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2010 12 06 Theorie der Personalentwicklung - syspero GmbH

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zulassen, die auf eine nachgelagerte Anpassungsqualifizierung<br />

ausgerichtet sind. Die Praxis zeigt, dass gerade in mittelständischen<br />

Unternehmen häufig noch klassische, konservative<br />

Organisationsmodelle anzutreffen sind und die <strong>Personalentwicklung</strong><br />

von Führungskräften und Geschäftsführern als<br />

optimierungsbedürftig empfunden wird. Entsprechende Ansätze<br />

scheitern oftmals daran, dass von den verantwortlichen nicht<br />

bedacht wird, das mo<strong>der</strong>ne Modelle <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong>, wie<br />

sie im folgenden Kapitel beschrieben werden, in klassischen<br />

Organisationen nicht funktionieren können.<br />

2.6.2 Proaktive <strong>Personalentwicklung</strong><br />

Allen bisher dargestellten mehr statischen, rückwärtsblickenden<br />

Ansätze, die im Kern jeweils von den vorgefundenen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungsprofilen als Maßstab <strong>der</strong> dann einsetzenden<br />

<strong>Personalentwicklung</strong> ausgehen, kann die <strong>Theorie</strong> eines<br />

entwicklungsorientierten, proaktiven Verständnisses erweiternd<br />

entgegen gestellt werden. In diesem Fall stehen Arbeitsorganisation<br />

und Qualifikation in einer wechselseitigen dynamischen<br />

Beziehung. 102 <strong>Personalentwicklung</strong> wird zum Bestandteil einer<br />

integrativen Personalstrategie in <strong>der</strong> lernenden Organisation. 103 Mit<br />

dem Ziel einer weitgehenden Abkehr von <strong>der</strong> Belegschafts- und<br />

Qualifikationssegmentierung. 104 Damit hebt sich die proaktive<br />

<strong>Personalentwicklung</strong> klar von einem reaktiven Verständnis als eine<br />

auf pragmatische Anpassung an Verän<strong>der</strong>ungen reagierende<br />

Aufgabe ab, in dem sie sich als Motor <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung versteht.<br />

102 vgl. Stangel-Meseke, M. et al. (1995); S. 5<br />

103 vgl. Fischer, M. (1999); S. 507<br />

104 vgl. hierzu auch Fredecker, I. 1991; S. 18<br />

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In diesem Sinne ist das auf Anpassung ausgerichtete Modell des<br />

„single loop learnings“ zu einem „double loop learning“ weiter<br />

entwickelt, „weil sich hier Handlungsergebnisse <strong>der</strong> Individuen in<br />

verän<strong>der</strong>ten Normen, Strategien und Grundannahmen <strong>der</strong><br />

Organisation nie<strong>der</strong>schlagen. 105<br />

Investitionen in die Entwicklung <strong>der</strong> Mitarbeit des Unternehmens<br />

werden so als strategische Aufgabe verstanden. “Dabei kommt <strong>der</strong><br />

<strong>Personalentwicklung</strong> die Aufgabe zu, zeitgemäße Konzepte zu<br />

erarbeiten, die den Mitarbeitern Perspektiven eröffnen, sowie<br />

Qualifizierungsmöglichkeiten und För<strong>der</strong>maßnahmen anzubieten,<br />

die motivieren, zu unternehmerischem Denken anregen und die die<br />

Lage des Unternehmens am Markt stärken. Hierbei gilt es<br />

insbeson<strong>der</strong>e, die latent vorhandenen aber verdeckten innovativen<br />

Kompetenzen <strong>der</strong> Mitarbeiter aufzudecken, auszubilden und zu<br />

för<strong>der</strong>n. Kreativitätspotentiale werden mehr als je zuvor zum<br />

entscheidenden Baustein für den Unternehmenserfolg.“ 1<strong>06</strong><br />

In einem ständigen kreisförmigen Prozess 107 wird <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

dahin „entwickelt“, innovativ gestaltend auf die Arbeitsprozesse zu<br />

wirken. 108 Fischer weist weitergehend jedoch zurecht daraufhin,<br />

dass <strong>der</strong> letzte Schritt zu einer umfassenden <strong>Personalentwicklung</strong>,<br />

die das Organisationskonzept <strong>der</strong> lernenden Organisation abdeckt,<br />

mit <strong>der</strong> Implementierung <strong>der</strong> proaktiven <strong>Personalentwicklung</strong> im<br />

System des „ double loop learnings“ noch nicht getan ist, da hier <strong>der</strong><br />

Prozess <strong>der</strong> Normengebung selbst noch nicht in die Systematik <strong>der</strong><br />

105 vgl. Kluge, A. (1999); S. 17; und Fischer, M. (1999); S. 507<br />

1<strong>06</strong> Lukas, A. (1998); S. 53<br />

107 vgl. Münch, J. (1995); S. 55<br />

108 vgl. Kluge, A. (1999); S. 226

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