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KIRAS Projekte 2009 - 2011

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SEHC – Securing Extramural Health Care<br />

Ziel des <strong>Projekte</strong>s SEHC war es, gemeinsam mit dem<br />

Österreichischen Roten Kreuz (ÖRK), einen Softwareprototyp<br />

zu entwickeln, mit dem sich effiziente<br />

Touren­ und Einsatzpläne für mobile Pflegedienste<br />

berechnen lassen. Dieser Prototyp sollte dabei sowohl<br />

im normalen Geschäftsbetrieb als auch in Katastrophenfällen<br />

anwendbar sein und dabei einen<br />

effizienten Einsatz der knappen Ressourcen sicherstellen.<br />

Weiters sollte er noch für Ex­ante­ und Expost­Analysen<br />

von verschiedenen Katastrophenszenarien<br />

tauglich sein. Dazu wurden anhand von Testbezirken<br />

in Oberösterreich die Strukturen und Abläufe<br />

der mobilen Pflege erhoben und auf ihre<br />

Schwachstellen in Hinblick auf Naturkatastrophen untersucht.<br />

Danach wurden für die Testgebiete relevante<br />

Katastrophenszenarien identifiziert und die Auswirkungen<br />

dieser Szenarien auf relevante Attribute<br />

untersucht. In weiterer Folge wurde ein mathematisches<br />

Optimierungsmodell formuliert und mithilfe<br />

der Solversoftware Xpress verifiziert. Das direkte Ziel<br />

der Optimierung war es, die unproduktiven Zeiten<br />

(Fahr­ und Wartezeiten) zu minimieren, gleichzeitig<br />

jedoch auch die Zufriedenheit der betreuten Personen<br />

sowie der Pflegekräfte zu maximieren. Da eine<br />

exakte mathematische Lösung nur für sehr kleine<br />

Probleminstanzen möglich ist, wurde in weiterer Folge<br />

ein eigenes Rechenverfahren basierend auf der<br />

Metaheuristik Variable Neighborhood Search implementiert<br />

und mit Realdaten umfangreich getestet.<br />

SUEHC – Securing Urban Extramural<br />

Health Care<br />

Im April 2010 startete das Nachfolgeprojekt SUEHC<br />

mit dem Ziel, die Ergebnisse aus dem Projekt SEHC<br />

auf den städtischen Raum zu übertragen. Gespräche<br />

mit dem Wiener Roten Kreuz ergaben, dass die<br />

Anforderungen in urbanen Regionen von denen in<br />

ländlichen Regionen abweichen. So nutzen in Städten<br />

mit guter öffentlicher Verkehrsinfrastruktur viele<br />

Pflegekräfte öffentliche Verkehrsmittel. Auch die<br />

sozialen Strukturen und die Bevölkerungsdichte sind<br />

nicht vergleichbar, diese beeinflussen aber maßgeb­<br />

lich die Auswirkungen von Katastrophenszenarien.<br />

Weiters wird der in SEHC entwickelte Prototyp in der<br />

Praxis getestet, um eine für den täglichen Einsatz geeignete<br />

Systemarchitektur zu erarbeiten. Zusätzlich<br />

soll die Akzeptanz eines solchen entscheidungsunterstützenden<br />

Systems untersucht werden.<br />

Die Ergebnisse zeigen, dass es mit dem entwickelten<br />

SEHC­Prototypen möglich ist, trotz der hochgradigen<br />

Komplexität der Aufgabenstellung, die Touren­<br />

und Einsatzplanung von mobilen Pflegekräften<br />

effizienter zu gestalten. Der entwickelte Prototyp ist<br />

dabei in der Lage, auch für in der Praxis relevante Problemgrößen<br />

innerhalb kurzer Rechenzeit gute Ergebnisse<br />

zu liefern. Gerade in Katastrophenfällen lassen<br />

sich so die ohnehin knappen Ressourcen bestmöglich<br />

einsetzen und rasch auf neue Gegebenheiten reagieren.<br />

Neben der Berechnung von Touren­ und Einsatzplänen<br />

lassen sich mit dem Prototyp aber auch<br />

Kapazitätsgrenzen und, in verschiedenen Katastrophensituationen,<br />

nicht versorgbare Klientinnen und<br />

Klienten ermitteln.<br />

Projektleitung:<br />

Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Produktionswirtschaft<br />

und Logistik<br />

Projektpartner:<br />

– mobil data IT & Kommunikationslösungen GmbH<br />

– Österreichisches Rotes Kreuz – Bereich Gesundheitsund<br />

soziale Dienste<br />

– Salzburg Research Forschungsgesellschaft m.b.H.<br />

Kontakt:<br />

Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Produktionswirtschaft<br />

und Logistik<br />

Univ.­Ass. Mag. Dr. Patrick Hirsch<br />

1180 Wien, Feistmantelstraße 4<br />

Tel.: +43/1/476 54 44­19<br />

Fax: +43/1/476 54 44­17<br />

E­Mail: patrick.hirsch@boku.ac.at<br />

Web: www.boku.ac.at

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