zum<br />

Erliegen."<br />

1945 Im März wird der Unterricht an der Mittelschule eingestellt.<br />

Im Juni werden mehrere Lehrer von der Militärbehörde verhaftet.<br />

1946 1.Januar: Wiederbeginn des Unterrichts an der<br />

Das Kollegium 1951: (o. Reihe) Thijßen, Swientkowiak, Meißner,<br />

Hartmann, Häder, Pabsch, Reininghaus<br />

(u. Reihe) Müller, Kötz, Klinksiek<br />

Mittelschule: "Die Büchereien waren inzwischen von allem<br />

,Nazischrifttum' gesäubert worden. Die bisherigen Schulbücher<br />

durften natürlich nicht weiterbenutzt werden. Neue Bücher<br />

erschienen zunächst nicht, so hatte der Unterricht mit vielen<br />

Schwierigkeiten zu kämpfen."<br />

Ostern: Aufnahme von zwei Jahrgängen, da im Herbst wegen<br />

Schließung der Schule keine Aufnahme stattgefunden hatte.<br />

"Das Schuljahr begann also mit 7 Klassen und insgesamt über 220<br />

Schülern, die vom Schulleiter Lueg, Fräulein Kötz und Fräulein<br />

Müller betreut wurden. Eine enorme Arbeit lastete auf diesen dreien.<br />

Der Stundenplan gestaltete sich sehr kompliziert. In<br />

Geschichte und Erdkunde, Zeichnen, Singen und Turnen ruhte der<br />

Unterricht gänzlich. Die Schüler hatten keine Handbücher, es fehl-


Rektor Ewald Hartmann1947 - 1959<br />

te an Schreibhaltern. Es war daher nicht leicht, einen gedeihlichen<br />

Unterricht aufrechtzuerhalten."<br />

1947 Oberschullehrer E. Hartmann beginnt seine<br />

Unterrichtstätigkeit an der Mittelschule zunächst halbtags und<br />

wird im April feierlich in sein Amt als neuer Leiter der Mittelschule<br />

eingeführt.<br />

Rektor a. D. Lueg scheidet im September endgültig aus dem<br />

Schuldienst aus. Lehrer Thijßen nimmt seine Unterrichtstätigkeit<br />

wieder auf.<br />

Als 5. Lehrer beginnt Herr Karl Meißner seine Lehrtätigkeit an der<br />

Mittelschule, insbesondere als Lehrer für Mathematik und<br />

Naturwissenschaften. Drei weitere Planstellen werden für die<br />

20<br />

inzwischen auf 8 Klassen angewachsene Schule von der<br />

Gemeindevertretung und später auch von der Regierung genehmigt.<br />

"Ebenso groß wie die Lehrernot war die Raumnot. Für 8 Klassen<br />

waren nur 4 ordentliche Schulräume vorhanden. Sobald 9<br />

Lehrkräfte vorhanden waren, musste morgens und nachmittags<br />

unterrichtet werden. Rektor Hartmann bemühte sich überall,<br />

Räume mieten oder Baracken kaufen zu können. Leider fand er seitens<br />

der Gemeinde nicht die Unterstützung, die er um der Schule<br />

willen erwartet hatte. Es dauerte sehr lange, bis die 9 Planstellen<br />

belegt waren und bis neuer Schulraum geschaffen worden war<br />

(Mai 1950)."<br />

16. Juli: Sommerfest der Schule im großen Festsaal der Karlshöhe.<br />

Die Mittelschullehrer W. Reininghaus und E. Swientkowiak treten<br />

im Oktober mit je 11 Wochenstunden ihren Dienst an.<br />

1948 Fräulein Elisabeth Klinkslek kommt als technische<br />

Lehrerin an die Mittelschule, und im Dezember findet schon die<br />

erste Handarbeits- und Zeichenausstellung statt, die zu einem festen<br />

Bestandteil der folgenden Schuljahre werden soll. Herr<br />

Reininghaus und Herr Swientkowiak, die bisher halbe Stellen<br />

besetzten, werden voll beschäftigt.<br />

Als Musik-, Erdkunde- und Mathematiklehrer nimmt Herr Hagen<br />

seine Tätigkeit an der Schule auf und beginnt bald mit dem Aufbau<br />

eines Schulorchesters, das am 27. 11. zum Tag der Hausmusik<br />

zum ersten Mal öffentlich auftritt.<br />

Raummangel: "In Raum V konnte oft kein Unterricht stattfinden<br />

wegen der dort herrschenden Untertemperatur. Zuerst heizten wir<br />

mit einem, dann mit zwei elektrischen Öfchen, schließlich wurde<br />

ein Kanonenöfchen aufgestellt, dessen Rohr zum Fenster hinausging,<br />

nach Osten. Hatten wir Ostwind, so blies der Wind so stark<br />

in das Rohr, dass Rauch und Flammen aus dem Ofen herausschlugen.<br />

Hatten die Schüler erst mächtig gefroren, so hatten sie jetzt


oft glühend rote Backen und mußten vom Ofen abrücken."<br />

1949 Vom Kultusministerium wird verfügt, dass für einzelne<br />

Fächer bestimmte Lehrbücher pflichtmäßig einzuführen sind und<br />

dass die Schulpflegschaft zu bilden ist, in der in Zukunft Vertreter<br />

der Elternschaft und des Kollegiums über Erziehungsfragen<br />

gemeinsam beraten sollen.<br />

5. Juli: Richtfest: Das bisherige Schulgebäude erhält endlich einen<br />

Erweiterungsbau, in dem 4 Klassenräume und ein Lehrerzimmer<br />

untergebracht werden sollen.<br />

Deutscher Jugendmeister im Diskuswurf wird der Mittelschüler<br />

Erich Bremicker. Es findet eine Ehrung durch den Schulleiter statt,<br />

der betont, dass ein solches Ereignis erstmalig in der Geschichte<br />

der Mittelschule <strong>Halver</strong> sei.<br />

Lehrerwechsel: In diesem Jahr beginnen Herr Albert Häder und<br />

Herr Peter Paul Pabsch ihre Unterrichtstätigkeiten der Schule, Herr<br />

Hagen verlässt <strong>Halver</strong>.<br />

1950 Fräulein Kötz feiert ihr 25jähriges Stellenjubiläum, Herr<br />

Thijßen sein 50jähriges Dienstjubiläum. Ende des Jahres wird Herr<br />

Thijßen als Konrektor angestellt. Frau Maluschka beginnt als technische<br />

Lehrerin ihre Unterrichtstätigkeit.<br />

3. Mai: Einweihungsfeier für den fertiggestellten Neubau in Anwesenheit<br />

von Vertretern der Regierung: Durch den<br />

Erweiterungsbau wird der Nachmittagsunterricht überflüssig und<br />

entfällt, da jetzt genügend Klassenräume für den gleichzeitigen<br />

Unterricht der Schüler vorhanden sind.<br />

9.-25. Oktober: Erste Auslandsstudienfahrt einer Mittelschulklasse<br />

aus <strong>Halver</strong> (nach Groß-London)<br />

21<br />

28. November:<br />

Vereidigung der Lehrer<br />

durch den Schulleiter auf<br />

die neue Verfassung der<br />

Bundesrepublik<br />

1951 Namensänderung<br />

der Schule: Ab 1. 4.1951<br />

heißen laut<br />

Ministererlass alle<br />

Mittelschulen in<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

<strong>Realschule</strong>n.<br />

Gründung des Vereins<br />

ehemaliger Rektoratsund<br />

Mittelschüler.<br />

75jähriges Jubiläum:<br />

Die Jubiläumsfeiern fin-<br />

Pfarrer Taentscher und Lehrer Häder<br />

den mit Festkommers,<br />

Festgottesdienst, Festakt, Jubelfeier u. a. am 28. und 29. Juli statt.<br />

Es beteiligen sich etwa 1000 Menschen an diesem Fest. Als neuer<br />

Lehrer beginnt Herr Harald Falk seine Unterrichtstätigkeit und<br />

widmet sich insbesondere der musischen Erziehung der Schüler.<br />

Herr Reininghaus verlässt die <strong>Realschule</strong>, und Herr Pabsch wird<br />

pensioniert und scheidet aus dem Schuldienst aus.<br />

Die Modernisierung der sanitären Anlagen, die der Schule als<br />

"Jubiläumsgeschenk" in Aussicht gestellt worden war, wird vorgenommen.<br />

1952 Herr Göhring nimmt seine Arbeit an der <strong>Realschule</strong> auf.<br />

Im Rahmen des internationalen Schüleraustausches fahren<br />

Realschüler nach England und bringen 24 Engländer aus Sowerby<br />

Bridge als Austauschschüler mit nach <strong>Halver</strong>: "Von beiden Seiten<br />

wurde es ein freundliches Geben und Nehmen und ein echtes<br />

Verstehen, wie es auch in einer gemeinsamen Feierstunde im<br />

Strandbad zum Ausdruck kam."


Feierstunde zur Amtseinführung von Rektor Fritz Gravert (4. v. links)<br />

1953 Bundesjugendspiele im Geräteturnen: "In vier<br />

Durchgängen traten über 300 Jugendliche im Alter von 10 bis 18<br />

Jahren zu diesem erstmalig in <strong>Halver</strong> durchgeführten Kampf an,<br />

der als erfreuliches Zeichen die Feststellung hinterließ, daß viele<br />

schöne Leistungen gezeigt wurden und mit einigen Ausnahmen<br />

alle Jungen und Mädchen die an sie gestellten Forderungen erfüllten<br />

und als Auszeichnung ein Sträußchen in Empfang nehmen<br />

konnten."<br />

Die Ausgabe von Flaschenmilch (das sog. Milchfrühstück) an die<br />

Schüler wird vom Gemeinderat genehmigt.<br />

Im Juni fährt der Realschulchor mit Herrn Falk nach Essen zum<br />

Fest der deutschen Chormusik und nimmt als jüngster Einzelchor<br />

an diesem Treffen deutscher Chorgruppen teil: "Es gab nur fröhliche<br />

Gesichter im ganzen Saale, als der <strong>Halver</strong>sche Realschulchor<br />

mit seinem "Trariro, der Sommer ist do” anrückte."<br />

Die 11. Planstelle wird von der Regierung genehmigt und von der<br />

Dipl.-Sportlehrerin Helga Hattendorf eingenommen, die ihren<br />

Dienst im Juli antritt.<br />

Der Elternsprechtag wird gesetzlich eingeführt und zu einer bleibenden<br />

Einrichtung.<br />

22<br />

1953 Es werden Hauswirtschaftskurse für die Mädchen der älteren<br />

Jahrgänge eingerichtet, die in der neuen Lehrküche der ev.<br />

Volksschule stattfinden.<br />

1954 Am 16. Oktober ist der Abschlussball des<br />

Tanzkurses, der unter Fräulein Hattendorfs Leitung für die beiden<br />

oberen Klassen abgehalten wurde: "Im Verlauf des Abends wurde<br />

deutlich, daß auch ein Boogie auf recht dezente Weise getanzt<br />

werden kann."<br />

1955 Konrektor bzw. Direktorstellvertreter Ernst Thijßen wird<br />

feierlich verabschiedet und tritt in den Ruhestand; Herr Meißner<br />

erhält die Ernennungsurkunde als Direktorstellvertreter.<br />

1956 Die Schulgeldfreiheit für alle Schüler wird verwirklicht.<br />

In Ausübung seines Dienstes reißt der Tod Herrn Ernst<br />

Swientkowiak aus seiner schulischen Arbeit.<br />

Frau Hattendorf verlässt die <strong>Realschule</strong>, für sie übernimmt die<br />

Staatlich geprüfte Gymnastiklehrerin Fräulein Gisela Kurtze das<br />

Mädchenturnen.<br />

1957 Lehrer Kuhne übernimmt die Stelle des verstorbenen<br />

Realschullehrers Swientkowiak.<br />

1958 Ab April werden auf Antrag des Schulleiters Feld und<br />

Wiese oberhalb des Schulgebäudes (heute: oberer Schulhof und<br />

<strong>Realschule</strong>) provisorischer Spiel- und Sportplatz. Damit hören die<br />

Wanderungen während des Turnunterrichts zum Sportplatz<br />

KarIshöhe auf.<br />

Im Juli tritt Frau Krieger die Stelle als Schulwartin an.<br />

1960 Die Realschüler bekommen Schülerausweise.


Zum ersten Mal fahren zwei Klassen der <strong>Realschule</strong> in das<br />

Landschulheim Wangerooge.<br />

Fräulein Först und Herr Schleicher beginnen mit ihrer Arbeit an<br />

der <strong>Realschule</strong>, Fräulein Kötz und Herr Kuhne verlassen die<br />

Schule. Am 31. Juli wird Direktor Hartmann pensioniert und scheidet<br />

aus dem Schuldienst aus.<br />

Ende des Jahres beginnt Herr Gravert als Kommissarischer Leiter<br />

der <strong>Realschule</strong> seine Tätigkeit in HaIver.<br />

1961 Herr Schafmeister übernimmt die Stelle von Lehrer<br />

Schleicher, der die Schule wieder verläßt. Im Dezember wird Herr<br />

Gravert zum Realschuldirektor ernannt und Anfang des folgenden<br />

Jahres durch Vertreter der Regierung feierlich in sein Amt eingeführt.<br />

1962 Herr Schafmeister scheidet aus, als neue Lehrer nehmen<br />

Herr Brandt und Herr Klauke ihre Tätigkeit an der Schule auf,<br />

Fräulein Kurtze wird als Turnlehrerin fest angestellt.<br />

Im April wird der Bau eines neuen Schulgebäudes vom<br />

Gemeinderat beschlossen.<br />

Entstehung der SMV: Als Vertrauenslehrer wird Herr Brandt mit<br />

der Aufgabe betraut, die Schüler bei der Bildung der SMV zu unterstützen.<br />

Februar: Ausschreibung des Architektenwettbewerbs für den<br />

geplanten Neubau der <strong>Realschule</strong><br />

1965 Laut Ministererlass wird die Erprobungsstufe eingeführt:<br />

5. und 6. Klasse bilden nun eine pädagogische Einheit, um den<br />

Schülern über Anfangsschwierigkeiten hinwegzuhelfen und um<br />

die Voraussetzung für eine gerechtere Beurteilung der Schüler zu<br />

schaffen.<br />

Das Aufbaugymnasium nimmt die Arbeit auf: Realschüler haben<br />

von nun an die Möglichkeit, nach der 4. Realschulklasse<br />

(8. Klasse) auf diese Schule überzuwechseln, um dort nach fünfjährigem<br />

Unterricht die Reifeprüfung abzulegen.<br />

Einige Lehrer der <strong>Realschule</strong> unterrichten aushilfsweise am<br />

Aufbaugymnasium.<br />

23<br />

Rektor Fritz Gravert 1960 -1981<br />

Am 24. November überreicht Herr Gravert Fräulein Müller die<br />

Ehrenurkunde des Landes für ihre 40jährige Tätigkeit im öffentlichen<br />

Dienst. Er betont, dass 40 Jahre Schuldienst fast ein ganzes<br />

Lebensalter Dienst an der Jugend bedeuten.<br />

1966 1. Kurzschuljahr: Wegen der Umstellung auf den neuen<br />

Versetzung dauert dieses Schuljahr nur von Ostern bis<br />

Dezember.<br />

Umbenennung der Klassen: Die <strong>Realschule</strong> beginnt<br />

von jetzt an mit der 5. Klasse und endet mit Klasse 10. Fräulein<br />

Müller wird pensioniert.<br />

1967 Im Laufe dieses Kalenderjahres verlässt Herr Häder die<br />

Schule, fünf neue Lehrkräfte beginnen ihren Dienst: Herr Fipper


Das Kollegium in den 60ern: vlnr: Frau Müller, Herr Schleicher, Herr<br />

Häder, Frau Klinksiek, Herr Falk, Herr Gravert, Herr Meißner, Frau<br />

Först, Herr Göhring<br />

als Fachlehrer in Deutsch, Frau Freundner, Frau Recker, Frau Sager<br />

und Fräulein Schröder.<br />

Herr Krieger löst als Hausmeister seine Frau ab.<br />

Ein Erlass des Kultusministers bestimmt, dass parallel zum<br />

Französischunterricht Alternativ-Fächer erteilt werden sollen. Da<br />

die Schüler selbst entscheiden, ob sie am Alternativ- oder am<br />

Französischunterricht teilnehmen, spricht man nun von den<br />

Wahlpflichtfächern.<br />

Das 2. Kurzschuljahr dauert von Januar bis zu den Sommerferien.<br />

Im Anschluss an die Sommerferien werden die Nachprüfungen<br />

zum ersten Mal durchgeführt, die nicht versetzten Schülern unter<br />

bestimmten Voraussetzungen ermöglichen, eine manelhafte Note<br />

auf dem Versetzungszeugnis zu verbessern und damit nachträglich<br />

die Versetzung zu erwirken.<br />

Die Lehrmittelfreiheit wird realisiert: Jeder Schüler erhält zu<br />

Beginn des Schuljahrs für den Kauf seiner Schulbücher einen<br />

Gutschein.<br />

24<br />

Kollegiumsausflug 1973 zur SGV Hütte am Sticht:<br />

(v.l.n.r.) Fritz Gravert, Armin Kiefel, Werner Sinnwell, Michael Göhr,<br />

Ernst Teepe, Ilse Schreiber, Gisela Kurtze, Horst-Wilhelm Klauke<br />

September: Das Schuljahr 1967/68 beginnt im neuen<br />

Schulgebäude. "Der Grundriss der Schule zeigt 4 Bauteile. In den<br />

beiden großflächigen Kopfbauten sind einmal der musische Teil<br />

(Aula, Zeichensaal, Musikraum und Foyer) und im Gegenstück<br />

dazu der sportliche Teil (Doppelturnhalle, Lehrschwimmbecken<br />

mit Umkleiden) untergebracht. In den zwei schmalen Trakten sind<br />

nach Süden hin die Klassen in zwei Geschossen übereinander<br />

angeordnet. In dem zur Straße liegenden Teil sind die Verwaltungsund<br />

darüber die Sonderklassenräume untergebracht. Ein ringartiger<br />

Flur verbindet alle Räume auf kürzestem Wege, und die<br />

Geschosse sind mit drei Treppenhäusern verbunden. Das dem<br />

Klassentrakt zugeordnete Treppenhaus mündet direkt in die überdachte<br />

Pausenhalle, die sich aus dem natürlichen Geländeverlauf<br />

noch unter den Klassenräumen befindet." (Zitat aus der Festschrift<br />

zur Einweihung des Schulzentrums <strong>Halver</strong>.)<br />

1968 Lehrerwechsel: Herr Hampe, Herr Nagy und Fräulein<br />

Kleebs beginnen, Herr Brandt und Frau Recker beenden ihre<br />

Tätigkeit an der <strong>Realschule</strong>.<br />

1969 Lehrerwechsel im Laufe des Kalenderjahres: Herr Fipper,


Herr Nagy und Fräulein Schröder verlassen die Schule, als neue<br />

Lehrer beginnen Herr Teepe und Herr Kiefel.<br />

Eine neue Konferenzordnung tritt in Kraft: Die jeweils gewählten<br />

Schülersprecher und die Vertreter der Schulpflegschaft erhalten das<br />

Recht, an den Lehrerkonferenzen teilzunehmen (Zeugnis- und<br />

Zensurenkonferenzen ausgenommen).<br />

Raummangel auch in der neuen Schule: Im Schuljahr 1969/70<br />

umfaßt die <strong>Realschule</strong> 13 Klassen mit insgesamt 427 Schülern<br />

(200 Jungen, 227 Mädchen). Da nur 8 Klassenräume zur<br />

Verfügung stehen, werden weitere Räume, u. a. der Biologieraum<br />

und der Zeichensaal in Klassenzimmer umgewandelt.<br />

1970 Riesenslalom und Langlauf: In diesem schneereichen<br />

Winter werden wieder die Skiwettkämpfe der Realschüler durchgeführt.<br />

Dabei handelt es sich nicht um Leistungs- sondern um<br />

Jahrgangswettbewerbe, die seit Anfang der 60er Jahre jährlich am<br />

Collenberg abgehalten wurden, wenn es die Schneeverhältnisse<br />

zuließen.<br />

Neue Lehrkräfte: Fräulein Schoroth und Fräulein Marquard.<br />

Das Kollegium im Atrium 1970: (v.l.n.r.) Frau Schoroth, Herr Göhring, Frau Först, Frau Klinksiek, Frau Simmich (Kleebs), Herr Hampe, Frau Kurtze,<br />

Herr Falk, Herr Gravert, Herr Meißner, Frau Freundner<br />

25<br />

Fräulein Klinksiek wird pensioniert und scheidet aus dem<br />

Schuldienst aus. Frau Sager und Herr Hampe beenden ebenfalls<br />

ihre Tätigkeit an der Schule.


Das Kollegium im Atrium 1976<br />

(v.l.n.r.) Werner Sinnwell, Hannelore Freundner, Brigitte Marquardt, Jürgen Kraja, Ursula Wagner (Kindermann), Ernst Teepe, Eva Bangert, Fritz Gravert,<br />

Horst-Wilhelm Klauke, Gisela Kurtze, Maria Romberg, Rosemarie Roczek, Susanne Crummenerl, Rolf Göhring, Hanna Brenken, Michael Göhr, Armin<br />

Kiefel, Gabriele Lüddecke (Kleine), Ilse Schreiber, Harald Falk<br />

Während der Sommerferien entstehen in der Pausenhalle unter<br />

dem Klassentrakt drei neue Klassenräume, so dass im Schuljahr<br />

1970/71 Zeichensaal, Biologie- und Handarbeitsraum wieder<br />

ihrem eigentlichen Zweck dienen können.<br />

1971 Neue Lehrkräfte: Fräulein Romberg, Herr Göhr und<br />

Fräulein Schreiber<br />

1972 Im Januar stirbt Fräulein Först, die noch bis kurz vor<br />

ihrem Tode mit großem Einsatz ihre Stelle an der Schule ausgefüllt<br />

hatte. Aus dem Kollegium scheidet auch Frau Lohkamp (geb.<br />

Kleebs) aus, Fräulein Kleine beginnt ihre schulische Tätigkeit.<br />

1973 Neue Lehrkräfte: Herr Kraja, Herr Sinnwell und Frau Roczek<br />

26<br />

Am 13. Februar findet an der <strong>Realschule</strong> der erste<br />

Schülersprechtag statt, an dem den Schülern Gelegenheit gegeben<br />

wird, ihre Lehrer einzeln aufzusuchen, um Probleme ungestört<br />

und in Ruhe mit ihnen zu besprechen.<br />

1974 Zwei neue Lehrerinnen beginnen ihren Dienst: Frau<br />

Crummenerl und Fräulein Kindermann.<br />

Die sogenannten Kopfnoten auf den Zeugnissen werden abgeschafft.<br />

Im November organisiert die SMV im Foyer der Schule ein<br />

Tanzfest für alle Realschüler, das bei den "Großen" und bei den<br />

"Kleinen" viel Anklang findet und zur festen Einrichtung der kommenden<br />

Schuljahre wird.<br />

1975 Frau Brenken und Frau Bangert nehmen im Laufe dieses


Auch das Kollegium feierte 1973 beim SV-Karneval mit:<br />

H.-W. Klauke, Hannelore Freundner, Gaby Lüddecke (Kleine), Ilse Schreiber, Jürgen Kraja, Harald Falk<br />

Kalenderjahres ihre Tätigkeit in der Schule auf.<br />

Im Mai feiert Herr Meißner sein 40jähriges Dienstjubiläum; am<br />

Ende des Schuljahrs 1974/75 tritt er in den Ruhestand und wird<br />

von Vertretern der Stadt, der Schulpflegschaft, dem Kollegium und<br />

der Schülerschaft feierlich verabschiedet.<br />

Auch Fräulein Schoroth verlässt die Schule zum Schuljahresende,<br />

kann aber nicht mehr offiziell verabschiedet werden, da sie schwer<br />

erkrankt. Im April 1976 erliegt sie im Alter von 34 Jahren ihrem<br />

unheilbaren Leiden, nachdem sie noch kurze Zeit nach scheinbarer<br />

Genesung an der <strong>Realschule</strong> in Wipperfürth als Lehrerin gearbeitet<br />

hatte.<br />

27<br />

Raumnot: Zu Beginn des Schuljahres 1975/76 umfasst die<br />

<strong>Realschule</strong> 19 Klassen mit insgesamt 587 Schülern (264 Jungen,<br />

323 Mädchen), die von 20 hauptamtlichen Lehrern unterrichtet<br />

werden. Um jede Klasse in einem eigenen Klassenzimmer unterzubringen,<br />

gewinnt man durch Errichtung einer Trennwand und<br />

unter Einbeziehung eines Nebenraums aus einem normalen<br />

Klassenraum zwei neue, aber sehr kleine Klassen; außerdem werden<br />

die Lehrerbücherei und das Kartenzimmer in Klassenräume<br />

umgewandelt.<br />

Die Neigungsdifferenzierung in den Klassen 9 und 10 wird eingeführt:<br />

Dabei handelt es sich an dieser Schule um eine dreifache


In den 70ern wurden Lehrerinnen von Schülern noch auf Händen<br />

getragen:<br />

v.l.n.r.: Gaby Lüddecke (Kleine), Ulf Schmale, Thomas Kattwinkel,<br />

Anna Kerifidou<br />

Differenzierung, nämlich in den fremdsprachlichen (fs), den<br />

mathematisch-naturwissenschaftlichen (mn) und den sozialkundlichen<br />

(sk) Zweig.<br />

Seit 1975 besteht die Partnerschaft der Stadt <strong>Halver</strong> mit der nord-<br />

Lehrerausflug 1974 von links: Frau Crummenerl, Herr Meißner, Frau<br />

Lüddecke (Kleine), Herr Teepe, Frau Schreiber-Falk, Herr Kiefel, Herr<br />

Göhr, Frau Freundner, Herr Klauke<br />

28<br />

Jürgen Kraja und Wolfgang Lüddecke beim gemütlichen Ausklang der<br />

Karnevalsfete der SV 1981 im Partyraum des Hausmeisters.<br />

französischen Stadt Hautmont. Profitieren soll von der<br />

Städtefreundschaft vor allem die Jugend. Deswegen streben die<br />

<strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> und die entsprechende französische Schule, das<br />

CES Perier aus Hautmont, eine Schulpartnerschaft an, die im<br />

Jubiläumsjahr ihren Anfang nehmen wird.<br />

Kollegium, Eltern- und Schülerschaft sprechen sich gegen die<br />

Einführung der 5-Tage-Woche aus.<br />

1976 Mit Wirkung vom 1. April 1976 wird Herr Klauke als<br />

Nachfolger von Herrn Meißner zum Realschulkonrektor befördert.<br />

Wanderklassen: Das Kollegium beschließt, im Schuljahr 1976/77<br />

zwei Wanderklassen einzurichten, da in diesem Schuljahr die<br />

Anzahl der Klassen auf 21 ansteigen wird und die Raumkapazität<br />

der <strong>Realschule</strong> zur Schaffung neuer Klassenräume erschöpft ist.<br />

Nach den Sommerferien werden über 600 Schülerinnen und<br />

Schüler die <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> besuchen.


Kollegiumsausflug 1981: (v.l.n.r.) Werner Sinnwell, Hannelore Freundner, Armin Kiefel, Hartmut Wächter, Ingrid Stobbe, Eva Bangert, Rosemarie Roczek<br />

29


Die letzten 25 Jahre<br />

von 1976 bis 2001<br />

Als Fortsetzung des Festschrifttextes zur 100-Jahr-Feier folgen nun<br />

Auszüge aus der jüngeren Schulgeschichte. Als Grundlage dienen<br />

Konferenzprotokolle und Zeitungsberichte. Auf Hinweise zur<br />

Einstellung, zur Versetzung und Pensionierung von Lehrerinnen<br />

und Lehrern wird hier zum größten Teil verzichtet. Wir verweisen<br />

auf die Übersicht an anderer Stelle.<br />

1976 Ende des Schuljahres 1976/77 geht Herr Harald Falk in<br />

den Ruhestand. Er unterrichtete seit 1951 an der <strong>Realschule</strong>. Für<br />

einige Jahre fällt der Chor wie auch der Musikunterricht an der<br />

Schule aus.<br />

1977 Dezember: Ein neues Schulmitwirkungsgesetz tritt in<br />

Kraft. In der jährlich zu bildenden Schulkonferenz sind die<br />

Lehrerinnen und Lehrer mit 12 Stimmen, die Eltern mit 8 und die<br />

Schülerinnen und Schüler mit 4 Stimmen vertreten.<br />

Vom Beginn des Schuljahres an ist der erste Samstag im Monat<br />

unterrichtsfrei.<br />

1978 Am 11. März - in den Osterferien - verunglückt Herr Rolf<br />

Göhring tödlich. Herr Göhring war seit 1952 Lehrer an unserer<br />

Schule.<br />

Am 31.12.78 wird das Hausmeisterehepaar Krieger verabschiedet.<br />

Im Dezember tritt eine neue ASchO (Allgemeine Schulordnung)in<br />

Kraft.<br />

1979 1. Januar: Herr Peter Haase wird neuer Hausmeister.<br />

In einer Dienstbesprechung im Februar wird erstmalig über die<br />

Einführung eines Schülerbetriebspraktikums an unserer Schule diskutiert.<br />

Die Einführung wird aus organisatorischen Gründen<br />

30<br />

Horst-Wilhelm Klauke: Rektor von 1982 bis 1991<br />

zurückgestellt bis es für die <strong>Realschule</strong> Pflicht wird. Dafür sollen<br />

nachmittags Betriebserkundungen und Betriebsbesichtigungen<br />

durchgeführt werden.<br />

Im September findet die erste Sitzung der Schulkonferenz statt<br />

In den Herbstferien fährt Fau Stobbe mit einer Schülergruppe nach<br />

Hautmont (Partnerstadt von <strong>Halver</strong>) zum Schüleraustausch.<br />

Am 15.11.79 werden ertmals Schülerlotsen im Bächterhof eingesetzt.<br />

Diese Aufgabe ist im Herbst 2000 wieder aufgenommen<br />

worden.<br />

1980 Zu Beginn des Schuljahres 80/81 wird der erste und<br />

dritte Samstag im Monat unterrichtsfrei.


Das Kollegium 1987 (v.l.n.r.): Herr Wistinghausen, Maria Romberg, Werner Wiedemeier, Inge Zintl, Hartmut Wächter, Horst-Wilhelm Klauke, Werner<br />

Sinnwell, Gisela Kurtze, Wolfgang Lüddecke, Ute Köhler, Michael Göhr, Ralf Reininghaus, Doris Pohl, Ludger Krampe, Hannelore Freundner, Friedrich<br />

Exner, Rosemarie Roczek, Eva Bangert, Ilse Schreiber, Jürgen Kraja, Inge Zensen, Margot Ihne, Hanna Brenken<br />

Änderung des Differenzierungserlasses: Mathematik wird ab dem<br />

Schuljahresbeginn 80/81 wieder im Klassenverband unterrichtet.<br />

Die Schulkonferenz beschließt, ein Kopiergerät anzuschaffen.<br />

1981 Im Sommer findet ein großes Schulfest statt. Der Erlös<br />

wird für die Ausgestaltung des Schulhofes und des Atriums verwendet.<br />

Realschuldirektor Fritz Gravert scheidet nach längerer Krankheit<br />

aus dem Schuldienst aus. Er wird zum 12.02. pensioniert.<br />

31<br />

1982 Kommissarischer Schulleiter ist seit dem 10.02.82<br />

Realschulkonrektor Horst Wilhelm Klauke. Er wird am 12.07.82<br />

mit Wirkung vom 01.07.82 neuer Schulleiter. Er ist der 7.<br />

Schulleiter seit Bestehen der Schule.<br />

Werner Sinnwell, seit 1973 Lehrer an der <strong>Realschule</strong>, wird am<br />

01.02.82 mit der kommissarischen Verwaltung der<br />

Konrektorenstelle beauftragt. Am 01.09.82 wird er zum Konrektor<br />

ernannt.


Kollegiumsausflug 1990 zum Braunkohlekraftwerk Garzweiler: (v.l.n.r.) Michael Göhr, Hartmut Wächter, Ludger Krampe, Werner Wiedemeier, Wolfgang<br />

Lüddecke, Ilse Schreiber, Friedrich Exner, Inge Zensen, Hanna Brenken, Ralf Reininghaus, Gertraud Heinen (Linderich), Maria Schoofs (Romberg),<br />

Rosemarie Roczek, Gisela Kurtze, Reiner Albrecht, Horst-Wilhelm Klauke<br />

Im Schuljahr 82/83 wird ein Freundeskreis der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong><br />

gegründet. Erster Vorsitzender wird Herr Jörgpeter Bergmann. Die<br />

Beiträge(18/30 DM) werden laut Satzung ausschließlich für schulische<br />

Belange verwendet.<br />

32<br />

Alle Klassenräume werden in Eigenarbeit durch Eltern, Lehrer und<br />

Schüler renoviert. Materialien werden vom Schulträger und von<br />

Gönnern der Schule zur Verfügung gestellt.


Das erste „Bild des Monats“ wird von Kunstlehrer Wolfgang Lüddecke<br />

prämiert.<br />

Das Lernmittelfreiheitsgesetz wird geändert. Die Eltern zahlen<br />

einen Eigenanteil von einem Drittel, das sind 32 DM. Die restlichen<br />

vom Schulträger gekauften Bücher werden an die<br />

Schülerinnen und Schüler ausgeliehen.<br />

1983 Die Lehrerkonferenz beschließt einstimmig, die Einführung<br />

des Schülerbetriebspraktikums bei der Schulkonferenz zu beantragen.<br />

Die Schulkonferenz beschließt dieses. Die Schulleitung führt<br />

Verhandlungen mit Firmen in <strong>Halver</strong> und mit dem<br />

Arbeitgeberverband.<br />

Kurz vor den Sommerferien findet ein Schulfest statt. Der Erlös ist<br />

weitgehend für eine mobile Videokamera bestimmt.<br />

1984 Die Bezirksregierung genehmigt das<br />

Schülerbetriebspraktikum. Es wird erstmalig dreiwöchig in der Zeit<br />

vom 27.02. bis 16.03.84 durchgeführt. Beteiligt sind drei Klassen<br />

9.<br />

Nach der Pensionierung von Herrn Falk konnte das Fach Musik an<br />

der Schule 7 Jahre nicht unterrichtet werden. Nach vielen<br />

Bemühungen von Schule und Schulträger weist die<br />

33<br />

Göhrs Würstchenstand auf dem Schulfest 1981<br />

Bezirksregierung Herrn Ludger Krampe aus Düsseldorf mit den<br />

Fächern Sport und Musik unserer Schule zu.<br />

1985 In der Zeit vom 25.02. bis 16.03. findet das zweite<br />

Schülerbetriebspraktikum statt. Alle Schülerinnen und Schüler der<br />

drei Klassen 9 können ihren Wünschen gemäß eingesetzt werden.<br />

1986 In Konferenzen wird über die Einführung einer<br />

Projektwoche beraten.<br />

Das Sommerfest anlässlich des 110jährigen Bestehens der<br />

<strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> ist auf den 14. Juni festgelegt. Am Abend des 12.<br />

Juni liest der Schriftsteller Josef Reding aus Dortmund aus seinen<br />

Werken.<br />

1987 Die Mitwirkungsgremien beschäftigen sich mit der<br />

Namensgebung für die <strong>Realschule</strong>. Nach mannigfachen<br />

Diskussionen (Humboldt-<strong>Realschule</strong>, <strong>Realschule</strong> "Auf dem Dorfe”,<br />

Erich-Kästner-<strong>Realschule</strong>) beschließt die Schulkonferenz mehrheitlich,<br />

den bisherigen Namen <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> beizubehalten.


Im September findet eine erste Projektwoche statt.<br />

Die Bezirksregierung kürzt die Reisekostenmittel für Lehrkräfte bei<br />

Klassenfahrten in erheblichem Umfang. Die Konferenzen<br />

beschließen, geplante Klassenfahrten dennoch durchzuführen und<br />

diese auch in Zukunft unter "erschwerten Umständen” zu<br />

machen.<br />

Zur besseren Belüftung werden in Klassen zum Schulhof und in<br />

einigen Fluren Schiebefenster eingebaut.<br />

Die RSH mit Anbau und Skater Anlage<br />

1988 Nach längerer Zeit findet wieder eine Karnevalsfeier der SV<br />

statt.<br />

Die Beratungsstelle für Eltern, Jugendliche und Kinder der AWO<br />

stellt sich in einer Informationsveranstaltung vor und nimmt seitdem<br />

regelmäßig am Elternsprechtag teil.<br />

Die Theater-AG der <strong>Realschule</strong> gewinnt den 1. Preis bei den<br />

Märkischen Kulturtagen. Als besondere Belohnung nehmen die<br />

Schülerinnen und Schüler am Kinderfest des Kanzlers in Bonn teil.<br />

34<br />

Für die Schülerinnen und Schüler, die nach der Grundschule zur<br />

<strong>Realschule</strong> wechseln, wird ein Kennenlern-Morgen eingeführt.<br />

Im Juni feiert die Schulgemeinde ein weiteres Schulfest<br />

Nach einer Dienstbesprechung mit dem Dezernenten der<br />

Bezirksregierung werden zum Schuljahresbeginn 89 zwei<br />

Lehrkräfte auf Grund von Überbesetzung zur <strong>Realschule</strong> Werdohl<br />

abgeordnet.<br />

Im September beschäftigen sich die Lehrerinnen und Lehrer im<br />

Rahmen einer pädagogischen Konferenz mit den Themen<br />

"Wochenplan” und "Freiarbeit”.<br />

Die Schülerbücherei wird mit finanzieller Hilfe der Sparkasse neu<br />

eröffnet.<br />

1989 Unter Mitwirkung der Bezirksregierung findet eine pädagogische<br />

Konferenz zum Thema "Zusammenarbeit<br />

<strong>Realschule</strong>/Grundschule” statt.<br />

Nach der Entlassung der Klassen 10 im Sommer gibt es<br />

Beschwerden über Schmutz und Sachbeschädigungen. Es ergeht<br />

ein nochmaliges Verbot von Alkohol und "Vandalismus”.<br />

Die Schülerinnen und Schüler gestalten eine Projektwoche im<br />

September.<br />

In einer weiteren pädagogischen Konferenz beschäftigt sich die<br />

Lehrerkonferenz unter Mitwirkung der Bezirksregierung mit dem<br />

Thema "Arbeitsweisen in den Klassen 7 und 8”.<br />

1990 Raummangel an der <strong>Realschule</strong>: Erste Gespräche mit dem<br />

Schulträger über mögliche Ausbaupläne des Realschulgebäudes<br />

sind im März.


Die Berufsberatung nimmt erstmalig am Elternsprechtag teil.<br />

Pädagogische Konferenz mit dem Dezernenten der<br />

Bezirksregierung :<br />

"Arbeitsweisen in den Klassen 9 und 10”<br />

Im September besuchen alle Schülerinnen und Schüler eine<br />

Zirkusveranstaltung mit Tierschau auf dem Festplatz Karlshöhe.<br />

Die Lehrerkonferenz lehnt in geheimer Abstimmung die<br />

Einführung der 5-Tage-Woche ab.<br />

1991 Im Januar liest Josef Reding für die Schülerinnen und<br />

Schüler.<br />

Die Beratungslehrer der beruflichen Schulen informieren erstmals<br />

den Entlassjahrgang über Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten.<br />

Am Rosenmontag wird wegen des Golfkrieges Unterricht erteilt.<br />

Im Juni feiert die <strong>Realschule</strong> wiederum ein Schulfest. Dazu begrüßt<br />

sie eine Besuchergruppe der Gesamtschule Velten (Brandenburg).<br />

Mit Schuljahresende 1990/91 geht der Schulleiter Rektor Horst<br />

Wilhelm Klauke in Pension. Er wird in einer Feierstunde verabschiedet.<br />

Zum Schuljahresbeginn 91/92 übernimmt Hartmut Wächter die<br />

Schulleitung.<br />

Im Oktober befasst sich die Schulkonferenz mit der<br />

Schulwegsicherung im Bächterhof. Es wird später hier eine Tempo-<br />

30-Zone eingerichtet.<br />

Zum Jahresende fährt eine Abordnung des Kollegiums nach Velten<br />

zur Ungermann-Gesamtschule.<br />

35<br />

Das Projekt Berufswahlvorbereitung in den Klassen 9/10 wird<br />

ausgeweitet durch den Besuch der Klassen 9 im<br />

Berufsinformations-zentrum und durch einen Eltern- und<br />

Schülerabend (Klassen 10) mit den berufsbildenden Schulen.<br />

Die heimische Sparkasse bezuschusst den Kauf des ersten<br />

Computers für die Schulverwaltung.<br />

1992 Ein Schulkiosk wird in Regie des Hausmeisters mit einem<br />

Getränke- und Gebäckverkauf eröffnet (nach Beschluss der<br />

Schulkonferenz).<br />

An heißen Tagen wird der Unterricht schon mal ins Atrium verlegt.<br />

Beim Sportabzeichenwettbewerb der Schulen und beim<br />

Börsenspiel erreicht die <strong>Realschule</strong> jeweils den ersten Platz.<br />

Fachkonferenzen (M, E, D) mit den beruflichen Schulen zum<br />

Kennenlernen der schulischen Anforderungen<br />

Am 27. April fällt der Unterricht nach einem Brand in der<br />

Trafostation (Untergeschoss des Realschulgebäudes) aus. Eine folgende<br />

Lehrerkonferenz wird nach einer telefonischen<br />

Bombendrohung vorzeitig beendet.


Flatterballwurf bei den Klassen Wettkämpfen auf dem Franz-Dobrikat-<br />

Sportplatz (Lehrer Olaf Mester mit Kappe)<br />

Im Mai wird Hartmut Wächter in einer Feierstunde zum<br />

Realschulrektor ernannt.<br />

Mit 3 Lehrern und 24 Schülerinnen und Schülern kommt die<br />

Gesamtschule Velten vom 13. bis zum 16. Mai zu Besuch.<br />

Die Schulkonferenz fasst im Juni weitreichende Beschlüsse:<br />

1.Eine Schulpartnerschaft mit dem Collège Jean Mermoz in<br />

Fâches-Thumesnil wird eingegangen.<br />

2.Eine neue Stundentafel (durchschnittlich 30<br />

Unterichtswochenstunden pro Klasse) für die Klassen 5 – 10 wird<br />

festgelegt.<br />

3."Unter Berücksichtigung der neuen Stundentafel wird der<br />

Unterricht ab dem Schuljahr 1992/93 an 5 Wochentagen erteilt.”<br />

Die Berufsberatung stellt erstmalig Seminare für die Klassen 9 zu<br />

den Themen "Bewerbung, Test, Vorstellung” vor.<br />

36<br />

Im Sommer/Herbst finden Gespräche und Ortsbesichtigungen von<br />

Schulleitung und Stadtverwaltung bzgl. einer Erweiterung der<br />

<strong>Realschule</strong> statt. Erarbeitet wird ein Konzept zur Aufstockung des<br />

Gebäudes. Anträge zur Bezuschussung einer Aufstockung werden<br />

bei der Bezirksregierung gestellt. Der Schulbaudezernet der<br />

Bezirksregierung kommt zur Ortsbesichtigung.<br />

Die <strong>Realschule</strong> beteiligt sich an einer Demonstration gegen Gewalt<br />

und Ausländerfeindlichkeit in <strong>Halver</strong>.<br />

1993 In den Verwaltungstrakt und einige Fachräume wird eingebrochen<br />

(Schadenshöhe: 15000 DM).<br />

Die Schulkonferenz beschließt den Rahmen für zukünftige<br />

Klassenfahrten (neuer Wandererlass) und eine Projektwoche zum<br />

Thema "Wir leben in <strong>Halver</strong>”. Sie nimmt von der geplanten<br />

Aufstockung zustimmend Kenntnis.<br />

Im Februar sagt die Bezirksregierung die Förderung einer<br />

Aufstockung des Gebäudes zu (Projekthöhe 4,2 Mio. DM,<br />

Förderung 65%, 2,8 Mio DM).<br />

Im Februar kommen erstmals 20 Schülerinnen und Schüler in<br />

Begleitung von Evelyn Pollet und Bernhard Giezek aus Fâches-<br />

Thumesnil für 7 Tage nach <strong>Halver</strong>.<br />

Im Mai wird die Projektwoche mit einer samstäglichen<br />

Präsentation durchgeführt.<br />

Im August erfolgt die Umplanung der Schulerweiterung: Statt der<br />

Aufstockung schlägt die Verwaltung einen Anbau mit vier NWund<br />

fünf Klassenräumen vor.<br />

Beschluss: "Die Schulkonferenz begrüßt das von der Stadt vorgeschlagene<br />

Erweiterungskonzept (Anbau). Sie bedauert es, dass<br />

nicht das optimale Raumangebot erreicht wird, wie es durch eine<br />

Aufstockung möglich wäre.“<br />

Der Rat der Stadt fasst im Oktober den Baubeschluss.


Die <strong>Realschule</strong> beteiligt sich im Dezember erstmalig am<br />

Weihnachtsmarkt.<br />

1994 17. Januar: Heizungsrohrbruch im Kellerbereich; die<br />

Schülerinnen und Schüler haben unterrichtsfrei, die<br />

Lehrerkonferenz beschäftigt sich in Selbstevaluation mit dem<br />

Thema "Schulklima".<br />

Für die <strong>Realschule</strong>n erscheinen im März neue Richtlinien und<br />

Lehrpläne. Implementationen für alle Fächer erfolgen in den nächsten<br />

Monaten.<br />

Die Fachkonferenzen NW befassen sich intensiv mit der zukünftigen<br />

Ausstattung der neuen Fachräume.<br />

Im Juli beginnt die Anbaumaßnahme.<br />

Die Schulkonferenz beschließt die Einrichtung eines Schulgartens.<br />

Dieser entsteht mit Hilfe von Sponsoren auf dem Schulgelände.<br />

Erstmals trifft sich eine Rechtskunde-AG für die Klassen 10.<br />

1995 Im April, nach den Osterferien, ziehen vier Klassen in den<br />

fertiggestellten Anbau um. Der Schulhof wird mit Sitzbänken,<br />

Basketballfeld und Tischtennisplatten neu gestaltet.<br />

Im August wird der Anbau mit neuen Fachräumen für Biologie,<br />

Physik und Chemie im Rahmen eines Schulfestes eingeweiht.<br />

Umbauten im alten Gebäude schaffen im Herbst weitere<br />

Klassenräume und Fachräume für Kunst/Textilgestaltung und<br />

Musik(Keyboard-Raum).<br />

37<br />

Im Computerraum lernen Jana und Lea Englisch mit dem English<br />

Coach 2000<br />

Die Schülerbücherei erhält im Erdgeschoss einen festen Raum.<br />

Die neue Maßnahme "Geld-statt-Stellen" beschert der <strong>Realschule</strong><br />

eine Vertretungslehrerin über einen längeren Zeitraum.<br />

1996 In diesem Jahr werden am Realschulgebäude das Dach und<br />

die Fassade saniert.<br />

Für die Klassen 8 werden erstmals Seminare zur Suchtprophylaxe<br />

in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt des Märkischen Kreises<br />

durchgeführt.<br />

Das neue Schuljahr beginnt im August mit fünf Anfängerklassen,<br />

wie in den folgenden Jahren nun die Regel. Sieben (!) Kolleginnen<br />

und Kollegen treten mit Schuljahresbeginn ihren Dienst an.<br />

Im Herbst sind die schuleigenen Lehrpläne auf der Basis der neuen<br />

Richtlinien fertig.<br />

Lehrer- und Schulkonferenz beschäftigen sich mit der<br />

Rechtschreibreform.


1997 Die <strong>Realschule</strong> bewirbt sich erstmals um eine<br />

Stellenbesetzung im "schul- und stellenscharfen<br />

Ausschreibungsverfahren". Leider erfolglos, denn die Bewerber<br />

nehmen die Stellenangebote nicht an.<br />

Am 1. Februar tritt Michael de Vuyst die vakante Hausmeisterstelle<br />

an.<br />

168 Anmeldungen für die Klassen 5: Im Auswahlverfahren bekommen<br />

19 Schülerinnen und Schüler aus Breckerfeld, Lüdenscheid<br />

und Kierspe keinen Platz.<br />

Der Informatikraum erhält 13 Multimedia-PCs, die miteinander<br />

vernetzt sind.<br />

Ein Vorentwurf zum Schulprogramm wird der Lehrerkonferenz im<br />

April vorgelegt. Eine Steuerungsgruppe soll die weitere Arbeit am<br />

Schulprogramm begleiten.<br />

Film-AG: Prof. Snuggels wird entführt (Sinan Baysal und Matthias Ihne)<br />

38<br />

Lehrer- und Schulkonferenz fassen neue Beschlüsse zu Dauer und<br />

Kosten von Wanderfahrten in den einzelnen Jahrgangsstufen.<br />

Im September findet eine Projektwoche mit Präsentation statt.<br />

Erlasse der Landesregierung: Die wöchentliche Pflichtstundenzahl<br />

der Lehrerinnen und Lehrer wird um eine erhöht. Die Anzahl der<br />

Klassenarbeiten beträgt in den Jahrgangsstufen 5 bis 8 jeweils 6, in<br />

9/10 jeweils 5.<br />

Im November wird von der Bezirksregierung die Stelle eines 2.<br />

Konrektors ausgeschrieben, da die Schülerzahlen langfristig über<br />

540 liegen werden.<br />

1998 Die Schulkonferenz genehmigt die Aufstellung eines<br />

Getränkeautomaten.<br />

In den Fachkonferenzen Deutsch, Englisch, Mathematik werden<br />

Parallelarbeiten für die Jahrgangsstufen 10 vorbereitet und ausgewertet.<br />

Im März erhält die <strong>Realschule</strong> einen Internetanschluss: Über einen<br />

Proxy-Server sind alle PC-Arbeitsplätze unabhängig voneinander<br />

mit dem Netz verbunden.<br />

Jürgen Littmann tritt im August seine Stelle als zweiter Konrektor<br />

der <strong>Realschule</strong> an.<br />

In den Klassen 5 werden Schülerseminare zum Thema "soziales<br />

Lernen" erstmals durchgeführt.<br />

1999 Die Schulkonferenz nimmt einen Zwischenbericht zum<br />

Schulprogramm entgegen und beantragt beim Schulträger die<br />

Entfernung des festen Aulagestühls.


Ab März haben die Schülerinnen und Schüler im Informatikraum<br />

("Internetcafé") einmal wöchentlich Gelegenheit, unter Aufsicht<br />

im Internet zu surfen.<br />

Eine ganztägige Lehrerfortbildung zu den Themen "Lernen mit<br />

Neuen Medien" und "Grundlagen Internet" findet im März statt.<br />

Änderung des Differenzierungserlasses durch eine neue<br />

Ausbildungsordnung für die Sekundarstufe I: Die verbindliche<br />

Wahl des 4. schriftlichen Faches gilt bereits ab der Klasse 8. Dazu<br />

lädt die <strong>Realschule</strong> im April zu einem Elternabend jeweils für die<br />

Klassen 7 und 8 ein.<br />

Im November erfolgt eine weitere ganztägige Lehrerfortbildung zu<br />

Schwerpunkten des Schulprogrammes (u. a. Lernen lernen,<br />

Suchtprophylaxe, Lebensplanung, fächerübergreifender<br />

Unterricht).<br />

Die <strong>Realschule</strong> wird beim Umweltpreis der Stadt <strong>Halver</strong> mit dem<br />

1. und 2. Platz ausgezeichnet.<br />

2000 Im Frühjahr gibt es schulinterne Fortbildungen und eine<br />

Lehrerkonferenz zu den Themen „Lebensplanung“ und „reflexive<br />

Koedukation“.<br />

Die neue Ausbildungordnung für die Vorbereitungszeit mit<br />

Ausbildungskoordinatoren und bedarfsdeckendem Unterricht<br />

erreicht durch die Zuweisung einer Referendarin auch die<br />

<strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong>.<br />

Die Osterferien werden dazu genutzt, die Aula umzugestalten und<br />

mit losem Gestühl zu versehen.<br />

40 Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 und 10 nehmen im<br />

Mai an der weltweiten PISA-Studie teil.<br />

39<br />

Bei der Film-AG hängt man schon mal in der Luft : Katrin Knaup<br />

Im Juni wird der Konrektor Werner Sinnwell feierlich verabschiedet<br />

und Eva Bangert übernimmt zum Schuljahresbeginn 2000/01<br />

zunächst kommissarisch die Konrektorstelle.<br />

Nach der neuen Ausbildungsordnung erhalten einige Schülerinnen<br />

und Schüler die Versetzung in die nächste Klasse durch erfolgreiches<br />

Ablegen einer Zusatzprüfung.<br />

Die naturwissenschaftlichen Räume, der Raum für<br />

Gesellschaftslehre und das Lehrerzimmer bekommen<br />

Internetanschlüsse. Eine Homepage der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> wird ins<br />

Internet gestellt. Für den Verwaltungsbereich werden vier neue<br />

Computer gekauft.


In Zusammenarbeit mit der E-nitiative bietet die <strong>Realschule</strong> für die<br />

verschiedensten Fachbereiche Fortbildungen an. Es geht immer<br />

um die Einbindung des Internets in konkreten<br />

Unterrichtsvorhaben.<br />

Das Schulprogramm ist in den wesentlichen Zügen verschriftlicht.<br />

In den vorstehenden Jahreschroniken fehlen zahlreiche, regelmäßig<br />

stattfindende Veranstaltungen, die eigentlich unsere Schule<br />

mit Leben füllen. So konnten aus Platzmangel Hinweise auf<br />

Wandertage, auf Klassen- und Kursfahrten, auf Sport- und<br />

Spielfeste, auf Schüleraufführungen von Theater- und<br />

Tanzarbeitsgemeinschaften, des Chores und der Schulband, auf<br />

Veranstaltungen der SV, auf Abschlussfeiern mit Ehemaligen, auf<br />

Elternabende und weitere Fortbildungsveranstaltungen der<br />

Lehrerinnen und Lehrer nicht aufgenommen werden.<br />

Große Pause (15 Min.) auf dem Schulhof unter der Kastanie<br />

40<br />

Begeisterte Fans bei den SV-Spielen 2001


Das Kollegium der RSH im März 2001 (v.l.n.r.)<br />

untere Reihe: Mareike Kemper, Ingrid Stobbe, Friedrich Exner, Edith Korthaus (Broom) Gaby Lüddecke (Kleine), Sheila Kienel (Lehramtsanwärterin),<br />

Beate Größ, Christian Gerold, Marc Möllers, Wolfgang Lüddecke<br />

mittlere Reihe: Erika Elsner, Olaf Mester, Ralf Reininghaus, Michael Göhr, Werner Wiedemeier, Birgit Miller, Brigitte Lackmann, Hans Komander, Eva<br />

Bangert, Klaus Lübbecke<br />

obere Reihe: Hartmut Wächter, Jan Zimmer, Sieghard Heine, Claudia Hartmann, Ludger Krampe, Karin Turck, Margot Ihne, Inge Zensen, Thomas<br />

Schmidt<br />

41


Die Theater AG<br />

zu Gast beim Bundeskanzler<br />

Die Teilnahme beim „Festival Märkische Schulkultur" im Sommer<br />

1987 war für die Theater-AG der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> ein dreifacher<br />

Glückstreffer.<br />

Das konnten die 40 Mädchen und Jungen am 3.Juli 1987 natürlich<br />

nicht ahnen, als sie mit klopfendem Herzen und feuchten Händen<br />

auf der großen Bühne des Lüdenscheider Kulturhauses ihre beiden<br />

Stücke aufführten: „Matten aus Isfahan", nach einem persischen<br />

Märchen, und „Uraschima", nach einem japanischen Märchen.<br />

„Schattenspiele verzauberten Publikum", schrieb die Presse über<br />

die märchenhaften Eigenproduktionen der <strong>Halver</strong>aner<br />

Schülerinnen und Schüler.<br />

Der Anruf kam am folgenden Schultag und löste Riesenjubel aus:<br />

Von den 19 teilnehmenden Schulen erhielt die Gruppe aus <strong>Halver</strong><br />

in der Sparte „Theater" den 1.Preis.<br />

Es kam aber noch besser. Verbunden mit dem Preis war eine<br />

Einladung der <strong>Halver</strong>aner Realschüler zum Fest des<br />

Bundeskanzlers in Bonn.<br />

10.September 1987. Die Theaterspieler aus den Klassen 6 bis 9<br />

fahren mit dem Bus in Begleitung von Wolfgang Lüddecke und<br />

Jürgen Kraja nach Bonn, denn der Leiter der Theater-AG ist zu der<br />

Zeit auf Klassenfahrt in Bayern. Ein Problem bereitet<br />

Kopfschmerzen und erfordert erheblichen organisatorischen<br />

Aufwand. Aus den beiden in München und am Walchensee weilenden<br />

Klassen 10 möchten nämlich sechs zur Theater-AG<br />

gehörende Mädchen und Jungen verständlicherweise auch in<br />

Bonn mit dabei sein.<br />

Die beteiligten Lehrerinnen und Lehrer machen es möglich, und<br />

auch die Mitschüler der Theaterspieler zeigen Verständnis für die<br />

Extra-Tour während der Klassenfahrt. Ein Sponsor hatte für die<br />

Reise in die Bundeshauptstadt in die Tasche gegriffen.<br />

Vier Uhr aufstehen. Um fünf Uhr in der Frühe besteigt Werner<br />

Sinnwell mit seinen ältesten Theaterspielern den Intercity<br />

München-Bonn. Etwas verschlafen steht die Gruppe am Morgen<br />

42<br />

Beim Bundeskanzlerfest: Tanja Schütter, Anja Brandl, Heike<br />

Schwerdtfeger<br />

am Eingang des Bundeskanzleramtes. Kontrolle vom<br />

Bundesgrenzschutz, dann geht es hinein ins volle Vergnügen. Im<br />

Park fröhliches Wiedersehen mit den aus <strong>Halver</strong> angereisten<br />

Schülern. Gruppenfoto vor der großen Plastik von Henry Moore.<br />

Die Jungen und Mädchen sind inzwischen mit Tüten und Taschen<br />

bepackt und sacken ein, was an Werbegeschenken zu kriegen ist.<br />

„Alles umsonst", ruft einer unserer Schüler, der sich zum dritten<br />

Mal ein dickes Eis am Stand von „Mövenpick" holt.<br />

Das Fest kostet den Kanzler nichts, denn die deutsche<br />

Gastronomie schielt auf zukünftige Kundschaft und teilt großzügig<br />

aus: Berner Röstli, argentinische Fleischspieße, Fisch in allen<br />

Variationen, Hamburger, Pizza, Frühlingsrollen, Marzipan,<br />

Schokolade, Eis, Säfte, Kompott, exotische Früchte...<br />

Da sind all die eingeladenen Preisträger aus der Bundesrepublik<br />

bestens beschäftigt und lassen die Künstler, die im Park<br />

Pantomime, Musik, Theater oder Akrobatik bieten, zunächst einmal<br />

links liegen.


Interessanter sind da schon die Größen aus Sport und Politik.<br />

Franz Beckenbauer wird von den <strong>Halver</strong>anern ebenso umlagert<br />

wie Brasiliens Fußballstar Pelé. Gesundheitsministerin Rita<br />

Süßmuth mischt sich unters Volk und muss Autogramme geben.<br />

Forschungsminister Riesenhuber wird vor allem an seiner großen<br />

Fliege erkannt, während Jürgen Möllemann von den<br />

Trophäensammlern unbehelligt bleibt.<br />

Am Nachmittag kommt Bundeskanzler Helmut Kohl und hält eine<br />

kleine Ansprache. Dicht umringt von Sicherheitsbeamten und<br />

einem Pulk von Fotografen, können ihm die Kinder und<br />

Jugendlichen nicht zu eng auf den Leib rücken. „So überwältigend<br />

finde ich das nicht, wenn der Kanzler an mir vorübergeht", meint<br />

Kerstin aus der 10.Klasse.<br />

Da findet es die zwölfjährige Meike aus der 6.Klasse spannender,<br />

am Stand von „SAT 1" Nachrichten zu lesen. Sie zeigt stolz die<br />

Video-Cassette, auf der ihr Auftritt als Nachrichtensprecherin aufgezeichnet<br />

ist.<br />

Einige Mädchen werden von Kosmetikerinnen und Friseusen der<br />

Handwerkskammer Koblenz gestylt, und Lehrer Jürgen Kraja lässt<br />

sich auf den Stufen des Palais Schaumburg ein neues Outfit verpassen.<br />

Viel Gel im Haar, das nun sperrig nach allen Seiten absteht.<br />

Frage eines Schülers: "Haben Sie in eine Steckdose gepackt?"<br />

Geradezu elektrisiert von dem überwältigenden Angebot an<br />

Speisen und Getränken, den Darbietungen und Mitmach-<br />

Aktionen, dem Auftritt der Prominenten und dem besonderen Flair<br />

des Parks am Bundeskanzleramt, eilen die Jungen und Mädchen<br />

von einer Attraktion zur anderen.<br />

Ein bisschen aufregend ist es auch. Da sind die vielen<br />

Sicherheitsleute, die an den schicken Anzügen und dem Knopf im<br />

Ohr zu erkennen sind, und weiter hinten im Park sieht man die<br />

bewaffneten Grenzschutzbeamten mit Hunden spazieren gehen.<br />

Die aus Bayern angereisten sechs Schülerinnen und Schüler haben<br />

43<br />

mit ihrem Lehrer noch eine mehrstündige Zugfahrt vor sich und<br />

machen sich deshalb auf den Rückweg, als das Fest noch in vollem<br />

Gange ist. Als sie am späten Abend erschöpft in München aus dem<br />

Zug steigen, wissen sie nicht, dass noch eine weitere Überraschung<br />

auf sie wartet.<br />

Um 23 Uhr Ankunft in der Jugendherberge. Schulleiter Horst<br />

Wilhelm Klauke ist am Telefon und sagt: „Ich gratuliere. Ihr fahrt<br />

nach Berlin." Zunächst Stirnrunzeln und Ratlosigkeit. Dann erfahren<br />

die Rückkehrer, was sich nach ihrer Abreise in Bonn ereignet<br />

hat. Gegen Ende des Festes im Kanzlerpark werden die Tombola-<br />

Preise gezogen. Fußballer Pelé greift in die Trommel, und<br />

Hannelore Kohl liest vor: „Den ersten Preis, eine viertägige Reise<br />

nach Berlin, gewinnt die Theater-AG der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong>!"<br />

Fassungslos nimmt Anja Brandl aus der Klasse 9a den Umschlag<br />

entgegen. Die Schülerinnen und Schüler liegen sich in den Armen.<br />

Die Reise in das damals noch geteilte Berlin unternehmen die 40<br />

theaterbegeisterten Jungen und Mädchen der <strong>Realschule</strong> im April<br />

1988. Und weil es so schön war, belegen sie auch beim zweiten<br />

„Festival Märkische Schulkultur" im Jahre 1989 in der Sparte<br />

„Theater" wieder den ersten Platz.<br />

Diesmal war es „Swimmy", der auf einer „Woge von<br />

Beifall"(Presse) die <strong>Halver</strong>aner zum Erfolg führte. Das Stück wurde<br />

nach dem Kinderbuch von Leo Lionni selbst entwickelt und in die<br />

Form des Schwarzen Theaters übertragen. Ludger Krampe schuf<br />

den stimmungsvollen Klangteppich für die lautlos agierenden<br />

Fische, Seepferdchen, Wasserschlangen und Quallen. Aber wer<br />

hatte jemals Seeschildkröten Bobby Mc Farrins Hit „Don`t worry,<br />

be happy" singen hören?<br />

Werner Sinnwell


Die Aufführungen der Theater-AG<br />

Über einen langen Zeitraum hat die Theater-AG gemeinsam mit<br />

den Arbeitsgemeinschaften Tanz, Kunst, Werken und Musik das<br />

kulturelle Leben der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> bereichert.<br />

Die Theater spielenden Jungen und Mädchen führten nicht nur<br />

Stücke nach vorgeformten Texten auf, sie beschäftigten sich auch<br />

mit verschiedenen anderen darstellerischen Formen: dem<br />

Menschen-Schattenspiel, dem Schwarzen Theater, dem<br />

Experimentiertheater, der Gruppenpantomime. Die meisten aufgeführten<br />

Stücke waren Eigenproduktionen, d.h. vorhandene Stoffe<br />

(Märchen, Romane, Fernsehsendungen, Kinderbücher) oder Ideen<br />

wurden szenisch umgesetzt und aufführungsreif gestaltet.<br />

Bei Theatertreffen außerhalb <strong>Halver</strong>s sahen die Schülerinnen und<br />

Schüler der <strong>Realschule</strong> die Arbeit anderer Gruppen, holten sich<br />

Anregungen und lernten eigene und fremde Leistungen angemessen<br />

zu beurteilen. Neben den jährlich stattfindenden<br />

Aufführungen in der Schule trat die Theater-AG aus <strong>Halver</strong> bei den<br />

„Kiersper Theatertagen" auf, spielte auf der Bühne des<br />

Kulturhauses in Lüdenscheid, zeigte ihre Ergebnisse auf mehreren<br />

Jugendtheater-Treffen im Kleinen Haus in Stadttheater Münster<br />

und im Schauspielhaus in Wuppertal.<br />

1975 „Der fahrende Schüler aus Paris", von Hans<br />

Sachs<br />

„Das Kälberbrüten", von Hans Sachs<br />

1976 „Hier ist das 4.Programm", Eigenproduktion<br />

Fernsehrevue als Schattenspiel zur<br />

Hundertjahrfeier der <strong>Realschule</strong><br />

1977 „Toms Streich am Gartenzaun", von Erna Vogler<br />

44<br />

„Wir lassen die Puppen tanzen“<br />

nach Mark Twain<br />

1978 „Tumult in Hintertüpfelsbach", Lothar Kraut<br />

1979 „Dunkelrote Rosen", von Paul Nicolai<br />

1980 „Der heilige Pflug", von Friedrich Feld<br />

1981 „Peter Squenz", von Erich Colberg nach<br />

Shakespeare<br />

„Einer tanzt aus der Reihe", Eigenproduktion<br />

Teilnahme am Jugendtheater-Wettbewerb in<br />

Münster<br />

1982 „Schreie in der Nacht", von Helmut Heinemann<br />

„Das verlorene Gesicht", Eigenproduktion<br />

Gruppenpantomime


Schattenspiel „Swimmy“, Schwarzes Theater mit Werner Sinnwell<br />

1983 „Dulles", Eigenproduktion<br />

Parodie auf die amerikanische Fernsehserie<br />

„Dallas"<br />

„Das verborgene Glück", Eigenproduktion<br />

Menschen-Schattenspiel<br />

„Das verlorene Gesicht",<br />

Wiederholungsaufführung<br />

Teilnahme am Jugendtheater-Wettbewerb in<br />

Münster<br />

1984 „Ein Traum", Eigenproduktion<br />

Experimentiertheater<br />

Teilnahme am Jugendtheater-Wettbewerb in<br />

Münster<br />

„Das verborgene Glück",<br />

Wiederholungsaufführung<br />

Teilnahme am Jugendtheater-Wettbewerb in<br />

Münster<br />

45<br />

1985 „Zaubern ist schwer", Eigenproduktion<br />

Schwarzes Theater<br />

„Szenen aus einer Werbeagentur",<br />

Eigenproduktion<br />

– Die Werbefamilie<br />

– Schuppident<br />

– Knips, und Licht an!<br />

– Wir lasssen die Puppen tanzen<br />

Teilnahme bei den „Kiersper Theatertagen"<br />

„Ein Traum", Wiederholungsaufführung<br />

Teilnahme bei den „Kiersper Theatertagen"<br />

1986 „Uraschima", Eigenproduktion<br />

Menschen-Schattenspiel nach einem<br />

japanischen Märchen<br />

„Matten aus Isfahan", Eigenproduktion


Spiel mit Masken und Tüchern Das Publikum ist gefesselt.<br />

1987 „Uraschima"<br />

Menschen-Schattenspiel nach einem persischen<br />

Märchen<br />

„Matten aus Isfahan",<br />

Wiederholungsaufführungen<br />

Vorführungen für Grundschule West und<br />

46<br />

Grundschule Ost.<br />

Teilnahme bei den „Kiersper Theatertagen".<br />

Teilnahme am „Festival Märkische Schulkultur".<br />

1.Preis.<br />

Im September Einladung zum<br />

Bundeskanzlerfest in Bonn.


„Krabat“ nach Otfried Preußler Viertägige Fahrt der Theater-AG nach Berlin.<br />

1988 „Schmalzweltklinik", Eigenproduktion<br />

Parodie auf die deutsche Fernsehserie<br />

„Schwarzwaldklinik"<br />

„Die indischen Seerosen", Eigenproduktion<br />

Schwarzes Theater nach einem indischen<br />

Märchen<br />

Viertägige Fahrt der Theater-AG nach Berlin.<br />

1989 „Swimmy", Eigenproduktion nach dem Buch<br />

von Leo Lionni<br />

Schwarzes Theater<br />

Teilnahme am „Festival Märkische Schulkultur",<br />

1.Preis<br />

„Die Reise durch das Schweigen", von Paul<br />

Maar<br />

1990 „Swimmy", Wiederholungsaufführungen<br />

Vorführungen für Grundschule West und<br />

Grundschule Ost.<br />

47<br />

Teilnahme am Schüler-Theatertreffen in<br />

Wuppertal<br />

1991 „Krabat", Eigenproduktion nach dem Roman von Otfried<br />

Preußler, Musik von Cesar Bresgen.<br />

Schulübergreifendes Projekt der <strong>Realschule</strong> und des<br />

Anne-Frank-Gymnasiums.<br />

Den musikalischen Teil der Aufführung übernahmen<br />

unter der Leitung von Herbert Müller Chor, Orchester<br />

und Solisten des Anne-Frank-Gymnasiums.<br />

Wolfgang Lüddecke sorgte mit seinen Schülerinnen und<br />

Schülern für das Bühnenbild.<br />

An der Aufführung waren insgesamt rund 100<br />

Schülerinnen und Schüler beteiligt.


Anekdoten aus dem Schulleben:<br />

Der 19. März 1941<br />

Erinnerungen an ein besonderes Schulerlebnis<br />

Er sollte ein denkwürdiger und zugleich aufregender Tag für das<br />

noch junge Pflänzchen MITTELSCHULE HALVER werden.<br />

Zum ersten Mal in der Schulgeschichte war von der<br />

Aufsichtsbehörde für diesen Tag eine offizielle Taug-lichkeitsprüfung<br />

angesagt. Zwei Jahre zuvor hatte die Bezirksregierung bereits<br />

einer Umwandlung der 1876 gegründeten Rektoratschule in eine<br />

Mittelschule zugestimmt. Nun stand für die erste Mittelschul-<br />

Abschlussklasse die geforderte Schulreife (sprich Mittlere Reife) auf<br />

dem Prüfstand.<br />

Unausgesprochen sollte dabei aber auch der Lehrkörper seine<br />

Lehrbefähigung für diesen neuen Schultyp unter Beweis stellen.<br />

Wegen der Wichtigkeit der Sache schickte hierzu der<br />

Regierungspräsident seinen höchsten Beamten, den damaligen<br />

Regierungsdirektor Viernow nach <strong>Halver</strong>.<br />

Deshalb wohl verständlich, dass für die Abschlussklasse, aber auch<br />

für die eine solche Situation nicht gewohnte Lehrerschaft dieser<br />

19.März 1941 spannungsgeladen und mit innerer Aufregung<br />

begann. Sich gut darstellen bei dieser hochkarätigen Visite, das<br />

wollten schließlich alle Beteiligte! Womit dann auch eine außergewöhnliche<br />

Hilfsbereitschaft unserer Lehrer an diesem Tage zu<br />

erklären ist. Nach dem abgewandelten Motto: "Der Lehrer, dein<br />

Freund und Helfer" wurden während der Prüfung sehr oft hilfreiche<br />

Antworten von hinten nach vorne durchgeflüstert.<br />

Letztendlich war mit einer Durchfallquote von NULL das Ergebnis<br />

dieser gemeinschaftlichen Anstrengungen sozusagen optimal . So<br />

fuhr denn auch die Schulaufsicht am Abend recht zufrieden nach<br />

Arnsberg zurück, mit dem Ergebnis:<br />

48<br />

Die Mittelschule wurde für tauglich befunden.<br />

Damit hätte dieser 19.März 1941 für alle Beteiligte als ein erfolgreicher<br />

Tag und auch als ein Tag voller Harmonie und Eintracht in<br />

Erinnerung bleiben können, wenn - ja wenn nicht mitten drin ein<br />

experimentierfreudiger Schüler mit einem eigenwilligen Test<br />

naturkundlicher Art alle an diesem Tage in helle Aufregung versetzt<br />

hätte.<br />

Und wie kam es dazu ?<br />

Es geschah in der Mittagspause, die eine Anzahl der Schüler in der<br />

Schule verbrachten. So auch unser Experimentierfreund ...<br />

Ihn zog es aus reiner Neugier - oder doch wohl mit einem festen<br />

Vorsatz (?) auf den Dachboden ...<br />

Sein gezieltes Interesse galt dort einer Feuerlöschspritze, die sich<br />

mit einem gefüllten Wassereimer für den Ernstfall eines Brandes<br />

(1941) bereitzuhalten hatte.<br />

Nach Öffnen des Dachfensters wurde die Spritze von ihm auf ihre<br />

weitestgehende Strahlkraft überprüft.<br />

Die Vermutung liegt nahe, dass ihm dabei der Aufenthalt einiger<br />

Schulkolleginnen auf dem Schulhof bekannt war ...<br />

Wie verlockend also der Gedanke, sie mit einem plötzlich aufkommenden<br />

Regen zu überraschen. Das Naturwunder wurde bald<br />

entlarvt und der Rückzug vom Dachboden angetreten. Nun<br />

begann wohl die aufregendste Stunde des Tages ...<br />

Der "Mittlere-Reife-Prüfling" vergaß alle seine erworbenen<br />

Physikkenntnisse und ließ den mit Wasser gefüllten Schlauch einfach<br />

zu Boden fallen!! Die Folgen kann man mit einer kleinen<br />

Katastrophe vergleichen!<br />

Das noch vorhandene Löschwasser nahm nun seinen gesetzesmäßigen<br />

Lauf, nämlich nach unten ...<br />

Und unter ihm war in diesem alten Gebäude lediglich ein<br />

Deckenabschluss aus Holz und Gips, der dem Wasser keinen<br />

Widerstand zu leisten vermochte. Doch unter dieser<br />

Wassereinbruchstelle befand sich ausgerechnet unser<br />

Prüfungsraum, bei dem das Wasser bereits tröpfchenweise ankam<br />

und die Decke sich schon bedrohlich wölbte.<br />

Der herbeigeeilte Schulrektor war natürlich außer sich vor Zorn,


und entsprechend war dann auch seine Reaktion.<br />

Wegen erwiesener Unreife reiften stattdessen dem geständigen<br />

Schüler nach einigen kräftigen Backpfeifen die getroffenen Stellen<br />

zu zarter Röte.<br />

Zum Glück hatte sich der Wasservorrat sehr schnell verbraucht.<br />

Mit vereinten Kräften war eine Schadensbegrenzung bald erreicht.<br />

Die schadhafte Decke hielt auch noch über den Rest der Prüfung<br />

hinweg,<br />

Somit bekam der Tag doch noch seinen versöhnlichen Abschluss.<br />

Dem Berichterstatter sei noch eine persönliche Anmerkung<br />

49<br />

erlaubt: Als Zeuge dieses Dachboden-Malheurs gesteht er<br />

freimütig, dass auch er damals die Folgen physikalischer<br />

Gesetzmäßigkeit erst erkannt hat, als es zu spät war..<br />

Zum Trost: Mit einer "Mittleren Reife"hat man nun eben noch<br />

keine vollendete Reife erreicht!!<br />

Alles in allem : Der 19.März 1941 verdient es angesichts seiner<br />

geschichtlichen Bedeutung für die Schule, aber auch seines geschilderten<br />

Ablaufes wegen in der Schulchronik seinen gebührenden<br />

Platz zu finden.<br />

GV


Die „wilden Sechziger“<br />

an der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong><br />

Wer erinnert sich noch an das alte Realschulgebäude mit Anbau,<br />

an Frau Krieger als „Mutter aller Fahrschüler?“<br />

Damals waren tatsächlich nur sechs Jahrgangsstufen, also jeweils<br />

nur eine Klasse pro Stufe, an der <strong>Realschule</strong>, einfach sensationell,<br />

wenn man es mit heutigen Zuständen, fünf Klassen (!) in einer<br />

Jahrgangsstufe, vergleicht.<br />

Die „Großen“ durften in den „neuen“ Anbau, wohl aus taktischen<br />

Gründen, denn das Lehrerzimmer lag so in ihrer Nähe. Die<br />

„Kleinen“ waren im Altbau untergebracht, der seinem Namen alle<br />

Ehre machte: Holzdielenfußböden, die geölt waren, gekälkte<br />

Wände und Holzsprossenfenster. Die Spalten zwischen den einzelnen<br />

Dielen waren haustierfreundlich, Krümel fielen hindurch und<br />

dienten Mäusen als Nahrung, so dass der Unterricht von Zeit zu<br />

Zeit durch die Teilnahme von Mäusen und das Kreischen von<br />

Lehrerinnen (Miss Miller) aufgelockert wurde.<br />

Einmal gab es auch schulfrei (des Schülers liebstes Wort!), weil<br />

Frau Krieger einen Wäschezuber überlaufen ließ, zuerst zeigte sich<br />

ein dunkler Fleck unter der Decke, dann wölbte er sich ein wenig,<br />

um später in Brocken herabzufallen. Dem eindeutigen Befehl eines<br />

Lehrers („Gogo“ Göring) stehen zu bleiben, kamen die meisten<br />

Schüler nach, nur einer nicht. Der sprang noch schnell in Richtung<br />

Tür, als ein herabstürzendes Deckenstück ihn am Ohr traf - und<br />

anschließend die geballte Wut des Lehrers.<br />

Früher war ja bekanntlich alles besser, besonders der Friedenswille<br />

und die Disziplin der Schülerinnen und Schüler. Das zeigte sich oft<br />

in den großen Pausen, als immer wieder mal eine kleine Keilerei<br />

ausbrach und unter dem Gejohle der Mitschüler manche<br />

Backpfeife ausgeteilt wurde, aber wehe, wenn die Aufsicht kam!<br />

50<br />

„Flämmchen“ Brandt war bekannt für gerechtes Hauen: Die<br />

Kontrahenten mussten sich mit hinter dem Rücken verschränkten<br />

Händen aufstellen und durften dann nacheinander zuschlagen!<br />

Oder es kam zum Strafappell beim „Chef“ Gravert, wenn der gute<br />

Laune hatte, gab es nur eine Backpfeife, bei schlechter Laune eine<br />

Backpfeife und Herrmann Löns „Die Fuchsmutter und ihr Kind“<br />

abzuschreiben, das bedeutete einen Nachmittag Schreibarbeit!<br />

Sangesfreudige Schülerinnen und Schüler konnten sich schon<br />

damals in einem Schulchor bei Harald Falk austoben, Talente wurden<br />

beim Vorsingen in der Klasse gesichtet und je nach<br />

Castingerfolg für den Chor rekrutiert. Man fiel besser nicht negativ<br />

auf, denn selbiger Lehrer gab auch Englisch und war für „handfeste“<br />

Argumente bekannt.<br />

Viel Freude bereitete auch der Unterricht bei „Knubbel“ Häder, der<br />

Mathematik und Biologie durch Vorlesen lassen unterrichtete.<br />

Sinnvolle Sätze wie „...der Maulwurf buddelt solange, bis er auf<br />

Ölleitungen stößt“ wurden, wenn der Aufsatz nur lang genug war,<br />

mit „gut“ Hä. unterzeichnet. Auch der Genuss von Kirschen, die<br />

während der Stunde von einer Schülerin aus dem benachbarten<br />

„Brücken“ geholt worden waren, wurden von „Knubbel“ nicht<br />

verschmäht, sondern gleich gegessen. Doch wohin mit den lästigen<br />

Kirschkernen?...Auf den Boden, unters Pult! Der „Chef“kam,<br />

sah und tobte“...welche.... hat das denn angestellt?“ Die Antwort<br />

„Herr Häder“ ließ ihn mit rotem Kopf von dannen laufen...<br />

Dergleichen Geschichten aus den „wilden Sechzigern“ können<br />

bestimmt noch viele erzählen, aber dafür ist ja unser<br />

Ehemaligentreff da!<br />

Ein ehemaliges „Opfer", jetzt „Täter" der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong><br />

Ralf Reininghaus.


Das Kollegium 1961 : (v.l.n.r.) Harald Falk, Rolf Göhring, „Knubbel“ Häder, Frau Müller („Miss Miller“), Frau Först, Horst-Wilhelm Klauke, Gisela<br />

Kurtze, Karl Meißner, Frau Klinksiek, Herr Brandt, Fritz Gravert<br />

51


<strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong><br />

Humboldtstr. 5<br />

Die ausgefallene Abschlussfeier<br />

des Jahrgangs 1970<br />

5894 <strong>Halver</strong>, den 26. Juni 1970<br />

Sehr verehrte Eltern der Klasse 10!<br />

In einem Gespräch mit ihrem Klassenlehrer, Herrn Meißner haben<br />

die Schüler der Klasse 10 eine Entlassungsfeier in hergebrachtem<br />

Stil abgelehnt, aber gleichzeitig keine Vorschläge für eine veränderte<br />

Form der Schulentlassung gemacht. Ihre Kinder teilten Ihrem<br />

Klassenleiter auf Befragen mit, daß der größte Teil der Eltern (18:8)<br />

ebenfalls keine Feier wünschte.<br />

Das Kollegium hat sich nach mehrfacher Beratung aus pädagogischer<br />

Verantwortung heraus veranlaßt gesehen, trotz dieser ablehnenden<br />

Einstellung Ihrer Kinder eine Feierstunde anzusetzen, bei<br />

der der Schriftsteller und Dichter Josef Reding, der unserer Jugend<br />

wirklich Wesentliches zu sagen hat, aus eigenen Werken lesen sollte.<br />

Dieser Beschluß wurde Ihren Kindern mitgeteilt, und fand<br />

zunächst Zustimmung. Später erfuhren wir jedoch, daß einige<br />

Schüler selbst an dieser Feierstunde nicht teilnehmen wollten.<br />

Der gestrige Tag war der letzte Unterrichtstag der Klasse 10. Nach<br />

der dritten Stunde mußten wir leider feststellen, daß mehrere<br />

Schülerinnen und Schüler der Klasse unter Alkoholeinfluß standen..<br />

Nach den bisherigen Ermittlungen steht fest, daß eine<br />

Flasche (wahrscheinlich hochprozentiger) Alkohol von einem<br />

Schüler mitgebracht wurde; zwei Schüler besorgten weiteren<br />

Alkohol in der 10.00 Uhr-Pause, der vermutlich in kurzer Zeit ausgetrunken<br />

wurde. Ein Schüler vorließ vorzeitig den Unterricht,<br />

52<br />

ein anderer war so sinnlos betrunken, daß er sich im Schulgebäude<br />

mehrfach erbrach und schließlich mit Hilfe mehrerer Mitschüler<br />

im Auto einer Lehrerin nach Hause gebracht werden mußte.<br />

Die restlichen drei Unterrichtsstunden wurden auf einstimmigen<br />

Beschluß des Kollegiums in üblicher Form durchgeführt.<br />

Das Kollegium der <strong>Realschule</strong> ist der Ansicht, daß sich die Schüler<br />

dieser K1asse Verfehlungen gegen die Schulordnung geleistet<br />

haben, die alles Bisherige bei weitem übertreffen.<br />

Aus diesem Grunde sind wir einstimmig der Meinung, daß für<br />

diese Klasse eine Abschlußfeier nicht angebracht ist.<br />

Mit freundlichem Gruß<br />

Das Kollegium der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong><br />

Die 8c ist Sieger Mannschaft der SV-Spiele 1976 (v.l.n.r.): Ursula Hotze,<br />

Elke Hüttner, Andrea Karthaus, Gabriele Haß, Susanne Müller, Karin<br />

Nirwing, Roswitha Leller


Wandertag 1977 mit Lehrer Jürgen Kraja<br />

53


Lehrerübersicht von 1876 bis heute<br />

Berücksichtigt wurden alle fest angestellten bzw. beamteten<br />

Kolleginnen und Kollegen.<br />

Albrecht, Reinhard 1986 bis 1998<br />

Asbeck 1877 bis 1905<br />

Bangert, Eva seit 1975,<br />

Konrektorin seit 2000<br />

Becker, Elisabeth 1908 bis 1948<br />

Becker, Heinrich 1911 bis 1914<br />

Becker, Hermann 1880 bis 1901<br />

Beckmann, Doris 1996<br />

Beyer, Dr. Friedrich 1911 bis 1920<br />

Brandau, Ludwig 1920 bis 1945<br />

Konrektor 1930 bis 1945<br />

Brandt, Erich 1962 bis 1968<br />

Brenken, Hanna 1975 bis 1999<br />

Clever, Friedrich Wilhelm 1911 bis 1930<br />

Rektor 1911 bis 1930<br />

Crummenerl, Susanne 1973 bis 1979<br />

Elsner, Erika seit 1996<br />

Eversmann, Christa 1978 bis 1985<br />

Exner, Friedrich seit 1979<br />

Falk, Harald 1951 bis 1977<br />

Fipper, Erhard 1967 bis 1969<br />

54<br />

Fischer, August 1941 bis 1943<br />

Först, Ruth 1960 bis 1971<br />

Freundner, Hannelore 1967 bis 1988<br />

Gerold, Christian seit 1997<br />

Göhr, Michael seit 1971<br />

Göhring, Rolf 1951 bis 1979<br />

Gosemann, Hugo 1877 bis 1878<br />

Gravert, Fritz 1961 bis 1982<br />

Direktor von 1961 bis 1981<br />

Grennebach, Gustav 1876 bis 1883<br />

Größ, Beate 1980 bis 1985, seit 1991<br />

Häder, Albert 1949 bis 1967<br />

Hagen, Paul 1948 bis 1949<br />

Hannover, Paul 1939 bis 1941<br />

Hartmann, Claudia seit 1995<br />

Hartmann, Ewald 1947 bis 1959<br />

Rektor 1947 bis 1959<br />

Heil, Susanne 1997 bis 1998<br />

Heine, Sieghard seit 1992<br />

Heinen (Linderich), Gertraud 1977 bis 1996<br />

Hellwig, Pfr. Bodo 1967 bis 1969<br />

Heupel, Jörg 1993 bis 1996<br />

Hibben, Charlotte 1924 bis 1925<br />

Hüttner, Brigitte 1977 bis 1978<br />

Ihne, Margot seit 1984<br />

Jahn, Uwe 1995<br />

Jahn, Dr. 1876 bis 1878


Kemper, Mareike seit 2000<br />

Rektor 1876 bis 1878<br />

Kiefel, Armin 1969 bis 1985<br />

Klauke, Horst-Wilhelm 1962 bis 1991<br />

Konrektor 1976 bis 1982,<br />

Rektor bis 1991<br />

Kleebs, Heidrun 1968 bis 1972<br />

Klinksiek, Elisabeth 1948bis 1970<br />

Köhler, Ute 1985 bis 1990<br />

Komander, Hans seit 1996<br />

Kortejohann, Rudolf 1883 bis 1908<br />

Korthaus (Broom), Edith 1991 bis 1992, seit 1995<br />

Kötz, Luise 1925 bis 1960<br />

Kraja, Jürgen 1973 bis 1988<br />

Krampe, Ludger seit 1984<br />

Kremer, Pfr. Erich 1971 bis 1974<br />

Krumm, Thomas 1997 bis 1999<br />

Kuckes, Wilhelm 1876 bis 1882<br />

Kuhne, Fritz 1956 bis 1960<br />

Kurtze, Gisela 1956 bis 1991<br />

Lackmann, Brigitte seit 1997<br />

Lauermann, Martina 1996 bis 1997<br />

Lemmert, Elfriede 1915 bis 1924<br />

Littmann, Jürgen seit 1998<br />

Lübbecke, Klaus seit 2000<br />

2. Konrektor seit 1998<br />

Lüddecke (Kleine), Gabriele 1972 bis 1986, seit 1996<br />

55<br />

Lüddecke, Wolfgang seit 1979<br />

Lueg, Karl 1905 bis 1948<br />

Konrektor 1924 bis 1930,<br />

Rektor bis 1948<br />

Marquardt, Brigitte 1970 bis 1981<br />

Meißner, Karl 1947 bis 1976<br />

Mester, Björn-Olaf seit 1999<br />

Miller, Birgit seit 1997<br />

Möllers, Mark seit 1999<br />

Konrektor 1955 bis 1976<br />

Mühlen, Paul 1905 bis 1926<br />

Müller, Renate 1943 bis 1966<br />

Nienhaus, Agatha 1995 bis 1999<br />

Pabsch, Paul 1949 bis 1951<br />

Pelizaeus, Thea 1976 bis 1991<br />

Pohl, Doris 1981 bis 1988<br />

Rausch, Jakob 1877 bis 1880<br />

Recker 1967 bis 1968<br />

Reininghaus, Ralf seit 1979<br />

Reininghaus, Wilhelm 1947 bis 1951<br />

Richter, Sabine 1997 bis 1998<br />

Rittinghaus, Heinrich 1877 bis 1911<br />

Roczek, Rosemarie 1973 bis 1996<br />

Rohler, Johann 1924 bis 1926<br />

Royot-Sager 1967 bis 1970<br />

Schaafberger 1953 bis 1956<br />

Schaefer, Gyda 1996


Schafmeister, Bruno 1961 bis 1962<br />

Schellewald, Justus 1878 bis 1911<br />

Rektor 1878 bis 1910<br />

Schleicher, Johannes 1960 bis 1961<br />

Schmidt, Thomas seit 1996<br />

Schmidt-Ewig, Dr. Paul 1970 bis 1971<br />

Schmitz, Annette seit 1999<br />

Schoofs (Romberg), Maria 1971 bis 1998<br />

Schoroth, Monika 1970 bis 1975<br />

Schreiber-Falk, Ilse 1971 bis 1995<br />

Schröder, Christa 1967 bis 1969<br />

Schulte, Karl 1901 bis 1905<br />

Schüpphaus, Rudolf 1921 bis 1922<br />

Sinnwell, Werner 1973 bis 2000<br />

Stobbe, Ingrid seit 1976<br />

Stommel, Pfr.Eugen 1971<br />

Konrektor 1982 bis 2000<br />

Swientkowiak, Ernst 1948 bis 1956<br />

Taentscher, Pfr. Georg 1961 bis 1971<br />

Teepe, Ernst 1969 bis 1986<br />

Thijßen, Ernst 1925 bis 1955<br />

Konrektor 1950 bis 1955<br />

Turck, Karin seit 1994<br />

Wächter, Hartmut seit 1976<br />

Rektor seit 1991<br />

Wagner (Kindermann), Ursula 1974 bis 1981<br />

Wagner, Elisabeth 1978 bis 1979<br />

Wichers, Fritz 1882 bis 1895<br />

56<br />

Wiedemeier, Werner seit 1981<br />

Zensen, Inge seit 1982<br />

Zimmer, Jan seit 1998<br />

Zintl, Inge 1981 bis 1987<br />

Zöllkau, Pia 1992 bis 1995


Kollegiumsausflug 1978 nach Letmathe: (v.l.n.r.) Michael Göhr, Gisela Kurtze, Fritz Gravert, Armin Kiefel, Hartmut Wächter, Hannelore Freundner,<br />

Rosemarie Roczek, Horst-Wilhelm Klauke, Thea Pelizäus, Eva Bangert, Ilse Schreiber, Ingrid Stobbe, Maria Schoofs (Romberg), Ernst Teepe, Jürgen Kraja<br />

57


Statistisches, die zahlenmäßige<br />

Entwicklung der Schule<br />

Die Entwicklung der Schülerzahlen wird durch die folgende Grafik<br />

visualisiert. Beim Blick über die letzten 25 Jahre hebt sich die absolute<br />

Spitze Mitte der 70er Jahre mit über 600 Schülerinnen und<br />

Schülern heraus. Danach senkt sie sich kontinuierlich (Pillenknick)<br />

bis auf den Tiefstand 350 im Jahr 1990. Ein erneutes stetiges<br />

58<br />

Wachstum von Schuljahr zu Schuljahr nähert die Schülerzahl<br />

heute wieder an den Höchststand von über 600. Auf diesem<br />

Niveau ist die <strong>Realschule</strong> mit z.Zt. 21 Klassenräumen an der<br />

Obergrenze ihrer Aufnahmefähigkeit. Weitere Räumlichkeiten für<br />

Stammklassen ergeben sich nur durch Um-und Anbaumaßnahmen<br />

bzw. durch die Schließung von Fachräumen. Der<br />

Schulentwicklungsplan der Stadt <strong>Halver</strong> sieht für die ersten Jahre<br />

des neuen Jahrhunderts eine Konsolidierungsphase vor. Ab etwa<br />

2005 wirkt sich möglicherweise der neuerliche Geburtenrückgang<br />

auch auf die Schülerzahlen der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> aus. Doch die<br />

Perspektiven und auch Spekulationen von morgen und übermorgen<br />

bleiben offen, - man denke nur an weitere Zuzüge in unsere<br />

Stadt oder an Änderungen im Schulwahlverhalten der Eltern.


Die Versorgung der <strong>Realschule</strong> mit Lehrerinnen und Lehrern korreliert<br />

im Großen und Ganzen mit dem Anstieg der Schülerzahlen.<br />

Angepasst zur Schülerentwicklung haben seit 1990 26 (!)<br />

Lehrkräfte ihren Dienst in <strong>Halver</strong> neu angetreten. Dem kann man<br />

12 Versetzungen an andere Schulen oder in den Ruhestand gegenrechnen.<br />

Neben dieser gewünschten “Auffrischung” und<br />

Verjüngung des Kollegiums stehen heute etwa 15 “Altgediente”,<br />

die 15 Jahre und länger die pädagogische Arbeit und das<br />

Schulleben unserer <strong>Realschule</strong> geprägt haben. Das<br />

Durchschnittsalter der 13 Lehrerinnen und 18 Lehrer, die fest<br />

beamtet bzw. angestellt sind, beträgt im Jubiläumsjahr knapp 46<br />

Jahre.<br />

59<br />

Statistisches zu unseren Schülerinnen und<br />

Schülern<br />

Das folgende Zahlenmaterial und seine grafische Aufarbeitung gibt<br />

Entwicklungen aus den vergangenen 10 Jahren wieder.<br />

Das Diagramm „Übergänge” zeigt Trends auf, die sich in den letzten<br />

Jahren gezeigt haben. So nimmt die absolute und prozentuale<br />

Zahl der Schülerinnen und Schüler zu, die in und nach der<br />

Erprobungssstufe unsere Schule verlassen. Gleichzeitig verringert<br />

sich absolut und relativ die Zahl der Übergänge zum Gymnasium.


Für die <strong>Realschule</strong> bedeutet dies eine stabile Dreizügigkeit ab der<br />

Klasse 7, nachdem die Erprobungsstufe fünfzügig war.<br />

Im Diagramm ”Wahl des vierten schriftlichen Faches in den<br />

Klassen 9 und 10” läßt sich eine klare Tendenz zur zweiten<br />

Fremdsprache Französisch ablesen. Begünstigt ist diese<br />

Entwicklung neuerdings durch eine geänderte<br />

Ausbildungsordnung für die Sekundarstufe 1, die eine verbindliche<br />

Wahl schon nach der Klasse 7 vorsieht. In der Praxis konnten in<br />

den letzten Jahren jeweils 2 Kurse Französisch und jeweils einer in<br />

Biologie und Sozialwissenschaften eingerichtet werden.<br />

60


(Klasse 5a: Jessica Dörnen, Lale Maier, Dennis Rau, Janina Fastenrath, Ann-Christin Blümel, Hanna van Giesen, Frederick Landwehr, Maxim<br />

Kleimusch, Tobias Brosch, Felix Scharwächter, Karina Budde, Marie Celine Machelett, Effi Koutsavli, Agron Latifaj, Alexander Kelbling, Björn Koll, Alla<br />

Breitenbicher, Georgia Kasnakidou, Marius Plett, Amadeus Krauter, André Schickhaus, Melanie Klamt, Marc Döring, Kevin Esken, Lukas Matteo<br />

Machelett, Ufuk Ergün, Artemi Makarow (mit Frau Zensen)<br />

Klasse 5b: (h. R.): Elmas Hassan Tsaus, Kristin Kambanas, Nicole Gottemeier. Kirsten Lausberg, Kristina Barlovic, Lorrainne Rodriguez, Ilona Klundt,<br />

Marcel Thater, Philipp Rein, (m.R.) : Jana Kentgens, Victoria Koslowsky, Christine Lampmann, Vassilios Kyriakidis, Christoph Behrens, Kevin Klamt,<br />

Armin Voss, Florian Knur, (v. R .) : Lea Kannapin, Miriam Weis, Julia Hasheminasab, Marc Klamt, Marco Bishoff, Tobias Schmidt, Steve Raßmann,<br />

Sebastian Wede, Marc Heinemann, Sebastian Selka<br />

61


Klasse 5c: (h. R.): Alexandra Jeschke, Eduard Koslowski, Dursun Baysal, Dario Mazzola, Michael Koeppelle, Frederic Schönnenberg, Philip Hermes,<br />

Erika Balzer, Friederike Stahl (m. R.): Lisa Blümel, Julia Dittert, Sara Rosinski, Katharina Schmidt, Kristina Ens, Regina Ens, Saskia Schlepps, Ann Kristin<br />

Riedel, Annika Koerdt (v. R.): Waldemar Voos, Mirko Hildebrand, Gian-Luca Zacchini, Christopher Tausch, Nick Kempka, Sebastian Apelt, Kevin<br />

Wallmeier, Jan Weber, Lara Diederich<br />

Klasse 5 d: ((h. R.): Max Grusemann, Stefan Schröder, Daniel Mück, Denise Lander, Melanie Gerlach, Sabrina Sommer, Julia Raatz, Nina Becker, Nina<br />

Hainaut, Christina Otterbeck (m. R.): Christoph Pohlmann, Philipp Nockemann, Kamil Balhan, Philipp Theile-Rasche, Christina Richter, Saskia Berndt,<br />

Dennis Celik (v. R.): Patricia Schoenfuß, Lisa Busch, Sinje Welte, Marisa Stillert, Kamelia Chehade, Malte Schumillas,Niklas Gräfe, Stefan Schindler,<br />

André Haase, Julian Clever<br />

62


Klasse 5e: (h. R.): Rafael Küch, Arnold Wagner, Oliver Cramer, Ismail Gölle Stephanie Rumpel, Lars Urbas, Luisa Hannemann, Annemarie Walter (m.<br />

R.): Alexander Baukloh, Christian Mosebach, Christoffer Hager, Cyra Dobrikat, Nadine Wenzel, Sergej Keller, Alexander Rundau (v. R.): Sabrina<br />

Jakubowski, Janna Höngen, Angela Eming, Büsra Gülücu, Timo Ziel, Sebastian Wiehr, Jonas Schütter, Mona Leinung, Jil Glörfeld, Silja Leinung, Jannicke<br />

Wellnitz, Sarah Burscheid (mit Frau Kemper)<br />

Klasse 6a: (h. R.): David Schmidt, Michaela Kaesler, Jennifer Schmalenbach, Elena Koerdt, Emel Ülas, Isabel Waga, Viktoria Merling, Seher Kilic (m. R.):<br />

Hamid Oruadia, Dimitri Buller, Dirk Lumberg, Sascha Berndt, Ann Kathrin Thie, Vanessa Kämper, Sarah Behling, Lorena De Marco (v. R.): Nico Bänsch,<br />

Fabian Clever, Antuan Neumann, Christopher Schönnenberg, Lisa Barufe, Isabell Schultz, Jana Turck, Alina Wiemann (mit Herrn Mester)<br />

63


Klasse 6b: (h. R.): Niklas Lehmann, Jan Willnat, Annika Moser, Marcus Wilhelm, Timo Pfender, Rudi Schulz, Yesim Sahin, Tanja Jakubowsky (m. R.):<br />

Johannes Johanngieseker, Nils Schöttler, Robin Brunsmeier, Lena Lumberg, Ina Peine, Selina Pohl, Anna Kelessidou, Huriye Gökbudak (v. R.): Benjamin<br />

Borchert, Felix Wydra, Jonas Herberg, Simon Brenner, Melvin Joite, Katharina Pelzer, Bianca Jakobi, Debbie Golditz (mit Herrn Gerold)<br />

Klasse 6 c: (h. R.): Svenja Barufe, Christina Rietzel, Birte Wehr, Marvin Weber, Mischa Rewitz, Sebastian Fischer, Stefan Jeske, Marc Werland, (m. R.):<br />

Dorothee Höh, Daniela Groß, Nadine Haase, Daniel Johanngieseker, Tim Kohlhage (v. R.): Mariem Mechbal, Anna-Lena Neumann, Violetta Fabrizius,<br />

Dina Schwerin, Josephine Cordt, Mareike Wiemann, Michael Dehne, Thomas Bischofs, Juri Breitenbicher, Tobias Menne, Fabian Kaczmarek<br />

64


Klasse 6d: (h. R.): Tim Thater, Nadine Neuhaus, Jennifer Herbert, Jennifer Zachmyc, Julia Bolte, Kristine Walther, Nicolai Henczi, Sebastian Schlepps (m.<br />

R.): Fabio Librizzi, Burak Solmaz, Daniel Barbian, David Garthoff, Jonas Ackfeld, Peter Brückmann, Tanja Schomann, Oliver Cserni (v. R.): Julia Reichert,<br />

Ramona Mang, Christian Klamt, Thies Herßebroick, Alexander Broska, Annika Ditzer, Melanie Kreis, Verena Bamberger, Jan Lücke, Tobias Schmidt (mit<br />

Frau Miller)<br />

Klasse 6 e: (h. R.): Hans-Joachim Kenkel, Viktor Schultheis, Artur Fabrizius, Alina Baumgart, Emre Erkilic, Janina Schumillas, Carina Wenzel, Annemarie<br />

Krause (m. R.): Katharina Armbrüster, Tanja Flunkert, Sarah Czernicki, Robin Michel, Katharina Loewen, Stephanie Preikscheit, Cagdas Ilgan, Viktor<br />

Peters (v. R.): Jan Degenhardt, Patrick Pietrzak, Vitali Koslowsky, Frederik Dieckmann, Mathias Willer, Alexander Thomas, Erik Gall, Christopher Eichert<br />

(mit Frau Ihne)<br />

65


Klasse 7a: (h. R.): Jan Becker, Philipp Kerspe, Dominic Reich, Marcus Höner, Oliver Koloschka, Philipp Vehlewald, Marvin Braun, Philipp Gabler (m.<br />

R.): Annika Herßebroick, Yvonne Kirchhoff, Jacqueline Schüller, Jeanie Bauer, Sonja Reinhard, Alexandra Brocksieper, Demet Erdogan (v. R.): Stefan<br />

Crummenerl, Marc Schrell, Steven Baankreis, Timo Kinsky, Mike Adolph, Jan Schulz, Jan Uwe Leinung, Kilian Weckwerth<br />

Klasse 7b: (h. R.): Karoline Janiak, Nina Pielhau, Aljana Hassenrik, Anna Bonert, Benjamin Fernholz, Lars Hoppe, Dennis Singerhoff, Martin Andraczek,<br />

Kristin Iken (m. R.): Inga Enners, Edila Zejnilovic, Christian Eicker, Dennis Heinisch, Dennis Dahlheimer, Daniel Skerswedat, Steffen Geistlinger, (v.<br />

Reihe) Simone Kuhlemann, Vanessa Hermes, Evelyn Emmler, Oliver Bollig, Markus Boesler, Sebastian Schulte, Dennis Schröder<br />

66


Klasse 7c: (h. R.): Sina Lewandowski, Sonja Bluhm, Julia Draut, Meltem Güven, Julia Szudziel, Veit Viktor Weber, Marian Stolz, Christopher Stillert, Kai<br />

Rafflenbeul (m. R.): Danjelia Wache,Stefanie Ludwig, Julia Dienstuhl, Jan Hendrik Kwitniewski, Julian Schubert, Christopher Gwodsz (v. R.): Rabea<br />

Kwitniewski, Sarah Reinartz, Katharina Schmidt, Daniel Asmuth, Marcel Reich, Benjamin Draut, Christian Michael, Florian Hoppe, Georg Zarakow<br />

Klasse 8a: (h. R.): Kristine Hager, Helga Hamm, Dana Schenk, Zdravko Kuczevic, Manuel Dureuil, Dennis Starke,Yasemin Ceylan, Laura Wiemer, Carina<br />

Albowski, Johannes Ebbinghaus, Hendrik Lüsebrink (m. R.): Carina Hildebrand, Anja Schmitz, Ronja Hoffmann, Stephen Lange, Roy Streit, Jennifer<br />

Riedel, Linda Voss, Anni Pehl ( v. R.): Tobias Wiemann, Markus Wolter, Tobias Misterek, Sascha Eichert, Sebastian Volkenborn, Sebastian Lausberg,<br />

Alexander Kemmler, Dennis Dittert<br />

67


Klasse 8b: Veronika Merling, Katrin Varosi, Chrissi Dalalaki, Lena Fege, Elif Veyisoglu, Marianne Peters, Nelli Wiebe, Nadine Mahler, Emin Akyol,<br />

Carsten-Ph. Gesenberg, Christian Steinbach, Melanie Dallmann, Sarah Braun, Mona Liebau, Lilia Wagner, Nadine Hauck, Manuel Kinder, Marcus Siering<br />

Marc Harmann, Patrick Hennig, Tobias Knur, Steffen Czwiklinski, Oliver Jeske, Lars Kaufhold, Tobias Ristock, Arne Feest, Nils Kleine<br />

Klasse 8c: (h. R.): Dimitroula Patsiavouridou, Sibel Kilic, Julia Wilhelm, Christina Brosius, Mark Becker, Christian Büge, Serdar Duran, Kristin Gottwald,<br />

Silvia Zinn (m. R.): Nils Homann, Tobias Schönenberg, Fabian Behnke-Schoos, Jasmin Gerlach, Klaus Dirksen, Liesa Lausberg, Stefanie Barufe (v. R.):<br />

Stefan Schönenberg, Piet Wydra, Sebastian Illing, Matthias Brenner, Fabian Schreiber, Albert Gall, David Kerefidis, René Babilon, Melvyn van Wichelen<br />

(mit Herrn Reininghaus)<br />

68


Klasse 9a: (h. R.): Christina Funke, Gamze Güven, Verena Hulverscheid, Stefanie Bültmann, Maike Hülle, Larissa Berg, Annekathrin Steller, Pornchai<br />

Ertelt, Michael Kiedrowski, Christopher Löwen (m. R.): Ewelina Balzer, Jennifer Naujoks, Tanja Lelonek, Diana Borchert, Sandra Schmale, Christopher<br />

Kämper, Stefan Willnat, Jakob Balzer (v. R.): Stefanie Völkner, Kaussar Chahade, Julia Moll, Carina Reichert, Annika Meyer, Ina-Yasmin Busch, Ingo<br />

Schlabach, Emre Ergel, Benedikt Haake, Joachim Kiera (mit Herrn Wiedemeier)<br />

Klasse 9b: (h. Reihe) Simon Löffler, Viktor Rosner, Jacqueline Emmler, Viktor Hense, Sebastian Barufe, Ralf-H. Theile-Rasche, Sandra Schrell, Corine<br />

Voerster, Annika Thie, Deborah Röhricht, Annika Jürgens, Nele Schütte, Alana Scharfenberg<br />

(v. Reihe) Mai-Britt Strukamp, Katharina Küthe, Melina Borbeck, Jessica Sidon, Christoph Seibert, Thorsten Hamm, Nadiger Akyol, Nadine Meschenat,<br />

Nadja Aharroud, Sarah Preisler, Jennifer Jesinghaus<br />

69


Klasse 9c: (h.R.): Annabell Nonne, Jakob Großmann, Said Garibovic, Sven Mirus, Orhan Yilmaz, Daniel Cwiklenski, Kazem Mochkabadi, Marcus<br />

Edinger, Stella Simiti, Katrin Knaup (m. R.): Timo Garthoff, Kerstin Henneberg, Manuel Iserhardt, Michael Crummenerl, Sinan Baysal, Patrick Gajda,<br />

Dirk Esploer, Nadine Höngen, Robert Wagner (v. R.): Carina Schoenfuß, Jessica Rogalla, Ines Wesner, Nadine Zeh, Christian Steinbach, Freya<br />

Burghardt, Melanie Siegmund, Margarita Tremmel, Kathrin Seiferth, Heike Seiferth (mit Frau Lüddecke)<br />

Klasse 10a: (v.l.n.r.) Marcel Lenz, Mathias Ihne, Samir Al-Bahah, Christian Engels, Michel Neumann, Lisa Salnikow, Nadine Behnke, Irene Unruh,<br />

Julia Zies, Kristin Wegener, Melanie Wiemann<br />

70


Klasse 10 b: (h. R.): Deborah Feckinghaus, Katrin Jakubowski, Jennifer Hohnsel, Kerstin Emontsgast, Kati Eckelmann, Kerstin Runge, Thomas Schaper,<br />

(m. R.): Frederick Dellin, Paul Willer, Heiko Busch, Moritz Herberg, Sebastian Friedrichs, Matthias Clever, (v. R.): Nadine Iken, Sandra Tandetzki, Toni<br />

Urlich, Christoph Ibisch, Waldemar Willer, Sascha Kinder, Markus Fischer, Christof Hartmann, Sebastian Kämper<br />

Klasse 10c: (h. R.): Sascha Degener, Stephan Berger, Lena Reuber, Jan Rademacher, Kristian Filling, Jonny Neukirchen, Marcus Dörder (m. R.): Max<br />

Böhm, Timo Brix, Christoph Johanngieseker, Nadine Herrmann, Vera Engel, Ina Lüttringhaus, Sandra Raatz (v. R.): Johannes Lohff, Oliver Göddert,<br />

Annika Gruhn, Nadine Behrens, Linda Kokoschka, Carolin Borchert, Ann Kathrin Schulz, Nina Jesinghaus (mit Herrn Gerold)<br />

71


Die guten Geister<br />

1. Interview mit Frau Smigaj<br />

Wie lange arbeiten Sie schon an der <strong>Realschule</strong>?<br />

Ich arbeite schon fast 25 Jahre an dieser Schule.<br />

Was hat Sie so lange hier gehalten?<br />

Das Umfeld, die KollegInnen und MitarbeiterInnen an der<br />

Schule haben mich in den Kreis eingeschlossen - aber auch<br />

die jungen Menschen.<br />

Hatten Sie selbst ein Kind an der Schule?<br />

Ja, einen Sohn, er ist bereits erwachsen.<br />

Waren Sie selbst hier Schülerin ?<br />

Nein, ich bin erst durch meine Heirat nach <strong>Halver</strong> gekommen.<br />

Wollten Sie schon immer Sekretärin werden?<br />

Durch meine kaufmännische Ausbildung und die Tätigkeit<br />

bei der Stadtverwaltung hat es sich ergeben, Sekretärin zu<br />

werden.<br />

Was macht eine Sekretärin so am Arbeitsplatz?<br />

Zu der vielseitigen Tätigkeit im Sekretariat gehört u.a. die<br />

Erfassung, Bearbeitung und Speicherung von Schüler- ,<br />

Eltern- und Lehrerdaten, Erstellung von Statistiken und<br />

Berichten sowie das Überprüfen von Rechnungen.<br />

Außerdem muss ich das Büromaterial verwalten, Posteinund<br />

-ausgänge registrieren und Termine überwachen.<br />

Wie lange sitzen Sie am Tag am Computer?<br />

Das ist zeitlich unterschiedlich, je nach Arbeitsanfall.<br />

Wie sind Ihre Arbeitszeiten?<br />

Von 7.30 -12.30 Uhr, also von morgens bis mittags.<br />

72<br />

Die Schulsekretärin Frau Smigaj<br />

Was könnten Sie unterrichten, wenn Lehrer oder Lehrerinnen fehlen?<br />

Wenn Lehrkräfte fehlen, könnte ich nichts unterrichten, da<br />

ich keine Lehrkraft bin.<br />

Was würden Sie am liebsten unterrichten?<br />

Am liebsten würde ich Sport unterrichten.<br />

Das Interview wurde von Lisa Barufe und Elena Koerdt (6a)<br />

geführt.


Wie ist Ihr vollständiger Name und wie alt sind Sie ?<br />

Ich heiße Michael de Vuyst und bin 42 Jahre alt.<br />

Haben Sie Kinder ?<br />

Die guten Geister<br />

2. Interview mit Herrn deVuyst<br />

Ja, ich habe eine Tochter, die 19 Jahre alt ist.<br />

Geht sie auch auf die <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong>, oder ist sie schon mit der<br />

Schule fertig ?<br />

Meine Tochter geht hier in <strong>Halver</strong> zum AFG.<br />

Wie lange sind Sie schon an dieser Schule beschäftigt ?<br />

Ich habe im Februar 1997 hier angefangen; also bin ich<br />

schon vier Jahre hier.<br />

Welche Ausbildung braucht man, um Hausmeister zu werden ?<br />

Hm, eigentlich keine. Man muss nur handwerklich begabt<br />

sein und kleinere Reparaturen durchführen können.<br />

Welche Aufgaben haben Sie in diesem Beruf zu erfüllen ?<br />

Wie ich eben sagte: kleine Reparaturen durchführen, Stühle<br />

reparieren, Steckdosen austauschen und hin und wieder<br />

ein Klassenzimmer streichen und die Schule morgens aufmachen.<br />

Arbeiten Sie gerne hier ?<br />

Ja, sehr gerne. Ich komme hier mit allen gut klar.<br />

Waren Sie früher auch Schüler an dieser Schule ?<br />

Nein, ich war in Lüdenscheid auf einer belgischen Schule,<br />

weil die Deutschen ein ganz anderes Schulverfahren hatten.<br />

Welche Fächer waren Ihre Lieblingsfächer ?<br />

Meine Lieblingsfächer waren Sport und Mathe.<br />

73<br />

Hausmeister Michael deVuyst<br />

Ist es schön in der Mitte vom Schulhof zu wohnen ?<br />

Oh, eigentlich ist es nicht so schön, weil es abends und am<br />

Wochenende ziemlich laut ist wegen der Kinder, die auf<br />

dem Schulhof spielen. Aber man gewöhnt sich daran,<br />

indem man Türen und Fenster verschließt.<br />

Wie ist Ihr Verhältnis zu den Schülern und Schülerinnen hier ?<br />

Das Verhältnis ist sehr gut und es ist eher ein freundschaftliches<br />

Verhältnis.<br />

Was war Ihr schönstes Erlebnis an dieser Schule und was hat Sie<br />

am meisten geärgert ?<br />

Am schönsten ist der Abschied der 10er Klassen, der jedes<br />

Jahr stattfindet, aber manchmal ist es auch traurig. Mein


schlechtestes Erlebnis..., hm, da fällt mir jetzt spontan<br />

nichts ein.<br />

Gefällt es Ihnen gut an der RSH ?<br />

Es gefällt mir sehr gut. Wenn es doof wäre, wäre ich nicht<br />

mehr hier.<br />

Was würden Sie hier verändern, wenn Sie Schulleiter wären ?<br />

Ich würde nicht viel verändern, weil der Ablauf gut und<br />

leicht verläuft, auch wenn die Schüler manchmal meckern.<br />

Eigentlich würde ich die Pausen länger machen und die<br />

Stunden kürzer, aber das ist ja nicht der Sinn der Sache.<br />

Müssen Sie viel erledigen zum 125. Jubiläum der <strong>Realschule</strong><br />

<strong>Halver</strong> ?<br />

Oh Gott, im Moment muss ich noch nichts machen, aber<br />

später müssen wir alles vorbereiten.<br />

Haben Sie Hobbys , wenn ja, welche ?<br />

Ja, ich habe ein großes Hobby und das ist Tanzen. Das<br />

macht mir sehr viel Spaß. Noch ein Hobby ist die Musik,<br />

aber keine alte Musik, sondern die, die im Moment „in“ ist.<br />

Und ich spiele gerne Fußball.<br />

Danke für das Interview.<br />

Bitte. Tschüss.<br />

Interview von Lena Lumberg und Katarina Pelzer (6b)<br />

74


Die Fächer stellen sich vor:<br />

1. Religion<br />

Ob er Gott liebe,<br />

wollte er wissen.<br />

Er ging mit ihm ins Gefängnis<br />

und besuchte zwei,<br />

die niemand besuchte.<br />

Ob es Gott gäbe,<br />

bohrte er weiter.<br />

Da fragte er ihn: "Gibt es denn dich?<br />

Dich als Menschen<br />

mit offenen Augen und Ohren,<br />

mit starker Empfindung?"<br />

Die Frage ist nicht,<br />

ob es ihn gibt oder nicht.<br />

Die Frage ist,<br />

ob es uns gibt,<br />

offen oder verschlossen." M. Gutl<br />

75<br />

So wollen wir im Religionsunterricht miteinander<br />

Möglichkeiten eröffnen, das eigene Leben und die<br />

Welt unter dem Zuspruch und Anspruch des christlichen<br />

Glaubens zu verstehen und zu gestalten,<br />

Einsichten in die Bedeutung von Sinn- und<br />

Wertfragen zu gewinnen, sich mit Ideologien,<br />

Weltanschauungen und Religionen auseinanderzusetzen<br />

und Verantwortung für sich und andere zu übernehmen.


Die Fächer stellen sich vor:<br />

3. Mathematik<br />

Mathematik - Wofür brauche ich das denn überhaupt?<br />

Das Fach Mathematik hat an unserer <strong>Realschule</strong> als eines der<br />

schriftlichen Fächer wie auch Deutsch, Englisch und entweder<br />

Französisch ' Biologie oder Sozialwissenschaften einen relativ<br />

hohen Stellenwert. Von einigen Schülern und Schülerinnen heiß<br />

geliebt, wird es von den meisten eher erduldet. Mit schöner<br />

Regelmäßigkeit kommt die Frage auf:<br />

"Wofür brauche ich das denn überhaupt?”<br />

Wir als FachlehrerInnen an der RSH stehen mit Begeisterung hinter<br />

unseren Themen und versuchen diese Freude an der<br />

Mathematik auf die Schüler und Schülerinnen zu übertragen. Die<br />

Frage nach dem Sinn stellt sich nicht wirklich, denn wer will sich<br />

schon als mathematischer Analphabet durchs Leben schlagen.<br />

Schon die Mathematik der Klasse 5/6 hat einen engen<br />

Praxisbezug. Die Diagramme und Graphiken, an die die Kinder<br />

dieser Altersstufe herangeführt werden, sind die Grundlage für das<br />

Verstehen, Auswerten und Interpretieren von Diagrammen und<br />

Graphiken, mit denen sie in jeder Tageszeitung, Illustrierten und<br />

auch in den Sachfächern konfrontiert werden. Sie können selbst<br />

Befragungen unter den Mitschülern und -schülerinnen oder im<br />

Lehrerkollegium durchführen und die Ergebnisse zeichnerisch darstellen.<br />

Teilweise geschieht dies heute auch am Medium<br />

Computer. Selbstverständlich muss man einen Bruch kennen und<br />

Dezimalzahlen benutzen können. Dies wird täglich erwartet,<br />

selbst beim Gebrauch eines simplen Kochrezeptes muss klar sein,<br />

was ein Achtel Liter in Millilitern ausgedrückt bedeutet. Also ist<br />

auch der Bereich des Umgangs mit Größen von besonderer<br />

Wichtigkeit. Bereits in dieser Altersstufe erfolgt ein Kennenlernen<br />

von Flächen und Körpern. Erste perspektivische Zeichnungen und<br />

das Basteln von Körpern führt zur Schulung des dreidimensionalen<br />

Sehens. Hierin werden wir MathematiklehrerInnen stark vom<br />

Kunstunterricht unterstützt, der das Abbilden von<br />

77<br />

Dreidimensionalem in der Ebene häufig übt. Viele Berufe brauchen<br />

ein gewisses Verständnis und Fähigkeiten bei der Flächen- und<br />

Körperberechnung. Ganz praktisch muss jeder Wand- ober<br />

Bodenflächeninhalte bestimmen können, wenn er nur seine<br />

Wohnung renovieren und den Materialbedarf ermitteln will.<br />

Der Mathematikunterricht der Klasse 5/6 hat speziell an unserer<br />

Schule seine Schwierigkeiten darin, dass die Lerngruppen stark<br />

gemischt sind, da potentielle Gymnasialschüler, Reaischüler ,<br />

Hauptschüler und -schülerinnen diese Jahrgänge bilden, und teilweise<br />

erst Ende Klasse 6 (die Gymnasiasten aufgrund des fehlenden<br />

grundständigen Gymnasiums in <strong>Halver</strong>) der passenden<br />

Schulform zugeführt werden. Es muss stark differenzierend gearbeitet<br />

werden.<br />

Grundkenntnisse des sogenannten bürgerlichen Rechnens muss<br />

jeder selbstverständlich beherrschen, um alleine schon den Preis<br />

einer Ware oder einer Dienstleistung kalkulieren zu können, auf<br />

die die Mehrwertsteuer noch aufgeschlagen werden muss. Die<br />

Prozentrechnung ist Stoff der Klasse 7, wie auch die sicher unverzichtbare<br />

Zinsrechnung, die z.B. Vergleiche mehrer Angebote bei<br />

einer Finanzierung aufzeigt. Die Schüler und Schülerinnen können<br />

ganz konkret Angebote der Banken in bezug auf Sparverträge überprüfen<br />

und vergleichen, weiche günstiger sind. Begriffe aus diesem<br />

Bereich wie Kredit, Soll und Haben, Darlehen, Guthaben werden<br />

den Schülern und Schülerinnen wie Vokabeln beigebracht. Viele<br />

haben bereits im Alter von 13 Jahren ein eigenes Girokonto für ihr<br />

Taschengeld oder ein Sparbuch. Sie lernen Angebote kritisch zu<br />

betrachten. Als Erwachsene werden sie sicher mit Krediten oder<br />

Sparverträgen zu tun haben.<br />

Der klassische Dreisatz, bei uns unter proportionalen und antiproportionalen<br />

Zuordnungen bekannt, gehört zum täglichen<br />

Gebrauch und ist ebenfalls Stoff der Klasse 7. Wer die Rentabilität<br />

einer kleineren mit einer Großpackung desselben Produktes vergleichen<br />

möchte, muss in der Lage sein, eine proportionale<br />

Zuordnung zu erfassen.<br />

In Klasse 8 befasst man sich vorrangig mit Algebra, wo dann die


oben genannte Frage wieder auftaucht. Doch wer keine Gleichung<br />

lösen kann, der hat in der Fächern Physik und Chemie keine<br />

Chance im Umgang mit Formeln. Diese Umstellen und Benutzen,<br />

nach einer Unbekannten auflösen,muss souverän geleistet werden.<br />

Wer da im Mathematikunterricht nicht gut vorbereitet wurde, hat<br />

seine Schwierigkeiten, allerdings natürlich auch im weiteren<br />

Verlauf des Matheunterrichts selbst.<br />

Denn in der Klasse 9 wird die Gleichungslehre vertieft und beim<br />

Benutzen des Satzes von Pythagoras und der anderen Sätze am<br />

rechtwinkligen Dreieck gebraucht. In der Potenzrechnung und<br />

deren Gesetzen gipfelt dies dann. Auch die Berechnung an Flächen<br />

und Körpern setzt einen sicheren Gebrauch der Algebra und ein<br />

gut geschultes räumliches Verständnis voraus.<br />

Das Abschlussjahr 10 befasst sich dann stark mit einem weiteren<br />

Ausbau der Körperberechnung, wie z.B. Pyramiden und Kegeln<br />

übertragen auf Turmdächer und deren Obertläche. Systematisch<br />

werden Themen der vorangegangenen Jahrgänge wiederholt. Man<br />

kann den Materialbedarf berechnen und zusätzlich einen gewissen<br />

Prozentsatz Verschnitt mit einkalkulieren. Zum Beispiel der<br />

Vergleich der Verpackung mit dem tatsächlichen Inhalt eines<br />

Produktes und den Anteil der "Luft” die man mitkauft, die einem<br />

mehr Inhalt vorgaukelt, bietet die Möglichkeit zur Wiederholung.<br />

Die Trigonometrie ist von besonderer Bedeutung für einige<br />

Lehrberufe wie u.a. den des Werkzeugmechanikers.<br />

In den beiden letzten Klassenstufen wird sinnvollerweise der<br />

Taschenrechner benutzt, da spätestens dann das Ziel des<br />

Unterrichts nicht mehr die Kopfrechenübung, sondern die<br />

Ansatzidee ist. Bei exponentiellen Wachstums- und<br />

Zerfallsprozessen und deren Darstellung ist beispielweise das<br />

Einbeziehen des Computers sehr sinnvoll.<br />

Die <strong>Realschule</strong> vermittelt also -wie ihr Name es verspricht- eher<br />

reale Mathematik als höhere Mathematik mit selbstständigen<br />

Beweisführungen und komplizierten Lösungswegen. Die Schüler<br />

und Schülerinnen unserer Schule werden auf Ausbildungen vorbereitet,<br />

die sie mit ihren Abschlüssen absolvieren können.<br />

Man braucht die Mathematik also wirklich.<br />

78<br />

Konzentriert arbeiten die Schüler und Schülerinnen der 5b am<br />

Computer mit dem English Coach 2000 im Englischunterricht.<br />

„Trundle“ führt die Kinder im Anfangsunterricht Englisch durch das<br />

Lehrwerk English G 2000


Allgemein ist bekannt, dass Englisch als Weltsprache einen unumstrittenen<br />

Ruf genießt. Deshalb ist Englisch auch in den meisten<br />

Ländern der Welt die erste Fremdsprache, die an Schulen gelehrt<br />

und von den Kindern gelernt wird. Auch im Rahmen des<br />

Zusammenwachsens der Völker innerhalb der Europäischen Union<br />

hat sich Englisch als gebräuchlichste Sprache in Wirtschaft und<br />

Politik durchgesetzt.<br />

Entsprechend dieser Vorgaben hat selbstverständlich auch an der<br />

<strong>Realschule</strong> das Erlernen dieser ersten Fremdsprache einen sehr<br />

hohen Stellenwert. Deshalb wird laut Stundentafel Englisch in<br />

Klasse 5/6 fünf Stunden pro Woche unterrichtet und danach bis<br />

zur 10 vierstündig.<br />

Zeichnung: W. Lüddecke<br />

Die Fächer stellen sich vor:<br />

4. Englisch<br />

79<br />

Allerdings wird heutzutage an der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> eine<br />

Fremdsprache anders vermittelt als noch vor einigen Jahren.<br />

Wurde damals nach der „Translation-Grammar“ Methode oder<br />

dem „pattern learning“ unterrichtet, stehen nunmehr handlungsbzw.<br />

projektorientierte und schülerzentrierte Vorgehensweisen im<br />

Vordergrund. Ebenso nimmt der spielerische Umgang mit dem<br />

Englischen gerade im Anfangsunterricht viel Raum ein.<br />

Diese Ansprüche unterstützt das vor drei Jahren neu eingeführte<br />

Lehrwerk English G 2000 in hervorragender Weise. Außerdem<br />

wird die Zuhilfenahme der vielfältigen Möglichkeiten des Internets<br />

in das Lehrwerk integriert.<br />

Als Hit bei den unseren Schülern und Schülerinnen hat sich die<br />

eigenständige Arbeit im Computerrraum mit dem ausgezeichneten<br />

Lernprogramm English Coach 2000 erwiesen, das viele Kinder<br />

auch zu Hause zum Üben benutzen.


Die Fächer stellen sich vor:<br />

5. Kunst<br />

Die sinnliche Wahrnehmung der Schülerinnen und Schüler zu vervollkommnen<br />

sowie deren künstlerische Produktion, die<br />

Kreativität ihres Denkens und Handelns systematisch weiter zu<br />

entwickeln, beschreibt richtlinienkonform die Aufgabe des Faches<br />

KUNST an der <strong>Realschule</strong>. Die hieraus entwickelte Stoffverteilung<br />

für die jeweiligen Jahrgangsstufen ist in einem schulinternen<br />

Lehrplan festgehalten, der folgende Themenbereiche aufzeigt:<br />

Zunehmende Bedeutung kommt dem Fach in der heutigen Zeit<br />

dadurch zu, dass durch die sich beschleunigende Entwicklung zur<br />

Automatisierung und Normierung ein immer größeres kreatives<br />

Defizit entsteht, welches die BILDENDE KUNST zu kompensieren<br />

versucht. Je fremdbestimmter die Aktivitäten und das<br />

Konsumverhalten auch im außerschulischen Bereich sind, desto<br />

erlebnisärmer werden die eigenen Erfahrungen. Die Kinder sammeln<br />

keine wirklichen Eindrücke, die sie zu einem kreativen Tun<br />

herausgefordert hätten.<br />

Die KUNST erzieht zur Kreativität, entwickelt Fantasie, befähigt<br />

und lehrt die Schülerinnen und Schüler selbst Neues zu schaffen,<br />

ohne von fertigen Konsumangeboten abhängig zu sein und schließlich<br />

kritiklos ihre Umwelt hinzunehmen. Jeden Monat honoriert<br />

die SV ein ausgewähltes Exponat einer Schülerin oder eines<br />

Schülers. Dieses "Bild des Monats" wird vier Wochen im Foyer der<br />

<strong>Realschule</strong> ausgestellt.<br />

Das Angebot des Kunstunterrichtes wird durch eine Film- und eine<br />

Bildhauer-AG erweitert:<br />

In der Film-AG haben die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit,<br />

eigene Ideen für eine Spielhandlung in kurzen Filmen umzusetzen.<br />

Dabei lernen sie zum Einen, die Gestaltungsmittel des Films wie<br />

Aufnahmegröße, Schwenk, Kamerafahrt, Perspektive und Schnitt<br />

adäquat einzusetzen und zum anderen die Beherrschung der technischen<br />

Geräte (Videokamera, Mikrofon, Videorecorder,<br />

Schnittpult). In jüngster Zeit liegt der Schwerpunkt auf einem<br />

Magazin mit dem Titel "RSH update". Hierbei werden zu aktuellen<br />

Themen wie Sonnenfinsternis, Jahr-2000-Problem,<br />

Ausländerfeindlichkeit und anderen kleinen Spielszenen mit<br />

Interviews der <strong>Halver</strong>aner Bevölkerung kombiniert.<br />

- Graphik (u.a. Zeichnen und Drucken)<br />

- Malerei / Farbe (Material und Erscheinung / Funktion und Bedeutung )<br />

- Raum (Wahrnehmung, optische Täuschung, Raumdarstellung )<br />

- Plastik / Objekt (Gestalten im dreidimensionalen Bereich)<br />

- Rezeption (Ästhetische Objekte in der Vielfalt ihrer Bezüge)<br />

- Design (Warenästhetik)<br />

80<br />

Die Bildhauer-AG vermittelt einen Einblick in die Arbeitsweise bei<br />

der Anfertigung einer Skulptur. Der Zugang wird dabei über den<br />

„Stein“ und das Wissen um die Kulturtechnik seiner Bearbeitung<br />

versucht. Denn hier liegt einerseits ein wichtiger Schlüssel zur geistigen<br />

Erschließung von Skulpturen und u.a. Baudenkmälern, der<br />

aber in dem Maße verloren zu gehen droht, wie die Technik der<br />

Steinbearbeitung "von Hand" vergessen wird. Andererseits soll die<br />

AG auch die Wertschätzung tradierten Kulturgutes und die<br />

Achtung vor der Leistung früherer Generationen ins Bewusstsein<br />

rufen. Jede/r Schülerin/Schüler haut mit Hammer und Meißel<br />

eine oder mehrere Skulpturen, wobei die handwerkliche<br />

Vorgehensweise eines Bildhauers erfahren wird.<br />

Die Bildhauerei ist vor allem durch die Ausstattung der <strong>Realschule</strong><br />

möglich. Der Kunstraum steht für graphische Techniken und malerisches<br />

Arbeiten zur Verfügung. Der Werkraum wird für plastisches<br />

Gestalten in Keramik, Speckstein und Steinbildhauerei genutzt.<br />

Die Teilnahme an den Schulkunsttagen im September 2000 mit<br />

der Steinbildhauerei vor dem Kulturbahnhof und einer Ausstellung


von Bildern der Schülerinnen und Schülern in der Sparkasse bot<br />

allen Interessierten im Rahmen der Gestaltung und Öffnung von<br />

Schule (GÖS) einen Einblick in schulisches Arbeiten im Bereich<br />

der BILDENDEN KUNST. Die durchweg positive Resonanz der<br />

Öffentlichkeit bestätigte die Schülerinnen und Schüler in ihrem<br />

Schaffen, welches eine Motivation evoziert, die im schulischen<br />

Alltag kaum zu erreichen ist.<br />

Spaltschnitt „Gesicht“: Lilia Wagner 8b<br />

81<br />

„Monsterfisch“: Anna Ens 6b<br />

„Adlerkopf“: Kunst AG Steinbildhauerei


Ein paar Takte Musik<br />

Die Fächer stellen sich vor:<br />

6. Musik<br />

Die „unendliche Vielfalt der Musik“ (L. Bernstein) ist Gegenstand<br />

des Musik-Unterrichts.<br />

Wir (eine Fachkollegin und zwei Fachkollegen) unterrichten in diesem<br />

Schuljahr in den Klassenstufen 5, 6 und 9 in den Bereichen<br />

„Musik hören, machen, verstehen und umsetzen“ in zwei gut ausgestatteten<br />

Fachräumen.<br />

Das Leben in einer Schule wird jedoch nicht nur durch den "normalen"<br />

Unterricht bestimmt, sondern auch durch Aktivitäten<br />

bereichert, die dem Elan und der schöpferischen Gestaltungskraft<br />

der Beteiligten entspringen. Das ist nicht in jedem Schulfach in<br />

demselben Umfang möglich. Zu diesen Aktivitäten zählen bei uns<br />

der Unterstufen-Chor (Klassenstufen 5/6), die Schulband und der<br />

Gospel-Chor ( für Schülerinnen und Schüler ab Klasse 7).<br />

Wie auch in anderem Unterricht gilt auch hier: „ohne Fleiß keinen<br />

Preis“ – aber die Freude am gemeinsamen Musizieren und das<br />

Erlebnis gelungener Aufführungen bei schulischen und anderen<br />

Veranstaltungen wiegen die Mühe und Arbeit leicht wieder auf!<br />

Chor der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> 2001 (Leitung Frau Miller)<br />

82<br />

Band der <strong>Realschule</strong> 2001 (Leitung Herr Krampe)<br />

Gospelchor der <strong>Realschule</strong> 2001 (Leitung Herr Littmann)


Die Fächer stellen sich vor:<br />

7. Textilgestaltung<br />

Das Fach Textilgestaltung wird zur Zeit nur in Klasse 7 unterrichtet,<br />

da mit Frau Turck lediglich eine Fachkraft zur Verfügung steht.<br />

In diesem Unterricht wird überwiegend mit der Nähmaschine<br />

gearbeitet, wobei Schmucktechniken wie Sticken oder Stoffmalerei<br />

mit einfließen können.<br />

83<br />

Arbeit mit der Nähmaschine im Textilunterricht in Klasse 7<br />

Schüler und Schülerinnen bei der Stoffmalerei


Sport ist Mord oder Freude an der Bewegung?<br />

Freude an der Bewegung? Doch nur, wenn die SchülerInnen<br />

bestimmen könnten, welche Bewegungen gemacht werden, und<br />

das auch nur, wenn gespielt und nicht nur geübt wird (eben „Fun-<br />

Sport"), sonst gäbe es nicht:<br />

„Was machen wir heute? – Turnen? – Oh, ich habe mein<br />

Sportzeug vergessen!“<br />

Oder:<br />

„Leichtathletik? – Viel zu warm!“ Die gleichen SchülerInnen<br />

haben ihr Sportzeug dann doch dabei bzw. setzen sich auf einmal<br />

mehr ein, wenn sie spielen können.<br />

Kleine Anekdote (tatsächlich passiert und immer noch aktuell):<br />

Der Sportlehrer/die Sportlehrerin fordert die Klasse zu Beginn der<br />

Stunde auf, sich mit lockerem Laufen aufzuwärmen, jedoch setzen<br />

sich viele erst nach mehrfacher, energischer Mahnung langsamst in<br />

Bewegung, meist noch unter Protest. Die gleichen „Verweigerer"<br />

lassen sich am Nachmittag (der Autor des Artikels glaubte seinen<br />

Augen nicht zu trauen) z.B. vom Tennis- oder Fußballtrainer<br />

(manchmal kaum älter oder kompetenter als sie selbst) anschreien<br />

und über den Platz hetzen als Strafrunden für Fehler im Training,<br />

und sie zahlen auch noch teure Vereinsbeiträge oder<br />

Trainerstunden! Der Sportunterricht ist dagegen kostenlos!<br />

Woran liegt das?<br />

Die Fächer stellen sich vor:<br />

8. Sport<br />

Sich „quälen" lassen für die Anerkennung?<br />

Eindruck machen für die Aufstellung im nächsten Spiel? Da kann<br />

der Sportunterricht nichts Vergleichbares bieten – es sei denn, die<br />

SportlehrerInnen stellen z.B. bei den SV-Spielen die Mannschaften<br />

nach Leistung auf.<br />

Aber warum nicht für das eigene Wohlbefinden den Körper in<br />

Schwung bringen, ihm etwas Gutes tun? Leider wirkt oft nur der<br />

84<br />

Beim Schwimmfest 2001 der 5er und 6er Klassen<br />

Hinweis auf die Zeugnisnote, doch das ist für viele nur eine negative<br />

Verstärkung.<br />

Trauriges Fazit: viele SchülerInnen strengen sich nur an, wenn sie<br />

extrinsisch motiviert werden und nicht um der Bewegung selbst<br />

willen. Negativ Motivierte allerdings, so ist der Eindruck, verweigern<br />

sich aus Angst vor Blamage.<br />

Schulsport ist Breitensport, kein Leistungssport (der ist reserviert<br />

für die Vereine), allerdings lässt die Wahl einer AG eine<br />

Spezialisierung und damit eine höhere Leistungsanforderung zu.<br />

Er ist ein Bewegungsangebot als Ausgleich für die vielen<br />

„Sitzstunden". Außerdem soll er den „mündigen BürgerInnen" die<br />

Möglichkeit bieten, aus einem vielfältigen Angebot eine ihnen<br />

gemäße Sportart auszuwählen und so Anreiz zu lebenslangem<br />

Sport treiben sein.<br />

Den SportlehrerInnen obliegt es, Akzeptanz für alle angebotenen<br />

Sportarten bei den „SpezialistInnen" zu schaffen, denn die sähen es<br />

sicher gern, wenn ihre Sportart bevorzugt unterrichtet würde.<br />

Eine weitere pädagogische Aufgabe ist es, Akzeptanz für<br />

schwächere SchülerInnen bei den „Profis" schaffen, also zu vermitteln,<br />

dass z.B. Mannschaftsspiele nur dann allen Spaß machen,<br />

wenn alle am Spiel beteiligt werden, und nicht die Könner die<br />

Anfänger als Statisten behandeln. Im Gegenteil: technisch versierte<br />

SpielerInnen sollten in der Lage sein, ihre noch nicht so fähigen


Sportwettkämpfe 2000 auf dem Dobrikat-Sportplatz (Flatterballwurf mit<br />

Lehrer Olaf Mester)<br />

MitspielerInnen so in das Spielgeschehen einzubinden, dass auch<br />

sie Erfolgserlebnisse haben. Denjenigen, die noch dazu lernen wollen,<br />

sei gesagt: Schaut ab! Das Fach Sport ist eines der wenigen<br />

Fächer, in dem das Abschauen nicht nur nicht verboten, sondern<br />

geradezu erwünscht ist!<br />

Dass es heute im Fach Sport auch mehr um das Miteinander (soziale<br />

Komponente) und nicht nur um den sportlichen Einzelkämpfer<br />

geht, zeigt auch der Wandel der Sportinhalte: längst sind nicht<br />

mehr Turnen, Gymnastik und Leichtathletik (Körper- ertüchtigung)<br />

zentrales Unterrichtsthema und auch die „großen Spiele" beherrschen<br />

nicht mehr den Großteil der Unterrichtsstunden. Das<br />

Angebot ist vielfältiger geworden, es sind „neue“ Sportarten<br />

(Badminton, Hockey) aufgetaucht, die ihrerseits schon wieder<br />

Konkurrenz von Trendsportarten (Klettern, Skaten, Biken) bekommen.<br />

All das kann und soll den Spaß an der Bewegung mit<br />

Gleichgesinnten auch über die Schulzeit hinaus fördern. Und hier<br />

ist wieder festzustellen, dass „trendige" Sportarten neben den<br />

großen Spielen aus sich heraus motivierend wirken.<br />

An unserer Schule werden ständig bzw. im Wechsel miteinander<br />

folgende AGs angeboten:<br />

Volleyball, Badminton, Basketball, Fußball Jungen, Fußball<br />

Mädchen, Tanz.<br />

85<br />

Bei den Sv-Spielen im Januar gibt es stets zahlreiche Fans<br />

Dazu zwei Anmerkungen:<br />

- Badminton ist nicht mit Federball zu verwechseln! Hier wird<br />

nicht miteinander, sondern sehr dynamisch gegeneinander<br />

gespielt.<br />

- Fußball als Mädchensportart erfährt an unserer Schule eine<br />

Aufwertung durch die Einrichtung einer AG. Fußball ist schon<br />

lange nicht mehr nur Männersache, wie die Erfolge des<br />

Nationalteams der Frauen in jüngster Zeit belegen. Frauenfußball<br />

ist eine attraktive Ballsportart geworden und wird im Vergleich<br />

zum Männerfußball äußerst fair gespielt.<br />

Jährlich wiederkehrende sportliche Höhepunkte stellen die SV-<br />

Spiele dar. Außerdem werden Schwimmwettkämpfe (Kl. 5/6),<br />

leichtathletische Sommerspiele und Sportabzeichenprüfungen veranstaltet.<br />

Jede/r kann also die sportliche Herausforderung suchen<br />

und auch finden und muss sich nicht nach Winston Churchills<br />

Lebensmotto richten: „No sports!“


„Kanuten“, Keramikarbeiten aus der 9b<br />

„Eisbär“, Specksteinskulptur Klasse 9b<br />

86


„Bison“, Specksteinskulptur Klasse 9b<br />

„Skater“, Keramikarbeit Klasse 9b<br />

87


„Eiscafé“, Farbstiftzeichnung Klasse 6<br />

„Obstkorb“, Deckfarbenmalerei Klasse 6b<br />

88


„Stadt am Berg“, Kartoffeldruck Klasse 6b<br />

„Vielfach eingeschnittener Würfel“, Übereckperspektive Klasse 10b<br />

89


„Landschaft“, Deckfarbenmalerei Klasse 10<br />

„Landschaft“, Deckfarbenmalerei Klasse 10<br />

90


„Landschaft“, Deckfarbenmalerei Klasse 10<br />

„Landschaft“, Deckfarbenmalerei Klasse 10<br />

91


„Indianerdorf“, Buntstifzeichnung Klasse 6<br />

„Kaninchen“, Buntstiftzeichnung Klasse 6<br />

92


„Pharao“, Bleistiftzeichnung Klasse 6<br />

„Stillleben“, Bleistiftzeichnung Klasse 10<br />

93


Die Fächer stellen sich vor:<br />

9. Geschichte<br />

Handlungsorientierung in Geschichte - geht das?<br />

Aber sicher - und das auf vielfältige Weise. Zum Beispiel, wenn in<br />

einem Projekt im Geschichtsunterrricht der Klasse 6 eine<br />

Römersiedlung nachgebaut wird - aus Styrodur. Die Vorlagen bieten<br />

Übersichtskarten, und dann wird geschnitten und geklebt,<br />

gemalt und ausgestanzt. Am Ende ist dann eine Stadt entstanden -<br />

mit Stadtmauer, mit kleinen Häusern, mit Statuen und Tempeln,<br />

sogar mit Feldern drumherum. Nicht einmal die Wasserleitung<br />

fehlt.<br />

Modell einer Römersiedlung aus Styrodur<br />

94<br />

„Der Erdkundeunterricht... befähigt die Schüler/innen,<br />

- ihre nahe und ferne räumliche Umwelt zu verstehen,<br />

entwickelt ihre Bereitschaft,<br />

- sich an der Bewahrung der ökologischen Lebensgrundlagen und<br />

- ihrer sozial gerechten Nutzung durch alle Menschen<br />

zu beteiligen."<br />

(Aus: „Richtlinien und Lehrpläne, <strong>Realschule</strong>, NRW")<br />

Diese drei Ziele stecken den Rahmen für den Erkunde-Unterricht<br />

an der <strong>Realschule</strong> ab.<br />

Neben dem vielleicht weniger interessanten, aber trotz alledem<br />

unerlässlichen Faktenwissen hat das Fach die Aufgabe, das<br />

Bewusstsein der Schüler/innen für die Endlichkeit und<br />

Empfindlichkeit der natürlichen Lebensgrundlagen zu sensibilisieren.<br />

Schlagzeilen der vergangenen zwei Dekaden wie<br />

Treibhauseffekt, Wüstenbildungen, Zunahme von Wirbelstürmen<br />

und Überschwemmungen u.a. sollen den Heranwachsenden zeigen,<br />

wie wichtig gerade die ökologische Betrachtung des Faches<br />

ist. Schließlich erlangen die Schüler/innen Kenntnisse, die zum<br />

Erfassen der Beziehungen zwischen Mensch und Raum<br />

(Heimatraum, fremde Kulturen und Lebensformen) wichtig sind.<br />

ÜBRIGENS:<br />

Wussten Sie schon,<br />

Die Fächer stellen sich vor:<br />

10.Erdkunde<br />

-dass <strong>Halver</strong>s Koordinaten im Gradnetz der Erde 51°N/7°O sind,<br />

-dass von den 15 Städten und Gemeinden des Märkischen Kreises<br />

<strong>Halver</strong> von der Fläche her die sechstgrößte hat,<br />

-dass der höchstgelegene Punkt des Märkischen Kreises die<br />

Nordhelle mit 663 m über NN und der tiefstgelegene Punkt


das Ruhrtal (Nordrand des MK) mit 106 m über NN ist,<br />

-dass der Märkische Kreis über neun Talsperren und zwei<br />

Naturparks (Ebbegebirge und Homert) verfügt,<br />

-dass von den 460219 Einwohnern des MK knapp 18000 in<br />

<strong>Halver</strong> leben? Biologie hat etwas mit Leben zu tun. Tiere , Pflanzen , der eigene<br />

Körper , die natürlichen Grundlagen des Lebens, „alte“ und<br />

„neue“ Krankheiten aber auch so kontrovers diskutierte Themen<br />

wie die Gentechnik finden in diesem Fach ihren Platz.<br />

Am 11. August 1999 versammelten sich alle Schülerinnen und Schüler<br />

auf dem Schulhof, um mit Schutzbrillen versehen die Totale<br />

Sonnenfinsternis mitzuerleben.<br />

Eifrig sind die Kinder im Schulgarten bei der Arbeit.<br />

95<br />

Die Fächer stellen sich vor:<br />

11. Biologie<br />

Es geht um komplexe Zusammenhänge, die im Unterricht „begreifbar“<br />

werden sollen. Deswegen liegt ein Schwerpunkt unserer<br />

Arbeit bei der praktischen Auseinandersetzung mit der Sache etwa<br />

in Form von Schülerexperimenten .Das gilt natürlich in besonderem<br />

Maße für die Schüler und Schülerinnen der Neigungskurse<br />

.Unsere Ausrüstung mit unterschiedlichsten Medien von der<br />

Wandkarte bis zum Computer mit Internetzugang und von<br />

Schülerarbeitsgeräten für eine große Zahl von Themen wird<br />

ergänzt durch den Schulgarten mit dem Freiluftklassenzimmer .<br />

Die verschiedenen Bereiche des Gartens mit der Teichanlage , den<br />

Obst- und Gemüsekulturen , dem Insektengarten , dem<br />

Staudenbeet und der naturnahen Hecke ermöglichen den Schülern<br />

und Schülerinnen eine lebendige Auseinandersetzung mit der<br />

Natur, die nicht nur den Verstand, sondern auch die Emotionen<br />

anspricht.<br />

Der Schulgarten hat sich als hervorragender Lernort für den Biologie<br />

Unterrricht erwiesen.


Die Fächer stellen sich vor:<br />

12. Chemie<br />

Chemie überall - im Unterricht ab Klasse 7<br />

Lehrplan S. 37<br />

- Der Chemieunterricht beschäftigt sich mit den Stoffen, mit Eigenschaften von Stoffen und mit<br />

Stoffumwandlungen sowie den damit verbundenen Eigenschaften. -<br />

S. 46<br />

- Soweit wie möglich sollte die Planung und Durchführung von chemischen Versuchen im Unterricht in der Hand<br />

der Schülerinnen und Schüler liegen. -<br />

Das ist der Lehrplantext – es geht auch anders – das klingt so:<br />

Die Stoffe<br />

das Stoffgemisch<br />

Destillieren.<br />

die Reaktion.<br />

96<br />

werden erst einmal beschrieben<br />

doch das brauchte seine Zeit -<br />

denkt nur an Geruch, Farbe und die Löslichkeit<br />

Das geht noch zu verkraften,<br />

wir nennen es schlicht Eigenschaften.<br />

Doch interessant ist nicht der Stoff an sich,<br />

viel eher schon<br />

Um an den reinen Stoff zu kommen<br />

Hilft hier bei uns kein Konjugieren,<br />

viel besser klappt´s mit<br />

Schnell ist der Brenner dann zur Hand,<br />

ein neuer Stoff, viel schneller als gedacht, entstand.<br />

Selten ist im Spiel dabei hier Brom,<br />

doch immer ist’s die<br />

Neue Stoffe werden nicht abgefüllt in Tassen,<br />

sondern sogleich geordnet in


Stoffklassen<br />

Atommodelle<br />

Formeln und die Zeichen<br />

Das Experiment.<br />

97<br />

Ihr werdet euch erinnern an die Riege,<br />

wir nennen sie vornehm die Oxide.<br />

Vergessen wollen wir nicht -<br />

Es leckt schon die Ziege<br />

Die stolze Gruppe der Chloride.<br />

Um das Treiben dann noch zu erklären<br />

Brauchen wir auf alle Fälle<br />

Dann nur noch die<br />

Ein Schüler ruft:<br />

„Mit der Theorie kannst du uns weichen“<br />

Und meinte damit die<br />

Hierbei gilt’s zu kombinieren<br />

Und nicht den Überblick (zu) verlieren.<br />

Lauge, Säure, Alkohol und Alkan<br />

Ruft den Tüftler auf den Plan.<br />

Doch wird´ hier nicht gesucht dekadent<br />

Gefordert wird<br />

Da wir einen neuen Raum nun haben<br />

Geht’s nun viel besser seit fünf Jahren<br />

Man kann es auch sagen , ganz kokett<br />

- es ist ein Chemie-Fach-Kabinett.


Die Fächer stellen sich vor:<br />

13.Physik<br />

In der ursprünglichen Bedeutung des Wortes physis (griech.<br />

Natur) war die Physik die allgemeine Naturwissenschaft. Wegen<br />

des starken Anwachsens des Wissens in einzelnen Teilgebieten<br />

trennten sich diese nach und nach ab und wurden zu eigenständigen<br />

Wissenschaften mit eigenen Arbeitsmethoden, so z.B.<br />

Astronomie, Biologie, Chemie, Meteorologie, Medizin,<br />

Mineralogie, Ozeanographie usw..<br />

Physik ist diejenige Wissenschaft, die mit experimentellen und<br />

mathematisch-theoretischen Methoden die allgemeinen<br />

Grundgesetze der Natur zu bestimmen und erforschen sucht.<br />

Durch diese Beschränkung auf die allgemeinen Grundgesetze wird<br />

die Physik abgegrenzt<br />

a) gegen Gebiete, die sich wie Astronomie, Chemie, Geologie usw.<br />

nur mit bestimmten Gegenstandsbereichen befassen,<br />

b) gegen die Technik, in der die Naturgesetze angewendet werden.<br />

Physik ist wie jede andere Wissenschaft kein abgeschlossenes, fertiges<br />

System, die physikalische Weltsicht ist zeitabhängig; sie<br />

beruht auf experimentell gefundenen Tatsachen, deren Deutungen<br />

im Laufe des historischen Fortschritts wechseln.<br />

Die Physik ist eine Erfahrungswissenschaft, jedoch macht das reine<br />

Sammeln von Beobachtungen noch keine Physik aus. Das physikalische<br />

Arbeiten setzt erst ein, wenn das gewonnene Material geordnet,<br />

in Zusammenhang gebracht und auf Abhängigkeiten von<br />

bestimmten Größen untersucht wird. Damit eine Analyse überhaupt<br />

möglich wird, müssen die Beobachtungen quantitativ sein,<br />

d.h. es muss gemessen werden.<br />

Generell kann man mit einer Größe in der Physik erst dann operieren,<br />

wenn ein Messverfahren festgelegt und ein geeignetes<br />

Messinstrument vorhanden ist.<br />

Für die Interpretation und Darstellung ihrer Arbeitsergebnisse (sei<br />

es für Schüler, sei es für hochspezialisierte Fachkollegen) sind die<br />

Physiker weithin auf Modelle, besser gesagt auf<br />

Modellvorstellungen angewiesen, die Bilder „für etwas“ darstellen.<br />

98<br />

Der Physikunterricht in der <strong>Realschule</strong> kann sich aufgrund des<br />

erheblichen Umfanges des Wissensgebietes nicht ausschließlich an<br />

der Fachsystematik orientieren, sondern er ist durch exemplarisches<br />

Arbeiten gekennzeichnet.<br />

Wichtiges Ziel des Physikunterrichts ist es, Schülerinnen und<br />

Schülern grundlegende Einsichten und Kenntnisse über physikalische<br />

und technische Vorgänge zu vermitteln, mit denen sie ihre<br />

Umwelt verstehen, beschreiben und angemessen erklären können.<br />

Diese Förderung von Einsichten ermöglicht den Abbau einer latenten<br />

Technikfeindlichkeit und Ablehnung (Abwahl) der<br />

Naturwissenschaften in den letzten Jahren.<br />

Der Unterricht orientiert sich an den Erfahrungen und<br />

Beobachtungen aus der Erlebniswelt der Lernenden.<br />

Warum benötigt eine Fahrradleuchte nur ein Kabel? Weshalb<br />

besitzt ein elektrisches Anschlusskabel 2, 3 oder 5 Adern? Wozu<br />

gibt es einen FI-Schalter? Wie kann eine Brille eine Sehschwäche<br />

kompensieren? Wie funktionieren endoskopische<br />

Untersuchungen? Wodurch wird das Klima in <strong>Halver</strong> bestimmt?<br />

Welche Prozesse laufen in einem Kraftwerk ab? Wie wird ein ICE<br />

gebremst? Können alternative Energien konventionelle ersetzen?<br />

Fragen dieser Art sollten am Ende der Schulzeit hinreichend beantwortet<br />

werden können.<br />

Der Physikunterricht umfasst in den Jahrgangsstufen folgende<br />

Themen:<br />

5/6 Stromkreis und Energie (Wirkungen des Stromes,<br />

Magnetismus, elementare Schaltungen usw.)<br />

Licht und Sehen (Ausbreitung des Lichts, Schatten,<br />

Finsternisse usw.)<br />

Temperatur und Energie (Celsius-Skala, Wärmetransport,<br />

Absorption, Reflexion usw.)<br />

7/8 Licht und Bild (Linsen, Fernrohre, Projektoren usw.)<br />

Kraft und Energie (Hooke´sches Gesetz, Reibung , Hebel,<br />

Drehmomente usw.)<br />

Messen im Stromkreis (Anwendung von Messgeräten,<br />

Widerstand, Leistung usw.)


9/10 Elektrische Energieerzeugung und –transport (Induktion,<br />

Generator, Elektromotor, Transformator)<br />

Heizen und Kühlen (Wärmetransport, Aggregatzustände,<br />

Wärmedämmung usw.)<br />

Radioaktivität und Kernenergie (Kernspaltung, Reaktoren<br />

usw.)<br />

Als wichtige Methode des physikalischen Arbeitens lernen<br />

Schülerinnen und Schüler, Experimente zu entwickeln, durchzuführen<br />

und auszuwerten.<br />

Der Umbau der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> 1995 führte zu einer grundlegenden<br />

Änderung des Physikunterrichts; durch die Schaffung von<br />

neuen Physikräumen steht das eigenständige Experimentieren der<br />

Schülerinnen und Schüler in allen Klassen im Vordergrund. Dieser<br />

Unterricht fördert neben den Erkenntnissen die soziale Kompetenz<br />

u.a. durch die notwendige kooperative Teamarbeit.<br />

Seit 1999 können Messdaten mit PC ausgewertet und<br />

Informationen aus dem Internet besorgt werden. Die benutzte<br />

Software entspricht der zur Zeit im außerschulischen Bereich eingeführten<br />

aktuellen Version.<br />

99<br />

Am besten erschließen sich die Geheimnisse der Physik durch eigenes<br />

Experimentieren.<br />

Seit 1995 profitieren unsere Schüler und Schülerinnen von den großzügig<br />

ausgestatteten Experimentierräumen. Hier in Physik mit dem Kurs<br />

10 fs.


FR NZÖSISCH<br />

- ( k ) eine Sprache wie alle anderen?<br />

„Vollkommen überflüssig“, sagen die einen, „viel zu schwierig“, die anderen.<br />

Dabei vergessen viele, dass Französisch für 120 Millionen Menschen Mutter-, Amts- oder Verkehrssprache ist, so gilt Französisch z.B. in der<br />

EU oder den Vereinten Nationen als wichtige Verhandlungssprache. Europa wächst zusammen, Frankreich und Deutschland sind die beiden<br />

bedeutendsten Wirtschaftspartner innerhalb der Gemeinschaft. Neben Englisch auch Französisch gelernt zu haben, kann unseren<br />

Schülerinnen und Schülern neue Perspektiven für den beruflichen Werdegang eröffnen.<br />

Längst hat sich die Methodik und Didaktik des Faches verändert, Französisch lernen bedeutet nicht mehr stures Pauken von Grammatik und<br />

Regeln, heute steht die kommunikative Kompetenz, also das Sprechen und Verstehen der Fremdsprache, im Mittelpunkt des<br />

Französischunterrichts. Das handlungsorientierte Unterrichtskonzept knüpft an die realen Lebenssituationen der Schülerinnen und Schüler<br />

an, dazu gehört die Erarbeitung von Redemitteln, die ihnen ermöglicht, bestimmte Sprechabsichten wie z.B. soziale Kontakte zu knüpfen,<br />

Informationen zu erfragen, Wünsche und Bedürfnisse zu äußern u.ä. zu verwirklichen.<br />

Französisch zu lernen heißt nicht, im Wörterbuch nachzuschlagen und ein deutsches Wort durch ein französisches zu ersetzen, sondern es<br />

bedeutet gleichzeitig, interkulturelles Lernen. Den Lernenden sollen Einblicke gewährt werden in die Lebensbedingungen und -gewohnheiten<br />

der französischen Bevölkerung, Klischees und Vorurteile sollen reflektiert und abgebaut werden.<br />

Die seit 1992 bestehende Schullpartnerschaft mit dem Collège Jean Mermoz in Fâches-Thumesnil bietet den Französischlernenden der 9.<br />

Klasse die Gelegenheit der Begegnung mit der anderen Kultur, mit der andersartigen Mentalität und natürlich mit der (fremden) Sprache.<br />

Als Fazit ein Zitat von Michel Boiron:<br />


Die Fächer stellen sich vor:<br />

15. Hauswirtschaft<br />

Das Fach Hauswirtschaft hat in der <strong>Realschule</strong> in der<br />

Jahrgangsstufe 9 und 10 im Wahlpflichtunterricht II seinen Platz.<br />

Hier wird ein Einblick in eine effektive Haushaltsführung gegeben,<br />

die die Schülerinnen und Schüler befähigen soll, die anfallenden<br />

Tätigkeiten im Alltagsleben zu bewältigen.<br />

Der Schwerpunkt liegt auf der Zubereitung von Speisen, wobei<br />

anwendungsbezogene Fachkenntnisse gewonnen und fachgerechte<br />

Arbeitsweisen geübt werden.<br />

Diese Art des Unterrichts kommt vor allem den Jugendlichen entgegen,<br />

die bei der überwiegend theoretischen Arbeitsweise in der<br />

Schule ein ausgeprägtes Bedürfnis nach selbständiger praktischer<br />

Tätigkeit haben.<br />

Unser bestes Rezept möchten wir an alle weitergeben (weitere<br />

Rezepte auf Wunsch):<br />

In der Hauswirtschafts AG werden leckere Gerichte zubereitet.<br />

101<br />

Jahres-Cocktail<br />

Man nehme 12 Monate<br />

putze sie ganz sauber von<br />

Bitterkeit, Geiz, Pedanterie und Angst<br />

und zerlege jeden Monat in 30 oder 31 Teile,<br />

so dass der Vorrat genau für ein ganzes Jahr reicht.<br />

Es wird jeder Tag einzeln angerichtet<br />

aus einem Teil Arbeit und<br />

zwei Teilen Frohsinn und Humor.<br />

Man füge 3 gehäufte Esslöffel Optimismus hinzu,<br />

1 Teelöffel Toleranz, 1 Körnchen Ironie<br />

und 1 Prise Takt.<br />

Dann wird die Masse sehr reichlich<br />

mit Liebe übergossen.<br />

Den fertigen Cocktail schmücke man<br />

mit einem Sträußchen Aufmerksamkeit<br />

und serviere ihn täglich mit Heiterkeit<br />

und einem freundlichen Lächeln.


Die Fächer stellen sich vor:<br />

16. Informatik<br />

Der Computer - das Allheilmittel zur Verbesserung der<br />

Lernfähigkeit und Lernmotivation der SchülerInnen? So könnte<br />

eine der wichtigen Fragen im Zusammenhang mit dem Fach<br />

Informatik an der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> lauten. Dieser Bericht soll<br />

einen kleinen Ausschnitt des vielfältigen Themas widerspiegeln.<br />

Anfangs quälten sich die SchülerInnen - und auch die LehrerInnen<br />

- mit Rechnern herum, die diesen Namen nach heutigen<br />

Vorstellungen kaum verdienten. Dennoch bekamen auch damals<br />

die Schülerinnen und Schüler einen Eindruck davon, was elektronische<br />

Datenverarbeitung bedeuten kann. Einen Quantensprung<br />

machte die <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> mit der Einrichtung des neuen<br />

Computerraums im Jahre 1997. Nicht nur, dass jetzt die (im Jahre<br />

2001 auch schon wieder fast veralteten) Pentium I- Rechner die<br />

„Hertz“-Frequenzen höher schlagen ließen, leistete sich die<br />

<strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> auch noch den Luxus einiger Programme, die<br />

auch Fächern den Gang in den Informatikraum ermöglichte, die<br />

man dort auf den ersten Blick nicht so häufig vermuten würde.<br />

Die Lehrkräfte der RSH werden in einer schulinternen Fortbildung fit<br />

gemacht für den Umgang mit den Computern:<br />

(v.l.n.r.) Hanna Brenken, Claudia Hartmann, Jürgen Littmann, Hartmut<br />

Wächter, Gaby Lüddecke, Ludger Krampe<br />

102<br />

(v.l.n.r.): Karin Turck, Hanna Brenken, Wolfgang Lüddecke, Claudia<br />

Hartmann<br />

Zum Beispiel Englisch: Mit dem neuen Lehrbuch schaffte die<br />

Fachkonferenz gleich die zugehörige Multimediasoftware mit der<br />

kleinen Eule an. Nun können die Schülerinnen und Schüler am<br />

Computer Vokabeln wiederholen und abfragen lassen, die<br />

Grammatik einüben oder Sätze richtig wieder zusammenfügen.<br />

Dies alles natürlich mit Bild und Ton, eben Multimedia.<br />

Oder Erdkunde: Alex, das Maskottchen des Klett-Verlages, reist<br />

hier durch Deutschland und stellt Fragen zum Watt oder zum<br />

Alpenvorland, lässt den Schüler oder die Schülerin ein Dalli-Klick<br />

spielen oder zeigt ein Video über die Käseherstellung. Auch im<br />

Regenwald versucht Alex sein Glück - auf einer anderen CD.<br />

Musik kann so ein Computer auch machen. Klar, eine CD abspielen.<br />

Nein, viel mehr: die Schülerinnen und Schüler komponieren<br />

am PC und können die Werke gleich „aufführen“. Das Programm<br />

Capella macht es möglich, dass aus Schülern Bachs oder<br />

Beethovens werden. Der ganz neue Rechner im Musikraum ist mit<br />

der Stereoanlage verbunden und lässt sich auf vielfältigste Weise<br />

einsetzen, z.B. als Orchester im Hintergrund, zu dem die<br />

Schülerinnen und Schüler bei variablem Übetempo ihre Stimme<br />

spielen können. Oder als Sequenzer, mit dem man musikalische<br />

Bausteine arrangieren und instrumentieren kann. Nicht zuletzt eignet<br />

er sich hervorragend als Multimedia-PC, mit dessen Hilfe (und<br />

der entsprechenden Software) z.B. Musiktheorie oder<br />

Instrumentalkunde anschaulich vermittelt werden können.


Geschichte ist ebenfalls vertreten. Im Mittelalter, das im<br />

Volksmund als dunkel angesehen wird, blüht zum Beispiel eine<br />

„Stadt im Mittelalter“ auf und zeigt dem Betrachter die bunte<br />

Vielfalt. Da soll man als Hausfrau seinem Mann ein Mahl zusammenstellen<br />

- natürlich mit vorhergehendem Einkauf auf dem<br />

Markt. Oder man informiert sich über die Hanse, den<br />

Wirtschaftsbund des Mittelalters. Zu fast allen Themen erfahren<br />

die Schülerinnen und Schüler etwas, was sie zwar auch im<br />

Geschichtsbuch nachlesen könnten, aber nicht so schön verpackt<br />

erhielten. Zum guten Schluss gilt es noch, einen Mord in der Stadt<br />

aufzuklären - und da ist wirklich historischer Sachverstand gefragt.<br />

Wie die Auswahl der Fächer zeigt, wird neben der „klassischen“<br />

Nutzung des PC-Raumes für Textverarbeitung und<br />

Tabellenkalkulation im Rahmen von AGs wie zum Beispiel der<br />

Schülerzeitung besonders der multimediale Zugang an der<br />

<strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> gefördert. Seinen Beitrag dazu leistet die<br />

Benutzeroberfläche INiS, die es allen Lehrkräften erleichtert, den<br />

Computerraum zu nutzen.<br />

Mittlerweile weitet sich das Netz der Computer weiter aus.<br />

Fachräume wie die für Chemie, Biologie, Physik oder<br />

Sozialwissenschaften haben eigene Rechner, die natürlich einen<br />

wichtigen Zugang benötigen: Das Internet ruft. Auch dank T-<br />

Online ist die <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> seit einigen Monaten kostenlos im<br />

Netz der Netze, das vorher wenn auch geringe Telefonkosten verursachte.<br />

Dass auch der Informatikraum am Netz ist, versteht sich<br />

von selbst.<br />

Wie man sieht, gibt es eine Menge Möglichkeiten, den Computer<br />

bei uns zu nutzen - und die ständig steigende Zahl der Programme<br />

lässt ein Ende der Entwicklung nicht in Sichtweite geraten. Im<br />

Gegenteil - immer mehr wird der Computer das Schulleben beeinflussen<br />

und das Lernen der Schülerinnen und Schüler steuern.<br />

Aber alle Probleme wird auch der neueste und aktuellste PC nicht<br />

lösen können. Hausaufgaben müssen die Schülerinnen und<br />

Schüler weiterhin alleine machen, und das Lernen für die Arbeiten<br />

kann er ihnen auch nicht abnehmen. Insofern kann der Computer<br />

nur ein Hilfsmittel sein, das den Schülerinnen und Schülern bei der<br />

Bewältigung von Problemen hilft - die Hauptarbeit leistet weiter<br />

der Mensch.<br />

103<br />

Vom Lernen am Computer geht eine große Faszination für die<br />

Schülerinnen und Schüler aus: Vassilios Kyriakidis 5b


Ausschnitte aus dem Schulprogramm<br />

1. Lernen lernen<br />

Angesichts großer Veränderungen und neuer Aufgaben ist es<br />

heute mehr denn je erforderlich, zu lebenslangem Lernen fähig<br />

und bereit zu sein. Das verlangt, dass Schülerinnen und Schüler in<br />

verstärktem Umfang das Lernen lernen, um sich Kenntnisse,<br />

Fähigkeiten und Fertigkeiten selbstständig aneignen zu können,<br />

denn: Lernen ist ein aktiver Vorgang, der entscheidend von der lernenden<br />

Person ausgeht.<br />

In der Jahrgangsstufe 5 unserer <strong>Realschule</strong> wird weitgehend an die<br />

Grundschularbeit angeknüpft (Wochenplan, Freiarbeit etc.), die<br />

stärker werdende Fachlehrerorientierung macht darüber hinaus<br />

zusätzliche Hilfen erforderlich, um eigenes Lernen besser zu organisieren<br />

und um Lernstrategien zu entwickeln.<br />

Das Projekt „Lernen lernen“ in den Jahrgangsstufen 5 und 6 orientiert<br />

sich daher vorwiegend an folgenden Problembereichen:<br />

- praktische Arbeitsorganisation (Arbeitsplatz,Schultaschen-<br />

Check, Hausaufgabenheft, Arbeitsplanung, Heftführung<br />

etc.)<br />

- Techniken zur Entspannung und Konzentration sowie zur<br />

Bewältigung von Angst<br />

- allgemeine und fachspezifische Tipps (Wie lerne ich<br />

schneller Vokabeln? Wie verstehe ich Texte besser?<br />

Wie kann ich Mathe-Aufgaben leichter lösen? etc.)<br />

In jeweils vier über die beiden Schuljahre verteilten Einheiten<br />

arbeiten wir mit den Schülerinnen und Schülern in handlungsorientierter<br />

Form an diesen Bereichen.<br />

104<br />

Ausschnitte aus dem Schulprogramm<br />

2. Soziales Lernen<br />

In den letzten Jahren fiel uns LehrerInnen in der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong><br />

auf, dass Kinder in der Erprobungsstufe unverhältnismäßig häufig<br />

in Auseinandersetzungen verwickelt waren, die entweder aggressiv<br />

ausgetragen wurden, so dass wir anschließend Personen- und<br />

Sachschäden zu regeln hatten, oder zu endlosen Diskussionen mit<br />

gegenseitigen Anschuldigungen führten, in denen die Kinder eine<br />

Entscheidung von uns LehrerInnen forderten. Zunächst blieben als<br />

„Notlösungen“ häufig nur Sanktionen gegen die vermeintlichen<br />

„Schuldigen“ .<br />

Das Phänomen ist nicht neu und betrifft nicht nur unsere Schule.<br />

Es gibt eine Reihe von Lösungsansätzen, die in Zusammenarbeit<br />

von LehrerInnen, SozialarbeiterInnen und PsychologInnen entwickelt<br />

worden sind. Wir haben aus den verschiedenen Modellen<br />

ein Konzept ausgewählt, das Trainingseinheiten zu dem Thema<br />

„Soziales Lernen“ beinhaltet.<br />

Die Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern hat das Ziel, soziale<br />

Kompetenz zu entwickeln. Es soll Zeit und Raum (u. a. in Form<br />

von Projekttagen) gegeben werden, dies bewusst zu tun und auch<br />

mit den Schülerinnen und Schülern darüber zu reflektieren. Die<br />

Titel der einzelnen Trainingseinheiten verdeutlichen gleichzeitig<br />

die Zielsetzung:<br />

1. Konflikte und Konfliktausgänge<br />

2. Toleranz und Einfühlung durch Empathie, positive<br />

Rückmeldung und Erfahrung der Verschiedenheit<br />

3. Gefühle erkennen und ausdrücken<br />

4. Entspannung und Bewältigung von Angst und Ärger<br />

5. Sich akzeptabel mitteilen (Ich-Botschaften und<br />

Selbstbehauptung)<br />

6. Zuhören und Konzentrieren<br />

7. Aktives Zuhören<br />

8. Vorbereitung der Konfliktlösung


Ausschnitte aus dem Schulprogramm<br />

3. Suchtvorbeugung<br />

Die Anfälligkeit für Suchtverhalten und Drogenmissbrauch in sogenannten<br />

„Entwicklungskrisen" wie z.B. der Pubertät und<br />

Adoleszenz, die mit massiver Verunsicherung in zentralen<br />

Lebensbereichen einhergehen, ist besonders groß. Die typische<br />

Verunsicherung des Jugendlichen äußert sich in seinem labilen<br />

Selbstwertgefühl, in Stimmungsschwankungen und<br />

Orientierungsschwierigkeiten. Gerade in dieser schwierigen<br />

Lebensphase durchlaufen unsere Kinder und Jugendlichen auch<br />

ihre Schulzeit an der <strong>Realschule</strong>. Besonders das Elternhaus, aber<br />

auch die Schule sind gefordert, Kinder und Jugendliche zu stärken<br />

und aufzuklären, damit der Einstieg in eine Sucht- oder<br />

Drogenkarriere vermieden wird.<br />

„Weißer Peter“: Schreibe mir meine positiven Eigenschaften auf den<br />

Rücken<br />

105<br />

Handlungsansätze<br />

Die primäre Verantwortung und die stärkste Einflussmöglichkeit<br />

liegt im Elternhaus. Neben dem Elternhaus übt allerdings auch die<br />

Schule starken Einfluss auf die Entwicklung der Persönlichkeit aus.<br />

Schule muss sich ihres veränderten und erweiterten<br />

Erziehungsauftrages bewusst sein, d.h. auch, dass Schule sich der<br />

Herausforderung stellen muss, der Suchtgefährdung entgegen zu<br />

wirken. Dies kann nicht als punktuelle Maßnahme geschehen,<br />

sondern muss selbstverständlicher Anteil und allgemeinpädagogisches<br />

Prinzip sein. Entsprechend muss es im Unterricht aller<br />

Fächer den Schulalltag durchziehen.<br />

Dem Suchtverhalten muss auf drei Ebenen begegnet werden:<br />

Prävention, Information und Intervention.<br />

Im Bereich der Prävention ergeben sich für unsere Schule zwei<br />

Handlungsfelder: Maßnahmen zur Verbesserung des Schulklimas<br />

und Maßnahmen zur Persönlichkeitsstärkung unserer Schüler und<br />

Schülerinnen.<br />

Schulische Erziehung unterstützt die Persönlichkeitsentwicklung,<br />

indem sie<br />

– zur Selbstständigkeit und Selbstverantwortung erzieht,<br />

– Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen fördert,<br />

– zur Konfliktfähigkeit hinführt und Frustrationstoleranz erhöht,<br />

– die Kontakt- und Beziehungsfähigkeit entwickelt,<br />

– die emotionale Erlebnisfähigkeit fördert.<br />

Information ist die aktive inhaltliche Auseinandersetzung mit den<br />

verschiedenen Formen von Abhängigkeit, Suchtmittelmissbrauch<br />

und den damit verbundenen Gefahren. Schulischer Rahmen ist<br />

dafür der Fachunterricht (Biologie, Chemie, SoWi, Religion etc.).<br />

Hierbei ist eine fachübergreifende Koordination anzustreben.<br />

Gezielte und kompetente Information zu diesem Themenkomplex<br />

trägt zu einer Entmystifizierung der Drogenszene bei. Wer gelernt<br />

hat über dieses Thema zu reden ist nicht mehr hilflos aufgrund seiner<br />

Sprachlosigkeit.


Die Klasse 7b beim Netz-Spiel<br />

Fälle von Suchtmittelmissbrauch sowie von konkreten<br />

Gefährdungen und Abhängigkeiten führen in den Bereich der<br />

Intervention. Konkrete Vorkommnisse dürfen nicht ignoriert oder<br />

verharmlost werden. Vielmehr muss sichergestellt sein, dass alle<br />

Beteiligten besonnen und angemessen reagieren. Dies setzt bei<br />

Lehrern und Lehrerinnen besondere Aufmerksamkeit voraus, auffälliges<br />

Verhalten von Schüler/innen frühzeitig zu erkennen und<br />

richtig zu beurteilen. Hierbei ist sicherlich die sofortige<br />

Kontaktaufnahme mit dem/der Drogenberatungslehrer/inn angezeigt,<br />

um die weitere Vorgehensweise abzustimmen.<br />

Suchtvorbeugung in der 7. Jahrgangsstufe<br />

Als Schwerpunktmaßnahme der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> finden ab dem<br />

Schuljahr 2000/2001 für die Schülerinnen und Schüler der 7.<br />

Klassen Suchtvorbeugungstage statt, die von Herrn Lüddecke<br />

(Drogenberatungslehrer) und Frau Ihne (Gesundheitserziehung)<br />

geleitet werden. Die Inhalte und Struktur dieser Tage sind stark an<br />

das von Anne Bantle konzipierte Programm angelehnt, dass seit<br />

Jahren erfolgreich an der <strong>Realschule</strong> Meinerzhagen praktiziert<br />

wird.<br />

Zur Information und Einstimmung der Eltern wird ein Elternbrief<br />

106<br />

Die 7b beim Schreier-Spiel<br />

erstellt und ggf. ein Elternabend veranstaltet.<br />

Organisatorischer Rahmen der Suchtvorbeugungstage<br />

– zwei zusammenhängende Tage, evtl. mit einer Übernachtung,<br />

in geeigneten Räumlichkeiten außerhalb der Schule (Pfarrer-<br />

Neunzig-Heim, Jugendzentrum, Jugendherberge an der Glör etc.)<br />

– Unterstützung externer Experten verschiedener Institutionen.


Ausschnitte aus dem Schulprogramm<br />

4. Lebensplanung<br />

Ende Klasse 8/Anfang Klasse 9 sollen zur sozialen Mädchen- und<br />

Jungenförderung Mädchen- und Jungenaktionstage durchgeführt<br />

werden.<br />

Sie geben den Mädchen und Jungen bei ihrer Identitätsfindung in<br />

der Pubertät Hilfestellung. Diese Aktionstage bauen auf auf den in<br />

der Klassenstufe 5/6 veranstalteten Tagen zu sozialem Lernen und<br />

den in Klasse 7 zur Drogenprophylaxe. Ziel der Mädchen- und<br />

Jungenaktionstage ist es, geschlechterbezogene Besonderheiten<br />

aufzuzeigen, ohne zu polarisieren und damit zu mehr<br />

Verständigung und Akzeptanz zwischen den Geschlechtern, aber<br />

auch zwischen einzelnen Mädchen und Jungen beizutragen.<br />

Das Hauptanliegen ist es, Mädchen wie Jungen zu stärken, ihr<br />

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu fördern, sie dabei zu<br />

unterstützen, dass sie sich einmischen und mitwirken bei der<br />

Gestaltung der Gesellschaft, ihre Interessen selbstbewusst vertreten<br />

und handlungsorientiert und offensiv ihre eigene Zukunft planen.<br />

Eine reflektierte Jungen- und Mädchenarbeit heißt auch, dass<br />

Jungen wie Mädchen lernen, sich partnerschaftlich zu verhalten,<br />

soziale Kompetenzen zu entwickeln und Konflikte konstruktiv zu<br />

lösen.<br />

Bei den Aktionstagen (2 Tage) haben die Schülerinnen und Schüler<br />

Gelegenheit, sich theoretisch und praktisch - außerhalb des schulischen<br />

Zusammenhanges - mit Fragen der Lebensplanung und<br />

Berufsorientierung auseinanderzusetzen.<br />

Sie stehen unter dem Motto „Mein Leben in 10 Jahren“, wobei ein<br />

Tag die Arbeitsgruppe „Zukunftswerkstatt“ (bestehend aus den<br />

Phasen: Kritikphase, Phantasie- und Utopiephase,<br />

Verwirklichungsphase) und der zweite „sprachliches<br />

Selbstbehauptungstraining“ (Lob und Anerkennung annehmen,<br />

Durchsetzungsstrategien und -techniken erlernen, sich gegen<br />

Widerstände durchsetzen) beinhaltet.<br />

Die Mädchen- und Jungenaktionstage finden 2 Tage außerhalb der<br />

Schule im Jugendzentrum oder in den Tagungsräumen der kirchlichen<br />

Gemeinden statt.<br />

107<br />

Ausschnitte aus dem Schulprogramm<br />

5. SV-Arbeit an der RSH<br />

„Heute 1. große Pause SV-Sitzung“, wenn dieser Text von den<br />

Schulsprechern an jede Tafel geschrieben worden ist, gibt's wieder<br />

einiges zu organisieren oder zu besprechen.<br />

In der SV (= Schüler-Vertretung), sind die zwei Klassensprecher<br />

oder Klassensprecherinnen jeder Klasse, die von den jeweiligen<br />

Schülern und Schülerinnen gewählt wurden. Geleitet wird die SV-<br />

Sitzung jeweils von den beiden Schulsprechern und den beiden SV-<br />

Lehrern, die dann aktuelle Themen wie die SV-Spiele und die<br />

Aktion „saubere und Energie sparende Klasse“, bei der es bis zu<br />

300 DM zu gewinnen gibt. Diese Gewinne werden vor allem von<br />

den Einnahmen der Schuldisko, die am Ende jedes Halbjahres statt<br />

findet, finanziert. Außerdem regelt die SV auch die Benutzung der<br />

Tischtennisplatten und des Basketballfeldes sowie den<br />

Reinigungsdienst für den Schulhof, den die Klassen 8 bis 10 durchführen.<br />

Auch für die Zukunft gibt es schon reichlich Pläne wie eine<br />

„Musikpause“, Schließfächer und einen eigenen SV-Raum. Diese<br />

Pläne scheitern zur Zeit allerdings noch an unseren finanziellen<br />

Möglichkeiten.<br />

SV-Karnevalsfete 1985 mit SV-Lehrer Ralf Reininghaus, Jolanta<br />

Pudzianowski und Tanja Schütter


Ausschnitte aus dem Schulprogramm<br />

6. Schulpartnerschaft mit Haumont<br />

Am 25. April 1975 wurde in <strong>Halver</strong> die Partnerschaft mit der nordfranzösischen<br />

Stadt Hautmont begründet. Die entsprechenden<br />

Feierlichkeiten zur ”jumelage des villes d‘<strong>Halver</strong> et d‘Hautmont”<br />

fanden am 11. Oktober 1975 in Hautmont statt. Dies gelang den<br />

beiden Städten nicht zuletzt durch die tatkräftige Unterstützung<br />

der drei Französischlehrerinnen der <strong>Realschule</strong> Frau Schoroth,<br />

Frau Roczek und Frau Lüddecke (Kleine) mit Übersetzungen jeglicher<br />

offizieller und inoffizieller Reden bei den Vortreffen, der offiziellen<br />

Feier, der Verschwisterung und bei späteren<br />

Partnerschaftstreffen.<br />

Die Städtepartnerschaft sollte natürlich vor allem den Jugendlichen<br />

die Möglichkkeit geben, Kontakte zu knüpfen. Daher bot es sich<br />

an, eine Schulpartnerschaft mit einer Schule aus Hautmont anzustreben.<br />

Bereits im Jahr 1976 wurde die offizielle Schulpartnerschaft zwischen<br />

der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> und dem CES Périer Hautmont beantragt<br />

und genehmigt.<br />

Schon in den Herbstferien 1977 fuhr der Französischkurs der<br />

Klasse 10 (fs) von Montag bis Freitag zur Partnerschule in die<br />

Partnerstadt. Er wurde begleitet von Frau Lüddecke (Kleine), Frau<br />

Besichtigung einer Champagnerkellerei in Reims beim Schüleraustausch<br />

1977<br />

108<br />

Deutsch-französische Fete im Jugendzentrum <strong>Halver</strong> im Februar 1978<br />

Heinen (Linderich) und dem Lehramtsanwärter Herrn Schmidt-<br />

Keith. Eine Kursfahrt während der Schulzeit wurde von<br />

Schulleitung und Konferenz nicht genehmigt. Die Hin- und<br />

Rückfahrt erfolgte mit dem Zug, für viele Schüler und<br />

Schülerinnen eine neue Reiseerfahrung, noch dazu ins Ausland!<br />

In Hautmont wurden wir ganz offiziell im Rathaus empfangen.<br />

Wir nahmen am Unterricht im CES Périer teil, machten<br />

Stadtrundfahrt und Museumsbesuch und einen Ausflug nach<br />

Reims in der Champagne mit Besichtigung einer<br />

Champagnerkellerei und einem Mittagessen in der Mensa der<br />

Universität von Reims.<br />

Der Gegenbesuch der Franzosen und Französinnen fand im<br />

Februar 1978 zur Karnevalszeit statt. Zu dieser Zeit haben die französischen<br />

Schüler/innen sogenannte „Schneeferien“. An einem<br />

Abend wurde eine große Fete im Saal des <strong>Halver</strong>schen<br />

Jugendzentrums mit viel Erfolg veranstaltet. Ein weiteres Highlight<br />

war ein Ausflug nach Wuppertal, verbunden mit einer<br />

Schwebebahnfahrt.<br />

Leider gab es in Hautmont an allen Schulen das Problem des fast<br />

jährlichen Wechsels der Deutschlehrer und -lehrerinnen, so dass<br />

der Austausch jährlich neu zu besprechen war. So kam es dann<br />

dazu, dass nach einigen für die Jugendlichen durchaus positiven<br />

Austauschen die Schulpartnerschaft in einen Dornröschenschlaf<br />

fiel.<br />

Gabriele Lüddecke


Ausschnitte aus dem Schulprogramm<br />

7. Schulpartnerschaft mit Fâches-Thumesnil<br />

Seit 1992 besteht der Schüleraustausch mit dem College Jean<br />

Mermoz in der nordfranzösischen Stadt Fâches-Thumesnil. Die<br />

Kontakte sind durch eine langjährige Freundschaft zweier<br />

Lehrerinnen der beiden Schulen entstanden.<br />

Die erste Fahrt nach Frankreich fand im Dezember 1992 statt.<br />

Begleitet von Frau Roczek und Frau Stobbe fuhren 16<br />

Schülerinnen und Schüler des 9fs-Kurses für 8 Tage nach<br />

Nordfrankreich in die Nähe von Lille. Die einen waren ängstlich,<br />

die anderen aufgeregt, aber neugierig waren sie alle.<br />

Sie wurden in ihren Gastfamilien sehr freundlich aufgenommen.<br />

Von der französischen Lebensart begeistert, von der Fahrt nach<br />

Paris als Höhepunkt der Reise beeindruckt, kamen sie wohlbehalten<br />

zurück.<br />

Im Februar 1993 erfolgte der Gegenbesuch der französischen<br />

Schülergruppe mit ihren Begleitern Frau Pollet und Herrn Giezek<br />

in <strong>Halver</strong>. Auch sie fühlten sich hier wohl und nahmen eine<br />

Menge neuer Eindrücke mit nach Hause.<br />

Aufgrund der positiven Resonanz bei den Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmern und der wohlwollenden Unterstützung beider<br />

Schulen entwickelte sich ein regelmäßiger jährlicher Austausch<br />

zwischen Schülergruppen des College, einer Gesamtschule für die<br />

6. - 9. Klasse, und unserer <strong>Realschule</strong>.<br />

Auf deutscher Seite sind es die Schülerinnen und Schüler des 9fs-<br />

Kurses, die die Möglichkeit der Teilnahme haben; auf französischer<br />

Seite ist es eine gemischte Gruppe aus verschiedenen Jahrgängen<br />

und Klassen, die aber alle intensiv Deutsch lernen.<br />

Der Austausch findet aus organisatorischen Gründen in den<br />

Wintermonaten statt. Die Franzosen lieben die deutschen<br />

Weihnachtsmärkte, aber auch wir schätzen das weihnachtlich<br />

geschmückte Paris und eine Fahrt auf dem Riesenrad auf der<br />

Grand Place in Lille läßt sich fast keiner entgehen.<br />

Wichtige Ziele des Austausches sind unter anderem die<br />

Verständigung in der anderen Sprache, das Erlernen neuer Wörter,<br />

das Kennenlernen der anderen Kultur, der Abbau von Ängsten<br />

109<br />

Der 9fs-Kurs in Frankreich im Januar 2000<br />

gegenüber neuen Situationen und der Aufbau neuer<br />

Freundschaften. Dabei ist die sprachliche Verständigung nicht<br />

immer einfach; zur Not müssen "Hände und Füße" herhalten. Viele<br />

Schülerinnen und Schüler machen jedoch große Fortschritte, vor<br />

allem die Anzahl der Schimpfwörter vergrößert sich erheblich.<br />

Die Jugendlichen sind in Familien untergebracht, sie verbringen<br />

zusammen mit ihren Partnerinnen und Partnern den Unterricht,<br />

aber auch einen großen Teil ihrer Freizeit. Eine gemeinsame Fahrt<br />

nach Paris und die Besichtigung der Stadt Lille lockern das<br />

Programm auf. Wir besuchen Großstädte wie Düsseldorf, Köln<br />

oder Frankfurt. Am Ende jeden Austauschs steht eine Abend-Disco<br />

auf dem Programm. Beim Abschiednehmen fließen oft Tränen.<br />

Zur Zeit wird der Austausch von den drei Französischlehrerinnen<br />

der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong>, Frau Stobbe, Frau Hartmann und Frau<br />

Lüddecke, betreut. Auf der französischen Seite sind es von Anfang<br />

an Frau Pollet/Faucon und Herr Giezek gewesen. Insgesamt<br />

haben bis heute ca. 360 Schüler und Schülerinnen an diesem<br />

Austausch teilgenommen. Die finanzielle Belastung für die<br />

Beteiligten ist aufgrund der Förderung durch das Deutsch-<br />

Französische Jugendwerk und der privaten Unterbringung relativ<br />

gering.<br />

Mit dem nächsten Austausch jährt sich dieser zum 10. Male, ein<br />

Anlass für eine kleine Feier in beiden Schulen. Wir hoffen, dass<br />

auch in Zukunft diese Kontakte fortgeführt werden, tragen sie<br />

doch zur Verständigung der beiden Völker, wenn auch in kleinem<br />

Rahmen, bei.


Ausschnitte aus dem Schulprogramm<br />

8. Berufswahlvorbereitung<br />

Berufswahlorientierung und Schülerpraktikum (Kl. 9 und 10)<br />

Speziell in den Fächem Sozialwissenschaften, Politik und Deutsch<br />

werden zum Teil fächerübergreifend Themen behandelt wie:<br />

modeme Arbeitswelt, Spannungsfeld Arbeitgeber - Arbeitnehmer,<br />

Bewerbungsschreiben, Lebenslauf, Vorstellungsgespräche.<br />

Im Rahmen dieses Unterrichts, und darüber hinaus in besonderen<br />

Veranstaltungen, werden in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsamt<br />

folgende Berufswahlorlentierungen durchgeführt:<br />

– Vorstellung und Bearbeitung der Broschüren des Arbeitsamtes<br />

zur Berufswahl,<br />

– Einführung in verschiedene Berufsfelder,<br />

– Besuch des Berufsinformationszentrums (BIZ) Vorstellung von<br />

Eignungtests,<br />

– Persönliche Einzelberatung durch den Berufsberatungslehrer<br />

und den Vertreter des Arbeitsamtes während der<br />

Schuljahre 9 und 10,<br />

– Einzel- und Gruppenberatung durch das Arbeitsamt an allen<br />

Eltemsprechtagen,<br />

– Informationsabend des Arbeitsairntes zur Lehrstellensituation im<br />

Märkischen Kreis für Eltern, Schülerinnen und Schüler,<br />

– Informationsabend der weiterführenden Schulen in <strong>Halver</strong> und<br />

Lüdenscheid.<br />

Während des dreiwöchigen Schülerbetriebspraktikums in der<br />

Klasse 9 sollen die Schüler und Schülerinnen in einem von ihnen<br />

ausgewählten Beruf die Realität der Arbeitswelt kennenlernen.<br />

Dabei kommt es in erster Linie darauf an, die Beziehungen zwischen<br />

Vorgesetzten und Untergebenen, zwischen Gleichgestellten<br />

110<br />

und zu Kunden kennenzulernen. Außerdem sollen die<br />

Jugendlichen erfahren, welche Anforderungen bezüglich<br />

Zuverlässigkeit, Teamfähigkeit, Eigenverantwortlichkeit usw. in<br />

der Arbeitswelt gestellt werden.<br />

Ein Schwerpunkt bei der Verteilung der Praktikumsstellen ist die<br />

Unterbringung von Mädchen in sogenannten "Männerberufen" des<br />

gewerblich-technischen Bereichs (z. B. Werkzeugmechaniker,<br />

Schreiner), in dem ,weibliche’ Auszubildende zunehmend gute<br />

Ausbildungs- und Berufsausssichten haben.<br />

Das Schülerbetriebspraktikum wird im Unterricht intensiv vorbereitet<br />

und nachbesprochen. Ein sauber und ordentlich angefertigter<br />

Praktikumsbericht, der in die Bewertung des Faches Deutsch<br />

mit einfließt, rundet diesen wichtigen Lem- und Erfahrungsschritt<br />

ab.<br />

Hervorzuheben ist noch die gute Zusammenarbeit mit den heimischen<br />

Betrieben, die für Betriebserkundungen und Praktika zusätzliche<br />

Belastungen auf sich nehmen, um unseren Jugendlichen<br />

einen gut vorbereiteten Start in die berufliche Zukunft zu ermöglichen.<br />

Christopher Kämper und Michael Crummenerl in der Firma Lumberg


Einige Fotos von Klassenaufführungen anlässlich der 100-Jahr-Feier 1976<br />

Klasse 6a (Klassenlehrer Herr Kiefel): „Das Spiel vom weisen Kadi“ Klasse 9b (Klassenlehrerin Frau Kleine): Englische und französische<br />

Lieder<br />

Klasse 10 (Klassenlehrerin Frau Freundner): Volkstänze<br />

111<br />

Klasse 8b (Klassenlehrer Herr Sinnwell): Schattenspiel


1.Tag:<br />

Die Klassenfahrt der 6a vom 30. August bis zum<br />

1. September nach Dorsten-Lembeck<br />

Am 30. August sind wir am Busbahnhof in <strong>Halver</strong> um 8:30 Uhr<br />

gestartet. Die Fahrt dauerte gut zwei Stunden. Um 12 Uhr gab es<br />

Mittagessen. Es gab Bratfisch, Rote Beete und Kartoffeln. Danach<br />

mussten wir eine Stunde auf unseren Zimmern schreiben, was wir<br />

bis jetzt erlebt hatten. Eine DIN A4 Seite voll. Dann (um 14 Uhr)<br />

sind wir eine Stunde zum Schloss Lembeck gewandert. Dort gab<br />

es einen großen Spielplatz, den wir sofort ausprobieren durften.<br />

Nach einer Stunde begann für uns eine Führung durch das<br />

Schloss. Um fünf Uhr sind wir zur Jugendherberge zurück gelaufen.<br />

Völlig erschöpft kamen wir dort an. Ab 18 Uhr war erst mal<br />

Essen, dann Spiel, Sport und Spaß angesagt. Um 22 Uhr war<br />

Bettruhe.<br />

2.Tag:<br />

Einige Klassen-/Kursfahrten:<br />

1. Klasse 6<br />

Wir wurden um halb acht geweckt . Um 8 Uhr gab es Frühstück<br />

und um 9 Uhr ging es (wieder zu Fuß ) los zur Ziegenkäserei<br />

Sondermann. Wir sind gelaufen und gelaufen.<br />

So gegen 10:15 Uhr waren wir (endlich) da. Frau Sondermann<br />

zeigte uns ihre Ziegen und wir durften sogar ein Stückchen<br />

Ziegenkäse probieren . Nach 45 Minuten verabschiedeten wir uns<br />

und gingen zur Jugendherberge zurück, wo wir uns auf das<br />

Mittagessen freuen durften, denn es gab Ragout. Das ist Reis mit<br />

Fleisch . Dazu Salat. Dann durften wir wieder schreiben , was wir<br />

erlebt haben, wie wir es fanden usw.<br />

Doch einmal wandern sollte nicht reichen. Um 14 Uhr ging es wieder<br />

los. Diesmal zur Tüshausmühle. Der Weg war auch nicht grade<br />

kurz. Wir sind gelaufen und gelaufen. Es nahm kein Ende. Gegen<br />

15:15 Uhr waren wir dann am Ziel. Ein älterer Herr begrüßte uns<br />

und führte uns durch die Mühle. Die war schon sehr alt. Um halb<br />

fünf ging es zurück zur Jugendherberge. So ziemlich ,,kaputt" freu-<br />

112<br />

ten wir uns aufs Abendessen um 18 Uhr. Danach mussten wir zu<br />

Ende schreiben, wenn wir es am Mittag nicht fertig bekommen<br />

haben. Nachher sollten wir unsere Sachen schon mal zusammen<br />

packen, damit das am Freitag nicht so stressig wurde. Ab 19 Uhr<br />

war dann wieder Spiel, Spaß und Sport angesagt. Eigentlich sollte<br />

es auch eine Disco geben. Die ist dann aber ins ,,Wasser gefallen“.<br />

So ziemlich spät abends hörten wir, dass Jennifer Schmalenbach<br />

Tante geworden war. Wir waren alle sehr glücklich. Um 22 Uhr<br />

war Bettruhe.<br />

3.Tag:<br />

Wir wurden wieder um halb acht geweckt und mussten zu Ende<br />

packen. Um 8 Uhr gab es das letzte Essen (Frühstück). Die Abfahrt<br />

war so gegen 9 Uhr. Auf dem Rückweg haben wir noch ein altes<br />

Schiffshebewerk besucht. Zum Glück mussten wir nicht dahin laufen.<br />

Um 10 Uhr machten wir eine Führung mit und um 11:30 Uhr<br />

fuhren wir weiter (Richtung <strong>Halver</strong> Schulzentrum). Gegen 13 Uhr<br />

waren wir da.<br />

,,Tschüss!" (Sarah Behling, Jennifer Schmalenbach)<br />

Frau Kienel und Herr Reininghaus mit Schülern der 8a bei der<br />

Besichtigung einer holländischen Windmühle


Einige Klassen-/Kursfahrten:<br />

2. Klasse 8<br />

Klassenfahrt 8a/b zum Heino Summercamp<br />

Am Montag, dem 11.09.2000, ging es um 8 Uhr am Schulzentrum<br />

in Richtung Holland los. Die 8er Klassen wollten ihre 5tägige<br />

Klassenfahrt im Heino Summercamp in Holland in der Nähe von<br />

Zwolle verbringen. Nach einer vierstündigen Busfahrt kamen wir<br />

im Camp an. Die ersten Eindrücke waren nicht sehr vielversprechend<br />

und auch vom Essen war keiner so richtig begeistert.<br />

Nach dem Essen hatten wir Gelegenheit uns im Sommercamp<br />

umzusehen. So schlimm wie am Anfang befürchtet, war es dann<br />

doch nicht. Jede der beiden Klassen bezog eine Wohnhaushälfte<br />

und die Zimmer wurden eingeteilt. Leider reichten die Betten in<br />

den Mädchenschlafzimmern nicht und so mussten einige von<br />

ihnen auf dem Boden schlafen. Spät nachmittags machten wir<br />

einen Spaziergang und besichtigten ein wunderschönes Schloss, zu<br />

dem viele große Grünanlagen zählten. Später wollten einige<br />

Mutige noch in einem sehr kalten Pool schwimmen gehen. Die<br />

anderen vergnügten sich auf dem Fußballplatz oder saßen vor dem<br />

Haus in der Sonne.<br />

Dann ging es in die Kantine, wo wir unser heißgeliebtes Essen runterbringen<br />

mussten. Der Einzige, dem es geschmeckt hat, war Herr<br />

Reininghaus, denn er meckerte nicht wie alle anderen am Essen<br />

herum. Anschließend machten wir uns für den abendlichen<br />

Discobesuch fertig. Die Tür unseres Hauses blieb bis halb zwölf<br />

geschlossen, da Herr Reininghaus befürchtete, dass wir sonst die<br />

ganze Nacht durchmachen würden. Was wir aber trotzdem<br />

taten!!!<br />

Am Abend hatten wir also Zeit in die Disco zu gehen, in einer<br />

Pizzeria Pizza zu essen (dort schmeckte das Essen wenigstens!!!<br />

kostete aber leider Geld), oder ins Kino zu gehen. Manche von uns<br />

gingen in eine kleine Bar, in der aber leider keine alkoholischen<br />

Getränke an Jugendliche verkauft wurden (Leider,leider!!!). Und<br />

dann war es auch schon Zeit ins Bett zu gehen. Trotzdem saßen<br />

113<br />

wir noch bis vier Uhr im Jungenzimmer .......!<br />

Spaßfaktor am Montag: <br />

Am Dienstag wurden wir schon um acht Uhr aus den Betten<br />

geholt, da es nur bis zehn Uhr Frühstück gab. Danach war<br />

Zimmeraufräumen angesagt. Anschließend liehen wir uns<br />

Fahrräder aus und machten eine Radtour durch das ach so schöne<br />

Holland. Das Einzige, was unser Glück getrübt hat, waren die<br />

Fahrräder (ca. 100 Jahre alt und ohne Bremsen und Licht). Nach<br />

etwa zwei Stunden, die durch einige Turbulenzen sehr abwechslungsreich<br />

gemacht wurden, kamen wir in einem kleinen Dorf an.<br />

Dort erklommen wir eine Windmühle und nahmen an einer<br />

Windmühlenführung teil. Dann hatten wir noch eine halbe Stunde<br />

Zeit um uns in den fünf kleinen Läden des Dorfes umzu- sehen.<br />

Danach ging es wieder zurück zum Camp, aber dieses Mal mit<br />

einem großen Umweg. Zwischendurch machten wir in einer anderen<br />

Stadt Pause und warteten auf die Nachhut.<br />

Als sich alle wieder zusammengefunden hatten, ging es schon wieder<br />

los und wir kamen nach fünf Stunden Fahrradfahren völlig<br />

erschöpft im Heinocamp an. Nach einer kurzen Erholungspause<br />

machten sich einige von uns auf die Suche nach einem See, der<br />

sich auf dem Campgelände befinden sollte. Es war ein relativ kleiner<br />

See im Wald mit Sandstrand. Dort hielten wir unsere strapazierten<br />

Füße ins kühle Nass. Danach gab es das übliche Programm:<br />

Disco,Kino, Pizzeria,Fußball ... .<br />

Spaßfaktor am Dienstag: <br />

Nach dem Aufstehen und dem morgendlichen Duschen ging es<br />

zum Frühstücken (an das Essen hatten wir uns gezwungenermaßen<br />

schon gewöhnt) und dann mit dem Zug in die Stadt Zwolle.<br />

Dort hatten wir viel Zeit zum Shoppen und Essen. Die Coffeeshops<br />

waren allerdings tabu für uns. Zurück im Camp ging es mal wieder<br />

in den Pool und nachher ins Kino, in die Disco oder zur nahegelegenen<br />

Eisenbahnstrecke, wo wir unser Geld vom Zug platt fahren<br />

ließen. Das sah dann ungefähr so aus: __________<br />

(Seitenansicht!) Und diese Nacht haben wir sogar etwas geschlafen!!!<br />

Spaßfaktor am Mittwoch:


Am Donnerstag stand Camp-Olympiade auf dem Programm! Die<br />

einzelnen Gruppen mussten sich in folgenden Disziplinen beweisen:<br />

–Fußball,<br />

–Volleyball,<br />

–Basketball,<br />

–Bogenschießen.<br />

Wegen der Hitze war es ganz schön anstrengend, aber wir haben<br />

diesen Wettkampf alle mehr oder weniger gut gemeistert.<br />

Dann ging es zum Abkühlen in den kalten Pool, wo wir immer<br />

sehr viel Spaß hatten. Am Abend gab es ausnahmsweise kein<br />

Kantinenessen, sondern wir grillten Würstchen und Steaks und<br />

aßen Salate und Brot.<br />

Nachdem wir im Kino „Die Braut, die sich nicht traut" gesehen<br />

hatten und in der Disco gewesen waren, ging es zurück ins Haus<br />

und wir machten die Nacht durch.<br />

Spaßfaktor am Donnerstag: <br />

Am Freitag ging es wieder nach Hause. Nach dem Frühstück, das<br />

langsam zu schmecken begann, packten wir unsere Koffer und<br />

Taschen und erledigten noch die wichtigsten Dinge. Dann kam der<br />

Bus und wir genossen unsere letzte Zeit der Klassenfahrt auf der<br />

vierstündigen Busfahrt.<br />

Alles in allem war es eine total schöne Klassenfahrt, die wir sofort<br />

noch einmal machen würden.<br />

Spaßfaktor am Freitag: <br />

Carina Hildebrand & Ronja Hoffmann<br />

114<br />

Einige Klassen-/Kursfahrten:<br />

3. Französischkurs 9 fs<br />

Zwischen Baguette und Orangina -<br />

Ausflug des Französischkurses 9fs2 nach Paris<br />

Am 05.12.2000 hieß es für Schüler und Schülerinnen des<br />

Französischkurses 9fs2 der RSH die Koffer zu packen, um die viertägige<br />

Kursfahrt nach Paris anzutreten. Auf dem Programm stand<br />

der Besuch des Louvre, das Besteigen des Triumphbogens, die<br />

Besichtigung der Kaufhäuser etc... !<br />

(<strong>Halver</strong>/Paris) Am Dienstag, den 05.12.2000, sammelte sich der<br />

Französischkurs, um eine achtstündige Fahrt nach Paris anzutreten.<br />

Im *** Hotel Lebron angekommen, bezogen wir unsere<br />

Zimmer und hatten 30 Minuten Zeit uns frisch zu machen.<br />

Nachdem wir unser Hotelzimmer mit Dusche, TV und<br />

Kühlschrank teils mehr, teils weniger bewundert hatten, ging es zu<br />

einer Multimedia Show, in der wir innerhalb von 45 Minuten<br />

einen geschichtlichen und architektonischen Einblick erhielten.<br />

Danach fuhren wir zum Centre Pompidou. Dort angekommen,<br />

hatten wir die erste Gelegenheit etwas zu essen und uns dort aufzuhalten,<br />

bevor es dann um 22.30 Uhr zurück ins Hotel ging.<br />

Nach einer weniger ruhigen Nacht fing der nächste Tag für französische<br />

Verhältnisse mit einem eher üppigen Frühstück an.<br />

Danach starteten wir, unter der Leitung von Frau Lüddecke und<br />

Herrn Exner, mit einem Bus zu einer Stadtrundfahrt. An den<br />

schönsten Gebäuden sind wir trotz Regens ausgestiegen, um ein<br />

paar Bilder zu knipsen. Am Abend haben wir den Louvre besucht,<br />

um die Nike und die Mona Lisa zu bewundern.<br />

Am Donnerstag konnten wir, nach dem Frühstück, durch die<br />

großen Kaufhäuser bummeln und einige Mitbringsel besorgen,<br />

bevor es zum Wachsfigurenkabinett „Musée Grévin“ ging, wo wir<br />

außer den lebensechten Figuren noch eine Spiegelschau und einen


Auf dem Montmartre ließ Christoph Seibert ein Porträt von sich zeichnen.<br />

Zauberer bewundern konnten. Anschließend schlenderten wir<br />

über die berühmte Champs Elysées mit ihren teuren Geschäften.<br />

Dann wurden wir vom Bus abgeholt, um eine Lichterfahrt zu<br />

machen, bei der wir auch den Eiffelturm mit flackernder<br />

Beleuchtung bestaunen konnten.<br />

Nach der letzten (schlaflosen) Nacht frühstückten wir noch einmal<br />

gemütlich, bevor wir die Gegend am Montmartre besuchten. Dort<br />

wurde das letzte Geld ausgegeben, bis es dann hieß, Abschied zu<br />

nehmen von der traumhaften Stadt Paris.<br />

by Christoph Seibert<br />

115<br />

Abschlussfahrt der 10. Klassen im August 2000<br />

Realschüler und -schülerinnen begeistert von Segeltour<br />

<strong>Halver</strong>. (Seb)<br />

Einige Klassen-/Kursfahrten:<br />

4. Klasse 10<br />

Mit einem Doppeldeckerbus fuhren die drei<br />

Abschlussklassen der <strong>Realschule</strong>, schwer beladen mit<br />

Gepäck und Verpflegung, nach Holland. Ziel der Reise: das<br />

Ijsselmeer<br />

Wie man sieht: Teamgeist war bei der Segeltour auf dem Ijsselmeer<br />

gefragt.


Im Hafen angekommen, schulterten die Schüler und Schülerinnen<br />

ihr Gepäck und „enterten“ die drei wartenden Segelboote. Ein<br />

Kapitän und ein Matrose sorgten dafür, dass die „Landratten“ aus<br />

dem Sauerland sich schnell an das Schaukeln unter ihren Füßen<br />

gewöhnten. Nach einer kurzen Einweisung ging die Crew zum<br />

Bordalltag über. Ein Arbeitsplan regelte Küchendienst und<br />

Raumpflege. In eigener Regie sorgten einige Schüler und<br />

Schülerinnen für die erste Mahlzeit an Bord. Die Köche servierten<br />

Bockwürstchen und Salat. Bevor sich das Segel zum ersten Mal im<br />

Wind blähte, tuckerte das Segelboot mit Motorkraft dem Meer zu.<br />

Jeder und jede packte mit an, bis das Segel gehisst war.<br />

Die anfänglichen Schwierigkeiten wichen später einer immer<br />

größeren Routine. Die Abende verbrachten die Segler/innen<br />

jeweils in anderen Häfen. Die bekanntesten Städte waren hierbei<br />

Amsterdam und Hoorn. Sie wurden nach dem Abendessen von<br />

den Schülern und Schülerinnen auf eigene Faust erkundet.<br />

Während des ganzen Segeltörns meinte es der Wettergott gut mit<br />

den Realschülern und -schülerinnen. Jeden Morgen strahlender<br />

Sonnenschein trieb sie aus den Kojen. Dank des guten Wetters gab<br />

es auch keine Seekranken durch hohen Seegang und Wind.<br />

„Die Abschlussfahrt war einfach super“, lautete die Meinung auf<br />

der Heimfahrt ins Sauerland.<br />

116<br />

RSH 2050<br />

Schulalltag an der RSH im Jahr 2050<br />

Die Außenwände der <strong>Realschule</strong> bestehen aus Glas. Von außen<br />

sieht man schon die langen, weiß gestrichenen Gänge und die<br />

Türen, die zu den Klassenräumen führen.<br />

Die Schülerinnen und Schüler werden von einem Fahrdienst von<br />

zu Hause abgeholt und zur Schule gebracht.<br />

Wenn man durch den Haupteingang eintritt, kommt man in einen<br />

Vorraum, in dem ein Automat steht. Alle Schülerinnen und<br />

Schüler besitzen eine Schülerkarte mit ihren Daten, die sie in den<br />

Automaten stecken müssen. Dieser speichert für jeden die Zeit des<br />

Kommens und spuckt die Karte wieder aus. Danach öffnet sich<br />

automatisch eine Schiebetür, die sich nur schließt, wenn eine<br />

Person durchgegangen ist. Erst, wenn die Tür wieder geschlossen<br />

ist, nimmt der Automat weitere Karten an.<br />

Die RSH hat keine Treppen mehr, sondern nur noch Aufzüge. Die<br />

Wände der Klassen sind ebenfalls weiß gestrichen und jede Klasse<br />

kann ihren Klassenraum mit Postern, Fotos usw. gestalten. Alle<br />

Klassen bleiben sechs Jahre lang in ihrem Klassenraum. Die Tische<br />

und Stühle sind höhenverstellbar. Auf jedem Platz steht ein<br />

Computer, auch vorne auf dem Pult. Die Schülerinnen und Schüler<br />

brauchen keine Lehrbücher, Hefte und Stifte. Es wird auch keine<br />

Tafel mehr benötigt. Für jedes Fach gibt es in jedem Schuljahr CD-<br />

Roms. Die Klassen sind mit Klimaanlage ausgestattet. Eine Klasse<br />

hat höchstens fünfzehn Schülerinnen und Schüler.<br />

Für die viertelstündigen Pausen zwischen jeweils zwei<br />

Schulstunden gibt es einen riesigen Raum mit Fußball-, Volleyballund<br />

Basketballfeld sowie Tischtennisplatten, eine Bücherei mit<br />

Leseraum, einen Raum für Skater und Boarder und zum<br />

Fahrradfahren. Für Schülerinnen und Schüler, die sich lieber<br />

draußen aufhalten wollen, gibt es weiterhin den Außenschulhof.<br />

In den 5-Minuten-Pausen müssen alle in ihren Klassenzimmern<br />

bleiben.


Hausaufgaben gibt es nicht, aber dafür hat jede Klasse jeden Tag<br />

sechs Stunden.<br />

Wer nach Hause gehen will, muss wieder an einem Automaten<br />

vorbei. Wieder muss die Karte hineingesteckt werden, damit<br />

gespeichert wird, wann der Schüler oder die Schülerin gegangen<br />

ist. Die Funktion der Tür ist genauso wie beim Eingang. Nach der<br />

Schule werden alle wieder nach Hause gebracht, bis vor die<br />

Haustür.<br />

Marianne Peters (8b)<br />

117<br />

Wie ich mir einen Schultag im Jahr 2050 vorstelle<br />

Das Schulgebäude sieht von außen aus wie eine herkömmliche<br />

Schule.<br />

Links neben der Eingangstür befindet sich ein Fingerabdruck-<br />

Scanner. Anhand des Fingerabdrucks erkennt der Computer, ob<br />

der oder die entsprechende Schüler/in hierher gehört und es öffnet<br />

sich die Schleusentür. Im Haupteingangsbereich befinden sich<br />

einige Klassenräume, in der Mitte des Eingangsbereichs führen<br />

Rolltreppen zum untersten und obersten Stockwerk.<br />

Beschäftigen wir uns mal mit den Klassen: Fast alle Räume sind<br />

gleich, bis auf die Nebenfachräume wie Biologie oder Chemie usw.<br />

Die Tische stehen geordnet in Reihen neben- und hintereinander.<br />

Jede Schülerin/jeder Schüler sitzt allein an einem Platz. Dieser ist<br />

mit einem Computer ausgestattet, in dem alle Arbeitsdateien von<br />

Deutsch über Englisch bis hin zu Mathematik vorhanden sind.<br />

Zusätzlich verfügt jeder Computer über einen Internetanschluss.<br />

Das uns bekannte Pult gibt es nicht mehr, auch der Lehrer bzw. die<br />

Lehrerin befindet sich nicht mehr im Klassenraum. Er / Sie sitzt<br />

zu Hause vor einem Computer und kann von dort aus alle Arbeiten<br />

überprüfen. Die Klasse selbst wird mit Kameras bewacht, an die<br />

der Lehrer oder die Lehrerin angeschlossen ist. Er / Sie verständigt<br />

sich mit Hilfe von Kopfhörern und eingebauten Mikros mit den<br />

Schülerinnen und Schülern. Wer die Klasse verlassen will, muss<br />

eine Entschuldigung am Computer hinterlegen.<br />

Kommen wir zu den Pausen und den Schulzeiten. Sechs Tage die<br />

Woche gehen die Schülerinnen und Schüler drei Stunden pro Tag<br />

zur Schule. Vor dem eigentlichen Unterricht steht ihnen eine<br />

Stunde zur Verfügung, in der sie sich entweder auf das Arbeiten<br />

vorbereiten oder sich anders beschäftigen können. So gibt es z.B.<br />

einen Kinosaal oder eine Sporthalle, in der man sich aufhalten<br />

kann. Der Kinosaal ist allerdings erst nach dem Unterricht geöffnet.<br />

Die Sporthalle bietet eine moderne Ausrüstung, beispielsweise aus<br />

dem Boden ausfahrbare Tischtennisplatten. Hier kann man sich in<br />

den 20-minütigen Pausen, die übrigens nach jeder Stunde (!) stattfinden,<br />

vergnügen.<br />

Reinigungsspersonal gibt es nicht mehr, dessen Aufgabe wird von<br />

Robotern übernommen.<br />

Christian Steinbach (8b)


Der Freundeskreis der<br />

<strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> e. V.<br />

Den Freundes- und Förderkreis gibt es jetzt seit fast 20 Jahren. Er<br />

wurde als Freundeskreis der <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> e.V. 1982 gegründet.<br />

Unter den Vorsitzenden Jörgpeter Bergmann, Heinz Werner<br />

Irle, Horst Wilhelm Klauke und Ulrich Seibert nahm der Verein<br />

eine kontinuierliche Entwicklung und hat im Jahr 2001 etwa 250<br />

Mitglieder.<br />

Ulrich Seibert, Vorsitzender des Freundeskreises<br />

118<br />

Es ist Aufgabe des Freundeskreises, wünschenswerte<br />

Anschaffungen in der Schule finanziell zu unterstützen, wenn der<br />

Schuletat dazu nicht ausreicht. Dabei geht es dem Freundeskreis<br />

nicht darum, städtische Aufgaben zu übernehmen.<br />

So ist im Laufe der verflossenen Jahre die Liste der angeschafften<br />

oder bezuschussten Gegenstände schon sehr lang geworden, wurden<br />

doch für wertvolle Dinge über 80.000 DM ausgegeben.<br />

Schwerpunkt der Unterstützung in den letzten Schuljahren war<br />

das Lernen mit Neuen Medien.<br />

Die Liste des Erreichten ist lang, aber genauso lang ist die Liste der<br />

weiterhin erforderlichen Hilfen.<br />

Der Förderverein bedankt sich für die Spenden und das Vertrauen<br />

in der Vergangenheit. Es ist uns eine Verpflichtung den eingeschlagenen<br />

Weg auch in Zukunft effizient fortzuführen.<br />

Durch Ihren Mitgliedsbeitrag oder Ihre Spende helfen Sie allen<br />

Schülerinnen und Schülern der <strong>Realschule</strong>.<br />

Ulrich Seibert (Vorsitzender des Freundeskreises der RSH)<br />

Für steuerlich absetzbare Spenden steht Ihnen das Konto des<br />

Freundeskreises der RSH zur Verfügung:<br />

Sparkasse <strong>Halver</strong> Schalksmühle<br />

Konto Nr: 69 484<br />

BLZ: 458 513 90


Schule ist einfach eine tolle Sache. Jeden Morgen freuen sich<br />

Millionen von Kindern, dass sie früh aufstehen dürfen, um sich<br />

dann zum Schulbus abzuhetzen. Endlich in der Schule angekommen,<br />

können sie es kaum erwarten, ihre heißgeliebten<br />

Lehrer/innen zu begrüßen. Die Freude wird dann gleich noch<br />

größer, wenn die Hausaufgaben vergessen wurden und man einen<br />

dieser schönen Striche im Notenbuch bekommt. Der Unterricht<br />

bietet eine tolle Gelegenheit, sich untereinander über die neuesten<br />

Ereignisse zu informieren und auf diese Weise noch eine interessante<br />

Extraaufgabe für zu Hause zu ergattern.<br />

Noch beliebter sind natürlich die heißen Dates am Nachmittag. Da<br />

kann man seinen Lieblingslehrer näher kennen lernen und darf<br />

gleichzeitig noch eine schöne Aufgabe lösen. Die Pausen: In den<br />

Pausen können Rivalenkämpfe ausgetragen werden oder man<br />

kann sie sogar nutzen, um sich seelisch und moralisch auf die<br />

nächste Stunde vorzubereiten ...<br />

Nach sechs Stunden Schule freuen sich alle schon auf das angenehme<br />

Kuscheln im Schulbus, den man nur ungern und mit<br />

Tränen verlässt.<br />

Schule ist einfach eine tolle Sache!<br />

Kerstin Emontsgast (10b)<br />

Glosse:<br />

„Schule ist schön!“<br />

119


143<br />

Die <strong>Realschule</strong> <strong>Halver</strong> dankt allen Spendern, die einen<br />

Beitrag zum Druck der Festschrift und zur Gestaltung der<br />

Jubiläumsfeier geleistet haben.<br />

Danke<br />

Alutronic Kühlkörper GmbH & Co.<br />

Wilhelm Bell KG, Druckerei<br />

Rudolf Craemer GmbH & Co., Federnfabrik<br />

Degenhardt GmbH, Werkzeugbau<br />

Klaus Fastenrath, Bauunternehmung<br />

Horst Fruntke GmbH, Heizung-Sanitär<br />

Ernst-M. Haake, Malerbetrieb<br />

GDE-Werkzeuge, Udo Degenhardt<br />

Höngen-Werbung, Beschriftungen<br />

Kattwinkel- Reisen<br />

Kö-Shop M. Hohage, Buchhandlung<br />

Kuhlmann Fotosatz GmbH<br />

Langlotz GmbH & Co,<br />

LVM Versicherungen Bremicker<br />

Wilh. Lüsebrink GmbH, Drahtwaren<br />

Mayweg GmbH, Werkzeugbau<br />

Neosid GmbH & Co. KG,<br />

Ulrich Nockemann, Schmuck-Uhren-Optik-Hörakustik<br />

Elektro Panne<br />

Rademacher, Land- u. Industrietechnik<br />

Schmidt GmbH, Schraubenfabrik<br />

Schürfeld GmbH, Gesenkschmiede<br />

Sparkasse <strong>Halver</strong>-Schalksmühle<br />

Werner Turck GmbH & Co. KG, Sensortechnik<br />

vahlefeld-grabowski-friemann, Steuerberater<br />

Volkenrath GmbH & Co. KG, Kunstharzpresswerk, Werkzeugbau<br />

Volksbank Lüdenscheid-<strong>Halver</strong> eG<br />

Helmut Voss GmbH, Beschläge u. Druckguss<br />

Wohnungsgesellschaft <strong>Halver</strong>-Schalksmühle<br />

Wolter GmbH, Zimmerei und Sägewerk<br />

Allen Eltern, Ehemaligen und Freunden dankt die <strong>Realschule</strong> für<br />

die Unterstützung bei der Beschaffung der Fotos.


Für Notizen<br />

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