14.03.2013 Aufrufe

trafik a nten zeitung April/2012

trafik a nten zeitung April/2012

trafik a nten zeitung April/2012

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Editorial<br />

Mehrfach abgestraft<br />

Sie werden gerne als die Melkkühe der Nation bezeichnet, wenn es darum<br />

geht, dem Budget ein Einnahmenplus zuzuführen: die Autofahrer und die<br />

Raucher. Und das gegenwärtige Auf und Ab der Verbraucherpreise nervt die<br />

Trafika<strong>nten</strong> und Konsume<strong>nten</strong> ebenso wie die Tankstellenpächter und deren<br />

Kunden. Von seriöser Kalkulation keine Spur, meckern sie alle unisono. „Die<br />

Preisgestaltung der Mineralölkonzerne ist nicht nachvollziehbar“, so Chef der<br />

Bundeswettbewerbsbehörde (BWB), Theo Thanner. Sehr wohl nachvollziehbar<br />

sind allerdings für viele Tabakwarenfachhändler die Rauf- und Runter-<br />

Schlenkerbewegungen auf den Preisauszeichnungen im Zigarettenregal: Mit<br />

ihnen sollen bloß einzelne Marken zwecks Schönung der Zigarettenanbieter-<br />

Marktanteilsstatistik gepuscht werden. Allerdings im unteren Preissegment<br />

um den Preis einer Handelsspannenkürzung für die Trafika<strong>nten</strong>, die bereits<br />

durch die Nichtraucherbewegung, den Schmuggel, die legale Mitnahmemöglichkeit<br />

von 800 Zigaretten aus EU-(Billigzigaretten)Ländern und das Geiz-ist-<br />

Geil-Verhalten mehrfach abgestraft sind. Der Finanzminister sieht keinerlei<br />

Handlungsbedarf für ein neues zeitgemäßes Tabaksteuermodell, so lange für<br />

ihn die Rechnung stimmt: Er kassiert rund 1,5 Milliarden Tabaksteuer jährlich,<br />

womit diese Fiskaleinnahmen nach der Mineralölsteuer (rund 4 Milli-<br />

arden) den zweithöchsten Verbrauchssteuerzufluss ausmachen. Eine Verkaufspreiserhöhung<br />

um 10 Cent beim Zigarettenpackungsverkaufspreis bringt<br />

derzeit dem Staat Mehreinnahmen von circa 50 bis 60 Millionen Euro pro Jahr.<br />

Zumindest auf dem Papier. Bekommen doch sowohl die Finanzministerin<br />

wie auch die Trafika<strong>nten</strong> jede Preiserhöhung mit der Abwanderung der Raucher<br />

in illegale oder auch legale (800 Stück Einfuhrmöglichkeit) Kanäle zu spüren.<br />

Allein übrig bleiben unterm Strich aber die Tabakwarenfachhändler. Während<br />

nämlich die Budgetverantwortlichen den zweiten preiserhöhungsbedingten<br />

Abwanderungsstrom der Raucher mit theoretischen Minderausgaben beim<br />

Gesundheitsbudget gegenrechnen, fehlt den Trafika<strong>nten</strong> das Geld der Raucher-<br />

zu-Nichtraucher-Muta<strong>nten</strong> in der Kassenlade. Und um deren Anteil sowie<br />

der Käufer von Zigarettenpackungen mit fremdsprachigen Warnhinweisen<br />

möglichst gering zu halten, geben die Zigarettenmultis die aus dem Drehen<br />

an der Tabaksteuerschraube resultierende Preiserhöhung nur zögerlich<br />

und nicht zur Gänze weiter, was ein Knabbern an der Handelsspanne der<br />

Trafika<strong>nten</strong> und somit weitere Mindereinnahmen im Gefolge hat. Und das,<br />

obwohl die Trafikenkunden glauben, dass sich der Tabakwarenfachhandel mit<br />

jeden 5 Cent Preiserhöhung eine goldene Nase verdient.<br />

Die Tabakkonzerne verhalten sich damit gegensätzlich zu den Mineralöl-<br />

firmen, die ihre an sich schon Hochniveau-Preise (mit Blick auf das Kon-<br />

kurrenzumfeld) einmal am Tag absenken oder (vor Reisewochenenden besonders<br />

drastisch) erhöhen, obwohl dem Inhalt des Zapfsäulentankvorrats<br />

der gleiche Barrel-Preis auf dem Weltmarkt zugrunde zu legen ist. Darüber<br />

hinaus wird der Griff in die Geldbörsen der Konsume<strong>nten</strong> einerseits bei den<br />

Rauchern mit gesundheitspolitischen Ambitionen und andererseits bei den<br />

Autofahrern mit verkehrspolitischen und weltpolitischen Zielsetzungen<br />

argumentiert, was letztlich auf den Preis für alle (Transport-)Güter durchschlägt.<br />

Aber mit dem Geld ihrer Wähler nicht gerade sparsam umzugehen,<br />

gehört nun einmal zum Handwerkgeklapper der Politiker. PeteR HAueR<br />

<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>April</strong>/<strong>2012</strong><br />

inhalt<br />

iM BliCKPUNKt<br />

Europareife für den Snus? – Was dafür und was<br />

dagegen spricht. 4<br />

iNtErViEW<br />

davidoff – Fachhandel: „Partnerschaft ist<br />

keine Einbahnstraße“, ist eine der aussagen von<br />

Hans-Kristian Hoejsgaard, CEo der oettinger<br />

davidoff Group (im Bild mit Carlos andrés, Vice<br />

President international Sales austria, und<br />

Mag. isabella Benda, davidoff Österreich) 9<br />

PFEiFEN & ZiGarrEN Journal<br />

Peterson: traditionspflege mit<br />

modernem Marketing 15<br />

tabakkäfer: ihr bevorzugter Brutplatz ist<br />

der Humidor 18<br />

PErSPEKtiVEN<br />

Golden Holocaust: „Eine starke rhetorik,<br />

die auf Provokation setzt...“ 23<br />

Nichtraucherschützer fordern: Polizei-<br />

Strafmandate auch für rauchsünder! 28<br />

aUSBildUNG<br />

die <strong>trafik</strong>akademie ebnet künftigen<br />

tabakwarenfachhändlern den Werdegang<br />

zu Unternehmern 16<br />

impressum 34<br />

3

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!