2010 12 06 Theorie der Personalentwicklung - syspero GmbH
2010 12 06 Theorie der Personalentwicklung - syspero GmbH
2010 12 06 Theorie der Personalentwicklung - syspero GmbH
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Seite 6<br />
Mehrzahl <strong>der</strong> Betriebe nach wie vor ein analytisches und<br />
wissenschaftlich fundiertes Bedarfsermittlungssystem fehlt. 21<br />
Obwohl, wie oben dargestellt, wissenschaftlich anerkannt ist, dass<br />
das Erkennen von Mitarbeiterpotentialen eine <strong>der</strong> wichtigsten<br />
Führungsaufgaben ist, stellt Wun<strong>der</strong>er gerade in diesem<br />
Personalmanagementsegment ein großes Defizit fest. 22 Vergleicht<br />
man die Feststellung Arnolds aus 1991 mit dem Urteil Wun<strong>der</strong>ers<br />
aus 2000, so kann zusammengefasst werden, dass trotz positiver<br />
Erkenntnis ein praktischer Fortschritt in <strong>der</strong> Systematisierung <strong>der</strong><br />
<strong>Personalentwicklung</strong> nicht festzustellen ist. Dies bestätigt sich<br />
zum Beispiel auch für die mittelständische Immobilienwirtschaft<br />
unter an<strong>der</strong>em durch einen kritischen Handelsblattbeitrag des<br />
Personalberaters Knips, <strong>der</strong> die Situation mit <strong>der</strong> Überschrift<br />
„Personalmanagement kenne ich nicht“ kennzeichnet. 23<br />
Die grundlegenden theoretischen Ansätze Arnolds werden aktuell<br />
von Becker fortgeführt und zu einer <strong>Theorie</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Personalentwicklung</strong> ausgebaut. Darüber hinausgehende<br />
deutschsprachige wissenschaftstheoretische Ansätze lassen sich<br />
aktuell nicht nachweisen.<br />
Die Ansätze von Arnold und Becker definieren nicht, für welches<br />
Wirtschaftssegment diese <strong>Theorie</strong>n gelten und ihre<br />
Praxistauglichkeit zu beweisen hätten. In einer Studie von<br />
……………… wird jedoch ermittelt, dass systematische<br />
<strong>Personalentwicklung</strong> in <strong>der</strong> Hauptsache in <strong>der</strong> Großindustrie<br />
21 vgl. Arnold, R. (1991); S. 148<br />
22 vgl. Wun<strong>der</strong>er, R. (2000); S. 168<br />
23 vgl. Knips, W. (2001); S. 7<br />
Seite 7<br />
angewendet wird. Eine an<strong>der</strong>e Studie kommt zu dem Ergebnis,<br />
dass <strong>Personalentwicklung</strong> im Mittelstand praktisch nicht<br />
stattfindet. Es ist zu bedenken, dass 80 % aller Arbeitnehmer in<br />
Deutschland in mittelständischen Betrieben tätig sind. Somit findet<br />
<strong>Personalentwicklung</strong> auf einer theoretischen Basis wohl nur für 20<br />
% aller Arbeitnehmer und –innen und Deutschland statt.<br />
Die oben angeführte Kritik an <strong>der</strong> Praxisrelevanz und Wirkung<br />
systematischer <strong>Personalentwicklung</strong>, speziell zusammen mit den<br />
Wirkungen <strong>der</strong> Globalisierung und des dynamischen Wandels des<br />
gesellschaftlichen und betrieblichen Umfelds 24 , machen unbedingt<br />
eine systematische <strong>Personalentwicklung</strong> auch im Mittelstand<br />
notwendig, die sich von einer reaktiven und unwirksamen<br />
Anpassungsfortbildung deutlich unterscheiden muss 25 . Die<br />
gefor<strong>der</strong>te Systematik muss zum einen mit einer wissenschaftlich<br />
abgesicherten Begrifflichkeit arbeiten, 26 und zum an<strong>der</strong>en selbst<br />
als Arbeitsprozess organisiert werden, <strong>der</strong> so transparent und<br />
eindeutig ist, dass <strong>der</strong> Wertschöpfungsbeitrag <strong>der</strong><br />
<strong>Personalentwicklung</strong>sarbeit betriebswirtschaftlich ermittelt werden<br />
kann. 27 Die Qualifikationsbedarfsplanung ist dabei als<br />
Teilprozessschritt <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong> <strong>der</strong> entscheidende<br />
Nukleus des gesamten Prozesses. 28<br />
Zusammenfassend kann bis hierher festgestellt werden, dass bis<br />
heute in <strong>der</strong> deutschen Wirtschaft zwar die strategische Bedeutung<br />
<strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong> und damit die Notwendigkeit einer<br />
24 vgl. Wun<strong>der</strong>er, R. et al. (2000); S. 9<br />
25 vgl.Wöltje, J. et al. (1996); S. 1<br />
26 vgl. Kapitel 4<br />
27 vgl. Schmeisser (2001); S. 15<br />
28 vgl. Merk, R. (1998); S. 177