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UMWELTBERICHT DER VERLAGSGESELLSCHAFT MADSACK ...

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<strong>UMWELTBERICHT</strong> <strong>DER</strong><br />

<strong>VERLAGSGESELLSCHAFT</strong> <strong>MADSACK</strong> GMBH & CO. KG


Verlagsgesellschaft<br />

Madsack GmbH & Co. KG<br />

August-Madsack-Straße 1<br />

30559 Hannover-Kirchrode<br />

Telefon (05 11) 5 18-0


INHALT<br />

<strong>UMWELTBERICHT</strong> <strong>DER</strong><br />

<strong>VERLAGSGESELLSCHAFT</strong> <strong>MADSACK</strong> GMBH & CO. KG<br />

HANNOVER<br />

I Vorworte 4<br />

Umweltschutz: Ein Thema – alle machen mit 6<br />

Verlagsgruppe Madsack – vom „Hannoverschen Anzeiger”<br />

zum Medienunternehmen 7<br />

II Zeitung machen 8<br />

III Die Umwelt im Blick 12<br />

IV Umweltwirkungen der Zeitungsproduktion<br />

der Verlagsgesellschaft Madsack 24<br />

Globale Umweltwirkungen 26<br />

Nationale Umweltwirkungen 28<br />

Umweltbelastungen in der Stadt Hannover 32<br />

Die Tageszeitung 34<br />

Fazit 36<br />

V Wir sprechen über Umweltschutz – und handeln 38<br />

Umweltprogramm und Maßnahmen 40<br />

Umwelt in Zahlen 43<br />

3


UMWELTSCHUTZ<br />

IST MEHR ALS DAS EINHALTEN VON GESETZEN<br />

VORWORT <strong>DER</strong> GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Umweltschutz hat hohe Priorität bei der Verlagsgesellschaft<br />

Madsack. Ziel ist es, Anforderungen an<br />

die Umweltleistung des Unternehmens auch über<br />

die gesetzlichen Erfordernisse hinaus zu erfüllen.<br />

Als organisatorische Voraussetzung für eine systematische<br />

betriebliche Umweltpolitik in allen Bereichen<br />

unseres Unternehmens wurde deshalb 1993<br />

die Position des Umweltschutzbeauftragten geschaffen<br />

und an die Geschäftsführung angegliedert.<br />

4<br />

Als erstes Unternehmen der Branche haben wir<br />

eine Öko-Bilanz erstellt und diese in unserem Umweltbericht<br />

von 1995 veröffentlicht. In Zusammenarbeit<br />

mit Lieferanten, Behörden und Forschungsinstituten<br />

werden ständig neue Anlagen und Verfahrensweisen<br />

entwickelt, die es ermöglichen, die<br />

umweltfreundliche Herstellung unserer Zeitungen<br />

sicherzustellen. Digitale Kameras haben die Fotolabore<br />

in den Redaktionen abgelöst. In der Vorstufe<br />

werden die Druckplatten für sämtliche eigenen Verlagsobjekte<br />

und die ersten Fremdaufträge mit dem<br />

Computer-to-plate-Verfahren hergestellt. Der Verbrauch<br />

an Fotochemikalien geht deutlich zurück. Im<br />

Bereich der Rotation sind Lösemittel zur Reinigung<br />

der Maschinen im Einsatz, die kaum verdunsten<br />

können und intern gesammelt und recycelt werden.<br />

Aber auch über die Grenzen des Verlagsgebäudes<br />

hinaus sind wir engagiert. Lokal beteiligen wir uns<br />

am Projekt „Ökoprofit“ der Stadt Hannover, einem<br />

Erfahrungsaustausch von Unternehmen und externen<br />

Fachleuten. Regional hat die Verlagsgesellschaft<br />

Madsack mit anderen Zeitungsdruckereien<br />

aus Niedersachsen und Bremen den „Arbeitskreis<br />

Zeitung und Umwelt“ gegründet, der bei seinen<br />

regelmäßigen Treffen Erfahrungen austauscht,<br />

Abfallentsorgungsanlagen besichtigt und an Forschungsprojekten<br />

teilnimmt. Auf nationaler Ebene<br />

wurden von der Verlagsgesellschaft Madsack erstmals<br />

ökologische Kennzahlen für Zeitungsdruckereien<br />

vorgestellt, die danach mit anderen Zeitungsverlagen<br />

zu einem einheitlichen System von ökologischen<br />

Kennziffern für die Branche erweitert<br />

wurden.<br />

Dieser zweite Umweltbericht dokumentiert, dass<br />

Umweltschutz in unserem Hause nicht nur auf<br />

unseren Standort beschränkt wird. Mit diesem Verständnis<br />

wird es auch künftig unsere Aufgabe und<br />

unser Ziel sein, die Belastungen für die Umwelt so<br />

gering wie möglich zu halten.<br />

Hannover, im November 2000<br />

Herbert Flecken<br />

stellv. Vorsitzender der Geschäftsführung


UMWELTSCHUTZ IST ÜBERZEUGUNGSARBEIT<br />

VORWORT DES BETRIEBSRATS<br />

Umweltschutz blüht im Verborgenen. Immerhin.<br />

Dieser Bericht wird offen legen, ob und welche<br />

Fortschritte erzielt worden sind. Doch wenn wir im<br />

Betriebsrat kritische Maßstäbe anlegen, so fehlt<br />

uns an erster Stelle die betriebsöffentliche Diskussion<br />

über das Thema. Und wenn wir schon kritisch<br />

sein wollen, so meinen wir uns damit auch selbst:<br />

Immer wieder verlieren wir das bedeutende Ziel,<br />

die Umwelt zu schützen und damit die Gesundheit<br />

am Arbeitsplatz zu fördern, aus dem Blickfeld.<br />

Wir reden einfach zu wenig darüber. Und stellen im<br />

Vergleich zu den Ansprüchen, die wir für den vorigen<br />

Umweltbericht formuliert haben, leider keinen<br />

Fortschritt in der betriebsöffentlichen Debatte fest.<br />

Dabei gäbe es so viele Maßnahmen, die zugleich<br />

die Umwelt schützen, die Arbeitsbedingungen<br />

erleichtern können und die geeignet sind, Gesundheit<br />

im Betrieb zu erhalten. Das fängt bei den<br />

Arbeitsmitteln an. In den technischen Abteilungen<br />

wächst die Erkenntnis, welchen schleichend nachteiligen<br />

Einfluss der Lärm auf das Wohlbefinden der<br />

Menschen hat. Gegenmaßnahmen sind ergriffen,<br />

reichen aber noch nicht aus. In Verlag und Redaktionen<br />

droht die Überhitzung – nicht nur wegen der<br />

gesunkenen Zahl der Arbeitsplätze und der Gefahr<br />

zu hoher Arbeitsverdichtung. Das Raumklima im<br />

Verlagshaus, vor allem an der Süd- und Westseite<br />

der Bürotürme an der August-Madsack-Straße ist<br />

seit vielen Jahren Gesprächsthema im Kollegenkreis.<br />

Einfache Lösungen gibt es nicht, und die Kritik<br />

an der Bauplanung kommt 25 Jahre zu spät...<br />

Umweltschutz eignet sich nicht als Streitthema in<br />

der innerbetrieblichen Diskussion in Form von<br />

Zuweisung von Schuld für Versäumnisse. Es ist das<br />

Thema für den in jeder Hinsicht offenen Dialog, das<br />

Thema, bei dem die großen und die kleinen Geldverdiener<br />

alle an einem Strang ziehen müssten,<br />

weil alle unsere Omas Recht haben mit der Lebensweisheit,<br />

die sie uns auf den Weg gegeben haben:<br />

Ohne Gesundheit ist alles nichts wert.<br />

Umweltschutz ist Gesundheitsschutz mit Perspektiven.<br />

Arbeiten wir dafür.<br />

Bernd Kirchhof<br />

Betriebsratsvorsitzender<br />

5


UMWELTSCHUTZ:<br />

EIN THEMA – ALLE MACHEN MIT<br />

In der Verlagsgesellschaft Madsack engagieren sich<br />

alle für mehr Umweltschutz. Die gesetzlichen Bestimmungen<br />

sind nur die Grundlage für eigenes<br />

unternehmerisches Handeln; wir tun mehr für den<br />

Umweltschutz als gesetzlich vorgeschrieben.<br />

Ohne Papier, Chemikalien, Strom und Wasser kann<br />

keine Zeitung entstehen. Es kommt darauf an mit<br />

kostbaren Rohstoffen, Material und Energie verantwortungsvoll<br />

umzugehen. Stofffluss und Verbrauch<br />

werden permanent kontrolliert. Jeder Abschnitt des<br />

Produktionsprozesses wird immer wieder auf mögliche<br />

Verbesserungen abgeklopft. Niemand kennt<br />

Material und Maschinen besser als die Menschen,<br />

die damit arbeiten, und darum sprechen die Mitarbeiter<br />

der Verlagsgesellschaft Madsack den<br />

Umweltschutzbeauftragten Stefan Krause direkt an,<br />

wenn es hakt oder wenn es neue Ideen gibt. Er<br />

prüft die Vorschläge und sucht die Lösungen, wenn<br />

Probleme auftauchen.<br />

Mit der neuen Betreiberordnung, die im Laufe des<br />

Jahres 2000 eingeführt wurde, werden die technischen<br />

Zuständigkeiten noch klarer geregelt. Darin<br />

ist festgelegt, wer in welchem Bereich für Maschinen<br />

und Gesundheitsschutz, die Arbeits- und<br />

Brandsicherheit oder für den Umweltschutz verantwortlich<br />

und damit auch Ansprechpartner für andere<br />

Mitarbeiter ist. Die Verantwortlichen stehen<br />

ihren Vorgesetzten als Berater zur Seite.<br />

Im Mittelpunkt steht die Verantwortung für die<br />

Umwelt – und die geht alle an.


VERLAGSGRUPPE <strong>MADSACK</strong> –<br />

VOM „HANNOVERSCHEN ANZEIGER“ ZUM MEDIENUNTERNEHMEN<br />

Die Verlagsgesellschaft Madsack GmbH & Co. KG<br />

in Hannover (Stammhaus) ist aus der 1892 gegründeten<br />

Gesellschaft „Hannoverscher Anzeiger Madsack<br />

& Co.“ hervorgegangen. Persönlich haftender<br />

Gesellschafter war Dr. h.c. August Madsack. Am<br />

1. März 1893 erschien als „unparteiisches Organ<br />

für Jedermann“der Hannoversche Anzeiger, Vorläufer<br />

der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung.<br />

Die Verlagsgruppe Madsack ist ein Verlags-, Druckund<br />

Medienunternehmen. Kernkompetenz der<br />

Madsack-Gruppe ist die Bereitstellung und Vermarktung<br />

von Informationen durch Print- und<br />

Online-Produkte. Die Produktion in Redaktionen,<br />

Verlag und Technik ist komplett digitalisiert.<br />

Seit 1970 verzeichnet das Unternehmen ein rasantes<br />

Wachstum. Der Umsatz ist von rund 60 Millionen<br />

Mark im Jahr 1970 über 452 Millionen Mark<br />

im Jahr 1990 auf 920 Millionen Mark im Jahr 1999<br />

gestiegen. In diesem Jahr werden wir den Umsatz<br />

von einer Milliarde Mark überschreiten.<br />

In der Verlagsgesellschaft Madsack erscheinen in<br />

Niedersachsen die regionalen Tageszeitungen<br />

– HANNOVERSCHE ALLGEMEINE ZEITUNG<br />

– PEINER ALLGEMEINE ZEITUNG<br />

– SCHAUMBURGER NACHRICHTEN<br />

– GÖTTINGER TAGEBLATT<br />

– EICHSFEL<strong>DER</strong> TAGEBLATT<br />

– ALLERZEITUNG<br />

– WOLFSBURGER ALLGEMEINE<br />

und die<br />

– NEUE PRESSE<br />

sowie zahlreiche Anzeigenblätter.<br />

In Hannover, Göttingen, Peine und Leipzig stehen<br />

die Druckhäuser der Verlagsgruppe Madsack. Auf<br />

ihren modernen Rotationen werden nicht nur die<br />

Zeitungen des Unternehmens, sondern auch zahlreiche<br />

andere Publikationen im Auftrag verschiedener<br />

Kunden gedruckt.<br />

Darüber hinaus engagiert sich die Verlagsgesellschaft<br />

Madsack im Bereich der elektronischen Medien,<br />

und zwar mit eigenen Aktivitäten, aber auch<br />

über Beteiligungen in Zusammenarbeit mit Partnern.<br />

Neben Beteiligungen an privaten Hörfunksendern<br />

betreibt die Verlagsgesellschaft Madsack eine<br />

eigene Fernseh- und Multimedia-Produktionsgesellschaft.<br />

Im Online-Markt ist die Verlagsgruppe im ersten<br />

Halbjahr 2000 wichtige Kooperationen eingegangen:<br />

Dazu zählt die Beteiligung an der Internet<br />

Service Marketing AG (ISMAG) mit einem nationalen<br />

Online-Rubrikenmarkt. Außerdem hat sich<br />

Madsack an der ZetNet AG beteiligt. Dieses Unternehmen<br />

tritt als Dienstleister für Medienunternehmen<br />

in den Bereichen Internet Service Providing<br />

und Online Content auf. Mit der Gesellschaft<br />

„hier.de“ wurde zusammen mit Partnern wie der<br />

Stadtsparkasse und der Kreissparkasse Hannover<br />

ein Regional-Portal für Hannover und Niedersachsen<br />

als virtueller Marktplatz geschaffen.<br />

Im Medienzentrum Anzeiger-Hochhaus in Hannover<br />

sind die Aktivitäten im privaten Hörfunk und Fernsehen<br />

der Verlagsgesellschaft Madsack und anderer<br />

Unternehmen konzentriert. Auch außerhalb<br />

Niedersachsens besitzt Madsack Verlags- und<br />

Medienbeteiligungen.<br />

Ein solches Wachstum braucht Platz: Das Stammhaus<br />

der Verlagsgesellschaft Madsack wurde 1974<br />

aus der Innenstadt in den Stadtteil Kirchrode verlegt.<br />

Im Anzeiger-Hochhaus, dem ehemaligen<br />

Firmensitz und einem Wahrzeichen der Stadt, ist<br />

inzwischen ein Medienzentrum entstanden, das<br />

Fernsehproduktionen, Hörfunkaktivitäten und die<br />

renommierte Kestner Gesellschaft beherbergt.<br />

In der Madsack-Zentrale an der August-Madsack-<br />

Straße 1 sind heute etwa 1200 Mitarbeiter beschäftigt<br />

in den Bereichen Redaktionen, Technik,<br />

Produktion und Verlag.<br />

Seit 1991 ist die Verlagsgesellschaft Madsack<br />

GmbH & Co. KG zusammen mit der Axel Springer<br />

Verlag AG in Hamburg zu jeweils 50 Prozent an der<br />

Leipziger Verlags-und Druckereigesellschaft mbH &<br />

Co. KG in Leipzig beteiligt. Vollständig konsolidiert<br />

wird das Geschäft der Leipziger Verlags- und<br />

Druckereigesellschaft bei der Verlagsgesellschaft<br />

Madsack. Das Unternehmen gibt die Leipziger<br />

Volkszeitung und die Dresdner Neueste Nachrichten<br />

heraus.<br />

7


UMWELT – EIN ZENTRALES THEMA <strong>DER</strong><br />

TAGESZEITUNG<br />

Längst vorbei sind die Zeiten, in denen Tageszeitungen<br />

Umweltthemen in eine grüne Öko-Nische<br />

verbannt hatten, um ein reines Gewissen zu haben.<br />

Diese Themen stehen inzwischen oft im Mittelpunkt<br />

der Berichterstattung, weil sie auch für die meisten<br />

Leser wichtig geworden sind: Öko-Steuer, Entfernungspauschale,<br />

Eisenbahn oder Straßenbau,<br />

Klimakatastrophe, Überschwemmungen, neue<br />

Standards für Autoabgase, Umweltthemen prägen<br />

die Berichterstattung von der ersten bis zur letzten<br />

Seite.<br />

Wenn der Bundestag über die neuen Vergütungssätze<br />

für Ökostrom entscheidet, dann ist das ein<br />

politisches Thema. Führen diese Vergütungen zu<br />

einem Boom bei den Herstellern von Windrädern,<br />

wandert das Thema in die Wirtschaft. Regt sich vor<br />

Ort Widerstand gegen den Bau eines neues Windparks,<br />

kann man darüber auf der Niedersachsen-<br />

Seite oder im Lokalen lesen. Und gibt es eine technische<br />

Neuentwicklung auf diesem Gebiet, so wird<br />

sie ausführlich auf der Seite Umwelt und Forschung<br />

vorgestellt. Wird es wegen der Bedeutung des Themas<br />

wichtig, umfangreiche Hintergrundinformationen<br />

über Ökostrom mitzuteilen, so wird man diese<br />

auf der Seite Blick in die Zeit nachlesen können.<br />

Umwelt ist mehr als nur die Berichterstattung über<br />

verseuchte Böden oder verschmutzte Flüsse.<br />

Umwelt ist zu einem Querschnittsthema geworden.<br />

Das schlägt sich auch in der Politik in Berlin und<br />

Brüssel nieder. Nicht nur die Beratungen der EU-<br />

Umweltminister – etwa über Altautos oder Mehrwegverpackungen<br />

– sind Umweltthemen. Auch<br />

wenn die Finanz- und Wirtschaftsminister der<br />

Gemeinschaft über Ökosteuern oder Flugbenzin<br />

reden, haben ihre Entscheidungen Auswirkungen<br />

auf die Umwelt. Manche Themen sind erst auf den<br />

zweiten Blick Umweltthemen.<br />

Das gilt natürlich nicht für die Berichterstattung<br />

über Umweltkatastrophen. Wenn in der Ukraine ein<br />

Atomreaktor explodiert oder vor der Bretagne ein<br />

Öltanker auseinanderbricht, denkt jeder sofort an<br />

die Folgen für die Umwelt. Umweltthemen stehen<br />

in der Rangfolge der Themen, die die Menschen<br />

berühren, ganz weit oben.<br />

8<br />

ZEITUNG MACHEN<br />

DIE REDAKTION<br />

Von Reiseschreibmaschinen und Tipp-Ex sind<br />

Redaktionen heute ebenso weit entfernt wie vom<br />

Bleisatz. Wenn Journalisten ihre Recherchen abgeschlossen<br />

haben, schreiben sie ihre Texte in das<br />

Redaktionssystem P.INK. Dieses durch eine Datenbank<br />

gestützte Computerprogramm erlaubt in<br />

QuarkXPress den digitalen Ganzseitenumbruch.<br />

Darunter verstehen Zeitungsleute, dass die ganze<br />

Seite in verkleinerter Form direkt auf dem Bildschirm<br />

zusammengestellt – eben umbrochen –<br />

wird. Auf dem Schirm erscheint die Seite genau so,<br />

wie sie der Leser am nächsten Morgen gedruckt<br />

erhält.<br />

Auch die Fotos werden überwiegend als Datenpakete<br />

im Datennetzwerk verwaltet und bearbeitet.<br />

Sie werden direkt vom Chip der digitalen Kamera<br />

ins Redaktionssystem geladen. Keine Entwicklung<br />

mehr von Filmen oder gar Papierabzüge. Die<br />

umweltbelastende Fotochemie ist in der Redaktion<br />

abgeschafft. Die digitalen Fotos werden von den<br />

Bildbearbeitern am Bildschirm in Größe, Farbe und<br />

Helligkeit eingestellt. Anschließend folgt die Platzierung<br />

auf den Seiten in QuarkXPress. Ganz ähnlich<br />

wird auch mit Anzeigen verfahren: Alles liegt im<br />

digitalen Format vor – quasi per Mausklick werden<br />

redaktioneller und Anzeigenteil einer Seite zusammengefügt.<br />

Mit dem Befehl „Produzieren“ wird die Seite auf<br />

ihren Weg zur Rotation geschickt. Erst auf dem<br />

Weg dort hin wird daraus ein mit der Hand zu greifendes<br />

Produkt – in der Druckplattenherstellung.


VOM COMPUTER AUF DIE PLATTE –<br />

FERTIG MACHEN FÜR DIE WALZE:<br />

DIE DRUCKPLATTENHERSTELLUNG<br />

In kaum einem anderen Teil der Zeitungsherstellung<br />

hat es in den vergangenen Jahren eine ähnliche<br />

Revolution gegeben wie in der Druckplattenherstellung.<br />

Völlig unsichtbar geht die Plattenherstellung<br />

inzwischen vor sich. Der Befehl „Produzieren“ setzt<br />

einen Produktionsprozess in Gang, der noch vor<br />

wenigen Jahren in viele unterschiedliche Arbeitsschritte<br />

aufgeteilt war. Heute werden die Druckplatten<br />

vom Computer gesteuert hergestellt. Der<br />

Zwischenschritt – die Belichtung von Filmen, die<br />

auf die Aluminiumbleche, die Druckplatten, übertragen<br />

werden – entfällt fast vollständig. Heute<br />

werden die mit einem lichtempfindlichen Kunststoff<br />

beschichteten Platten direkt im Computer belichtet.<br />

Computer to plate (CTP) heißt dieses Verfahren.<br />

Die Text- und Bildinformationen der Zeitungsseiten<br />

sind gespeichert. Ein Laser tastet in absoluter Dunkelheit<br />

die empfindlichen Druckplatten ab und<br />

belichtet sie an den richtigen Stellen: Licht dorthin,<br />

wo Buchstaben und Bilder stehen sollen, kein Licht,<br />

wo die Seite weiß bleiben soll. Danach laufen die<br />

Platten in die Entwicklungsmaschine, sie werden<br />

gehärtet, fixiert und gummiert, so dass ihnen das<br />

Licht nichts mehr anhaben kann. Nur noch bei diesem<br />

Arbeitsschritt werden im Prozess der Plattenproduktion<br />

Chemikalien benötigt. In der Waschanlage<br />

werden die Reste der Polymerschicht abgebürstet.<br />

Überall dort, wo später auf der gedruckten<br />

Zeitungsseite etwas zu sehen sein soll, bleibt die<br />

Fotopolymerschicht stehen. An den übrigen Stellen<br />

wird die aufgeraute Oberfläche des Aluminiumbleches<br />

freigelegt.<br />

ALUMINIUMRECYCLING<br />

Die gebrauchten Druckplatten werden der<br />

Wiederverwertung zugeführt. Reines Aluminium<br />

kann direkt eingeschmolzen werden.<br />

Aluminiumrecycling ist heute in Deutschland<br />

ein fester Bestandteil der Versorgung mit Aluminium.<br />

Aluminium kann, wie auch andere<br />

Metalle, beliebig oft in den Kreislauf zurückgeführt<br />

werden. Außerdem ist der Energieaufwand<br />

für das Recycling von Aluminium<br />

gering. Das Wiederaufschmelzen von recyceltem<br />

Aluminium spart bis zu 95 Prozent der<br />

zur Ersterzeugung benötigten Energie. 1999<br />

wurden von der Verlagsgesellschaft Madsack<br />

ca. 100 t Druckplatten wiederverwertet.<br />

Erst in diesem Stadium verlassen die Platten die<br />

Dunkelheit der Maschine. Jetzt sieht man ihnen an,<br />

dass sie mal eine Zeitung drucken werden. Nun<br />

heißt es: Fertig machen für die Walze. Zwei Enden<br />

der Druckplatten werden abgekantet, damit der<br />

Drucker sie in der Rotation auf die Zylinder der<br />

Druckmaschinen spannen kann.<br />

Rund 360 CTP-Platten pro Stunde werden in den<br />

Stoßzeiten abends und nachts hergestellt. Die<br />

Hausobjekte Hannoversche Allgemeine, Neue Presse,<br />

Peiner Allgemeine Zeitung und Schaumburger<br />

Nachrichten werden bereits ausschließlich im<br />

modernen CTP-Verfahren hergestellt. Über 40 000<br />

Aluminiumplatten werden monatlich benötigt.<br />

Für ihre Kunden, die im Druckzentrum in Kirchrode<br />

ihre Produkte drucken lassen, bietet die Verlagsgruppe<br />

Madsack auch noch die Möglichkeit der<br />

alten Fotosatz- und Druckformherstellung. Dazu<br />

werden die Daten auf Fotosatzrecordern mit einem<br />

Laserstrahl in Originalgröße auf Film belichtet. Der<br />

Film wird wie in der Fototechnik mit Chemikalien<br />

zunächst entwickelt und dann fixiert. Die dabei entstehende<br />

dünne Folie wird in großen Kopiermaschinen<br />

auf die lichtempfindlichen Aluminiumbleche<br />

übertragen. Rund ein Viertel aller Druckerzeugnisse<br />

werden zurzeit noch in diesem Verfahren gedruckt.<br />

Ende des Jahres 2000 soll dies jedoch auch der<br />

Vergangenheit angehören. Dann werden auch die<br />

Madsack-Kunden ihre Seiten digital liefern, so dass<br />

das CTP-Verfahren angewandt werden kann.<br />

9


DRUCKFARBE<br />

Zeitungs-Offset-Druckfarben bestehen aus<br />

Farbpigmenten, Bindemitteln und kennzeichnungsfreien,<br />

hochsiedenden Mineralölen<br />

als Flüssigbestandteilen. Farbmittel für die<br />

Schwarzfarbe ist Ruß, für die Buntfarben die<br />

verschiedensten organischen Pigmente.<br />

Das Bindemittel ist ein Gemisch aus Harzen<br />

und verschiedenen Ölen. Da keine leichtflüchtigen<br />

Lösemittel eingesetzt werden,<br />

trocknet die Zeitungsdruckfarbe nur durch<br />

Wegschlagen in das saugfähige Zeitungspapier.<br />

An Stelle der Mineralöle werden<br />

auch aufbereitete pflanzliche Öle (z.B. aus<br />

Soja- und Leinsaat) verwendet. Die von der<br />

Verlagsgesellschaft Madsack verwendeten<br />

Farben enthalten keine giftigen, krebserregenden<br />

oder fruchtschädigenden Stoffe.<br />

Sie sind zudem frei von gefährlichen<br />

Schwermetallen wie Blei, Cadmium, Quecksilber<br />

und Chrom-VI. Die Druckfarben lassen<br />

sich bei der Wiederverwertung des Altpapiers<br />

gut entfernen.<br />

EINE RUNDE SACHE – DIE ROTATION<br />

Auf die Zylinder, fertig, los: In der Rotation stehen<br />

die computergesteuerten Maschinen mit 116<br />

Druckwerken, hier wird aus der Zeitung auf den<br />

Alublechen eine Zeitung aus Papier. Druckfarbe<br />

und natürlich die fast 20 Kilometer langen Papierrollen<br />

sind dazu nötig. Aber auch Wasser ist ein<br />

ganz wichtiger Bestandteil des Offsetdruckverfahrens,<br />

mit dem bei Madsack Zeitungen hergestellt<br />

werden.<br />

Die Druckplatten werden in einer festgelegten<br />

Anordnung auf die großen Druckwalzen gespannt.<br />

Die für den Druck verwendeten Papierbahnen sind<br />

so breit, dass vier Seiten nebeneinander gedruckt<br />

werden können. An mehreren Stationen der<br />

Maschinen warten die Druckfarben auf das Papier,<br />

das in einem ausgeklügelten System an der Druckplatte,<br />

den Gummiwalzen und den Farbstationen<br />

vorbeirauscht. Dabei wird die Platte mit Wasser<br />

befeuchtet. Das nackte Blech nimmt das Wasser an,<br />

während die beschichteten Stellen trocken bleiben.<br />

Dort nimmt die Platte die Farbe an. Beim Offsetdruck<br />

kommt im Gegensatz zum Buchdruck die<br />

Platte nicht mit dem Papier in Berührung. Stattdessen<br />

wird das Druckbild zunächst spiegelverkehrt auf<br />

eine Gummiwalze und von dort auf die Papierbahnen<br />

übertragen.<br />

10<br />

Dann geht es rund in der Rotation. Mit bloßem<br />

Auge ist der Druckvorgang nicht zu erkennen, denn<br />

die Zylinder bewegen sich in atemberaubender<br />

Geschwindigkeit. Wenn die Maschinen mit Höchstgeschwindigkeit<br />

laufen, können bis zu 70 000 Zeitungen<br />

pro Stunde gedruckt werden. Während der<br />

Produktion überwachen Fachkräfte ständig die<br />

Qualität. Falls es erforderlich ist, können sie am<br />

Computer in den Druckprozess eingreifen. Ist beispielsweise<br />

eine Farbe in einem bestimmten Bereich<br />

zu blass, kann der Drucker die Farbmenge erhöhen.<br />

Am Anfang eines jeden Druckvorgangs steht das<br />

Einfahren der Maschinen. Die gedruckten Exemplare<br />

werden erst weiterverarbeitet, wenn der Druck<br />

die optimale Farbgebung hat. Diese so genannte<br />

Makulatur läuft direkt aus der Rotation über ein<br />

Förderband in Altpapiercontainer. Erst wenn der<br />

Drucker mit der Qualität zufrieden ist, gehen die<br />

Zeitungen ihren Weg bis zur Verpackungseinheit in<br />

der so genannten Weiterverarbeitung. Am Ende<br />

einer Druckmaschine steht ein Falzapparat, in dem<br />

die bedruckten Papierbahnen geschnitten, gefaltet<br />

und in der richtigen Reihenfolge zu Zeitungen<br />

zusammengelegt werden.


AUF DIE VERPACKUNG KOMMT ES AN –<br />

<strong>DER</strong> VERSAND<br />

Bis die Zeitung endlich morgens auf dem Frühstückstisch<br />

der Leser liegt, hat sie eine lange Reise<br />

und einige technische Hürden hinter sich. Die Verlagsgesellschaft<br />

Madsack hat in den vergangenen<br />

Jahren mehr als 30 Millionen Mark investiert, um<br />

ein hochmodernes Vertriebs- und Versandsystem<br />

aufzubauen. Damit alle Zeitungen pünktlich und an<br />

der richtigen Stelle ankommen, wird im Versand,<br />

dem letzten Glied in der Kette der Zeitungsproduktion,<br />

nach einem logistisch perfekten Plan gearbeitet.<br />

Nicht alle Zeitungsseiten, die beispielsweise in der<br />

Sonnabendausgabe erscheinen, werden auch erst<br />

in der Nacht gedruckt. Dies ist drucktechnisch nicht<br />

möglich. Darum werden Sonderveröffentlichungen,<br />

Anzeigenteile sowie die Wochenendbeilage „der 7.<br />

tag“ schon zu Zeiten vorproduziert, wenn Kapazitäten<br />

in der Rotation frei sind. Diese bereits vorabgedruckten<br />

Teile müssen in die frisch gedruckten Zeitungen<br />

eingelegt werden. Das geschieht in so genannten<br />

Einsteckmaschinen. Anschließend werden<br />

die kompletten Zeitungen zu Paketen gebündelt<br />

und zum Schutz vor Nässe und Schmutz in Folien<br />

verpackt. Diese Folien sind mittlerweile extrem dünn<br />

(0,012 Millimeter). Sie werden von den Zeitungsträgern<br />

gesammelt und der Wiederverwertung zugeführt.<br />

Per Zeitungswagen werden die Zeitungspakete<br />

zu den Sammelstellen für die Träger gebracht.<br />

Von vier Uhr morgens an schwärmen die rund<br />

1800 Austräger von HAZ und NP aus, um den<br />

Lesern ihre Tageszeitung nach Hause zu bringen.<br />

Im Druckzentrum in Kirchrode kehrt Ruhe ein,<br />

wenn anderswo der Tag beginnt. Doch die Pause<br />

währt nicht lange. Schon gegen sieben Uhr rückt<br />

die Frühschicht an. Ein neuer Arbeitstag beginnt.<br />

ZEITUNGSHERSTELLUNG<br />

IM ÜBERBLICK<br />

REDAKTIONEN<br />

ANZEIGENABTEILUNG<br />

PRODUKTION<br />

CTP<br />

DRUCKFORMHERSTELLUNG<br />

DRUCK<br />

WEITERVERARBEITUNG<br />

(EINSTECKEN, PACKEN)<br />

11<br />

VERTRIEB<br />

Zur Sicherung der Produktion sind weitere<br />

betriebliche Funktionen notwendig:<br />

VERWALTUNG<br />

TECHNISCHE DIENSTE<br />

STROM<br />

WÄRME<br />

KÄLTE<br />

WASSER<br />

DRUCKLUFT<br />

VERKEHR<br />

WAREN<br />

PERSONEN<br />

KÜCHE, KANTINE


HEIZUNGS- UND KÄLTEANLAGEN<br />

Erdgas wird in drei Heizkesseln mit<br />

3200 kW, 1600 kW und 800 kW Leistung<br />

zur Wärmeversorgung eingesetzt. In zwei<br />

Kältezentralen stehen drei Kolbenmaschinen<br />

mit je 750 kW sowie zwei Kompressionskältemaschinen<br />

mit jeweils 360 kW<br />

Leistung, die zur Kühlung des Rechenzentrums<br />

eingesetzt werden. Eine weitere<br />

Anlage mit 360 kW steht als Reserve für<br />

die Kühlung der Rotation zur Verfügung.<br />

Jahr Maßnahme Investition Einsparung KWh/a<br />

kWh/a<br />

1994/95 Austausch der Heizkessel 1 200 000 DM 800 000 kWh/a<br />

Austausch der Thermostatventile 150 000 DM<br />

1996 Blindstromkompensatoren 220 000 DM 80 000 kWh/a<br />

1996/97 Austausch der Kältemaschinen 2 000 000 DM 300 000 kWh/a<br />

1997 2 neue Druckluftzentralen 230 000 DM 225 000 kWh/a<br />

1999–2001 Austausch der Raumbeleuchtung 900 000 DM 400 000 kWh/a<br />

12<br />

DIE UMWELT IM BLICK<br />

MANCHE MÖGEN‘S HEISS –<br />

ENERGIEVERBRAUCH<br />

Erdgas und Strom bezieht die Verlagsgesellschaft<br />

Madsack von den Stadtwerken Hannover. 1999<br />

wurden 14 800 Megawattstunden Strom und<br />

10 600 Megawattstunden Erdgas verbraucht. Der<br />

Energieverbrauch ist den vergangenen vier Jahren<br />

kontinuierlich gesunken. Dies liegt an neuen, leistungsfähigeren<br />

Maschinen, die mit weniger Strom<br />

die gleiche Leistung bringen, und am Umbau der<br />

Heizungs- und Kälteanlagen.<br />

Zwischen 1994 und 1996 wurde im Stammhaus der<br />

Verlagsgesellschaft Madsack in Kirchrode die Klimatisierung<br />

und Heizung komplett erneuert. Die<br />

Anlagen werden seitdem bedarfsabhängig gesteuert.<br />

Die drei Heizkessel, die Wärme für Büroräume<br />

und Druckereihallen liefern, werden entsprechend<br />

der Außentemperatur angeheizt. Außerdem wurden<br />

an allen Heizkörpern Thermostate eingebaut, mit<br />

denen sich die Raumtemperatur regeln lässt. Überheizte<br />

Büros gibt es nicht mehr. Die Geräte entsprechen<br />

dem neuesten Stand der Technik und gewährleisten<br />

die bestmögliche Ausnutzung der Energie.<br />

Pro Jahr werden damit 800 000 Kilowattstunden<br />

gespart.<br />

Ebenso wichtig wie die Wärme ist auch eine ausreichende<br />

Kälteversorgung. Vor allem in der Rotation<br />

müssen die Mitarbeiter darauf achten, dass die<br />

Maschinen nicht heißlaufen. Im Rechenzentrum des<br />

Hauses ginge es ohne Kaltluft ebenfalls zu heiß her.<br />

Für die empfindlichen Computer ist eine gleichbleibende<br />

Raumtemperatur notwendig. Zwei Kältezentralen<br />

sorgen für die nötige Kühlung. Die Büros sind<br />

nicht klimatisiert. Die FCKW-Kälteaggregate sind in<br />

den vergangenen Jahren gegen Aggregate mit dem<br />

umweltverträglicheren Kältemittel Ammoniak ausgetauscht<br />

worden. Die zwei alten Turboverdichter<br />

sind durch drei Kolbenverdichter ersetzt worden,<br />

die 750 Kilowattstunden an Kälteleistung produzieren<br />

– mit einem Drittel weniger Energieeinsatz.


Ohne Strom läuft bei der Verlagsgesellschaft Madsack<br />

gar nichts, keine Computer in der Redaktion,<br />

keine Kaffeemaschine und natürlich auch nicht die<br />

großen Druckmaschinen in der Rotation. Weil es<br />

also ganz ohne nicht geht, wird bei Madsack Strom<br />

gespart, wo es möglich ist. Angeschafft werden nur<br />

Strom sparende Geräte, Stromfresser gibt es nicht<br />

mehr. In allen Fluren wurden Energiesparlampen<br />

eingebaut, und in den Büros sorgen Lampen mit<br />

geringerer Leistung, aber gleicher Lichtausbeute für<br />

die Beleuchtung. Im Jahr 1999 wurden auf diese<br />

Weise rund 400 000 Kilowattstunden Strom eingespart.<br />

Im Juni 1995 wurde der letzte von sieben Transformatoren,<br />

die mit dem PCB-haltigen Clophen gekühlt<br />

wurden, entsorgt. Seitdem stehen auf dem<br />

Betriebsgelände nur noch Trockentransformatoren.<br />

Abgeschafft wurden auch die Stromwandler, die<br />

mit Silikonöl gekühlt wurden, so dass keine Gefahr<br />

mehr besteht, dass Öl auslaufen und die Umwelt<br />

schädigen könnte.<br />

In der Druckluftzentrale wurden die Kompressoren<br />

erneuert. Die Leistung der neuen Geräte wurde<br />

wesentlich erhöht, der Stromverbrauch blieb jedoch<br />

gleich. Die Verlagsgesellschaft Madsack spart<br />

damit nicht nur Strom, sondern auch Geld.<br />

125 000 Mark pro Jahr werden durch die Neuerungen<br />

gespart.<br />

Die Verlagsgesellschaft Madsack hat darüber hinaus<br />

einen Vertrag mit den Stadtwerken geschlossen,<br />

der es dem Stromlieferanten erlaubt, in Zeiten,<br />

zu denen im sonstigen Stadtgebiet viel Strom verbraucht<br />

wird, bestimmte Geräte bei Madsack abzuschalten.<br />

Dabei handelt es sich um Klimaanlagen,<br />

die nicht dringend benötigt werden. Die Stadtwerke<br />

haben den Vorteil, zu Spitzenlastzeiten weniger<br />

Strom zukaufen zu müssen, für die Verlagsgesellschaft<br />

Madsack lohnt sich das Abkommen finanziell:<br />

Im Jahr kommen so rund 25 000 Mark zusammen.<br />

Aus einer Analyse der Stadtwerke zum Thema<br />

Stromsparmöglichkeiten wird deutlich, dass bei der<br />

Verlagsgesellschaft Madsack im Augenblick alle<br />

Möglichkeiten, den Verbrauch zu reduzieren, zum<br />

größten Teil ausgeschöpft sind. Jede weitere Einsparung<br />

ginge auf Kosten der Produktionssicherheit.<br />

ENERGIEVERBRAUCH<br />

18300<br />

MWh<br />

1993<br />

16186<br />

MWh<br />

1995<br />

14636<br />

MWh<br />

1997<br />

14749<br />

MWh<br />

1999<br />

11500<br />

MWh<br />

1993<br />

10433<br />

MWh<br />

1995<br />

STROM GAS<br />

13<br />

9969<br />

MWh<br />

1997<br />

9893<br />

MWh<br />

1999


STROM<br />

Stromverbrauch der Verlagsgesellschaft Madsack<br />

am Standort Kirchrode 1999<br />

absolut: 14 749 MWh<br />

14<br />

INFRASTRUKTUR<br />

absolut: 7375 MWh<br />

Sonstige<br />

11%<br />

Infrastruktur<br />

50%<br />

Stromversorgung<br />

10%<br />

Vakuum<br />

4%<br />

Druckluft<br />

11%<br />

Büros<br />

14%<br />

Heizung / Kälte<br />

18%


Lüftung<br />

46%<br />

Versand<br />

30%<br />

Druckvorstufe<br />

7%<br />

Produktion<br />

36%<br />

Rotation<br />

63%<br />

PRODUKTION<br />

absolut: 5310 MWh<br />

15


pH-WERT<br />

Der pH-Wert ist das Maß für den Säuregrad<br />

wässriger Lösungen. Reines Wasser hat den<br />

pH-Wert 7. Bei höheren Werten spricht man<br />

von Laugen oder Basen, bei niedrigeren von<br />

Säuren. Die pH-Wert-Skala reicht von 0 bis<br />

14. Regenwasser beispielsweise sollte einen<br />

pH-Wert zwischen 4,6 und 5,6 haben. Durch<br />

die Verschmutzung der Luft mit säurebildenden<br />

Stoffen wie Schwefeldioxid und Stickstoffoxid<br />

werden in Deutschland hauptsächlich<br />

Werte zwischen 4,0 und 4,6 gemessen<br />

(„saurer Regen“). In der Neutralisationsanlage<br />

der Verlagsgesellschaft Madsack wird das<br />

Spülwasser aus den fotochemischen Prozessen<br />

nach den Vorgaben der städtischen<br />

Abwassersatzung auf einen pH-Wert von 6,5<br />

und 10 eingestellt. Das geschieht je nach<br />

Bedarf durch Zugabe von Säuren oder Laugen.<br />

WASSER – DAMIT NICHTS ANBRENNT<br />

Von 19 Wasseruhren wird der Verbrauch ständig<br />

abgelesen und kontrolliert. 29 126 Kubikmeter<br />

wurden 1999 in den Redaktionen, kaufmännischen<br />

Abteilungen und bei der Produktion verbraucht.<br />

Das meiste Wasser schlucken die Kältemaschinen.<br />

Die Geräte kühlen die Rotationsmaschinen in der<br />

Druckerei und die Computer in der Rechenzentrale.<br />

Durch die Umstellung der Rückkühlanlagen bei der<br />

Kälteerzeugung konnte in den vergangenen Jahren<br />

viel Wasser einspart werden. Der Verbrauch 1999<br />

wurde in diesem Bereich im Vergleich zum Verbrauch<br />

von 1994 um rund 40 Prozent reduziert.<br />

Durch die weitgehende Umstellung auf das Computer-to-plate-Verfahren<br />

(CTP) konnte der Wasserverbrauch<br />

reduziert werden. Da kaum noch Filme als<br />

Druckvorlage benutzt werden, hat sich die Spülung<br />

der Filme nach der Entwicklung und damit auch der<br />

Verbrauch von Spülwasser stark verringert.<br />

Die Menge des benötigten Abwassers ist erheblich<br />

geringer als die des verbrauchten Frischwassers:<br />

Fast ein Viertel des Leitungswassers verdunstet<br />

oder verdampft, hauptsächlich über die Kühltürme<br />

der Kälteanlagen. Der Rest wird als Abwasser in die<br />

städtische Kanalisation eingeleitet. Die Abwässer<br />

aus den Produktionsprozessen fließen zuvor durch<br />

eine Neutralisationsanlage. Dort wird das Wasser<br />

auf einen neutralen ph-Wert eingestellt, um zu<br />

verhindern, dass starke Säure oder Lauge das<br />

Abwasser der Kläranlagen belasten.<br />

16<br />

WASSER<br />

Wasserverbrauch der<br />

Verlagsgesellschaft Madsack<br />

am Standort Kirchrode 1999<br />

absolut: 29 126 m 3<br />

Produktion<br />

22%<br />

verdampft, verdunstet usw. 23%<br />

als Abwasser eingeleitet 77%


Sanitär / Sonstige<br />

47%<br />

Kühlung<br />

30%<br />

Luftbefeuchtung 1%<br />

WASSERVERBRAUCH<br />

35182<br />

m 3<br />

1993<br />

33 617<br />

m 3<br />

1995<br />

27 574<br />

m 3<br />

1997<br />

29 126<br />

m 3<br />

1999<br />

17


MAKULATUR-QUOTEN:<br />

18<br />

1989 1995 1999<br />

HAZ 7,5% 5,8% 4,7%<br />

NP 10,4% 7,1% 4,5%<br />

PAPIER – VÖLLIG VON <strong>DER</strong> ROLLE<br />

Der wichtigste Rohstoff für die Zeitungsherstellung<br />

ist Papier. Etwa 42 000 Tonnen werden jährlich bei<br />

der Verlagsgesellschaft Madsack bedruckt. Das entspricht<br />

einer Papierbahn, die bei 1,60 Meter Breite<br />

lang genug wäre, um sie 13-mal am Äquator um<br />

die Erde zu wickeln. Im Jahr 2000 werden durch<br />

den starken Anstieg im Zusammenhang mit der<br />

Expo knapp 50 000 Tonnen Papier verarbeitet.<br />

Die Verlagsgesellschaft Madsack bezieht Papier nur<br />

von Firmen, die offen über ihre Produktionsbedingungen<br />

und die Herkunft des Rohmaterials für die<br />

Papierherstellung Auskunft geben. Unsere Papierlieferanten<br />

halten die Bestimmungen zum Artenschutz<br />

und zur Aufforstung der Wälder ein. Viele<br />

unserer Lieferanten arbeiten überdies eng mit<br />

Umweltschutzorganisationen zusammen. Die Verlagsgesellschaft<br />

Madsack kauft bevorzugt Zeitungspapier<br />

mit Recyclingfaseranteil ein. Im Jahr 1999<br />

enthielt das Papier unserer Zeitungen im Schnitt<br />

56 Prozent Altpapier. Derzeit bezieht die Verlagsgesellschaft<br />

Madsack das Papier aus Schweden,<br />

Deutschland, Finnland, Frankreich und Polen.<br />

Zeitungspapier wird nicht gebleicht. Seine Herstellung<br />

ist dadurch umweltschonender als die von<br />

holzfreiem Papier. Es lässt sich zudem hervorragend<br />

zu neuem Papier aufbereiten. Die Zeitung von<br />

gestern ist also nicht wertlos. Sie gehört nicht in<br />

den Hausmüll, sondern in die Altpapiersammlung.<br />

Nur auf diesem Weg kann sie zum Papier für die<br />

Zeitung von morgen werden.<br />

Bei der Verlagsgesellschaft Madsack wird jedes<br />

Stück Zeitungspapier, das nicht mehr gebraucht<br />

wird, getrennt nach bedruckten und unbedruckten<br />

Sorten, eingesammelt. In der Druckerei fallen große<br />

Mengen Papierreste an. Insbesondere zu Beginn,<br />

am Ende und bei Unterbrechung des Druckprozesses<br />

entstehen Fehlexemplare, die so genannte<br />

Makulatur. Auf den neuen Rotationsmaschinen, die<br />

seit Beginn der 90er Jahre installiert wurden, konnte<br />

durch ausgeklügelte elektronische Steuerungen<br />

der Makulaturanteil erheblich reduziert werden. Für<br />

die Hannoversche Allgemeine Zeitung beispielsweise<br />

verringerte sich die Makulaturquote von 1989<br />

bis 1999 von 7,5 auf 4,7 Prozent.


PAPIER<br />

Zeitungen werden auf holzhaltigem Papier<br />

gedruckt. Ausgangsstoffe sind überwiegend<br />

Durchforstungsholz von Fichten und Kiefern<br />

sowie Holzreste aus Sägewerken, die mechanisch<br />

zerfasert („geschliffen”) werden.<br />

Holzhaltig besagt, dass den einzelnen Fasern<br />

noch der Holzstoff Lignin, ein Harz, das die<br />

Fasern zusammenhält, anhaftet. Der Vorteil<br />

des Verfahrens liegt in der hohen Rohstoffausbeute,<br />

die bei etwa 90 Prozent des eingesetzten<br />

Rohholzes liegt. Nachteilig ist, dass<br />

holzhaltige Papiere vergilben, da sich das<br />

Lignin unter Lichteinstrahlung verfärbt.<br />

In zunehmendem Maße werden für die<br />

Zeitungspapierherstellung auch Fasern<br />

eingesetzt, die aus Altpapier gewonnen<br />

werden. In Deutschland sind in den<br />

vergangenen Jahren neue Papierfabriken<br />

gebaut worden, in denen Zeitungspapier<br />

ausschließlich aus Recyclingfasern<br />

hergestellt wird.<br />

PAPIERHERKUNFT:<br />

Ist 1999 Plan 2000<br />

Tonnen Anteil AP-Quote Tonnen Anteil AP-Quote<br />

Schweden 30 068 t 71% 61% 27 205 t 56% 67%<br />

Frankreich 4 389 t 10% 0% 14 000 t 29% 0%<br />

Deutschland 3 731 t 9% 100% 5 800 t 12% 100%<br />

Finnland 2 903 t 7% 20% 0 t 0% -,-<br />

Polen 1 091 t 3% 20% 0 t 0% -,-<br />

Russland 0 t 0% -,- 2 000 t 4% 0%<br />

gesamt 42 182 t 100% 56% 49 005 t 100% 49%<br />

19


Automatische<br />

Gummituchwaschanlage<br />

Entsorgung<br />

Verschleppung<br />

CHEMIKALIEN –<br />

ERSATZ DURCH MO<strong>DER</strong>NE TECHNIK<br />

Die Menge der verbrauchten Chemikalien im<br />

Druckhaus Madsack konnte in den vergangenen<br />

Jahren erheblich reduziert werden. Das hat mehrere<br />

Gründe. Zum einen werden bei der Fotoverarbeitung<br />

vollständig elektronische Systeme eingesetzt.<br />

1998 wurde die Herstellung der Druckplatten auf<br />

das Computer to plate-Verfahren (CTP) umgestellt.<br />

Bilder werden von den Fotografen der Redaktionen<br />

mit digitalen Kameras „geschossen“ und schon als<br />

Datensatz für die weitere Verarbeitung in der digitalen<br />

Zeitungsproduktion angeliefert. Die Fotografen<br />

verwenden keine Negativfilme mehr, die<br />

8945 Liter 1964 Liter 655 Liter 34 834 Liter<br />

geplant<br />

735 Liter<br />

geplant<br />

20<br />

Automatische<br />

Walzenwaschanlage<br />

Frisches Waschmittel<br />

Hochsieder<br />

46398 Liter<br />

Waschmittelfiltrationsanlage<br />

Waschanlage für<br />

Maschinenteile<br />

9083 Liter<br />

zunächst entwickelt und dann gescannt werden<br />

müssen. Filmentwicklung und der damit verbundene<br />

Einsatz von Fotochemie wurde drastisch reduziert.<br />

Die neue digitale Fotowelt – ein Segen für die<br />

Umwelt: keine Entwicklung, keine Chemikalien.<br />

Die Zeitungsprodukte der Verlagsgesellschaft Madsack<br />

werden heute vollständig im CTP-Verfahren<br />

hergestellt. Die wenigen Filme, die von Kunden<br />

geliefert werden, werden zur Rückgewinnung des<br />

Silbers extern verarbeitet. Die Fixierbäder der Entwicklungsautomaten<br />

werden in einer Regenerierungsanlage<br />

wieder aufbereitet. Die Anlage entzieht<br />

der gebrauchten Chemie das Silber und frischt<br />

die verbrauchten Bestandteile auf. Das Fixierbad<br />

muss somit viel seltener ausgewechselt werden.<br />

Der Recyclingwert liegt bei 95 Prozent.<br />

WASCHMITTEL-RECYCLINGANLAGE<br />

Mai bis Dezember 1999<br />

geplant<br />

A III-<br />

Waschmittel<br />

13707 Liter<br />

Zapfpistolen für<br />

die manuelle Reinigung<br />

Entsorgung Putzlappen<br />

Verdunstung


Lösemittel, die zur Reinigung von Maschinen eingesetzt<br />

werden, können problematisch sein, weil sie<br />

sehr leicht verdunsten und die Luft belasten. Die<br />

Verlagsgesellschaft Madsack setzt zur Reinigung<br />

der Rotationsmaschinen nur aromatenfreie Waschmittel<br />

ein, die schwer verdunsten. Dadurch werden<br />

nur noch geringe Anteile in die Luft abgegeben.<br />

Zum Schutz der Umwelt und der Mitarbeiter werden<br />

problematische Stoffe weitestgehend in<br />

geschlossenen Systemen verwendet. Solche Installationen<br />

gibt es in der Druckformherstellung. In der<br />

Rotation werden automatische Waschanlagen zur<br />

Reinigung der Gummitücher im Zuge der Neubeschaffung<br />

von Druckmaschinen eingesetzt. Die<br />

moderne Lösemittelfiltrationsanlage, die von der<br />

Verlagsgesellschaft Madsack benutzt wird, ist einzigartig<br />

in Europa.<br />

LÖSUNGSMITTEL-<br />

EMISSIONEN<br />

11 283<br />

kg<br />

1995<br />

4265<br />

kg<br />

1997<br />

4661<br />

kg<br />

1999<br />

DRUCKFARBEN –<br />

AUS RESTEN WIRD SCHWARZ<br />

Schwarz auf Weiß ist immer noch das meiste, was<br />

in der Zeitung steht. Doch die klassische Druckerschwärze<br />

ist längst nicht mehr der einzige Farbton<br />

im Blatt. Die Zeitung wird immer bunter. Farbfotos<br />

und mehrfarbige Anzeigen prägen das Bild.<br />

Dazu muss die Druckerei zum Farbtopf greifen. In<br />

den 208 Gramm, die eine 40-seitige Ausgabe der<br />

Hannoverschen Allgemeinen Zeitung wiegt, sind<br />

etwa 3 Gramm Druckfarbe enthalten. Bei täglich<br />

190 000 Exemplaren. Sind das etwa 570 Kilogramm<br />

Farbe – allein für die HAZ.<br />

Schwarz nimmt als Schriftfarbe natürlich den meisten<br />

Raum ein. Aber mit Hilfe der elektronischen<br />

Redaktions- und Anzeigensysteme ist die Zeitung in<br />

den vergangenen Jahren viel bunter und damit<br />

lesefreundlicher geworden. Eine farbige Wetterkarte<br />

oder ein mit Farbunterlegungen geordnetes<br />

Fernsehprogramm sind anschaulicher und aussagekräftiger<br />

als eine Darstellung in Schwarzweiß.<br />

Nicht alles, was an Buntfarben in die Farbkästen<br />

der Druckmaschine gefüllt wird, wird auch verdruckt.<br />

Es bleiben Reste übrig, die, soweit sie nicht<br />

durch Waschmittel oder Wasser zu stark verschmutzt<br />

sind, in die Schwarzfarbe untergerührt<br />

werden. Mehr als 4000 Kilogramm Farbe werden<br />

auf diese Weise jedes Jahr wiederverwertet.<br />

Unbrauchbare Reste werden fachgerecht entsorgt.<br />

Schließlich setzt die Verlagsgesellschaft Madsack<br />

auch bei den Farbtöpfen auf Abfallvermeidung. Bis<br />

auf die Sonderfarben, von denen nur relativ geringe<br />

Mengen gebraucht werden, wird die gesamte<br />

Druckfarbe in Mehrwegcontainern angeliefert.<br />

21


ABFÄLLE – DEN UMWELTGESETZEN<br />

IMMER EINE NASENLÄNGE VORAUS<br />

Umweltschutz zahlt sich aus. Das ist nicht nur eine<br />

oft bemühte Prospekt-Floskel, sondern bei der Verlagsgesellschaft<br />

Madsack alltäglich zähl- und messbar.<br />

Und zwar auf dem Wertstoffhof, der auf dem<br />

Gelände des Druckhauses in Hannover für mehr als<br />

100 000 Mark eingerichtet wurde. Dort wird<br />

gesammelt und sortiert, was in allen Abteilungen<br />

und Bereichen des Produktionsprozesses an Abfällen<br />

anfällt. Styropor, Versandfolien, Holzpaletten,<br />

Umreifungsbänder, Computerschrott, sogar Kompost.<br />

Das bei der Zeitungsherstellung anfallende<br />

Papier wird in fünf verschiedenen Sorten getrennt<br />

direkt bei der Produktion erfasst.<br />

Und weil auch das Büropapier inzwischen in allen<br />

Madsack-Abteilungen getrennt gesammelt und<br />

wiederverwertet wird, konnte die tägliche Abfallmenge<br />

erheblich reduziert werden. Musste der<br />

Müllcontainer mit dem so genannten Hausmüll<br />

früher noch durchschnittlich alle fünf bis sechs Tage<br />

entsorgt werden, reicht das gleiche Fassungsvermögen<br />

inzwischen etwa doppelt solange.<br />

Eine weitere wesentliche Verbesserung: Durch die<br />

kontrollierte zentrale Sammlung und Trennung im<br />

Recyclinghof fallen weniger Abfälle unbekannter<br />

Zusammensetzung und nicht definierbarer Inhaltsstoffe<br />

an. Ist beispielsweise bekannt, dass ein alter<br />

Kanister nur Reste von Spülwasser enthält, kann er<br />

zu Granulat verarbeitet und schließlich zur Herstellung<br />

neuer Kanister verwendet werden. Ist die<br />

Restflüssigkeit ungeklärter Herkunft, muss davon<br />

ausgegangen werden, dass sie umweltschädlich ist<br />

– teurer Sondermüll.<br />

Das Engagement in allen Madsack-Bereichen hat<br />

Vorbildcharakter: Müllvermeidung geht vor Abfallverwertung,<br />

und die wiederum geht vor Entsorgung<br />

– bei Madsack eine Selbstverständlichkeit. Mit<br />

schöner Regelmäßigkeit wird deshalb festgestellt,<br />

dass in neuen Verordnungen des Gesetzgebers<br />

immer vorgeschrieben wird, was bei der Verlagsgesellschaft<br />

Madsack ohnehin schon Standard ist.<br />

22<br />

EDV-SCHROTT<br />

In ausgedienten Computern sind bis zu 1000<br />

verschiedene Stoffe enthalten. Bereits ein<br />

einzelner Chip kann aus mehreren hundert<br />

Einzelstoffen bestehen. In den gelöteten<br />

Verbindungen findet man Schwermetalle<br />

wie Blei und Arsen. Isolierung und Gehäuse<br />

bestehen aus einem Gemisch von mehr als<br />

40 verschiedenen Kunststoffen. Die Bildschirme<br />

enthalten zur Erhöhung der Leuchtkraft<br />

Cadmium, Blei, Strontium und Barium.<br />

Nach Auskunft des Hamburger Ökopol-<br />

Instituts ist in einem Computer „fast das<br />

ganze Periodensystem der Elemente“ enthalten.<br />

Deshalb ist EDV-Schrott Sondermüll.<br />

Pro Jahr werden bei der Verlagsgesellschaft<br />

Madsack etwa zwei bis drei Tonnen Computer<br />

ausgemustert. Das Verlagshaus verlangt<br />

vom Entsorger ein Zerlegeprotokoll, in dem<br />

er die verwerteten oder entsorgten Bauteile<br />

auflistet.


PAPIERABFALL<br />

absolut: 4736 t<br />

(Verwertung)<br />

Weiß 266 t<br />

Bedruckt 2002 t<br />

inkl.<br />

zurückgenommener<br />

Zeitungen<br />

Gemisch 1991 t<br />

Pappe 439 t<br />

Altakten 38 t<br />

ÜBRIGER ABFALL<br />

absolut: 495 t<br />

Metalle<br />

74%<br />

hausmüllähnlicher Gewerbeabfall<br />

(verwertet)<br />

45%<br />

Sonderabfälle<br />

(entsorgt)<br />

11%<br />

Druckfarbenreste 19%<br />

Holz 19%<br />

Sonderabfälle<br />

(verwertet)<br />

5%<br />

Sonstige 3%<br />

Kunststoffe 4%<br />

Wertstoffe<br />

39%<br />

Fotochemie<br />

48%<br />

23<br />

WERTSTOFFE<br />

absolut: 192 t<br />

Lösemittel 31%<br />

SON<strong>DER</strong>ABFÄLLE<br />

absolut: 78 t<br />

Sonstige 2%


24<br />

Bezugsrahmen<br />

Global<br />

National<br />

Regional –<br />

Stadt<br />

Hannover<br />

Produkt<br />

„Zeitung“<br />

Ziele<br />

– Weltweiter Zusammenhang der<br />

Zeitungsproduktion der<br />

Verlagsgesellschaft Madsack<br />

– Wesentliche Umweltwirkungen<br />

der globalen Vorkette der<br />

Zeitungsproduktion benennen<br />

– Nationaler Zusammenhang der<br />

Zeitungsproduktion der<br />

Verlagsgesellschaft Madsack<br />

– Gewichtung der Umweltwirkungen<br />

verschiedener (Vor-)Prozesse<br />

der Zeitungsproduktion<br />

– Auswirkungen der Zeitungsproduktion<br />

der Verlagsgesellschaft<br />

Madsack in der Region Hannover<br />

– Relative Beiträge zu regionalen<br />

(Umwelt-)Belastungen<br />

– Relation der Belastungsbeiträge<br />

zu Nutzenbeiträgen<br />

– Darstellung des Beitrages des<br />

Zeitungskonsums zur persönlichen<br />

Umweltbilanz<br />

Betrachtete Prozesse/Belastungen<br />

Rohstoffgewinnung mengenrelevanter Grundstoffe wie:<br />

– Holzeinschlag u. Papierherstellung (für Zeitungspapiere)<br />

– Rohölförderung (für Treibstoff, Farben, Lösemittel)<br />

– Gasgewinnung (für Heizung, Stromerzeugung)<br />

– Bauxitabbau (für Druckplatten)<br />

Umweltrelevante Prozesse innerhalb Deutschlands wie:<br />

– Herstellung wichtiger Vorprodukte<br />

(Aluminium, Treibstoff, Farben, Lösemittel, Papier)<br />

– Gütertransporte (für die Anlieferung der Materialien<br />

und die Entsorgung der Abfälle) sowie den Vertrieb<br />

der Zeitungen<br />

– Energiebereitstellung für den Produktionsstandort<br />

Umweltbelastungen am Standort und in der Stadtregion:<br />

– Emissionen aus Heizung, Lösemittelverwendung<br />

und dem Vertrieb der Zeitungen<br />

– Abfälle<br />

– Wasser und Abwasser<br />

– Lärm (Produktion und Verkehr)<br />

– Flächenversiegelung<br />

Zusammengefasste Umweltbelastungsbeiträge<br />

der Zeitungsherstellung


Methodik<br />

UMWELTWIRKUNGEN <strong>DER</strong> ZEITUNGSPRODUKTION<br />

<strong>DER</strong> <strong>VERLAGSGESELLSCHAFT</strong> <strong>MADSACK</strong><br />

ZIELE UND VORGABEN<br />

Bereits seit Jahren ermittelt und veröffentlicht die<br />

Verlagsgesellschaft Madsack ihre Umweltbilanzen,<br />

in denen sich Fortschritte in der Verminderung von<br />

Umweltbelastungen in Form von reduziertem Materialeinsatz<br />

und Abfallaufkommen deutlich erkennen<br />

lassen. Die entwickelten Stoffstromkennzahlen<br />

(„ökologische Kennzahlen“) sind dabei ein wichtiges<br />

Instrument für die Messung und Kontrolle der<br />

innerbetrieblichen Optimierungen.<br />

– Qualitativ beschreibend<br />

– Auswahl der betrachteten Rohstoffe nach<br />

kumulierten Energieverbräuchen (KEA) und<br />

Materialintensitäten (MIPS)<br />

– Quantifizierung wichtiger Umweltwirkungen<br />

nach den Prioritäten des Umweltbundesamtes<br />

– Vergleich mit Einwohnerdurchschnittswerten<br />

– Quantifizierung regionaler Belastungsbeiträge<br />

– Vergleich mit regionalen Durchschnittsbelastungen<br />

– Relation der Umweltlasten durch Zeitungskonsum<br />

zur Ökobilanz des Bundesbürgers<br />

Aber wie wirken sich unsere Aktivitäten auf die<br />

Umwelt aus? In welchen Bereichen kann die Belastung<br />

besonders wirksam reduziert werden? Welche<br />

Rolle nehmen wir bei den globalen Umweltthemen<br />

ein, und wie stehen wir in unserem regionalen<br />

Umfeld, in Hannover, da?<br />

Zur Beantwortung dieser Fragen wurde gemeinsam<br />

mit dem Ökopol-Institut aus Hamburg eine Methode<br />

entwickelt, die die wesentlichen Umweltwirkungen<br />

der Zeitungsproduktion allgemein und die der<br />

Verlagsgesellschaft Madsack im Speziellen ihren<br />

verschiedenen räumlichen Zusammenhängen<br />

zuordnet und in verständlicher Form beschreibt.<br />

Die verschiedenen räumlichen Bezugsebenen, die<br />

jeweils betrachteten Prozesse sowie die Methoden<br />

der Untersuchung sind in der nebenstehenden<br />

Tabelle dargestellt.<br />

Antonia Reihlen und Dirk Jepsen vom Ökopol-Institut<br />

sind auf die Organisations- und Umweltberatung<br />

von Druck- und Verlagshäusern spezialisiert.<br />

Weitere Informationen:<br />

Ökopol GmbH, Nernstweg 32-34, 22765 Hamburg<br />

Tel.: (0 40) 39 16 28, Fax: (0 40) 39 90 06 33<br />

www.oekopol.de<br />

25


KEA<br />

MWh/a<br />

Papier<br />

(nur Holzeinschlag)<br />

Rohöl<br />

GLOBALE UMWELTWIRKUNGEN<br />

VORGEHEN<br />

Dargestellt werden die Abbauregionen und die zentralen<br />

Umweltwirkungen der Rohstoffgewinnung<br />

für die wichtigsten Vormaterialien der Zeitungsproduktion.<br />

Für die Auswahl dieser Vormaterialien aus<br />

der Vielzahl der bei der Verlagsgesellschaft Madsack<br />

verarbeiteten Materialien wurde orientierend<br />

die Umweltrelevanz nach den folgenden Kriterien<br />

geprüft:<br />

Kumulierter Energieaufwand (KEA):<br />

Zeigt die Summe der Energieverbräuche aller Produktionsschritte<br />

bis zur Herstellung des Produktes.<br />

Bei den betrachteten Prozessen dominieren die<br />

Umwelteffekte aus Energienutzungen, deshalb<br />

kann der KEA als Anhaltspunkt für eine ökologische<br />

Bewertung dienen.<br />

Materialintensität (MIPS):<br />

Beschreibt den gesamten Materialverbrauch<br />

aller Produktionsschritte bis zur Herstellung<br />

des Produkts. Auch die Materialintensität<br />

gibt einen Anhaltspunkt für die ökologische<br />

Bedeutung.<br />

UMWELTRELEVANTE VORMATERIALIEN<br />

Holzeinschlag<br />

Verwendung:<br />

Grundstoffe der Zeitungspapierherstellung sind<br />

Holzfasern und Altpapier. Die Holzfasern stammen<br />

überwiegend aus dem Holzeinschlag in nordischen<br />

Ländern und werden dort zu Holzstoff und dann<br />

weiter zu Papier verarbeitet. Dazu kommt ein hoher<br />

Anteil von Altfasern aus der Altpapierverwertung<br />

zum Einsatz. Das von der Verlagsgesellschaft Madsack<br />

eingesetzte Zeitungsdruckpapier hatte 1999<br />

einen durchschnittlichen Altpapieranteil von ca.<br />

56%. Insgesamt wurden bei Madsack über 42 000 t<br />

Zeitungspapier bedruckt.<br />

Umweltwirkungen:<br />

Für den Frischfaseranteil am Papier von etwa<br />

18 500 t für 1999 wurden ca. 270 000 Nadelbäume<br />

geschlagen. Die Forstwirtschaft geht mit Naturraumbeanspruchung<br />

einher. In den nordischen<br />

Ländern werden die Anbauflächen zunehmend<br />

nach ökologisch geprüften Standards (z. B. FSC-<br />

Siegel) bewirtschaftet. Werden solche internationalen<br />

Leitlinien nicht eingehalten, besteht die Gefahr,<br />

dass Raubbau, Monokulturen und der damit verbundene<br />

Einsatz von Forstchemikalien zu einer Verringerung<br />

der Artenvielfalt und einem Verlust an<br />

ökologischer Qualität des Naturraumes führen.<br />

MIPS<br />

156 519 83 654 11 038 260<br />

t/a 277 463 35 385 1445 1291<br />

Gas<br />

Bauxit<br />

Papier<br />

(nur Holzeinschlag)<br />

Rohöl<br />

Gas<br />

Bauxit<br />

Guayana<br />

Papieranlieferung<br />

Gasgewinnung<br />

Rohölgewinnung<br />

Bauxitabbau


Guinea<br />

Papierherstellung<br />

Die Papierherstellung teilt sich grundsätzlich in die<br />

Faserherstellung und die eigentliche Papierherstellung.<br />

Die Fasern werden entweder durch mechanische<br />

Zerkleinerung von Holz (Holzstoff) oder durch<br />

die Auflösung und Störstoffabtrennung von Altpapier<br />

im Wasserbad (pulper) gewonnen. Der überwiegende<br />

Teil der Papierherstellung für die VGM<br />

erfolgte 1999 in den nordischen Ländern.<br />

Umweltwirkungen:<br />

Die dominierenden Umwelteinflüsse der Papierherstellung<br />

gehen vom hohen Energiebedarf der Produktionsprozesse<br />

aus. Je nach konkretem Energieträgermix<br />

des jeweiligen Papierwerks werden hierbei<br />

mehr oder minder große Mengen von treibhauseffekt-<br />

oder versauerungsfördernden Abgasen freigesetzt.<br />

Zusätzlich sind der vergleichsweise hohe<br />

Wasserbedarf und die Abwasserbelastung der<br />

Papierherstellung als wichtige Umweltwirkung zu<br />

benennen.<br />

GB<br />

Algerien<br />

DK<br />

NL<br />

Frankreich<br />

Norwegen<br />

Finnland<br />

Schweden<br />

Libyen<br />

Polen<br />

Syrien<br />

Saudi-Arabien<br />

Russland<br />

Bauxitabbau<br />

Verwendung:<br />

Zur Herstellung von Druckplatten wird überwiegend<br />

Primäraluminium verwendet. Für die bei Madsack<br />

jährlich eingesetzten ca. 110 t Aluminiumdruckplatten<br />

besteht ein Rohstoffbedarf von etwa 419 t<br />

Bauxit.<br />

Umweltwirkungen:<br />

Der Bauxitabbau findet meist im Tagebau statt und<br />

ist mit hohen, naturraumzerstörenden Flächenbedarfen<br />

verbunden. Besonders problematisch sind<br />

hier die Rodungen von Regenwäldern in den überwiegend<br />

tropischen Abbaugebieten.<br />

Gasgewinnung<br />

Verwendung:<br />

Von der Verlagsgesellschaft<br />

Madsack werden etwa<br />

9900 MWh/a Gas bezogen.<br />

Dieses Gas wird für die Erzeugung<br />

von Wärme in den Heizkesseln<br />

auf dem Werksgelände<br />

Rohölgewinnung<br />

Verwendung:<br />

Für die Energieversorgung, die Treibstofferzeugung<br />

sowie als Grundstoff für die Herstellung<br />

von Druckfarben und Lösungsmitteln<br />

muss Rohöl gefördert, vorge-<br />

reinigt und in die Bundesrepublik<br />

transportiert werden.<br />

Der Zeitungsproduktion<br />

bei Madsack ist insgesamt ein<br />

Rohölimport von ca. 6400 t/a<br />

zuzurechnen.<br />

Niederlande 18%<br />

Deutschland 20%<br />

eingesetzt. Für die Herstellung der bei Madsack<br />

verbrauchten Grundstoffe in Deutschland werden<br />

zusätzlich mehr als 550 MWh/a Gas benötigt.<br />

Umweltwirkungen:<br />

Das Erdgas muss gefördert, gereinigt und über<br />

Pipelines bis zum Verbraucher transportiert werden.<br />

Die potenziellen Umweltwirkungen von Gasförderung<br />

und -transport in Pipelines gehen im Wesentlichen<br />

auf die Freisetzung klimarelevanter Gase<br />

durch Leckverluste und Ableitung toxischer Abwässer<br />

zurück.<br />

Syrien 5,8%<br />

Saudi Arabien 4,3%<br />

Algerien 4%<br />

Libyen 13,7%<br />

Großbritannien 2%<br />

Dänemark 3%<br />

Sonstige 12,3%<br />

Großbritannien 13,4%<br />

Umweltwirkungen:<br />

Die Förderung von Rohöl ist je nach Region mit<br />

Naturraumzerstörungen (Bohrfelder), mit Freisetzungen<br />

klimawirksamer Gase (Abfackeln von Erdgas)<br />

sowie toxischen Abwässern verbunden. Gerade<br />

beim Piplinetransport in Russland spielen auch<br />

Leckverluste eine wichtige Rolle. Beim Tankertransport<br />

von Rohöl besteht das Risiko großflächiger<br />

Meeresverschmutzungen.<br />

Australien<br />

27<br />

Norwegen 22%<br />

Russland 35%<br />

Russland 26,5%<br />

Norwegen 20%


TONNENKILOMETER<br />

NATIONALE UMWELTWIRKUNGEN<br />

VORGEHEN<br />

Tonnenkilometer (tkm) ist die gebräuchliche<br />

Einheit zur Charakterisierung der Transportleistung<br />

verschiedener Verkehrsträger. Als<br />

Beispiel: 10 tkm können bedeuten, dass 10 t<br />

einen Kilometer weit transportiert wurden<br />

oder aber 1 t 10 km weit.<br />

Durch Vorprodukte, Transportvorgänge für Anlieferungen<br />

und Vertrieb der Tageszeitungen sowie die<br />

Energieerzeugung ist die Zeitungsproduktion bei<br />

der Verlagsgesellschaft Madsack eng mit einer Vielzahl<br />

von umweltrelevanten (Industrie)-Prozessen in<br />

Deutschland verknüpft. Die von diesen so genannten<br />

Vorketten-Prozessen ausgehenden indirekten<br />

Umweltwirkungen sind teilweise deutlich höher als<br />

die direkten Wirkungen, die von den Aktivitäten<br />

auf dem Firmengelände in Hannover-Kirchrode ausgehen.<br />

Um die Relation zwischen verschiedenen Umweltbelastungen<br />

deutlich zu machen, werden für zentrale<br />

Prozesse die jeweiligen Umweltwirkungen<br />

dargestellt. Die Auswahl der betrachteten Umweltwirkungen<br />

orientiert sich an Prioritäten, die aus<br />

den nationalen Zielen der Umweltpolitik abgeleitet<br />

sind (siehe Tabelle S. 31).<br />

Um neben dem relativen Vergleich der betrachteten<br />

Prozesse auch eine Anschauung über den Stellenwert<br />

dieser Umweltwirkungen in ganz Deutschland<br />

zu vermitteln, erfolgt eine Normierung auf so<br />

genannte Einwohnerdurchschnittswerte.<br />

28<br />

UMWELTRELEVANTE VORPROZESSE<br />

Stromerzeugung<br />

Prozesse:<br />

Madsack bezieht jährlich rund 14 750 MWh Strom.<br />

Dieser Strom wird vom derzeitigen Energieversorger<br />

zu 65,2% aus fossilen Energieträgern (Steinkohle,<br />

Erdgas und Braunkohle), zu 28,3% aus Kernkraft<br />

und zu 6,5% aus anderen Quellen wie Wind, Deponiegas<br />

oder Restmüllverbrennung erzeugt. Für die<br />

ebenfalls betrachteten Prozesse der innerdeutschen<br />

Grundstoffherstellung werden zusätzlich mindestens<br />

ca. 6100 MWh Strom aus dem deutschen<br />

Strommix verbraucht. Dieser weist einen höheren<br />

Anteil an fossilen Energieträgern auf.<br />

Umweltwirkungen:<br />

Der Einsatz fossiler Energieträger bedingt sowohl<br />

einen Verbrauch nicht erneuerbarer Ressourcen als<br />

auch den Ausstoß entsprechender Mengen klimaschädlicher<br />

Gase wie CO 2 und CH 4 . In Abhängigkeit<br />

von der Qualität der eingesetzten Kohlen und<br />

den Filtertechniken werden öko- und humantoxische<br />

Feinstäube und Schwermetalle emittiert.<br />

Weitere Umweltauswirkungen sind insbesondere<br />

beim Braunkohlentagebau der großflächige Naturund<br />

Kulturflächenverbrauch.<br />

Bei der Stromerzeugung in Atomkraftwerken sind<br />

neben der grundlegenden gesellschaftspolitischen<br />

Debatte über die Risikobewertung bei Atomanlagen<br />

die permanenten Strahlungen niedriger Dosis<br />

sowie die ungelöste Problematik der Endlagerung<br />

von radioaktiven Abfällen als zentrale Umweltprobleme<br />

zu sehen.<br />

Transporte<br />

Prozesse:<br />

Die Verlagsgesellschaft Madsack ist am regionalen<br />

und überregionalen Verkehrsaufkommen durch<br />

Zulieferungen, Vertrieb der Produkte und Entsorgungsfahrten<br />

beteiligt. Für die Ver- und Entsorgung<br />

der Verlagsgesellschaft Madsack sind etwa 55 Mio.<br />

tkm innerhalb Deutschlands notwendig. Etwa<br />

36 Mio tkm (65%) entfallen allein auf den Vertrieb<br />

der Produkte in der Region Hannover. Weitere<br />

17,5 Mio tkm dienen der Papierversorgung, die<br />

innerhalb Deutschlands zu etwa einem Drittel mit<br />

der Bahn erfolgt. Alle übrigen Transporte werden<br />

mit Lkw durchgeführt.<br />

Umweltwirkungen:<br />

Insbesondere der Kfz-Verkehr trägt durch seine<br />

Emissionen zu Treibhauseffekt, Überdüngung, Versauerung<br />

und der Bildung von Sommersmog bei.<br />

Viele der Luftschadstoffe sind ökotoxisch und gesundheitsschädlich<br />

für den Menschen. Hinzu kommen<br />

Lärmbelästigungen, Bodenversiegelungen<br />

und die Zerschneidung von Lebensräumen durch<br />

die Verkehrswege.


Köln<br />

Frankreich<br />

Frankfurt<br />

Dänemark<br />

Stuttgart<br />

Hamburg<br />

Hannover<br />

Direkte Wege<br />

Papieranlieferung<br />

Entsorgung<br />

Indirekte Wege<br />

Atomkraftwerk<br />

Steinkohlekraftwerk<br />

Braunkohlekraftwerk<br />

Heizölkraftwerk<br />

Raffinerien<br />

Aluminiumhütte<br />

Schweden<br />

München<br />

Leipzig<br />

Finnland<br />

Berlin<br />

Dresden<br />

Druckplattenherstellung<br />

Prozesse:<br />

Die jährlich verwendeten ca. 110 t Aluminium-<br />

Druckplatten werden aus hochreinen Aluminiumblechen<br />

von ca. 0,3 mm Dicke hergestellt. Zur Herstellung<br />

dieser „Halbzeuge“ sind auf Basis des<br />

abgebauten Bauxits die Produktionsschritte Tonerdeproduktion,<br />

Elektrolyse sowie das Gießen und<br />

Walzen notwendig.<br />

Umweltwirkungen:<br />

Die Gewinnung und Verhüttung von Aluminium<br />

erfordert einen hohen Aufwand an elektrischer<br />

Energie. Außerdem fallen große Mengen deponierungsbedürftiger<br />

Abfälle, im Wesentlichen alkalischer<br />

Rotschlamm, an. Je nach technischer Ausstattung<br />

der Aluminiumhütte werden pflanzentoxischer<br />

Fluorwasserstoff und Fluorkohlenwasserstoffe<br />

freigesetzt, die zum Ozonabbau in der Stratosphäre<br />

beitragen.<br />

Polen<br />

Mineralöl-Raffination<br />

Prozesse:<br />

In den großen Primärraffinierien werden aus Rohöl<br />

überwiegend Treibstoffe, wie Benzin und Diesel<br />

gewonnen. Zur Deckung des Treibstoffbedarfes der<br />

verschiedenen Transportvorgänge für die Verlagsgesellschaft<br />

Madsack werden 5500 t/a Rohöl verarbeitet.<br />

Zur Herstellung von Lösemitteln und Druckfarben<br />

werden hochwertige Grundöle benötigt.<br />

Diese werden in Spezialraffinerien in mehreren<br />

Schritten aus Nebenprodukten der Primärraffinieren<br />

hergestellt. Zur Herstellung der Grundöle in den<br />

von Madsack verwendeten Endprodukten werden<br />

ca. 900 t/a Rohöl verarbeitet.<br />

Umweltwirkungen:<br />

Die Raffinerieprozesse und der Transport der Treibstoffe<br />

und Öle ist verbunden mit der Freisetzung<br />

sommersmogbildender Substanzen und Treibhausgasen.<br />

Je nach Umweltschutzstandard werden auch<br />

mehr oder minder große Mengen säurebildender<br />

Gase freigesetzt.<br />

Papierherstellung (D)<br />

Prozesse:<br />

1999 stammten ca. 10% der bei der Verlagsgesellschaft<br />

Madsack bedruckten Papiere aus Deutschland.<br />

Es handelt sich um ausschließlich aus Altpapier<br />

hergestellte Papiersorten.<br />

Umweltwirkungen:<br />

Es treten insbesondere Abwasserbelastungen in Folge<br />

des Entfärbens (Deinking) der Altpapiere sowie<br />

Luftbelastungen durch die Energieerzeugung auf.


TREIBHAUSEFFEKT<br />

Auf Grund zunehmender Treibhausgaskonzentrationen<br />

wird erwartet, dass sich die Temperaturen<br />

in der unteren Atmosphärenschicht erhöhen.<br />

Weitere Effekte, die diskutiert werden, sind ein<br />

Ansteigen des Meeresspiegels, sowie die räumliche<br />

Verschiebung von Niederschlägen, von Klimazonen<br />

und von starken Stürmen.<br />

VERSAUERUNG<br />

In die Luft emittierte Säuren und Säurebildner<br />

(oxidierte Schwefel- und Stickstoffverbindungen,<br />

reduzierte Stickstoffverbindungen)<br />

werden, nachdem sie<br />

zum Teil bis zu 1000 km weit transportiert<br />

werden, in Ökosystemen deponiert,<br />

was zur Versauerung führt.<br />

ÜBERDÜNGUNG<br />

Wird verursacht durch den Eintrag von Stickstoffverbindungen<br />

über die Luft. Folgen für Wälder,<br />

Moore, Heiden etc.: Zunächst erhöhtes Wachstum<br />

von Pflanzen, dann Nährstoffungleichgewichte,<br />

Störung des Wasserhaushalts, Verringerung der<br />

Widerstandsfähigkeit z. B. gegen Frost, Verlust an<br />

Artenvielfalt etc.<br />

BEITRÄGE ZUR<br />

ÜBERDÜNGUNG<br />

(PO4-Äquivalente<br />

in EDW*)<br />

Verlagsgesellschaft<br />

Madsack 9170<br />

inkl. nationaler Vorketten<br />

8681<br />

199<br />

192<br />

48<br />

78<br />

164<br />

NATIONALE UMWELTWIRKUNGEN<br />

30<br />

BEITRÄGE ZUM TREIBHAUSEFFEKT<br />

(CO2-Äquivalente in EDW*)<br />

Verlagsgesellschaft Madsack 2656<br />

inkl. nationaler Vorketten<br />

1586<br />

605<br />

591<br />

73<br />

86<br />

306<br />

BEITRÄGE ZUR<br />

VERSAUERUNG<br />

(SO2-Äquivalente in EDW*)<br />

Verlagsgesellschaft<br />

Madsack 2954<br />

inkl. nationaler Vorketten<br />

2691<br />

122<br />

120<br />

36<br />

37<br />

68


Umweltwirkung Ökologische Entfernung Ökologische<br />

Gefährdung zum Umweltziel Priorität<br />

Treibhauseffekt sehr hoch sehr groß sehr groß<br />

Versauerung hoch groß groß<br />

Überdüngung hoch groß groß<br />

Sommersmog gering groß mittel<br />

Quelle: Umweltbundesamt<br />

SOMMERSMOG<br />

entsteht durch erhöhte Konzentration an Photooxidantien,<br />

die Umweltwirkungen werden von<br />

Ozon dominiert. Ozon schädigt Zellfunktionen und<br />

beeinflusst die menschliche Gesundheit. Räumlich<br />

sind Sommersmogentstehung und Wirkung eher<br />

regionale Effekte.<br />

BEITRÄGE ZUR<br />

SOMMERSMOGBILDUNG<br />

(Ethen-Äquivalente in EDW*)<br />

Verlagsgesellschaft Madsack 14 754<br />

inkl. nationaler Vorketten<br />

14 482<br />

235<br />

63<br />

2<br />

9<br />

26<br />

Transport<br />

Emissionen durch Aktivitäten am Standort:<br />

Strom, Heizung und Lösungsmitteleinsatz<br />

davon Strom<br />

Raffinerieprozesse<br />

Aluminiumherstellung<br />

Papierherstellung in D.<br />

*Alle Angaben in<br />

Einwohnerdurchschnittswerten (EDW).<br />

Wird die Summe der Umweltwirkungen aller<br />

gesellschaftlichen Aktivitäten in Deutschland<br />

durch die Zahl der Einwohner geteilt, erhält man<br />

den Einwohnerdurchschnittswert.<br />

31


UMWELTBELASTUNGEN IN <strong>DER</strong> STADT HANNOVER<br />

VORGEHEN<br />

Bei der Fokussierung der Betrachtung auf die Stadt<br />

Hannover können auch die kleinräumig wirksamen<br />

Umwelteffekte der Zeitungsproduktion bei Madsack<br />

sinnvoll dargestellt werden. Diese teilen sich<br />

einerseits in die Umweltbelastungen durch die Aktivitäten<br />

direkt auf dem Werksgelände in Kirchrode<br />

und andererseits in die Umweltbelastungen des<br />

Auslieferungsverkehrs (hier auf die Transportintensität<br />

in der Stadt Hannover beschränkt), der weiteren<br />

innerstädtischen Transporte sowie durch die<br />

Abwasser- und Abfallentsorgung.<br />

Auf Grund der Datenlage kann die Betrachtung bislang<br />

nur für die Stadt Hannover und nicht wie eigentlich<br />

sinnvoll für das Hauptverbreitungsgebiet der Zeitungen,<br />

die Stadt und den Landkreis Hannover, erfolgen.<br />

Außerdem muss die Gesamtbelastung der Stadt<br />

Hannover teilweise aus Bundesdurchschnittswerten<br />

zurückgerechnet werden (mit * gekennzeichnet).<br />

32<br />

BETRACHTETE BELASTUNGEN<br />

Frischwasser<br />

Madsack verbraucht am Standort ca. 29 000 m 3<br />

Frischwasser pro Jahr, das sind fast 80 000 Liter am<br />

Tag. Diese Menge stellt etwa 0,2% des gewerblichen<br />

Wasserverbrauches in der Stadt Hannover dar.<br />

Zwar ist Wasserknappheit in Deutschland kein vorrangiges<br />

Umweltthema, doch gelten auch für Wasser<br />

die Grundsätze der Sparsamkeit und Effizienz.<br />

Emissionen<br />

Durch die Verwendung organischer Lösemittel<br />

emittiert die Druckerei am Standort ca. 4,5 t leichtflüchtige<br />

organische Kohlenwasserstoffverbindungen<br />

(VOC) sowie bedingt durch die Erdgasverbrennung<br />

CO 2 , SO 2 , NO X , CO, VOC, N 2 O und Methan.<br />

Durch den Vertrieb der Zeitungen im Stadtgebiet<br />

werden zusätzlich regional Emissionen verursacht.<br />

0,42%<br />

0,33%<br />

LOKALE<br />

NUTZENBEITRÄGE<br />

Arbeitsplätze<br />

0,33% 0,42%<br />

Bruttowertschöpfung


Abfälle<br />

Die Abfälle bei der Verlagsgesellschaft Madsack<br />

sind überwiegend Papiere (ca. 4700 t), die vollständig<br />

recycelt werden. Insgesamt werden nur ca. 5%<br />

der Abfälle endgültig beseitigt (etwa 290 t pro<br />

Jahr), der Rest wird wiederverwertet.<br />

Abwasser<br />

Das Abwasser wird in die öffentliche Kanalisation<br />

eingeleitet. Die jährliche Abwassermenge der Verlagsgesellschaft<br />

Madsack beträgt etwa 22 500 m 3<br />

pro Jahr, das sind etwa 0,04% der insgesamt in<br />

Hannover in die Kanalisation eingeleiteten Schmutzwässer.<br />

Etwa 13 000 m 3 hiervon sind „normal<br />

verschmutzte“ Sanitärabwässer, rund 4000 m 3<br />

stammen aus der Produktion, und 5500 m 3 Kühlwässer<br />

werden unverschmutzt eingeleitet. In den<br />

Produktionsabwässern sind die Konzentrationen<br />

an Silber und Phosphat leicht erhöht, die meisten<br />

anderen Parameter unterscheiden sich hinsichtlich<br />

der Belastungen nicht vom „Durchschnittsabwasser“aus<br />

Privathaushalten.<br />

LOKALE BELASTUNGEN<br />

0,200% 0,114% 0,077% 0,271% 0,152% 0,669% 0,014% 0,002% 0,76% 0,07% 0,04% 0,04%<br />

Frischwasser<br />

CO2-Emissionen*<br />

SO2-Emissionen*<br />

NOX-Emissionen*<br />

CO-Emissionen*<br />

Standort und Vertrieb<br />

NMVOC-Emissionen*<br />

Lärm<br />

Die Lärmbelastung durch die Verlagsgesellschaft<br />

Madsack beträgt tagsüber weniger als 50 dB(A).<br />

Zum Vergleich: Laut Umweltbundesamt sind 50%<br />

der deutschen Bevölkerung tagsüber einem Lärmpegel<br />

von über 55 dB(A) ausgesetzt. Ein Pkw mit<br />

20 km/h erzeugt beispielsweise etwa 62 dB(A).<br />

Flächenbeanspruchung<br />

Madsack beansprucht eine Fläche von knapp 5 ha<br />

für seine Produktion, das sind 0,3 % der Gewerbefläche<br />

Hannovers. Das Betriebsgelände ist weitestgehend<br />

versiegelt (92%). Die Stadt Hannover hat<br />

einen Versiegelungsgrad von 52%. Ein hoher Versiegelungsgrad<br />

kann eine Flächenaufheizung mit<br />

Beeinflussung des Mikroklimas zur Folge haben,<br />

der Wasserabfluss ist verändert und die Versickerung<br />

verhindert.<br />

BEWERTUNG<br />

Um eine Abschätzung der regionalen Bedeutung<br />

der benannten Umweltbelastungen zu ermöglichen,<br />

werden sie in Relation zu den Gesamtumweltbelastungen<br />

aus gewerblichen und industriellen Prozessen<br />

in der Stadt gesetzt.<br />

Als Vergleichsmaßstab für ihre Beurteilung werden<br />

der Anteil der Verlagsgesellschaft Madsack an den<br />

regionalen Arbeitsplätzen und an der regionalen<br />

Bruttowertschöpfung als „Messlatten“ verwendet.<br />

CH4-Emissionen*<br />

N2O-Emissionen*<br />

Abfälle zur<br />

Beseitigung<br />

Sonderabfälle<br />

Abwasser<br />

33<br />

Flächenversiegelung


Durchschnittliche<br />

Gesamt-Umweltbelastung<br />

pro Bundesbürgers<br />

(entspricht 100%)<br />

34<br />

27,71%<br />

Papier<br />

Abfall gesamt<br />

1,44%<br />

Abwasser<br />

0,01%<br />

Aluminium<br />

0,63%<br />

CO2-Emissionen<br />

0,45%<br />

Lösemittel<br />

0,65%<br />

SO2-Emissionen<br />

0,17%<br />

Verpackungsmittel<br />

CH4-Emissionen<br />

0,10%<br />

0,09%


Frischwasser<br />

0,03%<br />

NOX-Emissionen<br />

1,33%<br />

0,31%<br />

Strom<br />

Gas<br />

0,14%<br />

CO-Emissionen<br />

0,66%<br />

Treibstoffe<br />

1,13%<br />

NMVOC2-Emissionen<br />

DIE TAGESZEITUNG<br />

VORGEHEN<br />

Unser eigenes persönliches Handeln verursacht<br />

ebenso Umweltauswirkungen wie das der Industrie.<br />

Der Konsum von Gütern und Produkten, die eigene<br />

Mobilität, Verbrauch von Wasser und Energie im<br />

Haushalt, all das trägt zur persönlichen Ökobilanz<br />

bei. Die persönliche Ökobilanz macht anschaulich,<br />

dass jeder durch sein (Konsum-)Verhalten direkt<br />

und indirekt zur Belastung der Umwelt beiträgt.<br />

Im Folgenden wird der Beitrag des täglichen Zeitunglesens<br />

(Jahresabo der Hannoverschen Allgemeinen<br />

Zeitung oder Neuen Presse) mit den Werten<br />

der „durchschnittlichen Ökobilanz“ eines Bundesbürgers<br />

ins Verhältnis gesetzt, um ein Gefühl für<br />

die Umweltbedeutung dieser „Aktivität“ zu vermitteln.<br />

Es ergeben sich sozusagen die persönlichen<br />

„Umweltlasten“ für das Zeitungslesen.<br />

Transport-km<br />

2,24%<br />

2,50%<br />

INPUT<br />

Anteil an persönlicher<br />

Ökobilanz durch ein Jahr<br />

Zeitungsabo<br />

OUTPUT<br />

35


FAZIT<br />

Mit der verwendeten Form der Darstellung der<br />

Umweltwirkungen der Zeitungsproduktion bei der<br />

Verlagsgesellschaft Madsack wird in vielen Bereichen<br />

Neuland beschritten. Neben grundlegenden<br />

methodischen Problemen der Beurteilung von<br />

Umweltwirkungen zeigen sich in verschiedensten<br />

Bereichen deutliche Datenlücken. Dies betrifft einerseits<br />

spezifische Informationen über die Herstellungswege<br />

und -orte der konkret bei Madsack verarbeiteten<br />

Vorprodukte.<br />

Globale Ebene<br />

Nationale Ebene<br />

Regionale Ebene<br />

36<br />

Wichtigste<br />

Wirkungsbereiche<br />

Holzeinschlag<br />

überwiegend in<br />

nordischen Wäldern<br />

Papierherstellung<br />

überwiegend in<br />

nordischen Ländern<br />

Transporte<br />

Stromverbrauch<br />

und -versorgung<br />

des Standortes<br />

Vertrieb<br />

Problembereiche<br />

Naturraumbeanspruchung:<br />

Auf der anderen Seite fehlen vielfach geeignete<br />

Referenzgrößen über die Umweltbelastungen durch<br />

andere Aktivitäten sowie konkrete Umweltqualitätsziele,<br />

die eine nachvollziehbare und anschauliche<br />

Darstellung der Ergebnisse und Aussagen über<br />

die Relevanz der Beiträge der Zeitungsproduktion<br />

bei der Verlagsgesellschaft Madsack unterstützen.<br />

Ungeachtet der skizzierten Einschränkungen lassen<br />

sich bereits aus der vorstehend dargestellten Datenbasis<br />

eine Reihe wichtiger Rückschlüsse auf die vorrangigen<br />

Handlungsfelder der weitergehenden<br />

Umweltschutzbemühungen bei Madsack ableiten:<br />

Gefahr von Raubbau, Monokulturen, Chemikalieneinsatz, die zum Verlust der<br />

Artenvielfalt und der ökologischen Qualität des Naturraumes führen können.<br />

Freisetzung von Luftschadstoffen durch die Energieversorgung. Mengen und Anteile<br />

der verschiedenen Schadstoffe hängen vom jeweiligen Energieversorgungsmix ab.<br />

Relevant, insbesondere Beitrag zur Versauerung, Überdüngung (europaweite<br />

Probleme) und Sommersmog (eher regionale Probleme).<br />

Die wichtigste Quelle für die Freisetzung von Luftschadstoffen auf nationaler<br />

Ebene.<br />

Besonders deutlich sind die sehr hohen (nationalen) Beiträge zur<br />

Photooxidantienbildung als Vorläufer des Sommersmogs<br />

(s. a. „Regionale Ebene“).<br />

Zweitwichtigste Quelle für „klassische“ Luftschadstoffe.<br />

Insbesondere hohe Beiträge zum CO 2 -Ausstoß als einem der vorrangigen<br />

globalen Umweltprobleme.<br />

Die wichtigste Quelle für die regionale Freisetzung von Luftschadstoffen.<br />

Besonders deutlich die relativ hohen Beiträge zum Sommersmog.<br />

Gemessen an den regionalen Luftqualitätszielen (bislang nur unzureichend zu<br />

operationalisieren) spielen vermutlich auch die Staubemissionen (Dieselruß) eine<br />

relevante Rolle in der Umweltsituation der Stadt.<br />

Zusätzlich Lärmbelastungen, Beitrag zu Flächenverbrauch und Flächenversiegelung<br />

(Verkehrsflächen).<br />

Persönliche Ökobilanz Weitergehend interpretierbare Aussagen auf der Ebene der persönlichen Ökobilanz lassen si


Indiz<br />

Mengendominanz:<br />

– ca. 20 000 t/a, 3–4-mal größer als der nächste Mengenstrom.<br />

– bei Betrachtung zusätzlicher Effekte (MIPS) sogar ca. 7–8-mal<br />

größer als nächster Materialstrom.<br />

Mengendominanz (Verbrauch t/a) und Energiedominanz (KEA/a).<br />

Hintergrundinfo: Der Energieaufwand für Neu- oder Altpapierherstellung<br />

unterscheidet sich vergleichsweise wenig (weniger als der<br />

Unterschied zwischen verschiedenen Papierwerken).<br />

Dominiert (mit 60 bis 98 % Anteil) deutlich alle Emissionswirkungen<br />

der Verlagsgesellschaft Madsack auf nationaler Ebene.<br />

Der Vertrieb trägt mit 50 bis 80 % (je nach Schadstoffart) dabei<br />

den größten Anteil.<br />

Anteil des Stromverbrauchs am Standort und der zugehörigen<br />

Stromerzeugung an den gesamten nationalen Umweltwirkungen<br />

der Verlagsgesellschaft Madsack.<br />

Dominiert mit ca. 90 % die luftseitigen regionalen Umweltbelastungen.<br />

Der Verkehrsbereich gewinnt zusätzlich an Gewicht, wenn auch<br />

die übrigen Verlagsaktivitäten (Anzeigenvertrieb, Redaktionen, etc.)<br />

sowie die Anreise der Mitarbeiter/innen berücksichtigt werden.<br />

Die Umweltlasten der Zeitungsproduktion (sowohl<br />

die Vorkette als auch die Produktion am Standort)<br />

sind deutlich vom Energieverbrauch dominiert.<br />

Relevante Entlastungen können insbesondere im<br />

Bereich der Papierherstellung sowie bei der Stromversorgung<br />

für den Standort in Hannover erreicht<br />

werden.<br />

Naturraumbeanspruchung durch die Verwendung<br />

großer Mengen des nachwachsenden Rohstoffes<br />

„Holz“ charakterisieren die Zeitungsproduktion.<br />

Durch die verstärkte Verwendung von Hölzern aus<br />

zertifiziertem Waldbau kann hier negativen<br />

Begleiterscheinungen entgegengewirkt werden.<br />

Mögliche Optimierungsmaßnahmen<br />

– Steigerung des Anteils von Frischfasern, die aus zertifiziertem Waldbau<br />

stammen (z. B. FSC-Siegel).<br />

– Altpapieranteil als Kriterium für die Auswahl von Zeitungsdruckpapier.<br />

Berücksichtigung der Energieeffizienz und der verwendeten Energieträger<br />

als Auswahlkriterium für Papierlieferanten.<br />

Hier können die deutlichsten Beiträge zur Erreichung nationaler<br />

Umweltziele geleistet werden. Handlungsansätze:<br />

– Optimierung der Vertriebslogistik<br />

– Umstellung des Fuhrparks auf verbrauchs-/emissionsoptimierte Fahrzeuge<br />

– Einwirken auf die Vormateriallieferanten, einen höheren Anteil an<br />

Bahntransporten zu realisieren.<br />

Stromsparmaßnahmen am Standort laufend prüfen.<br />

Wesentliche Quelle von Luftbelastungen sind die<br />

verschiedensten Transportaktivitäten. Insbesondere<br />

durch eine emissionsbezogene Optimierung des<br />

Zeitungs-Vertriebes kann hier die regionale<br />

Umweltverantwortung wirksam wahrgenommen<br />

werden.<br />

Berücksichtigung von Anbietern mit einem höheren Anteil an regenerativen<br />

Energieträgern.<br />

Hier kann die Verlagsgesellschaft Madsack die deutlichsten Beiträge zur regionalen<br />

Umweltentlastung leisten. Handlungsansätze, wie auf nationaler Ebene,<br />

zusätzlich:<br />

– Einsatz von Rußfiltern auf neuestem Standard.<br />

– Die Wirkungen des Einsatzes von gasbetriebenen Fahrzeugen wären<br />

detailliert zu prüfen (eindeutige Vorteile bei Staubemissionen, Beitrag<br />

zur NO X - und CO 2 - Minderung – abhängig von der konkreten technischen<br />

Ausgestaltung).<br />

ch erst durch Vergleiche mit anderen gleichwertigen Gütern bzw. Nutzungen (z. B. Internet-Zeitung) gewinnen. Hier besteht noch Daten- und Forschungsbedarf.<br />

37


Wirtschaftsdezernent Michael<br />

Karoff, Madsack-Umweltschutzbeauftragter<br />

Stefan Krause, Umweltdezernent<br />

Hans Mönninghoff und<br />

Silvia Hesse vom Agenda 21-Büro<br />

(von links) bei der Verleihung der<br />

Ökoprofit-Auszeichnung an die<br />

Verlagsgesellschaft Madsack.<br />

WIR SPRECHEN ÜBER UMWELTSCHUTZ –<br />

UND HANDELN<br />

Die Verlagsgesellschaft Madsack klopft regelmäßig<br />

ihre Strukturen daraufhin ab, ob diese den aktuellen<br />

Anforderungen entsprechen. Daher wird die<br />

Organisationsform als ein dynamisches und zielgerichtetes<br />

Instrument verstanden.<br />

Im Umweltbereich sind seit Mitte der 90er Jahre<br />

normierte und von externen Gutachtern geprüfte<br />

Umweltmanagementsysteme entwickelt worden.<br />

Am bekanntesten ist in Deutschland sicherlich die<br />

EU-Öko-Audit-Verordnung. Wir bei der Verlagsgesellschaft<br />

Madsack orientieren uns an diesen<br />

Systemen, haben uns aber bewusst nicht den darin<br />

geforderten formalen Strukturen unterworfen.<br />

Um die Pro- und Kontra-Argumente einer öffentlichen<br />

Diskussion zuzuführen, haben wir zwei Experten<br />

– Florian Nehm, Leiter Referat Umwelt der Axel<br />

Springer Verlag AG, und Prof. Dr. Jürgen Freimann<br />

von der Universität Kassel – gebeten, schlaglichtartig<br />

ihre Sichtweisen darzustellen.<br />

Auf Initiative der Stadt Hannover hat die Verlagsgesellschaft<br />

Madsack mit elf weiteren Unternehmen<br />

an dem Projekt „Ökoprofit“ teilgenommen.<br />

Innerhalb eines Jahres wurden auf Workshops und<br />

Betriebsrundgängen u.a. Roh- und Hilfsstoffeinsatz,<br />

Energie- und Wasserverbräuche und Abfallmanagement<br />

untersucht und optimiert. Ein weiterer<br />

Schwerpunkt war die Überprüfung, dass die relevanten<br />

umweltrechtlichen Rahmenbedingungen<br />

eingehalten werden.<br />

38<br />

EG-ÖKO-AUDIT-VERORDNUNG<br />

Das Öko-Audit überprüft das betriebliche<br />

Umweltmanagement auf seine Funktion und<br />

Wirksamkeit. Mit der freiwilligen Teilnahme<br />

am Öko-Audit-System soll Umweltmanagement<br />

in der Industrie europaweit verbessert<br />

werden. Bei den Betrieben wird zunächst die<br />

bestehende Organisation des Umweltschutzes<br />

festgestellt. Das Ergebnis dient als<br />

Grundlage für das künftige Umweltprogramm<br />

des Unternehmens. Schließlich müssen<br />

die teilnehmenden Betriebe eine Umwelterklärung<br />

veröffentlichen. Die Übereinstimmung<br />

mit den Anforderungen der<br />

Verordnung wird durch unabhängige Gutachter<br />

geprüft.<br />

ÖKOPROFIT<br />

An dem Projekt „Ökoprofit Hannover“ haben<br />

sich hannoversche Unternehmen verschiedener<br />

Branchen und Größen unter dem Motto<br />

„Kosten sparen – Umwelt schonen“ beteiligt.<br />

Bei erfolgreicher Teilnahme wurde eine Auszeichnung<br />

verliehen..


PRO<br />

Florian Nehm<br />

Leiter Referat Umwelt,<br />

Axel Springer Verlag AG<br />

„Vertrauen schaffen”<br />

Der Axel Springer Verlag hat als erster in Europa<br />

seine vier Druckstandorte nach dem freiwilligen<br />

EG-Öko-Audit überprüft. Die Bilanz nach mehr als<br />

fünfjähriger Praxis ist positiv. Folgende fünf Fragen<br />

können helfen, dieses Managementsystem besser<br />

einzuordnen:<br />

Verantwortlichkeiten: Ist wirklich sicher und kann<br />

gerichtsfest belegt werden, dass am Standort alle<br />

Zuständigkeiten für umweltrelevante Bereiche eindeutig<br />

festgelegt sind?<br />

Transparenz: Liegen alle Daten über Stoffströme,<br />

Abfälle und Ressourcenverbrauch, die bei der Identifizierung<br />

umweltrelevanter Schwachstellen helfen<br />

können, in abgesicherter Form vor?<br />

Motivation: Sind alle Möglichkeiten zur nachhaltigen<br />

Mobilisierung des kreativen Umweltbewusstseins<br />

bei Führungskräften und Mitarbeitern mobilisiert?<br />

Verbesserungen: Sind alle Möglichkeiten etwa aus<br />

dem Fundus der Mitarbeitervorschläge zur ökologisch<br />

und ökonomisch wirksamen Ressourceneffizienz<br />

ausgeschöpft?<br />

Marktprofil: Werden alle Chancen zur positiven<br />

Profilierung und Schaffung von Umweltvertrauen<br />

bei Kunden, Mitarbeitern, Behörden, Nachbarn und<br />

der Öffentlichkeit genutzt?<br />

Bei der notwendigen Klärung der hier angesprochenen<br />

Fragen hat der Axel Springer Verlag mit dem<br />

europäischen Umweltmanagement-System durchaus<br />

gute Erfahrungen gemacht. Kosten entstehen<br />

erfahrungsgemäß weniger bei der Prüfung als bei<br />

der ggf. notwendigen Vorbereitung auf diese.<br />

KONTRA<br />

Prof. Dr. Jürgen Freimann<br />

Universität Kassel<br />

„Form vor Inhalt”<br />

Seit die Europäische Union einen formalisierten<br />

Managementstandard für den betrieblichen Umweltschutz<br />

eingeführt hat, werden mit diesem<br />

Regelwerk vor allem normgerecht aufgebaute und<br />

präzise dokumentierte Vorkehrungen für den betrieblichen<br />

Umweltschutz ausgezeichnet. Tatsächlich<br />

verlangt die Norm nicht, dass besonders ambitionierte<br />

Umweltziele aufgestellt und erreicht werden.<br />

Zugespitzt formuliert: Wer ein normgerechtes<br />

Umwelthandbuch vorweisen kann, dem wird ein<br />

Umweltgutachter kaum das Zertifikat verweigern.<br />

Zwar findet man die freiwillige Einrichtung von<br />

Umweltmanagement-Systemen und die damit verbundenen<br />

externen Prüfungen in der Regel nur bei<br />

umweltambitionierten Unternehmen. Schließlich<br />

kostet allein der erste Prüfungsdurchlauf durchschnittlich<br />

150 000 Mark. Doch es ist bekannt, dass<br />

manch ein Unternehmen nur mitmacht, weil ein<br />

großer Kunde Wert darauf legt.<br />

Zweifellos gibt es gute Gründe dafür, betriebliche<br />

Strukturen und Abläufe zu formalisieren und<br />

dadurch Klarheit und Verlässlichkeit zu schaffen.<br />

Aber die Normen der Umweltmanagement-Systeme<br />

bergen auch die Gefahr, dass die Umweltmanager<br />

vor allem damit befasst sind, ihren formalen Dokumentationspflichten<br />

Genüge zu tun. Weder kann<br />

aus der Existenz eines zertifizierten Umweltmanagement-Systems<br />

umstandslos auf hervorragende<br />

betriebliche Umweltschutzleistungen geschlossen<br />

werden, noch ist umgekehrt derjenige, der kein solches<br />

System eingerichtet hat, automatisch ein Öko-<br />

Muffel.<br />

Nur darauf zu verweisen, dass man formale Vorkehrungen<br />

getroffen hat, die geeignet sind, betriebliche<br />

Umweltschutzaktivitäten zu fördern, ist<br />

vor allem Arbeitsbeschaffung für Umweltgutachter.<br />

39


Ziele<br />

Reduzierung der<br />

Sonderabfälle<br />

Wegfall der<br />

Gefahrguttransporte<br />

Reduzierung des Gefahrenpotenzials<br />

bei der Lagerung<br />

wassergefährdender Stoffe<br />

Energieeinsparung<br />

Reduzierung des<br />

Chemieverbrauchs und<br />

der Sonderabfälle<br />

Verbesserung der<br />

organisatorischen Abläufe<br />

Reduzierung der<br />

„nicht standortbezogenen“<br />

Umweltwirkungen der<br />

Zeitungsproduktion<br />

UMWELTPROGRAMM UND MASSNAHMEN<br />

Bereich<br />

Rotation<br />

Technik<br />

Technik, Lager,<br />

Liegenschaften<br />

Technik<br />

Vorstufe<br />

Madsack<br />

gesamt<br />

Papierbeschaffung,<br />

Energieversorgung,<br />

Logistik<br />

40<br />

Maßnahme<br />

Ausbau der Lösungsmittelfiltration<br />

Analyse der Abfälle, ggf.<br />

Substitution der Einzelstoffe<br />

Überprüfung der Lagerstätten,<br />

ggf. Umstellung der Lagerung<br />

komplette Umstellung<br />

auf Energiesparlampen<br />

komplette Umstellung auf<br />

Computer to plate<br />

Umsetzung und Pflege der<br />

Betreiberordnung<br />

Erarbeitung eines<br />

Umweltprogramms für<br />

die im Ökopol-Gutachten<br />

genannten Schwerpunkte<br />

geschätzte Kosten<br />

250 000 DM<br />

5000 DM<br />

60 000 DM<br />

300 000 DM<br />

unbestimmt<br />

50 000 DM<br />

noch nicht bekannt<br />

Verantwortl.<br />

Technische<br />

Dienste<br />

Umweltschutzbeauftragter<br />

zuständige<br />

Anlagenbetreiber<br />

Technische<br />

Dienste<br />

Leitung<br />

Technik<br />

Geschäftsführung<br />

Umweltschutzbeauftragter<br />

Termin<br />

Ende 2000<br />

Ende 2000<br />

2001<br />

2001<br />

2001<br />

Ende 2000<br />

2001


Besucher laufen bei uns offene Türen ein. Allein<br />

im Jahr 1999 konnten sich 333 Gruppen mit fast<br />

8000 Teilnehmern „live” ansehen, wie bei der<br />

Verlagsgesellschaft Madsack Zeitung gemacht<br />

wird.<br />

Wenn Sie Fragen, Kritik oder Anregungen zum<br />

Umweltbericht haben – sprechen Sie mit uns.<br />

Unser Umweltschutzbeauftragter hat stets ein<br />

offenes Ohr für Sie. Wenden Sie sich an die<br />

<strong>VERLAGSGESELLSCHAFT</strong> <strong>MADSACK</strong> GMBH & CO. KG<br />

Umweltschutzbeauftragter<br />

Stefan Krause<br />

August-Madsack-Straße 1<br />

30559 Hannover<br />

Telefon: (05 11) 5 18-10 09<br />

Telefax: (05 11) 5 18-50 09<br />

E-Mail: umwelt@madsack.de<br />

www.madsack.de<br />

Redaktion: Stefan Krause<br />

Gestaltung: Look Grafik Design/Artplus, Hannover<br />

Fotos: Harald Koch, Archiv<br />

Druck: Druckhaus Göttingen<br />

Papier: ResaOffset<br />

hergestellt aus 100% Altpapierfasern<br />

41


UMWELT IN ZAHLEN<br />

Vorstufe<br />

1999 1997 1995<br />

Entwicklungskonzentrat<br />

pro belichtete Fläche 126 ml/m 2 139 ml/m 2 221 ml/m 2<br />

Fixiererkonzentrat<br />

pro belichtete Fläche 26 ml/m 2 23 ml/m 2 36 ml/m 2<br />

Plattenentschichter<br />

pro Druckplatten 158 ml/m 2 138 ml/m 2 158 ml/m 2<br />

Film-/Papier<br />

pro Druckplatten 0,25 0,78 0,54<br />

Rotation<br />

Schwarzfarbe<br />

pro Papiereinsatz 8,9 kg/t 9,6 kg/t 9,3 kg/t<br />

Farbe gesamt<br />

pro Papiereinsatz 15,0 kg/t 14,3 kg/t 12,9 kg/t<br />

Feuchtmittelkonzentrat<br />

pro Papiereinsatz 948 ml/t 1019 ml/t 1476 ml/t<br />

Lösemittel<br />

pro Papiereinsatz 1866 ml/t 1480 ml/t 1487 ml/t<br />

Putzlappen<br />

pro Lösungsmitteleinsatz 12 Stück/l 14 Stück/l 15 Stück/l<br />

Weiterverarbeitung<br />

Verpackungsmaterial<br />

pro Papiereinsatz 1682 g/t 1600 g/t 1018 g/t<br />

Infrastruktur<br />

Strom<br />

pro Papiereinsatz 350 kWh/t 382 kWh/t 375 kWh/t<br />

Wasser<br />

pro Papiereinsatz 670 l/t 719 l/t 741 l/t<br />

Emissionen<br />

VOC-Emissionen<br />

pro Papiereinsatz 110 g/t 111 g/t 287 g/t<br />

43


<strong>UMWELTBERICHT</strong> <strong>DER</strong> <strong>VERLAGSGESELLSCHAFT</strong> <strong>MADSACK</strong> GMBH & CO. KG

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